Luxuriöse Domizile
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Luxuriöse Domizile
Budget & Vorsorge Seniorenresidenzen Luxuriöse Domizile Exklusive Seniorenresidenzen bieten stilvollen Komfort – allerdings unterscheiden sich Leistungen und Preise enorm. Probewohnen hilft bei der Auswahl. W arme Gold-, Rot- und Holztöne bestimmen das Interieur des Restaurants Hanseatic an der Elbchaussee in Hamburg. Die Tische sind aufwändig eingedeckt – mit Leinen, Kerzenleuchtern, Platztellern und Silberbesteck. Die Gäste passen zum Ambiente: Blazer in sandfarbenen Kaschmir- und Kamelhaarstoffen dominieren. Die Speisekarte präsentiert zwei Viergängemenüs. Der Restaurantleiter empfiehlt die begleitenden Tropfen aus dem Weinkeller. Das Hanseatic heißt alle Besucher willkommen. Viele neue Gäste ahnen nicht, dass das Restaurant zugleich der Speiseraum der Elbschloss Residenz ist – einer Wohnanlage für Senioren. Gut Situierte müssen auch im Alter auf einen gehobenen Lebensstandard nicht verzichten. „Ähnlichen Luxus wie die Elbschloss Residenz bieten zwar bundesweit nur eine Hand voll Häuser, etwa das Augustinum in Hamburg, der Sophiengarten in Berlin oder das Tertianum in München“, sagt Marie-Therese KringsHeckemeier vom Institut Empirica in Berlin, das Bedarfsanalysen für Sozialimmobilien erstellt. „Aber Domizile für Senioren mit gehobenen Ansprüchen finden sich quer durch die Republik.“ Spitzenangebot. Komfort und Service, vom Marmorbad bis zum niveauvollen Veranstaltungskalender, haben ihren Preis. Die Residenzen verlangen für eine Zweizimmerwohnung mit 50 Quadratmetern Wohnfläche meist zwischen 1700 und 2700 Euro im Monat – Mittagessen, Putz- und Hausmeisterservice sowie kurzzeitige Krankenpflege eingeschlossen (siehe S. 93: „Attraktive Ruhesitze“). Dreizimmerwohnungen mit rund 90 Quadratmetern kosten bis zu 5000 Euro monatlich. Wer mehr Platz wünscht, kann in vielen Häusern Ruheständler. Zahlreiche Häuser mit umfassendem Service stehen zur Wahl. 88 C /2006 1 2 budget@capital.de 3 4 Top-Residenzen. 1 Zimmerservice im Tertianum Berlin. 2 Wellness-Bereich der Elbschloss Residenz in Hamburg. 3 Foyer der Residenz am Dom in Köln. 4 Haupthaus der Elbschloss Residenz – integriert im denkmalgeschützten Gebäude einer ehemaligen Brauerei. Foto: Zefa. Composing: Capital Wohnungen verbinden lassen. Dann überschreitet die Miete zuweilen die 10 000 Euro-Marke. Dies zeigt eine Erhebung der Bad Homburger Avita Consult, die Investoren und Betreiber von Seniorendomizilen berät. Einem strikten Preis-Leistungs-Vergleich entzieht sich die Entscheidung für einen Alterssitz ohnehin. Herzliche Betreuung ist manchem mehr wert als eine edle Holztäfelung. Zudem kommt meist nur eine begrenzte Zahl von Häusern in Frage, weil Senioren auf eine Region fixiert sind. Die Mehrheit will in ihrer Gemeinde bleiben oder in die Nähe der Kinder ziehen. Wer sich in einer Metropole niederlassen möchte, profitiert nicht nur vom reichem Kulturangebot, sondern kann auch unter mehreren Wohnanlagen wählen. In Berlin konkurrieren etwa die im Grünen errichteten Residenzen Sophiengarten oder KWA im Hohenzollernpark mit dem in der City gelegenen Tertianum vis-a-vis des Einkaufsparadieses Kadewe. Fällt die Wahl auf Hamburg, punkten die Elbschloss Residenz und das Augustinum mit Flusslage. Wer dagegen urban wohnen will, prüft die Parkresidenz Alstertal. „Wir bieten beides: Infrastruktur und Natur“, wirbt Alstertal-Direktor Rüdiger Beyer. Ein Shoppingcenter, der S-Bahnhof Poppenbüttel und zwei Ärztehäuser liegen in unmittelbarer Nähe. Nur fünf Minuten zu Fuß entfernt lädt das malerische Alstertal zu Spaziergängen ein. „Standort und Baugestaltung sind das erste Auswahlkriterium“, sagt Frank Löwentraut, Geschäftsführer der AvitaConsult. „Wohnangebote an der Periphe- Bewohner leicht Kontakt finden“, so Löwentraut. Ältere Residenzen unterhalten viel mehr Wohnungen in einem Block. „Gerade Bauten aus den 60er und 70er Jahren wirken von außen meist wenig einladend“, so der Experte. Regelmäßig modernisiert, können betagte Häuser aber durchaus mit dem Standard von Neubauten mithalten. Programm. Das Ambiente gehobener Residenzen gleicht dem anspruchsvoller Hotels: Eine Lobby mit Rezeption und Sitzgruppen lädt ebenso zum Verweilen wie Bibliothek und Kaminzimmer. Schwimmbad, Fitnessraum und Physiotherapie runden das Angebot ab. „Bewohner sollten zum Beispiel ärztlich verordnete Massagen oder andere physikalische Anwendungen im Haus erhalten können“, urteilt Löwentraut. Die Parkresidenz Alstertal etwa nutzt Clubräume und Theatersaal für Konzerte, Literaturkreise, Sprachkurse und Diavorträge. Die Kölner Residenz am Dom organisiert Vorträge über Kunstgeschichte und Philosophie sowie Bridgeund Schachspiele. Die Sportangebote serviceorientierter Betreiber reichen von Aquafitness über Ergometertraining bis hin zum meditativen Tai-Chi oder Qigong. Je mehr Bewohner eine Residenz hat, um so leichter lässt sich ein abwechslungsreiches Programm finanzieren. Unternehmen, die mehrere Seniorenresidenzen betreiben, offerieren auch oft betreute Reisen. So folgen in diesem Jahr die Gäste der Augustinum-Wohnstifte der Gardenroute durch Südafrika. Im Vorjahr reisten Bewohner der KWA-Einrichtungen in die kanadischen Rocky Mountains und die des Berliner Tertia- „Wer im Alter in eine Residenz zieht, findet vielfältige Kontakte und Kulturangebote.“ Frank Löwentraut, Unternehmensberater rie ohne Infrastruktur oder weitab auf der grünen Wiese finden wenig Interesse.“ Generell seien überschaubare Residenzen beliebt. „In den vergangenen fünf Jahren wurden in der Regel Anlagen mit rund 200 Apartments gebaut, oft verteilt auf mehrere, miteinander verbundene kleine Gebäude, in denen die nums kreuzten samt Reisebegleiterin mit der MS Europa auf der Ostsee. Zum Standardprogramm zählen Trips in Europas Metropolen oder in andere Häuser der Gruppe. „Die Mitarbeiter müssen jeden Bewohner motivieren, im Rahmen seiner Möglichkeiten mitzuwirken“, fordert ∂ /2006 C 89 Budget & Vorsorge Seniorenresidenzen Helmut Bachmaier, der sich als Professor der Universität Konstanz mit der Kultur des Alterns befasst und zugleich Mitglied des Direktoriums der Schweizer Tertianum-Gruppe ist. „Wer sich im Alter keine Aufgaben gibt, gibt sich auf.“ Für das Miteinander ist auch wichtig, wie der Betreiber seine Mitarbeiter auswählt und schult. Häuser wie die Augustinum-Stifte oder der Berliner Sophiengarten sind christlich geprägt, die meisten weltanschaulich neutral – so die Tertianum-Gruppe, die in Deutschland den Versicherungsgesellschaften Provinzial, R+V, Württembergische und Victoria gehört, oder die Elbschloss Residenz, eine Anlage der Höchster Pensionskasse. Weil die Top-Häuser ausreichend Betreuer beschäftigen, bleibt mehr Zeit für die Anliegen der Bewohner als in üblichen Altersheimen. „Die Dienstleistungskonzepte orientieren sich häufig an Vier- bis Fünfsternehotels, entsprechend wird gern Servicepersonal eingestellt, das in guten Hotels gearbeitet hat“, sagt Berater Löwentraut. Die Rezeption ist in anspruchsvollen Residenzen rund um die Uhr besetzt, ein Sicherheitsdienst kontrolliert nachts die Anlage. Das Küchenteam bereitet die Mahlzeiten im Haus frisch zu. Die Hauswirtschaftsmitarbeiter kümmern sich um die Wäsche, der vertraute Hausmeister übernimmt kleine Handwerksarbeiten in den Wohnungen. Erhöhter Personaleinsatz und Komfort schlagen zu Buche. Über wenigstens 3000 Euro Nettoeinkommen pro Monat sollten Interessenten verfügen. Davon gehen zirka 2000 Euro für ein Zweizimmerapartment mit Service wie Mittag essen, Wohnungsreinigung und Fensterputzen sowie Nebenkosten und ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm weg. Bleiben 1000 Euro für Privatausgaben wie Reisen – oder eine intensivere Betreuung bis hin zur Pflege. Vor der Anmeldung fragt die Residenzleitung nach den Einkommens- und Vermögensverhältnissen. Wer später dennoch in die Bredouille gerät, erhält zuweilen sogar Sozialhilfe, weil ihm altersbedingt ein Umzug nicht zuzumuten ist. Kapitaleinlage. Ein Finanzpolster müs sen neue Mieter bei einigen Betreibern ohnehin mitbringen. Die AugustinumResidenzen, der Sophiengarten in Berlin oder etwa die GDA-Wohnstifte verlangen beim Einzug ein Wohndarlehen oder eine Kapitaleinlage – je nach Apartmentgröße und Anbieter 15 000 bis 40 000 Euro. Das Geld wird in der Regel mit vier Prozent verzinst und am Ende der Mietzeit wieder ausgezahlt – oder mit offenen Forderungen verrechnet. Manche Betreiber bieten auch das Modell Kaufen statt Mieten an. In diesen Fällen ist es sinnvoll, sich frühere Projekte des Anbieters anzuschauen. Zum Beispiel hat etwa die Hälfte der Bewoh- ner des Sophiengartens ihre Wohnung erworben. Die Mannheimer Unternehmensgruppe Diringer & Scheidel ver kaufte alle Seniorenserviceapartments ihres Wohnparks am Lanzgarten, im besten Quartier der Stadt. Für Erwerber, die erst später einziehen wollen, sucht der Anbieter einen Mieter. Zudem organisiert er die Betreuung bis hin zur stationären Pflege. Ab Mitte 2006 entsteht nach dem gleichen Prinzip auf dem Gelände gegenüber ein weiterer Wohnpark inklusive stationärer Pflegeeinrichtung. Leistungen. Die monatliche Miete deckt je nach Anlage unterschiedliche Leistungen ab. Im Lanzgarten etwa sind nur die bei jeder Wohnung üblichen Umlagen bezahlt. Alle weiteren Dienste kann der Bewohner wahlweise abrufen, etwa Mahlzeiten, Putz- und Handwerkerservice oder Krankenpflege. Auch der Dortmunder Seniorenwohnsitz Harkort bogen und der Stuttgarter Marienpark verlangen eine Grundmiete, gewünschte Zusatzdienste gehen extra. Das kommt all jenen entgegen, die sich so lange wie möglich selbst versorgen wollen. Meist sind jedoch im Mietpreis zahlreiche Dienste bereits enthalten. Gehört zum Beispiel das Mittagessen zum Inklusivservice, fällt die Residenz automatisch unter das Heimgesetz. Das bringt den Bewohnern juristische Vorteile: Sie genießen weit gehenden Kündigungsschutz und der von ihnen gewählte ∂ Komfortable Wohnungen gewünscht Wie Senioren wohnen wollen, in Prozent Die Umfrage unter Bürgern zwischen 55 und 75 Jahren zeigt: Beachtliche 44 Prozent ziehen eine Seniorenresidenz in Erwägung. Zwölf Prozent der Befragten planen den Umzug in eine solche Anlage. Augustinum in Hamburg. Das Restaurant bietet zum Menü einen großartigen Blick über den Hafen. Mehrfachnennungen möglich. Quelle: GfK/Inwis. 92 C /2006 Foto: Ullstein budget@capital.de Attraktive Ruhesitze Residenzen oder Stifte bieten deutlich mehr Service und Komfort als übliche Altenheime. Das spiegelt sich auch in den Mieten wider. Die Tabelle zeigt Beispiele für komfortable Häuser in deutschen Großstädten. Zwischen gut 500 und 3000 Euro Miete berechnen Seniorenresidenzen pro Monat. Die Spanne begründet sich in Unterschieden bei Komfort und Service, regionalen Immobilienpreisen – sowie durch die Wettbewerbssituation vor Ort. Die in der Tabelle genannten Mieten enthalten in der Regel Leistungen wie Mittagessen, Notrufsystem, Rezeption, Pflege bei kurzer Erkrankung und Stadt Residenz Telefon Veranstaltungsprogramm. Bei auffallend niedrigen Mieten ist der Service meist begrenzt, kann aber gegen Aufpreis aufgestockt werden. Die Auswahl basiert auf Analysen der Bad Homburger Avita Consult und des Berliner Empirica Instituts. Häuser im Umland wurden nicht berücksichtigt. Die Internetadressen der genannten Residenzen stehen unter www.capital.de/budget. Zahl der Wohnungen mit 1 Zimmer Berlin Bonn Bremen Dortmund Dresden Düsseldorf Essen Frankfurt Hamburg Hannover Köln Mannheim München Stuttgart Wuppertal KWA im Hohenzollernpark Nova Vita Rosenhof Sophiengarten2 Tertianum Uferpalais Nova Vita im Leoninum Recura am Venusberg DKV in der Contrescarpe Bremer Heimstiftung Ichon-Park Harkortbogen2 Augustinum Alexa Haus Schloßpark Augustinum Mundus im Giradet-Haus Ahorn-Residenz Stadtwald-Residenz Kaiser-Otto-Residenz Nova Vita GDA am Zoo Budge-Stiftung Elbschloss Residenz Augustinum Rosenhof Parkresidenz Alstertal Wohnpark Kastanienhof Residenz am Dom Rosenpark Wohnstift St. Anna Wohnpark am Lanzgarten2 Münchenstift Mathildenstift Tertianum Marienpark Augustinum Mundus Laurentiusplatz (030) 89734595 (030) 86340 (030) 5017770 (030) 820980 (030) 21992154 (030) 333070 (0228) 62980 (0228) 422850 (0421) 32290 (0421) 24680 (0231) 945350 (0231) 7381802 (0351) 85081500 (0211) 7112156 (0201) 4318804 (0201) 72070 (0201) 4365500 (0201) 4365500 (0201) 56390 (0201) 72920 (069) 40585102 (069) 478710 (040) 8199110 (040) 39194400 (040) 8708730 (040) 606080 (0511) 87807718 (0221) 1664905 (0221) 3672213 (0221) 94052352 (0621) 8607167 (089) 54915655 (089) 230020 (0711) 22070088 (0711) 47028013 (0202) 310316 19 10 179 9 2 19 50 0 0 0 11 114 3 158 95 10 47 47 89 20 165 140 0 48 157 0 94 24 126 12 0 779 0 27 377 54 2 Zimmern 3 Zimmern 109 74 170 79 59 118 50 30 69 59 50 100 95 39 240 91 6 2 45 62 142 29 154 61 1169 1589 109 156 80 57 58 1812 9513 45 240 16 15 6 17 143 153 52 7 14 69 5 7 13 0 3 26 0 0 0 0 3 13 0 13 303 9 18 0 20 0 3 163 0 2013 0 39 0 Wohnungsgrößen in Quadratmetern von – bis 47 – 135 38 – 79 33 – 109 38 – 116 55 – 147 31 – 108 34 – 86 42 – 115 53 – 92 43 – 60 39 – 111 28 – 95 32 – 67 37 – 84 32 – 120 36 – 73 31 – 64 31 – 64 35 – 58 37 – 84 27 – 84 43 – 70 50 – 90 31 – 100 31 – 94 38 – 140 30 – 70 41– 150 30 – 60 35 – 90 45 – 139 29 – 67 60 – 120 46 – 87 30 – 85 25 – 57 Miete für Zweizimmerwohnung in Euro pro Monat 1. Person ab 2160 18871 1873 12454,5 2734 1310 2173 2350 18741 15031 6206 21465 5077 17125 21145 2080 2621 2700 1725 2477 21315 26331,8 1960 24115 2403 2175 10771 17501 1492 11601 72011 10007,13 300013 5055,11 21775 1400 2. Person 399 2301 480 1304 511 353 398 500 2951 2751 156 481 277 400 428 399 412 412 422 366 278 – 435 634 557 435 2371 2301 366 –10 0 0 520 0 443 400 1) Ohne Mittagessen. 2) Wohnungskauf möglich. 3) Auch Vierzimmerwohnungen vorhanden. 4) Ohne Mittagessen und Putzdienst. 5) Bei Mietbeginn Kapitaleinlage erforderlich. 6) Nur Warmmiete, Notruf, Beratung, kleine Hilfen im Alltag, Veranstaltungen. 7) Nur Warmmiete plus Notruf. 8) Vermietung nur an Ehepaare. 9) Inklusive 1,5-Zimmer-Wohnungen. 10) Für Ehepaare geeignete WohStand: Dezember 2005. nungen ab 2130 Euro ohne Mittagessen. 11) Nur Warmmiete; Service nach Wahl gegen Aufpreis. 12) Inklusive 2,5-Zimmer-Wohnungen. 13) Zirkawert. /2006 C 93 Budget & Vorsorge Seniorenresidenzen Residenz Sophiengarten in Berlin. Senioren können Wohnungen mieten oder kaufen. Bewohnerbeirat darf die Kalkulation des Betreibers einsehen sowie Hausordnung, Speiseplan und Veranstaltungsprogramm mitgestalten. Bei Missständen schreitet zudem die staatliche Heimaufsicht ein, die solche Häuser regelmäßig überprüft. Pflege. Der Inklusivpreis lohnt sich häufig für die Bewohner: In der Regel sind mindestens 14 Tage Krankenpflege im Apartment pro Jahr im Entgelt eingeschlossen – etwa bei Grippe oder nach einem Klinikaufenthalt. Gegen Aufpreis sollte die Residenz eine Pflege bis zur Höchststufe III bieten. Meist hat der Betreiber einen eigenen Pflegedienst gegründet oder kooperiert mit einer Organisation. Einige Residenzen stellen den Bewohnern frei, den eigenen ambulanten Dienst oder ein günstigeres externes Unternehmen zu wählen. Haus Schlosspark in Düsseldorf. Das Veranstaltungszentrum mit Café ist ein beliebter Treffpunkt. In manchen Häusern werden Pflegebedürftige generell in der Wohnung betreut, in anderen kann oder muss der Senior in die Pflegestation umziehen. Besonderer Betreuung bedürfen auf jeden Fall demente Bewohner. Für sie ist wichtig, weiterhin in der vertrauten Umgebung wohnen zu können. Speziell für sie und andere stark hilfsbedürftige Senioren plant die amerikanische SunriseGruppe 25 Häuser in Deutschland. Nach Hamburg und Bonn wird zurzeit ein Domizil in Frankfurt errichtet. Immerhin leiden gut 13 Prozent der über 80-Jährigen an schweren Gedächtnisstörungen. Noch ist offen, wie das in den USA erfolgreiche Konzept in Deutschland angenommen wird. Sunrise bietet gehobenen Standard, zählt aber wegen der speziellen Zielgruppe nicht zu den Seniorenresidenzen. Telefonaktion Capital-Leser erhalten Antworten auf individuelle Fragen zum Thema Seniorenresidenzen. Am 11. und 12. Januar 2006 von 9.30 bis 12 Uhr informiert Frank Löwentraut unter der Telefonnummer (01805) 120501 (12 Cent pro Minute) über Auswahlkriterien, Kosten und Dienstleistungsangebote von Seniorenresidenzen. Frank L öwentraut. Geschäftsführer der Avita Consult in Bad Homburg. Die Konkurrenz der anspruchsvollen Häuser in den Ballungszentren ist hart. Um Interessenten zu gewinnen, lädt etwa der Hannoveraner Wohnpark Kastanienhof regelmäßig zu Kulturveranstaltungen ein. Die KWA-Einrichtungen bieten Senioren, die noch zu Hause wohnen, diverse Hilfen an: vom geprüften Handwerkerdienst über Begleitung zum Shopping oder Arztbesuch bis zu Essen auf Rädern de Luxe. „So lernen Interessenten unsere Leistungen kennen“, erklärt KWA-Direktorin Barbara Schug das Konzept. Test. Ob ein Umzugswilliger in einem Haus den gewünschten Service erhält, findet er am besten durch Probewohnen heraus — ratsam sind 14 Tage. Da zeigt es sich, ob Haus, Bewohner und Personal den Vorstellungen entsprechen. „Wir bieten unseren Probegästen mehr Komfort als sie erwarten“, verspricht Elbschloss-Residenz-Geschäftsführer Ni kolaos Tavridis. Sein Trumpf: Ein großzügiges Wellnesscenter mit Pool, Sauna, seniorengerechten Fitnessgeräten und diversen physiotherapeutischen Angeboten. Die Anlage wurde 2004 für 3,5 Millionen Euro gebaut. Tavridis: „Zuvor standen viele Wohnungen leer, heute sind wir fast ausgebucht und das Einzugs alter sank von durchschnittlich 83 auf jetzt 78 Jahre.“ Ω Barbara Bank, Karl-Heinz Seyfried 94 C /2006 053_VERM