erprobt motiviert talentiert - „Presse“-Shop EDITION
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erprobt motiviert talentiert - „Presse“-Shop EDITION
SOMMER 2015 SOMMER 2015 M OT I V I E RT E R P R O BT TA L E N T I E RT Handwerk mit Botschaft und Werkstatt mit Seele: Die Geschichten hinter den Marken, Produkten und Betrieben. Über Rezepte beliebter Barkeeper und die Reife renommierter Winzer. Wir verkosten die neuesten Editionen. Mit der EDITION auf ÖsterreichRundfahrt. Wir stoppen bei besonders begabten Köchen und exklusiven Spahotels. S H O P. D I E P R E S S E . C O M ein neues kapitel beginnt. DER NEUE VOLVO XC90. MADE BY SWEDEN. volvocars.at E XKLUSIVES WOH N EN IM STIL DER GRÜ N DERZEIT info @ living-kolin.at www.living-kolin.at EXKLUSIVVERTRIEB EIN PROJEKT DER Mit Sky nach Marrakesch! Gewinnen Sie 4 Tage Marokko für Zwei. Genießen Sie das traumhafte Ambiente, orientalische Lebensweisheiten und neue Kulturen. Erleben Sie jetzt drei Nächte und vier Tage Marrakesch für zwei Personen inkl. Lufthansa-Flug, 3 Nächte im 4* Hotel le Jardins de la Koutoubia mit Halbpension, Spa Day und vielem mehr. 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Der Teilnehmer kann diese Einwilligung gegenüber Sky bzw. Tai Pan jederzeit, auch teilweise, wider-rufen (u.a. per E-Mail an infoservice@sky.at). Teilnahmeschluss: 31. 7. 2015. © kasto, © danmir12, © Mariusz Prusaczyk 2) Online bestellen und Sie bekommen BESSER gratis zu Ihnen nach Hause geliefert. Die Teilnahmebedingungen finden Sie unter besser-magazin.at/gratisabo. Teilnahmebedingungen unter sky.at/marokko E WEIN & GOURMET EDITION I T I KUNST & KULTUR O N BEAUTY & SPA DIE PRESSE WELT REISE GUTE GÜTER WEINPAKETE KULT-KIEHL’S — 14 — — 40 — — 68 — Wenn Designer und Benachteiligte sich zusammentun, kommt keine Massenware heraus. Drei spannende Projekte. Die EDITION verkostet Neusiedlersee-DAC-Weine, die besten Lagen im Weinviertel und Veltliner der Traditionsweingüter. Tradition aus dem East Village. Wissenschaft kombiniert mit gewachsenem Pharma-, Pflanzen-, Kräuter- und Medizinwissen. ALLES ESSIG SPEISEREISE — 50 — — 72 — Steirische Äpfel statt italienischer Trauben. Der Balsamessig aus dem Vulkanland. Ein „esstravagantes“ Roadmovie durch die Heimat. Mit Abstechern zu spannenden, subtilen Köchen. Eine neue Generation voller Experimentierfreude: HOHE KUNST OL AF OSTEN — 26 — — 60 — Ein Hermès-Festival huldigt dem Handwerk, die Hofreitschule mit dem Jubiläum der Reitkunst. Er servierte Herz und Hirn für die Wiener Festwochen. Für die EDITION öffnet er seine schwarzen Taschenkalender: eine geballte Ladung Originale. SCHLOSS VELDEN — 80 — Luxus pur am Wörthersee. Mit der „Presse“-EDITION ins neu gestaltete Wellness-, Beauty- und Medical-Spa. MAD MEN — 36 — Cocktails selbst mixen? Über die Rückkehr der Hausbar. KOLUMNEN — 30 — Charakter entwickeln Christine Ebenthal — 54 — Alles nur Theater! Norbert Mayer — 84 — Autos brauchen Liebe Timo Völker VEA K AISER — 62 — Die Schriftstellerin stellt die absurdesten Fragen, die sie in ihren vielen Interviews beantworten musste, nun „Presse“-Chefredakteur Rainer Nowak. ZEITUNGSARTIKEL — 88 — „Presse“-Produkte einmal nicht zum Lesen. Ganz neu: Riesenbadetuch mit dem Aufdruck: „Reserviert seit 1848“. FOTOS beigestellt, Pauty, Hammerschmid 8 D Kohlmarkt 3, 1010 Wien E D I T I O N EDITORIAL 10 Petra Percher, Chefredakteurin COVER Jürgen Hammerschmid V om Künstler Olaf Osten bis zum Essigbrauer Gölles, vom Weingut Bründlmayer bis zum Schuhmacher Gerhard Wieser. Die EDITION war wieder österreichweit in Werkstätten, Ateliers und Studios unterwegs. Und gemeinsam mit meinen schreibenden und fotografierenden Kollegen bringen wir all das zu Papier. Für diese Ausgabe haben wir uns auch außergewöhnliche Projekte angesehen, Projekte mit Mehrwert, die umso stärker unser aller Aufmerksamkeit verdienen. Eines davon heißt Goodgoods, und der Name verrät bereits, worum es geht. Die Initiative vernetzt die Fähigkeit von Menschen mit Behinderung mit Designern und bringt dadurch nützliche Produkte auf den Markt. Die Designer entwerfen dabei Gegenstände, die genau auf die Möglichkeiten der geschützten Werkstätten zugeschnitten sind. So wird das handwerkliche Können von Menschen, die sonst eigentlich nie im Scheinwerferlicht stehen, sichtbar. Wie der wunderbare Flaschenöffner, den Sie (wie alle anderen beschriebenen Produkte) mit nur wenigen Klicks in unserem Onlineladen unter Shop.DiePresse.com kaufen können. Öffentlichkeit ist ein gutes Stichwort. Jetzt haben gerade Medienmitarbeiter ja nicht unbedingt zu wenig davon. Sie publizieren Texte, Fotos, Videos auf allen möglichen Kanälen. Aber über das Handwerk Journalismus, Fotografie oder Illustration selbst wird dann schon wieder recht wenig geschrieben. In der EDITION schon. Motorsportredakteur Timo Völker etwa lässt uns an seinen nahezu unbegrenzten Autokenntnissen teilhaben. Eigentlich wäre das ein guter Start für einen ganzen Unnützes-Wissen-Band. Für die Kolumne wählt er ein Foto von sich in einem 1200-PS-Flitzer. Fürs Schreiben braucht er glücklicherweise noch keinen Pilotenschein. Christine Ebenthal ist zwar auch schnell, wenn es um das Fotografieren geht. Beim Illustrieren setzt sie allerdings auf den ruhigen Strich. Einen spannenden Einblick von „außen“ gibt es auch: Schriftstellerin Vea Kaiser, die in letzter Zeit inflationär oft interviewt wurde, stellt die abstrusesten Fragen, die sie selbst beantworten musste, an Chefredakteur Rainer Nowak. Quasi eine Retourkutsche an die gesamte Journaille. Über ihr Handwerk des Schriftstellens sprechen wir gern ein andermal. Mixen, keltern, kochen – das sind die Tätigkeiten, mit denen wir uns diesmal besonders intensiv beschäftigt haben. Entstanden ist eine „esstravagante“ Österreich-Rundfahrt zu den Jungstars hinter dem Herd, wie Autor Werner Ringhofer es nennt. Darunter einige noch nicht so bekannte Namen. Im Gegensatz zu den Weinverkostungen – da sind wieder Gebiete mit ganz großen Winzerdynastien dabei, etwa in der Region Neusiedler See und im Weinviertel. Außerdem haben wir erfolgreiche Barkeeper bei der Arbeit beobachtet und fragen sie nach ihren Tipps und Tricks. Wodka, Gin, Rum und schwebende Cocktailgläser gibt es bei uns online auf Shop.DiePresse.com zu kaufen – ein Resultat aus unserer „Leidenschaft verbindet“-Initiative. Gemeinsam mit ausgewählten Betrieben, die wie „Die Presse“ für Qualität und Tradition stehen, kreieren wir limitierte Editionen, die es im Onlineshop zu kaufen gibt. Schauen Sie rein! Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch. Einen schönen Sommer wünscht Die neue Dimension der Mayr Kur VIVAMAYR ist Gesundheit * VIVAMAYR ist Wohlfühlen ** VIVAMAYR ist Leben *** * Die Natur hat Altaussee reich beschenkt! Die heilende und reinigende Kraft der Altausseer Glaubersalzquelle wird zur Säuberung und Entlastung des Verdauungsapparates während der VIVAMAYR Kur eingesetzt. Das VIVAMAYR Prinzip kombiniert das wertvolle Wissen um Naturheilverfahren mit modernster medizinischer Diagnostik und Therapie. **Direkt am Ufer des Altausseer Sees gelegen, bietet das VIVAMAYR Resort Luxus pur. Aus den 60 Zimmern genießt man den wunderbaren Blick auf den See und die Berge des steirischen Salzkammerguts. Im Spa ist Salz das zentrale Thema. Das Soleschwimmbad, das Salz-Dampfbad und die Watsu-Einzelbehandlung im Soleschwebebecken sind die Höhepunkte eines regenerativen Aufenthalts. ***Unser Gast profitiert bei uns von einem individuell auf ihn zugeschnittenen Behandlungsprogramm. Hier ist Raum für die innere Reinigung, die Umstellung der Essgewohnheiten und die Besinnung auf Ruhe und Rhythmus, um wieder Kraft zu schöpfen - Kraft für‘s Leben. Fischerndorf 222, 8992 Altaussee, Österreich. Telefon +43 (0) 3622 714 50, reservations@vivamayr.com www.vivamayr.com/altaussee E D I T I O N ONLINE ZUM LIEBLINGSTEIL Blättern Sie sich mit der EDITION durch die Welt der Manufakturen. Ein Lieblingsprodukt gefunden? So einfach funktioniert das Bestellen auf Shop.DiePresse.com. SHOPABLE MAGAZINE SOMMER 2015 W ROT UND RUND E I N & G O U R M E Mit Handwerk über das Handwerk. Das Redaktionsteam der „Presse“ besucht Menschen und Manufakturen und erzählt über die Geschichte und die Herstellung der Produkte. T ROT STEHT IHM GUT Big John, Legends, Perfection – Erich Scheiblhofer spart bei seinen Rotweinen nicht mit Selbstbewusstsein. Die Auszeichnungen dafür geben ihm recht. W SALZL er sagt, nur Frauen können Rot tragen? Auch Männer dürfen auffallen. Erich Scheiblhofer machte Rot zur Trendfarbe – mit Weinen, die allein schon durch ihre Namen wie Big John, Legends oder Perfection Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ausdrucksstarke Cuvées aus Merlot, Cabernet Sauvignon, aber auch heimischer Sorten, die den Nerv der Zeit treffen. In den USA und Australien sammelte Junior Erich Scheiblhofer auf interessanten Weingütern Erfahrung, bevor er 1999 wieder nach Hause zurückkam. „Obwohl mir in Kalifornien eine gut bezahlte Stelle als Kellermeister angeboten wurde. Sehr verlockend für einen Jungen, aber der Drang, etwas selbstständig zu machen, war größer.“ Sukzessive krempelte Scheiblhofer den Betrieb um, von 40 Prozent Rotweinanteil erhöhte er auf 85 Prozent. Das Risiko zahlte sich aus, seit seinem Start setzte Erich Scheiblhofer den Erfolgslauf seines Vaters fort. Aus seiner ersten Ernte im Jahr 2000 wurde der Zweigelt Prädium gleich Landes- und Bundessieger. Eine ganze Reihe weiterer Auszeichnungen bestätigte seinen Weg. Bei der Austrian Wine Challenge (AWC) war Scheiblhofer in den vergangenen Jahren praktisch Seriensieger, auch bei Landesprämierungen gab es vielfache Auszeichnungen. 2008 wurde das Weingut Bundessieger und dreifacher Landessieger, 2009 sogar 3-facher Salonsieger. Der anerkannte Weinexperte René Gabriel vergab für Cabernet Sauvignon und Blaufränkisch Jois 2011 19 von 20 möglichen Punkten. Heuer war Scheiblhofer Landessieger 2014 mit dem Shiraz 2012 und Bundessieger 2014 mit Big John 2012 und St. Laurent 2012. Kräftig, opulent und rot ist das Markenzeichen der Weine. Ausdrucksstark ist auch die Architektur des Weinguts. Die Kontur des Gebäudes wurde in S-Form gestaltet, in Anlehnung an den Anfangsbuchstaben des Familiennamens. Ein spielerisches Element sind die Säulen aus Barrique-Fässern, auf denen die eckig gestaltete obere Rundung des „S“ ruht. In der Nacht zeichnet sich das „S“ der Fassade ab, wenn es in unterschiedlichen Farben beleuchtet wird. Auch im Inneren wurden einige stimmige Details umgesetzt. Die Etikettenfarben finden sich im Interieur, das effektvoll vom Tageslicht betont wird. Die Stahlbetonkonstruktion wurde großflächig verglast, edle Materialien wie Eichenholz und Granit vermitteln trotz aller Moder- Josef und Junior Christoph Salzl widmen sich fast exklusiv dem Rotwein. Die meist sandig, zum Teil schottrigen Böden im Seewinkel passen dafür bestens und bringen Weine mit Saft und Kraft hervor, aber auch runde und harmonische wie beim Syrah. Konzentration ist nicht nötig, die Tiefe geben mehr als 1000 Barriques. Stress haben die Weine nicht, sie dürfen für die optimale Trinkreife länger liegen. Das Angebot ist breit: vom zugänglichen Zweigelt bis zum vielschichtigen Syrah und zum 3-5-8-Premium (Cabernet Sauvignon, Merlot). MARKOWITSCH 58 M OT I V I E RT E R P R O BT TA L E N T I E RT Handwerk mit Botschaft und Werkstatt mit Seele: Die Geschichten hinter den Marken, Produkten und Betrieben. Über Rezepte beliebter Barkeeper und die Reife renommierter Winzer. Wir verkosten die neuesten Editionen. Mit der EDITION auf ÖsterreichRundfahrt. Wir stoppen bei besonders begabten Köchen und exklusiven Spahotels. Die Schwingungen zwischen den Brüdern passen. Der junge Lukas Markowitsch übernahm den Keller, Johann, Weinakademiker, betreut die Weingärten im Carnuntum-Gebiet. Heraus kommen ausgezeichnete Rotweinqualitäten. Dem vermeintlichen Basiswein Zweigelt traut Lukas Markowitsch vor allem aus der Lage Haidacker großes Lagerpotenzial und hohe Eigenständigkeit zu. Zu den besten Weinen zählen auch der Merlot Schüttenberg und die Cuvée Lukas (ZW/ME). Ausdrucksstarker St. Laurent, Cabernet Sauvignon und Zweigelt fügen sich harmonisch in der Cuvée Perfektion zusammen. S H O P. D I E P R E S S E . C O M MAGNUM-TRIO IN ROT Gartner Neusiedlersee DAC Reserve Zweigelt Kapitel I 2012, 13,5 %. Schöne Röstaromen durch den Ausbau im Barrique-Fass, ausgeprägte Kirscharomen, Schokoanklänge, gut eingebundene Tannine, weich im Abgang. Artikelnummer: 189 € 105 00 GARTNER Erst vor zwölf Jahren stellten Johann Gartner und seine Schwester Johanna auf Weinbau um. Auf ihren 17 Hektar im Seewinkel setzen sie vor allem auf Rotweine, die nachhaltig und auf gesundem Boden produziert werden. Eines der Flaggschiffe ist der Zweigelt Reseve DAC Kapitel I. „Wir füllen die Reserve nicht jedes Jahr, aber 2012 war ein optimaler Jahrgang“, sagt Johann Gartner. Exklusiv für die „Presse“-EDITION füllte das Weingut diesen Barrique-Zweigelt in der Magnum ab. Gut für die Lagerung, in Großflaschen reift der Wein ideal. DAS PERFECTION-TRIO DAS LAGEN-TRIO Drei kraftvolle Rotweine in der edlen Holzkiste. Der Shiraz wurde als Landessieger ausgezeichnet. Drei Lagenweine, darunter die neue Cuvée Praittenbrunn: ein Supertuscan, der 32 Monate im kleinen Eichenfass reifte. Erhältlich in der 3er-Holzkiste. Cabernet Sauvignon 2012, 13,5 % Merlot 2012, 14 % Shiraz 2012, 14 % FOTOS Getty Images (2), Steve Haider Salzl Syrah 2011, 13,5 %.16 Monate im kleinen Eichenfass (100 % neues Holz). Tolles Aromenspiel in der Nase, dunkle, reife Beeren, frisch, Minze, Eukalyptus, am Gaumen dichte Beerenfrucht, fleischige Tanninstruktur, Tee, Lakritze, weich, kräftig. In der Magnum: Markowitsch Perfektion 2013, 13,5 %. Zwölf Monate im Barrique (französische Eiche). Feinwürzige Nase, dunkle Beerenfrucht, Gewürze, Nuancen von Dörrzwetschken. Stoffig, präsente Tannine, Anklänge von Schokoladenaromen, mineralischer Nachhall. nität Gediegenheit. Die Terrasse gibt den Blick frei auf die Landschaft um Andau. Durch große Erhebungen wird die Aussicht nicht behindert. Bis auf eine Ausnahme: Unter dem Motto „Wein versetzt Berge“ wurde ein Weinberg von Scheiblhofer-Hand erbaut. Der Andreasberg ist nicht nur höchster Punkt von Andau, sondern auch offiziell klassifizierter Bergweingarten. Platz genug für die wichtigsten Rebsorten des Betriebs, außerdem wurden auf dem „Berg“ ein Weinlehrpfad mit allen Sorten Österreichs und ein Aussichtsturm errichtet. Scheiblhofers bekanntester Wein ist der Big John, eine Zweigelt-betonte Cuvée, die seit 2000 auf dem Markt ist. „Big John ist unsere wichtigste Marke, keine Frage. Hätten wir ihn nicht so getauft, würden wir heute nicht dort stehen, wo wir jetzt sind“, sagt der Winzer. Schon damals erkannte er, dass neben Qualität auch Marketing entscheidend ist. Der Erfolg schlägt sich in Zahlen nieder: Von zwölf Hektar vor 25 Jahren wuchs die Rebfläche auf heute 65 Hektar und weitere 40 Hektar Vertragsweingärten. Der Exportanteil beträgt rund 25 Prozent. Wichtigster Markt ist die Schweiz, dahinter gleich China. Auf großes Potenzial weist ein anderer Name hin: Legends, eine Bordeaux-Cuvée aus Cabernet Sauvignon und Merlot. Höhepunkte der Premiumserie sind Merlot, Cabernet Sauvignon und Shiraz aus der Perfection-Serie und der Blaufränkisch Jois. Spannend ist das neue Gemeinschaftsprojekt mit Florian Gayer: die Cuvée Praittenbrunn aus Cabernet Sauvignon und Merlot. Vorbild waren die Spitzenweine der Maremma – es wurde erreicht. Artikelnummer: 131 € 68 00 Alle im Magazin EDITION beschriebenen Produkte finden Sie auf shop.diepresse.com und mobil am Tablet. 59 Blaufränkisch Jois 2012, 14 % Andreasberg 2009 (ZW, ME, CS), 13,5 % Praittenbrunn 2009 (CS, ME), 14,7 % Artikelnummer: 132 € 84 00 12 LE ID EN SC HA T FT VE RB IN DE GUTSCHEINE VERSCHENKEN Unternehmen ein. Manufakturen und Ihrem Einkauf. österreichischen viel Freude mit Kooperationen mit und wünschen Ihnen Deshalb gehen wir schaft mit uns teilen dass Sie diese Leiden Auszeit schenken: Mit Wertgutscheinen, Premiumund Luxurypaketen können Sie einen Kurzurlaub in Österreichs führenden Hotels verschenken. Der Gutschein lässt sich mit persönlichen Motiven und Notizen gestalten und mittels „Print@Home“-Technologie schnell und einfach zu Hause ausdrucken. Wir freuen uns, GOURMET & WEIN KUNST & KULTUR RESSE.COM 06.11.14 21:09 GRATISLIEFERUNG „Die Presse“ liefert Ihre Bestellung hübsch verpackt vor Ihre Haustür. Bezahlt wird bequem online. Die Lieferung ist übrigens noch für kurze Zeit kostenlos! Genuss schenken: Den Genussscheck der „Presse“-EDITION bestellen und wenig später mit dem exklusiven Scheckheft in 17 Toprestaurants essen. EDITION S H O P. D I E P r.indd 1 C5_6_Kaertchen_que diePRESSE_Edition_ BEAUTY & SPA REISE „DIE PRESSE“ PRODUKTE Für all die Dinge, die Ihr Leben in Balance halten Die Zeit kann man nicht anhalten. Deshalb ist es umso wichtiger, jede Sekunde zu genießen. Carpe Diem, oder besser gesagt: Karte Diem. Mit der neuen JCB Balance Kreditkarte. Jetzt bestellen auf www.jcbbalance.com 14 D I T I O FOTOS beigestellt E N E D I T I O N NICHT MASSENTAUGLICH B E S U C H I N W E R K S T Ä T T E N TEXT Marie-Theres Stremnitzer Wie solide Handwerksprodukte zum besseren Funktionieren unserer Gesellschaft beitragen können: drei ungewöhnliche Projekte, die durch das Vernetzen von Design und Handwerk doppelten Nutzen stiften. D GOODSPOON Schlichter Kochlöffel aus Bambus. Designt von AWS Design, erhältlich über den Online-Shop von Goodgoods, hergestellt in der Werkstätte Jugend am Werk Horizont, die Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung unterstützt, einen Job zu finden. ie Industriedesignerinnen des Labels Dottings, Sofia Podreka und Katrin Radanitsch, haben dieses Potenzial erkannt. Sie haben recherchiert, Werkstätten besucht und begonnen, für die sehr unterschiedlichen Fähigkeiten der dort arbeitenden Menschen Produkte zu entwerfen. Entstanden sind Goodgoods, schöne und zugleich nützliche Dinge für den Haushalt, mit Sorgfalt hergestellt von Menschen mit Behinderung: Topfbürsten, Taschen aus Segeltuch, stapelbare Kartonsysteme, Holzkisten zur Aufbewahrung von Lebensmitteln, Kochlöffel. Integrationsbeauftragte äußern sich mitunter kritisch über den Ausbau geschützter Werkstätten. Sie befürchten, dass die Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung dadurch erst recht gefördert werden könnte. Zwar sieht die UN-Konvention über Rechte von Menschen mit Behinderungen vor, dass das Recht auf Arbeit und Bildung auf dem Arbeitsmarkt umgesetzt werden soll, aber Sonderwelten wie geschützte Werkstätten scheinen in die Normalität nicht integrierbar zu sein. Dabei ginge es doch vor allem darum, diese in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Mit dem Projekt Goodgoods ist genau das gelungen. Podreka und Radanitsch nahmen acht weitere junge Designer und insgesamt zehn Werkstätten ins Boot. „So konnten wir das Thema streuen und größer machen“, erzählt Podreka, „wir haben Designer eingeladen und passend zu den Werkstätten ausgesucht, sie gebrieft und sie auch selbst in die Werkstätten geschickt. Dort findet echte Handarbeit statt. Dazu muss man vor dem Entwurf wissen, was machbar ist.“ WAS GEFÄLLT EUCH? Im September 2014 wurden die ersten Produkte auf der Vienna Design Week präsentiert. Wie viel machbar ist, zeigt die mittlerweile oft ausverkaufte und ständig nachproduzierte Produktpalette im Webshop. Zu Beginn gab es Skepsis vonseiten der Werkstättenleiter, denn Anläufe zur Zusammenarbeit waren bereits in der Vergangenheit da, aber an falscher Erwartungshaltung vonseiten der Designer meist gescheitert. „Wir haben die Handwerker gefragt, woran sie überhaupt arbeiten 15 E I T I O N wollen, was ihnen auch gefallen würde“, sagt Julia Kaisinger, Designerin und Projektleiterin von Goodgoods. Die Zusammenarbeit ist betreuungsintensiv, und die Produktion verläuft nach anderen Gesetzen als auf dem freien Markt. Wann und wie viele Produkte in welchem Tempo produziert werden, ist nicht immer planbar. Manchmal gibt es mehr, manchmal weniger, aber letztendlich ist es vielleicht gerade das, was die Goodgoods dann auch begehrenswert macht und von der Massenware unterscheidet: Nicht jeder kann sie sofort haben. Es sind schöne Dinge, individuell gestaltet. Der Goodspoon, ein Kochlöffel aus Bambus etwa, vom AWS Designteam entworfen und von Jugend am Werk hergestellt, sieht nie zweimal gleich aus. Mal ist der Stiel kürzer, mal hat er ein Loch, mal nicht, abhängig von der Beschaffenheit des Rohmaterials und von der kreativen Lust der Handwerker. Aber die Begeisterung über den rasanten Absatz beflügelt die Werkstätten sehr. Vertrieb und Produktion werden nach wie vor von Dottings kuratiert und koordiniert, inzwischen hat sogar eine weitere ÖHTB-Werkstätte (Österreichisches Hilfswerk für Taubblinde und hochgradig Hör- und Sehbehinderte) Lagerbetreuung, Verpackung und Versand übernommen. MIT KLEINEN MENGEN IN GESCHÄFTE Es haben sich bereits Firmen gemeldet, die über Goodgoods etwas produzieren lassen wollen, und, was besonders erfreulich ist, auch der Handel hat Interesse bekundet. „Es ist unser Ziel, in kleinen Geschäften, in Museumsshops, im Handel präsent zu sein, damit sich die Idee langfristig entwickelt, und damit eine gewisse Verfügbarkeit der Produkte zu garantieren und für alle Seiten sinnvolle Preise zu gestalten“, so Podreka. Deswegen ist Goodgoods auf der Suche nach Unterstützern in Form von Produktpatenschaften oder Materialspenden. Von der Bigbag beispielsweise hätte schon viel mehr verkauft werden können, aber bisher wurden Seile und Segeltuch aus Restposten verwendet und die sind aufgebraucht. „Wenn wir auf Meterware zurückgreifen müssen, wird es in so kleinen Mengen sofort teurer“, so Podreka. Gleichzeitig sieht sie in den exklusiven Mengen aber das große Plus der Werkstätten: „Hier gibt es serienmäßige Fertigung mit der Möglichkeit, die Stückzahl zu variieren. Wir sehen sie als gute Produktionsstätten, in denen handwerksmäßig produziert wird, was man sich sonst gar nicht mehr leisten könnte, und wo Raum ist für so etwas wie Korbflechten oder Bürstenziehen.“ Einen ähnlichen Ansatz verfolgen auch Nadja Zerunian und Peter Weisz. Die renommierten Designer sind im Rahmen des Erste-Foundation-Roma-Projekts in die Entwicklung neuer Designprodukte auf Basis jahrhundertealter Handwerkstraditionen der größten europäischen Roma-Gemeinschaft in Rumänien involviert. Zwei Millio- Katrin Radanitsch und Sofia Podreka, zusammen Dottings, bringen Designer und geschützte Werkstätten zusammen. Jetzt wollen sie mit den Produkten in den Handel. FOTOS Stefan Zeisler, beigestellt 16 D E »IN EINEM KUPFERBECHER STECKEN ETWA 7000 HAMMERSCHLÄGE. NOCH STUNDEN SPÄTER KLINGELN DIR DAVON DIE OHREN.« Peter Weisz D I T I O N nen Roma machen zehn Prozent der rumänischen Bevölkerung aus, werden aber nach wie vor als Minderheit an den untersten Rand der Gesellschaft gedrängt. Die Älteren von ihnen arbeiten in ihren traditionellen Berufen als Kupfer- und Silberschmiede, Korbflechter, Besenbinder, Löffelschnitzer. Die Jüngeren sehen darin keine Zukunftsperspektive. Während hierzulande Design und Handwerkskunst eine Renaissance erleben, bedarf es dort einer gewissen Starthilfe. Zerunian, die für Rado und Calvin Klein designt hat, und Weisz, Modedesigner und Creative Director zahlreicher österreichischer Modemagazine, haben es sich zur ehrenamtlichen Aufgabe gemacht, die Produkte der Roma weg von den Kunsthandwerksmärkten hin zum Design zu holen. Sie wollen ihnen Wege aufzeigen, wie sie ihre Produkte anders gestalten können als so, wie sie es bisher gewohnt waren. „Auf den Touristenmärkten sieht ein Kupferkännchen wie das andere vom Stand nebenan aus. Das führt nicht nur zu einem gesättigten Markt, sondern auch zum Preisverfall“, sagt Zerunian, „viele Roma haben überhaupt keine Einflüsse von außen, kein Fernsehen, kein Internet, kaum Zugang zu Bildung, wie also sollen sie es besser wissen?“ PRODUKTE MIT DESIGN AUFWERTEN Ein Ehepaar erhält für 20 Besen zwei Euro. Dafür arbeiten sie zu zweit zwei Tage lang. Das hinter dem Haus angebaute Sorghum wird geerntet, getrocknet, gebündelt, gewickelt, umgeschlagen und mit einer schlichten Holzklammer flachgepresst, genäht und am Schluss wird der Stiel hineingetrieben. „Uns hat der runde Besen fasziniert“, erzählt Weisz. Die Designer ergänzten den Handbesen um Kupferelemente und Lederbänder, die Roma aber waren zunächst unglücklich, denn der Besen war rund statt flachgedrückt, in ihren Augen nicht fertig. „Inzwischen mögen sie ihn auch, sie haben Vertrauen in die Kreativität und in ihre Fähigkeiten bekommen“, sagt Zerunian. Weisz und Zerunian haben sich bei der Designentwicklung der inzwischen auf 100 verschiedene Produkte angewachsenen Palette auf die Fähigkeiten der Handwerker eingestellt. Herausgekommen sind schöne, zeitgemäße Designprodukte, die inzwischen an erster Adresse in der Bukarester Innenstadt präsentiert werden. Meşteshukar Butiq Peter Weisz und Nadja lautet der Name, unter dem es gehämZerunian vom Roma-Demerte Kupferbecher, Silberschmuck, gesign-Projekt. Über die schnitzte Dreibeine und Mode zu ersteReisen nach Rumänien und hen gibt – weit entfernt von Kitsch und den Entstehungsprozess Folklore, nah an Kunst und Handwerk. bloggen sie: http://romaDer Wert liegt in Design und Qualität handicraft.tumblr.com statt in der Masse, die heute für diese Produkte nicht mehr gefragt ist. 17 E D I T I O N »WIR WOLLEN POSITIVE GESCHICHTEN ÜBER Iulia Mugescu (vorn links) und Andra Slaats (hinten rechts) bedrucken Tücher mit Erfolgsgeschichten. Hier: Vlad Gozman und Designerin Stephanie Klaura. MIGRATIONSHINTERGRUND AN DIE ÖFFENTLICHKEIT BRINGEN.« Andra Slaats „In einem dünnwandigen Kupferbecher“, erzählt Weisz, „stecken etwa 7000 Hammerschläge – ohne Vorlage wird aus einem flachen Kupferstück eine Schale.“ Die Roma verlassen sich heute wie einst auf Augenmaß und Gefühl. Inzwischen hat sich der Erfolg herumgesprochen, der Silberschmied war zu Gast im „Kulturjournal“ und in einem Beitrag der „Zeit online“, und der Funke scheint auch auf die Jungen überzuspringen. „Das ist wichtig, sonst geht diese Handwerkskunst verloren“, ist Zerunian überzeugt. „Sie empfinden plötzlich wieder Stolz auf das, was ihre Großeltern oder Eltern tun.“ DIE HERKUNFT ENTSCHEIDET Mit Stolz statt Mitleid haben auch die Schals von Younited Cultures zu tun. Das Start-up von Iulia Mugescu und Andra Slaats will die Erfolgsgeschichten von Migranten in Österreich erzählen. Versinnbildlicht als Designerschals, in denen sich Herkunft und Persönlichkeit der Porträtierten spiegeln. Einer von ihnen ist Vlad Gozman, der TedX Vienna gegründet hat. Designerin Stephanie Klaura hat den Schal mit ihm gemeinsam entworfen. Ein anderes Tuch erzählt die Geschichte von Adela Kuliga, Gründerin von Networking Youth Career. Sie vermittelt zwischen Firmen und Menschen mit Migrationsbiografie. Younited Cultures ist ein Non-Profit-Unternehmen, das die Einnahmen aus den in Österreich hergestellten Schals in Veranstaltungen, Workshops, Mentoringprogramme und Netzwerke investieren will – mit dem Ziel, Migranten vor Augen zu führen, wie viel sie in Österreich erreichen und gleichzeitig auch stolz auf ihre Herkunft sein können. „Es ist Tatsache, dass die Herkunft besonders im Beruf ein Selektionsfaktor ist“, sagt Slaats, „aber wir wollen nicht über Diskriminierung sprechen, sondern über Möglichkeiten. Einer von drei Unternehmern in Österreich hat einen Migrationshintergrund. Darauf konzentrieren wir uns.“ Slaats und Mugescu wollen Migranten untereinander vernetzen und sie zu einem positiven Zugang zu ihrer Situation ermutigen. Auch sie nehmen den Weg über Design und Handwerk, um den Negativdiskurs über Diskriminierung und Chancenlosigkeit hinter sich zu lassen und das positive Image zu fördern. GOODGOODS FLASCHENÖFFNER Aus Messing mit gehämmerter Oberfläche. Entworfen von Vandasye, das sind die Wiener Georg Schnitzer und Peter Umgeher, hergestellt in den Werkstätten der ÖHTB. € 29 00 FOTOS Felix Abrudan, beigestellt, Hammerschmid 18 MENSCHEN MIT A. E. Köchert A. E. Köchert Neuer Markt 15 • 1010 Wien Alter Markt 15 • 5020 Salzburg (43-1) 512 58 28 (43-662) 84 33 98 www. koechert.com E B D I T I O N PERSÖNLICHER FUSSABDRUCK L I C K I N D I E W E R K S T A T T TEXT Barbara Seemann • FOTOS Christine Ebenthal INDIVIDUELLE SANDALEN: URLAUB FÜR DIE FÜSSE 20 Wählen Sie Farbe und Sohle und lassen Sie sich die Sandale maßfertigen. Wahlweise kann sich Frau unter Gerhard Wiesers professioneller Anleitung auch ihr eigenes Paar Sandalen bei einem ganztätigen Schuhworkshop selber machen. Design your Sandals: Termine: 4. Juli oder 11. Juli 2015. Start: 9 Uhr bei Wieser Shoe Design, Gymnasiumstraße 32, 1180 Wien. € 249 00 Traditionelle Handwerkskunst trifft auf moderne Ästhetik: In einer kleinen K lobig und schwer – das war einmal. Maßschuhe von heute sind leicht und bequem. Gerhard Wieser muss es wissen: In seiner Währinger Manufaktur fertigt er seit zwei Jahren zeitgemäßes Schuhwerk in traditioneller Handarbeit. Mit gleicher Sorgfalt widmen er und sein Team sich auch der Reparatur andernorts produzierter Schuhe. Fußbekleidung beschäftigt die Wiesers schon seit mehreren Generationen. Bereits Gerhard Wiesers Vater und Großvater waren Schuster in Niederösterreich. Mit dem Schritt in die Selbstständigkeit ließ sich der gelernte Schuhmachermeister aber bewusst Zeit. Die Jahre in der Skischuh- und Alpinski-Sparte eines weltweit agierenden Sportartikelherstellers waren für ihn eine ebenso wertvolle wie intensive Erfahrung. Den Großteil der Woche verbrachte Wieser damals in Italien. 2013 übernahm er einen alten Traditionsbetrieb in Wien, baute ihn um und sperrte seine Schauschusterei auf. Richtung Süden zieht es ihn immer noch, vor allem auf der Suche nach neuem Leder. Die Qualität sei in Österreich auch top, die Auswahl in Italien aber unschlagbar, so Wieser. Den Beweis liefern nicht nur die feinsäuberlich geschlichteten Lederhäute in seinem kleinen, aber umso feiner sortierten Lager. Sondern auch die vielen ausgestellten Schuhdesigns. Dreieinhalb bis vier Monate vergehen zwischen dem anfänglichen Beratungsgespräch und den ersten Schritten im neuen Schuh. Live, per Foto oder Mail können die Kunden mitverfolgen, wie in 25 bis 30 Arbeitsstunden ihr ganz persönliches Schuhpaar entsteht. Deutlich schneller geht es freilich bei der für die „Presse“-EDITION kreierten sommerlichen Sandalen-Variante. Den individuellen Designwünschen sind aber auch hier kaum Grenzen gesetzt. Frau hat sogar Gelegenheit, unter Gerhard Wiesers professioneller Anleitung selbst in die Rolle der Schuhmacherin zu schlüpfen und lokale Antwort auf die gehypten Ancient Greek Sandals zu kreieren. FOTO Jürgen Hammerschmid (Produkt) Schauschusterei in Wien Währing fertigt Gerhard Wieser Maßschuhe an. E D I T I O N Frisches Rot, Blau, Grün oder doch dezentes Schwarz? Als Schlapfen oder Sandale? Mit sommerlich heller oder pflegeleicht dunkler Sohle? Maßschuhe bieten eben nahezu unendliche Möglichkeiten. 1 Der Kunde wählt Modell und Farbdesign. 2 Anschließend werden die Füße vermessen. 3 Die Einzelteile (Oberleder, Futterleder, Lederinnensohle, Gummisohle) werden zugeschnitten. Für die Riemen werden Ober- und Futterleder sowie ein dazwischen liegendes Leinenband, das der Stabilisierung dient, mithilfe einer Nähmaschine vernäht. 4 Die Riemen werden am Fuß des Kunden maßgespannt und an der Unterseite der Lederinnensohle verklebt. 5 Nach dem Verkleben von Gummi- und Lederinnensohle erfolgt der abschließende Schliff der Sohlenränder (zuerst grob, dann fein). 21 E I D I T I O N DEN HUND AUFTAKELN N D E R W E R K S T A T T TEXT Barbara Seemann • FOTO Michèle Pauty HUNDELEINE Zwei Meter lange Führleine, gesplissen, 10 mm dick, für die „Presse“-EDITION exklusiv in den Farben Navy und Stahlgrau, getakelt mit je zwei Karabinern und zwei Ringen aus Messing für das Verstellen der Länge. 22 € 85 00 In Wien Donaustadt stellt Michael Lohse schicke Hundeleinen aus robustem Tauwerk her und schlägt so der Wegwerfgesellschaft ein Schnippchen. M ichael Lohse ist passionierter Segler und stolzer Hundebesitzer. Der Zusammenhang erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Angefangen hat alles mit der vergeblichen Suche nach einer gleichermaßen robusten wie schicken Leine für seinen Border Collie Camillo. Mangels zufriedenstellender Alternativen beschloss der kreative Hundebesitzer, es selbst besser zu machen. Seit März 2014 fertigt er in seiner Wiener Spleisswerkstatt hochwertige Hundeleinen aus ungewöhnlichem Material. Es handelt sich dabei – Segelbegeisterte ahnen es bereits – um gesplissenes und getakeltes Tauwerk. Durch das Spleißen bzw. Verflechten der einzelnen Stränge erreicht Michael Lohse eine bruchfeste Verbindung der verwendeten Taue. Der abschließende Takling verhindert späteres Aufdröseln. Auf diese Weise entstehen in Handarbeit langlebige Hundeleinen mit maritimem Touch. Als kleiner Familienbetrieb setzt die Spleisswerkstatt auf Teamwork. „Die Designideen stammen meist von meiner Frau, ich bin für die Umsetzung verantwortlich“, berichtet Michael Lohse. Um Belastungstests an den nach alter Seemannstradition gefertigten Stücken kümmert sich wiederum Familienhund Camillo. Gut zehn Leinenmodelle nennt der vierbeinige Qualitätsmanager inzwischen sein Eigen. Hochwertige und pflegeleichte Materialien sowie Langlebigkeit sind den Lohses gerade in Zeiten der Wegwerfgesellschaft ein Anliegen. Und damit stoßen sie auch außerhalb Österreichs auf Gefallen. Selbst New Yorker Hundebesitzer wurden via Onlineshop bereits auf die Produkte der Spleisswerkstatt aufmerksam. E D I T I O N 23 Für die EDITION hat Hundebesitzer Michael Lohse eine exklusive Leinenserie in den „Presse“Farben Navy-Blau und Stahlgrau kreiert. 1 Das robuste, farbechte und waschbare Leinenmaterial wird in speziellen Seilereien in Deutschland für die Spleisswerkstatt gefertigt. 4 Die gesplissenen Produkte werden vernäht und verklebt sowie durch abschließendes Takeln zusätzlich fixiert und dauerhaft gegen Aufdröseln geschützt. 2 In Wien angekommen, erfolgt das Ablängen (Zuschneiden auf die benötigte Länge). 5 Die mit einem Türkischen Bund (Zierknoten) versehenen Hundeleinen werden auf Zugfestigkeit sowie saubere Verarbeitung getestet und für den Versand vorbereitet. 3 Je zwei massive Scherenkarabiner und Ringe aus Messing werden eingesplissen (nach alter Seemannstradition eingeflochten). E B D I T I O N PURE LIEBE L I C K I N S A T E L I E R TEXT Barbara Seemann • FOTOS Michèle Pauty GOLD- UND SILBERMINX Dürfen wir vorstellen? „Minx“. Die Clutches sind 23 cm breit, 21 cm hoch, 2 cm dick, aus einem Stück Rindsleder gefertigt und mit Magnetverschluss versehen: Josef Wagner, der hinter dem Label Amorous Rapture steht, finalisiert persönlich die Taschen für die „Presse“-EDITION mit blauem Strich. 24 € 290 00 Der Designer und bildende Künstler Josef Wagner mag es schlicht. Unter dem Label Amorous Rapture kreiert er exklusive Taschen ohne Schnickschnack. V on den ersten Schmetterlingen im Bauch zur ganz großen Liebe – die Bandbreite amouröser Gefühle spielt in der Arbeit des Halleiner Künstlers und Taschendesigners Josef Wagner eine zentrale Rolle. Amorous Rapture (zu Deutsch: verliebte Hingerissenheit) heißt sein 2013 gegründetes Label, „Heartbow“ (Herzbogen) seine vielbeachtete erste Taschenlinie. Eines ihrer Kennzeichen: der Schriftzug „le coup de foudre“ (Liebe auf den ersten Blick). Die Gründe für ebendiese Liebe sind jedenfalls schnell erklärt: ästhetisch-unkompliziertes Design, edles Leder, liebevolle Handarbeit und das gewisse, leicht irritierende Etwas. Im Fall der für die „Presse“-EDITION kreierten Clutch „Minx“ liegt der charmante Störfaktor im von Josef Wagner händisch aufgemalten blauen Farbstreifen. Ihre Form verdankt die – laut Übersetzung des Künstlers – „verruchte kleine Hexe“ dem Kuvert eines Liebesbriefs. Dass es in manchen Fällen womöglich doch nicht zu den ganz großen immerwährenden Gefühlen reicht, könnte am nicht vorhandenen Innenleben der Taschen liegen. Josef Wagners Idee dahinter: Nichts verstecken, jeden Verarbeitungsschritt sichtbar machen. Schließlich sei auch in der Liebe irgendwann der Punkt der vollkommenen Offenlegung erreicht. Eben dann, wenn aus erster Verliebtheit echte Liebe werde, so der Künstler. Während Fans von Reißverschlüssen, Innenfächern und Karabinern an dieser Stelle vermutlich ihre Zuneigung zu Amorous Rapture überdenken, machen die Herzen designaffiner Puristinnen einen Sprung. E D I T I O N Amorous Rapture fertigt Taschen jeweils aus einem einzigen Stück Leder. Auf Futterstoff und sonstiges Innenleben verzichtet Designer und Künstler Joe Wagner. 1 Anfangs tüftelt Josef Wagner mithilfe eines originalgetreuen Papiermodells an den perfekten Proportionen. 2 Über einen bayrischen Händler bezieht er italienisches Rindsleder. Die jeweiligen Farben sind nur begrenzt vorhanden, folglich sind auch die Taschen limitiert. 3 Mit einer Aluschablone und einem speziellen Messer schneidet Wagner das Leder für die Clutches von Hand zu. Sie werden aus einem Stück gefertigt. 4 Das Logo lässt er auflasern, ein Salzburger Täschner vernäht das Leder mithilfe einer Nähmaschine. 5 Zurück im Halleiner Amorous-RaptureStudio, wird die „Minx“ mit einem Magneten versehen. Joe Wagner selbst malt den blauen Streifen auf. 25 K U N S T & K U L T U R DIE HOHE KUNST E N E M E I S T E R S C H A U TEXT Marie-Theres Stremnitzer Die einen üben Reitkunst bis zur Perfektion, die anderen treiben das Kunsthandwerk auf die Spitze. Im Herbst gibt das französische Label Hermès erstmals in Wien Einblick in die eigenen Werkstätten. Wo? Natürlich in der Spanischen Hofreitschule. FOTOS Michael Rzepa, Stefan Seelig,, beigestellt 26 I K U N S T & K U L T U R Beim Festival des Métiers der Ateliers Hermès gibt das Luxusunternehmen Einblick hinter die Kulissen der mittlerweile raren Berufe. Nun macht es erstmals in Wien halt. Von 22. bis 27. September in der Stallburg der Spanischen Hofreitschule. Der Eintritt ist frei. 27 M it Elan betritt Elisabeth Gürtler das Büro in der Spanischen Hofreitschule, am Arm eine schwarze Tasche von Hermès. Auf den Schreibtischen der Mitarbeiterinnen türmt sich Arbeit, Werbebroschüren stapeln sich in den Ecken neben dem Kamin, ebenso Post auf dem Besprechungstisch. Darin kündigen sich Ehrengäste und Prominente für das große Jubiläum in der Hofburg an. Die letzten Vorbereitungen für die Feierlichkeiten Ende Juni müssen getroffen werden. Mit der Spanischen Hofreitschule verhält es sich ähnlich wie mit der Wiener Staatsoper: Alle sind stolz darauf, die meisten wissen, wo sie ist – aber wie viele waren je drin? Seit Gürtler, selbst passionierte Reiterin, dort als Leiterin fest im Sattel sitzt, hat die ehemals etwas verstaubt wirkende Institution eine Veränderung durchgemacht. Geschickt gelingt es Gürtler, die Reiterwelt mit LifestyleThemen zu verknüpfen. Das ist nicht abwegig, denn schließlich ging es hier schon einst zu Kaisers Zeiten vor allem ums Plaisir. Logische Konsequenz: Das Luxuslabel Hermès hat die Stallburg der Hofreitschule auserkoren, um dort mit seinem Festival des Métiers haltzumachen. Seit 2011 tourt die vermutlich bekannteste Ledermanufaktur mit einer Handwerksschau durch die Welt – Toronto, Seattle, Hamburg, London, Shanghai –, und im Frühherbst wird nun auch in Wien interessierten Besuchern der Blick hinter die Kulissen des Traditionshauses gewährt. Ausgewählte französische Kunsthandwerker aus den Ateliers Hermès lassen sich bei der Herstellung der gefragten Seiden-Carrés, Taschen, Sättel, Handschuhe und Schmuckstücke über die Schulter schauen. Wer meint, es handle sich hierbei doch nur um Luxusgüter, mit dessen Vorurteilen wird recht bald aufgeräumt. Was beim Festival des Métiers gezeigt wird, ist Anachro- »WENN ICH ALLES UNTER ZEIT- UND GELDDRUCK MACHE, GEHT VIEL WISSEN VERLOREN.« Elisabeth Gürtler nismus in seiner pursten und begehrtesten Ausprägung. Es ist Können, das sich dem Versinken zwischen den ersten Dampfmaschinen der industriellen und den 3-D-Druckern der digitalen Revolution widersetzt. Genau so wird Kenntnis, Wissen, das verloren zu gehen droht, zum fast unbezahlbaren Gut. Das Festival des Métiers ist so etwas wie die erlesene Version eines Freilichtmuseums, denn verkauft wird hier nichts, dafür gäbe es nach einer vollen Arbeitswoche nicht annähernd genügend Produkte. KEIN STICH ZU VIEL Handgenähte Krawatten, die berühmte, von Jean Dumas entworfene Kelly Bag, handbedruckte Tücher entstehen vor den Augen der Zuschauer. Die Designs der Tücher werden Farbschicht für Farbschicht von den dunkelsten zu den hellsten Tönen im Siebdruckverfahren aufgetragen – bis zu 46 Farben in ebenso vielen Durchgängen. Für die Herstellung einer Kelly Bag, eigentlich das zunächst wenig erfolgreiche Damenmodell einer Herrenreisetasche aus den 1930er-Jahren, braucht ein Täschner etwa 20 Stunden. Die Auswahl des Leders, die Gerbung, der Zuschnitt sind hier nicht eingerechnet. Fünf Bestandteile und zwei Stunden Arbeit benötigt allein der Henkel. K U N S T & K U L T U R Das Hermès-Logo, eine hinter zwei Pferde gespannte Kutsche mit ihrem davorstehenden Besitzer geht auf eine Zeichnung des Malers Alfred de Dreux zurück. Gerüchteweise starb dieser durch einen Sturz vom Pferd. 28 Firmengründer Thierry Hermès war gelernter Sattler und begann zunächst mit der Herstellung von Zaumzeug und Pferdegeschirr. Er verstand es, mit der Zeit zu gehen. Als die Pferde langsam von Straßenbahnen und Autos abgelöst wurden, erweiterte er sein Sortiment um hochwertige Koffer und Ledertaschen. Die ersten Handtaschen gab es ab 1920. Es waren auch damals schon die lange Haltbarkeit und die handwerkliche Präzision, die Hermès in ganz Europa begehrt machten. Das Logo mit dem Pferdewagen, orange Kartonagen und Parfums kamen erst in den 1950ern hinzu. Sättel, Zaumzeug, Lederpflege, selbst Putzutensilien für die Pferdepflege werden aber nach wie vor als Teil des Kerngeschäfts betrachtet. In der Hofreitschule sucht man danach jedoch vergeblich. „Hermès-Sättel können wir uns nicht leisten“, sagt Gürtler. „Unsere weißen Galasättel aus Rauhleder werden von der Sattlerei Spirig in St. Gallen gefertigt.“ ZEIT, NICHT GELD Was Hermès auf dem Gebiet der Handwerkskunst macht, entspricht etwa dem, was die Spanische Hofreitschule auf dem Gebiet der Reitkunst leisten will. Sie ist die weltweit älteste Institution, in der die Hohe Schule unverändert gepflegt wird. Diese entwickelt die natürlichen Bewegungsanlagen der Pferde in Gang und Sprung zur Perfektion – in vollkommener Einheit mit dem Reiter. Ihre bis heute relevanten Ursprünge hat die klassische Reitkunst im antiken Griechenland. Der griechische Politiker Xenophon, Feldherr und Anhänger von Sokrates, hat in seinem Werk „Über die Reitkunst“ bereits um 350 v. Chr. die heute noch gültige ethische Grundhaltung und Anleitung zur sorgfältigen, gewaltfreien Gymnastizierung von Pferden formuliert. Die Aufzucht und das Training der Lipizzaner in Xenophons Sinne dauert Jahre, die Ausbildung zum Bereiter ebenso. Seit sich die Reiterei zum Breitensport entwickelt hat, spielen auch hier Zeit und Geld eine große Rolle. Muße, das Wichtigste in der klassischen Reitkunst, ist gleichzeitig auch das Teuerste. „Wir bilden der Kunst wegen aus. Wir leisten uns den Luxus, die Pferde unabhängig von Zeit und finanziellem Druck auszubilden. Wir bilden nicht aus, um die Pferde zu verkaufen oder um sie bei Turnieren einzusetzen und sie, wenn sie viele Preise gewonnen haben, teurer weiterzuverkaufen“, erzählt Gürtler. „Wir sind heute vielmehr so etwas wie das Korrektiv. Wenn ich alles unter Zeitdruck mache, dann geht viel von dem Wissen und der Zeit, die man dem Pferd geben muss, verloren. Wir schaffen ein Bewusstsein für diese Kunst und geben das auch an die Reiterwelt weiter.“ VIP-TICKETS: FÊTE IMPÉRIALE UND JUBILÄUM DER HOFREITSCHULE Imperial feiern: Eintritt zur Jubiläumsvorführung auf dem Wiener Heldenplatz in der 1. Reihe Tribüne plus VIP-Ticket für die Fête Impériale in der Hofreitschule am 26. Juni 2015. Zum Last-minute-Sonderpreis. Pro Person € 300 00 Fahren Sie Ihre nächsten Erfolge ein Unser kostenloser Chauffeur-Service für First-Class- und Business-Class-Reisende bringt Sie direkt vom Terminal aufs Grün. So kommen Sie entspannt an und sind bereit, Ihre Performance auf ein neues Niveau zu bringen. Entspannen Sie sich in unseren exklusiven Flughafen-Lounges w Gourmetküche Mehr Informationen in Ihrem Reisebüro oder bei Emirates unter emirates.at oder Tel: 01/206091999. E D I T I O N CHARAKTER ENTWICKELN KOLUMNE Christine Ebenthal Christine Ebenthal fotografiert für die Magazine der „Presse“. Schweinchen Mathilda ist Hauptdarstellerin in ihrem ersten Kinderbuch. 30 F ür Fahrräder habe ich nicht viel übrig, ich zeichne sie auch nicht besonders gern. Dennoch habe ich gerade eine Figur entworfen, die immer eines bei sich hat. Sie wollte es unbedingt. Für mich als Illustratorin ist es einer der schönsten Momente, wenn der Charakter, den man entwickelt hat, aufhört, das zu tun, was man ihm vorgibt, und stattdessen selbst bestimmt, was er als Nächstes tun oder haben möchte. Das erste Kinderbuch, das ich illustriert habe, ist im März erschienen. In „Mathilda will zu den Sternen“ geht es um Träume und große Wünsche. Ich habe mich sehr über den Wunsch gefreut, den Schwerpunkt in dieser Kolumne auf meine Arbeit als Illustratorin zu legen. Für mich ist das ein Herzensthema, wie auch die Fotografie, die eigentlich meine Hauptaufgabe in der „Presse“-Redaktion ist. Fotografie und Illustration klingen im ersten Moment wie unterschiedliche Disziplinen, beeinflussen sich aber sehr und sind in der Bildfindung stark verbunden. Das Finden der idealen Linie beim Zeichnen wird zum Finden des idealen Lichtwegs über den Körper beim Fotografieren. Das Momentum, das gern in der Fotografie strapaziert wird, muss auch in einer Zeichnung spürbar sein. Die Vibration, wenn sich die Mine an der rauen Papieroberfläche abreibt, erinnert an die Spannung zwischen Kamera und Porträtiertem. Ich traue mir zu, an einem Foto erkennen zu können, ob der Fotograf auch zeichnen kann oder nicht. Als Zeichner selektiert man im Kopf das Wichtigste einer Szene, eines Moments, eines Menschen, einer Landschaft; nur diese Selektion übernimmt man auf das Blatt, außer man ist ein Fan von fotorealistischen Arbeiten und hat viel Zeit. Diese Art, ein Motiv zu selektieren oder komplett frei zusammenzustellen, ist genauso wie die starke Linie, die man an der richtigen Stelle setzen muss; sie ist so etwas wie ein Fingerabdruck, an dem man den Künstler erkennen kann. Diesen Wahrnehmungsfilter hat man immer im Kopf, auch am Fotoset, das ist etwas ganz anderes, als einfach das abzubilden und zu arrangieren, was man vorfindet. PERSPEKTIVENWECHSEL Auf der Suche nach dem Stern lasse ich Mathilda auf jeder Buchseite durch eine neue Perspektive springen. Wie in einem Fotoband. In der Fotografie, das muss ich zugeben, fällt der ständi- E D I T I O N TIPP: „Mathilda will zu den Sternen“. Wie schmecken eigentlich Sterne? Über große Wünsche und darüber, wie man ihnen näherkommt. Von Michael Stavarić und Christine Ebenthal (im Nord-Süd-Verlag erschienen). ge Perspektivenwechsel leichter. Ich habe das Glück, als Magazinhauptfotografin jede Woche großformatige Fotografien und Cover veröffentlichen zu können. Als Kinderbuchillustratorin muss ich mich jedoch genau wie alle anderen hinten anstellen. Noch schwieriger, als überhaupt in die Zeitung zu kommen, ist es, in die Zeitung zu kommen, für die man arbeitet. Die eigene Geschichte muss schon eine Spur interessanter als eine redaktionsfremde sein. Und Kinderbücher bekommen ganz grundsätzlich weniger mediale Aufmerksamkeit als Romane. Ich frage mich, was die Kinder jener Erwachsenen lesen, die Kinderliteratur nicht kennen, denen nichts empfohlen wird? Das, was im Buchladen zufällig in den Wagen fällt? Was die Verlage auf die Bestsellerlisten schubsen? Was Amazon vorschlägt? KÖNIGSKLASSE KINDERBUCH Meine Liebe zu Kinderbüchern wird immer größer. Dass ich gleich das erste eigene Buch für einen großartigen Autor illustrieren konnte, ist ein Glücksfall. Michael Stavarič, der vor allem Romane schreibt, nennt Kinderbücher die vergessene Königsklasse der Literatur. Kein Wunder, dass sich einige Autoren erst nach dem dritten Roman an ein Kinderbuch trauen. Als Illustratorin kann ich nur bestätigen, wie anspruchsvoll die Umsetzung ist. Zum Beispiel bei anthropomorphen Charakteren, meinem bevorzugten Motiv: Man muss die naturgetreue Darstellung von Mensch und Tier beherrschen, die Überschneidungsflächen in Bewegung und Ausdruck finden und diese zusammenführen und überhöhen. Plumpe Verniedlichung darf dabei nicht herauskommen. Selbstverständlich sollen Bücher altersgerecht sein und beseelt von entrückten und verzückenden Gestalten. Aber man muss seine Leser, egal, welchen Alters, ernst nehmen. Es ist wichtig, schon früh komplexe Themen anzubieten und ästhetische Prinzipien zu vermitteln. Die Fantasie soll angekurbelt werden. Die Deutungshoheit muss jedoch dem Leser überlassen bleiben. Im Wesentlichen wendet sich auch unser Buch an keine bestimmte Altersstufe und lässt viele Lesarten zu. Genau darin liegt wohl die Kunst: Kinder und Erwachsene als Publikum zu vereinen. Übrigens ist es eine Wohltat, beim Small Talk nicht nur Fotografie, sondern auch Illustration im Repertoire zu haben. Für Zeichnungen (immer Beispiele dabeihaben!) bekommt man nicht nur ehrliche Anerkennung, es hat auch noch nie jemand versucht, mich in eine Illustratorinnenkategorie einzuordnen. Das passiert nämlich als Erstes, wenn man als Profession die Fotografie nennt. Man gerät in absurde Diskussionen, in denen zum Beispiel vehement versucht wird, Porträt und Modefotografie zu trennen. Aber, das verrate ich jetzt einfach mal: Bei beiden ist das Motiv ein Mensch. Bei der Illustration müsste man in so einer Situation sagen, das Motiv bestehe immer aus Linien und Flächen. Aber Gott sei Dank fragt das niemand. »ES IST EINE WOHLTAT, BEIM SMALL TALK NICHT NUR FOTOGRAFIE, SONDERN AUCH ILLUSTRATION IM REPERTOIRE ZU HABEN.« 31 E B E S D I T I O N MEISTER DER KLEINSERIEN U C H I N D E R W E R K S T A T T TEXT Barbara Seemann • FOTOS Christine Ebenthal PICKNICKDECKE Grauer, imprägnierter Strichloden, eingefasst mit gewachster LeinenCanvas-Borte, darunter dunkelblaues, wasser- und reißfestes Nylon, Futter aus weichem Baumwoll-Fleece. Größe: 2,20 x 1,50 Meter € 25600 32 SONNENSCHIRM Formschöner Griff und Stock aus Kastanie. Hergestellt in der Mailänder Schirmmanufaktur Francesco Maglia. Länge als Regenschirm: 105 cm und zusammengeschraubt als Sonnenschirm-190 cm. Spannweite: 130 cm. Inkl. passender Tragetasche. € 39900 In Zusammenarbeit mit ausgewählten Familienbetrieben kreiert Z Stillsegler funktionale, zeitlose Lieblingsstücke. urück zu den „ganz normalen“ Dingen will Franz Eisl mit seiner Marke Stillsegler und meint damit Qualität und Nachhaltigkeit. Aufgewachsen in einem Bäckerei-Betrieb, sind ihm handwerkliche Tätigkeiten seit frühester Kindheit vertraut. Die Herstellung hochwertiger Produkte erachtet er nach wie vor als selbstverständlich – trotz oder vielleicht sogar wegen der aktuellen Schnelllebigkeit. Stillsegler jedenfalls steht seit 2008 für zeitlos-reduzierte Wohn- und Modeaccessoires mit ästhetischem und funktionalem Mehrwert. Auf das Stammhaus am Ufer des Traunsees folgten ein Shop im Salzburger Arthotel Blaue Gans und je ein weiterer in der Wiener Innenstadt sowie dem hippen Münchner Glockenbachviertel. Gemeinsames Kennzeichen: Formschönes von der Vase bis zum Armreifen sowie Entschleunigung pur. Gefertigt werden die Klein- bis Kleinstserien in Zusammenarbeit mit rund zehn Manufakturen im In- und Ausland. Der Lodenproduzent ist in Österreich beheimatet, die Glasbläserei in Böhmen, die Lederwarenmanufaktur in Italien. Größtenteils Familienbetriebe, sind sie allesamt den traditionellen, für die Region typischen Handwerkstechniken verpflichtete Spezialisten. Hergestellt wird nach Entwürfen von Franz Eisl samt Team. Mit viel Fingerspitzengefühl und ohne zeitliches Limit tüftelt der anspruchsvolle Design-Liebhaber an Form, Farbe, Haptik und Verarbeitung seiner Produkte. Ganze zwei Jahre hat beispielsweise die Suche nach den idealen Materialien für die Picknickdecke gedauert. Wie auch bei den anderen via „Presse“-EDITION erhältlichen Produkten – ein Schal, eine Handtasche, ein Schirm – ist das Ergebnis ein zeitloses Produkt mit Liebe zum Detail. E D I T I O N kt e vo n M eh r P ro d u S ti ll se gl er au f S ho p . D ie P re ss e . co m 33 Eine österreichisch-britische Melange made in Austria, so lässt sich die aufwendig kreierte, wetterfest Picknickdecke wohl am treffendsten beschreiben. 1 Farbzusammenstellung und Konzeption sind in diesem Fall Chefsache. Franz Eisls Materialwahl: österreichischer Strichloden (bekannt vom guten alten Wetterfleck), weiches Baumwoll-Fleece, reißfestes Nylon und gewachste Baumwolle aus Großbritannien (dort vor allem verwendet für Regenjacken) 2 In einer Schneiderei im steirischen Vulkanland entsteht aus diesen Materialien Schritt für Schritt eine Picknickdecke. 3 Auf einem großen Schnitttisch werden die einzelnen Lagen auf Maß gebracht, für die weitere Verarbeitung fixiert und aufgespannt. 4 Bis zu drei Personen nähen an der Decke. Insbesondere die Verarbeitung der Ränder erfordert Geduld und Sorgfalt. 34 QUERVERKOSTET B E I G E N I E S S E R N Foto Jürgen Hammerschmid 35 Man braucht das optimale Glas, die richtigen Zutaten und natürlich die exakten Handgriffe für den perfekten Genuss. Wir kosten Cocktails (hier im Kussmaul), Weine, Siebengangmenüs – und 20 Jahre alten Essig. W 36 E I N & G O U R M E T W E I N & G O U R M E T RÜCKKEHR DER HAUSBAR C O C K T A I L S M I X E N TEXT Roland Graf • FOTOS Jürgen Hammerschmid Den berüchtigten „Three Martini-Lunch“ gibt es nicht, doch der Glamour der Cocktailkultur ist wieder en vogue. Und das nicht nur in schicken Bars, sondern auch im Wohnzimmer und auf der Terrasse. Unsere Profitipps helfen auf dem Weg zum Heim-Mixologen. D Die richtigen Accessoires, das passende Rezept, ein bisschen Verve - schon steht dem Hobby-Barkeeper die Welt der Cocktails offen. ie Hausbar, die Don Draper in der TV-Serie „Mad Men“ sein Eigen nennt, faszinierte ebenso sehr wie die Geschwindigkeit, mit der sie sich nach erfolgreichen Meetings leerte. Drapers Werber-Kompagnon Roger Sterling pflegte auch den rituellen „Three Martini-Lunch“, eine Geheimwaffe um Millionenetats der Kunden. Kein Wunder, dass das Cover der DVD-Edition von „Mad Men“ einmal nur die Cocktailgläser statt der Darsteller zierten. Die Frage, die sich Zuseher stellten, war einfach: Warum mache ich das nicht auch? In Zeiten, in denen jeder schon mehr über die servierten Rotweine zu erzählen weiß als der Gastgeber selbst, muss dieser anders nach Anerkennung suchen. Cocktails sind da ein guter Weg, nachdem die Schirmchendrinks lang genug als infantile Alternative zum seriösen Weindiskurs gegolten haben. Was konkret (bildungs-)durstige Privatiers interessiert, lässt sich festmachen. „Es geht vor allem um drei Spirituosen: Scotch, Rum und Gin“, so Erhard Ruthner. Der Wiener Fachmann (www.raise-yourspirits.at) führt private Runden laufend in die Drink-Welt ein, „vor allem beim Rum sind viele Einsteiger dabei“. DAS MINIMALGESETZ Die fassgelagerten Dark Spirits stehen momentan bei Barprofis hoch im Kurs. Wenn Loos-Bar-Mixer Peter Kunz nach Rezepten, die daheim gelingen, befragt wird, greift er als Erstes zur Tequila-Flasche: „Die Paloma passt zum Sommer, der Grapefruitsaft erfrischt super.“ Zudem ist der Mix aus dunklem Tequila, Limettensaft und Grapefruitlimonade schnell zubereitet und bringt quasi InstantUrlaubsfeeling mit. Barprofi Kunz selbst hat einst mit Experimenten zu Hause begonnen. „Am Anfang standen die Klassiker aus Charles Schumanns Barbuch, also Manhattan und Martini.“ Nur wenige Zeit später stand der 37 W E I N & G O U R M E T Wiener Neustädter dann selbst in München bei der Barlegende Schumann am Tresen. Mittlerweile hat er für die neue Karte der Loos Bar einige Kreationen für dieses „Museum, das auch Getränke ausschenkt“ (©Barchefin Marianne Kohn) entwickelt. Den Kollegen an der Hausbar gibt er einen Ratschlag mit: „Man muss schauen, dass man mit so wenigen Produkten wie möglich das meiste herausholen kann.“ Denn verstaubende Flaschenkollektionen machen noch kein Drinklabor. NACHHALTIGE EIGENBAULIMONADE MOST ( VIERTEL) WANTED: FARTHOFERS BRÄNDE Mit einem Paukenschlag betrat Josef Farthofer die internationale Spirituosenbühne. Öhling mussten die Juroren der Londoner International Wine and Spirits Competition erst im Atlas suchen. Doch am Ergebnis war für sie nicht zu rütteln, ein Mostviertler Nobody hatte die Finnen, Polen und Russen entthront und den weltbesten Wodka erzeugt. Das war 2012 und seither ist die Familie „O“, wie Farthofer seine Serie an internationalen Spirituosen in Bioqualität nennt, gewachsen. 38 Neben dem berühmt gewordenen Organic Wodka gibt es nun auch Gin und Rum aus dem Amstettner Umland. Die Suche nach den Zutaten, etwa den aromagebenden Kräutern, Wurzeln und Blüten für den Gin, die sogenannten Botanicals, fordert die Geduld des destillierenden FH-Lektors durchaus. „Auch beim Zuckerrohr mussten wir bis nach Indien gehen, nur dort gab es die Qualität, die wir wollten“, plaudert der Jungvater aus dem Nähkästchen des Brenners. Die Anstrengung des Gründers der Mosterlebniswelt Mostelleria zahlt sich aus, vergangenen Monat kürte das deutsche Barmagazin „Mixology“ den „O“-Gin zum besten Produkt der deutschsprachigen Welt. So sehr die internationalen Spirituosen Farthofers Namen bekannt gemacht haben, so eifrig tüftelt er auch an den Mostviertler Spezialitäten. Sein fassgereifter Mostello aus Birnensaft und -brand etwa ist der Liebling des Brenners. Und dann gibt es ja noch den Bergheuschnaps, für den das Gras der Wiese, durch die der junge Josef gestromert ist, zum Brand veredelt wird. Fahrthofer-Trio aus Organic Premium Rum, Gin (Silbermedaille „Falstaff“-International-Bar-and-Spirits-Trophy 2013) und Wodka (Goldmedaille IWSC 2012). Je 700 ml. inkl. einer Besichtigung der Biodestillerie und einer Verkostung des preisgekrönten Wodkas. € 134 00 Loos-Bar-Mixer Peter Kunz rät, mit möglichst wenigen Produkten möglichst viel herauszuholen. Dafür lassen sich aus wenigen Basisrezepten nur durch den Austausch von Spirituosen Variationen entwickeln. Der Boulevardier, den Kunz Einsteigern empfiehlt, da er zu gleichen Teilen aus Bourbon, Campari und Vermouth besteht, wird durch Austausch des Whiskeys durch Gin zum italienischen Negroni. Der wiederum eignet sich hervorragend als Mitbringsel zu Grillpartys. Da er ohne verderbliche Zutaten wie Früchte auskommt, lässt er sich komplett vorbereiten. „Prebottled“ nennen das die Profis; einen Drittelliter von Campari, Gin und Vermouth in der Flasche zu vermischen und kalt zu stellen, macht einen schon zum CocktailKellner. Die frischere Variante, historisch der Vater des Negroni, ist wiederum der Americano. Einfach gesagt, stellt der typische Aperitivo unserer Nachbarn ein Campari-Soda mit Vermouth dar. Fragt man den Wiener Großmeister der selbst gemachten Erfrischungen – Hubert Peter aus dem Kussmaul am Spittelberg – nach seinem Tipp für dilettierende Heimbarkeeper, setzt er auf die Farbe Gelb. Der für seine Limonaden, Sirups und Tonics bekannte Vorarlberger empfiehlt eine Paprika-Zitronen-Limonade. Die sei gleich doppelt sommertauglich, so Peter, „aus den Resten kann man ein Chutney für die Grillparty machen“. Mit dem gleichen Rezept bekommen Kinder eine Limo, die Erwachsenen haben etwas für den Cocktail, denn statt 1:6 mit Wasser lässt sich der Mix W E I N & G O U R M E T Hubert Peter, Großmeister an der Bar des Restaurants Kussmaul, braut auch Sirups und Tonics selbst. auch 1:1 mit Gin und Wodka servieren. Aus 0,7 Litern Zitronensaft, 70 Deka roten und gelben Paprika und Zitrusschalen wird mit einem Liter Wasser und einem halben Kilo Zucker ein Sirup eingekocht. Nach einer Viertelstunde kommt noch ein Büschel (zehn Deka) Majoran dazu, dann ruht die Limonade zwei Stunden. DER PROFI LÄSST WASSER Wo die Fallen für die ambitionierten privaten Mixologen lauern, weiß Christian Ebert. Der Leiter der Wiener Barschule (www.barschule.at) sieht seit Jahren einen konstanten Anteil an „Privaten, die sich schon länger mit Spirituosen und Drinks beschäftigen und es irgendwann g’scheit lernen wollen“. Schwierigkeiten bereiten vor allem die Bargeräte, wobei das „meist eine Frage der Routine ist“. Für Aha-Erlebnisse bei den Anfängern in Sachen Cocktailkunst sorgen oft banale Profihandgriffe. Dass man das Schmelzwasser beim Vorkühlen der Gläser wegleert, „ist dann für alle logisch, aber gemacht hat man es halt nie“. Bis die Novizen nach zwanzig Lerneinheiten (Kostenpunkt: 430 Euro) Freunde in der Profi-Bar bewirten, vergeht eine knappe Woche. „Da trauen sich dann viele schon ans Freepouring“, so Ebert. Für Noch-nicht-Profis: Er meint das freihändige Abmessen der Getränkemenge ohne das Barmaß, genannt Jigger. „Alles eine Frage der Übung“, macht der Mix-Lehrer Mut. Man muss nur damit beginnen. ZU HAUSE GLÄNZEN: EIN GLASS ROYAL FÜR COCKTAILS Bei Cocktailwettbewerben kostet die Kategorie „Präsentation“ oft auch den eloquentesten Mixer Punkte. Denn so lustig turmhohe Dekorationen auf dem Holzspieß aussehen, wenn sie beim ersten Kostschluck das Auge bedrohen, ist Schluss mit der Höchstnote. Andererseits macht schon ein blitzend roter Sommerdrink einfach Lust, auch einen zu bestellen. An der Bar ist halt das ganze Glas ein Schaufenster. Und genau damit hat Glass Royal seinen Siegeszug angetreten. Ob im Waldorf Astoria, dem Burj al Arab oder dem Armani-Hotel, die Gläser stammen oft aus Graz, wo man sich seit 2012 „um die weltweite Fünf-Sterne-plusKategorie kümmert“, so Geschäftsführer Georg Poguntke. Wenn ein weltbekannter Koch eine gläserne Bühne für seine Kreationen braucht, sind die Produktentwickler zur Stelle. „Einige Gläser entstehen direkt mit den Chefs.” Und längst lieben auch die Bartender dieses Service. Selbst klassische Gläser verwandeln sich in optische Kunstwerke, wenn man sie als doppelwandige Ausführung erzeugt – und das sind alle Royal-Produkte. Das beste Beispiel ist natürlich die Ikone der Cocktailgefäße: Das Y des Martiniglases erscheint in der Grazer Version wie in Glas eingegossen. Für den (Heim-)Bartender hat das noch einen großen Vorteil. Das Eis schmilzt nicht so schnell, da sich der Inhalt nicht so schnell erwärmt – und somit bleibt die Eigenkreation des Hausherrn oder der Gastgeberin länger frisch. Für die Topgastronomie kreiert, exklusiv über die „Presse“-EDITION auch für Endkunden erhältlich. Doppelwandige Cocktailgläser mit Schwebeeffekt. Martini, Cocktail, Longdrink. Jeweils im 6-er Set. € 60 00 39 W B E I N & G O U R M E T ROTES MULTITALENT E S U C H B E I M W I N Z E R TEXT Werner Ringhofer • ILLUSTRATION Stefanie Hilgarth Alleskönner Zweigelt. Als Neusiedlersee DAC entwickelte er sich seit 2012 zu Österreichs Darling und beweist sein Potenzial in zwei Rollen: als Solist genauso wie als anpassungsfähiger Teamspieler in der Cuvée. 40 Die Winzer vom See von hinten links im Uhrzeigersinn: Paul Rittsteuer jun. und Paul Rittsteuer sen., Hans und Christine Nittnaus zwischen ihren Söhnen, Gerhard Riepl mit Halstuch, Robert und Marietta Keringer, Dietmar Loos, Jaqueline Klein, Erich Scheiblhofer, Alexander Koppitsch mit Familie ganz vorne, Wilhelm Thell, Lisa Lehner (Golser Wein GmbH), Peter und Christoph Münzenrieder, Hannes Reeh. FOTOS Jürgen Hammerschmid NEUSIEDLERSEE-DAC-WINZER W E I N M & eist ist es doch so: Einer ist für die Hauptrolle geboren und muss einfach im Scheinwerferlicht stehen, andere wieder fühlen sich in der Gruppe wohler – beide Rollen haben wenige drauf. Der Zweigelt schon. Lange Zeit haftete ihm der Ruf des billigen Massenweins an. Das hat sich grundlegend geändert, heute stehen die Winzer zu ihrem Zweigelt. Und das mit gutem Grund: Viele Spitzenweine aus dem Neusiedlersee-DAC-Gebiet bestehen großteils oder zu 100 Prozent aus Zweigelt. Als Spitzenwein für einen netten Abend am Kaminfeuer oder als trinkfreudiger Wein mit großem Spaßfaktor, für beide Gelegenheiten passt er. Aber der Zweigelt kann auch anders, in Cuvées ist er der geeignete Partner für Sorten mit Gerbstoff, Säure und Kraft wie Cabernet Sauvignon oder Blaufränkisch, aber auch mit St. Laurent und Merlot verträgt er sich gut. Der Weg zum DAC-Wein war für den Zweigelt logisch. Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon und Franc, Merlot, St. Laurent, Pinot Noir oder Syrah sind zwar fest verwurzelt, Zweigelt war aber schon immer die Sorte Nummer eins. Das beweisen auch die Zahlen: 7649 Hektar ist das Gebiet groß, davon sind 1812 Hektar mit Österreichs meistverbreiteter Rotweinsorte Zweigelt bepflanzt. Klar, dass es der Zweigelt war, der im Frühjahr 2012 als Neusiedlersee-DAC-Wein auf den Markt kam. Der Zweigelt fühlt sich im Neusiedler-See-Gebiet quasi wie in seinem zweiten Wohnzimmer. Kein Wunder, denn die NEUSIEDLERSEE-DAC IN EINEM PAKET Der Zweigelt, die Hauptsorte des nördlichen Burgenlands, präsentiert sich als Neusiedlersee-DAC: fruchtig, würzig, harmonisch. Hans & Christine Nittnaus, Neusiedlersee DAC Zweigelt 2013 Weingut Keringer, Neusiedlersee DAC Zweigelt 2013 Alexander Koppitsch, Neusiedlersee DAC Zweigelt 2013 Hannes Reeh, Neusiedlersee DAC Zweigelt 2013 Weingut Loos, Neusiedlersee DAC Zweigelt 2012 Golser Wein, Neusiedlersee DAC Zweigelt 2013 Riepl-Life-Wine, Neusiedlersee DAC Zweigelt 2013 Weingut Paul Rittsteuer, Neusiedlersee DAC Zweigelt 2013 Weingut Jacqueline Klein, Neusiedlersee DAC Zweigelt 2013 PMC Münzenrieder, Neusiedlersee DAC Zweigelt classic 2013 Erich Scheiblhofer, Neusiedlersee DAC Zweigelt 2014 Weingut Thell, Sophie 2013 € 110 00 G O U R M E T DAC-RESERVEN IM VERGLEICH Wandlungsfähig. Die Neusiedlersee-DAC-Reserven zeigen sich als kraftvolle Zweigelt oder zweigeltdominierte Cuvées. Hans & Christine Nittnaus, Neusiedlersee DAC Reserve Zweigelt Luckenwald 2012 Weingut Keringer, 100 Days Zweigelt 2012 Alexander Koppitsch, Pinot Noir authentisch 2013 Hannes Reeh, Zweigelt Unplugged 2014 Weingut Loos, Optimus 2012 Golser Wein, Neusiedlersee DAC Reserve Zweigelt 2011 Riepl-Life-Wine, Amare 2013 Paul Rittsteuer, Neusiedlersee DAC Reserve Zweigelt 2012 Weingut Jacqueline Klein, Zweigelt Exklusiv 2012 Weingut PMC Münzenrieder, Diabolus 2012 Erich Scheiblhofer, Big John 2013 Weingut Thell, Neusiedlersee DAC Reserve Zweigelt 2013 € 170 00 mikroklimatischen Voraussetzungen sind maßgeschneidert. Die entscheidende Rolle spielt dabei der Neusiedler See. Im Sommer heizt er sich auf, in den Nächten wirkt er dann wie eine überdimensionale Heizung und gibt die gespeicherte Wärme wieder langsam ab. Gut für den Zweigelt, denn die leichte nächtliche Abkühlung fördert Aroma und Säure. Unter diesen Bedingungen wächst der Blaue Zweigelt ideal. Die Bedeutung des Zweigelts ist im Neusiedler-See-Gebiet so groß, dass sogar zwei DAC-Weine eingeführt wurden. Zweigelt überzeugt als Neusiedlersee-DAC-Wein mit seiner fruchtigen, würzigen und harmonischen Art. Die frische Herzkirsche steht im Mittelpunkt, dunkle Beerenfrucht und Kräuteranklänge schwingen mit. Angenehm trinkbar machen ihn feine und weiche Tannine. Die Neusiedlersee-DAC-Reserve ist ein kräftiger Wein mit klarer, dunkelbeeriger Frucht aus Zweigelt oder aus einer zweigeltdominierten Cuvée. Schwarzkirschen, Brombeeren und Holunderbeeren sind typische Aromen, ergänzt durch Würze und mineralische Töne. Abhängig vom Holzeinsatz können auch Edelholz-, Karamell-, Vanille- und Kaffeenoten dazukommen, zusammen mit dem feinkörnigen Tannin wird daraus ein saftiger Wein mit engmaschiger Struktur. Diese Weine kommen erst nach einer Reifezeit von über einem Jahr auf den Markt. Ausgezeichnete Zweigelt-Exemplare können über viele Jahre ohne Probleme reifen. Bisher wurden vier Jahrgänge Neusiedlersee DAC in die Flasche gebracht – unterschiedliche Jahrgänge, die den Variantenreichtum der Sorte zeigen: 2011 mit viel Sonne, die üppige Rotweine hervorbrachte und von allen Kennern als einer der besten Rotweinjahrgänge Österreichs bezeichnet wird. 2012 folgte der nächste ausgezeichnete Rotweinjahrgang, der mit Eleganz und Balance überzeugte. 2013 punktet der klassische Zweigelt mit intensiver Kirschfrucht und lebendiger Struktur. Die etwas höhere Säure vermittelt den feinen Fruchtcharakter. 2014 war durch Regen und Kühle geprägt, gut für die Frische und Frucht. Und gerade die kühlen Jahrgänge zeigen sich später oft als große Überraschung. 41 W E I N & G O U R M E T DAS WEITE LAND W E I N V I E R T E L TEXT Roland Graf Das Herz des österreichischen Weinbaus schlägt rechts oben. Im Weinviertel dominiert der Veltliner, und doch hat sich alles geändert. Zwölf Jahre nach der DAC-Geburt kann man die Gründe dafür nachlesen. N 42 och 1999 war das Weinviertel spannend wie ein Theaterstück, in dem einem am Ende des ersten Akts schon die Augen zufallen. Man kannte den Hauptdarsteller, einen wandelbaren Herrn namens Veltliner, überrascht hatte er mit seiner Art zu spielen aber schon lang nicht mehr. Doch schon der zweite Akt dieser Heldenerzählung ließ sich anders an, der dritte hob das Publikum dann aus den Sesseln. Denn die erste Region Österreichs, die sich aus freien Stücken für eine DAC-Klassifizierung (Districtus Austriae Controllatus) entschieden hat, gilt nach wie vor als das Musterbeispiel dafür, was diese Herkunftsbezeichnung bringen kann. Geführt von Roman Pfaffl, Obmann des lokalen Weinkomitees, des rechtlichen DAC-Organs vor Ort, hat man nämlich gehandelt wie die Sophisten, auf die Plato immer so gern geschimpft hat: Schwächen wurden zu Stärken erklärt. Denn was sollte dieses Festhalten am Grünen Veltliner, von dem gut die Hälfte der österreichischen Produktion hier wächst? Während anderswo mit den internationalen Sorten – wahlweise Chardonnay, Sauvignon oder Cabernet und Merlot – vor 15 Jahren die ersten Raten für Weinpaläste angezahlt wurden, nachdem schon genug SUVs neben den Traktoren parkten, blieb man hier dem oft als „Brünnerstraßler“ geschmähten Veltliner treu. DAS ERWACHEN DES RIESEN Die Qualitäten waren schwankend, doch hier kamen die Sophisten aus dem Norden erneut zum Zug. Denn mangels großer Leitbetriebe, die bei Verkostungen in San Francisco genauso umjubelt werden wie in den heimischen Guides, setzte man das Qualitätslevel einfach für alle hinauf. Und damit wäre der zweite Akt auch schon im Chaos der Rebellion geendet, hätte nicht der Erfolg sehr rasch gezeigt, dass diese kleinen Schritte bereits äußerst gut ankamen. Die Neugierde auf den DAC, wenn er auch konsequent falsch ausgesprochen wurde, tat ein Übriges, um die Winzer in Aufbruchstimmung zu versetzen. Mit dieser Vorbereitung ging man daran, auch die geschmacklichen Unterschiede des immer nur als groß und undifferenziert wahrgenommenen Weinviertels zu kultivieren. Denn vom Süden aus kann einem dieser Landstrich schon etwas amorph erscheinen. „Fahren wir links oder rechts?“, interessiert den Hauptstädter; geht es also gen Hollabrunn und Retz oder doch nach Mistelbach und Laa? Was wie eine große Weite wirkt, hat ein paar Etagen tiefer aber klare Unterschiede aufzuweisen. Mineralischere Veltliner wie jene um Röschitz wird man selten finden. Sie schmecken nach Feuerstein und lassen jene verstummen, die mit pflanzenphysiologischen Diagrammen erklären, dass man den Boden eigentlich nicht schmecken kann. Ob der Grüne Veltliner auf Löss, der gemeinhin die schmelzigeren Varianten hervorbringt und die Weinviertler Rieden quantitativ dominiert, oder auf Urgesteinsboden gestanden ist, erkennt man rasch. Doch auch oberirdisch ist das weite Land alles andere als uniform. Denn der Wind weht nicht von der Hauptstadt, sondern vom Manhartsberg her. Je näher man dem Waldviertel kommt, desto klarer wird dieser Einfluss des kühleren Klimas, die Frische des Weines bekommt über die reine Säure hinaus eine Tiefendimension. Welche Kraft dieser Weinriese im dritten Akt entwickelt, zeigt ein Blick auf die Getränkekarten. Wo ist denn der Welschriesling, der als klassischer Einstiegswein in allen Gasthäusern fungiert hat? Wer hat den grasigen Sauvignon blanc von der Schiefertafel gewischt, als hätte er dort nie gestanden? Der Grüne Veltliner Weinviertler Provenienz ist Österreichs Wein mit dem besten PreisLeistungs-Verhältnis. Den Wahrheitsbeweis braucht der Riese gar nicht anzutreten. Denn abgestimmt wird täglich in den Vinotheken und an den Schanktischen. Und hier findet man immer öfter die reifen Reserven, wie sie etwa Rudolf und Anita Schwarzböck mit dem Veltliner „Aichleiten“ keltern, oder Roman Pfaffl mit seinem „Hundsleiten“. Wobei wir hier noch nicht einmal von den Geheimwaffen gesprochen haben. „Das ist doch eigentlich unglaublich“, schüttelt etwa Master-Sommelier Hendrik Thoma den Kopf. Der eloquente Kenner aus Hamburg hatte gerade Norbert Fidessers Sauvignon blanc 2013 verkostet. „Dafür ist die Gegend ja nicht gerade bekannt“, flachste der Herr von der Waterkant, bis dann der 2007er entkorkt wurde, der endgültig klarmachte, welches Potenzial hier auch abseits des Veltliners für Weißwein schlummert. Winzer, die viel Risiko nehmen, haben auch den Burgundersorten eine Heimat gegeben, aber auch der Muskateller gedeiht zu einem spannenden Wein, abseits seiner oft beklagten penetranten Fruchtigkeit. Wobei die 80-prozentige Dominanz des Weißweins nicht suggerieren soll, es gäbe keine Rotweine. Egal, ob aus der Malteser-Kommende Mailberg oder dem Geheimtipp schlechthin, der Rotweininsel Haugsdorf, stammend – die Langlebigkeit dieser Weine verblüfft oft in Blindproben. Einen sommerlichen Vorgeschmack geben die Rosés, etwa von Hans Setzer oder dem Weingut Zull. Auch so sanft kann der Weinriese im Norden sein! FOTOS Beigestellt, Hammerschmid Und in der Weinkollektion der „Presse“-EDITION nachkosten. W E I N & G O U R M E T Weinviertel-Winzer von links nach rechts: Norbert Fidesser, www.fidesser.at Josef Weinmeyer, Hofkellerei Stiftung Fürst Liechtenstein, www.hofkellerei.at Norbert Gutmayr, Schlossweingut Malteser Ritterorden, www.lenzmoser.at Rudolf Schwarzböck, www.schwarzboeck.at Markus Taubenschuss, www.taubenschuss.at Christian Pleil, www.pleil.at Norbert Bauer, www.bauer-wein.com Ulrike Setzer, www.weingut-setzer.at Fritz Rieder, www.weinrieder.at Petra Prechtl, www.prechtl.at Roland Minkowitsch, ww.roland-minkowitsch.at Phillip Zull, www.zull.at Roman Pfaffl, www.pfaffl.at Julius Klein, www.weingut-klein.at 43 GUTE-LAUNE-SOMMERWEINE GEREIFTES WEINVIERTEL Eine liebevolle Zusammenstellung leicht-frisch-fruchtiger Weißweine und Rosés für die heiße Jahreszeit. Im Paket befinden sich: Die Langlebigkeit der Weine dieser Gegend verblüfft immer wieder in Blindproben. Besonders lagerfähige Weine aus den besten Lagen des Weinviertels haben wir als EDITION für Sie selektiert. 1 Liesecco (Frizzante Gelber Muskateller) der Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein, 1 Welschriesling vom Weingut Roland Minkowitsch, 2 Gemischter Satz von den Weingütern Norbert Bauer und Klein, 1 Gelber Muskateller vom Weingut Fidesser, 1 Sauvignon blanc vom Weingut Pleil, 4 Grüner Veltliner Weinviertel DAC vom Weingut Malteser Ritterorden, Weingut Prechtl, Weingut Weinrieder und Weingut Taubenschuß, 2 Rosè vom Weingut Setzer und Weingut Zull. Nach Hause geliefert zum Ab-Hof-Preis € 72 00 Weingut Pfaffl, Riesling Am Berg 2007 (süß), Weingut Pfaffl, Chardonnay Rossern 2004, Weingut Pfaffl, Excellent 2008, Weingut Schwarzböck, Grüner Veltliner Sätzen-Fürstenberg 2010, Weingut Schwarzböck, Riesling Aichleiten 2011, Weingut Schwarzböck, Merlot 2009. Das Sechserpaket zum Toppreis € 13000 W E I N & G O U R M E T F RAGE DER LAGE Große Weine nur in großen Lagen. Die Traditionsweingüter haben sich zusammengeschlossen und bringen die Weine aus ihren besten 62 Lagen in die Flasche. TEXT Werner Ringhofer ILLUSTRATION Stefanie Hilgarth 44 TRADITIONSWINZER Die Winzer im Donauraum von links nach rechts: Fred Loimer (u.), Ludwig Neumayer, Hans-Peter, Hans und Maximilian Topf, Michael Moosbrugger, Willi Bründlmayer (u.), Michael Malat, Markus Huber, Petra Unger, Sepp Mantler, Karl Fritsch, Hannes Hirsch, Erich und Lorenz Haas-Allram (u.). 12 MAL TRADITIONSWEINGÜTER Wein an der Donau für eine neue Generation von Weinenthusiasten Allram, Grüner Veltliner Renner 2013 Schloss Gobelsburg, Kammerner Grub Grüner Veltliner 2013 Huber, Grüner Veltliner Alte Setzen 2013 Hirsch, Kammerner Renner Grüner Veltliner 2013 Mantlerhof, Roter Veltliner Reisenthal 2013 Loimer, Grüner Veltliner Terrassen 2012 Topf, Riesling Wechselberg Spiegel 2013 Malat, Riesling Silberbichl 2013 Bründlmayer, Riesling Heiligenstein Lyra 2013 Unger, Grüner Veltliner Alte Reben 2013 Fritsch, Grüner Veltliner Mordthal 2013 Neumayer, Riesling Der Wein vom Stein 2013 € 200 00 ständig erweitert werden, um eine möglichst breite Basis zu finden – und um später eine gesetzliche Klassifizierung sicherzustellen. Ein Gütesiegel, das man in Bordeaux und Burgund übrigens schon vor Jahrzehnten etablierte. Ob eine Lagenklassifizierung nicht hoffnungslos antiquiert ist? Ganz im Gegenteil, glauben die Traditionsweingüter. Gerade in einer Zeit mit immer größeren globalen „Wine-Brands“ für breite Publikumsschichten sind Gegentrends umso wichtiger. Viele fortgeschrittene Weinliebhaber suchen authentische Weine, die sich mit Finesse und Tiefgang von den zahlreichen „Easy drinking“Weinen abgrenzen. Genau hier wollen die Traditionsweingüter ansetzen: mit individuellen Weinen für eine neue Generation von Weinenthusiasten. FOTOS Jürgen Hammerschmid E in kleiner Kreis von Winzern begann 1990 im Donauraum über den Wein und vor allem über seine Qualität zu diskutieren. Die Gespräche haben gefruchtet, 1992 hat man den Verein der Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW) mit Weingütern aus dem Kremstal, Traisental, Kamptal und dem Wagram gegründet. Ihre Philosophie: Nicht überall, wo Reben gepflanzt sind, wächst die gleiche Qualität heran. Ziel der Winzer war es daher, die herausragenden Weingärten im Donauraum herauszufinden. 31 Weingüter sind dem feinen Kreis der Traditionsweingüter bereits beigetreten. Man kann sie gar nicht alle aufzählen: Schloss Gobelsburg mit Michael Moosbrugger, Willi Bründlmayer, Hans Topf, Michaela Haas-Allram, Johannes Hirsch, Fred Loimer im Kamptal, um nur einige zu nennen. Oder Michael Malat, Margit und Josef Mantler vom Mantlerhof und Petra Unger im Kremstal, Markus Huber und Ludwig Neumayer im Traisental oder Karl Fritsch am Wagram. Fast zwei Jahrzehnte beobachteten die ÖTW-Winzer gemeinsam die Weine ihrer Lagen und nach gefühlt unendlich vielen Degustationen und intensiven Gesprächen definierten sie die besten Lagen. Die Weine daraus sollen die Charakteristika ihrer Gegend – also von Böden und Klima – sowie ihrer Sorten bestmöglich zum Ausdruck bringen. Mit der Lagenklassifizierung 2010 wurden zunächst 52 Weinberge als Erste Lagen klassifiziert, das sind etwas weniger als zehn Prozent der Gesamtanbaufläche des Donauraums. Nach ständiger Weiterbeobachtung wurde der Stand auf heute 62 Erste Lagen erweitert. Damit ist noch lang nicht Schluss, die Klassifizierung des Donauraums wird voraussichtlich die nächsten 20 bis 30 Jahre dauern. Und der Arbeitskreis an Winzern soll NUR KURZE ZEIT: DIE LIMITED EDITION DES ORIGINALS. GENIESSEN SIE DIE VIELEN EXKLUSIVEN PREMIUM VORTEILE DER ERSTEN KREDITKARTE DER WELT. Exklusiv r zum 65 Jah Jubiläum! Holen Sie sich jetzt die original Diners Club Vintage Card mit Montblanc Kugelschreiber und vielen exklusiven Premium Vorteilen im Wert von ¤ 300,–. Alle Infos und Sofortbestellung unter www.dinersclub.at/vintage-card bzw. +43 1 50 135-14. W E I N & G O U R M E T „PRESSE“-KELLER W E I N F Ü R D A H E I M Von zu Hause aus zum Ab-Hof-Preis mit gratis Lieferung bestellen: Wir haben limitierte Weinkollektionen aus den besten Lagen für die „Presse“-EDITION zusammengestellt und ein paar besondere Zuckerln dazu gepackt. SCHEIBLHOFER TRIOS ROTES PHANTOM Erich Scheiblhofer hat zwei Holzkisten für die EDITION bestückt. Einmal als Perfection-Trio (Bild) mit Cabernet Sauvignon 2012, Merlot 2012 und Shiraz 2012. Und ein Lagentrio mit Blaufränkisch Jois 2012, Andreasberg 2009, Praittenbrunn 2009. Das Phantom von K+K Kirnbauer zählt zu den bekanntesten Rotweinen Österreichs. Der Rebsortenmix vereint gekonnt Regionales und Internationales. Im Dreierkarton der saftig-fruchtige Bordeaux-Cuvée Forever 2011, der ausdrucksstarke Blaufränkisch V-MAX 2009 und das Flaggschiff des Hauses, der Cuvée Phantom 2012. ab € 68 00 € 119 00 46 SÜDTIROLER RARITÄTEN-DUO Zwei große Weine aus dem Alto Adige, die nur sehr selten in Österreich zu bekommen sind – und schon gar nicht im Paket: der Lyra Gewürztraminer 2012 der Kellerei Nals Margreid und der 18 Monate im Holz gelagerte Blauburgunder Riserva Linticlarus 2009 vom Weingut Tiefenbrunner. GROSSE WEINE: DREI MAGNUMS IN ROT Josef und Junior Christoph Salzl sind Rotweinspezialisten aus dem Seewinkel. Für das Trio steuern sie einen Syrah 2011 bei, der zuvor 16 Monate im kleinen Eichenfass verbrachte. Von Lukas Markowitsch aus dem Carnuntum kommt der zwölf Monate im Barrique gereifte Marko Perfektion in Rot 2013. Johann und Schwester Johanna Gartner aus dem Seewinkel komplettieren mit dem nachhaltig produzierten, im Barrique-Fass ausgebauten, Neusiedlersee DAC Reserve Zweigelt Kapitel I 2012. € 105 00 Eine Zusammenstellung hervorragender Lagen. Die STK-Weingüter legen besonderen Wert auf den Ausdruck des Terroirs. Die Trauben stammen von den Hanglagen und werden in selektiver Handlese und in mehreren Durchgängen zu einem möglichst späten Zeitpunkt geerntet. Die Weine präsentieren sich vielschichtig mit ausgeprägt regionstypischem Geschmack. Sie werden frühestens nach sechsmonatigem Ausbau verkauft. Lagerfähigkeit der Weine: zumindest fünf Jahre. Tipp für Steiermark-Fans: Auch eine Klassik-Weinedition liegt noch im „Presse“-Keller. Zwölf Flaschen der ersten STK-Lage gibt es frei Haus. € 169 00 A lle Sh W tionen einedi e P res op . D i se . com au f : FOTOS jJürgen Hammerschmid € 33 50 1 WIE ERSTE STK-LAGE W E I N & G O U R M E T EINE KAMPTAL-VERKOSTUNG Auf der Suche nach Superlativen in Österreichs Weinbaugebieten haben sie die Nase vorn: die Kamptal-Winzer. Sandsteinlagen, vulkanische Elemente und pannonischer Klimaeinfluss, der für Wärme in den Rebzeilen sorgt, während abends das Waldviertel, die große Kühlanlage des Donauraums, die Aromatik in den Trauben gleichsam konserviert. ZWÖLF SAUVIGNON BLANCS AUS DER STEIERMARK Er stammt aus Frankreich. Aber in der Steiermark fühlt er sich zu Hause. Der Sauvignon Blanc. Das Bukett verfügt über eine verführerische Mischung aus Johannis- und Stachelbeeren gepaart mit einem Hauch von Paprika. In der steirischen Spielart entfaltet sich das sortentypische Aromabild in Kombination mit einer knackigen Säure, die für Frische und Lebendigkeit sorgt, besonders gelungen. Dem Paket der Winzer liegt ein Gutschein im Wert von 20 Euro bei, der bei den Familienheurigen oder zum Ab-HofVerkauf eingelöst werden kann. € 95 00 Kosten Sie sich durch zwölf Sauvignon Blancs 2014. € 100 00 LAGENMAGNUMS VOM WOHLMUT Früher ein Geheimtipp, heute verhelfen sie dem Sausal mit seinen Schieferlagen zu würzigen, salzigen und mineralischen Höhen: Gerhard und Gerhard jun. Wohlmuth. Steinriegel, Hochsteinriegel und Edelschuh – drei große Lagen zum Kennenlernen, alle drei Sauvignon Blanc, 2013 . € 161 00 LIMITIERTE KRACHERKOLLEKTION Nummeriert und limitiert: Rosenöl in der Nase, Dörrfeigen und zitroniges Säurespiel am Gaumen, betörende Aromen nach Biskuit und Mandeln, kandierter Ingwer im Nachhall – die Süßweine von Gerhard Kracher in der Sechserholzkiste. Der Winzer von Weltruf gibt auch Trockenbeerenauslesen Nummern: Je dichter der Wein, desto höher die Nummer. € 199 00 TRINKSPASS IN PINK Schilcher neu interpretiert vom weststeirischen Winzerpionier Christian Reiterer. Animierende, duftige Spitzenweine und nach der Méthode Charmat hergestellter Schilchersekt. Im Sechserpack. € 59 00 CHARAKTER IN DER MAGNUM Drei spannende Jungwinzer aus der Steiermark füllen sechs Magnumflaschen: Daniel Jaunegg mit einem Muskateller 2013 und einem Sauvignon Knily (2011 und 2012). Reinhard Muster mit dem Weißburgunder Reverenz 2013 und dem Muskateller Grubtal 2013. Und Tamara Kögl mit einem Weißburgunder 2013 und dem Sauvignon Blanc Stermetzberg 2011. € 174 00 47 W E I N & G O U R M E T INDIVIDUALISIERT: DIE SUPERSENSE-EDITION Das klassische Supersense-Kaffeeset aus einem handgemachten Holzbrett, zwei Kaffeegläsern, zwei Wassergläsern mit buntem Boden und 250 Gramm Supersense-Kaffeebohnen im „Presse“-Stanitzel wie früher beim Greißler ums Eck. Mit selbst gebackenem Mandelbrot und handgebogenem Zeitungshalter aus Holz – mit Brandstempel der Initialen des Käufers. € 99 00 SÜSSER GRUSS Biofekt, das sind 24 von Zotter ausgewählte Pralinen von Sauerkirsch-Endorphin bis Caipirinha. Für die EDITION gibt es eine handgeschöpfte Tafel Schokolade mit dem Namen Alles Liebe und dazu eine gegossene Labooko namens Ein Blumenstrauß. BEI TISCH MIT NENI 48 Für die „Presse“-EDITION schnürt NeniGründerin Haya Molcho eine kleine Anzahl von persönlich unterschriebenen, orientalischen Boxen bestehend aus fünf Gewürzmischungen (Ras El Hanout, Za’atar-Würzmischung, Jerusalem-Würzmischung, Marokkanisches Paprikapulver mit Öl, Cajun-Würzmischung), 500 g Kichererbsen, zwei Mal 500 g Bulgur und ihrem Kochbuch „Balagan!“ mit den passenden Rezepten (Südwest Verlag). € 25 00 € 70 00 GENUSS-SCHECK Viermal ein Dreigangmenü als Gutschein im „Presse“-Genuss-Scheckheft. Einzulösen bis Ende November in 17 Toprestaurants in Wien und Niederösterreich – darunter das Mercado, Gerstners Landhaus oder das Kutschker 44. Der „Presse“-Club wünscht guten Appetit! € 64 00 GOURMETBOX Ein speziell für die EDITION zusammengestellter Gruß aus der Steiermark: luftgetrocknete Salami, Speckzwetschken, Räucherspeck, Schinken, Trüffelfilet und zwei „Gutschweine“ für die Vulcano-Welt. € 50 00 DEN GARTEN ALS WOHNRAUM ENTDECKEN GARTENARCHITEKTUR BAUMSCHULE CONCEPT STORE Hauptstraße 18 3441 Zöfing / Tulln 02274 7224 02274 7224 11 office@kramerundkramer.at www.kramerundkramer.at Wir betreuen Ihr Projekt von der ersten Idee bis zum letzten Grashalm. Beratung, Planung und Umsetzung sowie auch Pflege und Betreuung kommen aus einer Hand. Die intensive Auseinandersetzung mit den besonderen Gegebenheiten des Ortes und der Umgebung ist für Kramer & Kramer Basis einer sinnvollen Planung. Für die individuellen Vorstellungen und Wünsche der Bauherren haben wir natürlich stets ein offenes Ohr. In homogenem Zusammenspiel mit der Architektur des Wohnhauses wird gemeinsam eine grundlegende Gestaltungsidee entwickelt. Am Ende steht ein Freiraum, der allen Ansprüchen gerecht wird. Wir planen und realisieren Gärten in Zusammenarbeit mit renommierten ArchitektInnen. Zugeschnitten auf individuelle Bau- und Wohnpläne, erfüllt ein Garten von Kramer & Kramer alle Wünsche und Bedürfnisse seiner BenutzerInnen. E D I T I O N MILD, AROMATISCH, STEIRISCH I N D E R E S S I G M A N U F A K T U R TEXT Barbara Seemann • FOTO Michele Pauty MILDE RARITÄT Limitierte, handnummerierte Serie von extraaltem Balsamapfelessig aus der Privatreserve von Alois Gölles. Über 20 Jahre in Fässern aus Eschen-, Akazien-, Eichen- und Kirschholz ausgebaut. 100ml. € 82 00 50 Hundert Prozent Natur und viel Geduld – das sind die Zutaten, mit denen Alois Gölles arbeitet. Zwei Jahrzehnte lässt er seinen Produkten Zeit zum Reifen. FOTOS: Beigestellt (2) D ie Begeisterung für Obst zieht sich wie ein roter Faden durch Alois Gölles’ Biografie. Seine Leidenschaft für Essig verdankt er einem Italien-Aufenthalt. Ebendort kam der Steirer nämlich auf den Geschmack des mild-vollaromatischen Balsamico. Es müsse doch möglich sein, steirische Äpfel anstelle italienischer Weintrauben zu verwenden. Sein Erfindergeist war geweckt und trug im wahrsten Sinn des Wortes Früchte: Nur ein paar Jahre später, im Jahr 1984, präsentierte Gölles den weltweit ersten Balsamessig aus Äpfeln. Aus dem Hobby wurde ein Gewerbe, aus der bäuerlichen Erzeugung eine kleine Manufaktur, aus frischem, saftigem, steirischem Obst milder, fruchtiger, vollaromatischer Balsamessig. Heute werden in Stang im steirischen Vulkanland jährlich 500 Tonnen regionales Obst zu rund 100.000 Litern Essig und 30.000 Litern Brand verarbeitet. Naturbelassenheit, höchste Qualität und Liebe zum Handwerk sowie zu alten Obstsorten stehen für das 20-köpfige Team an oberster Stelle. Aromen und andere Zusätze wird man in Produkten der Marke Gölles hingegen vergeblich suchen. Das wissen inzwischen auch Feinschmecker weit jenseits der heimischen Landesgrenzen zu schätzen. Neben zahlreichen europäischen Ländern exportiert der steirische Essigpionier auch nach Japan und in die USA. Über die „Presse“-EDITION können nun exklusive Balsamessigtrios im Zerstäuber sowie eine limitierte Serie des 20 Jahre lang im Essigfasskeller von Alois Gölles gereiften XA Apfel Balsamessig bestellt werden. E D I T I O N 51 Vier Wochen dauert die eigentliche Essigherstellung, dann ist Geduld gefragt: Die Reifung kann Jahre oder im Fall des extraalten und extrawertvollen XA-Balsamapfelessigs sogar Jahrzehnte dauern. 1 Nur die besten Äpfel sind gut genug. 2 Sie werden gewaschen, gemaischt und gepresst. 3 Der entstandene Apfelsaft wird mehrere Stunden lang gekocht, bis er dickflüssig wird. 4 Hefebakterien werden hinzugefügt. Diese wandeln den Fruchtzucker in Alkohol um. 5 Die Beigabe von Essigbakterien (der sogenannten Essigmutter) führt wiederum zur Umwandlung von Alkohol in Essig. 6 Der Essig durchläuft über 20 Jahre hinweg verschiedene Fässer aus Akazie, Esche, Kastanie und anderen Hölzern. So entwickelt er sein volles Aroma. W E I N & G O U R M E T ZUC K E R UND ZITRONE Toni Mörwald hat immer schon ein Gespür für kulinarische Talente bewiesen. Bei seinen Gewürzmischungen gehe es, ebenso wie auf dem Weg zum Topkoch, um das Erkennen von Details, sagt der Multigastronom. Ein Gespräch über die Kunst des Abschmeckens. TEXT Roland Graf D TONI MÖRWALD STERNENKÜCHESET Dreier-Gewürzset aus Paradeiser & Co. (59,5 g.), Meeresfisch & Krustentiere (76,5 g.) und Zitrone-Minze-Zucker (150 g.), die „lustige“ Picknick-Gurke (250 g.) und ein Schokoladen-Nuss-Kuchen (170 g.) aus der Gourmetdose. Dazu der Prachtband „Sterneküche“, erschienen im Umschau-Verlag, und ein Gutschein für ein Gourmetdinner mit fünf Gängen zu zweit. Wahlweise im Restaurant Zur Traube oder im Restaurant Schloss Grafenegg. € 170 00 FOTOS Jürgen Hammerschmid, beigestellt 52 as Thema gibt der 48-jährige Niederösterreicher gleich und ihren Rezepten hinaus. Mörwalds wichtiger Rat, der daeingangs vor: „Würzen regt zur Kreativität an.“ Wenn heim wie auch in der Profiküche gilt: „Man soll sich ruhig eteiner wie Toni Mörwald das sagt, hat es auch Gewicht. was trauen!“ Denn der Mann aus Feuersbrunn am Wagram gilt als einer der Ähnlich wie Spitzenköche ihre Kreationen oft und oft prowichtigsten Ausbildner für österreichische Topköche der jünbieren, bis sie auf der Speisekarte landen, kann man es ja ebengeren Generation: Roland Huber, der eben erst die Küche des falls angehen, wenn man bei Eigenkreationen unsicher wird. Wiener Grand Hotels übernommen hat, und Leonard Cernko, „Vielleicht probiert man die neue Kombination einfach beim Österreichs Mann in Moskau, stehen stellvertretend für dieses Essen für die Familie aus – und nicht gleich bei Gästen“, rät der unleugbare Gespür für Talente. Man könnte jetzt eine philoMultigastronom. Während vieles im privaten Küchenbereich sophische Brücke bauen, inwieweit der Umgang mit jungen ja eher dem Prinzip Versuch und Irrtum folgt, sind die KombiMenschen mit dem Belassen von Eigenarten und dem Akzennationen der Sternenköche, so absurd sie manchmal beim erstuieren von Stärken zu tun hat. Doch wir unterlassen diese ten Lesen der Speisekarten erscheinen mögen, hundertfach verkopfte Spielerei, auch wenn ein Satz wie „Würze sollte den erprobt. Diesen Vorsprung in Sachen Aromenpaarung geben Eigengeschmack nur unterstreichen“ dazu auch die von Meisterhand gemischten Geeinlädt, ihn metaphorisch zu lesen. würzblends an die Hobbyköche weiter. Mörwald hingegen spricht längst weiter Ein gutes Beispiel dafür stellt der Zitround gibt Handwerkliches aus seiner profesnen-Minze-Zucker dar, den Mörwald kreiert »DIE FEINE FRISCHE VON sionellen Praxis preis: „Bei Topprodukten sollhat. Die oft in der süßen Küche eingesetzte ZITRUSFRÜCHTEN UND MINZE te man eher wenig würzen – alles mit Maß Zitrone kommt dabei als intensives ätheriund Ziel.“ Diesem Prinzip folgt seine eigene sches Öl zum Einsatz. Den letzten Kick – nämNIMMT DEM ZUCKER DIE Küchenlinie, die man hautnah auch bei einem lich die Ergänzung der Frische – liefert aber SCHWERE. EINE PERFEKTE der Kochkurse – etwa im Wiener Kochamt im ein zweiprozentiger Anteil Minze. „Diese MiPalais Ferstel – kennenlernen kann. Bei seischung verleiht jedem Dessert eine erfriKOMBI FÜR DEN SOMMER.« nen Gewürzkreationen allerdings steht auch schende Note und ist damit speziell für die die „Breitbandwirkung“ im Mittelpunkt. Ein heißen Sommermonate geeignet“, so ihr reines Krustentiergewürz wird seinen Weg in Schöpfer. die privaten Küchen kaum finden, war dem Pragmatiker klar. Insofern trägt die entsprechende Dose aus VIELSEITIG EINSETZEN Mörwalds Kreativlabor zwar den Namen „Meeresfrüchte-KrusEinen Unterschied gibt es natürlich trotz aller Parallelen tentiere“. Genauso muss es aber auch heimische Gerichte aufzwischen Sterneköchen und Hobbygourmets: Vor allem die bepeppen können: „Auch Zander und Co. erreichen damit eine nötigten Mengen für private Küchen machen ein Sammelsuleicht exotische Note“, unterstreicht Mörwald, dessen Kochrium an verschiedenen Gewürzdosen und Packungen zu einem buch über Süßwasserfische ja längst zu den heimischen Klaslogistischen Desaster. Einmal im Jahr verwendete exotische sikern im Buchregal zählt. Zutaten verlieren da rasch ihren Zauber (und auch ihr Aroma). Insofern stellt bei Mörwalds Würzmischungen, die auch Teil DAS AROMA-COACHING des EDITION-Pakets für Gourmets sind, ihre Vielseitigkeit ein Apropos Kochbuch: Die kleinen Kniffe, wie man auch zu wichtiges Kriterium dar. „Der Zitronen-Minze-Zucker passt Hause mit meisterlicher Küchentechnik beeindrucken kann, etwa auch gut zu Getränken“, führt Toni Mörwald ein Beispiel sammelt aktuell „Sterneküche“. Das neueste Mörwald-Koman. Noch mehr als Allrounder wurde Paradeis und Co. zusampendium will dabei vor allem Schwellenangst vor Profitechnimengestellt: „Das ist für Pestos, überhaupt alle kinderleichten ken nehmen. Die Ratschläge sind daher einfach, gehen aber Pasta-Saucen, gedacht, aber genauso für Gemüse oder das vor allem deutlich über eine Sammlung von Toni-M.-Gerichten Würzen von Erdäpfeln, etwa zu Gegrilltem“. Foto: Obernberger See, Jörg Koopmann So nah, so fern. = Bergsommer Tirol Heilsame Quelle Prickelnder Sauerbrunn Schon seit dem Jahr 1212 kennen die Tiroler die Mineralquelle in Obladis und wissen vom prickelnden Geschmack des Wassers und seiner anregenden Wirkung. Schnell machte damals die Kunde von der kleinen Quelle die Runde, heute wird das kohlensäurehaltige Wasser in die ganze Welt exportiert. Ursprung am Berg Leuchtender Seebensee Nahe der Zugspitze liegt einer der schönsten Gebirgsseen Tirols. Gespeist von einer unterirdischen Quelle und geschützt durch die umliegenden Berghänge, präsentiert sich die Oberfläche des Seebensees oft nahezu glatt wie ein Spiegel. Hinab ins Tal Sprühender Grawafall Gespeist aus drei mächtigen Gletschern bahnt sich der Sulzbach seinen Weg durch die Stubaier Gletscher. Bevor er sich im Tal mit der Ruetz vereint, überwindet er 180 Höhenmeter über den Grawa-Wasserfall. Wege des Wassers. mein.tirol.at K U N S T & K U L T U R ALLES NUR THEATER! KOLUMNE Norbert Mayer • FOTOS Clemens Fabry 54 Norbert Mayer. Wenn das Gros der Redaktion an den letzten Sätzen für die Zeitung feilt, fängt für Feuilletonist Norbert Mayer ein Gutteil der Arbeit erst an: Premieren, Premieren, Premieren! Dabei hat er auch noch andere Vorlieben. Laut Twitter: Gärten und Himbeeren. Z u William Shakespeares Zeit vor gut 400 Jahren hätten die Herren wohl zumindest die Stirne gerunzelt, wenn nicht sogar empört reagiert: Weiber am Theater? Für deren ohnehin meist bescheidene Rollen als Aufputz für unsere Helden gab es einst doch die Buben mit den hellen Stimmen oder jene jungen Männer, die sich ohnehin gern Frauenkleider anziehen! Nein, auf der Bühne hatte das andere Geschlecht damals und auch noch geraume Zeit danach nichts verloren, als Spielleiterin oder Dramatikerin schon gar nicht. Theater galten als verderbte Orte, nicht weit entfernt von Bärenhatz, Bier, Glücksspiel und Prostitution. Bühnen oder Backstage war nichts für Damen, sie durften höchstens zusehen – als brave Begleitung ihrer Männer natürlich. Einige obskure Philologen mutmaßen sogar, dass Shakespeare die besten Frauenrollen selbst gespielt hat, die Lady Macbeth zum Beispiel. Aber das ist so wenig bewiesen wie die vielen Thesen, dass Shakespeare gar nicht Shakespeare war. Sicher schien damals nur: Keine Chance für eine Frau in der Rolle der Julia! Die Romeos mussten bis weit nach dem Tod des Dichters Knaben herzen. Erst nachdem Londons Theater von den Puritanern 1642 verboten und nach deren Machtverlust in der Restauration 1660 wiedereröffnet worden waren, eroberten weibliche Darsteller die Bühnen. Eine Sensation: Frauen in Frauenkleidern! Bald trieben sie es in lasziven Komödien noch toller: Frauen in Männerkleidern!! Jeder vierte Part war damals in barocker Zeit laut erhaltenen Dokumenten eine Hosenrolle. Privat bedeutete Männerkleidung für Frauen bis tief ins 19. Jahrhundert einen Skandal. Da könnte ja jede kommen und unbegleitet aus dem Haus gehen! Bei uns in Wien und Umgebung herrscht zurzeit aber ein wenig Umschwung. Immer mehr Frauen haben bei der Leitung der Bühnen die Hosen an: Die kommende Saison ist eine gute für die Gleichberechtigung in den Direktionen. Seit mehr als einem Jahr führt Karin Bergmann das Burgtheater, zu dem auch das Akademietheater gehört. Im Volkstheater beginnt die polnische Theatermacherin Anna Badora, die bisher das Schauspielhaus Graz geleitet hat, im K U N S T & K U L T U R » MAN KANN GERADEZU VON WEIBLICHER BÜHNENDOMINANZ SPRECHEN. « Sommer ihre Arbeit. In der Steiermark wird ihr eine Frau als Intendantin nachfolgen: Iris Laufenberg, die frühere Chefin des Berliner Theatertreffens. Und da auch Bettina Hering im Landestheater Sankt Pölten noch ein Jahr regieren wird, ehe sie als Theaterdirektorin zu den Salzburger Festspielen wechselt, kann man geradezu von weiblicher Bühnendominanz in Ostösterreich sprechen. Das war auch höchst an der Zeit. Dieses Gewerbe lebt vom ständigen Wechsel. Die Tendenz hier in Wien ist zumindest nach meiner bescheidenen männlichen Einschätzung vielversprechend. MACHTVERSCHIEBUNG Nicht nur bisherige Intendantinnen kleinerer Bühnen wie zum Beispiel Barbara Klein vom Kosmos-Theater oder Johanna Franz und Katrin Schurich vom Theater Drachengasse wird es freuen, dass die Quote sich ein wenig zugunsten der Frauen ändert. Ihre Theater sind traditionell eine feminine Domäne, bei den MitarbeiterInnen wie bei den AutorInnen. „In dieser Saison haben wir nur Stücke von Frauen gespielt, aber Dramen von Männern kommen auch immer wieder vor“, so Schurich. Im Kosmos-Theater, der laut Eigendefinition „führenden Wiener Bühne mit Ausrichtung auf Genderthematik“, ist man da meist ein bisschen strenger. Zu Recht. „Frauen brauchen Raum“ lautete das Motto zur Eröffnung vor 15 Jahren. Wird die aktuelle Machtverschiebung zugunsten der Frauen auch in den großen Häusern bei den Spielplänen wirksam? Mit welchen Autorinnen und Regisseurinnen können wir ab Herbst rechnen? Das Burgtheater bringt eine beachtliche Zahl. Inszenieren werden Andrea Breth („Diese Geschichte von Ihnen“ von John Hopkins), Carina Riedl („dosenfleisch“ von Ferdinand Schmalz), Cornelia Rainer (Erich Kästners „Pünktchen und Anton“ sowie „Hamlet, Ophelia und die anderen“, frei nach William Shakespeare) und Martina Gredler (Sibylle Bergs „Und jetzt die Welt!“). Von den Autorinnen gibt es neben Berg und der ebenfalls höchst erfolgreichen Yasmina Reza („Bella Figura“) den erfreulichen Neuzugang der Schriftstellerin und Dramaturgin Maja Haderlap an der Burg. Ihr preisgekrönter Roman „Engel des Vergessens“ über Schicksale Kärntner Slowenen wird dramatisiert und von Georg Schmiedleitner inszeniert. (Ja, die Männer sind trotzdem noch dominant.) Und das große alte Haus am Weghuberpark? Badora setzt die Zusammenarbeit mit der israelischen Regisseurin und Autorin Yael Ronen nach deren großen Erfolgen in Graz auch im Volkstheater fort, mit einer Übernahme und einem neuen Stück („Überzeugungskampf“). Auch Elfriede Jelinek kommt zum Zug, zusammengespannt mit Henrik Ibsen bei der Premiere mit dem Titel „Nora6“. Weitere Uraufführungen steuern im neuen Volx in Margareten Pia Hierzegger („Die Fleischhauer von Wien“) und Anja Salomonowitz („Der Junge wird beschnitten“) bei, auch Haderlaps Bühnenfassung von Christine Lavants „Das Wechselbälgchen“ wird auf dieser Nebenbühne uraufgeführt. Erstaufführungen kommen von den Dramatikerinnen Yasmina Reza und Maya Arad. Beeindruckend ist zudem die Riege der Regisseurinnen, angeführt von der Hausherrin. Neben Badora und Ronen inszenieren noch Susanne Lietzow, Jessica Glause und Constance Cauers. Auch hier gibt es interessante Veränderungen in der Genderverteilung. MASKULINER EGOISMUS In Sankt Pölten inszenieren in Herings letzter Saison Nehle Dick, Maaike van Langen, Cilli Drexel, Irmgard Lübke und Renate Aichinger. Ana Zirner übernimmt bei der Uraufführung ihrer dokumentarischen Theaterperformance „Flammende Reden, brennende Plätze“ die Regie. Sechs von zwölf Premieren machen Frauen – so geht Quote! Etwas weniger ausgeprägt ist sie bei Laufenbergs erster Saison in Graz, aber immerhin betrifft sie drei von elf Premieren auf der Hauptbühne, die jetzt „Haus eins“ heißt: Ben Jonsons „Volpone“ wird von Claudia Bauer inszeniert, „Cactus Land“ von Lily Sykes und Iwan Wyrypajews „Betrunkene“ von Bernadette Sonnenbichler. Ein bisschen maskuliner Egoismus muss am Ende doch sein: Wenn der Trend an der Spitze der Theater anhält und sich auf der Bühne vermehrt in Hosenrollen fortsetzt, werden vielleicht auch wieder einmal Frauenrollen für Männer frei – am besten sogar mit einem mutigen Genderwechsel mitten im Stück. Solche Verwandlungen sind dankbar. Mit ihnen, nicht mit der Leitung eines Hauses, wird man Publikumsliebling. Seriöse ShakespeareForscher nehmen an, dass in der irrwitzigen Komödie „A Midsummer Night’s Dream“ die Frauen von Knaben und die Elfen von Männern gespielt wurden, die dann auch die Handwerker waren. Im lustigen alten England liebte man das Groteske. Dafür müssen allerdings am besten die simplen Männer herhalten. Es ist nicht auszuschließen, dass der wilde Willy höchstpersönlich eine atemberaubende Elfe gab, die sich dann flugs in einen bodenständigen Meister Zettel verwandelte. 55 E D I T I O N KUNST EXKLUSIV E X K L U S I V F Ü R S I E R E S E R V I E R T Doppelter Kunstgenuss: Mit der „Presse“-EDITION kommen Sie zur Kunst, und die Kunst kommt zu Ihnen nach Hause: Künstlerhüte und -schürzen, signierte Drucke, Seifen und Marmeladen. 56 GOLIF „STOP MOTION“ LIMITIERTER SIEBDRUCK Street-Art für das Wohnzimmer? Der Tiroler Künstler Golif hat eine 700Quadratmeter-Fassadenfläche an der Linken Wienzeile, Ecke Anschützgasse, im Stil der Stop-Motion-Technik gestaltet. „Stop Motion“, Format: 70 x 30 cm, kleine Auflage. Jede Grafik wurde von Golif nummeriert und signiert. € 85 00 FOTOS Michele Pauty, Gernot Singer, Jürgen Hammerschmid Exklusiv für die „Presse“-EDITION gibt es den Siebdruck des Gesamtentwurfs, der bald Geschichte sein wird: Mitte des Jahres wird das Gebäude mit dem humorvollen Anstrich abgerissen. E D I T I O N FÜR DEN BESONDEREN KUNSTGESCHMACK: SCHÜRZE MIT SIEBDRUCK VON TOMAK Künstler Tomak trägt die von ihm kreierte, per Hand bedruckte Baumwollschürze. Verpackt wird die Schürze in einem Siebdruck mit dem gleichen Motiv schwarz auf weiß (kleine Falten möglich). Es zeigt ein Maschinenelement aus einem Gemälde des Shootingstars und ehemaligen Attersee-Schülers. Streng limitierte Auflage, beide Werke sind nummeriert und signiert. € 350 00 EIN HUT VOM MULTITALENT Medienkünstler, Schauspieler, Theoretiker, Kurator, Musiker, Museumsleiter, Professor an der Universität für angewandte Kunst Wien: All das ist Peter Weibel. Und Hutträger. Zur vergangenen Personale „Peter Weibel – Medienrebell“ im 21er-Haus trug er den von Mühlbauer angefertigten Hut „Der Rebell“. Wer dem Multitalent in einem Punkt gleichen möchte, kann einen dieser Hüte samt Jahreskarte des 21er-Hauses erwerben. € 224 00 57 KUNSTGESCHICHTE MIT GENUSS Als Diego Velázquez in Wien gezeigt wurde, reiste sogar die spanische Königin Letizia an. Als Erinnerung an die Ausstellung hat die „Presse“EDITION das Velázquez-Kunstpaket aktualisiert: Zur Jahreskarte für das KHM gibt es ein Glas Seville Orange Staud’s Marmelade aus der Velázquez-Edition, ein Zusatzticket für eine Begleitperson zum Besuch der laufenden Ausstellung mitsamt Katalog. € 63 00 SEIFEN VON ARNULF RA ( E ) INER Radikale Übermalungen, Kunst zwischen Abstraktion und Körperlichkeit, Gemälde, begleitet von performativen Arbeiten und Schriften: Arnulf Rainer prägte in den 1950ern die österreichische Avantgarde mit und suchte zeitlebens nach neuen Wegen der Malerei. Über den „Presse“-Shop können Sie Eintrittskarten für das Rainer-Museum in Baden, eine signierte Katalogedition und die R(a)einer-Seifen-Collection von Lederhaas als Paket zum Sonderpreis erwerben. € 85 00 E D I T I O N DIE BESTEN PLÄTZE E X K L U S I V F Ü R S I E R E S E R V I E R T Styriarte, MuTh, Grafenegg, Römersteinbruch St. Margarethen: Diese Termine haben wir für Sie reserviert. ZUM STYRIARTE-HÖHEPUNKT TEXT Stefan Musil Mit den Worten „Von Herzen – möge es wieder zu Herzen gehen!“ widmete der bereits nahezu gehörlose Beethoven 1842 seine zweite Messkomposition Erzherzog Rudolph. Mit dem Werk sprengte er alle bis dahin gewohnten Grenzen für eine Messe, nicht nur was die Dimension betrifft, sondern auch die gewaltigen Anforderungen an die ausführenden Musiker. Mit dem Arnold-Schoenberg-Chor und vier hervorragenden Solisten stehen Harnoncourt im Grazer Stefaniensaal ideale Partner zur Verfügung. Es ist nicht die erste Auseinandersetzung Harnoncourts mit dieser „Bitte um den Frieden“, wie der Dirigent die Komposition einmal genannt hat. Aber das erste Mal wird unter ihm zu erleben sein, wie durch die Verwendung der historischen Instrumente „die gesamte musikalische Rhetorik ein vollkommen neues Gewicht bekommt“, so Harnoncourt. Womit einem wahrlich herausragenden Hörerlebnis nichts im Wege steht. Karten in der besten Kategorie für „Missa solemnis“, Sonntag, 5. Juli, 20 Uhr, Stefaniensaal, Graz, pro Stück € 150 00 FOTOS Werner Kmetitsch, Marco Borggreve, Moritz Schell 58 Wenn Nikolaus Harnoncourt ans Pult tritt, hat man alles andere als bloß ein „Konzert“ zu erwarten. Es bedeutet Abenteuer, Erkenntnisgewinn und Überraschung. Denn bevor Harnoncourt den ersten Einsatz gibt, hat er sich intensiv mit den zu interpretierenden Werken auseinandergesetzt, um den Intentionen des Komponisten so nah wie möglich zu kommen. Die Werke Ludwig van Beethovens bieten dafür ein besonders spannendes Feld. Erst recht, wenn er dafür erstmals mit seinem Originalklang-Ensemble, dem Concentus Musicus, musiziert. Und ganz besonders, wenn er sich mit den auf ihn eingeschworenen Musikern die gewaltige „Missa solemnis“ vornimmt, wie jetzt bei der Styriarte. E D I T I O N KLANGERLEBNISSE IM MUTH Klanggenuss auf höchstem Niveau gibt es bei Volkhard Steudes Begegnungen zu erleben: Werke von Beethoven und Mozart, aber auch Brahms, Franck und Schumann werden erklingen, sowie Gustostückerln der virtuosen Violinliteratur. Ein kammermusikalischer Abend mit philharmonischen Kollegen. Termin: 22. 9., 19.30 Uhr Im Oktober bitten Franz und Matthias Bartolomey ins MuTh, und natürlich dreht es sich wieder in erster Linie um das Cello. Gemeinsam mit Cornelius Obonya und August Schmolzer präsentieren sie an vier Abenden echte Leckerbissen. Termin für „Absurditäten musikalisch verpackt“: 1. 10., 19.30 Uhr Karten der Kategorie A zum Sonderpreis für jeweils € 3400 ESTERHAZY-PACKAGE: TOSCA & WEIN Das Opernlounge-Package Angelo für Kultur- und Genussfreunde: zwei Opernkarten der Kategorie I für „Tosca“ im Römersteinbruch in St. Margarethen, Programmheft, zwei VIP-Plätze in der Opernlounge. Dazu eine Weinverkostung für zwei, um die Weine des Gutes Esterházy kennenzulernen, plus Weingutschein im Wert von 50 €. Zum Sonderpreis von € 298 00 GRAFENEGG FÜR MUSIKFEINSCHMECKER Dreimal Wolkenturm im Abo der Kategorien I, II und III plus ein Meet & greet mit Intendant und Starpianist Rudolf Buchbinder. Die EDITION hat Karten für: 14. 8. Festivaleröffnung, 27. 8. Mahlers Sechste mit Boston Symphony unter Nelsons, 5. 9. das Debüt der Berliner Philharmoniker und ein exklusives Meet & greet mit Buchbinder. ab € 212 00 59 60 VON RAUM UND ZEIT P O R T R Ä T TEXT Marie-Theres Stremnitzer FOTOS Michéle Pauty Olaf Osten hat viele volle Terminkalender. Er nutzt die kleinen, schwarzen Taschen büchlein als Blöcke für seine Arbeit. Bekannt ist er auch für die Zeichnungen auf den Plakaten der Wiener Festwochen. Daran führt im Frühjahr ja kein Blick vorbei. O laf Osten servierte Herz und Hirn, appetitlich angerichtet auf einem weißen Teller. Gabel und Messer bereitgelegt, um sich die Hochkultur mit Genuss und wohl auch ein bisschen Überwindung einzuverleiben. Wenn die Festwochen die Wiener Bühnen bespielen, ist die Stadt von einer besonderen Atmosphäre erfüllt. Gedanken und Emotionen erwachen aus dem Winterschlaf, man unterhält sich mit Kunst, Kultur, Debatten und Erregungen. Menschen strömen in Scharen durch die Straßen auf dem Weg von einem Happen kultureller Spezialitäten zum nächsten, manchmal sogar umherirrend wie auf der Suche nach dem ro- ten Faden: auch zwei einprägsam metaphorische und humorvolle Sujets des Künstlers, mit denen er die Stadt zu einer weiteren Inszenierungsstätte der Festwochen machte. Ein kreisförmiges Labyrinth und ein Wollknäuel, das einlädt, den Ariadnefaden aus der griechischen Mythologie aufzunehmen. Dass seine Zeichnungen gefährlich seien, habe ihm unlängst ein Mann geschrieben, erzählt Osten, er sei mit seinem Auto an der roten Ampel gestanden und habe versucht, den Weg durch das Labyrinth ins Innere zu finden, und er habe sich derartig darin vertieft, dass weder er auf den imaginären Irrwegen, noch die Kolonne hinter ihm, als es längst schon grün war, vorwärtsgekommen K U N S T & K U L T U R PENDELN 064 Das Museumsquartier zur Zeit der MariaLassnig-Schau im Mumok. Erkennbar am Plakat mit der nackten Frau, die sich eine Pistole an die Schläfe hält. In einer Ausstellung in Dublin sorgte dies für Verwunderung. Sie befindet sich – rein zufällig – genau über Irland. Von der Galerie Bäckerstraße exklusiv für die „Presse“-EDITION: Druckgrafik von Olaf Osten auf ungestrichenem Papier, Ecken von Hand geschnitten und abgerundet. Format: A 4 (21 x 29,7 cm), signiert, Auflage: 50 Stück. € 190 00 sei. „Ich freue mich dann“, sagt Osten. Um Menschen aufzuhalten, gegen die Reizüber flutung und für das Innehalten zeichne er. Wie die Betrachter an seinen Zeichnun gen ist der gebürtige Lübecker Osten vor knapp 20 Jahren in Wien hängen geblieben, „denn Wien ist von Kunst und Kultur durch drungen, und, wie in kaum einer anderen Stadt, wird hier kulturelles Schaffen noch im mer als zivilisatorische Notwendigkeit gese hen und gefördert“. ZEICHNEN WIE ATMEN In seinem Atelier im neunten Bezirk sta peln sich Kartons in der spartanischen Küche, eine Staffelei sucht man vergeblich, ein offen bar unbenütztes Doppelbett hat eine zweck entfremdete Funktion: Darunter bewahrt der Künstler die ganze Welt auf. Zahllose Atlan ten aller Größen, nicht mehr gebrauchte Roll karten aus Schulen. Diese kauft Osten auf. „Ich war schon immer skeptisch gegen über allen rationalen, vermessenden und ver messenen Perspektiven oder gar Anmaßun gen des Menschen. So etwas wie Zeit und Ort auf Achsen zu fixieren – diese Vogelperspek tive – ist trügerisch. Wir verirren uns trotz dem, wir kommen trotzdem zu spät.“ Was das Resultat ist, wenn willkürlich Grenzen gezo gen oder verschoben werden, können wir täglich den Nachrichten entnehmen. Dann nimmt Osten die pastelligen Farben aus dem Atlasspektrum und übermalt damit die Welt, er malt eine Sintflut. Und plötzlich verschiebt sich die Perspektive. Sie reduziert sich auf unsere Möglichkeiten, die Welt zu betrachten, nämlich horizontal. Osten malt Horizont linien, so diffus wie für Seefahrer, mit einge schränktem Blick, bis nur noch ein kleiner Teil etwa Südamerikas zwischen dem Blau der Erde und dem Blau des Himmels aufragt und aussieht wie echtes Land. „Wenn ich das übermale“, sagt der Künstler, „schöpfe ich da raus eine kurzfristige Zufriedenheit. Ich zeige die Natur ohne mathematische Verortung der Landkarte.“ Fernsehen nennt er diese Werk serie, in der er beinahe zwanghaft um Hori zonterweiterung kämpft. „Zeichnen mache ich so wie atmen“, sagt Osten, „es ist eine Methode, spontan auf das zu reagieren, was mir begegnet und was mich fasziniert. Ich zeichne, seit ich einen Stift hal » ICH WAR SCHON IMMER SKEPTISCH GEGENÜBER ALLEM RATIONALEN, VERMESSENDEN UND VERMESSENEN. « ten kann.“ Osten studierte Grafik an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim und am Dun Laog haire College of Art & Design in Dublin. Er reiste viel, pendeln nennt er es, und irgend wann war es wohl kein Zufall mehr, dass „ich auf Raum und Zeit arbeite“. Kalender, die er benutzt, um Termine einzutragen – praktisch, passen in die Tasche und sind immer dabei – wurden zu Skizzenbüchern. Für seine Aus stellungen werden die Zeichnungen gescannt und in limitierter Auflage als bis zu zwei mal drei Meter große Druckgrafiken gehängt. Er zieht einen Stapel kleinformatiger Ta schenkalender mit flexiblem Einband hervor. Eine Woche auf zwei Seiten. Es ist eine geball te Ladung Originale. Unverkäuflich. „Es ist so etwas wie mein sentimentaler Fotoapparat.“ Er zeigt mir die Frau in der London Tate Gallery. „Sie stand eine halbe Stunde lang wie angewurzelt vor dem schwarzen Quadrat von Malewitsch.“ Osten zeichnete, und so wurde sie, während sie Kunst betrachtete, selbst zu einem Kunstwerk. Das darunter liegende Kalendarium hat auch eine enthemmende Wirkung. „Es macht mich locker, dadurch werden die Zeichnun gen besser“, sagt Osten, „ich übermale meine hingerotzten Zeitpunkte, Treffen, ein Konzert im Porgy oder dass ich eine Freundin von mei nem Sohn mit abholen soll.“ Er belässt die eine Ebene und setzt die andere darüber. Je nach Intensität des Striches drängen sich auch die Zeichnungen auf den Rückseiten durch das Papier in das Kunstwerk. Den Kalender hält er beim Zeichnen ver kehrt herum. Das Datum dort soll mit dem Zeitpunkt der Zeichnung nicht in Relation gesetzt werden. Das Kalendergeschehen kann zum Zeitpunkt der Zeichnung schon Jahre zurückliegen. Wenn wir in alte Kalender schauen, dann unternehmen wir so etwas wie eine Zeitreise. Trotzdem erinnern wir uns nicht an die ab solvierten Termine, weil wir sie längst verges sen haben. Was bleibt, ist das diffuse Erinnern an Bilder, Eindrücke, Gerüche und Erfahrun gen. Den Rest unseres Lebens schwärzt das Gedächtnis ähnlich skandalös wie die Hypo ihre Akten. Osten fasziniert, dass sich die Erinne rung in ein Konvolut verformt, das sich jeder Chronologie entzieht: „Ich kann an eine Fahr radtour denken, die ich mit 17 unternommen habe, oder an meine tote Mutter, gleichzeitig aber meine Gegenwart erleben. Ich kann an beiden Orten gleichzeitig sein, sie sogar mit einander verbinden.“ Wozu ziehen wir in unserem Alltag also immer noch penibel Grenzen, wenn sich unser Gehirn ohnehin darüber hinwegsetzt? TIPP: Innerworld outside! Olaf Ostens Grafiken und Skulpturen von Judith Saupper sind bis 27. Juni in der Berliner Dependance der Galerie Bäckerstraße zu sehen. 61 ROLLENTAUSCH Schriftstellerin Vea Kaiser stellt Chefredakteur Rainer Nowak all die Fragen, die ihr von Journalisten gestellt wurden, die sie erstaunten oder sogar ärgerten. 62 E D I T I O N SO JUNG UND SCHON CHEFREDAKTEUR G E S P R Ä C H INTERVIEW UND TEXT Vea Kaiser FOTOS Christine Ebenthal Was mich in den vergangenen Jahren am meisten nervte am Medienbetrieb, war das ständige Hinterfragen von Journalisten, ob ich wirklich die bin, die ich bin. Eine hübsche Mittzwanzigjährige, die zwei sehr erfolgreiche Bücher geschrieben hat. Niemand schien das glauben zu wollen. Als wäre das ein Kuriosum, und dass natürlich irgendjemand mitgeholfen haben musste, dass ich mich unlauterer Mittel bedient hätte. Ich nahm mir also vor, diese Frage andersrum zu stellen. Einmal den Chefredakteur zu hinterfragen. Ihm genau die Fragen zu stellen, die mir gestellt werden. Wir treffen uns am Donaukanal in der Sommer-Dependance des Pub Klemo. Ein Ausflugsschiff fährt vorbei. Nowak winkt. Rainer Nowak: Ich winke immer Menschen auf Schiffen zu und ärgere mich furchtbar, wenn niemand zurückwinkt. Da schau! Gesehen? Ist wichtig zwischendurch: einfach winken. Vea Kaiser: Fühlst du dich eigentlich prominent? Nein. Wieso nicht? Ich bin nur im ersten Bezirk in bestimmten Cafes prominent. Im Café Landtmann bin ich weltberühmt – wie alle dort. Hier würde mich niemand erkennen. Später, nach dem Interview, wird mich der Barkeeper fragen, ob das der Nowak von der „Presse“ war. Er hatte natürlich nicht recht. Erzähl mal, Herr Nowak, so jung – und schon Chefredakteur! Das ist jetzt eine Frage, die du bekommen hast, oder? „Sie sind so jung und . . “ „Sie sind doch prominent, wie fühlt sich das an?“ – die hab ich auch oft bekommen. Und was hast du geantwortet? Ich hab auch versucht, dem auszuweichen, so wie du das gerade gemacht hast. Warst du schon einmal in der Situation, dass jemand nicht wusste, wer du bist, und dich hat’s richtig geärgert? Bin ich auch schon gefragt worden. Als ich im Café Landtmann den kleinsten Tisch bekommen habe, weil alle anderen prominenter waren. Wieso gehst du ins Landtmann? Weil die halbe Wiener Politik- und Medienszene dort frühstückt, das ist praktisch. Um wieder zurückzukommen zu meiner Frage: Du bist ja so jung und schon Chefredakteur – wie hast du das gemacht? Glück, Zufall, am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Mein Vorgänger ist über Nacht gegangen, man brauchte relativ dringend einen Nachfolger. Du hast nicht irgendwas dafür getan, Chefredakteur zu werden? Doch, ich habe etwas dafür getan, Innenpolitik-Ressortleiter und Sonntagschef zu werden. Ein guter Journalist zu werden, ein gutes Blatt zu machen. Würde dich ein junger Mensch fragen, wie man denn Chefredakteur wird. Was würdest du ihm antworten? Ich würde ihm sagen, er muss viel arbeiten, ein guter Journalist sein. Er muss die erste Reihe mögen. Und er muss gern Zirkuspferd spielen. Erzähl mal was über den Zirkuspferd-Charakter deines Berufes. Es ist ganz einfach: In einer Kleinstadt gibt es den Bürgermeister, den Apotheker, den Arzt und den Notar. Und in Wien und Graz eben noch den Chefredakteur. Sie alle bilden den Zirkus, ich als Zirkuspferd darf moderieren, begrüßen und von dir interviewt werden. Also ziemlich gut, oder? Hast du das Gefühl, dass dir das Aussehen in deinem Beruf hilft? Das ist charmant, dass du diese Frage, die bei dir logisch und bei mir absurd ist, stellst. Du weißt, dass da Fotos neben dem Interview stehen. Du gehörst nicht zu der Generation und zum Typ Mann: verwahrlostes Haar, Zigarette im Mund, riechend auf drei Tage hinweg. Also, du bist sehr gepflegt. Das klingt apart bei einer Frau. Also ich bemühe mich, allen Schwiegermüttern zu gefallen, die uns dann hoffentlich lesen. Und ja, vermutlich ist es immer ein oft ungerechter Vorteil, wenn man nicht 140 Kilo hat. Machst du dir Gedanken über deinen Bauch? Schau da nicht hin. Und jetzt die klassische Frage an eine erfolgreiche Frau: Du bist ein Tausendsassa. Du bist nicht nur Chefredakteur, der selbst Artikel schreibt, du hast ja auch Kolumnen, Diskussionen, eine Familie – wie bringst du denn das alles unter einen Hut? Indem mir alle in meinem beruflichen und privaten Umfeld ständig helfen und mein Leben mitorganisieren. Und indem man – jetzt sind wir wieder beim Bauch –, Tätigkeiten weglässt. Kein Sport, keine Runden mit alten Freunden. 63 »EINE MEINER LIEBLINGSFRAGEN: KANNST DU DENN SCHON VOM SCHREIBEN LEBEN?« Vea Kaiser Und die Familie? Hat Vorrang. Deswegen verbringe ich meine Zeit entweder im Beruf oder bei der Familie. Hilft dir jemand beim Schreiben? Das haben Sie dich gefragt?? Zu mir meinte Alt-Chefredakteur Andreas Unterberger einmal, Nowak brauche immer jemanden, der mit dem Besen hinterherkehrt. Also redigiert und Fehler ausbessert. Er hat vermutlich recht. 64 Hast du das Gefühl, das wird dir zum Vorwurf gemacht? Wenn es die Wahrheit ist, kann es kein Vorwurf sein, meine Kollegen sind sehr tolerant. Wie geht’s dir mit Kritik? Wenn man mir vorwirft, schlampig zu sein, stimmt das leider. Wenn man mir vorwirft, eitel zu sein, stimmt das leider. Wenn man mir aber vorwirft, faul zu sein, würde ich mich ärgern. Wenn man mir vorwirft, politisch naiv zu sein, würde ich mich sehr ärgern. Was ich ganz lustig finde: Du kriegst häufig den Vorwurf, du hättest ein Kleiner-MannSyndrom. Du hast dich wirklich vorbereitet. Du hast die anonymen Postings gelesen. Wow. Haben das nicht alle kleinen Männer? Kleine Männer haben tatsächlich oft dieses federnde Auftreten wie Werner Faymann. Habe ich das auch? Syndrom geht aber schon in Richtung Krankheit. . . Der Mann, der seine Größe dadurch kompensieren muss, dass er einen überbordenden Gestaltungsdrang hat. Sagen wir so: Dass ich schon jemand bin, der anderen Leuten auf die Nerven gehen kann, kann ich mir gut vorstellen. Wie sieht denn ein Tag im Leben von Rainer Nowak aus? Aufstehen, Espresso trinken, Tochter in die Schule bringen, Espresso trinken, um 9 Uhr intern oder extern einen Termin haben, 10.30 Uhr Redaktionskonferenz, dann daran arbeiten, dass die gemeinsamen Beschlüssen auch die Basis erreichen. Manchmal darf ich mittagessen, manchmal hab ich den ganzen Tag Termine. Dazwischen versuch ich zu schreiben, zu recherchieren und im Newsroom mit den Chefs vom Dienst digital und print die richtigen Entscheidungen zu fällen. Viel passiert per Mobiltelefon. Ressortleiter, Chefs vom Dienst, stellvertretender Chefredakteur, Sonntagschefs rufen mich auch in der „Presse“ am Handy an, weil ich ständig im Haus unterwegs bin. Warst du davor schon mal in so einer Führungsposition? Ich hab Ressorts geführt: die Innenpolitik, den Wien-Teil, zum Teil war ich ein ganz guter Ressortleiter, zum Teil ein grauenhafter Chef. Mein Problem: Ich mag kein Sitzungen. Glaubst du, wenn du heute in die Schule gehen würdest, würde man bei dir ADHS diagnostizieren? Gemein. Wenn ich mich entspanne, bin ich ein relativ ruhiger, unkommunikativer Mensch. Was hasst du an deinem Beruf am meisten? Wahrscheinlich ist es – hochtrabendes Wort – die Vergänglichkeit; also dass alles sofort wieder weg ist. Die Texte bleiben zwar im Archiv, digital wie print, sind aber irrelevant. Stichwort Vergänglichkeit: Viele Kollegen von dir – zum Beispiel deinen Vorgänger auch – zieht es dann zum Bücherschreiben. Unter den klassischen Schriftstellern witzelt man ja immer: „Ja, die Journalisten wollten ja eigentlich alle auch so ein Buch schreiben.“ Hast du den Wunsch auch? Ich wollte immer schon unbedingt Krimis schreiben, weil ich selbst so viele Krimis lese. Aber ganz ehrlich: Die Vorstellung, ich schreibe ein Buch und müsste mich damit drei Monate beschäftigen oder ein Jahr oder zwei Jahre, würde mich depressiv werden lassen. Da fehlt mir die Selbstdisziplin. Ich mag lieber den Druck, innerhalb einer halben Stunde eine Wahl zu kommentieren. Apropos, eine meiner Lieblingsfragen: Kannst du denn schon davon leben? Ja, kann ich. Zu Beginn meiner Karriere war ich sehr lang Teil der Generation Praktikum. Mit 300 Euro pro Monat als Freier. Da schwingt eine dezente Kritik an der Art und Weise mit, wie die meisten Journalisten, und vor allem die jungen, heutzutage beschäftigt werden. Das habt ihr ja auch bei der „Presse“. Haben wir bei der „Presse“ jetzt nicht mehr, weil wir einen neuen Kollektivvertrag haben, den wir einhalten. Was war der schlimmste Fehler, der dir in deiner Chefredakteurszeit unterlaufen ist? Fehleinschätzungen politischer Entwicklungen oder falsche Aufmacher- und Prioritätenwahl. Der schlimmste Fehler meiner Laufbahn war, als ich über NS-Entschädigungsdiskussionen geschrieben und einem Historiker geglaubt habe, dass Österreich dem Staat Israel einen bestimmten Milliardenbetrag gezahlt haben soll. War aber nicht so. Und begonnen hat meine Karriere in der „Presse“ damit, dass ich eine TV-Kritik geschrieben habe über „Raumschiff Enterprise“ und dort fünf wirklich schwere Fehler eingebaut hab. Der „Kurier“ hat darauf eine wirklich lustige, böse Glosse über die TV-Kompetenz der „Presse“ abgedruckt. Die liegt bis heute in meinem Personalakt. Auch eine Frage, die ich immer so gern höre, die ich süß finde: Herr Nowak, Chefredakteur ist doch ein wackeliger Posten. Denken Sie manchmal daran, was Sie machen würden, wenn’s nicht mehr klappt? Das ist aber eine ernste und wichtige Frage. Als 42-jähriger Chefredakteur werde ich wohl nach europäischer Chefredakteursstatistik irgendwann einen Plan B brauchen. Michael Fleischhacker hat mir das bei der Amtsübergabe gesagt: „Und überleg dir jetzt schon einen Plan B.“ Ich hab noch immer keinen. E Den überlege ich mir, wenn es so weit ist. Ich kann gut gärtnern. Apropos Chefredakteure: Was ich witzig finde in Österreich, ist diese Chefredakteursprofilierung. Ich höre gern Radio und dann höre ich di-didi-dö-dä, Chefredakteurstelefonat von Christian Rainer! Diese Radiowerbung macht mich wahnsinnig. Sollte Christian Rainer jemals bei mir anrufen, ich würde sofort auflegen aus Protest. Jetzt ruft dich Christian Rainer an, das ist dir klar, oder? Er will dich sicher kennenlernen. Christian Rainer und ich haben uns sogar schon kennengelernt. Er war bei der Premiere von meinem Theaterstück. Wer es ja jetzt wirklich auf die Spitze treibt, ist Eva Weissenberger mit ihrer „News“-Inszenierung „Zeit für mich, Zeit für Eva“. Im Vergleich dazu bist du relativ zurückhaltend. Na ja, wir beweisen hier gerade das Gegenteil. Und Radiowerbung spreche ich auch, nur sage ich meinen Namen nicht, keiner erkennt meine Stimme, aber wir sparen uns den Sprecher. Journalismus ist ein wahnsinniger eitler Beruf. Stimmt, Nowak lässt sich von Kaiser interviewen. Man muss mit der Dosierung aufpassen. Dir wird vorgeworfen, dass du jetzt so viele Interviews gibst: „Die Kaiser schon wieder, die ist ja ständig überall.“ Du kannst in der österreichischen Öffentlichkeit nur einen Beruf ausüben, für den du nicht kritisiert wirst, wenn du Erfolg hast. Sport. Nicht einmal jeder Sport. Sondern nur, wenn du dich in einen menschlichen Torpedo verwandelst und in Überschallgeschwindigkeit einen Hang runterrast. Über alle anderen wird böse geredet: Über mich kursiert zurzeit die Geschichte, dass ich mir eine sündhaft teure Penthouse-Wohnung in St. Pölten gekauft hab. Es gibt Penthouse-Wohnungen in St. Pölten? Wusste ich auch nicht. Zurück zu euch. Ihr habt zurzeit eine wahnsinnige Glaubenskrise. In den meisten Tageszeitungen werden die Texte, unter denen DPA, APA, Reuters steht, immer mehr. Das stimmt so nicht. Wenn du dir die „Presse“ von vor 30, 40 Jahren nimmst, wirst du merken, die Zeitung ist tendenziell besser geworden. Das gilt für nicht wenige Titel. Was denkst du über so Sachen wie zum Beispiel Udo Ulfkotte, der den Bestseller „Gekaufte Journalisten“, der seit einem dreiviertel Jahr in den Top Ten der „Spiegel“-Sachbuchlisten ist, geschrieben hat? Ich hab nur das erste Drittel gelesen, wie bei so vielen Büchern in meinem Leben. Ich weiß, was er meint – aber er hat nicht recht. D I T I O N Aber macht dir das nicht Sorgen? Dass so jemand einen dermaßen großen Zulauf erhält? Nein, weil es eine totale Vertrauenskrise vieler Menschen da draußen den Journalisten und den Medien gegenüber gibt. Das ist jetzt aber prinzipiell kein ganz schlechtes Zeichen; weil ich glaube, viel zu lang hatten Journalisten eine Deutungshoheit, die ihnen so auch nicht zugestanden ist. Und jetzt schwingt dieses Pendel gerade massiv in die andere Richtung. Ich hab vor Kurzem mit einem Politiker ein Gespräch gehabt, der mir allen Ernstes vorgeworfen hat, dass wir Medien fast alle von sinistren Mächten gekauft seien, gegen Russland schreiben würden und Teil einer mittleren Weltverschwörung seien. Und in diese Kerbe schlägt der Ulfkotte. Was ist deine Assoziation zu dem Wort konservativ? Keine negative. Wenn man es rein politisch sieht, heißt es eigentlich: das Bewahrende. Dann ist die SPÖ zum Beispiel eine konservative Partei. Gesellschaftspolitisch ist sie es natürlich nicht. Du willst wissen, wo ich stehe – in der liberalen Mitte. Rechter Fuß Wirtschaftsliberalismus, linker Fuß gesellschaftlicher Liberalismus. Der Staat soll mir nicht sagen, wie ich leben soll und mich nicht behindern. Mein Lieblingsbeispiel: Wer 2015 ein Problem mit homosexuellen Paaren hat, ist nicht 2015 angekommen. Aber: Es gibt eben auch noch andere, wichtigere Themen da draußen. Über die reden wir zu wenig, über Ampelpärchen zu viel. Wie viel Weltverbesserer steckt in dir? Sehr wenig. Guter Journalismus macht sich mit keiner Sache gemein, auch nicht mit einer guten. Es ist nicht die Aufgabe von Journalisten, die Welt zu verbessern. Dafür gibt es NGOs und die UNO. Ich wollte viel mehr über dich reden. Wieso? Ich mach ja ein Interview mit dir. Aber ich kenne das. Wenn mir Journalisten auf die Nerven gehen, versuch ich, mehr über die zu reden. Ertappt. Die guten Journalisten checken das und weichen aus und finden andere Fragen und packen wieder zu. Ich wollte dir noch schöne Fragen stellen. Was macht dich stolz? Meine Töchter. Was war so ein Moment? Als meine neunjährige Tochter drei Bücher am Tag gelesen hat. Wenn die andere tanzt. Und überhaupt jeder Tag. Welche Frage wolltest du immer schon beantworten? Glaubst du an Gott? 65 ERHOLUNG PUR B E A U T Y , S P A , R E I S E Hier beginnt die Ruhezone. Mit Kultcremes, einer Auswahl an heimischen Wellness- und Beautyhotels und versteckten Genussplätzen. Außerdem checken wir in den marokkanischen Palast und in die Salzburger Kuschelsuite ein. FOTO Loisium 66 JUST PRIVATE Meine Villa, mein Badeteich, mein Butler... Endlich allein zu zweit. In Ihrer eigenen Private SPA Suite direkt am Wasser. 21 Private SPA Suiten mit 114 m2 bis 300 m2 – jede Suite mit offenem Kamin, Dampfdusche, frei stehender Badewanne und finnischer Sauna, Außen-Whirlpool mit Thermalwasser, Badesteg zum Natur-Badeteich – Exklusiv SPA – ORIENTAL WORLD mit Teebar und Hamam, À-la-carte-Kulinarik auf Haubenniveau – Private Butler Service. 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Kiehl stellt vor allem homöopathische Arzneimittel her und mischt schon erste Cremes. 70 Jahre später übernimmt sein Angestellter Irving Morse den Laden. Doc Morse gilt als Herbologe mit Einfühlungsvermögen. Durch seine individuelle Betreuung der Kunden wird die Apotheke rasch über das Viertel hinaus bekannt und ganz Manhattan beginnt, sich mit Duftmischungen aus den 122 selbst hergestellten ätherischen Ölen einzudecken. Sie tragen Namen wie „Attraction Oil“ oder „Money Drawing Oil“. Das Musk Oil, ein Liebesöl, dessen Rezept angeblich im Keller eines russischen Prinzen gefunden wurde, ist ja bis heute legendär. 1960 folgt ihm sein Sohn Aaron nach, der aus Kiehl’s ein richtiges Kosmetikunternehmen macht. Aus seiner Ära stammen die Kultprodukte Creme de Corps mit Betakarotin als Antioxidans und die für alle Hauttypen geeignete Feuchtigkeitspflege Ultra Facial Cream – beide sind in der „Presse“-EDITION enthalten. In den späten 1980ern übergibt er Kiehl’s an seine Tochter Jami, die mit Klaus Heidegger, einem österreichischen Skiweltmeister, verheiratet ist. Zur Jahrtausendwende starten die beiden mit Verkaufsständen bei Saks und Barney’s. Erst folgt der Sprung an die Westküste und nach Europa. Mittlerweile gehört die Marke zu L’Oréal, weltweit gibt es 130 Geschäfte. Die Mitarbeiter verschreiben sich jedoch nach wie vor der Aufrechterhaltung der Familienstandards: ein offenes Ohr für Kunden und Großzügigkeit bei der Probenvergabe, verrät Brandmanagerin Susanne Hüttner. FOTOS beigestellt, Jürgen Hammerschmid (Produkt) Pflanzen-, Kräuter- und Medizinwissen machen Kiehl’s-Produkte zu Klassikern. E D I T I O N Von der Idee zur Creme – im Schnitt dauert es ein bis zwei Jahre, bis die richtigen Inhaltsstoffe und die richtige Mischung für eine neue Pflege gefunden sind und die Produktion starten kann. 1 Im Lab Level, Laborstatus, probieren Mittelmeerraum, die Shea-Nüsse für Chemiker und Mikrobiologen anfangs neue Shea-Butter wachsen in Westafrika. Formeln und Inhaltsstoffe aus. Es wird 4 Die Emulsion ist oft die größte Herausfordemanuell gemischt und experimentiert. Bei rung. Darunter versteht man das Gemisch guten Ergebnissen folgen klinische Tests und zweier normalerweise nicht mischbarer erste Verbrauchertests, das kann bei ganz Flüssigkeiten – vor allem Öl und Wasser. Die neuen Erkenntnissen Monate dauern. beiden Flüssigkeiten müssen miteinander 2 Plant Level: Techniker und Qualitätsmanaso verbunden sein, dass sie sich in der ger sorgen dafür, dass die Produktion genau Verpackung nicht mehr trennen. Erst dann das im Labor erforschte Ergebnis liefert. kann die Creme verkauft werden. 3 Grundstoffe werden auf interne Qualitätsstandards geprüft. Für die Salbengrundlage Squalen benötigt Kiehl’s Oliven aus dem 5 Cremes müssen darüber hinaus auf einen stabilen pH-Wert und auf eine geeignete Konsistenz überprüft werden. 69 E D I T I O N REINE KOSMETIK A U S D E M B E A U T Y C A S E Die ständige Suche nach perfekten Pflegeprodukten. Wir haben einige gefunden: in einem Spa in Vorarlberg, einer Seifenmanufaktur in Tirol und einer Apotheke in Wien. SOMMER-DETOX AUS DEM SAINT-CHARLES-LABOR Frisch in den Sommer mit dem biologischen Kräutertee (80 g), einem Desinfektionsspray (20 ml) zum Händewaschen ohne Wasser und einer rein pflanzlichen Seife (0,5 l) vom Duo Saint-Charles-Apotheke und Wolfgang Lederhaas. SUSANNE KAUFMANN TRAVEL KIT Ein idealer Reisebegleiter: das Travel Kit von Hotelière und Spafachfrau Susanne Kaufmann mit Handcreme, Feuchtigkeitsspray, Bein- und Venenspray, Feuchtigkeitsmaske und Lippenpflege. Im flugtauglichen Täschchenformat. € 65 00 SEIFENPAKET AUS DER MANUFAKTUR Erlesene Bestandteile, mindestens drei Walzvorgänge und alpine Düfte zeichnen die Reine-Tirol-Seifen aus. In der Holzschachtel: die Aromen Holunder, Birke und Vergissmeinnicht. onen formati n I r h Me eauty B e i d r e üb uf : turen a k a f u n Ma e . com ie P ress D . p o h S € 3280 FLÜSSIG, CREMIG, REINE TIROL Flüssigseifen mit traditionellen, heimischen Zutaten, stark rückfettend mit cremigem Schaum. Die Sorten: Vergissmeinnicht, Zirbe, Himmelschlüssel, Bergminze und Almrose haben wir für die „Presse“-EDITION ausgewählt. je € 1020 FOTOS Jürgen Hammerschmid 70 € 5800 X 179 € Leidenschaft verbindet Deshalb sind wir mit Claus Tyler eine Kooperation eingegangen und Sie haben die Möglichkeit, einen für die „Presse“-EDITION designten Seidenschal in unserem Online-Shop zu erwerben. Shop.DiePresse.com Solange der Vorrat reicht. Preis inkl. 20 % MwSt zzgl. Versandkosten, vorbehaltlich Druckfehler. Farbabweichungen möglich. Produktinformationen, Verkaufsbedingungen & Informationen zum Rücktrittsrecht: Shop.DiePresse.com SEIDENSCHAL Hochwertiges Accessoire, das jedes Outfit vervollständigt. Exklusiv und limitiert für die „Presse“-EDITION entworfen R E I S E 1 72 LOKALHELDEN E I N G O U R M E T T R I P TEXT Werner Ringhofer Schwerer Gasfuß und durch bis zum Ziel war gestern. Eine neue Generation spannender, subtiler Köche lohnt einen Abstecher von der Autobahn. Ein „esstravagantes“ Roadmovie. R echts reckt sich der schroffe Traunstein, an klaren Sommerabenden in Orange und Rosa getaucht. Der glatte Traunsee spiegelt ihn so perfekt, dass man kaum unterscheiden kann, was echt, was Seebild ist – und auf der anderen Seeseite leuchtet weiß wie eine Fata Morgana das sonnenbestrahlte Gmunden. Wir stehen ein paar Kilometer gegenüber auf der Terrasse im Restaurant Bootshaus in Traunstein. Gut abspeichern in der Emotionsecke des Gehirns, denn in ein paar Stunden muss dasselbe Hirnareal möglicherweise mit Watteweiß und Gansgrau umgehen, Regenwolken fühlen sich recht wohl hier. Was man dann tun soll? „Am besten nichts“, empfiehlt Bootshaus-Betreiber Wolfgang Gröller. Am Abend ist es mit dem meditativen Faulenzen ohnehin vorbei, Lukas Nagl frischt im Bootshaus Erinnerungen aus der Kindheit auf. Oma auf jugendlich, mit unver- fälschten Produkten aus der Gegend. Pur sagt Lukas Nagl dazu, der die Tradition in seiner Küche gekonnt in ein modernes Kleid hüllt. Wachtelei mit Gewürzspinat, eingelegter Trüffel und Zitrone lässt er servieren. Wunderbar intensiv, leicht und spannungsreich. Die rare Buddhas-Hand-Zitrone betört hier mit ihrem eleganten, blumigen, frischen Duft. Auch Ausseer Saibling mit Quitten und Pastinaken fasziniert oder Rutzenmooser Bio-Lamm mit Frühkarotten, Mandarine und Mönchsbart, ein friulanisches Salzkraut. Trotz Bonsai-Dimension hat Traunkirchen auch für den nächsten Tag Programm. Nur ein Haus weiter, die Klosterstube. Die historischen Mauern wurden mit dosiertem Heute gestaltet: Jazzklänge schweben im weiß gehaltenen Gewölbe, Kunst an den Wänden, stilvoll reduzierte Holztische mit violetten Sitzpölstern, im hintersten Raum ausgesuchte Weine und breite Stufen, auf denen man mit einem guten Glas lümmeln kann. R E I S E 2 FOTOS Michèle Pauty, Gerhard Berger, Ferdinand Neumüller, Peter Blaha , Andreas Balon, beigestellt Küchenchef Markus Rath und Bianca Hirschmugl bieten natürliche Küche im Rathhaus im Georgium (1) am Längsee. Lukas Nagl modernisiert im Bootshaus (2) am Traunsee kulinarische Kindheitserinnerungen. Und Philip Rachinger steht nach internationalen Top-Stationen nun mit seinem Vater im Mühltalhof (3) hinter dem Herd. Ganz neu im Burgenland: Stefan Csar kocht nun in Wachter-Wieslers Ratschen (4) im Burgenland. Das Team um Christoph Parzer ist jung und hat Steakkultur mit Pfiff im Fokus. Simmental-Rind und Blondvieh aus Österreich, Black Angus aus Irland oder GOP aus den USA (Fleisch von ohne Hormone und Antibiotika aufgezogenen Tieren der Greater Omaha Packers) werden schonend gegart, dann kitzelt hohe Hitze auf dem Keramik-Holzkohlegrill die Röstaromen heraus. Dazu kommt feiner Portweinjus, dichte, geräucherte BBQ-Sauce oder Mayonnaise aus süßlichem Piment d‘Espelette, dem Chili aus dem Baskenland. Noch interessanter wird es bei Fisch. Zander vereint Christoph Parzer mit Pulpo, Mönchsbart, Morcheln, fermentierter Knoblauchcreme und schwarzem Risotto, das man auch so nennen darf – mit Biss und Cremigkeit. Ein paar Autominuten nördlich liegt der Höllerwirt. Außen simples Landgasthaus, innen spannendes Terroirmenü, wie es Markus Höller nennt. Ein entspannter Typ mit frecher Welle. Den Terroirbegriff überträgt er vom 73 3 4 R E I 2 S E 3 74 4 Am Wolfgangsee tischt Max Aichinger im Delmor (1) auf. Thomas Gruber hat die Hauben an den Nagel gehängt und in Pörtschach das Gasthaus Thomas Gruber (2) aufgesperrt. In Salzburg sorgt Brandtners Paradoxon (3) für Gesprächsstoff. Im Stüva (4) in Ischgl glänzt Jungtalent Benjamin Parth. Über die Grenzen schaut Christoph Parzer in der Traunkirchner Klosterstube (5). Kulinarische Frauenpower wartet in Innsbruck mit Elisabeth Geisler u. Irmgard Sitzwohl im Sitzwohl (6) und im Salzkammergut das Terroirmenü von Markus Höller im Höllerwirt (7). Ein Pflichttermin wie in Salzburg das Senn (8) von Andreas Senn, der ordentlich Schwung in die Szene bringt. 5 1 R E I S E 7 6 »WIR SOLLTEN DIE WELTOFFENHEIT NICHT VERLIEREN. REGIONALITÄT IST SCHON FAST ZU TODE GEREDET WORDEN.« Max Aichinger Wein auf seine Küche. Beispiele für die konsequente Regionalität? Aurachtaler Bergforelle bereitet er roh mariniert mit Holunderblütenmousse oder geräuchert mit Hollercreme zu. Kurze Zeit später lassen wir den Fuß wieder vom Pedal rutschen, denn am Wolfgangsee kocht und serviert Maximilian Aichinger im Landhaus zu Appesbach. Nicht täuschen lassen vom herrschaftlichen, Efeu verwachsenen Anwesen, denn im Restaurant Delmor respektiert der 35-Jährige zwar die Tradition, legt sich aber keinerlei Zwänge auf. „Die Weltoffenheit sollten wir nicht verlieren, auch was die Produkte betrifft. Regionalität ist in Österreich schon fast zu Tode geredet worden.“ Ein Hochlandbeiried mit gedämpften Mooserdäpfeln, Holzkohleölmayonnaise und gerösteten Ofenrüben ist bei Aichinger nicht einfach nur ein Hochlandbeiried. Erst wird es mit dem Bunsenbrenner geflämmt, dann bei 30 Grad geräuchert, dann bis zu 24 Stunden langsam im Ofen gegart, um es dann am Holzkohlegrill bei maximaler Temperatur zu finalisieren. Andere Themen, die Maximilian Aichinger interessieren: fermentiertes Gemüse, das so ein herrliches Prickeln auf den Gaumen zaubert, oder Succowell – das Entsaften von Gemüse als aromatische Basis für Suppen, Saucen und Cremen. Auch die Lust am Kombinieren schmeckt man, wenn er Sikahirschrücken mit Brombeer-Kaffeebeize, gerösteter Cognac-Topinamburcreme und Ristrettoöl zubereitet oder Crème Caramel von der Schlüsselblume mit Birnenschnaps-Vanilleschaum. KAISERSCHMARREN ÜBERWUNDEN Noch eine Adresse: Obauer-Schüler Fritz Grampelhuber jun. kocht im Steegwirt in Steeg am Hallstättersee am alten Holzofen und bringt einen genialen Schweinsbraten zustande, aber auch Gewagteres wie Bärlauch-Tonkabohne-Bündnerfleisch oder Schmarren mit Latscheneis. Kein Unbekannter ist Rainer Stranzinger in Vorchdorf in Traunseenähe. Französische Eleganz regiert im Tanglberg, da dürfen auch Gänseleber, Hummer und Steingarnele Hauptrollen spielen. Nagl, Parzer, Aichinger, Höller, Stranzinger, Grampelhuber – ein schönes Kreativpaket. Und das in einem Gebiet, das bisher hauptsächlich auf Kaisercharme und -schmarren bestand. „Endlich bekommt das Salzkammergut die Würdigung, die es verdient“, meint Max Aichinger. Auf dem Weg nach Westen könnte man vorher auch in Steyr von der Autobahn abzweigen. Der junge Lukas Kapeller lebt mit einem Miniküchenteam jugendliche Moderne in einer Art Altstadtwohnzimmer aus. Allein seine Variationen von der Karotte oder die gebeizte Forelle mit Peperonata und Paprikaeis sind sehenswert. Schnell langsam wird man im Mühltalhof im Mühlviertler Neufelden. Uhu und Eisvogel sagen sich hier genauso gute Nacht wie Flussperlmuschel und Fischotter in der großen Mühl, die sich in weiten Kurven aalt. Im Mühltalhof holt nicht nur viel Glas Licht und Landschaft herein, auch die Küche der Rachingers bildet die unmittelbare Umgebung auf dem Teller ab. Schon bisher fügte Helmut Rachinger einfache Zutaten höchst kunstvoll und unaufgeregt subtil zusammen. Seit Kurzem bekam das Projekt aber einen Schub. Rachingers Sohn Philip (26) und der schon bisher experimentierfreudige Vater stehen nun Seite an Seite. Allein Philips Stationen im Rückspiegel zeigen bereits den Anspruch: in Wien das Steirereck, in London Pierre Gagnaires Sketch und als Sous-Chef in Isaac McHales Clove Club, danach im angesagten Saturne in Paris. Zurück auf dem Land versucht er nun aber nicht mit jugendlichem Besserwisserelan alles umzudrehen, vielmehr gehen Vater und Sohn weiter in Richtung einer kreativen Natürlichkeit. „Das Steirereck ist phänomenal, aber zu viel für zwei Tage hintereinander“, sagt der Junior, „wir dagegen müssen so kochen, dass ein Gast vier Tage lang Abwechslung bekommt.“ Wieder zurück in die Stadt. Salzburg, hübsch, viel Barock, exklusiv, genügend hochwertige Restaurants, aber kaum Bewegung. Außer im ehemaligen Gusswerk, da hat Andreas Senn sein neues Senns Restaurant eröffnet. Dicke Stahlrohre und Scheinwerfer im Himmel, darunter Holzboden, glänzend polierte Steintische und rohe Ziegelwände mit großflächigen, modernen Bildern. „Nur keine klassischfranzösische Küche“, ist Senns Sinn für Genuss. Deshalb sucht man vergeblich nach Tischdecken und Silberbesteck, Lockerheit ist angesagt. In der Küche dagegen arbeitet Senn mit großem Ernst. Jedes Gericht ist exakt designt, fantasievoll, modern, unverkennbar die Liebe zu asiatischen Aromen. Miso, Shi- 75 8 R E I S E 1 2 76 4 Das Kochduo Hannes Müller und Martin Nuart tischt in der Forelle (1) am Weißensee auf. Wenn hingegen Juristen ein Lokal eröffnen, heißt das Kanzlei (2) wie bei Philipp Kroboth in Güssing, der puristisch kocht. Der ehrgeizige Lukas Kapeller macht in seinem Kapeller (3) in Steyr durch die Kombination von einfachen Produkten zu genialen Menüs von sich reden. Und am Längsee kocht Quereinsteigerin Elisabeth WarmuthLiegl im Gasthof Liegl (4) groß auf. so, Dashi, Soja, Nori tauchen immer wieder auf. „Ich liebe die asiatische Küche, achtmal war ich in Asien, um Feldforschung zu betreiben.“ Aber auch Heimisches lehnt der 35-Jährige nicht ab, unlängst wanderten drei 15-KiloPrachtkarpfen aus dem Mondsee in seine Küche. „Ich versteife mich nicht.“ Monatlich wechselt Andreas Senn seine Kreationen. „Kein Stress. Im Gegenteil, immer das Gleiche wäre langweilig“, sagt er. Ein Gericht bleibt aber: Black Cod mit Maniok, Rettich, Dashi und einer Misoglasur wurde zum Klassiker. Senns Gerichte sind federleicht. Er verzichtet praktisch ganz auf Butter und Sahne, statt mit schwerem Jus unterstreicht er Fleisch mit Gemüsefonds aus Melanzani, Petersilie oder Sellerie. Dafür wird der Sellerie geröstet, bis er schwarz wird, entsaftet und langsam hochgekocht, bis sich die Trübstoffe absetzen. Wie er die österreichische Küche international sieht? „Ganz vorne dabei, sie wird nur unter ihrem Wert verkauft.“ Im Stadtzentrum hat sich einer sesshaft gemacht, dessen Prinzip lautet, nicht sesshaft zu sein. Stefan Brandtner öffnete vor vier Jahren das Brandtner 63, nach vier Monaten Brandtner & seine Leit und wenig später Brandtners Mithridat. Das nächste Lokal, Brandtners Paradaxon, war die vorerst letzte Neueröffnung. Was bleibt, ist die ständige Veränderung. Alle drei, vier Monate wird, meist durch einen Künstler, neu eingerichtet, gleichzeitig ändert sich dazu passend die Karte. „Ich hatte einfach genug von der Hauben-Steifheit, wir dürfen aus der Reihe tanzen. Herrlich.“ Bei der letzten Installation mit Bikes standen Ripperln, Burger und Steaks im Zentrum. „Klingt banal, aber ich lege an diese Gerichte dieselben hohen Ansprüche wie an die Gourmetküche“, sagt der junge Küchenchef Martin Kilga. Das Wissen dazu hat er nach seiner Vergangenheit im Münchner Tantris und Salzburger Hangar-7. In Ischgl glänzt das nächste Talent. Benjamin Parth, noch keine 30, und für seine Auftritte im Restaurant Stüva schon mit drei Hauben ausgezeichnet. Luxuriöse Zutaten wie Hummer, Steinbutt und Kaviar sind hier keine Seltenheit. Weil bei ihm im 3 Paznaun ja fast nichts wächst, meint er. Dann lieber gleich das Beste international. Effekthascherei lehnt er ab, ein einfaches Produkt mit einer guten Sauce, das ist es. Große Saucen, die sieht er überhaupt als Schwerpunkt. Und wenn es passt, begeistert sich Benjamin Parth auch für heimische Produkte. Daraus wird dann Saibling mit Enzianschaum und Erdäpfelpüree, und sogar einen Gang mit Kuheuter hat er auf der Karte. Weitere Tirol-Talente? ExJunger Wilder und Souschef Peter Wiedner im InteralpenHotel-Tyrol in Telfs und Alban Pfurtscheller im Jagdhof in Neustift. In Innsbruck lohnt das Sitzwohl von Irmgard Sitzwohl und Elisabeth Geisler. REGIONAL KOCHEN IST TEUER Rückfahrt über Kärnten über das Rathhaus in St. Georgen am Längsee. Markus Rath zog in das Weingut von Biodynamiker Markus Gruze ein, mit großzügigen Glasflächen, Garten und Weinrebenblick. Rath hat beste Referenzen, zuletzt war er Küchenchef im südsteirischen DreiHauben-Restaurant Kreuzwirt. Gerne probiert Rath die Texturen eines Produkts aus, auch Innereien hat er auf seiner Favoritenliste, und Fische wie Amur, Hecht, Karpfen oder Rotfedern – „die sind in Vergessenheit geraten“. Natürlich müssen in einem Landgasthaus auch Backhendl und Grammelknödel sein, aber eben mit der leichten Hand von Markus Rath. Am Längsee kocht auch Elisabeth Warmuth-Liegl. Eine Quereinsteigerin, erst nach dem BWL-Studium konzentrierte sie sich auf das elterliche Gasthaus Liegl. Bestens gekochte Tradition mit jugendlicher Inspiration, so lässt sich ihr Stil umschreiben. Saiblingscarpaccio trifft dann Orangen-Petersil-Schaum, Spargelcremesuppe wertet sie mit Schinken-Petersil-Buchtel auf, und Eis wird gebrannt. Weil die Dame Energie für zwei hat, führt sie auch noch eine Firma mit ihren Dessertkreation und die Familie eine Landwirtschaft und einen Hofladen. Thomas Gruber hängte seinen Job in der Zweihaubengastronomie an den Nagel und öffnete in Pörtschach sein eigenes Gasthaus Thomas Gruber, eine Art Kärntner Bistro. Klassiker werden bei ihm zu etwas Besonderem. Die gebeizte Gurktaler Lachsforelle spannt er mit geräuchertem Spargel und Orangenmayonnaise zusammen, die R E Spargelgnocchi mit Bottarga. Hobbygärtner dürfen ihr Gemüse im Gasthaus verkaufen, Hauptsache ehrlich und von Hand gestreichelt. Ein Coup ist Jeunes-RestaurateursKoch Hannes Müller am Weißensee gelungen. Er holte Martin Nuart (24), der das Restaurant Clementine im Glashaus im Wiener Palais Coburg führt, wieder nach Kärnten. Für die strikt regionale Küche braucht man einen Tisch in der Forelle mit Blick auf den See. Wiener, die über das Burgenland retour fahren, bleiben in Güssing stehen. Der Jurist Philipp Kroboth eröffnete dort seine Kanzlei. Kein Büro, sondern ein Speiselokal. Das Steirereck, der Taubenkobel und das Michelinstern-belohnte Bistro Bouchon von Thomas Keller in Kalifornien stehen in seinem Lebenslauf, in Güssing pflegt er Purismus pur. Auf dem Programm stehen Beuschel, Schnitzel, geschmorte Rinderbacken, Vitello tonna- I S E to, Gnocchi oder Agnolotti, die selbst gemacht und durch ein Bronzesieb gezogen werden. „Simpel? Nicht wirklich, ich will die Klassiker immer möglichst perfekt bieten.“ Zur Abwechslung eine lässige Cocktailbar. Roland Kuch eröffnete nach langen Jahren als Barchef in Fünfsternehotels die Nachtigall in Oberwart. Mit einigen Klassikern, aber auch Eigenkreationen wie den Persepolis mit Ron-Abuelo-Rum, Amaretto, Orange und Gewürzen. Österreichische Craft-Biere runden das Paket ab. Ganz neu ist auch Stefan Csar im Wachter-Wieslers Ratschen an Bord. Ein ehemaliger Junger Wilder, mit Stationen im Pfefferschiff, bei Taxacher und dem Schweizer Drei-Sterne-Mann Andreas Caminada. Im Südburgenland fährt der 29-Jährige natürlich einen regionalen Kurs. Wunderbar modern auf dem Teller, ohne Schnickschnack. „Spargel soll wie Spargel schmecken und nicht nach Curry oder Koriander.“ Hummer und Langostinos sucht man vergebens, stattdessen Maibock, Tauben und Fische aus Österreich. „Leicht gemacht wird es einem nicht, regional zu kochen. Heute ist Zander teurer als Steinbutt.“ • »DIE ÖSTERREICHISCHE KÜCHE IST GANZ VORN DABEI, SIE WIRD NUR UNTER IHREM WERT VERKAUFT.« Andreas Senn 77 GENUSS IST DAS ZIEL: TIROL Restaurant Sitzwohl. Irmgard Sitzwohl, Elisabeth Geisler, 6020 Innsbruck, 0512/562888, www.restaurantsitzwohl.at Stüva. Benjamin Parth. 6561 Ischgl, 05444/5275, www.benjamin-parth.com Interalpen Hotel Tyrol. Peter Wiedner. 6410 Telfs, 050/80930, www.interalpen.com Jagdhof. Alban Pfurtscheller, 6167 Neustift, 05226/2666111, www.hotel-jagdhof.at Delmor. Maximilian Aichinger. 5360 St. Wolfgang, 06138/2209 200. www.delmor.at Die Forelle. Hannes Müller, Martin Nuart, 9762 Weißensee, 04713/2356, www.forellemueller.at SALZBURG Bootshaus. Lukas Nagl. 4801 Traunkirchen, 07617/2216, www.dastraunsee.at Klosterstube. Christoph Parzer. 4801 Traunkirchen, 0664/4231747, www.klosterstube.at Höllerwirt. Markus Höller. 4813 Altmünster, 07612/87013, www.hoellerwirt.at Senns. Andreas Senn, Restaurant, 5020 Salzburg, 0664/4540232, www.senns.restaurant Brandtners Paradoxon. Martin Kilga. 5020 Salzburg, 0664/1616191, de-de.facebook. com/brandtnersparadoxon KÄRNTEN Steegwirt. Fritz Grampelhuber jun. 4822 Steeg, 06135/8302, www.steegwirt.at OBERÖSTERREICH Mühltalhof. Philip Rachinger. 4120 Neufelden, 07282/6258, www.muehltalhof.at 07252/45082, www.restaurant-kapeller.at Tanglberg. Rainer Stranzinger. 4655 Vorchdorf, 07614/8397, www.tanglberg.at Lukas Kapeller. 4400 Steyr, Rathhaus im Georgium. Markus Rath. 9313 St. Georgen am Längsee, 0660/4203018, www.rathhaus.co.at Gasthaus Thomas Gruber. 9210 Pörtschach, 04272/44118, www. von-thomas-gruber.at Liegl. Elisabeth Warmuth-Liegl, 9313 St. Georgen am Längsee, 04213/2124, www.gasthof-liegl.at Sternads Restaurant Pavillon. Dani und Stefan Sternad, 9220 Velden, www.sternad-velden.at BURGENLAND Wachter-Wieslers Ratschen. Stefan Csar, 7474 Deutsch Schützen 254, 03365/20082, www.ratschen.at Die Kanzlei. Philipp Kroboth, 7540 Güssing, 03322/43972, www. diekanzlei-guessing.com Nachtigall. Roland Kuch, Oberwart, www.die-nachtigall.at „D I E P R E S S E“ - W E L T AUSZEIT SCHENKEN G U T S C H E I N E Gönnen Sie sich selbst eine kleine Auszeit oder verschenken Sie eine schöne Zeit in Österreichs führenden Hotels. Der Gutschein lässt sich mit mehreren Bildern und Ihren persönlichen Worten maßschneidern. SCHRITT 1: Lieber Papa, zu deinem runden Geburtstag bekommst du von uns einen Urlaub mit Mama in dem Hotel deiner Wahl. Wir wünschen euch ein paar entspannte Tage zu zweit. Liebe Marie, unser letzt Juliaerund Alles Liebe, UrlaLorenz ub liegt ja schon eine Weile zurück und wir haben uns wirklich ein bisschen Erholung verd ient. Lass uns an einem Ort deiner Wah l ein paar Tage ausspann en! Dein Gregor Arrangement „Premium“ 3 Tage Aufenthalt | 2 Übernachtungen für 2 Personen im Doppelzimmer inkl. Halbpension 3 Tage Aufenthalt | 2 Übe rnachtungen für 2 Personen im Dop pelzimmer inkl. Halbpension Arrangement „Luxury“ SCHRITT 2: Shop.DiePresse.com 78 der Der Gutschein kann im Gültigkeitszeitraum für die Konsumation angeführten Leistung zum angegebenen Wert bei allen teilnehmenden des Partner-Unternehmen (Infos unter Shop.DiePresse.com) bei Vorlage Der Gutscheins und nach telefonischer Reservierung eingelöst werden. ausschließlich kommt Leistungen konsumierenden zu die Vertrag über bei dem zwischen dem Gutscheininhaber und dem Partner-Unternehmen, zur Einlösung vorgelegt wird, zustande. Ansprüche aus dem Gutschein derDer Gutschein kann im das Partner-Undaher ausschließlich Gültigke richten sich itszeitraum fürgegen Vertragsverhältnis angeführten Leistung die Konsumation an Dritder kann vom Erwerber und angegebenen ist übertragbar Der Gutscheinzum ternehmen. Wert bei allen teilnehmenden Partner-Unterne hmen gewerbsmäßige Die (Infos werden. unter Shop.Di Gebrauch weitergegeben den privaten te für Gutsche .com) nicht ins und nach telefonis durch denePresse des zulässig. ist bei Vorlage cher ReservieErwerber Gutscheins Weiterveräußerung rung Vertrag über die des zu konsumierenden Leistung eingelöst werden. Der en kommt ausschließlich zwischen dem Gutsche ininhaber und dem PartnerUnternehmen, bei dem der Gutschein zur Einlösun g vorgeleg t wird, zustand Vertragsverhältnis richten e. Ansprüche aus dem sich daher ausschließlich ternehmen. Der Gutsche gegen das Partner-Unin ist übertragbar und kann vom Erwerber an te für den privaten Gebrauc Drith weitergegeben werden. Weiterveräußerung des Die gewerbsmäßige Gutscheins durch den Erwerber ist nicht zulässig . Wählen Sie erst unter „Hotelgutschein“ die gewünschte Kategorie (Luxury, Premium) aus. Danach können Sie Ihren Gutschein mit dem Wunschmotiv gestalten und mit einigen persönlichen Worten versehen. Nach der Bestellung senden wir Ihnen den digitalen Gutschein per E-Mail zu und stellen ihn zum Download bereit. Drucken Sie den Gutschein aus und verschenken Sie ihn – oder genießen Sie selbst ein paar schöne Tage im Hotel. Bestellnummer: [XXX] Ausgestellt am: [XXX] [XXX] Gültig Shobis: p.Di ePresse.com Bestellnummer: 12345 Ausgestellt am: 13. Juni 2015 Gültig bis: 13. Juni 2017 Unter Shop.DiePresse.com finden Sie die teilnehmenden Hotels, bei denen Sie das gekaufte Arrangement einlösen können. Kontaktieren Sie das ausgewählte Hotel und buchen Sie nach Verfügbarkeit. Bitte vergessen Sie nicht, bei der Reservierung darauf hinzuweisen, dass Sie mit dem Gutschein bezahlen möchten. Bringen Sie den Gutschein einfach in das Hotel mit und geben Sie ihn beim Einchecken ab. Genießen Sie Ihren Kurzurlaub! , nic - nichts tun n le h fü t ei Z GUTSCHEIN PREMIUM b. u Das istUrla as ist Luxus. hts wollen: D GUTSCHEIN LUXURY Der Leistungsgutschein umfasst den Aufenthalt für zwei Personen im Doppelzimmer inkl. Halbpension in ausgewählten Viersternehotels. Der Leistungsgutschein umfasst drei Tage Aufenthalt, zwei Übernachtungen in ausgewählten Viersterne-superiorund Fünfsternehotels, für zwei Personen im Doppelzimmer inklusive Halbpension. 3 Tage, 2 Übernachtungen 3 Tage, 2 Übernachtungen PREMIUM MINI LUXURY MINI € 225 00 € 280 00 € 449 00 2 Tage Aufenthalt, 1 Übernachtung € 559 00 2 Tage Aufenthalt, 1 Übernachtung „D I E P R E S S E“ - W E L T RELAXEN UND GENIESSEN: DIE PARTNERHOTELS DER „PRESSE“ Mit einem Klick zum Kurzurlaub. In diesen führenden Hotels mit Wellnessangeboten können die Hotelgutscheine eingelöst werden. Online finden Sie noch mehr Partnerhotels und noch mehr Bilder. Eine schöne Zeit in Österreich wünscht „Die Presse“! Einen passenden Gourmettrip finden Sie übrigens ab Seite 72. Die Partnerhotels sind diesem „H“ in der Karte eingezeichnet. HOTEL AVIVA St. Stefan im Walde RELAX & SPA HOTEL ASTORIA HOTEL BERGERGUT WELLNESSHOTEL EDELWEISS Seefeld Afiesl Großarl FOTOS Beigestellt 79 ERZHERZOG JOHANN FALKENSTEINER HOTEL SONNHOF Bad Aussee Bad Waltersdorf St. Johann im Pongau HOTEL GMACHL KRALLERHOF OBERFORSTHOF Salzburg Bergheim Leogang St. Johann im Pongau WEISSES RÖSSL HOTEL MOSELEBAUER PURES LEBEN St. Wolfgang am See Bad St. Leonhard Gabersdorf FOTOS beigestellt 80 FALKENSTEINER SCHLOSSHOTEL VELDEN – THE LEADING ONE Zwei Nächte im Fünfsternehotel direkt am Ufer des Wörtersees. Das ist Luxus pur. Erleben Sie Kärnten von seiner elegantesten Seite im luxuriösen Schlosshotel Velden. Mit traditionsreicher Geschichte, fürstlichen Zimmern & Suiten und exzellenter Gourmetküche. Im völlig neu gestalteten Wellness-, Beautyund Medical SPA Bereich auf 3.600 m² betreut Sie ein erstklassiges Ärzteteam. Sich mehr verwöhnen zu lassen geht nicht – direkt am Ufer des Wörthersees erwartet Sie Luxus pur. .Die Vorteile der „Presse“-EDITION: 81 ɐ 2 Übernachtungen mit kostenfreiem Upgrade von Superior zu Grand Deluxe Doppelzimmer ɐ 2 x Reichhaltiges Schlossfrühstück ɐ Garantierter Late check-out bis 14 Uhr ɐ Schlossbuch ɐ Entspannung im neuen 3.600 m² großen Acquapura SPA & MED mit Indoor Swimmingpool, Sauna, Dampfbad, Vitality Pools, Panorama-Gartenpool, uvm. ɐ W-Lan Zugang im gesamten Schloss Velden ZWEI NÄCHTE IM SCHLOSS VELDEN 2 Nächte pro Person im Doppelzimmer Grand Deluxe inkl. „Presse“-EDITION Vorteile (bei Doppelbelegung; Preis für Einzelbelegung: € 398). Termin: 01.09.2015 bis 30.11.2015. Auf Anfrage und nach Verfügbarkeit. € 199 00 E H D I T I O N „PRESSE“-REISE O T E L , S P A , R E S T A U R A N T Gondeln im Stubaital, genießen in der Steiermark und am Mondsee, kuscheln in Salzburg sowie eine Reise zu „1001 Nacht in Marokko“. Mit der EDITION auf Entdeckungstour. KUSCHELSUITE UND LODGE 82 FÜNF STERNE GANZ PRIVAT Privates Spa, private Gondel und ein tägliches Fünf-GangGourmet-Dinner im Fünf-Sterne-Spa Hotel Jagdhof, einem mehrfach ausgezeichneten Luxushotel im Stubaital. Das neue Privatspa wird an einem Abend exklusiv für „Presse“Gäste reserviert (20 bis 23 Uhr), inklusive einer Spa-Anwendung. Die Genussgondel, Tirols kleinstes Restaurant, wird für „Presse“-Gäste erstmalig für ein Gourmet-Frühstück geöffnet. Drei Nächte für zwei Personen in den 100m2-Suiten des Hotels für Stilvoller Luxus im Hotel Grossarler Hof gepaart mit Einfachheit und Ruhe in der Lodge auf der Mooslehenalm (Bild). Zwei Übernachtungen im Vier-Sterne-Superior-Hotel inklusive Verwöhnpension und Spabehandlung nach Wahl. Plus eine Übernachtung in der Lodge mit Hüttendinner und -frühstück auf der Mooslehenalm. Sie ist auch der Ausgangspunkt für eine genussvolle oder anspruchsvolle Bergtour mit romantischem Picknick am Berg. Gepäckservice und nach Wunsch Transfer zur Alm inklusive. (Verlängerungsnacht: 120 Euro pro Person). Drei Nächte für zwei Personen als Paket um € 856 00 FOTOS Beigestellt € 2500 00 E D I T I O N LUXUSURLAUB IM BLAUEN PALAST Fünf Tage im Relais & Châteaux Heure Bleue Palais in Essaouira. Galadinner mit dem Direktor des Heure Bleue Palais, François Laustriat. Besuch des Markts von Essaouira mit Küchenchef Ahmed Handour und privatem Kochkurs. Besuch des Weinguts Val d‘Argan mit Führung von Besitzer Charles Melia. Zwei Greenfees für den Golfplatz Mogador (Gary Player) inkl. Transfers. Massage Berbère im Petit Spa des Heure Bleue Palais. Fünf Nächte in einer Suite inkl. Halbpension. Für zwei Personen. € 4300 00 83 EINE NACHT FÜR ZWEI GENIESSER Das Iris Porsche Hotel & Restaurant ist ein Hideaway mitten im Salzkammergut, unweit des Mondsees und nur 20 Autominuten von der Stadt Salzburg entfernt. Die „Nacht für zwei Genießer“ besteht aus einem siebengängigen Galadinner, zubereitet vom gerade erst ausgezeichneten Zwei-Hauben-Koch Martin Lechner. Passend zum Galadinner serviert der Sommelier die Weinbegleitung. Dazu eine Übernachtung mit reichhaltigem Frühstücksbuffet. Für zwei Personen. € 490 00 GENUSSTAGE UND HAUBENMENÜ Regional, herzhaft, steirisch – zwei Tage im ViersterneSuperior-Hotel Stainzerhof mit viergängigem Abendessen inkl. Weinbegleitung im Haubenrestaurant (Sonntag und Montag geschlossen). Ein typischer Stainzer Fleck (hauchdünner Flammkuchen) und ein Glas Schilcherwein zur Begrüßung. Eine Flasche Kernöl für Daheim. Zwei Nächte für zwei Personen mit Vier-Gang-Haubenmenü und Weinbegleitung sind bis November 2015 buchbar. Aufpreis für das Einzelzimmer: 15 Euro pro Person und Tag. € 378 00 R E I S E AU TOS BRAUC HEN LIEBE KOLUMNE Timo Völker • FOTOS Jürgen Skrawan 84 Timo Völker unterrichtet die geneigte Leserschaft regelmäßig über das Neueste auf vier Rädern und besitzt selbst eine respektable Sammlung – an Fahrrädern. Für einen 1200-PS-Bugatti lässt er die aber gern einmal rasten. N iemand braucht Sorge zu haben, dass ich ein Gespräch über Autos beginne. Außer hier natürlich. Meist ist es aber ohnehin umgekehrt. Zu Autos fällt fast jedem etwas ein, ob in der Begeisterung oder in der Ablehnung. Mir ist beides recht. Die Ablehnung trifft in aller Regel den Autoverkehr: wenn zu viele Autos gleichzeitig an einem Ort sind. Das ist das unerfreuliche Bild vieler Großstädte und Verkehrsadern auf der ganzen Welt: einst prachtvolle Landschaften zerschnitten, Straßenzüge entwertet, und das heilige Öl, um dessentwegen Kriege geführt und dem alle Opfer dargebracht werden, sinnlos im Stau verheizt. Die Kinder können derweil nicht auf der Straße spielen, sondern hocken vor der Playstation, auf der sie Autorennen fahren, und kaum sitzen wir am Steuer, vergessen wir unsere Manieren, und dass man zu Unbekannten nicht Trottel und sonstwas sagt. Was haben wir uns da für eine Laus in den Pelz gesetzt? Man kann das Auto als eine Art Kulturfolger sehen, wie die Taube oder die Ratte: Wir nehmen es überallhin mit. Scott wollte den Südpol zunächst mit Motorschlitten erreichen (und erfror). Sogar auf dem Mond steht ein Gebrauchtwagen herum. KULTURLEISTUNG Dass wir uns nicht täuschen: Unser leicht wohlstandsverwahrloster Ennui dem Auto gegenüber ist alles andere als ein globaler Trend. Der Chinese ist absolut happy im Stau. Hauptsache, er sitzt in einem Auto. Die meisten Chinesen tun das noch nicht. Wir haben allen Grund, das Auto zu hassen, gleichzeitig verehren wir es mit Hingabe. Der legendär schnelle Autofahrer Walter Röhrl (schon sein Name ist Haltung und Funktion zugleich): „Man kann ein Auto nicht R E I S E DER CHINESE IST ABSOLUT HAPPY IM STAU. wie einen Menschen behandeln. Ein Auto braucht Liebe.“ Das Auto ist eben auch diese glänzende Kulturleistung, in der technische Virtuosität und entfesseltes Kunstschaffen zusammenfinden. Hier, wo „Die Presse“ zu Hause ist, Ecke Hainburgerstraße/Apostelgasse in Wien Erdberg, ist das zugegebenermaßen nicht so einfach zu entdecken wie auf den hochkarätigen Klassikerveranstaltungen Pebble Beach in Kalifornien oder Concorso d’Eleganza am Comer-See. Was die italienischen Blech-Maestri in den 1950ern und 1960ern geschaffen haben, sind die Alten Meister des Maschinenzeitalters. Gegen die automobilen Extravaganzen der 1920er- und 1930er-Jahre verblasst jedes Batmobil – und die fuhren wirklich. Einstweilen sind es noch Autofans, die vor ihnen benommen auf die Knie sinken. Unbezahlbar sind diese stolzen Vehikel natürlich schon heute – tolle Autos waren immer elitär, es hat ja auch ein Tizian nicht für Habenichtse gemalt. 50 SHADES OF GREY Apropos gemalt: Österreichs Autokäufer entscheiden sich bei der Lackfarbe für Schwarz, Weiß und Grau (euphemistisch: Silber), allesamt Nichtfarben, die bei den Neuzulassungen im Vorjahr über 75 Prozent ausgemacht haben. Es täuscht einen die Erinnerung keineswegs, dass das früher anders war. Ende der 1970er war Rot die dominierende Autolackierung, gefolgt von Blau, Braun, Gelb, Grün, Orange und Violett. Es ging bunter zu auf den Straßen, freilich auch auf Tapeten und Krawatten. Der Hang zur Schwarz-Weiß-Malerei ist kein österreichisches Phänomen. Psychologen haben sich des Themas angenommen. Sie weisen in die Richtung, dass es uns an Zuver- sicht fehlt (deren Ausdruck offenbar das Farbenfrohe ist). Mit gedeckten Farben hält man quasi den Ball flach. Auch die Formate wechseln. Momentan sind wir gerade in der SUV-Phase – zweifellos Treibstoff in den Tanks der Kulturpessimisten: das Verschanzen und Abschotten vor den Unwägbarkeiten und Zumutungen unserer Umwelt. Doch auch diese Mode wird vorübergehen. Wie Glockenhosen und Fondue. Einstweilen rüstet sich das Autonomobil, unsere Straßen zu übernehmen. Das tatsächlich selbst fahrende Auto, wie es uns der Begriff des Automobils eigentlich schon längst verspricht, ist die Antwort auf Überalterung der Gesellschaft und den Umstand, dass wir zu viel ungenutzte Zeit im Auto verbringen, nasenbohrend, tagträumend und nichts leistend. Dass Google in seine diesbezüglichen Programme Milliarden investiert und Apple mutmaßlich auf dem Sprung dazu ist, die traditionelle Autoindustrie umzukrempeln, sollte man auch als Indiz dafür sehen, dass Fahrrad, Fersentaxi und Pferdekutsche ihres Comebacks als Massenverkehrsmittel wohl noch länger harren werden. Am unschuldigsten scheint mir die Verehrung von Blech, das in unsere Biografien und Lebenswege gewachsen ist: Helden der Kindheit, lang gehegte und endlich erfüllte Träume, gefragte Klassiker von morgen, an die wir zumindest heute fest glauben, treue Kumpane, in denen die Kinder groß geworden sind und die Welt gesehen haben, zumindest bis Lignano. Umwelttechnisch ist das völlig unbedenklich, denn das Fahren damit wird uns ohnehin ausgetrieben. Wir werden dem Auto, wie wir es bisher kannten und nutzen durften, noch ein Lichtlein anzünden. Auf dem Autofriedhof. Rost in peace! SOGAR AUF DEM MOND STEHT EIN GEBRAUCHTWAGEN HERUM. 85 E D I T I O N „PRESSE“-EDITION F Ü R S I E G E M A C H T Von Perfektionisten mit Liebe gemacht – eine feine Selektion aus handgemachten Produkten und exklusiven Miniserien. SMARTE HÜLLEN Dunkelblaue lederne Sleeves aus der Wiener Manufaktur Ludwig Reiter, passend für das iPad mini und das iPhone 6 Plus. ab € 7900 86 UNTERWEGS MIT LUDWIG REITER Das Traditionslabel Ludwig Reiter für den Business- und Freizeitlook: ein Chino-Gürtel (€ 198) und passende Schuhen aus weichem Velourleder mit weißer Sportsohle. Im EDITION-Paket als Geschenk dabei: ein gefüttertes Federpennal. € 259 00 Der Tag fängt gut an mit den herrlichen Frühstücksutensilien von Joseph – „Brot vom Pheinsten“. Das sonst unverkäufliche Gedeck gibt es nur in der „Presse“EDITION: Holzbrett, handgefertigter Besteckhalter und Brotkkörberl. Neu im Shop: der Kaffeebecher aus Porzellan und die „phormschöne“ Karaffe. ab € 35 00 FOTOS Jürgen Hammerschmid FRÜHSTÜCK MIT JOSEPH E D I T I O N NACHHALTIG CHIC: EDLES FISCHLEDER Lachs, Aal und Arapaima, ein Süßwasserfisch aus dem Amazonas mit seinen dicken, charakteristischen Schuppen: Adeline Germain verwandelt – entsprechend der Nose-to-tail-Bewegung – die edlen Häute aufgegessener Speisefische in nachhaltiges, elegantes Design. Etwa das gold-grüne Set aus Cuff (165 €) und Riesenclutch (999 €). Oder der exklusive Yves-Klein-blaue Shopper zum Wow-Preis: € 1850 00 uf : rodu kte a P e u e n z G an com ie P resse . S hop . D GIRL’S DREAMS 115 cm lange, rosévergoldete 925er-SilberKette (290 €) und Ohrringe (150 €) mit türkisen Achaten von Svetlana Unterreiners Label Mia Luçiana. Erhältlich auch mit roten Achaten. Einzeln oder im Set für € 440 00 87 KÖNIGLICHER KAFFEE Doppelwandige Gläser mit Schwebeeffekt von Glass Royal zur Verlängerung aller Arten des (Kaffee-)Genusses. Die Chefin vom Dienst der „Presse“, Friederike, „Kiki“, Leibl-Bürger, und der stellvertretende Chefredakteur, Florian Asamer, gehen schreibend auf eine Reise in die Vergangenheit, die zwar nicht lang zurückliegt, aber trotzdem nur mehr wenig mit heute zu tun hat. 100 signierte Bücher. Pro Stück um € 19 99 Espresso, Cappuccino, Caffè Latte jeweils im 6er-Set. € 6000 FREY WILLE: DONNAUND DIVA-GOLDSTÜCKE Sie sind unverwechselbar – die Stücke der in allen Shoppingmetropolen der Welt begehrten Wiener Emailschmuckmanufaktur Frey Wille. Exklusiv für die EDITION gestaltete Kreativdirektorin Simone Grünberger-Wille die Armreifen aus Email und 24-karätigem Goldstaub. Reifenstärke: Diva 4 cm, Donna 2,5 cm ab € 790 00 „D I E P R E S S E“ - W E L T ZEITUNGSKIOSK „ D I E P R E S S E “ - A R T I K E L 1 Z U M K A U F E N 4 88 6 2 ILLUSTRATION: Stefanie Hilgarth (Caroline Seidler) 1 „D I E P R E S S E“ - W E L T 1 „DIE PRESSE“-BADETUCH Reserviert seit 1848. Damit ist in der Sommersaison Schluss mit jeder Diskussion um den Liegestuhl. Das kuschelige Badetuch als ganz persönlicher 1 mal 1,5 Meter großer Platzhalter. Es ist aus reiner Baumwolle und made in Austria (Walkqualität mit ca. 400 g/m²). € 45 00 2 „DIE PRESSE“-ZEITUNGSHALTER Klarer Fall für das Kaffeehausgefühl in den eigenen vier Wänden – so haben Sie persönlich Ihre Lieblingsjournalisten täglich ordentlich „in der Klemme“. 5 € 12 00 3 „DIE PRESSE“-REPORTERBLOCK Der klassische Notizblock im handlichen Taschenformat, für den Geistesblitz unterwegs – nicht nur für Journalisten. 185 Seiten, 9 mal 15 Zentimeter groß, mit Falttasche und sicherem Verschlussgummi, damit kein guter Gedanke verloren geht. € 12 00 89 4 „DIE PRESSE“-FALTSCHIRM Klein, aber oho: der zuverlässige und handliche Regenschutz im Zeitungsdesign. € 9 90 5 „DIE PRESSE“-SPORTTASCHE 3 Wer sich bewegt, der lebt. Und genau dafür hat „Die Presse“ die Sport- und Reisetasche im Programm. 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Ganz nach dem Werbemotto der „Presse“, „Leidenschaft verbindet“, gehen wir ausschließlich mit jenen Unternehmen eine Partnerschaft ein, die auf Qualität genauso viel Wert legen wie wir. 90 K A RT E N PA RT N E R Max Mustermann hieß er lange Zeit, der Platzhalter für alle potenziellen Kunden. Bei uns steht Mag. Gloria Schmidt für alle „Presse“-Abonnenten. Die können nämlich ihre „Presse“-Club-Karte ganz einfach in eine Kreditkarte verwandeln, die bei Verwendung kostenlos ist. Mit der Diners-ClubKarte der „Presse“ können sie dann beim „Presse“-Online-Shop bezahlen und freilich auch bei allen anderen Akzeptanzstellen. Umgekehrt können die Lieblingsstücke der EDITION auf Shop.DiePresse. com natürlich auch mit anderen Kreditkarten bezahlt werden. Wir freuen uns auf Ihren Einkauf! ition chste Ed ä n e i D rbst t im He n i e h c s r e AGB Angebote gültig, solange der Vorrat reicht. Alle Angebote vorbehaltlich Druckfehlern. Die vollständigen AGB zur Angebotsnutzung finden Sie unter: shop.diepresse.com FOTOS Jürgen Hammerschmid IMPRESSUM Medieninhaber, Herausgeber und Redaktion: „DiePresse“ Verlags-Gesellschaft m.b.H. & CoKG, 1030Wien, Hainburger Straße 33/PF 33, FN 218199g/Handelsgericht Wien, ATU 54093001, Komplementär: „Die Presse“ Verlags-Gesellschaft m.b.H., FN 216077k/Handelsgericht Wien, Tel.: +43/(01)/514 14-0. Geschäftsführung: Mag. Herwig Langanger, Dr. Rudolf Schwarz. Herausgeber: Rainer Nowak. Chefredaktion: Mag. Petra Percher (EDITION). Grafisches Konzept: studioQ. Art Direction: Matthias Eberhart. Grafik/Bildbearbeitung: Patricia Varga, Christian Stutzig. Produktion: Alexander Schindler. Hersteller: Druck Styria GmbH & Co KG, Styriastraße 20, 8042 Graz. Anzeigen: Tel.: +43/1/514 14-535, E-Mail: anzeigenleitung@diepresse.com. Redaktion und Mitarbeit: Mag. Christine Ebenthal, Mag. Roland Graf, Mag. Norbert Mayer, Mag. Stefan Musil, Mag. Werner Ringhofer, Mag. Teresa SchaurWünsch, MMag. Barbara Seemann, Marie-Theres Stremnitzer, Timo Völker. Bildredaktion: Mag. Christine Pichler. Projektassistenz: BA Laura Hofbauer. „Presse“-Club/Shop: Mag. Lena Hebenstreit (Ltg), Kevin Katzbeck. MEHR ALS EIS Entdecken Sie jetzt die Antarktis TRAVEL IN STYLE. Verbrauch: 4,1–7,0 l/100 km. CO2-Emission: 106–165 g/km. Der neue ŠKODA Superb bereits ab 26.680,– Euro. „Travel in style. Travel in space.” – Raum in seiner schönsten Form: Dynamisches Design trifft auf den größten Innenraum seiner Klasse. Der neue ŠKODA Superb steckt voller Klasse und Leidenschaft. Dank eines umfassenden Sicherheitssystems und vielen cleveren Lösungen wird die Fahrt zu einem wahren Genuss. Daneben bietet der neue Superb unglaublich viel Platz sowohl für Fahrer, Beifahrer, Mitfahrer als auch das Gepäck. Das Gesamtpaket überzeugt: Dynamik, kristallines Design, ausgereifte Technik und hoher Komfort machen ihn zum besten ŠKODA aller Zeiten. Überzeugen Sie sich selbst vom neuen Superb. Ab 26. 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