Mehr Grün PArks öffnen

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Mehr Grün
Parks öffnen
Eigentlich ist der 4. Bezirk ein grüner Bezirk. Wer einmal Satellitenbilder von der Wieden betrachtet, wird
sich wundern, dass da so viele grüne Flächen sind –
nur… wo sind diese Grünräume? Zusammengerechnet
entspricht die Menge an Parks im Bezirk ungefähr
25 Fußballfeldern. Von diesen ist allerdings ein nicht
unbeträchtlicher Teil nicht öffentlich zugänglich, weil
sie im Eigentum von „halböffentlichen“ Institutionen
wie der Wirtschaftskammer, der Arbeiterkammer
oder des Theresianums stehen. Es ist Zeit, dass auch
die Wiedner Bevölkerung (wieder) in den Genuss der
Parks kommt.
Zusätzlicher Erholungsraum von 20.650 m² – das
sind etwa drei Fußballfelder – für die Wiednerinnen
und Wiedner? Das wäre möglich! Aber um welche
Parks geht es hier überhaupt? Da wäre einmal der
Park vor der Wirtschaftskammer: Der Bezirk war
2009 großzügig und stimmte zu, als die Wirtschaftskammer auf dem Dach des markanten Hochhauses
im Zuge der Generalsanierung ein weiteres Geschoss
draufsetzte. Diese Großzügigkeit wurde allerdings
nicht belohnt: Zum ‚Dank’ sperrten die Wirtschaftskammer-FunktionärInnen den vorher frei zugänglichen Park für die Erholung suchenden Menschen.
Hinter der Zentrale der Arbeiterkammer in der PrinzEugen-Straße liegt eine 6.700 m² große Grünfläche,
fast doppelt so groß, wie der benachbarte AntonBenya-Park. Die Arbeiterkammer ist die Interessensvertretung aller ArbeitnehmerInnen und damit sind
diese indirekt EigentümerInnen der Liegenschaft. Eine
Öffnung würde die gemeinsame Nutzung des Parks,
z. B. als Gemeinschaftsgarten, von Mitgliedern der
Arbeiterkammer und der Bevölkerung ermöglichen.
Seit vielen Jahren wird von uns gefordert, einen Teil
in der Größe eines Fußballfeldes von dem riesigen
Theresianum-Park für die Allgemeinheit zu öffnen.
Zurzeit ist die Nutzung ausschließlich für SchülerInnen des Theresianums möglich.
Vor einigen Wochen wurde in einer Sendung auf
ORF 2 berichtet, dass der obere Teil des Parks vor
dem zweiten Weltkrieg öffentlich zugänglich war.
Warum also nicht an diese alten Traditionen anknüpfen, zumal die Liegenschaft mit dem Staatsvertrag
von 1955 an den Staat Österreich zurück fiel. Wer von
den Älteren unter uns sich daran erinnern kann, wie
lang es gedauert hat, im Volksgarten eine Liegewiese
einzurichten, der kann sich vorstellen, dass Barbara
Neuroth und den Grünen Wieden hier noch ein gutes Stück Arbeit bevorsteht. Hier brauchen wir jede
Unterstützung, die wir kriegen können.
Der bestehende Johannes-Diodato-Park ist winzig
klein, gerade mal 311 m² groß. Ein Mini-Park. Daneben liegt ein drei Mal so großes Grundstück, das
eine Widmung für öffentliche Zwecke hat. Dies wäre
eine ideale Möglichkeit, den Park zu erweitern. 2002
stellten die Grünen Wieden das erste Mal den Antrag
auf Erweiterung der Parkfläche. Bis jetzt hat die Gemeinde das Grundstück, das in Privatbesitz ist, nicht
angekauft. Eine Erweiterung ist vor allem für die
grün-arme Untere Wieden wichtig, denn von dort bis
zum Karlsplatz gibt es kaum ein grünes Fleckchen.
Es gibt viel Grün, im 4. Bezirk – es ist höchste Zeit,
dass es auch die BewohnerInnen nutzen dürfen.
 Manfred Itzinger
Foto: Erich Schlager
Foto: Anna Stöcher
Barbara Neuroth
Spitzenkandidatin
Grüne Wieden
Postkästen quellen über mit Wahlwerbung, auf
der Straße treffen Sie in den Parteifarben gewandete PolitikerInnen. Es ist Wahlkampf, und
kurz vor der Wahlentscheidung am 11. Oktober ist
die Aufmerksamkeit und die Diskussionsfreude
besonders hoch, denn eine Wahl kann Veränderung und Weichenstellungen im Bezirk und in der
Stadt Wien mit sich bringen. In unserer Zeitung
berichten wir Wiedner Grüne ausführlich über die
vielfältigen Themenbereiche der lokalen Bezirkspolitik. Und natürlich stellen wir hier unser neues
Team vor, nicht ohne uns auch bei den langjährigen Mitkämpferinnen im Grünen Team für die
gemeinsame Arbeit zu bedanken: Danke, Georgina El-Nagashi, für dein Engagement und deine
Loyalität all die Jahre. Danke für die gemeinsamen
Kämpfe, Bibi Mayrhofer-Berger, und dafür, dass
du uns immer mal wieder daran erinnerst, wo
unsere Wurzeln sind. Und nicht zuletzt ein großes
Dankeschön, Ingrid Puller, dafür, dass du uns so
viel Energie gegeben hast.
In der neuen Wahlperiode warten neue Aufgaben
auf uns Grüne im 4. Bezirk, die wir im Sinne der
Wiedner Bevölkerung lösen wollen. Kleine Dinge
wie die Sitzmulde in der Schleifmühlgasse können den Ort zu einer mobilen Grätzeloase und
einem Treffpunkt für die Nachbarschaft machen.
Wir berichten auch von der breit angelegten
BürgerInnen-Beteiligung am Südtiroler Platz, die
von einer neuen Herangehensweise für Stadtplanung mit Beteiligung der Menschen zeugt. Gehen
wir die vielfältigen Aufgaben zusammen an, denn
Veränderungen schaffen wir nur gemeinsam.
Deine Wieden – da geht noch mehr!
Mit besten Grüßen,
Barbara Neuroth
wieden@gruene.at
wieden.gruene.at
facebook.com/gruene04
Österreichische Post AG /
Sponsoring Post
Benachrichtigungspostamt 1070 Wien,
Zulassungsnummer: GZ 02Z034599S
Titel „Newsletter“ 29/15
wieden
G‘scheite Mobilität
auf der Wieden
Der 4. Bezirk ist ein urbaner und lebendiger Bezirk, ein guter Platz zum Wohnen
und zum Arbeiten. Wir wollen mehr. Einen
Bezirk mit ausreichend Plätzen und Straßen, wo die Menschen einander begegnen,
sich wohlfühlen, flanieren und umweltfreundlich unterwegs sein können. Ein
„g‘scheites“ Angebot an Mobilität spielt
dafür eine wesentliche Rolle.
Was wir im Bezirk brauchen ist Mobilität für Menschen – und nicht nur freie Fahrt für Autos. Ein intelligentes Angebot sorgt nicht nur für weniger Verkehrslärm und bessere Luft, sondern auch für mehr
Aufenthaltsqualität auf den Plätzen und Straßen.
Dazu kann nicht nur die Stadt beitragen – wie etwa
mit der Jahreskarte für die Öffis um 365 Euro, sondern auch der Bezirk kann aktiv Maßnahmen setzen:
Die Förderung des Radverkehrs und alternativer Mobilitätsangebote wie Bike- und Carsharing sowie eine
gute Erreichbarkeit und Dichte der Bus- und Straßenbahnstationen ist uns daher ein großes Anliegen. Im
Bezirk gibt es eine gute Nahversorgung, vieles ist zu
Fuß erreichbar. Daher sollten Straßen so gestaltet
werden, dass sie Lust aufs zu Fuß gehen machen.
„Gscheite Mobilität“ heißt, einen guten Mix an unterschiedlichen Verkehrsmitteln anzubieten und den
verschiedenen VerkehrsteilnehmerInnen eine gleichberechtigte Nutzung des öffentlichen Raumes zu
ermöglichen.
Die Grünen haben über die vergangenen Jahre einiges für die WiednerInnen erreicht. So wurde mittels
Tempo 30-Zonen der Durchzugsverkehr deutlich
reduziert. Der Radverkehr konnte durch zahlreiche
geöffnete Einbahnen und zusätzliche Radständer
gefördert werden. Die „Nahverkehrsader“ im Bezirk
und Verbindung zu den schönsten Einkaufsstraßen in
Wien, der 13A, ist nun leiser und mit größeren Bussen
unterwegs. Durch unseren Einsatz hält er auch weiterhin für die AnwohnerInnen der Oberen Wieden in
der Mommsengasse. Mittelfristig wünschen wir uns
den Ausbau des 13 A zu einer Straßenbahnlinie. Wir
setzen uns weiterhin für die Schaffung einer Busspur
für die Linie 59 A in der Rechten Wienzeile, einer
oberirdischen Verkehrslinie auf der Favoritenstraße
zur Entlastung der U1 und vor allem für die Gestaltung der Straße ein, damit diese wieder zum Einkaufen und Spazierengehen einlädt. Das hätte auch
positive Auswirkungen für die lokale Wirtschaft.
Vorrang für FußgängerInnen
Nachdem FußgängerInnen in den vergangenen
Jahrzehnten in der Verkehrsplanung buchstäblich
an den Rand, nämlich auf oft viel zu schmale Gehsteige, gedrängt wurden, wollen die Grünen Wieden,
dass die FußgängerInnen den ihnen zustehenden
Platz erhalten.. Das bedeutet zum Beispiel, breite
Gehsteige auszugestalten, gute Straßenquerungen
anzubieten und Hindernisse auf den Gehsteigen zu
beseitigen. So könnten etwa Fahrradständer und
Schanigärten in die Parkspuren wandern. Bei uns im
4. heißt Barrierefreiheit ohne Kompromisse, dass wir
einen barrierefreien Gehsteig entlang der Rechten
Wienzeile und eine barrierefreie Gestaltung der Trappelgasse wollen. Es kann nicht angehen, dass Eltern
mit Kinderwägen, alte Menschen mit Rollatoren und
Gehbehinderte im Rollstuhl elendslange Umwege
machen müssen, nur weil manche Gehwege nur per
Stiegen erreichbar sind. Die Stadträtin für Verkehr
Maria Vassilakou und die FußgängerInnenbeauftragte
Petra Jens machen das Zu-Fuß-Gehen mit dem Konzept der Flaniermeilen entlang von Wegstrecken quer
durch die Stadt wieder attraktiv. Der 4. Bezirk befindet sich im Kerngebiet des Konzepts, bis 2018 werden
zwei bezirksübergreifende Flaniermeilen realisiert
werden, wobei eine vom Reumannplatz über den
Hauptbahnhof durch die Stadt bis zum WU Campus
führt, und die zweite zum Flanieren vom Kutscherkmarkt über den Naschmarkt bis zur Schleifmühlgasse
einlädt. Deshalb unterstützen die Grünen das Projekt
der „Wohlfühlzone Schleifmühlgasse – eine Begegnungszone“ – welches vom Einkaufsstraßenverein
Freihausviertel lanciert wird.
 Karin Tausz
Gute Jahre fürs
Radfahren
Kaum zu glauben, was alles in den letzten
zehn Jahren erreicht worden ist: Rückblick
und Ausblick für den Radverkehr auf der
Wieden
Neben dem Ausbau der Citybike-Stationen war
die Öffnung der meisten Einbahnen wohl eine der
wichtigsten Verbesserungen für den Radverkehr, die
große Erleichterungen im Alltag gebracht hat. Der
von den Grünen Wieden begrüßte Antrag im Nationalrat hat den Zwang zur Benutzung von Radwegen
aufgehoben, wenn dies die Umstände erfordern.
Die Umstände erfordern es in der Operngasse, denn
der Radweg ist dort heillos überlastet. So ist dort
zusätzlich die Benutzung der Busspur erlaubt worden. Was fehlt, sind noch bessere Anbindungen an
beiden Enden der Busspur speziell beim Nadelöhr
„Wiedner Stern“, der Kreuzung Preßgasse/Margaretenstraße.
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Einige Verbesserungen für RadfahrerInnen im
Bezirk stehen noch aus:
Da wären die Lückenschlüsse bei den Radwegen,
beginnend am Südgürtel zwischen Argentinierstraße
und Südtiroler Platz; ein Ein-Richtungsradweg rund
um den Resselpark und eine Radspur auf der Wienzeile stadteinwärts gemeinsam mit einer Busspur –
wenn die Wiener Linien diese auch wollen.
Ein wichtiges Vorhaben ist die Sanierung des gefährlichen Radwegs in der Argentinierstraße. Dort kommt
es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Der
Radstreifen auf der Favoritenstraße hat sich bewährt
und wird gut angenommen. Allerdings müsste er
bis zum Gürtel verlängert werden und auch auf der
Wiedner Haupstraße sind Radstreifen längst überfällig. Hier ist der Platz besonders beengt, aber ein
befahrbares Haltestellenkap bei der Mayerhofgasse
und eine Durchfahrtserlaubnis fürs Radfahren bei der
Paulanerkirche wären schon hilfreich.
Wie überall fehlt es auch bei uns auf der Wieden an
Rad-Abstellanlagen. In der Vergangenheit ist der
Platz dafür immer den FußgängerInnen weggenommen worden und die Rad-Abstellanlagen wurden
auf den oft viel zu engen Gehsteigen installiert. Aber
nachdem Fahrräder in erster Linie Fahrzeuge sind,
gehören die Parkplätze für diese Fahrzeuge natürlich
auf die Fahrbahn. Was fehlt, sind Querverbindungen
durch den Bezirk. Auch wenn die Öffnung der Einbahnen für den Radverkehr in der Mayerhofgasse
und in der Rainergasse baulich und verkehrstechnisch wahrscheinlich schwer zu realisieren wären,
könnte man mit diesen beiden Strecken eine große
Erleichterung schaffen. Aber durch den Busverkehr
und das hohe Verkehrsaufkommen auf beiden Straßen ist dies im Augenblick noch Zukunftsmusik.
 Helmut Hawel
WIEN
Ein Herz
für die Wieden
Der 4. Bezirk ist lebendig, urban, hat viele schöne Ecken und Winkel, Tradition und
internationales Flair. Und dennoch fehlen der Wieden zentrale Plätze, an denen Menschen zusammenkommen können. Der immer stärker werdende Durchzugsverkehr hat
uns von diesen Plätzen verdrängt. Wir sollten uns einen Teil davon wieder zurückholen.
In den letzten 15 Jahren ist die Bevölkerung auf der
Wieden um rund 10% gewachsen. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge
um rund 10% gesunken. Dieser Trend wird sich auch
in den kommenden Jahren fortsetzen. Es ist also
höchste Zeit, dass wir beginnen, den Platz, der uns
allen gehört auch wieder für uns nutzbar zu machen.
Das heißt auch, dass wir den Menschen, die auf der
Wieden leben, die Möglichkeit geben müssen, ihre
Straßen und Plätze selbst mitzugestalten.
Neben vielen kleinen „Platzeln“ und Ecken in der
Nachbarschaft wollen wir der Wieden einen zentralen
Platz – einen urbanen Dorfplatz – zurückgeben. Wir
wollen im Herzen der Wieden, am unteren Ende der
Favoritenstraße, zwischen der Gußhausstraße und
der Wiedner Hauptstraße bei der Paulanerkirche aus
beispiel
Südtiroler Platz
Für die Neugestaltung des
Südtiroler Platzes wurde ein
breit angelegter BürgerInnenBeteiligungsprozess gestartet
– Umbau ab Mitte 2016
Der Südtiroler Platz ist eine unscheinbare Ecke des
4. Bezirks. Durchgang zur U-Bahn, Übergang zum
Hauptbahnhof, Müllcontainer – ein Platz, den man
schnell wieder verlassen will. Bei der Planung des
Hauptbahnhof-Areals vor fast zehn Jahren wurde er
„vergessen“, die damalige ÖVP-Bezirksvorsteherin
zeigte leider nur mäßiges Engagement, obwohl er
für die Ankommenden ein attraktives Eingangstor
zur Stadt bilden könnte. Maria Vassilakou hat daher
gemeinsam mit den Grünen im Bezirk eine partizipative Neugestaltung angestoßen, bei der nicht nur
ExpertInnen, sondern vor allem die BewohnerInnen
von Anfang an in den Gestaltungsprozess einbezogen wurden.
Visualisierung untere Favoritenstraße
Wie kein anderer Bezirk innerhalb des Gürtels wird
die Wieden von Hauptstraßen Richtung Innenstadt
und zurück eingegrenzt und regelrecht zerschnitten:
Prinz-Eugen-Straße, Favoritenstraße, Wiedner Hauptstraße, Operngasse-Margaretenstraße und Rechte
Wienzeile. Nur ein kleiner Teil der Autos auf diesen
teilweise mehrspurigen Straßen macht auf der Wieden halt. Der Großteil fährt durch, überlässt uns Lärm
und schlechte Luft - und hat den Menschen, die hier
leben, den Platz weggenommen, der eigentlich ihrer
sein sollte.
Mitreden:
den Durchfahrtsstraßen einen Ort der Begegnung
mit dem Charakter eines Platzes machen.
Doch bevor die Bagger auffahren, sollen die Bewohnerinnen und Bewohner und Geschäftsleute
zu Wort kommen. Nur mit einem breit angelegten Beteiligungsprozess kann ein Platz gestaltet
werden, der gern genutzt wird. In einem solchen
Planungsprozess muss natürlich auch darüber diskutiert werden, auf wie viel Platz der Autoverkehr
verzichten soll und muss – nicht wie beim Beteiligungsprozess für den Südtiroler Platz, bei dem
die Fahrbahnen im wahrsten Sinne des Wortes in
Beton gegossen waren.
Wie soll unser Platz aussehen?
Ich möchte den Platz von den Autos zurückbekommen, damit wir uns kennenlernen und treffen
können, damit wir miteinander Feste feiern und
tratschen können. Vielleicht möchtest du gerne
in Ruhe bummeln und einkaufen? Meine Kinder
würden sicher gern was spielen, am schönsten
wäre es für sie, wenn es auch Wasser gäbe. Meine
Eltern würden wahrscheinlich lieber auf einem
gemütlichen Bänkchen Platz nehmen und durchatmen statt auf einem megacoolen Stadtmöbel
abzuhängen. Aber darüber sollten wir unbedingt
bald reden. Gehen wir´s an, gestalten wir unseren
Platz gemeinsam.
 Philip König
Mit Fragebogen per Post und via Internet wurde 2013
gestartet: Was wünschten sich die AnrainerInnen
vom Südtiroler Platz, welche Anforderungen sollte
er erfüllen? Aus über 500 Antworten wurden Vorschläge und Anregungen gesammelt, gruppiert und
in einer öffentlichen Präsentation im Amtshaus diskutiert: „Klare Wegführung, Aufenthaltsqualität, verweilen können, Begegnung, Grün, Kunst im öffentlichen
Raum“. Diese Wunschthemen waren Grundlage der
Ausschreibung des Gestaltungswettbewerbs.
Ein Begleitteam aus AnrainerInnen war in der Folge
ständig in Kontakt mit VertreterInnen des Magistrats,
der Lokalen Agenda Wieden und dem Büro Plansinn,
das im Auftrag der Stadt das Projekt leitete. Aufgabe
war es, in allen Zwischenschritten die Interessen der
AnrainerInnen im Auge zu behalten. Zwei BürgerInnen waren auch Teil der Jury, die das Siegerprojekt
auswählte. Dazu gab es im Amtshaus 2014 eine öffentliche Präsentation, bei der mit den ArchitektInnen
und den politischen VertreterInnen Details diskutiert
und durchaus noch abgeändert wurden. Die Begleitgruppe wird bis zum Beginn der Umgestaltung des
Platzes 2016 immer wieder einbezogen werden.
Der Schlüssel für den Erfolg von grüner Partizipation? Fragen. Zuhören. Miteinbeziehen. Feedback
wertschätzen. Und es auch nützen! Der Südtiroler
Platz darf gerne als Beispiel für gelungene BürgerInnen-Beteiligung in Wien herhalten.
 Karin Lehmann
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wieden
Bezirkskultur-Förderung:
für mehr Transparenz
Gerade wenn es um Geld geht, ist Transparenz wichtig. Jeder Antrag auf Förderung von kulturellen Initiativen muss deswegen sehr detailliert auflisten, was mit dem beantragten Geld geschieht.
Jeder? Nicht ganz…
Dafür, dass die Wieden eine überschaubare Größe
hat, ist sie ein kulturell sehr aktiver und lebendiger
Bezirk. Neben den großen etablierten Kulturinstitutionen – von der Kunsthalle am Karlsplatz bis zum
Theater Akzent – sorgen unzählige, wenn auch nicht
ganz so große Initiativen für ein vielfältiges kulturelles Leben im Bezirk. Dafür schüttet der Bezirk eine
gar nicht so geringe Summe – bis zu 120.000 Euro
jährlich – an Fördergeldern aus.
heißt. Diese besagen auch, dass der Verein nicht nur
gemeinnützig, sondern auch überparteilich ist. Ob
die statutarische Festlegung, dass der/die Bezirksvorsteher_in Kraft des Amtes automatisch Präsident_in
des Vereins ist, sehr demokratisch ist, ließe sich noch
diskutieren. Dass in der Praxis die gesamte Vereinsleitung aus Bezirkspolitiker_innen unterschiedlicher
Couleurs besteht, zeigt jedenfalls, was mit überparteilich gemeint ist.
21.000 Euro, und damit ein nicht unbeträchtlicher Teil
des Kuchens, wird in guter alter Tradition an parteinahe Kulturvereine von SPÖ, ÖVP und FPÖ vergeben.
Das ist zwischen den drei Parteien so ausgemacht, da
braucht es für das Förderansuchen weder einen detaillierten Finanzplan noch eine inhaltliche Beschreibung der Vorhaben. Daran hat auch der Wechsel in
der Bezirksvorstehung von Schwarz zu Rot vor fünf
Jahren leider nichts geändert. Darüber hinaus wurde
der blaue Kulturring für das gute Wahlergebnis der
FPÖ mit zusätzlichen 1000 Euro jährlich belohnt.
Die Höhe der von den drei Parteien ausgehandelten
Subvention hängt nämlich vom Wahlergebnis, nicht
von der kulturellen Aktivität ab.
Im Jahr 2012 bekam der Verein plötzlich eine neue
zusätzliche Aufgabe: Er soll 25.000 Euro Bezirkskultur-Förderung für kulturelle Aktivitäten im Sinne
des Bezirksvorstehers abwickeln. Die damals noch
dem Vereinsvorstand angehörenden Grünen erfuhren
dies erst, als im Finanzausschuss ein Förderansuchen vorlag. In der von den Grünen einberufenen
Vorstandssitzung des Museumsvereins entschied die
rot-schwarze Mehrheit, dass Vereinspräsident und
Bezirksvorsteher Leopold Plasch ohne weitere Rücksprache mit dem Vorstand über die Subvention von
25.000 Euro verfügen kann. Die Grünen Vorstandsmitglieder legten daraufhin ihre Funktionen zurück.
Die Bezirks-SPÖ hat so mit Unterstützung der ÖVP
eine Konstruktion geschaffen, die Transparenz der
Geldflüsse verhindert und Kontrolle verunmöglicht.
Anstatt gemeinsam mit Kulturschaffenden und den
anderen Parteien ein fundiertes Bezirkskultur-Programm zu erarbeiten, wird der Museumsverein zur
Sehr wohl geändert hat sich mit der SP-Mehrheit
die Tätigkeit des Wiedner Museumsvereins. Der
Museumsverein Wieden wurde 1972 gegründet, um
das Wiedner Bezirksmuseum „materiell und ideell
zu fördern“, wie es in den Vereinsstatuten so schön
Subventionsabwicklung für Bezirksvorsteher-Festspiele herangezogen. Was bleibt, ist die Frage, wie
eine Bezirksvertretung einem Verein, in dessen Vorstand fast ausschließlich Mitglieder dieser Bezirksvertretung sitzen, eine Subvention zuerkennen kann.
Beschlossen werden alle diese Förderungen hinter
verschlossenen Türen, in nicht öffentlichen Sitzungen.
Manche vertreten dabei auch noch die Auffassung,
die Förderungen unterliegen dem Amtsgeheimnis.
Damit muss endlich Schluss sein! Wir fordern 100
Prozent Transparenz für die Vergabe der Kulturförderungen – schließlich geht es hier um Steuergelder.
Und wir fordern objektiv nachvollziehbare Entscheidungen. Die Qualität eines Förderansuchens soll
entscheidend sein, nicht die Farbe des Parteibuchs
der AntragstellerInnen.
 Philip König
Das Radio muss
im Funkhaus bleiben!
Die Wiener Grünen unterstützen die Radio-MitarbeiterInnen –
das Funkhaus darf nicht abgesiedelt werden!
Ich bekenne mich gerne dazu, leidenschaftliche
Ö1-Hörerin zu sein, denn seit Generationen wird auf
der Wieden journalistisch hochwertiges Radioprogramm gemacht. Das ORF Funkhaus in der Argentinierstraße ist zu Recht ein Symbol für den freien
Rundfunk im Nachkriegs-Österreich. Seit mehr als
einem Jahr warnen 200 ORF-MitarbeiterInnen vor
den negativen Auswirkungen einer Übersiedlung von
Ö1, FM4 und Radio Wien auf den Küniglberg und der
Verschmelzung von Fernseh-, Online- und Radioredaktionen zu einem tri-medialen Newsroom. Diese
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Zentralisierungspläne der ORF-Führung gefährden
Qualität und Unabhängigkeit des Hörfunks. Ö1 hat
Weltklasse, die durch internationale Preise immer
wieder bezeugt wird. Wenn aber alle Genres – Fernsehen, Rundfunk und ORF Online – von denselben
RedakteurInnen bedient werden, ist diese Qualität
in Gefahr. Auch ist unklar, was zukünftig mit dem
Funkhaus, einem denkmalgeschützten Gebäude in
zentraler Lage im 4. Bezirk, geschehen soll, doch die
ORF-Geschäftsführung will es in jedem Fall noch in
diesem Jahr verkaufen. Dass das Radiokulturhaus
ohnehin in der Argentinierstraße verbleiben wird,
mutet als Argument lächerlich an.
TU-Professor Hermann Knoflacher hat erhoben, dass
durch die Übersiedlung von 200 MitarbeiterInnen auf
den mit dem öffentlichen Verkehr schlecht erreichbaren Küniglberg 25 Erdumrundungen an zusätzlichen
Wegen verursacht würden. Das kann doch nicht den
Zielen der Sparsamkeit, Zweckmäßigkeit und Sinn-
haftigkeit entsprechen, die auch für den ORF gelten.
Es braucht vielmehr eine Aufwertung des Standorts
des Funkhauses. Der ORF benötigt z.B. Platz für ein
TV-Stadtstudio, für schnelle Reportagen, für aktuelle
Berichterstattung aus dem Herzen der Stadt. Es ist
noch nicht zu spät umzudenken und das Funkhaus
und die MitarbeiterInnen an dem bestens für den
Zweck des Radiomachens geeigneten Standort zu
belassen - im Funkhaus in der Argentinierstraße 30a.
Die Wiedner Grünen haben die Initiative der RedakteurInnen von Anfang an unterstützt und einen
parteiübergreifenden einstimmigen Beschluss in der
Bezirksvertretung am 14. 6. 2012 gegen die Absiedlung des Funkhauses gefasst. Nach einem weiteren
Protest der 200 MitarbeiterInnen des ORF erfolgte
neuerlich ein Unterstützungsbeschluss der Wiedner
Bezirksvertretung am 13. 3. 2014.
Das Radio muss im Funkhaus bleiben!
 Barbara Neuroth
WIEN
Starke Grüne
gegen blaue Wunder
Karl Öllinger, NR a. D., Redakteur bei „Stoppt die Rechten“, und seit langem Wiedner, und Janine
Wulz, ehemalige ÖH-Vorsitzende über blaue „Schwarzunternehmer“, rechte Eliten und den Mythos von der „Kleinen Mann“-Partei. Die Fragen an die beiden KandidatInnen zur Bezirksvertretungswahl stellte Markus Koza.
Warum gehen „grün“ und „antifaschistisch“ so gut
zusammen?
Das kommt denen, die wirklich viel haben natürlich entgegen.
Karl Öllinger: Die Grünen waren nie nur Umweltpartei, sondern immer auch Partei der Menschen.
Grüne engagieren sich seit jeher gegen die Diskriminierung bestimmter Bevölkerungsgruppen, etwa
weil diese nicht hier geboren sind. Da ist es nur
logisch, dass sich bei den Grünen viele engagieren,
die etwas gegen Rassismus und Rechtsextremismus
tun wollen.
Karl: Die FPÖ hat nicht nur so viele Burschenschafter wie noch nie in Nationalrat und Landtagen, sie
ist auch die Partei der „Schwarzunternehmer“. Wir
haben viele Fälle von FP-UnternehmerInnen dokumentiert, die AusländerInnen „schwarz“ beschäftigt haben. Das passt durchaus in die FPÖ-Logik:
AusländerInnen sollen arbeiten, aber zu schlechteren Bedingungen! Die FPÖ will ja eine eigene Sozialversicherung mit geringeren Sozialleistungen
für AusländerInnen. Damit würde der Wettbewerb
zwischen in- und ausländischen ArbeitnehmerInnen noch angeheizt, weil UnternehmerInnen für
AusländerInnen dann ja auch weniger Sozialbeiträge zahlen müssten, diese also billiger kämen!
Das wäre dann gesetzlich erlaubtes Lohn- und
Sozialdumping ausgerechnet auf Kosten der österreichischen ArbeitnehmerInnen, welche die FPÖ ja
angeblich schützen will!
Janine Wulz: Als „Kärntner Kind“ war ich mit einem
Landeshauptmann Haider konfrontiert, der für alles
stand, wogegen ich war: Rassismus, Sexismus, Ausgrenzung. Mein Engagement gegen Rechts brachte
mich zu den Grünen.
Wo ist grünes, antifaschistisches Engagement –
gerade auch in Wien – konkret sichtbar?
Janine: Mir fällt da zuallererst das starke grüne Engagement im Rahmen der Plattform „Jetzt Zeichen
setzen“ ein. Gemeinsam ist es gelungen, die rechtsextremen Burschenschaften vom symbolträchtigen
Heldenplatz zu vertreiben, wo diese über Jahre
hinweg ausgerechnet am Tag der Kapitulation NaziDeutschlands – mit viel FP-Prominenz ihr „Totengedenken“ für die Soldaten der verbrecherischen NSArmee abhielten. Heute wird am 8. Mai das „Fest der
Freude“ am Heldenplatz begangen.
Karl: Die Grünen zeigten bei vielen Aktivitäten gegen
Rechts Flagge. Etwa 2002, als wir mit anderen AntifaschistInnen gegen Neonazis demonstrierten, die
eine Kundgebung gegen die „Wehrmachtsausstellung“ abhielten, die erstmals und umfassend Verbrechen der deutschen Wehrmacht dokumentierte. Hier
ist auch der Einsatz der Grünen für die Rehabilitation
der Wehrmachtsdeserteure zu erwähnen. Ohne Wiener Grüne gäbe es bis heute weder die späte Würdigung durch die Republik noch das Denkmal.
Weil ihr mehrmals Burschenschafter erwähnt habt –
die sehen sich ja als akademische Elite und sind das
Rückgrat der FPÖ. Dennoch gilt die FPÖ vielen als
Partei „des kleinen Mannes“. Wie passt das zusammen?
Janine: Wir leben in einer über Jahrzehnte neoliberal
geprägten Ellbogengesellschaft, in der – obwohl sich
die soziale Lage für alle erkennbar verschärft – noch
immer behauptet wird, jeder könne durch Leistung
alles erreichen. Das ist natürlich Unsinn. Umso größer ist die Angst zu den VerliererInnen zu gehören.
Antworten auf die berechtigten Abstiegsängste
vieler Menschen bleibt die Politik aber schuldig. Dann
kommt die FPÖ und sagt: Jetzt wollen dir die Ausländer auch noch was vom immer kleiner werdenden
Kuchen wegnehmen! Verteilungskonflikte werden
zwischen denen geschürt, die Angst davor haben,
das Wenige, was sie haben, auch noch zu verlieren.
unerwartet Rot-Blau verteidigen. In der SPÖ gibt es
Teile, denen Machterhalt wichtiger ist als die klare
Abgrenzung gegen Rechts. Die sicherste Möglichkeit
Rot-Blau in Wien zu verhindern, sind nun einmal
starke Grüne, die der SPÖ keine andere Option als
die rot-grüne Koalition lassen.
Danke für das Gespräch!
Linktipp: stopptdierechten.at
Karl Öllinger
geb. am 21. Juli 1951
Abgeordneter zum
Nationalrat a.D.
Zuletzt: Die Wiener SPÖ sieht sich als Bollwerk
gegen die FPÖ. Glaubwürdig angesichts rot-blau
im Burgenland?
Karl: Leider nicht besonders. Ich empfinde gegenüber der SPÖ keinerlei Schadenfreude, weil ich
mir wünschen würde, dass die Wiener SPÖ über
die Wahl hinaus Verbündete in antifaschistischen
Fragen bleibt.
Janine Wulz
geb. 27. September 1985
Janine: Ich hab viele SPÖlerInnen kennengelernt,
die aufrechte AntifaschistInnen sind. Ich kenne
aber leider auch – junge – SPlerInnen, die völlig
Ehemalige ÖH-Vorsitzende
und Bildungsexpertin
DA NKE !
Das Thema, das diesen Sommer beherrscht hat,
war und sind die Flüchtlinge, die Asyl suchen.
Angesichts der Tatsache, dass jeder 4. Bewohner
im Libanon Flüchtling ist, erscheinen Zielvorgaben
von ein Promille in Österreich – einem der reichsten Länder der EU – wie ein Hohn. Die Zustände in
Traiskirchen sind erbärmlich und beschämend, die
Solidaritätswelle der Bevölkerung und der karitativen Vereine überwältigend. Auch im 4. Bezirk gab
es private Initiativen, die direkt und unbürokratisch
Willkommenspakete nach Traiskirchen lieferten und
privates Quartier anboten. Vielen Dank für jede
einzelne Unterstützung!
Du willst helfen? Es gibt viele Möglichkeiten.
Nicht nur Geld ist gefragt - auch Zeitspenden sind wichtig!
Unter → freiwilligfuerwien.echonet.at findest du eine Übersicht wie und wo du helfen kannst.
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Beim Innenhof-Flohmarkt konnten einige bisher
verborgene Oasen entdeckt werden, doch auch die
Grünflachen und Innenhöfe der Gemeindebauten
bewirken ein angenehmes Verweilen und wirken als
natürliche kühlende Erholungsorte.
Wer Wien mit anderen Städten vergleicht, bemerkt,
dass es verhältnismäßig wenige Bäume in den Straßenzügen gibt. In einigen Straßenzügen auf der Wieden gibt es schöne alte Straßenbäume, zum Beispiel
in der Mayrhofgasse, der Wiedner Hauptstraße und
beim Südtiroler Platz. Wir benötigen aber noch viel
mehr Bäume auf der Wieden, um in deren Schatten
verweilen zu können. Zwar hat sich in den letzten
Jahren etwas bewegt, aber es darf gerne mehr sein:
Straßenmöbel mit Bäumen zum Beispiel, wie in der
Mariahilfer Straße, denn es gibt leider genug Straßen,
bei denen Baumpflanzungen wegen den unterirdischen Versorgungssträngen nicht möglich sind.
Mehr Garteln –
mehr Grün
auf der Wieden
Auch wenn der vierte Bezirk ein eher dicht besiedelter Bezirk ist und durch seine architektonischen Gegebenheiten wenig Platz bietet, öffentlichen Grund gärtnerisch zu nutzen, haben sich Initiativen gebildet, die sehr unterstützenswert sind.
Mittlerweile sind zwei Gemeinschaftsgärten-Projekte
auf der Wieden in der zweiten Saison aktiv: Über die
Bezirksgrenzen hinaus bekannt ist der Karlsgarten
mitten im grünen Dreieck des Rosa-Mayreder-Parks.
Er ist ein Früchte tragendes Experimentierfeld, das
von TU und BOKU wissenschaftlich begleitet wird, und
das durch verschiedene Veranstaltungen eine große
Öffentlichkeit erreicht. „Junges Gemüse“ dagegen
wächst am Phorusplatz, ein kleiner, feiner Gemeinschaftsgarten, der von der Agenda Wieden organi-
satorisch betreut wird. Dieses Projekt ermöglicht es,
interessierten WiednerInnen ein Beet zu bepflanzen,
zu pflegen und zu ernten. „Junges Gemüse“ bedeutet
aber auch in Kontakt mit den betagten, aber noch
sehr aktiven BewohnerInnen des „Haus Wieden“ zu
treten. Generationenübergreifende Projekte tragen
zum Miteinander bei. Wir werden uns deshalb dafür
einsetzen, dass es auf der Wieden mehr Möglichkeiten
zum gemeinsamen Garteln gibt, auch über die Generationsgrenzen hinweg.
In anderen Bezirken werden die Bepflanzungen von
Baumscheiben durch einen Vertrag mit der zuständigen Gebietsbetreuung gefördert. Durch die Erhöhung
der Anzahl der Straßenbäume gäbe es für BewohnerInnen der Wieden auch die Möglichkeit, auf Baumscheiben Mini-Gärten zu errichten. Die Nachpflanzung von Bäumen und Sträuchern könnte aus rund
einem Zehntel aus Obstbäumen und Obststräuchern
bestehen. Baumpatenschaften ermöglichen es, einen
Obstbaum zu betreuen, für die Ernte zu sorgen und
die unmittelbare Nähe zur Natur zu leben.
Auch wenn wir in der Stadt leben, wollen wir Kindern
die Natur nahe bringen: Viele Schulen und Kindergärten in Wien beschäftigen sich aktiv mit dem Thema
Garteln. Besonders einige Volksschulen im vierten
Bezirk haben entweder vor dem Gebäude oder im
Schulhof Beete angelegt.
Fassadenbegrünungen sind einfache Klimaanlagen
für Häuser, sie halten die Hauswände im Sommer
länger kühl und dämmen im Winter ein wenig. Viele
Gebäude aber warten noch darauf, begrünt zu werden. Denn gerade der letzte Sommer hat gezeigt,
dass Pflanzen die Stadt vor dem extremen Aufheizen
ein bisschen schützen können.
 Ursula Machold
Beste Bildung
auf der Wieden
Eigentlich steht die Wieden als Kinderbetreuungsund Schulstandort nicht so schlecht da. Wir haben
einige sehr gute Schulen im Bezirk. Doch natürlich
gibt es auch hier noch einiges zu verbessern.
So treffen die Sparvorgaben der Bundesregierung
auch die Schulen bei uns. Immer weniger LehrerInnen und PädagogInnen stehen einer kaum weniger
werdenden Anzahl an SchülerInnen gegenüber. Um
allen Kindern einen guten Start in ihr Bildungsleben
zu ermöglichen, braucht es vor allem eines: Menschen, denen man den Rücken frei hält, während sie
sich um unsere zukünftigen Generationen kümmern.
Jene Generationen, die jene Gesellschaft maßgeblich
mitbestimmen werden, in der wir alt werden. Die
Grünen Wien haben einige Vorschläge dazu, denn
ein Bezirk alleine kann keine Sonderwünsche durchsetzen: 1.000 neue LehrerInnen für ganz Wien wären
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ein guter Anfang. Und natürlich muss der Ausbau
von ganztägigen Schulformen forciert werden, damit
sowohl Kinder als auch ihre berufstätigen Eltern entlastet werden. Ein deutlicher Schwerpunkt sollte auf
die frühzeitige Mehrsprachigkeit der Kinder gelegt
werden, schließlich ist das menschliche Gehirn kein
Gefäß, das irgendwann mal voll ist. Je besser Kinder
die Familiensprache beherrschen, desto sicherer
werden sie beim Erlernen der Deutschen Sprache
sein und auch die dritte oder vielleicht vierte Fremdsprache ist einfacher zum Erlernen.
Im Zuge der Wiener Verwaltungsreform vor einigen
Jahren hat die Bezirksautonomie zugenommen.
So sind wir im 4. Bezirk zuständig dafür, dass die
Instandhaltung der Schulen ausfinanziert ist. Die
meisten unserer Schulen sind sehr alt, viele wurden
während der vorletzten Jahrhundertwende gebaut.
Aber wir haben mit der Schäffer-Schule auch den
ersten Schulneubau der Zweiten Republik im Bezirk.
Diese alten Gebäude stellen aber auch eine Herausforderung, denn neue Schulformen und die Ganztagsbetreuung müssen den baulichen Gegebenheiten angepasst werden.
Nach unserer jahrelangen Forderung nach einem
Schulgipfel fand dieser endlich statt. Es gelang uns,
nach längeren Verhandlungen eine zukunftsträchtige
Lösung zu finden: Konzentration der Volksschulklassen auf den Standort Graf-Starhemberg-Gasse
und der Neuen Mittelschule auf den Standort Schäffergasse. In beiden Schulen wird es die Möglichkeit
geben, alle Klassen ganztägig zu führen. Hier gilt es,
Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Kinder
die beste Bildung bekommen, die sie kriegen können.
 Julia Malle
WIEN
Mehr Freiräume
Kinder und
Jugendliche
Wie bist du eigentlich zur Politik gekommen?
Es begann – wie so oft – aus einer persönlichen
Betroffenheit: Die Wirtschaftskammer Österreich
wollte 1995 eine Tiefgarage im Park bei der Schönburgstraße errichten. Ich habe davon Wind bekommen, der Protest mit den NachbarInnen mündete in
eine BürgerInnen-Initiative zur Rettung des damals
noch öffentlich zugänglichen WKO-Parks. 438 Tiefgaragenplätze samt dazugehörigem Verkehr und
ein zerstörter Park ohne Altbäume drohten, doch
nach zwei Jahren Engagement und etlichen Bauund gewerberechtlichen Verhandlungen war das
Monsterbauprojekt zu Fall gebracht. Die Grünen haben uns damals immer mit Rat und Tat unterstützt.
Ich dachte mir, so wie es mir geht, geht es anderen
auch im Bezirk, deshalb habe ich als Bezirksrätin
kandidiert. Die Zusammenhänge erkennen und über
den persönlichen Tellerrand zu schauen, das habe
ich in meinen Anfängen als Lokalpolitikerin gelernt,
dabei waren wir Grüne 1996 gerade einmal eine 10%
Partei.
Wie ging’s weiter?
Ich habe in den vergangenen 20 Jahren viel gelernt,
viele neue Themen dazugewonnen, zum Beispiel
Kultur, Verkehr, Umwelt und BürgerInnenbeteiligung.
Dazu kommt, dass ich auch auf anderen politischen
Ebenen gearbeitet habe, z.B. als außenpolitische Referentin im Parlament. Ich bin deshalb auch mit der EUPolitik bestens vertraut. Aber für mich persönlich ist es
die lokale Ebene, wo ich Politik machen und vermitteln
will. Hier kann ich BürgerInnenbeteiligung umsetzen,
direkte Kommunikation mit der Bezirksbevölkerung
leben – all das, was ich in der Zeit der BürgerInnen-Initiative von der damaligen Bezirksvorstehung vermisst
habe. Die Wiener und auch die Wiedner Stadtpolitik
bieten einen Gestaltungsspielraum und es gilt, das oft
starre und intransparente System zu überwinden.
Wie siehst du jetzt deine Rolle als grüne Bezirksvorsteher-Stellvertreterin im 4. Bezirk
Es ist natürlich einfacher, aus dieser Position mit dem
Magistrat zu verhandeln, wenn es um bestimmte
Angelegenheiten geht und zwischen BewohnerInnen
und Stadtverwaltung zu vermitteln. Ich habe jetzt
eine Funktion, in der das leichter geht. Außerdem
habe ich mit dem Bezirksvorsteher einige Arbeitsbereiche ausgehandelt, wie z.B. das Thema Umwelt
und Klimaschutz. Da ist es mir gelungen, viel mehr
Bewusstsein nach innen (Fairtrade Produkte) als
auch nach außen (BürgerInnenbeteiligung, urban
gardening, Baumschutz, ...) zu schaffen. Ich bin viel
unterwegs auf der Straße, ich bin das Ohr draußen
und sehe Problem, aber auch das Potential, das in
diesem tollen Bezirk vorhanden ist.
Doch das ist nur der Anfang, es geht darum, dass
wir unseren Bezirk lebenswert und solidarisch
gestalten, dass es mehr Grün und weniger Durchzugsverkehr gibt und dass Fassaden- und Straßenbegrünung die Stadt kühlen. Und wir wollen,
dass der Verkehr auf der Wieden fair gestaltet
wird, wie im Vorbild Begegnungszone Mariahilfer Straße wollen wir zwischen unterer Wiedner
Hauptstraße/Favoritenstraße und Gußhausstraße
einen öffentlichen Verkehrsraum gestalten, der
den vielen FußgängerInnen, die dort unterwegs
sind, mehr Platz und Sicherheit bietet.
Die Wieden ist ein grünarmer Bezirk. Was kann
man dagegen tun?
Die Wieden hat viele Parks, die halböffentlichen
Institutionen gehören, die teilweise schon öffentlich waren, die wollen wir wieder öffnen. Wie man
sieht, kehren die Themen – z.B. der Wirtschaftskammerpark – ja wieder.
Die Kriegsflüchtlinge sind der Aufreger des Sommers
Ich bin erschüttert, wie negative Stimmung gegen
Flüchtlinge gemacht und geschürt wird. Es ist unsere Aufgabe solidarisch für Schutzsuchende aus
Kriegsgebieten zu sorgen und eine würdige Unterbringung bereitzustellen, da ist die Bezirksebene
nicht ausgenommen. Wir haben viel Engagement
von der Wiedner Bevölkerung wahrgenommen,
das wollen wir unterstützen und verstärken. Auch
ein Quartier für Asylsuchende sollte im 4. Bezirk
möglich sein, wir arbeiten daran!
Warum soll man Grün wählen? Warum soll man
Barbara Neuroth wählen?
Meine Wieden – da geht noch mehr! Das ist unser
Slogan. Seitdem ich 18 Jahre bin, wohne ich im 4.
Bezirk. Und hier setze ich mich ein, damit wir eine
umweltfreundliche und solidarische Politik gemeinsam umsetzen, dazu brauchen wir die Unterstützung der BezirksbewohnerInnen! Ich freue mich,
über die direkte Kommunikation und die positiven
Rückmeldungen zu unserer grünen Politik. Jetzt
wollen wir die WählerInnen überzeugen, dass sie
uns am 11. Oktober unterstützen. Als grüne Bezirksvorsteherin auf der Wieden will ich mit Kompetenz
und Transparenz den grünen Kurs fortsetzen.
Foto: shutterstock
interview
mit Barbara Neuroth
Foto: Erich Schlager
Kinder und Jugendliche brauchen Freiräume, die
aber im städtischen Bereich begrenzt sind. Daher
muss es unser Ziel sein, vorhandenen Raum im
Sinne einer vielfältigen Nutzbarkeit bestmöglich zu
gestalten.
Junge Menschen sollen dabei das Recht haben, ihre
Räume selbst zu definieren, da sie es sind, die sich
dort aufhalten. Dies bietet einerseits individuellen
Handlungsspielraum für die jüngere Generation,
andererseits können in Mitbestimmungsprozessen
gleich demokratische Strukturen erlernt werden.
Neben der Öffnung der Parks auf der Wieden (siehe
Seite 1), ist die Ausgestaltung des öffentlichen Raums
durch beispielsweise mehr Sitzmöbel wichtig. Diese
lässt aber noch zu wünschen übrig. Entsprechende
Anträge der Grünen wurden oftmals wegdiskutiert.
Wir bleiben aber auch hier am Ball.
In den letzten Jahren konnten wir für junge Menschen im Bezirk bereits erreichen, dass ein IndoorSpielplatz eingerichtet wurde, der auf einen Grünen
Antrag der Vorperiode zurückgeht. Darüberhinaus
wurden Parkbetreuung und Streetwork ausgebaut.
Zudem möchten wir auf das Kinder- und Jugendparlament verweisen, diese gute Tradition gerät leicht in
Vergessenheit. Die Kinder bestimmen hier zum Beispiel mit, wofür vorgesehene Geldmittel verwendet
werden.
 Julia Malle
Dafür werden wir uns weiter einsetzen:
1. E in Jugendcafé als konsumfreier Raum und
partizipativer Jugendtreff
2. E ine sinnvolle Umsetzung der Bestimmungen
der Bauordnung zur Errichtung von Kleinkinder- und Kinderspielplätzen
3. S elbstorganisierte Lernräume ohne Druck und
Zwang
4. Mehr Sitzgelegenheiten und Sportangebote
im öffentlichen Raum, wie zB die Enzis im
Museumsquartier
Das Gespräch führte der Klubobmann der Grünen
Wieden, Manfred Itzinger
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Wieden
Das Grüne Team
für die Wieden
Philip König
„Bildung und Kultur, Platz zum
Leben und sich erholen - auch mit
Familie soll das Leben in der Stadt
Freude machen.“
Julia Malle
„Mein Lieblingsplatz auf der Wieden ist eindeutig die Umgebung
Schleifmühlgasse / Margaretenstraße. Hier beobachte ich gerne
das bunte Straßenleben und das
Miteinander von Fußgänger_innen, Radfahrer_innen und Autofahrer_innen.“
Manfred Itzinger
„Für mich ist der St.-ElisabethPlatz der schönste Platz im 4.
Bezirk, er bildet ein schönes neugotisches Ensemble und ist ein
ruhiger, fast verträumter Platz.“
Ursula Machold
„Life is like riding a bicycle. To
keep your balance, you must keep
moving“(Einstein)
Markus Koza
„Ich mag den Anton-Benya-Park
unglaublich gerne. Weil ich hier
oft mit meinem Sohn, nachdem
ich ihn vom Kindergarten abholte
und nach einem anstrengenden
Arbeitstag abchillen konnte.“
Eveline Dürr
„Ich will mithelfen, eine sozial gerechte Gesellschaft aufzubauen“
Mathias Tausig
„Mein Lieblingsort im 4. Bezirk?
Das Wien Museum am Karlsplatz.
Immer spannende Ausstellungen
und ein großartiger Kinderbereich
in der kalten Jahreszeit“
Amela Mirković
„Gerechtigkeit und positive
Emotionen in der Politik sind die
Grundlagen für eine gute Gesellschaft.“
Alkis Vlassakakis
„Das Leben verändert sich ständig, es ist nie zu spät, Neues zu
lernen“
Karin Tausz
„Mein Lieblingsort ist der Draschepark, eine kleine Erholungsoase für Jung und Alt gleich
um die Ecke!“
Janine Wulz
„Gemeinsam nachdenken was
fehlt, wo es Änderungen braucht
und wie Konflikte gelöst werden
können“
Helmut Hawel
„Vom Erkennen was nicht richtig
ist, zum Versuch an Verbesserungen mitzuwirken ist es gerade in
der Kommunalpolitik ein noch
gangbar kurzer Schritt.“
Roland Gewessler
„Alle paar Jahre zur Wahl zu gehen ist mir auf Dauer ein bisschen
zu wenig. Zumindest ein paar
Jahre lang möchte ich auch aktiv
mitgestalten.“
Karin Lehmann
„Um Dinge zu verändern braucht
es eine aktive Gruppe oder ein
politisches Mandat, am besten
beides.“
Barbara Neuroth
Grüne Spitzenkandidatin und
Stellvertretende Bezirksvorsteherin
„Deine Wieden – da geht noch
mehr! Transparenz und Kompetenz in die Bezirksvorstehung, für
eine solidarische und faire Wieden
für alle!“
Michael Jensen
„Man sollte als Bürger mitbestimmen und mitgestalten. Als Aktivist
freue ich mich immer wieder,
wenn ich mit Menschen kommunizieren und mithelfen kann, ein
gemeinsames Miteinander aufzubauen.“
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Isolde Schmitt
„Um es mit Erich Kästners zu
sagen: Es gibt nichts Gutes,
außer man tut es.“
Leon Ploszczanski
„Ich möchte die nachbarschaftliche Vernetzung mittels Reperaturcafés in leerstehenden
Lokalen anregen und dadurch
zu einem bunteren Erscheinungsbild auf der Wieden
beitragen.“