september 2013

Transcription

september 2013
GASTRO & EVENTS
INTRO
rcn 171
SEPTEMBER 2013
Was Geht
08 WAS GEHT
13 DER WAHRE GLUBB
STORIES
16 Schandmaul
20 Hanni El Kathib
22 Oldschool vs. New School
24 Ohrenfeindt
26 Tanzwut
28 Tenside
30 Burggrabenfest
32 Thees Uhlmann
34 Boysetsfire
KONZERTNACHBERICHTE
36 Anti Flag / Calexico
37 Gaslight ANTHEM / Boysetsfire
38 Danko Jones / Rock im Wald
39 Schlosshof / Feuertanz Festival
40 Blackmore‘S NIGHT /
Rock The Kids
REVIEWS
41 MUSIK HÖHEPUNKTE
46 DVD MUSIK HÖHEPUNKTE
47 DVD FILM HÖHEPUNKTE
50 Literatur HÖHEPUNKTE
SERVICE
51 VERANSTALTUNGSPLANER
62 impressum
.RCN LESERABO
1 JAHR = 25 EUR + FETTE ABOPRÄMIE INFOS UNTER: REDAKTION@RCNMAGAZIN.DE
ZUKUNFTSMUSIK… OKTOBERAUSGABE .rcn 172:
REDAKTIONSSCHLUSS: 14. SEPTEMBER 2013
ANZEIGENBUCHUNGS-/DRUCKUNTERLAGENSCHLUSS: 19. SEPTEMBER 2013
HEFTERSCHEINUNG: 27. SEPTEMBER 2013
.rcn 04
WAHLKAMPF!
Willkommen nach
der Heftpause zu einer neuen Rutsche
.rcn bis zum Jahresende, pack mer’s!
Der kalendarische
Sommer ist nun
bald vorbei, und
ich erinnere mich
jetzt mal an all die
herben Meldungen
im
Sommerloch.
Das Maskottchen
war 2013 nicht ein Zierpflanze am Leinburger Marktplatz: Cannabis.
Alligator im Baggersee, sondern eine sogenannte Alligatorschildkröte namens Lotti. Im
Dorfweiher von Oggenried/Bayern. Zufrieden registrierte ich auch
das geschmeidige Abebben der Unmutsäußerungen zum deutschen Sommer, denn Sonnentage hatten wir reichlich, die diametrale Zunahme von Kritik aus der Landwirtschaft über starke Trockenheit
wegen Sonne war dann nur noch Formsache. Kalendarisch endet
der Sommer am 22. September, zeitgleich wählen wir dann den Bundestag und treffen im Wahllokal bestimmt wieder viele Bekannte.
Leider nicht die, welche innerhalb der letzten vier Jahre am lautesten über die Politiker gemeckert haben. Ja, ich freue mich auch auf
den Wahlkampf, weil er jetzt, Ende August, noch gar nicht angefangen hat. Noch-Kanzlerin und Bundesmutti Angela Merkel tut sich da
leicht, denn die passionierte Tarnkappenpolitikerin tut einfach das,
was sie die letzten vier Jahre getan hat. Wegducken. Sie braucht
auch gar nichts tun, denn Konkurrent Steinbrück kriegt das schon
noch hin, ihr den letzten wankelmütigen Wechselwähler zuzuspielen. Haben wir eigentlich eine Wahl? Die FDP stellt den 67-jährigen
Rainer Brüderle auf, der schon wegen seinem Plädoyer für verlängerte Atomkraftwerkslaufzeiten wegfällt. Da bin ich mal parteiisch!
Jürgen Trittins Grüne würden gerne diskutieren, ob man Cannabis
nicht kontrolliert abgeben könnte. Eine Chance für die notleidenden
Apotheken, die jetzt überall zumachen müssen, sage ich. Wer jetzt
schreit, diese Teufelspflanze sei brandgefährlich, dem sage ich, es
geht hier nur um die Abgabe an z.B. MS-Kranke, denen das Kraut
wohl Linderung verspreche. Außerdem wächst das Zeug eh überall.
Zum Beispiel neulich in Leinburg/Nürnberger Land auf dem Marktplatz. Staunende Bürger hatten dort zwei Pflanzen gemeldet, Beamte der Polizei Altdorf identifizierten die 40 cm hohen Pflanzen auch
zweifelsfrei als Hanf und staunten noch mehr. Schließlich stellten sie
auf den Blumenbeeten am Marktplatz fette 50 Pflanzen „sicher“.
Spruch des Sommers kam aber vom obersten Rock im Park-Cheffe,
Herrn Marek Lieberberg. Der sagte neulich zufrieden nach einem
proppenvollen Hockenheim-Festival sinngemäß, man könne mit
Festivals in Deutschland immer noch massig Geld verdienen. Sehr
taktvoll. Karten für sein Rock im Park 2014 gibt es noch nicht. Bei der
Konkurrenz vom Taubertal Festival schon: Frühbucherkarten zu 84
EUR. Ewald Funk
.rcn ABONNIEREN ODER INFOS ZU EINEM PRAKTIKUM >
redaktion@rcnmagazin.de
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.rcn 06
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.rcn 07
WAS GEHT
FLOHMARKT AUCH MAL NACHTS?
1. NÜRNBERGER NIGHTMARKET KOMMT AM 27.09.2013
27.09.2013
NÜRNBERG NIGHTMARKET #1
Parks Nürnberg
Was in den ganz großen Metropolen schon super funktioniert, geht
jetzt demnächst in Nürnberger PARKS an den Start. Ein Nachtflohmarkt! Wir kennen das. Die meisten Flohmärkte sind ja immer Sonntagmorgen, und da ist man in der Regel als Nachtschwärmer ja Out
Of Order. Am Freitag den 27. September gibt es im Parks, im Nürnberger Stadtpark, den NÜRNBERG NIGHTMARKET #1. Türen öffnen
um 18 Uhr, da kann man bei entspannter Atmosphäre im Sternensaal durch den Nachtflohmarkt flanieren, Schätze entdecken und
anschließend wird getanzt was auf die Teller kommt! Mehr Infos auf
www.parks-nuernberg.de
Tischreservierung an:
nbgnightmarket@gmail.com
2 DJs (Minimal-Electro//
Oldschool-HipHop-Beats)
Original Thai Streetfood
Wodka Mate + Astra + Paulaner Spezi
Eintritt frei
(1€ DJtip beim Kauf des ersten Getränks)
Bei gutem Wetter: Seegarten geöffnet
mit DJ bis 23Uhr
IM NEUEN JAHR AUS BEASTIVAL WIRD DAS
OUT & LOUD FESTIVAL!
tes Gelände, Hotels, Restaurants, Shopping-Möglichkeiten und schlichtweg alles,
was man so braucht, um ein metallisches
Wochenende ohne Reibereien zu verbringen. Dabei
wird das Out & Loud nicht nur „out“, also draußen, sein
– es wird auch zwei Indoor-Bühnen geben. Insgesamt
umfasst das Festival damit also drei Bühnen, um auch
alle geplanten Bands unterzubringen. Gebucht sind
schon die Apokalyptischen Reiter, die in Geiselwind
mit den Fans auf einer gigantischen Convention mit
ihren Fans und 100 Liter Freibier das neue Album feiern werden. Unsere Juli-Titelhelden Powerwolf (Platz
1 in den Charts) bringen eine extralange Show zum
10-jährigen Jubiläum und Rage werden dort ihren 30.
Geburtstag mit einer Sondereinlage feiern. Außerdem
sind Bands von Moonspell über Vader bis Paradox bereits reserviert. Weitere Spezialshows werden folgen!
Für nicht wenige Metalfans in der Region war das BEASTIVAL 2013 in Geiselwind ein Highlight der vergangenen Saison. Unter anderem mit den „Big Teutonic 4“,
wo Kreator, Sodom, Tankard und Destruction zusammen an einem Abend auftraten. Außerdem musste
man nicht hunderte von Kilometern fahren, hatte also
alles vor der Haustüre in Franken. Schon kurz danach
plante der Veranstalter RTN für das nächste Jahr mit
der Vorgabe, den Rahmen des mehr als erfolgreichen
Stapellaufs 2014 zu sprengen und benannte das Fest
um in OUT & LOUD.
Das ganze wird wieder vom 29. bis 31. Mai 2014 wie
sein Vorgänger in Geiselwind, also beim festival-erprobten Eventzentrum Strohofer stattfinden. Ideale
Verkehrsanbindungen, kürzeste Wege, ein wetterfes-
.rcn 08
Am besten, Ihr klinkt Euch online schon
mal bei folgenden Webseiten ein:
• www.outandloud.eu
• www.facebook.com/outandloudfestival
Dort bekommt Ihr neben Infos auch Tickets: Pünktlich
mit diesem Heft beginnt der VVK. Der frühe Vogel, der
einen sonst mal gepflegt sonst wohin kann, fängt hier
definitiv den Wurm, denn für die ersten 500 Käufer gibt
es ein limitiertes „Early Bird Fanpack“ für lediglich 79
€! Enthalten sind neben dem Festival- und CampingPass ein Shirt und eine CD eurer Wahl. Danach wird
das Package 89 € kosten. Das Ticket inkl. Camping
wird es für 69 € geben. Und da .rcn das alles präsentiert, verlosen wir kurz davor ebenfalls wieder Fanpakete, wie gehabt.
Momentan Deutschlands wohl
beste Metalcore-Band: Heaven
Shall Burn feiern Weihnachten in
Geiselwind!
.rcn präsentiert:
CHRISTMAS METAL FESTIVAL
2013 – WEIHNACHTEN MIT
FREUNDEN!
Weihnachtsfeiern mit der Firma können recht dröge sein, da gibt es
meist etwas zu Essen, man hält sich
an seinem Proseccoglas fest und zur
Feier des Tages gibt es neben ein
paar langatmigen Ansprachen noch
ein paar Einlagen oder musikalische
Darbietungen. Vom 13.-15.12.2013
feiert die Metalgemeinde in Geiselwind gleich drei Tage, wobei man
sich auch auf einzelne Thementage
festlegen kann. Also feiert dort quasi
die Firma Hart & Herzlich, kostet aber
Eintritt. Doch die Preise halten sich in
moderatem Rahmen. Es gibt statt Prosecco gescheites Bier und Essen, auf
große Ansprachen wird verzichtet,
dafür sind die musikalischen Darbietungen von internationaler Klasse!
Nur kurz: Am 13.12. stellen In Extremo
ihre neue Scheibe „Kunstraub“ vor,
J.B.O. sitzen auch im Schlitten und
eine große Band kommt noch dazu.
Am 14.12. gibt es NuMetal und Metalcore für den Metal-Nachwuchs,
der momentan nichts Besseres sehen
kann als Heaven Shall Burn, die Emil
Bulls und Eskimo Callboy.
Komplett ist nun auch der Kranz am
15.12., dritter Advent, mit Kerzen bestückt! Death Angel und Destruction
bedienen die Thrashfans, dann wird
quasi so eine Art Avantasia ohne Toby
Sammet, dafür aber sehr opulent mit
symphonischer Klassik vermischt stattfinden. Mit völlig unbekannten – hüstel
– Gästen: Chuck Billy von Testament,
der gute Michael Kiske, die neue
Nightwish-Röhre Floor Jansen, Joey
Belladonna, Joachim Cans und uns’
Udo, der Dirkschneider himself.
Ist aber noch nicht alles. Der MammutTag setzt mit den extrem angesagten
True-Metallern von Sabaton noch einen drauf. Um als Krönung dann die
völlig zurecht hochgelobten Accept
noch auf die Bretter zu schicken, die
in Geiselwind dann eines der letzten
Konzerte ihrer „Stalingrad“-Tour absolvieren, bevor sie für die neue Scheibe
ins Studio gehen. Wenn das alles also
keine Ansage ist, dann macht Weihnachten das Freibad auf. Mehr in den
kommenden Ausgaben. Karten gibt
es auch schon!
Tagestickets kosten 41,50 €. 2-TagesKombiticket 76,50 € und das 3-TagesKombitickets gibt es für 115,00 €. Alle
Infos, Tickets und News gibt es auf der
Festivalhomepage www.rock-in-concert.de, .rcn verlost ferner dreimal 3
Kartenduos.
Termin: 13.-15.12.2013
Ort: Strohofer Eventhalle
Scheinfelder Straße 15-23
96160 Geiselwind
.rcn 09
WAS GEHT
ROCK UND MEHR – ABENBERG
Für den nicht Golf spielenden Nürnberger Musikfreund ist Abenberg
an wenigen Abenden im Jahr ein Ziel, meistens wenn auf der Burg
bekannte Rockgrößen im Sommer Open Air Festivals geben. Könnte
sich ändern. Fährt man vom Marktplatz aus in Richtung Spalt, befindet
sich im Gewerbegebiet neuerdings eine Rockkneipe, die Donnerstags
und Freitags ab 19 Uhr geöffnet hat. Rock in Abenberg gibt es im Telefonbuch allein 15 Einträge, zwei davon führen die Kneipe „Rock und
mehr“, die zu einem Ausflug oder Stop einlädt, wenn man dort in der
Gegend einmal unterwegs ist. Hin und wieder gibt es sogar kleinere
Livekonzerte. Bier natürlich Spalter und auch Gutmann!
Mehr Infos finden sich auf: www.rock-und-mehr.de
Rock und mehr - Musikkneipe • Offen: Do und Fr ab 19 Uhr
Geschätsführer: Georg und Thomas Rock
Im Gewerbegebiet 9, 91183 Abenberg
ROCKFABRIK NÜRNBERG
DAS HERBSTPROGRAMM
Gleich zum Heft am 3. September spielen LUCA TURILLI’S RHAPSODY mit bombastischen Symphonic Rock, als zweite Band werden die fränkischen
Melodic-Rocker FREEDOM CALL eine spezielle Show
liefern, und ebenfalls aus Franken kommen BLACK
DAFFODILS als Anheizer.
Der neue Musikfreitag beginnt ab dem 06.09. mit der
Reihe ARE YOU METAL mit einem sehr fundierten DJ!
Chris Bay, Stimmungsbolzen bei Freedom Call steht
mit DJ Toni an den Reglern und lässt es krachen.
Waver sollten die DEPECHE MODE PARTY mit Liveact
Torul am 7. September auf der Uhr haben. Dann was
für die Melodic-Rocker-Fraktion: Am 12. September
spielen REDRUM. Versteckte Botschaft? Anders herum
„Murder“ zu lesen? Das ist Michael Bormann, den der
Fachmann von Jaded Heart und tausend anderen
Projekten kennt. Samstag gibt es ab sofort ROCK THE
NIGHT mit feinem Rock in der Main Hall, im Underground „Metal For All“.
Seit dem Sommer hat sich einiges getan in der Rockfabrik Nürnberg. Neue Veranstaltungen wurden konzipiert, neue Bands bestätigt. Das geht schon mal los
mit EXTRABREIT, die am 13.12.2013 überraschend in der
Rofa spielen werden. KAI HAVAII, ihr charismatischer
Sänger, machte vor wenigen Jahren eine Lesung im
Orpheum, dem alten Kino in Nürnberg-Johannis. Und
stellte dort seine sehr wohlgeratene Autobiografie vor.
Unterstützt von STEFAN KLEINKRIEG an der Gitarre. 2012
machten die beiden eine spektakuläre UnpluggedShow im Nürnberger Kloster und feierten mit ihren
Fans. Ihre traditionelle Weihnachts-Blitztour gastiert also
dieses Jahr in der Noris!
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Ganz großartig rocken dann die PRETTY MAIDS am Donnerstag, 19. September in der großen Halle. Vorband
wird PINK CREAM 69 sein, und zwar jetzt mit vollem Set,
also keine Akustik-Show. Ebenso BONFIRE. Die werden
ebenso nicht wie angekündigt unplugged, sondern
eine volle Show spielen. Außerdem ist im Saturn Fürth
noch gegen Spätnachmittag eine Autogrammstunde
mit den Maids geplant, näheres erfahrt Ihr demnächst
auf unserer Website oder im Verlosungsnewsletter.
Am Samstag, 21. September spielt die Gothic-Rockband SCHÖNGEIST eine Spezialshow im Underground,
und richtig rocken wird die Rofa am 5. Oktober mit der
einzigen Deutschlandshow von VICTORY! Vorband:
HARTMANN, die neue Scheibe ist ebenfalls ein Muss
für alle Melodic-Rocker! Roggen Roll!
ELECTRIC
OWL TATTOOING
NEU IN NBG. JOHANNIS
Billy
Bernert
ist kein Unbekannter mehr in
der Nürnberger
Ta t t o o s z e n e .
Vor allem wegen seines sehr
eigenen
Stils:
Traditionelle farbige Old School
Motive werden mit
Tiergrafiken kombiniert und ergeben etwas völlig neues.
Vielleicht sollte man das als „Post-Animal-Old School“ bezeichnen? Wurstwasser... Jedenfalls hat er sich nach
seiner Lehrzeit nun mit seiner Ehefrau
selbstständig gemacht und ein helles Studio im Nürnberger Stadtteil Johannis eröffnet, Helmstraße, also
ganz in der Nähe vom Andalusischen Hund und Trocadeiro.
Wann denn als Tattoolehrling die
Lehrzeit beendet sei, frage ich.
„Irgendwie ist das wie im Mittelalter. Wenn der Meister sagt, ‚Junge, jetzt bist du fertig!’, dann bist
du halt fertig. Das kann nach zwei
oder drei Jahren der Fall sein.“ Bei
Billy war das so: 2008. Gesellenbrief als Großhandelskaufmann
in der Tasche gehabt, merkte
der Hobbyzeichner und Rockfan
Billy, dass Akten wälzen nicht sein
Lebensinhalt werden sollte. Seine
Firma löste den Standort auf, und
so zog er nicht die Option, mitzugehen, sondern blieb in Nürnberg. Und
entschied nach kurzer Zeit als Nebenjobber, als Tattoostift anzufangen.
Und zwar bei Olli Niehoff und Mark
Thiemig, die damals das Lebensart
Tattoo noch zusammen machten. Ein
Jahr später machte Olli das eigene
Studio Farbulös auf und Billy ging mit
ihm. Und blieb fast 3 1/2 Jahre dort.
Olli erklärte Billy vor zwei Jahren per
Ritterschlag für fertig und Paco wur-
de sein Nachfolgerlehrling
im Farbulös. Der ruhige junge Herr
Bernert hingegen schnappte sich
dann im Mai 2013 den neuen Laden
und hier sitzt er nun mit ziemlich vollem
Terminkalender in Sichtweite zu Desi
und Johannisfriedhof. Wer der erste
Kunde im neuen Laden war? „Das
war klasse! Ein etwas älterer Herr hier
aus dem Mietshaus. Der wollte sich
schon lange tätowieren lassen. Aber
davor, das hatte ich ihm versprochen,
habe ich Paco vom Farbulös etwas
tätowiert als allererstes Opfer quasi.“
Unschwer an den Bildern zu erkennen, dass Billy nicht der richtige Mann
für Tribals oder Sternchen ist. Vielmehr
achtet er sehr auf nachhaltige Motive.
„Ein Tattoo soll auch nach zehn Jahren noch gut aussehen, wenn die Stri-
ELECTRIC OWL TATTOOING
che sich etwas verlaufen in der Haut.“
Deswegen macht er auch eher keine
Mikrotattoos, oder Fineline. Und: „Ein
Tattoo sollte vor allem auf Sehweite
von 2-5 Metern gut aussehen. Näher
begegnen wir uns ja im Alltag auch
oft nicht.“ Ihr wollt mehr sehen? Sehr
zu empfehlen: Sein Blog, dort findet
ihr die Antworten auf das oben geschriebene, tolle Motive nämlich.
electric-owl-tattooing.blogspot.de
Billy Bernert
Helmstraße 23
90419 Nürnberg
Electric-owl@web.de
Tipp:
Kontakt über Email statt Telefon!
Im Laden:
Handgemachte
Gutscheinverpackungen
Wandbilder und Grafiken von Billy
.rcn 11
WAS GEHT
FRANKEN NACH DEM KRIEG:
ALS DIE „ZUPFER“ KAMEN - WIR VERLOSEN
3 BÜCHER, TRANSIT NÜRNBERG #4: USA!
Vor 17 Jahren gehörten US-Soldaten noch zum Stadtbild Nürnbergs. In anderen fränkischen Städten sind
teilweise heute immer noch G.I.’s stationiert. Die nannte man in Nürnberg und Fürth liebevoll „Zupfer“ und
so mancher Mittvierziger unter den Lesern erinnert sich
noch mit Schrecken an Rockkonzerte, wo die US-Bands
nur für ihre Landsleute spielten, und man zwischen rüpelnden Amis eingeklemmt war, die statt Wasser puren
Whisky in ihren mitgebrachten Lederbeuteln dabei
hatten... „Transit Nürnberg“ ist ein ehrenwertes Buch,
denn hier sammelt Gerhard Jochem Geschichten aus
allen Gesellschaftsschichten und Zeitperioden. Vor
allem die Zeit des Wiederaufbaus ist hochinteressant,
und die Kombination aus Sichtweise und Bildungsgrad
der erzählenden Personen ist eine schöne Würze der
12 Kurzgeschichten, die in zwei Sprachen abgedruckt
sind und viele alte Fotos von der Nachkriegszeit bis
heute enthalten. Ohne die amerikanische Lebensart
hätte sich Nürnberg wohl nie so entwickelt, wie die
Noris heute da steht und jeder gebürtige Nürnberger
hat seine ganz persönliche Beziehung zu den Garnisonssoldaten. Wir verlosen drei Bücher, die uns der
Verlag freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
Damit die in die richtigen Hände kommen schreibt
uns eine Email an
verlosung@rcnmagazin.de mit
Namen und Telefonnummer für
Gewinnbenachrichtigung. Betreff
Transit Nürnberg
und zwei drei Sätze zu Eurem persönlichen Bezug
zu den amerikansichen Soldaten.
Einsendeschluß ist
Ende September!
PEGNITZBÜHNE NÜRNBERG
KLEIN, FEIN, LIVEKONZERTE
Wer als Fürther oder Nürnberger immer nur in den üblichen Liveklubs umherpendelt, der sollte mal nach
Abwechslung schauen und die Nürnberger Pegnitzbühne in Schniegling, also Nähe Stadtgrenze, auf dem
Zettel haben. Die haben ein fettes Herbstprogramm
zusammengestellt und schon einige Geheimtipps
am Start. JUTTA WEINHOLD, die große alte Dame der
deutschen Rockmusik noch aus Lindenberg-zeiten
gastiert zum Beispiel am 21. September. Und das für
15 EUR im Vorverkauf. Schon einmal da waren IRON
MAIDNEM aus Ungarn, eine Maiden-Coverband, die
wahnsinnig Spaß macht. Da können sich die regionalen Maiden-Coverer Ayran Maiden aus Tiefenseebach in der fränkischen Schweiz warm anziehen. Chef
Marcus Baudenbacher liegen die Ungarn sehr am
Herzen, für einen Zehni an der Abendkasse seid Ihr dabei, beim letzten Mal war das eine Riesengaudi. Mit im
Gepäck haben sie über 70 Maiden-Songs aus der Zeit
bis 1988, wahlweise werden auch Songs der jüngeren
Ära gespielt. Ihr findet die Pegnitzbühne in Nürnberg
Schniegling direkt neben dem Talübergang in Muggenhof, unweit des Sportplatzes von SC Germania in
der Silberstraße 9, 90427 Nürnberg. Im Programm finden sich auch Blues, Garage und Folk, oder es spielt
.rcn 12
mal für kleines Geld ein früherer Krautrocker wie neulich Dieter Bornschlegel (Ex-Guru Guru und Atlantis).
Den besten Überblick findet ihr auf der Facebookseite
der Pegnitzbühne!
Der wahre Glubb
Di
ne::
lumne
Kolum
Diee Ko
UND JÄHRLICH GRÜSST DAS
MURMELTIER (*REMEMBER MAREK!)
Um so eine 11er-Choreo zu kriegen, muss Daniel Ginczek
(*Marcos Antonio) noch lange an sich arbeiten.
Alle Jahre dasselbe. Verfolgt der Fussballgott einen
geheimen Plan? Ja! Heute wage ich nämlich mal
ein Experiment, ich nehme EXAKT den Kolumentext
aus Heft 161 vor einem Jahr im August 2012, und
ändere von 508 Wörtern nur 16. Und voilá, den Text
kann man eigentlich so stehen lassen, oder? Faszinierend!
*Die alten Wörter stehen in (Klammern), die neuen
sind fett gedruckt.
Aus is’, die Sommerpause und begonnen hat sie mit
einer extrem gedehnten Vorbereitungsphase, in der
die neue Glubbmannschaft fast alle Vorbereitungsspiele gewann. In Berlin (*Köln) würde nach so einer
Bilanz die lokale Presse bereits lautstark die Herbstmeisterschaft fordern, hierzulande bemüht man
sich, dem fränkischen Klischee des „Bassd Scho“
zu entsprechen und hält den Ball flach. So gesehen
war die Pokalblamage bei Sandhausen (*Havelse),
wenige Hundert Kilometer von Trainer Wiesingers
(*Heckings) Hauptwohnsitz entfernt, genau die richtige Bretschen, die unsere Jungs gebraucht haben.
Beim glücklich aber verdienten BL-Auftaktremis
(*-sieg) gegen Hoppenhausen (*den HSV) zeigte
man sich wieder geordneter, und wundersame
Dinge passieren, die man als Glubberer von früher
nie kannte: Man lernt aus seinen Fehlern beim FCN.
Wenn heute irgend so ein Rhetorikgenie „Bader
raus“ schreit, erntet er nicht mehr breite Zustimmung im Umfeld wie früher, als die komplette Bank
und sportliche Führung beim FCN angespannt wie
scheue Rehe alle auf ihren Schleudersitzen hockten.
Natürlich liegt dieses fatale Fehlen wirklicher Angst
vor dem Abstieg nicht nur an Bader und Wiesehahn
(*Hecking), denn beide haben letztendlich „nur“
etwa 90 % Anteil
an der positiven
strategischen Entwicklung. Wer also
die Klose-Millionen (*WollscheidtMillionen) kritisiert, vergisst, dass Bader für ein sechstel der Summe einen Stürmer (*Japaner) geholt hat,
der mit 22 schon so weit ist, dass er das kleine Barcelona-Tickitacka-Alphabet rückwärts einhändig aufsagen kann. Wen kümmert da ein Marcos Antonio,
ablösefrei? Kyotake ist zwar immer (*momentan)
noch um eine Klasse zu gut für seine Mitspieler, aber
irgendwann werden auch die mal kapieren, dass
man nicht unbedingt schneller als der Gegner sein
muss, sondern nur dessen nächsten Schritt einfach
voraussehen sollte. Aber das ist was für die Fussballmathematiker auf den Hochschulen. Was aber völlig
nervt sind diese Heckenschützen aus dem Internet.
Diese Grantler aus der Cloud, die nicht nur im Internet wohnen, sondern denen das auch noch gehört
und die es verteidigen wie ihren kleinen Zeh. Und
ich sage Euch: Erst wenn das letzte Pixel verglüht ist,
werdet ihr Hornbrillen merken, dass man Bytes nicht
essen kann! Wenn also der Glubb millimeterdünne
Tage nach (*vor) dem BL-Start NKD als Hauptsponsor verliert (*aus dem Hut zaubert), nachdem die
Mannschaft gerade den Pokal versemmelt hat, ist
das schon wie ein Mintal-Phantomtor. Sagt mir eine
Firma in Deutschland, die vier Mille in Fussball investiert und keine Leichen im Keller hat? Oder wäre
euch Nörglern Trolli lieber gewesen? Doch zurück
zur Nummer 11. Nochamal Danke Marek, dass du
letztes Jahr auch (*sogar) als Phantom im Stadion
präsent warst, als du noch in Rostock gespielt hast
und deine ehemaligen Mannschaftskameraden
Pässe ins Leere gespielt haben, weil das Phantom ja
nicht mehr da stand. Ich bin mir sicher, die Zeckenjungs vom BVB waren bei deinem Abschiedsspiel
damals sicher neidisch und wollen jetzt auch so ein
Idol bei ihrem Verein werden und so ein Fetzengaudi-Abschiedsspiel kriegen. Unsterblich! Und nicht
vergessen: Kyotake chipt keine Pässe ins Leere, er
gewährt Phantompässe! Nur dass das Phantom dafür jetzt in der ersten (*zweiten) spielt aus Dortmund
kommt und Daniel heißt.
Ewald Funk
Mehr über die aktuellen Wasserstandsmeldungen
wie immer auf rcnmagazin.de > DER WAHRE GLUBBBLOG
.rcn 13
WAS GEHT
FINDEN WIR GUT:
CYCO MIKE MIT DEN TENDENCIES HEADLINER DER EMP PERSISTENCE TOUR 2014
.rcn PRÄSENTIERT, 17.01.2014, STADTHALLE LICHTENFELS
Meilenstein der Rockmusik, wenn auch nicht kompatibel
mit den anderen Suicidal Tendencies-Platten:
„Lights, Camera, Revolution“ von 1990.
HEUTE:
Alle Jahre wieder...
Nein, nicht die Motörhead/Saxon-Tour. Die kommt zwar
auch noch, aber ich meine den Sommer-Festival-Overkill. Musste man vor eineinhalb Jahrzehnten noch bis
nach Eindhoven reisen, um die Party-Sau rauszulassen,
ist es heutzutage zwischen Juni und August im Süden
.rcn 14
Zunächst mal die Hefte raus. Klassenarbeit! Ihr habt
ein Skateboard zuhause stehen und kennt die Skatecore-Band Suicidal Tendencies nicht? Sechs, setzen
und Einkaufszettel verfassen, CDs kaufen und nächste
Woche ist die Hausarbeit fertig. Wenn ihr eine DonotsPlatte zuhause im Schrank habt, dann empfehlen wir
zum Kennenlernen „The Art Of Rebellion“, die ist leichter zugänglich und weniger Skatepunk als vielmehr
ein verdammter Meilenstein der Musikgeschichte.
Genial produziert von Mark Dodson, zeigt Cyco-Mike
Muir hier, wie krank aber gleichzeitig genial Gesang
sein kann, die Gitarrenarbeit von Rocky George und
Mike Clark ist kreativ und das variable Bassspiel eines
gewissen Robert Trujillo hält das alles zusammen. Ja,
der spielt heute bei Metallica in einer anderen Welt.
Ende Kaufbefehl. Der Rest der ST-Platten ist dann eher
der klassische Skatepunk und auch die neue Scheibe
„13“ vom Frühling brettert ganz im alten Stil. Zeit also bis
Januar, sich den Backkatalog durchzuarbeiten. Ebenso spielen werden an diesem Abend Terror, Evergreen
Terrace, Strife und Ramallah!
Der Vorverkauf hat begonnen, exklusive Karten gibt es
auf www.adticket.de, desweiteren präsentiert .rcn und
verlost 3x2 Tickets!
Deutschlands schwierig, eine Woche rumzubringen, in
der man nicht vor einer Bühne oder zumindest in einem
Open-Air-Anreise-Stau (heute ist der Tag der langen Bindestrichwörter) steht. Zu etablierten Großereignissen wie
Rock im Park, dem Summer Breeze oder dem schwäbischen Bang Your Head gesellen sich immer wieder Veranstaltungen, die den Griff nach der Krone „Wacken des
Südens“ wagen. Oftmals verschwinden sie aber genauso
schnell wie sie aus dem Boden schießen. Und so kommt
es, dass man sich jedes Jahr wieder mit neuen Namen
und Lokalitäten auseinandersetzen muss. Nur leider kann
man den Musik-Fan, und vor allem dessen Geldbeutel,
nicht klonen. Und wer im Jahr seine zwei bis drei größeren
Festivals mitgenommen hat, weiß, dass man für die Kohle
summa summarum auch schön in den Süden hätte fliegen können. So bleibt abzuwarten, ob sich ein „Beastival“
bzw. „Out & Loud Festival“ in Geiselwind 2014 behaupten
kann. Die Infrastruktur wäre da und ein paar zugkräftige
Namen hat man auch schon im Boot. Aber das hatte
man bei dem ein oder anderen vorangegangenen Versuch auch schon. Bleibt zu hoffen, dass die Konkurrenz
das Geschäft belebt und nicht zu einer Übersättigung des
Publikums führt. PK
MUSIK
.rcn 16
MUSIK
SCHANDMAUL
15 JAHRE IN DEM ZIRKUS – EINE ZWISCHENBILANZ
Nicht wenige Szenekenner reden gerade von einer Art
Abendstimmung in der ursprünglich klar eingrenzbaren,
modernen Mittelaltermusik. Nimmt man einmal die
„Big 3“, dann lässt sich folgendes feststellen. In Extremo
werden bald eine neue Platte heraus bringen, sind irre
erfolgreich, entfernen sich aber mit mehr Gitarren vom
reinen Dudelsackgetröte. Subway To Sally machen eh
ihren ganz eigenen Independent-Weg auf hohem musikalischen Niveau, und SCHANDMAUL? Die können
fröhlich Jubiläum feiern und stehen irgendwie über all
den Dingen. Für ihre Werkschau „SO WEIT SO GUT – 15
JAHRE FOLK’N’ROLL“ haben sie die langen Hausaufgaben schon längst gemacht, und können, das versichert
mir Frontmann THOMAS LINDNER am Telefon, sich endlich
einigermaßen sorgenfrei dem Jubiläumskonzert für einen
guten Zweck am 30. und 31. August in Köln widmen. Das
passiert zeitgleich bei Erscheinen dieses Heftes, ab dem
die Best Of-Platte in den Läden steht.
Thomas lässt die Katze auch gleich aus dem Sack. „Das
neue Studioalbum dabach haben wir – ganz nebenbei
– übrigens schon im Kasten!“ Und verblüfft mich da schon
etwas. „Sprich, jetzt kommt eigentlich die Zeit, wo man
es wirklich bewusst wahrnehmen kann, was 15 Jahre sind
und man freut sich jetzt einfach auf die Geburtstagsparty.“ Köln wählte man, damit die Schandmaul-Fans aus
der Nordhälfte Deutschlands nicht so weit fahren müssen
wie beim 10-jährigen in München. „So gesehen, sehen
wir uns tatsächlich nicht als bayerische Band, sondern
als deutsche. Vielleicht gehen wir beim 20-jährigen was
weiß ich wohin.“ Bis dahin, dass nur als Richtschnur für unsere Leser, könnte der hochmusikalische Folkrock-Sechser
dann die Millionste Platte verkauft haben, wenn es weiter
so gut läuft.
GESICHTSBUCH
„Folk'n Roll“ ist dann auch der Opener auf der Best Of,
ein wildes Instrumental, mit dem die Band demonstriert,
wie leichtfüßig alle mittlerweile auf hohem technischen
Niveau musizieren. Der Titel steht für ihr Genre, ihre Nische und dem eigenen Sound. Das sie keine Musik für
Metalcore-Fans oder die Indiegemeinde machen, ist
klar. Gemeinsam aber haben sie mit den meisten dieser
Leute eine anständige politische Gesinnung. Ein offener
Brief mit klarem Statement gegen Rechts ist seit kurzem
auf der Schandmaul-Webseite zu lesen. „Es gibt tatsächlich Leute, die ganz subtil aber doch regelmäßig, seit
mehreren Jahren versuchen, unsere Onlineplattform zu
missbrauchen, um dort irgendwas rechtes zu platzieren.
Überhaupt wird die ganze Mittelalterszene von den braunen Socken gerne missbraucht. Unser Mann fürs Fratzenbuch, der Ducky, der muss immer aufpassen wie ein
Luchs, damit unsere Seite sauber bleibt. Kurzum: Es reicht.
Es reicht jetzt einfach. Und dieser Titel spukt uns schon seit
geraumer Zeit im Kopf als klares Statement herum, jetzt
haben wir ihn endlich umgesetzt und dann kann man
da auch mal ganz klar seine Fahne gegen das rechte
Gesocks hoch halten.“
STATEMENT GEGEN RECHTS
Nicht nur der braune Sumpf argumentiert ja immer gerne,
die junge deutsche Generation habe es leid, immer die
Nazi-Greueltaten aufs Butterbrot geschmiert zu bekommen. Aber das Mahnen und Erinnern hat das schon seine
Richtigkeit. Man darf das nie vergessen! Sonst passiert es
ja wieder. „Richtig, richtig! Man darf das nicht vergessen.
Und ich bin keiner von den Menschen, die sagen: ‚Ich
kann doch nichts dafür, was meine Großeltern getan haben!’ oder ‚ Jetzt lasst es doch mal gut sein!’, denn das
ändert nichts an der Tatsache, das es passiert ist. Und das
unter den Teppich zu kehren, das wäre fatal. Ich kann es
nicht vergessen, und ich werde es nicht vergessen. Dann
haben diese Schuld unsere Kindeskinder wahrscheinlich
auch noch, dann tragen wir einfach was mit uns herum, so ein kleines Päckchen. Und es ist niemals schlecht,
wenn man weiß, was das für ein Päckchen ist.“ Wie bei
den US-Amerikaner, die ihr Päckchen wegen dem Völkermord an den Indianern auch immer mit sich tragen.
„500 Jahre ist das her, das bleibt. Das haftet sich einfach
im Holzgedächtnis fest. Da haben wir in Deutschland
dann schon noch ein bisschen was vor uns und können
nicht nach 70 Jahren schon sagen: ‚Ach, jetzt ist aber mal
gut. Vergessen wir das.’“
FRÖHLICH BY NATURE
Schwenk zur Bandgeschichte. Der Song „Der Clown“
beschreibt gut den Fall des Künstlers, der das Publikum
auch an schlechten Tagen zum lachen bringen muss.
Gerade Schandmaul strahlen immer enormen Frohsinn
und Spielfreude auf der Bühne aus, müssen sie ja, egal,
ob es allen Mitgliedern gerade gut geht oder nicht. „In
den Anfangszeiten gab es tatsächlich Konzerte, wo man
sich dann hinterher hinstellt und sagt, ‚das war aber auch
ein Scheiß Konzert’, und merkte, wenn man selber nicht
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MUSIK
gut drauf bist, leidet auch die Show darunter. Wir haben
dann auch mal eine Show aufnehmen lassen, nicht um
eine DVD heraus zu bringen, sondern einfach nur, um zu
sehen, wie wir eigentlich rüberkommen. Das ist sehr wichtig im Laufe eines Bandlebens, dass man das tut und sich
reflektiert. Schau dir manche Kabarettisten oder Comedians an, wenn die einen richtigen Scheißtag haben, dann
sind die trotzdem witzig auf der Bühne. Das hat auch mit
gutem Schauspiel zu tun. Ganz definitiv. Und das lernt
man im Laufe der Zeit, dass man quasi eine Show abliefern kann, ohne dass der „Kunde“ vor der Bühne nicht
merkt, dass du eigentlich gerade einen Scheißtag hast,
weil dir ein Furz querhängt oder was auch immer. Das beschreibt der Song ganz gut.“
DIE MEDIEN
Seit Jahren geht es mit der Band stetig bergauf, auch
wenn man dabei schon mal von anderen Künstlern
überholt wurde. Von denen man heute oft nichts mehr
hört. Könnte man schon neidisch werden, wenn solchen
Sternschnuppen medial bis in den letzten Winkel des
Hintern geguckt wird, und die dann entsprechend viel
Presse bekommen? „Nein. Nein, kann ich nicht sagen,
dass da Neid entsteht, ich rege mich da nicht auf im
Bezug auf die Vernachlässigung unserer Band, sondern
über die Medien im Allgemeinen. Also vielmehr im Bereich Politik, das ist eher so ein Affenzirkus. Als ob die in
der Presse nichts anderes zu tun haben, als Sachen tot
zu schweigen oder hoch zu schreiben. Und so geht das
aber mit der Musik auch. Da hat mal ein Honk vor Jahren
irgend ein Lied geschrieben und es hat sich gezeigt, dass
es beim Volk gut ankommt, also wird fortan so lange rumgeritten, bis wirklich faktisch gerade nichts anderes mehr
läuft, als dieser ewig gleiche Plastikschmonz. Und es gibt
keinen, der irgendwie das Formatradio benutzt, um auch
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mal neue Sachen vorzustellen. Es ist irgendwie alles so eingefahren und Radioleute am Drücker glauben zu wissen,
was das Volk für einen Geschmack haben müsste. Ohne,
dass dem Volk die Möglichkeit gegeben wird auch mal
neue Sachen kennen zu lernen.“ Thomas wartet da definitiv auf einen Messias. Einen der eines Tages sagt „Ach
komm, lass mich doch mal was neues probieren“, und
uns endlich von der täglichen Dosis Simple Minds erlöst.
„Bei dem Song könnte ich kotzen!“ Die laufen jeden verdammten Tag. Auf jedem Sender!“
DER GRAF
Eine der wenigen Ausnahmen in der Medienlandschaft
war da natürlich Unheilig. Direkt aus der schwarzen Szene
nach oben und ab in den ZDF Fernsehgarten. „Nehmen
wir doch mal den Grafen, der jetzt schon seit den letzten
Jahren der neue Stern am Himmel ist. Der Mann ist auch
seit über 12 Jahren dabei. Ich kannte ihn vorher, er hat
schon immer so eine Musik gemacht und er hatte sein
Publikum. Sein ‚Geboren um zu leben’ hat er ja auch
genauso wie sonst den Radiosendern angeboten und
die Betonköpfe – wie du sie nennst – haben auch dieses
Lied fallen lassen. Und dann kam RTL II und hat irgendeine
Kampagne gemacht mit diesem Lied. Und hat es dann
so penetrant oft gespielt, dass die Radiosender nicht umhin kamen, das auch zu spielen. Und dann ging das Ding
ja durch die Decke. Und auf der anderen Seite hörte
man dann natürlich das Gejammer: ‚Oh, jetzt wird er
kommerziell! Scheißdreck, er hat schon immer solche Musik gemacht! Am Anfang dachte man auch, er hätte damit der schwarzen Szene die Tore zur Medienlandschaft
geöffnet, aber das war wohl Pustekuchen. Für uns heißt
das: Weitermachen!“
MUSIK
DIE KLASSISCHE OCHSENTOUR
kommerziellen Erfolg nicht an dem Punkt schon so weit
gewesen wären, wäre dass der Schneidepunkt für unseAm Anfang jeder Bandkarriere, sei es Unheilig oder
re Band gewesen. Dann würden wir nicht von der Musik
Schandmaul, steht aber immer noch der Faktor Konzerte
in der Art und Weise leben können, dass wir eine Familie
spielen. So viel wie möglich. Schandmaul konnte damals
ernähren können. Da hätten dann vereinzelte Bandmitbei der fleißigen Konzertagentur Extratours andocken,
glieder gesagt: ‚So, geht nicht mehr. Ich hab jetzt ein
doch bevor man dort unter Vertrag genommen wurde,
Kind, ich muss jetzt sicher Geld verdienen.’“
musste man selber durch eifrige Arbeit und viele Gigs eine
Basis erspielen. „Der Zeitpunkt, als wir zu Extratours gingen,
das war der Zeitpunkt, wo wir selber im Raum in und um
Gelöst wurde das mit dem einmaligen Solidarpakt ‚EiMünchen bereits so ziemlich jede Milchkanne bespielt
ner für Alle, Alle für Einen’. „Wir haben damals viel mit
haben, die es gab. Wir merkErsatzleuten gearbeitet, damit jede
ten aber, dass wir aus eigener
Mutter genug Zeit bekommt, die sie
SCHANDMAUL
Kraft aus der Region nicht herbrauchte. Die anderen BandmitSO WEIT SO GUT –
aus kommen. Da hatte Extraglieder haben dabei einfach das
15 JAHRE FOLK’N’ROLL
tours natürlich genügend
Geld mitverdient und abgegeben.
F.A.M.E. / SONY
Adressen und hat uns durch
Kaum eine Band verWenn du z.B. als Frau selbstständig
die Republik gejagt. Wir saßen
körpert auf der Bühbist und Mutter wirst, dann hast du
einfach jedes Wochenende
ne und im Studio den
ja ein Problem. Frag mal einen weibBegriff „Spielfreude“
nach der Arbeit im Bus und
lichen Tischler, was sie macht wenn
so
derart
überzeuhaben auf den Autobahnen
sie schwanger ist. Dann hat sie entgend wie die schon
Kilometer gefressen. Und haweder einen Mann, der ihr das Geld
lange dem Dudelben dann oft vor 10 oder 15
sack-Hype entwachanschafft, weil sie es selber nicht
Leuten gespielt. Das ist, sagen
senen Folk’n’Roller
ZWISCHENBILANZ
mehr verdienen kann. Und hier hatwir mal so, sehr anstrengend
aus der Münchner
ten wir unseren Luxus, dass wir eben
Ecke. Nach 15 Jahren und unendlich
gewesen. Aber beim nächsdie Frauen mitziehen konnten einvielen Gigs hat das gemischte Sextett
ten Mal kamen schon 30 und
fach. Und das ist was Schönes.“
eine Stufe der musikalischen Eingespieltbei übernächsten Mal waren
heit erreicht, von der manche Band nur
es dann schon 100. Das ist
träumen kann. Deswegen wurden die
die sogenannte klassische
populärsten Titel aus der Historie der Band
Ochsentour, da kommt keifür diese musikalische Zwischenbilanz neu
Wie bei einem alten Ehepaar funkeingespielt und neben einem Instrumenner mehr dran vorbei. Und
tal-Opener noch zwei weitere neue Songs
tioniert das dann auch mit den
wenn man dazu den Atem
dazugefügt. Auf der zweiten CD gibt es
kleinen Marotten, die man so hat.
nicht hat, dann sollte man
dann sogar noch 17 weitere Stücke und
Gibt es Sachen, wo Bandmitglieder
es lassen.“ Die Frage steht im
die Deluxe Edition ist etwas für Fans, weil
eigen sind? „Puh. Wir sind alle eigen
Raum, wie viele Bands dahier noch das limitierte Jubiläums-T-Shirt
irgendwo. Da gibt es zum Beispiel die
dabei ist. Warum ich so wenig über die
bei auf der Strecke bleiben...
Musik schreibe? Die spricht für sich, denn
klassischen Zu-Spät-Kommer. DesThomas: „Ich glaube, es sind
die Band ist ein hochmusikalischer Hauwegen frühstückt man einfach gewirklich sehr viele, locker 90 %
fen, der mit Thomas’ poetischem Gesang
meinsam vor der Bandprobe schon
die dabei versanden. Aber
einfach eine eigene Marke geschaffen
mal und man weiß genau, so, jetzt ist
nicht wegen mangelnder
hat. Deutscher Pop-Folkrock 2.0 sozusadie obligatorische halbe Stunde um,
Ausdauer, keine Ahnung, da
gen. EF
jetzt müsste er kommen. Klatsch! In
läuft halt dann das Studium
dem Moment geht die Tür auf. Das ist natürlich einfach
aus, die Arbeit ruft oder sie bekommen Familie und das
immer der Fall und ansonsten sind das alles so Marotten
Geld reicht nicht. An dem Punkt der Ochsentour zerbröund Eigenheiten, die man aber nach so langer Zeit gar
seln viele Bands, oft aufgrund des menschlichen Faktors
nicht mehr wahrnimmt. Der kommt halt einfach ne halinnerhalb der Band.“
be Sunde später. Deswegen frühstücken wir ja früher und
fangen nicht pünktlich an.“
Thomas ist heilfroh, dass Schandmaul diese Phase schon
Wie es mit der Band weiter geht, erfahrt ihr sicher in den
lange hinter sich gelassen hat. „Ich muss einfach mal sanächsten Monaten. Zählt man alles zusammen, dann
gen, das ist bei uns ein echter Glückszustand, denn wir
hat man das Gefühl, die Band will auf jeden Fall den
haben sechs Charaktere, die perfekt miteinander harTreppenabsatz „15 jähriges Jubiläum“ verlassen, und den
monieren. Natürlich knallt es bei uns auch mal, wir sind
ganz klar nach oben!
ja – hallo – auch nur Menschen.“ Den Faktor Familie hat
Schandmaul bereits erfolgreich gemeistert. „War auf keiEwald Funk
nen Fall einfach! Wenn wir vom Zusammenhalt und vom
SOLIDARGEMEINSCHAFT
DER QUOTENZUSPÄTKOMMER
GLÜCKSZUSTAND
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MUSIK
Foto: Matteo Salasnich
HANNI EL KHATIB
EINE PLATTE WIE EIN SKATE VIDEO
Hanni El Khatib hat ein neues Album aufgenommen!
Hanni wer? Muss man den kennen? Bis jetzt noch nicht.
Wenn aber sein zweites Album „Head In The Dirt“ Ende
August erscheint, ist der Mann absolutes Pflichtprogramm
für Menschen, die nicht in Schubladen denken und sich
auch mal auf Musik einlassen, die nicht eindeutig in ein
bestimmtes Regal im Plattenladen passt. „Head In The
Dirt“ dürfte Punkrocker genauso begeistern wie IndieLiebhaber, Popnasen oder Fans von Vintage-Sound im
Stil der Black Keys.
Hanni El Kathib ist der Sohn einer Philippinin und eines Palästinensers, der in San Francisco aufgewachsen ist. Weit
entfernt von Luxus, Hippies und Punkrock. „Meine Eltern
haben immer gearbeitet und ich bin auf eine staatliche
Schule gegangen“, erzählt Hanni. „Später kam ich auf
eine katholische Schule. Allerdings nicht aus religiösen
.rcn 20
Gründen, sondern weil es an der staatlichen Schule immer
Ärger gab: Schlägereien, Drogen usw. Immer war die Polizei da. Meine Eltern hatten richtig Schiss, dass ich in einer
Gang lande oder ähnlichen Mist baue. Deshalb haben
sie mich zu den Nonnen geschickt. Meine Mutter wurde
zwar katholisch erzogen, aber sie lebt den Glauben eigentlich nicht. Und mein Vater ist als Moslem aufgewachsen. Aber wir sind nicht wirklich eine gläubige Familie.“
Seine erste Liebe war allerdings nicht die Musik, sondern
galt dem Skateboard-Fahren. Als er fünf war, schenkte
ihm sein Vater sein erstes Skatboard und seitdem rollt
Hanni El Khatib durchs Leben. Und durch die vielen SkateVideos, die er seit seiner Jugend geschaut hat, kennt er
auch viele unterschiedliche Musik-Genres wie Punk, Hip
Hop, Hardcore, Stoner-Rock oder Psychedelic. „Skate-Videos sind Mix-Tapes von einer Million Persönlichkeiten. In
einem Skateboard-Team stecken so viele verschiedene
MUSIK
Typen und Musikgeschmäcker.
Da gibt’s Hip Hopper, Punkrocker,
entspannte Jazz-Typen oder
Metal-Freaks. Als ich jung war,
habe ich viele Skate-Videos zur
Inspiration angeschaut. So habe
ich Sachen wie Agent Orange,
John Coltrane oder Van Morrison
für mich entdeckt.“ Mit 12 Jahren
hat Hanni angefangen, eigene
Songs auf Gitarre oder Klavier zu
schreiben. „Meine Mutter wollte
immer ein Klavier im Haus haben,
konnte aber nicht besonders gut
spielen“, sagt Hanni. „Also wollte
sie mich dazu bringen, Klavier
zu lernen. Aber ich konnte mit
klassischem Unterricht nichts anfangen. Es ging immer nur um
Fingerfertigkeit und Material von
uralten Komponisten. Darauf hatFoto: Matteo Salasnich
te ich keine Lust. Ich wollte lieber
Songs spielen, die mich interessieren, also bin ich mit elf Jahren zur Gitarre gewechselt. Ich
habe dann nur ein paar Stunden genommen – genug
für ein paar Akkorde – und den Rest habe ich mir selbst
beigebracht.“ Schon damals hat er angefangen, seine
Songs mit Hilfe eines Kassetten-Recorders zu verewigen.
Kein Wunder also, dass sein erstes Album „Will The Guns
Come Out“ in feinster DIY-Manier entstanden ist. „Einer
meiner engsten Freunde hatte ein kleines Studio zuhause“, erzählt Hanni. „Und als wir bei ihm abhingen, habe
ich ihm einige meiner Songs vorgespielt. Er hat mich erst
ermutigt, die Songs professionell aufzunehmen. Er sagte,
es macht keinen Sinn, Songs zu schreiben, wenn man sie
nicht aufnimmt. Dann haben wir angefangen, ein- oder
zweimal die Woche ins Studio zu gehen. Und aus diesen
Aufnahmen ist dann das erste Album entstanden.“ Als
das Album fertig war, kündigte er seinen Job als Creative
Director bei einem Skateboard- und Streetwear-Label
und konzentrierte sich voll auf die Musik. „Ich bekam das
Angebot, auf Tour zu gehen“, begründet er die Entscheidung. „Mein erstes Album kam gerade heraus und ich
hatte wirklich Lust auf Musik. Ich dachte mir: Wenn es nicht
klappt, kann ich immer noch zurück zum Design. Das läuft
nicht weg! Die Sache mit der Musik war eine einmalige
Gelegenheit, die ich ergreifen musste. Ich wollte keiner
sein, der der Chance seines Lebens ewig nachtrauert.“
Und wer sein zweites Album „Head In The Dirt“ hört, weiß,
dass die Entscheidung richtig war. 11 Songs, die sich anhören wie ein riesiger Flohmarkt, zusammengesetzt aus alten und neuen Sounds, lauten und leisen, schnellen und
langsamen. Es gibt Songs, die knallen wie The Stooges zu
ihren besten Zeiten, fuzzige Garagenrocker und mit „Penny“ sogar einen waschechten Pophit. Produziert von Dan
Auerbach, Sänger und Gitarrist der The Black Keys, der
dieses Jahr einen Grammy als bester Produzent abgeräumt hat. „Ich habe Dan in einer Kneipe in Paris kennengelernt“, beschreibt Hanni, wie es zur Kollaboration kam.
„Nach einer meiner Shows habe ich dort noch als DJ aufgelegt. Wir sind ins Gespräch gekommen und haben uns
stundenlang über Musik unterhalten. Und es stellte sich
heraus, dass er mein Album kannte. Seitdem sind wir in
Verbindung geblieben. Irgendwann hat er mich gefragt,
wo ich mein neues Album aufnehme und hat mir sein Studio angeboten. Zufällig war er selbst auch da und so ist er
gleich als Produzent eingestiegen.“ Drei Wochen hatten
die beiden für die Albumproduktion in Auerbachs Studio
in Nashville eingeplant. Doch diesmal hatte Hanni keine
fertigen Songs im Gepäck, sondern nur den Willen, aus
der Magie des Moments und purem Instinkt heraus alles
geschehen zu lassen. Eine mutige Entscheidung für einen
jungen Musiker. „Ich bin nur mit ein paar Ideen ins Studio
gekommen“, erzählt er. „Ein paar Aufnahmen, die ich mit
meinem Handy oder in meiner Garage mit einem DrumComputer gemacht habe, sonst nichts. Nur ein paar Skizzen, ohne Band. Ich habe mich bei den Arrangements
ganz auf Dan verlassen. Ich war völlig offen. Wenn der
Schlagzeuger eine gute Idee hat, dann her damit! Ich
wollte keine Egos um mich herum haben.“ Und das Ergebnis ist verblüffend ausgereift. 11 Songs, die den kalifornischen Sommer-Vibe perfekt eingefangen haben
und den idealen Soundtrack für lange Autofahrten, GrillAbende oder Gruppentherapien bilden. Selbst wenn
man nach einer guten halben Stunde schon wieder auf
„Play“ drücken muss.
Wolfram Hanke
.rcn 21
MUSIK
OLD SCHOOL VS. NEW SCHOOL
IN DER POSTHALLE WÜRZBURG
Die Posthalle in Würzburg hat ihre Hausaufgaben für den
Herbst schon gemacht. Im harten Rockbereich stehen
sich vier Abende gegenüber, die wie kaum etwas anderes die unterschiedlichen Facetten härterer Gangart in
der Rockmusik repräsentieren. Einmal kann man für eine
Doppelnacht sogar den Schlafsack mitbringen!
HELL INSIDE FESTIVAL 2013
04. UND 05.10.2013, WÜ-POSTHALLE
Wie zuletzt damals im Kindergarten beim Übernachtungsabend: Beim zweiten Hell Inside Festival in der Posthalle
kann man zwischen den beiden langen Veranstaltungstagen in einer extra eingericheteten Schlafhalle übernachten! Der Untertitel „Extreme Metal Indoor Festival“
ist alles andere als ein Kindergarten, sondern lässt keine
Zweifel aufkommen, was die musikalische Marschrichtung angeht: Death, Thrash, Black Metal und Grindcore
der alten Schule stehen auf dem Programm! Angesagte
Newcomer und etablierte Szeneveteranen geben sich
dabei die Klinke(nstecker) in die Hand. An zwei Tagen
werden satte 24 (!) Bands ab mittags den Besuchern
einheizen. Mit dem erfolgreichen Monster-Album „End
Of Disclosure“ sowie unzähligen Genre-Klassikern im Gepäck werden die Schweden von Hypocrisy um Mastermind Peter Tägtgren das Festival am Freitag anführen.
Samstag setzen die Wikinger von Unleashed, ebenfalls
Schweden, die Segel, um das Dezibel-Gemetzel erfolgreich zu beenden. Es spielen aber nicht nur etablierte Sze-
.rcn 22
negrößen wie Hail Of Bullets, Hatesphere oder Fleshgod
Apocalypse. Auch interessante Kultbands klopfen den
Staub von den Klampfen. Da wären z.B. die Old SchoolThrasher Protector um Martin Missy, welche nach 20 Jahren mit einem neuen Album zurückkommen. Auch die US
Grindcorelegende Nausea oder die französischen Blockheads zeigen die Ursprünge dieser extremen Musik-Kultur,
die einfach nicht totzukriegen ist. Auch der Underground
fördert immer wieder Perlen zu tage, welche die Lehren
der alten Meister weitertragen. So können sich Newcomer wie Lost Society (Thrash Metal), Islay (Black/Death
Metal) oder Syphor aus Irland einem größeren Publikum
präsentieren. Eine Besonderheit ist die Möglichkeit direkt
in der Posthalle zu übernachten. Die Schlafhalle ist auf einer Ebene mit der Bühne. Dort können Gruppen auch in
abgehängten Abteilungen für bis zu 6 oder 12 Personen
übernachten. Benötig werden Isomatte, Schlafsack
oder Ähnliches. Die Übernachtung kostet pauschal für
alle Tage 15 Euro. Die Schlafhallentickets sind allerdings
auf 400 Stück limitiert. Anreise ist ab dem 3.10. um 19 Uhr
möglich.
Der Ticketpreis liegt im VVK für das 2-Tages-Ticket bei 45
Euro und das Tagesticket bei 30 Euro. Wir sagen mal: Mit
der besonderen Auswahl an Bands, vernünftigen Spielzeiten und der Übernachtungsmöglichkeit wird den Fans
eine Steilvorlage für eine richtig zünftige Abschädel-Wallfahrt garantiert. Alle weiteren Infos und Tickets findet ihr
auf www.hell-inside.de.
NEW SCHOOL HARTWÜRSTE:
PARKWAY DRIVE UND DEEZ NUTS
SCHLAGEN IN DER POSTHALLE AUF!
Wer es vom Umfeld etwas kurzhaariger und bunter mag,
aber trotzdem auf die gepflegte Dezibel-Ohrenspülung
steht, für den stehen zwei separate Herbsttermine bereit,
um als Pflichttermin mit Anwesenheitspflicht in der Posthalle im Terminkalender eingetragen zu werden. Beide
im November. Der Auftakt zur alljährlichen „Vans Off The
Wall Music Night"-Tour startet dieses Jahr am 7. November in der ehrwürdigen Kilianistadt. Hauptband werden
die australischen Metalcorler von Parkway Drive. Mit We
Came As Romans, Memphis May Fire und Like Moths To
Flames sind außerdem drei weitere hochkarätige Metalcore Bands bei der Tour dabei. Parkway Drive aus Byron
Bay sind schon lange keine kleine australische Nummer
mehr. Neben ausverkauften Europatouren wurden die
MUSIK
Jungs 2011 mit Platin für ihre DVD ausgezeichnet und
sind auch in Deutschland für ihre energiegeladenen LiveShows bei den Fans bekannt und beliebt. Einen guten
Grund zum Feiern haben die Australier außerdem: 2013
steht ihr 10-jährigen Jubiläum an, was sie auf der Bühne
bestimmt ausgiebig zelebrieren werden. "Wir könnten
nicht begeisterter darüber sein, mit der Vans Warped
Tour zurück nach Europa zu kommen.", so Parkway DriveFrontmann Winston McCall , das Line-Up ist unglaublich,
das Festival ist fantastisch und europäische Fans haben
eine Leidenschaft, die nicht zu übertreffen ist." Das es in
Deutschland auch ein gescheites Bier gibt, sagt er nicht,
aber wer gibt das schon zu, wenn man erst im Juni zuletzt
im Lande war. Genau am Ende ihrer Tour sind gerade
die Deez Nuts, welche die Abschlussfeierei ihrer „Bout
It“-European Tour am 30.11. in der Würzburger Posthalle
zelebrieren. Wie Parkway sind sie ebenfalls Australier, segeln aber musikalisch auf einer anderen Wellenlänge.
Sie paaren Hardcore mit Rap und werden als Rapcorer
bezeichnet. Mit ihren nicht ganz ernst gemeinten Lyrics,
die sich meistens zwischen Hardcore-Crewlove und HipHop-Slang bewegen, wissen die Australier um Frontmann
JJ Peters ("I Killed The Prom Queen") schon seit Jahren zu
begeistern! Supportet werden die Australier von Obey
The Brave, Stray From The Path, Heart In Hand und Relentless. So selbstbewusst wie auf der Bühne geben sich die
Rapcorer auch in ihren Texten: "So kill the bitchin´ and
listen, you can’t you deny that we're on fire. If your rebuttal is muddled, it´s ´cause my IQ is higher. Be lying if I said I
gave fuck regardless, for every one that hates 100 adore
us. We are unfuckwithable!" Ansage, Alder!
Karten bei Main Ticket, Mainpost, H2O, allen CTS-Vorverkaufsstellen bundesweit sowie unter www.eventim.de
und Tel. 01805 / 570 000 (14 Cent/Minute).
Weitere Infos unter www.cop-concerts.de
und unter www.navigatorhq.de
Heiko Krumpholz, Ewald Funk
MUSIK
eine andere Persönlichkeit
haben, als ein Sachbearbeiter beim Finanzamt,
Baggerfahrer oder Herzchirurg. Zu jedem dieser
Berufe brauchst du eine
bestimmte Einstellung zum
Leben. Aber als Rockmusiker musst du schon gerne
mal ein paar Dinge mehr
erleben um genug Erfahrungen mitzunehmen.“
In der Tat würden Ohrenfeindt anders klingen,
wenn die Band auf einem
Nordseehallig leben würde. So wie Hans Hartz
wahrscheinlich. Chris: „Da
würde es dann sehr viele
Lieder über Schafe und
Salzwasser geben. Kennst
du Huun-Huur-Tu, die machen so echt schräge
Obertonmusik. Die kommen
aus einer autonomen Provinz in der Mongolei und
leben dort mit Pferden als
Nomaden. Die bauen alles
aus Pferdeknochen, Pferdehaare, Pferdefell was auch immer. Da war ich auf einem
Konzert, und deren russischer Übersetzer sagte dann jeden Song ähnlich an. ‚Next song is about chorrrses!’ Bis
mal ein zweiter aufstand und ergänzte „...and girls“. Die
waren thematisch schon etwas limitiert.“
OHRENFEINDT
AUF DIE FRESSE IST UMSONST
Ihr kennt die Band noch nicht? Dann gibt es folgende
Punkte kurz vorher zu klären. OHRENFEINDT ist ein Rockband aus Hamburg St. Pauli, die weder dem rechten
Lager zugeordnet werden kann, noch dem Rotlichtmilieu oder einer gewaltbereiten Gruppierung sonstiger Art.
Frontmann CHRIS LAUT trinkt seit 28 Jahren keinen Tropfen
Alkohol, fasst keine Drogen an und der Albumtitel „Auf
die Fresse ist umsonst“ ist als original Kiezspruch zu sehen.
Wenn die Platte jetzt am 30. August in den Läden steht,
sollten alle Freunde von australischem Starkstromrock
aufhorchen, wenn ihnen eine auf der Platte enthaltene
Hymne auf den Fußballclub FC St. Pauli zusätzlich keine
Sorgen wegen der eigenen sporttechnische Weltanschauung bereitet.
Vor allem die Texte sind mit ganz viel Augenzwinkern zu
sehen, und könnten eigentlich sehr realistisch am Tresen
einer St. Paulianer Reeperbahn-Spelunkentheke passieren. Herr Laut, singen sie eigentlich aus ihrem wohl sehr
bewegten Leben? „(Lacht) Da kann ich eigentlich ohne
meinen Anwalt nichts dazu sagen. Wenn man sich entschieden hat, Miete und halbwegs vollen Kühlschrank
mit Rockmusik zu bestreiten, dann gehört dazu, dass man
einfach neugierig aufs Leben ist. Ich würde also auch
Dinge tun, die jemand, der etwas vernünftiger wäre,
nicht anfasst. Ein schöner Spruch ist, wenn man als kleiner
Junge sagt, ‚Mama, wenn ich Erwachsener bin, will ich
Rockmusiker werden’. Mama sagt dann, ‚Du, aber nur
eins von beiden geht!’ Als Rockmusiker musst du schon
.rcn 24
Oft wird Chris als St. Pauli Original bezeichnet. Aber er ist
ehrlich. „Eigentlich bin ich ja ein Zugereister, ‚Zu’groaster’
sozusagen, wie man das in Bayern noch mit Negativprädikat gerne behaftet. Ich bin tatsächlich aus Ostfriesland
nach Hamburg gegangen und lebe nun die Hälfte
meines Lebens schon hier. Wenn das also ein gebürtiger
St. Paulianer zu mir sagt, dann sehe ich das schon als
Kompliment. Immerhin heißt das, ich habe mich so benommen, dass die sagen, ich gehöre hierher. Das ist gar
nicht so einfach. Der St. Paulianer ist schon recht wählerisch, was seine Freunde und seine Hood angeht. Wie es
dazu kam? Ich war als Bub mit der Schule mal auf einen
Ausflug in Hamburg, und wusste sofort als ich aus dem Bus
ausstieg, dass ich hier mal wohnen möchte. Ehrlich gesagt möchte auch gar nicht mehr woanders hin. St. Pauli
ist so wie ein Dorf innerhalb der Großstadt, wir leben auch
ein bisschen vom Tourismus wie so ein Fischerdorf an der
Adria. Man öffnet sich dem Tourismus, weil man es muss.
Weil man davon lebt. Sorgt sich aber, damit die eigene
Identität erhalten bleibt. Wenn du dich auf St. Pauli tummelst, dann ziehen die großen Touristenströme über die
Reeperbahn bis zu den Landungsbrücken, und eine Straße weiter ist es noch das alteingesessene Arbeiterviertel,
was Pauli eben ist.“
Was wenige wissen: Chris verbrachte einige Zeit seines Lebens auch in Unterfranken. „Absolut. Bad Kissingen, Hammelburg, da habe ich einige Zeit verbracht, ich kenne da
jeden Grashalm von beiden Seiten. Das waren schöne
Jahre als ich da war, da habe ich auch einen Bezug zu
der Gegend.“ Geblieben ist ihm davon ein ungewöhnliches Hobby, was er immer noch gerne pflegt. Fallschirmspringen.
Eine weitere unbeleuchtete Seite des Glatzkopfes ist sein
karitatives Engagement. Da treibt ihn einiges an. „Wenn
man das Glück hat, nicht mehr auf dem Bau Zementsäcke schleppen müssen, sondern von der Musik leben zu
können ist das ein großes Privileg. Ich bekomme dieses
Glück ja auch noch zusätzlich zurück von den Leuten,
die zu meinen Konzerten kommen oder Platte und T-Shirt
kaufen. Und dann finde ich es richtig, an so einer Stelle
etwas zurück zu geben, wo ich es kann.“ Bei den Konzerten der Band steht deshalb auch eine Spendendose
beim Merch für das Kinderhospitz „Sternenbrücke“ in
Hamburg. „Dort sind Kinder untergebracht, die totkrank
sind. Leukämie, oder eine Krankheit, die dafür sorgt,
dass diese Kinder nicht sehr alt werden. Und die gehen
damit relativ normal um, weil sie es nicht anders kennen,
das ist ein Teil ihres Alltags. Für ihre Eltern und Großeltern
ist das aber furchtbar. Das Kinderhaus hilft da, wenn das
Betreuen und sonst auch alles immer schwerer wird. Das
erfordert Herzensgüte und viel Selbstdisziplin, das könnte
ich im Leben nicht leisten. Diese Einrichtungen haben
aber halt grundsätzlich immer zu wenig Geld. Da reicht
dann schon oft ein Stofftier, das einem Kind was bedeuten kann. Das tun wir eben und das ist uns wichtig.“ Außerdem veranstaltet er zusammen mit anderen Musikern
Workshops, wo Jugendlichen aus Problemfamilien eine
besondere Aufgabe bekommen. „Die Kids kommen aus
schwierigen Verhältnissen, die Workshops werden von der
katholischen Kirche betrieben, auch wenn ich da nicht
dabei bin bei deren Verein unterstütze ich das. Wichtig ist,
den Kindern drei, vier schöne Tage zu bereiten, in denen
jeder ein Musikinstrument erlernen soll. Die Kids haben natürlich anfangs oft gar keinen richtigen Bock, aber umso
mehr wenn man das schafft, einen Song zu proben und
auf die Bühne zu bringen. Gehst du dann in die Fußgängerzone und spielst das Stück, kommen Leute und sagen
zum ersten Mal danke zu den Kids, ‚Du hast mir gerade
Unterhaltung bereitet’ und nicht ‚Du taugst nix’, was sie
oft genug gehört haben. Anerkennung, weil sie was gemacht haben, ist oft neu für die. Oft sind die in 3-4 Tagen
andere Menschen geworden. Ob sie es bleiben, weiß ich
nicht, das liegt nicht in unserer Hand.“
Ewald Funk
Das Interview in voller Länge demnächst auf unserer
Webseite.
.rcn präsentiert: Ohrenfeindt
Freitag 18.10.2013, Hirsch Nürnberg
Einlass: 19.00 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr, Tickets zu 20,25 EUR im VVK
Wir verlosen 3x2 Karten!
Teilnahme: Mail mit Eurem Namen und Telefonnummer für eventuelle
spätere Gewinnbenachrichtigung an verlosung@rcnmagazin.de,
Betreff OHRENFEINDT nicht vergessen!
MUSIK
TANZWUT
EIN NEUWAGEN ZUM HÖREN
Jetzt ist es wieder soweit! TANZWUT veröffentlichen zur
großen Freude ihrer Fans eine neue Scheibe! „Höllenfahrt“ erscheint am 6. September und kommt diesmal
sehr opulent herüber. Superfette Produktion, dicke
Gitarren, technisch sauber gespielte Dudelsäcke, die
nicht nerven sondern begleiten, und ein TEUFEL als
Frontmann und Cheffe in Hochform. Wir finden drei so
richtig gute Songs auf der Scheibe und haben schon
ganz schön gestaunt. Der Musikfan findet so eine neue
Platte natürlich auch toll, vergisst aber manchmal etwas
den Respekt vor der Musikerleistung. Wir haben beim
Bandleader mit den beiden markanten Hörnchen auf
dem Kopf mal genau nachgefragt, wie so ein Album
entsteht, und was es für Kraft kostet, Independent zu
sein. Die Hintergründe über Texte und philosophisches
entnehmt ihr der Fachpresse, hier geht es dieses mal
um einen Einblick, den man sonst nicht bekommt.
Wann hat denn der Teufel den ersten Finger für die
neue Platte krumm gemacht? „Das ist lange zurück.
Schon im vorigen Jahr. Im September begann ich
zu schreiben und zu komponieren, denn man hat ja
trotzdem noch Auftritte zwischendurch. Den ganzen
Dezember hatte ich zum Beispiel Mittelalterbankette
in Dresden begeleitet. Im Januar und Februar ging es
dann mit den Songs richtig zur Sache, denn Ende April
gingen schon die Aufnahmen los. Damit waren wir im
Endeffekt Anfang Mai fertig. Gemischt und gemastert
wurde die Platte im Mai und da ging es schon mit der
Pressearbeit los, die Grafik haben wir da auch vorbereitet. Wenn man die meisten Sachen als eigenes Plattenlabel selber macht ist das eine Schweinearbeit. Kannst
dir ja vorstellen, was da alles los war.“ Wobei seine neuen Bandmitglieder diesmal etwas mehr eingebracht
.rcn 26
haben, als frühere. Teufel: „Die Komposition grundsätzlich liegt eigentlich in meiner Hand. Ab und zu kommen
die Kollegen für einen kurzen Einwurf vorbei. Mit dem
Gitarristen z. B. mache ich viel zusammen, wenn es um
Riffs geht. Im Grunde genommen haben auch alle ihre
Parts selber eingespielt, was ich grundsätzlich gut finde.
Das hatten wir früher auch nicht immer. Natürlich habe
ich früher nicht E-Gitarre eingespielt, aber die Dudelsäcke meistens noch einmal obenauf eingespielt. Obwohl Dudelsackspieler am Start waren. Aber die waren
einfach nicht so schnell, wie man das sein sollte. Man
hat halt gemerkt, dass es schneller geht, wenn man
es selber macht. Inzwischen habe ich aber zwei junge
und fitte Dudelsackspieler, die echt super vorbereitet
auf der Matte standen und in zwei Tagen alles geklärt
haben. Da sagte ich Hut ab, so was habe ich selten
erlebt!“ Hinterher muss dann auch der Cheffe in der
Presse sagen, dass alles flockig daher kommt und auch
eine Leichtigkeit in den Songs ist. „Wir haben diesmal
ein paar Sachen drauf, da muss man schon ein guter
Musiker sein, um das vernünftig spielen zu können. Da
habe ich jetzt echt gute Leute am Start, mit denen man
sogar kreativ sein kann und von denen noch im Studio
während der Aufnahmen Vorschläge zur Phrasierung
kommen. Da ist noch eine Menge passiert, sie waren
alle intensiver an der Platte beteiligt.“
Überhaupt kommt, so Teufel, eine ganze Menge talentierter Dudelsackspieler jetzt zum Zuge. „Ja, die alten
Hasen müssen sich gerade ganz schön warm anziehen. In der Mittelalterszene müssen jetzt einige Etablierte schon mal die Hosen etwas hochziehen und wieder
wach werden. Da staune ich selber wenn ich auf den
Mittelaltermärkten verschiedene Leute so spielen sehe.
MUSIK
Da ist gutes Potential da. Gute Leute, die viel spielen,
weil sich das Dudelsackspielen in Deutschland richtig
ausgebreitet hat, da gibt es viele neue Leute. Kommt
uns als Band natürlich zugute.“ Der Teufel hat also weniger Personalprobleme? „Gerade hier in Berlin gibt es
viele Musiker, die richtig Lust und Bock haben, auf der
Bühnen zu stehen. Die sich freuen, auf Tour mitfahren
zu dürfen. Auch der Publikumszuspruch. Ich habe jetzt
am Wochenende die ersten Mittelaltergigs gehabt. In
Dresden standen wir vor 2500 Leuten und dann kommen wir auf dem Mera Luna an, und staunen, weil
es dieses mal das bestbesuchte aller Zeiten war. Da
waren 40.000 Leute dort! Wir stehen da auf der Bühne
und du siehst das Ende von den Leuten nicht! Eine geile Angelegenheit. Und dann machen die auch noch
alle mit! Wir haben als Premiere „Das Gerücht“ von der
neuen Platte gespielt und die kannten das alle schon!
Nur durch den Videoclip, der läuft seit einigen Wochen
und wurde immerhin schon 10.000 mal angeklickt. Für
die kurze Zeit ist das echt gut.“
Es scheint so, dass es sich wieder lohnt, Videoclips zu
machen. Natürlich nicht mit den Budgets wie früher.
„Wir haben das in Eigenregie mit einer befreundeten
Crew gemacht. Der zweite Videoclip „Der Himmel
brennt“ bekommt durch das Video und den Hinweis
auf das mexikanische Totenfest eine textlich ganz andere Bedeutung. Hört man unbedarft nur die Musik,
denkt man es ist eigentlich ein Liebeslied. Aber durch
die Voodooschminke und dem Text, man sehe sich
trotzdem wieder, im Himmel oder der Hölle, wirkt das
anders. Übrigens, bei mir ist es natürlich am schönsten,
in der Hölle. (lacht) Visuelle Sachen finde ich sehr cool,
es lohnt sich wieder, weil du hast halt auf einmal 100.000
Klicks am Ende des Jahres, alles Leute die das gesehen
haben. Ein Video zu sehen ist halt schon ein anderes
Gefühl, als nur die CD einzulegen.“ Von der Perspektive
des Songschreibers, der etwas mitteilen will, natürlich
besonders.
Teufel veröffentlicht ein Tanzwut Album auf eigenes
Risiko mit der eigenen Plattenfirma. Hop oder Top, dazwischen gibt es nichts, und man muss schon höllisch
aufpassen, dass man sich nicht verkalkuliert. „Natürlich
kann man sparen, man kennt schließlich viele Leute
aus der Szene und hilft sich untereinander. Mal bekommt man hier und da etwas für einen schmalen Taler, da kommt aber trotzdem schon einiges zusammen.
Zwei Monate Studio, in das du dich einmieten musst,
da steht eine Menge Geld auf der Uhr! Das erst einmal
wieder rein zu kriegen ist heutzutage nicht mehr so einfach mit den Verkäufen, die jetzt so am Start sind. Aber
wir sind in der glücklichen Lage dass es auch so funktioniert. Natürlich musst du eine Spielernatur haben, ohne
gesunden Mut zum Risiko und wenn du nicht zocken
kannst, haste in der Musikszene eh verloren. Wir sind da
außerdem noch frei von jemand der uns in die Suppe
spucken kann. Das gefällt auch der Band so. Andere
Bands würden das vielleicht nicht so hinkriegen, wie wir
das machen, wir sind halt alte Füchse.(lacht)“
Ob der Durchschnittshörer wirklich den Gegenwert
eines guten Neuwagens und fast ein Jahr Herzblut für
ein neues Album in die Waagschale werfen würde, ist
fraglich. „Ein Außenstehender kann sich das nicht wirklich vorstellen, was alles dahinter steckt. Ich war nicht
nur Aufnahmeleiter, sondern habe mich da ja eingemietet im Studio und die Band komplett aufgenommen. Gemischt und gemastert habe ich nicht selber,
beim Aufnehmen bist du schon mal 14 Stunden täglich
beschäftigt. Gesang hier, Doppelspuren hier, das kann
sich keiner vorstellen. Es ist wirklich ein Riesenprojekt vom
Anfang des Songschreibens bis zum ersten Mal auf der
Mera Luna Bühne zu stehen war ein Weg von fast einem
Jahr! Es gibt allerdings nicht so viele Bands wo, das eine
Einzelperson macht wie ich. Für mich arbeiten ja auch
noch Leute, die ich bezahle. Dazu braucht man einen
eisernen Willen, den hat nicht jeder und viele brechen
darunter auch zusammen. Einfacher wäre es, wie früher die Plattenfirma anzurufen, ‚Hallo, schickt mir jemanden anders, det klappt hier nicht. Macht das mal,
dass das funktioniert!’, halt so, wie beim Leihwagen, wo
man einfach den Verleih anruft. Das geht natürlich da
nicht. Trotzdem bin ich zurzeit ganz glücklich!“
Ewald Funk
.rcn präsentiert: TANZWUT
Donnerstag 31.10.2013, Hirsch Nürnberg
Wir verlosen 3x2 Karten ab Einsendeschluß Dienstag 29.10.2013
Teilnahme: Email an verlosung@rcnmagazin.de (Namen, Betreff
TANZWUT und Telefonnummer für eine spätere Gewinnbenachrichtigung nicht vergessen).
.rcn 27
MUSIK
TENSIDE
DIE EVOLUTION FINDET IHREN WEG
Jeder, der Musiker ist, kennt die immergleiche Geschichte. Wollen wirklich alle in der Band das gleiche?
Weiterzukommen, um einmal nur noch von der Musik
leben zu können? Mit allen Risiken wie Pech im Business, falsche Zeit am falschen Ort, Schreibblockade
und falsche Berater? Es gehört schon viel Vertrauen in
die eigene Kunst und in sein eigenes kreatives Vermögen, um alles auf diese Karte zu setzen. TENSIDE aus der
Münchener Ecke haben schon viel durchgemacht. Mit
„Nova“ haben sie objektiv betrachtet ihre bisher beste Qualität an modernem Metal abgeliefert. Schön zu
sehen, wie sich seit unserem letzten Interview vor vier
Jahren die Dinge für Sänger und Gitarrist DANIEL KUHLEMANN entwickelt haben.
Der Titel des Albums, „Nova“, hat ja schon den Begriff „Neu“ in sich. Daniel erklärt gerne, was die Vier
der Platte mit auf den Weg gegeben haben. „Nova
ist wie ein Neustart, wir haben an einem völlig neuen
Sound gearbeitet, unseren musikalischen Style etwas
verändert und einfach das frischeste und intensivste
Tenside-Album bisher gemacht. Die Songs haben mehr
Abwechslung in sich, wir haben viele neue Elemente
mit eingebaut und viel Neues ausprobiert und umgesetzt.“ Dazu passt auch das Artwork, die Jungs verzichten auf Klischeebildchen, man merkt sofort, da hat sich
jemand Mühe gemacht und signalisiert, dass der Inhalt
erfrischend anders ist. Dazu gibt es noch eine aufwendige Digipak-Edition. „Danke für die Bestätigung, das
Artwork hat erneut Patrick Wittstock von Azrael Design nach unseren Vorstellungen entworfen. Absolut,
„Nova“ ist etwas besonderes und erfrischend anderes.
Was das Artwork angeht, sind wir alle sehr zufrieden, das
Ganze ist einfach sehr stimmig, dennoch aber schlicht
und passt wunderbar zum Thema. Wir haben uns für
das neue Album wirklich sehr ins Zeug gelegt und uns
.rcn 28
viele Nächte um die Ohren geschlagen, um die beste
Tenside-Platte bis dato zu machen. Da liegt es natürlich
auch nahe, ein schönes Digipak rauszubringen und
hier und da mit ein paar Specials zu überzeugen. Wir
sind selber alle Musikliebhaber und es zählt für uns nach
wie vor die Liebe zum Detail, egal ob es dabei um ein
Digipak oder Merchandise geht.“
Daniel ist als einziger von der Urbesetzung von 2004 übriggeblieben. 2012 gab es den größten Bruch, was ist
passiert? „Wenn sich jemand für einen anderen Weg
im Leben entscheidet, also abseits der Band und dem
Musikbiz, dann musst du das auch akzeptieren. Es bringt
nichts, jemand in einer Band hinterherzuziehen, es funktioniert nur, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen und hart arbeiten. Toby und Louis haben sich für
etwas anderes entschieden und wir sind nach wie vor
befreundet, alles cool also. Für mich war aber klar, dass
es mit Tenside weitergeht, ich habe in diese Band so viel
Zeit und Engagement investiert wie in nichts anderes
und es macht mir nach wie vor Spaß. Musik machen
und in einer Band spielen ist mein Ding und ich habe
damit das gefunden, was ich in meinem Leben machen will. Trotz allem sei hier auch mal erwähnt, dass ich
mit Michael Klingenberg, Florian Schönweitz und Max
Weishaupt drei neue Leute am Start habe, die ich alle
schon länger kenne. Die sind dazu noch top Musiker
und haben alle viel Erfahrung mitgebracht.“ Daniel bezeichnet die jetzige Situation gerne als Tenside 2.0, das
bisher stärkste Album in der bisher hoffnungsvollsten Besetzung. „Martl verließ 2013 als letzter der Urbesetzung
die Band, was ihm definitiv nicht leicht gefallen ist, aber
ihm wurde eben alles zu zeitintensiv.“
Die neue Scheibe groovt meines Erachtens mehr,
ich frage, ob das ein Zeichen von musikalischer Reife
ist, wenn man es dem Fan nicht mehr so kompliziert
macht? „Absolut richtig!“ Meint Daniel, „Uns war es
wichtig, für „Nova“ Songs zu machen, die eingängig
und livetauglich sind. Wir sind keine Band, die irgendwelche 8 Minuten-Technik-Songs schreibt. Vielmehr geht es
um eigenen Stil und ein Album mit einem fetten Sound
und Wiedererkennungswert.“ Dafür fuhr die Band dann
bis nach Dänemark. So weit? Daniel lacht. „Wieso, andere fahren dafür bis nach Amerika. Wir wollten das
Album gerne mit Tue Madsen aufnehmen und produzieren. Seine Studios sind eben in Aarhus in Dänemark.
Gerade das war eigentlich auch das gute, weg zu sein
vom Alltag und allem, was einen ablenkt, wenn man so
ein Album aufnimmt. Wir waren zwei Wochen im Studio
und es gab einfach nur die Band, das Album und das
Recording. Das war genau die richtige Entscheidung,
es so anzugehen.“ Die Band hat z.B. eine komplette Vorproduktion mitgenommen, voll auf Madsen vertraut und
das mit seinen Erfahrungen noch etwas ausgearbeitet.
„Ein neuer Impuls war z.B., dass wir die Drums in einem
leer stehenden Pool aufgenommen haben, um einen
besonderen Sound zu erzeugen.“ Außerdem hat sich
Daniel, was den Gesang angeht, vom Sänger der Emil
Bulls beraten lassen. „Christoph hat mich dabei gut unterstützt und einiges aus meiner Stimme rausgeholt. Ich
bin megazufrieden mit dem Endergebnis, hört es Euch
doch am besten einfach selber mal an.“
Im Studio hat man ja technische Hilfsmittel und einen erfahrenen Produzenten und viel Zeit zum Knöpfchen drehen, um den Sound noch mächtiger zu machen. Aber
wie bringt man das dann auf die Bühne, was ja im harten
Bereich enorm wichtig ist? „Wir machen das genau so,
wie wir es in Dänemark eingespielt haben, mit zwei Gitarren, Bass, Drums und Vocals. Natürlich gehört da viel
Üben dazu, tightes Spielen und ein guter Livemischer etc.
Aber man hat ja auch heutzutage gute Technik im Sinne
von Triggern für Drums, guten Amps, verschiedenen Gitarrentunings oder Kompressoren für Vocals.“ Wenn Daniel privat auf Konzerten ist, steht er übrigens eher als der
ruhige Typ mit dem Bier im Hintergrund, der alles auf sich
wirken lässt.
Wenn Daniel mal alle Möglichkeiten hätte und ohne
Beschränkungen auf dem Reißbrett ein Ein-Tages-Festival entwerfen dürfte, was wäre da sein Traum, frage
ich. „Haha, super, so was wollte ich schon immer mal
machen! Als Location würde ich das Olympiastadion in
München wählen. Mein Line-Up wäre ein Mischung aus
Rock und Metal, mit dabei wären: Korn, Machine Head,
In Flames, Foo Fighters, Stone Sour und As I Lay Dying.“
Und wenn er jedem Musikfan da draußen seinen größten Wunsch offenbaren könnte? „Am Herzen liegt mir eigentlich, dass die Musikliebhaber darüber nachdenken
sollten, was das Ganze ihnen wert ist. Wenn sie eine Band
oder einen Künstler abfeiern, dann können sie den damit
unterstützen, indem sie sein Album kaufen. Ich finde, es
sollte jeder darüber nachdenken, dass z.B. 10 Euro für ein
Album gut investiertes Geld ist, für etwas, was Euch ein
Leben lang gehört und an dem Ihr Euch auch solange
erfreuen könnt. Denn wenn Ihr Hunger habt, bezahlt
Ihr doch auch dafür und klaut es nicht im Supermarkt,
oder?“ Ewald Funk
VOM 06. – 08. SEPTEMBER 2013
MITTELALTERLICHES BURGGRABENFEST
ZU NÜRNBERG
DAS MITTELALTERFEST
FÜR DIE GANZE FAMILIE
Wenn plötzlich aus der Ferne das Klirren von Eisen erschallt, von irgendwo her freudiges Gejohle erklingt und
sich die Luft mit dem Geruch von über einem Lagerfeuer
kochender Speisen füllt, dann ist wieder das mittelalterliche Burggrabenfest zu Nürnberg! Nicht nur ein Spaß für
ausgesprochene Fans dieser Epoche, sondern für die
ganze Familie. Für Jung und Alt ereignet sich an diesem
Wochenende ein Spectaculum der Sonderklasse, bei
dem man sich hautnah in das ritterlich-höfische Trieben
mischen kann. Zu entdecken gibt es viel im Nürnberger Burggraben. Nicht nur Wettkämpfe und Gaukelyen
dienen dem Volk zur Unterhaltung, der Mittelaltermarkt
und das Lagerleben lädt den Neugierigen zum Schlendern und Staunen ein. Bei Fest- und Schlachtenmusik der
„Weltenkrieger“, welche mit Sackpfeife und Schalmei
zum vergnüglichen Tanz aufspielen lässt sich das besonders gut.
Blickt man in die Neuzeit, so erlebt das historisch gut
bestückte Nürnberg gerade einen richtigen Tourismusboom, zweistellige Zuwachsraten bei Touristen aus ganz
Europa und Übersee gehören inzwischen zum sommerlichen Stadtbild, was in typischen Tourismusstädten längst
zum Normalzustand gehört. Gerne gepflegt wird der
Grabenspaziergang über die 5 km lange Stadtmauer,
die im Bereich der Festungsanlage hinter der Kaiserburg
besonders eindrucksvoll ist. Oft berichten Urlauber über
die bereits überall statt findenden Folklorefeste in Städten
mit historischer Bausubstanz, nur Nürnberg mache nichts
.rcn 30
aus seinem mittelalterlichen Erbe. Mitnichten. Gut, dass
sich das Burggrabenfest mittlerweile etabliert hat, und die
Wahl für September ist ebenso ideal: Alle sind aus dem
Urlaub wieder zurück, das Wetter ist erfahrungsgemäß
grandios und gerade junge Familien finden hier spannende Unterhaltung, das nicht gleich jegliches Budget
sprengt. Und das 2013 mit erweiterten Programm für die
jungen Besucher!
Geniale Kulisse
Vor allem das Setting der Veranstaltung ist perfekt! Vor
der malerischen Kulisse der historischen Burg Nürnberg
kann man sich, wenigstens für ein paar Stunden, in die
Epoche des Mittelalters zurück versetzten lassen. 2013 ist
der Burggraben in drei Bereiche eingeteilt: Burghof (Kinderspieltwelt), Zauberwald und Arena. In diesem Jahr
wird es definitiv mehr Kinderaktivitäten geben, im
Zauberwald finden sich
Attraktionen für groß und
Klein, also Trapez, Aufführungen und Musik und in
der Arena gibt es erstmalig
auch ein Jugend-Schwertkampfturnier! Auch das
Bühnenprogramm kann
sich sehen lassen und die
Spielleute von Bene Vobis
con Kleyne Spielleut' und
auch die Weltenkrieger spielen live vor der Feuershow auf
der Bühne.
Überall gibt es etwa zu sehen! Die Besten Artistentruppen
pilgern für dieses Event nach Nürnberg. Und so weit haben
sie es gar nicht, denn es ist sozusagen ein Heimspiel für die
aus Nürnberg und Umgebung stammenden Gruppen
„Theatro Mimikry“ und der „Feuerzirkus Bilenko und der
Eisbär“. Sie werden den Zuschauer in ihrem „Sommer Tag
Traum“ mit einer mitreißenden Erzählung von Liebe und
Kampf in die mystische Welt der Feen, Kobolde und Elfen entführen. Auf einem 6,5 Meter hohen Trapezrahmen
wirbeln die Artisten zu magischen Melodien in die Nacht
hinein. Viele Besucher fragten im letzten Jahr nach, nun
wurde den Wünschen der Bittsteller entsprochen: Zum
Mittelalter gehört die hohe Kunst der Beizjagd, weswegen jeden Tag am Spätnachmittag der Falkner Rösner
seine wunderschönen Greifvögel zur Vorstellung bringen
wird. Nirgendwo kann man diese anmutigen Tiere so nah
beobachten und ihre Wendigkeit bewundern.
Gaukler und fahrendes Volk
Doch was wäre ein Mittelalterfest ohne Possenreißer? Einmal täglich nimmt das „Vereinigte teutsche Lager“ sein
Publikum mit auf Reisen. In diesem Jahr wird es spannend,
denn die Recken werden sich nicht um die Verwüstung
von König Artus’ Gemüsebeet kümmern, sondern warten mit einem völlig neuem Programm auf, welches so
geheim ist, dass noch nicht einmal wir davon erfahren
durften!
Am Freitag- und am Samstagabend wird es feurig zwischen den Zelten der Gaukler und Ritter. In der „Nacht
des Feuers“ und beim „Großen Feuerspecktakel mit
Gauklern“ entzünden abermals „Theatro Mimikry“ sowie
„Feuerzirkus Bilenko und der Eisbär“ ihre Fackeln um den
Himmel hell erscheinen zulassen. Gezeigt wird synchroner
Feuertanz und atemraubende spannender Feuerartistik
bei dem sich die flackernden Feuerlichter rot glühend die
Wände des Burggrabens hinaufzüngeln.
Neigt sich das Gelage am Sonntagabend seinem Ende
zu, so wird um 22:15 mit großem Lärm und großer Freude
das Abschlussfeuerwerk in den nächtlichen Himmel über
Nürnberg geschossen. Wem das zu spät ist, der braucht
sich nicht zu sorgen, denn ebenfalls am Sonntagabend
um 20 Uhr beschwören „FireFly“ die so beeindruckenden,
gefährlich schönen Feuergeister eines uns sicher altbekannten Fehlers, begangen von einem kleinen Zauberlehrling.
Sonntag: 2. Offene Deutsche Meisterschaft
im Schwertvollkontakt
Öffnungszeiten:
Freitag von 14 Uhr-23 Uhr
Samstag von 11 Uhr-23 Uhr
Sonntag von 11 Uhr-21 Uhr
Das unumstrittene Highlight des Festes ist allerdings sicher
das am Sonntag stattfindende Finale des Schwertvollkontakt-Turnier, das in diesem Jahr das zweite mal zur Offenen
Deutschen Meisterschaft ausgerufen wurde! Zum vierten
Mal in Folge steht es im Mittelpunkt des Burggrabenfestes.
Sowohl Kämpfer aus Deutschland, als auch Tschechien,
Österreich und Russland haben sich angemeldet. Erstmalig wird es auch ein Jugend-Schwertkampfturnier aufgeteilt in zwei Alterskategorien geben, also 12–14 Jahre und
15–17 Jahre. Wir sind neugierig, wie sich die jungen Grünschnäbel schlagen werden! In der Buhurt (Fünf gegen
fünf Kämpfer) treten Gruppen aus Bayern, Hessen und
Köln gegeneinander an. Interessant zu sagen ist vielleicht
noch, dass besonders die Kämpfertruppen aus Moskau
und St. Petersburg sich auf dieses Wochenende freuen
– sie werden Kämpfer aus dem historischen Nürnberg
darstellen.
Internet: www.burggrabenfest.de
Carina Heimbach
Wann? Am Wochenende vom 06. – 08.09.2013
Wo? Im Burggraben 90403 Nürnberg
Zugang und jeweils Kasse:
Am Hallertor (Behindertengerecht)
Am Tiergärtnertor
Am Vestnertor
ÖPNV?
Haltestelle Hallertor (50 m zum Eingang)
Stadtbus 36, Straßenbahnlinien 4 und 6
Eintritt:
Der Eintritt für Kinder von 4-12 Jahren beträgt 3 EUR
Der Eintritt für Erwachsene von 13-100 Jahren 6 EUR
.rcn 31
MUSIK
THEES UHLMANN
JÜRGEN KLOPP DES INDIE-POP
Völlig egal, ob man die Musik von Thees Uhlmann oder
seiner langjährigen Band Tomte schätzt oder nicht, den
sympathischen Niedersachsen mit der markanten
Zahnlücke mag eigentlich jeder. Wie Kloppo im Fußball. Uhlmann, der im April 40 Jahre alt wird und sich
zum Start seiner Solo-Karriere hartnäckig als „Europas
ältester Newcomer“ bezeichnet, bringt Ende August
sein zweites Soloalbum unter dem Titel „#2“ heraus.
Unser Wolle hat ihn kurz vor dem Hosen-Auftritt in
Schweinfurt getroffen.
.rcn: Wie kommt es denn, dass ihr Vorgruppe von den
Toten Hosen seid?
Thees: Wenn man so lange Rock’n’Roll in Deutschland
macht, kommt man früher oder später an den Toten
Hosen nicht mehr vorbei. Der Manager der Hosen
fand es toll, dass wir unsere eigene Indie-Plattenfirma
gegründet haben und bat uns Hilfe an. Ich glaube, die
Hosen selbst finden es gut, dass wir andere Musik machen. Drei Tote Hosen-Coverbands im eigenen Vorprogramm würden ja keinen Sinn machen.
.rcn: Für viele Musiker ist Punkrock die erste Musik, die
sie selbst gemacht haben. War das bei dir auch so?
Thees: Wir hatten natürlich eine Punkband (Warpigs,
Anm. d. Red.). Wir wollten eigentlich Metal machen,
aber waren zu schlecht an unseren Instrumenten. Und
dann wurde ich zum Punk. Und das ist immer noch der
beste Soundtrack für eine heftige Pubertät. Ich war
damals mit einem Mädchen aus einer streng religiösen
Familie zusammen und trug ein Shirt der Dead Kennedys mit der Aufschrift „In God We Trust, Inc.“ mit einem
Jesus, der auf Dollarscheinen gekreuzigt ist. Die Eltern
sind dann natürlich ausgeflippt und das ist für einen
16-jährigen ein wahnsinnig gutes Gefühl. Alle Leute aus
unserem Umkreis, die es zu was gebracht haben, sind
Punks. Die kommen aus der Szene oder haben zumindest diesen DIY-Gedanken verinnerlicht. Wir machen
das alleine! Wir werden nicht um Erlaubnis fragen, ob
wir eine Platte herausbringen dürfen. Diese Selbstermächtigung ist bis heute für uns alle sehr wichtig.
.rcn: Die Gretchenfrage der Achtziger – „Hosen oder
Ärzte?“
Thees: Für mich war das immer klar. Ich mag es heute immer noch, wenn der Sänger das ist, was er singt.
.rcn 32
Das mag ich an Bruce Springsteen oder bei Bright Eyes.
Und ich mag zum Beispiel nicht so was wie Die Fantastischen Vier: Wir machen mal ein Lied darüber, wie es
ist, eine Krankenschwester im Ferrari zu sein. Dieses Ausgedachte liegt mir nicht so nahe, deshalb bin ich eher
der Hosen-Typ.
.rcn: Eine Handvoll Songs sind in Kalifornien entstanden,
wie klingt Dein neues Solo-Album? Nach Sommer,
Sonne und Meer?
Thees: Also, Kalifornien hört man den Songs definitiv
nicht an. Ich glaube, dass es ein bisschen poppiger
geworden ist, aber auch vertrackt, finde ich. Marcus
Wiebusch (Kettcar, Anm. d. Red.) hat mich angerufen
und gesagt: Hey Alter, geile Mainstream-Platte! Und
ich: Marcus, bist du sicher, dass du die richtige Platte
gehört hast? Und dann war ich ein bisschen beruhigt,
dass ich keine harsche, sondern eher eine Pop-Platte
geschrieben habe.
.rcn: Das letzte Album war ja sehr persönlich, über Deinen Heimatort Hemmoor in Niedersachsen und deine
Rolle als Vater. Worum geht es bei den neuen Songs?
Thees: Bei mir ist jede Platte persönlich. Das ist für mich ist
es ein ganz normaler künstlerischer Reflex. Ich würde es
als künstlich empfinden, wenn ich nur Lieder über Saufen machen würde. Auf der neuen Platte gibt es einen
Song der heißt: „Die Bomben meiner Stadt“, das ist im
Prinzip ein Dialog mit Jesus. Aufgehängt an den Veränderungen in Syrien, einem wahnsinnig schönen Land,
in dem jetzt die 400.000er Opfer-Marke geknackt wurde. Wie so ein Bilderbuch-Land plötzlich in Gewalt und
Chaos versinkt, das hat mich sehr beschäftigt. Oder
diese verdammte NSU und ihr Angriff auf Ausländer. Wir
finden es total super, dass nicht nur Deutsche hier wohnen. Wir leben gerne in einem Land, das aus verschiedenen Kulturen zusammengesetzt ist. Deshalb ist mein
Glaube: Man wird das Gute nicht aufhalten können.
Die Leute werden immer nach Höherem und mehr Demokratie streben. Die Leute wollen einfach Simpsons
gucken. Und irgendwann werden alle Leute Simpson
gucken dürfen. Weil es total super ist, Simpsons zu gucken. Es gibt an den Simpsons nichts Schlechtes. Es ist
ein Grundbedürfnis eines Menschen, mit jemandem,
den man liebt, auf dem Sofa sitzen zu dürfen, sauberes
Wasser zu trinken und die Simpsons zu gucken. Ich glaube, das wird man nicht aufhalten können.
.rcn: Wie sieht denn die Zukunftsvision von Tomte aus?
Thees: Das weiß ich nicht! Ich bin ja der Sänger und es
gibt für mich überhaupt keinen Grund, Tomte als aufgelöst zu erklären. Dazu muss ich nicht einmal etwas
sagen, weil Tomte so ein integraler Bestandteil meines
Lebens sind. Wenn du ein Auto hast, das du nicht fährst,
sagst du auch nicht: Das Auto ist jetzt aufgelöst. Das
steht dann einfach herum. In 20.000 Jahren ist es vielleicht verrostet, aber es löst sich nicht auf.
Wolfram Hanke
MUSIK
BOYSETSFIRE
DIE BRANDSTIFTER SIND ZURÜCK!
BOYSETSFIRE sind wieder da! Am 5. Oktober 2010 hat
die wegweisende Post-Hardcore-Band aus Newark/Delaware ihren zweiten Frühling angekündigt. Es
folgten Konzerte in ganz Europa, ein paar Besetzungswechsel und dieses Jahr ein neues Album: „While A
Nation Sleeps…“ Und die 13 Songs gehören wohl zum
Besten, was die Band je veröffentlicht hat. Folgerichtig
ist das neue Boysetsfire-Album heißer Kandidat für das
Hardcore-Album des Jahres.
Anfang Juni 2007 hatte die Band zwei Abschiedskonzerte in Philadelphia gespielt und war danach jahrelang untergetaucht. „Wir waren einfach total ausgebrannt“, erklärt Gitarrist und Gründungsmitglied Joshua
Latshaw die Gründe für den Split. „Wir waren in einem
echten Teufelskreis: Songs schreiben, aufnehmen, touren, Songs schreiben, aufnehmen, touren usw. Es gab
Streit mit der Plattenfirma, mit dem Management, mit
den Promotern. Es ist, als ob man verheiratet ist: Man
kann nicht einfach in die Ferien fahren, ohne sich mit
irgendeinem abstimmen zu müssen. Und irgendwann
haben wir uns gefragt: Wie würde unser Leben wohl
anders aussehen? Vielleicht hätten wir einfach mal
eine Auszeit nehmen sollen. Also haben wir uns einfach
aufgelöst und normale Jobs gesucht.“ Josh arbeitet im
sozialen Bereich, der zweite Gitarrist Chad Istvan hat
sich auf die Reparatur von Druckern spezialisiert und
Sänger Nathan Gray war Anstreicher.
Es gab aber auch in der Zeit ohne Boysetsfire Musik: Nathan und Josh gründeten die Band The Casting Out,
hatten sogar einen Auftritt in der deutschen RTL-Soap
„Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“, lösten die Band aber
schon im Oktober 2010 wieder auf. Es folgte die Wiedergeburt von Boysetsfire und das neue Album, das
auf Nummer 22 in die deutschen Album-Charts schoss.
„Mein erster Gedanke war: Mann, die Leute kaufen
wohl keine Platten mehr?“, sagt Josh und lacht laut.
„Nein, im Ernst. Es ist wirklich erstaunlich, dass eine klei-
.rcn 34
ne Band aus Delaware mit der
Hilfe von guten Freunden aus
Deutschland so etwas erreicht.
Auch dank der Hilfe von Oise
Ronsberger, dem Sohn eines
Schweinezüchters. Wir sind in
den Charts gelandet. Ohne große Medienunterstützung, kein großes Label, nur uns selbst. Es beweist, dass
noch gute Dinge passieren!“ Ronsberger, den ehemaligen Bassisten von Red Tape Parade, kennen Boysetsfire schon seit Jahren. Er war Fahrer bei der dritten
Europa-Tour von Boysetsfire, wurde irgendwann Tourmanager und begleitet die Band seitdem in Europa,
USA und inzwischen sogar in Australien. Mit ihm hat die
Band bei uns das Label End Hits Records als Plattform
für alle Veröffentlichungen in Europa. „Wir arbeiten nur
noch mit Leuten zusammen, die wir Familie nennen“,
sagt Josh. „Wir haben also eine Familie in Deutschland
und eine Familie in den USA. Ich würde Oise mein Leben anvertrauen.“
Im März hat die Band zwei Benefizkonzerte für das von
der Schließung bedrohte Jugendcafé Zwiesel im Bayerischen Wald gespielt. Bei den beiden Shows in der Bürgerhalle Frauenau kamen fast 10.000 Euro zusammen.
„Jeder von uns hatte diesen einen Ort, ein Jugendzentrum oder einen kleinen Club, der extrem wichtig war“,
erzählt Josh über die Verbindung nach Zwiesel. „Man
war 14 Jahre alt, hatte Ärger zuhause, hat überall angeeckt und findet dort Freunde und Menschen, die
einen unterstützen. Oise kam zu uns und hat gesagt:
Dieser Club hat mein Leben gerettet und muss vielleicht schließen. Könnt ihr helfen? Und keiner von uns
hat auch nur einen Augenblick gezögert. Und es hat
funktioniert. Es ist genug Geld zusammengekommen.
Das ist doch phantastisch! Wir sind glücklich darüber.“
Ganz nebenbei ist bei den Shows für das Jugendcafé
in Zwiesel auch das Video zu „Closure“, dem vielleicht
stärksten Song auf dem neuen Album entstanden. Ein
toller, in schwarz-weiß gehaltener Clip, der das besondere Verhältnis der Bandmitglieder zueinander und zu
den Fans optimal einfängt.“ Wolfram Hanke
Warum die Band zwei Bassisten hat und warum Korn
hinter goldenen Mauern lebt, lest ihr in der Langversion
des Interviews auf unserer Webseite.
KONZERTNACHBERICHTE
ANTI-FLAG,
STRIKE ANYWHERE
15.07.13 HIRSCH NÜRNBERG
Das erste Mal in Ihrer 20-jährigen Bandgeschichte
schafften es die Politpunks von Anti-Flag als Headliner nach Nürnberg und gaben sich im Hirsch den
zahlreich angereisten Fans die Ehre. Irgendwann vor
20 Uhr, also vor meinem Erscheinen, spielten die Englänger Apologies I Have None, die angeblich okay
waren. Strike Anywhere hotteten dann pünktlich um
20.00 Uhr auf die Bühne und stressten sich mit Ihrem
Highspeed-Punk durch einen 45-minütigen Set, der
natürlich Klassiker wie „Infrared“ und „I’m Your Opposite Number“ beinhaltete. Leider war der Sound relativ
mies, weswegen die Jungs aus Virginia etwas anstrengend waren. Nach fast 30 Minuten Umbaupause
wurde dann mit der Roten Zora und einem Sampleintro die Ankunft der Herren aus Pennsylvania angekündigt. Ab diesem Moment war der Hirsch knackevoll
und verwandelte sich im Handumdrehen in eine wilde
Zappelbude. Ging ja auch nicht anders, den AntiFlag schmissen gleich die drei Hymnen „This Machine
Kills Fascists“, „Broken Bones“ und „Turncoat“ in die
Menge. Zwischen den Songs nahmen Leadsänger
Justin Sane und Zweitvocalist Chris #2 eindeutig Position zu ihrer politischen Einstellung und heizten damit
das eh schon wildgewordene Publikum noch mehr
an. Nach sechzig Minuten und Songs wie z.B. „Fuck
CALEXICO
17.07.2013, SERENADENHOF NÜRNBERG
Der inzwischen dank der
gewachsenen Bäume sehr
grüne Serenadenhof ist natürlich das unpassende Ambiente für den Wüstenrock von
Calexico aus Arizona. Zwar
passten die Temperaturen mit
hochsommerlich warmen fast
30 Grad. Doch zu den mexikanischen Mariachi-Songs,
den Latin-Jazz-Stücken und
den Wüstenrock, der einen
in die Weite schweifen lässt,
muss die Luft eigentlich über
staubigen Boden flirren. Es
war trotzdem vom Anfang
bis Ende ein starkes Konzert.
Als Vorband spielten Depredo
und nach zwei Stücken stiegen Calexico für einige Songs
in wechselnder Besetzung mit
ein. Die Wechselspiele sind
ja eh ein Markenzeichen der
Multiinstrumentalisten von
.rcn 36
Police Brutality”, „This Is The New Sound”, „1 Trillion Dollars”, „This Is The End (For You My Friend)” endete der
reguläre Set und die Band verließ die Bühne. Nachdem die völlig durchgeschwitzte Meute den Chorus
von „Die For Your Government“ anstimmte, ließ sich
die Band nicht lange bitten und kehrte kurze Zeit
später zurück auf die Bühne. Sie schaltete nochmal
runter, um ihren musikalischen Vorbildern Ramones
(mit „KKK Took My Baby Away“) und Dead Kennedys
(mit „Nazi Punks Fuck Off“) mit Vollgas zu huldigen.
Dann kam endlich das lang erwartete „Die For Your
Government“, was vom Publikum mit einem ordentlichen Pogo quittiert wurde. Eine kleine Überraschung
hoben sie sich zum Schluss auf. Nachdem Chris #2 bei
„Die For Your Government“ einen Crowdsurf einlegte,
baute Drummer Pat beim anschließend halbakustisch
angestimmten „Power To The Peacful“ sein halbes
Schlagzeug ab, um es mit Hilfe der Stagehands direkt
im Publikum wieder aufzubauen. Kaum fertig, fegte
die die Band den Song „hautnah“ ins Publikum und
beendete nach 75 Minuten Gesamtspielzeit einen
grandiosen Auftritt. Danke und Ende!
Andrew Scheffel / Foto: Lea Biermann
Calexico um Frontmann Joey Burns und Lap SteelGitarrist Jairo Zavala. So „aufgewärmt“ starteten nach
kurzer Umbaupause Calexico ihren fast zweistündigen
wilden Ritt durch verschiedene Musikstile. Nachdem
die Band uns in Franken schon häufiger besuchte,
fiel auf, dass das Konzert sehr routiniert durchgespielt wurde und die eher ruhigeren, langsameren
und dunkleren Songs von ihnen nicht angestimmt
wurden. Andererseits, welche Band kann sich schon
jeden Tag so begeistern und alltäglich unvergessliche
Konzerthighlights abliefern. Unter den insgesamt 22
Songs, davon sechs von der letzten Scheibe „Algiers“,
gefielen besonders der schöne, bläser-dominierte
Mariachi-Song „Across The Wire“ vom Album „Feast
of Wire“, der die Schicksale der mexikanischen Flüchtlinge an der Grenze zur USA thematisiert, und der
geniale Kopfkinosong „Roka“ vom „Garden Ruin“Album. Traditionell covern Calexico Songs, dieses Mal
„Alone Again Or“ von Love, Joey Burns’ tiefe Stimme
passt wunderbar zu dem Stück, und als erste Zugaben „The Walls Came Down“ von The Call und ein
schmissiges „Little Black Egg“ von The Nightcrawlers.
Beim anschließenden „Günero Canelo“ durften dann
alle mitsingen und -grölen, ein ruhig gespieltes „The
Vanishing Mind“ beendete einen schönen, kurzweiligen Konzert- und Sommerabend. Roland Hornauer /
Foto: Bernd Sonntag
KONZERTNACHBERICHTE
THE GASLIGHT ANTHEM
13.08.2013, POSTHALLE WÜRZBURG
The Gaslight Anthem zu Gast in der Würzburger Posthalle. Wer bei dieser Band keine schwitzigen Hände
bekommt steht wohl auf Britney Spears. Aber egal,
eine der derzeit wohl erfolgreichsten Rockbands steht
an diesem Abend auf der Bühne und anders als bei
ihren zahlreichen Konzerten verzichteten sie in Würzburg auf hochkarätige Supportbands wie die Blood
Red Shoes oder Dave Hause und bedienten sich aus
der Region. Die Schweinfurter von The Ghost Rocket
kommen mit ihrem Post-Punk, der an Yellowcard und
Rise Against erinnert, wohl ein paar Jahre zu spät um
damit durchzustarten. Auch an diesem Abend tut sich
die Band um den schwitzenden und hüpfenden Sänger Eric Greulich schwer die Menge zu erreichen. Vermutlich wiegt der Schatten der Amerikaner zu schwer
für den regionalen Supportact. Das die Vorband nicht
einschlägt ist wohl auch zu einem großen Teil dem
Publikum geschuldet, welches so vielfältig ist das
BOYSETSFIRE
27.06.2013, HIRSCH NÜRNBERG
Na, wenn das mal kein schönes Hardcore-Paket
ist… dachten sich offenbar nicht wenige, die sich
am 27.06. zum Nürnberger Hirsch aufmachten, um
Boysetsfire mit gleich drei Support-Acts zu erleben.
Kollege Scheffel hatte dieses Package ja schon eine
Woche zuvor in Berlin gesehen, seinen Bericht könnt
ihr auf der rcn-Website lesen. Der Hirsch jedenfalls
war wie schon bei der letzten Tour komplett ausverkauft, wodurch leider einige teils weit angereiste Fans
dann draußen bleiben mussten. Als wir kurz nach der
Tagesschau am Hirsch ankamen, hatten Paper Arms
gerade begonnen, das Publikum für eine gute halbe
Stunde mit sehr ordentlichem und dynamischem
Hardcore zu versorgen, wobei besonders der variable Gesang erwähnt sei. Der Hirsch war zu dieser Zeit
bereits zum Bersten gefüllt und die Stimmung speziell im Bereich vor der Bühne sehr gelöst. Nach einer
willkommenen Umbau- bzw. Biergartenpause fegten
Bane über die Bühnenbretter und wurden während
ihrem gut 40-minütigen Set mächtig abgefeiert.
einem schwindlig wird. Kurzum:
The Gaslight Anthem erreichen
die breite Masse. Wie oder wieso
die Gaslichter so klingen wie sie
klingen braucht man nicht mehr
diskutieren, das wurde wohl
seit der Veröffentlichung von
"Handwritten" gefühlte dreihunderachtundfünfzig mal, was an
diesem Abend zählt ist der Auftritt und der ist durchweg gut.
Vom aktuellen Album "Handwritten" bis "Sink Or Swim" aus 2007
spielten sie so gut wie alles, was
man im Ohr hat. Bruce Springsteen hin oder her, The Gaslight
Anthem sind auf dem Besten
Weg dem Schatten des Boss
zu entsteigen. Danke, Bitte, und
vor allem gerne wieder. Markus
Schiroky / Foto: Markus Schiroky
Wenn man’s nicht bes- Bane
ser wüsste, dann wären
Bane glatt als Headliner
des Abends durchgegangen. Aber da kamen
ja noch – nach einer
relativ langen Umbaupause – die eigentlichen
Helden des Abends:
Boysetsfire! Die feuerten
eine Granate nach der
anderen ab und lieferten einen energetischen
Gig ab, der neben den
relevanten Hits der Band
(natürlich auch „Rookie“)
auch neues Material des
aktuellen Albums „When
A Nation Sleeps“ präsentierte. Die zahlreichen Fans
feierten altes wie neues Material gleichermaßen ab,
und so wurde der Auftritt im Hirsch zu einem echten
Hardcore-Highlight. Solche Packages dürfen sich
gerne öfter in der Noris blicken lassen!
PatShlim / Foto: PatShlim
KONZERTNACHBERICHTE
DANKO JONES, BOMBUS
07.05.13 HIRSCH NÜRNBERG
Ein schöner sonniger Tag war dieser 07.05.2013 und
er sollte auch schön enden, den ein Garant für
einen coolen und rockigen Abend ist Mr. Dank Jones
und seine gleichnamige Band aus Kanada. Doch
zunächst sollten die Newcomer Bombus das Danko
Publikum anheizen. Mit coolem und staubtrockenem
Stonerrock/-metal erwärmten sie die Gemüter und
ließen in so manchem Mund den Bierdurst anschwellen. Um kurz nach Neun standen Danko Jones da wo
sie sich pudelwohl fühlen, auf den Bühnenbrettern
des Hirschs. Der fast ausverkaufte Club empfing die
Band johlend und kreischend was den drei Herren
ordentlich gut tat, denn sie gaben in den nächsten
80 Minuten alles. Sprühende rotziger mit Blues und
Soul getränkter Rock´n Roll macht sogar einen Dienstag zu einem Freitag. Die Band konzentrierte sich
hauptsächlich auf die zwei neuern Outputs. Letztlich
war aber von jeder Platte mindestens ein Song in der
Setlist. Abgefeiert wurden u.a. Legs, Code Of The
Road, Dance, die neue Singel I Belived in God und
Sticky Situation. Mein absoluter Lieblingssong Lovercall
von der Born A Lion-Platte fehlte Gott Sei Dank nicht.
ROCK IM WALD
27.07.2013, WALDSTADION NEUENSEE/
LICHTENFELS
Verdammt heiß war es beim wie immer besten Rock
im Wald-Festival aller Zeiten. Und zwar in jeglicher Hinsicht! Man möchte den ersten Bands allein der Hitze
wegen einen „Rock unter härtesten Bedingungen“Orden verleihen, den rund 1200 Fans aber auch. Die
regionalen Acts Bensin Peniz, The Dazed und Down
in Grace haben durchweg überzeugt und tapfer
geschwitzt. Heißer konnte es dann nur bei den Hausfreunden Stonewall Noise Orchestra werden. Mein
größtes Mitgefühl haben aber definitiv die Jungs von
The Treatment erweckt, so enge Jeans bei der Hitze,
das ist konsequenter heavy, hairy Rock’n’Roll. So was
machen nur Engländer. Bei allem Schweiß muss aber
gesagt werden: Die Versorgung der Hochleistungsrocker war wie gewohnt erstklassig. Auf dem Gelände
des Waldstadion Lichtenfels/Neuensee gab es neben
den Essens-, Getränke- und Merch-Ständen auch die
kalte Brause für zwischendurch, da konnten weder
Stonerfan noch Bikini-Mädchen widerstehen. Entschuldigung, wer braucht da noch das Meer?! Überhaupt war die Stimmung nicht nur der Hitze wegen
absolut entspannt, alles fränkisch-friedlich möchte
man sagen. Heißt aber nicht, dass ausartende Ekstase
fehlte. Beispiel Valient Thor: Obwohl Valient Himself
durchaus ein wenig Ähnlichkeit mit einem Waldgeist
auf Speed hat, war er wohl das Schärfste, was diese
Bühne an diesem Tag gesehen hat. Eine gute Stunde
Kicking Ass. Dann Orange Goblin. Es hat etwas guru-
.rcn 38
Da ich Danko Jones das letzte Mal auf der We Sweat
Blood-Tour im Komm-Saal genießen durfte und mir
dort der hohe Frauenanteil im Publikum auffiel, war
ich etwas verwundert, denn die Geschlechterverteilung war dieses mal Konzerttypisch Männerlastig,
schade. Nichtsdestotrotz war der Auftritt großartig
und wie immer viel zu schnell zu Ende. Ein baldiges
Wiedersehen ist wohl sehr wahrscheinlich, da Danko
Jones Nürnberg nur sehr selten auf der Tourreisekarte
auslassen. Andrew Scheffel / Foto: Nadine Rodler
haftes, wenn Sänger Ben Ward auf die Bühne kommt,
die Arme weit öffnet und die ganze Festivalmenge
umarmt. Brachial und mit sehr viel Testosteron haben
die Engländer zum zweiten Mal im Waldstadion
aufgespielt. Sie gehören zu Recht zur international
erstklassigen Stonerfraktion und verdienten sich das
Tablett Huppendorfer Bier, das die Kollegen von Valient zwischendurch auf die Bühne gebracht haben.
Und dann der historische Moment: Vista Chino betreten die Bühne. Vista wer? Die halbe Ex-Besetzung von
Kyuss! Ach jaaaaaa! Fett! Die Erwartungen waren
hoch und wurden wohl für die meisten auch erfüllt:
Sänger Garcia war gut in Form, über Drummer Brant
Björk kann man nichts anderes behaupten. Bruno
Fevery und Bassist Mike Dean (ersetzt seit Ende der
Albumproduktion Nick Olivieri) dürfen sich mindestens Sons of Kyuss nennen. Mit stolz geschwellter Brust
kann zudem fest gehalten werden: Die Kalifornier
hatten ihren ersten Festivalauftritt in Deutschland
überhaupt in Oberfranken! Fazit: Wo die eine Band
zusammen mit den Fans die nächste Band vor der
Bühne abfeiert, ist man zu Hause. Anika Wiesbeck /
Foto: Wolfram Hanke
SCHLOSSHOF FESTIVAL
20.07.2013 HÖCHSTADT/AISCH
Seit 2007 findet jedes Jahr in Höchstadt an der Aisch
das perfekte Medievalfest statt, ein wunderschöner
Gegenpol zu den Massenaufläufen wie z.B. Rock
im Park. Nach den Anheizern Fatzwerk startete das
„reguläre“ Programm mit den runderneuerten Nachtgeschrei. Fazit: ganz klar Daumen hoch für die Band
mit neuem Sänger. Und man hat gut daran getan,
keine Kopie von Hotti zu suchen. Ebenso gespannt
konnte man auf den Auftritt von Faun sein. Kaum eine
CD wurde im letzten Jahr so kontrovers und leidenschaftlich diskutiert wie „Von den Elben“. Egal was
man von der Scheibe auch halten mag, kommerziell war sie ein gewaltiger Erfolg mit Platz 7 in den Top
Ten der Musikcharts und unzähligen Fernsehauftritten
und Radioeinsätzen. Viel für eine Pagan Folk Band,
es gab Kritik aus dem Lager der Fans der ersten Stunden. Gerade einmal ein Song fand sich dann in der
elf Lieder umfassenden Setlist. Nicht ganz zu Unrecht
wurde bei der Anmoderation von End of Green vermutet, dass sich die Jungs verlaufen hatten, wollten
sie mit ihrem Gothic Metal und Dark Rock auf dem
ersten Blick doch so gar nicht ins Line-Up passen. Einen
besseren musikalischen Gegenpol zu Faun hätte man
aber kaum finden können. Passend zu den Texten, die
von Einsamkeit, Depression, Schmerz und Tod handelten, war die Musik deutlich schwerere, aber absolut
hörenswerte Kost. Mit Gänsehautfaktor, meist dann
DAS FEUERTANZ FESTIVAL
2013 21.-22.06.2013
Für die einen ist es ein schöner Maskenball außerhalb
des Faschings im Freien, für die anderen heiß herbeigesehntes Klassentreffen des harten Kerns der mittelalterlich angehauchten Rock- und Gothic-Szene,
das Wacken Mittelfrankens. Erneut an zwei Tagen
klingelten die Glöckchen am Wams und der Met
floss in durstige Kehlen. Mal sich zwei Tage so richtig gehen lassen und in eine andere Zeit reisen war
angesagt. Bernd Sonntag sorgte für einen langen
Bericht auf unserer Webseite, aus Platzgründen hier
nur die Hauptbands. Headliner des ersten Abends
waren die Lokalmatadoren von Fiddler’s Green, die
den Heimvorteil perfekt zu nutzen verstanden. Die
Erlanger Band, die mit der neuen CD „Winners And
Boozers“ im Oktober in ganz Deutschland unterwegs
ist, brachte das durch die Sonne und die bisherigen
Bands extrem aufgewärmte Publikum vollends zum
Kochen. Überall tanzende und feiernde Menschen
beim Irish Independent Speedfolk der Mittelfranken,
unfassbar, wie schnell die Zeit bis zum Ende des furiosen Auftritts dahinraste. Überhaupt ging der Tag viel
zu schnell vorbei. Schwer vorstellbar, dass es Saltatio
Mortis am Samstag dann schaffen würden, die schon
tolle Stimmung noch ein paar Dezibel nach oben zu
schrauben. Doch für Springfloh und Sänger Alea und
wenn Sänger Michelle Darkness
mit seiner tiefen Stimme wie
eine Kreuzung aus Him und The
69 Eyes klingt. Mein ganz persönliches Highlight war einmal mehr
bei einem Festival der Auftritt
der Letzten Instanz. Mit „Flucht
ins Glück“ legte man los und
beendete ein gefühltes 30 Minuten-Konzert mit „Wir sind allein“
festivalbedingt viel zu kurz. Und
als mit Holly, Benni Cellini und
M. Stolz gleich drei Musiker den
Ritt auf den Händen des Publikums wagten und Holly singend
durchs Publikum wanderte,
feierte man die wohltuend fannahe Band um ihre „Rampensau“ Holly gnadenlos ab. Gut, dass die Sonne nach
dem Auftritt verschwunden war, so kamen auch die
Lichtshow und die Pyroeffekte von Subway To Sally
besonders gut zur Geltung, die die Steilvorlage der
Letzten Instanz nützten und einen denkwürdigen
Schlusspunkt unter einen wunderschönen Festivaltag
setzten. Es ist gar nicht so einfach, nach so einen Mittelaltertag mit so starken Musikdarbietungen, so vielen netten Besuchern und so vielfältigen Eindrücken
wieder im Alltag anzukommen. Auf ein Neues 2014,
kann man da nur sagen, besser geht’s nicht, Jungs.
Bernd Sonntag / Foto: Bernd Sonntag
seine spielfreudige Band ist das keine echte Herausforderung. Zählt Alea doch nicht zu Deutschlands größten Sängern, aber sicher zu einem der sehenswertesten Live-Performer, der das Publikum beeindruckend
mitreißen und um den Finger wickeln kann. Kein Wunder, dass sich Saltatio zu einem Top-Headliner entwickelt haben und auch optisch dank der tollen Entwürfe von Lucardis Feist gewaltig etwas her machen.
Neben vielem Bekannten gab es auch Neues zu
hören, wie die sehr kontrovers diskutierte neue Single
„Wachstum über alles“, in
Omnia
der musikalisch und textlich
das Deutschlandlied kritisch
und linkspolitisch verarbeitet
wird. Einmal mehr ein Beweis
für eine Band, die etwas zu
sagen hat, belanglos kann ja
jeder. Die Lichter auf der Burg
machten dann das Niveau
mit dem Mitternachtskonzert
in einem viel zu kleinen Burgsaal aus. 2 tolle „Feier“-TanzTage waren Geschichte und
schon jetzt kann man sich
auf 2014 freuen, wenn bei
Ausgabe 13 wieder Party pur
angesagt ist. Bernd Sonntag /
Foto: Bernd Sonntag
KONZERTNACHBERICHTE
BLACKMORE’S NIGHT
11.07.2013 SERENADENHOF NÜRNBERG
Einen Konzertbericht mit „Die Schöne und das Biest“
zu beginnen, ist ja schon fast eine Plattitüde aus der
Mottenkiste, aber es passt einfach wie die Faust aufs
Auge, um gleich noch eine Plattitüde hinterherzuschieben. Die Schöne ist natürlich Candice Night,
elfengleiche Ehefrau von Gitarrenlegende Richie
Blackmore, der die Rolle des Biestes inne hat. Es gab
in der Vergangenheit unterschiedlichste Presseberichte über Blackmore’s Night von sehr negativ bis
extrem positiv, die von begeisterten bis total verärgerten Zuhörern berichteten. In Nürnberg war die Laune
auf alle Fälle bestens, Candice strahlte, als wolle sie
der Sonne an diesem Tag echte Konkurrenz machen
und so konnte ein extrem gut gefüllter Serenadenhof
Blackmore’s Night incl. einer Zugabe bis 22.00 Uhr
sehr positiv erleben. Dass es keine weiteren Zugaben gab, kann man der Band übrigens wirklich nicht
anlasten, es liegt an den mir völlig unverständlichen
Lärmschutzauflagen im Serenadenhof, die ein Ende
um 22.00 Uhr vorschreiben. Das nützen Blackmore’s
Night bis auf die letzte Sekunde aus und man hatte
nicht den Eindruck, dass sie wirklich aufhören wollten. Dazwischen gab es einen Mini-Blackmore (das
gemeinsame Kind) auf der Bühne als „Störer“, absolutes Handyfoto-Verbot, Musik wie Russische Folklore,
Klassik wie das Intro aus Carmina Burana, Celtic Folk,
ROCK THE KIDS
14.06.2013, K4 ZENTRALCAFÉ, NÜRNBERG
Was der Speck ist für die Made, das wäre Rock The
Kids für den Rockfan, wenn er etwas Gutes tun will und
gleichzeitig einen geilen Abend verbringen möchte.
Besonders schön dabei: Die 8 Euro Eintritt bleiben in
der Stadt und werden dieses Jahr dem Aktivspielplatz
mit Theaterprojekt in der Grünwaldstraße gespendet,
wo sich Kinder aus „Problemvierteln“ kreativ und aktiv
austoben können. Die zündende Idee dazu kam von
Hansi, dem blinden Sänger der Nürnberger Indieband The Dehydrators, der zu diesem Anlass noch
zwei weitere Lokalbands ins gemütliche K4 Zentralcafé eingeladen hatte. Million Colors waren der erste
Act, eine junge Pop-Rock-Combo, die am selben
Tag schon auf dem Afrika Festival unter der Theodor-Heuss-Brücke zu hören war und die mit Trompete
und Spielfreude ganz gut in die Beine geht. Nach kurzer Pause freute sich alles auf besagte Dehydrators.
Und wer jetzt denkt „Ach wenn der Sänger blind ist,
stehen die wahrscheinlich wie die Salzsäulen auf der
Bühne“, der irrt wie Odysseus bei der Planung seiner
Seeroute. Der Blindenstock wird zum Mikro und ab
geht die Post. Hansi zeigt sich auf der Bühne nämlich
agil wie ein Flummi, schüttelt die Haare was das Zeug
hält, schmeißt sich immer wieder auf die Knie und
zieht sich nebenbei halb aus. Zwischen den Songs
macht er witzige Ansagen und interagiert zielsicher
.rcn 40
Blues, Pop bis zum Schlager und sogar Bierzeltmusik. Geboten wird
an diesem Abend alles,
da wird der begeisterte (Prog-)Rock-Fan
ebenso bedient wie
beim „Bad Romance“Cover der Lady GagaFan. „Moskau“ von
Dschingis Khan erklingt
genauso wie das hebräische Volkslied „Hava
Nagila“, was übersetzt „Lasst uns glücklich sein“
bedeutet und sehr passend für das steht, was
Blackmore’s Night an diesem Abend ihrem Publikum bieten wollen. Ein Crossover-Mix, in dem sich
jeder irgendwo wiederfinden kann. Ob man mit
solch einer Bandbreite von anspruchsvoller Renaissance-Musik bis zum Bierzeltklopfer einen wirklich
total begeistern kann, ist die Frage. Festzustellen
bleibt, dass es dem Publikum durchaus gefiel, bei
mir im Laufe des Konzertes aber auch schon mal
das Gefühl hochkam, „wie gerne würde ich jetzt das
Mikro ausdrehen“. Sogar Fans aus Australien waren
da, und solange so etwas passiert, werden Candice und Ritchie weitermachen! Ein durchaus vergnüglicher Abend. *Augenzwinker* Bernd Sonntag /
Foto: Bernd Sonntag
mit Einzelpersonen aus dem Publikum. Natürlich darf
man neben dem Unterhaltungsfaktor nicht vergessen, dass die Dehydrators auch musikalisch eine
Menge im Köcher haben. Alle, die auf Rock’n’Roll
mit viel Energie und ein bisschen Punkeinfluss stehen,
werden ihre helle Freude an ihnen haben. Kurz vor
Mitternacht übernahmen dann noch die Dead City
Rockets aus Erlangen das Feld, bei denen sich Gitarrist
und Bassist faszinierenderweise ausschließlich gebückt
über die Bühne bewegen. Falls jemand in der Pause
auf einem der Sofas im hinteren Eck eingeschlummert
war – spätestens jetzt wurde er mit Highspeed Punk
unsanft geweckt und konnte sich zum Glück doch
noch am restlichen Abend erfreuen. Am Ende stehen 800 € Reinerlös und ein fröhliches Minifestival mit
dringender Aufforderung
zum Kommen im nächsten Jahr, auf dass die
Hütte dann ganz voll wird!
Wem übrigens ein guter
Zweck besonders am
Herzen liegt, für den dann
gerockt werden könnte,
darf das das gerne kundtun, zum Beispiel auf der
Facebook-Seite von Rock
The Kids oder den Dehydrators! Yvonne Simon /
Foto: Quelle Band
MUSIK HÖHEPUNKTE
ADOLESCENTS
PRESUMED INSOLENT
CONCRETE JUNGLE RECORDS / EDEL
Mit einem Wortspiel
haben die Adolescents ihr neues, insgesamt sechstes Album
betitelt. „Presumed
Insolent“, was man
mit
„vermutlich
dummdreist“ übersetPUNK
zen könnte, spielt mit
dem juristischen Begriff „presumed innocent“ (vermutlich unschuldig). Die 13 neuen Songs in der sportlichen Gesamtspielzeit
von 33 Minuten erinnern mehr denn je an
das legendäre selbstbetitelte Debütalbum
der Band aus dem Jahr 1981. Abgeliefert
werden kurze, knackige Punkrock-Songs
mit mitreißenden Melodien. Aufgemerkt:
Die Adolescents wurden im Jahr 1979 im
kalifornischen Fullerton gegründet, also
nur wenige Monate und wenige Kilometer vom Ursprung der Punkrock-Urgesteine
Bad Religion entfernt. WH 8
ASHES OF ARES
ASHES OF ARES
NUCLEAR BLAST / WARNER
Um die neue „HeavyMetal-Macht“ wurde
im Vorfeld jede Menge Wind gemacht,
schließlich ist die Band
mit Van Williams (exNevermore), Freddie
Vidales und Matt BarPOWER METAL
low (beide vormals
bei Iced Earth) hochkarätig besetzt. Auf
ihrem Debüt bietet das Trio schnörkellosen,
straighten Power Metal, der sich nicht mit
unnötigem Schnickschnack aufhält. Trotz
der interessanten Gitarrenarbeit, dem
nach wie vor göttlichen Gesang Barlows
und dem gewohnt kraftvollen Drumming
Williams’ kann die Scheibe aber weder
an der Erhabenheit einer Iced Earth-Platte
noch an der schrägen Schönheit eines Nevermore-Werkes kratzen. Nun ja, Zwangsehen funktionieren ja auch nicht immer... JR
ASKING ALEXANDRIA
FROM DEATH TO DESTINY
SUMERIAN MUSIC / SOULFOOD
Die britische Metalcore-Kapelle hat sich
für ihr drittes Album einiges einfallen las-
sen, um nicht im
mittlerweile
doch
recht weitläufigen
Genre-Einheitsbrei
unterzugehen. Da
sich von Beatdowns,
zerschnipselten Vocal-Effekten
und
METALCORE MIT NEUEN Backwards-SchlurpPERSPEKTIVEN
Sounds kaum noch
jemand beeindrucken lässt, muss man
mittlerweile doch etwas mehr bieten als nur
soundtechnische Spielereien. Die einzelnen
Songs gehen so trotz einiger Raffinessen
relativ schnell ins Ohr und orientieren sich
streckenweise am Alternative-Sound der
Neunziger, ohne die Wurzeln der Band zu
verleugnen. Eine gelungene Weiterentwicklung also, mit der Asking Alexandria
einige neue Hörerschichten ansprechen
könnten, zumal die Songs auch live gut
zünden dürften. PS
ATLANTEAN KODEX
THE WHITE GODDESS
CRUZ DEL SUR MUSIC / SOULFOOD
Flutkatastrophenbewältigung
mal
anders. „Der Untergang der Stadt
Passau“, so der Titel
eines der drei (!) Intros auf „The White
Goddess“,
dem
GOTT ERHOITS –
zweiten Album der
DIE OBERPFOIZ
oberpfälzisch-fränkischen Epic-Doom-Senkrechtstarter. Am
Erfolgsrezept des Erstwerks hat man nichts
geändert – warum auch? Die Lücke, die
Bathory (R.I.P. 2004) und Manowar (R.I.P.
1986) hinterlassen haben, wird gekonnt
ausgefüllt. Dass Doom Metal zur Zeit relativ
angesagt ist, dürfte den Herren zusätzlich in
die Karten spielen. Markus Becker gibt wieder herzerschütternd pathetisch den Heldentenor und gehört wohl derzeit zu den
besten Sängern aus dem guten Frankenländle. Nur an den Texten von Mastermind
Dr. Manuel Trummer werden sich Historiker,
Heimatforscher und Volkskundler noch jahrelang die Zähne ausbeißen. PK
THE BLUE VAN
WOULD YOU CHANGE YOUR LIFE?
ICEBERG / INTERGROOVE
Gleich vorweg: Wer mit den Black Keys
klarkommt und sich halbwegs für gutes
Handwerk im Retro-Rockgenre
interessiert, kann sich
gleich den ganzen
Backkatalog
der
vier Dänen besorgen. Man bekommt
nämlich sogar einen
BLUES ROCK
Schuss Britpop dazu.
Man darf den Dänen ein fantastisches Talent bescheinigen, perfekte Rocksongs zu
schreiben. Ganz nebenbei hat die Band
mit ihrem pathetischen Good-Time-RetroSound zumindest in den Staaten schon
einige Perlentaucher aus der Filmindustrie
auf den Plan gerufen, welche diverse Titel
früherer Alben schon als Musik in TV-Serien
laufen ließen. Ob das der Band hierzulande
bei Gourmets schadet? Qualität sollte sich
letztendlich schon durchsetzen. Kaufen! EF
CARCASS
SURGICAL STEEL
NUCLEAR BLAST / WARNER
Carcass, die – nach
den Beatles – beste
Liverpooler
Band
ever, wirft 17 Jahre
nach dem 1996er
„Swansong“
ihr
Comeback-Album
„Surgical Steel“ auf
DIE RÜCKKEHR DER
den Markt. Umso
CHIRURGEN
euphorischer schon
der erste Durchgang: „Surgical Steel“ knallt
unfassbar gut und ist ein echtes Statement!
Ganz ehrlich, man könnte sich dieses
Comeback kaum schöner träumen, Carcass werfen hier die besten Ansätze der
Vorgängeralben in einen Topf und nehmen ein Album auf, das einerseits nahtlos
anknüpft und andererseits supermodern
klingt. Gleichzeitig: sehr einfallsreich, inspiriert, kompromisslos und vom ersten Ton
an unverkennbar Carcass. Dass sich eine
Band so lange Zeit lassen kann, um dann
das komplette – überwiegend aus armen
billig-Poser-Nachahmern
bestehende
– Genre an die Wand zu spielen, spricht
Bände. PS
COVENANT
LEAVING BABYLON
DEPENDENT / ALIVE
Ich bin mal so keck und behaupte, dass
man über die Platte in der schwarzen Szene noch länger sprechen wird. Bei Depe-
MUSIK HÖHEPUNKTE
che Mode hat man
langsam das Gefühl,
dass sie nicht mehr
viel zu sagen haben,
aber die zweiköpfige
Rumpfbesatzung
der Schweden, Eske
und Joakim, hat mit
diesem textlich tief
SYNTHIE UND BERT,
PARDON, WAVE
gehenden Gesamtkunstwerk eine Alternative geschaffen.
Wer Covenant noch nicht kennt: Dafür
braucht man keine schwarzen Klamotten
im Schrank, sondern Affinität zu Ambient,
Trip Hop und Synthiepop. Eine ausgewogene Platte ohne zuviel Experimente, dafür
aber durchgehend tanzbar. Kaufen! EF
DANIEL ROMANO
COME CRY WITH ME
NORMALTOWN RECORDS / WARNER
Hübscher Seiltanz,
den der ehemalige
Indiemusiker
hier
auf seiner Scheibe
vollführt. Ist das nun
Parodie oder meint
er das ernst? Als
Gitarrist bei City &
WEICHSPÜLER-COUNTRY Colour schlägt er im
Gegensatz zu seiner weiteren Band Attack
In Black schon ziemlich ruhige Töne an,
doch was man hier zu hören bekommt,
ist hilfreicher zum Entspannen als eine Valium! Auf der Platte gibt es ausschließlich
klassisch-balladesken Country mit viel
Herzschmerz zu hören, der in einer gleichbleibend ruhig-beseelten Langsamkeit
vorgetragen wird, dass man danach sofort
Lemmy hören muss, um wieder ein Gefühl
für Geschwindigkeit zu bekommen. Kann
gut sein, dass Daniel heimlich Sonic Youth
hört und dabei immer ein bisschen grinsen
muss, wenn er die neuen Verkaufszahlen
aus Nashville rein bekommt. EF
DEFEATER
LETTERS HOME
BRIDGE 9 / SOULFOOD
Ja, da schlägt mein
Hardcoreherz höher!
Kein
momentan
leider zu oft aufkommender Prügelcore
mit Metalgequietsche und Gegrunze,
sondern wütende
MELODIC HARDCORE
Shouts ohne „Ich
hab die dicksten Eier“-Texte die, wie bereits auf den ersten beiden Alben, die Geschichte einer Working-Class-Familie nach
dem Zweiten Weltkrieg erzählen. Prägnante und doch ordentlich dreckige Riffs,
die sich nicht auf der Flucht befinden und
sich von Song 1-10 immer gleich anhören,
geben den Ton an. Klingt erfrischend und
druckvoll. Für Liebhaber schnellen Hardcores eher weniger geeignet, da teilweise
schon schwerfällig, Menschen jedoch,
denen die Bridge 9-Labelkollegen Verse,
Have Heart und Co. gefallen, ist Defeater
wärmstens zu empfehlen. THA
DRENGE
DRENGE
PIAS / ROUGH TRADE
Drenge sind ein neues Garage-Duo aus
.rcn 42
England.
Dass
Schlagzeug und Gitarre auf der Bühne
ausreichen, um gute
Musik zu machen,
weiß man ja spätestens seit Bands wie
den White Stripes
GARAGE-ROCK
oder den Black Keys.
Und Drenge machen ordentlich Krach mit
vielen Gitarrensoli, klingen sperrig und noch
gut motiviert. Grundsätzlich ist der Sound
sehr Retro und geht ein bisschen in die Stoner-Richtung. Wem oben genannte Bands
oder der Trend zum Old-School gefallen,
der sollte ganz dringend reinhören. Wundersam ist, dass Drenge auf alles stehen,
was irgendwie aus Dänemark kommt, der
Bandname ist daher das dänische Wort für
„Jungs“. YS
EKLIPSE
ELECTRIC AIR
THE END RECORDS / SOULFOOD
Sie sind ein betörender Mix aus
Erotik und spielerischer Versiertheit.
Mal verträumt, mal
bombastisch
und
aufwühlend präsentieren die vier bildGOTHIC POP ROCK
schönen Streichmusikerinnen internationale Hits auf ihre ganz
eigene Art. Wer schon Apocalyptica etwas
abgewinnen konnte, liegt hier ganz sicher
nicht falsch. Wer auf der Suche nach wirklich neuer, mal ganz anders aufgezogener
Musik ist, sowieso nicht. Eine Reise durch
die musikalischen Gefühlswelten, wie sie
irgendwo zwischen Licht und Schatten,
Cello und Geige leben. SE
FIDDLER’S GREEN
WINNERs & BOOZERS
DEF SHEPHERD / INDIGO
Was haben Ozzy
Ozbourne, die Ärzte
(aus Berlin!) und
Fiddler’s Green gemeinsam? Sie alle
haben ihr eigenes
Open-Air bzw. sogar
eine eigene FestivalIRISH-SPEED-FOLK
reihe. Und wer ein
eigenes Open Air hat, der gehört zu den
ganz Großen seines Genres. Das unterstreichen die Fiddlers mit ihrem nunmehr schon
13. Studioalbum für den Speedfolk irischer
Stilrichtung wiederum eindrucksvoll. Jedes
der 16 Lieder könnte freilich auch problemlos auf einem der vorherigen Alben stehen,
so progressiv hat man sich nicht weiterentwickelt. Aber warum sollte man auch. AC/
DC haben angeblich auch x-Mal das gleiche Album aufgenommen. Die Songs von
„Winners & Boozers“ zünden wie gewohnt
und steuern ein paar Stimmungsperlen für
das ohnehin schon breite Partyportfolio der
Erlanger bei. Am besten live genießen. TA
FRANZ FERDINAND
RIGHT THOUGHTS, RIGHT WORDS,
RIGHT ACTION
DOMINO / ROUGH TRADE
So, da haben wir den Salat! Franz Ferdin-
and liefern genau
den Sound und die
Platte ab, die man
von der Band erwartet. Zum äußersten
entschlossene, gut
frisierte Musiker von
der Insel kredenVORBEI IST VORBEI
zen richtig schön
hektischen und bestimmend sowie straff
vorgetragenen Britrockpop, als wäre der
Niedergang der Spätneunziger-Hypewelle um die Kaiser Chiefs, Bloc Party und
Maximo Park nie abgeklungen. Wir finden
kein „Take Me Out“ auf der Platte? Scheiß
drauf! Wer also neoromantisch dem Gitarrengeschraddel der mittleren Nullerjahre
frönen möchte und auf den ganz großen
Ohrwurm verzichtet, der liegt bei der neuen Franzl Ferdinand genau richtig. Da kann
man mal getrost die Trainingsjacke wieder
aus dem Schrank holen. EF
GET DEAD
BAD NEWS
FAT WRECK CHORDS / EDEL
Streckenweise erinnern die Jungs
aus San Francisco
brutal an die famosen Solo-Alben
von Clash-Sänger
Joe Strummer. Aber
auch Fans der früPUNKROCK
hen Against Me!
werden viel Spaß mit dem Folk-Punk von
Get Dead haben! Gleich büschelweise
gibt’s Singalong-Hymnen zum Mitgrölen
und Bierdosen in die Luft strecken. Die
souligen Straßenhymnen des Quintetts um
Sänger Sam King haben zwar nicht viel mit
dem melodischen California-Punk-Sound
von Labelmates wie Lagwagon, Good
Riddance oder No Use For A Name zu tun,
sind aber bei Fat Wreck. Im August kommen die Kalifornier übrigens nach Deutschland. Don’t miss it! You might have fun! WH
GOV’T MULE
SHOUT
PROVOGUE-MASCOT / ROUGH TRADE
Die Amis aus dem
Dunstkreis der Allman Brothers und
Dickey Betts Band
spielten vor Monaten erst im Hirsch und
alle 70er-Althippies
und Musikgourmets
SOUTHERN-JAM-ROCK
waren
entzückt,
denn die Band ist eine unfassbare Rockund Bluesmaschine, die irgendwie das
Konzept von Grateful Dead (mit den vielen
Livealben) und den Spirit der 70er Jahre
Konzerte mit endlosen Sessions erfolgreich
ins neue Jahrtausend transferiert. Typischer
Sessionrock mit einer Bandbreite bis hin zu
Funk und sogar Reggae. Schließlich vereinen sie Fans der Black Crowes, Grand
Funk Railroad, von Southern-Jam-Rock
oder von Cream bis hin zu jüngeren Kombos wie Mother Superior. Witzig: Auf der
zweiten Platte sind dieselben Songs, nur mit
Zungenschnalzer-Gaststars: Elvis Costello,
Dr. John, Ben Harper, Glenn Hughes, Myles
Kennedy, Dave Matthews und sogar Steve
MUSIK HÖHEPUNKTE
Winwood. Entsetzlich geiler Old-SchoolRock. EF
HANNI EL KHATIB
HEAD IN THE DIRT
VERTIGO / UNIVERSAL
Hanni El Khatib mag
keine Schubladen.
Der Mann aus San
Francisco
kommt
aus der Skateboarder-Szene und hat
ein Album aufgenommen, das so
GARAGEROCK
ziemlich jedem seiner Kumpels gefallen dürfte. In 33 Minuten
Spielzeit gibt’s rauen Punkrock im Stil der
Stooges, räudigen Garagenrock, soulige
Schmachtlieder und poppige Nummern.
Als ob er Iggy Pop, Jon Spencer, Britney
Spears und Jamie T mit aufs Board nehmen
und mit ihnen zum Strand fahren würde.
Trotz aller Vielfalt ist „Head In The Dirt“ ein
erstaunlich homogenes Album geworden,
das in jeder Lebenslage funktioniert. Verantwortlich für die wunderbaren Schweineorgeln und die fuzzigen Gitarren im
Sound ist übrigens Dan Auerbach, Sänger
und Gitarrist der Black Keys, der das Album
in seinem Studio in Nashville produziert hat.
Ein Volltreffer! Von Hanni El Khatib werden
wir in den nächsten sicher noch einiges
hören – wenn er mehr im Studio als in der
Halfpipe abhängt! WH
HELLSONGS
THESE ARE EVIL TIMES
TAPETE / INDIGO
Die junge Generation chillt gerne.
Deswegen
sind
Hellsongs ja so beliebt, denn ihre sanft
instrumentierten Coverversionen laden
seit 2004 eben zum
LIGA DER AUSSEREntspannen ein. AnGEWÖHNLICHEN
gefangen hat es vor
COVERVERSIONEN
allem mit bekannten
Metal-Krachern, die in Loungemusik umgewandelt wurden. Dann kamen ein leichter
Schlaganfall und Ausstieg der ersten Sängerin, Fans wollten trotzdem wieder Konzerte und mit der neuen Sängerin läuft
nun alles wieder smooth. Schon jetzt sind
Cover wie „Iron Man“ von Black Sabbath
oder das in holprigem Deutsch gecoverte
„Engel“ der Rammsteine Klassiker der Interpretationskunst auf dem neuen Album.
Doch auch vier Eigenkompositionen zeugen vom Talent des Duos, jede langweilige
Indieband an die Wand zu spielen. Allein
„Animal Army“ von Babylon Zoo wird es
dann noch endgültig richten. EF
K37A
POSTMODERN DREAM
7MUSIC / NEW MUSIC
K37a sind vier Nürnberger. Diese Platte
ist ihre Debütscheibe. Kaum zu glauben, denn mit den
ersten Takten ist zu
hören: Da wurde die
Musik sehr sorgfältig
arrangiert! Da wird nicht einfach munter
drauf losgeschrammelt, wie es etliche junge Bands tun, sondern jeder Song ist ausgetüpfelt, ausgefüllt und hat jeweils einen
eigenen, deutlich hörbaren Charakter. Da
lohnt sich auch eine gute Anlage, schon
um die Stereo- und Raumeffekte herauszuhören. Alles in allem: sehr, sehr gute Indiemucke! Mit dem lockeren Instrumental
„Glade“ ist das Album viel zu schnell zu
Ende. Das Beste zum Schluss: Ab einem
Obolus von 5 Euro kann „Postmodern
Dream“ auf der Bandseite runtergeladen
werden. ROHO
LETZTE INSTANZ
15 JAHRE BRACHIALROMANTIK
DRAKKAR RECORDS / SONY
Insider werden natürlich darauf hinweisen, dass sich
Letzte Instanz schon
1996 unter den
Namen Resistance
gründeten und das
jetzige und erste
GOTHICFOLK
Best Of-Album zum
17-jährigen Bandjubiläum erscheint. Egal,
in den 15 Jahren als Instanz hat die Band
eine enorme Entwicklung durchgemacht.
War „Brachialromatik“ eher typischer Mittelalterrock im Stile von Subway To Sally,
haben Letzte Instanz bei den folgenden 9
Studioalben einen eigenen Stil, angesiedelt
zwischen Folk, Rock, Gothic, mit ein wenig
Electro und Metal, entwickelt. Unter den 19
Songs finden sich fast alle Hits, leider wurden davon nur vier Songs neu eingespielt
und interpretiert. Mit „Diamanten“ gibt es
lediglich einen neuen Song. Ob dies Kaufanreiz genug ist für die vielen treuen Fans?
ROHO
MICHAEL MONROE
HORNS AND HALOS
SPINEFARM REC / UNIVERSAL
Holy Shit!!! Michael
Monroe mit Backingband rocken das
Haus, dass einem
das Bier in der Kehle hängen bleibt.
Dieses Mal greift unter anderem Dregen
SLEAZE’N’ROLL
von den Backyard
Babies in die Saiten und verpasst den Songs
den Sound, den man von ihm erwartet.
Laut, roh, punkig und sleazig zugleich. Die
Nähe zu den Backyard Babies, aber auch
zu Hanoi Rocks ist nicht zu überhören. Der
Opener „TNT Diet“ holt einen erst mal mit
Schwung von der Kloschüssel. Spätestens
bei „Ballad Of The Lower East Side“ bewegt man sich sleazend zum Kühlschrank,
um über die Biervorräte herzufallen. Die
schmecken bei „Horns And Halos“ saumäßig gut. Also ab in den Laden, CD holen
und den Six-Pack nicht vergessen. ANS
MINISTRY
FROM BEER TO ETERNITY
AFM RECORDS / SOULFOOD
Ich weiß gar nicht, warum manche Leute
Geld für Therapeuten ausgeben, auf irgendwelchen Landkommunen dann zum
Urschreikurs antreten und hinterher schreck-
lich erleichtert sind,
weil sie alles rausgelassen
haben.
Al Jourgensen und
seine Mitstreiter haben auf der neuen
Ministry-Platte auch
alles rausgelassen,
URSCHREI-INDUSTRIAL
also liebe Psychoten,
kauft euch statt einem Schreikurs einfach
die neuen Ministry und singt einfach laut
mit. Direkt nach den Aufnahmen dieses 13.
Ministry-Albums verstarb leider Gitarrist Mike
Scaccia, dieses kontrollierte Chaos, das
trotzdem irgendwie schnell ins Ohr geht, ist
quasi unfreiwillig auch ein Nachruf geworden. Kurz: vertonte Schizophrenie, krank,
abartig, wuchtiger Industrial-Metal. Nach
dem Hören gibt es nur zwei Optionen: direkt in die Anstalt oder vorher noch mal
schnell kotzen? EF
TED NUGENT
ULTRALIVE BALLISTICROCK
FRONTIERS / SOULFOOD
Ted Nugents Ökobilanz ist sicher verheerend. Zum einen
ist der passionierte
Bogenjäger überzeugter Fleischesser,
fährt sicherlich so
einen
All-AmeriRIGHT-WING
can-V12-Truck und
PATRIOTENROCK
lässt auch bei den
Ansagen dieser achtundzwanzigsten Liveplatte innerhalb von wenigen Jahren keinen Zweifel, dass ihm auch als 63-jähriger
kein Tofu ins Haus kommt. Er interessiert sich
außer fürs Jagen und Fischen vor allem für
hübsche Frauenhintern und auf dem amerikanischen Outdoor-Channel betreibt er
gerade eine tolle Fernsehshow. Natürlich
sind alle Klassiker auf dieser Platte enthalten, aber der Knaller sind jedes Mal seine
Ansagen, nein Predigten. „Beyound All
Arguments“ ist das trotzdem immer noch
Erste-Sahne-Detroit-Motorcity-Abgehrock
DVD
FILM HÖHEPUNKTE
zum
Biersaufen.
Thema diesmal: „Spirit“. EF
OHRENFEINDT
AUF DIE FRESSE IST UMSONST
AFM / SOULFOOD
Ohrenfeindt
sind
auch auf ihrem
sechsten Studioalbum immer dann
am besten, wenn
sie die Songs textlich
von der ironisch-lässigen Seite angehen
VOLLGASROCK!
wie beim Titelsong
oder bei meinem Favoriten „Prokrastinations-Blues“ – wer sich in diesem Text nicht
wiederfindet, hat nie studiert, gearbeitet
oder ist einfach eine uncoole Sau. Leider
sind solche Momente auf der neuen Scheibe etwas selten. Man verliert sich schon
sehr in den üblichen Rock’n’Roll-Klischees,
aber die lieben ihre Fans nun mal. Was musikalisch gut ist – die gesamte Scheibe rockt
wie Sau! –, ist dann inhaltlich über die volle
Distanz doch etwas zu platt, wenn man zu
nüchtern ist. Das sind andere stilistisch ähnlich geartete Bands wie Airbourne oder
Bullet natürlich auch, die singen aber nicht
INDIE AUS NÜRNBERG
.rcn 43
MUSIK HÖHEPUNKTE
auf deutsch. Musikalisch gibt’s wenig zu
mäkeln, es sind zwar mitunter auch mal die
ein oder anderen ruhigen Töne zu hören,
im Prinzip aber gibt’s gemäß des Mottos immer ordentlich auf die Fresse. So auch live
am 18.10. im Hirsch. Hingehen! Bier trinken!
Oder umgekehrt... PK
RECKLESS LOVE
SPIRIT
SPINEFARM / UNIVERSAL
Es ist doch kein Wunder, dass so viele
Haarspraybands aus
den 80ern schnell
wieder von der Bildfläche verschwunden sind – die Musik
war halt einfach…
HAIR METAL
scheiße!
Reckless
Love erfüllen alle Klischees, beherrschen
auch Ihre Instrumente, aber Songs wie „I
Love Heavy Metal“ braucht kein Mensch.
Ganz schön überproduziert hört sich das
alles an. Um ’nen guten Abend zu haben,
mit Kumpels Bier zu trinken und vor der Bühne abzufeiern, taugt das, aber eigentlich
genügt eine Band, die dieses Genre noch
aufrecht erhält, und zwar Steel Panther!
THA
REVAMP
WILD CARD
NUCLEAR BLAST / WARNER
Was soll man von
einem Album halten, das alleine drei
Lieder mit dem Titel
„The Anatomy Of A
Nervous Breakdown“
betitelt hat. Der
Soundtrack für geHAIR METAL
stresste Jungeltern?
Vielleicht aber wohl eher die musikalische
Aufarbeitung des Burnouts der ReVampSängerin Floor Jansen (Ex After-Forever),
dem Hauptgrund neben ihrem Einstieg
als Nightwish-Session-Musikerin, weswegen
ReVamp trotz Charterfolgs des Debüts
im Jahre 2010 drei Jahre brauchten, um
das zweite Album nachzulegen. Das Warten hat sich aber gelohnt. Die Holländer
präsentieren eine kleine Symphonic-Metal-Perle. Symphonisch, aber ohne pathetischen Bombast und roh an den Stellen,
an denen es sich lohnt. Gönnt man dem
Album zwei, drei Durchläufe, macht es
richtig Laune. TA
HELGE SCHNEIDER
SOMMER, SONNE, KAKTUS
WE LOVE MUSIC / UNIVERSAL
Warum
eigentlich
Helge Schneider immer dafür verurteilt
wird, dass er neben
dem Takt, neben
dem Ton und auch
neben der Spur
steht, verstehe ich
SOMMERHIT
nicht.
Verdammt
viele Leute kaufen seine Platten. Also? Mir
ist Helge als diesjähriger Thronerbe für den
Sommerhit 2013 mit dem Kaktus extrem
wichtig, besetzt er damit doch diesen
heiligen Stuhl, bevor Leute wie Drews oder
.rcn 44
Krause mit wahrem Nonsens um die Ecke
kommen und sich draufsetzen. Immerhin
hatte er die Wahl: als hervorragender Jazzmusiker virtuose Musik zu improvisieren oder
mit Klamauk reich zu werden. Seine Familie
dankte es ihm und ich habe seinen neuesten Schrott schon mehrmals angehört, weil
er einfach ein Meister des unberechenbaren Humors ist. Grandios! EF
SEBADOH
DEFEND YOURSELF
DOMINO / ROUGH TRADE
Dinosaur Jr. veröffentlichen seit ihrer
Reunion 2005 ein
gutes Album nach
dem nächsten und
jetzt legt ihr Bassist
Lou Barlow endlich
auch mit seiner eiLO-FI / INDIE
genen Band nach!
Ganze 14 Jahre ist es her, dass Sebadoh
die letzte LP auf den Markt gebracht hat,
das Warten hat sich aber gelohnt, denn
das neue Album ist super! Aufgenommen
wurde ohne Label-Unterstützung komplett
im Heimstudio. Man fühlt sich gleich ein
bisschen zurückversetzt in die Alterna-Szene Anfang der 90er, als Sebadoh die Lo-Fi
Bewegung mitbegründeten, auch wenn
sie jetzt etwas melodiöser und weniger
sperrig klingen. „Defend Yourself“ ist auf jeden Fall voll mit Songs, die man hören will,
und hat für alle Emotionslagen etwas zu
bieten! Freut Euch drauf! YS
SINNER
TOUCH OF SIN 2
AFM / SOULFOOD
Was macht man, wenn die eigene Band in
jungen Jahren vom
damaligen
Label
über den Tisch gezogen wurde, die
Platten aus dieser
Ära nicht mehr regulär erhältlich sind,
und trotz großer
GOOD OLD
Fan-Nachfrage der
SWABIAN METAL
jetzige Rechteinhaber keine Anstalten macht, die Sachen
wiederzuveröffentlichen? Genau: Man
setzt sich hin, zimmert die ollen Kamellen
nochmal ein, legt eine ordentliche Schippe Bums und drei brandneue Songs oben
druff und veröffentlicht das ganze in Anspielung an die alten Klassiker als „Touch
Of Sin 2“ neu. Von solchen Widrigkeiten
lässt sich doch unser altes schwäbisches
Schlachtross Mat Sinner nicht unterkriegen!
Diese Veröffentlichung macht Sinn, da vor
allem jüngere Fans die Sachen aus den
80ern zum großen Teil gar nicht kennen
dürften, macht Spaß, weil Sinner meistens
Spaß macht, und ist bestimmt kein Schnellschuss zum Geld scheffeln. Das beweisen
die neuen Songs, allen voran „Heat Of The
City“ - gleichzeitig Anspieltipp Nummer 1. PK
SLUT
ALIENATION
CARGO RECORDS / CARGO RECORDS
Als Slut 1996 ihr erstes Album veröffentlichten, schwammen sie mit auf der damals
populären Indierockwelle. Doch schon
mit ihrem dritten
Album „Lookbook“
bewiesen die Jungs
aus Ingolstadt auf
vorzügliche Weise,
dass deutlich mehr
in ihnen steckt. Zwölf
Jahre später legen
ZUKUNFTS-INDIE
sie ihr siebtes Album
vor und haben sich mehr denn je von ihren
Anfängen entfernt. Gitarren hören wir auf
„Alienation“ überhaupt nicht mehr. Dafür
einen dichten Klangkosmos, der direkt aus
dem Hause Notwist und Radiohead stammen könnte. Neben jeder Menge Elektronik kommen aber auch Bläser und gar eine
Sitar zum Einsatz. Wer das Vorgängeralbum
„Still No. 1“ zu verkopft fand, wird mit diesem Nachfolger wenig Freude haben.
Aber alle anderen sollten diese Zukunftsmusik unbedingt ausprobieren. SP
THE STRANGLERS
FEEL IT LIVE
EAR MUSIC / EDEL
Synthesizer
und
Punkrock?
Beides
war bei den Stranglers Ende der 70er
gang und gäbe, als
die Pistols und Clash
damals in England
durch die Decke
PUNK-HEROEN
gingen. Die Songs
auf der Platte sind eine wunderschöne
Liveaufnahme inklusive Liedern von der
überraschend guten Studioscheibe Nr. 17
„Giants“. Wie sie es gemacht haben, weiß
ich nicht, aber die unvermeidliche Schweineorgel stört mich sonst extrem, nur bei den
Stranglers nicht. Alte Kracher wie „Hangin’
Around“ oder „Nice’N’Sleazy“ schieben
immer noch ungemein. Für Fachleute: Bekanntlich ist ja der geniale Songschreiber
Hugh Cornwell (der der Band nach der
Punkzeit kommerzielle Pop-Superhits wie
„Golden Brown“ oder „Always The Sun“
bescherte) seit 1990 nicht mehr dabei, Burnel und Black halten aber die Fahne hoch.
Vier Jahrzehnte Rockmusik blicken hier also
auf Euch herab. EF
SURFER BLOOD
PYTHONS
SIRE / WARNER
2010 war „Astro
Coast“, die Debütplatte von Surfer
Blood, für mich noch
das Album schlechthin, bis es dann
im
Media-Player
landete und die
INDIE ROCK
hohen Erwartungen
enttäuschte. 2013 rotiert „Pythons“ im Laufwerk und im Gegensatz zum Artwork von
2010 verzichten die Amerikaner auf den
bissigen Hai und vertrauen auf angesagtes
pastelliges Rosa. Auch im Sound schraubt
die Band aus Florida die Erwartungen etwas zurück und stellt sich brav hinten an.
Sollten 2010 noch die Strokes beerbt werden, begnügt man sich heute mit eingängigen Gitarren-Songs der Marke Eigenbau
ohne damit irgendjemandem auf die Füße
zu treten. Irgendwie langweilig, da wäre
es wünschenswert gewesen, 2013 an
„Astro Cast“ anzuknüpfen und einen
erneuten Versuch zu starten. MS
TANZWUT
HÖLLENFAHRT
TEUFEL RECORDS / SOULFOOD
Blickt man auf
die
bisherige
irre Fahrt der
Mittelalterrocker zurück, so
ist nun nach
etlichen
Jahren und BesetZURÜCK NACH VORN
zungswechsel
genau das entstanden, was man
lange vermisst hat: eine ziemlich fett
rockende Mittelalter-Metalband. Die
Elektronik der früheren Jahre ist etwas
in den Hintergrund getreten und die
Dudelsäcke spielen wieder eine zunehmend dominierende Rolle, sie unterstützen die hymnenartigen Refrains
als beständiges Gebläse, während
die E-Gitarre nun zum wichtigsten Instrument aufgestiegen ist. Mit dem typischen Opener „Höllenfahrt“, dem diabolischen Einflüsterer „Das Gerücht“,
dem Heimkehrsong „Heimatlos“ und
der starken Power-Ballade „Niemand
weiß“ ist eine handvoll starker und stimmiger Songs enthalten. Das Konzert
am 31. Oktober im Hirsch, passend zu
Halloween, dürfte eine ziemlich ausgelassene Tanzparty werden. Wir verlosen
übrigens 3x2 Karten! EF
TENSIDE
NOVA
RECENT RECORDS / ALIVE
„Nova“ ist die
schon
fünfte
Scheibe
der
vier Bayern aus
dem
Chiemgau. Gewohnt
harte
Mucke
liefern sie ab.
HEAVY METAL/THRASH
Inzwischen mischen sie aber ziemlich stilsicher die
treibenden, häufig stakkatoartigen
Drums und den oft fast nur geshouteten Gesang mit harmonischen Refrains
und abwechslungsreichen Gitarrenläufen. Tenside bleiben ihrem Stil treu,
legen aber gleichzeitig doch spürbar
mehr Wert auf die kleineren Details.
Vor allem die Vocals sind im Vergleich
zu den früheren Veröffentlichungen
deutlich anders ausgefallen. Die sehr
prägende Reibeisenstimme wird in
fast allen Songs durch „normalen“
Gesang ergänzt und teilweise auch
ersetzt. Kein Wunder, wenn der Sänger
von Emil Bulls, Christoph von Freydorf,
als „Vocal-Produzent“ mit dabei war.
„Nova“ kann bzw. muss öfters gehört
werden, schließlich gibt es bei jedem
weiteren Hördurchgang was Neues zu
entdecken. ROHO
DVD HÖHEPUNKTE
TRAVIS
WHERE YOU STAND
RED TELEPHONE BOX / ROUGH TRADE
Wer erinnert sich
noch an Travis?
Vierzehn Jahre nach
ihrem Hit melden
sich die Schotten mit
ihrem
mittlerweile
siebten Studioalbum
zurück. Es ist nicht
POPROCK MIT
so düster wie das
ANSPRUCH
damalige Hitalbum
und auch nicht so aufdringlich fröhlich wie
dessen Nachfolger. Stattdessen bewegen wir uns irgendwie in der Mitte davon,
gleichzeitig aber abwechslungsreicher
und lockerer denn je. Sogar ein bisschen
elektronischer ist es geworden. Songs wie
„Moving“ oder „New Shoes“ gehen direkt ins Ohr, der Rest folgt beim nächsten
Hördurchlauf. Möglicherweise das beste
Travis-Album seit ihrem 1999er Ultrahit „The
Man Who“. SP
TROUBLE
THE DISTORTION FIELD
FRW / ROUGH TRADE
Das neue Album
der Doom-Legende
Trouble aus Chicago
dürfte zu den am
heißesten
erwarteten Platten des
Sommers
zählen.
Nach dem Ausstieg
MASSIVES COMEBACK! von Eric Wagner, der
den Sound der bisherigen Alben stimmlich
wesentlich mitgeprägt hat, und dem kurzzeitigen Einstieg von Kory Clarke („Live in
Los Angeles“) stand die Band nach dessen
Abgang mal wieder vor einem kompletten
Re-Start. Mit Kyle Thomas (Exhorder, Floodgate) haben sich Trouble einen Sänger
an Bord geholt, der nicht nur besser als
Kory zum Trouble-Sound passt, sondern
stimmlich einige neue Türchen aufstößt.
„The Distortion Field“ ist ein lupenreines
Metal-Album und überraschend starkes
Comeback geworden, wobei Kyle teilweise für ein gewisses Southern-Feeling sorgt.
Hammer! PS
VISTA CHINO
PEACE
NAPALM RECORDS / UNIVERSAL
Eins vorab: Hätte
irgendeine Band diese Platte gemacht,
würde sie wohl nicht
weiter
auffallen.
Aber es sind eben
Vista Chino, zum
großen Teil Ex-KyussDESERT ROCK
Mitglieder, StonerLegenden also, die „Peace“ zum richtigen
Zeitpunkt veröffentlichen. Wummernde,
rotzige Gitarre ist gerade wieder gefragt.
Trotzdem sind die 9 echten Desert-Songs
nichts für die Masse. Wie befreiend, auf in
die Wüste! Auf der Platte finden sich Ohrwürmer, Kyuss-ähnliche Groover, vielseitige
Jam-Songs, etwas bluesige Stücke und erdiger Stoner Rock. Bei „Planets 1 & 2“ teilen
sich Brant Björk und John Garcia die Vocals
brüderlich. Irgendwie ganz schön friedlich,
.rcn 46
was auch dem restlichen Eindruck entspricht: bitte kein Rechtsstreit mehr, keine
Keiferei, hier ist unsere Platte, viel Spaß. Da
sind wir dabei. AW
VOLTO
INCITAIRE
CONCORD JAZZ / UNIVERSAL
Ja, ich weiß, Fusion
Jazz kann furchtbar
nerven. Es können
aber auch die
richtigen
Musiker
zusammen
eine
durchaus fette Platte einspielen, wenn
sie grooven statt
FUSION ROCK
frickeln. Das sagten sich der Tool-Schlagzeuger Danny Carey und ein paar auserlesene Musikerkollegen. Im Prinzip pendelt
man hier zwischen Jazz, Prog und Sologitarrenrock. Was die Scheibe ausmacht, ist
die Produktion, die fett wie Butter vor allem
auf einer guten Anlage richtig was aus den
Boxen herausholt. Ideale Nebenbeimusik
ohne Gesang zur akustischen Raumbeduftung. EF
WE BUTTER THE BREAD
WITH BUTTER
GOLDKINDER
BMG RIGHTS / ROUGH TRADE
Bisher waren mir
die Butterbrotjungs
nur vom Namen
her bekannt. Nun
darf ich auch mal in
den Genuss dieser
Jungspunde kommen und ich muss
HARDPOPMETALCORE
sagen, diese Butterstulle schmeckt vorzüglich. Pop-Elemente
verschmelzen mit derbem Modern Metal,
dass einem das Schmalz in den Ohren zu
brutzeln beginnt. Die letzte Band, die eine
ähnliche Melange zelebrierte, waren die
Farmer Boys. Auf WBTBWBs drittem Album
„Goldkinder“ klingt natürlich alles noch etwas moderner und härter als bei den Bauernbuben. Wen fetteste Gitarren, knackige
Drums, brutaler deutscher Gesang sowie
poppige Synthies neugierig machen, der
sollte unbedingt zugreifen. ANS
WHITE HILLS
SO YOU ARE… SO YOU’LL BE
THRILL JOCKEY / ROUGH TRADE
Wenn meine Großeltern dieses Album
hören
würden,
könnte ich jetzt
wahrscheinlich
ein „Die Jugend
von heute hört nur
Lärm“ ernten. Die
PSYCHEDELIC
CD donnert nämlich aus den Lautsprechern, mit Noise und
verzerrten Gitarren, ein bisschen wie bei
Sonic Youth. Zwischendrin eingestreut sind
immer wieder psychedelische Mantragesänge, elektronische Störgeräusche oder
Drone-Passagen. Insgesamt ein interessantes Gebräu, über die komplette Distanz
aber auch ein bisschen anstrengend. Wie
so oft bei experimenteller Musik: muss man
mögen oder eben nicht! YS
WHITE LIES
BIG TV
FICTION / UNIVERSAL
Ganz klare Kaufempfehlung für die
Editors-Gemeinde.
Auf ihrem neuen
Output bringen die
White Lies eine farblose, aber ziemlich
charmante Platte
an den Start. Auf
POP
der Insel sind sie natürlich ziemlich top, aber
die Inselaffen essen ja auch Chips mit Essiggeschmack. Die Zutaten sind einfach: viel
Hall in der Stimme, ganz wenig Gitarren, leises Schlagzeug, etwas sphärische Synthies
und ein warmer, voluminöser Bass. Und das
tollste: Kein Songs bleibt so richtig hängen,
weil alles gleich klingt, also ideal als Nebenbei-Beschallung. EF
DVD MUSIK HÖHEPUNKTE
KREATOR
DYING ALIVE
NUCLEAR BLAST / WARNER
Kreator sind nicht einfach nur eine Band.
Zusammen mit Destruction und Sodom
haben sie die harte
Musik in Deutschland
nachhaltig
beeinflusst und können
nicht nur Genre-Klassiker wie „Pleasure To
Kill“ oder „Extreme
Aggression“ vorweisen, sondern haben
mit ihren letzten beiden Longplayern ein
Energie- und Qualitätslevel erreicht, das
die Konkurrenz ganz schön blass aussehen
lässt. Die neue Live-Nachlese wurde zum
Abschluss der „Phantom-Antichrist-Tour“
in der packvollen Turbinenhalle in Oberhausen aufgezeichnet und die zum Teil
aberwitzige Kameraführung fängt überzeugend das ein, was los ist, wenn Mille
„das totale Chaos... Ruhrpott-Style!!!“ vom
tobenden Mob fordert. Die Setlist bietet
natürlich viele Standards, dazu kommen
die stärksten Tracks der aktuellen Scheiben
und auch die eine oder andere Überraschung („Endless Pain“!). Unterm Strich ein
hoch energetischer Konzertabend, der
perfekt in Bild und Ton eingefangen wurde und die Vormachtstellung Kreators in
Sachen Euro-Thrash-mit-Hirn erneut untermauert. Als Bonus gibt’s ein kurzes BehindThe-Scenes-Feature, ein Making-Of und
zwei sehr sehenswerte Promo-Videos, die
zeigen, dass Kreator immer noch ihr Maul
aufreißen, wenn irgendwas schief läuft.
Weiter so! JR
RAINBOW
LIVE IN MUNICH 77
EAGLE VISION / EDEL
Kultalarm! Rainbow waren Mitte/Ende der
70er Jahre die Institution in Sachen Hard
Rock und befanden sich damals unzweifelhaft auf der Höhe ihres künstlerischen
Schaffens. Nachdem Gitarrist Ritchie
Blackmore seine Stammband Deep Purple
1976 verlassen hatte, schuf er gemeinsam
DVD MUSIK HÖHEPUNKTE
mit u.a. Sänger Ronnie
James Dio und Schlagzeuggott Cozy Powell diese vergötterte
Band. Die Tour zum
dritten Album, „Long
Live
Rock’N’Roll“,
führte die Gruppe
am 20.10.1977 auch
nach München in die
dortige Olympiahalle. In dieser wahrhaft magischen Nacht
zelebrierte der Fünfer mit einer eindrucksvollen Setlist knapp zweieinhalb Stunden
lang Hard Rock pur und zeigte auf, warum Blackmore & Co. zu diesem Zeitpunkt
bereits Kultstatus innehatten: eine perfekt
besetzte, vor Spielfreude strotzende Band
und Songs mit absolutem Hitcharakter werden hier zum absoluten Hingucker. Alleine
die knapp 30-minütige Version von „Still I’m
Sad“ klingt wie von einer anderen Welt! „Kill
The King“, „Catch The Rainbow“, „Man
On The Silver Mountain“ und „Long Live
Rock’N’Roll“ fallen allerdings nicht ab! Einzig und alleine „Stargazer”, der Übersong
vom 1976er „Rising”-Album fehlt in der
Setlist. Die DVD zeigt einen Rockpalast-Mitschnitt aus dem Jahr 1977 in der entsprechenden, zeitgemäßen Qualität dieser
Ära. Kein unnötiger technischer Firlefanz,
kein Chichi – hier glänzt einfach ‚nur‘ das
Wesentliche – die grandiose Band und ihre
herrliche Musik. Als Zugabe gibt’s noch einige Promovideos und Interviews – und für
alle Die Hard-Fans den Audioteil als separat veröffentlichte Doppel-CD und DoppelVinyl. Für Anhänger der Band ein Muss! BS
SANTANA & MC LAUGHLIN
LIVE AT MONTREUX
EAGLE / EDEL
Es wird nicht allzuviele
Montreux-Mitschnitte
geben, auf der der
legendäre Impresario
des Festivals, Claude
Nobs zu sehen sein
wird. Diese hier ist eine
der letzten. Der im Januar 2013 verstorbene
Übervater wagte sich
nämlich im Laufe des
Elefantentreffens zu den beiden „Streithähnen“ mit der Mundharmonika auf
die Bühne. Streithähne? Nein, nicht ganz,
trotzdem ist das Konzert schon ein bisschen
Konkurrenzkampf, so eine Art Klampfenkampf wie bei Crossroads, nur mit Jazzrock.
1973 gab es ein gemeinsames Album der
beiden, dass im Nachhinein als bedeutende Platte gilt. Auf dem Cover: John
McLaughlin und Carlos Santana ganz in
Weiß. 200 Jahre, pardon, 50 Jahre später
liefern sich die beiden in Montreux auf der
Bühne ein schönes Duell nach dem anderen auf der Sechssaitigen. Zu Stücken von
der alten Scheibe schwingen sie sich auch
noch Improvisationen von Zeps „Stairway
To Heaven“ und Dylans „Knockin’ On Heavens Door“ hinauf. Dem Publikum gefällt
es und Claude Nobs hat mal wieder ein
denkbares Elefantentreffen hingebogen.
In Zeiten, wo lieblose Festivals die europäische Musiklandschaft überfluten, wirkt so
eine mit Herzblut durchgeführte Sonderveranstaltung wie der letzte Maler, der noch
keinen Computer für seine Kunst benötigt.
Lohnend für die Jazzgemeinde, weil auch
vom Bild und Ton gewohnte Montreux-Spitzenqualität! EF
DVD FILM HÖHEPUNKTE
3096 TAGE
CONSTANTIN /
HIGHLIGHT COMMUNICATIONS
Das Schicksal von
Natascha Kampusch
sollte den meisten
noch in Erinnerung
sein. Am 02. März
zerrt sie Wolfgang
Priklopil auf dem Weg
zur Schule in einen
Lieferwagen, sperrt
sie in eine extra von
ihm dafür gebaute,
unterirdische, karge Gefängniszelle und
hält sie dort wie eine Sklavin gefangen.
Psychopathische Machtspiele, krankhaftes
Besitzergreifen und menschliche Grausamkeit muss das Kind, welches unter dem
Peiniger zur jungen Frau reift, über sich ergehen lassen. Ihr Überlebenswille verdient
vollsten Respekt. Nach 3096 Tagen Gefangenschaft und Gehorsamkeit gelingt ihr
nach mehrmaligen Versuchen endlich die
Flucht. Dieser Film zeigt die Abgründe und
Hilflosigkeit, der ein Mensch ausgesetzt werden kann auf, und man schüttelt nur noch
den Kopf vor soviel Skrupellosigkeit. Die sehr
guten schauspielerischen Leistungen der
kindlichen sowie jungen Natascha lassen
den Film zu einem äußerst mitreißenden
Doku-Drama werden. THA
BATTLE OF THE DAMNED
SUNFILM ENTERTAINMENT
Dolph
Lundgren,
alter Schwede, mit
diesem Film hast du
dir leider keinen großen Gefallen getan!
Die Story ist immer
dieselbe: Virus bricht
aus,
Bevölkerung
mutiert zu Menschen
fressenden Zombies,
kleine Gruppe bleibt
unversehrt und versteckt sich, Held kommt
und rettet alle. Gute Genrevertreter wie
The Walking Dead oder Resident Evil haben da noch eine sozialkritische Note, hier
geht’s eigentlich von der ersten Minute an
nur darum, Zombies mit möglichst viel Munition zu füttern. Die Geschichte darum ist
ziemlich flach und steht durch die ganze
Ballerei eher im Hintergrund. Horror- und
Splatterfans kommen trotzdem nicht auf
ihre Kosten, typische Fress-Szenen, Blut etc.
sieht man nicht wirklich. Großartige schauspielerische Leistungen helfen dem Film leider auch nicht weiter, da nicht vorhanden!
Wenn es wenigstens noch einen augenzwinkernden B-Movie-Touch gäbe, aber
so... könnte man sich höchstens Samstagnacht als Spätfilm im TV nebenbei antun ...
um einzuschlafen. THA
DVD HÖHEPUNKTE
DVD FILM HÖHEPUNKTE
THE BEATLES
– wenn man zwischen 14 und 20 Jahre alt
ist oder sich diesen Geist erhalten hat. TA
MONTY PYTHON
UNIVERSAL / UNIVERSAL
In den Sechziger Jahren waren The Beatles
nicht nur tonangebend, was Musik und
Mode betraf, auch
das Kino eroberten
sie und erschufen
ganz nebenbei die
späteren Standards
für
Musikvideos.
Die Handlung ihres
zweiten Spielfilms ist schnell erzählt: Eine
obskure indische Sekte sucht nach einem
wertvollen Ring, den zufälligerweise ein gewisser Ringo Starr, seines Zeichens Schlagzeuger der berühmtesten Band der Welt,
am Finger trägt. Bevor sich die Fab Four
versehen, geraten sie in eine verrückte Situation nach der nächsten, unterbrochen
und untermalt lediglich von fetzigen Beatles-Songs. Man merkt dem Streifen zwar
an, dass keiner aus der Band ein geborener Schauspieler war, aber für den harmlosen Klamauk war das auch nicht weiter
notwendig. Die Handlung ist so bunt wie
absurd und versucht nur in Ansätzen, sich
an einen logischen Faden zu halten. Für
Beatles-Fans ist der Streifen natürlich Kult,
für alle anderen eine nette Sonntagnachmittagunterhaltung, bei der man nicht
nachdenken muss und tolle Musik zu hören
bekommt. Zum ersten Mal erscheint dieser
Film nun endlich komplett remastered auf
Blu-Ray. Eigentlich ein Highlight, aber aus
nicht nachvollziehbaren Gründen enthält
diese Neuveröffentlichung nicht mal eine
deutsche Tonspur. Dabei stellte gerade die
Synchronisation ein weiteres Highlight dar.
Extras sind Erinnerungen an die Dreharbeiten, eine Doku über die Filmrestaurierung
sowie US-Kinotrailer und Radiospots. SP
HENDRIX
KSM
REGIE: LEON ICHASO, DREHBUCH: ROB
WEISS, DARSTELLER: WOOD HARRIS
(HENDRIX).
FSK: 12, 98 MINUTEN PLUS EXTRAS
Von kaum einem
Künstler existieren mittlerweile so viele DVDs
wie von Jimi Hendrix,
dem begnadeten Gitarristen. Die schlicht
mit „Hendrix“ betitelte
Biografie
versucht
sehr authentisch den
steilen Höheflug des
jungen farbigen Musikers zu beschreiben. Schauspieler Wood
Harris gelingt es dabei auch den Musiker
sehr überzeugend, einschließlich der vielen Konzert- und Studioszenen, darzustellen. Diese sehr realistische Darstellung wird
verstärkt durch die Einblendung von Originalbildern und Filmszenen aus den 60er
Jahren. So wird beispielsweise der Auftritt
von The Who beim Monterey Pop Festival
1968 gezeigt und direkt danach spielt Harris
den damaligen spektakulären Auftritt von
Hendrix nach. Die Biografie dokumentiert
das damalige Musikbusiness einschließlich
der Begleiterscheinungen wie Alkohol,
Groupies und immer neuen Rauschgiften.
Durch den Film wird deutlich, wie das musikalische Genie durch ein unersättliches
Management verheizt wird. 1967/1968
tourte Hendrix zum Beispiel durch 60 Städte an 66 Tagen. Fast logische Folge: Er hält
nur noch durch immer mehr Drogen durch.
Leider nicht lange, am 18.9.1970 verstarb
Jimi Hendrix viel zu früh. ROHO
UNIVERSAL / UNIVERSAL
Dreißig Jahre ist es her,
dass uns die britische
Komikertruppe Monty Python den „Sinn
des Lebens“ erklärte.
Pünktlich zum Jubiläum erscheint der Klassiker im September
erstmals auf blu-ray.
Sprich: wir haben nun
die Gelegenheit, alles
in gestochen scharfem Bild zu sehen und
glasklarem Ton zu hören. An der Handlung
ändert sich natürlich nichts. Im Vorfilm segeln noch immer die Arbeiter der „Gesellschaft mit begrenzter Hoffnung“ in ihrem
Bürohaus los, während im anschließenden
Hauptfilm das Leben in seinen verschiedenen Stadien erklärt wird: Geburt, Kindheit, Schule – inklusive sehr anschaulichem
Sexualunterricht, die mittleren Jahre mit
kurzen Ausflügen in die Vergangenheit und
ins Restaurant, bis am Ende buchstäblich
der Tod an die Tür klopft. Für alle Musikfans
gibt es Lieder über die Heiligkeit von Sperma, das Universum und über Weihnachten
im Himmel. Da bleibt kein Auge trocken.
Bei den Extras orientiert sich die blu-ray-Veröffentlichung sehr an der 2-DVD-Special
Edition von 2003 (sprich: Gelöschte Szenen,
Making Of, Extra-Tonspur für alle Einsamen),
neu ist lediglich die einstündige Doku über
„die Bedeutung von Monty Python“, in der
es eine Teestunde mit den verbliebenen
Monty-Python-Mitgliedern gibt. Für Fans
lohnt sich der Kauf allein dafür. Für alle anderen gilt: Das hier ist ein Kultfilm, den man
gesehen haben muss. SP
BEAUTIFUL CREATURES
SENATOR / UNIVERSUM
HELP!
CONCORDE
Neues Futter für die
Generation Twilight
– allerdings nicht ganz
so vor Kitsch triefend
wie die fast zur Endlosigkeit ausgewalzte
filmisch
adaptierte
Vampir-Romanze aus
der Feder von Stephenie Meyer. Hier
gibt es keine Vampire
und Werwölfe – dafür aber so genannte
Caster, männliche bzw. weibliche Hexen
und Hexer. Natürlich in dunkler und heller
Version. Dazwischen wird eine Teenie-Romanze gesetzt, mit ein wenig seichtem
Wortwitz versehen und mit dezent gesetzten Spezialeffekten garniert. Basierend auf
der Buchvorlage von Kami Garcia und
Margaret Stohl, ist Beautiful Creatures so
ein nettes Stück Jugendfilm geworden,
der sich irgendwo zwischen Sabrina – Total
verhext und Buffy, im Banne der Dämonen
verliert. Mit Jeremy Irons und Emma Thompson in Nebenrollen war dieser Film zwar kein
„Muss“ im Kino, taugt aber durchaus für
einen kuscheligen DVD-Abend zu Hause
.rcn 48
INVADER
Nach einem Überfall
im Irak flüchten die
beiden schwer verletzten spanischen Militär-Ärzte Pablo und
Diego in ein nahegelegenes Dorf. An das,
was dort geschehen
ist, kann sich Pablo,
der zwei Wochen später aus dem Koma im
Krankenhaus erwacht, nur schemenhaft
erinnern, und da sich selbst sein Partner Diego weigert, ihm die Wahrheit zu erzählen,
versucht Pablo auf eigene Faust den Einsatz zu rekonstruieren. Der Regierung wird
er dabei ein Dorn im Auge und bei dem
Versuch den Komplott aufzudecken bringt
er sich und seine Familien in Lebensgefahr.
Actiongeladener Film, der blutige Kriegsszenen, Verfolgungsjagden und Verschwörungsszenarien bietet. Filme wie diesen
gab es zwar schon zu Genüge, meistens
jedoch heroisch heldenhafte USA-Streifen.
Gut, dass sich auch andere Länder mit
dem Krieg im Irak auseinandersetzen. THA
DER SINN DES LEBENS
SHOOTOUT KEINE GNADE
CONSTANTIN / HIGHLIGHT
REGIE: ALESSANDRO CAMON, MIT: SYLVESTER STALLONE, CHRISTIAN SLATER,
FSK: 16, 92 MINUTEN PLUS EXTRAS
Was erlaube Rocky? Im Zeitalter von
computeranimierten
Stunts, verzwirbelten
Storys und der zunehmend weltweiten Konkurrenz im
Actiongenre, schickt
Hollywood den guten alten Sylvester
Stallone auf die Straßen von New Orleans als Auftragskiller, der
auch noch eine unheilige Allianz mit einem
schlitzaugigen Bullen aus Washington eingehen muss, weil ihm sein junger Partner
weggeblasen wurde und James Bonomo
(so Sly’s Name) als verdächtig gilt. Natürlich
hat James seinen berühmten Dackelblick
nicht ganz so gut drauf, das viele Liften
strafft halt die Gesichtszüge etwas unnatürlich. Ähnlichkeiten im Namen von Bonomo
und einem Bonobo sind rein zufällig. Was
erlaube... also James’ Grundsatz ist, dass
niemals ein unschuldiger Zeuge bei einem
seiner Auftragsarbeiten mit drauf geht.
Das Bullen-Schlitzauge hat übrigens auch
seinen Partner verloren und so ballern sich
DVD FILM HÖHEPUNKTE
beide durch haufenweise Schuldige und keinen Unschuldigen.
Ein richtig schöner Oldschool-Neuzeitwestern, ganz ohne Mord im
Konvoi einer Marching Band, obwohl der Streifen in New Orleans
spielt. Wer meine Story vermisst: es gibt keine. EF
THE MASTER
SENATOR / UNIVERSUM
Joaquin Phoenix, der Star aus der Johnny
Cash-Biographie „Walk The Line“, sorgt
öfters mal für kontroverse Schlagzeilen.
Nach dem großen Erfolg kam erst mal der
Alkoholentzug, bevor er sich ein Jahr lang
als komplett abgewrackter Pseudo-Hip
Hopper zum Affen machte, alles nur für die
Doku „I’m Still There“, wie sich im Nachhinein herausstellte. Letztes Jahr bezeichnete
er die Oscar-Verleihung öffentlich als Bullshit
und wurde prompt für seine Rolle als Freddy Quell in „The Master“ nominiert, die er wohl gerade wegen
seiner Vergangenheit so wahnsinnig überzeugend spielt. Quell
kehrt traumatisiert aus dem Zweiten Weltkrieg zurück und kommt
mit seinem Leben nicht mehr klar. Er ist 24 Stunden am Tag unzurechnungsfähig, trinkt, provoziert und nutzt jede Gelegenheit
zur Schlägerei. Eines Nachts verirrt er sich auf die Yacht von Lancaster Dodd, (gespielt von Philip Seymour-Hoffman) dem charismatischen Anführer der Sekte „Der Ursprung“, die es zum Ziel
hat, frühere Leben zu erkennen und die Zivilisation zu korrigieren.
Dodd beschließt, Quell aufzunehmen und zu seiner rechten Hand
zu machen. Durch Psychospiele soll er seine Selbstbeherrschung
zurückgewinnen und geheilt werden. Je mehr Zeit Quell in der
Sekte und mit deren Meister verbringt, desto weniger erschließt
sich ihm der Sinn dahinter und er möchte abspringen. Der Film
lebt vor allem von der Spannung zwischen Phoenix und Hoffmann, ist aber insgesamt etwas zäh, so dass ich ihn auf drei Teile
angesehen habe. Die Szenen wiederholen sich sehr oft, man
sieht immer wieder Freddy, wie er sich daneben benimmt oder
bei denselben kuriosen „Therapiemaßnahmen“. Es entsteht eine
gewisse Distanz zum Film, der irgendwie an einem vorbeizieht und
ohne Wertungen ziemlich offen endet. YS
TRISHNA
POLYBAND / WVG
Trishna spielt in Indien, ist aber kein Bollywood-Film. Heißt: Keine Unterbrechungen
mit Tanztheater und Shahrukh Khan ist auch
nicht am Start. Regisseur Michael Winterbottom versucht, Indien als Land der Gegensätze darzustellen, anhand einer zunächst
etwas seichten Liebesgeschichte. Trishna ist
ein armes Mädchen vom Lande, das aber
blendend aussieht und damit die Aufmerksamkeit des wohlhabenden Jay auf sich
zieht. Er bietet ihr eine Stelle im Hotel seines
Vaters an und überzeugt sie später, als seine Geliebte heimlich
mit nach Mumbai zu kommen, wo er als Filmproduzent Fuß fassen
möchte und hierarchische Unterschiede keine große Rolle spielen. Tatsächlich führen die beiden dort ein schillerndes Leben als
normales und modernes Paar, den Zuschauer beschleicht aber
bereits hier das Gefühl, dass Jay seine Freundin lieber klein halten
möchte. Als dann sein Vater schwer krank wird, verschwindet er
für eine Weile und kehrt als anderer Mensch zurück. Trishna wird
von der „Geretteten“ immer mehr zur Missbrauchten, bis sie nicht
mehr kann. Auf den ersten Blick erscheint es unverständlich, warum sie nicht längst die Reißleine zieht oder die Chancen nutzt,
die sich ihr in Mumbai bieten. Wenn man in Betracht zieht, dass
in Indien statistisch alle 21 Minuten eine Frau missbraucht wird
und Frauen, die sich gegen Gewalt wehren, mit Racheakten wie
Säureangriffen oder „Küchenunfällen“ rechnen müssen, macht
das Ganze vielleicht mehr Sinn. Optisch schön anzusehen sind
die Bilder, einerseits von der Landschaft, andererseits von der Millionenstadt. Alle Dialoge zwischen Trishna und ihrer Familie oder
Freunden sind auf Hindi mit Untertiteln, wodurch der Film authentischer wirkt. YS
LITERATUR HÖHEPUNKTE
LITERATUR HÖHEPUNKTE
DU ODER ICH
ELSIE CHAPMAN
KNAUR VERLAG, 336 SEITEN
ISBN: 978-3426653296
In einer Welt, die alles andere als richtig
erscheint, lebt die 15jährige West Grayer.
Sie hat ihre gesamte
Familie verloren und
steht nun auf eigenen
Beinen, um gegen ihr
Schicksal zu kämpfen.
Denn West lebt in einer Zukunftswelt, in der
jeder Mensch einen Doppelgänger besitzt
und in der jeder Jugendliche vor Vollendung seines 20. Lebensjahres „aktiviert“
wird, seinen „Auftrag“ bekommt. Den Auftrag, seinen Doppelgänger zu töten, wofür
die Aktivierten 31 Tage Zeit haben. Stirbt
keiner von beiden in diesem Zeitraum, werden die Doppelgänger beide ausgeschaltet. Als nun auch noch ihr älterer Bruder
bei einem anderen Doppelgänger-Kampf
ums Leben kommt, beschließt West ein
Striker, ein legaler Auftragskiller, zu werden.
Doch dann bekommt West selbst ihren
Auftrag und sie beginnt, trotz der Unterstützung ihres Freundes Chord, vor ihrem Zwilling zu fliehen. Doch wie lange kann sie sich
vor ihrem Substitut verstecken? Wie lange
wird es dauern, bis ihr ihre Doppelgängerin zuvorkommt? Nun beginnt ein rasanter
Wettlauf mit der Zeit… SG
GIFTGRÜN
BETTINA PLECHER
RORORO, 304 SEITEN
ISBN 978-3499235627
Der Titel sagt schon
alles: Es wird giftig!
Der
Debütroman
von Bettina Plecher
beginnt bei uns in
Franken,
genauer
gesagt in Würzburg.
Protagonistin Frieda
May, gerade einmal
25 Jahre alt, hat dort
soeben ihr Medizinstudium beendet und würde sich nun gerne
der Entwicklungshilfe widmen. Daraus wird
aber nichts, denn ihr Doktorvater, Gabor
Nader, für den sie mehr als nur Sympathie
empfindet, schafft es , sie um den kleinen
Finger zu wickeln und dazu zu überreden,
als Stationsärztin mit ihm nach München
zu gehen. Als wäre Frieda vom stressigen
Klinikalltag nicht sowieso schon komplett
überfordert, stirbt Nader nach gerade einmal 2 Tagen in der Landeshauptstadt unter
schwer mysteriösen Umständen. Diagnose:
Vergiftung mit der Herbstzeitlosen. Davon,
seinen selbstgepflückten Bärlauch zu essen, während man das Buch liest, ist hiermit
schon mal abgeraten. Frieda und ihr neuer
Mitbewohner Quirin Quast, zufälligerweise
Toxikologe und durch eine vertrackte Vergangenheit mit Nader verbunden, wittern
einen Mord und stellen waghalsige Nachforschungen an. Wie so oft, wenn ohne
Polizei auf eigene Faust ermittelt wird (man
denke da nur an gewisse Vorabendserien
.rcn 50
im TV, bei denen Förster und Tierärzte auf
Sherlock Holmes machen), wirkt der ganze
Fall etwas konstruiert. Das sollte einen aber
nicht unbedingt vom Lesen abhalten, denn
der Krimi macht trotzdem Spaß. Die Autorin
hat schriftstellerisch durchaus Talent und
fängt die kalte Klinikatmosphäre und die
Münchener Lebensart sehr überzeugend
ein. Vor allem hat sie Figuren geschaffen,
die, wenn auch teilweise ein bisschen arg
klischeehaft, alle ihre Schrullen haben und
für das ein oder andere Schmunzeln sorgen. YS
GLENN HUGHES
DIE AUTOBIOGRAFIE
VON DEEP PURPLE ZU
BLACK COUNTRY COMMUNION
IP VERLAG, 216 SEITEN
ISBN-13: 978-3931624712
Ehrlich gesagt fand ich
Glenn Hughes damals
etwas strange, als er
bei Purple einstieg,
vor allem veränderte
sich deren Musik doch
etwas in eine mir fremde Richtung. Seine
Stimme war für mich
auch gewöhnungsbedürftig, und von
Trapeze hatte ich eh keine Ahnung. Nach
dem lesen dieses Buches ist er mir aber
symphatischer, weil sein Leben mehr Stoff
beeinhaltete als die Biografien so manches
Punkrockers. Und zwar meist ziemlich guten
Stoff – im Prinzip ist das Buch eine einzige
Abbitte nach dem Motto, liebe Musikerkollegen verzeiht mir, dass ich mich zwanzig
Jahre wie ein Arschloch benommen habe,
weil ich zwanzig Jahre eine Drogensüchtiger war. Hughes beschreibt hier ausführlich, wie er die immer reichlich fließenden
Tantiemen der drei Deep Purple-Alben, bei
denen er mitgewirkt hatte abwechselnd
geschnupft, geraucht, geschluckt oder in
die Blutbahn gejagt hatte. Ich nehme an
das waren einige Einfamilienhäuser. Das
er immer noch lebt, verdankt er einigen
Musikern, die es gut mit ihm meinten und
helfen wollten, ihn von seiner Sucht zu befreien. Aber wer Geld und Drogen hat, hat
auch Freunde, falsche. Und so bleibt vor
allem sein Loblied auf Ronnie James Dio
haften, den er wegen seiner Aufrichtigkeit
– berechtigt – über den grünen Klee lobt.
Momentan rockt der rastlose Ausnahmebassist und –sänger mit Joe Bonamassa,
ist clean und hat endlich die richtige Frau
gefunden. Ich empfehle jedem Verherrlicher von Drogen, sich dieses Trainspotting
zum umblättern zur Abschreckung einmal
reinzuziehen. Mittels Lesen bitte. EF
WIR TIERE
JUSTIN TORRES
DVA, 176 SEITEN
ISBN: 978-3-421-04579-9
Warnhinweis: „Wir Tiere“ ist keine leichte,
nebenbei im Bad oder Straßenbahn zu
lesende Kost, sondern der 1980 geborene
Justin Torres ist einer der interessantesten
Autoren der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Entsprechend anspruchsvoll wird
erzählt und der Leser/
die Leserin muss sich
die Zusammenhänge
richtiggehend
erarbeiten. Erzählt wird
die Kindheit dreier
Brüder: Manny, Joel
und der namenlos
bleibende Ich-Erzähler. Es sind viele einzelne, teilweise rohe und
gewalttätige Geschichten der Brüder und
ihrer Eltern aus Brooklyn. Sie eine Weiße, er
Puerto Ricaner, durchleben fast laufend
Beziehungsdramen. Zwangsläufig sind die
drei Söhne davon direkt betroffen. Der Roman enthält selbstverständlich autobiografische Züge von Torres. Er macht deutlich,
wie prägend glückliche Momente, Enttäuschungen und Verletzungen in der Familie
für die Persönlichkeitsentwicklung sind. Dies
alles ist sehr knapp, sehr emotional, direkt
und hart formuliert. Als der Vater überraschend einen Pick-up (Geländewagen mit
Pritsche) kauft, wird die Reaktion der Mutter
wie folgt beschrieben: „„Wie viele Kinder
hast du, verdammt? Wie viele Kinder und
eine Frau, und wie viel Geld verdienst du?
Wie viel verdienst du, um diesen Pick-up
abzuzahlen, wenn du den ganzen Tag auf
dem Hintern hockst? Dieser Scheiß-Pick-up
hat noch nicht mal genug Sicherheitsgurte
für deine Familie.“ Sie spuckt in Richtung
der Einfahrt. „Dieser beschissene Monsterpimmel-Pick-up.“ ROHO
VERANSTALTUNGSPLANER
Freitag, 30. August 2013
D.U.B.-CLUB Revival
DER CULT, Nürnberg
DER BEATLADEN
MATA HARI BAR, Nürnberg
DAS DOPPEL & ALTERNATIVE ROCK
LABYRINTH, Würzburg
MASTERS OF METAL: HEAVY,
POWER, THRASH, PAGAN
NEW FORCE, Erlangen
PARTY ROCKXX
GREEN GOOSE, Nürnberg
HARD'N'HEAVY MEETS
DEUTSCHROCK
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
DJ MICHA: INDIE, BEATMUSIK,
ALTERNATIVE
42, Nürnberg
FILTER
BATSCHKAPP, Frankfurt
Samstag, 31. August 2013
FORCE EXTREME:
BLACK, DEATH, GRIND
NEW FORCE, Erlangen
SCHWARZ TANZ
DER CULT, Nürnberg
DEINE LAKAIEN
SERENADENHOF, Nürnberg
DEUTSCHROCKABEND
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
"SO LONG AND THANKS FOR ALL
THE FISH": INDIE-BEAT-FUNK-SOULMASH UPS
42, Nürnberg
Samstag, 31. August 2013
FCN : FC AUGSBURG
FRANKENSTADION, Nürnberg
PURE ROCK FURY MIT ATZE
MATA HARI BAR, Nürnberg
DRUM & BASS, DUBSTEP
LABYRINTH, Würzburg
ROCK BLOCK
GREEN GOOSE, Nürnberg
FORCE EXTREME:
BLACK, DEATH, GRIND
NEW FORCE, Erlangen
ZSK
"KEIN BOCK AUF NAZIS"-FESTIVAL
E-WERK, Erlangen
SUMMER SESSION 2013
RAKETE, Nürnberg
SCHWARZ TANZ
DER CULT, Nürnberg
Sonntag, 1. September 2013
.rcn präsentiert: DOG EAT DOG
ROCKFABRIK, Nürnberg
No Fronts, Leute! Die Hymne von Dog
Eat Dog sollte in keiner gut sortierten
Skater-Plattensammlung fehlen, 1994
sorgte der Mucky Pup-Ableger mit "All
Boro Kings" für tüchtig Furore und war
so etwas wie der Grundstein des Crossover. Man verband Rock, Hip Hop und
Punk und Anno 2013 kommen Dog
Eat Dog wieder auf Tournee und das
Motto lautet wie eh und jeh: Party machen, aber sowas von!
Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen:
Mail mit Name, Thema und Tel.Nr. an
verlosung@rcnmagazin.de
DEINE LAKAIEN
SERENADENHOF, Nürnberg
DEUTSCHROCKABEND
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
"SO LONG AND THANKS FOR ALL
THE FISH": INDIE-BEAT-FUNK-SOULMASH UPS
42, Nürnberg
Montag, 2. September 2013
AUTOGRAMMSTUNDE: OHRENFEINDT
SATURN, Fürth
Weiter vorne im Heft findet ihr einen Artikel über
die feine Band Ohrenfeindt aus Hamburg, St.
Pauli. Chris Laut – Nomen est omen – der singende Kraftklotz und Oberstenz vom Kiez wird
für Euch mit gezücktem Stift bereit stehen, um
alles zu signieren, was ihr mitbringt. Viel besser
wäre allerdings, ihr kauft im Laden die neue
Platte, weil Musiker das generell mehr mögen,
wenn ihr die sorgsam produzierte Musike nicht
im Internet klaut. Bitte die Tagespresse beachten zur Anfangszeit!
TEMPEL REVIVAL PARTY – DISCO
POSTHALLE, Würzburg
Sonntag,
1. September 2013
.rcn präsentiert: DOG EAT DOG
ROCKFABRIK, Nürnberg
JAYA THE CAT
HOUSE OF CORPSE
Montag,
2. September 2013
AUTOGRAMMSTUNDE:
OHRENFEINDT
SATURN, Fürth
Freitag, 6. September 2013
WIPE OUT: "50ER BIS 80ER, EARLY REGGAE,
ROCKABILLY, R'N'R MIT KEMPO, 42, Nürnberg
Rockabilly und Roggen Roll. Hierfür hat nur
einer die Lizenz zum Plattenauflegen in Nürnberg. Turbojugendpräsi, gelebtes Jugenidol,
Skateboardprofi, Schreibknecht beim .rcn,
Thekenschlampe im Mata oder neuerdings
sorgsamer Familienvater, Kempo kann alles
und ist so eine Art Allzweckwaffe für einen
runden Musikabend. Um nicht zu untertreiben, aber er ist schon so was wie der
McGyver für unerfüllte Plattenwünsche. Er
macht es einfach möglich. Gebt ihm eine
Büroklammer, und er bastelt Euch ein Dreieck daraus!
NARUTO TURNIER AB 15 UHR
THE ATTIC, Fürth
Dienstag,
3. September 2013
FREEDOM CALL
ROCKFABRIK, Nürnberg
STUDIENSTAG
LABYRINTH, Würzburg
Donnerstag, 05.09.2013
Kinostart: WHITE HOUSE DOWN
Nur wenige Monate nach Gerard Butlers Actionstreifen OLYMPUS HAS FALLEN ist das Weiße
Haus erneut in Gefahr. Diesmal allerdings ist es
Jamie Foxx, der sich unter der Regie von Actionfilmspezialist Roland Emmerich den pösen
Pupen in den Weg stellt. Unterstützt wird er von
Maggie Gyllenhaal und Channing Tatum.
COSMIC FINGER
PEGNITZBÜHNE, Nürnberg
Mittwoch,
4. September 2013
GOOD RIDDANCE
STATTBAHNHOF, Schweinfurt
DUDE GROOVES
MATA HARI BAR, Nürnberg
KNEIPENKONZERT
DESI, Nürnberg
ROCK CLASSICS
NEW FORCE, Erlangen
YUGIOH! TURNIER AB 16 UHR
THE ATTIC, Fürth
Freitag, 06.09.2013
OKTA LOGUE
Würzburg, CAFÉ CAIRO
Fünf Jungs, die völlig entspannte, getragene
Songs zelebrieren, welche mit einem Schuss
70er, etwas Psychedelic und viel Gelassenheit
daherkommen. So als würde man endlos da
weiter machen, wo Pink Floyd zu ihren besten
„Wish You Where Here“-Zeiten aufgehört haben. Ihre zweite Scheibe „Tales Of Transit City”
kam am 17. Mai auf den Markt und wir empfehlen dringend, da hin zu gehen!
.rcn 52
JAM WITH US – BLUES & JAZZ-Night
DER CULT, Nürnberg
Donnerstag,
5. September 2013
KINOSTART
• VIJAY UND ICH
• WHITE HOUSE DOWN
• RUN & JUMP (OT)
• VOLL UND GANZ
UND MITTENDRIN
Samstag, 07.09.2013
ROCKFABRIK, Nürnberg
DEPECHE MODE PARTY MIT LIVEBAND TORUL!
Wer zu Depeche Mode-Mottopartys geht,
weiß was ihn als Kind der 80er erwartet. Eine
Zeitreise zurück zu Wavepop und extrem
tanzbaren EBM-Rhythmen. Eine äußerst sehenswerte Liveband obenauf bekommt
man aber selten noch dazu serviert. Am 7.
September spielen nämlich die Slowenen
von Torul live im Rahmen der dm-Party und
servieren ihr sehr gelobtes zweites Album
„Tonight We Dream Fiercely“ mit qualitativ
sehr hochwertigem Electropop. Wem De/
Vision, Iris oder Mesh gut gefallen, der sollte
hier voll auf seine Kosten kommen. Die Band
hängt also nicht in den 80ern fest, sondern ist
absolut auf der Höhe der Zeit! Des Weiteren
kann sich der Freund der härteren Klänge im
Underground der Rofa zum Kontrast auch
bei Metal & Nu Metal die Rübe abschädeln.
Das alles gibt es für 7 EUR als Gesamtpaket,
und wer schlau ist, kommt bereits von 2020:30 Uhr, da ist der Eintritt gratis.
VERANSTALTUNGSPLANER
• DAS MÄDCHEN WADJDA
VIJAY UND ICH
• MEINE FRAU GEHT FREMD MIT
MIR
1. HERBST-BIKERSTAMMTISCH
& MICHAS GEBURTSTAG
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
DER MATA HARI IHR INDIE
MATA HARI BAR, Nürnberg
THE ELEPHANT CIRCUS
CLUB STEREO, Nürnberg
GO GITARRE! GO!
(NACH DEM KONZERT)
CLUB STEREO, Nürnberg
HUBERT'S DAMPFMUSIK: POLKA,
SKA, DAMPFMUSIK, TRASH MIT
HOBBIT & FRIENDS
42, Nürnberg
PUNK, INDIE, HARDCORE
NEW FORCE, Erlangen
MASTERS OF METAL: HEAVY,
POWER, THRASH, PAGAN
NEW FORCE, Erlangen
BITE THE BULLET SUPPORT:
WOLVESPIRIT
PEGNITZBÜHNE, Nürnberg
DAS DOPPEL & ALTERNATIVE ROCK
LABYRINTH, Würzburg
Samstag,
7. September 2013
PURE ROCK FURY
MATA HARI BAR, Nürnberg
MAGIC CELEBRATION TURNIER
THE ATTIC, Fürth
MAXIMUM ROCK NIGHT
HIRSCH, Nürnberg
ROCK BLOCK
GREEN GOOSE, Nürnberg
GROUNDATION
HIRSCH, Nürnberg
THE MAIDEN MANIA,
FEAT. PAUL DI ANNO
SPORTHALLE, Wilanzheim
CHILL & GRILL
FOR THE DARK PEOPLE
DER CULT, Nürnberg
DISKO2000
CLUB STEREO, Nürnberg
Freitag,
6. September 2013
OKTA LOGUE
CAFÉ CAIRO, Würzburg
HARD'N'HEAVY
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
DER BEATLADEN
MATA HARI BAR, Nürnberg
KULTIFEST BADESAISON 2013
BABYLON,
KULTURORT BADSTR. 8, Fürth
SUMMER VIBES & BBQ
HIRSCH, Nürnberg
PARTY ROCKXX
GREEN GOOSE, Nürnberg
THE GOODNIGHT CIRCUS
DESI, Nürnberg
DIE TOTEN HOSEN
HANS-WALTER-WILD-STADION,
Bayreuth
BERMUDA VIERECK FESTIVAL 2013
NÜRNBERG INNENSTADT LORENZ,
Nürnberg
WIPE OUT: "50ER BIS 80ER, EARLY
REGGAE, ROCKABILLY, R'N'R MIT
KEMPO
42, Nürnberg
WELLE - ERDBALL - HÖRERCLUB
PARTY
DER CULT, Nürnberg
THE PUSSYBATS, SILENCE
IRISH PUB COBURG, Coburg
VINYL-SCHLACHT: BIG BEAT,
NORTHERN SOUL, INDIE,
TRASH, BEATMUSIK MIT
RECORDMAN
42, Nürnberg
KUNST UND SÜNDE
DER CULT, Nürnberg
FORCE EXTREME: BLACK,
DEATH, GRIND
NEW FORCE, Erlangen
HEUTE GESCHLOSSENE
GESELLSCHAFT!
MICHA'S LITTLE ROCK,
Nürnberg
DEPECHE MODE PARTY
ROCKFABRIK, Nürnberg
SAMSTAGS ROCK & RAVE
LABYRINTH, Würzburg
EUGEN DE RYCK BAND
PEGNITZBÜHNE, Nürnberg
Sonntag,
8. September 2013
CORVUS CORAX
feat. WADOKYO
FESTIVAL MEDIEVAL, Selb
ARLISS NANCY (PUNK)
BELA LUGOSI, Nürnberg
Donnerstag, 12.09.2013
Kinostart: R.E.D. 2
Vor zwei Jahren gelang Bruce Willis, John Malkovich und
Helen Mirren als ausrangiertes Spionageteam ein beachtlicher Kinoerfolg. Das Publikum liebte die Mischung
aus Action und Comedy. Selbstredend, dass die Fortsetzung da nicht lang auf sich warten ließ. Unterstützt
werden sie diesmal von Anthony Hopkins, Catherine
Zeta-Jones, Brian Cox, Mary-Louise-Parker und Neal McDonough. Angeblich ist bereits ist dritter Teil in Planung.
Montag,
9. September 2013
WINERY DOGS
COLOS-SAAL, Aschaffenburg
DANA FUCHS & BAND
HIRSCH, Nürnberg
Freitag, 13. September 2013
JOHNBOY
Nürnberg, PEGNITZBÜHNE
Johnboy sagte uns bisher nichts. Bis die Jungs
uns ihre CD zugeschickt haben. Schwer zu beschreiben, weil sie einfach saugut gemachten
Rock ohne Klischees beinhaltet, die sich gar
nicht vor mancher internationaler Konkurrenz
verstecken braucht. Danko Jones trifft auf Donots, wenn sie Songs covern. Kein Scheiß, geht
hin und schaut euch die Band an, die sind heiß!
Bis es dann vor dem Nachhauseweg heißt
„Gute Nacht, Johnboy!“
Dienstag,
10. September 2013
FINNTROLL
HIRSCH, Nürnberg
STUDIENSTAG
LABYRINTH, Würzburg
Mittwoch,
11. September 2013
JAM WITH US – 911 SPECIAL BLUES & JAZZ-Night
DER CULT, Nürnberg
YUGIOH! TURNIER AB 16 UHR
THE ATTIC, Fürth
DUDE GROOVES
MATA HARI BAR, Nürnberg
ROCK CLASSICS
NEW FORCE, Erlangen
LIVE: LOCO ANUS, VOMIT DISEASE,
NEKRON...
NEW FORCE, Erlangen
Samstag, 14. September 2013
LIVEKONZERT MIT LOCO ANUS, VOMIT DISEASE,
NEKRON
Erlangen, NEW FORCE
Extremer geht es nicht. Im Erlanger New Force
fliegen die Fetzen! Da braucht der Kammerjäger dann erstmal ein halbes Jahr nicht mehr
vorbei kommen. Musik, vor die Euch Eure Eltern
immer warnen, also hingehen. Zum Beispiel wegen denen hier: Loco Anus ist eine GrindcoreBand, die diverse Einflüsse wie Hardcore Punk,
Thrash Metal, Death Metal und Crustcore als
Zutaten für ihre leckere Grindcore-Suppe einrühren und mit provozierenden aber nicht ernst
gemeinten Titeln versehen.
ANNE CLARK
HIRSCH, Nürnberg
Donnerstag,
12. September 2013
BIKERSTAMMTISCH
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
DER MATA HARI IHR INDIE
MATA HARI BAR, Nürnberg
GO GITARRE! GO!
CLUB STEREO, Nürnberg
SPIELBAR - SPIELBETRIEB &
BARBETRIEB
DER CULT, Nürnberg
HUBERT'S DAMPFMUSIK: POLKA,
SKA, DAMPFMUSIK, TRASH MIT
HOBBIT & FRIENDS
42, Nürnberg
FRANK TURNER
BACKSTAGE WERK, München
DIE JUNGEN WILDEN
(ALL YOU CAN PLAY)
NEW FORCE, Erlangen
LIVE: REDRUM
(FEAT. MICHAEL BORMANN)
ROCKFABRIK, Nürnberg
.rcn 54
Donnerstag, 19.09.2013
Kinostart: PARANOIA – RISKANTES SPIEL
Adam (Liam Hemsworth) will Karriere in der
Sicherheitsbranche machen. Der neue Job
bei einem großen Konzern kommt ihm da
gerade recht. Selbstverständlich inklusive
Maßanzügen und Sportwagen. Alles, was
er dafür tun muss, ist ein bisschen die Konkurrenz auszuspionieren. Es dauert allerdings
nicht lang, dann gerät er in ein fieses Psychospiel der beiden Konzerngegner, gespielt von
Gary Oldman und Harrison Ford. Nach dem
gleichnamigen Bestseller von Joseph Finder.
Mittwoch, 18. September 2013
.rcn präsentiert: NILE
POSTHALLE, Würzburg
Karl Sanders (Gitarre/Gesang), Chief Spires (Bass/Gesang) und Schlagzeuger Pete
Hammoura aus Greenville in South Carolina
gründen 1993 die nach dem ägyptischen
Fluss benannte Band Nile. Auch ihr Interesse an der ägyptischen Kultur spiegelt sich in
den Lyrics ihrer Death Metal Songs wieder
und auch der orientalische Klang der Chöre
in ihrer Musik steht für ihre Begeisterung an
der einzigartigen Geschichte der Ägypter.
Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail
mit Name, Thema und Tel.Nr. an verlosung@
rcnmagazin.de
Freitag,
13. September 2013
ROSA HIRSCH
HIRSCH, Nürnberg
HARD'N'HEAVY
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
Ü30 PARTY
LÖWENSAAL, Nürnberg
CONNY OCHS +
BERND WITTHÜSER KONZERT
H2O, Würzburg
5. FIMBUL FESTIVAL
FRANKENHALLE, Dettelbach
FRIDAY NIGHT MAGIC
THE ATTIC, Fürth
8 JAHRE STEREO (1)
CLUB STEREO, Nürnberg
MURDER BRAWL Vol. II
LUISE, Nürnberg
GREY AREA
DER CULT, Nürnberg
DER BEATLADEN
MATA HARI BAR, Nürnberg
80ER SYNTHIEPOP UND WAVE
GEWITTER, 80ER SOUND &
MIT SYNTHIE & BERT
42, Nürnberg
KOMMANDOSONNE-NMILCH,
ZWEITAGE: OHNE SCHNUPFTABAK
K4 ZENTRALCAFÉ, Nürnberg
10 JAHRE KISS KLUB pt. 2
RAKETE, Nürnberg
80ER PARTY
HIRSCH, Nürnberg
PRIMORDIAL UNDERMIND
PEGNITZBÜHNE, Nürnberg
PARTY ROCKXX
GREEN GOOSE, Nürnberg
REMEBER THE TIMES
LABYRINTH, Würzburg
5. FIMBUL FESTIVAL
FRANKENHALLE, Dettelbach
ANDABATA, GRIEF OF
DESTRUCTION, MORIBUND
JUGENDHAUS STEIN, Stein
BRATZINGER FEINKOST-REVUE:
GITARRENHELDEN DER LETZTEN
50 JAHRE MIT DANIELA BRATZENBERGER
42, Nürnberg
BLOODY DANCE NIGHT
DER CULT, Nürnberg
POWERMETAL MIT MIKE
NEW FORCE, Erlangen
DIE ZWANGSVERSTEIGERTEN
DOPPELHAUSHÄLFTEN
KIRCHWEIH, Koppenwind
DAS DOPPEL &
ALTERNATIVE ROCK
LABYRINTH, Würzburg
JOHNBOY
PEGNITZBÜHNE, Nürnberg
Samstag,
14. September 2013
DEUTSCHROCKABEND
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
ED SCHRADER’S MUSIC BEAT +
HVBD (KONZERT IM H2O)
CAFÉ CAIRO, Würzburg
PURE ROCK FURY
MATA HARI BAR, Nürnberg
FRÄNKISCHER HUMORGIPFEL
E.T.A- HOFFMANN-THEATER,
Bamberg
ROCK BLOCK
GREEN GOOSE, Nürnberg
BLUE ROCKIN'
SOUND-N-ARTS, Bamberg
Sonntag,
15. September 2013
EINTRACHT BRAUNSCHWEIG
: 1. FCN
EINTRACHT-STADION,
Braunschweig
Montag,
16. September 2013
RADIO MOSCOW
CAFÉ CAIRO, Würzburg
LIVE: CARROUSEL
CLUB STEREO, Nürnberg
GENETIKK
HIRSCH, Nürnberg
BEN GRANFELT
KOFFERFABRIK, Fürth
Dienstag,
17. September 2013
ARSTIDIR &
GUDRID HANSDOTTIR
E-WERK, Erlangen
TENNIS BAFRA &
MOUNT LOGAN
CAFÉ CAIRO, Würzburg
STUDIENSTAG
LABYRINTH, Würzburg
Donnerstag, 19. September 2013
.rcn präsentiert: PRETTY MAIDS, PC 69, BONFIRE
ROCKFABRIK, Nürnberg
Nachdem sich der Dänenvierer Pretty Maids mit
dem 2010 erschienenen Album "Pandemonium"
lautstark zurück gemeldet hatte, legten die vier nun
mit "Motherland" erneut eine sehr starke Classic Rock
Scheibe nach. Und die wird jetzt auf Tour vorgestellt.
Hinzu kommt an diesem Abend noch die Karlsruher
Melodicrock-Institution Pink Cream 69 dazu, und das
Herz und die Stimme von Bonfire, Claus Lessmann
und der Zillers Hans werden zudem ein Akustikset
zelebrieren. Ein schönes Paket, das die 30 EUR VVK
mehr als rechtfertigt! Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name, Thema und Tel.Nr. an verlosung@rcnmagazin.de
VERANSTALTUNGSPLANER
RATTENPAKK
KOFFERFABRIK, Fürth
Mittwoch,
18. September 2013
.rcn präsentiert: NILE
POSTHALLE, Würzburg
RADIO Z SCHWARZFUNK
COVENANT SPEZIAL
RADIO Z, Nürnberg
DUDE GROOVES
MATA HARI BAR, Nürnberg
YUGIOH! TURNIER AB 16 UHR
THE ATTIC, Fürth
Donnerstag, 19. September 2013
.rcn präsentiert: COVENANT
HIRSCH, Nürnberg
Ein dutzend Alben in 14 Jahren? Das muss
man erst mal schaffen. Covenant haben das
gekonnt bewiesen. Am 17.9.13 darf sich das
Publikum im Hirsch auf eine Elektro-Fete vom
feinsten freuen. Bei den Schweden von Covenant spielt nicht nur der Synthie und Samples
eine große Rolle, das in der schwarzen Szene
einsortierte Trio bedient auch die Electroszene und erfreut nicht nur die Gothics, sondern
auch Leute die auf Ambient oder Trip Hop
stehen. Noch einfacher gesagt: Wer Depeche
Mode mag, sollte Covenant eigentlich schon
längst kennen. Zwei Jahre nach "Modern Ruin"
melden sie sich mit der EP "Last Dance" zurück,
auf die im September zum Konzert die neue
Platte "Leaving Babylon" der Band aus Helsingborg erscheinen wird. Wir verlosen 3x2 Karten,
Mitmachen: Mail mit Name, Thema und Tel.Nr.
an verlosung@rcnmagazin.de
PREM JOSHUA
HIRSCH, Nürnberg
JAM WITH US – BLUES & JAZZ-Night
DER CULT, Nürnberg
ROCK CLASSICS
NEW FORCE, Erlangen
VICKI GENFAN & SALLY BARKER
KOFFERFABRIK, Fürth
Samstag 21.09.2013
JUTTA WEINHOLD
Nürnberg, PEGNITZBÜHNE
Wer über deutsche Rockladys spricht, darf
nicht erst bei Doro anfangen. Jutta Weinhold mischte schon zu den Hochzeiten
von Udos Panikorchesters kräftig in der
deutschen Rocklandschaft mit. Die unkaputtbare Röhre war schon einmal zu Gast
in der Pegnitzbühne, hier sollten sich mal
die Leute einfinden, die sonst nicht so oft
auf Konzerten sind und die alten Zeiten von
Weissenohe und Rührersaal wieder aufleben lassen. Ihr findet die Pegnitzbühne in
Nürnberg Schniegling direkt neben dem
Talübergang in Muggenhof, unweit des
Sportplatzes von SC Germania in der Silberstraße 9, 90427 Nürnberg.
Donnerstag,
19. September 2013
.rcn präsentiert:
PRETTY MAIDS, PC 69, BONFIRE
ROCKFABRIK, Nürnberg
.rcn präsentiert: COVENANT
HIRSCH, Nürnberg
KINOSTART: STUCK IN LOVE
-RIDDICK
-PRAKTI.COM
BIKERSTAMMTISCH
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
THOUGTCRIME &
DECREASING BRANCH
MUZ CLUB, Nürnberg
DER MATA HARI IHR INDIE
MATA HARI BAR, Nürnberg
Freitag 20.09.2013
IRON MAIDNEM
Nürnberg, PEGNITZBÜHNE
Schon einmal da waren Iron Maidnem aus
Ungarn, eine Maiden-Coverband, die wahnsinnig Spaß macht. Da können sich die regionalen Maiden-Coverer Ayran Maiden aus Tiefenseebach in der fränkischen Schweiz warm
anziehen. Pegnitzbühne-Chef Marcus Baudenbacher liegen die Ungarn sehr am Herzen, für
einen Zehni an der Abendkasse seid Ihr dabei,
beim letzten Mal war das eine Riesengaudi. Mit
im Gepäck haben sie über 70 Maiden-Songs
aus der Zeit bis 1988, wahlweise werden auch
Songs der jüngeren Ära gespielt. Ihr findet die
Pegnitzbühne in Nürnberg Schniegling direkt
neben dem Talübergang in Muggenhof, unweit des Sportplatzes von SC Germania in der
Silberstraße 9, 90427 Nürnberg.
.rcn 56
KOMMANDO SONNE-NMILCH
CAFÉ CAIRO, Würzburg
WEIL ICH BESSER BIN (FILM)
DESI, Nürnberg
ASP
MARKGRAFENSAAL, Schwabach
SOUL & FUNK - NIGHT OLDSCHOOL
DER CULT, Nürnberg
HUBERT'S DAMPFMUSIK: POLKA,
SKA, DAMPFMUSIK, TRASH MIT
HOBBIT & FRIENDS
42, Nürnberg
SYNTHETIC GENERATION
(EBM, GOTHIC, INDUSTRIAL)
NEW FORCE, Erlangen
Sonntag, 22. September 2013
.rcn präsentiert: AUGUST BURNS RED
HIRSCH, Nürnberg
Im überschwappenden Metalcore-Genre
nehmen August Burns Red eine Sonderstellung ein. Sie haben viel Metallica-Spirit
bei ihren Riffs, machen auch mal einfach
zwischendurch eine Instrumental-Platte
(„Sleddin’ Hill – A Holiday Album“), vertreten christlich-humane Meinungen und
noch bevor der August rot am Horizont
glüht kommt der neue Krawallrundling "Rescue & Restore" in den Verkauf. Zuletzt war
die Band bekanntlich mit Callejon auf der
Impericon Progression Tour mit unterwegs,
jetzt seht ihr ein fettes Dreierpack unter Ihrer
Führung! Also das wird ein sportlicher Rappelkistenabend im Hirsch mit Ohrspülung.
Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail
mit Name, Thema und Tel.Nr. an verlosung@
rcnmagazin.de
VERANSTALTUNGSPLANER
HARTMANN
COLOS-SAAL, Aschaffenburg
CHILL & GRILL
FOR THE DARK PEOPLE
DER CULT, Nürnberg
Freitag,
20. September 2013
HARD'N'HEAVY
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
DER BEATLADEN
MIT DEM MEMPHIS MUSIC CLUB
MATA HARI BAR, Nürnberg
8 JAHRE STEREO (2) BLUR DJ SET
CLUB STEREO, Nürnberg
PARTY ROCKXX
GREEN GOOSE, Nürnberg
INDIE, ALTERNATIVE, 90ER
GITARREN, BEAT, DAMPFMUSIK
MIT HAHNI
42, Nürnberg
MASTERS OF METAL: HEAVY,
POWER, THRASH, PAGAN
NEW FORCE, Erlangen
IRON MAIDNEM
PEGNITZBÜHNE, Nürnberg
10 JAHRE RAKETE
RAKETE, Nürnberg
DAS DOPPEL & ALTERNATIVE ROCK
LABYRINTH, Würzburg
WE WANT REVENGE
DER CULT, Nürnberg
Samstag,
21. September 2013
DEUTSCHROCKABEND
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
NOT AN ALTERNATIVE, ECLECTIC
SOUNDCLOUDS FOR DANCERS
MUZ CLUB, Nürnberg
PURE ROCK FURY - SONGS FROM
THE VATICAN GIFT SHOP
MATA HARI BAR, Nürnberg
MAGIC THE GATHERING THEROS
PRE-RELEASE
THE ATTIC, Fürth
"DON'T PANIC!": INDIE, FUNK, SOUL,
BEAT MIT THE ARTIST YET TO BE
ANNOUNCED
42, Nürnberg
FORCE EXTREME:
BLACK, DEATH, GRIND
NEW FORCE, Erlangen
JUTTA WEINHOLD BAND
(EX-ZED YAGO UND VELVET VIPER)
PEGNITZBÜHNE, Nürnberg
FRÄNK, SPIELST DU MAL...?
LABYRINTH, Würzburg
LETLIVE
STATTBAHNHOF, Schweinfurt
ROCKET ROLL FESTIVAL
POSTHALLE, Würzburg
DIE MACHT DER NACHT –
THE FETISH EXPERIENCE –
13 JAHRESFEIER
DER CULT, Nürnberg
BUCOVINA CLUB
K4, Nürnberg
Sonntag,
22. September 2013
.rcn präsentiert:
AUGUST BURNS RED
HIRSCH, Nürnberg
MATZE KNOP
LÖWENSAAL, Nürnberg
CHRISTOPH WEIHERER
KOFFERFABRIK, Fürth
Dienstag,
24. September 2013
ROCK VS. ELECTRO
DER CULT, Nürnberg
STUDIENSTAG
LABYRINTH, Würzburg
KOLKHORST-WOHNZIMMERMUSIK
IM HERBST
MATA HARI BAR, Nürnberg
Mittwoch,
25. September 2013
.rcn präsentiert: HELLSONGS
HIRSCH, Nürnberg
PULL THE TRIGGER PARTY
HIRSCH, Nürnberg
DUDE GROOVES
MATA HARI BAR, Nürnberg
ROCK BLOCK
GREEN GOOSE, Nürnberg
YUGIOH! TURNIER AB 16 UHR
THE ATTIC, Fürth
BLACK BLITZ, SCHÖNGEIST
ROCKFABRIK, Nürnberg
JAM WITH US –
BLUES & JAZZ-Night
DER CULT, Nürnberg
MAERZFELD
ROCK AGAINST THE FLOOD 2013,
Speichersdorf
ROCK CLASSICS
NEW FORCE, Erlangen
Donnerstag,
Dienstag, 24. September 2013
KOLKHORST-WOHNZIMMERMUSIK IM HERBST
MATA HARI BAR, Nürnberg
Im Jahr 2009 wurde Kolkhorst der deutsche Musikautorenpreis in der Kategorie „Nachwuchsförderung“
von der Akademie deutscher Musikautoren verliehen. Also ist Kolkhorst eigentlich ein Streber. Aber
gerade deswegen nicht, weil er in der Mata Hari Bar
auftritt, was schon ein Gütesiegel ist. Rechtzeitig Karten sichern, bei 25 Zuschauern wird es eng mit dem
VVK!
26. September 2013
.rcn präsentiert:
PROJECT PITCHFORK
HIRSCH, Nürnberg
KINOSTART:
• WOLKIG FLEISCHBÄLLCHEN 2
• NOT FADE AWAY
• 2 GUNS
• ICH KANLL EUCH AB!
• IRON SKY – DIRECTOR’S CUT
BIKERSTAMMTISCH
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
DER MATA HARI IHR INDIE
MATA HARI BAR, Nürnberg
Mittwoch, 25. September 2013
.rcn präsentiert: HELLSONGS
HIRSCH, Nürnberg
Seit mittlerweile 9 Jahren gibt es die schwedische
Band aus Göteborg. Metal- und Rocksongs die sie in
die Hand nehmen und covern, haben danach schon
fast nichts mehr mit dem Original zu tun. Aber das ist
auch nicht schlimm, denn sie machen locker leichte
Indie Pop Nummern daraus, die einfach nur zum entspannen einladen. Erst vor gut zwei Jahren gab es eine
große Veränderung in der Band. Sängerin Siri Bergnéhr
verliess die Band und dafür stieg My Engström Renman
ein. Ein neuer Leadsänger oder eine neue Leadsängerin kann für eine Band oftmals mit weniger Erfolg und
abkehrenden Fans verbunden sein. Doch My passt mit
ihrer Stimme perfekt in die Band und hat auch schon die
erste Tour 2012 mit Bravur gemeistert. Wir verlosen 3x2
Karten, Mitmachen: Mail mit Name, Thema und Tel.Nr.
an verlosung@rcnmagazin.de
SPIELBAR - SPIELBETRIEB &
BARBETRIEB
DER CULT, Nürnberg
DAS DOPPEL & ALTERNATIVE ROCK
LABYRINTH, Würzburg
BODYSHOCK
DER CULT, Nürnberg
THE TOTEN CRACKHUREN IM
KOFFERRAUM
STATTBAHNHOF, Schweinfurt
Samstag,
28. September 2013
DEUTSCHROCKABEND
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
PURE ROCK FURY
MATA HARI BAR, Nürnberg
HUBERT'S DAMPFMUSIK: POLKA, SKA,
DAMPFMUSIK, TRASH MIT HOBBIT &
FRIENDS
42, Nürnberg
ROCK BLOCK
GREEN GOOSE, Nürnberg
DIE JUNGEN WILDEN
(ALL YOU CAN PLAY)
NEW FORCE, Erlangen
GO GITARRE! GO!
CLUB STEREO, Nürnberg
ACHIM REICHEL
GUTMANN AM DUTZENDTEICH,
Nürnberg
FRANCONIAN METAL PARTY
HIRSCH, Nürnberg
"DON'T PANIC!": INDIE, FUNK, SOUL,
BEAT MIT THE ARTIST YET TO BE
ANNOUNCED
42, Nürnberg
FORCE EXTREME:
BLACK, DEATH, GRIND
NEW FORCE, Erlangen
EMPIRE Die Alternative-Rock-Party
KAMMERSPIELE ANSBACH, Ansbach
.rcn präsentiert: STEVE VAI
LÖWENSAAL, Nürnberg
ED SCHRADER‘S MUSIC BEAT
ZENTRALCAFE K4, Nürnberg
HEIDENFEST 2013
MUSIC HALL, Geiselwind
BEMBERS „Alles Muss Raus!“
DIE PREMIERE!
MEISTERSINGERHALLE, Nürnberg
HARD'N'HEAVY
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
OIRO + DUESENJAEGER +
LEIDKULTUR
K4 ZENTRALCAFÉ, Nürnberg
FRIDAY NIGHT MAGIC, DANACH
NERD NIGHT RETRO-ROLLENSPIELE
THE ATTIC, Fürth
DER BEATLADEN
MATA HARI BAR, Nürnberg
.rcn 58
WHITE RABBIT DYNAMITE
PEGNITZBÜHNE, Nürnberg
CORPORAL DEFECT
E-WERK, Erlangen
Freitag,
27. September 2013
Mittwoch, 26. September 2013
.rcn präsentiert: PROJECT PITCHFORK
HIRSCH, Nürnberg
Alle Alternative- und Crossover- sowie Electro-WaveFans aufgepasst! Sie kommen wieder in die Region Project Pitchfork werden im September endlich wieder
im Hirsch auftreten. Auch nach mittlerweile 24 Jahren
haben sie kein Stückchen Lebenslust verloren und rocken ordentlich die schwarze Szene. Wir verlosen 3x2
Karten, Mitmachen: Mail mit Name, Thema und Tel.Nr.
an verlosung@rcnmagazin.de
MASTERS OF METAL:
HEAVY, POWER, THRASH, PAGAN
NEW FORCE, Erlangen
SAMSTAGS ROCK & RAVE
LABYRINTH, Würzburg
SPRINGWATER
PEGNITZBÜHNE, Nürnberg
SCHWARZ TANZ
DER CULT, Nürnberg
Sonntag,
29. September 2013
PARTY ROCKXX
GREEN GOOSE, Nürnberg
VERKAUFSOFFENER KIRCHWEIHSONNTAG SONDERAKTION
THE ATTIC, Fürth
DIE SKEPTIKER
HIRSCH, Nürnberg
JONAS ALASKA, JESPER MUNK
E-WERK, Erlangen
"DON'T PANIC!": INDIE, FUNK, SOUL,
BEAT MIT THE ARTIST YET TO BE
ANNOUNCED
42, Nürnberg
ORPHANED LAND
HIRSCH, Nürnberg
Donnerstag, 26.09.2013
Kinostart: 2 GUNS
Wenn Denzel Washington und Mark Wahlberg zusammen
einen Film drehen, kann eigentlich nichts schiefgehen. Vor
allem, wenn es noch dazu eine Komödie ist. Die beiden spielen die zerstrittenen Undercover-Agenten Bobby und Marcus, die einem mexikanischen Drogenboss das Handwerk
legen wollen und dabei in eine verrückte Verschwörung
geraten. Aber Vorsicht! Kaum jemand in diesem Film ist das,
was er vorgibt zu sein!
Freitag, 27.09.2013
NÜRNBERG NIGHTMARKET #1
NÜRNBERG, Parks
Was in den ganz großen Metropolen schon super funktioniert, geht jetzt demnächst in Nürnberger PARKS an den
Start. Ein Nachtflohmarkt! Wir kennen das. Die meisten Flohmärkte sind ja immer Sonntagmorgen, und da ist man in der
Regel als Nachtschwärmer ja Out Of Order. Am Freitag den
27. September gibt es im Parks, im Nürnberger Stadtpark,
den NÜRNBERG NIGHTMARKET #1. Türen öffnen um 18 Uhr,
da kann man bei entspannter Atmosphäre im Sternensaal
durch den Nachtflohmarkt flanieren, Schätze entdecken
und anschließend wird getanzt was auf die Teller kommt!
Mehr Infos auf www.parks-nuernberg.de
VERANSTALTUNGSPLANER
Montag,
30. September 2013
DR. WOO'S ROCK'N'ROLL CIRCUS
LIVE CLUB, Bamberg
VORTRAG:
GEMA KRITIK & ALTERNATIVEN
CAFÉ CAIRO, Würzburg
IRIE RÉVOLTÉS
HIRSCH, Nürnberg
BLOCKFLÖTE DES TODES
KOFFERFABRIK, Fürth
Dienstag, 1. Oktober 2013
Freitag, 27. September 2013
.rcn präsentiert: STEVE VAI
LÖWENSAAL, Nürnberg
Dieser Mann macht Sachen mit seiner Gitarre, die würden andere nicht einmal unter
der Bettdecke ausprobieren! Was wir damit
gen wollen? Steve Vai ist ein weltweit anerkannter Saitenvirtuose und hat vom konzentrierten Spiel schon ganz eingefallene
Wangen. Er hatte Satriani als Lehrer, war bei
Zappa als Bandmitglied, spielte den Teufel
in „Crossroads“ und ist heute anerkannt einer der besten Gitarristen auf der Welt. Ein
echtes Tier, deswegen spielt er auch demnächst unweit der Tierchen im Löwensaal
Nürnberg! Wir verlosen 3x2 Karten, Mitmachen: Mail mit Name, Thema und Tel.Nr. an
verlosung@rcnmagazin.de
CALLEJON, ESKIMO CALLBOY
COLOS-SAAL, Aschaffenburg
GRAHAM PARKER
HIRSCH, Nürnberg
KREISKY
CLUB STEREO, Nürnberg
MOTORAMA & WINGS OF LOVE
CAFÉ CAIRO, Würzburg
MEGALOH
DAS BETT, Frankfurt
Mittwoch, 2. Oktober 2013
JAM WITH US – SUPERSESSION BLUES & JAZZ-Night
DER CULT, Nürnberg
YUGIOH! TURNIER AB 16 UHR
THE ATTIC, Fürth
MONIKA KRUSE
HIRSCH, Nürnberg
NÜRNBERG.POP.CLUB
CLUB STEREO, Nürnberg
WOLFGANG AMBROS DUO
MARKGRAFENSAAL, Schwabach
Donnerstag,
3. Oktober 2013
Samstag, 28. September 2013
BEMBERS „Alles Muss Raus!“ DIE PREMIERE!
MEISTERSINGERHALLE, Nürnberg
Kunstvoll geschissene Kackwürste in der
Kloschüssel oder eine Polizeikontrolle, wo
der Beamte sich hinterher gewünscht hat,
diesen asozialen Paradefranken nie angehalten zu haben. Da wo Charlotte Roche
mit ihren Erzählungen aufhört, da fängt der
Bembers erst an. Die Meistersingerhalle ist
genau der richtige Ort für die Weltpremiere
des neuen Bemberistenprogramms. Neue
Comedywelten werden hier heute erschlossen, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat.
Hingehen!
.rcn 60
KINOSTART:
• TURBO
• GLOBAL PLAYER
• WO WIR SIND ISCH VORNE
• RUSH
• ALLES FÜR DEN SIEG
TRUCKFIGHTERS
COLOS-SAAL, Aschaffenburg
THE BOTTROPS
JUZ, Wunsiedel
BIKERSTAMMTISCH
MICHA'S LITTLE ROCK, Nürnberg
SIMON&JAN
CAFÉ CAIRO, Würzburg
CHILL & GRILL FOR THE DARK PEOPLE
DER CULT, Nürnberg
Donnerstag, 03.10.2013
Kinostart: GRAVITY
Es gibt Schlimmeres, als mit George Clooney zusammen in einem Spaceshuttle festzuhängen. Insbesondere wenn man Sandra Bullock heißt. Dennoch sind die beiden
nicht wirklich glücklich. Ihr Raumschiff ist
schwer angeschlagen und sie treiben auf
sich alleingestellt durchs Weltall. Packendes
Drama, vor allem für Fans, die sich am SciFi-Drama „Solaris“ (ebenfalls mit Clooney
Schorsch) nicht sattsehen konnten.
Donnerstag, 10.10.2013
Kinostart: PRISONERS
Hugh Jackman spielt den bibeltreuen Kriegsveteranen
Keller
Dover.
Nor malerweise ein recht
umgänglicher
Bursche. Doch
dann werden
seine
sechsjährige Tochter
Anna und deren
Freundin
Joy
entführt.
Die fieberhafte
Suche
des
ambitionierten
Detektivs Loki
(Jake Gyllenhaal)
bleibt
ergebnislos und der Vater beschließt, sich
selbst auf die Suche zu machen. Liam Neeson lässt grüßen.
BEMBERS „Alles Muss Raus!“
KONZERTHALLE, Bamberg
CULTUS FEROX
FEIERWERK, München
BARBARA CLEAR
EVENTHALLE WESTPARK, Ingolstadt
PRINZ PI
MUFFATHALLE, München
JOHNOSSI
LÖWENSAAL, Nürnberg
SIMON & JAN
CAIRO, Würzburg
IMPRESSUM
MITARBEITER DES MONATS: SIMONE GICK
Ein Praktikum bei .rcn in den
Sommerferien? Ja, das war
es, was ich am Ende der 11.
Klasse machen wollte. Denn
die .rcn-Hefte lagen bei uns
zu Hause schon längere Zeit
rum und beim Durchblättern sprang mir die Anzeige:
„Infos zu einem Praktikum
unter…“ sofort ins Auge. Also
versuchte ich mein Glück
und schrieb den Chefredakteur höchstpersönlich
einfach mal per E-Mail an.
Als ich schließlich die Zusage
erhielt, war ich überglücklich, denn mein Interesse für
.rcn galt nicht nur der Überlegung, Journalistin zu werden, nein, mir gefiel auch der Musikgeschmack dieses
Heftes! In den Sommerferien war es dann soweit, ich
fuhr mit dem Zug nach Nürnberg und klingelte bei der
Hausnummer 10. Ich muss zugeben, ein wenig überrascht war ich schon, als mir der Chefredakteur – und
natürlich sein Hund – ganz locker und fröhlich die Tür
öffnete. Doch mir gefiel die Atmosphäre auf Anhieb.
Im Laufe des Praktikums lernte ich vor allem mit dem
Computer besser umzugehen, was ich vorher nämlich überhaupt nicht drauf hatte! So nach und nach
lernte ich es aber dann doch. Hinzu kamen Aufgaben
wie eine Buchrezension zu schreiben, CDs, DVDs usw.
in den Verteiler am PC einzuordnen und vieles mehr.
Da ich mein Praktikum in der Sommerpause absolviert
habe, hatte der Chefredakteur mehr Zeit, mir alles
genau zu erklären, was bei mir als Technikniete echt
nötig war! Mein Fazit: ein wirklich empfehlenswertes
Praktikum! Simone Gick
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ZUKUNFTSMUSIK… OKTOBERAUSGABE .rcn 172:
REDAKTIONSSCHLUSS: 14. SEPTEMBER 2013
ANZEIGENBUCHU NGS-/DRUCKUNT ERLAGENSCHLUSS: 19. SEPTEMBER 2013
HEFTERSCHEINUNG: 27. SEPTEMBER 2013
Chefredaktion
Ewald Funk
Redaktion
Wolfram »Wolle« Hanke
Mitarbeiter dieser Ausgabe
Thorsten ‚Evil‘ Adelhardt, Roland Hornauer, Google, Sören
Prescher, Peter Podrez, Anja Schroth, Melanie Raabe, Saskia
Klenk, Lea Biermann, Jan Bratenstein, Peter Kraus, Martin
Müller, Patrick Schlimm, Jens Reinhold, Markus Schiroky, Kerstin Vielguth, Yvonne Simon, Marcus Schultz, Bernd Sonntag,
Sebastian Wiedemann, Birgitt Schwanke, Jan Oulehla, Anika
Wiesbeck, Simone Gick
Korrektur-Mitarbeiter dieser Ausgabe
Peter Podrez
Freie Fotografen
Roland Hornauer, Nadine Rodler, Matteo Salasnich,
Jan Oulehla, Bernd Sonntag
USA Korrespondenz
Arndt Peltner / mail aprad@earthlink.net
Druck
bresler Print & Digital, www.bresler.de
Vertrieb
Kostenlos an über 600 Auslagestellen im Raum Nordbayern.
Auflage
20.000 Exemplare
Erscheinungstermine
.rcn erscheint jeweils zum letzten Freitag des Vormonats.
Doppelausgaben zum Jul/Aug und Dez/Jan
Anzeigenpreise laut Liste:
Es gilt 1/2011. Termine ohne Gewähr.
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die des Verfassers wieder. Anzeigen, Artikel und Fotos sind
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Anzeigenberatung
Ewald Funk, 0179-2963810
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1 JAHR = 25 EUR + FETTE ABOPRÄMIE
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