Nr. 10 - Hamburger Wochenblatt

Transcription

HAMBURGER
Wochenblatt
www.hamburger-wochenblatt.de
AM WOCHENENDE
■ ROTHENBURGSORT
Brücken im Visier
Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) überprüft am
Sonntag, 13. März, von 7 bis
16 Uhr auf der Billhorner
Brückenstraße zwischen
Amsinckstraße und Billhorner Röhrendamm in beiden
Fahrtrichtungen routinemäßig eine Fußgängerbrücke
neben den Bahngleisen. Dafür
werden in beiden Fahrtrichtungen die Fahrstreifen wechselseitig gesperrt. (wb)
Nr. 10
2. Jahrgang
12. März 2016
Kleinanzeigen
040/554 472 770
■ OSTEN
So soll das
Münzviertel aussehen
Nachhilfe am PC
Es soll ja Leute geben, für
die ihr Computer ein Buch
mit sieben Siegeln ist. Dafür
muss man sich nicht schämen – sondern einfach nur
Hilfe in Anspruch nehmen.
Immer sonntags gibt es nicht
nur Brötchen im Mehrgenerationenhaus Billstedt,
Merkenstraße 4, sondern
auch Menschen, die Fragen
zu Problemen mit dem PC
aufgreifen. Die Veranstaltung
am 20. März (12.30 bis 15.30
Uhr) ist kostenfrei. (wb)
■ JENFELD
Mehr Wohnungen
Statt der im Masterplan vorgesehenen 136 Wohnungen in
Reihen- und Einfamilienhäusern und Stadtvillen sollen auf
der Fläche des alten Holstenhofes südlich der Straße
Elfsaal bis April 2017 nun 207
Wohnungen in zwölf dreigeschossigen Häusern entstehen – für 738 Flüchtlinge mit
Aufenthaltsrecht. Über die
aktuelle Planung will „fördern
& wohnen“ die Anwohner bei
einer „offenen Runde“ am
Dienstag, 15. März, von 17
bis 19 Uhr informieren. Der
genaue Treffpunkt direkt auf
dem Gelände am Elfsaal wird
ausgeschildert. (wb)
AM WOCHENENDE
Die Prospektbeilagen liegen der
Gesamtbeilage oder in Teilbeilage bei.
Bei Interesse bitte mail an:
beilagen@hamburger-wochenblatt.de
Stimmen fehlen
■ BILLSTEDT
FÜR SIE IM
Wohnprojekt erhitzt die Gemüter. Baubeginn für Frühjahr 2017 geplant
■ BARSBÜTTEL
Die „Liedertafel Barsbüttel
von 1920“ sucht dringend
neue Sänger. Wer schon
immer mit dem Gedanken
gespielt hat, einmal in einem
Chor zu singen, setzt das jetzt
vielleicht in die Tat um. Angesprochen sind auch Menschen
ohne Chorerfahrung. Sie
schauen einfach bei einer der
wöchentlichen Proben vorbei,
montags von 18.30 bis 21 Uhr
im Bürgerhaus Barsbüttel,
Soltausredder 20. Infos: www.
liedertafel-barsbuettel.de oder
711 26 73. (wb)
unter
JETZT NEU IN
IHREM STADTTEIL
Kinder im
Einsatz für
die Natur
Das Wohnprojekt soll zu rund 60 Prozent öffentlich gefördert werden
Von Sonja Schmidt
HAMMERBROOK Ein gemütliches Café und schicke
Geschäfte im Erdgeschoss,
darüber öffentlich geförderte Wohnungen für Senioren
und Familien sowie freifinanzierbare 1,5 bis 2-Zimmer
kleine
Studenten-Appartements. Das Bauprojekt auf
dem gut 18.500 Quadratmeter großen Freigelände der
ehemaligen Gehörlosenschule im Münzviertel nimmt Formen an.
Noch stehen hier die Wohncontainer für das Winternotprogramm. Eine Zwischennutzung als Flüchtlingsunterkunft
bis zum kommenden Winter
ist laut Sozialbehörde nicht
ausgeschlossen. Sicher ist: Ab
Frühjahr 2017 entstehen auf
dem Areal mehrgeschossige
Wohngebäude, 60 Prozent davon öffentlich gefördert.
Klingt erst mal gut, doch im
Viertel regt sich seit langem
starker Widerstand. So protestiert zum Beispiel das Kollektive Zentrum (KoZe) gegen
das Projekt der Hamburger
Investoren
Hanseatische
Baukonzept (HBK) und Nord
Project Immobilien. Die Aktivisten wehren sich gegen die
Neubebauung und besetzen
ein angrenzendes Gebäude in
der Norderstraße. Hier haben
sie mehrere Initiativen wie
die Essenskooperative „Tante
Münze“ und eine Fahrradwerkstatt gegründet. Ob sie
ausziehen, bevor ab Frühjahr
2017 die Bagger anrollen, ist
unklar.
Der städtebauliche Wettbewerb ist indes abgeschlossen,
der Siegerentwurf stammt
vom Architekturbüro Spengler
Wiescholek Architekten und
Stadtplaner. Den zweiten Platz
belegte das Büro Winking
Froh Architekten. Sie sind
planerisch für die Gestaltung
der Studentenwohnungen am
Schultzweg und für den Altbau in der Mitte des Areals zuständig.
„Eine schallende
Ohrfeige“
Hammerbrook ist ein gefragter Bürostandort. Dass hier,
Grafik: Architekturbüro Spengler Wiescholek
Daumen
hoch: Grünen-Chef
Michael
Osterburg
zentral am Hauptbahnhof gelegen, ein belebtes Wohnviertel entstehen soll, bewertet
Grünen-Politiker Dr. Michael
Osterburg positiv: „Wir haben
lange dafür gekämpft, dass
im Münzviertel geförderter
Wohnungsbau entsteht. Die
Hamburger haben hohen Bedarf, insbesondere nachdem
die Wohnungsbau-Pläne im
Zusammenhang mit Olympia
vom Tisch sind.“
Günter Westphal überzeugt
das nicht. Der Vorsitzende
vom „Kunstlabor naher Gegenden“ engagiert sich im
Quartiersbeirat Münzviertel
und unterstützt die Forderungen des KoZe. Auch er wirft
der Stadt ein rein wirtschaftliches Interesse vor: „Das
Grundstück wurde von der
Stadt zum Höchstpreis verkauft, der geht es nur um Rendite.“ Die Bewohner im Viertel
haben ganz andere Vorstellungen und wissen genau was sie
brauchen, sagt Westphal. Zum
Beispiel öffentlich geförderte
Wohnungen für obdachlose
Jugendliche, Wohnungen für
Familien im Asylverfahren
und für Migranten-Großfamilien. „Für das von uns seit vielen Jahren endogen gestaltete
Gemeinwesen
Münzviertel
sind die vielen zum ständigen
Ein- und Ausziehen geplanten
Kleinstwohnungen innerhalb
des Bauvorhabens eine schallende Ohrfeige“, so Westphal.
BORGFELDE Hamburgs Kinder
wollen den Wildbienen helfen. Dazu
bauen sie ihnen sogar ein „Hotel“.
Die Aktion des Naturschutzbundes (Nabu) startet am Sonnabend,
19. März. Die Kampagne „Aktiv für
Hamburgs Stadtnatur“ startet um
10 Uhr auf einer Grünfläche in Borgfelde. Dort gibt es bereits eine extra
angelegte „Wildblumenstraße“. Sie
soll den Tieren Nahrung und Unterschlupf bieten. Wer es nicht so
sehr mit Bienen hat, stattdessen
lieber etwas für Schmetterlinge tun
will, darf sich ebenfalls am 19. März
engagieren. Der Nabu bietet ab
10 Uhr einen Pflegeeinsatz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
an. Gemeinsam wird ein Schmetterlingssaum gepflegt. Die Fläche
muss gemäht, nicht erwünschte
Pflanzen entfernt werden An wetterfeste Arbeitskleidung und festes Schuhwerk für beide Aktionen
denken. Weitere Infos gibt‘s unter
69 70 89 34 (Bienen) sowie
69 70 89 20 (Schmetterlinge). (wb)
Aus der Traum!
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Der SpardaFairKredit
Wenn große Träume wahr werden, dann liegt das meist an kleinen Zinsen.
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Das Kollektive Zentrum wehrt sich vehement gegen das
geplante Wohnprojekt Foto: sos/wb
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2 TIPPS & TERMINE
Notdienste
Polizei
110
Feuerwehr
112
Notarzt/Rettungsdienst
112
Kassenärztlicher Notdienst
Leben, Exzess und Kunst
Altonaer Museum präsentiert den „Horst Janssen Archipel“
22 80 22
Zahnärztlicher Notdienst
0 18 05/05 05 18
Giftzentrale Nord
05 51/192 40
Radierung „Gruss an
Birgit Jacobsen“, 1974
Foto: VG Bild-Kunst Bonn
Notfalldienst für Gehörlose
(7-24 Uhr) Fax
0 40/228 02-475
(0-7 Uhr) Fax
0 40/66 95 54 59
UNSER
KULTUR
TIPP!
Apotheken-Notdienst
Festnetz
08 00 00 228 33
Handy SMS
„apo“ an 22 88 33
08 00/111 01 11
Kinder- und Jugendtelefon
Foto: Tandera Theater
08 00/111 03 33
Elterntelefon
08 00/111 05 50
■ Kino
Tierärztlicher Notdienst
43 43 79
■ Ausstellung
Utvalt: Schwedisches
Kunsthandwerk der Gegenwart
Museum für Völkerkunde
10 - 18 Uhr, Rothenbaumch. 64
428 87 90
Foto: Andreas Larsson
Gesa Reher:
Malerische Momente
Galerie dulsArt, 15 - 19 Uhr
Oberschlesische Str. 17
01 63/635 78 46
■ Bühne
Code 11-11-11-E0-1
Kleines Theater 47, 15 Uhr
Bekkamp 50a
712 48 12
Wortgefechte: Antarktis
Hamburger Sprechwerk, 20 Uhr
Klaus-Groth-Straße 23
24 42 39 30
Von Natascha Gotta
Mit „Der Horst-JanssenArchipel“ würdigt das Altonaer Museum den Hamburger Zeichner Horst Janssen
(1929 – 1995) in einer umfangreichen
Ausstellung.
Janssen, der Zeit seines Lebens exzessiv zeichnete und
auch so lebte, zählt zu den
bedeutendsten Künstlern der
Bruutstruuß op Dodenschien
Laienspielgruppe Oststeinbek
Kratzmannsche Hof (Bürgersaal)
18 Uhr, Möllner Landstr 22
712 05 82
Der Alte Mann und Mr. Smith
Kellertheater, 20 Uhr
Johannes-Brahms-Platz 1
84 56 52
Richard Rogler:
Freiheit aushalten
Alma Hoppes Lustspielhaus
20 Uhr, Ludolfstraße 53
55 56 55 56
■ Kinder
Eine Reise in die Kleine Welt
Marionettentheater ab 4 J.
Hansestadt. Neben seinen
bekannten Selbstbildnissen
und Blumenstillleben werden
Druckgrafiken,
Plakatentwürfe, Notizen, illustrierte
Briefe und Polaroids gezeigt.
Bisher nicht veröffentlichtes Filmmaterial über den
Künstler, dessen Alkoholkonsum und Wutanfälle legendär
und berüchtigt waren, ergänzen die Begegnung mit dem
„Bürgerschreck“. Die mehr
als 240 Werke sind als sechs
Themeninseln angeordnet.
Sie zeigen die Wirkungs- und
Inspirationsorte, die Arbeitsweise von Janssen und die
Menschen aus seinem engeren Umfeld – zusammen
werden sie zum „JanssenArchipel“. Die Schau sei keine Retrospektive – vielmehr
soll sie die unterschiedlichen
Jenisch Haus, 15 Uhr
Baron-Voght-Straße 50
42 90 73 82
Wenn die Steine reden
könnten
Kinderführung 5 - 12 J.
Hamburger Kunsthalle, (Hubertus Wald Forum) 15 -16 Uhr
Glockengießerwall 5
428 13 12 14
Cinemaxx Dammtor
London has fallen
15.50, 21, 23.20 Uhr
Das Tagebuch der Anne Frank
13.45, 16.45 Uhr
Der Spion und sein Bruder
17.30, 20, 22.15 Uhr
Dammtordamm 1
80 80 69 69
Cinemaxx Wandsbek
16, 18.15, 20.30, 22.45 Uhr
Der geilste Tag, 17, 20.15 Uhr
Deadpool, 20, 23.15 Uhr
Quarree 8
80 80 69 69
Uci Mundsburg
Der geilste Tag, 17, 19.45 Uhr
The Revenant, 19.40, 22.45 Uhr
Deadpool, 17, 20.15 Uhr
Hamburger Straße 1-15
227 04 50
Uci Wandsbek
London has fallen
16.45, 19.45, 23.15 Uhr
The Choice, 17, 20.15 Uhr
Friedrich-Ebert-Damm 134
69 44 24 42
Savoy
Hail Caesar (OV), 17 Uhr
Deadpool (OV), 19.30 Uhr
Steindamm 54
284 09 36 28
■ Kino
Abaton
17 Uhr
Son of Saul, 19.45 Uhr
Allende-Platz 3
41 32 03 20
UNSER KINOTIPP
Das Schoa-Drama „Son of Saul“
von László Nemes hat den diesjährigen Oscar für den besten
fremdsprachigen Film gewonnen.
Der Film spielt im KZ Auschwitz
und zeigt den Alltag des jüdischen
Häftlings Saul (Géza Röhrig). Er
gehört zum Sonderkommando
und muss die Menschen aus den
Deportationszügen in die Gaskammern schleusen. Am Ende
muss er die Leichen verbrennen.
Wenn Saul nicht direkt im Bild ist,
zeigt die Kamera die KZ-Hölle aus
Regisseur László Nemes (l.)
und Hauptdarsteller Géza Roehrig,
der den KZ-Häftling Saul spielt,
während der Dreharbeiten
seinem Blickwinkel. Diese Erzählweise macht den Horror von Sauls
Arbeit im Sonderkommando fast
physisch erfahrbar. Als ein Junge
die Gaskammer überlebt, glaubt
Saul in ihm seinen Sohn zu erkennen. Er muss mitansehen wie
ein KZ-Arzt das Kind tötet. Saul
will verhindern, dass der Junge
verbrannt wird. Er will das Kind
nach jüdischem Ritual beerdigen.
Während das Sonderkommando
eine Rebellion plant, sucht Saul
einen Rabbiner, der das Kaddisch
Fotos: Sony Pictures
Saul (Géza
Roehrig)
muss im KZ
Auschwitz
im Sonderkommando
arbeiten
Son of Saul
Museum für Völkerkunde
14.30 - 17 Uhr
Rothenbaumchaussee 64
428 87 90
Ein Gespenst hat sich
versteckt...
Familienführung ab 5 J..
Hamburger Kunsthalle (Hubertus-Wald-Forum) 15 Uhr
Glockengießerwall 5
428 13 12 14
Bauer Enno und seine
Kuh Afrika
Puppentheater ab 4 J.,
Hamburger Puppentheater,
11, 15 Uhr, Bramfelder Str. 9
23 93 45 44
Weitere
Informationen:
www.altonaermuseum.de
Telefonseelsorge
SONNABEND
12. MÄRZ
Nr. 10
12. März 2016
für den Jungen sprechen soll. Sein
Protagonist versuche verzweifelt,
ein Stück Menschlichkeit zu bewahren, so der ungarische Regisseur. Während viele Schoa-Filme
vom Überleben handeln, wollte
er über „die individuellen Bedingungen im Konzentrationslager
und im Prozess der Vernichtung
sprechen, ohne die Möglichkeit
eines Ausblicks“, sagte Nemes im
Interview mit der Jüdischen Allgemeinen. (wb)
 Abaton
■ Lesung
Best of Poetry Slam
Ernst-Deutsch-Theater, 22 Uhr
Friedrich-Schütter-Platz 1
22 70 14 20
■ Musik
Jan-Ole Bartnick:
Heaven is a Place on Earth
Martin-Luther-King Kirche
Steilshoop, 18 Uhr,
Gründgensstraße 28
639 05 60
The Bar at Buena Vista
Laeiszhalle (Gr. Saal), 20 Uhr
Johannes-Brahms-Platz 1
35 76 66 66
Grundzüge von Janssens
Werken nachvollziehbar machen, erklärt Kuratorin Helene Roolf.
 Der Horst Janssen
Archipel: bis 3. Juli,
Dienstag bis Sonntag,
10 bis 17 Uhr, Altonaer
Museum, Museumstraße 23,
428 13 50,
Eintritt: 7,50 Euro
(4,50 erm.), unter 18 J. frei
■ Sonstiges
Kennen Sie Hamburg? Von
der Veddel nach Ellis Island
Führung im Hamburg Museum
14 - 15 Uhr, Holstenwall 24
428 13 21 00
SONNTAG
13. MÄRZ
■ Ausstellung
No Name Design
Museum für Kunst und
Gewerbe, 10 - 18 Uhr
Steintorplatz 1
428 13 48 80
Ausgegraben. Harburg
archäologisch
Archäologische Museum
Hamburg, 10 - 17 Uhr
Museumsplatz 2
428 71 36 09
Foto: Archäologisches
Museum Hamburg
■ Bühne
Code 11-11-11-E0-1
Kleines Theater 47, 15 Uhr
Bekkamp 50a
712 48 12
Bruutstruuß op Dodenschien
Laienspielgruppe Oststeinbek
Kratzmannsche Hof, 17 Uhr
Möllner Landstraße 22
712 05 82
■ Kinder
Der kleine Rabe Socke
Puppentheater ab 4 J.
Die Burg - Theater am Biedermannplatz, 11, 14 Uhr
Volkmannstrasse 6
87 50 68 24
Alte Spiele der Indianer
Kinderspielzeit 8 - 12 J.
Abaton
17.15 Uhr
Son of Saul, 20 Uhr
Allende-Platz 3
41 32 03 20
Cinemaxx Dammtor
Dirty Grandpa, 13.30, 18.30 Uhr
Deadpool, 16.30, 19.30 Uhr
Dammtordamm 1
80 80 69 69
Cinemaxx Wandsbek
Zoomania, 12, 14.30, 19.30 Uhr
16, 18.15, 20.30 Uhr
Quarree 8
80 80 69 69
Uci Mundsburg
Die wilden Kerle, 11.45 Uhr
Kung Fu Panda 3, 14.30 Uhr
Hamburger Straße 1-15
227 04 50
Uci Wandsbek
Bibi & Tina, 11.30, 14 Uhr
14.30, 17.15, 20.15 Uhr
Friedrich-Ebert-Damm 134
69 44 24 42
Savoy
English Theatre: Hamlet (OV/
Benedict Cumberbatch) 12 Uhr
Spotlight (OV), 19.45 Uhr
Steindamm 54
284 09 36 28
■ Märkte
Flohmarkt
Versöhnungskirche Eilbek
14 - 18 Uhr, Eilbektal 33
20 14 09
■ Musik
Landesjugendjazzorchester:
Abschlusskonzert
Cascadas, 19 Uhr
Ferdinandstraße 12
cascadas.club
Alejandra Ribera
Jazzclub Birdland, 21 Uhr
Gärtnerstrasse 122
40 52 77
■ Sonstiges
Jenfelder Anwohner und
Flüchtlinge im Gespräch
Jenfeld-Haus, 11 Uhr
Charlottenburger Straße 1
654 40 60
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Nr. 10
LOKAL
12. März 2016
Die Kunst der Erinnerung
■ BILLSTEDT
Ende März wird der 5000. Stolperstein in Hamburg verlegt. Gedenken an jüdische Opfer
Von Christian Hanke
tert. Er überzeugte den damaligen Leiter des Bezirksamtes
Eimsbüttel, Jürgen Mantell,
von der Idee. Im Staatsarchiv
ermittelte Hess 80 Namen
von Nazi-Opfern, für die Gunter Demnig Stolpersteine anfertigte.
In Hamburgs Osten liegen
insgesamt 432 Stolpersteine,
HAMBURG Sie liegen in
1.600 Orten in Europa
dort, wo einst Opfer des
Nationalsozialismus
gelebt haben: die 96 x 96 Millimeter großen und 100
Millimeter hohen Stolpersteine, bedeckt von einer
Messingplatte mit den Lebensdaten der Opfer. Es
sind inzwischen 55.000.
Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat mit der
Kreation dieser Steine eine
ganz neue Art der sehr
persönlichen
Erinnerung
an die Schrecken des Dritten Reichs geschaffen. Das
Grauen, bislang meist nur
in Zahlen festgehalten, bekam eine Vielzahl von einzelnen Geschichten.
In Hamburg wird am
29. März der 5000. Stolperstein in der Hohen Weide in
Eimsbüttel vor dem Haus
Nr. 74 verlegt, in dem Sonja Wechsler wohnte, die im
Rahmen der NS-Euthanasie-Aktion ermordet wurde.
Rund 20.000 Juden lebten
1925 in Hamburg (2 Prozent
der
Gesamtbevölkerung).
8.000 von ihnen wurden in
der NS-Zeit ermordet. Heute
leben wieder 3.100 Juden in
Hamburg.
In der Krypta der alten Nikolaikirche am Hopfenmarkt
wurde kürzlich anlässlich
des 15. Jahrestages der Stolpersteine in Hamburg Bilanz
gezogen. Das Institut für die
Geschichte der deutschen Juden hatte eingeladen. In allen
Hamburger Bezirken liegen
die kleinen auffälligen Steine
mittlerweile im Straßenpflaster. Die meisten im Grindelviertel, denn hier wohnten vor
dem Holocaust 20 Prozent der
Hamburger Juden. 2002 wurde dort auch der erste Hamburger Stolperstein verlegt,
in der Hartungstraße 1 für
Dr. Siegfried Korach (geb.
1855), der am 1. Juli 1943 im
KZ Theresienstadt ermordet
wurde. Ein Jahr zuvor war der
Hamburger
Kunstsammler
Peter Hess in Berlin auf die
Stolpersteine aufmerksam geworden und war sofort begeis-
Flohmarkt für Kids
Das Team der „Elbkinder-Kita
Druckerstraße“ lädt zum Kinderflohmarkt ein. Eltern der Billstedter „Elbkinder-Kitas“ können
Kleidung, Spielzeug und was ein
Kind sonst noch braucht, am Sonnabend, 9. April, ab 10 Uhr verkaufen. Eine Standgebühr fällt nicht
an. Eine Anmeldung ist möglich
unter t 714 87 79 15 oder per Mail
an kita-druckerstrasse@elbkinderkitas.de (wb)
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Psalm 23, 1 - 2
Peter Wegner
Pastor
Stolpersteine erinnern vor dem Grindelhochhaus
Brahmsallee an Paul, Käthe und Erwin Albert Bonheim,
die Opfer des Nazi-Regimes wurden Foto: wb
† 4. März 2016
Kath. Kirchengemeinden
St. Agnes, Hamburg –Tonndorf
St. Martin, Barsbüttel
Die Feier der Auferstehung wird am Montag, den 14. März 2016, um 10.00 Uhr
als Pontifikalamt in der Kath. Kirche St. Agnes in Hamburg-Tonndorf,
Jenfelder Allee 79 gehalten. Im Anschluss findet die Beisetzung auf dem Friedhof
Hamburg-Ohlsdorf bei der Kapelle 13 statt.
Stellten das Projekt Stolpersteine in der Krypta der
Nikolaikirche vor: Ingo Wille, Beate Meyer,
Rita Baake und Peter Hess (v.l.) Foto: Hanke
LIEBE LESER UND INSERENTEN
Anstelle von freundlich zugedachten Blumen und Kränzen bitten wir, im
Sinne des Verstorbenen, um eine Spende zugusten des Priesternachwuchses
für das Erzbistum Hamburg, Bankverbindung: Kath. Pfarrei St. Agnes, IBAN:
DE28 4006 0265 0023 0594 00, BIC: GENODEM1DKM, Kennwort: Pastor
Peter Wegner.
GROSSER
aufgrund der bevorstehenden
Feiertage ist der Anzeigenschluss
für die Kalenderwoche 12 bereits
am Montag, 21. März 2016.
OSTERMARKT
MIT TOLLEN AKTIONEN
& KINDERPROGRAMM
Erscheinungstermin ist
der 26. März 2016
14.03. - 26.03.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Ihr
die meisten davon in Hamm
(211). Bücher sind über die
Stolpersteine in Hamm, in
Rothenburgsort und ein Band
über die Steine in Billstedt,
Horn und Borgfelde erschienen. Außerdem gibt es inzwischen ein Buch über alle Stadtteile, über die kein eigener
Band vorliegt.
* 8. August 1958
WWW.QUARREE.DE
/QUARREE
3
4 SPORT & FREIZEIT
12. März 2016
„Bowling ist unser Leben“
Damen vom BC Strikers sind bei Aufstiegsspielen zur 2. Bundesliga dabei. Nachwuchs gesucht
Von Sonja Schmidt
BARMBEK
Bowling macht
Spaß, da sind sich Gabriele
Dahlgrün, Anke Höse, Birte
Höse und Cornelia Hanke einig. Und sie müssen es wissen,
immerhin räumen die Damen
seit mehr als 30 Jahren erfolgreich Pins von den Bahnen.
1976 stiegen alle nach und
nach in den Hamburger Bowling Club BC Rot Blau ein und
freundeten sich an. Vor drei
Jahren gründeten sie ihr eigenes Team: den BC Strikers. Ihr
Club gehört zum Bowling Center Verein Hamburg von 1965
(ABCV) und das Training jeden
Mittwochabend in der „Bowling
World Hamburg“ in der Wagnerstraße 2 ist fester Bestandteil ihres sportlichen Alltags.
„Bowling ist unser Leben, es
gehört einfach dazu“, sagt Anke
Höse. Bei Wettkämpfen im
Norden ist der Name „Strikers“
stets Programm: Egal ob Meisterschaften im Einzel, Doppel
oder Mixed, die Hamburgerinnen sind in der Spielzeit von
September bis Juni überall vorn
mit dabei. Nicht selten räumen
sie alle Pins beim ersten Bowling-Wurf ab und landen einen
Strike. „Tschakka!“ rufen sie
dann, es ist der Schlachtruf der
sie jedes Mal noch fester zusammenschweißt.
12 bis 15 Wochenenden
gehen für Bowling drauf.
Gabriele Dahlgrün
„12 bis 15 Wochenenden gehen
für Bowling drauf“, rechnet Gabriele Dahlgrün vor. In ihrem
Keller lagern kistenweise Poka-
le und Medaillen: „Wir haben
zusammen bestimmt gut 500
Preise eingesackt, wenn nicht
sogar mehr.“ Die Deutsche
Bowling-Meisterschaft in der
Saison 2012/13 im Einzel der
Seniorinnen A (Altersklasse: 50
bis 57 Jahre) wird die 56-Jährige wohl nie vergessen. Mit
einem Pin verfehlte sie Platz
drei nur knapp: „Da war ich unendlich traurig.“ Zum Glück ist
der Zusammenhalt im Team so
groß, dass das Stimmungstief
schnell vergessen war. Noch in
der gleichen Saison gewannen
sie die Hamburger Clubmeisterschaften und landeten in
den zwei Folgejahren jeweils
auf Gesamtrang zwei.
Über eine unterirdische
Rücklaufanlage werden die Bälle
auf den Balltisch befördert.
Ein Bowlingball wiegt
6 bis 16 amerikanische Pfund
(1 Pfund = 453,6 Gramm)
müssen tiefer in die Tasche
greifen, wenn sie regelmäßig
ihre Technik schulen wollen.
Für die eigene Bowling-Ausstattung inklusive Ball, Balltasche, Trikot und Schuhe fallen
zusätzliche Kosten von bis zu
300 Euro an. Sinken deshalb
die Mitgliederzahlen in den
Bowling-Vereinen?
Der ABCV Hamburg hat sich
seit seiner Gründung im Jahr
1965 halbiert und besteht heute aus 140 Mitgliedern, berichtet Großschmidt. Sieben der
elf ABCV-Bowling-Clubs trainieren in der „Bowlingworld“
in Barmbek-Süd. Jugendliche
aber hat der Verein derzeit keine, die Abteilung ist leergefegt.
DIE NÄCHSTEN
BEGEGNUNGEN
gemeinsam bowlen, das ist das
wunderbare an diesem Sport“,
sagt sie.
„Sport für jedermann“
Bowling kostet Geld, hat strenge Regeln und erfordert regelmäßiges Training. Doch
vor allem ist es ein Sport, der
Spaß macht, sagen die Strikers.
„Bowling kann man noch im
hohen Alter spielen. Es ist ein
Sport für jedermann“, betont
Dahlgrün. Schlimm verletzt hat
sie sich beim Bowling nie.
Auch Angelika Ernst hat schon
ihre ersten Pins schadenfrei zu
Fall gebracht. Vor einem Jahr
kam die 61-Jährige als fünftes
Teammitglied zu den Strikers:
„Ich war anfangs etwas ängstlich und wusste nicht, ob ich
reinpasse. Aber die Mädels haben mich gut aufgenommen,
und es ist jetzt ein harmonisches Miteinander.“
Mittlerweile kennt sie die Rituale der Strikers und wirft
ebenfalls zehn Cent ins ClubSparschwein, wenn beim Wurf
wieder mal nur der mittlere 5er-Pin (Headpin) stehen
bleibt. „Von dem gesammelten
Geld gehen wir ins Restaurant“, sagt Dahlgrün. Das Geheimrezept der Strikers ist
deshalb auch ihr erstklassiger
Zusammenhalt.
Gemeinsam reisen sie dieses
Wochenende nach Kiel und
kämpfen um den Aufstieg in
die 2. Bundesliga Nord. Im Mai
geht es nach Leipzig zu den
Deutschen Meisterschaften
der Senioren. Dahlgrün:
„Die Konkurrenz ist groß,
keine Frage. Aber wir hoffen, dass wir unserer Saison erfolgreich beenden
werden.“
Jugendabteilung
ist leer
Für den Erfolg dreht sich alles
um Kondition, Kraft und Konzentration. Zwar ist Bowling
körperlich nicht so anstrengend wie Joggen, aber mental
hoch anspruchsvoll. „Wenn ich
bei einer Meisterschaft sechs
Stunden auf der Bahn war, liege
ich am Ende erschöpft auf dem
Sofa“, erklärt Birte Höse.
Sie ist genervt, dass Bowling
und Kegeln immer wieder verwechselt wird. Bowler spielen
mit zehn Pins im Dreieck, Kegler mit neun Kegeln im Viereck.
Beim Kegeln gibt es außerdem
weniger Regeln, „es geht nur
ums Abräumen“, sagt Seniorenwart Uli Großschmidt.
Allerdings ist Bowling kein billiger Sport. Ein Spiel mit zehn
Durchgängen (Frames) kostet
in der „Bowlingworld“ rund
drei Euro. Leihschuhe gibt es
für 2,20 Euro. Wer nur gelegentlich bowlen will, kann das
locker bezahlen. Profispieler
Nr. 10
„Das ist sehr schade. In Amerika ist Bowling sogar Schulsport
und wir würden uns freuen,
wenn wieder junge Leute in
unseren Verein kommen“, sagt
Großschmidt. Die zwei Söhne
von Anke Höse jedenfalls haben
mit Mitte 20 ihre Freude am
Bowling entdeckt. Sie spielen
zu ermäßigten Preisen in der
hausinternen Liga der „Bowlingworld“. Für Anfänger
und Hobbyspieler
eine gute Möglichkeit, um
zwanglos im
Team zu trainieren. „Man
kann auch mit
seinen Kindern
Bowling in Hamburg
Ein eingespieltes Team,
die BC Strikers: Birte Höse (vorn),
Cornelia Hanke (2. Reihe links),
Anke Höse (2. Reihe, rechts),
Angelika Ernst (hinten links)
und Gabriele Dahlgrün (hinten rechts)
Fotos: Sonja Schmidt
Bowling World Hamburg
FUSSBALL
Oberliga Hamburg
Sonnabend, 12. März
Rugenbergen - Meiendorf
(14 Uhr), Curslack-Neuengamme - Pinneberg (15 Uhr).
Sonntag, 13. März
Condor - Dassendorf (11.30
Uhr), Victoria - Concordia,
Buchholz - Niendorf, Altona
- FCS, BU - Paloma, Halstenbek-Rellingen - Türkiye, Buxtehude - Lurup (alle 14 Uhr)
HANDBALL
Hamburg-Liga
Sonnabend, 19. März
SG HH-Nord - SG Niendorf/
Wandsetal (16 Uhr), HTS/
BW96 - Eimsbütteler TV
(16.30 Uhr), Elmshorner HT
- SG Bergedorf/VM (17 Uhr),
TuS Esingen - SC AlstertalLangenhorn 2 (17.30 Uhr)
Sonntag, 20. März
TSV Uetersen -SG Wilhelmsburg (14.30 Uhr), Norderstedt
- Ahrensburger TSV (18 Uhr)
n EILBEK
Schwertkampf
beim TH Eilbeck
Kendo, eine Variante des
japanischen Schwertkampfs,
können Kinder, Jugendliche und Erwachsene im TH
Eilbeck erlernen. Ein entsprechender Anfängerkursus
findet vom 26. März bis zum
14. Mai im THE-Sportzentrum Ritterstraße 9 statt (Sa.
16-18 Uhr). Gäste zahlen
48 Euro. Hinzu kommen
31 Euro für ein Trainingsschwert. Weitere Auskünfte
unter t 20 37 04. (th)
Wagnerstr. 2, 22081 Hamburg
www.bowlingworld.de/
hamburg.html
n BERGSTEDT
Gildebowling Wandsbek
Wieder Aufstieg
Wandsbeker Zollstraße 25-29
22041 Hamburg
www.gildebowling.com
Gildebowling Othmarschen
Baurstraße 2
22605 Hamburg
www.gilde-bowling.de/
gildebowling_othmarschen
Bowlingcenter 3 B (HH-Osdorf),
Bornheide 9, 22549 Hamburg
Bereits in der Hallensaison
2014/2015 waren die
1. Herren als Tabellenzweiter
in die 2.Verbandsliga aufgestiegen. Die Saison 2015/2016
bestritten die Hockey-Herren
des SV Bergstedt mit einem
stark veränderten Kader. Das
Resultat: Aufstieg als Tabellenzweiter in die 1. Verbandsliga der Saison 2016/17. (wb)
www.bowlingcenter-osdorf.de
Bowling-Center im Sport-Park
Reinbek, Hermann-KörnerStraße 49, 21465 Reinbek
www.bowling-center-reinbek.de
n RAHLSTEDT
Hallenfußballer
suchen Mitspieler
Bowling & Freizeitcenter
Henstedt-Ulzburg,
Gutenbergstraße 5c,
24558 Henstedt-Ulzburg
Symbolfoto: thinkstock
www.bowling-henstedtulzburg.de
alpa-bowl Buxtehude
Rudolf-Diesel-Straße 12
21614 Buxtehude
Internet: www.alpa-bowl.de
Die Hallenfußballgruppe
des AMTV sucht Mitspieler
zwischen 16 und 60 Jahren.
Grundkenntnisse und etwas
Spielfähigkeit sind erwünscht
aber nicht erforderlich. Gespielt wird sonntags von 18
bis 20 Uhr in der Sporthalle
Nienhagener Straße 154. Bei
Interesse einfach vorbei kommen. t 675 95 06. (th)
Nr. 10
REPORTAGE
12. März 2016
5
WISSENSWERT!
ERFINDUNG
AUS ENGLAND
Treten die Spieler gegeneinander an, hat jeder sein
eigenes Schachbrett.
Die Blinden und Sehbehinderten ertasten
den Stand ihrer Figuren
mit den Fingern.
Die schwarzen Figuren
sind mit einem winzigen
Nippel versehen, die
schwarzen Spielfelder sind
gegenüber den weißen
erhaben. So kann ein
Spieler ohne Augenlicht
die einzelnen Figuren und
Felder auseinander halten.
Die schwarzen Figuren
sind mit kleinen
Nippeln versehen
Die mit den Händen sehen
Blinde und Sehende begegnen sich beim Schachduell auf Augenhöhe
Von Lena Johanna Landeck
BARMBEK
Suchend tasten
seine Fingerkuppen über
das hölzerne Brett. Fahren
über weiße und schwarze
Felder, finden eine daumengroße Figur. Halten inne, befühlen die kunstvolle Schnitzerei. Gustav Kranz überlegt
mit geschlossenen Augen.
Fährt sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Im Raum
herrscht angespannte Stille.
Irgendwo hinten rechts ein
Räuspern. Abwarten. Kranz
tastet noch einmal über den
runden Kopf der kleinen Statue, denkt nach. Dann lächelt
er, schiebt die Figur entschlossen ein paar Felder weiter und
sagt mit lauter, deutlicher
Stimme: „Springer auf x Drei.“
Kranz spielt Schach. Das Besondere dabei: Er ist vollkommen blind.
Stirn in Falten, starrt auf sein
eigenes Brett, auf das er zuvor
Kranz Zug übertragen hat. Die
Zeit rennt. Noch immer ist es
nahezu still im Raum – und
das obwohl sich elf Schachspieler genau in diesem Moment eine spannende Partie
liefern. Die Schachgruppe des
Blinden- und Sehbehindertenvereins Hamburg e.V. (BSVH)
tritt gegen die Mannschaft des
Sportvereins Rapid der Unilever-Gruppe Hamburg e.V. an.
Nur hin und wieder hört man
ein leises „Läufer auf B5“ oder
„Springer schlägt C6“.
Sechs der Spieler sind blind,
alle anderen können sehen.
Wer hier gegen wen antritt, ob
mit oder ohne Augenlicht, ist
unwesentlich. Alle Spieler sind
Profis, jeder Zug wird angesagt und anschließend notiert.
Kranz und Kazemi haben für
50 Züge jeweils zwei Stunden
Zeit. Wird die maximale Spielzeit von vier Stunden überschritten, bekommt jeder Spieler noch einmal 30 Minuten
oben drauf.
Mehr als nur
ein Denksport
„Das was wir hier machen, ist
richtiger Leistungssport“, erklärt Volkmar Lücke, der das
Schachteam des BSVH sieben
Jahre lang leitete: „Unsere
Gruppe gibt es bereits seit rund
62 Jahren. Im Moment zählen
wir 20 aktive, blinde und sehbehinderte Mitglieder, die sich
einmal die Woche donnerstags
zum Duell treffen und in sieben Leistungsklassen gegliedert sind.“ Die Spieler treten
auch im Rahmen internationaler Wettkämpfe gegen andere Gruppen an: „Natürlich
gibt es noch weitere Disziplinen. Unsere Fernschachgruppe im Deutscher Blinden- und
Sehbehinderten-Schachbund
spielt beispielsweise seit nunmehr drei Jahren eine internationale Partie. Die Züge werden
via E-Mail übermittelt. Zwei
Mannschaften aus Kanada und
Südamerika müssen wir in diesem Turnier noch schlagen.
Und was soll ich sagen – es
sieht ganz so aus, als würden
wir gewinnen.“ Lücke lächelt
verschmitzt. Doch eigentlich
ist Schach für den 74-Jährigen
noch viel mehr, als bloß ein
raffinierter Denksport – und es
geht auch nicht allein um das
Gewinnen.
„Ich selbst habe, bis ich
61 Jahre alt war, voll im Beruf gearbeitet. Dann ließ mein
Sehvermögen nach. Erst seit
zwei Jahren bin ich vollblind.
Beim Schach spielt das aber
keine Rolle. Schach ist unpolitisch. Mann und Frau, Jung
und Alt spielen gemeinsam.
Da kann auch ein Achtjähriger
gegen einen Achtzigjährigen
antreten. Beim Schach gibt es
Erst seit zwei Jahren
bin ich vollblind. Beim Schach
spielt das aber keine Rolle.
Schach ist unpolitisch.
Volkmar Lücke
ganz einfach keine Barrieren.“
Allerdings habe das Blindenschach ein klares Nachwuchsproblem, so Lücke: „Die
medizinische Versorgung ist
heutzutage so gut, dass immer
weniger Menschen von Geburt
an blind sind. Die meisten erblinden erst im Alter. Insofern
gibt es auch nicht mehr so viele
Die blinden und sehbehinderten Spieler verwenden
spezielle Steckschachspiele, um die Figuren
befühlen zu können, ohne
dass diese dabei verrutschen oder umfallen.
Erfunden wurde dieses
Brett im Jahr 1848 in einer
Londoner Blindenschule.
Bei einem Turnier entscheidet die Mehrheit: Die
Mannschaft, die an den
meisten Brettern gewinnt,
gewinnt den Wettkampf.
Im Februar 1924 wurde
der erste Schachverein
für Blinde in Chemnitz
gegründet. Seit 1958,
dem Gründungsjahr der
International Braille Chess
Association (IBCA), ist
das Blindenschach außerdem international. (lan)
junge Blinde wie früher einmal.“
Warum die Mitglieder der Blindenschachgruppe nicht nur
gegeneinander, sondern ganz
bewusst auch gegen Sehende
antreten, liegt für Lücke klar
auf der Hand: „Genau das ist
ja der Punkt. Wir wollen uns
nicht als Behinderte abstempeln lassen. Wir wollen uns mit
unserem Schach in die Welt der
Sehenden integrieren.“
Geschäftig notiert Kranz seinen Zug anschließend mit Hilfe
einer kleinen, roten Maschine
mit sieben weißen Tasten. Wie
eine gewöhnliche Schreibmaschine spuckt auch dieses Gerät
ein beschriebenes Papier aus
- allerdings ohne Tinte, dafür
mit einer Reihe kleiner, feinen
Noppen: Blindenschrift. Gustav
Krank ist zufrieden mit seinem
Spielzug. Entspannt lehnt er
sich zurück. Nun ist sein Gegner, ein Sehender, an der Reihe.
Hier sind alle Spieler
wahre Profis am Brett
Rahim Kazemi drückt auf die
Schachuhr. Zwei Minuten hat
er nun Zeit, um Kranz Zug
zu kontern. Kazemi legt die
Gustav Kranz ist auf seinen
nächsten Zug konzentriert
Jeder Spieler hat ein eigenes Schachbrett. Die Denksportler, die sehen können,
spielen an gewöhnlichen Schachbrettern Fotos: Landeck
Rahim Kazemi muss innerhalb
von zwei Minuten kontern
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REISE & MULTIMEDIA
AUTO & GESUNDHEIT
12. März 2016
Nr. 10
Fahren mit gutem Gewissen
AUTOMOBIL
TIPPS
Toyota Prius: Öko-Vorreiter jetzt mit deutlich mehr Fahrspaß
Von Heinrich Rohne
Amerikaner kopieren
Sie heißen Encore und Regal
und kommen Europäern äußerst
bekannt vor, auch wenn diese
Modelle von Buick hier gar nicht
angeboten werden. Es handelt sich
um Fahrzeuge, die nahezu baugleich mit dem Opel Mokka und
dem Insignia sind. Beim Cabrio
aus Rüsselsheim haben sich die
Amerikaner keine Mühe mehr gemacht und die Typenbezeichnung
Cascada auch gleich mit übernommen. (ampnet/jri)
Patzer bei Elektrik
Der Automobilclub von Deutschland (AvD) hat seine Pannenstatistik 2015 veröffentlicht. Häufigste
Pannenursache waren ElektrikProbleme mit 41 Prozent. Dahinter
folgen mit 14 Prozent Lenkung/
Fahrwerk/Bremsen und Defekte
an Motor und Auspuffanlage mit
zwölf Prozent der rund 100.000
AvD-Hilfeleistungen. Die Statistik
zeigt auch, dass kaum noch jemand
ohne Sprit stehen bleibt (0,3 Prozent). (ampnet/nic)
Der Stern in Ungarn
Im ungarischen MercedesBenz-Werk in Kecskemét ist das
500.000ste Fahrzeuge vom Band
gelaufen. Zur Feier des Produktionsjubiläums besuchte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán die Ende März 2012 eröffnete
Fabrik. Aktuell investiert Daimler
dort 15 Millionen Euro in ein neues
Logistikkonzept. Die Logistikhalle
des Standortes wird für die Teileversorgung am Produktionsband
deutlich erweitert. (ampnet/nic)
Zunächst belächelt, hat sich
der Toyota Prius längst zum
Erfolgsmodell
entwickelt.
Nun kommt die vierte Generation des weltweit meistverkauften Hybridwagens auf
den Markt. Weniger exotisch
als bislang – dafür mit einer
Extra-Portion Fahrspaß.
Dass er sparsam ist, hat der
schon ausgiebig bewiesen.
Auch die neueste Auflage des
Hybridautos setzt wieder stark
auf Effizienz und senkt den
Kraftstoffverbrauch noch einmal um 18 Prozent. Doch das
reicht der kompakten Limousine nicht mehr. Diesmal tritt
sie auch jenseits des Öko-Antriebs erwachsener und ausgereifter auf als je zuvor.
Wichtigste Innovation ist die
neue technische Plattform.
TNGA kürzt Toyota die globale
Architektur ab, auf der künftig
zahlreiche Fahrzeuge der Marke basieren werden. Den Anfang macht – ganz wie es der
aus dem Lateinischen abgeleitete Name vorgibt – der Prius.
Trotz der neuen TNGA-Architektur bleibt der Radstand mit
2700 mm unverändert. Die
Außenlänge wächst dagegen
um 60 mm auf 4.540. Gleichzeitig wurde der Wagen geringfügig breiter und flacher.
Außer den leicht veränderten
Ausmaßen und dem geringerem Gewicht zählt ein besseres Fahrgefühl zu den größten
Vorzügen der neuen Plattform. Der Antrieb sitzt tiefer,
die Karosserie ist 60 Prozent
steifer, und der Fahrer rückt
näher an die Straße.
Auch optisch geht der Prius
neue Wege: Der extreme Fokus auf Aerodynamik weicht
einer sportlicheren und gefälligeren Gestaltung. Auffällig
ist das vor allem am Heck, das
Kommt optisch sehr viel gefälliger
daher als sein Vorgänger:
der neue Toyota Prius Foto: wb
nicht mehr so abrupt endet wie
bei den Vorgängern, sondern
sich mit seinem Dachspoiler
stärker an die fließenden Formen des neuen Brennstoffzellenautos Mirai anlehnt. Auch
die Front ist von Toyotas ÖkoVorzeigemodell
beeinflusst.
Der Innenraum zeigt sich
ebenfalls in neuen Stil, wirkt
nicht mehr so futuristisch wie
zuvor. Zentrales Element ist
ein großer Touchscreen in der
Mittelkonsole, der zahlreiche
Bedienfunktionen
bündelt.
Klavierlack und weiche Oberflächen sorgen für gehobenes
Ambiente.
Unter der Haube arbeitet im
Prius arbeitet ein weiterentwickelter 1,8-Liter-Benzinmotor
mit einem Wirkungsgrad von
jetzt 40 Prozent. Reibung und
mechanische Verluste wurden
so reduziert, dass ein Maximum an Energie aus dem
Kraftstoff gewonnen werden
kann, sagen die Toyota-Strategen. Auch weitere Komponenten wurden neu entwickelt
oder überarbeitet, um Gewicht
einzusparen und so die Effizienz zu steigern, darunter Getriebe, Elektromotor und die
Hybrid-Kontrolleinheit.
Verbrauch gedrosselt
Zusammen mit dem Elektromotor wird so der Spritverbrauch deutlich gesenkt. Laut
Toyota liegen die Werte für die
CO2-Emissionen beim neuen
Prius bei 70 g/km, und der
Normverbrauch des Vierzylinders soll auf 3,2 Liter Benzin auf 100 Kilometer sinken.
Zum Vergleich: Das Vorgängermodell stößt 89 g/km CO2
aus und verbraucht 3,9 Liter
Super. Der per Bremsenergierückgewinnung
erzeugte
Strom wird in einer Nickel-
Metallhydrid-Batterie gespeichert, die für drei Kilometer
rein elektrisches Fahren sorgt.
Weitere Gründe, warum Toyota an dieser Batterie-Technik
festhält: niedrige Kosten, lange Lebensdauer, hohe Zuverlässigkeit, gute Akzeptanz.
Wie sieht es mit den Fahrleistungen aus? Der Prius beschleunigt von 0 auf 100 km/h
in 10,6 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 180. Das maximale Drehmoment von 142
Newtonmetern liegt bei 3.600
U/min an. Der Benzinmotor
leistet 98 PS bei 5.200 U/min,
der Elektromotor 72 PS. Die
Gesamtleistung des Hybridsystems beträgt 122 PS.
Stark verbessert zeigen sich
der Federungskomfort, die
jetzt präzisere Lenkung und
das in acht virtuellen Gängen
gestaffelte stufenlose CVTGetriebe. Die Vorderachse
Alles Turbo – oder was?
Porsche hat seine neuen 911er vorgestellt
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Porsche hat seinen Superlativ
wieder. Mit 580 PS tritt der
neue Porsche 911 Turbo S in
der Liga der Supersportwagen
an. Die 2,9 Sekunden, die er
von 0 auf 100 km/h benötigt,
kennzeichnete 911er-Bauereihenleiter August Achleitner
jetzt bei der Fahrvorstellung
als „eher konservativ“. Aber
auch der Turbo ohne S mit seinen 540 PS und 3,0 Sekunden
weiß zu beeindrucken. Was
die Turbos und die drei anderen Modelle mit Allradantrieb
Carrera 4 und 4S und ihre
Cabriolet-Varianten sowie die
Targa 4 und 4S leisten, zeigten
sie jetzt auf der Rennstrecke
Kyalami in der Nähe der südafrikanischen Stadt Johannesburg.
Warum dort? Porsche Südafrika hat die alte Grand PrixStrecke gekauft und baut sie
zu einer vollwertigen, Formel
1-tauglichen Strecke mit Kongresszentrum neu auf.
Wer Vergnügen am Fahren
gemäß den Regeln des NEFZ
Optisch hat sich wenig getan. Das Hauptaugenmerk
gehört der Motorentechnik Foto: ampnet
findet, der wird auch den entsprechenden Normverbrauch
erfahren können: Im Schnitt
beim Turbo S und beim Turbo 9,1 Liter auf 100 km, sechs
Prozent weniger als beim Vorgänger. Der Wert imponiert
ebenso wie der für die Höchstgeschwindigkeit: Der Turbo
bringt es auf 320 km/h, der
Turbo 2 auf 330 km/h. Die
200 km/h-Marke schafft der
Turbo S in 9,9 Sekunden, der
Turbo in 10,4 Sekunden.
Wie die Porsche 911 mit Hinterradantrieb treten nun auch
die 911 4-Typen mit leistungs-
stärkeren
Drei-Liter-Sechszylinder Biturbo-Motoren an.
Im Carrera 4 und im Targa 4
leisten die jetzt 370 PS in den
S-Modellen 420 PS.
Wie beim 911er nicht anders
zu erwarten, fallen die Veränderungen an der Optik moderat aus. Porsche spricht von
einem geschärften Design.
Auffälligste Änderung am
Heck aller Modelle sind die
betonten senkrechten Streben
in den Lüftungsgittern auf
dem Heck – aber der Sound
der Auspuffanlage ist geblieben. (ampnet/Sm)
reagiert jetzt spürbar verbindlicher auf kurze Anregungen,
das unwirsche Aufheulen des
Motors als Reaktion auf nachdrückliche Gaspedalbefehle ist
Vergangenheit, und die drei
Fahrprogramme
(Normal,
Sport, Eco) sind endlich breit
genug gespreizt. Man hat einfach ein besseres Gefühl für
das Auto. Und das niedrigere
Geräuschniveau und die entspanntere Übersetzung dürften die Langstreckentauglichkeit deutlich verbessern.
Die Preise beginnen bei 28.150
Euro, liegen damit rund 1.500
Euro höher als beim Vorgänger. Dafür gibt es unter anderem einen radar-gesteuerten
adaptiven Tempomat, das
Pre-Crash-Sicherheitssystem
mit
Fußgängererkennung,
Spurwechsel-Warner und Verkehrszeichenerkennung serienmäßig an Bord.
290 PS auf
Knopfdruck
Zum 40. Geburtstag des Golf
GTI bringt Volkswagen den
Golf GTI Clubsport auf den
Markt. Ein Auto für echte GTIFans mit einigen Raffinessen,
die sich unter anderem im expressiven Design und im Fahrverhalten zeigen. Der Golf GTI
Clubsport ist ab sofort in den
deutschen Volkswagen Autohäusern bestellbar. Die Preise
beginnen bei 36.450 Euro. Mit
dem Golf GTI Clubsport folgt
nun der bislang stärkste Serien-GTI mit 265 PS. Temporär
– für jeweils 10 Sekunden –
kann der Fahrer die Leistung
des Motors via Boostfunktion sogar auf 290 PS steigern.
Zum Verkaufsstart mit Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. (ampnet/nic)
Platzhirsch: der Golf GTI
Foto: ampnet
Nr. 10
12. März 2016
Immer schön
die Nerven
bewahren
Wenn die Nerven nicht mehr
mitspielen oder die Psyche
krank wird, ist dafür meist
eine Reihe von Ursachen verantwortlich. Einen häufig
unterschätzten Risikofaktor
heben die Wissenschaftler der
Gesellschaft für Biofaktoren
(GfB) hervor: Es ist die unzureichende Versorgung des
Körpers mit bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen.
Das heißt: Es kommt auch auf
die richtige „Nervennahrung“
an, um Erkrankungen auszubremsen. Eine große Rolle
spielen hierbei die B-Vitamine, die dafür sorgen, dass Nerven und Gehirn reibungslos
funktionieren.
Ein Defizit an B-Vitaminen
kann schwerwiegende Folgen
haben: So sorgt etwa ein Vitamin-B12-Mangel gerade bei
älteren Menschen häufig für
depressive
Verstimmungen
und Gedächtnisprobleme, die
bis zu einer Demenz führen
können. Und wenn der Körper
etwa zu wenig Vitamin B1 erhält, können Nervenschäden
wie eine Polyneuropathie entstehen. Diese macht sich meist
durch Kribbeln, Brennen und
Taubheitsgefühle in den Füßen oder Händen bemerkbar.
Eine Patientenbroschüre, die
über diese Zusammenhänge informiert, kann über die
Homepage der Gesellschaft
für Biofaktoren unter www.
gf-biofaktoren.de
kostenlos
bestellt werden.
Will man einer Demenz vorbeugen, ist nicht nur die Vitaminversorgung von Bedeutung: Wissenschaftler sagen,
dass sich durch geistige und
körperliche Betätigung, aber
auch durch eine gesunde Ernährung das Alzheimer-Risiko
senken lässt. (djd)
WOHNEN & RATGEBER
AUTO & GESUNDHEIT
Wege aus dem Teufelskreis
Diabetes und Depression: Eine häufige und gefährliche Kombination
Wenn Menschen mit Diabetes
zusätzlich an einer Depression erkrankt sind, sollten
sie psychologische Hilfe von
einem Facharzt in Anspruch
nehmen Foto: djd/Wörwag
Pharma/Colourbox
SERVICE
7
GESUNDHEITSTIPPS
Temperatur sagt
nicht alles aus
Die Verhütung mit der Temperaturmethode setzt eine regelmäßige
Lebensführung voraus. Darauf
weist der Berufsverband der
Frauenärzte (BVF) hin. Denn die
Frau muss jeden Morgen möglichst
zur gleichen Zeit direkt nach dem
Aufwachen ihre Körpertemperatur
messen und notieren: Denn wenn
der Eisprung stattgefunden hat,
steige die Körpertemperatur um
bis zu 0,5 Grad. Die steigt laut BVF
aber auch, wenn man etwa Alkohol
trinkt oder kürzer schläft – und die
Temperaturmessung wird wertlos.
Bei derartigen natürlichen Verhütungsmethoden wird versucht, den
Zeitpunkt des Eisprungs möglichst
genau zu bestimmen. So lassen
sich die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage unterscheiden. (wb)
Fast die Hälfte der Diabetespatienten fühlt sich durch
die Erkrankung psychisch
belastet, jeder Siebte ist
sogar von einer Depression
betroffen. Zu dieser Erkenntnis kommt die sogenannte
Dawn-2-Studie, für die rund
15.000 Diabetiker, ihre Familien und Behandler in
17 Ländern auf vier Kontinenten befragt wurden.
Denn Diabetes kann außer
vielen weiteren Folgeschäden auch eine Depression
begünstigen – während letztere umgekehrt den Diabetes verschlimmern kann: Die
Betroffenen sind in der Regel weniger um eine gesunde
Lebensweise und gute Blut-
Hautschutz für
die Kleinsten
Wenn der Nachwuchs länger draußen ist, braucht die
Haut besondere Pflege Foto: djd/Paediprotect
Gerade Kinderhaut ist in den
ersten ein bis zwei Lebensjahren deutlich dünner als die
Haut von Erwachsenen und
reagiert dadurch viel empfindlicher auf Kälte.
Bereits bei Temperaturen unter acht Grad plus läuft zudem der Hautstoffwechsel auf
Sparflamme. Das sorgt dafür,
dass die natürliche Schutzschicht nicht so stabil ist wie
im Sommer. Die Talgdrüsen
produzieren weniger Fette, die
Kälte, aber auch UV-Strahlen
abhalten. Gesicht und Hände benötigen in der kalten
Jahreszeit daher eine Extraportion Pflege. Speziell für
REISE & MULTIMEDIA
Kinder bis zwölf Jahre wurde
zum Beispiel die „Paediprotect
Wind & Wettercreme“ entwickelt (Apotheke). Da Kinderhaut selbst durch geringe UV-Strahlung geschädigt
werden kann, verfügt die
Creme über einen mineralischen Sonnenfilter mit Lichtschutzfaktor 15. Außer dem
Sonnenschutz zählt bei der
Pflege der Kleinsten außerdem
ein hoher Nährstoffgehalt,
etwa durch pflanzliche, nicht
allergieauslösende Öle wie
Hagebuttenkernöl und Nachtkerzenöl. Mehr Informationen
gibt es unter www.windundwettercreme.com (djd)
zuckereinstellung bemüht und
leiden demzufolge auch häufiger unter Folgeerkrankungen.
Psychologische
Hilfe
„Wichtig ist daher die Früherkennung von Depressionen
bei Diabetes und umgekehrt“,
erklärt Professor Michael Roden vom Deutschen DiabetesZentrum (DDZ). Psychologische Hilfe von Fachärzten
könne Patienten dabei unterstützen, aus dem Teufelskreis
auszubrechen. Außer den psychischen Belastungen gilt es,
mögliche weitere Folgeerkrankungen im Blick zu behalten.
Zu ihnen zählen unter anderem tückische Nervenschäden
wie Neuropathien, die anfangs
oft unbemerkt mit nachlassender Sensibilität in den Füßen
beginnen. Wer diese Symptome nicht ernst nimmt und
beim Arzt abklären lässt, riskiert schlimme Folgen wie das
gefürchtete diabetische Fußsyndrom, das bis zu einer Amputation führen kann. Oftmals
ist eine Neuropathie auch mit
unangenehmen Missempfindungen und Schmerzen in den
Füßen verbunden, die die Psyche ebenfalls erheblich belasten können.
Das „Kribbeln“
lindern
Zur Therapie von Neuropathien zählt vorrangig eine gute
Einstellung des Blutzuckers.
Auch rezeptfrei erhältliche,
gut verträgliche Präparate
wie etwa „milgamma protekt“
können angewendet werden.
Diese Präparate können mithilfe eines vitaminähnlichen
Wirkstoffs, dem Benfotiamin,
Missempfindungen wie Kribbeln, Brennen oder Schmerzen
in den Füßen lindern sowie
dem Voranschreiten der Nervenschädigung entgegenwirken, mehr Informationen dazu
unter
www.milgamma.de.
Bei sehr starken Schmerzen
können die Ärzte außerdem
Schmerzmittel verordnen. In
diesem Zusammenhang werden häufig auch Antidepressiva eingesetzt. (djd)
Keine Angst vor den Tagen
Prämenstruelles Syndrom auf natürliche Weise lindern
Viele Frauen spielen mit dem
Gedanken, die Pille wegen
ihrer gefürchteten Nebenwirkungen – von Migräneattacken über Blaseninfekte
bis hin zu Schwindelanfällen,
Depressionen oder sogar dem
Verlust der Libido – abzusetzen. Allerdings kann auch das
Absetzen der Pille selbst mit
Nebenwirkungen verbunden
sein, vor denen Frauen Angst
haben: Schmerzhafte Phasen
des Prämenstruellen Syndroms (PMS) vor dem Eintreten der Monatsblutung. Durch
die Hormongaben wurde die
Symptomatik
unterdrückt,
doch jetzt begleiten Bauchkrämpfe, Brustspannen, Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen oder unreine Haut
allmonatlich die Tage vor den
Tagen.
Wer seinem Körper in dieser
Situation keine neuen Hormone oder Schmerzmittel
zuführen möchte, kann auf
natürliche Präparate wie beispielsweise „Bonasanit plus“
setzen und die Beschwerden
lindern. Das diätetische Lebensmittel ist hormon-, lak-
tose- und glutenfrei sowie für
Diabetiker und Vegetarier
geeignet. Die Kapseln werden mit Magnesium-Brausetabletten kombiniert. Zu den
Inhaltsstoffen zählt beispielsweise das Zyklus-Vitamin B6,
das den Hormon- und Nervenstoffwechsel regulieren sowie
Brustschmerzen und Verstimmungen beeinflussen kann.
Auch die darin enthaltenen
Flavonoide und sekundären
Pflanzenstoffe der Passionsblume können Frauen dank
ihrer antioxidativen Wirkung
unterstützen. Sie können beruhigen, Stress mindern und
den Schlaf fördern. Das ist
wichtig, denn auch psychische
Faktoren können eine erhebliche Rolle beim PMS spielen.
Aktuelle
wissenschaftliche
Erkenntnisse zeigen, dass den
Frauen vielfach Dysbalancen
im Hormon- und Stoffwechselhaushalt sowie eine Unterversorgung des Körpers mit
Nährstoffen das Leben schwer
machen können. (djd-p).
Stress mit den Tagen vor den Tagen muss nicht sein.
Es gibt Auswege Foto: djd/Bonasanit
Bei Schuppen-Ärger
unbedingt zum Arzt
Hinter Schuppen kann eine ernsthafte Erkrankung wie eine Allergie
oder eine Pilzinfektion stecken.
Deshalb sollten Betroffene zum
Arzt gehen, wenn sie das Problem
nicht mit handelsüblichen Antischuppen-Shampoos in den Griff
bekommen. Das rät der Hautarzt
Prof. Philipp Babilas aus Regensburg. Auch wenn Haare ausfallen
oder auch an anderen Stellen des
Körpers Probleme mit Schuppen
auftreten, sollte man das abklären
lassen. (wb)
Wenn das Baby nicht
richtig hören kann
Wenn ein Baby mit etwa sechs
Monaten nicht auf Geräusche
reagiert, könnte ein Hörproblem
die Ursache sein. In diesem Alter
sollte es seinen Kopf beispielsweise
in Richtung der Geräuschquelle
drehen, erläutert die Aktion „Frühkindliches Hören“. Auch wenn das
Baby etwa bei lauten Geräuschen
nicht aufschreckt oder nur reagiert,
wenn es den Sprechenden sieht,
könnte das an einem verminderten
Hören liegen. Darauf sollten Eltern
den Kinderarzt ansprechen. (wb)
Warmer Brustwickel
kann helfen
Hat ein Pflegebedürftiger Husten,
sollten Angehörige ihn in eine
aufrechte Position bringen. Das
erleichtert das Abhusten, wie das
„Zentrum für Qualität in der Pflege“ erklärt. Dabei kann auch ein
warmer Brustwickel helfen:
Dazu ein gerolltes Baumwolltuch
mit heißem Wasser übergießen
und gut auswringen. Dann legt
man das Tuch auf eine wasserdichte Unterlage auf Brusthöhe ins
Bett. Darauf legt sich der Pflegebedürftige. Das Tuch wickelt man
dann über die Brust und lässt es
etwa 30 Minuten dort. (wb)
8 UNTERHALTUNG
Mandel-Schokotorte
DAS REZEPT
zum Wochenende
2
Schokoboden waagerecht
halbieren. Unteren Boden
mit Konfitüre bestreichen, obe-
ren Boden aufsetzen. Marzipan
und Puderzucker verkneten,
rund ausrollen (20 cm ø) und
auf die Torte legen.
3
Für die Glasur Kuvertüre hacken und mit Butter
und Sahne über einem warmen Wasserbad unter Rühren
schmelzen. Torte mit der Glasur einstreichen und die Glasur
fest werden lassen.
4
Für die Glasur:
• 200 g Zartbitterkuvertüre
• 20 g Butter
• 50 g Schlagsahne
Foto: Matthias Liebich
Für die Dekoration:
• 40 g Puderzucker
• 1 TL Kakaopulver
• goldene Zuckerperlen
• goldenes Schleifenband
1
Für den Teig Kuvertüre
hacken und über einem
warmen Wasserbad schmelzen. Eier trennen. Eiweiße
steif schlagen. Butter, Puderzucker und Salz schaumig
rühren. Eigelbe einzeln unterrühren. Vanilleschote halbieren, das Mark herauskratzen und unterheben. Mehl und
Mandeln mischen. Unter den
Für die Dekoration Puderzucker und Kakao mit
etwas Wasser zu einem dicken
Guss verrühren. Guss in einen
Spritzbeutel mit feinster Lochtülle füllen und rautenförmig
Streifen auf die Oberfläche der
Torte spritzen. Mit Goldperlen
verzieren und den Guss trocknen lassen. Torte nach Belieben
mit goldenem Schleifenband
verzieren.
Pro Stück ca. 420 kcal,
27 g F, 36 g KH, 8 g E.
Schlank-Sterne: ****
Mehr Rezepte wöchentlich in:
Detektiv Jan Jensen
Kein gelungener Einkauf
Ich war gerade mächtig müde,
als drei mitternächtlich muntere Männer sich wenig um
das Ladenschlussgesetz kümmerten und zu äußerst später
Stunde den Supermarkt ihres Vertrauens heimsuchten.
Sie wahrten die Form und
benutzten
Einkaufswagen,
und sie trugen lachsfarbene
Lederhandschuhe! Nachdem
Demmler mit den kleinen
Händen im schlechten Schein
der Notlämpchen seine beiden
Mitarbeiter auf den unrechten Weg gebracht hatte, rollte
das sechsbeinig-zwölfrädrige
Unheil durch die noch heilen
Gänge. Etzold, der Herr mit
den herrlich großen Händen,
nahm ab, was ihm Raacke mit
den mittelgroßen Händen, exakt so groß wie die des Filialleiters übrigens, reichte. Und
das war nicht gerade wenig.
Ein Anwohner hatte den Filialeiter angerufen und der war
gekommen. Zu spät, aber auch
zu zeitig, denn einer der dreisten drei schlug zu. Wobei er einen Handschuh verlor, einen,
der dem tapferen Filialmann
zwar zu klein war, auf dem
aber Fingerabdrücke gefunden wurden.
Wissen Sie, von wem die
stammten?
Auflösung:
Für den Teig:
• 180 g Zartbitterkuvertüre
• 7 Eier (M)
• 150 g Butter
• 1 Prise Salz
• 1 Vanilleschote
• 75 g Mehl
• 180 g gemahlene Mandeln
• 100 g schwarze
• Johannisbeer-Konfitüre
• 50 g Marzipan-Rohmasse
Teig rühren. Eischnee unterheben. Teig in eine gefettete
Springform (20 cm ø) füllen. Im heißen Ofen (E-Herd:
160 °C, Umluft: 140 °C, Gas:
Stufe 2) ca. 30 Minuten backen.
Anschließend auskühlen lassen.
RÄTSELKRIMI
Die Fingerabdrücke stammten von Demmler! Wenn der
eine Täter einen Handschuh
verlor, der dem Filialleiter zu
klein war, dann musste dieser Täter kleinere Hände als
der Filialleiter haben! Weil
das nach der Beschreibung „...
Raacke mit den mittelgroßen
Händen, exakt so groß wie
die des Filialleiters übrigens
...“ aber nur bei Demmler
(„... Demmler mit den kleinen
Händen ...“) so war, konnte
nur Demmler der Mann sein,
von dem die Fingerabdrücke
stammten!
Zutaten (für ca. 16 Stücke)
Nr. 10
12. März 2016
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Nr. 10
UNTERHALTUNG
12. März 2016
9
-Anzeige/Sonderveröffentlichung-
Fünf Fachfirmen unter einem Dach
Karikatur: Peter Butschkow
Hamburg. Wer handwerkliche
Leistungen in Anspruch nimmt,
benötigt häufig Fachleute verschiedener Gewerke. Da kann die
Organisation und Abstimmung
der Arbeiten schnell zum Problem
werden – erst recht, wenn man
einige der Firmen gar nicht kennt.
Ähnliche Gedanken hatte auch
Claudius Schneider in der Vergangenheit immer wieder. Seit 24
Jahren ist der Heizungsbaumeister mit seiner Firma Spangenberg
+ Schneider im Norden Hamburgs
tätig. Seine Erfahrungen im beruflichen Alltag brachten ihn zu
der Überlegung, doch mehrere
Firmen unter einem Dach zusammenzubringen. Aus der Idee
wurde Wirklichkeit: An der Ecke
Foto: wb
Handwerker-Haus in Bergstedt
Im Handwerkerhaus sind
mehrere Gewerke unter
einem Dach vereint
Bergstedter Chaussee/Zur Haidkoppel erwarb der Heizungsbauer ein städtisches Grundstück
und baute gemäß den strengen
Regularien der Behörden sein
Handwerker-Haus. Partner waren
schnell gefunden: Heute haben
neben Spangenberg + Schneider
Heizungstechnik auch die Firmen
Holtz Elektro Haustechnik, K+B
Bodenbeläge, Schlett Heizungs-,
Sanitär- und Lüftungstechnik sowie der Gartenund Hofservice
des Vereins „ZusammenLeben“
ihren Sitz im Handwerker-Haus.
„Davon profitieren alle“, sagt Claudius Schneider. „Wir Firmen können Synergieeffekte nutzen und
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zuverlässige Profis organisieren,
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Gewerken benötigen.“
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10 HAMBURG
12. März 2016
3
Magier des Lichts
■ HAMBURG
Weniger junge
Arbeitslose
Neues Buch für Werk und Wirken von Michael Batz mit tollen Fotos
Die Zahl der arbeitslosen Hamburger unter 25 Jahren ist im
Vergleich zum Vorjahr um fünf
Prozent gesunken. Bundesweit
sank die Quote um rund 2,9 Prozent. Parallel dazu stieg die Zahl
der noch offenen Azubi-Plätze in
Hamburg von 483 auf 759 an. „Firmen und Azubis wollen wir besser
zusammenzubringen“, so Senatorin Melanie Leonhard. (wb)
Nr. 10
FRAGEN
AN...
Teile der
Speicherstadt und
des Hafens (unten)
eingetaucht in
die „Lichtideen“
von Michael Batz
Fotos: Zapf
Michael Batz,
Lichtkünstler
Impressum
Wochenblatt
AM WOCHENENDE
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Pappelallee 28, 22089 Hamburg
www.hamburger-wochenblatt.de
Geschäftsführer: Ove Saffe, Hans Pirch,
Dennis Rößler, Manfred Braun,
Michael Wüller
Redaktionsleitung: Mathias Sichting
Anzeigenleiter lokale Kunden:
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Nr. 2 vom 01.01.2016
Druck: Druckzentrum Braunschweig
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HAMBURG Als Michael Batz
1999 die Fassaden der Hamburger Speicherstadt erstmals
illuminierte, begann sich das
nächtliche Gesicht der Hansestadt zu verändern. Bei
permanenten wie temporären Lichtprojekten wie „Blue
Goals“ und „Blue Port“ entdecken Bewohner und Besucher
die Stadt seither auf faszinierende Weise neu und erleben
auch vertraute Bauwerke und
Architekturensembles viel eindrücklicher, als das bei Tageslicht möglich wäre.
Batz, der inzwischen spektakuläre Lichtprojekte von
Shanghai bis Sao Paulo realisiert, bezieht sich in seinem
Wirken auch auf die Geschichte des öffentlichen
Lichts. Diese begann
in Hamburg im Jahr
1382 und hat die Stadt auf der
Grundlage der jeweiligen technischen Möglichkeiten in ihrer
Alltags- und Festkultur zunächst fast unmerklich, später
jedoch dramatisch verändert.
Das Buch zeichnet die Geschichte des Lichts in Hamburg nach. Denn am Anfang
war die Dunkelheit. Öllampen
wurden selbst im 14. Jahrhundert nur sehr selten benutzt –
viel zu teuer. Wenn überhaupt,
gab es Licht nur wenn hoher
Besuch in Hamburg zu Gast
war, etwa Kaiser oder Könige.
Doch bereits im 15. Jahrhundert tauchten die Hamburger
Teile des Hafens und einige
Brücken in künstliches Licht.
Der Siegeszug der Beleuchtung
begann. Heute macht es Licht
möglich, etwa auch Architektur anders wahrnehmen zu
können. „Da entstehen dann
zuvor ungesehene Bilder, ja
regelrecht magische Momente“, sagte Batz bei der Präsentation des Buches. „Licht ist
Sprache, Dialog, Bewegung.
Und dieses Buch eine Liebeserklärung an Hamburg“, sagte
der „Lichtzauberer“, der auch
seine Hochachtung vor der
Leistung der Techniker zum
Ausdruck brachte, „die immer
das umsetzen, was
ich mir ausdenke
– und das zum Teil
in schwindelerregenden Höhen.“
Aufschlussreiche Texte des
Autors Matthias Gretzschel
stellen die Projekte des Lichtkünstlers vor, erklärt seine
Motive und Ideen und erzählt
zugleich die spannende Kulturgeschichte des städtischen
Lichts. Die Fotografien von Michael Zapf ergänzen das Werk
perfekt und machen es zu einem wahren Blickfang. (to)
 „Hamburg. Licht. Kunst
– Der Lichtkünstler
Michael Batz“ von
Matthias Gretzschel und
Michael Zapf,
172 Seiten, 29,95 Euro,
ISBN 978-3-7822-1229-8,
Koehlers Verlagsgesellschaft
Matthias
Gretzschel
(links) ist
Autor des
Buches,
Michael
Zapf hat für
die Fotos
gesorgt
Foto: to
für den
*
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Michael Batz (Jahrgang
1951) ist Autor, Dramaturg,
Regisseur und Lichtkünstler. Er studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Marburg und lebt
seit 1976 in Hamburg.
1
Was bedeutet
Licht für Sie?
Licht
ist
Sprache,
vielleicht die elementarste Kommunikation überhaupt. Das meiste, was wir
über das Universum und
die Welt wissen, wissen
wir durch Licht. Und in der
Nacht ist es unser Gespräch
mit der Dunkelheit – für die
Sicherheit, für die Orientierung und für das Fest.
2
Welches Objekt
in Deutschland
würden Sie gern
illuminieren?
Fehlt eigentlich nur das
Kanzleramt.
3
Wie gehen Sie mit
Dunkelheit um?
Dunkelheit ist keineswegs zu vertreibende
Finsternis, sondern kostbarer Rohstoff. Dunkelheit
ist Gestaltungsraum, Imaginationsraum. Dunkelheit
liebt das Leuchten, nicht
die Lichtkanone.
Miau eröffnet Chancen
An dieser Stelle schreibt jede Woche Kater Willi
Fahrtwind ist einfach.
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Das lange „Aaaa“ bedeutet bei
euch Menschen, dass ihr beim
Zahnarzt seid. Bei uns Pfötlern kann es ein Ausdruck
von Enttäuschung sein.
Oder Langeweile. Und
eine stärkere Betonung
auf dem „u“ bedeutet, dass
nicht ausreichend köstliches Futter zur Verfügung
steht. Und wann tut es das
schon? Da hilft nur ein „Miaaaaaa-uuuuuuu“ vor der geschlossenen Kühlschrank-Tür.
Ein Miau ist ja erst einmal das,
was für Comedian Rüdiger
Hoffmann sein „Hallo erstmal“ ist. Merke: Ein kräftiges
Miau eröffnet alle Chancen.
Die Frau, die in meinem
Haus wohnt, versteht mich
mittlerweile schon recht gut.
Und auch der Junge und
der Mann, die in meinem
Haus wohnen, können sich
scheckig lachen, wenn ich mit
einem langgezogenen „Ma-ha-
Kolumne
WILLIS
WELT
da bedeutete das doch glatt...
Aber nein, das kann ich hier
gar nicht erzählen!
Es gibt übrigens Mitpfötler,
die miauen mehr als andere.
Eine Siam-Katze könnte
ich zum Beispiel nicht
aushalten. Den ganzen Tag haben die Siamesen das Schnäuzchen offen. Also manche
zumindest. Auch bei zu großem Kater-Bedürfnis können
manche Pfötel-Mädchen kaum
an sich halten mit ihrem Gemaunze.
Da lob‘ ich mir doch „Simon,
the Cat“. Mein absoluter
Lieblings-Verwandter in gezeichneter Form. Er macht nur
manchmal kurz „Mau“ und
deutet mit der Pfote auf das
geöffnete Schleusentor. Und
alle wissen Bescheid, was das
heißt. Hunger braucht keine
großen Worte, weiß
Euer Willi
Moin,
Moin!
hauuuuu“ durch die Gegend
pese. Das ist der Begleit-Sound
zum klassischen Energie-Abbau nach Nahrungsaufnahme.
Außerdem: Es ist einfach zu
schön, euch Zweibeiner damit
zu erheitern. Umgekehrt ist
es witzig, wenn die Frau, die
in meinem Haus wohnt, mich
anmiaut. Ja, das tut sie wirklich. „Mauuu, Willi, Miauuhuhu“, singt sie mich manchmal
an und weiß gar nicht, was sie
mir da erzählt. Also, kürzlich,

Nr. 10 - Hamburger Wochenblatt

Transcription

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