CARAVAN 2/2013: Karin Lehmann
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CARAVAN 2/2013: Karin Lehmann
Medienmitteilung Aarau, April 2013 CARAVAN 2/2013: Karin Lehmann Ausstellungsreihe für junge Kunst 18. Mai − 11. August 2013 Aargauer Kunsthaus, Aarau Mit Karin Lehmann Ausstellungsreihe (*1981) für setzt junge das Kunst Aargauer fort. Kunsthaus Handwerklich seine versiert, experimentiert die in Zürich und London lebende Künstlerin meist mit einfachen Materialien, um daraus ungewöhnliche Werke von irritierender und gleichzeitig poetischer Wirkung zu schaffen. In Aarau führt sie die Besucher mit einem humorvollen Eingriff entlang des Treppengeländers ins Untergeschoss des Kunsthaus zu einer landschaftlich anmutenden Rauminstallation. Karin Lehmann geht für ihre künstlerische Arbeit meist von alltäglichen Materialien aus wie man sie im Baumarkt vorfindet: beispielsweise Gips, Glas, Styropor oder Metall. Durch Experimentieren entdeckt sie unbekannte oder ungewöhnliche Eigenschaften dieser Rohmaterialien, die sie zu eigenständigen Werken weiterentwickelt. Ihr Fokus liegt auf dem Arbeitsprozess, der die endgültige Form der Objekte, Skulpturen und Installationen massgeblich mitbestimmt. Im Laufe einer Ausstellung können sich die Werke in einer Art Zersetzungsprozess weiter verändern wie beispielsweise bei Static Piece (2011): Zunächst hafteten in kompakter Form statisch aufgeladene Styroporkügelchen an einer Wand und weckten den Eindruck einer Raufasertapete. Nach und nach lösten sie sich und hinterliessen Leerstellen an der Wand. Karin Lehmann will stets selbst Hand anlegen: mit Gussverfahren, Verbrennungen oder Wurfbewegungen wirkt sie auf das Material ein und geht ein Wechselspiel ein zwischen ihrer Beherrschung des Materials und dem Beherrschtwerden durch das Material. Ihr Körper ist gleichermassen in die Arbeiten eingeschrieben: Das Gewicht des Gipsobjekts Handle (2012) entspricht etwa ihrer persönlichen Tragkraft, und an verschiedenen Wandarbeiten lässt sich der Bewegungsradius ihres Körpers ablesen. Als Künstlerin sucht sie weder das Spektakuläre noch das Monumentale oder Erzählerische. Von der Minimal Art inspiriert, doch weniger streng und stattdessen mit einer Prise Humor, interessiert sie sich für das Prozesshafte und für einen Umgang auf 'Augenhöhe' mit dem Ausgangsmaterial. Auf diese Weise erzielt Karin Lehrmann unmittelbare und gleichwohl subtile Transformationen, die eine offene Interpretation zulassen. Mal sind die Betrachter verwundert, mal werden sie in ihrer Wahrnehmung getäuscht genaues Hinschauen und die Bereitschaft für ungewohnte Sichtweisen sind gefragt. Im Aargauer Kunsthaus lässt Karin Lehmann einen in Gips getränkten Putzlappen das Treppengeländer hinuntergleiten. Die anspielungsreiche Intervention lenkt das Augenmerk auf den formschönen, aber von Besuchern eher selten benutzten, inneren Handlauf der Helix-Treppe. Im Untergeschoss reflektieren aneinandergereihte Glasplatten die schwarze Bodenfläche und erinnern mit ihren abgespaltenen, verrussten Rändern an eine erstarrte und gleichzeitig fragile, vulkanische Landschaft. Karin Lehmann, 1981 in Bern geboren, lebt und arbeitet in Zürich und London. Von 1998 bis 2002 studierte sie Keramikdesign an der Schule für Gestaltung Bern und von 2006 bis 2012 Kunst an der Hochschule der Künste Bern, wo sie mit einem Master in Contemporary Arts Practice abschloss. 2012 erhielt sie ein Reisestipendium des Kantons Bern für einen dreimonatigen Aufenthalt auf Island. Bisherige Einzelausstellungen (Auswahl): Punctuation Program, Limoncello Gallery, London (2013); Histoire ancienne, OLM-space, Neuchâtel (2011); Scratching on the surface of this smelly old bone, Milieu Gallery, Bern (2010); Lunar farside goes off space, Marks Blond, Bern (2010); Soloshow, sic! Raum für Kunst, Luzern (2009). Bisherige Gruppenausstellungen (Auswahl): London Art Fair, London (2013); Discours Général, Alpineum Produzentengalerie, Luzern (2012); Cantonale Berne Jura, Kunstmuseum Thun (2011); Catch of the Year 2011, Dienstgebäude, Zürich (2011); Deeper than Beauty, Bern (2011); Was bleibt, Stadtgalerie Bern (2011); Weihnachtsausstellung, Kunsthalle Bern (2009); Fenstersprung, PROGR_Zentrum für Kulturproduktion, Bern (2008) CARAVAN – die 2008 geschaffene Ausstellungsreihe für junge Kunst bietet dem Publikum des Aargauer Kunsthauses Begegnungen mit der jungen Schweizer Kunstszene sowie Gelegenheit, noch nicht etablierte Positionen zu entdecken. Der Name CARAVAN ist Programm; Künstlerinnen und Künstler bespielen mehrmals pro Jahr unterschiedliche Räume des Aargauer Kunsthauses. Diese "mobilen Interventionen" treten in einen Dialog mit dem Gebäude, der Sammlung und dem Programm des Kunsthauses und erschliessen dem Publikum neue Sichtweisen. Bewusst wird somit kein abgeschlossener Projektraum für junge Kunst eingerichtet, sondern eine Verflechtung von jungen Positionen mit den übrigen Angeboten des Kunsthauses gefördert. Somit macht CARAVAN an immer wieder anderen, vielleicht auch überraschenden Orten des Aargauer Kunsthauses Halt. Kurator Marc Munter, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Aargauer Kunsthaus, Aarau Medienorientierung Donnerstag, 16. Mai 2013, 10 Uhr Begrüssung Madeleine Schuppli, Direktorin Aargauer Kunsthaus; Einführung Marc Munter, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Aargauer Kunsthaus, Aarau; Besichtigung der Ausstellung und anschliessend Apéro im Foyer. Karin Lehmann wird anwesend sein. Vernissage Freitag, 17. Mai 2013, 18 Uhr 18.15 Uhr Begrüssung und Einführung Madeleine Schuppli, Direktorin Aargauer Kunsthaus und Marc Munter, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Aargauer Kunsthaus, Aarau; Anschliessend Besichtigung der Ausstellung und Apéro im Foyer Ab 19.30 Uhr Essen im Zelt auf dem Kunsthaus-Dach. Künstlergespräch & Buchvernissage Donnerstag, 30. Mai 2013, 18.30 Uhr Karin Lehmann im Dialog mit Johanne Mohs, Literaturwissenschaftlerin und Kunsthistorikerin, Bern und Hamburg und Marc Munter, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Aargauer Kunsthaus, Aarau. Anschliessend Apéro im Foyer. Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr, Donnerstag, 10 bis 20 Uhr Sonderöffnungszeiten Ostern & Pfingsten Geöffnet 9 – 17 Uhr: Tag der Arbeit 1.5., Auffahrt 9.5., Muttertag 12.5., Pfingstsonntag 19.5., Pfingstmontag 20.5., Montag vor ART Basel 10.6., Vorabend Maienzug 4.7., Maienzug 5.7., Nationalfeiertag 1.8. Medienbilder Bilder stehen auf der Website www.aargauerkunsthaus.ch/Medien zum Download bereit. Bitte beachten Sie die Bildlegenden. Für weitere Informationen: Marc Munter, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Aargauer Kunsthaus T +41 (0)62 835 49 72, E-Mail: marc.munter@ag.ch Filomena Colecchia, Medien/Kommunikation T +41 (0)62 835 23 34, E-Mail: filomena.colecchia@ag.ch