historische Marca
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PROVINZ TREVISO “MARCA STORICA” - DIE HISTORISCHE MARCA EINE REISE AUF HISTORISCHEN SPUREN Fest steht nun einmal, dass sicherlich auch in früheren Zeiten dem Besucher auf der Durchreise die landschaftliche Schönheit der Marca auffiel. Dies bezeugen auch die zahlreichen Völker, die sich in dieser Gegend ansiedelten und damit unauslöschliche Zeichen setzten, die heute die Provinz Treviso und unsere Kultur, Geschichte, Kunst und Architektur ausmachen. Viele Spuren, ob aus weit zurückliegenden Zeiten oder aus der Zeit unserer Großeltern, lassen die Geschichte wieder aufleben. Wir können auf vergangene Jahrhunderte verweisen und auch direkt auf die Zeit des antiken Rom: Es reicht aus, wenn man an die alten Verbindungswege denkt. Dabei wird man Schätze wie die Via Claudia Augusta oder die Spuren der antiken Landaufteilungen entdecken. Die an mittelalterlicher Geschichte Interessierten werden sicherlich unsere Städte mit ihren Stadtmauern und die zahlreichen Schlösser, Sprengel und kleinen Kirchen, die über die ganze Marca Gioiosa et Amorosa verstreut sind, besichtigen. Wunderbare, von Menschenhand hinterlassene Spuren sind hier überall gegenwärtig: in den mit Fresken verzierten Palais, den unzähligen Gemälden in den verschiedenen Kirchen, in den Abteien. Alles das stellt immer wieder Beziehungen zur Vergangenheit her, zu den Autonomiebestrebungen der Gemeinden und den schwierigen Beziehungen zwischen den Signorien. Darüber hinaus kann man sich in unserer Provinz jetzt auch intensiv mit Archäologie und Urgeschichte in den Pfahlbauten des Livelet, dem neuen archäologischen Lehrpark, beschäftigen. Dieser Park befindet sich an den Seenufern in Revine Lago. Eine geschichtsträchtige Gegend, die Sie sicherlich begeistern wird. Deshalb wollen wir Sie auch auf Ihrer Reise auf historischen Spuren und bei den zahlreichen Veranstaltungen, die antike Sitten und Bräuche wieder aufleben lassen, begleiten. Leonardo Muraro Präsident der Provinz Treviso ROUTEN ZUM VERSTÄNDNIS DES GEBIETES Hinter dieser Publikation steckt die Absicht der Provinz Treviso, auf festgelegte Besichtigungsrouten aufmerksam zu machen. Bei einer Entdeckungsreise oder Wiederkehr zu Schauplätzen sollen sie eine Hilfe darstellen, auf einige der charakteristischen Aspekte der Marca Trevigiana aufmerksam zu machen. Unter diesen spielt unser Kunstschatz an Archäologie und Schlössern eine große Rolle. Bis auf wenige Ausnahmen ist er nämlich kaum bekannt. Dem wirklich großen Publikum vielleicht sogar unbekannt. Das heißt jedoch nicht, dass diese Routen und empfohlenen Sehenswürdigkeiten zu starr festgelegten, streng vorgegebenen Besucherpfaden werden sollen: Ganz im Gegenteil, unsere Besuchertipps sind als „lebendige“ Spuren zu verstehen, die jederzeit durch wünschenswerte, persönliche „Entdeckungen“ aktualisiert werden können. Mit dieser Initiative soll einfach ein solider Bezugspunkt hergestellt werden. Prof. Guido Rosada Die Via Claudia Augusta ist eine der Hauptstraßen, die von den Römern in Norditalien konstruiert wurden. Dennoch stellt sie eine Strecke mit eindeutiger „transalpiner“ Bedeutung dar, die die Poebene mit den römischen Eroberungen jenseits der Alpen verbinden sollte. Das Interesse für diese Straße ist in letzter Zeit gestiegen, weil sie nicht mehr nur als Transitstrecke zum Erreichen der Donau gesehen wird, sondern auch als europäische Arterie zur territorialen und administrativen Koordination, die damals sehr bedeutende Geschäftstätigkeiten in den betroffenen Gebieten miteinbezog. Dadurch bestimmte sie die bestehenden Aspekte und Entwicklungen unter zivilem, historischem, artistischem, wirtschaftlichem und touristischem Gesichtspunkt. Prof. Vittorio Galliazzo VORWORT Marca Storica - „Die historische Marca“ Im Werk Le Città invisibili (Die unsichtbaren Städte) schrieb Italo Calvino, dass verschiedene Städte manchmal auf dem gleichen Untergrund und unter gleichen Namen aufeinander folgen, dass sie gegründet und abgerissen werden, ohne sich jemals kennen zu lernen und dass sie sich untereinander nicht mitteilen können. Zweck dieser Überlegung war, die unglaublich lange Geschichte unseres Landes hervorzuheben, so wie jedoch auch auf unsere Gleichgültigkeit gegenüber Spuren, die von einer entfernten Vergangenheit zeugen und gleichzeitig sehr wichtig für die Entwicklung der gegenwärtigen Gebiet des römischen Forums (Oderzo) Gesellschaft sind, aufmerksam zu machen. Heute können wir jedoch sagen, dass sich diese Einstellung langsam ändert, weil wir diese Vergesslichkeit gegenüber unseren Wurzeln immer mehr überwinden, auch dank einer neuen Sensibilität für unser historisches Kulturgut. Auch durch den auf Kultur ausgerichteten Tourismus wird die Reise, der „Besuch“ zu einer einzigartigen, lehrreichen Erfahrung. Eine lehrreiche, einzigartige Erfahrung kann also ein Besuch in der Marca längs der tausendjährigen Straßen sein. Das ist beinahe so, als ob man in eine Zeitmaschine einstiege, die uns mithilfe Tür Friuli (Portobuffolè) der verschiedenen, landschaftlichen Realitäten unsere antike Geschichte neu erleben lässt und sie manchmal mit unserer heutigen Lebenswelt vernetzt. Wir werden mit fruchtbaren Landstreifen, üppigen Gewässern und sanften Horizonten konfrontiert, die sich von Städten, Burgen, Kirchen, Klöstern abheben und die unaufhörliche, von Menschenhand geschaffene Werke bezeugen. Die Routen, die die Provinz Treviso in diesem kleinen Führer vorstellen möchte, schließen das ganze Gebiet der Marca mit ein, das eine beachtliche Konzentration an nennenswerten Lokalitäten einschließt und den weit reichenden chronologischen Exkurs vom Altertum über das Mittelalter bis in die Zeit der Signorie abdeckt. Um dem Leser die Lektüre und Benutzung dieses Führers zu erleichtern, wurde er in vier Teile gegliedert: (A) Das Lehensgut der Ezzelini, die mit ihrer Politik die rechte Piaveseite stark beeinflusst haben. (B) Die großen Lehensgüter der Collalto, da Camino, da Carrara, Brandolini, die die Entwicklung der linken Piaveseite begünstigten. (C) Die Städte mit alten Stadtmauern, die mit ihrer beeindruckenden Architektur an Mittelalter und Renaissancezeit erinnern. (D) Das Rätsel um die Via Claudia Augusta, die von Kaiser Claudius im Burg (Conegliano) 1. Jahrhundert n. Chr. gewollte, ungeheuer wichtige Verbindungsachse, die vom Süden nach Norden die ganze Marca durchquert. Die Örtlichkeiten, die in diesen Routen hauptsächlich vorkommen, wurden auch in den den Texten beigelegten Karten mit progressiver Nummerierung gekennzeichnet. Auch vor Ort ist eine angemessene Beschilderung, die darauf aufmerksam macht und sie beschreibt, vorhanden. WO LIEGT DIE PROVINZ Grande TREVISO? Guerra PROVINZ BELLUNO Mailand • Vittorio Veneto • Valdobbiadene • Asolo PROVINZ VICENZA PROVINZ PORDENONE • Conegliano • Montebelluna • Oderzo PROVINZ TREVISO • Castelfranco Veneto PROVINZ PADUA PROVINZ VENEDIG Venedig Die Provinz Treviso liegt in der Region Venetien, im Nordosten Italiens, nur wenige Kilometer von Venedig entfernt. Sie ist leicht zu erreichen: Über die Autobahn: A 27 Venedig – Belluno (Ausfahrten Vittorio Veneto Nord und Süd, Conegliano, Treviso Nord und Süd und Mogliano), A 4 Turin – Triest (Ausfahrt Cessalto); Mit dem Flugzeug: Flughäfen Antonio Canova bei Treviso und Marco Polo bei Venedig; Mit dem Zug: Eisenbahnlinien Venedig – Udine, Venedig – Belluno und Vicenza – Treviso. ve Sonego Savassa Bassa Osigo Luca Longhere Breda Mezzavilla Serravalle Revine Lago Fregona Montaner Praderadego Olarigo S. Maria Feltre Fratte Costa Lago Nogarolo Rugolo Anzano Sarmede Parco Archeologico VITTORIO VENETO Palu' Tovena Didattico del Livelet Ceneda Alta Cappella Maggiore Soller Mura Ceneda Bassa Tarzo Valmareno Villa di Villa Arfanta Gai Cozzuolo Silvella San Giacomo di Veglia Prapian Formeniga Cison di Valmarino Intrivigne Pinidello Pecol Corbanese San Martino Pine' Carpesica Follina Costa di La' Cordignano Colle Umberto Ponte Maset Farro' Scomigo Ponte della Muda Milies Miane Menare' Premaor La Bella Molinetto delle Crode Manzana Godega di Orsago Stramare Sant'urbano Ogliano Campea San Pietro di Feletto Salvarotonda Pedeguarda Combai San Fior Refrontolo Pianzano Bibano Rua Bagnolo Bibano di Sotto Solighetto Baver Segusino Guizza Farra di Soligo Francenigo Soligo Guia Pieve di Soligo Capo di Sotto Barbozza Boschet S.Maria S. Stefano Posmon Levada San Vendemiano Castello S. VitoVALDOBBIADENE Rocchetta Gaiarine Col San Martino Collalbrigo Borghetto Cosniga Saccol Funer Roverbasso Piazza Rovere Barbisano S. Michele Crevada Codogne' CONEGLIANO Borgo Chiesa Sernaglia Collalto Pederobba Colbertaldo Pare' Cimavilla della Battaglia San Giovanni PORTOBUFFOLE' Campomolino Granigo Mosnigo Ramera Bigolino Cima Grappa Cavaso del Tomba Virago Falze' di Piave Vitipan Moriago Bocca di Strada Vidor Vallonto Fae' Susegana Montica Rive Carlot Bosco della Battaglia Curogna Vettorazzi no Campagnola Cornare Rigole Onigo Covolo Mareno di Piave Santa Croce Parrocchia Colfosco Santa Lucia Possagno Levada Soffratta Visna' Basalghelle di Piave Caniezza Castelcies Castelli Fontanelle GuizzettaPia Vazzola Mercatelli ve Fietta Santa Mama Santi Angeli S. Vettore S. Urbano Mansue' Crespano Borgo Bellussi Monfumo Brische Ponte della Priula Lutrano Cornuda del Grappa Tezze Nervesa della Battaglia Ciano Castelcucco Mure Navole' Crocetta S. Maria di Piave Cassanego La Valle Sovilla Rai Bidasio Meduna Paderno del Montello Borso del Casonetto di Livenza del Grappa Bavaria S. Eulalia Pra de Roda Grappa Gorgo della Chiesa Maser Santa Maria San Michele di Piave Tempio San Giovanni di Motta Crespignaga Colfrancui Fratta Gorgo Dei Molini Fonte Alto Pagnano Giavera del Montello Cimadolmo San Polo di Piave Coste Borgo Marconi Semonzo Pederiva Cusignana ODERZO Biadene Arcade Pia Ormelle Selva del Montello Sopracastello ASOLO ve MOTTA DI LIVENZA Spresiano Caerano di San Marco Liedolo Caonada Volpago del Montello One' San Giorgio Casella D'asolo Lorenzaga Madonna della Salute Fonte Guarda Bassa Piavon Malintrada Sant'Apollinare Lovadina Salettuol Stabiuzzo Guizza Venegazzu' San Zenone Villanova Grappa Cavalier Villa d'Asolo Roncadelle MONTEBELLUNA degli Ezzelini Povegliano Visnadello Villaraspa Lauro Maserada San Gaetano Camalo' Bel Giardino Levada Busco San Vito Sul Piave Signoressa Altivole Santandra' Fossalta Maggiore Ca' Rainati di Altivole Busta Candelu' Negrisia Falze' Barrucchella Villorba Chiarano Spineda Caselle Varago San Nicolo Catena Ponte di Piave Velapiccola Trevignano Saletto Edifizio Candole Cessalto S. Anastasio Breda di Piave Vascon Bessica Riese Pio X San Bartolomeo Musano Vigonovo Paderno Barcon Fagare' Loria Santa Maria di Campagna Salgareda Postioma Merlengo Carita' Lancenigo Borgo Campagnola Vacil Pero Le Marche Bocca Callalta Campo Pietra Ponzano Borgo di Fontane Pezzan San Giacomo Cavrie' Poggiana Porcellengo Veneto Pia Campobernardo Ramon ve Fanzolo Sala Valla' Fontane San Martino Zenson Mignagola Biban Castello San Biagio di Callalta di Piave Fossalunga Pezzan Castagnole Santa Bona di Godego Carbonera Borgo Verde San Floriano Vedelago Castione Bella Venezia Rovare' Padernello San Floriano-olmi Castello Salvarosa Villarazzo Istrana Paese Olmi Carpenedo Spercenigo San Pietro Novello CASTELFRANCO VENETO TREVISO Cavasagra Villanova Lanzago Salvatronda Albaredo Monastier Silea Ospedaletto Nerbon Pralongo Vedelago Casacorba Biancade Treville Villanova Campigo Casier Vallio Morgano Sile Dosson Quinto di Treviso San Marco Sant'andrea Oltre Muson Cendon Frescada Santa Cristina Roncade Castelminio Badoere S. Elena San Trovaso Lughignano Resana Franceniga Le Grazie Conscio San Cipriano Scandolara Sile Canton Sant'alberto Ca' Tron Preganziol Borgo Verde Casale Sul Sile Zero Branco Sambughe' Villaggio I.A.C.P. Musestre Campocroce Bonisiolo Boschetta Zerman Bagaggiolo Pia Passo San Boldo (A) Das Lehensgut der Ezzelini PROVINZ BELLUNO (B) Die großen Lehensgüter (C) Die Städte mit alten Stadtmauern (D) Das Rätsel um die Via Claudia Augusta PROVINZ PORDENONE PROVINZ VICENZA e Muson Marostica O a Bassano del TELL Livenz MON PROVINZ VENEDIG ro Ze PROVINZ PADUA Mogliano Veneto Ghetto Mazzocco Altino (A) DAS LEHENSGUT DER EZZELINI “Doch im verkehrten schnöden Welschen Land zwischen der Brenta und der Piave Quelle und des Rialto meerumfloßnem Strand, dort hat ein niedrer Hügel seine Stelle; von ihm herab stürzt’ eine Fackel sich und macht’ in grausem Brand die Gegend helle…: So beschreibt Cunizza da Romano, Schwester von Ezzelino III., dem Herrscher über die Marca, ihre Heimat, als sie sich Dante im Paradiso vorstellt. Man muss sich nicht über diese Worte wundern, die dieses Land als verdammt bezeichnen, wenn wir bedenken, dass der Dichter zu dieser Zeit gerade bei Cangrande della Scala in Verona, dem Erzfeind der Ezzelini, zu Gast war. Dadurch wird klar, dass Dante selbst aus Turm von Ezzelino (San Zenone degli Ezzelini) Segusino Guia SAN ZENONE DEGLI EZZELINI Posmon Barbozza S. Stefano PROVINZ BELLUNO Cima Grappa Cavaso del Tomba Caniezza Possagno Fietta Cassanego Borso del Grappa Crespano del Grappa 1 Marostica Sopracastello One' Casella d'Asolo Sant'Apollinare San Zenone degli Ezzelini Villa d'Asolo PROVINZ VICENZA Maser Coste Lauro Ca' Rainati Spineda Caerano di San Marco NT O Maria MSanta Biadene Caonada Madonna della Salute Guarda Bassa Volpago d Venegazz MONTEBELLUNA Villaraspa San Vito di Altivole San Pederiva 2 Fonte Bassano del Grappa Guizzetta Pia ve S. Vettore S. Urbano Cornuda Crocetta Ciano La Valle del Montello 3 Pra de Roda 4 Casonetto Levada 5 7 Monfumo Pagnano ASOLO Crespignaga Fonte Alto Liedolo Castelcies Castelcucco Paderno S. Eulalia del Grappa Semonzo Hügel Castellano Castelle FONTE S. Vito VALDOBBIADENE Col San Martino 2 Burg Saccol Funer MASER Piazza Rovere 3 Alte Lage der Burg Giussin CORNUDA Colbertaldo 4 Festung Pederobba SanPEDEROBBA Giovanni Mosnigo Granigo 5 Mauern der Bastei (Onigo) Bigolino Moriago d Virago CAVASO DEL TOMBA Vitipan Vidor 6 Castelcies Rive 7 Kirche des Hl. Carlot Curogna Vettorazzi Martin Bosco Onigo Covolo POSSAGNO 8 Castelar Rover Castelli 6 8 F Bo 1 San Gaetano Altivole Caselle Busta Signore Falze' diesen harten Worten spricht. Durch diese Darstellung hat die Geschichtsschreibung die da Romano lange Zeit sehr negativ dargestellt. Vor allem Ezzelino III. kam nicht gut weg, während er jedoch in letzter Zeit für seine politische Einstellung, als ein Vorkämpfer seiner Zeit für eine offenere Machtkonzeption gegenüber Europa, aufgewertet wurde. Wahr ist jedoch, dass sich zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert in der Marca Trevigiana auch innerhalb der jeweiligen Familien ganz schreckliche Kämpfe abspielten. Es ist also kein Zufall, wenn die Erinnerung an diese so schwierigen Zeiten durch Schlösser – auch die um Vicenza herum, wie z.B. in Bassano del Grappa und Marostica, und durch Burgen oder Türme dargestellt wird, die das hügelige Landschaftsbild wie die Toponomastik der Orte prägen. Man denke dabei nur an die verschiedenen Ortschaften, die nach dem italienischen 10 Wort für Burg / Schloss, d.h. castello, Blick vom Turm (San Zenone degli Ezzelini) nämlich Castelli, Castellaro, Castelàr, Ezzelini aus beginnen, wo sich der Hügel Castelcucco, Castelciés genannt werden. Castellaro 1 mit seinen charakteristischen Es gibt also unzählige Gelegenheiten, steil abfallenden, künstlich angelegten dieses Gebiet zu besuchen, wo die Hängen befindet. Der Ort ist in einem zauberhafte Landschaft der Hintergrund wunderbaren, naturalistischen Kontext für tausendjährige Geschichte ist. Man eingebettet und noch unberührt von könnte seine Besichtigungstour also von aufdringlichen Modernisierungen. der modernen Ortschaft S. Zenone degli Auf dem Hügel ragte schon Mitte des Hügellandschaft (San Zenone degli Ezzelini) 12. Jahrhunderts eine Burg empor. auf einen außerordentlich gelungenen Bau In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts für diese Zeit hin, der in Venetien nur mit wird sie von Ezzelino III. durch den Bau des ganz wenigen anderen Strukturen dieser Turms quodammodo Babilonis erweitert Epoche zu vergleichen ist. Ein Beispiel und die Ortschaft in die Ebene verlegt, um dafür wäre der Hauptturm der Burg in den Befestigungsanlagen Platz zu machen. Monselice, wobei bei seiner Planung ein Die Dimensionen, die ganz spezielle Beitrag der Ingenieure von Kaiser Friedrich Bautechnik und der Grundbau im Tal weisen II. vermutet wird, die dazu sogar aus Süditalien anreisten. Leider scheiterte das Projekt der Ezzellini. Der vom Papst im Jahre 1260 / 1261 unterstützte Kreuzzug gegen die da Romano, an dem auch die Venetianer und Paduaner teilnahmen, besiegelte das Ende des Geschlechts. Die Treviser Behörden ordneten die Zerstörung der Burg an und verhängten sogar ein Ansiedelungsverbot in S. Zenone. Wenn man den Hügel Castellaro verlässt, sollte man dort in der Nähe die interessanten Beispiele für traditionelle ländliche Architektur und Patriziervillen wie z.B. Villa Rovèro und Villa Rubelli besichtigen. Die Sagen über die da Romano schließen unzählige Burgen mit ein, die nach Berichten von Ezzelino III. propter metum et per forciam, d.h. durch Verbreitung von Angst und Gewalt, eingenommen worden waren. Sie könnten den idealen roten Faden für weitere Besichtigungstouren darstellen. Die erste kleine Tour zur Burg Fonte 2 , die nach der Überlieferung 11 zusammen mit der Burg Pagnano im Jahre 1024 Gerardo Maltraverso von Heinrich IV. geschenkt wurde. Der Besitz wechselte vorher zur Familie da Camino und später zu den Camposampiero. Ezzelino nahm die Burg ein und machte sie mit der von S. Zenone zu einem seiner Hauptangelpunkte. Auch sie wird deshalb später auf Anweisung der Gemeinde Treviso zerstört werden. Heute kann man an diesem Ort, der durch militärische und landwirtschaftliche Bauten völlig verändert wurde, noch die südliche Ringmauer und die Reste der mittelalterlichen Kirche von S. Nicolò ausmachen. Wenn man dann in Maser ankommt, trifft man am Fuße der Hügel auf eine wunderbare Villa, die eines der Meisterwerke von Andrea Palladio ist. Es handelt sich dabei um den Archetyp der idealen Villa schlechthin: Sie besitzt den vorgerückten, zentralen Hauptteil mit Säulengang und die zwei Seitenflügel mit 12 Bogengängen. Dahinter, dort wo die Burg 3 aus dem 13. Jahrhundert stand, ist als einziger Zeitzeuge eine Brunnenzisterne übrig geblieben, ein charakteristisches und absolut notwendiges Element in den Befestigungsanlagen. Wenn man dann Richtung Osten über die sanften Hügel fortschreitet, kommt man nach Cornuda, ganz in der Nähe des Piavelaufs, wo keine einzige Spur der antiken Befestigungsanlage 4 mehr sichtbar ist: Als einzige Erinnerung an die weit zurück liegenden Zeiten bleibt nur eine mehrere Jahrhunderte alte Eiche zurück, die den Legenden nach sogar zur Zeit der Kreuzzüge am Fuße der Burg gepflanzt worden sein soll. Spektakulär mutet auf alle Fälle das Panorama an, das man von hier aus bewundern kann. Der Blick reicht von den Dolomiten bis hin zur Adria und vom Brenta bis zum Quartier del Piave. Von Cornuda aus kann man dann, ungefähr auf der Höhe von Maser, eine Straße einschlagen, die über die Gabelung von Mostaccin führt. Dort taucht man dann Mauern der Bastia (Onigo) in ein Gebiet ein, das Bergcharakteristiken aufweist und vor allem im Frühherbst einen ganz besonderen Charme ausstrahlt. Von dort aus führt ein ganz pittoresker Weg durch die Hügellandschaft um Asolo, wo man dann auf weitere bezaubernde Ortschaften trifft. Von Osten aus, vom Überhang am Piave, wo der Ort Mauern der Bastia 5 Hl. Martin Kirche (Castelcies) liegt, stößt man in Onigo auf die Überreste eines außergewöhnlichen Beispiels für eine Burg als Herrensitz. Auch als Ruine ist ihre monumentale Wirkung beeindruckend. Sie vermittelt noch eine klare Linie der Hauptstrukturen, die die geschichtlichen Entwicklungen bezeugen: Von den Zeiten Ezzelino II. aus, der sie sich bei Besitzanspruch seitens Giovanni da Onigo aneignete, bis hin zu ihrer Umwandlung im Laufe des 14. Jahrhunderts in eine „Bastei“. Fährt man nach Westen, taucht man auf einer pittoresken, kleinen Straße zwischen saftig grünen Hügeln und abgelegenen Landhäusern in eine zeitlose Dimension ein. Bei Sonnenuntergang erscheint alles noch intensiver, wenn das güldene Licht die Schatten verlängert und die Farbkontraste verstärkt. Vorbei an diesen Landschaften voller Magie erreicht man Castelciés 6 , eine Ortschaft deren Wichtigkeit durch archäologische Ausgrabungen bestätigt wurde. Dabei kamen sogar Spuren von Ansiedlungen aus frühgeschichtlichen Zeiten und aus der Römerzeit zu Tage, hauptsächlich jedoch die Überreste einer mittelalterlichen Burg aus dem 11. – 12. Jahrhundert, deren Andenken auch heute noch im heutigen Ortsnamen lebendig bleibt. Es handelt sich dabei um einen besonders romantischen, stimmungsvollen Ort, auch aus landschaftlicher Hinsicht: Eine kleine, dem Hl. Martin gewidmete Kirche 7 , die mit Fresken von Marco da Mel verziert ist, wird im Landschaftsbild wie ein wertvoller Schrein eingeschlossen. Vor der Abfahrt nach Possagno, berühmt als Geburtsort von Antonio Canova und als Stätte des so genannten Tempels und der bekannten Gipsfigurensammlung, wo man auch heute noch die Aura des großen Künstlers spürt, verdienen die höchst interessanten Landwirtschaftszentren Rovèr 8 und Cuniàl einen Besuch. Sie stellen wirklich zauberhafte Beispiele für auf Verteidigung gegen Diebe, Briganten und Wölfe ausgerichtete Ortschaften dar. Etwas weiter im Norden findet man die von vielen verehrte, mittelalterliche Kapelle S. Giustina, die wahrscheinlich an einer strategisch wichtigen Weggabel gestanden hatte und sich jedoch heute dem Besucher in absoluter Einsamkeit zeigt. 13 (B) DIE GROSSEN LEHENSGÜTER Geh flehend und mit Inbrunst, mein Büchlein… von hier durch das Land und über die fruchtbaren Ebenen Venetiens, auf der Spur der hohen Burgen am Fuße der Bergkette… Vorbei an Ceneda und an den Freunden von Valdobbiadene, wo ich geboren bin. Wo die Heimat meiner Eltern ist, woher meine ganze Familie stammt. Woher mein Bruder, meine Schwester, alle meine Neffen und Nichten stammen. Ich bitte dich, überbringe allen, die ich liebe und an denen ich hänge meine Grüße… . Dieser herzzerreißende, melancholische Gruß wurde vor mehr als tausendfünfhundert Jahren von einem lateinischen Schriftsteller 14 an seine Heimat gerichtet, die zu dieser Zeit den schrecklichen gotischen Krieg durchgemacht hatte und bereits vom Einfall der neuen langobardischen Besetzer betroffen war. Es ist Venanzio Fortunato, der sich an seine Freunde und Verwandten in Valdobbiadene erinnert, das antike Duplavilis, das laut einigen Meinungen von der Via Claudia Augusta durchquert wurde und heute den meisten aufgrund seiner wunderbaren Weinberge, von denen der renommierte Prosecco gewonnen wird, ein Begriff ist. In dem Gebiet auf der linken Piaveseite kann man so gut wie überall Kunst und überlieferte Weisheit spüren, am Land wie in den Städten, Kellern oder in den Villen. So sind auf den Landgütern Burg (Collalto) PROVINZ BELLUNO Botteon 7 Savassa Bassa Sonego Osigo 1 2 3 4 SUSEGANA Burg des S. Salvatore Tombola – Hügel Kirche S. Daniele Burg von Collalto CISON DI VALMARINO Burg Brandolini-Colomban VITTORIO VENETO Serravalle Turm des Hl. Florian FARRA DI SOLIGO Türme von Credazzo Luca Mezzavilla Longhere Breda Revine Lago Serravalle Montaner Fregona 5 Praderadego 6 S. Maria Olarigo Fratte Lago 6 Rugolo Costa Anzano Borgo Nogarolo Villa Caiada 7 VITTORIO VENETO Sarmede Colmaggiore Sotto Croda Palu' Tovena Ceneda Alta 8 5 Cappella Maggiore Soller Tarzo Ceneda Bassa Mura Villa di Villa Arfanta Cozzuolo Gai Valmareno San Giacomo di Veglia Silvella Prapian Pinidello Intrivigne Cison di Formeniga San Martino Valmarino Pecol Pine' Corbanese Carpesica Follina Costa di La' Cordignano Colle Umberto Farro' Ponte Maset Ponte della Muda Scomigo Miane Premaor Manzana Godega di Orsago Molinetto delle Crode Menare' Vergoman Premaor La Bella Sant'urbano Ogliano San Pietro di Feletto Combai Pedeguarda Salvarotonda Campea Refrontolo San Fior Pianzano Bibano Rua Bibano di Sotto Bagnolo Solighetto 8 Baver Francenigo Soligo Guizza Guia Pieve di Soligo Farra di Soligo Barbozza S. Stefano Castello Capo di Sotto Posmon Boschet S.Maria Levada San Vendemiano OBBIADENE Col San Martino Gaiarine Rocchetta Cosniga Collalbrigo Borghetto Saccol Piazza Rovere Roverbasso S. Michele Giussin Barbisano CONEGLIANO Sernaglia Collalto Crevada Borgo Chiesa Cimavilla Codogne' Colbertaldo Portobuffole' della Battaglia Campomolino San Giovanni Mosnigo Pare' Falze' Ramera 4 Bigolino di Piave Moriago della Battaglia Fae' Vidor Vallonto Bocca di Strada 2 Susegana Rive Carlot Bosco Rigole Cornare Campagnola o Covolo 1 Santa Lucia Santa Croce Soffratta 3 Mareno di Piave Levada Visna' di Piave Basalghelle Parrocchia Colfosco Fontanelle Vazzola Guizzetta Mercatelli Santa Mama tore S. Urbano Mansue' Santi Angeli Borgo Bellussi Lutrano Cornuda Nervesa della Battaglia Ponte della Priula Passo San Boldo PROVINZ PORDENONE 15 der Fürsten von Collalto (wenige Kilometer außerhalb des Zentrums Pieve di Soligo), die teils als Parks teils als Weinberge dienen, bedeutende Schätze an historisch – architektonischem Wert erhalten. Die Burg S. Salvatore 1 ist, trotz der schweren Zerstörung während des Ersten Weltkriegs, zweifellos einer der herrlichsten und authentischsten Adelssitze Italiens. Die noch vorhandenen, weitläufigen Teile der mittelalterlichen Befestigungsanlagen im Original vermischen sich mit überraschenden, barocken, klassizistischen oder romanischen Zubauten, die diesen Komplex zu einem der beeindruckendsten unserer Halbinsel machen. Die Burg Colfusco, auf dem Hügel Tombola 2 , eine große, konische Erhebung, die Mitte des 19. Jahrhunderts zur Verwendung als Falle angeschüttet wurde, und unter der Überreste vergraben sein müssten, befindet sich auf dem 16 Jagdgelände der Fürsten Collalto und Burg S. Salvatore dei Conti di Collalto kann deshalb nicht besucht werden. Die Überreste der Kirche S. Daniele 3 wurden jedoch vor ein paar Jahren restauriert und dem Publikum zugänglich gemacht. Jetzt findet man sie wieder mit Pflanzen überwachsen und obwohl sie im Besitz der Gemeinde Susegana sind, sind sie nur über ein Privatgrundstück zugänglich. Das, was diesen Platz, außer den beeindruckenden Überresten der Kirche und der Erinnerung an die Existenz der Burg, so sehenswert macht, ist sicher die Landschaft. Hier findet man sanfte Hügel, die von bemerkenswertem naturalistischem Interesse sind, auch wenn in diesem Gebiet das traditionelle, landwirtschaftliche System größtenteils durch überwuchernde Vegetation verdrängt Burg (Collalto) wurde. Bemerkenswert ist auch die strategische Position, von der aus das ganze Tal des Flusses Crevada im Nordwesten kontrolliert werden kann, der Bezug zur Stadt Conegliano, die die Wichtigkeit dieser Befestigungsanlage im Mittelalter rechtfertigt. Diese wunderschöne Landschaft hat sich auch in der Malerei niedergeschlagen: Wir finden die Landschaftszüge als Hintergrund des Werks Madonna con Bambino (Madonna mit Kind, 1505) von Giambattista Cima da Conegliano, wo eine Burg dargestellt ist. Es handelt sich dabei um die Burg Collalto 4 , eine ziemlich große, weitläufige Befestigungsanlage, die wir auch heute noch bewundern können. Die Burg ist zwar beschädigt, aber ihre Form aus dem 14. Jahrhundert ist noch gut erkennbar, auch wenn der erste Bau sogar auf das Ende des 10. Jahrhunderts zurückgeht. Die Burg und der Ort sind in eine der schönsten und üppigsten Landschaften der Marca, wenn nicht sogar ganz Venetiens, eingebettet. Die monumentalen Überreste beeindrucken die Besucher immer ganz nachdrücklich: Es handelt sich dabei nämlich um eine der weitläufigsten und besterhaltensten Bauten dieser Art. Sehr leicht kann man hier ganz unmittelbar die verschiedenen Fabrikkörper, Verteidigungsanlagen, Türme und andere architektonische Elemente erkennen, die die Burg ausmachten. Auch die Häuser der Ortschaft, die sich in die Überreste der Stadtmauern einfügen, stellen schon allein für sich einen Kontext zur traditionellen Architektur her. Das weite Gebiet, das die Struktur der Burg miteinschließt, ist teils in Privatbesitz der Fürsten Collalto, teils staatlicher Besitz und ein Teil überschneidet sich mit der heutigen Ortschaft. 17 Meschietti (Vittorio Veneto) Die Burg ist den Besuchern jedenfalls fast ganz zugänglich. Nur der Teil, der zum Herrensitz gehört und Dongione (Turm) genannt wird, steht im Besitz der Fürsten und kann nur während des Antiquitätenmarkts besichtigt werden. Diese Gelegenheit bietet sich von April bis September an jedem zweiten Sonntag im Monat auf der Burg. Weisheit und Mystizismus, aber auch rege Betriebsamkeit ist in Follina zu spüren. 18 Hier kann man eines der besterhaltenen Beispiele mittelalterlicher Klosterarchitektur bewundern. Dieses religiöse Zentrum hatte einen wirklich wichtigen Einfluss in der landwirtschaftlichen Entwicklung des Gebiets im Norden von Treviso, da von hier sehr viele Impulse für Urbaumachungen und Anbauinitiativen, auf den seit dem Mittelalter unbebauten Böden, ausgingen. Wenn man nordöstlich weiterfährt, stößt man auf die eindrucksvolle Burg BrandoliniColomban 5 , die seinerzeit Wohnsitz war und heute ein bekanntes Hotel wie auch Kongress- und Veranstaltungszentrum ist. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die Ortschaft Cison und auf Valmareno. Von der mittelalterlichen Burg bleiben nur ein paar flüchtige Spuren übrig: Sie wurde ab dem Jahre 1436 in den Familienwohnsitz der Grafen Brandolini d’Adda umgewandelt. Dabei kam es zur Errichtung eines Renaissancepalais, das auf den Anfang des 16. Jahrhunderts zurückgeht. Später wurde dem Bau an den Hof ein großer Flügel Flaminio Platz (Vittorio Veneto) angepasst. Zur selben Zeit wurde auch die romanische, dem Hl. Martin geweihte Kapelle, die von der Altertümlichkeit der Ortschaft zeugt, im Stil des 18. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Fährt man noch weiter Richtung Westen, kommt man nach Serravalle 6 , zu einem Ort, den Marin Sanudo gegen Ende des 15. Jahrhunderts folgendermaßen beschrieb: Diese Burg wird Seravalle (Talschluss) genannt, weil sie den Schluss des Tales bildet. Sie besteht aus zwei Anlagen: Eine auf dem einen Berg, die andere auf dem anderen, mit zwei festen Mauerflügeln und der Fluss Meschio fließt in der Mitte durch. Es ist nämlich wirklich so, dass die orohydrographische Lage von Serravalle wesentlich ist, um die Wichtigkeit dieses Ortes zu verstehen. Die Stadt mit ihren Befestigungsanlagen versperrt eine tiefe, enge Schlucht, die einen unumgänglichen Durchgang auf der Handelsstraße von Venedig und der Adria nach Cadore und Deutschland durch das Lapisina-Tal darstellte. Serravalle ist deshalb auch einen längeren Besuch wert: Auch wegen der vielen Besichtigungstouren, die den Besucher in die Altstadt führen sollten. Vor allem aber auch zum außergewöhnlichen Befestigungssystem und den zwei Festungen S. Augusta mit dem Turm Torre Nera und Montesel mit den Überresten der Kirche des Hl. Anton. Einer lokalen, nicht sehr stichhaltigen Überlieferung nach ist der Turm des Hl. Florian 7 romanischen Die Burg Torri di Credazzo (Farra di Soligo) Ursprungs. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um ein mittelalterliches Gebäude, auch wenn im Moment keine genaue Datierung möglich ist. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um einen Wachturm an einer Straße, die zum FadaltoPass, dem Lapisina-Tal entlang, Richtung Belluno und Deutschland führte. Und zwar am rechten Ufer des Meschio, also auf der entgegengesetzten Seite der heutigen Bundesstraße Alemagna. Obwohl es sich um eine nicht so bedeutende Befestigungsanlage im Vergleich zu den städtischen Befestigungsanlagen in Serravalle handelt, ist das touristische Interesse aufgrund des außergewöhnlichen Landschaftsbildes angestiegen: Man befindet sich hier zwischen dem Felsen des Col Visentin und dem künstlich angelegten, kleinen See Restello. Man geht hier einen Fußweg entlang und trifft auf eine Naturoase, die man in vollen Zügen genießen kann. Die Burg Torri di Credazzo 8 , seit dem 12. Jahrhundert im Privatbesitz der da Camino, wurde Anfang des 15. Jahrhunderts von den Ungheri di Pippo Spano geplündert und befindet sich mitten in einem der schönsten Landschaftsbilder der Region: Seit nunmehr zwei Jahrhunderten wird die wunderbare Harmonie dieser Anlage betont. Sie befindet sich ja auch mitten in den sanften Hügeln des Prosecco, auf denen, so weit das Auge reicht, hochwertige, ordnungsgemäß gepflegte Weinberge angebaut sind. 19 (C) STÄDTE MIT ALTEN STADTMAUERN Auch wenn man heute noch durch die Altstadt von Treviso geht, versteht man, dass die Einwohner hier eine starke Beziehung zur Landschaft, die sie umgab, hatten. Die erste Ansiedelung, bei der die von der Natur gebotenen Möglichkeiten perfekt genutzt wurden, beläuft sich auf das 14. – 13. Jahrhundert v. Chr. und befand sich auf einer Insel im Fluss Sile. Im Laufe der Jahrhunderte breitete sie sich mit Hilfe von Trockenlegungsaktionen auf die umliegenden Gebiete aus. Außerdem nutzte man den Fluss bis vor wenigen Jahren als wichtigen Kommunikations- und Handelsweg, der direkt mit der Adria verbunden war. Diese Tatsache 20 vermittelt dem Besucher das angenehm heimelige Gefühl einer Stadt, deren Geschichte zusammen mit dem Fluss, der sie durchquert, dahinfließt. Zur Römerzeit wurde Tarvisium, das zum municipium geworden war, nach einer genauen Stadtplanung angelegt, die auf zwei Straßen, die die Hauptachsen bildeten, ausgelegt war. Diese Straßen kreuzten sich untereinander und bildeten ein quadruvium, wie eine eingemauerte Gedenktafel auf der Südseite des Baptisteriums links vom Dom bezeugt. Diese Konstruktion aus dem 11. – 12. Jahrhundert verwahrt auf der Nordfront auch noch eine römische Grabstele. Sie wurde, mit dem für diese Zeit typischen Geschmack, der auf der Wiederverwendung von alten Materialien basierte, mit hoher Sensibilität Stadttor San Tomaso (Treviso) Savassa BassaSonego Osigo Luca Breda Mezzavilla Longhere Fregona Montaner Revine LagoSerravalle Pra De Radego Olarigo S. Maria Fratte Rugolo Borgo VillaCosta Anzano Lago Nogarolo Caiada Sarmede Colmaggiore VITTORIO VENETO Palu' Tovena Sotto Croda Cappella Maggiore Ceneda Alta Soller Tarzo Mura Ceneda Bassa Villa di Villa Valmareno Gai Arfanta Cozzuolo San Giacomo di Veglia Silvella Cison di Valmarino Intrivigne Prapian Formeniga Pinidello San Martino Pine' Pecol Corbanese Carpesica Follina Costa di La' Cordignano Colle Umberto Farro' Ponte Maset Ponte della Muda Scomigo Miane Milies Premaor Manzana Godega di Orsago Menare' Vergoman Molinetto delle Crode La Bella Stramare Sant'urbano Combai San Pietro di Feletto Ogliano Campea Pedeguarda Salvarotonda Refrontolo San Fior Pianzano Bibano Rua Bibano di Sotto Bagnolo Soligo Solighetto Baver Francenigo Segusino Guizza Guia Farra di Soligo Pieve di Soligo Capo di Sotto Barbozza Posmon Castello Boschet S. Stefano S.Maria Levada San Vendemiano Col San Martino S. Vito VALDOBBIADENE Rocchetta Gaiarine Collalbrigo Borghetto Cosniga Piazza Rovere Funer Saccol Roverbasso Giussin Campomolino S. Michele Barbisano Crevada CONEGLIANO Codogne' Collalto Colbertaldo Pederobba Cimavilla Sernaglia della Battaglia Pare' San Giovanni Borgo Chiesa Mosnigo PORTOBUFFOLE' Granigo Ramera Bigolino Cima Grappa Falze' di Piave Moriago della Battaglia Virago Vitipan Vallonto Fae' Vidor Cavaso del Tomba Bocca di Strada Montica Rive Curogna Susegana no Carlot Bosco Rigole Cornare Vettorazzi Mareno di Piave Onigo Covolo Santa Croce Santa Lucia Caniezza Soffratta Possagno Levada Visna' Parrocchia Colfosco di Piave Castelcies Basalghelle Castelli Vazzola GuizzettaPiav Fontanelle Mercatelli Santa Mama Fietta e La Valle S. Vettore S. Urbano Crespano Mansue' Brische Santi Angeli Ponte della Priula Borgo Bellussi Monfumo Lutrano Cornuda del Grappa Nervesa della Battaglia Mure Tezze Ciano Castelcucco Navole' S. Maria di Piave La Valle Crocetta Cassanego Sovilla Rai Bidasio del Montello Meduna Paderno Casonetto Borso del di Livenza del Grappa Bavaria Pra De Roda S. Eulalia Gorgo della Chiesa Grappa Santa Maria San Michele di Piave Maser Pagnano Tempio San Giovanni di Motta Colfrancui Fratta Crespignaga Gorgo Dei Molini Giavera del Montello Fonte Alto Cimadolmo San Polo di Piave Borgo Marconi Semonzo ASOLO Coste Pederiva Cusignana ODERZO Biadene Arcade Pia Selva del Montello Ormelle Sopracastello ve Spresiano Caonada MOTTA DI LIVENZA Liedolo One' San Giorgio Casella D'asolo Caerano di San Marco Volpago del Montello Lorenzaga Fonte Madonna della Salute Guarda Bassa Venegazzu' Piavon Sant'apollinare Stabiuzzo Guizza Prato Malintrada Lovadina San Zenone Degli Ezzelini Villanova Cavalier Roncadelle MONTEBELLUNA Villa D'asolo Villaraspa Povegliano Visnadello Maserada Lauro Bel Giardino San Gaetano Levada Busco Camalo' San Vito Sul Piave Signoressa Altivole Ca' Rainati Santandra' Fossalta Maggiore Busta Negrisia Spineda di Altivole CandelùCandelu' Falze' Chiarano Caselle Barrucchella Villorba Varago San Nicolo Catena Saletto Velapiccola Trevignano Ponte di Piave Edifizio Candole Cessalto S. Anastasio Breda di Piave Vascon Bessica Riese Pio X Vigonovo San Bartolomeo Musano Paderno Barcon Loria Fagare' Santa Maria di Campagna Salgareda Postioma Merlengo Le Marche Carita' Lancenigo Vacil Pero Bocca Callalta Borgo Campagnola Poggiana Campo Pietra Ponzano Borgo di Fontane Pezzan Porcellengo San Giacomo Cavrie' Pia Veneto Campobernardo Ramon ve Fanzolo Sala Valla' Fontane Mignagola Zenson Biban Castello San Martino San Biagio di Callalta Fossalunga Pezzan di Piave Castagnole Santa Bona Carbonera Rovare' Borgo Verde San Floriano Vedelago Castione di Godego Bella Venezia Padernello Castello Salvarosa San Floriano-olmi Istrana Paese Villarazzo Carpenedo Spercenigo San Pietro Novello TREVISO Olmi CASTELFRANCO VENETO Villanova Lanzago Albaredo Cavasagra Salvatronda Monastier Silea Ospedaletto Nerbon Pralongo Casacorba Biancade Treville Villanova Campigo Vedelago Casier MorganoSile Vallio Dosson Quinto di Treviso Sant'andrea Oltre Muson San Marco Cendon Roncade Frescada Santa Cristina Castelminio Badoere S. Elena S. Cipriano San Trovaso Resana Lughignano Franceniga Le Grazie Conscio San Cipriano Scandolara Sile Canton Sant'alberto Ca' Tron Preganziol Borgo Verde Casale Sul Sile Zero Branco Sambughe' Villaggio I.A.C.P. Musestre Campocroce Bonisiolo Boschetta Zerman Bagaggiolo PROVINZ BELLUNO Passo San Boldo PROVINZ PORDENONE a O e Muson PROVINZ VICENZA TELL Livenz MON PROVINZ VENEDIG PROVINZ PADUA ro Ze Mogliano Veneto 21 Kleine Gasse beim Dom (Treviso) Römisches Glas - Stadtmuseum (Treviso) Fresken-Detail beim Bischofsseminar (Treviso) angefertigt und erhielt dadurch eine völlig andere Bedeutung als das Original. Östlich des Doms befindet sich das Episkop, der Bischofssitz. Durch den Bau von zahlreichen Abteien trug dieser Sitz viele Jahre lang zur Entwicklung des Gebiets um Treviso bei. Ein gutes Beispiel dafür ist die Abtei in Mogliano Veneto, für die von Rosone im Jahre 997 das Fundament gelegt hatte. Auch das Episkop geht auf das Mittelalter zurück, wurde aber des Öfteren umgebaut und erweitert. 22 Auf seiner rechten Seite führt ein überdachter Durchgang in die Via Canoniche, genau an die Stelle, wo das frühchristliche Baptisterium stand. Dieses wiederum wurde auf dem Fundament eines noch älteren Gebäudes errichtet, was von der außergewöhnlichen Geschichtsträchtigkeit dieser Stadt zeugt. Von diesem altertümlichen Gebäude, das als Therme gedacht war, entdeckte man einen, mit einem farbigen Mosaik verzierten, runden Saal aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Darin werden Dinge, die mit dem Leben am Meer und dem Landleben zu tun haben, dargestellt, was dem Besucher die starke Naturverbundenheit der Leute in der Antike bestätigt. In der Nähe des Doms sollte man den Saal „Sala del Capitolo dei Domenicani” im bischöflichen Priesterseminar besuchen. Hier kann man die wundervollen Fresken von Tomaso da Modena (14. Jahrhundert) und die erste Darstellung von optischen Brillen bewundern. Vom Domplatz aus kann man die Straße Calmaggiore einschlagen, die antike callis maior, deren Überreste dort bis vor wenigen Jahren zu sehen waren und wo man heute den unzähligen, gewollt ungeplant angeordneten Läden im Zentrum einen Besuch abstatten kann. Im Laufe der Zeit und durch die sich verändernden politischen Situationen wurde Treviso abwechselnd von den da Romano, den da Camino, den della Scala und den Veneziani beherrscht. Die ursprüngliche Stadtausdehnung nahm mit der Zeit vor allem in Richtung Osten und später auch gegen Westen und Süden zu. Dies bezeugen auch die wundervollen Palais, Kirchen und Konvente, die im 14. Jahrhundert eine erste Stadtmauer umgab. Im 16. Jahrhundert wurde diese Mauer durch eine andere, weiter gefasste und von der Republik Venedig in Auftrag gegebene, ersetzt. Für ihre Bauplanung wurde sogar Fra’ Giocondo engagiert. Damit begann auch die Zeit der inneren Abschottung der Stadt, die sich als eine Art Festung darstellte. Erst in jüngeren Zeiten zeigt sie sich wieder etwas aufgeschlossener, was vor allem dem wirtschaftlichen Fortschritt zuzuschreiben ist. Heute stellt Treviso als Provinzhauptstadt die GLANZVOLLE FRIEDENSZEITEN Trotz seiner kalten Art und seinen nicht gerade lobenswerten Taten, initiierte der als “Tyrannus aequissimus et tolerabilis satis” (Francesco Pipino) bezeichnete Gherardo III. da Camino viele, positive Initiativen für Treviso, wo er lange Zeit herrschte. Er brachte die Stadttore in Ordnung, ließ Brücken bauen und kümmerte sich um die Abflüsse der Gräben, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern. Den Privatleuten erlegte er auf, die wichtigsten Straßen zu pflastern, er richtete eine Art „Städtische Müllabfuhr“ und auch so etwas wie eine „Feuerwehr“ ein. Des Weiteren sorgte er für gerechte Preise auf dem Markt, um seiner Bevölkerung den Zugang zu gesunden Grundnahrungsmitteln zu sichern. Sehr hart griff er in die Sitten und Gebräuche des Volkes ein, indem er die Unauflösbarkeit der Ehe bestätigte und die Prostitution verbot. Unter seiner Herrschaft erreichte die ansässige Universität ihren absoluten Höhepunkt. Da er ein großzügiger Mäzen war, gesellten sich an seinen Hof häufig Dichter, Künstler Physiker und Gelehrte. Zu Gast hatte er auch Dante Alighieri, der ihm seine Dankbarkeit bewies, indem er ihn in seiner Divina Commedia (Göttliche Komödie) und im Convivio (Gastmahl) erwähnte. Tür Altinia (Treviso) „Marca Gioiosa“ wirklich vorzüglich dar. Einer der vielen Wege, die in die Marca führen, geht von Padua aus, die Bundesstraße 307 entlang. Es wird angenommen, dass man hier teils auf den Spuren der Via Aurelia fährt, die in der ersten Hälfte des 1. Jahrhundert v. Chr. erbaut wurde, um das Zentrum von Patavium mit dem von Acelum-Asolo zu verbinden. Hier breitet sich eine fruchtbare Ebene am Fuße der Bergkette aus, wo viele Herden grasen und auch noch die Überreste der antiken Landaufteilungen zu erkennen sind. 23 Die Landaufteilung stellte in der Römerzeit das typisch landwirtschaftliche Organisationssystem schlechthin dar. Dies wird besonders in der Gegend von Riese Pio X und S. Vito di Altivole deutlich. Hier finden wir in gerade dieser Hinsicht eine echt landschaftliche Sehenswürdigkeit, die durch die Geometrie der Straßen, Feldzufahrten, Baumreihen und Kanäle deutlich wird. Diese Anordnung ergibt ein perfektes Schachbrett und es könnte dem Besucher durchaus passieren, dass er sich verläuft. Wer eine weitere Spur dieser weit zurück liegenden Zeiten aufspüren möchte, kann sich in die Ortschaft Cendrole, im Nordwesten von Riese begeben. Dort befindet sich im Kirchturm der Wallfahrtskirche Santa Maria eingemauert eine Platte mit einer Grabinschrift aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.. Sie war vielleicht Teil einer rechteckigen Urne, die an den quattuorvirum Lucius Vilonius, einen Beamten des nahe gelegenen municipium in 24 Asolo erinnert. Bevor man aber Asolo erreicht, könnte man eine Etappe in Castelfranco Veneto einlegen. Die Stadtplanung zeugt von den zwei Gesichtern der Stadt: Einerseits wird man auf die schwierigen, geschichtlichen Gegebenheiten aufmerksam, durch die sich die Einwohner gezwungen sahen, sich in gewaltigen Befestigungsanlangen gegen Bedrohungen von außen zu schützen. Andererseits findet man Spuren, die auf die Entwicklung des Handels und eine Öffnung Richtung ländliche Umgebung und hin zu anderen Ortschaften in der Umgebung hinweisen. Ein Beweis dafür ist die heutige Piazza Giorgione, ein weiter Platz im Norden der Stadtmauern, die von Anfang an als Marktplatz genutzt wurde. Und auch heute noch übt sie diese Mauern von Castelfranco Veneto Funktion wöchentlich jeden Freitag aus. Die Stadt ist streng geometrisch angelegt und verfügt über wunderschöne Stadtmauern mit Türmen, Erdwällen und Verteidigungsgräben. Castelfranco ist das älteste Beispiel für eine città franca (steuerfreie Stadt), deshalb auch der Ortsname. Sie stellt auch eines der besterhaltenen Befestigungssysteme des 12. – 13. Jahrhunderts in unserer Region dar. In Venetien sind Cittadella und Castelfranco als die erfolgreichen Beispiele von im Voraus festgelegter Stadtplanung zu sehen. Die Pläne dafür wurden von den jeweiligen Stadtbehörden in Padua und Treviso vorgegeben. Diese beiden Städte waren als Bezirkshauptstädte gedacht und sollten von Anfang an einen ausgeprägten Stadtcharakter vermitteln. Über den Ponte dello Statuto und durch den Hauptturm, der Porta Treviso genannt wird und zur Zeit der Hochblüte Venedigs errichtet, aber in heutiger Zeit umgebaut wurde, kommt man ins Zentrum dieses architektonischen Juwels. Auf zueinander rechtwinklig stehenden Straßen entdeckt man weitere Schmuckstücke, wie den Dom. Bei seinem Bau wurde einer der Befestigungstürme als Glockenturm genützt und ist allerseits für sein wunderbares Altarbild Pala con Madonna in trono von Giorgione bekannt. Das Geburtshaus des Künstlers befindet sich nur wenige Meter davon entfernt. Geht man die Via Preti entlang, gelangt man durch das Stadttor Porta Cittadella auf die andere Seite der Stadtmauern und wird auf die wunderbaren Palais mit Bogengängen aufmerksam, die hier angesiedelt sind. Darunter befindet sich das Palais BovoliniSoranzo aus dem 16. Jahrhundert mit Fresken, die die Geschichten rund um Herkules darstellen. Er ist eine mythologische Figur, die im Mittelalter aber auch in der Renaissance 25 den Bürgern als Beispiel für Kraft und staatsbürgerliche Aufrichtigkeit dienen sollte. Die Stadt Asolo hebt sich vom saftigen Grün der Wiesen und dem Dunkelgrün der Wälder ab. Um mit einem Blick den Zauber dieser Landschaft, in die diese Ortschaften eingebettet sind, einzufangen, muss man zu Fuß den höchsten Punkt der Stadt erklimmen: das Symbol dafür schlechthin - die Festung. Sie steht auf der Spitze des Monte Ricco und hat eine lange Geschichte aufzuweisen: Von den ersten Ansiedlungen zur Zeit Venetiens, hin zu einer kleinen Kirche aus dem 6. – 8. Jahrhundert n. Chr., die Mosaikböden aufweist und über einen kleinen Friedhof verfügt, bis zu einer Wohneinheit mit fruchtbaren Gebieten, die auf das 10. – 11. Jahrhundert zurück geht. Auf diese Vergangenheit aufbauend wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts die Festung angelegt. Es handelt sich dabei um eine ganz besondere Burg, die nicht als Herrensitz, sondern als Sitz 26 einer Militärgarnison diente. Die mächtige, Festung (Asolo) polygonale Struktur wurde als quasi höchster Wachturm erbaut. Einige Jahrhunderte später, zwischen Ende des 13. Jahrhunderts und Anfang des 14. Jahrhunderts kamen venetische Stadtmauern hinzu, die die Ortschaft einschlossen. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick, und zwar nicht nur auf das Hügelland im Norden und über die Hochebene des Grappa, die als Valcavasia bezeichnet wird. Im Osten und im Westen blickt man über die Erhebungen bis hin zum Piave auf der einen Seite, auf der anderen hin zum Brenta und im Süden auf die gleichförmigen Ausläufer der Ebene. Genauso bemerkenswert ist es jedoch die Veränderungen während der Jahreszeiten oder auch im Laufe eines Tages in Form von Farb- und Schattenspielen zu beobachten, die die Landschaft einer Farbpalette von Giorgione ähneln lassen. Vom Wall aus kann man auch die Asolo charakteristische Stadtstruktur Asolos sehen, die sich auf dem so genannten „Isolo“ und auf den zwei Plätzen Piazza Maggiore oder Piazza della Fontana und Piazza Brugnoli geballt (wo sich nicht zufällig die Thermen des römischen Acelum befanden) präsentiert. Von dort gliedert sich die Stadt in mehrere Arme (die zentripetal und zentrifugal angeordnet sind und „Foresti“ genannt werden). Sie führen auf den Kämmen Stadtmuseum (Asolo) der Hügel entlang und werden durch die schattigen Täler unterbrochen. In der Antike war der wichtigste der, der sich Richtung Süden ausbreitete. Heute ist es der Forestuzzo, der durch den Portello di Castelfranco führte: Hier befand sich damals das Teatro Romano, in direkter Perspektive mit der Ebene. Dort, wo das Theater stand, befindet sich eine Villa aus dem 17. Jahrhundert, die der letzte Wohnsitz von Freya Stark (einer berühmten englischen Reisenden) war. Der Zauber hält auch weiter an, wenn man die anderen Kämme entlang fährt. Entlang der Via Browning mit ihren Bogengängen und an den kleinen, eng nebeneinander stehenden Läden vorbei kommt man zuerst zum Dom und nach einem Besuch im Stadtmuseum zur großen Terrassierung der Burg. Bleibt man auf den Schutzwällen stehen, kann man auch heute noch das Echo des Hofs der Königin von Zypern und die Gespräche von Pietro Bembo erahnen. Wenn man schließlich einen weiteren Kamm gegen den Foresto del Casonetto hinunter fährt, erinnert ein anderes Gebäude an eine weitere Frau, nämlich an die Schauspielerin Eleonora Duse. Sie verbrachte ihre letzten Lebensjahre in Asolo, weil sie vielleicht in dieser Landschaft eine Art realen Bühnenhintergrund für den Schlussakt ihres Lebens gefunden hatte. Jetzt ruht sie hier gemeinsam mit anderen Persönlichkeiten, die diesen Landstrich liebten, wie eben Manara Valgimigli (eine berühmte Gräzistin) und Freya Stark, im wunderschönen Friedhof neben der 27 Caterina Cornaro Kirche und dem Konvent S. Anna. Denkt man an Frauen wie Caterina Cornaro, Eleonora Duse und Freya Stark zurück, die Asolo alle so sehr liebten, kann man diese Ortschaft fast unmittelbar am eigenen Leib spüren. Hier ist die mittelalterliche Struktur ganz wunderbar erhalten geblieben und man kann auch heute noch den feurigen, weiblichen Geist fühlen, der mit der Zeit sanftere Züge annahm. 28 Der Ortsname Vittorio Veneto weist auf einen geschichtlich bedeutenden Zeitraum unseres Landes hin. Es geht dabei um den Anschluss Venetiens an Italien, genauer gesagt um das Jahr 1866, als Serravalle und Ceneda zu einer einzigen Ortschaft unter dem Namen von Vittorio Emanuele II. zusammengelegt wurden. In Wirklichkeit haben diese zwei Ansiedlungen am Berg und im Tal längs der Bundesstraße Alemagna auch nach dem Bau neuer Wohnsiedlungen, die als Verbindung der beiden Orte dienen sollten, ihre zwei Ortskerne behalten. Schriftlichen Quellen nach sollte Ceneda schon in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts eine wichtige Befestigungsanlage gewesen sein. Es war auch der Schauplatz von ganz gewaltigen Kämpfen zwischen Franken, Langobarden, Byzantinern und Goten um den Machteinfluss auf Nordostitalien. Ceneda wurde zuerst zum langobardischen Herzogtum, das vom Piave bis zum Tagliamento reichte. Später wurde es zum gräflichen Bischofssitz. Mit dem Bischof kam aus Oderzo auch eine neue politisch – religiöse Flaminio Platz (Serravalle Vittorio Veneto) Einrichtung in den Ort. Die militärische, politische und religiöse Rolle von Ceneda kann man gut einschätzen, wenn man seinen Besuch von dem Platz aus beginnt, wo die Loggia und die Kathedrale stehen. Dies wird vor allem auch deutlich, wenn man den darüber liegenden Hügel hinauf geht, wo man die Tradition in fünf verschiedenen Befestigungsanlagen erahnen kann: Es handelt sich dabei um San Rocco, den “Palasi”, die “Rocca” oder San Paolo, die Burg San Martino und die “Rocchetta di Salsa” (die heutige Kirche San Gottardo). Unter diesen ist sicherlich S. Martino die Anlage, die am besten erhalten ist. Sie war ab dem 8. Jahrhundert Sitz des fürstlichen Bischofs und erfuhr bis ins 18. Jahrhundert einschneidende Veränderungen. Heute ist es ein Patrizierwohnsitz, der allein repräsentativen Zwecken dient, an dem man jedoch dennoch einige Elemente der Befestigungsanlage sehr gut erkennen kann. Unter diesen Elementen sind z. B. der mächtige fünfeckige Turm, der auf einem felsigen Ausläufer gebaut wurde. Burg San Martino (Vittorio Veneto) Diese Bauten wurden in der Renaissance und in der Moderne durch einige bauliche Eingriffe verschönert und verziert und fungieren heute als bischöfliche Residenz wie als Sitz einer kleinen Gemeinschaft von Nonnen. Geht man von der Burg hinunter, erreicht man das Zentrum von Serravalle. Diese Ortschaft ist römischen Ursprungs, hat jedoch erst im Mittelalter, als sie zum Lehensgut der da Camino wurde, eine strategisch und vor allem 29 Lombardische Fibel - museum (Vittorio V.to) wirtschaftlich bedeutende Rolle bekommen, die sich auf die Durchfahrtsstraße im engen Tal bezieht und dadurch auch auf den Handel und die Eisen- und Wolleverarbeitung in dieser Bergregion. Der Reichtum, der aus diesen Aktivitäten entstand, spiegelt sich einerseits in einigen Landstrichen wieder, die an subalpine Lokalitäten erinnern, andererseits erkennt man ihn beim Anblick des Hauptplatzes. Hier befindet sich auch die vom Podestà Gabriele 30 Vernier errichtete Loggia, der lange Bogengang mit Spitzbögen beim Krankenhaus Ospedale della Scuola o Confraternita dei Battuti und die lange Reihe an Herrenhäusern in Via Martiri della Libertà, die seinerzeit Calgrande hieß. Die Loggia, die ein sehr hübsches Beispiel für venezianische Kunst ist, beherbergt heute das Museum von Cenedese. Hier wird die Geschichte dieses Gebiets, mit besonderer Rücksicht auf die Zeit der Langobarden, wirklich gut dargestellt. Es sind bedeutende Objekte und Kunstwerke ausgestellt, die bei einem ersten Besuch eine wirkliche Entdeckung darstellen. Wer Conegliano besuchen möchte, sollte seinen Besuch in der frühesten Ansiedlung, nämlich in Castelvecchio, beginnen. An seinen Hängen entwickelten sich später die Ortschaft und danach die Stadt. Die Ortschaft ist nicht nur für ihre Prosecco – Produktion und kulinarische Genüsse bekannt. Ihre Burg wird auf das 10. - Anfang 11. Jahrhundert datiert und wurde vom Bischof von Belluno erbaut. Später wurde sie von der sehr einflussreichen Burg (Conegliano) Hügel um Conegliano Familie da Camino übernommen, die politisch gesehen Treviso näher stand. Von ihrer ursprünglichen Struktur sind einige Teile noch sehr gut zu erkennen, auch wenn daran ziemlich große Umarbeitungsarbeiten vorgenommen wurden. Die drei Türme, die südlichen Bastionen und das befestigte Eingangstor im Norden kann man gut ausmachen. Von der Burg heben sich zwei gemauerte Wände ab, die auch die Festung der Coderta im Osten einschließen und an die Ortschaft Conegliano anschließen. Damit erzeugen sie eine große, dreieckige Fläche, die die ganze Altstadt der Ortschaft mit ihren zahlreichen Grünflächen umschließt. In die Ortschaft gelangt man auch heute noch durch drei Stadttore: Die zwei Haupttore waren die Porta del Ruio im Westen (heute heißt sie Porta Dante) und die Porta Monticano im Osten. Über die Porta San Polo, einen Nebeneingang, gelangt man vom Südosten aus in den Ort. Conegliano wird seinen 31 Hügel um Conegliano Dualismus wohl auf ewig bewahren: Er wird durch den Gegensatz zwischen der Burg auf dem Hügel, der zuerst für die adeligen Familien und später für die Machteinflüsse aus Treviso und Venedig ein Bezugspunkt war und den burgus oder den Landstrich dargestellt, der sich am Fuße des Hügels befand und wo die handwerklichen und professionellen Aktivitäten angesiedelt waren. Dadurch besteht diese Aufspaltung in stadtplanerischer 32 aber auch sozialer Hinsicht, die wir heute als up und down town bezeichnen würden. Nachdem wir hier das Stadttor Porta di Ser Belle bestaunt haben, gehen wir von hier ein wenig weiter nördlich die Straße Calle della Madonna della Neve hinunter, kommen an den Archivolten der carrarischen Mauern und am ehemaligen Kloster von S. Francesco vorbei, und stoßen schließlich auf das Ortszentrum, die Piazza Cima. Von hier aus kann man rechts in der Via XX Settembre die Bogengänge der Renaissancepalais entlang gehen, wobei das Palais Longega wirklich bemerkenswert ist. Am Dom wird dann eine Pause eingelegt. Man könnte auch vor dem Platz nach rechts in die Via Cima gehen, wo sich das Geburtshaus des Malers und ein Museum befinden. Dort, fast genau gegenüber von Cimas Geburtshaus, werden Dokumente und Objekte aus seiner Zeit aufbewahrt. Durch ein während des Tages offen stehendes Gittertors gelangt man auf einen kleinen Platz, den Campiello dei Battuti. Zwischen dem Dom, der Schule Scuola dei Battuti und unserem Standort gelangt man Portobuffolè durch einen Bogen am Glockenturm in die Via XX Settembre). Man verlässt die Ortschaft durch das etwas sonderbar anmutende Stadttor Porta Dante, das 1865 anlässlich des hundertjährigen Geburtsjubiläums des Dichters eingeweiht wurde und anstelle der mittelalterlichen Porta Ruio Platz fand. Draußen geht man dann an dem Brunnen “Fontana dei Cavalli” vorbei und weiter in den Corso Vittorio Emanuele und den stark frequentierten Corso Mazzini, der sich exakt an der Stelle befindet, wo sich bis zum 16. Jahrhundert der Wassergraben der Ortschaft, den man Refosso nannte, befand. Links davon reihen sich die Gebäude den Stadtmauern entlang und an manchen Stellen sind die Mauer, die zwei Türme und das Stadttor San Polo sichtbar. Auf dem Erdwall der Mauern befinden sich auch ein paar Gärten. Man geht schließlich außerhalb des Stadtkerns bis zum Stadttor Porta Monticato weiter, das sicherlich das besterhaltene und wirklich beeindruckende Element der Befestigungsanlagen dieser Gebäude Gaia da Camino (Portobuffolè) Ortschaft ist. Wenn wir bis an die östliche Grenze der Marca vorstoßen, werden wir auf das noch bis vor wenigen Jahren äußerst wichtige Wasserstraßennetz aufmerksam. Wie wichtig es für den ansässigen Handel war, wird dem Besucher vor allem in Portobuffolé bewusst. Diese kleine Stadt wurde im Inneren einer Krümmung des Flusses Livenza, in der Nähe des Flusshafens Settimo, angelegt. Der Hafen war vielleicht schon zur Römerzeit in Betrieb, nämlich genau dort, wo 33 Oderzo der Fluss nicht mehr schiffbar war und die Waren von den Schiffen umgeladen werden mussten, um auf dem Landweg, manchmal sogar bis nach Mitteleuropa, weitertransportiert zu werden. Mit seinem Äußeren als kleine, befestigte Stadt in einem einzigartigen Naturkontext wird Portobuffolé zu einem der vielen Juwelen der Marca Trevigiana. Hier empfehlen wir den beeindruckenden Blick auf den Ort mit seinen Türmen von Pra’ 34 dei Gai aus, einem feuchten Dammgebiet längs des Livenza. Durch das Stadttor Porta Friuli über die Brücke des Livenza stößt man auf ein mittelalterliches Stadttor, das von den Venezianern 1513 völlig umgebaut wurde. Die südwestliche Seite der Stadtmauern geht heute zwischen den modernen Gebäuden völlig unter. Links vom Stadttor erkennt man die Forderfront des Fontego, eines Umschlagplatzes für Salz. Der Salzhandel stellte über Jahrhunderte hinweg den Reichtum des Hafens dar. An dieser Stelle befanden sich Kais und andere Hafeneinrichtungen. Wenn man in die Ortschaft kommt, trifft man unmittelbar auf die Piazza Maggiore, wo sich auch die meisten Sehenswürdigkeiten der kleinen Stadt befinden: Von hier aus sieht man die Hauptfront des Fontego (der mittelalterliche Fondaco wurde im 16. Jahrhundert neu verkleidet), den Monte di Pietà (Ende des 15. Jahrhunderts), wie den mittelalterlichen Stadtturm. Ganz in der Nähe befindet sich auch das gotische Gebäude, wo die Zollstation ansässig war. Wenn man von hier aus die Via Businello einschlägt, stößt man auf das Gebäude Gaia da Camino. Es handelt sich dabei um ein mittelalterliches Patrizierhaus, das in der Renaissance umgebaut wurde. Von hier erreicht man auch die Piazza Beccaro. Um aus der befestigten Ortschaft hinaus zu gelangen, nimmt man die Brücke Ponte Trevisana, die das einzig übrig gebliebene Zeichen der Stadtmauern und des Stadttors Porta Trevisana ist, das 1918 zerstört wurde. Wenn man über die Calgranda dei Sali entlang läuft, deren Namen wiederum auf die größte Einnahmequelle des Flusshafens anspielt, durchquert man den Borgo dei Servi und kommt in wenigen Minuten wieder zum Stadttor Porta Friuli. Fährt man von Portobuffolé aus den Lauf des Livenza Richtung Süden entlang, kommt man nach Motta di Livenza. Diese Ortschaft nützte den Fluss auch schon im Mittelalter zum regen Handelsaustausch mit Venedig. Von der Burg, die zur Verteidigung des Ortes diente, sind heute nur mehr flüchtige Spuren übrig. Domus di via Mazzini - Musivischer Fussboden (Oderzo) La Castella (Motta di Livenza) Weitere Überreste stellen einige Bezeichnungen, wie die Via del Girone (eine Ringstraße um die Stadtmauern der Festung) und die Castella, eines der Gebäude aus dem 15. Jahrhundert, das hinter den Stadtmauern während der venezianischen Herrschaft erbaut wurde, dar. Ein Tipp, um nach Oderzo zu kommen, ist auf den Spuren der Reisenden aus alten Zeiten zu wandeln, indem man die heutige Bundesstraße 53 einschlägt. 35 Damit vollzieht man eine Strecke der alten, römischen Straße namens Via Postumia nach, die von Genua nach Aquileia führte. Sie durchquerte ganz Norditalien und führte auch an dieser Ortschaft vorbei. Oderzo stellte von Anfang an einen wichtigen Verkehrs- und Handelsknotenpunkt zwischen dem euganeischen Gebiet, den Alpen und dem Gebiet Ostvenetiens dar. Diese Tatsache wird auch im Ortsnamen venetischen Ursprungs Opitergium deutlich, dessen Wurzel terg Markt oder Platz bedeutet. Auch in diesem Fall trug die charakteristische geografische Lage der Ortschaft schon in der Frühgeschichte zu ihrer Weiterentwicklung bei. Sie liegt auf einem weiten Landstrich, der sich zwischen den Flüssen Livenza und Piave hinzieht und ist mit dem Meer durch kurze, leicht schiffbare Flussstrecken verbunden. Die ältesten Spuren gehen auf die erste Eisenzeit zurück, es ist jedoch in der zweiten Eisenzeit, dass dieser Ansiedelung eine besondere Bedeutung 36 zugeschrieben wird. Gleichzeitig mit dem Bau der Via Postumia im Jahre 148 v. Chr. bekommt diese Ansiedelung während der Phase der Romanisierung des Voralpengebiets neue Impulse zu spüren. Aus dieser Zeit stammt auch die erste Stadtplanung. Später, im Bürgerkrieg zwischen Cäsar und Pompejus im Jahre 49 v. Chr., ergriff die Stadt für Cäsar Partei. Dafür wurde sie mit der Enthebung aus dem Militärdienst für zwanzig Jahre, der Erweiterung ihres Ackerlandes und der Ernennung zum römischen municipium belohnt. Die Stadt wurde Anfang der Zeit Kaiser Augustus (Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr.) mit Monumentalbauten ausgestattet. Reste davon kann man im ganzen Stadtgebiet entdecken. Hier wird dem Besucher klar vor Augen geführt, wie eine römische Stadt mit Forum, Basilika, Thermen und mit Mosaiken bestückte, private Wohneinheiten, aussah. In der Via dei Mosaici kann man diese Kunst bei einer Flussmole und dem Wasserauffangsystem bewundern. Mit dem Untergang des römischen Reichs wurde Oderzo wegen seiner strategisch günstigen Lage wiederholt zum Opfer von Plünderungen. Die Stadt bewahrt dennoch ihre Charakteristik als Handelszentrum. Im 11. Jahrhundert wird sie erneut als Handelsumschlagplatz erwähnt und sogar vom Patriarchen von Aquileia und den Bischöfen von Ceneda und Belluno beansprucht. Es geschieht noch im 13. Jahrhundert, dass die Stadt Teil der Gemeinde Treviso wird. Sie bekommt eine Stadtmauer, um die ein Kanal führt und nimmt die für diese venetischen Stadtzentren aus dem Mittelalter und der Renaissance typischen Formen an. Charakteristisch dafür ist der Dom, um den herum Häuser und kleine Palais mit freskenverzierten Vorderfronten stehen. Es handelt sich hierbei um tausendjährige Geschichte, die man nachvollziehen kann, wenn man das archäologische Stadtmuseum Eno Bellis besucht. Dort findet man archäologisches Material, das von frühgeschichtlichen Epochen bis zum Mittelalter erzählt. 37 Stadtmuseum (Oderzo) (D) DAS RÄTSEL UM DIE VIA CLAUDIA AUGUSTA Die Via Claudia Augusta stellte zusammen mit der Via Postumia einen der für die Entwicklung der Marca grundlegenden Verbindungswege dar. Auch heute noch hat diese Straße ein Projekt von transnationaler Bedeutung ins Leben gerufen. Sie wurde um das Jahr 15 v. Chr. von Drusus dem Älteren während eines Militärfeldzugs festgelegt und von Kaiser Claudius (Sohn des Drusus) in den Jahren 46 – 47 n. Chr. gebaut. Sie sollte die Poebene und im Besonderen Altino mit den Donauufern verbinden und war 350 römische Meilen (also zirka 518 km) lang. Dies ist zumindest aufgrund des in Cesiomaggiore, im Nordosten von Feltre aufgefundenen Meilensteins mit 38 diesen Angaben, anzunehmen. Der Verlauf dieser Straße ist unter verschiedenen Aspekten auch heute noch ein Rätsel, weil es dazu nämlich weder auf der Tabula Peutingeriana, noch auf anderen geografischen Karten oder alten Routen irgendwelche Angaben gibt. Einige Indizien dazu kann jedoch zuweilen die Ortsnamenkunde liefern. Es gibt jedoch aufgrund der bisher angestellten historischen und archäologischen Forschungen im Moment keine alleinige, stichhaltige Hypothese über ihren ursprünglichen Verlauf. Davon existieren nämlich verschiedene Deutungen, die als Anregung zu verstehen sind, Nebenstrecken oder Zubringerstraßen zur Hauptstrecke zu erkunden. Die älteste Hypothese wurde 1789 Grenzstein oder Meilenstein von Cesiomaggiore a TH R NO ST EA PROVINZ Passo San Boldo BELLUNO 18 Praderadego 16 ST WE C TH U SO Ceneda Bassa Nogarolo S. Maria Lago Colmaggiore Cozzuolo Bibano Godega di Colle Umberto Sant'urbano Liv e Gaiarine Pianzano Baver nz a ALTINO Campomolino Fae' Rigole Brische Mure Meduna Der hypothetische Streckenverlauf der Via di Livenza Roverbasso 1 Altino (Archäologisches Gebiet) Levada Navole' Sotto Croda Borgo Chiesa Claudia Augusta kann auf der Anfangsstrecke Cornare Vallonto Prapian San Giovanni di Motta 2 Manzana via Claudia Augusta Soller Basalghelle Oglianovon Altino bis Callalta Capo di Sottound vom Piave bis Tovena Arfanta Borgo Marconi Lorenzaga Ponte Maset 3 QuartoMansue' d’Altino Codogne' Pecol Corbanese 17 Valdobbiadene und Segusino nachvollzogen RONCADE Intrivigne Mura Gai Cosniga Gorgo della Chiesa Motta di Livenza Fontanelle Cimavilla Villanova Bagnolo und befahren 4 Lagozzo (via Cl. Augusta) San Vendemiano werden. Teile der nrestlichen o Costa di La' San Pietro di Feletto Cison di Valmarino Lutrano tican Gorgo Dei Molini Guizza Mo 5 Lagozzo (via Cl. Augusta) Borghetto Rua Strecken sind teilweise, an den markierten Visna' Malintrada Molinetto delle Crode Valmareno Fratta 6 Villa-Burg Giustinian Refrontolo Orten in der beiliegenden Legende, sichtbar. Soffratta CONEGLIANO Ramera SILEA ODERZO Follina Farro' Collalbrigo 15 Pedeguarda Cavalier S.Maria 7 Colfrancui Nerbon (Strecke der Via Cl. Augusta) Mareno di Piave Vazzola Caiada D La Bella Premaor Formeniga Tarzo Carpesica Menare' Scomigo Solighetto Castello Rocchetta Soligo Pieve di Soligo S. Michele Pare' Crevada San Fior Piavon SAN BIAGIO DI CALLALTA Chiarano 8 Streckenverlauf der Via Claudia Augusta Campea Fossalta Maggiore Vergoman Tezze CARBONERA Busco Santa Lucia San Polo di Piave Ormelle Combai Barbisano 9 Villa Tiepolo Passi Susegana Farra di Soligo di Piave Collalto Levada Giorgio San Boschet San Nicolo San Michele di Piave 10 Villa Valier-Loredan (Vascon) Posmon Castelletto 11 Kreuzung der Via Cl. Augusta Candole mit der S. Maria di Piave Cimadolmo Guizza Falze' Colfosco Mercatelli Piave di Col San Martino Sernaglia RoncadelleVia Postumia Vigonovo Guia Milies Ponte della Priula Campo Pietra della Battaglia NERVESA DELLA BATTAGLIA Stabiuzzo Piazza Rovere Negrisia Ponte di Piave Campobernardo Santa Croce S. Stefano Giussin 13 Stramare Salgareda 12 Ca’ Tonet Bidasio Piave Piave Moriago della Battaglia Barbozza SUSEGANA Nervesa della Battaglia Prato Mosnigo Candelu' Bocca Callalta Saccol 13 Römische Colbertaldo (Colfosco) Fagare'Brücken Sovilla Zenson Santi Angeli Segusino di Piave Saletto VALDOBBIADENE VALDOBBIADENE Lovadina 12 Spresiano Maserada San Bartolomeo Candelù Bosco Bavaria Santa Mama Piave Sul S. Vito San Giovanni 14 Hypothetischer Streckenverlauf der Arcade Funer Vidor Bigolino 11 Varago Carlot Giavera del Montello Le Marche Via Cl. Augusta Visnadello Piave di Breda Fener Cavrie' FOLLINA 14 Rovare' Piave Rive Covolo Pero Cusignana Vascon Pralongo 15 Zisterzienserabtei Guizzetta Pederobba Vitipan Onigo Levada San Biagio di Callalta San Pietro Novello Montello del Povegliano Selva San Giacomo 10 Ciano 16 Praderadego-Pass Catena Vacil Santa Maria Monastier Granigo S. Urbano Curogna Villorba San Martino CISON DI VALMARINO Bel Giardino Crocetta Virago Cornuda Borgo Verde Lancenigo Mignagola Pezzan del Montello Santandra' 17 Ortschaft Cison Valmarino und Burg Brandolini S. Vettore Volpago del Montello Carita' Vettorazzi Camalo' Barrucchella Castelli 18 Spercenigo S. Boldo-pass Vallio La Valle Venegazzu' San Floriano Miane Feltre Campagnola Bocca di Strada B B MO Castelcies Die Cavaso Via Claudia del Tomba Augusta und Caniezza ihr hypothetischer Verlauf Pra De Roda Maser Monfumo T. Mommsen - G. Rosada A Possagno ASOLO Paderno Novello Pagnano C A. Alpago Crespano del Grappa del Grappa S. Eulalia Cassanego Fonte Alto D P. Fraccaro Borso del Grappa One' Sopracastello Fonte Crespignaga Ponzano Merlengo Veneto Signoressa MONTEBELLUNA Madonna della Salute Casella d'Asolo Sant'Apollinare Villaraspa Villa d'Asolo San Vito Lauro di Altivole Borgo di Fontane Biban Carbonera Paderno San Gaetano Falze' Trevignano Busta Altivole Caselle Edifizio Cessal Santa M LO Caonada Pederiva Biadene Guarda Bassa Caerano di San Marco Tempio D Postioma Coste Castelcucco Casonetto A. De Bon - V. Galliazzo B Fietta N L TE C Borgo Bellussi Rai Sala Pezzan Barcon Fossalunga 9 Santa Bona TREVISO Musano A Fontane Porcellengo Castagnole Castello Olmi 7 8 Silea Lanzago Sile Istrana 5 S. Elena Lughignano Frescada Padernello Franceniga San Cipriano Cendon Dosson Paese Roncade 6 Nerbon Casier PROVIZ VENEDING Biancade Conscio Canton Quinto di Treviso Musestre QUARTO D’ALTINO Borgo Verde Villaggio I.A.C.P. 3 Bagaggiolo Casale Sul Sile San Trovaso Le Grazie 4 Ca' Tron Bonisiolo 2 ALTINO 139 veröffentlicht und stammt vom Grafen Aurelio Guarnirei Ottoni: Sie sah eine Strecke vor, die von Altino aus nach Oderzo und danach weiter nach Serravalle (Vittorio Veneto) führte. Danach weiter nach Belluno und schließlich nach Cesiomaggiore und Feltre. Etwas später, im Jahre 1863, hielt der deutsche Wissenschaftler Theodor Mommsen einen Verlauf, der von Altino nach Treviso und dann direkt nach Feltre führte, für glaubhafter. Diese Hypothese wurde später von Konrad Miller im Jahre 1916 wieder aufgenommen und in einer grafischen Darstellung veröffentlicht. Darin sieht man, dass die Via Claudia Augusta sich an einer wichtigen Stelle, nämlich in Postioma an der „Feltrina“, mit der Via Postumia kreuzt und schließlich nach Montebelluna, Cavaso und Feltre weiterführt. Dieser Straßenverlauf wird auch im Jahre 1926 von Walther Cartellieri wiederholt (außer der Anfangsstrecke mit Altino, “Lagozzo”, Nerbon und von hier aus „sicherlich“ nach Treviso). In letzter 40 Zeit, nämlich im Jahre 1999, wurde der oft Römisches Straßenpflaster (Altino) vorgeschlagene Verlauf durch Treviso rein rational von Professor Guido Rosada von der Universität Padua wieder aufgenommen. Seiner Version nach verlief die Via Claudia Augusta ganz nah am Flussufer des Sile entlang. Sie führte ins flussnahe Gebiet weiter, durchquerte das heutige Casale sul Sile und auch Lughignano (wo direkt am Fluss Villa Barbaro-Gabbianelli, ein Bau aus dem 15. Jahrhundert steht). Nachdem sie auch an dem am Sile gelegenem Casier vorbei führte, wo man seinerzeit vielleicht Käse produzierte oder damit handelte, musste die Straße durch Sant’Antonino und weiter nach Treviso führen. In die Stadt kam man durch das alte Stadttor, das auch heute noch Altinia heißt und an die Verbindung mit dem Küstenort erinnert. Heraus aus der Stadt führte die Straße dann durch das Stadttor Santi Quaranta, wo sie auf einer Geraden in das heutige “Feltrina” gelangte, das früher einer der Angelpunkte für die Landaufteilung der Gemeinde Treviso war. Unterwegs kam man auch an der Ortschaft Postioma, deren Name sich auf die wichtigste und älteste Straßenverbindung in Norditalien bezieht, vorbei. Es ist bekannt, dass diese Straße schon 148 v. Chr. Genua mit Aquileia verband. Genau hier kreuzt die Bundesstraße 348 die Via Postumia, wie dies auch heute noch auf den Straßenkarten ausgeschildert ist. Dieser Straßenabschnitt in Venetien ist sehr gut erhalten und wird heute vom Automobilverkehr hoch frequentiert. Wenn man Richtung Norden weiterfährt, kommt man nach Montebelluna. Diese Ortschaft ist ein strategischer Punkt, denn sie befindet sich in der Nähe der südwestlichen Anhänge des Montello und ebenso nicht weit entfernt von der Stelle, wo der Piave - Verlauf in die Ebene eintritt. Der Ort befindet sich ebenso am östlichen Ende der Bundesstraße 248, die an die Südseiten der Hügel, die am Fuße der Berge zwischen Piave und Brenta liegen, grenzt. Diese Wegstrecke wurde bereits in der Antike für Überraschungsangriffe von außen benutzt, worauf auch ihr heute noch üblicher 41 Archäologische Funde - Stadtmuseum (Montebelluna) Name, „Schiavonesca“, hinweist. Die Lage von Montebelluna hat deshalb schon selbst große Bedeutung und eine lange Geschichte. Dies alles wird in den Sälen des Stadtmuseums gut gezeigt, wo römische Materialien aus Venetien die logistische Wichtigkeit der Ortschaft, die durch die unmittelbare Nähe zur Verkehrsader klar wird, dokumentieren. Der Ort stellt somit einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt dar. Wenn man über Pederiva hinaus fährt, findet man an den Ausläufern der Erhebungen am Fuße der Berge bedeutende Burganlagen, die Richtung Piave zeigen. Ein Stück weiter östlich von Pederobba fährt man dann das Piave – Tal den Fluss entlang hinauf und kommt nach Fenèr, wo man heute noch den Meilenstein mit der Innschrift XI Meilen sehen kann. Damit wurde die Distanz angezeigt, die noch bis nach Feltre zurückzulegen war. Gleichzeitig wurde damit die Kreuzung zwischen der Claudia Augusta und der Straße, die alte Routen als Verbindungsweg von 42 Oderzo nach Trento angeben, angezeigt. Die Meilenstein in Fener stichhaltigste Hypothese, die auch 1938 noch durch unumstrittene archäologische Funde auf der Strecke Altino-Vidor bestätigt wurde, stammt von Alessio De Bon aus dem Cadore. Dem Wissenschaftler nach begann die Via Claudia Augusta in Altino 1 , einem Ort von bedeutendem archäologischen Wert und Sitz des äußerst wichtigen Stadtmuseums. Innerhalb der Stadt wurde sie, nach der Abzweigung von der Via Annia, in ihren ersten 300 Metern mehrmals unterbrochen. Auf der Straße 2 , die von S. Michele del Quarto (das heutige Quarto d’Altino 3 ) nach Tre Palade, in die Nähe des Sile, führt, finden sich keine Spuren der Via Claudia Augusta mehr. Aber im Norden von Quarto d’Altino, oberhalb von der Flussmündung des Musestre in den Sile, kann man auch heute noch, wenn auch mit ein wenig Mühe, die Reste der römischen Brücke über den Sile erkennen. Danach kann man auf der Strecke, die “Lagozzo” 4 oder “Agozzo” genannt wird (es handelt sich dabei um einen breiten, beeindruckenden Erdwall, der 7 Meter hoch und steinig war), und links vom Fluss verläuft, weiterfahren. Dabei kommt man an Musestre vorbei und wenn man Richtung Norden / Nordosten fährt, kann man nicht nur auf der Straßenkarte, sondern auch auf dem Gelände noch einige Beweise für die alte Straße antreffen. Von dort aus Via Claudia Augusta (Roncade) gelangte man auf einem schnurgeraden Streckenabschnitt 5 unverzüglich in das Gebiet im Osten von Nerbon 7 . Diesen Landstrich zeichnen Niederungen aus, die teils durch mehrere Landgewinnungsaktionen zustande kamen und die die Straßenverlegung auf einer gewissen Anhöhe logisch erscheinen lassen. Die Straße hebt sich dadurch von dem umliegenden Gebiet ab. Natürlich haben gerade die Landgewinnungsaktionen dieses Gebiet mit der Zeit stark verändert. Einige sumpfige Abschnitte mussten damals des Öfteren ziemlich schwierig zu überqueren gewesen sein. Der Fluss Sile und zahlreiche andere kleine Bäche bestimmen auch heute noch den komplexen, amphibischen Landschaftscharakter dieses Gebiets. Die bewohnten Landstriche seitlich der römischen Straße gaben ziemlich viele, archäologische Funde aus der Urzeit und aus der Römerzeit frei. Weiter im Norden liegt Roncade, das heute eine Weingegend ist. Früher gehörte der Ort zur villenähnlichen Burg Giustinian 6 , die ein Prototyp einer venetischen Villa des 15. Jahrhunderts ist, aber auch die Erinnerung an ganz besondere, spät-feudale Architektur wach ruft. Man kommt dann, wenn man die Strecke des Lagozzo 8 einfach weiter verlängert, nach Callalta, an einen Ort, auf den man nach der Lokalität Borgo Furo trifft und dessen Name ein Hinweis für die Nähe zur nächsten Ortschaft darstellen könnte. Auf dem Weg kommt man auch bei Villa Valier Loredan (Vascon) Carbonera und an ein paar Villen aus dem 15. Jahrhundert vorbei 9 - 10 . Sie schmücken das umliegende Gebiet östlich von Treviso. Man erreicht schließlich die Kreuzung mit der Via Postumia 11 , ungefähr auf der Linie Vascon-Lovadina. Diese Route durchquerte früher einmal freistehende Landstriche, die sich dem Piave anschmiegten und stellte sicherlich eine wichtige Verbindung mit weiter nördlich gelegenen Gebieten her. Auf der Höhe von 43 Ponte della Priùla (Susegana) Ca’ Tonet 12 (an der Grenze NervesaSpresiano) wurde die Straße zwischen zwei seitlichen Abflusskanälen in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckt. Sie bog hier in Richtung Nordost, verlief bergauf über den Piave, nicht weit vom heutigen Ponte della Priula. Von dort aus führte sie auf die “Strada Vecchia dei Mercatelli”, deren Name auf einen Marktplatz am linken Flussufer anspielt 44 und wo sich der Flussübergang befand. Die Flussüberquerung des Piave bereitete auch den römischen Ingenieuren ziemliche Schwierigkeiten. Sie überlegten, diese große Wassermasse zu überqueren, indem sie den sichersten Überquerungspunkt ausfindig machten. Diese Stelle befand sich auf der halben Wegstrecke zwischen der Brücke Ponte della Priùla und dem Wohnort Nervesa, wo der Piave gegen Südosten führte, dann eine kleine Insel einschloss und sich schließlich in zwei Flussadern teilte, wo man ihn ziemlich leicht überqueren konnte. Wenn man den Fluss nun bei einer Furt oder anhand einer parallelen Behelfsbrücke aus Holz überquert hatte, verlief die Via Claudia Augusta nun eine kurze Strecke lang am linken Flussufer entlang, wobei sie sich dem Landschaftsstrich anpasste. Die Straße überquerte sicherlich einige kleine Nebenflüsse des Piave, denen der Regen manchmal ziemlich zusetzte und wo kleine, römische Brücken 13 vorhanden waren. Die schönste und unversehrteste darunter ist sicherlich der Übergang in der Nähe der Römische Brücken (Colfosco) Villa Jacur, in Colfosco di Susegana. Ab der Ortschaft Falzè di Piave gibt es dann mehrere, verschiedene Hypothesen zum Straßenverlauf. Nach De Bons Meinung führte sie südlich von Quartier del Piave, also nach Sernaglia, Fontigo, Moriago, Bosco oder Nosledo und Vidor, wo sie dann den Piave überquerte. Dort ging sie auf der rechten Flussseite weiter nach Quero und Feltre, um schließlich Cesiomaggiore zu erreichen (von hier aus dann nach Belluno, Cadore, ins Pustertal und auf den Brenner). Eine im ersten Abschnitt ähnliche Strecke von Altino nach Vidor vertritt Luciano Bosio (1970 und 1991). Dieser Wissenschaftler ist der Meinung, dass die Via Claudia Augusta nach Falzè di Piave weiter nach Moriago della Battaglia, Mosnigo und Valdobbiadene führte und dann, noch immer auf der linken Piaveseite, bis nach Busche verlief. Dort überquerte die Straße den Fluss und erreichte Cesiomaggiore. Professor Vittorio Galliazzo von der Universität Venedig stellte im Auftrag der Provinz Treviso genauere Nachforschungen über den möglichen Verlauf der Via Claudia Augusta an. Dabei vollzog er alle Möglichkeiten der verschiedenen Streckenverläufe nach und überprüfte auch alle anderen Dokumente gemäß der neuesten wissenschaftlichen Kriterien. Aus diesen Nachforschungen ging hervor, dass die Hypothesen von De Bon (nur bezüglich der Strecke Altino-Vidor) und die von Bosio (zumindest bis Busche, außer einiger Kreuzgang der Abtei S. Maria (Follina) Varianten) teilweise zu bestätigen sind. Deshalb führte die Via Claudia Augusta nach der kleinen Kirche Sant’Anna in Colfosco nach Nordosten, wo sie nach der Brücke über den Fluss Soligo, ins Zentrum von Falzè di Piave gelangte. Nach der Überquerung des Flusses Rosper und der Lokalität Fontigo ging sie weiter nach Moriago della Battaglia, also nach Westen. Dort mündete sie in die Provinzstraße nach Bosco und führte bis Vidor. Dieser Ort wurde auch schon in der Römerzeit besucht, wie eine kleine Nekropole aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. auf der Piazza Maggiore bezeugt. Die römische Straße führte weiter auf einer sonnigen, sicheren Strecke am linken Piaveufer entlang und an der Lokalität Bigolino (von Bigollium, d.h. Flussübergang), dem historischen Stadtkern von Valdobbiadene 14 (das antike Duplavilis von Venanzio Fortunato, dem letzten lateinischen Schriftsteller aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. und gleichzeitig dem ersten, dem Mittelalter zuzuschreibenden Schriftsteller) an San Vito, Segusino, Vas, Scalon, Cavrera, Marziai und Cesana vorbei. Nach der Flussüberquerung bei Busche führte sie ans rechte Flussufer, auf das alte Gebiet von Pieve di Cesiomaggiore, um dann Feltre zu erreichen. Es wurden schließlich weitere drei Hypothesen ausformuliert. Sie sehen die direkte Überquerung der Bergkette im Norden der Marca Trevigiana vor. Alberto Alpago-Novello aus Feltre setzt den Verlauf der römischen 45 Burg Brandolini (Cison di Valmarino) Straße von Mercatelli nach Falzè an, wobei sie dann weiter nördlich nach Soligo und dann nach Follina führt. Hier bemerkt man außer einer prachtvollen, im 12. Jahrhundert gegründeten Zisterzienserabtei 15 auch den Ortsnamen, der sich auf eine fullonica, also eine Wäscherei / Färberei, die auf die Behandlung von Wolle ausgerichtet war, bezieht. Dies stellt einen weiteren Beweis für die dort ansässige Schafzucht dar, für die unsere Straße sehr wichtig war. Von hier sollte 46 die Straße den Praderadego – Pass 16 an der Grenze zur Provinz Belluno queren. Diese Strecke erweist sich jedoch aufgrund der engen Durchfahrt und der steilen Abhänge als unbefahrbar. Sie würde durch einen pittoresken, gefährlichen Landstrich zwischen Waldflecken und an tückischen Steilhängen vorbeiführen. Einer weiteren, von dem Wissenschaftler Plinio Fraccaro vertretenen Hypothese nach, führte die Straße von Soligo dem gleichnamigen Fluss entlang und gelangte durch den Ort Cison di Valmarino 17 auf eine Höhe von 701 Metern auf den S. Boldo - Pass 18 . Von dort sollte sie den hohen Gebirgskamm hochgehen, der heute mit einer Reihe von Tunnels, die während des Ersten Weltkriegs gebaut wurden, bewältigt wird. Eine andere, nicht so fundierte, aber trotzdem interessante Hypothese, ist der Streckenverlauf, den Filippo Pilla (1968) vorschlägt. Er sollte westlich von Praderadego ab Col San Martino und Guia seinen Anfang nehmen und jenseits des Gebirgskamms in Stabie (stabulum) und in Tunnels (Passo di San Boldo) Busche enden. Diese letzen Hypothesen, die auch unter der Bevölkerung Fantasien und Emotionen auslösen können, scheinen eher aufgrund des großen Zaubers, den diese Landstriche vermitteln, als durch ihre Richtigkeit auf so große Begeisterung zu stoßen. Man kann jedoch nicht abstreiten, dass der San Boldo – Pass seit der Urgeschichte, in der Römerzeit wie auch im Mittelalter und darüber hinaus, oft besucht wurde. Jenseits von all diesen Diskussionen und Debatten, die durch mehr oder weniger wissenschaftliche Argumente untermauert werden, brachten die Forschungsarbeiten über die Via Claudia Augusta, die heute drei Nationen untereinander verbindet, ihre Wichtigkeit in Hinsicht auf das Territorium, die Bevölkerung, Kultur und Geschichte und Natur der Ortschaften hervor, durch die sie vielleicht geführt hatte. Sie stellt eine ideale Verbindung zwischen verschiedenen Ländern und Völkern im Herzen und an den Wurzeln des heutigen Europas dar. Lec Isar Vindelicum Augusta Inn Bratananium Pons Aeni Aboduacum Cambodunum Iuvavum Foetibus Teriolis Aguntum Curia Teurnia Rablà Pons Drusi Cesiomaggiore Tridentum Feltre Opitergium Aquileia Comum Altinum Mediolanum Verona Patavium Po 100 km Hostilia Hypothetischer Verlauf der Via Claudia Augusta mit den Meilensteinen von Cesiomaggiore und Rablà 47 KAISER CLAUDIUS Er vollendete große Bauprojekte, wobei er jedoch weniger auf ihre Anzahl als auf ihre Nützlichkeit achtete. Die wichtigsten davon waren: das von Gaius begonnene Aquädukt, der Ablaufkanal des Fucino – Sees und der Hafen von Ostia. Auch wenn er wusste, dass das zweite dieser Bauwerke von Augustus stets abgelehnt worden war … und dass das andere von einer Größe wie Julius entworfen und dann verworfen worden war … Er verteilte oft Geschenke unter dem Volk und bot ihm häufig glanzvolle Spiele, die nicht nur gemäß den herkömmlichen Sitten und Gebräuchen und an den üblichen Plätzen stattfanden, sondern auch ganz neue … (Svetonius, Le vite dei Cesari (Cäsaren - Biographien), Divo Claudio (Die Größe Claudius): XX-XXI) 48 Kaiser Claudius AUCH DIE RÖMER HATTEN IHRE REISEFÜHRER Schon in der Römerzeit gab es regelrechte Reiseführer, anhand deren man sich bis ins kleinste Detail über seine Route informieren konnte. Charakteristisch war für einige, dass sie einfache Listen von möglichen Halteplätzen, größeren Siedlungen und den Meilen, die dazwischen lagen, angaben. Andere waren mit Zeichen und typischen Symbolen illustriert und sahen wie wirkliche Straßenatlanten aus. Die Tabula Peutingeriana (Peutinger Karte) stellt das wichtigste kartografische Dokument der Antike dar, wurde Ende des 15. Jahrhunderts entdeckt und wird heute in der Nationalbibliothek in Wien verwahrt. (Sie war im Besitz des Antiquitätenhändlers Konrad Peutinger, von ihm stammt auch ihr Name.) Es handelt sich dabei um ein Pergament, das ursprünglich in 12 Elemente unterteilt war, die zusammengefügt eine 7 Meter lange und 34 cm breite Rolle ergaben. Darauf waren zirka 100.00 km an Straßen im ganzen Römischen Reich verzeichnet: von Großbritannien bis nach Indien, von Afrika bis an den Rhein. Darin sind 3.000 Ortsangaben, Zeichnungen, die sich auf die Bodenbeschaffenheit und auf die dort ansässige Bevölkerung beziehen, wie auch zahlreiche allegorische Darstellungen, verzeichnet. Peutinger Karte - Detail MASSEINHEITEN Die Römer vermaßen die Distanzen in Meilen. Eine Meile entsprach 1000 Schritten. Ein Schritt maß 5 Füße. Ein Fuß entspricht 0,2957 m. Eine römische Meile Meilenstein in Rablà sind 1478,5 m. Auf den öffentlichen römischen Straßen zahlte man keinen Straßenzoll. Ein Reisender legte pro Tag zirka 45 km zurück. 49 In der Blüte der Kaiserzeit (1. – 2. Jahrhundert n. Chr.) war das folgende Währungssystem in Kraft: 1 Aureus (Goldmünze) = 25 Denare (Silber) 1 Denar = 4 Sesterze (Messing) 1 Sesterz = 2 Dupondien (Messing) 1 Dupondius = 2 Asse (Bronze) 1 Asse = 4 Quadrans (Bronze) GLOSSAR ABBAZIA (ABTEI) - Ein Komplex aus mehreren Gebäuden, der als Wohnsitz und zum Betrieb einer Klostergemeinde dient. Die Abteien hatten vor allem im Mittelalter einen wesentlichen Einfluss nicht nur auf das religiöse und kulturelle, sondern auch auf das politische und wirtschaftliche Leben. Sestertius Mit einem Sesterz bezahlte man eine Übernachtung, ein Maß Wein oder Stroh für ein Last- oder Zugtier. Der Tageslohn eines gewöhnlichen Arbeiters belief sich auf 2 – 4 Sesterze. Man brauchte fast einen ganzen Asse, um ein Kilo Brot zu kaufen, 9 Asse für ein Kilo Schweinefleisch und für einen Maulesel 512 Sesterze. BORGO (BEFESTIGTE ORTSCHAFT) - So zirka seit dem 4. Jahrhundert scheint der Begriff burgus, der germanischer Abstammung ist, in Texten und Inschriften auf und benennt damit einen befestigten Platz oder einen Wachturm. Später benennt er im Italienischen eher eine Ortschaft oder einen Ort. Dupondius 50 Aureus Denarius BASILICA (BASILIKA) - Öffentliches Gebäude, das zur Römerzeit für die Rechtsverwaltung bestimmt war: Gewöhnlicherweise war sie rechteckig angelegt, durch Säulengänge in Schiffe geteilt und hatte zwei Absiden an den kürzeren Seiten. Mit dem Christentum wurde diese architektonische Typologie auch für den Bau der antiksten Kirchen eingeführt. As CALLE (STRASSE) - Stammt aus dem Lateinischen und bezieht sich normalerweise auf eine Straße, wo die Herden vorbeizogen. Das Wort ist in den venetischen Dialekt übernommen worden und bezeichnet darin eher eine Straße in der Stadt oder auf dem Land. Dem allgemeinen Begriff folgt meistens ein Adjektiv zur näheren Bestimmung: wie z.B. Callalta (hoch), Callmaggiore (größer), Calgrande (groß). CASTELLIERE (URANSIEDELUNG) - Typische prähistorische Ansiedelung, die normalerweise auf der Spitze einer Erhebung lag und von einer oder mehreren Mauern umgeben war. CASTELLO (BURG / SCHLOSS) - Ein mehr oder weniger aufgegliederter Gebäudekomplex, der ursprünglich von einem einfachen Graben oder einer Palisade umgeben war. Später wird er von echtem Mauerwerk und Bollwerken umgeben und dadurch zu einer beeindruckenden Befestigungsanlage, die den Herrscher über das Gebiet beherbergt. CASTRUM (LAGER) - Es ist ein lateinischer Begriff und bedeutet „Lager“. Dieses Lager kann mehr oder weniger stabil sein und hat militärischen Charakter. CENTURIAZIONE (LANDAUFTEILUNG) - Ein typischer, landwirtschaftlicher Begriff zur Römerzeit. Diese Arbeit hatte den Sinn, das Land aufzuteilen. Sie wurde durch das Aufstellen von verschiedenen, senkrechten, im gleichen Abstand angeordneten Balken vorgenommen (die so genannten Angelpunkte). Damit konnten die Grundstücke mit derselben Oberfläche bestimmt werden. DOMUS (HAUS) - Zu römischer Zeit war es ein Gebäude, das zu Wohnzwecken gedacht war. Es war durch ein Atrium charakterisiert, um das herum Räume und Zimmer angelegt waren. Darunter befanden sich das cubiculum (Schlafzimmer), das tablinum (Wohnzimmer), und das triclinium (Speisezimmer). FIBULA (FIBEL) - Es handelt sich dabei um eine Art Nadel für Männer und Frauenkleidung, die zum Fixieren der Stoffe oder als einfache Verzierung gedacht war. Sie wurde in den verschiedenen Epochen und Kulturen verändert und angepasst. NECROPOLI (NEKROPOLE) - Wörtlich bedeutet der Begriff „Stadt der Toten“. In der Antike bezeichnete man damit das Areal, das zur Bestattung der Toten bestimmt war und sich immer außerhalb der Stadt befand. FORO (FORUM) - Zur Römerzeit wurde damit ein großer, viereckiger Platz bezeichnet, der von Säulengängen eingefasst war und rund um den die öffentlichen Gebäude angesiedelt waren. Er war ein Treffpunkt für die Bürger und für geschäftliche Abwicklungen. PIEVE (SPRENGEL) - Es handelt sich dabei um einen aus dem Mittelalter stammenden Begriff, der die kleineren kirchlichen Bezirke bezeichnet. Er bleibt, vor allem in Mittel- und Norditalien, in den Ortsnamen erhalten. MARCA (MARK) - Der Begriff ist germanischen Ursprungs und bezeichnete alle Gebiete, die an den Grenzen zum Karolingischen Reich lagen. Aus diesem Grund wurden sie zur Feindesabwehr einem Regenten anvertraut. Auch nach dem Zerfall des Reichs gebrauchte man den Begriff noch, um die Nordmark (Verona, Trient, Treviso) und die Westmark damit zu bezeichnen. MILIARE (MEILENSTEIN) - Ein gewöhnlich zylindrischer Stein, auf dem die Distanzen in Meilen eingeritzt wurden. Die Angaben bezogen sich auf den Verlauf einer Straße. DONGIONE (TURM) - Der Begriff stammt aus dem Französischen und bezeichnet einen großen Turm, der sich im Inneren der Burg an einer herausragenden und isolierten Stelle befindet und der Sichtung und äußersten Verteidigung dient. MOSAICO (MOSAIK) - Damit wird die Technik bezeichnet, Böden und Wände auszulegen. Sie basiert auf den Gebrauch von gewöhnlich kubischen Mosaiksteinen (aus Stein, Marmor, Glas oder Terrakotta), die nebeneinander gesetzt im Mörtel fixiert werden und damit eine homogene Oberfläche bilden, die oft mit geometrischen Motiven und Bildern geschmückt wird. FEUDO (LEHENSGUT) - Im Mittelalter bezeichnet der Begriff die Konzession für eines oder mehrere Rechte auf ein bestimmtes Gebiet seitens des Herrschers gegenüber einem Lehnsmann. MOTTA (ERHEBUNG) - Bezeichnet eine natürliche oder künstliche Erhebung, auf der eine Siedelung aufgeschlagen werden konnte. Dieser Begriff tritt in der Ortsnamenkunde ziemlich häufig auf. ROCCA (FESTUNG) - Eine Befestigungsanlage, gewöhnlich auf einer Anhöhe, die im Mittelalter militärische Stellungen beherbergte. STELE (GRABSTELE) - Platte aus Stein oder Marmor, die Inschriften oder Verzierungen trägt und als Grab- oder Gedenktafel gedacht war. TOPONOMASTICA (ORTSNAMENKUNDE) - Die wissenschaftliche Analyse von den Namen der Plätze und Ortsnamen unter dem Gesichtspunkt ihrer Herkunft und ihrer Bedeutung. Sie ist sehr hilfreich beim Nachvollzug geschichtlicher Tatsachen über eine Ansiedlung oder ein Gebiet. VIA PUBLICA (ÖFFENTLICHE STRASSE ) - Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bezeichnet eine längere Verkehrsader, die der Fortbewegung der Soldaten und Zivilbevölkerung diente. Bau und Erhaltung waren Aufgabe des Staates. 51 Archäologischer Lehrpark Livelet Die lange Geschichte der Marca Trevigiana , deren Ursprung in der Urgeschichte zu finden ist, kann heute dank einer innovativen, so gut wie einzigartigen Initiative, entdeckt und nachvollzogen werden. In Revine Lago, am Westufer des Glazialsees von Lago, wurde in einem landschaftlich wirklich eindrucksvollen Szenarium am Fuße der Treviser Voralpen ein archäologischer Lehrpark aufgebaut, in dem ein geschichtlicher Bogen von der Jungsteinzeit bis zur Bronzezeit gespannt wird. Diese Initiative wurde aufgrund von archäologischen Funden und der 52 Entdeckung von Strukturresten, die Hütten im Livelet Fundamentüberreste von Hütten, und gerufen. Sie bezeugen die Existenz Pfahlbauten darstellen könnten, in der einer Siedlung in feuchter Umgebung, Ortschaft Colmaggiore di Tarzo ins Leben die sich über das ganze Gebiet, das Passo San Boldo Osig heute die beiden Seen von Revine teilt, Mez Longhere ausdehnt. Im Park kann der Besucher in Breda Revine Lago Serravalle Frego Praderadego die Urgeschichte eintauchen und den Olarigo S. Maria Fra Alltag der Urmenschen nachvollziehen. Archäologischer Lago Costa Anzano Borgo Lehrpark Livelet Dies wird durch die nachgestellten Nogarolo Villa VITTORIO VENETO Caiada Colmaggiore Wohnstrukturen (eine auf dem Wasser, Sotto Croda Ceneda Alta eine andere auf dem Festland und Tovena Soller Tarzo Ceneda Bassa eine weitere in der Entsumpfungszone Mura Arfanta Cozzuolo halb am Festland und halb auf dem Gai Valmareno San Giacomo d Prapian Wasser), durch das Interagieren mit Intrivigne Cison di Formeniga San Valmarino Pecol Materialien, Werkzeugen, Jagdgeräten, Corbanese Carpesica Follina Costa di La' Anbaugebieten und durch das Coll Farro' Ponte Maset Scomigo Miane Milies didaktische Angebot möglich. Premaor Manzana Molinetto delle Crode Premaor Menare' Vergoman La Bella mare FÜR INFORMATIONEN: Ogliano San Pietro di Feletto Combai Pedeguarda Campea Refrontolo Archäologischer Lehrpark Livelet Via Carpenè - 31020 Revine Lago (TV) Rua Bagnolo Solighetto Tel. +39.329.2605713 (Samstag und Sonntag) ino Soligo Guizza Guia http://livelet.provincia.treviso.it Pieve di Soligo Farra di Soligo Barbozza S. Stefano Castello livelet@unpliveneto.it Posmon Boschet S.Maria San Vendem Für Reservierungen von Lehraktivitäten: S. Vito VALDOBBIADENE Col San Martino Collalbrigo Rocchetta Borghetto Saccol Piazza Rovere E-Mail: livelet@provincia.treviso.it Funer S. Michele CONEGLIANO Giussin Barbisano 53 Tel. +39.0422.656709 Crevada Sernaglia Collalto Colbertaldo MUSEUM DER „MARCA STORICA“ Stadtmuseum Asolo Via Regina Cornaro, 74 - 31011 ASOLO (TV) Tel. +39.0423.952313 - Fax +39.0423.55745 www.asolo.it /museo - museo@asolo.it Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag 10.00/12.00 - 15.00/19.00 Stadtmuseum Castelfranco Veneto und Wohnhaus von Giorgione Piazza S. Liberale - 31033 CASTELFRANCO VENETO (TV) Tel. +39.0423.73569 www.museocasagiorgione.it info@museocasagiorgione.it Öffnungszeiten: von Dienstag bis Samstag 10.00/1.0 - 1.00/1.0; Sonntag 10.00/19.00 Chiusura: Montag 25/12, 01/01 und Stadtmuseum Conegliano Piazzale San Leonardo - 31015 CONEGLIANO (TV) Tel. +39.0438.22871 - Fax +39.0438.4133 www.comune.conegliano.tv.it servizio.cultura@comune.conegliano.tv.it Öffnungszeiten: von April bis September 10.00/12.30 - 16.00/19.30 Von Oktober bis März 10.00/12.30 - 15.00/18.30 Geschlossen am Montag, wenn kein Feiertag und im November außer an Feiertagen 54 Wohnhaus von Cima da Conegliano Via G. B. Cima, 24 - 31015 CONEGLIANO (TV) Tel. +39.0438.21660 Fondazione G. B. Cima da Conegliano Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag 15.00/18.00 0438.22492 Naturwissenschaftliches, archäologisches Museum Montebelluna Via Piave, 51 - 31044 MONTEBELLUNA (TV) Tel. +39.0423.300465 - Fax +39.0423.602284 www.museomontebelluna.it info@museomontebelluna.it Öffnungszeiten: von Montag bis Sonntag 9.00/12.00 - 14.30/18.00 Archäologisches Stadtmuseum Oderzo “Eno Bellis” Via Garibaldi, 63 - 31046 ODERZO (TV) Tel. +39.0422.713333 - Fax +39.0422.713333 www.oderzocultura.it museoarcheologico@oderzocultura.it Öffnungszeiten: von Mittwoch bis Samstag 9.00/12.00 - 15.30/18.30 Sonntag und 15.30 -18.30 Stadtmuseum Treviso “Luigi Bailo” Borgo Cavour, 24 - 31100 Treviso Tel. +39.0422.658442 - Fax +39.0422.591337 www.comune.treviso.it musei.civici@comune.treviso.it Zurzeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen Stadtmuseum, Santa Caterina - Treviso Piazzetta Botter, 1 - 31100 TREVISO Tel. +39.0422.544864/+39.0422.658442 Fax +39.0422.582634 www.comune.treviso.it musei.civici@comune.treviso.it Öffnungszeiten: von Dienstag bis Sonntag 9.00/12.30 - 14.30/18.00 Diözesanmuseum Sakrale Kunst Via Canoniche, 9 - 31100 TREVISO Tel. +39.0422.4167 www.diocesitv.it - museodiocesano@diocesitv.it Offnungszeiten: 9.00/12.00 - 15.00/18.00 Stadtgalerie Vittorio Veneto “Vittorio Emanuele II” Viale della Vittoria, 321 - 31029 VITTORIO VENETO (TV) Tel. +39.0438.552905 - Fax +39.0438.946702 www.galleriavittorio.it info@galleriavittorio.it Öffnungszeiten: Freitag und Samstag Im Sommer: 9.30/12.30 - 14.00/17.00 Im Winter: 9.30/12.30 - 16.00/19.00 Museum von Cenedese di Vittorio Veneto Piazza M. Flaminio, 1 - 31029 VITTORIO VENETO (TV) Tel. +39.0438.57103 - Fax +39.0438.946385 www.museocenedese.it info@museocenedese.it Öffnungszeiten: von Dienstag bis Sonntag Im Sommer: 09.30/12.30 - 14.00/17.00 Im Winter: 09.30/12.30 - 16.00/19.00 Nationales, archäologisches Museum von Altino Via S.Eliodoro, 37 - 30020 QUARTO D’ALTINO (VE) Tel. and fax +39.0422.829008 altino.archeopd@arti.beniculturali.it Jeden Tag geöffnet Im Sommer und im Winter: 9.00/19.00 Ausser: 01/01; 01/05; 25/12 AUSKUNFTSSTELLEN UND FREMDENVERKEHRSÄMTER PROVINZ TREVISO I.A.T. TREVISO Piazza Monte di Pietà, 8 Tel. +39.0422.547632 - Fax +39.0422.419092 e-mail: iattreviso@provincia.treviso.it I.A.T. TREVISO FLUGHAFEN Via Noalese, 63 Tel. und fax +39.0422.263282 e-mail: iataeroporto@provincia.treviso.it I.A.T. ODERZO Calle Opitergium, 5 Tel. +39.0422.815251 - Fax +39.0422.814081 e-mail: iatoderzo@provincia.treviso.it I.A.T. VALDOBBIADENE Piazza Marconi, 1 Tel. und fax +39.0423.976975 e-mail: iatvaldobbiadene@provincia.treviso.it I.A.T. VITTORIO VENETO Viale della Vittoria, 110 Tel. +39.0438.57243 - Fax +39.0438.53629 e-mail: iatvittorioveneto@provincia.treviso.it Kulturreferent Marzio Favero Direktion der Verwaltung Diana Melocco Technisch-touristische Leitung Elena Bisiol Technisch-wissenschaftlicher Beitrag Guido Rosada (Universität Padua), Vittorio Galliazzo (Universität Venedig) Texte Maria Teresa Lachin Texte Via Claudia Augusta Vittorio Galliazzo Textoptimierung Consuelo Ceolin Textoptimierung Parco Livelet Francesca Susanna und ihr Büro Kartographie Informatives integriertes Landessystem Provinz Treviso I.A.T. ASOLO Piazza Garibaldi, 73 Tel. +39.0423.529046 - Fax +39.0423.524137 e-mail: iatasolo@provincia.treviso.it Für Infos: www.provincia.treviso.it www.turismo.provincia.treviso.it I.A.T. CASTELFRANCO VENETO Via F. M. Preti, 66 Tel. +39.0423.491416 - Fax +39.0423.771085 e-mail: iatcastelfrancoveneto@provincia.treviso.it Anmeldungen, Aufenthaltsangebote: I.A.T. CONEGLIANO Via XX Settembre, 61 Tel. +39.0438.21230 - Fax +39.0438.428777 e-mail: iatconegliano@provincia.treviso.it Tourismusreferent Floriano Zambon CONSORZIO DI PROMOZIONE TURISTICA Tel. +39 0422 541052 Fax +39 0422 591195 E-mail: promo@marcatreviso.it Web Site: www.marcatreviso.it Vertrieb Verband der touristischen Organisation Beschilderung Federico Nardelotto Fotos Maurizio Sartoretto, FAST Provinz Treviso, Ruggero Piccoli, , Ministerium für Kultur – Amt für archäologische Güter Venetiens, Archäologisches Stadtmuseum “Eno Bellis” - Oderzo, Archäologisches Stadtmuseum von Asolo, Stadtmuseen von Treviso - Franco Scaramella, Museum von Cenedese - Vittorio V.to, Naturwissenschaftliches, archäologisches Stadtmuseum von Montebelluna, Universität Padua – DARC, Gemeinde von Motta di Livenza - Dino Sutto, Gemeindearchiv von San Zenone degli Ezzelini, Nave Piergiorgio Seitenumbruch Eurekip.com Übersetzungen Elke Körner für Easy Language - Jesolo (VE) Druck Grafiche Gifiex di Roncade (TV) Ein Dankeschön allen an der Initiative beteiligten Gemeinden. 55 STL N3 Touristisches lokales System Marca Trevigiana 05/08