september 2013
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GASTRO & EVENTS INTRO rcn 171 SEPTEMBER 2013 Was Geht 08 WAS GEHT 13 DER WAHRE GLUBB STORIES 16 Schandmaul 20 Hanni El Kathib 22 Oldschool vs. New School 24 Ohrenfeindt 26 Tanzwut 28 Tenside 30 Burggrabenfest 32 Thees Uhlmann 34 Boysetsfire KONZERTNACHBERICHTE 36 Anti Flag / Calexico 37 Gaslight ANTHEM / Boysetsfire 38 Danko Jones / Rock im Wald 39 Schlosshof / Feuertanz Festival 40 Blackmore‘S NIGHT / Rock The Kids REVIEWS 41 MUSIK HÖHEPUNKTE 46 DVD MUSIK HÖHEPUNKTE 47 DVD FILM HÖHEPUNKTE 50 Literatur HÖHEPUNKTE SERVICE 51 VERANSTALTUNGSPLANER 62 impressum .RCN LESERABO 1 JAHR = 25 EUR + FETTE ABOPRÄMIE INFOS UNTER: REDAKTION@RCNMAGAZIN.DE ZUKUNFTSMUSIK… OKTOBERAUSGABE .rcn 172: REDAKTIONSSCHLUSS: 14. SEPTEMBER 2013 ANZEIGENBUCHUNGS-/DRUCKUNTERLAGENSCHLUSS: 19. SEPTEMBER 2013 HEFTERSCHEINUNG: 27. SEPTEMBER 2013 .rcn 04 WAHLKAMPF! Willkommen nach der Heftpause zu einer neuen Rutsche .rcn bis zum Jahresende, pack mer’s! Der kalendarische Sommer ist nun bald vorbei, und ich erinnere mich jetzt mal an all die herben Meldungen im Sommerloch. Das Maskottchen war 2013 nicht ein Zierpflanze am Leinburger Marktplatz: Cannabis. Alligator im Baggersee, sondern eine sogenannte Alligatorschildkröte namens Lotti. Im Dorfweiher von Oggenried/Bayern. Zufrieden registrierte ich auch das geschmeidige Abebben der Unmutsäußerungen zum deutschen Sommer, denn Sonnentage hatten wir reichlich, die diametrale Zunahme von Kritik aus der Landwirtschaft über starke Trockenheit wegen Sonne war dann nur noch Formsache. Kalendarisch endet der Sommer am 22. September, zeitgleich wählen wir dann den Bundestag und treffen im Wahllokal bestimmt wieder viele Bekannte. Leider nicht die, welche innerhalb der letzten vier Jahre am lautesten über die Politiker gemeckert haben. Ja, ich freue mich auch auf den Wahlkampf, weil er jetzt, Ende August, noch gar nicht angefangen hat. Noch-Kanzlerin und Bundesmutti Angela Merkel tut sich da leicht, denn die passionierte Tarnkappenpolitikerin tut einfach das, was sie die letzten vier Jahre getan hat. Wegducken. Sie braucht auch gar nichts tun, denn Konkurrent Steinbrück kriegt das schon noch hin, ihr den letzten wankelmütigen Wechselwähler zuzuspielen. Haben wir eigentlich eine Wahl? Die FDP stellt den 67-jährigen Rainer Brüderle auf, der schon wegen seinem Plädoyer für verlängerte Atomkraftwerkslaufzeiten wegfällt. Da bin ich mal parteiisch! Jürgen Trittins Grüne würden gerne diskutieren, ob man Cannabis nicht kontrolliert abgeben könnte. Eine Chance für die notleidenden Apotheken, die jetzt überall zumachen müssen, sage ich. Wer jetzt schreit, diese Teufelspflanze sei brandgefährlich, dem sage ich, es geht hier nur um die Abgabe an z.B. MS-Kranke, denen das Kraut wohl Linderung verspreche. Außerdem wächst das Zeug eh überall. Zum Beispiel neulich in Leinburg/Nürnberger Land auf dem Marktplatz. Staunende Bürger hatten dort zwei Pflanzen gemeldet, Beamte der Polizei Altdorf identifizierten die 40 cm hohen Pflanzen auch zweifelsfrei als Hanf und staunten noch mehr. Schließlich stellten sie auf den Blumenbeeten am Marktplatz fette 50 Pflanzen „sicher“. Spruch des Sommers kam aber vom obersten Rock im Park-Cheffe, Herrn Marek Lieberberg. Der sagte neulich zufrieden nach einem proppenvollen Hockenheim-Festival sinngemäß, man könne mit Festivals in Deutschland immer noch massig Geld verdienen. Sehr taktvoll. Karten für sein Rock im Park 2014 gibt es noch nicht. Bei der Konkurrenz vom Taubertal Festival schon: Frühbucherkarten zu 84 EUR. Ewald Funk .rcn ABONNIEREN ODER INFOS ZU EINEM PRAKTIKUM > redaktion@rcnmagazin.de ANZEIGE .rcn 06 ANZEIGE .rcn 07 WAS GEHT FLOHMARKT AUCH MAL NACHTS? 1. NÜRNBERGER NIGHTMARKET KOMMT AM 27.09.2013 27.09.2013 NÜRNBERG NIGHTMARKET #1 Parks Nürnberg Was in den ganz großen Metropolen schon super funktioniert, geht jetzt demnächst in Nürnberger PARKS an den Start. Ein Nachtflohmarkt! Wir kennen das. Die meisten Flohmärkte sind ja immer Sonntagmorgen, und da ist man in der Regel als Nachtschwärmer ja Out Of Order. Am Freitag den 27. September gibt es im Parks, im Nürnberger Stadtpark, den NÜRNBERG NIGHTMARKET #1. Türen öffnen um 18 Uhr, da kann man bei entspannter Atmosphäre im Sternensaal durch den Nachtflohmarkt flanieren, Schätze entdecken und anschließend wird getanzt was auf die Teller kommt! Mehr Infos auf www.parks-nuernberg.de Tischreservierung an: nbgnightmarket@gmail.com 2 DJs (Minimal-Electro// Oldschool-HipHop-Beats) Original Thai Streetfood Wodka Mate + Astra + Paulaner Spezi Eintritt frei (1€ DJtip beim Kauf des ersten Getränks) Bei gutem Wetter: Seegarten geöffnet mit DJ bis 23Uhr IM NEUEN JAHR AUS BEASTIVAL WIRD DAS OUT & LOUD FESTIVAL! tes Gelände, Hotels, Restaurants, Shopping-Möglichkeiten und schlichtweg alles, was man so braucht, um ein metallisches Wochenende ohne Reibereien zu verbringen. Dabei wird das Out & Loud nicht nur „out“, also draußen, sein – es wird auch zwei Indoor-Bühnen geben. Insgesamt umfasst das Festival damit also drei Bühnen, um auch alle geplanten Bands unterzubringen. Gebucht sind schon die Apokalyptischen Reiter, die in Geiselwind mit den Fans auf einer gigantischen Convention mit ihren Fans und 100 Liter Freibier das neue Album feiern werden. Unsere Juli-Titelhelden Powerwolf (Platz 1 in den Charts) bringen eine extralange Show zum 10-jährigen Jubiläum und Rage werden dort ihren 30. Geburtstag mit einer Sondereinlage feiern. Außerdem sind Bands von Moonspell über Vader bis Paradox bereits reserviert. Weitere Spezialshows werden folgen! Für nicht wenige Metalfans in der Region war das BEASTIVAL 2013 in Geiselwind ein Highlight der vergangenen Saison. Unter anderem mit den „Big Teutonic 4“, wo Kreator, Sodom, Tankard und Destruction zusammen an einem Abend auftraten. Außerdem musste man nicht hunderte von Kilometern fahren, hatte also alles vor der Haustüre in Franken. Schon kurz danach plante der Veranstalter RTN für das nächste Jahr mit der Vorgabe, den Rahmen des mehr als erfolgreichen Stapellaufs 2014 zu sprengen und benannte das Fest um in OUT & LOUD. Das ganze wird wieder vom 29. bis 31. Mai 2014 wie sein Vorgänger in Geiselwind, also beim festival-erprobten Eventzentrum Strohofer stattfinden. Ideale Verkehrsanbindungen, kürzeste Wege, ein wetterfes- .rcn 08 Am besten, Ihr klinkt Euch online schon mal bei folgenden Webseiten ein: • www.outandloud.eu • www.facebook.com/outandloudfestival Dort bekommt Ihr neben Infos auch Tickets: Pünktlich mit diesem Heft beginnt der VVK. Der frühe Vogel, der einen sonst mal gepflegt sonst wohin kann, fängt hier definitiv den Wurm, denn für die ersten 500 Käufer gibt es ein limitiertes „Early Bird Fanpack“ für lediglich 79 €! Enthalten sind neben dem Festival- und CampingPass ein Shirt und eine CD eurer Wahl. Danach wird das Package 89 € kosten. Das Ticket inkl. Camping wird es für 69 € geben. Und da .rcn das alles präsentiert, verlosen wir kurz davor ebenfalls wieder Fanpakete, wie gehabt. Momentan Deutschlands wohl beste Metalcore-Band: Heaven Shall Burn feiern Weihnachten in Geiselwind! .rcn präsentiert: CHRISTMAS METAL FESTIVAL 2013 – WEIHNACHTEN MIT FREUNDEN! Weihnachtsfeiern mit der Firma können recht dröge sein, da gibt es meist etwas zu Essen, man hält sich an seinem Proseccoglas fest und zur Feier des Tages gibt es neben ein paar langatmigen Ansprachen noch ein paar Einlagen oder musikalische Darbietungen. Vom 13.-15.12.2013 feiert die Metalgemeinde in Geiselwind gleich drei Tage, wobei man sich auch auf einzelne Thementage festlegen kann. Also feiert dort quasi die Firma Hart & Herzlich, kostet aber Eintritt. Doch die Preise halten sich in moderatem Rahmen. Es gibt statt Prosecco gescheites Bier und Essen, auf große Ansprachen wird verzichtet, dafür sind die musikalischen Darbietungen von internationaler Klasse! Nur kurz: Am 13.12. stellen In Extremo ihre neue Scheibe „Kunstraub“ vor, J.B.O. sitzen auch im Schlitten und eine große Band kommt noch dazu. Am 14.12. gibt es NuMetal und Metalcore für den Metal-Nachwuchs, der momentan nichts Besseres sehen kann als Heaven Shall Burn, die Emil Bulls und Eskimo Callboy. Komplett ist nun auch der Kranz am 15.12., dritter Advent, mit Kerzen bestückt! Death Angel und Destruction bedienen die Thrashfans, dann wird quasi so eine Art Avantasia ohne Toby Sammet, dafür aber sehr opulent mit symphonischer Klassik vermischt stattfinden. Mit völlig unbekannten – hüstel – Gästen: Chuck Billy von Testament, der gute Michael Kiske, die neue Nightwish-Röhre Floor Jansen, Joey Belladonna, Joachim Cans und uns’ Udo, der Dirkschneider himself. Ist aber noch nicht alles. Der MammutTag setzt mit den extrem angesagten True-Metallern von Sabaton noch einen drauf. Um als Krönung dann die völlig zurecht hochgelobten Accept noch auf die Bretter zu schicken, die in Geiselwind dann eines der letzten Konzerte ihrer „Stalingrad“-Tour absolvieren, bevor sie für die neue Scheibe ins Studio gehen. Wenn das alles also keine Ansage ist, dann macht Weihnachten das Freibad auf. Mehr in den kommenden Ausgaben. Karten gibt es auch schon! Tagestickets kosten 41,50 €. 2-TagesKombiticket 76,50 € und das 3-TagesKombitickets gibt es für 115,00 €. Alle Infos, Tickets und News gibt es auf der Festivalhomepage www.rock-in-concert.de, .rcn verlost ferner dreimal 3 Kartenduos. Termin: 13.-15.12.2013 Ort: Strohofer Eventhalle Scheinfelder Straße 15-23 96160 Geiselwind .rcn 09 WAS GEHT ROCK UND MEHR – ABENBERG Für den nicht Golf spielenden Nürnberger Musikfreund ist Abenberg an wenigen Abenden im Jahr ein Ziel, meistens wenn auf der Burg bekannte Rockgrößen im Sommer Open Air Festivals geben. Könnte sich ändern. Fährt man vom Marktplatz aus in Richtung Spalt, befindet sich im Gewerbegebiet neuerdings eine Rockkneipe, die Donnerstags und Freitags ab 19 Uhr geöffnet hat. Rock in Abenberg gibt es im Telefonbuch allein 15 Einträge, zwei davon führen die Kneipe „Rock und mehr“, die zu einem Ausflug oder Stop einlädt, wenn man dort in der Gegend einmal unterwegs ist. Hin und wieder gibt es sogar kleinere Livekonzerte. Bier natürlich Spalter und auch Gutmann! Mehr Infos finden sich auf: www.rock-und-mehr.de Rock und mehr - Musikkneipe • Offen: Do und Fr ab 19 Uhr Geschätsführer: Georg und Thomas Rock Im Gewerbegebiet 9, 91183 Abenberg ROCKFABRIK NÜRNBERG DAS HERBSTPROGRAMM Gleich zum Heft am 3. September spielen LUCA TURILLI’S RHAPSODY mit bombastischen Symphonic Rock, als zweite Band werden die fränkischen Melodic-Rocker FREEDOM CALL eine spezielle Show liefern, und ebenfalls aus Franken kommen BLACK DAFFODILS als Anheizer. Der neue Musikfreitag beginnt ab dem 06.09. mit der Reihe ARE YOU METAL mit einem sehr fundierten DJ! Chris Bay, Stimmungsbolzen bei Freedom Call steht mit DJ Toni an den Reglern und lässt es krachen. Waver sollten die DEPECHE MODE PARTY mit Liveact Torul am 7. September auf der Uhr haben. Dann was für die Melodic-Rocker-Fraktion: Am 12. September spielen REDRUM. Versteckte Botschaft? Anders herum „Murder“ zu lesen? Das ist Michael Bormann, den der Fachmann von Jaded Heart und tausend anderen Projekten kennt. Samstag gibt es ab sofort ROCK THE NIGHT mit feinem Rock in der Main Hall, im Underground „Metal For All“. Seit dem Sommer hat sich einiges getan in der Rockfabrik Nürnberg. Neue Veranstaltungen wurden konzipiert, neue Bands bestätigt. Das geht schon mal los mit EXTRABREIT, die am 13.12.2013 überraschend in der Rofa spielen werden. KAI HAVAII, ihr charismatischer Sänger, machte vor wenigen Jahren eine Lesung im Orpheum, dem alten Kino in Nürnberg-Johannis. Und stellte dort seine sehr wohlgeratene Autobiografie vor. Unterstützt von STEFAN KLEINKRIEG an der Gitarre. 2012 machten die beiden eine spektakuläre UnpluggedShow im Nürnberger Kloster und feierten mit ihren Fans. Ihre traditionelle Weihnachts-Blitztour gastiert also dieses Jahr in der Noris! .rcn 10 Ganz großartig rocken dann die PRETTY MAIDS am Donnerstag, 19. September in der großen Halle. Vorband wird PINK CREAM 69 sein, und zwar jetzt mit vollem Set, also keine Akustik-Show. Ebenso BONFIRE. Die werden ebenso nicht wie angekündigt unplugged, sondern eine volle Show spielen. Außerdem ist im Saturn Fürth noch gegen Spätnachmittag eine Autogrammstunde mit den Maids geplant, näheres erfahrt Ihr demnächst auf unserer Website oder im Verlosungsnewsletter. Am Samstag, 21. September spielt die Gothic-Rockband SCHÖNGEIST eine Spezialshow im Underground, und richtig rocken wird die Rofa am 5. Oktober mit der einzigen Deutschlandshow von VICTORY! Vorband: HARTMANN, die neue Scheibe ist ebenfalls ein Muss für alle Melodic-Rocker! Roggen Roll! ELECTRIC OWL TATTOOING NEU IN NBG. JOHANNIS Billy Bernert ist kein Unbekannter mehr in der Nürnberger Ta t t o o s z e n e . Vor allem wegen seines sehr eigenen Stils: Traditionelle farbige Old School Motive werden mit Tiergrafiken kombiniert und ergeben etwas völlig neues. Vielleicht sollte man das als „Post-Animal-Old School“ bezeichnen? Wurstwasser... Jedenfalls hat er sich nach seiner Lehrzeit nun mit seiner Ehefrau selbstständig gemacht und ein helles Studio im Nürnberger Stadtteil Johannis eröffnet, Helmstraße, also ganz in der Nähe vom Andalusischen Hund und Trocadeiro. Wann denn als Tattoolehrling die Lehrzeit beendet sei, frage ich. „Irgendwie ist das wie im Mittelalter. Wenn der Meister sagt, ‚Junge, jetzt bist du fertig!’, dann bist du halt fertig. Das kann nach zwei oder drei Jahren der Fall sein.“ Bei Billy war das so: 2008. Gesellenbrief als Großhandelskaufmann in der Tasche gehabt, merkte der Hobbyzeichner und Rockfan Billy, dass Akten wälzen nicht sein Lebensinhalt werden sollte. Seine Firma löste den Standort auf, und so zog er nicht die Option, mitzugehen, sondern blieb in Nürnberg. Und entschied nach kurzer Zeit als Nebenjobber, als Tattoostift anzufangen. Und zwar bei Olli Niehoff und Mark Thiemig, die damals das Lebensart Tattoo noch zusammen machten. Ein Jahr später machte Olli das eigene Studio Farbulös auf und Billy ging mit ihm. Und blieb fast 3 1/2 Jahre dort. Olli erklärte Billy vor zwei Jahren per Ritterschlag für fertig und Paco wur- de sein Nachfolgerlehrling im Farbulös. Der ruhige junge Herr Bernert hingegen schnappte sich dann im Mai 2013 den neuen Laden und hier sitzt er nun mit ziemlich vollem Terminkalender in Sichtweite zu Desi und Johannisfriedhof. Wer der erste Kunde im neuen Laden war? „Das war klasse! Ein etwas älterer Herr hier aus dem Mietshaus. Der wollte sich schon lange tätowieren lassen. Aber davor, das hatte ich ihm versprochen, habe ich Paco vom Farbulös etwas tätowiert als allererstes Opfer quasi.“ Unschwer an den Bildern zu erkennen, dass Billy nicht der richtige Mann für Tribals oder Sternchen ist. Vielmehr achtet er sehr auf nachhaltige Motive. „Ein Tattoo soll auch nach zehn Jahren noch gut aussehen, wenn die Stri- ELECTRIC OWL TATTOOING che sich etwas verlaufen in der Haut.“ Deswegen macht er auch eher keine Mikrotattoos, oder Fineline. Und: „Ein Tattoo sollte vor allem auf Sehweite von 2-5 Metern gut aussehen. Näher begegnen wir uns ja im Alltag auch oft nicht.“ Ihr wollt mehr sehen? Sehr zu empfehlen: Sein Blog, dort findet ihr die Antworten auf das oben geschriebene, tolle Motive nämlich. electric-owl-tattooing.blogspot.de Billy Bernert Helmstraße 23 90419 Nürnberg Electric-owl@web.de Tipp: Kontakt über Email statt Telefon! Im Laden: Handgemachte Gutscheinverpackungen Wandbilder und Grafiken von Billy .rcn 11 WAS GEHT FRANKEN NACH DEM KRIEG: ALS DIE „ZUPFER“ KAMEN - WIR VERLOSEN 3 BÜCHER, TRANSIT NÜRNBERG #4: USA! Vor 17 Jahren gehörten US-Soldaten noch zum Stadtbild Nürnbergs. In anderen fränkischen Städten sind teilweise heute immer noch G.I.’s stationiert. Die nannte man in Nürnberg und Fürth liebevoll „Zupfer“ und so mancher Mittvierziger unter den Lesern erinnert sich noch mit Schrecken an Rockkonzerte, wo die US-Bands nur für ihre Landsleute spielten, und man zwischen rüpelnden Amis eingeklemmt war, die statt Wasser puren Whisky in ihren mitgebrachten Lederbeuteln dabei hatten... „Transit Nürnberg“ ist ein ehrenwertes Buch, denn hier sammelt Gerhard Jochem Geschichten aus allen Gesellschaftsschichten und Zeitperioden. Vor allem die Zeit des Wiederaufbaus ist hochinteressant, und die Kombination aus Sichtweise und Bildungsgrad der erzählenden Personen ist eine schöne Würze der 12 Kurzgeschichten, die in zwei Sprachen abgedruckt sind und viele alte Fotos von der Nachkriegszeit bis heute enthalten. Ohne die amerikanische Lebensart hätte sich Nürnberg wohl nie so entwickelt, wie die Noris heute da steht und jeder gebürtige Nürnberger hat seine ganz persönliche Beziehung zu den Garnisonssoldaten. Wir verlosen drei Bücher, die uns der Verlag freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Damit die in die richtigen Hände kommen schreibt uns eine Email an verlosung@rcnmagazin.de mit Namen und Telefonnummer für Gewinnbenachrichtigung. Betreff Transit Nürnberg und zwei drei Sätze zu Eurem persönlichen Bezug zu den amerikansichen Soldaten. Einsendeschluß ist Ende September! PEGNITZBÜHNE NÜRNBERG KLEIN, FEIN, LIVEKONZERTE Wer als Fürther oder Nürnberger immer nur in den üblichen Liveklubs umherpendelt, der sollte mal nach Abwechslung schauen und die Nürnberger Pegnitzbühne in Schniegling, also Nähe Stadtgrenze, auf dem Zettel haben. Die haben ein fettes Herbstprogramm zusammengestellt und schon einige Geheimtipps am Start. JUTTA WEINHOLD, die große alte Dame der deutschen Rockmusik noch aus Lindenberg-zeiten gastiert zum Beispiel am 21. September. Und das für 15 EUR im Vorverkauf. Schon einmal da waren IRON MAIDNEM aus Ungarn, eine Maiden-Coverband, die wahnsinnig Spaß macht. Da können sich die regionalen Maiden-Coverer Ayran Maiden aus Tiefenseebach in der fränkischen Schweiz warm anziehen. Chef Marcus Baudenbacher liegen die Ungarn sehr am Herzen, für einen Zehni an der Abendkasse seid Ihr dabei, beim letzten Mal war das eine Riesengaudi. Mit im Gepäck haben sie über 70 Maiden-Songs aus der Zeit bis 1988, wahlweise werden auch Songs der jüngeren Ära gespielt. Ihr findet die Pegnitzbühne in Nürnberg Schniegling direkt neben dem Talübergang in Muggenhof, unweit des Sportplatzes von SC Germania in der Silberstraße 9, 90427 Nürnberg. Im Programm finden sich auch Blues, Garage und Folk, oder es spielt .rcn 12 mal für kleines Geld ein früherer Krautrocker wie neulich Dieter Bornschlegel (Ex-Guru Guru und Atlantis). Den besten Überblick findet ihr auf der Facebookseite der Pegnitzbühne! Der wahre Glubb Di ne:: lumne Kolum Diee Ko UND JÄHRLICH GRÜSST DAS MURMELTIER (*REMEMBER MAREK!) Um so eine 11er-Choreo zu kriegen, muss Daniel Ginczek (*Marcos Antonio) noch lange an sich arbeiten. Alle Jahre dasselbe. Verfolgt der Fussballgott einen geheimen Plan? Ja! Heute wage ich nämlich mal ein Experiment, ich nehme EXAKT den Kolumentext aus Heft 161 vor einem Jahr im August 2012, und ändere von 508 Wörtern nur 16. Und voilá, den Text kann man eigentlich so stehen lassen, oder? Faszinierend! *Die alten Wörter stehen in (Klammern), die neuen sind fett gedruckt. Aus is’, die Sommerpause und begonnen hat sie mit einer extrem gedehnten Vorbereitungsphase, in der die neue Glubbmannschaft fast alle Vorbereitungsspiele gewann. In Berlin (*Köln) würde nach so einer Bilanz die lokale Presse bereits lautstark die Herbstmeisterschaft fordern, hierzulande bemüht man sich, dem fränkischen Klischee des „Bassd Scho“ zu entsprechen und hält den Ball flach. So gesehen war die Pokalblamage bei Sandhausen (*Havelse), wenige Hundert Kilometer von Trainer Wiesingers (*Heckings) Hauptwohnsitz entfernt, genau die richtige Bretschen, die unsere Jungs gebraucht haben. Beim glücklich aber verdienten BL-Auftaktremis (*-sieg) gegen Hoppenhausen (*den HSV) zeigte man sich wieder geordneter, und wundersame Dinge passieren, die man als Glubberer von früher nie kannte: Man lernt aus seinen Fehlern beim FCN. Wenn heute irgend so ein Rhetorikgenie „Bader raus“ schreit, erntet er nicht mehr breite Zustimmung im Umfeld wie früher, als die komplette Bank und sportliche Führung beim FCN angespannt wie scheue Rehe alle auf ihren Schleudersitzen hockten. Natürlich liegt dieses fatale Fehlen wirklicher Angst vor dem Abstieg nicht nur an Bader und Wiesehahn (*Hecking), denn beide haben letztendlich „nur“ etwa 90 % Anteil an der positiven strategischen Entwicklung. Wer also die Klose-Millionen (*WollscheidtMillionen) kritisiert, vergisst, dass Bader für ein sechstel der Summe einen Stürmer (*Japaner) geholt hat, der mit 22 schon so weit ist, dass er das kleine Barcelona-Tickitacka-Alphabet rückwärts einhändig aufsagen kann. Wen kümmert da ein Marcos Antonio, ablösefrei? Kyotake ist zwar immer (*momentan) noch um eine Klasse zu gut für seine Mitspieler, aber irgendwann werden auch die mal kapieren, dass man nicht unbedingt schneller als der Gegner sein muss, sondern nur dessen nächsten Schritt einfach voraussehen sollte. Aber das ist was für die Fussballmathematiker auf den Hochschulen. Was aber völlig nervt sind diese Heckenschützen aus dem Internet. Diese Grantler aus der Cloud, die nicht nur im Internet wohnen, sondern denen das auch noch gehört und die es verteidigen wie ihren kleinen Zeh. Und ich sage Euch: Erst wenn das letzte Pixel verglüht ist, werdet ihr Hornbrillen merken, dass man Bytes nicht essen kann! Wenn also der Glubb millimeterdünne Tage nach (*vor) dem BL-Start NKD als Hauptsponsor verliert (*aus dem Hut zaubert), nachdem die Mannschaft gerade den Pokal versemmelt hat, ist das schon wie ein Mintal-Phantomtor. Sagt mir eine Firma in Deutschland, die vier Mille in Fussball investiert und keine Leichen im Keller hat? Oder wäre euch Nörglern Trolli lieber gewesen? Doch zurück zur Nummer 11. Nochamal Danke Marek, dass du letztes Jahr auch (*sogar) als Phantom im Stadion präsent warst, als du noch in Rostock gespielt hast und deine ehemaligen Mannschaftskameraden Pässe ins Leere gespielt haben, weil das Phantom ja nicht mehr da stand. Ich bin mir sicher, die Zeckenjungs vom BVB waren bei deinem Abschiedsspiel damals sicher neidisch und wollen jetzt auch so ein Idol bei ihrem Verein werden und so ein Fetzengaudi-Abschiedsspiel kriegen. Unsterblich! Und nicht vergessen: Kyotake chipt keine Pässe ins Leere, er gewährt Phantompässe! Nur dass das Phantom dafür jetzt in der ersten (*zweiten) spielt aus Dortmund kommt und Daniel heißt. Ewald Funk Mehr über die aktuellen Wasserstandsmeldungen wie immer auf rcnmagazin.de > DER WAHRE GLUBBBLOG .rcn 13 WAS GEHT FINDEN WIR GUT: CYCO MIKE MIT DEN TENDENCIES HEADLINER DER EMP PERSISTENCE TOUR 2014 .rcn PRÄSENTIERT, 17.01.2014, STADTHALLE LICHTENFELS Meilenstein der Rockmusik, wenn auch nicht kompatibel mit den anderen Suicidal Tendencies-Platten: „Lights, Camera, Revolution“ von 1990. HEUTE: Alle Jahre wieder... Nein, nicht die Motörhead/Saxon-Tour. Die kommt zwar auch noch, aber ich meine den Sommer-Festival-Overkill. Musste man vor eineinhalb Jahrzehnten noch bis nach Eindhoven reisen, um die Party-Sau rauszulassen, ist es heutzutage zwischen Juni und August im Süden .rcn 14 Zunächst mal die Hefte raus. Klassenarbeit! Ihr habt ein Skateboard zuhause stehen und kennt die Skatecore-Band Suicidal Tendencies nicht? Sechs, setzen und Einkaufszettel verfassen, CDs kaufen und nächste Woche ist die Hausarbeit fertig. Wenn ihr eine DonotsPlatte zuhause im Schrank habt, dann empfehlen wir zum Kennenlernen „The Art Of Rebellion“, die ist leichter zugänglich und weniger Skatepunk als vielmehr ein verdammter Meilenstein der Musikgeschichte. Genial produziert von Mark Dodson, zeigt Cyco-Mike Muir hier, wie krank aber gleichzeitig genial Gesang sein kann, die Gitarrenarbeit von Rocky George und Mike Clark ist kreativ und das variable Bassspiel eines gewissen Robert Trujillo hält das alles zusammen. Ja, der spielt heute bei Metallica in einer anderen Welt. Ende Kaufbefehl. Der Rest der ST-Platten ist dann eher der klassische Skatepunk und auch die neue Scheibe „13“ vom Frühling brettert ganz im alten Stil. Zeit also bis Januar, sich den Backkatalog durchzuarbeiten. Ebenso spielen werden an diesem Abend Terror, Evergreen Terrace, Strife und Ramallah! Der Vorverkauf hat begonnen, exklusive Karten gibt es auf www.adticket.de, desweiteren präsentiert .rcn und verlost 3x2 Tickets! Deutschlands schwierig, eine Woche rumzubringen, in der man nicht vor einer Bühne oder zumindest in einem Open-Air-Anreise-Stau (heute ist der Tag der langen Bindestrichwörter) steht. Zu etablierten Großereignissen wie Rock im Park, dem Summer Breeze oder dem schwäbischen Bang Your Head gesellen sich immer wieder Veranstaltungen, die den Griff nach der Krone „Wacken des Südens“ wagen. Oftmals verschwinden sie aber genauso schnell wie sie aus dem Boden schießen. Und so kommt es, dass man sich jedes Jahr wieder mit neuen Namen und Lokalitäten auseinandersetzen muss. Nur leider kann man den Musik-Fan, und vor allem dessen Geldbeutel, nicht klonen. Und wer im Jahr seine zwei bis drei größeren Festivals mitgenommen hat, weiß, dass man für die Kohle summa summarum auch schön in den Süden hätte fliegen können. So bleibt abzuwarten, ob sich ein „Beastival“ bzw. „Out & Loud Festival“ in Geiselwind 2014 behaupten kann. Die Infrastruktur wäre da und ein paar zugkräftige Namen hat man auch schon im Boot. Aber das hatte man bei dem ein oder anderen vorangegangenen Versuch auch schon. Bleibt zu hoffen, dass die Konkurrenz das Geschäft belebt und nicht zu einer Übersättigung des Publikums führt. PK MUSIK .rcn 16 MUSIK SCHANDMAUL 15 JAHRE IN DEM ZIRKUS – EINE ZWISCHENBILANZ Nicht wenige Szenekenner reden gerade von einer Art Abendstimmung in der ursprünglich klar eingrenzbaren, modernen Mittelaltermusik. Nimmt man einmal die „Big 3“, dann lässt sich folgendes feststellen. In Extremo werden bald eine neue Platte heraus bringen, sind irre erfolgreich, entfernen sich aber mit mehr Gitarren vom reinen Dudelsackgetröte. Subway To Sally machen eh ihren ganz eigenen Independent-Weg auf hohem musikalischen Niveau, und SCHANDMAUL? Die können fröhlich Jubiläum feiern und stehen irgendwie über all den Dingen. Für ihre Werkschau „SO WEIT SO GUT – 15 JAHRE FOLK’N’ROLL“ haben sie die langen Hausaufgaben schon längst gemacht, und können, das versichert mir Frontmann THOMAS LINDNER am Telefon, sich endlich einigermaßen sorgenfrei dem Jubiläumskonzert für einen guten Zweck am 30. und 31. August in Köln widmen. Das passiert zeitgleich bei Erscheinen dieses Heftes, ab dem die Best Of-Platte in den Läden steht. Thomas lässt die Katze auch gleich aus dem Sack. „Das neue Studioalbum dabach haben wir – ganz nebenbei – übrigens schon im Kasten!“ Und verblüfft mich da schon etwas. „Sprich, jetzt kommt eigentlich die Zeit, wo man es wirklich bewusst wahrnehmen kann, was 15 Jahre sind und man freut sich jetzt einfach auf die Geburtstagsparty.“ Köln wählte man, damit die Schandmaul-Fans aus der Nordhälfte Deutschlands nicht so weit fahren müssen wie beim 10-jährigen in München. „So gesehen, sehen wir uns tatsächlich nicht als bayerische Band, sondern als deutsche. Vielleicht gehen wir beim 20-jährigen was weiß ich wohin.“ Bis dahin, dass nur als Richtschnur für unsere Leser, könnte der hochmusikalische Folkrock-Sechser dann die Millionste Platte verkauft haben, wenn es weiter so gut läuft. GESICHTSBUCH „Folk'n Roll“ ist dann auch der Opener auf der Best Of, ein wildes Instrumental, mit dem die Band demonstriert, wie leichtfüßig alle mittlerweile auf hohem technischen Niveau musizieren. Der Titel steht für ihr Genre, ihre Nische und dem eigenen Sound. Das sie keine Musik für Metalcore-Fans oder die Indiegemeinde machen, ist klar. Gemeinsam aber haben sie mit den meisten dieser Leute eine anständige politische Gesinnung. Ein offener Brief mit klarem Statement gegen Rechts ist seit kurzem auf der Schandmaul-Webseite zu lesen. „Es gibt tatsächlich Leute, die ganz subtil aber doch regelmäßig, seit mehreren Jahren versuchen, unsere Onlineplattform zu missbrauchen, um dort irgendwas rechtes zu platzieren. Überhaupt wird die ganze Mittelalterszene von den braunen Socken gerne missbraucht. Unser Mann fürs Fratzenbuch, der Ducky, der muss immer aufpassen wie ein Luchs, damit unsere Seite sauber bleibt. Kurzum: Es reicht. Es reicht jetzt einfach. Und dieser Titel spukt uns schon seit geraumer Zeit im Kopf als klares Statement herum, jetzt haben wir ihn endlich umgesetzt und dann kann man da auch mal ganz klar seine Fahne gegen das rechte Gesocks hoch halten.“ STATEMENT GEGEN RECHTS Nicht nur der braune Sumpf argumentiert ja immer gerne, die junge deutsche Generation habe es leid, immer die Nazi-Greueltaten aufs Butterbrot geschmiert zu bekommen. Aber das Mahnen und Erinnern hat das schon seine Richtigkeit. Man darf das nie vergessen! Sonst passiert es ja wieder. „Richtig, richtig! Man darf das nicht vergessen. Und ich bin keiner von den Menschen, die sagen: ‚Ich kann doch nichts dafür, was meine Großeltern getan haben!’ oder ‚ Jetzt lasst es doch mal gut sein!’, denn das ändert nichts an der Tatsache, das es passiert ist. Und das unter den Teppich zu kehren, das wäre fatal. Ich kann es nicht vergessen, und ich werde es nicht vergessen. Dann haben diese Schuld unsere Kindeskinder wahrscheinlich auch noch, dann tragen wir einfach was mit uns herum, so ein kleines Päckchen. Und es ist niemals schlecht, wenn man weiß, was das für ein Päckchen ist.“ Wie bei den US-Amerikaner, die ihr Päckchen wegen dem Völkermord an den Indianern auch immer mit sich tragen. „500 Jahre ist das her, das bleibt. Das haftet sich einfach im Holzgedächtnis fest. Da haben wir in Deutschland dann schon noch ein bisschen was vor uns und können nicht nach 70 Jahren schon sagen: ‚Ach, jetzt ist aber mal gut. Vergessen wir das.’“ FRÖHLICH BY NATURE Schwenk zur Bandgeschichte. Der Song „Der Clown“ beschreibt gut den Fall des Künstlers, der das Publikum auch an schlechten Tagen zum lachen bringen muss. Gerade Schandmaul strahlen immer enormen Frohsinn und Spielfreude auf der Bühne aus, müssen sie ja, egal, ob es allen Mitgliedern gerade gut geht oder nicht. „In den Anfangszeiten gab es tatsächlich Konzerte, wo man sich dann hinterher hinstellt und sagt, ‚das war aber auch ein Scheiß Konzert’, und merkte, wenn man selber nicht .rcn 17 MUSIK gut drauf bist, leidet auch die Show darunter. Wir haben dann auch mal eine Show aufnehmen lassen, nicht um eine DVD heraus zu bringen, sondern einfach nur, um zu sehen, wie wir eigentlich rüberkommen. Das ist sehr wichtig im Laufe eines Bandlebens, dass man das tut und sich reflektiert. Schau dir manche Kabarettisten oder Comedians an, wenn die einen richtigen Scheißtag haben, dann sind die trotzdem witzig auf der Bühne. Das hat auch mit gutem Schauspiel zu tun. Ganz definitiv. Und das lernt man im Laufe der Zeit, dass man quasi eine Show abliefern kann, ohne dass der „Kunde“ vor der Bühne nicht merkt, dass du eigentlich gerade einen Scheißtag hast, weil dir ein Furz querhängt oder was auch immer. Das beschreibt der Song ganz gut.“ DIE MEDIEN Seit Jahren geht es mit der Band stetig bergauf, auch wenn man dabei schon mal von anderen Künstlern überholt wurde. Von denen man heute oft nichts mehr hört. Könnte man schon neidisch werden, wenn solchen Sternschnuppen medial bis in den letzten Winkel des Hintern geguckt wird, und die dann entsprechend viel Presse bekommen? „Nein. Nein, kann ich nicht sagen, dass da Neid entsteht, ich rege mich da nicht auf im Bezug auf die Vernachlässigung unserer Band, sondern über die Medien im Allgemeinen. Also vielmehr im Bereich Politik, das ist eher so ein Affenzirkus. Als ob die in der Presse nichts anderes zu tun haben, als Sachen tot zu schweigen oder hoch zu schreiben. Und so geht das aber mit der Musik auch. Da hat mal ein Honk vor Jahren irgend ein Lied geschrieben und es hat sich gezeigt, dass es beim Volk gut ankommt, also wird fortan so lange rumgeritten, bis wirklich faktisch gerade nichts anderes mehr läuft, als dieser ewig gleiche Plastikschmonz. Und es gibt keinen, der irgendwie das Formatradio benutzt, um auch .rcn 18 mal neue Sachen vorzustellen. Es ist irgendwie alles so eingefahren und Radioleute am Drücker glauben zu wissen, was das Volk für einen Geschmack haben müsste. Ohne, dass dem Volk die Möglichkeit gegeben wird auch mal neue Sachen kennen zu lernen.“ Thomas wartet da definitiv auf einen Messias. Einen der eines Tages sagt „Ach komm, lass mich doch mal was neues probieren“, und uns endlich von der täglichen Dosis Simple Minds erlöst. „Bei dem Song könnte ich kotzen!“ Die laufen jeden verdammten Tag. Auf jedem Sender!“ DER GRAF Eine der wenigen Ausnahmen in der Medienlandschaft war da natürlich Unheilig. Direkt aus der schwarzen Szene nach oben und ab in den ZDF Fernsehgarten. „Nehmen wir doch mal den Grafen, der jetzt schon seit den letzten Jahren der neue Stern am Himmel ist. Der Mann ist auch seit über 12 Jahren dabei. Ich kannte ihn vorher, er hat schon immer so eine Musik gemacht und er hatte sein Publikum. Sein ‚Geboren um zu leben’ hat er ja auch genauso wie sonst den Radiosendern angeboten und die Betonköpfe – wie du sie nennst – haben auch dieses Lied fallen lassen. Und dann kam RTL II und hat irgendeine Kampagne gemacht mit diesem Lied. Und hat es dann so penetrant oft gespielt, dass die Radiosender nicht umhin kamen, das auch zu spielen. Und dann ging das Ding ja durch die Decke. Und auf der anderen Seite hörte man dann natürlich das Gejammer: ‚Oh, jetzt wird er kommerziell! Scheißdreck, er hat schon immer solche Musik gemacht! Am Anfang dachte man auch, er hätte damit der schwarzen Szene die Tore zur Medienlandschaft geöffnet, aber das war wohl Pustekuchen. Für uns heißt das: Weitermachen!“ MUSIK DIE KLASSISCHE OCHSENTOUR kommerziellen Erfolg nicht an dem Punkt schon so weit gewesen wären, wäre dass der Schneidepunkt für unseAm Anfang jeder Bandkarriere, sei es Unheilig oder re Band gewesen. Dann würden wir nicht von der Musik Schandmaul, steht aber immer noch der Faktor Konzerte in der Art und Weise leben können, dass wir eine Familie spielen. So viel wie möglich. Schandmaul konnte damals ernähren können. Da hätten dann vereinzelte Bandmitbei der fleißigen Konzertagentur Extratours andocken, glieder gesagt: ‚So, geht nicht mehr. Ich hab jetzt ein doch bevor man dort unter Vertrag genommen wurde, Kind, ich muss jetzt sicher Geld verdienen.’“ musste man selber durch eifrige Arbeit und viele Gigs eine Basis erspielen. „Der Zeitpunkt, als wir zu Extratours gingen, das war der Zeitpunkt, wo wir selber im Raum in und um Gelöst wurde das mit dem einmaligen Solidarpakt ‚EiMünchen bereits so ziemlich jede Milchkanne bespielt ner für Alle, Alle für Einen’. „Wir haben damals viel mit haben, die es gab. Wir merkErsatzleuten gearbeitet, damit jede ten aber, dass wir aus eigener Mutter genug Zeit bekommt, die sie SCHANDMAUL Kraft aus der Region nicht herbrauchte. Die anderen BandmitSO WEIT SO GUT – aus kommen. Da hatte Extraglieder haben dabei einfach das 15 JAHRE FOLK’N’ROLL tours natürlich genügend Geld mitverdient und abgegeben. F.A.M.E. / SONY Adressen und hat uns durch Kaum eine Band verWenn du z.B. als Frau selbstständig die Republik gejagt. Wir saßen körpert auf der Bühbist und Mutter wirst, dann hast du einfach jedes Wochenende ne und im Studio den ja ein Problem. Frag mal einen weibBegriff „Spielfreude“ nach der Arbeit im Bus und lichen Tischler, was sie macht wenn so derart überzeuhaben auf den Autobahnen sie schwanger ist. Dann hat sie entgend wie die schon Kilometer gefressen. Und haweder einen Mann, der ihr das Geld lange dem Dudelben dann oft vor 10 oder 15 sack-Hype entwachanschafft, weil sie es selber nicht Leuten gespielt. Das ist, sagen senen Folk’n’Roller ZWISCHENBILANZ mehr verdienen kann. Und hier hatwir mal so, sehr anstrengend aus der Münchner ten wir unseren Luxus, dass wir eben Ecke. Nach 15 Jahren und unendlich gewesen. Aber beim nächsdie Frauen mitziehen konnten einvielen Gigs hat das gemischte Sextett ten Mal kamen schon 30 und fach. Und das ist was Schönes.“ eine Stufe der musikalischen Eingespieltbei übernächsten Mal waren heit erreicht, von der manche Band nur es dann schon 100. Das ist träumen kann. Deswegen wurden die die sogenannte klassische populärsten Titel aus der Historie der Band Ochsentour, da kommt keifür diese musikalische Zwischenbilanz neu Wie bei einem alten Ehepaar funkeingespielt und neben einem Instrumenner mehr dran vorbei. Und tal-Opener noch zwei weitere neue Songs tioniert das dann auch mit den wenn man dazu den Atem dazugefügt. Auf der zweiten CD gibt es kleinen Marotten, die man so hat. nicht hat, dann sollte man dann sogar noch 17 weitere Stücke und Gibt es Sachen, wo Bandmitglieder es lassen.“ Die Frage steht im die Deluxe Edition ist etwas für Fans, weil eigen sind? „Puh. Wir sind alle eigen Raum, wie viele Bands dahier noch das limitierte Jubiläums-T-Shirt irgendwo. Da gibt es zum Beispiel die dabei ist. Warum ich so wenig über die bei auf der Strecke bleiben... Musik schreibe? Die spricht für sich, denn klassischen Zu-Spät-Kommer. DesThomas: „Ich glaube, es sind die Band ist ein hochmusikalischer Hauwegen frühstückt man einfach gewirklich sehr viele, locker 90 % fen, der mit Thomas’ poetischem Gesang meinsam vor der Bandprobe schon die dabei versanden. Aber einfach eine eigene Marke geschaffen mal und man weiß genau, so, jetzt ist nicht wegen mangelnder hat. Deutscher Pop-Folkrock 2.0 sozusadie obligatorische halbe Stunde um, Ausdauer, keine Ahnung, da gen. EF jetzt müsste er kommen. Klatsch! In läuft halt dann das Studium dem Moment geht die Tür auf. Das ist natürlich einfach aus, die Arbeit ruft oder sie bekommen Familie und das immer der Fall und ansonsten sind das alles so Marotten Geld reicht nicht. An dem Punkt der Ochsentour zerbröund Eigenheiten, die man aber nach so langer Zeit gar seln viele Bands, oft aufgrund des menschlichen Faktors nicht mehr wahrnimmt. Der kommt halt einfach ne halinnerhalb der Band.“ be Sunde später. Deswegen frühstücken wir ja früher und fangen nicht pünktlich an.“ Thomas ist heilfroh, dass Schandmaul diese Phase schon Wie es mit der Band weiter geht, erfahrt ihr sicher in den lange hinter sich gelassen hat. „Ich muss einfach mal sanächsten Monaten. Zählt man alles zusammen, dann gen, das ist bei uns ein echter Glückszustand, denn wir hat man das Gefühl, die Band will auf jeden Fall den haben sechs Charaktere, die perfekt miteinander harTreppenabsatz „15 jähriges Jubiläum“ verlassen, und den monieren. Natürlich knallt es bei uns auch mal, wir sind ganz klar nach oben! ja – hallo – auch nur Menschen.“ Den Faktor Familie hat Schandmaul bereits erfolgreich gemeistert. „War auf keiEwald Funk nen Fall einfach! Wenn wir vom Zusammenhalt und vom SOLIDARGEMEINSCHAFT DER QUOTENZUSPÄTKOMMER GLÜCKSZUSTAND .rcn 19 MUSIK Foto: Matteo Salasnich HANNI EL KHATIB EINE PLATTE WIE EIN SKATE VIDEO Hanni El Khatib hat ein neues Album aufgenommen! Hanni wer? Muss man den kennen? Bis jetzt noch nicht. Wenn aber sein zweites Album „Head In The Dirt“ Ende August erscheint, ist der Mann absolutes Pflichtprogramm für Menschen, die nicht in Schubladen denken und sich auch mal auf Musik einlassen, die nicht eindeutig in ein bestimmtes Regal im Plattenladen passt. „Head In The Dirt“ dürfte Punkrocker genauso begeistern wie IndieLiebhaber, Popnasen oder Fans von Vintage-Sound im Stil der Black Keys. Hanni El Kathib ist der Sohn einer Philippinin und eines Palästinensers, der in San Francisco aufgewachsen ist. Weit entfernt von Luxus, Hippies und Punkrock. „Meine Eltern haben immer gearbeitet und ich bin auf eine staatliche Schule gegangen“, erzählt Hanni. „Später kam ich auf eine katholische Schule. Allerdings nicht aus religiösen .rcn 20 Gründen, sondern weil es an der staatlichen Schule immer Ärger gab: Schlägereien, Drogen usw. Immer war die Polizei da. Meine Eltern hatten richtig Schiss, dass ich in einer Gang lande oder ähnlichen Mist baue. Deshalb haben sie mich zu den Nonnen geschickt. Meine Mutter wurde zwar katholisch erzogen, aber sie lebt den Glauben eigentlich nicht. Und mein Vater ist als Moslem aufgewachsen. Aber wir sind nicht wirklich eine gläubige Familie.“ Seine erste Liebe war allerdings nicht die Musik, sondern galt dem Skateboard-Fahren. Als er fünf war, schenkte ihm sein Vater sein erstes Skatboard und seitdem rollt Hanni El Khatib durchs Leben. Und durch die vielen SkateVideos, die er seit seiner Jugend geschaut hat, kennt er auch viele unterschiedliche Musik-Genres wie Punk, Hip Hop, Hardcore, Stoner-Rock oder Psychedelic. „Skate-Videos sind Mix-Tapes von einer Million Persönlichkeiten. In einem Skateboard-Team stecken so viele verschiedene MUSIK Typen und Musikgeschmäcker. Da gibt’s Hip Hopper, Punkrocker, entspannte Jazz-Typen oder Metal-Freaks. Als ich jung war, habe ich viele Skate-Videos zur Inspiration angeschaut. So habe ich Sachen wie Agent Orange, John Coltrane oder Van Morrison für mich entdeckt.“ Mit 12 Jahren hat Hanni angefangen, eigene Songs auf Gitarre oder Klavier zu schreiben. „Meine Mutter wollte immer ein Klavier im Haus haben, konnte aber nicht besonders gut spielen“, sagt Hanni. „Also wollte sie mich dazu bringen, Klavier zu lernen. Aber ich konnte mit klassischem Unterricht nichts anfangen. Es ging immer nur um Fingerfertigkeit und Material von uralten Komponisten. Darauf hatFoto: Matteo Salasnich te ich keine Lust. Ich wollte lieber Songs spielen, die mich interessieren, also bin ich mit elf Jahren zur Gitarre gewechselt. Ich habe dann nur ein paar Stunden genommen – genug für ein paar Akkorde – und den Rest habe ich mir selbst beigebracht.“ Schon damals hat er angefangen, seine Songs mit Hilfe eines Kassetten-Recorders zu verewigen. Kein Wunder also, dass sein erstes Album „Will The Guns Come Out“ in feinster DIY-Manier entstanden ist. „Einer meiner engsten Freunde hatte ein kleines Studio zuhause“, erzählt Hanni. „Und als wir bei ihm abhingen, habe ich ihm einige meiner Songs vorgespielt. Er hat mich erst ermutigt, die Songs professionell aufzunehmen. Er sagte, es macht keinen Sinn, Songs zu schreiben, wenn man sie nicht aufnimmt. Dann haben wir angefangen, ein- oder zweimal die Woche ins Studio zu gehen. Und aus diesen Aufnahmen ist dann das erste Album entstanden.“ Als das Album fertig war, kündigte er seinen Job als Creative Director bei einem Skateboard- und Streetwear-Label und konzentrierte sich voll auf die Musik. „Ich bekam das Angebot, auf Tour zu gehen“, begründet er die Entscheidung. „Mein erstes Album kam gerade heraus und ich hatte wirklich Lust auf Musik. Ich dachte mir: Wenn es nicht klappt, kann ich immer noch zurück zum Design. Das läuft nicht weg! Die Sache mit der Musik war eine einmalige Gelegenheit, die ich ergreifen musste. Ich wollte keiner sein, der der Chance seines Lebens ewig nachtrauert.“ Und wer sein zweites Album „Head In The Dirt“ hört, weiß, dass die Entscheidung richtig war. 11 Songs, die sich anhören wie ein riesiger Flohmarkt, zusammengesetzt aus alten und neuen Sounds, lauten und leisen, schnellen und langsamen. Es gibt Songs, die knallen wie The Stooges zu ihren besten Zeiten, fuzzige Garagenrocker und mit „Penny“ sogar einen waschechten Pophit. Produziert von Dan Auerbach, Sänger und Gitarrist der The Black Keys, der dieses Jahr einen Grammy als bester Produzent abgeräumt hat. „Ich habe Dan in einer Kneipe in Paris kennengelernt“, beschreibt Hanni, wie es zur Kollaboration kam. „Nach einer meiner Shows habe ich dort noch als DJ aufgelegt. Wir sind ins Gespräch gekommen und haben uns stundenlang über Musik unterhalten. Und es stellte sich heraus, dass er mein Album kannte. Seitdem sind wir in Verbindung geblieben. Irgendwann hat er mich gefragt, wo ich mein neues Album aufnehme und hat mir sein Studio angeboten. Zufällig war er selbst auch da und so ist er gleich als Produzent eingestiegen.“ Drei Wochen hatten die beiden für die Albumproduktion in Auerbachs Studio in Nashville eingeplant. Doch diesmal hatte Hanni keine fertigen Songs im Gepäck, sondern nur den Willen, aus der Magie des Moments und purem Instinkt heraus alles geschehen zu lassen. Eine mutige Entscheidung für einen jungen Musiker. „Ich bin nur mit ein paar Ideen ins Studio gekommen“, erzählt er. „Ein paar Aufnahmen, die ich mit meinem Handy oder in meiner Garage mit einem DrumComputer gemacht habe, sonst nichts. Nur ein paar Skizzen, ohne Band. Ich habe mich bei den Arrangements ganz auf Dan verlassen. Ich war völlig offen. Wenn der Schlagzeuger eine gute Idee hat, dann her damit! Ich wollte keine Egos um mich herum haben.“ Und das Ergebnis ist verblüffend ausgereift. 11 Songs, die den kalifornischen Sommer-Vibe perfekt eingefangen haben und den idealen Soundtrack für lange Autofahrten, GrillAbende oder Gruppentherapien bilden. Selbst wenn man nach einer guten halben Stunde schon wieder auf „Play“ drücken muss. Wolfram Hanke .rcn 21 MUSIK OLD SCHOOL VS. NEW SCHOOL IN DER POSTHALLE WÜRZBURG Die Posthalle in Würzburg hat ihre Hausaufgaben für den Herbst schon gemacht. Im harten Rockbereich stehen sich vier Abende gegenüber, die wie kaum etwas anderes die unterschiedlichen Facetten härterer Gangart in der Rockmusik repräsentieren. Einmal kann man für eine Doppelnacht sogar den Schlafsack mitbringen! HELL INSIDE FESTIVAL 2013 04. UND 05.10.2013, WÜ-POSTHALLE Wie zuletzt damals im Kindergarten beim Übernachtungsabend: Beim zweiten Hell Inside Festival in der Posthalle kann man zwischen den beiden langen Veranstaltungstagen in einer extra eingericheteten Schlafhalle übernachten! Der Untertitel „Extreme Metal Indoor Festival“ ist alles andere als ein Kindergarten, sondern lässt keine Zweifel aufkommen, was die musikalische Marschrichtung angeht: Death, Thrash, Black Metal und Grindcore der alten Schule stehen auf dem Programm! Angesagte Newcomer und etablierte Szeneveteranen geben sich dabei die Klinke(nstecker) in die Hand. An zwei Tagen werden satte 24 (!) Bands ab mittags den Besuchern einheizen. Mit dem erfolgreichen Monster-Album „End Of Disclosure“ sowie unzähligen Genre-Klassikern im Gepäck werden die Schweden von Hypocrisy um Mastermind Peter Tägtgren das Festival am Freitag anführen. Samstag setzen die Wikinger von Unleashed, ebenfalls Schweden, die Segel, um das Dezibel-Gemetzel erfolgreich zu beenden. Es spielen aber nicht nur etablierte Sze- .rcn 22 negrößen wie Hail Of Bullets, Hatesphere oder Fleshgod Apocalypse. Auch interessante Kultbands klopfen den Staub von den Klampfen. Da wären z.B. die Old SchoolThrasher Protector um Martin Missy, welche nach 20 Jahren mit einem neuen Album zurückkommen. Auch die US Grindcorelegende Nausea oder die französischen Blockheads zeigen die Ursprünge dieser extremen Musik-Kultur, die einfach nicht totzukriegen ist. Auch der Underground fördert immer wieder Perlen zu tage, welche die Lehren der alten Meister weitertragen. So können sich Newcomer wie Lost Society (Thrash Metal), Islay (Black/Death Metal) oder Syphor aus Irland einem größeren Publikum präsentieren. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit direkt in der Posthalle zu übernachten. Die Schlafhalle ist auf einer Ebene mit der Bühne. Dort können Gruppen auch in abgehängten Abteilungen für bis zu 6 oder 12 Personen übernachten. Benötig werden Isomatte, Schlafsack oder Ähnliches. Die Übernachtung kostet pauschal für alle Tage 15 Euro. Die Schlafhallentickets sind allerdings auf 400 Stück limitiert. Anreise ist ab dem 3.10. um 19 Uhr möglich. Der Ticketpreis liegt im VVK für das 2-Tages-Ticket bei 45 Euro und das Tagesticket bei 30 Euro. Wir sagen mal: Mit der besonderen Auswahl an Bands, vernünftigen Spielzeiten und der Übernachtungsmöglichkeit wird den Fans eine Steilvorlage für eine richtig zünftige Abschädel-Wallfahrt garantiert. Alle weiteren Infos und Tickets findet ihr auf www.hell-inside.de. NEW SCHOOL HARTWÜRSTE: PARKWAY DRIVE UND DEEZ NUTS SCHLAGEN IN DER POSTHALLE AUF! Wer es vom Umfeld etwas kurzhaariger und bunter mag, aber trotzdem auf die gepflegte Dezibel-Ohrenspülung steht, für den stehen zwei separate Herbsttermine bereit, um als Pflichttermin mit Anwesenheitspflicht in der Posthalle im Terminkalender eingetragen zu werden. Beide im November. Der Auftakt zur alljährlichen „Vans Off The Wall Music Night"-Tour startet dieses Jahr am 7. November in der ehrwürdigen Kilianistadt. Hauptband werden die australischen Metalcorler von Parkway Drive. Mit We Came As Romans, Memphis May Fire und Like Moths To Flames sind außerdem drei weitere hochkarätige Metalcore Bands bei der Tour dabei. Parkway Drive aus Byron Bay sind schon lange keine kleine australische Nummer mehr. Neben ausverkauften Europatouren wurden die MUSIK Jungs 2011 mit Platin für ihre DVD ausgezeichnet und sind auch in Deutschland für ihre energiegeladenen LiveShows bei den Fans bekannt und beliebt. Einen guten Grund zum Feiern haben die Australier außerdem: 2013 steht ihr 10-jährigen Jubiläum an, was sie auf der Bühne bestimmt ausgiebig zelebrieren werden. "Wir könnten nicht begeisterter darüber sein, mit der Vans Warped Tour zurück nach Europa zu kommen.", so Parkway DriveFrontmann Winston McCall , das Line-Up ist unglaublich, das Festival ist fantastisch und europäische Fans haben eine Leidenschaft, die nicht zu übertreffen ist." Das es in Deutschland auch ein gescheites Bier gibt, sagt er nicht, aber wer gibt das schon zu, wenn man erst im Juni zuletzt im Lande war. Genau am Ende ihrer Tour sind gerade die Deez Nuts, welche die Abschlussfeierei ihrer „Bout It“-European Tour am 30.11. in der Würzburger Posthalle zelebrieren. Wie Parkway sind sie ebenfalls Australier, segeln aber musikalisch auf einer anderen Wellenlänge. Sie paaren Hardcore mit Rap und werden als Rapcorer bezeichnet. Mit ihren nicht ganz ernst gemeinten Lyrics, die sich meistens zwischen Hardcore-Crewlove und HipHop-Slang bewegen, wissen die Australier um Frontmann JJ Peters ("I Killed The Prom Queen") schon seit Jahren zu begeistern! Supportet werden die Australier von Obey The Brave, Stray From The Path, Heart In Hand und Relentless. So selbstbewusst wie auf der Bühne geben sich die Rapcorer auch in ihren Texten: "So kill the bitchin´ and listen, you can’t you deny that we're on fire. If your rebuttal is muddled, it´s ´cause my IQ is higher. Be lying if I said I gave fuck regardless, for every one that hates 100 adore us. We are unfuckwithable!" Ansage, Alder! Karten bei Main Ticket, Mainpost, H2O, allen CTS-Vorverkaufsstellen bundesweit sowie unter www.eventim.de und Tel. 01805 / 570 000 (14 Cent/Minute). Weitere Infos unter www.cop-concerts.de und unter www.navigatorhq.de Heiko Krumpholz, Ewald Funk MUSIK eine andere Persönlichkeit haben, als ein Sachbearbeiter beim Finanzamt, Baggerfahrer oder Herzchirurg. Zu jedem dieser Berufe brauchst du eine bestimmte Einstellung zum Leben. Aber als Rockmusiker musst du schon gerne mal ein paar Dinge mehr erleben um genug Erfahrungen mitzunehmen.“ In der Tat würden Ohrenfeindt anders klingen, wenn die Band auf einem Nordseehallig leben würde. So wie Hans Hartz wahrscheinlich. Chris: „Da würde es dann sehr viele Lieder über Schafe und Salzwasser geben. Kennst du Huun-Huur-Tu, die machen so echt schräge Obertonmusik. Die kommen aus einer autonomen Provinz in der Mongolei und leben dort mit Pferden als Nomaden. Die bauen alles aus Pferdeknochen, Pferdehaare, Pferdefell was auch immer. Da war ich auf einem Konzert, und deren russischer Übersetzer sagte dann jeden Song ähnlich an. ‚Next song is about chorrrses!’ Bis mal ein zweiter aufstand und ergänzte „...and girls“. Die waren thematisch schon etwas limitiert.“ OHRENFEINDT AUF DIE FRESSE IST UMSONST Ihr kennt die Band noch nicht? Dann gibt es folgende Punkte kurz vorher zu klären. OHRENFEINDT ist ein Rockband aus Hamburg St. Pauli, die weder dem rechten Lager zugeordnet werden kann, noch dem Rotlichtmilieu oder einer gewaltbereiten Gruppierung sonstiger Art. Frontmann CHRIS LAUT trinkt seit 28 Jahren keinen Tropfen Alkohol, fasst keine Drogen an und der Albumtitel „Auf die Fresse ist umsonst“ ist als original Kiezspruch zu sehen. Wenn die Platte jetzt am 30. August in den Läden steht, sollten alle Freunde von australischem Starkstromrock aufhorchen, wenn ihnen eine auf der Platte enthaltene Hymne auf den Fußballclub FC St. Pauli zusätzlich keine Sorgen wegen der eigenen sporttechnische Weltanschauung bereitet. Vor allem die Texte sind mit ganz viel Augenzwinkern zu sehen, und könnten eigentlich sehr realistisch am Tresen einer St. Paulianer Reeperbahn-Spelunkentheke passieren. Herr Laut, singen sie eigentlich aus ihrem wohl sehr bewegten Leben? „(Lacht) Da kann ich eigentlich ohne meinen Anwalt nichts dazu sagen. Wenn man sich entschieden hat, Miete und halbwegs vollen Kühlschrank mit Rockmusik zu bestreiten, dann gehört dazu, dass man einfach neugierig aufs Leben ist. Ich würde also auch Dinge tun, die jemand, der etwas vernünftiger wäre, nicht anfasst. Ein schöner Spruch ist, wenn man als kleiner Junge sagt, ‚Mama, wenn ich Erwachsener bin, will ich Rockmusiker werden’. Mama sagt dann, ‚Du, aber nur eins von beiden geht!’ Als Rockmusiker musst du schon .rcn 24 Oft wird Chris als St. Pauli Original bezeichnet. Aber er ist ehrlich. „Eigentlich bin ich ja ein Zugereister, ‚Zu’groaster’ sozusagen, wie man das in Bayern noch mit Negativprädikat gerne behaftet. Ich bin tatsächlich aus Ostfriesland nach Hamburg gegangen und lebe nun die Hälfte meines Lebens schon hier. Wenn das also ein gebürtiger St. Paulianer zu mir sagt, dann sehe ich das schon als Kompliment. Immerhin heißt das, ich habe mich so benommen, dass die sagen, ich gehöre hierher. Das ist gar nicht so einfach. Der St. Paulianer ist schon recht wählerisch, was seine Freunde und seine Hood angeht. Wie es dazu kam? Ich war als Bub mit der Schule mal auf einen Ausflug in Hamburg, und wusste sofort als ich aus dem Bus ausstieg, dass ich hier mal wohnen möchte. Ehrlich gesagt möchte auch gar nicht mehr woanders hin. St. Pauli ist so wie ein Dorf innerhalb der Großstadt, wir leben auch ein bisschen vom Tourismus wie so ein Fischerdorf an der Adria. Man öffnet sich dem Tourismus, weil man es muss. Weil man davon lebt. Sorgt sich aber, damit die eigene Identität erhalten bleibt. Wenn du dich auf St. Pauli tummelst, dann ziehen die großen Touristenströme über die Reeperbahn bis zu den Landungsbrücken, und eine Straße weiter ist es noch das alteingesessene Arbeiterviertel, was Pauli eben ist.“ Was wenige wissen: Chris verbrachte einige Zeit seines Lebens auch in Unterfranken. „Absolut. Bad Kissingen, Hammelburg, da habe ich einige Zeit verbracht, ich kenne da jeden Grashalm von beiden Seiten. Das waren schöne Jahre als ich da war, da habe ich auch einen Bezug zu der Gegend.“ Geblieben ist ihm davon ein ungewöhnliches Hobby, was er immer noch gerne pflegt. Fallschirmspringen. Eine weitere unbeleuchtete Seite des Glatzkopfes ist sein karitatives Engagement. Da treibt ihn einiges an. „Wenn man das Glück hat, nicht mehr auf dem Bau Zementsäcke schleppen müssen, sondern von der Musik leben zu können ist das ein großes Privileg. Ich bekomme dieses Glück ja auch noch zusätzlich zurück von den Leuten, die zu meinen Konzerten kommen oder Platte und T-Shirt kaufen. Und dann finde ich es richtig, an so einer Stelle etwas zurück zu geben, wo ich es kann.“ Bei den Konzerten der Band steht deshalb auch eine Spendendose beim Merch für das Kinderhospitz „Sternenbrücke“ in Hamburg. „Dort sind Kinder untergebracht, die totkrank sind. Leukämie, oder eine Krankheit, die dafür sorgt, dass diese Kinder nicht sehr alt werden. Und die gehen damit relativ normal um, weil sie es nicht anders kennen, das ist ein Teil ihres Alltags. Für ihre Eltern und Großeltern ist das aber furchtbar. Das Kinderhaus hilft da, wenn das Betreuen und sonst auch alles immer schwerer wird. Das erfordert Herzensgüte und viel Selbstdisziplin, das könnte ich im Leben nicht leisten. Diese Einrichtungen haben aber halt grundsätzlich immer zu wenig Geld. Da reicht dann schon oft ein Stofftier, das einem Kind was bedeuten kann. Das tun wir eben und das ist uns wichtig.“ Außerdem veranstaltet er zusammen mit anderen Musikern Workshops, wo Jugendlichen aus Problemfamilien eine besondere Aufgabe bekommen. „Die Kids kommen aus schwierigen Verhältnissen, die Workshops werden von der katholischen Kirche betrieben, auch wenn ich da nicht dabei bin bei deren Verein unterstütze ich das. Wichtig ist, den Kindern drei, vier schöne Tage zu bereiten, in denen jeder ein Musikinstrument erlernen soll. Die Kids haben natürlich anfangs oft gar keinen richtigen Bock, aber umso mehr wenn man das schafft, einen Song zu proben und auf die Bühne zu bringen. Gehst du dann in die Fußgängerzone und spielst das Stück, kommen Leute und sagen zum ersten Mal danke zu den Kids, ‚Du hast mir gerade Unterhaltung bereitet’ und nicht ‚Du taugst nix’, was sie oft genug gehört haben. Anerkennung, weil sie was gemacht haben, ist oft neu für die. Oft sind die in 3-4 Tagen andere Menschen geworden. Ob sie es bleiben, weiß ich nicht, das liegt nicht in unserer Hand.“ Ewald Funk Das Interview in voller Länge demnächst auf unserer Webseite. .rcn präsentiert: Ohrenfeindt Freitag 18.10.2013, Hirsch Nürnberg Einlass: 19.00 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr, Tickets zu 20,25 EUR im VVK Wir verlosen 3x2 Karten! Teilnahme: Mail mit Eurem Namen und Telefonnummer für eventuelle spätere Gewinnbenachrichtigung an verlosung@rcnmagazin.de, Betreff OHRENFEINDT nicht vergessen! MUSIK TANZWUT EIN NEUWAGEN ZUM HÖREN Jetzt ist es wieder soweit! TANZWUT veröffentlichen zur großen Freude ihrer Fans eine neue Scheibe! „Höllenfahrt“ erscheint am 6. September und kommt diesmal sehr opulent herüber. Superfette Produktion, dicke Gitarren, technisch sauber gespielte Dudelsäcke, die nicht nerven sondern begleiten, und ein TEUFEL als Frontmann und Cheffe in Hochform. Wir finden drei so richtig gute Songs auf der Scheibe und haben schon ganz schön gestaunt. Der Musikfan findet so eine neue Platte natürlich auch toll, vergisst aber manchmal etwas den Respekt vor der Musikerleistung. Wir haben beim Bandleader mit den beiden markanten Hörnchen auf dem Kopf mal genau nachgefragt, wie so ein Album entsteht, und was es für Kraft kostet, Independent zu sein. Die Hintergründe über Texte und philosophisches entnehmt ihr der Fachpresse, hier geht es dieses mal um einen Einblick, den man sonst nicht bekommt. Wann hat denn der Teufel den ersten Finger für die neue Platte krumm gemacht? „Das ist lange zurück. Schon im vorigen Jahr. Im September begann ich zu schreiben und zu komponieren, denn man hat ja trotzdem noch Auftritte zwischendurch. Den ganzen Dezember hatte ich zum Beispiel Mittelalterbankette in Dresden begeleitet. Im Januar und Februar ging es dann mit den Songs richtig zur Sache, denn Ende April gingen schon die Aufnahmen los. Damit waren wir im Endeffekt Anfang Mai fertig. Gemischt und gemastert wurde die Platte im Mai und da ging es schon mit der Pressearbeit los, die Grafik haben wir da auch vorbereitet. Wenn man die meisten Sachen als eigenes Plattenlabel selber macht ist das eine Schweinearbeit. Kannst dir ja vorstellen, was da alles los war.“ Wobei seine neuen Bandmitglieder diesmal etwas mehr eingebracht .rcn 26 haben, als frühere. Teufel: „Die Komposition grundsätzlich liegt eigentlich in meiner Hand. Ab und zu kommen die Kollegen für einen kurzen Einwurf vorbei. Mit dem Gitarristen z. B. mache ich viel zusammen, wenn es um Riffs geht. Im Grunde genommen haben auch alle ihre Parts selber eingespielt, was ich grundsätzlich gut finde. Das hatten wir früher auch nicht immer. Natürlich habe ich früher nicht E-Gitarre eingespielt, aber die Dudelsäcke meistens noch einmal obenauf eingespielt. Obwohl Dudelsackspieler am Start waren. Aber die waren einfach nicht so schnell, wie man das sein sollte. Man hat halt gemerkt, dass es schneller geht, wenn man es selber macht. Inzwischen habe ich aber zwei junge und fitte Dudelsackspieler, die echt super vorbereitet auf der Matte standen und in zwei Tagen alles geklärt haben. Da sagte ich Hut ab, so was habe ich selten erlebt!“ Hinterher muss dann auch der Cheffe in der Presse sagen, dass alles flockig daher kommt und auch eine Leichtigkeit in den Songs ist. „Wir haben diesmal ein paar Sachen drauf, da muss man schon ein guter Musiker sein, um das vernünftig spielen zu können. Da habe ich jetzt echt gute Leute am Start, mit denen man sogar kreativ sein kann und von denen noch im Studio während der Aufnahmen Vorschläge zur Phrasierung kommen. Da ist noch eine Menge passiert, sie waren alle intensiver an der Platte beteiligt.“ Überhaupt kommt, so Teufel, eine ganze Menge talentierter Dudelsackspieler jetzt zum Zuge. „Ja, die alten Hasen müssen sich gerade ganz schön warm anziehen. In der Mittelalterszene müssen jetzt einige Etablierte schon mal die Hosen etwas hochziehen und wieder wach werden. Da staune ich selber wenn ich auf den Mittelaltermärkten verschiedene Leute so spielen sehe. MUSIK Da ist gutes Potential da. Gute Leute, die viel spielen, weil sich das Dudelsackspielen in Deutschland richtig ausgebreitet hat, da gibt es viele neue Leute. Kommt uns als Band natürlich zugute.“ Der Teufel hat also weniger Personalprobleme? „Gerade hier in Berlin gibt es viele Musiker, die richtig Lust und Bock haben, auf der Bühnen zu stehen. Die sich freuen, auf Tour mitfahren zu dürfen. Auch der Publikumszuspruch. Ich habe jetzt am Wochenende die ersten Mittelaltergigs gehabt. In Dresden standen wir vor 2500 Leuten und dann kommen wir auf dem Mera Luna an, und staunen, weil es dieses mal das bestbesuchte aller Zeiten war. Da waren 40.000 Leute dort! Wir stehen da auf der Bühne und du siehst das Ende von den Leuten nicht! Eine geile Angelegenheit. Und dann machen die auch noch alle mit! Wir haben als Premiere „Das Gerücht“ von der neuen Platte gespielt und die kannten das alle schon! Nur durch den Videoclip, der läuft seit einigen Wochen und wurde immerhin schon 10.000 mal angeklickt. Für die kurze Zeit ist das echt gut.“ Es scheint so, dass es sich wieder lohnt, Videoclips zu machen. Natürlich nicht mit den Budgets wie früher. „Wir haben das in Eigenregie mit einer befreundeten Crew gemacht. Der zweite Videoclip „Der Himmel brennt“ bekommt durch das Video und den Hinweis auf das mexikanische Totenfest eine textlich ganz andere Bedeutung. Hört man unbedarft nur die Musik, denkt man es ist eigentlich ein Liebeslied. Aber durch die Voodooschminke und dem Text, man sehe sich trotzdem wieder, im Himmel oder der Hölle, wirkt das anders. Übrigens, bei mir ist es natürlich am schönsten, in der Hölle. (lacht) Visuelle Sachen finde ich sehr cool, es lohnt sich wieder, weil du hast halt auf einmal 100.000 Klicks am Ende des Jahres, alles Leute die das gesehen haben. Ein Video zu sehen ist halt schon ein anderes Gefühl, als nur die CD einzulegen.“ Von der Perspektive des Songschreibers, der etwas mitteilen will, natürlich besonders. Teufel veröffentlicht ein Tanzwut Album auf eigenes Risiko mit der eigenen Plattenfirma. Hop oder Top, dazwischen gibt es nichts, und man muss schon höllisch aufpassen, dass man sich nicht verkalkuliert. „Natürlich kann man sparen, man kennt schließlich viele Leute aus der Szene und hilft sich untereinander. Mal bekommt man hier und da etwas für einen schmalen Taler, da kommt aber trotzdem schon einiges zusammen. Zwei Monate Studio, in das du dich einmieten musst, da steht eine Menge Geld auf der Uhr! Das erst einmal wieder rein zu kriegen ist heutzutage nicht mehr so einfach mit den Verkäufen, die jetzt so am Start sind. Aber wir sind in der glücklichen Lage dass es auch so funktioniert. Natürlich musst du eine Spielernatur haben, ohne gesunden Mut zum Risiko und wenn du nicht zocken kannst, haste in der Musikszene eh verloren. Wir sind da außerdem noch frei von jemand der uns in die Suppe spucken kann. Das gefällt auch der Band so. Andere Bands würden das vielleicht nicht so hinkriegen, wie wir das machen, wir sind halt alte Füchse.(lacht)“ Ob der Durchschnittshörer wirklich den Gegenwert eines guten Neuwagens und fast ein Jahr Herzblut für ein neues Album in die Waagschale werfen würde, ist fraglich. „Ein Außenstehender kann sich das nicht wirklich vorstellen, was alles dahinter steckt. Ich war nicht nur Aufnahmeleiter, sondern habe mich da ja eingemietet im Studio und die Band komplett aufgenommen. Gemischt und gemastert habe ich nicht selber, beim Aufnehmen bist du schon mal 14 Stunden täglich beschäftigt. Gesang hier, Doppelspuren hier, das kann sich keiner vorstellen. Es ist wirklich ein Riesenprojekt vom Anfang des Songschreibens bis zum ersten Mal auf der Mera Luna Bühne zu stehen war ein Weg von fast einem Jahr! Es gibt allerdings nicht so viele Bands wo, das eine Einzelperson macht wie ich. Für mich arbeiten ja auch noch Leute, die ich bezahle. Dazu braucht man einen eisernen Willen, den hat nicht jeder und viele brechen darunter auch zusammen. Einfacher wäre es, wie früher die Plattenfirma anzurufen, ‚Hallo, schickt mir jemanden anders, det klappt hier nicht. Macht das mal, dass das funktioniert!’, halt so, wie beim Leihwagen, wo man einfach den Verleih anruft. Das geht natürlich da nicht. Trotzdem bin ich zurzeit ganz glücklich!“ Ewald Funk .rcn präsentiert: TANZWUT Donnerstag 31.10.2013, Hirsch Nürnberg Wir verlosen 3x2 Karten ab Einsendeschluß Dienstag 29.10.2013 Teilnahme: Email an verlosung@rcnmagazin.de (Namen, Betreff TANZWUT und Telefonnummer für eine spätere Gewinnbenachrichtigung nicht vergessen). .rcn 27 MUSIK TENSIDE DIE EVOLUTION FINDET IHREN WEG Jeder, der Musiker ist, kennt die immergleiche Geschichte. Wollen wirklich alle in der Band das gleiche? Weiterzukommen, um einmal nur noch von der Musik leben zu können? Mit allen Risiken wie Pech im Business, falsche Zeit am falschen Ort, Schreibblockade und falsche Berater? Es gehört schon viel Vertrauen in die eigene Kunst und in sein eigenes kreatives Vermögen, um alles auf diese Karte zu setzen. TENSIDE aus der Münchener Ecke haben schon viel durchgemacht. Mit „Nova“ haben sie objektiv betrachtet ihre bisher beste Qualität an modernem Metal abgeliefert. Schön zu sehen, wie sich seit unserem letzten Interview vor vier Jahren die Dinge für Sänger und Gitarrist DANIEL KUHLEMANN entwickelt haben. Der Titel des Albums, „Nova“, hat ja schon den Begriff „Neu“ in sich. Daniel erklärt gerne, was die Vier der Platte mit auf den Weg gegeben haben. „Nova ist wie ein Neustart, wir haben an einem völlig neuen Sound gearbeitet, unseren musikalischen Style etwas verändert und einfach das frischeste und intensivste Tenside-Album bisher gemacht. Die Songs haben mehr Abwechslung in sich, wir haben viele neue Elemente mit eingebaut und viel Neues ausprobiert und umgesetzt.“ Dazu passt auch das Artwork, die Jungs verzichten auf Klischeebildchen, man merkt sofort, da hat sich jemand Mühe gemacht und signalisiert, dass der Inhalt erfrischend anders ist. Dazu gibt es noch eine aufwendige Digipak-Edition. „Danke für die Bestätigung, das Artwork hat erneut Patrick Wittstock von Azrael Design nach unseren Vorstellungen entworfen. Absolut, „Nova“ ist etwas besonderes und erfrischend anderes. Was das Artwork angeht, sind wir alle sehr zufrieden, das Ganze ist einfach sehr stimmig, dennoch aber schlicht und passt wunderbar zum Thema. Wir haben uns für das neue Album wirklich sehr ins Zeug gelegt und uns .rcn 28 viele Nächte um die Ohren geschlagen, um die beste Tenside-Platte bis dato zu machen. Da liegt es natürlich auch nahe, ein schönes Digipak rauszubringen und hier und da mit ein paar Specials zu überzeugen. Wir sind selber alle Musikliebhaber und es zählt für uns nach wie vor die Liebe zum Detail, egal ob es dabei um ein Digipak oder Merchandise geht.“ Daniel ist als einziger von der Urbesetzung von 2004 übriggeblieben. 2012 gab es den größten Bruch, was ist passiert? „Wenn sich jemand für einen anderen Weg im Leben entscheidet, also abseits der Band und dem Musikbiz, dann musst du das auch akzeptieren. Es bringt nichts, jemand in einer Band hinterherzuziehen, es funktioniert nur, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen und hart arbeiten. Toby und Louis haben sich für etwas anderes entschieden und wir sind nach wie vor befreundet, alles cool also. Für mich war aber klar, dass es mit Tenside weitergeht, ich habe in diese Band so viel Zeit und Engagement investiert wie in nichts anderes und es macht mir nach wie vor Spaß. Musik machen und in einer Band spielen ist mein Ding und ich habe damit das gefunden, was ich in meinem Leben machen will. Trotz allem sei hier auch mal erwähnt, dass ich mit Michael Klingenberg, Florian Schönweitz und Max Weishaupt drei neue Leute am Start habe, die ich alle schon länger kenne. Die sind dazu noch top Musiker und haben alle viel Erfahrung mitgebracht.“ Daniel bezeichnet die jetzige Situation gerne als Tenside 2.0, das bisher stärkste Album in der bisher hoffnungsvollsten Besetzung. „Martl verließ 2013 als letzter der Urbesetzung die Band, was ihm definitiv nicht leicht gefallen ist, aber ihm wurde eben alles zu zeitintensiv.“ Die neue Scheibe groovt meines Erachtens mehr, ich frage, ob das ein Zeichen von musikalischer Reife ist, wenn man es dem Fan nicht mehr so kompliziert macht? „Absolut richtig!“ Meint Daniel, „Uns war es wichtig, für „Nova“ Songs zu machen, die eingängig und livetauglich sind. Wir sind keine Band, die irgendwelche 8 Minuten-Technik-Songs schreibt. Vielmehr geht es um eigenen Stil und ein Album mit einem fetten Sound und Wiedererkennungswert.“ Dafür fuhr die Band dann bis nach Dänemark. So weit? Daniel lacht. „Wieso, andere fahren dafür bis nach Amerika. Wir wollten das Album gerne mit Tue Madsen aufnehmen und produzieren. Seine Studios sind eben in Aarhus in Dänemark. Gerade das war eigentlich auch das gute, weg zu sein vom Alltag und allem, was einen ablenkt, wenn man so ein Album aufnimmt. Wir waren zwei Wochen im Studio und es gab einfach nur die Band, das Album und das Recording. Das war genau die richtige Entscheidung, es so anzugehen.“ Die Band hat z.B. eine komplette Vorproduktion mitgenommen, voll auf Madsen vertraut und das mit seinen Erfahrungen noch etwas ausgearbeitet. „Ein neuer Impuls war z.B., dass wir die Drums in einem leer stehenden Pool aufgenommen haben, um einen besonderen Sound zu erzeugen.“ Außerdem hat sich Daniel, was den Gesang angeht, vom Sänger der Emil Bulls beraten lassen. „Christoph hat mich dabei gut unterstützt und einiges aus meiner Stimme rausgeholt. Ich bin megazufrieden mit dem Endergebnis, hört es Euch doch am besten einfach selber mal an.“ Im Studio hat man ja technische Hilfsmittel und einen erfahrenen Produzenten und viel Zeit zum Knöpfchen drehen, um den Sound noch mächtiger zu machen. Aber wie bringt man das dann auf die Bühne, was ja im harten Bereich enorm wichtig ist? „Wir machen das genau so, wie wir es in Dänemark eingespielt haben, mit zwei Gitarren, Bass, Drums und Vocals. Natürlich gehört da viel Üben dazu, tightes Spielen und ein guter Livemischer etc. Aber man hat ja auch heutzutage gute Technik im Sinne von Triggern für Drums, guten Amps, verschiedenen Gitarrentunings oder Kompressoren für Vocals.“ Wenn Daniel privat auf Konzerten ist, steht er übrigens eher als der ruhige Typ mit dem Bier im Hintergrund, der alles auf sich wirken lässt. Wenn Daniel mal alle Möglichkeiten hätte und ohne Beschränkungen auf dem Reißbrett ein Ein-Tages-Festival entwerfen dürfte, was wäre da sein Traum, frage ich. „Haha, super, so was wollte ich schon immer mal machen! Als Location würde ich das Olympiastadion in München wählen. Mein Line-Up wäre ein Mischung aus Rock und Metal, mit dabei wären: Korn, Machine Head, In Flames, Foo Fighters, Stone Sour und As I Lay Dying.“ Und wenn er jedem Musikfan da draußen seinen größten Wunsch offenbaren könnte? „Am Herzen liegt mir eigentlich, dass die Musikliebhaber darüber nachdenken sollten, was das Ganze ihnen wert ist. Wenn sie eine Band oder einen Künstler abfeiern, dann können sie den damit unterstützen, indem sie sein Album kaufen. Ich finde, es sollte jeder darüber nachdenken, dass z.B. 10 Euro für ein Album gut investiertes Geld ist, für etwas, was Euch ein Leben lang gehört und an dem Ihr Euch auch solange erfreuen könnt. Denn wenn Ihr Hunger habt, bezahlt Ihr doch auch dafür und klaut es nicht im Supermarkt, oder?“ Ewald Funk VOM 06. – 08. SEPTEMBER 2013 MITTELALTERLICHES BURGGRABENFEST ZU NÜRNBERG DAS MITTELALTERFEST FÜR DIE GANZE FAMILIE Wenn plötzlich aus der Ferne das Klirren von Eisen erschallt, von irgendwo her freudiges Gejohle erklingt und sich die Luft mit dem Geruch von über einem Lagerfeuer kochender Speisen füllt, dann ist wieder das mittelalterliche Burggrabenfest zu Nürnberg! Nicht nur ein Spaß für ausgesprochene Fans dieser Epoche, sondern für die ganze Familie. Für Jung und Alt ereignet sich an diesem Wochenende ein Spectaculum der Sonderklasse, bei dem man sich hautnah in das ritterlich-höfische Trieben mischen kann. Zu entdecken gibt es viel im Nürnberger Burggraben. Nicht nur Wettkämpfe und Gaukelyen dienen dem Volk zur Unterhaltung, der Mittelaltermarkt und das Lagerleben lädt den Neugierigen zum Schlendern und Staunen ein. Bei Fest- und Schlachtenmusik der „Weltenkrieger“, welche mit Sackpfeife und Schalmei zum vergnüglichen Tanz aufspielen lässt sich das besonders gut. Blickt man in die Neuzeit, so erlebt das historisch gut bestückte Nürnberg gerade einen richtigen Tourismusboom, zweistellige Zuwachsraten bei Touristen aus ganz Europa und Übersee gehören inzwischen zum sommerlichen Stadtbild, was in typischen Tourismusstädten längst zum Normalzustand gehört. Gerne gepflegt wird der Grabenspaziergang über die 5 km lange Stadtmauer, die im Bereich der Festungsanlage hinter der Kaiserburg besonders eindrucksvoll ist. Oft berichten Urlauber über die bereits überall statt findenden Folklorefeste in Städten mit historischer Bausubstanz, nur Nürnberg mache nichts .rcn 30 aus seinem mittelalterlichen Erbe. Mitnichten. Gut, dass sich das Burggrabenfest mittlerweile etabliert hat, und die Wahl für September ist ebenso ideal: Alle sind aus dem Urlaub wieder zurück, das Wetter ist erfahrungsgemäß grandios und gerade junge Familien finden hier spannende Unterhaltung, das nicht gleich jegliches Budget sprengt. Und das 2013 mit erweiterten Programm für die jungen Besucher! Geniale Kulisse Vor allem das Setting der Veranstaltung ist perfekt! Vor der malerischen Kulisse der historischen Burg Nürnberg kann man sich, wenigstens für ein paar Stunden, in die Epoche des Mittelalters zurück versetzten lassen. 2013 ist der Burggraben in drei Bereiche eingeteilt: Burghof (Kinderspieltwelt), Zauberwald und Arena. In diesem Jahr wird es definitiv mehr Kinderaktivitäten geben, im Zauberwald finden sich Attraktionen für groß und Klein, also Trapez, Aufführungen und Musik und in der Arena gibt es erstmalig auch ein Jugend-Schwertkampfturnier! Auch das Bühnenprogramm kann sich sehen lassen und die Spielleute von Bene Vobis con Kleyne Spielleut' und auch die Weltenkrieger spielen live vor der Feuershow auf der Bühne. Überall gibt es etwa zu sehen! Die Besten Artistentruppen pilgern für dieses Event nach Nürnberg. Und so weit haben sie es gar nicht, denn es ist sozusagen ein Heimspiel für die aus Nürnberg und Umgebung stammenden Gruppen „Theatro Mimikry“ und der „Feuerzirkus Bilenko und der Eisbär“. Sie werden den Zuschauer in ihrem „Sommer Tag Traum“ mit einer mitreißenden Erzählung von Liebe und Kampf in die mystische Welt der Feen, Kobolde und Elfen entführen. Auf einem 6,5 Meter hohen Trapezrahmen wirbeln die Artisten zu magischen Melodien in die Nacht hinein. Viele Besucher fragten im letzten Jahr nach, nun wurde den Wünschen der Bittsteller entsprochen: Zum Mittelalter gehört die hohe Kunst der Beizjagd, weswegen jeden Tag am Spätnachmittag der Falkner Rösner seine wunderschönen Greifvögel zur Vorstellung bringen wird. Nirgendwo kann man diese anmutigen Tiere so nah beobachten und ihre Wendigkeit bewundern. Gaukler und fahrendes Volk Doch was wäre ein Mittelalterfest ohne Possenreißer? Einmal täglich nimmt das „Vereinigte teutsche Lager“ sein Publikum mit auf Reisen. In diesem Jahr wird es spannend, denn die Recken werden sich nicht um die Verwüstung von König Artus’ Gemüsebeet kümmern, sondern warten mit einem völlig neuem Programm auf, welches so geheim ist, dass noch nicht einmal wir davon erfahren durften! Am Freitag- und am Samstagabend wird es feurig zwischen den Zelten der Gaukler und Ritter. In der „Nacht des Feuers“ und beim „Großen Feuerspecktakel mit Gauklern“ entzünden abermals „Theatro Mimikry“ sowie „Feuerzirkus Bilenko und der Eisbär“ ihre Fackeln um den Himmel hell erscheinen zulassen. Gezeigt wird synchroner Feuertanz und atemraubende spannender Feuerartistik bei dem sich die flackernden Feuerlichter rot glühend die Wände des Burggrabens hinaufzüngeln. Neigt sich das Gelage am Sonntagabend seinem Ende zu, so wird um 22:15 mit großem Lärm und großer Freude das Abschlussfeuerwerk in den nächtlichen Himmel über Nürnberg geschossen. Wem das zu spät ist, der braucht sich nicht zu sorgen, denn ebenfalls am Sonntagabend um 20 Uhr beschwören „FireFly“ die so beeindruckenden, gefährlich schönen Feuergeister eines uns sicher altbekannten Fehlers, begangen von einem kleinen Zauberlehrling. Sonntag: 2. Offene Deutsche Meisterschaft im Schwertvollkontakt Öffnungszeiten: Freitag von 14 Uhr-23 Uhr Samstag von 11 Uhr-23 Uhr Sonntag von 11 Uhr-21 Uhr Das unumstrittene Highlight des Festes ist allerdings sicher das am Sonntag stattfindende Finale des Schwertvollkontakt-Turnier, das in diesem Jahr das zweite mal zur Offenen Deutschen Meisterschaft ausgerufen wurde! Zum vierten Mal in Folge steht es im Mittelpunkt des Burggrabenfestes. Sowohl Kämpfer aus Deutschland, als auch Tschechien, Österreich und Russland haben sich angemeldet. Erstmalig wird es auch ein Jugend-Schwertkampfturnier aufgeteilt in zwei Alterskategorien geben, also 12–14 Jahre und 15–17 Jahre. Wir sind neugierig, wie sich die jungen Grünschnäbel schlagen werden! In der Buhurt (Fünf gegen fünf Kämpfer) treten Gruppen aus Bayern, Hessen und Köln gegeneinander an. Interessant zu sagen ist vielleicht noch, dass besonders die Kämpfertruppen aus Moskau und St. Petersburg sich auf dieses Wochenende freuen – sie werden Kämpfer aus dem historischen Nürnberg darstellen. Internet: www.burggrabenfest.de Carina Heimbach Wann? Am Wochenende vom 06. – 08.09.2013 Wo? Im Burggraben 90403 Nürnberg Zugang und jeweils Kasse: Am Hallertor (Behindertengerecht) Am Tiergärtnertor Am Vestnertor ÖPNV? Haltestelle Hallertor (50 m zum Eingang) Stadtbus 36, Straßenbahnlinien 4 und 6 Eintritt: Der Eintritt für Kinder von 4-12 Jahren beträgt 3 EUR Der Eintritt für Erwachsene von 13-100 Jahren 6 EUR .rcn 31 MUSIK THEES UHLMANN JÜRGEN KLOPP DES INDIE-POP Völlig egal, ob man die Musik von Thees Uhlmann oder seiner langjährigen Band Tomte schätzt oder nicht, den sympathischen Niedersachsen mit der markanten Zahnlücke mag eigentlich jeder. Wie Kloppo im Fußball. Uhlmann, der im April 40 Jahre alt wird und sich zum Start seiner Solo-Karriere hartnäckig als „Europas ältester Newcomer“ bezeichnet, bringt Ende August sein zweites Soloalbum unter dem Titel „#2“ heraus. Unser Wolle hat ihn kurz vor dem Hosen-Auftritt in Schweinfurt getroffen. .rcn: Wie kommt es denn, dass ihr Vorgruppe von den Toten Hosen seid? Thees: Wenn man so lange Rock’n’Roll in Deutschland macht, kommt man früher oder später an den Toten Hosen nicht mehr vorbei. Der Manager der Hosen fand es toll, dass wir unsere eigene Indie-Plattenfirma gegründet haben und bat uns Hilfe an. Ich glaube, die Hosen selbst finden es gut, dass wir andere Musik machen. Drei Tote Hosen-Coverbands im eigenen Vorprogramm würden ja keinen Sinn machen. .rcn: Für viele Musiker ist Punkrock die erste Musik, die sie selbst gemacht haben. War das bei dir auch so? Thees: Wir hatten natürlich eine Punkband (Warpigs, Anm. d. Red.). Wir wollten eigentlich Metal machen, aber waren zu schlecht an unseren Instrumenten. Und dann wurde ich zum Punk. Und das ist immer noch der beste Soundtrack für eine heftige Pubertät. Ich war damals mit einem Mädchen aus einer streng religiösen Familie zusammen und trug ein Shirt der Dead Kennedys mit der Aufschrift „In God We Trust, Inc.“ mit einem Jesus, der auf Dollarscheinen gekreuzigt ist. Die Eltern sind dann natürlich ausgeflippt und das ist für einen 16-jährigen ein wahnsinnig gutes Gefühl. Alle Leute aus unserem Umkreis, die es zu was gebracht haben, sind Punks. Die kommen aus der Szene oder haben zumindest diesen DIY-Gedanken verinnerlicht. Wir machen das alleine! Wir werden nicht um Erlaubnis fragen, ob wir eine Platte herausbringen dürfen. Diese Selbstermächtigung ist bis heute für uns alle sehr wichtig. .rcn: Die Gretchenfrage der Achtziger – „Hosen oder Ärzte?“ Thees: Für mich war das immer klar. Ich mag es heute immer noch, wenn der Sänger das ist, was er singt. .rcn 32 Das mag ich an Bruce Springsteen oder bei Bright Eyes. Und ich mag zum Beispiel nicht so was wie Die Fantastischen Vier: Wir machen mal ein Lied darüber, wie es ist, eine Krankenschwester im Ferrari zu sein. Dieses Ausgedachte liegt mir nicht so nahe, deshalb bin ich eher der Hosen-Typ. .rcn: Eine Handvoll Songs sind in Kalifornien entstanden, wie klingt Dein neues Solo-Album? Nach Sommer, Sonne und Meer? Thees: Also, Kalifornien hört man den Songs definitiv nicht an. Ich glaube, dass es ein bisschen poppiger geworden ist, aber auch vertrackt, finde ich. Marcus Wiebusch (Kettcar, Anm. d. Red.) hat mich angerufen und gesagt: Hey Alter, geile Mainstream-Platte! Und ich: Marcus, bist du sicher, dass du die richtige Platte gehört hast? Und dann war ich ein bisschen beruhigt, dass ich keine harsche, sondern eher eine Pop-Platte geschrieben habe. .rcn: Das letzte Album war ja sehr persönlich, über Deinen Heimatort Hemmoor in Niedersachsen und deine Rolle als Vater. Worum geht es bei den neuen Songs? Thees: Bei mir ist jede Platte persönlich. Das ist für mich ist es ein ganz normaler künstlerischer Reflex. Ich würde es als künstlich empfinden, wenn ich nur Lieder über Saufen machen würde. Auf der neuen Platte gibt es einen Song der heißt: „Die Bomben meiner Stadt“, das ist im Prinzip ein Dialog mit Jesus. Aufgehängt an den Veränderungen in Syrien, einem wahnsinnig schönen Land, in dem jetzt die 400.000er Opfer-Marke geknackt wurde. Wie so ein Bilderbuch-Land plötzlich in Gewalt und Chaos versinkt, das hat mich sehr beschäftigt. Oder diese verdammte NSU und ihr Angriff auf Ausländer. Wir finden es total super, dass nicht nur Deutsche hier wohnen. Wir leben gerne in einem Land, das aus verschiedenen Kulturen zusammengesetzt ist. Deshalb ist mein Glaube: Man wird das Gute nicht aufhalten können. Die Leute werden immer nach Höherem und mehr Demokratie streben. Die Leute wollen einfach Simpsons gucken. Und irgendwann werden alle Leute Simpson gucken dürfen. Weil es total super ist, Simpsons zu gucken. Es gibt an den Simpsons nichts Schlechtes. Es ist ein Grundbedürfnis eines Menschen, mit jemandem, den man liebt, auf dem Sofa sitzen zu dürfen, sauberes Wasser zu trinken und die Simpsons zu gucken. Ich glaube, das wird man nicht aufhalten können. .rcn: Wie sieht denn die Zukunftsvision von Tomte aus? Thees: Das weiß ich nicht! Ich bin ja der Sänger und es gibt für mich überhaupt keinen Grund, Tomte als aufgelöst zu erklären. Dazu muss ich nicht einmal etwas sagen, weil Tomte so ein integraler Bestandteil meines Lebens sind. Wenn du ein Auto hast, das du nicht fährst, sagst du auch nicht: Das Auto ist jetzt aufgelöst. Das steht dann einfach herum. In 20.000 Jahren ist es vielleicht verrostet, aber es löst sich nicht auf. Wolfram Hanke MUSIK BOYSETSFIRE DIE BRANDSTIFTER SIND ZURÜCK! BOYSETSFIRE sind wieder da! Am 5. Oktober 2010 hat die wegweisende Post-Hardcore-Band aus Newark/Delaware ihren zweiten Frühling angekündigt. Es folgten Konzerte in ganz Europa, ein paar Besetzungswechsel und dieses Jahr ein neues Album: „While A Nation Sleeps…“ Und die 13 Songs gehören wohl zum Besten, was die Band je veröffentlicht hat. Folgerichtig ist das neue Boysetsfire-Album heißer Kandidat für das Hardcore-Album des Jahres. Anfang Juni 2007 hatte die Band zwei Abschiedskonzerte in Philadelphia gespielt und war danach jahrelang untergetaucht. „Wir waren einfach total ausgebrannt“, erklärt Gitarrist und Gründungsmitglied Joshua Latshaw die Gründe für den Split. „Wir waren in einem echten Teufelskreis: Songs schreiben, aufnehmen, touren, Songs schreiben, aufnehmen, touren usw. Es gab Streit mit der Plattenfirma, mit dem Management, mit den Promotern. Es ist, als ob man verheiratet ist: Man kann nicht einfach in die Ferien fahren, ohne sich mit irgendeinem abstimmen zu müssen. Und irgendwann haben wir uns gefragt: Wie würde unser Leben wohl anders aussehen? Vielleicht hätten wir einfach mal eine Auszeit nehmen sollen. Also haben wir uns einfach aufgelöst und normale Jobs gesucht.“ Josh arbeitet im sozialen Bereich, der zweite Gitarrist Chad Istvan hat sich auf die Reparatur von Druckern spezialisiert und Sänger Nathan Gray war Anstreicher. Es gab aber auch in der Zeit ohne Boysetsfire Musik: Nathan und Josh gründeten die Band The Casting Out, hatten sogar einen Auftritt in der deutschen RTL-Soap „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“, lösten die Band aber schon im Oktober 2010 wieder auf. Es folgte die Wiedergeburt von Boysetsfire und das neue Album, das auf Nummer 22 in die deutschen Album-Charts schoss. „Mein erster Gedanke war: Mann, die Leute kaufen wohl keine Platten mehr?“, sagt Josh und lacht laut. „Nein, im Ernst. Es ist wirklich erstaunlich, dass eine klei- .rcn 34 ne Band aus Delaware mit der Hilfe von guten Freunden aus Deutschland so etwas erreicht. Auch dank der Hilfe von Oise Ronsberger, dem Sohn eines Schweinezüchters. Wir sind in den Charts gelandet. Ohne große Medienunterstützung, kein großes Label, nur uns selbst. Es beweist, dass noch gute Dinge passieren!“ Ronsberger, den ehemaligen Bassisten von Red Tape Parade, kennen Boysetsfire schon seit Jahren. Er war Fahrer bei der dritten Europa-Tour von Boysetsfire, wurde irgendwann Tourmanager und begleitet die Band seitdem in Europa, USA und inzwischen sogar in Australien. Mit ihm hat die Band bei uns das Label End Hits Records als Plattform für alle Veröffentlichungen in Europa. „Wir arbeiten nur noch mit Leuten zusammen, die wir Familie nennen“, sagt Josh. „Wir haben also eine Familie in Deutschland und eine Familie in den USA. Ich würde Oise mein Leben anvertrauen.“ Im März hat die Band zwei Benefizkonzerte für das von der Schließung bedrohte Jugendcafé Zwiesel im Bayerischen Wald gespielt. Bei den beiden Shows in der Bürgerhalle Frauenau kamen fast 10.000 Euro zusammen. „Jeder von uns hatte diesen einen Ort, ein Jugendzentrum oder einen kleinen Club, der extrem wichtig war“, erzählt Josh über die Verbindung nach Zwiesel. „Man war 14 Jahre alt, hatte Ärger zuhause, hat überall angeeckt und findet dort Freunde und Menschen, die einen unterstützen. Oise kam zu uns und hat gesagt: Dieser Club hat mein Leben gerettet und muss vielleicht schließen. Könnt ihr helfen? Und keiner von uns hat auch nur einen Augenblick gezögert. Und es hat funktioniert. Es ist genug Geld zusammengekommen. Das ist doch phantastisch! Wir sind glücklich darüber.“ Ganz nebenbei ist bei den Shows für das Jugendcafé in Zwiesel auch das Video zu „Closure“, dem vielleicht stärksten Song auf dem neuen Album entstanden. Ein toller, in schwarz-weiß gehaltener Clip, der das besondere Verhältnis der Bandmitglieder zueinander und zu den Fans optimal einfängt.“ Wolfram Hanke Warum die Band zwei Bassisten hat und warum Korn hinter goldenen Mauern lebt, lest ihr in der Langversion des Interviews auf unserer Webseite. KONZERTNACHBERICHTE ANTI-FLAG, STRIKE ANYWHERE 15.07.13 HIRSCH NÜRNBERG Das erste Mal in Ihrer 20-jährigen Bandgeschichte schafften es die Politpunks von Anti-Flag als Headliner nach Nürnberg und gaben sich im Hirsch den zahlreich angereisten Fans die Ehre. Irgendwann vor 20 Uhr, also vor meinem Erscheinen, spielten die Englänger Apologies I Have None, die angeblich okay waren. Strike Anywhere hotteten dann pünktlich um 20.00 Uhr auf die Bühne und stressten sich mit Ihrem Highspeed-Punk durch einen 45-minütigen Set, der natürlich Klassiker wie „Infrared“ und „I’m Your Opposite Number“ beinhaltete. Leider war der Sound relativ mies, weswegen die Jungs aus Virginia etwas anstrengend waren. Nach fast 30 Minuten Umbaupause wurde dann mit der Roten Zora und einem Sampleintro die Ankunft der Herren aus Pennsylvania angekündigt. Ab diesem Moment war der Hirsch knackevoll und verwandelte sich im Handumdrehen in eine wilde Zappelbude. Ging ja auch nicht anders, den AntiFlag schmissen gleich die drei Hymnen „This Machine Kills Fascists“, „Broken Bones“ und „Turncoat“ in die Menge. Zwischen den Songs nahmen Leadsänger Justin Sane und Zweitvocalist Chris #2 eindeutig Position zu ihrer politischen Einstellung und heizten damit das eh schon wildgewordene Publikum noch mehr an. Nach sechzig Minuten und Songs wie z.B. „Fuck CALEXICO 17.07.2013, SERENADENHOF NÜRNBERG Der inzwischen dank der gewachsenen Bäume sehr grüne Serenadenhof ist natürlich das unpassende Ambiente für den Wüstenrock von Calexico aus Arizona. Zwar passten die Temperaturen mit hochsommerlich warmen fast 30 Grad. Doch zu den mexikanischen Mariachi-Songs, den Latin-Jazz-Stücken und den Wüstenrock, der einen in die Weite schweifen lässt, muss die Luft eigentlich über staubigen Boden flirren. Es war trotzdem vom Anfang bis Ende ein starkes Konzert. Als Vorband spielten Depredo und nach zwei Stücken stiegen Calexico für einige Songs in wechselnder Besetzung mit ein. Die Wechselspiele sind ja eh ein Markenzeichen der Multiinstrumentalisten von .rcn 36 Police Brutality”, „This Is The New Sound”, „1 Trillion Dollars”, „This Is The End (For You My Friend)” endete der reguläre Set und die Band verließ die Bühne. Nachdem die völlig durchgeschwitzte Meute den Chorus von „Die For Your Government“ anstimmte, ließ sich die Band nicht lange bitten und kehrte kurze Zeit später zurück auf die Bühne. Sie schaltete nochmal runter, um ihren musikalischen Vorbildern Ramones (mit „KKK Took My Baby Away“) und Dead Kennedys (mit „Nazi Punks Fuck Off“) mit Vollgas zu huldigen. Dann kam endlich das lang erwartete „Die For Your Government“, was vom Publikum mit einem ordentlichen Pogo quittiert wurde. Eine kleine Überraschung hoben sie sich zum Schluss auf. Nachdem Chris #2 bei „Die For Your Government“ einen Crowdsurf einlegte, baute Drummer Pat beim anschließend halbakustisch angestimmten „Power To The Peacful“ sein halbes Schlagzeug ab, um es mit Hilfe der Stagehands direkt im Publikum wieder aufzubauen. Kaum fertig, fegte die die Band den Song „hautnah“ ins Publikum und beendete nach 75 Minuten Gesamtspielzeit einen grandiosen Auftritt. Danke und Ende! Andrew Scheffel / Foto: Lea Biermann Calexico um Frontmann Joey Burns und Lap SteelGitarrist Jairo Zavala. So „aufgewärmt“ starteten nach kurzer Umbaupause Calexico ihren fast zweistündigen wilden Ritt durch verschiedene Musikstile. Nachdem die Band uns in Franken schon häufiger besuchte, fiel auf, dass das Konzert sehr routiniert durchgespielt wurde und die eher ruhigeren, langsameren und dunkleren Songs von ihnen nicht angestimmt wurden. Andererseits, welche Band kann sich schon jeden Tag so begeistern und alltäglich unvergessliche Konzerthighlights abliefern. Unter den insgesamt 22 Songs, davon sechs von der letzten Scheibe „Algiers“, gefielen besonders der schöne, bläser-dominierte Mariachi-Song „Across The Wire“ vom Album „Feast of Wire“, der die Schicksale der mexikanischen Flüchtlinge an der Grenze zur USA thematisiert, und der geniale Kopfkinosong „Roka“ vom „Garden Ruin“Album. Traditionell covern Calexico Songs, dieses Mal „Alone Again Or“ von Love, Joey Burns’ tiefe Stimme passt wunderbar zu dem Stück, und als erste Zugaben „The Walls Came Down“ von The Call und ein schmissiges „Little Black Egg“ von The Nightcrawlers. Beim anschließenden „Günero Canelo“ durften dann alle mitsingen und -grölen, ein ruhig gespieltes „The Vanishing Mind“ beendete einen schönen, kurzweiligen Konzert- und Sommerabend. Roland Hornauer / Foto: Bernd Sonntag KONZERTNACHBERICHTE THE GASLIGHT ANTHEM 13.08.2013, POSTHALLE WÜRZBURG The Gaslight Anthem zu Gast in der Würzburger Posthalle. Wer bei dieser Band keine schwitzigen Hände bekommt steht wohl auf Britney Spears. Aber egal, eine der derzeit wohl erfolgreichsten Rockbands steht an diesem Abend auf der Bühne und anders als bei ihren zahlreichen Konzerten verzichteten sie in Würzburg auf hochkarätige Supportbands wie die Blood Red Shoes oder Dave Hause und bedienten sich aus der Region. Die Schweinfurter von The Ghost Rocket kommen mit ihrem Post-Punk, der an Yellowcard und Rise Against erinnert, wohl ein paar Jahre zu spät um damit durchzustarten. Auch an diesem Abend tut sich die Band um den schwitzenden und hüpfenden Sänger Eric Greulich schwer die Menge zu erreichen. Vermutlich wiegt der Schatten der Amerikaner zu schwer für den regionalen Supportact. Das die Vorband nicht einschlägt ist wohl auch zu einem großen Teil dem Publikum geschuldet, welches so vielfältig ist das BOYSETSFIRE 27.06.2013, HIRSCH NÜRNBERG Na, wenn das mal kein schönes Hardcore-Paket ist… dachten sich offenbar nicht wenige, die sich am 27.06. zum Nürnberger Hirsch aufmachten, um Boysetsfire mit gleich drei Support-Acts zu erleben. Kollege Scheffel hatte dieses Package ja schon eine Woche zuvor in Berlin gesehen, seinen Bericht könnt ihr auf der rcn-Website lesen. Der Hirsch jedenfalls war wie schon bei der letzten Tour komplett ausverkauft, wodurch leider einige teils weit angereiste Fans dann draußen bleiben mussten. Als wir kurz nach der Tagesschau am Hirsch ankamen, hatten Paper Arms gerade begonnen, das Publikum für eine gute halbe Stunde mit sehr ordentlichem und dynamischem Hardcore zu versorgen, wobei besonders der variable Gesang erwähnt sei. Der Hirsch war zu dieser Zeit bereits zum Bersten gefüllt und die Stimmung speziell im Bereich vor der Bühne sehr gelöst. Nach einer willkommenen Umbau- bzw. Biergartenpause fegten Bane über die Bühnenbretter und wurden während ihrem gut 40-minütigen Set mächtig abgefeiert. einem schwindlig wird. Kurzum: The Gaslight Anthem erreichen die breite Masse. Wie oder wieso die Gaslichter so klingen wie sie klingen braucht man nicht mehr diskutieren, das wurde wohl seit der Veröffentlichung von "Handwritten" gefühlte dreihunderachtundfünfzig mal, was an diesem Abend zählt ist der Auftritt und der ist durchweg gut. Vom aktuellen Album "Handwritten" bis "Sink Or Swim" aus 2007 spielten sie so gut wie alles, was man im Ohr hat. Bruce Springsteen hin oder her, The Gaslight Anthem sind auf dem Besten Weg dem Schatten des Boss zu entsteigen. Danke, Bitte, und vor allem gerne wieder. Markus Schiroky / Foto: Markus Schiroky Wenn man’s nicht bes- Bane ser wüsste, dann wären Bane glatt als Headliner des Abends durchgegangen. Aber da kamen ja noch – nach einer relativ langen Umbaupause – die eigentlichen Helden des Abends: Boysetsfire! Die feuerten eine Granate nach der anderen ab und lieferten einen energetischen Gig ab, der neben den relevanten Hits der Band (natürlich auch „Rookie“) auch neues Material des aktuellen Albums „When A Nation Sleeps“ präsentierte. Die zahlreichen Fans feierten altes wie neues Material gleichermaßen ab, und so wurde der Auftritt im Hirsch zu einem echten Hardcore-Highlight. Solche Packages dürfen sich gerne öfter in der Noris blicken lassen! PatShlim / Foto: PatShlim KONZERTNACHBERICHTE DANKO JONES, BOMBUS 07.05.13 HIRSCH NÜRNBERG Ein schöner sonniger Tag war dieser 07.05.2013 und er sollte auch schön enden, den ein Garant für einen coolen und rockigen Abend ist Mr. Dank Jones und seine gleichnamige Band aus Kanada. Doch zunächst sollten die Newcomer Bombus das Danko Publikum anheizen. Mit coolem und staubtrockenem Stonerrock/-metal erwärmten sie die Gemüter und ließen in so manchem Mund den Bierdurst anschwellen. Um kurz nach Neun standen Danko Jones da wo sie sich pudelwohl fühlen, auf den Bühnenbrettern des Hirschs. Der fast ausverkaufte Club empfing die Band johlend und kreischend was den drei Herren ordentlich gut tat, denn sie gaben in den nächsten 80 Minuten alles. Sprühende rotziger mit Blues und Soul getränkter Rock´n Roll macht sogar einen Dienstag zu einem Freitag. Die Band konzentrierte sich hauptsächlich auf die zwei neuern Outputs. Letztlich war aber von jeder Platte mindestens ein Song in der Setlist. Abgefeiert wurden u.a. Legs, Code Of The Road, Dance, die neue Singel I Belived in God und Sticky Situation. Mein absoluter Lieblingssong Lovercall von der Born A Lion-Platte fehlte Gott Sei Dank nicht. ROCK IM WALD 27.07.2013, WALDSTADION NEUENSEE/ LICHTENFELS Verdammt heiß war es beim wie immer besten Rock im Wald-Festival aller Zeiten. Und zwar in jeglicher Hinsicht! Man möchte den ersten Bands allein der Hitze wegen einen „Rock unter härtesten Bedingungen“Orden verleihen, den rund 1200 Fans aber auch. Die regionalen Acts Bensin Peniz, The Dazed und Down in Grace haben durchweg überzeugt und tapfer geschwitzt. Heißer konnte es dann nur bei den Hausfreunden Stonewall Noise Orchestra werden. Mein größtes Mitgefühl haben aber definitiv die Jungs von The Treatment erweckt, so enge Jeans bei der Hitze, das ist konsequenter heavy, hairy Rock’n’Roll. So was machen nur Engländer. Bei allem Schweiß muss aber gesagt werden: Die Versorgung der Hochleistungsrocker war wie gewohnt erstklassig. Auf dem Gelände des Waldstadion Lichtenfels/Neuensee gab es neben den Essens-, Getränke- und Merch-Ständen auch die kalte Brause für zwischendurch, da konnten weder Stonerfan noch Bikini-Mädchen widerstehen. Entschuldigung, wer braucht da noch das Meer?! Überhaupt war die Stimmung nicht nur der Hitze wegen absolut entspannt, alles fränkisch-friedlich möchte man sagen. Heißt aber nicht, dass ausartende Ekstase fehlte. Beispiel Valient Thor: Obwohl Valient Himself durchaus ein wenig Ähnlichkeit mit einem Waldgeist auf Speed hat, war er wohl das Schärfste, was diese Bühne an diesem Tag gesehen hat. Eine gute Stunde Kicking Ass. Dann Orange Goblin. Es hat etwas guru- .rcn 38 Da ich Danko Jones das letzte Mal auf der We Sweat Blood-Tour im Komm-Saal genießen durfte und mir dort der hohe Frauenanteil im Publikum auffiel, war ich etwas verwundert, denn die Geschlechterverteilung war dieses mal Konzerttypisch Männerlastig, schade. Nichtsdestotrotz war der Auftritt großartig und wie immer viel zu schnell zu Ende. Ein baldiges Wiedersehen ist wohl sehr wahrscheinlich, da Danko Jones Nürnberg nur sehr selten auf der Tourreisekarte auslassen. Andrew Scheffel / Foto: Nadine Rodler haftes, wenn Sänger Ben Ward auf die Bühne kommt, die Arme weit öffnet und die ganze Festivalmenge umarmt. Brachial und mit sehr viel Testosteron haben die Engländer zum zweiten Mal im Waldstadion aufgespielt. Sie gehören zu Recht zur international erstklassigen Stonerfraktion und verdienten sich das Tablett Huppendorfer Bier, das die Kollegen von Valient zwischendurch auf die Bühne gebracht haben. Und dann der historische Moment: Vista Chino betreten die Bühne. Vista wer? Die halbe Ex-Besetzung von Kyuss! Ach jaaaaaa! Fett! Die Erwartungen waren hoch und wurden wohl für die meisten auch erfüllt: Sänger Garcia war gut in Form, über Drummer Brant Björk kann man nichts anderes behaupten. Bruno Fevery und Bassist Mike Dean (ersetzt seit Ende der Albumproduktion Nick Olivieri) dürfen sich mindestens Sons of Kyuss nennen. Mit stolz geschwellter Brust kann zudem fest gehalten werden: Die Kalifornier hatten ihren ersten Festivalauftritt in Deutschland überhaupt in Oberfranken! Fazit: Wo die eine Band zusammen mit den Fans die nächste Band vor der Bühne abfeiert, ist man zu Hause. Anika Wiesbeck / Foto: Wolfram Hanke SCHLOSSHOF FESTIVAL 20.07.2013 HÖCHSTADT/AISCH Seit 2007 findet jedes Jahr in Höchstadt an der Aisch das perfekte Medievalfest statt, ein wunderschöner Gegenpol zu den Massenaufläufen wie z.B. Rock im Park. Nach den Anheizern Fatzwerk startete das „reguläre“ Programm mit den runderneuerten Nachtgeschrei. Fazit: ganz klar Daumen hoch für die Band mit neuem Sänger. Und man hat gut daran getan, keine Kopie von Hotti zu suchen. Ebenso gespannt konnte man auf den Auftritt von Faun sein. Kaum eine CD wurde im letzten Jahr so kontrovers und leidenschaftlich diskutiert wie „Von den Elben“. Egal was man von der Scheibe auch halten mag, kommerziell war sie ein gewaltiger Erfolg mit Platz 7 in den Top Ten der Musikcharts und unzähligen Fernsehauftritten und Radioeinsätzen. Viel für eine Pagan Folk Band, es gab Kritik aus dem Lager der Fans der ersten Stunden. Gerade einmal ein Song fand sich dann in der elf Lieder umfassenden Setlist. Nicht ganz zu Unrecht wurde bei der Anmoderation von End of Green vermutet, dass sich die Jungs verlaufen hatten, wollten sie mit ihrem Gothic Metal und Dark Rock auf dem ersten Blick doch so gar nicht ins Line-Up passen. Einen besseren musikalischen Gegenpol zu Faun hätte man aber kaum finden können. Passend zu den Texten, die von Einsamkeit, Depression, Schmerz und Tod handelten, war die Musik deutlich schwerere, aber absolut hörenswerte Kost. Mit Gänsehautfaktor, meist dann DAS FEUERTANZ FESTIVAL 2013 21.-22.06.2013 Für die einen ist es ein schöner Maskenball außerhalb des Faschings im Freien, für die anderen heiß herbeigesehntes Klassentreffen des harten Kerns der mittelalterlich angehauchten Rock- und Gothic-Szene, das Wacken Mittelfrankens. Erneut an zwei Tagen klingelten die Glöckchen am Wams und der Met floss in durstige Kehlen. Mal sich zwei Tage so richtig gehen lassen und in eine andere Zeit reisen war angesagt. Bernd Sonntag sorgte für einen langen Bericht auf unserer Webseite, aus Platzgründen hier nur die Hauptbands. Headliner des ersten Abends waren die Lokalmatadoren von Fiddler’s Green, die den Heimvorteil perfekt zu nutzen verstanden. Die Erlanger Band, die mit der neuen CD „Winners And Boozers“ im Oktober in ganz Deutschland unterwegs ist, brachte das durch die Sonne und die bisherigen Bands extrem aufgewärmte Publikum vollends zum Kochen. Überall tanzende und feiernde Menschen beim Irish Independent Speedfolk der Mittelfranken, unfassbar, wie schnell die Zeit bis zum Ende des furiosen Auftritts dahinraste. Überhaupt ging der Tag viel zu schnell vorbei. Schwer vorstellbar, dass es Saltatio Mortis am Samstag dann schaffen würden, die schon tolle Stimmung noch ein paar Dezibel nach oben zu schrauben. Doch für Springfloh und Sänger Alea und wenn Sänger Michelle Darkness mit seiner tiefen Stimme wie eine Kreuzung aus Him und The 69 Eyes klingt. Mein ganz persönliches Highlight war einmal mehr bei einem Festival der Auftritt der Letzten Instanz. Mit „Flucht ins Glück“ legte man los und beendete ein gefühltes 30 Minuten-Konzert mit „Wir sind allein“ festivalbedingt viel zu kurz. Und als mit Holly, Benni Cellini und M. Stolz gleich drei Musiker den Ritt auf den Händen des Publikums wagten und Holly singend durchs Publikum wanderte, feierte man die wohltuend fannahe Band um ihre „Rampensau“ Holly gnadenlos ab. Gut, dass die Sonne nach dem Auftritt verschwunden war, so kamen auch die Lichtshow und die Pyroeffekte von Subway To Sally besonders gut zur Geltung, die die Steilvorlage der Letzten Instanz nützten und einen denkwürdigen Schlusspunkt unter einen wunderschönen Festivaltag setzten. Es ist gar nicht so einfach, nach so einen Mittelaltertag mit so starken Musikdarbietungen, so vielen netten Besuchern und so vielfältigen Eindrücken wieder im Alltag anzukommen. Auf ein Neues 2014, kann man da nur sagen, besser geht’s nicht, Jungs. Bernd Sonntag / Foto: Bernd Sonntag seine spielfreudige Band ist das keine echte Herausforderung. Zählt Alea doch nicht zu Deutschlands größten Sängern, aber sicher zu einem der sehenswertesten Live-Performer, der das Publikum beeindruckend mitreißen und um den Finger wickeln kann. Kein Wunder, dass sich Saltatio zu einem Top-Headliner entwickelt haben und auch optisch dank der tollen Entwürfe von Lucardis Feist gewaltig etwas her machen. Neben vielem Bekannten gab es auch Neues zu hören, wie die sehr kontrovers diskutierte neue Single „Wachstum über alles“, in Omnia der musikalisch und textlich das Deutschlandlied kritisch und linkspolitisch verarbeitet wird. Einmal mehr ein Beweis für eine Band, die etwas zu sagen hat, belanglos kann ja jeder. Die Lichter auf der Burg machten dann das Niveau mit dem Mitternachtskonzert in einem viel zu kleinen Burgsaal aus. 2 tolle „Feier“-TanzTage waren Geschichte und schon jetzt kann man sich auf 2014 freuen, wenn bei Ausgabe 13 wieder Party pur angesagt ist. Bernd Sonntag / Foto: Bernd Sonntag KONZERTNACHBERICHTE BLACKMORE’S NIGHT 11.07.2013 SERENADENHOF NÜRNBERG Einen Konzertbericht mit „Die Schöne und das Biest“ zu beginnen, ist ja schon fast eine Plattitüde aus der Mottenkiste, aber es passt einfach wie die Faust aufs Auge, um gleich noch eine Plattitüde hinterherzuschieben. Die Schöne ist natürlich Candice Night, elfengleiche Ehefrau von Gitarrenlegende Richie Blackmore, der die Rolle des Biestes inne hat. Es gab in der Vergangenheit unterschiedlichste Presseberichte über Blackmore’s Night von sehr negativ bis extrem positiv, die von begeisterten bis total verärgerten Zuhörern berichteten. In Nürnberg war die Laune auf alle Fälle bestens, Candice strahlte, als wolle sie der Sonne an diesem Tag echte Konkurrenz machen und so konnte ein extrem gut gefüllter Serenadenhof Blackmore’s Night incl. einer Zugabe bis 22.00 Uhr sehr positiv erleben. Dass es keine weiteren Zugaben gab, kann man der Band übrigens wirklich nicht anlasten, es liegt an den mir völlig unverständlichen Lärmschutzauflagen im Serenadenhof, die ein Ende um 22.00 Uhr vorschreiben. Das nützen Blackmore’s Night bis auf die letzte Sekunde aus und man hatte nicht den Eindruck, dass sie wirklich aufhören wollten. Dazwischen gab es einen Mini-Blackmore (das gemeinsame Kind) auf der Bühne als „Störer“, absolutes Handyfoto-Verbot, Musik wie Russische Folklore, Klassik wie das Intro aus Carmina Burana, Celtic Folk, ROCK THE KIDS 14.06.2013, K4 ZENTRALCAFÉ, NÜRNBERG Was der Speck ist für die Made, das wäre Rock The Kids für den Rockfan, wenn er etwas Gutes tun will und gleichzeitig einen geilen Abend verbringen möchte. Besonders schön dabei: Die 8 Euro Eintritt bleiben in der Stadt und werden dieses Jahr dem Aktivspielplatz mit Theaterprojekt in der Grünwaldstraße gespendet, wo sich Kinder aus „Problemvierteln“ kreativ und aktiv austoben können. Die zündende Idee dazu kam von Hansi, dem blinden Sänger der Nürnberger Indieband The Dehydrators, der zu diesem Anlass noch zwei weitere Lokalbands ins gemütliche K4 Zentralcafé eingeladen hatte. Million Colors waren der erste Act, eine junge Pop-Rock-Combo, die am selben Tag schon auf dem Afrika Festival unter der Theodor-Heuss-Brücke zu hören war und die mit Trompete und Spielfreude ganz gut in die Beine geht. Nach kurzer Pause freute sich alles auf besagte Dehydrators. Und wer jetzt denkt „Ach wenn der Sänger blind ist, stehen die wahrscheinlich wie die Salzsäulen auf der Bühne“, der irrt wie Odysseus bei der Planung seiner Seeroute. Der Blindenstock wird zum Mikro und ab geht die Post. Hansi zeigt sich auf der Bühne nämlich agil wie ein Flummi, schüttelt die Haare was das Zeug hält, schmeißt sich immer wieder auf die Knie und zieht sich nebenbei halb aus. Zwischen den Songs macht er witzige Ansagen und interagiert zielsicher .rcn 40 Blues, Pop bis zum Schlager und sogar Bierzeltmusik. Geboten wird an diesem Abend alles, da wird der begeisterte (Prog-)Rock-Fan ebenso bedient wie beim „Bad Romance“Cover der Lady GagaFan. „Moskau“ von Dschingis Khan erklingt genauso wie das hebräische Volkslied „Hava Nagila“, was übersetzt „Lasst uns glücklich sein“ bedeutet und sehr passend für das steht, was Blackmore’s Night an diesem Abend ihrem Publikum bieten wollen. Ein Crossover-Mix, in dem sich jeder irgendwo wiederfinden kann. Ob man mit solch einer Bandbreite von anspruchsvoller Renaissance-Musik bis zum Bierzeltklopfer einen wirklich total begeistern kann, ist die Frage. Festzustellen bleibt, dass es dem Publikum durchaus gefiel, bei mir im Laufe des Konzertes aber auch schon mal das Gefühl hochkam, „wie gerne würde ich jetzt das Mikro ausdrehen“. Sogar Fans aus Australien waren da, und solange so etwas passiert, werden Candice und Ritchie weitermachen! Ein durchaus vergnüglicher Abend. *Augenzwinker* Bernd Sonntag / Foto: Bernd Sonntag mit Einzelpersonen aus dem Publikum. Natürlich darf man neben dem Unterhaltungsfaktor nicht vergessen, dass die Dehydrators auch musikalisch eine Menge im Köcher haben. Alle, die auf Rock’n’Roll mit viel Energie und ein bisschen Punkeinfluss stehen, werden ihre helle Freude an ihnen haben. Kurz vor Mitternacht übernahmen dann noch die Dead City Rockets aus Erlangen das Feld, bei denen sich Gitarrist und Bassist faszinierenderweise ausschließlich gebückt über die Bühne bewegen. Falls jemand in der Pause auf einem der Sofas im hinteren Eck eingeschlummert war – spätestens jetzt wurde er mit Highspeed Punk unsanft geweckt und konnte sich zum Glück doch noch am restlichen Abend erfreuen. Am Ende stehen 800 € Reinerlös und ein fröhliches Minifestival mit dringender Aufforderung zum Kommen im nächsten Jahr, auf dass die Hütte dann ganz voll wird! Wem übrigens ein guter Zweck besonders am Herzen liegt, für den dann gerockt werden könnte, darf das das gerne kundtun, zum Beispiel auf der Facebook-Seite von Rock The Kids oder den Dehydrators! Yvonne Simon / Foto: Quelle Band MUSIK HÖHEPUNKTE ADOLESCENTS PRESUMED INSOLENT CONCRETE JUNGLE RECORDS / EDEL Mit einem Wortspiel haben die Adolescents ihr neues, insgesamt sechstes Album betitelt. „Presumed Insolent“, was man mit „vermutlich dummdreist“ übersetPUNK zen könnte, spielt mit dem juristischen Begriff „presumed innocent“ (vermutlich unschuldig). Die 13 neuen Songs in der sportlichen Gesamtspielzeit von 33 Minuten erinnern mehr denn je an das legendäre selbstbetitelte Debütalbum der Band aus dem Jahr 1981. Abgeliefert werden kurze, knackige Punkrock-Songs mit mitreißenden Melodien. Aufgemerkt: Die Adolescents wurden im Jahr 1979 im kalifornischen Fullerton gegründet, also nur wenige Monate und wenige Kilometer vom Ursprung der Punkrock-Urgesteine Bad Religion entfernt. WH 8 ASHES OF ARES ASHES OF ARES NUCLEAR BLAST / WARNER Um die neue „HeavyMetal-Macht“ wurde im Vorfeld jede Menge Wind gemacht, schließlich ist die Band mit Van Williams (exNevermore), Freddie Vidales und Matt BarPOWER METAL low (beide vormals bei Iced Earth) hochkarätig besetzt. Auf ihrem Debüt bietet das Trio schnörkellosen, straighten Power Metal, der sich nicht mit unnötigem Schnickschnack aufhält. Trotz der interessanten Gitarrenarbeit, dem nach wie vor göttlichen Gesang Barlows und dem gewohnt kraftvollen Drumming Williams’ kann die Scheibe aber weder an der Erhabenheit einer Iced Earth-Platte noch an der schrägen Schönheit eines Nevermore-Werkes kratzen. Nun ja, Zwangsehen funktionieren ja auch nicht immer... JR ASKING ALEXANDRIA FROM DEATH TO DESTINY SUMERIAN MUSIC / SOULFOOD Die britische Metalcore-Kapelle hat sich für ihr drittes Album einiges einfallen las- sen, um nicht im mittlerweile doch recht weitläufigen Genre-Einheitsbrei unterzugehen. Da sich von Beatdowns, zerschnipselten Vocal-Effekten und METALCORE MIT NEUEN Backwards-SchlurpPERSPEKTIVEN Sounds kaum noch jemand beeindrucken lässt, muss man mittlerweile doch etwas mehr bieten als nur soundtechnische Spielereien. Die einzelnen Songs gehen so trotz einiger Raffinessen relativ schnell ins Ohr und orientieren sich streckenweise am Alternative-Sound der Neunziger, ohne die Wurzeln der Band zu verleugnen. Eine gelungene Weiterentwicklung also, mit der Asking Alexandria einige neue Hörerschichten ansprechen könnten, zumal die Songs auch live gut zünden dürften. PS ATLANTEAN KODEX THE WHITE GODDESS CRUZ DEL SUR MUSIC / SOULFOOD Flutkatastrophenbewältigung mal anders. „Der Untergang der Stadt Passau“, so der Titel eines der drei (!) Intros auf „The White Goddess“, dem GOTT ERHOITS – zweiten Album der DIE OBERPFOIZ oberpfälzisch-fränkischen Epic-Doom-Senkrechtstarter. Am Erfolgsrezept des Erstwerks hat man nichts geändert – warum auch? Die Lücke, die Bathory (R.I.P. 2004) und Manowar (R.I.P. 1986) hinterlassen haben, wird gekonnt ausgefüllt. Dass Doom Metal zur Zeit relativ angesagt ist, dürfte den Herren zusätzlich in die Karten spielen. Markus Becker gibt wieder herzerschütternd pathetisch den Heldentenor und gehört wohl derzeit zu den besten Sängern aus dem guten Frankenländle. Nur an den Texten von Mastermind Dr. Manuel Trummer werden sich Historiker, Heimatforscher und Volkskundler noch jahrelang die Zähne ausbeißen. PK THE BLUE VAN WOULD YOU CHANGE YOUR LIFE? ICEBERG / INTERGROOVE Gleich vorweg: Wer mit den Black Keys klarkommt und sich halbwegs für gutes Handwerk im Retro-Rockgenre interessiert, kann sich gleich den ganzen Backkatalog der vier Dänen besorgen. Man bekommt nämlich sogar einen BLUES ROCK Schuss Britpop dazu. Man darf den Dänen ein fantastisches Talent bescheinigen, perfekte Rocksongs zu schreiben. Ganz nebenbei hat die Band mit ihrem pathetischen Good-Time-RetroSound zumindest in den Staaten schon einige Perlentaucher aus der Filmindustrie auf den Plan gerufen, welche diverse Titel früherer Alben schon als Musik in TV-Serien laufen ließen. Ob das der Band hierzulande bei Gourmets schadet? Qualität sollte sich letztendlich schon durchsetzen. Kaufen! EF CARCASS SURGICAL STEEL NUCLEAR BLAST / WARNER Carcass, die – nach den Beatles – beste Liverpooler Band ever, wirft 17 Jahre nach dem 1996er „Swansong“ ihr Comeback-Album „Surgical Steel“ auf DIE RÜCKKEHR DER den Markt. Umso CHIRURGEN euphorischer schon der erste Durchgang: „Surgical Steel“ knallt unfassbar gut und ist ein echtes Statement! Ganz ehrlich, man könnte sich dieses Comeback kaum schöner träumen, Carcass werfen hier die besten Ansätze der Vorgängeralben in einen Topf und nehmen ein Album auf, das einerseits nahtlos anknüpft und andererseits supermodern klingt. Gleichzeitig: sehr einfallsreich, inspiriert, kompromisslos und vom ersten Ton an unverkennbar Carcass. Dass sich eine Band so lange Zeit lassen kann, um dann das komplette – überwiegend aus armen billig-Poser-Nachahmern bestehende – Genre an die Wand zu spielen, spricht Bände. PS COVENANT LEAVING BABYLON DEPENDENT / ALIVE Ich bin mal so keck und behaupte, dass man über die Platte in der schwarzen Szene noch länger sprechen wird. Bei Depe- MUSIK HÖHEPUNKTE che Mode hat man langsam das Gefühl, dass sie nicht mehr viel zu sagen haben, aber die zweiköpfige Rumpfbesatzung der Schweden, Eske und Joakim, hat mit diesem textlich tief SYNTHIE UND BERT, PARDON, WAVE gehenden Gesamtkunstwerk eine Alternative geschaffen. Wer Covenant noch nicht kennt: Dafür braucht man keine schwarzen Klamotten im Schrank, sondern Affinität zu Ambient, Trip Hop und Synthiepop. Eine ausgewogene Platte ohne zuviel Experimente, dafür aber durchgehend tanzbar. Kaufen! EF DANIEL ROMANO COME CRY WITH ME NORMALTOWN RECORDS / WARNER Hübscher Seiltanz, den der ehemalige Indiemusiker hier auf seiner Scheibe vollführt. Ist das nun Parodie oder meint er das ernst? Als Gitarrist bei City & WEICHSPÜLER-COUNTRY Colour schlägt er im Gegensatz zu seiner weiteren Band Attack In Black schon ziemlich ruhige Töne an, doch was man hier zu hören bekommt, ist hilfreicher zum Entspannen als eine Valium! Auf der Platte gibt es ausschließlich klassisch-balladesken Country mit viel Herzschmerz zu hören, der in einer gleichbleibend ruhig-beseelten Langsamkeit vorgetragen wird, dass man danach sofort Lemmy hören muss, um wieder ein Gefühl für Geschwindigkeit zu bekommen. Kann gut sein, dass Daniel heimlich Sonic Youth hört und dabei immer ein bisschen grinsen muss, wenn er die neuen Verkaufszahlen aus Nashville rein bekommt. EF DEFEATER LETTERS HOME BRIDGE 9 / SOULFOOD Ja, da schlägt mein Hardcoreherz höher! Kein momentan leider zu oft aufkommender Prügelcore mit Metalgequietsche und Gegrunze, sondern wütende MELODIC HARDCORE Shouts ohne „Ich hab die dicksten Eier“-Texte die, wie bereits auf den ersten beiden Alben, die Geschichte einer Working-Class-Familie nach dem Zweiten Weltkrieg erzählen. Prägnante und doch ordentlich dreckige Riffs, die sich nicht auf der Flucht befinden und sich von Song 1-10 immer gleich anhören, geben den Ton an. Klingt erfrischend und druckvoll. Für Liebhaber schnellen Hardcores eher weniger geeignet, da teilweise schon schwerfällig, Menschen jedoch, denen die Bridge 9-Labelkollegen Verse, Have Heart und Co. gefallen, ist Defeater wärmstens zu empfehlen. THA DRENGE DRENGE PIAS / ROUGH TRADE Drenge sind ein neues Garage-Duo aus .rcn 42 England. Dass Schlagzeug und Gitarre auf der Bühne ausreichen, um gute Musik zu machen, weiß man ja spätestens seit Bands wie den White Stripes GARAGE-ROCK oder den Black Keys. Und Drenge machen ordentlich Krach mit vielen Gitarrensoli, klingen sperrig und noch gut motiviert. Grundsätzlich ist der Sound sehr Retro und geht ein bisschen in die Stoner-Richtung. Wem oben genannte Bands oder der Trend zum Old-School gefallen, der sollte ganz dringend reinhören. Wundersam ist, dass Drenge auf alles stehen, was irgendwie aus Dänemark kommt, der Bandname ist daher das dänische Wort für „Jungs“. YS EKLIPSE ELECTRIC AIR THE END RECORDS / SOULFOOD Sie sind ein betörender Mix aus Erotik und spielerischer Versiertheit. Mal verträumt, mal bombastisch und aufwühlend präsentieren die vier bildGOTHIC POP ROCK schönen Streichmusikerinnen internationale Hits auf ihre ganz eigene Art. Wer schon Apocalyptica etwas abgewinnen konnte, liegt hier ganz sicher nicht falsch. Wer auf der Suche nach wirklich neuer, mal ganz anders aufgezogener Musik ist, sowieso nicht. Eine Reise durch die musikalischen Gefühlswelten, wie sie irgendwo zwischen Licht und Schatten, Cello und Geige leben. SE FIDDLER’S GREEN WINNERs & BOOZERS DEF SHEPHERD / INDIGO Was haben Ozzy Ozbourne, die Ärzte (aus Berlin!) und Fiddler’s Green gemeinsam? Sie alle haben ihr eigenes Open-Air bzw. sogar eine eigene FestivalIRISH-SPEED-FOLK reihe. Und wer ein eigenes Open Air hat, der gehört zu den ganz Großen seines Genres. Das unterstreichen die Fiddlers mit ihrem nunmehr schon 13. Studioalbum für den Speedfolk irischer Stilrichtung wiederum eindrucksvoll. Jedes der 16 Lieder könnte freilich auch problemlos auf einem der vorherigen Alben stehen, so progressiv hat man sich nicht weiterentwickelt. Aber warum sollte man auch. AC/ DC haben angeblich auch x-Mal das gleiche Album aufgenommen. Die Songs von „Winners & Boozers“ zünden wie gewohnt und steuern ein paar Stimmungsperlen für das ohnehin schon breite Partyportfolio der Erlanger bei. Am besten live genießen. TA FRANZ FERDINAND RIGHT THOUGHTS, RIGHT WORDS, RIGHT ACTION DOMINO / ROUGH TRADE So, da haben wir den Salat! Franz Ferdin- and liefern genau den Sound und die Platte ab, die man von der Band erwartet. Zum äußersten entschlossene, gut frisierte Musiker von der Insel kredenVORBEI IST VORBEI zen richtig schön hektischen und bestimmend sowie straff vorgetragenen Britrockpop, als wäre der Niedergang der Spätneunziger-Hypewelle um die Kaiser Chiefs, Bloc Party und Maximo Park nie abgeklungen. Wir finden kein „Take Me Out“ auf der Platte? Scheiß drauf! Wer also neoromantisch dem Gitarrengeschraddel der mittleren Nullerjahre frönen möchte und auf den ganz großen Ohrwurm verzichtet, der liegt bei der neuen Franzl Ferdinand genau richtig. Da kann man mal getrost die Trainingsjacke wieder aus dem Schrank holen. EF GET DEAD BAD NEWS FAT WRECK CHORDS / EDEL Streckenweise erinnern die Jungs aus San Francisco brutal an die famosen Solo-Alben von Clash-Sänger Joe Strummer. Aber auch Fans der früPUNKROCK hen Against Me! werden viel Spaß mit dem Folk-Punk von Get Dead haben! Gleich büschelweise gibt’s Singalong-Hymnen zum Mitgrölen und Bierdosen in die Luft strecken. Die souligen Straßenhymnen des Quintetts um Sänger Sam King haben zwar nicht viel mit dem melodischen California-Punk-Sound von Labelmates wie Lagwagon, Good Riddance oder No Use For A Name zu tun, sind aber bei Fat Wreck. Im August kommen die Kalifornier übrigens nach Deutschland. Don’t miss it! You might have fun! WH GOV’T MULE SHOUT PROVOGUE-MASCOT / ROUGH TRADE Die Amis aus dem Dunstkreis der Allman Brothers und Dickey Betts Band spielten vor Monaten erst im Hirsch und alle 70er-Althippies und Musikgourmets SOUTHERN-JAM-ROCK waren entzückt, denn die Band ist eine unfassbare Rockund Bluesmaschine, die irgendwie das Konzept von Grateful Dead (mit den vielen Livealben) und den Spirit der 70er Jahre Konzerte mit endlosen Sessions erfolgreich ins neue Jahrtausend transferiert. Typischer Sessionrock mit einer Bandbreite bis hin zu Funk und sogar Reggae. Schließlich vereinen sie Fans der Black Crowes, Grand Funk Railroad, von Southern-Jam-Rock oder von Cream bis hin zu jüngeren Kombos wie Mother Superior. Witzig: Auf der zweiten Platte sind dieselben Songs, nur mit Zungenschnalzer-Gaststars: Elvis Costello, Dr. John, Ben Harper, Glenn Hughes, Myles Kennedy, Dave Matthews und sogar Steve MUSIK HÖHEPUNKTE Winwood. Entsetzlich geiler Old-SchoolRock. EF HANNI EL KHATIB HEAD IN THE DIRT VERTIGO / UNIVERSAL Hanni El Khatib mag keine Schubladen. Der Mann aus San Francisco kommt aus der Skateboarder-Szene und hat ein Album aufgenommen, das so GARAGEROCK ziemlich jedem seiner Kumpels gefallen dürfte. In 33 Minuten Spielzeit gibt’s rauen Punkrock im Stil der Stooges, räudigen Garagenrock, soulige Schmachtlieder und poppige Nummern. Als ob er Iggy Pop, Jon Spencer, Britney Spears und Jamie T mit aufs Board nehmen und mit ihnen zum Strand fahren würde. Trotz aller Vielfalt ist „Head In The Dirt“ ein erstaunlich homogenes Album geworden, das in jeder Lebenslage funktioniert. Verantwortlich für die wunderbaren Schweineorgeln und die fuzzigen Gitarren im Sound ist übrigens Dan Auerbach, Sänger und Gitarrist der Black Keys, der das Album in seinem Studio in Nashville produziert hat. Ein Volltreffer! Von Hanni El Khatib werden wir in den nächsten sicher noch einiges hören – wenn er mehr im Studio als in der Halfpipe abhängt! WH HELLSONGS THESE ARE EVIL TIMES TAPETE / INDIGO Die junge Generation chillt gerne. Deswegen sind Hellsongs ja so beliebt, denn ihre sanft instrumentierten Coverversionen laden seit 2004 eben zum LIGA DER AUSSEREntspannen ein. AnGEWÖHNLICHEN gefangen hat es vor COVERVERSIONEN allem mit bekannten Metal-Krachern, die in Loungemusik umgewandelt wurden. Dann kamen ein leichter Schlaganfall und Ausstieg der ersten Sängerin, Fans wollten trotzdem wieder Konzerte und mit der neuen Sängerin läuft nun alles wieder smooth. Schon jetzt sind Cover wie „Iron Man“ von Black Sabbath oder das in holprigem Deutsch gecoverte „Engel“ der Rammsteine Klassiker der Interpretationskunst auf dem neuen Album. Doch auch vier Eigenkompositionen zeugen vom Talent des Duos, jede langweilige Indieband an die Wand zu spielen. Allein „Animal Army“ von Babylon Zoo wird es dann noch endgültig richten. EF K37A POSTMODERN DREAM 7MUSIC / NEW MUSIC K37a sind vier Nürnberger. Diese Platte ist ihre Debütscheibe. Kaum zu glauben, denn mit den ersten Takten ist zu hören: Da wurde die Musik sehr sorgfältig arrangiert! Da wird nicht einfach munter drauf losgeschrammelt, wie es etliche junge Bands tun, sondern jeder Song ist ausgetüpfelt, ausgefüllt und hat jeweils einen eigenen, deutlich hörbaren Charakter. Da lohnt sich auch eine gute Anlage, schon um die Stereo- und Raumeffekte herauszuhören. Alles in allem: sehr, sehr gute Indiemucke! Mit dem lockeren Instrumental „Glade“ ist das Album viel zu schnell zu Ende. Das Beste zum Schluss: Ab einem Obolus von 5 Euro kann „Postmodern Dream“ auf der Bandseite runtergeladen werden. ROHO LETZTE INSTANZ 15 JAHRE BRACHIALROMANTIK DRAKKAR RECORDS / SONY Insider werden natürlich darauf hinweisen, dass sich Letzte Instanz schon 1996 unter den Namen Resistance gründeten und das jetzige und erste GOTHICFOLK Best Of-Album zum 17-jährigen Bandjubiläum erscheint. Egal, in den 15 Jahren als Instanz hat die Band eine enorme Entwicklung durchgemacht. War „Brachialromatik“ eher typischer Mittelalterrock im Stile von Subway To Sally, haben Letzte Instanz bei den folgenden 9 Studioalben einen eigenen Stil, angesiedelt zwischen Folk, Rock, Gothic, mit ein wenig Electro und Metal, entwickelt. Unter den 19 Songs finden sich fast alle Hits, leider wurden davon nur vier Songs neu eingespielt und interpretiert. Mit „Diamanten“ gibt es lediglich einen neuen Song. Ob dies Kaufanreiz genug ist für die vielen treuen Fans? ROHO MICHAEL MONROE HORNS AND HALOS SPINEFARM REC / UNIVERSAL Holy Shit!!! Michael Monroe mit Backingband rocken das Haus, dass einem das Bier in der Kehle hängen bleibt. Dieses Mal greift unter anderem Dregen SLEAZE’N’ROLL von den Backyard Babies in die Saiten und verpasst den Songs den Sound, den man von ihm erwartet. Laut, roh, punkig und sleazig zugleich. Die Nähe zu den Backyard Babies, aber auch zu Hanoi Rocks ist nicht zu überhören. Der Opener „TNT Diet“ holt einen erst mal mit Schwung von der Kloschüssel. Spätestens bei „Ballad Of The Lower East Side“ bewegt man sich sleazend zum Kühlschrank, um über die Biervorräte herzufallen. Die schmecken bei „Horns And Halos“ saumäßig gut. Also ab in den Laden, CD holen und den Six-Pack nicht vergessen. ANS MINISTRY FROM BEER TO ETERNITY AFM RECORDS / SOULFOOD Ich weiß gar nicht, warum manche Leute Geld für Therapeuten ausgeben, auf irgendwelchen Landkommunen dann zum Urschreikurs antreten und hinterher schreck- lich erleichtert sind, weil sie alles rausgelassen haben. Al Jourgensen und seine Mitstreiter haben auf der neuen Ministry-Platte auch alles rausgelassen, URSCHREI-INDUSTRIAL also liebe Psychoten, kauft euch statt einem Schreikurs einfach die neuen Ministry und singt einfach laut mit. Direkt nach den Aufnahmen dieses 13. Ministry-Albums verstarb leider Gitarrist Mike Scaccia, dieses kontrollierte Chaos, das trotzdem irgendwie schnell ins Ohr geht, ist quasi unfreiwillig auch ein Nachruf geworden. Kurz: vertonte Schizophrenie, krank, abartig, wuchtiger Industrial-Metal. Nach dem Hören gibt es nur zwei Optionen: direkt in die Anstalt oder vorher noch mal schnell kotzen? EF TED NUGENT ULTRALIVE BALLISTICROCK FRONTIERS / SOULFOOD Ted Nugents Ökobilanz ist sicher verheerend. Zum einen ist der passionierte Bogenjäger überzeugter Fleischesser, fährt sicherlich so einen All-AmeriRIGHT-WING can-V12-Truck und PATRIOTENROCK lässt auch bei den Ansagen dieser achtundzwanzigsten Liveplatte innerhalb von wenigen Jahren keinen Zweifel, dass ihm auch als 63-jähriger kein Tofu ins Haus kommt. Er interessiert sich außer fürs Jagen und Fischen vor allem für hübsche Frauenhintern und auf dem amerikanischen Outdoor-Channel betreibt er gerade eine tolle Fernsehshow. Natürlich sind alle Klassiker auf dieser Platte enthalten, aber der Knaller sind jedes Mal seine Ansagen, nein Predigten. „Beyound All Arguments“ ist das trotzdem immer noch Erste-Sahne-Detroit-Motorcity-Abgehrock DVD FILM HÖHEPUNKTE zum Biersaufen. Thema diesmal: „Spirit“. EF OHRENFEINDT AUF DIE FRESSE IST UMSONST AFM / SOULFOOD Ohrenfeindt sind auch auf ihrem sechsten Studioalbum immer dann am besten, wenn sie die Songs textlich von der ironisch-lässigen Seite angehen VOLLGASROCK! wie beim Titelsong oder bei meinem Favoriten „Prokrastinations-Blues“ – wer sich in diesem Text nicht wiederfindet, hat nie studiert, gearbeitet oder ist einfach eine uncoole Sau. Leider sind solche Momente auf der neuen Scheibe etwas selten. Man verliert sich schon sehr in den üblichen Rock’n’Roll-Klischees, aber die lieben ihre Fans nun mal. Was musikalisch gut ist – die gesamte Scheibe rockt wie Sau! –, ist dann inhaltlich über die volle Distanz doch etwas zu platt, wenn man zu nüchtern ist. Das sind andere stilistisch ähnlich geartete Bands wie Airbourne oder Bullet natürlich auch, die singen aber nicht INDIE AUS NÜRNBERG .rcn 43 MUSIK HÖHEPUNKTE auf deutsch. Musikalisch gibt’s wenig zu mäkeln, es sind zwar mitunter auch mal die ein oder anderen ruhigen Töne zu hören, im Prinzip aber gibt’s gemäß des Mottos immer ordentlich auf die Fresse. So auch live am 18.10. im Hirsch. Hingehen! Bier trinken! Oder umgekehrt... PK RECKLESS LOVE SPIRIT SPINEFARM / UNIVERSAL Es ist doch kein Wunder, dass so viele Haarspraybands aus den 80ern schnell wieder von der Bildfläche verschwunden sind – die Musik war halt einfach… HAIR METAL scheiße! Reckless Love erfüllen alle Klischees, beherrschen auch Ihre Instrumente, aber Songs wie „I Love Heavy Metal“ braucht kein Mensch. Ganz schön überproduziert hört sich das alles an. Um ’nen guten Abend zu haben, mit Kumpels Bier zu trinken und vor der Bühne abzufeiern, taugt das, aber eigentlich genügt eine Band, die dieses Genre noch aufrecht erhält, und zwar Steel Panther! THA REVAMP WILD CARD NUCLEAR BLAST / WARNER Was soll man von einem Album halten, das alleine drei Lieder mit dem Titel „The Anatomy Of A Nervous Breakdown“ betitelt hat. Der Soundtrack für geHAIR METAL stresste Jungeltern? Vielleicht aber wohl eher die musikalische Aufarbeitung des Burnouts der ReVampSängerin Floor Jansen (Ex After-Forever), dem Hauptgrund neben ihrem Einstieg als Nightwish-Session-Musikerin, weswegen ReVamp trotz Charterfolgs des Debüts im Jahre 2010 drei Jahre brauchten, um das zweite Album nachzulegen. Das Warten hat sich aber gelohnt. Die Holländer präsentieren eine kleine Symphonic-Metal-Perle. Symphonisch, aber ohne pathetischen Bombast und roh an den Stellen, an denen es sich lohnt. Gönnt man dem Album zwei, drei Durchläufe, macht es richtig Laune. TA HELGE SCHNEIDER SOMMER, SONNE, KAKTUS WE LOVE MUSIC / UNIVERSAL Warum eigentlich Helge Schneider immer dafür verurteilt wird, dass er neben dem Takt, neben dem Ton und auch neben der Spur steht, verstehe ich SOMMERHIT nicht. Verdammt viele Leute kaufen seine Platten. Also? Mir ist Helge als diesjähriger Thronerbe für den Sommerhit 2013 mit dem Kaktus extrem wichtig, besetzt er damit doch diesen heiligen Stuhl, bevor Leute wie Drews oder .rcn 44 Krause mit wahrem Nonsens um die Ecke kommen und sich draufsetzen. Immerhin hatte er die Wahl: als hervorragender Jazzmusiker virtuose Musik zu improvisieren oder mit Klamauk reich zu werden. Seine Familie dankte es ihm und ich habe seinen neuesten Schrott schon mehrmals angehört, weil er einfach ein Meister des unberechenbaren Humors ist. Grandios! EF SEBADOH DEFEND YOURSELF DOMINO / ROUGH TRADE Dinosaur Jr. veröffentlichen seit ihrer Reunion 2005 ein gutes Album nach dem nächsten und jetzt legt ihr Bassist Lou Barlow endlich auch mit seiner eiLO-FI / INDIE genen Band nach! Ganze 14 Jahre ist es her, dass Sebadoh die letzte LP auf den Markt gebracht hat, das Warten hat sich aber gelohnt, denn das neue Album ist super! Aufgenommen wurde ohne Label-Unterstützung komplett im Heimstudio. Man fühlt sich gleich ein bisschen zurückversetzt in die Alterna-Szene Anfang der 90er, als Sebadoh die Lo-Fi Bewegung mitbegründeten, auch wenn sie jetzt etwas melodiöser und weniger sperrig klingen. „Defend Yourself“ ist auf jeden Fall voll mit Songs, die man hören will, und hat für alle Emotionslagen etwas zu bieten! Freut Euch drauf! YS SINNER TOUCH OF SIN 2 AFM / SOULFOOD Was macht man, wenn die eigene Band in jungen Jahren vom damaligen Label über den Tisch gezogen wurde, die Platten aus dieser Ära nicht mehr regulär erhältlich sind, und trotz großer GOOD OLD Fan-Nachfrage der SWABIAN METAL jetzige Rechteinhaber keine Anstalten macht, die Sachen wiederzuveröffentlichen? Genau: Man setzt sich hin, zimmert die ollen Kamellen nochmal ein, legt eine ordentliche Schippe Bums und drei brandneue Songs oben druff und veröffentlicht das ganze in Anspielung an die alten Klassiker als „Touch Of Sin 2“ neu. Von solchen Widrigkeiten lässt sich doch unser altes schwäbisches Schlachtross Mat Sinner nicht unterkriegen! Diese Veröffentlichung macht Sinn, da vor allem jüngere Fans die Sachen aus den 80ern zum großen Teil gar nicht kennen dürften, macht Spaß, weil Sinner meistens Spaß macht, und ist bestimmt kein Schnellschuss zum Geld scheffeln. Das beweisen die neuen Songs, allen voran „Heat Of The City“ - gleichzeitig Anspieltipp Nummer 1. PK SLUT ALIENATION CARGO RECORDS / CARGO RECORDS Als Slut 1996 ihr erstes Album veröffentlichten, schwammen sie mit auf der damals populären Indierockwelle. Doch schon mit ihrem dritten Album „Lookbook“ bewiesen die Jungs aus Ingolstadt auf vorzügliche Weise, dass deutlich mehr in ihnen steckt. Zwölf Jahre später legen ZUKUNFTS-INDIE sie ihr siebtes Album vor und haben sich mehr denn je von ihren Anfängen entfernt. Gitarren hören wir auf „Alienation“ überhaupt nicht mehr. Dafür einen dichten Klangkosmos, der direkt aus dem Hause Notwist und Radiohead stammen könnte. Neben jeder Menge Elektronik kommen aber auch Bläser und gar eine Sitar zum Einsatz. Wer das Vorgängeralbum „Still No. 1“ zu verkopft fand, wird mit diesem Nachfolger wenig Freude haben. Aber alle anderen sollten diese Zukunftsmusik unbedingt ausprobieren. SP THE STRANGLERS FEEL IT LIVE EAR MUSIC / EDEL Synthesizer und Punkrock? Beides war bei den Stranglers Ende der 70er gang und gäbe, als die Pistols und Clash damals in England durch die Decke PUNK-HEROEN gingen. Die Songs auf der Platte sind eine wunderschöne Liveaufnahme inklusive Liedern von der überraschend guten Studioscheibe Nr. 17 „Giants“. Wie sie es gemacht haben, weiß ich nicht, aber die unvermeidliche Schweineorgel stört mich sonst extrem, nur bei den Stranglers nicht. Alte Kracher wie „Hangin’ Around“ oder „Nice’N’Sleazy“ schieben immer noch ungemein. Für Fachleute: Bekanntlich ist ja der geniale Songschreiber Hugh Cornwell (der der Band nach der Punkzeit kommerzielle Pop-Superhits wie „Golden Brown“ oder „Always The Sun“ bescherte) seit 1990 nicht mehr dabei, Burnel und Black halten aber die Fahne hoch. Vier Jahrzehnte Rockmusik blicken hier also auf Euch herab. EF SURFER BLOOD PYTHONS SIRE / WARNER 2010 war „Astro Coast“, die Debütplatte von Surfer Blood, für mich noch das Album schlechthin, bis es dann im Media-Player landete und die INDIE ROCK hohen Erwartungen enttäuschte. 2013 rotiert „Pythons“ im Laufwerk und im Gegensatz zum Artwork von 2010 verzichten die Amerikaner auf den bissigen Hai und vertrauen auf angesagtes pastelliges Rosa. Auch im Sound schraubt die Band aus Florida die Erwartungen etwas zurück und stellt sich brav hinten an. Sollten 2010 noch die Strokes beerbt werden, begnügt man sich heute mit eingängigen Gitarren-Songs der Marke Eigenbau ohne damit irgendjemandem auf die Füße zu treten. Irgendwie langweilig, da wäre es wünschenswert gewesen, 2013 an „Astro Cast“ anzuknüpfen und einen erneuten Versuch zu starten. MS TANZWUT HÖLLENFAHRT TEUFEL RECORDS / SOULFOOD Blickt man auf die bisherige irre Fahrt der Mittelalterrocker zurück, so ist nun nach etlichen Jahren und BesetZURÜCK NACH VORN zungswechsel genau das entstanden, was man lange vermisst hat: eine ziemlich fett rockende Mittelalter-Metalband. Die Elektronik der früheren Jahre ist etwas in den Hintergrund getreten und die Dudelsäcke spielen wieder eine zunehmend dominierende Rolle, sie unterstützen die hymnenartigen Refrains als beständiges Gebläse, während die E-Gitarre nun zum wichtigsten Instrument aufgestiegen ist. Mit dem typischen Opener „Höllenfahrt“, dem diabolischen Einflüsterer „Das Gerücht“, dem Heimkehrsong „Heimatlos“ und der starken Power-Ballade „Niemand weiß“ ist eine handvoll starker und stimmiger Songs enthalten. Das Konzert am 31. Oktober im Hirsch, passend zu Halloween, dürfte eine ziemlich ausgelassene Tanzparty werden. Wir verlosen übrigens 3x2 Karten! EF TENSIDE NOVA RECENT RECORDS / ALIVE „Nova“ ist die schon fünfte Scheibe der vier Bayern aus dem Chiemgau. Gewohnt harte Mucke liefern sie ab. HEAVY METAL/THRASH Inzwischen mischen sie aber ziemlich stilsicher die treibenden, häufig stakkatoartigen Drums und den oft fast nur geshouteten Gesang mit harmonischen Refrains und abwechslungsreichen Gitarrenläufen. Tenside bleiben ihrem Stil treu, legen aber gleichzeitig doch spürbar mehr Wert auf die kleineren Details. Vor allem die Vocals sind im Vergleich zu den früheren Veröffentlichungen deutlich anders ausgefallen. Die sehr prägende Reibeisenstimme wird in fast allen Songs durch „normalen“ Gesang ergänzt und teilweise auch ersetzt. Kein Wunder, wenn der Sänger von Emil Bulls, Christoph von Freydorf, als „Vocal-Produzent“ mit dabei war. „Nova“ kann bzw. muss öfters gehört werden, schließlich gibt es bei jedem weiteren Hördurchgang was Neues zu entdecken. ROHO DVD HÖHEPUNKTE TRAVIS WHERE YOU STAND RED TELEPHONE BOX / ROUGH TRADE Wer erinnert sich noch an Travis? Vierzehn Jahre nach ihrem Hit melden sich die Schotten mit ihrem mittlerweile siebten Studioalbum zurück. Es ist nicht POPROCK MIT so düster wie das ANSPRUCH damalige Hitalbum und auch nicht so aufdringlich fröhlich wie dessen Nachfolger. Stattdessen bewegen wir uns irgendwie in der Mitte davon, gleichzeitig aber abwechslungsreicher und lockerer denn je. Sogar ein bisschen elektronischer ist es geworden. Songs wie „Moving“ oder „New Shoes“ gehen direkt ins Ohr, der Rest folgt beim nächsten Hördurchlauf. Möglicherweise das beste Travis-Album seit ihrem 1999er Ultrahit „The Man Who“. SP TROUBLE THE DISTORTION FIELD FRW / ROUGH TRADE Das neue Album der Doom-Legende Trouble aus Chicago dürfte zu den am heißesten erwarteten Platten des Sommers zählen. Nach dem Ausstieg MASSIVES COMEBACK! von Eric Wagner, der den Sound der bisherigen Alben stimmlich wesentlich mitgeprägt hat, und dem kurzzeitigen Einstieg von Kory Clarke („Live in Los Angeles“) stand die Band nach dessen Abgang mal wieder vor einem kompletten Re-Start. Mit Kyle Thomas (Exhorder, Floodgate) haben sich Trouble einen Sänger an Bord geholt, der nicht nur besser als Kory zum Trouble-Sound passt, sondern stimmlich einige neue Türchen aufstößt. „The Distortion Field“ ist ein lupenreines Metal-Album und überraschend starkes Comeback geworden, wobei Kyle teilweise für ein gewisses Southern-Feeling sorgt. Hammer! PS VISTA CHINO PEACE NAPALM RECORDS / UNIVERSAL Eins vorab: Hätte irgendeine Band diese Platte gemacht, würde sie wohl nicht weiter auffallen. Aber es sind eben Vista Chino, zum großen Teil Ex-KyussDESERT ROCK Mitglieder, StonerLegenden also, die „Peace“ zum richtigen Zeitpunkt veröffentlichen. Wummernde, rotzige Gitarre ist gerade wieder gefragt. Trotzdem sind die 9 echten Desert-Songs nichts für die Masse. Wie befreiend, auf in die Wüste! Auf der Platte finden sich Ohrwürmer, Kyuss-ähnliche Groover, vielseitige Jam-Songs, etwas bluesige Stücke und erdiger Stoner Rock. Bei „Planets 1 & 2“ teilen sich Brant Björk und John Garcia die Vocals brüderlich. Irgendwie ganz schön friedlich, .rcn 46 was auch dem restlichen Eindruck entspricht: bitte kein Rechtsstreit mehr, keine Keiferei, hier ist unsere Platte, viel Spaß. Da sind wir dabei. AW VOLTO INCITAIRE CONCORD JAZZ / UNIVERSAL Ja, ich weiß, Fusion Jazz kann furchtbar nerven. Es können aber auch die richtigen Musiker zusammen eine durchaus fette Platte einspielen, wenn sie grooven statt FUSION ROCK frickeln. Das sagten sich der Tool-Schlagzeuger Danny Carey und ein paar auserlesene Musikerkollegen. Im Prinzip pendelt man hier zwischen Jazz, Prog und Sologitarrenrock. Was die Scheibe ausmacht, ist die Produktion, die fett wie Butter vor allem auf einer guten Anlage richtig was aus den Boxen herausholt. Ideale Nebenbeimusik ohne Gesang zur akustischen Raumbeduftung. EF WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER GOLDKINDER BMG RIGHTS / ROUGH TRADE Bisher waren mir die Butterbrotjungs nur vom Namen her bekannt. Nun darf ich auch mal in den Genuss dieser Jungspunde kommen und ich muss HARDPOPMETALCORE sagen, diese Butterstulle schmeckt vorzüglich. Pop-Elemente verschmelzen mit derbem Modern Metal, dass einem das Schmalz in den Ohren zu brutzeln beginnt. Die letzte Band, die eine ähnliche Melange zelebrierte, waren die Farmer Boys. Auf WBTBWBs drittem Album „Goldkinder“ klingt natürlich alles noch etwas moderner und härter als bei den Bauernbuben. Wen fetteste Gitarren, knackige Drums, brutaler deutscher Gesang sowie poppige Synthies neugierig machen, der sollte unbedingt zugreifen. ANS WHITE HILLS SO YOU ARE… SO YOU’LL BE THRILL JOCKEY / ROUGH TRADE Wenn meine Großeltern dieses Album hören würden, könnte ich jetzt wahrscheinlich ein „Die Jugend von heute hört nur Lärm“ ernten. Die PSYCHEDELIC CD donnert nämlich aus den Lautsprechern, mit Noise und verzerrten Gitarren, ein bisschen wie bei Sonic Youth. Zwischendrin eingestreut sind immer wieder psychedelische Mantragesänge, elektronische Störgeräusche oder Drone-Passagen. Insgesamt ein interessantes Gebräu, über die komplette Distanz aber auch ein bisschen anstrengend. Wie so oft bei experimenteller Musik: muss man mögen oder eben nicht! YS WHITE LIES BIG TV FICTION / UNIVERSAL Ganz klare Kaufempfehlung für die Editors-Gemeinde. Auf ihrem neuen Output bringen die White Lies eine farblose, aber ziemlich charmante Platte an den Start. Auf POP der Insel sind sie natürlich ziemlich top, aber die Inselaffen essen ja auch Chips mit Essiggeschmack. Die Zutaten sind einfach: viel Hall in der Stimme, ganz wenig Gitarren, leises Schlagzeug, etwas sphärische Synthies und ein warmer, voluminöser Bass. Und das tollste: Kein Songs bleibt so richtig hängen, weil alles gleich klingt, also ideal als Nebenbei-Beschallung. EF DVD MUSIK HÖHEPUNKTE KREATOR DYING ALIVE NUCLEAR BLAST / WARNER Kreator sind nicht einfach nur eine Band. Zusammen mit Destruction und Sodom haben sie die harte Musik in Deutschland nachhaltig beeinflusst und können nicht nur Genre-Klassiker wie „Pleasure To Kill“ oder „Extreme Aggression“ vorweisen, sondern haben mit ihren letzten beiden Longplayern ein Energie- und Qualitätslevel erreicht, das die Konkurrenz ganz schön blass aussehen lässt. Die neue Live-Nachlese wurde zum Abschluss der „Phantom-Antichrist-Tour“ in der packvollen Turbinenhalle in Oberhausen aufgezeichnet und die zum Teil aberwitzige Kameraführung fängt überzeugend das ein, was los ist, wenn Mille „das totale Chaos... Ruhrpott-Style!!!“ vom tobenden Mob fordert. Die Setlist bietet natürlich viele Standards, dazu kommen die stärksten Tracks der aktuellen Scheiben und auch die eine oder andere Überraschung („Endless Pain“!). Unterm Strich ein hoch energetischer Konzertabend, der perfekt in Bild und Ton eingefangen wurde und die Vormachtstellung Kreators in Sachen Euro-Thrash-mit-Hirn erneut untermauert. Als Bonus gibt’s ein kurzes BehindThe-Scenes-Feature, ein Making-Of und zwei sehr sehenswerte Promo-Videos, die zeigen, dass Kreator immer noch ihr Maul aufreißen, wenn irgendwas schief läuft. Weiter so! JR RAINBOW LIVE IN MUNICH 77 EAGLE VISION / EDEL Kultalarm! Rainbow waren Mitte/Ende der 70er Jahre die Institution in Sachen Hard Rock und befanden sich damals unzweifelhaft auf der Höhe ihres künstlerischen Schaffens. Nachdem Gitarrist Ritchie Blackmore seine Stammband Deep Purple 1976 verlassen hatte, schuf er gemeinsam DVD MUSIK HÖHEPUNKTE mit u.a. Sänger Ronnie James Dio und Schlagzeuggott Cozy Powell diese vergötterte Band. Die Tour zum dritten Album, „Long Live Rock’N’Roll“, führte die Gruppe am 20.10.1977 auch nach München in die dortige Olympiahalle. In dieser wahrhaft magischen Nacht zelebrierte der Fünfer mit einer eindrucksvollen Setlist knapp zweieinhalb Stunden lang Hard Rock pur und zeigte auf, warum Blackmore & Co. zu diesem Zeitpunkt bereits Kultstatus innehatten: eine perfekt besetzte, vor Spielfreude strotzende Band und Songs mit absolutem Hitcharakter werden hier zum absoluten Hingucker. Alleine die knapp 30-minütige Version von „Still I’m Sad“ klingt wie von einer anderen Welt! „Kill The King“, „Catch The Rainbow“, „Man On The Silver Mountain“ und „Long Live Rock’N’Roll“ fallen allerdings nicht ab! Einzig und alleine „Stargazer”, der Übersong vom 1976er „Rising”-Album fehlt in der Setlist. Die DVD zeigt einen Rockpalast-Mitschnitt aus dem Jahr 1977 in der entsprechenden, zeitgemäßen Qualität dieser Ära. Kein unnötiger technischer Firlefanz, kein Chichi – hier glänzt einfach ‚nur‘ das Wesentliche – die grandiose Band und ihre herrliche Musik. Als Zugabe gibt’s noch einige Promovideos und Interviews – und für alle Die Hard-Fans den Audioteil als separat veröffentlichte Doppel-CD und DoppelVinyl. Für Anhänger der Band ein Muss! BS SANTANA & MC LAUGHLIN LIVE AT MONTREUX EAGLE / EDEL Es wird nicht allzuviele Montreux-Mitschnitte geben, auf der der legendäre Impresario des Festivals, Claude Nobs zu sehen sein wird. Diese hier ist eine der letzten. Der im Januar 2013 verstorbene Übervater wagte sich nämlich im Laufe des Elefantentreffens zu den beiden „Streithähnen“ mit der Mundharmonika auf die Bühne. Streithähne? Nein, nicht ganz, trotzdem ist das Konzert schon ein bisschen Konkurrenzkampf, so eine Art Klampfenkampf wie bei Crossroads, nur mit Jazzrock. 1973 gab es ein gemeinsames Album der beiden, dass im Nachhinein als bedeutende Platte gilt. Auf dem Cover: John McLaughlin und Carlos Santana ganz in Weiß. 200 Jahre, pardon, 50 Jahre später liefern sich die beiden in Montreux auf der Bühne ein schönes Duell nach dem anderen auf der Sechssaitigen. Zu Stücken von der alten Scheibe schwingen sie sich auch noch Improvisationen von Zeps „Stairway To Heaven“ und Dylans „Knockin’ On Heavens Door“ hinauf. Dem Publikum gefällt es und Claude Nobs hat mal wieder ein denkbares Elefantentreffen hingebogen. In Zeiten, wo lieblose Festivals die europäische Musiklandschaft überfluten, wirkt so eine mit Herzblut durchgeführte Sonderveranstaltung wie der letzte Maler, der noch keinen Computer für seine Kunst benötigt. Lohnend für die Jazzgemeinde, weil auch vom Bild und Ton gewohnte Montreux-Spitzenqualität! EF DVD FILM HÖHEPUNKTE 3096 TAGE CONSTANTIN / HIGHLIGHT COMMUNICATIONS Das Schicksal von Natascha Kampusch sollte den meisten noch in Erinnerung sein. Am 02. März zerrt sie Wolfgang Priklopil auf dem Weg zur Schule in einen Lieferwagen, sperrt sie in eine extra von ihm dafür gebaute, unterirdische, karge Gefängniszelle und hält sie dort wie eine Sklavin gefangen. Psychopathische Machtspiele, krankhaftes Besitzergreifen und menschliche Grausamkeit muss das Kind, welches unter dem Peiniger zur jungen Frau reift, über sich ergehen lassen. Ihr Überlebenswille verdient vollsten Respekt. Nach 3096 Tagen Gefangenschaft und Gehorsamkeit gelingt ihr nach mehrmaligen Versuchen endlich die Flucht. Dieser Film zeigt die Abgründe und Hilflosigkeit, der ein Mensch ausgesetzt werden kann auf, und man schüttelt nur noch den Kopf vor soviel Skrupellosigkeit. Die sehr guten schauspielerischen Leistungen der kindlichen sowie jungen Natascha lassen den Film zu einem äußerst mitreißenden Doku-Drama werden. THA BATTLE OF THE DAMNED SUNFILM ENTERTAINMENT Dolph Lundgren, alter Schwede, mit diesem Film hast du dir leider keinen großen Gefallen getan! Die Story ist immer dieselbe: Virus bricht aus, Bevölkerung mutiert zu Menschen fressenden Zombies, kleine Gruppe bleibt unversehrt und versteckt sich, Held kommt und rettet alle. Gute Genrevertreter wie The Walking Dead oder Resident Evil haben da noch eine sozialkritische Note, hier geht’s eigentlich von der ersten Minute an nur darum, Zombies mit möglichst viel Munition zu füttern. Die Geschichte darum ist ziemlich flach und steht durch die ganze Ballerei eher im Hintergrund. Horror- und Splatterfans kommen trotzdem nicht auf ihre Kosten, typische Fress-Szenen, Blut etc. sieht man nicht wirklich. Großartige schauspielerische Leistungen helfen dem Film leider auch nicht weiter, da nicht vorhanden! Wenn es wenigstens noch einen augenzwinkernden B-Movie-Touch gäbe, aber so... könnte man sich höchstens Samstagnacht als Spätfilm im TV nebenbei antun ... um einzuschlafen. THA DVD HÖHEPUNKTE DVD FILM HÖHEPUNKTE THE BEATLES – wenn man zwischen 14 und 20 Jahre alt ist oder sich diesen Geist erhalten hat. TA MONTY PYTHON UNIVERSAL / UNIVERSAL In den Sechziger Jahren waren The Beatles nicht nur tonangebend, was Musik und Mode betraf, auch das Kino eroberten sie und erschufen ganz nebenbei die späteren Standards für Musikvideos. Die Handlung ihres zweiten Spielfilms ist schnell erzählt: Eine obskure indische Sekte sucht nach einem wertvollen Ring, den zufälligerweise ein gewisser Ringo Starr, seines Zeichens Schlagzeuger der berühmtesten Band der Welt, am Finger trägt. Bevor sich die Fab Four versehen, geraten sie in eine verrückte Situation nach der nächsten, unterbrochen und untermalt lediglich von fetzigen Beatles-Songs. Man merkt dem Streifen zwar an, dass keiner aus der Band ein geborener Schauspieler war, aber für den harmlosen Klamauk war das auch nicht weiter notwendig. Die Handlung ist so bunt wie absurd und versucht nur in Ansätzen, sich an einen logischen Faden zu halten. Für Beatles-Fans ist der Streifen natürlich Kult, für alle anderen eine nette Sonntagnachmittagunterhaltung, bei der man nicht nachdenken muss und tolle Musik zu hören bekommt. Zum ersten Mal erscheint dieser Film nun endlich komplett remastered auf Blu-Ray. Eigentlich ein Highlight, aber aus nicht nachvollziehbaren Gründen enthält diese Neuveröffentlichung nicht mal eine deutsche Tonspur. Dabei stellte gerade die Synchronisation ein weiteres Highlight dar. Extras sind Erinnerungen an die Dreharbeiten, eine Doku über die Filmrestaurierung sowie US-Kinotrailer und Radiospots. SP HENDRIX KSM REGIE: LEON ICHASO, DREHBUCH: ROB WEISS, DARSTELLER: WOOD HARRIS (HENDRIX). FSK: 12, 98 MINUTEN PLUS EXTRAS Von kaum einem Künstler existieren mittlerweile so viele DVDs wie von Jimi Hendrix, dem begnadeten Gitarristen. Die schlicht mit „Hendrix“ betitelte Biografie versucht sehr authentisch den steilen Höheflug des jungen farbigen Musikers zu beschreiben. Schauspieler Wood Harris gelingt es dabei auch den Musiker sehr überzeugend, einschließlich der vielen Konzert- und Studioszenen, darzustellen. Diese sehr realistische Darstellung wird verstärkt durch die Einblendung von Originalbildern und Filmszenen aus den 60er Jahren. So wird beispielsweise der Auftritt von The Who beim Monterey Pop Festival 1968 gezeigt und direkt danach spielt Harris den damaligen spektakulären Auftritt von Hendrix nach. Die Biografie dokumentiert das damalige Musikbusiness einschließlich der Begleiterscheinungen wie Alkohol, Groupies und immer neuen Rauschgiften. Durch den Film wird deutlich, wie das musikalische Genie durch ein unersättliches Management verheizt wird. 1967/1968 tourte Hendrix zum Beispiel durch 60 Städte an 66 Tagen. Fast logische Folge: Er hält nur noch durch immer mehr Drogen durch. Leider nicht lange, am 18.9.1970 verstarb Jimi Hendrix viel zu früh. ROHO UNIVERSAL / UNIVERSAL Dreißig Jahre ist es her, dass uns die britische Komikertruppe Monty Python den „Sinn des Lebens“ erklärte. Pünktlich zum Jubiläum erscheint der Klassiker im September erstmals auf blu-ray. Sprich: wir haben nun die Gelegenheit, alles in gestochen scharfem Bild zu sehen und glasklarem Ton zu hören. An der Handlung ändert sich natürlich nichts. Im Vorfilm segeln noch immer die Arbeiter der „Gesellschaft mit begrenzter Hoffnung“ in ihrem Bürohaus los, während im anschließenden Hauptfilm das Leben in seinen verschiedenen Stadien erklärt wird: Geburt, Kindheit, Schule – inklusive sehr anschaulichem Sexualunterricht, die mittleren Jahre mit kurzen Ausflügen in die Vergangenheit und ins Restaurant, bis am Ende buchstäblich der Tod an die Tür klopft. Für alle Musikfans gibt es Lieder über die Heiligkeit von Sperma, das Universum und über Weihnachten im Himmel. Da bleibt kein Auge trocken. Bei den Extras orientiert sich die blu-ray-Veröffentlichung sehr an der 2-DVD-Special Edition von 2003 (sprich: Gelöschte Szenen, Making Of, Extra-Tonspur für alle Einsamen), neu ist lediglich die einstündige Doku über „die Bedeutung von Monty Python“, in der es eine Teestunde mit den verbliebenen Monty-Python-Mitgliedern gibt. Für Fans lohnt sich der Kauf allein dafür. Für alle anderen gilt: Das hier ist ein Kultfilm, den man gesehen haben muss. SP BEAUTIFUL CREATURES SENATOR / UNIVERSUM HELP! CONCORDE Neues Futter für die Generation Twilight – allerdings nicht ganz so vor Kitsch triefend wie die fast zur Endlosigkeit ausgewalzte filmisch adaptierte Vampir-Romanze aus der Feder von Stephenie Meyer. Hier gibt es keine Vampire und Werwölfe – dafür aber so genannte Caster, männliche bzw. weibliche Hexen und Hexer. Natürlich in dunkler und heller Version. Dazwischen wird eine Teenie-Romanze gesetzt, mit ein wenig seichtem Wortwitz versehen und mit dezent gesetzten Spezialeffekten garniert. Basierend auf der Buchvorlage von Kami Garcia und Margaret Stohl, ist Beautiful Creatures so ein nettes Stück Jugendfilm geworden, der sich irgendwo zwischen Sabrina – Total verhext und Buffy, im Banne der Dämonen verliert. Mit Jeremy Irons und Emma Thompson in Nebenrollen war dieser Film zwar kein „Muss“ im Kino, taugt aber durchaus für einen kuscheligen DVD-Abend zu Hause .rcn 48 INVADER Nach einem Überfall im Irak flüchten die beiden schwer verletzten spanischen Militär-Ärzte Pablo und Diego in ein nahegelegenes Dorf. An das, was dort geschehen ist, kann sich Pablo, der zwei Wochen später aus dem Koma im Krankenhaus erwacht, nur schemenhaft erinnern, und da sich selbst sein Partner Diego weigert, ihm die Wahrheit zu erzählen, versucht Pablo auf eigene Faust den Einsatz zu rekonstruieren. Der Regierung wird er dabei ein Dorn im Auge und bei dem Versuch den Komplott aufzudecken bringt er sich und seine Familien in Lebensgefahr. Actiongeladener Film, der blutige Kriegsszenen, Verfolgungsjagden und Verschwörungsszenarien bietet. Filme wie diesen gab es zwar schon zu Genüge, meistens jedoch heroisch heldenhafte USA-Streifen. Gut, dass sich auch andere Länder mit dem Krieg im Irak auseinandersetzen. THA DER SINN DES LEBENS SHOOTOUT KEINE GNADE CONSTANTIN / HIGHLIGHT REGIE: ALESSANDRO CAMON, MIT: SYLVESTER STALLONE, CHRISTIAN SLATER, FSK: 16, 92 MINUTEN PLUS EXTRAS Was erlaube Rocky? Im Zeitalter von computeranimierten Stunts, verzwirbelten Storys und der zunehmend weltweiten Konkurrenz im Actiongenre, schickt Hollywood den guten alten Sylvester Stallone auf die Straßen von New Orleans als Auftragskiller, der auch noch eine unheilige Allianz mit einem schlitzaugigen Bullen aus Washington eingehen muss, weil ihm sein junger Partner weggeblasen wurde und James Bonomo (so Sly’s Name) als verdächtig gilt. Natürlich hat James seinen berühmten Dackelblick nicht ganz so gut drauf, das viele Liften strafft halt die Gesichtszüge etwas unnatürlich. Ähnlichkeiten im Namen von Bonomo und einem Bonobo sind rein zufällig. Was erlaube... also James’ Grundsatz ist, dass niemals ein unschuldiger Zeuge bei einem seiner Auftragsarbeiten mit drauf geht. Das Bullen-Schlitzauge hat übrigens auch seinen Partner verloren und so ballern sich DVD FILM HÖHEPUNKTE beide durch haufenweise Schuldige und keinen Unschuldigen. Ein richtig schöner Oldschool-Neuzeitwestern, ganz ohne Mord im Konvoi einer Marching Band, obwohl der Streifen in New Orleans spielt. Wer meine Story vermisst: es gibt keine. EF THE MASTER SENATOR / UNIVERSUM Joaquin Phoenix, der Star aus der Johnny Cash-Biographie „Walk The Line“, sorgt öfters mal für kontroverse Schlagzeilen. Nach dem großen Erfolg kam erst mal der Alkoholentzug, bevor er sich ein Jahr lang als komplett abgewrackter Pseudo-Hip Hopper zum Affen machte, alles nur für die Doku „I’m Still There“, wie sich im Nachhinein herausstellte. Letztes Jahr bezeichnete er die Oscar-Verleihung öffentlich als Bullshit und wurde prompt für seine Rolle als Freddy Quell in „The Master“ nominiert, die er wohl gerade wegen seiner Vergangenheit so wahnsinnig überzeugend spielt. Quell kehrt traumatisiert aus dem Zweiten Weltkrieg zurück und kommt mit seinem Leben nicht mehr klar. Er ist 24 Stunden am Tag unzurechnungsfähig, trinkt, provoziert und nutzt jede Gelegenheit zur Schlägerei. Eines Nachts verirrt er sich auf die Yacht von Lancaster Dodd, (gespielt von Philip Seymour-Hoffman) dem charismatischen Anführer der Sekte „Der Ursprung“, die es zum Ziel hat, frühere Leben zu erkennen und die Zivilisation zu korrigieren. Dodd beschließt, Quell aufzunehmen und zu seiner rechten Hand zu machen. Durch Psychospiele soll er seine Selbstbeherrschung zurückgewinnen und geheilt werden. Je mehr Zeit Quell in der Sekte und mit deren Meister verbringt, desto weniger erschließt sich ihm der Sinn dahinter und er möchte abspringen. Der Film lebt vor allem von der Spannung zwischen Phoenix und Hoffmann, ist aber insgesamt etwas zäh, so dass ich ihn auf drei Teile angesehen habe. Die Szenen wiederholen sich sehr oft, man sieht immer wieder Freddy, wie er sich daneben benimmt oder bei denselben kuriosen „Therapiemaßnahmen“. Es entsteht eine gewisse Distanz zum Film, der irgendwie an einem vorbeizieht und ohne Wertungen ziemlich offen endet. YS TRISHNA POLYBAND / WVG Trishna spielt in Indien, ist aber kein Bollywood-Film. Heißt: Keine Unterbrechungen mit Tanztheater und Shahrukh Khan ist auch nicht am Start. Regisseur Michael Winterbottom versucht, Indien als Land der Gegensätze darzustellen, anhand einer zunächst etwas seichten Liebesgeschichte. Trishna ist ein armes Mädchen vom Lande, das aber blendend aussieht und damit die Aufmerksamkeit des wohlhabenden Jay auf sich zieht. Er bietet ihr eine Stelle im Hotel seines Vaters an und überzeugt sie später, als seine Geliebte heimlich mit nach Mumbai zu kommen, wo er als Filmproduzent Fuß fassen möchte und hierarchische Unterschiede keine große Rolle spielen. Tatsächlich führen die beiden dort ein schillerndes Leben als normales und modernes Paar, den Zuschauer beschleicht aber bereits hier das Gefühl, dass Jay seine Freundin lieber klein halten möchte. Als dann sein Vater schwer krank wird, verschwindet er für eine Weile und kehrt als anderer Mensch zurück. Trishna wird von der „Geretteten“ immer mehr zur Missbrauchten, bis sie nicht mehr kann. Auf den ersten Blick erscheint es unverständlich, warum sie nicht längst die Reißleine zieht oder die Chancen nutzt, die sich ihr in Mumbai bieten. Wenn man in Betracht zieht, dass in Indien statistisch alle 21 Minuten eine Frau missbraucht wird und Frauen, die sich gegen Gewalt wehren, mit Racheakten wie Säureangriffen oder „Küchenunfällen“ rechnen müssen, macht das Ganze vielleicht mehr Sinn. Optisch schön anzusehen sind die Bilder, einerseits von der Landschaft, andererseits von der Millionenstadt. Alle Dialoge zwischen Trishna und ihrer Familie oder Freunden sind auf Hindi mit Untertiteln, wodurch der Film authentischer wirkt. YS LITERATUR HÖHEPUNKTE LITERATUR HÖHEPUNKTE DU ODER ICH ELSIE CHAPMAN KNAUR VERLAG, 336 SEITEN ISBN: 978-3426653296 In einer Welt, die alles andere als richtig erscheint, lebt die 15jährige West Grayer. Sie hat ihre gesamte Familie verloren und steht nun auf eigenen Beinen, um gegen ihr Schicksal zu kämpfen. Denn West lebt in einer Zukunftswelt, in der jeder Mensch einen Doppelgänger besitzt und in der jeder Jugendliche vor Vollendung seines 20. Lebensjahres „aktiviert“ wird, seinen „Auftrag“ bekommt. Den Auftrag, seinen Doppelgänger zu töten, wofür die Aktivierten 31 Tage Zeit haben. Stirbt keiner von beiden in diesem Zeitraum, werden die Doppelgänger beide ausgeschaltet. Als nun auch noch ihr älterer Bruder bei einem anderen Doppelgänger-Kampf ums Leben kommt, beschließt West ein Striker, ein legaler Auftragskiller, zu werden. Doch dann bekommt West selbst ihren Auftrag und sie beginnt, trotz der Unterstützung ihres Freundes Chord, vor ihrem Zwilling zu fliehen. Doch wie lange kann sie sich vor ihrem Substitut verstecken? Wie lange wird es dauern, bis ihr ihre Doppelgängerin zuvorkommt? Nun beginnt ein rasanter Wettlauf mit der Zeit… SG GIFTGRÜN BETTINA PLECHER RORORO, 304 SEITEN ISBN 978-3499235627 Der Titel sagt schon alles: Es wird giftig! Der Debütroman von Bettina Plecher beginnt bei uns in Franken, genauer gesagt in Würzburg. Protagonistin Frieda May, gerade einmal 25 Jahre alt, hat dort soeben ihr Medizinstudium beendet und würde sich nun gerne der Entwicklungshilfe widmen. Daraus wird aber nichts, denn ihr Doktorvater, Gabor Nader, für den sie mehr als nur Sympathie empfindet, schafft es , sie um den kleinen Finger zu wickeln und dazu zu überreden, als Stationsärztin mit ihm nach München zu gehen. Als wäre Frieda vom stressigen Klinikalltag nicht sowieso schon komplett überfordert, stirbt Nader nach gerade einmal 2 Tagen in der Landeshauptstadt unter schwer mysteriösen Umständen. Diagnose: Vergiftung mit der Herbstzeitlosen. Davon, seinen selbstgepflückten Bärlauch zu essen, während man das Buch liest, ist hiermit schon mal abgeraten. Frieda und ihr neuer Mitbewohner Quirin Quast, zufälligerweise Toxikologe und durch eine vertrackte Vergangenheit mit Nader verbunden, wittern einen Mord und stellen waghalsige Nachforschungen an. Wie so oft, wenn ohne Polizei auf eigene Faust ermittelt wird (man denke da nur an gewisse Vorabendserien .rcn 50 im TV, bei denen Förster und Tierärzte auf Sherlock Holmes machen), wirkt der ganze Fall etwas konstruiert. Das sollte einen aber nicht unbedingt vom Lesen abhalten, denn der Krimi macht trotzdem Spaß. Die Autorin hat schriftstellerisch durchaus Talent und fängt die kalte Klinikatmosphäre und die Münchener Lebensart sehr überzeugend ein. Vor allem hat sie Figuren geschaffen, die, wenn auch teilweise ein bisschen arg klischeehaft, alle ihre Schrullen haben und für das ein oder andere Schmunzeln sorgen. YS GLENN HUGHES DIE AUTOBIOGRAFIE VON DEEP PURPLE ZU BLACK COUNTRY COMMUNION IP VERLAG, 216 SEITEN ISBN-13: 978-3931624712 Ehrlich gesagt fand ich Glenn Hughes damals etwas strange, als er bei Purple einstieg, vor allem veränderte sich deren Musik doch etwas in eine mir fremde Richtung. Seine Stimme war für mich auch gewöhnungsbedürftig, und von Trapeze hatte ich eh keine Ahnung. Nach dem lesen dieses Buches ist er mir aber symphatischer, weil sein Leben mehr Stoff beeinhaltete als die Biografien so manches Punkrockers. Und zwar meist ziemlich guten Stoff – im Prinzip ist das Buch eine einzige Abbitte nach dem Motto, liebe Musikerkollegen verzeiht mir, dass ich mich zwanzig Jahre wie ein Arschloch benommen habe, weil ich zwanzig Jahre eine Drogensüchtiger war. Hughes beschreibt hier ausführlich, wie er die immer reichlich fließenden Tantiemen der drei Deep Purple-Alben, bei denen er mitgewirkt hatte abwechselnd geschnupft, geraucht, geschluckt oder in die Blutbahn gejagt hatte. Ich nehme an das waren einige Einfamilienhäuser. Das er immer noch lebt, verdankt er einigen Musikern, die es gut mit ihm meinten und helfen wollten, ihn von seiner Sucht zu befreien. Aber wer Geld und Drogen hat, hat auch Freunde, falsche. Und so bleibt vor allem sein Loblied auf Ronnie James Dio haften, den er wegen seiner Aufrichtigkeit – berechtigt – über den grünen Klee lobt. Momentan rockt der rastlose Ausnahmebassist und –sänger mit Joe Bonamassa, ist clean und hat endlich die richtige Frau gefunden. Ich empfehle jedem Verherrlicher von Drogen, sich dieses Trainspotting zum umblättern zur Abschreckung einmal reinzuziehen. Mittels Lesen bitte. EF WIR TIERE JUSTIN TORRES DVA, 176 SEITEN ISBN: 978-3-421-04579-9 Warnhinweis: „Wir Tiere“ ist keine leichte, nebenbei im Bad oder Straßenbahn zu lesende Kost, sondern der 1980 geborene Justin Torres ist einer der interessantesten Autoren der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Entsprechend anspruchsvoll wird erzählt und der Leser/ die Leserin muss sich die Zusammenhänge richtiggehend erarbeiten. Erzählt wird die Kindheit dreier Brüder: Manny, Joel und der namenlos bleibende Ich-Erzähler. Es sind viele einzelne, teilweise rohe und gewalttätige Geschichten der Brüder und ihrer Eltern aus Brooklyn. Sie eine Weiße, er Puerto Ricaner, durchleben fast laufend Beziehungsdramen. Zwangsläufig sind die drei Söhne davon direkt betroffen. Der Roman enthält selbstverständlich autobiografische Züge von Torres. Er macht deutlich, wie prägend glückliche Momente, Enttäuschungen und Verletzungen in der Familie für die Persönlichkeitsentwicklung sind. Dies alles ist sehr knapp, sehr emotional, direkt und hart formuliert. Als der Vater überraschend einen Pick-up (Geländewagen mit Pritsche) kauft, wird die Reaktion der Mutter wie folgt beschrieben: „„Wie viele Kinder hast du, verdammt? Wie viele Kinder und eine Frau, und wie viel Geld verdienst du? Wie viel verdienst du, um diesen Pick-up abzuzahlen, wenn du den ganzen Tag auf dem Hintern hockst? Dieser Scheiß-Pick-up hat noch nicht mal genug Sicherheitsgurte für deine Familie.“ Sie spuckt in Richtung der Einfahrt. „Dieser beschissene Monsterpimmel-Pick-up.“ ROHO VERANSTALTUNGSPLANER Freitag, 30. August 2013 D.U.B.-CLUB Revival DER CULT, Nürnberg DER BEATLADEN MATA HARI BAR, Nürnberg DAS DOPPEL & ALTERNATIVE ROCK LABYRINTH, Würzburg MASTERS OF METAL: HEAVY, POWER, THRASH, PAGAN NEW FORCE, Erlangen PARTY ROCKXX GREEN GOOSE, Nürnberg HARD'N'HEAVY MEETS DEUTSCHROCK MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg DJ MICHA: INDIE, BEATMUSIK, ALTERNATIVE 42, Nürnberg FILTER BATSCHKAPP, Frankfurt Samstag, 31. August 2013 FORCE EXTREME: BLACK, DEATH, GRIND NEW FORCE, Erlangen SCHWARZ TANZ DER CULT, Nürnberg DEINE LAKAIEN SERENADENHOF, Nürnberg DEUTSCHROCKABEND MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg "SO LONG AND THANKS FOR ALL THE FISH": INDIE-BEAT-FUNK-SOULMASH UPS 42, Nürnberg Samstag, 31. August 2013 FCN : FC AUGSBURG FRANKENSTADION, Nürnberg PURE ROCK FURY MIT ATZE MATA HARI BAR, Nürnberg DRUM & BASS, DUBSTEP LABYRINTH, Würzburg ROCK BLOCK GREEN GOOSE, Nürnberg FORCE EXTREME: BLACK, DEATH, GRIND NEW FORCE, Erlangen ZSK "KEIN BOCK AUF NAZIS"-FESTIVAL E-WERK, Erlangen SUMMER SESSION 2013 RAKETE, Nürnberg SCHWARZ TANZ DER CULT, Nürnberg Sonntag, 1. September 2013 .rcn präsentiert: DOG EAT DOG ROCKFABRIK, Nürnberg No Fronts, Leute! Die Hymne von Dog Eat Dog sollte in keiner gut sortierten Skater-Plattensammlung fehlen, 1994 sorgte der Mucky Pup-Ableger mit "All Boro Kings" für tüchtig Furore und war so etwas wie der Grundstein des Crossover. Man verband Rock, Hip Hop und Punk und Anno 2013 kommen Dog Eat Dog wieder auf Tournee und das Motto lautet wie eh und jeh: Party machen, aber sowas von! Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name, Thema und Tel.Nr. an verlosung@rcnmagazin.de DEINE LAKAIEN SERENADENHOF, Nürnberg DEUTSCHROCKABEND MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg "SO LONG AND THANKS FOR ALL THE FISH": INDIE-BEAT-FUNK-SOULMASH UPS 42, Nürnberg Montag, 2. September 2013 AUTOGRAMMSTUNDE: OHRENFEINDT SATURN, Fürth Weiter vorne im Heft findet ihr einen Artikel über die feine Band Ohrenfeindt aus Hamburg, St. Pauli. Chris Laut – Nomen est omen – der singende Kraftklotz und Oberstenz vom Kiez wird für Euch mit gezücktem Stift bereit stehen, um alles zu signieren, was ihr mitbringt. Viel besser wäre allerdings, ihr kauft im Laden die neue Platte, weil Musiker das generell mehr mögen, wenn ihr die sorgsam produzierte Musike nicht im Internet klaut. Bitte die Tagespresse beachten zur Anfangszeit! TEMPEL REVIVAL PARTY – DISCO POSTHALLE, Würzburg Sonntag, 1. September 2013 .rcn präsentiert: DOG EAT DOG ROCKFABRIK, Nürnberg JAYA THE CAT HOUSE OF CORPSE Montag, 2. September 2013 AUTOGRAMMSTUNDE: OHRENFEINDT SATURN, Fürth Freitag, 6. September 2013 WIPE OUT: "50ER BIS 80ER, EARLY REGGAE, ROCKABILLY, R'N'R MIT KEMPO, 42, Nürnberg Rockabilly und Roggen Roll. Hierfür hat nur einer die Lizenz zum Plattenauflegen in Nürnberg. Turbojugendpräsi, gelebtes Jugenidol, Skateboardprofi, Schreibknecht beim .rcn, Thekenschlampe im Mata oder neuerdings sorgsamer Familienvater, Kempo kann alles und ist so eine Art Allzweckwaffe für einen runden Musikabend. Um nicht zu untertreiben, aber er ist schon so was wie der McGyver für unerfüllte Plattenwünsche. Er macht es einfach möglich. Gebt ihm eine Büroklammer, und er bastelt Euch ein Dreieck daraus! NARUTO TURNIER AB 15 UHR THE ATTIC, Fürth Dienstag, 3. September 2013 FREEDOM CALL ROCKFABRIK, Nürnberg STUDIENSTAG LABYRINTH, Würzburg Donnerstag, 05.09.2013 Kinostart: WHITE HOUSE DOWN Nur wenige Monate nach Gerard Butlers Actionstreifen OLYMPUS HAS FALLEN ist das Weiße Haus erneut in Gefahr. Diesmal allerdings ist es Jamie Foxx, der sich unter der Regie von Actionfilmspezialist Roland Emmerich den pösen Pupen in den Weg stellt. Unterstützt wird er von Maggie Gyllenhaal und Channing Tatum. COSMIC FINGER PEGNITZBÜHNE, Nürnberg Mittwoch, 4. September 2013 GOOD RIDDANCE STATTBAHNHOF, Schweinfurt DUDE GROOVES MATA HARI BAR, Nürnberg KNEIPENKONZERT DESI, Nürnberg ROCK CLASSICS NEW FORCE, Erlangen YUGIOH! TURNIER AB 16 UHR THE ATTIC, Fürth Freitag, 06.09.2013 OKTA LOGUE Würzburg, CAFÉ CAIRO Fünf Jungs, die völlig entspannte, getragene Songs zelebrieren, welche mit einem Schuss 70er, etwas Psychedelic und viel Gelassenheit daherkommen. So als würde man endlos da weiter machen, wo Pink Floyd zu ihren besten „Wish You Where Here“-Zeiten aufgehört haben. Ihre zweite Scheibe „Tales Of Transit City” kam am 17. Mai auf den Markt und wir empfehlen dringend, da hin zu gehen! .rcn 52 JAM WITH US – BLUES & JAZZ-Night DER CULT, Nürnberg Donnerstag, 5. September 2013 KINOSTART • VIJAY UND ICH • WHITE HOUSE DOWN • RUN & JUMP (OT) • VOLL UND GANZ UND MITTENDRIN Samstag, 07.09.2013 ROCKFABRIK, Nürnberg DEPECHE MODE PARTY MIT LIVEBAND TORUL! Wer zu Depeche Mode-Mottopartys geht, weiß was ihn als Kind der 80er erwartet. Eine Zeitreise zurück zu Wavepop und extrem tanzbaren EBM-Rhythmen. Eine äußerst sehenswerte Liveband obenauf bekommt man aber selten noch dazu serviert. Am 7. September spielen nämlich die Slowenen von Torul live im Rahmen der dm-Party und servieren ihr sehr gelobtes zweites Album „Tonight We Dream Fiercely“ mit qualitativ sehr hochwertigem Electropop. Wem De/ Vision, Iris oder Mesh gut gefallen, der sollte hier voll auf seine Kosten kommen. Die Band hängt also nicht in den 80ern fest, sondern ist absolut auf der Höhe der Zeit! Des Weiteren kann sich der Freund der härteren Klänge im Underground der Rofa zum Kontrast auch bei Metal & Nu Metal die Rübe abschädeln. Das alles gibt es für 7 EUR als Gesamtpaket, und wer schlau ist, kommt bereits von 2020:30 Uhr, da ist der Eintritt gratis. VERANSTALTUNGSPLANER • DAS MÄDCHEN WADJDA VIJAY UND ICH • MEINE FRAU GEHT FREMD MIT MIR 1. HERBST-BIKERSTAMMTISCH & MICHAS GEBURTSTAG MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg DER MATA HARI IHR INDIE MATA HARI BAR, Nürnberg THE ELEPHANT CIRCUS CLUB STEREO, Nürnberg GO GITARRE! GO! (NACH DEM KONZERT) CLUB STEREO, Nürnberg HUBERT'S DAMPFMUSIK: POLKA, SKA, DAMPFMUSIK, TRASH MIT HOBBIT & FRIENDS 42, Nürnberg PUNK, INDIE, HARDCORE NEW FORCE, Erlangen MASTERS OF METAL: HEAVY, POWER, THRASH, PAGAN NEW FORCE, Erlangen BITE THE BULLET SUPPORT: WOLVESPIRIT PEGNITZBÜHNE, Nürnberg DAS DOPPEL & ALTERNATIVE ROCK LABYRINTH, Würzburg Samstag, 7. September 2013 PURE ROCK FURY MATA HARI BAR, Nürnberg MAGIC CELEBRATION TURNIER THE ATTIC, Fürth MAXIMUM ROCK NIGHT HIRSCH, Nürnberg ROCK BLOCK GREEN GOOSE, Nürnberg GROUNDATION HIRSCH, Nürnberg THE MAIDEN MANIA, FEAT. PAUL DI ANNO SPORTHALLE, Wilanzheim CHILL & GRILL FOR THE DARK PEOPLE DER CULT, Nürnberg DISKO2000 CLUB STEREO, Nürnberg Freitag, 6. September 2013 OKTA LOGUE CAFÉ CAIRO, Würzburg HARD'N'HEAVY MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg DER BEATLADEN MATA HARI BAR, Nürnberg KULTIFEST BADESAISON 2013 BABYLON, KULTURORT BADSTR. 8, Fürth SUMMER VIBES & BBQ HIRSCH, Nürnberg PARTY ROCKXX GREEN GOOSE, Nürnberg THE GOODNIGHT CIRCUS DESI, Nürnberg DIE TOTEN HOSEN HANS-WALTER-WILD-STADION, Bayreuth BERMUDA VIERECK FESTIVAL 2013 NÜRNBERG INNENSTADT LORENZ, Nürnberg WIPE OUT: "50ER BIS 80ER, EARLY REGGAE, ROCKABILLY, R'N'R MIT KEMPO 42, Nürnberg WELLE - ERDBALL - HÖRERCLUB PARTY DER CULT, Nürnberg THE PUSSYBATS, SILENCE IRISH PUB COBURG, Coburg VINYL-SCHLACHT: BIG BEAT, NORTHERN SOUL, INDIE, TRASH, BEATMUSIK MIT RECORDMAN 42, Nürnberg KUNST UND SÜNDE DER CULT, Nürnberg FORCE EXTREME: BLACK, DEATH, GRIND NEW FORCE, Erlangen HEUTE GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT! MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg DEPECHE MODE PARTY ROCKFABRIK, Nürnberg SAMSTAGS ROCK & RAVE LABYRINTH, Würzburg EUGEN DE RYCK BAND PEGNITZBÜHNE, Nürnberg Sonntag, 8. September 2013 CORVUS CORAX feat. WADOKYO FESTIVAL MEDIEVAL, Selb ARLISS NANCY (PUNK) BELA LUGOSI, Nürnberg Donnerstag, 12.09.2013 Kinostart: R.E.D. 2 Vor zwei Jahren gelang Bruce Willis, John Malkovich und Helen Mirren als ausrangiertes Spionageteam ein beachtlicher Kinoerfolg. Das Publikum liebte die Mischung aus Action und Comedy. Selbstredend, dass die Fortsetzung da nicht lang auf sich warten ließ. Unterstützt werden sie diesmal von Anthony Hopkins, Catherine Zeta-Jones, Brian Cox, Mary-Louise-Parker und Neal McDonough. Angeblich ist bereits ist dritter Teil in Planung. Montag, 9. September 2013 WINERY DOGS COLOS-SAAL, Aschaffenburg DANA FUCHS & BAND HIRSCH, Nürnberg Freitag, 13. September 2013 JOHNBOY Nürnberg, PEGNITZBÜHNE Johnboy sagte uns bisher nichts. Bis die Jungs uns ihre CD zugeschickt haben. Schwer zu beschreiben, weil sie einfach saugut gemachten Rock ohne Klischees beinhaltet, die sich gar nicht vor mancher internationaler Konkurrenz verstecken braucht. Danko Jones trifft auf Donots, wenn sie Songs covern. Kein Scheiß, geht hin und schaut euch die Band an, die sind heiß! Bis es dann vor dem Nachhauseweg heißt „Gute Nacht, Johnboy!“ Dienstag, 10. September 2013 FINNTROLL HIRSCH, Nürnberg STUDIENSTAG LABYRINTH, Würzburg Mittwoch, 11. September 2013 JAM WITH US – 911 SPECIAL BLUES & JAZZ-Night DER CULT, Nürnberg YUGIOH! TURNIER AB 16 UHR THE ATTIC, Fürth DUDE GROOVES MATA HARI BAR, Nürnberg ROCK CLASSICS NEW FORCE, Erlangen LIVE: LOCO ANUS, VOMIT DISEASE, NEKRON... NEW FORCE, Erlangen Samstag, 14. September 2013 LIVEKONZERT MIT LOCO ANUS, VOMIT DISEASE, NEKRON Erlangen, NEW FORCE Extremer geht es nicht. Im Erlanger New Force fliegen die Fetzen! Da braucht der Kammerjäger dann erstmal ein halbes Jahr nicht mehr vorbei kommen. Musik, vor die Euch Eure Eltern immer warnen, also hingehen. Zum Beispiel wegen denen hier: Loco Anus ist eine GrindcoreBand, die diverse Einflüsse wie Hardcore Punk, Thrash Metal, Death Metal und Crustcore als Zutaten für ihre leckere Grindcore-Suppe einrühren und mit provozierenden aber nicht ernst gemeinten Titeln versehen. ANNE CLARK HIRSCH, Nürnberg Donnerstag, 12. September 2013 BIKERSTAMMTISCH MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg DER MATA HARI IHR INDIE MATA HARI BAR, Nürnberg GO GITARRE! GO! CLUB STEREO, Nürnberg SPIELBAR - SPIELBETRIEB & BARBETRIEB DER CULT, Nürnberg HUBERT'S DAMPFMUSIK: POLKA, SKA, DAMPFMUSIK, TRASH MIT HOBBIT & FRIENDS 42, Nürnberg FRANK TURNER BACKSTAGE WERK, München DIE JUNGEN WILDEN (ALL YOU CAN PLAY) NEW FORCE, Erlangen LIVE: REDRUM (FEAT. MICHAEL BORMANN) ROCKFABRIK, Nürnberg .rcn 54 Donnerstag, 19.09.2013 Kinostart: PARANOIA – RISKANTES SPIEL Adam (Liam Hemsworth) will Karriere in der Sicherheitsbranche machen. Der neue Job bei einem großen Konzern kommt ihm da gerade recht. Selbstverständlich inklusive Maßanzügen und Sportwagen. Alles, was er dafür tun muss, ist ein bisschen die Konkurrenz auszuspionieren. Es dauert allerdings nicht lang, dann gerät er in ein fieses Psychospiel der beiden Konzerngegner, gespielt von Gary Oldman und Harrison Ford. Nach dem gleichnamigen Bestseller von Joseph Finder. Mittwoch, 18. September 2013 .rcn präsentiert: NILE POSTHALLE, Würzburg Karl Sanders (Gitarre/Gesang), Chief Spires (Bass/Gesang) und Schlagzeuger Pete Hammoura aus Greenville in South Carolina gründen 1993 die nach dem ägyptischen Fluss benannte Band Nile. Auch ihr Interesse an der ägyptischen Kultur spiegelt sich in den Lyrics ihrer Death Metal Songs wieder und auch der orientalische Klang der Chöre in ihrer Musik steht für ihre Begeisterung an der einzigartigen Geschichte der Ägypter. Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name, Thema und Tel.Nr. an verlosung@ rcnmagazin.de Freitag, 13. September 2013 ROSA HIRSCH HIRSCH, Nürnberg HARD'N'HEAVY MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg Ü30 PARTY LÖWENSAAL, Nürnberg CONNY OCHS + BERND WITTHÜSER KONZERT H2O, Würzburg 5. FIMBUL FESTIVAL FRANKENHALLE, Dettelbach FRIDAY NIGHT MAGIC THE ATTIC, Fürth 8 JAHRE STEREO (1) CLUB STEREO, Nürnberg MURDER BRAWL Vol. II LUISE, Nürnberg GREY AREA DER CULT, Nürnberg DER BEATLADEN MATA HARI BAR, Nürnberg 80ER SYNTHIEPOP UND WAVE GEWITTER, 80ER SOUND & MIT SYNTHIE & BERT 42, Nürnberg KOMMANDOSONNE-NMILCH, ZWEITAGE: OHNE SCHNUPFTABAK K4 ZENTRALCAFÉ, Nürnberg 10 JAHRE KISS KLUB pt. 2 RAKETE, Nürnberg 80ER PARTY HIRSCH, Nürnberg PRIMORDIAL UNDERMIND PEGNITZBÜHNE, Nürnberg PARTY ROCKXX GREEN GOOSE, Nürnberg REMEBER THE TIMES LABYRINTH, Würzburg 5. FIMBUL FESTIVAL FRANKENHALLE, Dettelbach ANDABATA, GRIEF OF DESTRUCTION, MORIBUND JUGENDHAUS STEIN, Stein BRATZINGER FEINKOST-REVUE: GITARRENHELDEN DER LETZTEN 50 JAHRE MIT DANIELA BRATZENBERGER 42, Nürnberg BLOODY DANCE NIGHT DER CULT, Nürnberg POWERMETAL MIT MIKE NEW FORCE, Erlangen DIE ZWANGSVERSTEIGERTEN DOPPELHAUSHÄLFTEN KIRCHWEIH, Koppenwind DAS DOPPEL & ALTERNATIVE ROCK LABYRINTH, Würzburg JOHNBOY PEGNITZBÜHNE, Nürnberg Samstag, 14. September 2013 DEUTSCHROCKABEND MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg ED SCHRADER’S MUSIC BEAT + HVBD (KONZERT IM H2O) CAFÉ CAIRO, Würzburg PURE ROCK FURY MATA HARI BAR, Nürnberg FRÄNKISCHER HUMORGIPFEL E.T.A- HOFFMANN-THEATER, Bamberg ROCK BLOCK GREEN GOOSE, Nürnberg BLUE ROCKIN' SOUND-N-ARTS, Bamberg Sonntag, 15. September 2013 EINTRACHT BRAUNSCHWEIG : 1. FCN EINTRACHT-STADION, Braunschweig Montag, 16. September 2013 RADIO MOSCOW CAFÉ CAIRO, Würzburg LIVE: CARROUSEL CLUB STEREO, Nürnberg GENETIKK HIRSCH, Nürnberg BEN GRANFELT KOFFERFABRIK, Fürth Dienstag, 17. September 2013 ARSTIDIR & GUDRID HANSDOTTIR E-WERK, Erlangen TENNIS BAFRA & MOUNT LOGAN CAFÉ CAIRO, Würzburg STUDIENSTAG LABYRINTH, Würzburg Donnerstag, 19. September 2013 .rcn präsentiert: PRETTY MAIDS, PC 69, BONFIRE ROCKFABRIK, Nürnberg Nachdem sich der Dänenvierer Pretty Maids mit dem 2010 erschienenen Album "Pandemonium" lautstark zurück gemeldet hatte, legten die vier nun mit "Motherland" erneut eine sehr starke Classic Rock Scheibe nach. Und die wird jetzt auf Tour vorgestellt. Hinzu kommt an diesem Abend noch die Karlsruher Melodicrock-Institution Pink Cream 69 dazu, und das Herz und die Stimme von Bonfire, Claus Lessmann und der Zillers Hans werden zudem ein Akustikset zelebrieren. Ein schönes Paket, das die 30 EUR VVK mehr als rechtfertigt! Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name, Thema und Tel.Nr. an verlosung@rcnmagazin.de VERANSTALTUNGSPLANER RATTENPAKK KOFFERFABRIK, Fürth Mittwoch, 18. September 2013 .rcn präsentiert: NILE POSTHALLE, Würzburg RADIO Z SCHWARZFUNK COVENANT SPEZIAL RADIO Z, Nürnberg DUDE GROOVES MATA HARI BAR, Nürnberg YUGIOH! TURNIER AB 16 UHR THE ATTIC, Fürth Donnerstag, 19. September 2013 .rcn präsentiert: COVENANT HIRSCH, Nürnberg Ein dutzend Alben in 14 Jahren? Das muss man erst mal schaffen. Covenant haben das gekonnt bewiesen. Am 17.9.13 darf sich das Publikum im Hirsch auf eine Elektro-Fete vom feinsten freuen. Bei den Schweden von Covenant spielt nicht nur der Synthie und Samples eine große Rolle, das in der schwarzen Szene einsortierte Trio bedient auch die Electroszene und erfreut nicht nur die Gothics, sondern auch Leute die auf Ambient oder Trip Hop stehen. Noch einfacher gesagt: Wer Depeche Mode mag, sollte Covenant eigentlich schon längst kennen. Zwei Jahre nach "Modern Ruin" melden sie sich mit der EP "Last Dance" zurück, auf die im September zum Konzert die neue Platte "Leaving Babylon" der Band aus Helsingborg erscheinen wird. Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name, Thema und Tel.Nr. an verlosung@rcnmagazin.de PREM JOSHUA HIRSCH, Nürnberg JAM WITH US – BLUES & JAZZ-Night DER CULT, Nürnberg ROCK CLASSICS NEW FORCE, Erlangen VICKI GENFAN & SALLY BARKER KOFFERFABRIK, Fürth Samstag 21.09.2013 JUTTA WEINHOLD Nürnberg, PEGNITZBÜHNE Wer über deutsche Rockladys spricht, darf nicht erst bei Doro anfangen. Jutta Weinhold mischte schon zu den Hochzeiten von Udos Panikorchesters kräftig in der deutschen Rocklandschaft mit. Die unkaputtbare Röhre war schon einmal zu Gast in der Pegnitzbühne, hier sollten sich mal die Leute einfinden, die sonst nicht so oft auf Konzerten sind und die alten Zeiten von Weissenohe und Rührersaal wieder aufleben lassen. Ihr findet die Pegnitzbühne in Nürnberg Schniegling direkt neben dem Talübergang in Muggenhof, unweit des Sportplatzes von SC Germania in der Silberstraße 9, 90427 Nürnberg. Donnerstag, 19. September 2013 .rcn präsentiert: PRETTY MAIDS, PC 69, BONFIRE ROCKFABRIK, Nürnberg .rcn präsentiert: COVENANT HIRSCH, Nürnberg KINOSTART: STUCK IN LOVE -RIDDICK -PRAKTI.COM BIKERSTAMMTISCH MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg THOUGTCRIME & DECREASING BRANCH MUZ CLUB, Nürnberg DER MATA HARI IHR INDIE MATA HARI BAR, Nürnberg Freitag 20.09.2013 IRON MAIDNEM Nürnberg, PEGNITZBÜHNE Schon einmal da waren Iron Maidnem aus Ungarn, eine Maiden-Coverband, die wahnsinnig Spaß macht. Da können sich die regionalen Maiden-Coverer Ayran Maiden aus Tiefenseebach in der fränkischen Schweiz warm anziehen. Pegnitzbühne-Chef Marcus Baudenbacher liegen die Ungarn sehr am Herzen, für einen Zehni an der Abendkasse seid Ihr dabei, beim letzten Mal war das eine Riesengaudi. Mit im Gepäck haben sie über 70 Maiden-Songs aus der Zeit bis 1988, wahlweise werden auch Songs der jüngeren Ära gespielt. Ihr findet die Pegnitzbühne in Nürnberg Schniegling direkt neben dem Talübergang in Muggenhof, unweit des Sportplatzes von SC Germania in der Silberstraße 9, 90427 Nürnberg. .rcn 56 KOMMANDO SONNE-NMILCH CAFÉ CAIRO, Würzburg WEIL ICH BESSER BIN (FILM) DESI, Nürnberg ASP MARKGRAFENSAAL, Schwabach SOUL & FUNK - NIGHT OLDSCHOOL DER CULT, Nürnberg HUBERT'S DAMPFMUSIK: POLKA, SKA, DAMPFMUSIK, TRASH MIT HOBBIT & FRIENDS 42, Nürnberg SYNTHETIC GENERATION (EBM, GOTHIC, INDUSTRIAL) NEW FORCE, Erlangen Sonntag, 22. September 2013 .rcn präsentiert: AUGUST BURNS RED HIRSCH, Nürnberg Im überschwappenden Metalcore-Genre nehmen August Burns Red eine Sonderstellung ein. Sie haben viel Metallica-Spirit bei ihren Riffs, machen auch mal einfach zwischendurch eine Instrumental-Platte („Sleddin’ Hill – A Holiday Album“), vertreten christlich-humane Meinungen und noch bevor der August rot am Horizont glüht kommt der neue Krawallrundling "Rescue & Restore" in den Verkauf. Zuletzt war die Band bekanntlich mit Callejon auf der Impericon Progression Tour mit unterwegs, jetzt seht ihr ein fettes Dreierpack unter Ihrer Führung! Also das wird ein sportlicher Rappelkistenabend im Hirsch mit Ohrspülung. Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name, Thema und Tel.Nr. an verlosung@ rcnmagazin.de VERANSTALTUNGSPLANER HARTMANN COLOS-SAAL, Aschaffenburg CHILL & GRILL FOR THE DARK PEOPLE DER CULT, Nürnberg Freitag, 20. September 2013 HARD'N'HEAVY MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg DER BEATLADEN MIT DEM MEMPHIS MUSIC CLUB MATA HARI BAR, Nürnberg 8 JAHRE STEREO (2) BLUR DJ SET CLUB STEREO, Nürnberg PARTY ROCKXX GREEN GOOSE, Nürnberg INDIE, ALTERNATIVE, 90ER GITARREN, BEAT, DAMPFMUSIK MIT HAHNI 42, Nürnberg MASTERS OF METAL: HEAVY, POWER, THRASH, PAGAN NEW FORCE, Erlangen IRON MAIDNEM PEGNITZBÜHNE, Nürnberg 10 JAHRE RAKETE RAKETE, Nürnberg DAS DOPPEL & ALTERNATIVE ROCK LABYRINTH, Würzburg WE WANT REVENGE DER CULT, Nürnberg Samstag, 21. September 2013 DEUTSCHROCKABEND MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg NOT AN ALTERNATIVE, ECLECTIC SOUNDCLOUDS FOR DANCERS MUZ CLUB, Nürnberg PURE ROCK FURY - SONGS FROM THE VATICAN GIFT SHOP MATA HARI BAR, Nürnberg MAGIC THE GATHERING THEROS PRE-RELEASE THE ATTIC, Fürth "DON'T PANIC!": INDIE, FUNK, SOUL, BEAT MIT THE ARTIST YET TO BE ANNOUNCED 42, Nürnberg FORCE EXTREME: BLACK, DEATH, GRIND NEW FORCE, Erlangen JUTTA WEINHOLD BAND (EX-ZED YAGO UND VELVET VIPER) PEGNITZBÜHNE, Nürnberg FRÄNK, SPIELST DU MAL...? LABYRINTH, Würzburg LETLIVE STATTBAHNHOF, Schweinfurt ROCKET ROLL FESTIVAL POSTHALLE, Würzburg DIE MACHT DER NACHT – THE FETISH EXPERIENCE – 13 JAHRESFEIER DER CULT, Nürnberg BUCOVINA CLUB K4, Nürnberg Sonntag, 22. September 2013 .rcn präsentiert: AUGUST BURNS RED HIRSCH, Nürnberg MATZE KNOP LÖWENSAAL, Nürnberg CHRISTOPH WEIHERER KOFFERFABRIK, Fürth Dienstag, 24. September 2013 ROCK VS. ELECTRO DER CULT, Nürnberg STUDIENSTAG LABYRINTH, Würzburg KOLKHORST-WOHNZIMMERMUSIK IM HERBST MATA HARI BAR, Nürnberg Mittwoch, 25. September 2013 .rcn präsentiert: HELLSONGS HIRSCH, Nürnberg PULL THE TRIGGER PARTY HIRSCH, Nürnberg DUDE GROOVES MATA HARI BAR, Nürnberg ROCK BLOCK GREEN GOOSE, Nürnberg YUGIOH! TURNIER AB 16 UHR THE ATTIC, Fürth BLACK BLITZ, SCHÖNGEIST ROCKFABRIK, Nürnberg JAM WITH US – BLUES & JAZZ-Night DER CULT, Nürnberg MAERZFELD ROCK AGAINST THE FLOOD 2013, Speichersdorf ROCK CLASSICS NEW FORCE, Erlangen Donnerstag, Dienstag, 24. September 2013 KOLKHORST-WOHNZIMMERMUSIK IM HERBST MATA HARI BAR, Nürnberg Im Jahr 2009 wurde Kolkhorst der deutsche Musikautorenpreis in der Kategorie „Nachwuchsförderung“ von der Akademie deutscher Musikautoren verliehen. Also ist Kolkhorst eigentlich ein Streber. Aber gerade deswegen nicht, weil er in der Mata Hari Bar auftritt, was schon ein Gütesiegel ist. Rechtzeitig Karten sichern, bei 25 Zuschauern wird es eng mit dem VVK! 26. September 2013 .rcn präsentiert: PROJECT PITCHFORK HIRSCH, Nürnberg KINOSTART: • WOLKIG FLEISCHBÄLLCHEN 2 • NOT FADE AWAY • 2 GUNS • ICH KANLL EUCH AB! • IRON SKY – DIRECTOR’S CUT BIKERSTAMMTISCH MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg DER MATA HARI IHR INDIE MATA HARI BAR, Nürnberg Mittwoch, 25. September 2013 .rcn präsentiert: HELLSONGS HIRSCH, Nürnberg Seit mittlerweile 9 Jahren gibt es die schwedische Band aus Göteborg. Metal- und Rocksongs die sie in die Hand nehmen und covern, haben danach schon fast nichts mehr mit dem Original zu tun. Aber das ist auch nicht schlimm, denn sie machen locker leichte Indie Pop Nummern daraus, die einfach nur zum entspannen einladen. Erst vor gut zwei Jahren gab es eine große Veränderung in der Band. Sängerin Siri Bergnéhr verliess die Band und dafür stieg My Engström Renman ein. Ein neuer Leadsänger oder eine neue Leadsängerin kann für eine Band oftmals mit weniger Erfolg und abkehrenden Fans verbunden sein. Doch My passt mit ihrer Stimme perfekt in die Band und hat auch schon die erste Tour 2012 mit Bravur gemeistert. Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name, Thema und Tel.Nr. an verlosung@rcnmagazin.de SPIELBAR - SPIELBETRIEB & BARBETRIEB DER CULT, Nürnberg DAS DOPPEL & ALTERNATIVE ROCK LABYRINTH, Würzburg BODYSHOCK DER CULT, Nürnberg THE TOTEN CRACKHUREN IM KOFFERRAUM STATTBAHNHOF, Schweinfurt Samstag, 28. September 2013 DEUTSCHROCKABEND MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg PURE ROCK FURY MATA HARI BAR, Nürnberg HUBERT'S DAMPFMUSIK: POLKA, SKA, DAMPFMUSIK, TRASH MIT HOBBIT & FRIENDS 42, Nürnberg ROCK BLOCK GREEN GOOSE, Nürnberg DIE JUNGEN WILDEN (ALL YOU CAN PLAY) NEW FORCE, Erlangen GO GITARRE! GO! CLUB STEREO, Nürnberg ACHIM REICHEL GUTMANN AM DUTZENDTEICH, Nürnberg FRANCONIAN METAL PARTY HIRSCH, Nürnberg "DON'T PANIC!": INDIE, FUNK, SOUL, BEAT MIT THE ARTIST YET TO BE ANNOUNCED 42, Nürnberg FORCE EXTREME: BLACK, DEATH, GRIND NEW FORCE, Erlangen EMPIRE Die Alternative-Rock-Party KAMMERSPIELE ANSBACH, Ansbach .rcn präsentiert: STEVE VAI LÖWENSAAL, Nürnberg ED SCHRADER‘S MUSIC BEAT ZENTRALCAFE K4, Nürnberg HEIDENFEST 2013 MUSIC HALL, Geiselwind BEMBERS „Alles Muss Raus!“ DIE PREMIERE! MEISTERSINGERHALLE, Nürnberg HARD'N'HEAVY MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg OIRO + DUESENJAEGER + LEIDKULTUR K4 ZENTRALCAFÉ, Nürnberg FRIDAY NIGHT MAGIC, DANACH NERD NIGHT RETRO-ROLLENSPIELE THE ATTIC, Fürth DER BEATLADEN MATA HARI BAR, Nürnberg .rcn 58 WHITE RABBIT DYNAMITE PEGNITZBÜHNE, Nürnberg CORPORAL DEFECT E-WERK, Erlangen Freitag, 27. September 2013 Mittwoch, 26. September 2013 .rcn präsentiert: PROJECT PITCHFORK HIRSCH, Nürnberg Alle Alternative- und Crossover- sowie Electro-WaveFans aufgepasst! Sie kommen wieder in die Region Project Pitchfork werden im September endlich wieder im Hirsch auftreten. Auch nach mittlerweile 24 Jahren haben sie kein Stückchen Lebenslust verloren und rocken ordentlich die schwarze Szene. Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name, Thema und Tel.Nr. an verlosung@rcnmagazin.de MASTERS OF METAL: HEAVY, POWER, THRASH, PAGAN NEW FORCE, Erlangen SAMSTAGS ROCK & RAVE LABYRINTH, Würzburg SPRINGWATER PEGNITZBÜHNE, Nürnberg SCHWARZ TANZ DER CULT, Nürnberg Sonntag, 29. September 2013 PARTY ROCKXX GREEN GOOSE, Nürnberg VERKAUFSOFFENER KIRCHWEIHSONNTAG SONDERAKTION THE ATTIC, Fürth DIE SKEPTIKER HIRSCH, Nürnberg JONAS ALASKA, JESPER MUNK E-WERK, Erlangen "DON'T PANIC!": INDIE, FUNK, SOUL, BEAT MIT THE ARTIST YET TO BE ANNOUNCED 42, Nürnberg ORPHANED LAND HIRSCH, Nürnberg Donnerstag, 26.09.2013 Kinostart: 2 GUNS Wenn Denzel Washington und Mark Wahlberg zusammen einen Film drehen, kann eigentlich nichts schiefgehen. Vor allem, wenn es noch dazu eine Komödie ist. Die beiden spielen die zerstrittenen Undercover-Agenten Bobby und Marcus, die einem mexikanischen Drogenboss das Handwerk legen wollen und dabei in eine verrückte Verschwörung geraten. Aber Vorsicht! Kaum jemand in diesem Film ist das, was er vorgibt zu sein! Freitag, 27.09.2013 NÜRNBERG NIGHTMARKET #1 NÜRNBERG, Parks Was in den ganz großen Metropolen schon super funktioniert, geht jetzt demnächst in Nürnberger PARKS an den Start. Ein Nachtflohmarkt! Wir kennen das. Die meisten Flohmärkte sind ja immer Sonntagmorgen, und da ist man in der Regel als Nachtschwärmer ja Out Of Order. Am Freitag den 27. September gibt es im Parks, im Nürnberger Stadtpark, den NÜRNBERG NIGHTMARKET #1. Türen öffnen um 18 Uhr, da kann man bei entspannter Atmosphäre im Sternensaal durch den Nachtflohmarkt flanieren, Schätze entdecken und anschließend wird getanzt was auf die Teller kommt! Mehr Infos auf www.parks-nuernberg.de VERANSTALTUNGSPLANER Montag, 30. September 2013 DR. WOO'S ROCK'N'ROLL CIRCUS LIVE CLUB, Bamberg VORTRAG: GEMA KRITIK & ALTERNATIVEN CAFÉ CAIRO, Würzburg IRIE RÉVOLTÉS HIRSCH, Nürnberg BLOCKFLÖTE DES TODES KOFFERFABRIK, Fürth Dienstag, 1. Oktober 2013 Freitag, 27. September 2013 .rcn präsentiert: STEVE VAI LÖWENSAAL, Nürnberg Dieser Mann macht Sachen mit seiner Gitarre, die würden andere nicht einmal unter der Bettdecke ausprobieren! Was wir damit gen wollen? Steve Vai ist ein weltweit anerkannter Saitenvirtuose und hat vom konzentrierten Spiel schon ganz eingefallene Wangen. Er hatte Satriani als Lehrer, war bei Zappa als Bandmitglied, spielte den Teufel in „Crossroads“ und ist heute anerkannt einer der besten Gitarristen auf der Welt. Ein echtes Tier, deswegen spielt er auch demnächst unweit der Tierchen im Löwensaal Nürnberg! Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name, Thema und Tel.Nr. an verlosung@rcnmagazin.de CALLEJON, ESKIMO CALLBOY COLOS-SAAL, Aschaffenburg GRAHAM PARKER HIRSCH, Nürnberg KREISKY CLUB STEREO, Nürnberg MOTORAMA & WINGS OF LOVE CAFÉ CAIRO, Würzburg MEGALOH DAS BETT, Frankfurt Mittwoch, 2. Oktober 2013 JAM WITH US – SUPERSESSION BLUES & JAZZ-Night DER CULT, Nürnberg YUGIOH! TURNIER AB 16 UHR THE ATTIC, Fürth MONIKA KRUSE HIRSCH, Nürnberg NÜRNBERG.POP.CLUB CLUB STEREO, Nürnberg WOLFGANG AMBROS DUO MARKGRAFENSAAL, Schwabach Donnerstag, 3. Oktober 2013 Samstag, 28. September 2013 BEMBERS „Alles Muss Raus!“ DIE PREMIERE! MEISTERSINGERHALLE, Nürnberg Kunstvoll geschissene Kackwürste in der Kloschüssel oder eine Polizeikontrolle, wo der Beamte sich hinterher gewünscht hat, diesen asozialen Paradefranken nie angehalten zu haben. Da wo Charlotte Roche mit ihren Erzählungen aufhört, da fängt der Bembers erst an. Die Meistersingerhalle ist genau der richtige Ort für die Weltpremiere des neuen Bemberistenprogramms. Neue Comedywelten werden hier heute erschlossen, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat. Hingehen! .rcn 60 KINOSTART: • TURBO • GLOBAL PLAYER • WO WIR SIND ISCH VORNE • RUSH • ALLES FÜR DEN SIEG TRUCKFIGHTERS COLOS-SAAL, Aschaffenburg THE BOTTROPS JUZ, Wunsiedel BIKERSTAMMTISCH MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg SIMON&JAN CAFÉ CAIRO, Würzburg CHILL & GRILL FOR THE DARK PEOPLE DER CULT, Nürnberg Donnerstag, 03.10.2013 Kinostart: GRAVITY Es gibt Schlimmeres, als mit George Clooney zusammen in einem Spaceshuttle festzuhängen. Insbesondere wenn man Sandra Bullock heißt. Dennoch sind die beiden nicht wirklich glücklich. Ihr Raumschiff ist schwer angeschlagen und sie treiben auf sich alleingestellt durchs Weltall. Packendes Drama, vor allem für Fans, die sich am SciFi-Drama „Solaris“ (ebenfalls mit Clooney Schorsch) nicht sattsehen konnten. Donnerstag, 10.10.2013 Kinostart: PRISONERS Hugh Jackman spielt den bibeltreuen Kriegsveteranen Keller Dover. Nor malerweise ein recht umgänglicher Bursche. Doch dann werden seine sechsjährige Tochter Anna und deren Freundin Joy entführt. Die fieberhafte Suche des ambitionierten Detektivs Loki (Jake Gyllenhaal) bleibt ergebnislos und der Vater beschließt, sich selbst auf die Suche zu machen. Liam Neeson lässt grüßen. BEMBERS „Alles Muss Raus!“ KONZERTHALLE, Bamberg CULTUS FEROX FEIERWERK, München BARBARA CLEAR EVENTHALLE WESTPARK, Ingolstadt PRINZ PI MUFFATHALLE, München JOHNOSSI LÖWENSAAL, Nürnberg SIMON & JAN CAIRO, Würzburg IMPRESSUM MITARBEITER DES MONATS: SIMONE GICK Ein Praktikum bei .rcn in den Sommerferien? Ja, das war es, was ich am Ende der 11. Klasse machen wollte. Denn die .rcn-Hefte lagen bei uns zu Hause schon längere Zeit rum und beim Durchblättern sprang mir die Anzeige: „Infos zu einem Praktikum unter…“ sofort ins Auge. Also versuchte ich mein Glück und schrieb den Chefredakteur höchstpersönlich einfach mal per E-Mail an. Als ich schließlich die Zusage erhielt, war ich überglücklich, denn mein Interesse für .rcn galt nicht nur der Überlegung, Journalistin zu werden, nein, mir gefiel auch der Musikgeschmack dieses Heftes! In den Sommerferien war es dann soweit, ich fuhr mit dem Zug nach Nürnberg und klingelte bei der Hausnummer 10. Ich muss zugeben, ein wenig überrascht war ich schon, als mir der Chefredakteur – und natürlich sein Hund – ganz locker und fröhlich die Tür öffnete. Doch mir gefiel die Atmosphäre auf Anhieb. Im Laufe des Praktikums lernte ich vor allem mit dem Computer besser umzugehen, was ich vorher nämlich überhaupt nicht drauf hatte! So nach und nach lernte ich es aber dann doch. Hinzu kamen Aufgaben wie eine Buchrezension zu schreiben, CDs, DVDs usw. in den Verteiler am PC einzuordnen und vieles mehr. Da ich mein Praktikum in der Sommerpause absolviert habe, hatte der Chefredakteur mehr Zeit, mir alles genau zu erklären, was bei mir als Technikniete echt nötig war! Mein Fazit: ein wirklich empfehlenswertes Praktikum! Simone Gick .rcn ABONNIEREN ODER INFOS ZU EINEM PRAKTIKUM > redaktion@rcnmagazin.de Herausgeber .rcn media Redaktionsanschrift .rcn - event & music Mostgasse 10 90402 Nürnberg tel 0911 37 35 68 2 fax 0911 37 35 68 9 mail redaktion@rcnmagazin.de web www.rcnmagazin.de web2.0 www.facebook.com/pages/Rcn_nuernberg Verlosung Postkarte an die Redaktionsanschrift oder verlosung@rcnmagazin.de .rcn 62 ZUKUNFTSMUSIK… OKTOBERAUSGABE .rcn 172: REDAKTIONSSCHLUSS: 14. SEPTEMBER 2013 ANZEIGENBUCHU NGS-/DRUCKUNT ERLAGENSCHLUSS: 19. SEPTEMBER 2013 HEFTERSCHEINUNG: 27. SEPTEMBER 2013 Chefredaktion Ewald Funk Redaktion Wolfram »Wolle« Hanke Mitarbeiter dieser Ausgabe Thorsten ‚Evil‘ Adelhardt, Roland Hornauer, Google, Sören Prescher, Peter Podrez, Anja Schroth, Melanie Raabe, Saskia Klenk, Lea Biermann, Jan Bratenstein, Peter Kraus, Martin Müller, Patrick Schlimm, Jens Reinhold, Markus Schiroky, Kerstin Vielguth, Yvonne Simon, Marcus Schultz, Bernd Sonntag, Sebastian Wiedemann, Birgitt Schwanke, Jan Oulehla, Anika Wiesbeck, Simone Gick Korrektur-Mitarbeiter dieser Ausgabe Peter Podrez Freie Fotografen Roland Hornauer, Nadine Rodler, Matteo Salasnich, Jan Oulehla, Bernd Sonntag USA Korrespondenz Arndt Peltner / mail aprad@earthlink.net Druck bresler Print & Digital, www.bresler.de Vertrieb Kostenlos an über 600 Auslagestellen im Raum Nordbayern. Auflage 20.000 Exemplare Erscheinungstermine .rcn erscheint jeweils zum letzten Freitag des Vormonats. Doppelausgaben zum Jul/Aug und Dez/Jan Anzeigenpreise laut Liste: Es gilt 1/2011. Termine ohne Gewähr. 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