Freizeit in Leipzig 2006

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Freizeit in Leipzig 2006
Freizeit in Leipzig 2006
Ergebnisübersicht
LEIPZIGER STATISTIK UND STADTFORSCHUNG
Freizeit in Leipzig 2006 [3/07]
Herausgeber:
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen
in Kooperation mit dem Jugendamt
Redaktion:
Dr. Günter Roski (Amt für Statistik und Wahlen)
Thomas Ehlert (Jugendamt)
Autoren:
Kerstin Drescher, Dr. Günter Roski (Amt für Statistik und Wahlen)
Frank Lehmann, Anne Schkölzger (Universität Leipzig)
Sophie Löbel (HTWK Leipzig)
Foto Titelblatt:
Erhard Paul (Leipzig)
Grafik/Layout:
Johannes Heinemann, Renate Körner (Amt für Statistik und Wahlen)
Verlag:
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen
Druck:
Stadt Leipzig, Hauptamt
Redaktionsschluss:
16.03.2007
Gebühr:
15,- € (zuzüglich Versandkosten)
Alle Rechte vorbehalten.
Es ist nicht gestattet, ohne ausdrückliche Genehmigung des Amtes für Statistik und Wahlen
diese Veröffentlichung oder Teile daraus für gewerbliche Zwecke zu vervielfältigen oder in
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Stadt Leipzig
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Statistischer Auskunftsdienst: Fon
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E-Mail
Direktbezug:
Stadt Leipzig
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Burgplatz 1, Stadthaus, Raum 228
(0341) 123 2847
(0341) 123 2845
statistik-wahlen@leipzig.de
Internet www.leipzig.de/statistik
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0
= Ergebnis gleich Null oder Zahl ist kleiner als die Hälfte der verwendeten
Einheiten
.
= Veröffentlichung ist aus Datenschutzgründen nicht möglich
davon
= Summe der Einzelpositionen ergibt Gesamtsumme (Aufgliederung)
darunter = nur ausgewählte Einzelpositionen (Ausgliederung)
Inhaltsverzeichnis
Seite
Hauptergebnisse......................................................................................................................3
Vorbemerkungen .....................................................................................................................5
1
Freizeitumfang ........................................................................................................................ 11
1.1
Täglicher Freizeitumfang ............................................................................................................ 12
1.2
Ausgangsbegrenzungen............................................................................................................. 13
1.3
Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 14
2
Freizeitinteressen ........................................................................................................17
2.1
Freizeitinteressen unter inhaltlichen Aspekten ........................................................................... 18
2.2
Freizeitinteressen unter dem Aspekt von Gesellungsformen und -orten .................................... 21
2.3
Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 29
3
Freizeitbetätigungen ....................................................................................................31
3.1
Freizeitbetätigungen unter inhaltlichen Aspekten ....................................................................... 32
3.2
Freizeitbetätigungen unter dem Aspekt von Gesellungsformen und –orten ............................... 34
3.3
Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 42
4
Rahmenbedingungen der Freizeitgestaltung ............................................................45
4.1
Informiertheit über Freizeitangebote........................................................................................... 46
4.2
Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung............................................................................... 49
4.3
Verfügbarkeit über Taschengeld und Selbstverdientes .............................................................. 52
4.4
Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 55
5
Präferierte Formen der Freizeitgestaltung.................................................................57
5.1
Feste Strukturen oder lose Angebote ......................................................................................... 58
5.2
Anleitung oder Eigenregie .......................................................................................................... 60
5.3
Gestaltungsbereitschaft: Aktivist oder Passivist ......................................................................... 61
5.4
Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 64
6
Mitgliedschaften und Zugehörigkeiten ......................................................................67
6.1
Mitgliedschaften in Vereinen, Arbeitsgemeinschaften und Jugendgruppen ............................... 68
6.2
Zugehörigkeit zu Cliquen ............................................................................................................ 70
6.3
Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 73
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 - Ergebnisbericht
1
Seite
7
Besuch von Schul- und Jugendclubs ........................................................................75
7.1
Sicht der Befragten auf die Einrichtungen .................................................................................. 76
7.2
Gründe für den Nicht-Besuch ..................................................................................................... 77
7.3
Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 78
8
Freizeitsport .................................................................................................................81
8.1
Organisationsform ...................................................................................................................... 82
8.2
Bevorzugte Sportarten................................................................................................................ 85
8.3
Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006............................................................................ 87
9
Exkurs: Allgemeine Befindlichkeiten .........................................................................89
9.1
Zufriedenheiten........................................................................................................................... 90
9.2
Sorgen und Probleme................................................................................................................. 97
9.3
Schulische und berufliche Zukunftssicht................................................................................... 106
9.4
Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006.......................................................................... 109
10
Exkurs: Politikinteresse, politischer Standort.........................................................111
10.1 Politikinteresse.......................................................................................................................... 112
10.2 Politischer Standort................................................................................................................... 113
10.3 Parteienpräferenz ..................................................................................................................... 114
10.4 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006.......................................................................... 117
11
Auswertung von zwei offenen Fragen......................................................................119
11.1 Hinweise zur Befragung............................................................................................................ 119
11.2 Das bewegte die Jugendlichen zum Zeitpunkt der Befragung besonders................................ 122
Anhang
Fragebogen „Freizeit in Leipzig 2006“
2
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 - Ergebnisbericht
Hauptergebnisse
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 12 der Leipziger Mittelschulen, Gymnasien und Förderschulen sowie die an den Leipziger Berufs- und Fachoberschulen lernenden Jugendlichen haben ein
breit gefächertes freizeitbezogenes Interessenspektrum, das sie auch weitgehend in entsprechenden
Freizeitbeschäftigungen umsetzen können.
Je nach Alter wünschen sie sich mehr oder weniger Eigenregie bei der Freizeitgestaltung und weisen ein
beachtliches Niveau an Gestaltungsbereitschaft auf. Die vorwiegend 12 bis 20 Jahre alten Mädchen und
Jungen sind vielfältig in Vereine und Verbände integriert, wobei Sportvereine dominieren. Häufig sind sie
auch in Cliquen eingebunden; Freundeskreise sind für sie von hoher Bedeutung, zunehmend auch die
Familie.
Etwa ein Drittel der jungen Leute besucht die städtischen oder von freien Trägern vorgehaltenen Schulund Jugendclubs. Die Jugendlichen sind in großer Anzahl sportlich aktiv, überwiegend im Sportspielund im Fitnessbereich. Mit dem Verhältnis zu den Eltern und der Wohnsituation besteht hohe Zufriedenheit, weniger mit Schule und Zensuren. Besorgt sind sie vor allem mit Blick auf die hohe Arbeitslosigkeit,
fehlende Lehrstellen und zunehmende Armut. Gleichwohl weist die große Mehrheit eine hohe Lebenszufriedenheit und optimistische Zukunftssicht auf.
Eine vergleichsweise geringere Lebenszufriedenheit und weniger optimistische Zukunftssicht weisen
Jugendliche im Berufsgrundbildungsjahr und im berufsvorbereitenden Jahr auf, die zumindest im ersten
Anlauf keinen optimalen Start in das Berufsleben gefunden haben. Das trifft auch auf Mädchen und Jungen zu, deren Eltern nicht berufstätig sind. Sie müssen besonders im Blickfeld der Jugendhilfe stehen.
Politisch sind die Jugendlichen eher durchschnittlich interessiert. Für ihre Umwelt haben sie einen
wachen und kritischen Blick, was insbesondere im Kapitel 11 belegt ist.
Ausgewählte Ergebnisse im einzelnen:
! Etwas mehr als viereinhalb Stunden Freizeit stehen den Schülerinnen und Schülern im Durchschnitt
an einem normalen Wochentag zur Verfügung. Etwa ab dem 18. Lebensjahr verringert sich der bis dahin
etwa gleich große Freizeitanteil erheblich. Gymnasiasten sowie Berufs- und Fachoberschüler verfügen
über weniger Freizeit als Mittelschüler oder Förderschüler.
! Das Gesamtspektrum der Freizeitinteressen der Jugendlichen erweist sich als eine gute Mischung
von aktiven und passiven Tätigkeiten. Zu den am häufigsten genannten Interessen zählen das Musikhören, das Fernsehen und Ansehen von Videos als eher passive Tätigkeiten, aber auch das Sporttreiben, das Motorrad-, Moped- und Fahrradfahren und die kreative Arbeit am PC sowie das Surfen im
Internet als vornehmlich aktive Betätigungen. Eingebettet sind diese Freizeitinhalte in ein starkes
Bestreben, die Freizeit gemeinsam mit Freunden zu gestalten oder auch in der Familie etwas zu unternehmen.
! Im Vergleich zu 2000 ist ein deutlicher Interessenanstieg hinsichtlich multimedialer Tätigkeiten am PC
zu verzeichnen. Ein leichter positiver Trend zeichnet sich auch hinsichtlich der aktiven und rezeptiven
künstlerisch-musischen Interessen ab (eigenständiges Musizieren und Theaterspiel, Konzertbesuch).
Zugenommen hat das Bestreben, etwas gemeinsam mit der Familie zu unternehmen, insbesondere
auch bei älteren Jugendlichen. Hingegen hat das Interesse am Besuch von Schul- und Jugendclubs
insbesondere bei den ab 16-Jährigen weiter abgenommen.
! Freizeitinteressen und -aktivitäten stehen miteinander weitgehend im Einklang. Das betrifft z.B. das
Musikhören, das Fernsehen, das Sporttreiben, aber auch die multimedialen Tätigkeiten. Hier bestehen
ganz offensichtlich günstige Realisierungsmöglichkeiten. Stark zugenommen hat das Surfen im Internet,
das kreative Arbeiten am PC. Zugenommen haben auch künstlerisch-musische Tätigkeiten sowie
gemeinsame Unternehmungen mit Freunden und mit der Familie.
! In Einzelfällen gibt es jedoch nach wie vor Barrieren bei der Interessenumsetzung. Das betrifft im
besonderen künstlerisch-musische Interessen wie das Theaterspiel, den Besuch von Konzerten, Oper
und Theater. Gründe dafür dürften zum einen mangelnde Angebote, zum anderen aber wohl auch finanzielle Engpässe sein. Die im Jahr 2000 noch häufigeren Umsetzungsprobleme von multimedialen
Interessen sind hingegen deutlich zurückgegangen.
! Wie bereits im Jahr 2000 fühlt sich nur jeder sechste Jugendliche gut informiert über Freizeitangebote. Wichtigste Informationsquelle ist der Austausch mit Freunden. Sprunghaft angestiegen ist die
Nutzung des Internet. Danach folgen Radio und Fernsehen sowie die mit zunehmendem Alter wichtiger
werdenden Plakate, Handzettel und Aushänge. Die Tageszeitung wird für diese Zwecke nur nachrangig
genutzt.
! Als häufigste Gründe für Freizeiteinschränkungen werden neben dem schon erwähnten Informationsdefizit der Mangel an Geld, Zeit sowie an interessanten Angeboten angeführt. Die Verfügbarkeit über
finanzielle Mittel (Taschengeld und Selbstverdientes) ist sehr unterschiedlich, und besonders JugendliStadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
3
che, deren Eltern beide nicht erwerbstätig sind, müssen sich oft einschränken. Das Fehlen interessanter
Angebote im allgemeinen sowie von Clubs im besonderen wurde zwar noch recht häufig genannt, aber
seltener als im Jahr 2000.
! Offene Freizeittreffs werden deutlich besser angenommen als organisierte und strukturierte Angebote
wie Arbeitsgemeinschaften, Kurse oder außerschulische Projekte und Workshops. Mit zunehmendem
Alter wird zudem der Wunsch stärker, die Freizeit selbstbestimmend und ohne Anleitung Erwachsener
gestalten zu können. Etwa die Hälfte der Mädchen und Jungen hält es allerdings für sinnvoll, wenn
Erwachsene als Ansprechpartner bei Problemen und als Sorgetragende für Ordnung und Sicherheit präsent sind.
! Der größere Teil der Jugendlichen zeigt sich bereit, Freizeit selbst zu organisieren, sich selbst einzubringen. Etwa jeder Dritte hat sich diesbezüglich bereits erprobt, z.B. bei kulturellen oder künstlerischen Projekten, in der Sportorganisation oder bei diversen gemeinsamen Unternehmungen. Weitere
24 Prozent würden sich gern auf diese Weise engagieren. Mit 40 Prozent ist allerdings der Anteil der
Jugendlichen auch recht groß, der solche Aktivitäten ablehnt.
! Sportvereine sind nach wie vor für die Jugendlichen eindeutig die am häufigsten aufgesuchten Vereine. Es folgen mit weitem Abstand die Mitgliedschaft in einer Schul-AG sowie in verschiedenen künstlerisch-musischen Vereinen und Gruppen. Mitgliedschaften in Jugendverbänden oder politischen
Organisationen werden nach wie vor von der großen Mehrheit der Jugendlichen nicht angestrebt. Viel
wichtiger ist hingegen die Gleichaltrigen-Gruppe als fester Freundeskreis. Knapp 60 Prozent der Mädchen und Jungen gaben an, Mitglied einer Clique zu sein.
! 32 Prozent der Befragten benannten Schul- und Jugendclubs, die sie mehr oder weniger häufig besuchen und auch anderen Jugendlichen empfehlen würden. Das traf häufiger für jüngere Befragte und für
Mittelschüler zu. Der vergleichsweise größere Anteil, der keine Clubs besucht, führte dafür als Hauptgrund mangelndes Interesse an. Als weitere häufige Begründungen wurden Zeitmangel, nicht genügend
attraktive Angebote sowie ein schlechter Ruf angeführt. Jüngere Befragte gaben außerdem häufiger an,
gar keine Clubs zu kennen.
! Drei Viertel der Mädchen und Jungen und damit deutlich mehr als noch im Jahr 2000 treiben mindestens einmal pro Woche in irgendeiner Form Freizeitsport. Dabei verlagert sich das Gewicht zunehmend
stärker hin zum nicht organisierten, nicht vereinsmäßig betriebenen Sport gemeinsam mit Freunden oder
auch allein. Der Trend geht dabei deutlich weg von klassischen Einzelsportarten; es dominieren
Spielsportarten und Fitness.
! Weitreichend zufrieden sind die Mädchen und Jungen mit dem Verhältnis zu den Eltern und mit ihrer
Wohnsituation, weniger mit dem Taschengeld, den Freizeitbedingungen, der Schule und den Zensuren.
Im Vergleich zu 2000 hat es dabei kaum Änderungen gegeben. Auch die allgemeine Lebenszufriedenheit ist auf ähnlichem Niveau wie sechs Jahre zuvor.
! Jeder zweite Jugendliche macht sich wegen der akuten Arbeitslosigkeit, fehlender Lehrstellen und
zunehmender Armut starke Sorgen. Auf die allgemeine Lebenszufriedenheit hat diese Besorgnis allerdings bisher nur geringe Auswirkungen, da vielfach selbst keine Betroffenheit vorliegt. Eine Ausnahme
bilden Jugendliche im Berufsgrundbildungsjahr und im berufsvorbereitenden Jahr. Hier schlägt die Sorge
um die berufliche Karriere auch auf die Lebenszufriedenheit durch. Im übrigen wird die aktuelle Lebenszufriedenheit eher durch fehlende Freunde, mangelnde elterliche Fürsorge oder auch durch die Arbeitslosigkeit der Eltern beeinflusst.
! Fast drei Viertel der Jugendlichen sehen ihre schulische Zukunft sehr zuversichtlich oder zuversichtlich. Ihnen stehen nur wenige Prozente mit einer düsteren Zukunftssicht gegenüber. Vergleichsweise
weniger zuversichtlich wird die berufliche Zukunft eingeschätzt. Hier stehen den gut 50 Prozent Optimisten immerhin 9 Prozent Pessimisten gegenüber. Im Vergleich zu 2000 gibt es in beiden Fällen eine
leicht positive Entwicklung, die bei allen Altersgruppen zu registrieren ist.
! An Politik ganz allgemein zeigten sich knapp 20 Prozent der Befragten und damit etwas mehr als im
Jahr 2000 sehr stark oder stark interessiert, an der kommunalen Politik in Leipzig ähnlich wie 2000 nur
12 Prozent. Der Anteil der nicht Interessierten ist deutlich höher. Zwei Drittel der befragten Mädchen und
Jungen sehen sich auf einer politischen Links-Rechts-Skala eher in der Mitte (oder auch indifferent), auf
den Extrempunkten befinden sich 11 Prozent. Im Vergleich zu 2000 hat sich keine weitere Polarisierung
ergeben, bei den bis zu 17-Jährigen ist sogar eher der Anteil der „Mitte“ weiter angewachsen. Gleichwohl würden sich 85 Prozent einer Partei zuordnen können. Am häufigsten tendierten die Jugendlichen
zur SPD, danach zu CDU/CSU und zu Die Linke.PDS.
4
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 - Ergebnisbericht
Vorbemerkungen
Seit 1991 führt das Amt für Statistik und Wahlen im Auftrag des Oberbürgermeisters der Stadt Leipzig
kommunale Bürgerumfragen durch. Hauptziel dieser Befragungen ist die Versorgung des Stadtrates und
der Stadtverwaltung mit aktuellen Informationen über die Lebenssituation, die Wünsche und Erwartungen der Bürger und ihre kritischen Einschätzungen der Lebensbedingungen in Leipzig. Außerdem können mit Hilfe dieses Instruments Meinungen und Vorstellungen der Bürger zu aktuellen und planungsrelevanten Themen eingeholt werden. Neben anderen Beteiligungsformen fungiert die kommunale
Bürgerumfrage als notwendiges Instrument des Dialogs zwischen Bürgerschaft sowie Rat und Verwaltung.
Die rechtliche Grundlage der Befragungen bildet die am 18. September 1996 vom Leipziger Stadtrat
beschlossene „Satzung über die kommunalen Erhebungen der Stadt Leipzig zur wirtschaftlichen und
sozialen Lage der Bevölkerung".
Als Teilstudien der kommunalen Bürgerumfragen wurden 1993, 2000 und 2006 gesonderte Erhebungen
zu Freizeitinteressen und Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren erstellt. Ihr Ziel
bestand darin, in Bezug auf die Freizeitgestaltung notwendige Informationen für die Angebotsgestaltung
in den dem Jugendamt zugeordneten Freizeitstätten zu gewinnen, um im Rahmen der Möglichkeiten
gezielt auf die Erwartungen der Kinder und Jugendlichen reagieren zu können. Zu diesem Zweck wurden im Herbst 2006 rund 2400 Schülerinnen und Schüler im Alter ab 12 Jahren befragt. Die schriftliche
Befragung erfolgte zwischen dem 25. September und dem 13. Oktober 2006 im Auftrag des Dezernates
Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule und in Abstimmung mit dem Regionalschulamt Leipzig.
Befragt wurden Kinder und Jugendliche aus je zehn Mittelschulen und Gymnasien, des weiteren aus
zwölf Berufsschulzentren und zwei Förderschulen.
Inhaltliche Schwerpunkte
Die inhaltlichen Schwerpunkte der Befragung lagen auf verschiedenen Aspekten der Freizeitgestaltung
der Kinder und Jugendlichen und deren wesentlichen Rahmenbedingungen. Schon aus den vorangegangenen Befragungen zu diesem Thema konnten wertvolle Hinweise für gezielte Förderungen und
Maßnahmen des Jugendamtes der Stadt Leipzig abgeleitet werden. Da mittlerweile seit der letzten Erhebung sechs Jahre vergangen waren, lag die Vermutung nahe, dass sich sowohl Bedürfnisse, Interessenlagen und Verhaltensweisen als auch Freizeitangebote selbst verändert haben. Angezielt war
somit eine Erfassung der aktuellen Gegebenheiten wie auch ein Zeitvergleich mit den Ergebnissen der
Befragung von 2000. Schwerpunkte der Befragung waren:
!
!
!
!
!
Freizeitinteressen und –betätigungen,
Rahmenbedingungen der Freizeitgestaltung,
bevorzugte Formen der Freizeitgestaltung,
Mitgliedschaften in Vereinen, Verbänden, Arbeitsgemeinschaften und
die Frequentierung von Schul- und Jugendclubs.
Als gewissermaßen subjektive Rahmenbedingungen des Freizeitverhaltens wurden im weiteren verschiedene allgemeine Befindlichkeiten, die grundsätzlichen politischen Interessen der Kinder und
Jugendlichen sowie abgeleitete Parteienpräferenzen ermittelt.
Auswahlverfahren und Beteiligung
Angezielt war, in jedem Stadtbezirk eine Mittelschule und ein Gymnasium einzubeziehen. Um Kontinuität
zu den Befragungen in den Jahren 1993 und 2000 zu gewährleisten, wurden zunächst jene Schulen
ausgewählt, die auch in den zurückliegenden Jahren Befragungsstandort waren. Wo dies nicht möglich
war (z.B. wegen inzwischen erfolgter Schließung), wurde nach dem Zufallsprinzip eine neue Schule
ausgewählt. Bei den Berufsschulzentren und den Förderschulen wurde der Bezug zum Stadtbezirk nicht
vorgenommen, aber auch hier galt das Zufallsprinzip. Innerhalb der Schulen wurden – wiederum nach
dem Zufallsprinzip ausgewählt - drei bis sechs Klassen befragt, unabhängig vom Schultyp. Um die Ausgewogenheit der Klassenstufen zu garantieren, erfolgten hier schulbezogene Vorgaben. Schülerinnen
und Schüler, die noch unter 18 Jahren waren, mussten eine schriftliche Zustimmung der Eltern für die
Teilnahme an der Umfrage vorlegen. Ein Teil der Eltern, überwiegend an Förderschulen bzw. Mittelschulen, lehnte die Teilnahme der Kinder ab. Die Kinder und Jugendlichen selbst verweigerten nur in
seltenen Fällen die Teilnahme.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
5
Der Stichprobenplan orientierte bei einem Insgesamt von 3000 zu Befragenden auf 1100 Gymnasiasten,
1000 Berufs- und Fachoberschüler, 800 Mittelschüler und 100 Förderschüler. Aufgrund der Klassenstärken waren diese Vorgaben nicht exakt einhaltbar, wie aus nachfolgender Tabelle hervorgeht. Trotz einiger organisatorischer Schwierigkeiten konnte die Befragung auch an Förderschulen durchgeführt werden. Hier war die Beteiligung allerdings vergleichsweise geringer, eine Auswertung wurde dennoch vorgenommen. Die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler, welche an der Befragung hätten teilnehmen
können, betrug 3088. Tatsächlich beteiligt haben sich 2433 von ihnen, das entspricht knapp 79 Prozent
der vorgesehenen Gesamtschülerzahl. Da die Ausfallquote bei Förderschülern und Mittelschülern überdurchschnittlich, bei Berufs- und Fachoberschülern unterdurchschnittlich war, sind entsprechend in den
nachfolgend präsentierten Gesamtergebnissen die Antworten der Förder- und der Mittelschüler etwas
unterrepräsentiert, die der Berufs- und Fachoberschüler etwas überrepräsentiert.
Beteiligung an der Befragung nach Schultypen
Schüleranzahl in den
Befragungsklassen
Schultyp
Mittelschule
Verweigerer
Teilnehmer
absolut
in Prozent
854
251
603
70,6
Gymnasium
Berufs- und
Fachoberschule
Förderschule
1133
226
907
80,1
1003
129
874
87,1
98
49
49
50,0
Gesamt
3088
655
2433
78,8
Methodik der Durchführung
Die Befragung der Schüler erfolgte mittels standardisiertem Fragebogen. In Abstimmung mit den Direktoren der jeweils einzubeziehenden Schulen wurden Unterrichts- bzw. Freistunden genutzt, um die
Befragung vor Ort im Gruppenverband durchzuführen. Zuvor geschulte Mitarbeiter des Jugendamtes
und des Amtes für Statistik und Wahlen gaben zu Beginn der Befragung eine kurze Einführung und teilten dann die Fragebögen an die teilnahmeberechtigten Kinder und Jugendlichen aus. Das Ausfüllen
nahm im Durchschnitt einen Zeitraum von 25 Minuten in Anspruch. Falls Fragen auftraten, klärte der
Untersuchungsleiter diese am Platz des Schülers. Nach Abschluss des Ausfüllens sammelte der Untersuchungsleiter die anonymen Fragebögen ein und versah sie zum Zweck der späteren Zuordnung zu
Schule und Klassenstufe mit entsprechenden Codierungen.
Beschreibung der Stichprobe nach ausgewählten Merkmalen
Befragte nach Klassenstufen bzw. Klassentyp
Klassenstufe bzw. -typ
Anzahl/Anteil
absolut
in Prozent
Klassenstufe 7
202
8,3
Klassenstufe 8
297
12,2
Klassenstufe 9
310
12,7
Klassenstufe 10
410
16,9
Klassenstufe 11
151
6,2
Klassenstufe 12
189
7,8
45
1,9
Berufsausbildung 1. Lehrjahr
230
9,5
Berufsausbildung 2. Lehrjahr
181
7,4
Berufsausbildung 3. Lehrjahr
133
5,4
Fachoberschule, 11. Klasse
132
5,4
Fachoberschule, 12. Klasse
128
5,3
Fachoberschule, 13. Klasse
25
1,0
2433
100
BGJ / BVJ
Gesamt
6
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
In den teilnehmenden Mittel- und Förderschulen wurden Jugendliche der siebenten bis zehnten Klasse
befragt, an den Gymnasien kamen noch die elfte und zwölfte Klasse hinzu. Die Gruppe der Berufsschüler kam aus dem ersten bis dritten Lehrjahr, es wurden aber auch Schüler des Berufsgrundbildungsjahres bzw. des Berufsvorbereitungsjahres befragt. An den Fachoberschulen kamen die Schülerinnen
und Schüler aus den 11. bis 13. Klassen.
Bei den Befragungen an den Berufsschulen wurde keine Altersgrenze gesetzt. Das Gros der Teilnehmer
war hier im Alter von 16 bis 21 Jahren. Mädchen waren in den Altersgruppen der 12- bis 17-jährigen
häufiger vertreten als Jungen, die Letzteren häufiger in den älteren Jahrgängen. In der Gruppe der unter
14-Jährigen dominieren Gymnasiasten, in der nachfolgenden Altersgruppe sind Mittelschüler etwas häufiger vertreten. In der Gruppe der 16-und 17-Jährigen waren vornehmlich Gymnasiasten und Berufsschüler vertreten, in der obersten Altersgruppe schließlich überwiegend Berufsschüler.
Befragte nach Alter und Geschlecht (absolut)
Befragte
12
13
14
Alter in Jahren
15
16
17
18
älter
Gesamt *)
männlich
46
91
137
150
210
168
148
233
1192
weiblich
54
122
139
183
222
201
136
175
1234
Mittelschule
33
82
135
176
137
33
4
2
603
Gymnasium
67
125
131
141
173
138
106
19
907
Berufs- und Fachoberschule
-
-
-
3
115
189
175
387
874
Förderschule
-
6
11
13
8
9
-
-
49
100
213
277
333
433
369
285
408
2433
Gesamt *)
*) Abweichungen der Gesamtwerte von den Randsummen sind auf teilweise fehlende Angaben zum Alter bzw. Geschlecht zurückzuführen.
Die meisten Jugendlichen wohnten zum Zeitpunkt der Befragung noch bei ihren Eltern oder zumindest
bei einem Elternteil. Eine Ausnahme bildeten erwartungsgemäß die Schülerinnen und Schüler von
Berufs- und Fachoberschulen. Die Gymnasiasten wohnen vergleichsweise am häufigsten bei beiden
Elternteilen.
Befragte nach der Wohnsituation (in Prozent):
Wohnsituation
Befragte
bei den Eltern
nur bei der Mutter
nur beim Vater
WG/eigene
Wohnung
woanders
männlich
69
18
2
9
2
weiblich
67
18
2
11
3
Mittelschule
71
22
3
1
2
Gymnasium
77
18
2
1
2
Berufs- und Fachoberschule
55
14
2
26
3
Förderschule
69
22
-
4
4
Gesamt
68
18
2
10
2
Über die Hälfte der Befragten hat Geschwister. Insbesondere Förderschüler, nachfolgend auch Mittelschüler gaben an, zwei oder mehr Geschwister zu haben.
Befragte nach Anzahl der Geschwister (in Prozent)
Anzahl der Geschwister
Befragte
keins
eins
zwei
drei oder mehr
männlich
25
49
16
10
weiblich
24
50
15
11
Mittelschule
24
46
17
14
Gymnasium
28
50
15
7
Berufs- und Fachoberschule
22
52
16
10
Förderschule
16
35
25
25
Gesamt
25
49
16
10
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
7
Bei sieben von zehn Befragten gingen beide Elternteile einer Berufstätigkeit nach. Dieser Anteil war bei
den Gymnasiasten am höchsten, bei den Förderschülern am geringsten. Etwa jeder 14. Befragte wohnte
in einem Haushalt mit ausschließlich nicht berufstätigen Eltern(-teilen).
Befragte nach der Berufstätigkeit der Eltern (in Prozent)
Befragte
männlich
beide Elternteile
Beruftätigkeit der Eltern
nur Vater
nur Mutter
73
12
10
kein Elternteil
6
weiblich
69
14
10
8
Mittelschule
66
16
10
9
Gymnasium
77
12
9
3
Berufs- und Fachoberschule
69
11
11
9
Förderschule
45
16
20
18
Gesamt
71
13
10
7
Anlage der Ergebnisübersicht und Lesehinweise
In den nachfolgenden Kapiteln 1 bis 10 werden die Ergebnisse der Befragung „Freizeit in Leipzig 2006“
vorgestellt. Jedem Kapitel hängt, soweit es möglich war, ein Vergleich mit den Ergebnissen aus der
Befragung des Jahres 2000 an. Im Kapitel 11 wurden zwei offene Fragen ausgewertet. Hier konnten die
Mädchen und Jungen Hinweise zur Befragung geben und im weiteren auf Probleme hinweisen, die sie
gerade besonders bewegen.
In den Kapiteln werden neben der textlichen Interpretation Grafiken, Übersichtstabellen und Standardtabellen angeboten. Die Standardtabellen weisen in der Regel Ergebnisse für folgende Teilgruppen aus:
!
!
!
!
!
!
Geschlecht,
Altersgruppe,
Staatsangehörigkeit,
Schultyp,
Einzel- oder Geschwisterkind,
Beruftätigkeit der Eltern.
Dabei werden die Differenzierungsmerkmale Geschlecht und Altersgruppe durchgängig ausgewiesen,
die übrigen Merkmale dann, wenn sie zur Klärung der jeweiligen Fragestellung oder zugrundeliegender
Hypothesen einen Beitrag leisten.
Die befragten Kinder und Jugendlichen werden der Einfachheit halber im Bericht im Regelfall als
„Jugendliche“ bezeichnet.
Die Ergebnisse sind, wenn nicht ausdrücklich anders vermerkt, in Prozentwerten sowie zum Teil zusätzlich in Mittelwerten (arithmetisches Mittel oder Median) ausgewiesen. Obwohl die Ergebnisermittlung mit
hoher Genauigkeit erfolgt, sind alle angeführten Werte auf ganze Zahlen bzw. bei Mittelwerten teilweise
auf eine Kommastelle gerundet. Deswegen können bei der Addition von Einzelwerten in Tabellenzeilen
oder -spalten, wo die Gesamtsumme 100 Prozent ergeben müsste, formal Abweichungen von 100 auftreten. In Diagrammen, die ebenfalls auf den genau berechneten Ergebnissen basieren, können (in
Folge der Rundung scheinbar) gleiche Werte durch unterschiedlich große Balken oder Kreissegmente
dargestellt sein. Bei Fragen, wo Mehrfachnennungen erlaubt waren, ergibt die Addition der Einzelwerte
in Tabellenzeilen oder -spalten in der Regel nicht 100 Prozent.
In allen Tabellen, in denen nur eine Frage ausgewertet wird, ist außerdem stets die ungewichtete Anzahl
der antwortenden Personen (kursiv) vorangestellt. Diese Anzahl kann von Frage zu Frage abweichen.
Ergebnisse werden in der Regel nur für Gruppen mit einer Mindestbesetzung von 50 Fällen ausgewiesen. In Ausnahmefällen (z.B. bei der Gruppe der Förderschüler) wird davon abgewichen. Auf die höhere
Unsicherheit dieser Ergebnisse wird hingewiesen.
8
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Wertung der Ergebnisse
Die Ergebnisse der Befragung können als repräsentativ für die Gruppe der Mittelschüler, Gymnasiasten,
Berufsschüler und Förderschüler in Leipzig angesehen werden. Die geringe Fallzahl der Förderschüler
führt bei deren Ergebnissen allerdings zu relativ großen Konfidenzintervallen. Ein Konfidenzintervall gibt,
vereinfacht dargestellt, den Schwankungs- oder Vertrauensbereich eines geschätzten Parameters an,
zum Beispiel des Mittelwertes. So ist der Mittelwert für die allgemeine Lebenszufriedenheit der Förderschüler 2,06, er schwankt allerdings zwischen 1,80 und 2,32. Bei den Mittelschülern beträgt er 2,17, die
Schwankung ist hier jedoch sehr viel geringer, sie reicht von 2,10 bis 2,25. Die darauf beruhende Aussage ist also für die Mittelschüler sehr viel treffsicherer als für die Förderschüler.
Im weiteren ist zu beachten, dass die hier vorgelegten Ergebnisse nicht für die Jugendlichen in Leipzig
ab 12 Jahren schlechthin gelten, sondern nur für einen (allerdings sehr großen Teil) von ihnen. Jugendliche, welche die Schule nicht besuchen oder diese bereits frühzeitig beendet haben sowie auch solche,
die an keiner beruflichen Ausbildung teilnehmen, wurden nicht befragt. Ebenso sind jene jungen Leute
nicht erfasst, die bereits berufstätig oder aber arbeitslos sind. Bekanntermaßen finden sich unter dieser
Klientel in besonderer Weise auch „Problemgruppen“ wieder, deren Urteile und Bewertungen zu den in
dieser Studie behandelten Gegenständen keine Berücksichtigung finden. Der für die Durchführung dieser Erhebung auch unter Kosten- und Kapazitätsgesichtspunkten gewählte methodische Ansatz ließ
eine Einbeziehung dieser Gruppen leider nicht zu. Es muss anderen Untersuchungen – etwa Gruppendiskussionen und Milieustudien – vorbehalten bleiben, diese Lücke zu füllen.
Gleichwohl sind auch innerhalb der einbezogenen Stichprobe Teilgruppen auszumachen, die aufgrund
vom Durchschnitt abweichender Lebensumstände und Bewertungen besondere Aufmerksamkeit verdienen, etwa die Teilnehmer am Berufsgrundbildungs- und am Berufsvorbereitungsjahr oder jene Jungen
und Mädchen, deren beide Elternteile ohne Arbeit sind. Insgesamt sind mit den hier dokumentierten Ergebnissen wichtige „Richtungsdaten“ für die weitere Ausrichtung einer ausgewogenen und interessenorientierten Freizeitlandschaft für junge Leute in Leipzig im allgemeinen sowie für die Angebotsgestaltung der dem Jugendamt zugeordneten Freizeitstätten im besonderen gegeben.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
9
Verteilung der Befragten auf die einbezogenen Schulen
Schule
Stadtbezirk
absolut
Befragte
in Prozent
Mittelschulen:
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Sportmittelschule, Max-Planck-Straße
65. Schule, Rosenowstraße
16. Schule, Konradstraße
51. Schule, Willi-Bredel-Straße
54. Schule, Arno-Nitzsche-Straße
56. Schule, Dieskaustraße
84. Schule, Stuttgarter Allee
Heinrich-Pestalozzischule, Pestalozzistraße
Paul-Robeson-Schule, Jungmannstraße
35. Schule, Virchowstraße
Mitte
Nordost
Ost
Süd
Süd
Südwest
West
Alt-West
Nordwest
Nord
49
53
63
52
60
85
58
54
66
63
2,0
2,1
2,6
2,1
2,5
3,5
2,4
2,2
2,7
2,6
Mitte
Nordost
Ost
Südost
Süd
Südwest
West
Alt-West
Nordwest
Nord
60
118
90
121
93
130
151
62
29
53
2,5
4,9
3,7
5,0
3,8
5,3
6,2
2,6
1,2
2,2
Mitte
Mitte
Ost
Ost
Süd
Süd
Süd
Südwest
West
Alt-West
Nord
Nord
62
68
62
38
69
95
74
111
53
69
76
97
2,6
2,8
2,6
1,6
2,8
3,9
3,0
4,6
2,2
2,8
3,1
3,9
10
39
0,4
1,6
2433
100
Gymnasien:
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
Thomasschule, Hillerstraße
F.-A.-Brockhaus-Gymnasium, Kieler Straße
Gymnasium Engelsdorf
Humboldtgymnasium, Möbiusstraße
Immanuel-Kant-Gymnasium, Scharnhorststraße
Johannes-Kepler-Gymnasium, Dieskaustraße
Max-Klinger-Gymnasium, Miltitzer Weg
Robert-Schumann-Gymnasium, Demmeringstraße
Werner-Heisenberg-Gymnasium, Knopstraße
Friedrich-Schiller-Gymnasium, Elsbethstraße
Berufsschulen / Fachoberschulen:
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
Gutenberg-Schule, Gutenbergplatz
BSZ 11, H.-Goldschmidt-Schule, Goldschmidtstraße
BSZ 4, Geithainer Straße
BSZ 5, Neustädter Straße
BSZ 2, Bornaische Straße
ABTW gGmbH, Raschwitzer Straße
Dr. P. Rahn & Partner-Schule, Kochstraße
BSZ 9, Schönauer Straße
BSZ 6, Am kleinen Feld
Karl-Heine-Schule, Merseburger Straße
BSZ 7, An der Querbreite
Susanna-Eger-Schule, An der Querbreite
Förderschulen:
40
41
Gesamt
10
Albert-Schweitzer-Schule, An der Märchenwiese
Förderschule Grünau, Miltitzer Weg
Süd
West
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
1 Freizeitumfang
Wie viele Stunden Freizeit hast Du durchschnittlich
an einem normalen Wochentag zur Verfügung?
6
5,2
5
4,6
4
4,3
3
2
Freizeitumfang in Stunden
4,8
1
0
Jungen
2000
Mädchen
2006
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
11
1
Freizeitumfang
Zahlreiche Autoren in der sozialwissenschaftlichen Literatur haben sich bemüht, den Begriff der Freizeit
zu definieren - von einer allgemeingültigen Definition kann jedoch nicht gesprochen werden. Wenn Freizeit als Komplementärbegriff zur Arbeits- und Lernzeit als Teil des Tages verstanden wird, in dem nicht
gearbeitet oder gelernt wird, erfolgt assoziativ eine Verbindung mit Freizeitaktivitäten. Freizeit soll demnach als ein Zeitquantum verstanden werden, über das der Einzelne selbst (frei) entscheiden kann, um
es für seine privaten Interessen, Aktivitäten und sein Wohlbefinden zu verwenden. Im Rahmen der vorliegenden Befragung „Freizeit in Leipzig 2006“ soll Freizeit jenen Zeitanteil umschreiben, welcher neben
der Zeit für schulische Verpflichtungen, hauswirtschaftliche Hilfe und für notwendige Schlafzeit zur Verfügung steht und in dem eigene Interessen verfolgt werden können.
Die Jugendlichen waren aufgefordert, ihre durchschnittliche Freizeitstundenzahl unter Beachtung eines
Verweises auf vorhergehende Fragestellungen, in denen es um die Ausprägung von Freizeitinteressen
ging, anzugeben. Die Intention der Fragestellung schloss von daher schulische Verpflichtungen, hauswirtschaftliche Tätigkeiten (einschl. Einkäufe für den Haushalt) und natürlich die notwendige Nachtschlafzeit aus. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass in die Angaben der Befragten auch
Erledigungen im Haushalt oder familiäre Verpflichtungen einbezogen wurden. Da die im Fragebogen
vorgegebene Interessen- und Tätigkeitsliste vornehmlich aktives Verhalten intendierten, ist es andererseits auch möglich, dass Befragte Tätigkeiten wie Mittagsschlaf, Ausruhen oder einfach „nichts tun“ nicht
in den Freizeitumfang eingerechnet haben. Im ersteren wie im letzteren Fall würden demzufolge Abweichungen vom eigentlich zu bemessenen Freizeitumfang auftreten, die sich jedoch in der Gesamtheit
ausgleichen dürften.
1.1 Täglicher Freizeitumfang
Etwas mehr als viereinhalb Stunden Freizeit stehen den Jugendlichen im Durchschnitt an einem normalen Wochentag zur Verfügung. Der Freizeitumfang variiert zwischen einer und zehn Stunden, die meisten Jugendlichen gaben zwischen zwei und sieben Stunden an. Geht man davon aus, dass am Wochenende ein größerer Umfang an Freizeit zur Verfügung stehen dürfte als am Wochentag, ergibt sich
zeitbezogen ein höheres Potenzial für die Realisierung freizeitbezogener Interessen.
Tab. 1-1
Freizeitumfang wochentags
Wie viele Stunden Freizeit hast Du durchschnittlich an einem normalen Wochentag zur Verfügung?
1
4
unter vier Stunden
sechs Stunden und mehr
Befragte
2 vier bis unter fünf Stunden
M Mittelwert (in Stunden)
Anzahl
1
2
3
fünf bis unter sechs Stunden
3
4
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
M
Stunden
4,6
2366
30
22
22
27
1161
1200
24
35
21
23
21
22
33
20
4,8
4,3
308
591
784
670
24
21
28
41
27
20
20
24
20
25
23
18
28
34
29
17
4,7
5,0
4,7
4,0
2252
106
30
33
22
21
22
16
26
30
4,5
4,7
580
898
843
45
13
37
35
11
17
24
24
13
24
22
20
16
46
18
21
60
5,5
4,2
4,3
6,2
1666
519
164
31
27
22
22
23
23
22
22
19
25
28
37
4,5
4,7
5,0
Für einige Teilgruppen zeigen sich Differenzierungen des Stundenumfanges. Im Durchschnitt besitzen
Mädchen eine halbe Stunde weniger tägliche Freizeit als Jungen. Besonders mit steigendem Alter sinkt
12
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
der Freizeitanteil der Mädchen. Dies resultiert offensichtlich aus ihrer stärkeren Einbindung in die hauswirtschaftlichen Verpflichtungen des Elternhaushaltes, als es bei den Jungen der Fall sein dürfte. Falls
beide Elternteile berufstätig sind, ist der Freizeitumfang der Jugendlichen 30 Minuten geringer als bei
denjenigen, deren Elternteile nicht berufstätig sind. Hier scheint als Annahme naheliegend, dass die
Jugendlichen von berufstätigen Eltern diese Zeit (mehr) aufwenden müssen, um durch die Eltern aufgetragene Haushaltstätigkeiten zu übernehmen und so für eine zeitliche Entlastung der Eltern beizutragen.
Bei einer rein altersmäßigen Betrachtung ist hervorzuheben, dass zwischen den Teilgruppen der
Jugendlichen im Alter bis einschließlich 17 Jahren keine nennenswerten Unterschiede bestehen, sie in
etwa über den gleichen Freizeitumfang verfügen. Dies verändert sich mit weiter steigendem Alter. Schüler im Alter von 18 Jahren und älter besitzen rund eine dreiviertel Stunde weniger Freizeit als ihre jüngeren Altersgenossen. Eine höhere Anzahl an Haushaltsverpflichtungen, größerer Hausaufgabenumfang
und eventuell anstehende Prüfungsvorbereitungen könnten hierfür als Grund in Betracht gezogen werden.
Bei einer schulbezogenen Betrachtung ist ersichtlich, dass der Freizeitumfang wesentlich durch den
Schultyp bestimmt wird. Wie die Tabellen 1-1 und 1-2 belegen, weisen Gymnasiasten (und das in allen
Altersklassen) im Schnitt erheblich weniger Freizeit auf als Mittelschüler oder Förderschüler. Während
sich bei den Mittelschülern der Freizeitumfang mit steigendem Alter noch erhöht, ist bei den Gymnasiasten und Berufsschülern die gegenläufige Entwicklung einer Verminderung zu beobachten. Besonders
bemerkbar macht sich offenbar das Abiturjahr; die 18-jährigen und älteren Gymnasiasten sowie die
Berufschüler gaben hier ihren niedrigsten täglichen Freizeitumfang von etwa vier Stunden an.
Tab. 1-2
Durchschnittlicher Freizeitumfang an einem Wochentag nach Schulart und Altersgruppen (Mittelwerte)
Altersgruppe
Mittelschule
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre und älter
Schultyp
Gymnasium
Freizeitumfang in Stunden (Mittelwerte)
5,3
5,5
5,7
4,2
4,5
4,1
4,0
Berufsschule
4,8
4,1
1.2 Ausgangsbegrenzungen
Mit Ausgangsbegrenzungen sind die Zeitpunkte gemeint, zu denen die Jugendlichen (im Regelfall nach
Anweisung ihrer Eltern) am Abend spätestens zu Hause sein müssen. Wie zu erwarten war, werden
diese Zeitpunkte wesentlich durch das Alter der Jugendlichen bestimmt. Während Schüler im Alter von
unter 14 Jahren wochentags (innerhalb der Schulzeit) in der Regel vor 19 oder 20 Uhr zu Hause sein
müssen, verlagert sich die Ausgangsbegrenzung bei den 14- und 15-jährigen Jugendlichen bereits vorwiegend auf den Zeitraum 20 bis 21 Uhr. Bei den 16- und 17-jährigen Jugendlichen dürfen bereits fast
40 Prozent selbst über den Zeitpunkt ihrer Rückkehr entscheiden. Bei den 18-Jährigen und Älteren sind
das erwartungsgemäß fast 100 Prozent. Interessant ist, dass die Eltern ihre Söhne häufiger selbst über
den Zeitpunkt der Rückkehr entscheiden lassen, als das bei den Töchtern der Fall ist. Die Unterschiede
zwischen den Schultypen sind im wesentlichen altersbedingt. Bei den Förderschülern dürfte die strengere Begrenzung der Ausgangszeiten neben dem Alter auch von etwaigen personbezogenen Beeinträchtigungen abhängen (etwa körperliche Behinderungen). Die Berufstätigkeit der Eltern und die jeweilige
Geschwistersituation haben hingegen keinerlei Einfluss auf die Ausgangsbegrenzungen.
Am Wochenende und in den Ferien (Tabelle 1-4) besteht erwartungsgemäß eine größere Freizügigkeit
der Eltern zu Gunsten der Jugendlichen. Jedoch wird dies erst bei den ab 16-Jährigen deutlich. Noch
über die Hälfte der unter 14-Jährigen muss auch am Wochenende spätestens um 21 Uhr zu Hause sein,
während von den 16- bis 17-Jährigen 30 Prozent als Rückkehrzeitpunkt 24 Uhr oder später angaben
und etwa 50 Prozent frei darüber befinden dürfen, wann sie zu Hause sein wollen. Bei den 18-Jährigen
und Älteren besitzt wie schon innerhalb der Woche auch am Wochenende fast jeder die freie Entscheidung. Der Unterschied zwischen Mädchen und Jungen bleibt weiterhin, allerdings etwas verringert, bestehen. Die Nationalität der Befragten scheint tendenziell von Bedeutung zu sein; ausländische Jugendliche müssen etwas früher zu Hause sein als deutsche.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
13
Tab. 1-3
Ausgangsbegrenzungen
Wann musst Du in der Regel abends zu Hause sein?
a) wochentags (in der Schulzeit)
1
4
vor 19 Uhr
21 bis vor 22 Uhr
Befragte
2
5
Anzahl
1
19 bis vor 20 Uhr
22 Uhr oder später
2
3
6
3
20 bis vor 21 Uhr
Ich kann darüber frei entscheiden.
4
5
6
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
Tab. 1-4
2417
8
13
15
11
9
44
1184
1226
8
9
11
15
14
17
9
12
8
9
51
38
310
605
796
691
35
11
3
1
35
26
5
0
20
29
16
0
3
15
19
1
2
6
18
4
7
13
39
95
2293
114
8
10
13
16
15
12
11
7
9
12
44
43
602
896
872
47
13
12
1
26
25
16
1
13
29
16
4
34
15
12
6
13
4
13
8
4
15
30
81
11
Ausgangsbegrenzungen
Wann musst Du in der Regel abends zu Hause sein?
b) am Wochenende/in den Ferien
1
4
vor 21 Uhr
23 bis vor 24 Uhr
Befragte
2
5
Anzahl
1
21 bis vor 22 Uhr
24 Uhr oder später
2
3
6
3
22 bis vor 23 Uhr
Ich kann darüber frei entscheiden.
4
5
6
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2367
15
7
9
6
14
49
1166
1194
13
17
6
7
8
11
5
7
13
14
55
44
309
588
772
683
58
24
3
0
18
14
3
0
11
21
7
0
2
12
7
0
2
13
30
2
9
15
49
97
2246
111
14
22
7
5
9
11
6
3
14
14
49
47
583
881
857
46
26
20
1
37
15
7
0
17
16
12
2
13
10
6
3
11
15
20
8
7
19
35
87
15
1.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006
Schon 1993 und 2000 wurde in Abstimmung mit dem Leipziger Jugendamt in Leipziger Schulen eine
Befragung zum Freizeitverhalten von Jugendlichen durchgeführt. Bei der Konzeption der aktuellen
Befragung wurde darauf geachtet, eine weitgehende Vergleichbarkeit zu der Umfrage von 2000 zu
ermöglichen. Ein Vergleich zu 1993 sollte nicht erfolgen, da die damaligen Ergebnisse anderen Alterskohorten entstammten. Verglichen werden nur diejenigen Fragestellungen, wo Fragetext und Antwortvorgaben in 2000 und 2006 identisch waren.
Ein Vergleich der in diesem und in den folgenden Kapiteln dargestellten Ergebnisse mit denen der Erhebung 2000 muss unter dem Hinweis erfolgen, dass die Stichproben der Vergleichsjahre abweichende
Strukturen aufwiesen. So war der Anteil der im Jahr 2006 befragten Gymnasiasten im Vergleich zum
Jahr 2000 etwas und der Anteil der Berufsschüler deutlich höher. Im weiteren waren die Berufsschüler
im Jahr 2000 wesentlich durch Teilnehmer am Berufsgrundbildungsjahr sowie am Berufsvorbereitungsjahr dominiert, 2006 hingegen bildeten Personen in Berufsausbildungen sowie Fachoberschüler den
14
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Kern dieser Gruppe. Insoweit sind die Gesamtergebnisse, die im folgenden ausschließlich verglichen
werden, im Jahr 2000 stärker vom Urteil der Mittelschüler geprägt, im Jahr 2006 hingegen stärker vom
Urteil der (vergleichsweise auch älteren) Berufsschüler. Bei der Interpretation der Ergebnisse muss dies
beachtet werden.
Wie viele Stunden Freizeit hast Du durchschnittlich an einem normalen Wochentag zur Verfügung?
2000
2006
25
Nennungen (in Prozent)
20
15
10
5
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Freizeitumfang (in Stunden)
Quelle: Befragungen Freizeit in Leipzig 2000 und 2006
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Im Jahr 2000 verfügte knapp jeder vierte Schüler an einem normalen Wochentag über einen Freizeitumfang von fünf Stunden. Dieser Wert wurde in der aktuellen Befragung nicht ganz erreicht: über eine
knappe halbe Stunde weniger verfügen die Jugendlichen im Jahr 2006 durchschnittlich. Akzeptiert man
in beiden Erhebungen eine maximale tägliche Freizeit von 12 Stunden als noch plausible Antwort (24Stunden-Tag abzüglich Schlafenszeit und Schulzeit), ergibt sich sowohl in der Befragung 2000 als auch
in jener von 2006 eine ähnliche Streuung, die Unterschiede im vorhandenen Freizeitvolumen sind also in
etwa gleich geblieben. Allerdings ergab sich 2006 eine generelle Verschiebung zu einer Angabe von
geringeren Freizeitumfängen, welches sich auch im gesunkenen Mittelwert widerspiegelt.
Wie die nachfolgende Vergleichstabelle 1-5 zeigt, bleiben Unterschiede in demografischen Teilgruppen
bestehen. Bereits 2000 hatten weibliche Schüler weniger Freizeit zur Verfügung als männliche und
Gymnasiasten weniger als Mittelschüler. Die Werte an sich haben sich bei Mittelschülern und Gymnasiasten jedoch kaum verändert. Lediglich die Berufsschüler machen auf einen deutlichen Freizeitverlust
von über einer Stunde aufmerksam und sind damit auch wesentlich für die Absenkung des Freizeitumfanges im Vergleich zu 2000 verantwortlich. Ob dies durch erhöhte schulische oder hauswirtschaftliche
Pflichten verursacht wird, kann mit den Ergebnissen dieser Befragung nicht geklärt werden. Bei einer
altersbezogenen Betrachtung ist auffällig, dass wie bereits 2000 die 18-Jährigen den geringsten Freizeitumfang besitzen. Bis auf die Gruppe der 17-Jährigen, welche einen um eine halbe Stunde geringeren Freizeitumfang als 2000 aufweist, ergaben sich jedoch in der Regel nur geringe Veränderungen.
Bei den Ausgangsbegrenzungen ist gegenüber der Befragung des Jahres 2000 ersichtlich, dass sich der
Anteil Jugendlicher, welche selbst über ihre Rückkehr entscheiden dürfen, vergrößert hat. Auch dies ist
allerdings im wesentlichen der unterschiedlichen Stichprobenstruktur zuzuschreiben und dem damit einhergehenden höheren Anteil 18-Jähriger und älterer Befragter. Unterhalb der 18-Jahres-Grenze wird
neuerdings aber den 16- und 17-Jährigen eine höhere Freizügigkeit zuerkannt als noch im Jahr 2000.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
15
Tab. 1-5
Vergleich des durchschnittlichen Freizeitumfangs an einem Wochentag 2000 und 2006
(Mittelwerte)
Befragte
2000
2006
Mittelwerte (Stunden)
Gesamt
davon:
männlich
weiblich
davon:
12 Jahre
13 Jahre
14 Jahre
15 Jahre
16 Jahre
17 Jahre
18 Jahre
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule
16
4,9
4,6
5,2
4,6
4,8
4,3
4,8
4,5
5,1
5,2
5,1
5,2
3,9
5,0
4,6
5,0
5,2
4,9
4,6
4,1
5,5
4,1
5,5
5,5
4,2
4,3
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
2 Freizeitinteressen
Wie sehr interessieren Dich folgende Freizeitaktivitäten?
5
5 = sehr schwach
Das interessiert mich
4
3
4 = schwach
3 = mittel
2
2 = stark
1 = sehr stark1
Musik hören
Fernsehen, Video ansehen
im Internet surfen/chatten
Sport treiben
Fahrrad/Moped/Motorrad
fahren
am Computer spielen
ins Kino gehen
2006
2000
am PC Videos/Fotos
bearbeiten, Musik mischen
u.a.
Lesen (Zeitschriften, Bücher
Comics)
Konzerte mit moderner Musik
besuchen
zur Disco gehen
selbst musizieren
in die Oper/ins Theater
gehen
selbst Theater spielen
Konzerte mit klassischer
Musik besuchen
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
17
2
Freizeitinteressen
Es ist unbestritten, dass zwischen Interessen und Aktivitäten ein wechselseitiger Zusammenhang
besteht. Durch die Entwicklung von verschiedenen Interessen werden die Aktivitäten auf bestimmte Lebensbereiche aufgeteilt. Jugendliche beginnen somit, sich intensiv mit verschiedenen Gegebenheiten
auseinander zu setzen, seien sie nun geistiger, sachlicher oder sozialer Natur. Ein Interesse zu entwickeln bedeutet demzufolge auch immer, sich einer bestimmten Sache aktiv zuzuwenden. Dennoch
können sich Interessen oftmals erst dann herausbilden, wenn einer bestimmten Tätigkeit nachgegangen
wird. Das wiederum bedeutet, dass sich aufgrund der Beschäftigung mit bestimmten Gegebenheiten
oder Gegenständen erst Interesse oder Abneigung gegenüber dieser entwickeln kann.
2.1 Freizeitinteressen unter inhaltlichen Aspekten
Wie schon in den vorhergehenden Befragungen bleibt das Musikhören in der Gesamtgruppe der befragten Jugendlichen als vorherrschendes Interesse bestehen. Unter den vorgegebenen 15 Interessenrichtungen, die zur Bewertung standen, wurde die passive mediale Betätigung des Musikhörens mit Abstand
am häufigsten mit sehr starkem und starkem Interesse bewertet. Mit dem Fernsehen bzw. Ansehen von
Videos folgt eine weitere passive mediale Betätigung. Bei den zu bewertenden Tätigkeiten, für die häufiger starkes als schwaches Interesse besteht (Mittelwert ≤ 3,0), finden neben den oben genannten passiven allerdings auch viele aktive Betätigungen hohen Zuspruch, wie z.B. Sport treiben, Fahrrad, Moped
oder Motorrad fahren oder auch Computer spielen. Wie bereits bei der Befragung 2000 ist festzustellen,
dass die Behauptung, die Interessen der Jugendlichen wären überwiegend konsumorientiert, nicht haltbar ist. Klar ersichtlich ist hingegen, dass die Ausrichtung auf multimediale Angebote erheblich gestiegen
ist (vgl. Kapitel 2.3).
Tab. 2-1
Freizeitinteressen nach Inhalten
Wie sehr interessieren Dich folgende Freizeitaktivitäten?
1
4
sehr stark
schwach
2
3
stark
sehr schwach
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
1
2
3
Prozent
4
5
D
Musik hören
61
27
8
2
1
1,5
Fernsehen, Video ansehen
25
40
27
6
2
2,2
im Internet surfen / chatten
32
29
22
11
6
2,3
Sport treiben
31
25
27
12
6
2,4
Fahrrad / Moped/Motorrad fahren
24
31
27
10
8
2,5
am Computer spielen
25
25
25
16
9
2,6
ins Kino gehen
10
29
43
13
4
2,7
Freizeitinteresse
am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a.
19
23
27
19
12
2,8
Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics)
14
24
31
21
10
2,9
Konzerte mit moderner Musik besuchen
13
24
30
19
14
3,0
zur Disco gehen
17
19
23
17
24
3,1
selbst musizieren
11
10
16
22
41
3,7
in die Oper / ins Theater gehen
2
5
15
23
54
4,2
selbst Theater spielen
4
5
10
15
66
4,3
Konzerte mit klassischer Musik besuchen
1
3
9
21
67
4,5
Die Ausprägung der verschiedenen Interessen ist allerdings geschlechts- und altersabhängig, wie im
einzelnen aus den Tabellen 2-6 bis 2-21 hervorgeht. Werden diese nun nach Geschlecht und Alter differenziert, kommen innerhalb der zu betrachtenden Gruppen unterschiedliche „Rangfolgen“ zustande.
Einheitlich betrachtet, haben sich die beliebtesten Interessen gegenüber der Befragung 2000 jedoch
nicht geändert. Musik hören und Fernsehen bzw. Videos ansehen führen weiterhin die Ranglisten an,
doch löste das Surfen und Chatten im Internet das Sporttreiben als bis dahin drittbeliebtestes Freizeitinteresse ab.
18
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 2-2
Ausprägung von Freizeitinteressen nach Geschlecht und Altersgruppen
(Mittelwerte von 1 = sehr stark bis 5 = sehr schwach)
Freizeitinteresse
Geschlecht
Altersgruppen
männlich
weiblich
unter 14
14/15
16/17
18 u. älter
Musik hören
1,7
1,4
1,7
1,5
1,5
1,5
Fernsehen, Video ansehen
2,2
2,2
2,0
2,1
2,2
2,4
im Internet surfen/chatten
2,2
2,4
2,4
2,1
2,3
2,4
Sport treiben
2,2
2,6
2,2
2,2
2,4
2,6
Fahrrad/Moped/Motorrad fahren
2,4
2,6
2,3
2,4
2,5
2,7
am Computer spielen
2,1
3,1
2,2
2,4
2,7
2,9
ins Kino gehen
2,9
2,6
2,5
2,7
2,7
2,8
am PC Videos/Fotos bearbeiten,
Musik mischen u.a.
2,6
3,0
2,9
2,8
2,8
2,9
Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics)
3,2
2,6
2,6
2,8
2,9
3,0
Konzerte mit moderner Musik
besuchen
3,2
2,8
3,1
2,9
2,9
3,1
zur Disco gehen
3,4
2,9
3,6
3,3
3,1
2,8
selbst musizieren
3,9
3,6
3,5
3,7
3,7
3,9
in die Oper / ins Theater gehen
4,4
4,0
4,2
4,3
4,2
4,2
selbst Theater spielen
4,6
4,1
3,9
4,3
4,3
4,6
Konzerte mit klassischer Musik
besuchen
4,6
4,4
4,4
4,5
4,5
4,5
Bei fast allen Interessen (außer dem Fernsehen) werden geschlechtsspezifische Unterschiede sichtbar.
Zu Gunsten der Jungen fallen diese Unterschiede besonders stark bei den auf multimediale Tätigkeiten
gerichteten Interessen und beim Sport aus. Bei der allgemeinen Nutzung des Internet ist aber eine Annäherung zwischen den Geschlechtern zu erkennen. Die musisch-künstlerischen Interessen sind andererseits bei den Mädchen in der Regel stärker ausgeprägt als bei den Jungen. Das betrifft z.B. den Besuch von Oper und Theater oder auch das Mitspielen in Theaterstücken. Auch in Bezug auf das Lesen,
ins Kino und in die Disco gehen zeigen sich Mädchen interessierter. Diese Ergebnisse verweisen auf
nach wie vor wirkende rollenspezifische Sozialisationsbedingungen.
In Abhängigkeit vom Alter ergeben sich zum Teil erhebliche Interessenänderungen. So gewinnt mit zunehmendem Alter das Musikhören stärker an Bedeutung, ebenso wie der Besuch von Discos. Andere
Interessen hingegen, wie z.B. am Computer spielen, Fernsehen, Sporttreiben, aber auch Lesen, verlieren teilweise deutlich an Gewicht (vgl. Tab. 2-2). Diese Verschiebung der Interessen wird unter anderem
von den unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten, aber auch vom Zeitfaktor bestimmt. Altersbedingt ist
auch die Ausrichtung der jüngeren Schüler auf eher spielerische Tätigkeiten, wie z.B. das Computer
spielen, während sich die Älteren „altersgemäße Aktivitäten“ suchen. Die unter 14-Jährigen interessieren
sich zudem mehr für künstlerische Tätigkeiten, wie musizieren und Theater spielen. Mit steigendem Alter
stehen den Jugendlichen in der Regel auch mehr Freizeitaktivitäten zur Verfügung. Allerdings kann aus
den in Tabelle 2-2 beschriebenen Entwicklungen auch abgelesen werden, dass im Zuge des Übergangs
vom Kindes- in das (höhere) Jugendalter eine breite Interessenvielfalt zu Gunsten eines stärkeren Ausrichtens auf ein vergleichsweise schmaleres Interessenband zumindest zeitweilig aufgegeben wird.
Die unterschiedlichen Interessenausprägungen bei den Schultypen, welche aus den Tabellen 2-6 bis
2-21 zu erkennen sind, dürften im wesentlichen ebenfalls altersbedingt zu erklären sein. Dennoch ist zu
erkennen, dass Gymnasiasten eher an geistigen, musischen und künstlerischen Tätigkeiten interessiert
sind. 50 Prozent von ihnen gaben an, besonders am Lesen interessiert zu sein, und 30 Prozent von ihnen zeigten großes Interesse am Musizieren. Auch das eigenständige Theaterspiel findet unter Gymnasiasten stärkeren Anklang als bei den Vergleichsgruppen. Bei den Schülern der Berufs- und Fachoberschulen verstärkt sich das Interesse an Disco-Besuchen deutlich. Förderschüler wiederum bevorzugen
häufiger passive Betätigungen wie das Fernsehen, interessieren sich aber auch relativ stark für Computerspiele. Dies muss auch im Zusammenhang mit möglichen körperlichen und geistigen Einschränkungen bei dieser Teilgruppe betrachtet werden.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
19
Der Grad der Berufstätigkeit der Eltern hat bei der Interessenausprägung nur bei den sportlichen Aktivitäten sowie bei einigen multimedial bezogenen Interessen tendenziell eine Auswirkung. Inwieweit hier
finanzielle Gegebenheiten eine Rolle spielen, muss offen bleiben und kann ggf. bei Betrachtung der tatsächlichen Aktivitäten eine Klärung finden (vgl. Kapitel 3). Die Nationalität der befragten Jugendlichen
scheint sich in einer stärkeren Interessenausrichtung auf einige musisch-künstlerische Betätigungen, auf
das Sporttreiben und multimediale Aktivitäten bei den ausländischen Jugendlichen zu manifestieren.
Diese Unterschiede bleiben auch dann erhalten, wenn der Schultyp differenzierend unterlegt wird. Die
Zugehörigkeit zu einer Clique und deren Auswirkungen auf die Interessenausprägung wird im Kapitel 6
näher erläutert.
Es gab auch bei der Befragung 2006 wieder die Möglichkeit, neben den 15 zur Bewertung vorgegebenen Freizeitbeschäftigungen darüber hinausgehende Interessen anzugeben. Davon machten immerhin
knapp 70 Prozent der Jugendlichen Gebrauch. Dabei kam es jedoch teilweise zu Überschneidungen mit
den bereits vorgegebenen Aktivitäten. Wie bereits im Jahr 2000 gaben auch diesmal die Mädchen deutlich häufiger zusätzliche Interessen an als die Jungen. Die detaillierten Ergebnisse sind aus der Tabelle
2-21 abzulesen.
Tab. 2-3
Die zehn am häufigsten genannten weiteren Interessen
Was interessiert dich sonst noch besonders?
Bereich
angegebene Interessen
Anzahl
Prozent
Geselliges Beisammensein mit Freunden
Freunde treffen, mit Freunden weggehen...
528
31,2
Sport und Spiel
Sport treiben, Angabe diverser Sportarten
463
27,4
Besuch von Clubs, Kneipen, Shopping
Shoppen gehen und Mode allgemein
179
10,6
Sport und Spiel
tanzen
143
8,5
Kultur / Kunst / (moderne) Medien
Kunst und zeichnen
136
8,0
Umwelt / Natur / Tiere / Reisen
Tiere, Haustiere, Pferde/Reiten
133
7,9
Besuch von Clubs, Kneipen, Shopping
Party machen
104
6,1
Technik, Handwerkeln
an Fahrrad / Moped / Motorrad / Auto basteln, Tuning
102
6,0
Geselliges Beisammensein
Interesse am anderen Geschlecht
87
5,1
Kultur / Kunst / (moderne) Medien
Musik machen, singen, Band
74
4,4
Am häufigsten nannten die Befragten zusätzliche Interessen in den Bereichen „geselliges Beisammensein mit Freunden“, „Sport und Spiel“ sowie „Besuch von Clubs, Treffs, Kneipen und Shopping“. Des
weiteren wurden auch der Besuch von Sportveranstaltungen oder das Ansehen von Sportübertragungen
und Sportsendungen relativ häufig genannt, ebenso wie Treffen in Cafés, Bars oder Kneipen. Der Besuch von Jugendclubs spielte keine große Rolle, nur ein Prozent äußerte sich diesbezüglich. Ähnlich
sieht es bei den Unternehmungen mit der Familie aus. Mädchen führten fast doppelt so häufig an, gern
mit Freunden wegzugehen, auch bei der Angabe von Tanzen und Shopping als zusätzlichen Interessen
waren sie eindeutig in der Überzahl. Schließlich orientieren sie sich auch häufiger auf künstlerische Aktivitäten als die Jungen und zeigen sich interessierter an Natur und Tierwelt.
Tab. 2-4
Geschlechtervergleich hinsichtlich der weiteren Freizeitinteressen (siehe auch folgende Abbildung)
männlich
weiblich
Freunde treffen, mit Freunden weggehen...
Sport treiben, Angabe diverser Sportarten
Shoppen gehen und Mode allgemein
tanzen
Kunst und zeichnen
Tiere, Haustiere, Pferde/Reiten
Party machen
an Fahrrad / Moped / Motorrad / Auto basteln, Tuning
Interesse am anderen Geschlecht
31,7
57,2
13,4
12,6
31,6
18,8
39,4
69,6
57,0
63,3
42,8
86,6
87,4
68,4
81,2
60,6
30,4
43,0
Nennungen
Gesamt
526
463
179
143
136
133
104
102
86
Musik machen, singen, Band
37,8
62,2
74
Genannte Interessen
20
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Prozent
Geschlechtervergleich hinsichtlich der weiteren Freizeitinteressen
90
männlich
80
weiblich
70
60
50
40
30
20
10
0
Freunde
treffen...
Sport
treiben
Shoppen
und Mode
tanzen
Kunst,
zeichnen
Tiere,
Haustiere...
Party
machen
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
an Fahrrad Interesse
usw.
am anderen
basteln
Geschlecht
Musik,
singen,
Band
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Die Jungen dagegen favorisierten häufiger sportliche und technische Aktivitäten, aber auch Interesse an
verschieden Wissenschaften, wie Geographie oder Biologie wurde angezeigt. In diesen Bereichen gab
es z.B. auch Aktivitäten, die für Mädchen gar keine Rolle spielten, wie z.B. der Modellbau. Auch erwähnten Jungen deutlich häufiger ihr Interesse an den neuen elektronischen Spielemedien, wie z.B. verschiedenen Spielekonsolen, Online-Games, E-Sports und LAN-Partys. Bei der altersbezogenen Betrachtung fällt auf, dass die 16- und 17-Jährigen häufiger Treffen mit Freunden anführten, die 14- und
15-Jährigen hingegen häufiger das Sporttreiben. Bei den 18-Jährigen und Älteren spielte das Sammeln
von beruflichen Erfahrungen in Jobs oder Praktika eine größere Rolle, darüber hinaus Autofahren und
Tuning.
2.2 Freizeitinteressen unter dem Aspekt von Gesellungsformen und -orten
Freizeitbetätigungen werden in bestimmten Gesellungsformen realisiert. Für fast alle der befragten Jugendlichen ist es wichtig, Freizeit mit Freunden zu verbringen. Bei den bis zu 17-Jährigen hat dabei das
gemeinsame „Herumziehen“ durch das Wohngebiet und anderswo besonderes Gewicht, bei den Älteren
besteht besonderes Interesse am gemeinsamen Feiern. An Unternehmungen mit der Familie scheinen
die befragten Mädchen und Jungen hingegen nur mittelmäßig interessiert, Mädchen jedoch noch häufiger als Jungen, jüngere Befragte häufiger als Ältere (vgl. Tab. 2-22 bis 2-25).
Tab. 2-5
Freizeitinteressen nach Gesellungsformen und -orten
Freizeit kann man allein oder mit anderen verbringen. Wie stark bist Du an Folgendem interessiert?
Das interessiert mich...
1
4
sehr stark
schwach
2
3
stark
sehr schwach
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
1
2
mit Freunden feiern
48
31
mit Freunden draußen herumziehen
37
34
in der Familie etwas unternehmen
11
25
41
16
7
2,8
5
9
23
31
32
3,8
einen Schul- oder Jugendclub besuchen
3
Prozent
4
5
M
15
4
2
1,8
20
6
2
2,0
14 Prozent der befragten Schüler zeigen sich am Besuch eines Schul- oder Jugendclubs stark oder sehr
stark interessiert. Zwei von drei Befragten gaben diesbezüglich nur schwaches oder sehr schwaches
Interesse zu erkennen. Ausländische Jugendliche erwiesen sich deutlich stärker interessiert als deutsche, jüngere Befragte stärker als ältere. Die tatsächliche Besuchshäufigkeit sowie Gründe für das mangelnde Interesse an Schul- und Jugendclubs werden in den Kapiteln 3 und 7 diskutiert.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
21
Tab. 2-6
1
4
Freizeitinteresse: ins Kino gehen
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
Tab. 2-7
1
4
Anzahl
1
2
2425
10
1189
1229
Tab. 2-8
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
29
3
Prozent
43
13
4
2,7
8
13
25
33
44
42
17
9
5
3
2,9
2,6
310
608
799
693
12
11
11
8
35
32
28
26
44
40
43
45
6
13
15
15
3
4
3
6
2,5
2,7
2,7
2,8
598
905
873
49
8
13
9
18
25
36
25
31
48
40
43
39
14
9
18
8
5
2
6
4
2,8
2,5
2,9
2,5
sehr stark
schwach
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2424
14
1186
1231
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
24
3
Prozent
31
21
10
2,9
9
20
20
27
30
32
27
16
14
6
3,2
2,6
311
608
798
692
22
17
13
10
26
23
22
25
28
30
33
32
17
21
22
23
7
10
10
10
2,6
2,8
2,9
3,0
599
906
871
48
11
21
11
15
18
29
22
17
34
27
33
38
23
19
23
17
15
5
12
15
3,1
2,6
3,0
3,0
Freizeitinteresse: Sport treiben
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
22
stark
sehr schwach
Freizeitinteresse: Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics)
Befragte
1
4
2
5
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2426
31
1188
1231
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
25
3
Prozent
27
12
6
2,4
37
24
26
23
21
32
10
14
6
7
2,2
2,6
312
610
797
693
37
37
29
25
26
24
25
24
22
25
26
31
9
8
14
14
6
6
6
7
2,2
2,2
2,4
2,6
2303
113
30
36
25
25
27
27
12
4
6
7
2,4
2,2
601
906
870
49
35
34
24
33
25
27
23
14
24
24
31
35
9
10
15
12
7
5
8
6
2,3
2,2
2,6
2,4
1698
539
168
32
29
23
25
27
17
27
24
34
11
12
16
5
8
10
2,3
2,4
2,7
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 2-9
1
4
Freizeitinteresse: Konzerte mit klassischer Musik besuchen
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2420
1
1184
1229
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
3
3
Prozent
9
21
67
4,5
1
2
3
2
7
11
17
24
72
62
4,6
4,4
311
607
795
692
1
1
1
1
3
3
3
2
10
7
10
9
22
19
21
21
64
70
66
68
4,4
4,5
4,5
4,5
2298
112
1
3
3
2
9
13
20
32
68
51
4,5
4,3
599
904
869
48
1
2
1
2
1
4
2
2
4
13
8
8
17
23
20
21
76
59
69
67
4,7
4,3
4,5
4,5
Tab. 2-10 Freizeitinteresse: Konzerte mit moderner Musik besuchen
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2408
13
1180
1221
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
24
3
Prozent
30
19
14
3,0
9
17
22
25
28
32
21
17
20
9
3,2
2,8
307
603
793
690
11
13
15
11
23
25
24
22
32
30
30
31
17
18
18
21
17
14
14
15
3,1
2,9
2,9
3,1
2285
113
12
21
24
22
31
26
19
15
14
16
3,0
2,8
593
903
865
47
13
14
12
15
23
28
20
11
25
31
32
43
20
17
20
11
18
11
15
21
3,1
2,8
3,1
3,1
Tab. 2-11 Freizeitinteresse: Musik hören
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2426
61
1189
1230
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
27
3
Prozent
8
2
1
1,5
53
70
31
24
11
5
3
1
1
0
1,7
1,4
312
607
801
691
53
63
66
60
30
25
26
29
11
9
6
9
3
2
2
1
2
1
1
0
1,7
1,5
1,5
1,5
598
906
873
49
64
61
60
71
25
28
30
8
8
8
8
18
2
3
1
2
2
1
0
0
1,5
1,5
1,5
1,5
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
23
Tab. 2-12 Freizeitinteresse: selbst musizieren
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2424
11
1189
1228
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
10
3
Prozent
16
22
41
3,7
11
12
9
12
13
18
19
25
49
34
3,9
3,6
310
609
799
691
13
11
12
9
14
12
11
7
18
15
16
15
19
21
23
23
35
42
38
46
3,5
3,7
3,7
3,9
2301
113
11
13
10
17
15
18
22
22
42
30
3,7
3,4
599
905
871
49
8
16
9
4
8
14
8
10
15
18
13
16
22
21
23
20
47
30
47
49
3,9
3,4
3,9
4,0
Tab. 2-13 Freizeitinteresse: zur Disco gehen
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2428
17
1189
1232
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
19
3
Prozent
23
17
24
3,1
12
22
17
21
23
24
18
16
31
18
3,4
2,9
310
609
801
693
10
12
18
24
15
16
18
25
18
25
23
23
21
20
18
11
36
27
22
18
3,6
3,3
3,1
2,8
600
905
874
49
14
13
23
16
16
16
24
18
24
23
22
29
19
20
12
12
27
28
18
24
3,3
3,3
2,8
3,1
Tab. 2-14 Freizeitinteresse: in die Oper/ins Theater gehen
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
24
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2424
2
1186
1231
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
5
3
Prozent
15
23
54
4,2
1
3
3
7
11
20
20
26
65
44
4,4
4,0
312
608
798
691
3
2
2
1
4
3
7
5
14
13
15
17
28
23
25
20
51
58
51
56
4,2
4,3
4,2
4,2
2301
113
2
4
5
7
15
19
23
26
55
45
4,2
4,0
600
907
869
48
1
4
1
0
1
8
5
0
9
21
14
13
21
28
20
13
68
39
60
75
4,5
3,9
4,3
4,6
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 2-15 Freizeitinteresse: selbst Theater spielen
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2417
4
1182
1228
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
5
3
Prozent
10
15
66
4,3
2
5
2
8
7
14
12
18
77
55
4,6
4,1
311
607
796
688
7
4
4
2
9
6
5
3
19
12
9
6
16
14
17
13
48
64
65
77
3,9
4,3
4,3
4,6
2294
113
4
5
5
7
10
16
15
13
66
58
4,3
4,1
597
907
866
47
3
6
2
2
4
8
3
2
8
16
5
11
12
19
13
9
72
51
76
77
4,5
4,0
4,6
4,6
Tab. 2-16 Freizeitinteresse: Fahrrad/Moped/Motorrad fahren
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2429
24
1191
1231
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
31
3
Prozent
27
10
8
2,5
29
19
31
30
22
32
10
10
8
9
2,4
2,6
312
609
800
693
26
26
24
22
33
32
32
26
28
27
26
27
9
8
11
13
5
7
8
12
2,3
2,4
2,5
2,7
600
907
873
49
26
24
22
39
33
32
29
20
24
29
26
22
9
10
11
8
8
6
12
10
2,4
2,4
2,6
2,3
Tab. 2-17 Freizeitinteresse: Fernsehen, Video ansehen
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2429
25
1191
1231
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
40
3
Prozent
27
6
2
2,2
27
23
40
41
26
29
5
6
2
1
2,2
2,2
312
609
802
691
31
29
25
18
39
42
42
38
25
24
25
33
5
4
6
8
0
1
2
3
2,0
2,1
2,2
2,4
601
906
873
49
34
21
21
51
41
43
37
33
21
28
32
16
3
7
8
0
1
2
2
0
2,0
2,2
2,3
1,7
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
25
Tab. 2-18 Freizeitinteresse: am Computer spielen
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2423
25
1188
1229
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
25
3
Prozent
25
16
9
2,6
38
12
29
21
20
30
9
23
4
14
2,1
3,1
310
609
799
691
32
30
24
18
33
27
24
21
24
23
24
29
9
13
17
20
3
7
11
13
2,2
2,4
2,7
2,9
599
906
869
49
33
24
19
47
29
26
21
22
23
25
28
20
10
16
20
4
6
9
12
6
2,3
2,6
2,8
2,0
Tab. 2-19 Freizeitinteresse: am PC Videos/Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a.
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2424
19
1188
1230
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
23
3
Prozent
27
19
12
2,8
24
13
24
22
27
27
16
23
9
15
2,6
3,0
311
607
799
693
18
19
19
17
18
22
24
26
32
29
26
23
16
17
20
22
15
13
10
12
2,9
2,8
2,8
2,9
2302
113
18
27
24
19
27
28
20
9
12
17
2,8
2,7
600
903
872
49
21
18
17
20
21
23
26
16
28
28
25
18
16
20
21
24
13
12
11
20
2,8
2,8
2,8
3,1
Tab. 2-20 Freizeitinteresse: im Internet surfen/chatten
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
26
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2428
32
1190
1232
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
29
3
Prozent
22
11
6
2,3
34
29
29
29
20
24
11
11
5
7
2,2
2,4
312
608
802
692
35
40
31
24
20
28
30
33
23
17
24
24
12
9
10
14
10
6
4
6
2,4
2,1
2,3
2,4
2305
114
31
41
29
25
22
20
11
10
6
4
2,3
2,1
602
905
872
49
42
32
25
35
25
30
31
22
18
21
25
29
8
11
14
4
6
6
5
10
2,1
2,3
2,4
2,3
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 2-21 Weitere zusätzlich genannte Freizeitinteressen
Was interessiert Dich sonst noch besonders?
0
3
Geselliges Beisammensein mit
Freunden, Familie
(Weiter-)Bildung, Schule, Beruf
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
1
Sport und Spiel
2
4
Politik / Soziales
3
4
39
2
Prozent
22
6
2
31
46
43
36
20
23
8
5
2
1
243
465
565
411
36
43
44
33
52
49
31
30
25
22
23
19
5
4
5
10
0
1
2
2
1603
82
39
39
38
57
22
24
6
5
2
0
448
681
529
34
42
41
36
35
48
39
31
35
21
23
20
24
3
7
8
0
1
2
2
0
Anzahl
0
1
1692
40
760
929
5
Umwelt / Natur / Tiere / Reisen
6
Technik, Handwerkeln
8
Mitmachen in Schul-AG, Organisationen, Vereinen
9
Sonstiges
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
Kultur / Kunst (moderne) Medien
7
Besuch von Clubs, Treffs, Kneipen,
Shopping
8
9
2
19
12
29
2
2
24
15
6
5
7
16
18
21
24
21
2
1
2
1
13
18
22
20
15
7
9
4
21
20
2
0
19
22
11
15
16
21
5
7
14
12
19
22
22
15
2
2
2
0
20
16
23
15
Anzahl
5
6
1692
15
9
760
929
9
19
15
3
243
465
565
411
15
13
13
18
1603
82
448
681
529
34
7
Prozent
21
Tab. 2-22 Freizeitinteresse: mit Freunden draußen herumziehen
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2430
37
1190
1233
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
34
3
Prozent
20
6
2
2,0
32
42
35
33
22
19
8
5
3
2
2,1
1,9
312
610
800
693
40
45
40
26
34
33
34
34
20
17
19
26
5
4
5
10
1
2
2
5
1,9
1,8
1,9
2,3
601
906
874
49
48
35
31
49
32
35
34
27
15
22
22
16
3
6
8
6
1
2
4
2
1,8
2,0
2,2
1,9
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
27
Tab. 2-23 Freizeitinteresse: mit Freunden feiern
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2425
48
1187
1231
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
31
3
Prozent
15
4
2
1,8
47
50
31
31
15
14
4
4
3
1
1,8
1,8
312
608
798
692
33
45
55
50
36
27
28
35
21
19
12
11
8
6
3
3
3
2
1
2
2,1
1,9
1,7
1,7
597
906
873
49
46
46
52
47
27
33
32
24
18
15
12
18
7
4
2
4
2
2
2
6
1,9
1,8
1,7
2,0
Tab. 2-24 Freizeitinteresse: einen Schul- oder Jugendclub besuchen
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2415
5
1179
1229
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
9
3
Prozent
23
31
32
3,8
5
5
8
10
21
25
31
31
35
29
3,8
3,7
311
605
796
688
5
7
4
4
16
11
9
5
30
27
23
17
27
31
32
32
22
24
32
42
3,5
3,5
3,8
4,0
2292
113
5
10
9
10
23
32
32
24
32
25
3,8
3,4
596
904
867
48
7
4
5
10
12
9
6
17
27
25
19
25
29
35
29
23
26
27
41
25
3,5
3,7
4,0
3,4
Tab. 2-25 Freizeitinteresse: in der Familie etwas unternehmen
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
28
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2427
11
1187
1233
3 mittel
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
25
3
Prozent
41
16
7
2,8
7
15
22
29
43
39
20
12
8
5
3,0
2,6
312
610
800
690
15
11
10
11
29
28
23
24
38
39
44
41
12
15
18
16
5
7
7
7
2,6
2,8
2,9
2,8
2303
114
10
21
26
22
41
39
16
11
7
7
2,8
2,6
602
906
871
48
9
11
11
23
26
25
25
23
38
44
41
38
15
16
16
15
11
4
6
2
2,9
2,8
2,8
2,5
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
2.3
Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006
Die Eingangsgrafik zum Kapitel 2 weist aus, dass es hinsichtlich des am stärksten ausgeprägten Interesses (Musik hören) im Vergleich von 2000 und 2006 keine Veränderung gibt. Auch bei einer Reihe
anderer Freizeitinteressen sind 2006 ähnliche Werte wie im Jahr 2000 zu registrieren. Einen deutlichen
Interessenanstieg können einige multimediale Aktivitäten verbuchen. Das Surfen und Chatten im Internet wie auch das Bearbeiten von Fotos und Videos sowie das Musikmischen am PC hat 2006 unter den
Jugendlichen einen wesentlich höheren Stellenwert als noch im Jahr 2000. So erhöhte sich z.B. das
sehr große Interesse am Surfen und Chatten (nach Chatten war allerdings erst im Jahr 2006 gefragt
worden) von 19 auf 32 Prozent. Der im Jahr 2000 dabei noch erhebliche geschlechtsspezifische Unterschied zugunsten der Jungen verringerte sich merklich. Bei den Foto-, Video- und Musikbearbeitungen
am Computer fiel der Interessenschub nicht ganz so stark aus, aber auch hier zeigte sich eine Annäherung der Geschlechter, wenngleich die Jungen nach wie vor noch stärkeres Interesse bekunden. Leicht
zurückgegangen ist, und zwar vornehmlich bei den älteren Befragten, das Interesse am Computerspiel.
Hier gibt es im übrigen nach wie vor starke geschlechtsspezifische Unterschiede zugunsten der Jungen.
Ebenfalls leicht zurückgegangen, dies allerdings ausschließlich bei den männlichen Befragten, ist das
Interesse am Fernsehen und Video ansehen. Gleichwohl nimmt es in der Rangfolge der Interessen nach
wie vor den 2. Platz ein.
Die Tendenzen hinsichtlich der auf multimediale Aktivitäten ausgerichteten Interessen finden sich im
wesentlichen in allen Teilgruppen wieder. Ob sich diese Interessen auch immer mehr im alltäglichen
Verhalten der Jugendlichen umsetzen, soll im Kapitel 3 näher betrachtet werden.
Tab. 2-26 Sehr starke multimediale Interessen nach Geschlecht 2000 und 2006
2000
sehr starkes Interesse
2006
männlich
weiblich
männlich
weiblich
am Computer spielen
am PC Videos/Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a.
42
18
12
8
38
24
12
13
im Internet surfen / chatten
24
14
34
29
Prozent
Sehr starke multimediale Interessen nach Geschlecht im Zeitvergleich
40
35
30
am Computer spielen
25
am PC Videos / Fotos
bearbeiten, Musik
mischen u.a.
im Internet surfen /
chatten
20
15
10
5
0
männlich
weiblich
männlich
2000
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006
weiblich
2006
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Ein leichter positiver Trend zeichnet sich hinsichtlich der aktiven wie auch der rezeptiven künstlerischmusischen Interessen ab. So ging z.B. die bisher sehr geringe Aufmerksamkeit am Theaterspiel (sehr
schwaches Interesse) von 71 auf 66 Prozent zurück. Beim eigenständigen Musizieren stieg das sehr
starke und starke Interesse von 14 auf 21 Prozent an; ein Trend, der insbesondere bei den bis zu 17Jährigen zu registrieren war und im übrigen beide Geschlechter betraf. Der Besuch von klassischen
Konzerten sowie von Oper und Theater werden sicher auch künftig bei Jugendlichen nicht zu den präfeStadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
29
rierten Freizeitaktivitäten zählen, doch auch hier sind zumindest leichte Interessenzunahmen bzw. Abnahme von Desinteresse zu registrieren.
Bei den übrigen Interessen zeichnen sich nur vereinzelt Unterschiede im Zeitverlauf ab. Zum Beispiel
waren 2000 noch 40 Prozent der 18-Jährigen und Älteren an Kinobesuchen interessiert, 2006 nur noch
26 Prozent. Sport treiben als favorisierte Tätigkeit erfuhr in den letzten Jahren kaum eine Veränderung.
Die geschlechtsspezifischen Unterschiede zugunsten der Jungen blieben bestehen. Leichte Interessenrückgänge, die jedoch für die Gesamtgruppen nicht signifikant sind, gab es beim Interesse an DiscoBesuchen (bei den älteren Befragten) sowie am Fahrrad, Moped oder Motorrad fahren (hier überraschenderweise vornehmlich bei den männlichen Befragten).
Tab. 2-27 Zeitvergleich der Freizeitinteressen nach Inhalten
(Mittelwerte von 1 = sehr stark bis 5 = sehr schwach)
2000
2006
Musik hören
1,5
1,5
Fernsehen, Video ansehen
2,1
2,2
im Internet surfen / chatten
3,1
2,3
Sport treiben
2,3
2,4
Fahrrad / Moped/Motorrad fahren
2,4
2,5
am Computer spielen
2,6
2,6
ins Kino gehen
2,7
2,7
am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a.
3,5
2,8
Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics)
2,8
2,9
Konzerte mit moderner Musik besuchen
3,2
3,0
zur Disco gehen
3,0
3,1
selbst musizieren
4,0
3,7
in die Oper / ins Theater gehen
4,3
4,2
selbst Theater spielen
4,5
4,3
Konzerte mit klassischer Musik besuchen
4,6
4,5
Der Vergleich der Freizeitinteressen nach Gesellungsformen und –orten weist hinsichtlich der Aktivitäten
gemeinsam mit Freunden kaum Veränderung auf. Mit Freunden gemeinsam etwa zu unternehmen, ob
nun draußen herumzuziehen oder gemeinsam zu feiern, ist nach wie vor für die große Mehrheit der jungen Leute sehr erstrebenswert. Das Feiern mit Freunden hat 2006 im Vergleich zu 2000 sogar noch
weiter an Zugkraft gewonnen. Interessanterweise sind an Beidem nach wie vor zumindest in der Tendenz Mädchen stärker interessiert als Jungen.
Ebenfalls angestiegen ist im Zeitvergleich der Anteil der Jugendlichen, der gern freie Zeit mit der Familie
verbringt, gleichzeitig ist der Anteil derjenigen gesunken, der kein oder kaum Interesse aufweist. War
das diesbezügliche Interesse bei den unter 14-Jährigen ohnehin schon recht stark ausgeprägt, ist es
nun vornehmlich in den älteren Jahrgängen merklich angestiegen und bestätigt somit die Ergebnisse der
jüngsten Shell-Studie vom Frühjahr 2006, in welcher eine wachsende Wertstellung der Familie nachgewiesen wird.
Der Anteil der Jugendlichen, welche Schul- und Jugendclubs als präferierten Gesellungsort angaben
(sehr stark bzw. stark interessiert), verringerte sich gegenüber 2000 um fast zehn Prozent. Es zeigt sich
außerdem, dass vor allem das Interesse der ab 16-Jährigen abgenommen hat und mit zunehmendem
Alter weiter fällt.
30
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
3 Freizeitbetätigungen
Häufigkeit der Freizeitaktivitäten
Musik hören
Fernsehen, Video ansehen
Sport treiben
im Internet surfen/chatten
am Computer spielen
Fahrrad/Moped/Motorrad
fahren
2006
Lesen (Zeitschriften,
Bücher Comics)
2000
am PC Videos/Fotos
bearbeiten, Musik mischen
u.a.
selbst musizieren
zur Disco gehen
selbst Theater spielen
Konzerte mit moderner
Musik besuchen
ins Kino gehen
in die Oper/ins Theater
gehen
Konzerte mit klassischer
Musik besuchen
Anteil derjenigen, die das mindestens mehrmals wöchentlich machen
0%
25%
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
50%
75%
100%
Amt für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig
31
3
Freizeitbetätigungen
Im Kapitel 2 wurde der wechselseitige Zusammenhang zwischen Interesse und Aktivität angesprochen.
Dennoch ist das Interesse nur eine der voraussetzenden Bedingungen für die Aktivität. Um ein Interesse
in eine Tätigkeit umzusetzen, müssen noch andere Faktoren einbezogen werden, z.B. verschiedene
räumliche, soziale, finanzielle, zeitliche und andere Bedingungen (vgl. hierzu auch Kapitel 4). Sind diese
nicht gegeben, kann es durchaus zu einem Konflikt zwischen starkem Interesse und dessen Umsetzung
kommen. Dort, wo große Differenzen zwischen Interessenausprägung und Aktivität bestehen, sollten
deshalb die zugrundeliegenden Ursachen abgeklärt werden, um eine Interessenentfaltung zu befördern.
Dauerhafte Beeinträchtigungen von starken Interessenausprägungen können demotivierend auf die
gesamte Lebensgestaltung wirken. Derartige Konflikte aufzuspüren und deren Wurzeln zu beseitigen, ist
innerhalb des gegebenen rechtlichen und finanziellen Rahmens auch Aufgabe der kommunalen
Jugendpolitik.
3.1 Freizeitbetätigungen unter inhaltlichen Aspekten
Auf den ersten Blick scheinen Freizeitinteressen (siehe Kapitel 2, Tabelle 2-1) und Freizeitbeschäftigungen (Tabelle 3-1, siehe unten) miteinander weitgehend im Einklang zu stehen. Berücksichtigt muss
dabei werden, dass die verschiedenen Freizeitaktivitäten je nach individuellem Anspruch in durchaus
unterschiedlicher Häufigkeit und Intensität durchgeführt werden. Wer sehr stark daran interessiert ist
Musik zu hören (was auch als Parallel-Beschäftigung möglich ist), wird die Umsetzung dieses Interesses
in der Regel täglich anstreben. Wer hingegen an Opern- oder Theaterbesuchen sehr stark interessiert
ist, wird dies – allein aus Zeitgründen – sicher in der Regel höchstens mehrmals im Monat anstreben.
Betrachtet man das häufigste Freizeitinteresse, das Musik hören, so befinden sich offensichtlich Interesse und Umsetzung in hoher Übereinstimmung. 88 Prozent der Jugendlichen hatten im Kapitel 2 sehr
starkes bzw. starkes Interesse bekundet und 87 Prozent der Befragten gaben an dies auch (fast) täglich
zu tun. Das Fernsehen bzw. Video ansehen, das allein von den technischen Möglichkeiten noch stärker
an konkrete Orte gebunden ist, ist für 55 Prozent der Befragten eine (fast) tägliche Beschäftigung,
65 Prozent hatten zuvor sehr starkes bzw. starkes Interesse ausgedrückt.
Tab. 3-1
Freizeitbetätigungen nach Inhalten
Jetzt geht es darum, wie oft Du mit verschiedenen Freizeitaktivitäten beschäftigt bist.
Das mache ich ...
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Freizeitbetätigung
1
3
2
mehrmals im Monat
3
Prozent
4
5
Musik hören
87
9
2
1
2
Fernsehen, Video ansehen
55
34
8
2
1
im Internet surfen / chatten
35
26
22
9
8
Fahrrad / Moped/Motorrad fahren
29
25
21
12
13
am Computer spielen
28
30
20
11
12
Sport treiben
26
36
21
8
9
Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics)
23
24
22
15
16
am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a.
13
18
26
18
25
selbst musizieren
10
10
8
10
62
zur Disco gehen
1
6
27
23
43
selbst Theater spielen
1
3
3
6
87
Konzerte mit moderner Musik besuchen
1
1
5
38
55
ins Kino gehen
0
1
19
63
17
Konzerte mit klassischer Musik besuchen
0
0
1
10
88
in die Oper / ins Theater gehen
0
0
1
21
77
Als Maß des Zusammenhanges zwischen Interessenausprägung und Aktivität lässt sich der Kontingenzkoeffizient C ausweisen (zwischen 0 und +1). Liegt seine Größe zwischen 0.5 und 1, so kann bei sozialwissenschaftlich zu hinterfragenden Zusammenhängen im allgemeinen von einem starken Zusammenhang ausgegangen werden. In der Tat befanden sich alle Koeffizienten zwischen 0,5 und 0,7, so dass
32
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
von starken Zusammenhängen zwischen den hier angeführten Interessen und den entsprechenden
Tätigkeiten ausgegangen werden kann.
Gleichwohl bestehen offensichtlich für einige Freizeitinteressen hinsichtlich deren Umsetzung größere
Barrieren als für andere. Aus der nachfolgenden Tabelle 3-2 kann entnommen werden, dass trotz sehr
starkem oder starkem Interesse in einigen Fällen ein größerer Teil der Jugendlichen offensichtlich nur
selten oder gar keine Realisierungschancen sieht. Das betrifft fast ausschließlich musisch-künstlerische
Aktivitäten. Von denjenigen, die sehr stark oder stark am Theaterspiel interessiert sind, kann jeder Dritte
dies nur selten oder gar nicht umsetzen. Ähnliche Einschränkungen treten beim Besuch von Konzerten
(egal, ob klassisch oder modern) und von Oper und Theater auf. Schließlich ist auch der Kinobesuch für
mehr als 60 Prozent derjenigen, die hier sehr stark oder stark interessiert sind, auf mehrere Male im Jahr
begrenzt. Hingegen ist im Vergleich zur Befragung von 2000 beim eigenständigen Musizieren offenbar
ein günstigeres „Umsetzungsverhältnis“ eingetreten: Konnten von den diesbezüglich sehr stark oder
stark Interessierten ehedem 14 Prozent nur selten oder gar nicht ihr Interesse auch in Aktivität überführen, waren das 2006 nur noch 7 Prozent. Der Ausstattungsgrad der Haushalte und der sonst für Jugendliche zugänglichen Stellen mit Computertechnik ist ganz offensichtlich erheblich vorangeschritten, so
dass nur vergleichsweise kleine Teilgruppen der Befragten noch Probleme haben, hier ihre Interessen
umzusetzen. Am ehesten Probleme gibt es noch, wenn es um das Bearbeiten von Videos und Fotos
oder das Musikmischen am PC geht.
Die Gründe für die angezeigten Barrieren bei der Interessenumsetzung dürften vielschichtig sein. Anzunehmen sind im besonderen angebotsbedingte und finanzielle Ursachen, sicher aber auch eingeschränkte zeitliche Verfügbarkeiten (siehe hierzu auch das Kapitel 4 dieses Berichtes). Zur Kenntnis
genommen werden sollte in jedem Fall, dass es sich bei den angeführten Freizeitinteressen mit Realisierungsbarrieren durchaus um sinnstiftende und wertevermittelnde Freizeitbeschäftigungen handelt.
Tab. 3-2
Häufigkeit von Freizeitbetätigungen bei ausgeprägtem sehr starken/starken Interesse
Das mache ich ...
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
3
mehrmals im Monat
1
2
3
Prozent
4
5
Musik hören
92
6
1
0
1
Fernsehen, Video ansehen
71
25
4
1
0
im Internet surfen / chatten
54
30
12
3
1
Fahrrad / Moped/Motorrad fahren
45
32
15
5
3
Freizeitbetätigung
am Computer spielen
53
37
7
2
1
Sport treiben
44
44
9
1
2
Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics)
51
33
13
2
1
am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a.
29
34
29
6
3
selbst musizieren
44
32
12
6
7
zur Disco gehen
3
16
56
17
9
selbst Theater spielen
6
20
23
20
32
Konzerte mit moderner Musik besuchen
2
2
12
57
27
ins Kino gehen
0
2
37
57
5
Konzerte mit klassischer Musik besuchen
1
3
17
55
24
in die Oper / ins Theater gehen
1
5
14
60
21
Ebenso wie bei den Interessenausprägungen kann auch bei den Aktivitäten davon ausgegangen werden, dass unterschiedliche Häufigkeiten abhängig von Alter, Geschlecht und anderen personbezogenen
Merkmalen angegeben wurden. Im einzelnen ist dies den Tabellen 3-5 und folgenden zu entnehmen.
Insgesamt zeigt sich zunächst, dass die in der Übersicht der Freizeitinteressen vornehmlich angeführten
Interessen auch die führenden Rangplätze beim Freizeitverhalten einnehmen: Musik hören, Fernsehen/Videos ansehen, Sport treiben, im Internet surfen/chatten, am Computer spielen und schließlich
Fahrrad/Moped/Motorrad fahren.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
33
Allerdings gibt es Differenzen zwischen den Geschlechtern. In der Regel treten diese genau dort auf, wo
auch bereits im Interessenbereich Unterschiede zu finden waren. So lesen Mädchen häufiger als Jungen, hören häufiger Musik und sind auch tendenziell stärker im künstlerisch-musischen Bereich aktiv.
Mädchen kreuzten ebenfalls häufiger an, mehrmals im Monat in die Disco zu gehen. Jungen hingegen
sind mehr oder weniger deutlich beim Fahrrad, Moped oder Motorrad fahren und Sporttreiben in der
Vorderhand. 31 Prozent der Jungen gehen beinahe täglich einer Sportart nach, bei den Mädchen sind
es gut zehn Prozent weniger.
Bei den multimedialen Tätigkeiten wie im Internet surfen/chatten, beim Bearbeiten von Videos und Fotos
am PC oder beim Computerspiel zeigen sich ebenfalls erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede,
die bereits im Jahr 2000 sichtbar waren. Mädchen surfen und chatten seltener als Jungen im Internet,
bearbeiten seltener Fotos oder Videos und halten sich auch beim Computerspiel deutlich zurück. Es
kann zwar festgestellt werden, dass sich auch Mädchen wöchentlich oder zumindest mehrmals im Monat mit multimedialen Tätigkeiten beschäftigen, doch befinden sie sich (auch im Hinblick auf die spätere
berufliche Tätigkeit, die heute ja fast überall den PC mit einschließt) gegenüber den Jungen erheblich im
Hintertreffen. Bemerkenswert erscheint auch, dass – wie schon im Fall der Interessen – ausländische
Befragte hinsichtlich aller Tätigkeiten am PC deutlich aktiver sind als deutsche.
Die Häufigkeit einer Reihe von Freizeittätigkeiten nimmt mit zunehmendem Alter ab, dies trifft zum Beispiel auf das Lesen (deutlicher „Abbruch“ nach dem 14. Lebensjahr), das Sporttreiben, dass eigenständige Musizieren und Theaterspiel sowie auf das Computerspiel zu. Auch beim Fernsehen nimmt die Zahl
der häufig Zuschauenden mit steigendem Alter ab. Hingegen ist ein – wenn auch zum Teil nur tendenzieller – Anstieg von Aktivitäten beim Surfen und Chatten im Internet, bei der Bearbeitung von Fotos und
Videos am PC, beim Musikhören, beim Besuch von Konzerten mit moderner Musik und bei DiscoBesuchen zu registrieren.
Beim Vergleich der Schultypen zeigt sich, dass Gymnasiasten häufiger als die Vergleichsgruppen geistige und künstlerische Aktivitäten bestreiten (Lesen, Theater spielen, Musizieren), außerdem besuchen
sie zwar nur selten, aber doch spürbar häufiger als die anderen Jugendlichen Konzerte mit klassischer
Musik oder Aufführungen in Oper und Theater. Mittelschüler und Förderschüler waren vergleichsweise
stärker beim Fernsehen und Video ansehen sowie beim Computerspiel vertreten, Berufsschüler beim
Besuch von Discos.
Die Berufstätigkeit der Eltern (und die damit in der Regel gegebene finanzielle Absicherung) hatte hinsichtlich der Freizeitaktivitäten der Jugendlichen im Jahr 2006 noch weniger Auswirkungen als in 2000.
Konnte man ehedem noch feststellen, dass Jugendliche mit berufstätigen Eltern häufiger als jene mit
nicht berufstätigen Eltern ins Kino gingen, Sport trieben, in Oper oder Konzert gingen oder auch am PC
tätig waren, so hat sich dieser Unterschied im Jahr 2006 nur noch in Bezug auf das Sporttreiben bestätigt (ggf. im Zusammenhang mit Aufwendungen für Mitgliedsbeiträge, teure Sportgeräte bzw. –kleidung
u.a.). Insbesondere bei multimedialen Interessen finden Jugendliche aus weniger gesicherten finanziellen Verhältnissen offenbar genügend Möglichkeiten im öffentlichen Bereich (Schulen, Bibliotheken, Internet-Café), ihre Interessen umzusetzen.
3.2 Freizeitbetätigungen unter dem Aspekt von Gesellungsformen und -orten
In Kapitel 2.2 wurde bereits die Bedeutsamkeit verschiedener Gesellungsformen und -orte für die Freizeitgestaltung thematisiert. Nachfolgend wird die Umsetzung darauf bezogener Interessen betrachtet,
also wie oft sich Jugendliche in unterschiedlichen Gesellungsformen zusammenfinden (siehe Tabellen
3-20 bis 3-24). Im Vergleich von Interessenausprägungen und Aktivitäten werden weitgehende Entsprechungen deutlich. Waren z. B. 71 Prozent der Jugendlichen stark bzw. sehr stark daran interessiert, mit
ihren Freunden gemeinsam herumzuziehen, so setzten das auch knapp 60 Prozent mindestens mehrmals pro Woche um. Den knapp 80 Prozent an gemeinsamen Feiern Interessierten standen 67 Prozent
gegenüber, die das auch mindestens mehrmals im Monat tun. Hier spielt die Zugehörigkeit zu einer Clique eine große Rolle. Dieser Zusammenhang wird näher im Kapitel 6.2 erläutert.
Einen Schul- oder Jugendclub besuchten 17 Prozent der Befragten mindestens mehrmals im Monat, das
starke bzw. sehr starke Interessenpotenzial lag bei 14 Prozent. Und schließlich ergab sich auch bei den
Unternehmungen mit den Eltern eine relative Übereinstimmung von Interessen und Verhalten, wobei
hier die Häufigkeit von mehrmals im Monat stattfindenden gemeinsamen Aktivitäten (60 Prozent) das
Interesse sogar übertraf (36 Prozent sehr stark bzw. stark interessiert).
34
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 3-3
Freizeitbetätigungen nach Gesellungsformen und -orten
Es geht weiter um deine Freizeitaktivitäten.
Das mache ich ...
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
3
mehrmals im Monat
1
2
3
Prozent
4
5
21
38
27
8
5
mit Freunden feiern
3
20
44
26
6
in der Familie etwas unternehmen
3
12
45
32
7
einen Schul- oder Jugendclub besuchen
3
5
9
13
70
kostenpflichtige Freizeitangebote (Bowling, Billard, Dart usw.) nutzen
2
8
31
42
18
mit Freunden draußen herumziehen
Zusätzlich wurde abgefragt, inwieweit kostenpflichtige Freizeitangebote wahrgenommen werden. Etwa
jeder zehnte Jugendliche tut dies mindestens mehrmals in der Woche, ein weiteres Drittel mindestens
mehrmals im Monat.
Im Geschlechtervergleich zeigen sich nur marginale Unterschiede, sieht man von der etwas häufigeren
Aktivität der Mädchen bei Unternehmungen mit der Familie ab. Altersbezogen zeigen sich wiederum
ähnliche Unterschiede wie bei der im Kapitel 2 vorgestellten Interessenausprägung. Bei den gemeinsamen Outdoor-Unternehmungen mit Freunden tun sich vor allem die bis zu 15-Jährigen hervor, während
die Älteren sich häufiger als die Jüngeren zu gemeinsamen Feiern treffen. Sowohl der Besuch von
Schul- und Jugendclubs als auch die Unternehmungen mit den Eltern gehen mit zunehmendem Alter
leicht zurück. Kostenpflichtige Freizeitangebote werden mit zunehmendem Alter von einem größeren
Anteil der jungen Leute aufgesucht, allerdings mit etwas abnehmender Häufigkeit. Das dürfte auch mit
der Verfügbarkeit über finanzielle Mittel zusammenhängen. Allerdings ergab sich kein zwingender
Zusammenhang mit der Höhe des verfügbaren Taschengeldes bzw. des Selbstverdienten.
Der Vergleich nach Schultypen zeigt, dass die Mittel- und Förderschüler häufiger Outdoor-Unternehmungen mit Freunden realisieren und tendenziell auch häufiger als die Vergleichsgruppen in Schul- und
Jugendclubs zu finden sind. Das eingangs aufgezeigte stärkere Interesse der ausländischen Befragten
an Unternehmungen in der Familie sowie am Besuch von Schul- und Jugendclubs setzt sich auch in
einer größeren Aktivitätshäufigkeit um. Ein Einfluss der Berufstätigkeit des Elternhauses auf die Häufigkeit der Nutzung kostenpflichtiger Freizeitangebote war nicht nachweisbar. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass Jugendliche mit geringeren finanziellen Kapazitäten grundsätzlich billigere Angebote
wahrnehmen.
Tab. 3-4
Häufigkeit von Freizeitbetätigungen nach Gesellungsformen und -orten bei ausgeprägtem
sehr starken/starken Interesse
Das mache ich ...
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
1
mit Freunden draußen herumziehen
2
3
3
Prozent
mehrmals im Monat
4
5
29
46
22
2
1
mit Freunden feiern
4
25
51
19
2
in der Familie etwas unternehmen
7
26
55
12
1
19
25
23
13
20
einen Schul- oder Jugendclub besuchen
Betrachtet man wiederum nur die Jugendlichen mit sehr starkem/starkem Interesse an diesen Freizeitaktivitäten, so fällt auf, dass Interessen hinsichtlich von Unternehmungen mit Freunden bzw. in der Familie
auch weitgehend umgesetzt werden. Merklich ungünstiger sieht es hingegen in Bezug auf den Besuch
von Schul- und Jugendclubs aus. Jeder fünfte Jugendliche nimmt trotz starkem Interesse derartige Angebote nur selten oder gar nicht wahr (vgl. Kapitel 7.1).
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
35
Tab. 3-5
1
4
Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: ins Kino gehen
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
Tab. 3-6
1
4
Anzahl
1
2
2417
0
1185
1225
3
mehrmals im Monat
4
5
1
3
Prozent
19
63
17
0
0
1
1
18
20
64
63
17
16
312
608
798
684
0
0
0
0
0
1
1
1
24
22
18
16
62
60
65
65
13
17
16
18
599
903
866
49
0
0
0
0
1
1
1
6
19
23
15
27
56
68
64
33
24
8
20
35
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
Tab. 3-7
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Lesen (Zeitschriften, Bücher Comics)
Befragte
1
4
2
5
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2417
23
24
1183
1227
19
27
19
28
310
607
797
688
33
22
22
20
598
902
868
49
16
32
19
14
3
3
Prozent
22
mehrmals im Monat
4
5
15
16
23
22
20
11
20
12
28
24
23
23
17
24
25
21
9
14
16
19
13
16
14
18
24
26
21
20
24
21
23
18
15
13
18
12
21
8
18
35
Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Sport treiben
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
2
5
Anzahl
mehrmals in der Woche
seltener/nie
1
3
2
mehrmals im Monat
3
4
5
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
36
2415
26
36
21
8
9
1185
1223
31
20
36
36
19
23
7
10
7
11
311
606
794
689
34
34
23
18
41
39
37
30
13
15
23
27
6
5
8
13
6
7
9
12
2292
113
25
35
36
37
21
12
9
7
9
8
598
900
868
49
36
27
17
22
35
42
30
31
15
19
27
16
7
5
13
18
8
7
12
12
1691
537
166
26
26
19
37
37
27
21
20
25
8
9
16
8
9
14
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 3-8
1
4
Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Konzerte mit klassischer Musik besuchen
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
Tab. 3-9
1
4
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2412
0
0
1181
1224
0
0
0
0
309
605
796
687
0
0
0
0
2290
112
596
903
866
47
3
mehrmals im Monat
3
Prozent
1
4
5
10
88
1
1
9
12
89
87
1
0
0
0
2
1
1
1
8
11
11
11
90
87
88
88
0
0
0
0
1
2
10
21
89
77
1
0
0
0
0
1
0
0
1
2
1
2
5
17
7
9
94
81
92
89
Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Konzerte mit moderner Musik besuchen
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2394
1
1
1172
1216
1
1
1
0
306
602
788
684
1
1
1
1
2275
111
591
895
861
47
3
3
Prozent
5
mehrmals im Monat
4
5
38
55
6
5
34
42
58
52
1
1
1
1
3
3
6
7
29
37
40
39
66
57
52
52
1
4
1
0
5
6
38
39
55
51
1
1
0
9
1
1
1
0
3
5
7
13
31
42
38
15
63
51
54
64
Tab. 3-10 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Musik hören
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2421
87
9
1185
1229
81
92
311
607
797
691
598
904
870
49
3
4
5
2
1
2
12
6
3
1
1
0
3
1
76
86
91
89
17
9
7
8
4
2
1
2
1
1
1
0
3
3
1
1
86
85
89
86
8
11
8
8
2
2
2
4
1
0
0
0
3
1
1
2
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
3
Prozent
mehrmals im Monat
37
Tab. 3-11 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: selbst musizieren
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2410
10
10
1181
1222
10
11
309
605
792
689
3
3
Prozent
mehrmals im Monat
4
5
8
10
62
9
11
6
9
9
11
66
59
15
13
10
6
15
10
10
7
8
7
7
8
8
9
11
11
53
62
61
67
2288
112
10
15
10
10
7
11
10
13
63
52
593
904
866
47
7
17
6
2
9
13
7
4
7
7
8
2
9
10
10
15
67
52
68
77
Tab. 3-12 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: zur Disco gehen
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2419
1
6
1184
1228
1
2
7
6
309
608
796
691
1
2
1
1
597
902
871
49
2
1
1
6
3
3
Prozent
27
mehrmals im Monat
4
5
23
43
24
30
23
23
46
40
2
3
6
11
7
18
30
40
15
23
25
23
75
54
37
24
4
4
10
6
20
20
39
16
22
23
23
27
51
53
26
45
Tab. 3-13 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Opern-/Theaterbesuch
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
38
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2415
0
0
1182
1226
0
0
0
1
310
606
796
688
0
0
0
0
2293
112
597
903
867
48
3
3
Prozent
1
mehrmals im Monat
4
5
21
77
1
2
17
24
82
73
0
0
1
0
2
1
2
1
21
21
21
19
76
78
76
79
0
0
0
0
1
3
20
29
78
69
0
0
0
0
0
1
0
0
1
2
1
0
12
33
14
10
87
64
84
90
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 3-14 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: selbst Theater spielen
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2398
1
3
1172
1219
1
1
2
4
308
599
793
684
2
1
1
1
2279
109
589
898
864
47
3
3
Prozent
3
mehrmals im Monat
4
5
6
87
2
5
4
8
91
83
4
4
3
2
8
4
3
2
12
6
6
4
74
85
88
92
1
0
3
5
3
6
6
8
87
82
1
1
0
2
3
4
1
0
3
5
2
0
4
9
4
6
89
80
93
91
Tab. 3-15 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Fahrrad/Moped/Motorrad fahren
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2414
29
25
1183
1224
33
24
26
25
309
607
796
687
29
29
30
26
595
903
868
48
28
30
27
38
3
3
Prozent
21
mehrmals im Monat
4
5
12
13
17
23
11
14
13
14
27
31
27
18
21
19
20
23
12
10
11
16
11
12
13
16
29
27
21
23
18
21
22
19
12
12
13
6
13
10
17
15
Tab. 3-16 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: Fernsehen, Video ansehen
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2412
55
34
1180
1225
53
57
35
34
309
608
794
687
57
61
57
48
2290
112
597
899
867
49
3
4
5
2
1
9
7
2
1
1
1
36
29
35
37
6
7
7
11
1
2
1
2
0
0
1
2
55
53
34
36
8
8
2
2
1
2
62
54
51
69
30
35
36
24
6
8
10
4
1
2
2
2
1
1
1
0
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
3
Prozent
8
mehrmals im Monat
39
Tab. 3-17 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: am Computer spielen
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2410
28
30
1179
1226
42
16
32
27
308
606
797
687
34
34
30
19
2289
113
593
900
869
48
3
3
Prozent
20
mehrmals im Monat
4
5
11
12
16
24
6
15
4
19
35
32
27
27
20
18
19
22
6
7
12
15
5
9
12
17
28
34
29
32
20
9
11
9
11
17
40
27
21
40
29
30
29
35
18
21
21
13
6
11
14
4
7
11
15
8
Tab. 3-18 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: am PC Videos/Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a.
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2410
13
18
1181
1223
19
7
20
16
310
604
798
684
11
15
13
11
2291
110
596
901
865
48
3
3
Prozent
26
mehrmals im Monat
4
5
18
25
27
24
16
20
18
33
16
17
20
18
22
25
26
28
20
15
18
19
30
27
23
24
13
18
18
25
26
20
18
17
26
19
16
14
10
17
18
18
19
10
23
26
28
21
15
19
20
10
29
24
24
42
Tab. 3-19 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: im Internet surfen/chatten
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
40
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2419
35
26
1184
1229
41
28
312
608
798
687
3
3
Prozent
mehrmals im Monat
4
5
22
9
8
24
28
21
24
7
11
7
9
23
37
40
32
24
27
26
26
27
21
20
24
13
7
8
10
13
8
6
7
2299
111
34
49
26
30
23
12
9
5
8
5
598
904
868
49
35
38
31
35
25
27
27
14
21
21
25
31
10
7
10
6
8
8
7
14
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 3-20 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: mit Freunden draußen herumziehen
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2416
21
38
1184
1227
22
21
36
40
311
607
798
687
30
30
21
11
2295
113
598
904
865
49
3
mehrmals im Monat
3
Prozent
27
4
5
8
5
28
26
9
8
5
5
36
40
42
32
23
20
27
35
7
6
6
14
4
4
4
8
21
21
37
45
27
25
9
4
5
4
41
13
16
43
39
40
36
22
14
34
30
12
4
9
11
2
2
5
7
20
Tab. 3-21 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: mit Freunden feiern
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2
5
Anzahl
mehrmals in der Woche
seltener/nie
1
2
2417
3
20
1183
1228
4
3
23
17
311
605
799
688
3
4
3
3
2294
114
597
905
867
48
3
mehrmals im Monat
3
Prozent
44
4
5
26
6
42
46
24
28
7
6
8
15
24
25
26
39
49
51
49
34
19
17
13
9
4
3
3
5
20
25
45
37
26
26
6
6
7
1
3
10
18
16
25
19
35
45
51
27
29
33
16
21
11
4
4
23
Tab. 3-22 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: einen Schul- oder Jugendclub besuchen
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2
5
Anzahl
mehrmals in der Woche
seltener/nie
1
2
2405
3
5
1178
1222
3
3
5
5
309
602
796
686
2
4
4
1
2284
113
592
902
863
48
3
3
Prozent
9
mehrmals im Monat
4
5
13
70
10
7
15
11
67
74
9
5
5
3
13
10
6
8
15
15
13
11
61
65
72
77
3
5
5
8
8
16
13
13
71
58
6
1
2
8
8
4
5
6
11
8
7
10
16
13
12
13
59
74
74
63
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
41
Tab. 3-23 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: kostenpflichtige Freizeitangebote nutzen
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2408
2
8
1178
1225
3
1
8
7
309
601
798
687
3
4
1
1
2288
112
591
902
866
49
3
mehrmals im Monat
3
Prozent
31
4
5
42
18
32
30
40
43
17
19
12
9
6
6
22
25
32
39
39
40
43
43
24
22
18
12
2
5
7
13
31
32
43
23
18
26
4
1
1
8
8
9
6
0
23
30
37
27
39
44
42
27
26
16
14
39
Tab. 3-24 Häufigkeit von Freizeitbetätigungen: in der Familie etwas unternehmen
1
4
(fast) täglich
mehrmals im Jahr
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2
5
mehrmals in der Woche
seltener/nie
Anzahl
1
2
2417
3
12
1183
1229
2
4
10
14
311
604
800
689
5
3
1
3
2295
114
597
903
868
49
3
3
Prozent
45
mehrmals im Monat
4
5
32
7
43
48
36
29
9
6
15
16
10
11
48
46
47
41
26
28
35
36
5
7
7
9
2
10
12
20
45
44
33
16
7
11
5
1
3
6
13
14
10
20
42
52
41
35
29
29
38
27
11
4
8
12
3.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006
Einige Freizeitaktivitäten haben in den vergangenen sechs Jahren an Bedeutung verloren, andere wieder herum erlebten einen Aufschwung. Deutlich am stärksten erhöhten sich erwartungsgemäß Aktivitäten am Computer, und zwar zum einen das Surfen und Chatten im Internet, zum anderen das Bearbeiten von Videos und Fotos bzw. das Mischen von Musik. In beiden Fällen hat sich der Anteil der Jugendlichen, der dies mindestens mehrmals pro Woche tut, in etwa verdoppelt.
Positiv zu werten ist der Anstieg von küstlerischen und musischen Aktivitäten. So gab es sowohl beim
eigenständigen Musizieren als auch beim Theaterspiel einen merklichen Schub, der vor allem den jüngeren Altersklassen geschuldet ist. Gleichwohl ist der Anteil derjenigen, der sich hier betätigt, im Vergleich zu den zuvor angeführten Aktivitäten am PC recht bescheiden. Auch das Lesen hat offenbar eine
kleine Renaissance erlebt, was sich jedoch ausschließlich bei den Mädchen zeigt. Allerdings waren die
Fragestellungen in den beiden Befragungen etwas unterschiedlich (2000 war nur nach Zeitschriften gefragt worden).
Leicht rückläufig hingegen entwickelte sich die Häufigkeit solcher Freizeitbeschäftigungen wie Sport treiben (insbesondere bei den älteren Befragten), Fahrrad/Moped/Motorrad fahren, der Besuch von Discos
42
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
(stärker rückläufig bei den Mädchen) und Kinos und schließlich auch das Fernsehen/Video ansehen.
Zum einen dürfte bezüglich der sportlichen Aktivitäten ein Struktureffekt der Stichprobe von 2006 verantwortlich sein (größerer Anteil älterer Befragter, die erfahrungsgemäß weniger häufig Sport treiben),
zum anderen dürfte die nachweisliche Zunahme multimedialer Freizeitaktivitäten bei etwa vergleichbarem Freizeitbudget andere „herkömmliche“ Aktivitäten weiter zurückdrängen. Dass in diesem Zusammenhang bei den musisch-künstlerischen Tätigkeíten (aktiv wie rezeptiv) kein Einbruch erfolgte, muss
wohl schon als Erfolg gewertet werden.
Tab. 3-25 Zeitvergleich der Freizeitbeschäftigungen 2000 und 2006 (Angaben in Prozent)
a) häufige Freizeitbeschäftigungen nach Inhalten
(mindestens mehrmals in der Woche)
Musik hören
2000
2006
96
96
Fernsehen, Video ansehen
91
89
Sport treiben
67
62
Im Internet surfen/chatten
26
61
Am Computer spielen
58
58
Fahrrad/Moped/Motorrad fahren
57
54
Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics) 1)
45
47
b) weniger häufige Freizeitbeschäftigungen nach Inhalten
(mindestens mehrmals im Monat)
Am PC Videos/Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a.
30
57
Kostenpflichtige Freizeitangebote (Bowling, Billard, Dart usw.) nutzen
35
41
Zur Disco gehen
35
34
Selbst musizieren
21
28
Ins Kino gehen
22
19
c) seltene Freizeitbeschäftigungen nach Inhalten
(mindestens mehrmals im Jahr)
Konzerte mit moderner Musik besuchen
42
45
In die Oper/ins Theater gehen
19
22
Selbst Theater spielen
9
13
Konzerte mit klassischer Musik besuchen
10
11
d) Freizeitbeschäftigungen nach Gesellungsformen und -orten
(mindestens mehrmals im Monat)
Mit Freunden draußen herumziehen
87
86
Mit Freunden feiern
56
67
In der Familie etwas unternehmen
53
60
Einen Schul- oder Jugendclub besuchen
22
17
Wie im Jahr 2000 dominierten zwar auch im Jahr 2006 die Jungen bei den Tätigkeiten am PC. In der
Studie von 2000 wurde diesbezüglich „eine verhängnisvolle neue geschlechtsspezifische Rollenzuteilung“ befürchtet. Diese Befürchtung muss auch 2006 weiter bestehen, wenngleich eine Annäherung der
Geschlechter erfolgt ist (siehe Tabelle 3-26).
Tab. 3-26 Häufige multimediale Betätigungen im Zeitvergleich nach Geschlecht
[Anteil „(fast) täglich“ und „mehrmals pro Woche“]
Freizeitbetätigungen
im Internet surfen / chatten
am Computer spielen
am PC Videos/Fotos bearbeiten, Musik
mischen u.a.
2000
Jungen
Mädchen
34
18
77
38
25
8
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
2006
Jungen
Mädchen
65
56
74
43
39
23
2000
2006
Differenz
16
9
39
31
17
16
43
Häufige multimediale Betätigungen im Zeitvergleich nach Geschlecht
Prozent
[Anteil „(fast) täglich“ und „mehrmals pro Woche“]
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Jungen
Mädchen
2000
im Internet surfen / chatten
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
Jungen
Mädchen
2006
am Computer spielen
am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik mischen u.a.
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Auch bei Freizeitaktivitäten nach Gesellungsformen und –orten gab es einige, zum Teil jedoch nur geringe Veränderungen. Am stärksten zeigte sich Bewegung hinsichtlich der Outdoor-Aktivitäten gemeinsam mit Freunden. Hier ist insbesondere das fast tägliche Treffen mit Freunden zurückgegangen, betroffen sind vor allem die über 14-Jährigen. Diese Entwicklung könnte mit der Zunahme der multimedialen
Freizeitaktivitäten zusammenhängen.
Leicht zugenommen hat im Zeitvergleich das Feiern im Freundeskreis, und zwar im wesentlichen in allen
Altersklassen. Des gleichen sind häufigere Unternehmungen gemeinsam mit der Familie zu verzeichnen, wobei dies erst sichtbar wird, wenn man die Häufigkeit „mehrmals im Monat“ mit einbezieht. Die
Zunahme der Häufigkeit wird vor allem von Mädchen getragen und ist bemerkenswerter Weise vornehmlich bei den ab 16-Jährigen festzustellen. Auch dies kann als Indiz für die weiter gewachsene Rolle
der Familie für die Jugendlichen gewertet werden.
Leicht gesunken ist hingegen der Anteil der Jugendlichen, der zumindest mehrmals im Monat (oder häufiger) einen Schul- oder Jugendclub besucht. Dieser Trend betrifft beide Geschlechter und ist stärker bei
den über 14-jährigen Jugendlichen zu registrieren.
44
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
4 Rahmenbedingungen der Freizeitgestaltung
Über wie viel Geld kannst Du etwa im Monat verfügen?
400
350
300
Häufigkeit
250
200
150
100
50
80
90
100
120
150
200
mehr als 200
300
350
400
500
600
700
mehr als 700
70
60
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
0
Taschengeld (bis ... EURO)
120
100
Häufigkeit
80
60
40
20
250
200
150
100
75
50
40
30
20
15
10
5
0
Verdienst durch Jobs (bis ... EURO)
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
45
4
Rahmenbedingungen der Freizeitgestaltung
Die Umsetzungsmöglichkeiten von Freizeitinteressen in entsprechende Aktivitäten können durch eine
Vielzahl von räumlichen, zeitlichen, sozialen, materiell-technischen, finanziellen sowie weiteren Bedingungen beeinflusst werden. Einige dieser Bedingungen werden im folgenden Kapitel näher betrachtet.
So ist beispielsweise davon auszugehen, dass allein die Informiertheit über Angebote wesentlich die
Aktivitätschancen beeinflusst. Auch die Möglichkeit, interessante Freizeitangebote nutzen zu können
und zu wollen, könnte eine Rolle spielen. Gewisse Abhängigkeiten bestehen möglicherweise auch
zwischen der Häufigkeit von Aktivitäten sowie zeitlichen und finanziellen Verfügbarkeiten. Und schließlich könnten sich elterliche Verbote, Sicherheitsbedenken und fehlende Freunde als Schranken für eine
interessenorientierte Freizeitgestaltung erweisen.
4.1 Informiertheit über Freizeitangebote
Freizeitangebote nutzen zu können setzt voraus, über die Angebote für die Freizeitgestaltung informiert
zu sein. Nur 18 Prozent der befragten Jugendlichen schätzten sich als gut informiert ein. Dies entspricht
in etwa dem Niveau der Befragungsergebnisse aus dem Jahr 2000 und ist daher nach wie vor verbesserungswürdig. Das Gros der Jugendlichen fühlte sich mit 65 Prozent teils/teils informiert und 17 Prozent
gaben an, schlecht informiert zu sein.
Tab. 4-1
Informiertheit über Freizeitangebote
Wie bist Du ganz allgemein über Freizeitangebote informiert?
1
gut
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2
teils/teils
3
Anzahl
1
2410
schlecht
D Mittelwert 1 - 3
3
M
18
2
Prozent
65
17
2,0
1178
1226
20
16
61
69
19
15
2,0
2,0
310
604
797
685
23
16
15
20
64
67
67
62
13
16
18
18
1,9
2,0
2,0
2,0
2288
113
18
18
66
60
16
22
2,0
2,0
594
903
865
48
18
18
18
21
65
67
64
58
17
15
18
21
2,0
2,0
2,0
2,0
1688
535
168
18
18
17
67
64
58
15
18
26
2,0
2,0
2,1
Jungen sehen sich geringfügig besser informiert als Mädchen und jüngere Schüler sowie Jugendliche ab
18 Jahren besser als die 14- bis 17-Jährigen. Insgesamt gesehen hält sich jedoch die Informiertheit in
allen soziodemografischen Teilgruppen in etwa auf gleichem Niveau. Tendenziell etwas erhöht hat sich
der Anteil der Jugendlichen, die sich schlecht informiert fühlen. Dies betrifft insbesondere ausländische
Jugendliche, Jugendliche, die Förderschulen besuchen und Jugendliche, deren Eltern nicht berufstätig
sind.
Als wichtigste Informationsquelle zu Freizeitangeboten erweist sich nach wie vor der Informationsaustausch mit Freunden. Dies war zu erwarten und bestätigt einmal mehr, dass Jugendliche viel lieber und
mehr die Kommunikation unter Gleichaltrigen pflegen. Sprunghaft angestiegen ist die Nutzung des Internets (vgl. auch Kapitel 3). Hatte noch im Jahr 2000 nur jeder fünfte Jugendliche angegeben, sich per
Internet über Freizeitmöglichkeiten zu informieren, ist es im Jahr 2006 bereits jeder zweite. Mit Abstand
folgen Radio und Fernsehen, und wiederum mit Abstand danach Plakate, Handzettel und Aushänge
sowie Zeitschriften und Kulturanzeiger.
46
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Immer weniger interessant als hauptsächliche Informationsquelle wird offensichtlich die Tageszeitung.
Nur noch jeder sechste Jugendlichen wirft einen Blick in die Zeitung, will er sich über Freizeitangebote
informieren. Auch die extra auf Freizeitbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zugeschnittenen
Möglichkeiten Ferienpass und Telefon-Hotline werden vergleichsweise nur sehr selten bzw. eher als
„Nebenquelle“ genutzt, ebenso die Schülerzeitungen. Dienen der Freundeskreis, das Internet sowie Radio und Fernsehen hauptsächlich als Primärquelle, werden Plakate, Handzettel, Aushänge, aber auch
Zeitschriften und Kulturanzeiger eher ergänzend genutzt.
Tab. 4-2
Informationsquellen für Freizeitangebote
Welche Quellen nutzt Du, um Informationen über Freizeitangebote zu erhalten?
1
Das nutze ich hauptsächlich:
2
Das nutze ich auch noch:
1
2
Prozent
Infos von Freunden
77
24
Internet
57
25
Radio, Fernsehen
43
32
Plakate, Handzettel, Aushänge
36
53
Zeitschriften, Kulturanzeiger
24
39
Tageszeitung
17
33
Ferienpass
13
21
Schülerzeitung
2
20
Telefon-Hotline
2
15
sonstiges
2
2
Die Informationsquelle „Freunde“ wird in allen Teilgruppen unabhängig von Alter oder Geschlecht am
häufigsten genutzt (vgl. Tab. 4-3). 77 Prozent der Befragten gaben an, sich mit Freunden über Freizeitangebote auszutauschen. Bei den Jugendlichen ab 16 Jahren spielte diese Art der Kommunikation eine
wesentlich größere Rolle als bei den jüngeren Jugendlichen. Das Internet wird stärker von Jungen als
von Mädchen und erwartungsgemäß auch mehr von den älteren Jugendlichen genutzt. Um 16 Prozent
auf 43 Prozent auffallend zurückgegangen im Vergleich zu 2000 ist die Nutzung von Radio und Fernsehen. Möglicherweise gibt es hier einen Zusammenhang mit der verstärkten Nutzung des Internets. Mädchen informieren sich aber nach wie vor stärker als Jungen durch derartige visuelle Angebote, und
darüber hinaus durch Plakate, Handzettel und Aushänge oder Zeitschriften und Kulturanzeiger. Mit zunehmendem Alter gewinnen Plakate, Handzettel und Aushänge als hauptsächliche Informationsquelle
an Bedeutung. Hier ist durchaus auch ein Bezug zu den Ausgangsbegrenzungen (vgl. Kapitel 1) herzustellen, denn Jugendliche ab 16 Jahren können sehr viel selbstständiger darüber entscheiden, wann und
wo sie ihre Freizeit verbringen. Dabei ergeben sich für sie viel mehr Möglichkeiten, sich über Plakate,
Faltblätter, Aushänge oder Postkarten zu informieren.
Hauptinformationsquellen über Freizeitangebote (in Prozent)
Infos von Freunden
Internet
Radio, Fernsehen
Plakate, Handzettel, Aushänge
Zeitschriften, Kulturanzeiger
Tageszeitung
Ferienpass
Schülerzeitung
Telefon-Hotline
0
10
20
30
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
40
50
60
70
80
90
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
47
Tab. 4-3
1
4
Haupt-Informationsquellen
Welche Quellen nutzt Du, um Informationen über Freizeitangebote zu erhalten?
(Mehrfachnennungen möglich)
Das nutze ich hauptsächlich:
Infos von Freunden
2 Plakate, Handzettel, Aushänge
3 Zeitschriften, Kulturanzeiger
Schülerzeitung
5 Tageszeitung
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
Tab. 4-4
6
9
Anzahl
1
2
2335
77
36
1142
1188
77
78
33
38
299
581
775
668
66
73
81
82
574
872
844
45
77
74
81
67
3
Prozent
24
4
5
2
17
20
28
1
2
17
18
29
27
37
44
28
24
24
22
3
3
1
0
17
15
18
18
30
31
44
33
26
23
24
24
2
2
0
4
14
18
18
27
9
10
2
2
Haupt-Informationsquellen (Fortsetzung)
Welche Quellen nutzt Du, um Informationen über Freizeitangebote zu erhalten?
(Mehrfachnennungen möglich)
Das nutze ich hauptsächlich:
Radio, Fernsehen
7 Ferienpass
8 Internet
Telefon-Hotline
10 etwas anderes
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
Tab. 4-5
Anzahl
6
7
2335
43
13
1142
1188
41
45
12
13
60
54
2
2
2
3
299
581
775
668
49
47
41
39
33
17
10
3
53
57
55
60
2
3
2
1
4
3
2
1
574
872
844
45
55
36
41
60
21
15
3
38
59
54
58
42
4
1
1
11
3
3
1
4
8
Prozent
57
Neben-Informationsquellen
Welche Quellen nutzt Du, um Informationen über Freizeitangebote zu erhalten?
(Mehrfachnennungen möglich)
Das nutze ich auch noch:
1
4
Infos von Freunden
Schülerzeitung
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
48
2
5
Plakate, Handzettel, Aushänge
Tageszeitung
Anzahl
1
2
1795
24
53
835
956
24
23
55
51
241
455
586
504
36
27
19
20
429
720
618
28
26
27
19
.
3
3
Prozent
39
Zeitschriften, Kulturanzeiger
4
5
20
33
39
39
22
19
35
31
47
55
55
53
35
40
39
40
30
20
21
15
39
31
35
29
56
52
53
.
41
38
40
.
29
18
17
.
35
32
34
.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 4-6
Neben-Informationsquellen (Fortsetzung)
Welche Quellen nutzt Du, um Informationen über Freizeitangebote zu erhalten?
(Mehrfachnennungen möglich)
Das nutze ich auch noch:
6
9
Radio, Fernsehen
Telefon-Hotline
7 Ferienpass
10 etwas anderes
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
8
Anzahl
6
7
1795
32
21
835
956
32
33
20
21
241
455
586
504
22
28
38
35
429
720
618
28
23
33
39
.
8
Prozent
25
Internet
9
10
15
2
25
26
17
14
2
2
24
24
22
13
24
23
28
25
27
16
14
10
2
3
1
1
29
20
15
.
23
28
24
.
25
13
11
.
3
2
1
.
4.2 Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung
Neben den verschiedenen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, auf die in den vorangegangenen Kapiteln ausführlich eingegangen wurde, gibt es Faktoren, die für die Jugendlichen begrenzend und ungünstig auf die Gestaltung ihrer Freizeit wirken können. Elf verschiedene solcher Gründe wurden in der
Befragung vorgegeben. Die Jugendlichen sollten markieren, welche davon ihre Freizeit beeinträchtigen,
wobei Mehrfachnennungen möglich waren.
Als häufigsten Grund für Freizeitbeschränkungen gaben 48 Prozent der Jugendlichen an, zu wenig Geld
zu haben. Diesbezüglich hat sich in den vergangenen Jahren offensichtlich nichts geändert, denn in der
Befragung des Jahres 2000 schätzten ebenfalls 48 Prozent der Jugendlichen ein, in ihrer Freizeitgestaltung durch zu wenig Geld eingeschränkt zu sein. 43 Prozent der Befragten haben zu wenig Freizeit, für
39 Prozent gibt es in Leipzig zu wenig interessante Freizeitangebote und 32 Prozent der Jugendlichen
wissen nicht, wo was los ist.
Tab. 4-7
Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung
Jeder möchte in seiner Freizeit machen, wozu er Lust hat. Leider geht das nicht immer. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Kreuze bitte alle an, die für Dich zutreffen!
Grund der Freizeiteinschränkung
Das trifft zu:
Prozent
ich habe zu wenig Geld
48
ich habe zu wenig Freizeit
43
es gibt zu wenig interessante Freizeitangebote in Leipzig
39
ich weiß nicht, wo was los ist
32
es fehlen Clubs, wo man sich treffen kann
22
meine Eltern verbieten mir manches
16
ich weiß selbst nicht, wozu ich Lust habe
15
ich habe Angst vor Prügeleien, Überfällen usw.
11
meine Eltern haben keine Zeit für mich
ich habe keine festen Freunde
ein anderer Grund
5
4
15
Fast die Hälfte der befragten Jugendlichen gab an, zu wenig Geld für die Freizeitgestaltung zur Verfügung zu haben, davon wesentlich mehr Mädchen als Jungen. Mädchen scheinen diesbezüglich höhere
Ansprüche zu haben als Jungen, denn im Durchschnitt konnten sie über ebenso viel Taschengeld und
Selbstverdientes verfügen wie die Jungen. Bei den unter 14-Jährigen schätzten 36 Prozent ein, zu wenig
Geld zu haben, während erwartungsgemäß die 16- und 17-Jährigen mit 50 Prozent und die 18-Jährigen
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
49
und Älteren mit 61 Prozent zu deutlich höheren Anteilen ihr zu geringes Budget als Einschränkungsgrund für Freizeitgestaltungen ansahen. Ausländische Jugendliche erwiesen sich als zufriedener mit
ihrem Taschengeld als deutsche Jugendliche. Jeder Dritte von ihnen sah seine Freizeitgestaltung durch
Geldmangel begrenzt, während es bei den deutschen Jugendlichen fast jeder Zweite war.
Gravierende Unterschiede und damit im Zusammenhang stehende mögliche Benachteiligungen gibt es
dort, wo das Taschengeld von der Berufstätigkeit der Eltern abhängt. Waren beide Elternteile berufstätig,
klagten 44 Prozent der Befragten über Geldmangel, war ein Elternteil berufstätig, waren es bereits
53 Prozent. Waren jedoch beide Elternteile arbeitslos, gaben 72 Prozent an, nicht genügend Geld für die
Freizeitgestaltung zur Verfügung zu haben. Betrachtet man ausschließlich die 18-Jährigen und Älteren,
so zeigt sich: Diejenigen, die über Geldmangel als Freizeitbeschränkung klagten, hatten im Monat
durchschnittlich 50 € Taschengeld und etwa 250 € Selbstverdientes verfügbar. Diejenigen, die nicht
klagten, hatten in der Tat noch etwas mehr, nämlich im Schnitt etwa 67,50 € Taschengeld und 300 €
Selbstverdientes. Inwieweit derartige „Klagen“ berechtigt sind, kann hier nicht nachgeprüft werden.
Offensichtlich bestehen aber sehr differenzierte Vorstellungen über die Größenordnung verfügbarer
finanzieller Mittel für die Freizeitgestaltung.
Als zweithäufigste Freizeitbeschränkung wurde angegeben, zu wenig freie Zeit zu haben, und zwar von
Mädchen deutlich häufiger als von Jungen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Mädchen nach
wie vor wesentlich stärker in Haushaltsaufgaben der Familien einbezogen werden als Jungen. Auch
18-Jährige und Ältere sowie Gymnasiasten und Berufsschüler sehen in einem zu geringen Freizeitbudget einen Grund für ihre Freizeitbeschränkungen, was sich hier sicherlich durch größere schulische Belastungen und entsprechende Zeitbindungen für Schul- bzw. Berufsabschlüsse erklären lässt. Dagegen
klagte mit 28 Prozent nur etwa jeder vierte Mittelschüler über zu wenig Freizeit.
39 Prozent der Befragten gaben zu wenige interessante Freizeitangebote in Leipzig als eine Einschränkung bei der Freizeitgestaltung an. Hier kann anknüpfend an eine weitere ungünstige Freizeitbedingung
Bezug genommen werden, denn jeder dritte Jugendliche teilte mit, nicht zu wissen, wo was los ist, Jungen gleichermaßen wie Mädchen, aber Jüngere wesentlich häufiger als Ältere. Ausländische Jugendliche erwiesen sich besser informiert als deutsche.
Im Fehlen von Clubs, in denen man sich treffen kann, sehen Jugendliche eine weitere Freizeitbeschränkung. 22 Prozent von ihnen meinten, dass derartige Clubs fehlen, wobei die jüngeren Befragten solche
Clubs mehr vermissen als die über 18-Jährigen. Dies trifft sich auch mit Aussagen an anderer Stelle, wo
70 Prozent der Jugendlichen angaben, einen Schul- oder Jugendclub nur selten oder gar nicht zu besuchen (vgl. Tab. 3.3).
Jeder siebente Jugendliche weiß selbst nicht, wie er seine Freizeit verbringen möchte. Hier könnte es
einerseits an eigenen Interessen fehlen, andererseits aber auch an den entsprechenden Bedingungen,
vorhandene Interessen selbst zu realisieren. Bei Jüngeren treten solche Aussagen stärker auf als bei
Älteren, insbesondere den Berufsschülern, von denen nur jeder Elfte über Langeweile klagt. Geschwisterkinder wissen eher, wozu sie Lust haben, als Einzelkinder, was aber verständlich ist, da sie ja quasi
einen möglichen Interessenpartner gleich in der Familie haben.
Verbote von den Eltern in der Freizügigkeit der Freizeitaktivitäten belasten etwa jeden sechsten Jugendlichen. Dies betrifft erwartungsgemäß häufiger die unter 14-Jährigen und kaum noch die 18-Jährigen
und Älteren, ausländische Jugendliche wesentlich mehr als deutsche und Mädchen etwas mehr als Jungen.
Die Angst vor Prügeleien und Überfällen ist im Trend um einige Prozente zurückgegangen. Bei den unter 14-Jährigen sind 15 Prozent ängstlich während es bei den 18-Jährigen und Älteren nur noch
8 Prozent sind. Auffallend und erfreulich ist, dass nur noch jeder elfte Berufsschüler Angst vor Prügeleien und Überfällen hatte, im Jahr 2000 war es noch jeder fünfte. Welche Ursachen zu dieser positiven
Entwicklung geführt haben, kann an dieser Stelle allerdings nicht beantwortet werden.
Das Fehlen von Freunden oder elterlicher Zuwendung als Freizeiteinschränkung wurde nur von sehr
wenigen Befragten konstatiert.
50
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Ausgewählte Freizeiteinschränkungen nach Altersgruppen
70
Prozent
60
50
40
30
20
10
0
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
ich habe zu wenig Geld
es gibt zu wenig interessante Freizeitangebote
ich habe zu wenig Freizeit
ich weiß nicht, wo was los ist
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
Tab. 4-8
18 Jahre und älter
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung
Jeder möchte in seiner Freizeit machen, wozu er Lust hat. Leider geht das nicht immer. Dafür kann es
verschiedene Gründe geben. Kreuze bitte alle an, die für Dich zutreffen.
Das trifft zu:
1
ich habe zu wenig Geld
2
4 ich habe Angst vor Prügeleien,
Über- fällen usw.
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
5
es gibt zu wenig interessante Frei- 3
zeitangebote in Leipzig
ich weiß nicht, wo was los ist
Anzahl
1
2
2301
48
39
1109
1187
45
51
37
41
289
586
756
659
36
38
50
61
2183
111
4
5
11
32
14
18
10
11
32
32
39
43
39
34
34
25
15
1
15
12
11
8
40
37
34
22
49
33
39
42
15
25
11
9
32
27
574
853
826
48
41
43
58
44
50
35
35
46
23
21
4
27
13
11
9
15
37
36
24
35
564
1734
44
49
39
39
16
16
10
11
32
32
1610
512
162
44
53
72
39
38
42
16
14
14
11
10
14
32
31
34
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
3
Prozent
16
meine Eltern verbieten mir manches
51
Tab. 4-9
Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung (Fortsetzung)
Jeder möchte in seiner Freizeit machen, wozu er Lust hat. Leider geht das nicht immer. Dafür kann es
verschiedene Gründe geben. Kreuze bitte alle an, die für Dich zutreffen.
Das trifft zu:
6
ich habe keine festen Freunde
9
meine Eltern haben keine Zeit für
mich
Befragte
Anzahl
7
ich habe zu wenig Freizeit
6
7
8
es fehlen Clubs, wo man sich treffen
kann
10 ich weiß selbst nicht, wozu ich Lust 11 anderer Grund
habe
8
9
10
11
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2301
4
43
22
5
15
15
1109
1187
4
4
40
46
19
25
5
6
16
14
16
15
289
586
756
659
5
3
4
5
37
34
42
55
34
30
22
12
10
6
5
3
26
17
14
10
15
16
15
16
2183
111
4
7
43
45
23
17
5
13
15
16
16
14
574
853
826
48
4
4
4
13
28
47
52
10
30
25
14
35
6
7
3
13
20
17
9
27
15
15
16
13
564
1734
4
4
44
43
23
22
6
5
18
14
16
15
1610
512
162
3
5
8
44
45
36
22
23
23
5
4
7
15
16
15
16
13
14
4.3 Verfügbarkeit über Taschengeld und Selbstverdientes
Taschengeld für Kinder und Jugendliche ist in vielen Familien ein häufig diskutiertes Thema. Taschengeld ist wichtig, weil der Umgang mit Geld ein Schritt auf dem Weg zu beginnender Selbstständigkeit
und Eigenverantwortung ist. Das frei verfügbare Geld ist ein gutes Übungsfeld, auf dem Kinder und Jugendliche mit einem Budget haushalten lernen können. Die wirtschaftliche Situation der Familie spielt
dabei eine entscheidende Rolle, denn finanzielle Probleme in der Familie, bedingt z. B. durch Arbeitslosigkeit, begrenzen auch das Budget für die Kinder und Jugendlichen. Um darüber hinaus Einfluss auf die
Höhe ihres Taschengeldes zu nehmen, sind Jugendliche zusätzlich bereit, Jobs und Gelegenheitsarbeiten anzunehmen.
Im Durchschnitt erhielten Jugendliche im Herbst 2006, und da gibt es keine Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen, monatlich ca. 25 € Taschengeld. Die Spannweite des monatlich gezahlten Taschengeldes reicht dabei von null € bei etwa einem Prozent der Befragten bis zu einigen hundert €. Knapp
neun Prozent der Jugendlichen gaben Beträge von 100 € und mehr an. Teilgruppenunterschiede sind
verständlicherweise für jüngere und ältere Schüler am ausgeprägtesten (Spanne von 15 € bis 50 € im
Median). Genauer betrachtet erhalten die meisten der unter 14-Jährigen (65 Prozent) weniger als 20 €
Taschengeld und die meisten der 18-Jährigen und Älteren (70 Prozent) 50 € und mehr. Gymnasiasten
erhalten mehr als Mittel- und Förderschüler, Einzelkinder mehr als Geschwisterkinder, Jugendliche mit
mindestens einem berufstätigen Elternteil mehr als jene, bei denen kein Elternteil berufstätig ist. Ausländische Jugendliche erhalten mehr als Deutsche. Jugendliche, die Berufsschulen und Fachoberschulen
besuchen, können mit 50 € im Durchschnitt mit Abstand über das meiste Taschengeld verfügen.
Durch Nebenjobs oder Gelegenheitsarbeiten verdienen sich Jugendliche im Durchschnitt ca. 70 € dazu.
Die Spannweite des Selbstverdienten reicht dabei von null € (ca. zwei Prozent) bis zu 1000 €. Immerhin
36 Prozent gaben 200 € oder mehr an. Hier ist aber in Betracht zu ziehen, dass sich Befragte an den
Berufsschulen zum Teil in einem Lehrverhältnis befanden und bereits Lehrlingsgeld bezogen. Mittelschüler und Gymnasiasten erscheinen daher in Tabelle 4-11 (und schließlich auch in Tabelle 4-12) mit
weitaus niedrigeren monatlichen Durchschnittsbeträgen.
52
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 4-10 Verfügbarkeit über Taschengeld 1)
Über wie viel Taschengeld kannst Du etwa im Monat verfügen?
1
4
unter 20 €
50 € und mehr
Befragte
2
Anzahl
20 bis unter 30 €
1
3
2
30 bis unter 50 €
3
4
Median
€
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
1837
25
28
20
27
25,00
849
983
24
26
27
29
20
19
28
26
25,00
25,00
284
535
662
347
65
35
12
5
24
35
32
12
8
19
28
13
2
11
28
70
15,00
20,00
30,00
50,00
1744
86
26
23
28
27
20
20
27
30
25,00
27,50
514
835
447
41
31
31
8
37
36
28
19
29
21
20
16
29
13
20
57
5
20,00
24,00
50,00
20,00
471
1364
23
26
27
28
20
20
30
26
28,00
25,00
1338
387
101
24
27
37
27
29
27
20
19
13
28
25
24
25,00
25,00
20,00
1) nur Personen, die Angaben zum Taschengeld machten
Tab. 4-11 Verfügbarkeit über Selbstverdientes
1)
Über wie viel Selbstverdientes kannst Du etwa im Monat verfügen?
1
4
unter 25 €
200 € und mehr
Befragte
2
Anzahl
25 bis unter 60 €
1
3
2
60 bis unter 200 €
3
4
Median
€
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
966
23
24
17
36
70,00
524
438
23
23
22
27
17
18
39
33
80,00
60,00
64
190
308
398
75
45
22
4
20
39
30
13
3
12
22
18
2
3
26
65
13,50
25,00
50,00
282,00
921
41
23
27
24
32
18
7
36
34
70,00
50,00
204
296
460
6
37
40
5
.
41
31
12
.
15
19
17
.
6
10
66
.
30,00
30,00
282,00
.
223
741
23
23
23
24
21
16
33
37
60,00
70,00
694
204
62
23
21
24
23
29
19
18
14
19
36
36
37
70,00
60,00
85,00
1) nur Personen, die Angaben zu Selbstverdientem machten
Jüngere verdienen erwartungsgemäß durchschnittlich monatlich weniger dazu als ältere Jugendliche,
Jungen im Durchschnitt 20 € monatlich mehr als Mädchen und deutsche Jugendliche durchschnittlich
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
53
20 € mehr als ausländische. Jugendliche, bei denen kein Elternteil berufstätig ist, verdienen mehr dazu
als Jugendliche bei denen ein oder beide Elternteile berufstätig sind.
Die Ergebnisse lassen darüber hinaus vermuten, dass Geschwisterkinder und Jugendliche mit keinem
berufstätigen Elternteil versuchen, ihre „Nachteile“ bei dem zur Verfügung gestellten Taschengeld durch
mehr Selbstverdientes etwas auszugleichen.
Durchschnittliche Summe von Taschengeld und Selbstverdientem
350 €
300 €
250 €
Selbstverdientes
Taschengeld
200 €
150 €
100 €
50 €
0€
unter 14 Jahre
14 und 15 Jahre
16 und 17 Jahre
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
18 Jahre und älter
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Insgesamt stehen Jugendlichen durch Taschengeld und Selbstverdientes durchschnittlich 75 € monatlich zur Verfügung. Auch hier sind die Unterschiede bei Betrachtung der einzelnen Altersgruppen sehr
ausgeprägt. Die unter 14-Jährigen haben insgesamt durchschnittlich 30 € zur Verfügung, 16- und 17Jährige durchschnittlich 80 € pro Monat. 18-Jährige und Ältere erhalten erwartungsgemäß das meiste
Taschengeld und verdienen auch wesentlich mehr dazu als die Jüngeren (einschließlich evtl. Lehrlingsgeldes). Demzufolge steht ihnen auch in der Summe das meiste Geld zur Verfügung. Inwieweit sie von
diesem Geld „notwendige“ Ausgaben finanzieren müssen (Ernährung, Bekleidung, Schulmaterial,
Wohnkosten o.ä.), wurde hier nicht erhoben, ebenso nicht, welcher Anteil vom Gesamtbudget für Freizeitaktivitäten ausgegeben wird.
Tab. 4-12 Verfügbarkeit über Taschengeld und Selbstverdientes
1)
Summe von Taschengeld und Selbstverdientem
1
4
unter 40 €
200 € und mehr
Befragte
2
Anzahl
40 bis unter 75 €
1
3
2
75 bis unter 200 €
3
4
634
21
29
27
24
Median
€
75,00
346
285
22
19
27
31
24
31
27
20
75,00
75,00
60
162
244
165
68
34
12
2
25
43
32
12
5
20
35
30
2
3
20
57
30,00
48,00
80,00
250,00
600
31
21
16
29
32
28
19
23
32
75,00
78,00
171
280
178
5
27
25
6
.
43
32
10
.
22
29
28
.
8
14
56
.
50,00
65,00
250,00
.
162
471
20
21
24
30
30
26
26
23
80,00
70,00
480
123
28
20
21
.
29
31
.
28
24
.
24
24
.
75,00
70,00
.
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
1) nur Personen, die Angaben zu Taschengeld und/oder Selbstverdientem machten
54
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Eine wichtige Aussage darüber, wie die Jugendlichen selbst das ihnen zur Verfügung stehende Taschengeld bewerten, stellt die geäußerte Zufriedenheit dar. Betrachtet man die Gesamtgruppe, stellt
man fest, dass mit steigendem Taschengeld auch die Zufriedenheit darüber höher ist. Immerhin geben
55 Prozent der Befragten an, sehr zufrieden/zufrieden mit ihrem Taschengeld zu sein. Dem stehen
19 Prozent Unzufriedener gegenüber. Die Zufriedenheit wird insbesondere dann deutlich, wenn der Betrag die 30-€-Grenze pro Monat überschreitet. Schaut man sich jedoch die einzelnen Altersgruppen an,
relativiert sich diese Aussage, denn 30 € stellen natürlich für einen 13-Jährigen eine ganz andere Größe
dar als für einen 18-Jährigen. 62 Prozent der unter 14-Jährigen sind bei diesem Betrag mit ihrem Taschengeld zufrieden, während bei den 18-Jährigen und Älteren nur 48 Prozent Zufriedenheit äußerten.
Höhe des monatlichen Taschengeldes und Zufriedenheit mit dem Taschengeld
unter 20 €
20 bis unter 30 €
30 bis unter 50 €
50 € und mehr
Anteile derjenigen, die mit maximal 30 € sehr zufrieden bzw. zufrieden sind:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre und älter
0%
20%
sehr zufrieden
40%
zufrieden
teils/teils
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
60%
unzufrieden
80%
sehr unzufrieden
100%
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Der hohe Anteil der Zufriedenheit mit dem Taschengeld und der verhältnismäßig geringe Anteil an Unzufriedenheit wirft die Frage auf, welchen Einfluss die Höhe des Betrages auf die Zufriedenheit ausübt.
Und hier gibt es ganz offensichtlich große Unterschiede im persönlichen Anspruchsniveau. Eine Altersgruppe ist beispielsweise mit weniger als 20 € Taschengeld sehr zufrieden, weil es ihren Erwartungen
und Ansprüchen gerecht wird, bei einer anderen Gruppe sind die persönlichen Ansprüche erst ab einem
Betrag von 50 € und mehr als Bedingung für große Zufriedenheit erfüllt. 15 Prozent der insgesamt befragten Jugendlichen sind mit einem Betrag von unter 20 € sehr zufrieden. Andererseits sind mit 50 €
und mehr 11 Prozent unzufrieden oder sehr unzufrieden.
4.4 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006
Besonders auffällige Veränderungen sind hinsichtlich der Informationsquellen, welche die Jugendlichen
für ihre Freizeitgestaltung nutzen, in den vergangenen Jahren zu beobachten. Kontinuierlich angestiegen ist der Informationsaustausch mit den Freunden, der nach wie vor auch am meisten praktiziert wird
und mit steigendem Alter zunimmt. Besonders stark angestiegen ist die Nutzung des Internets. Gaben
im Jahr 2000 noch 20 Prozent der Befragten an, das Internet als Informationsquelle zu nutzen, waren es
im Jahr 2006 bereits 57 Prozent. Und es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend in den folgenden Jahren
noch weiter fortsetzt. Insbesondere die Jungen und die Jugendlichen ab 18 Jahren sammeln ihre Freizeitinformationen auf diese Art und Weise. Aber auch die Berufsschüler und Schüler der Fachoberschulen nutzen wesentlich stärker das Internet als noch vor sechs Jahren. Hatten bei der Umfrage 2000 lediglich 16 Prozent dieser Teilgruppe angegeben, das Internet als Informationsquelle zu nutzen, waren es
im Jahr 2006 bereits 58 Prozent. Bei den Mittelschülern und den Gymnasiasten ist eine Erhöhung um 37
bzw. um 35 Prozent zu verzeichnen. Bemerkenswert und sehr erfreulich ist darüber hinaus, dass auch
42 Prozent der Förderschüler auf das Internet als Informationsquelle zurückgreifen.
Radio und Fernsehen sowie die Tageszeitung werden dagegen im Trend weniger genutzt. Jüngere informieren sich über Radio und Fernsehen noch öfter als ältere Jugendliche. Der Anteil der 14- und 15Jährigen und der 18-Jährigen und Älteren ist bei der Nutzung dieser beiden Medien jedoch verhältnismäßig stark zurückgegangen. Ebenso verhält es sich bei der Nutzung der Tageszeitung.
Schaut man sich die Einschränkungen in der Freizeitgestaltung im Zeitvergleich an, so fällt insbesondere
der große Unterschied bei der Aussage zum Merkmal „es gibt zu wenig interessante Freizeitangebote“
auf. Kritisierten im Jahr 2000 noch 55 Prozent der Befragten das Freizeitangebot in Leipzig, so waren es
im Jahr 2006 nur noch 39 Prozent. Inwieweit diese veränderten Bewertungen eine Widerspiegelung von
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
55
tatsächlichen Veränderungen des Freizeitangebotes sind, muss an dieser Stelle offen bleiben. Da jedoch die diesbezüglichen Ansprüche kaum gesunken sein dürften, ist eine Verbesserung des Freizeitangebotes anzunehmen. An der Informiertheit über Freizeitangebote dürfte diese Veränderung allerdings nicht liegen, denn hier hat sich im Vergleich zum Jahr 2000 keine wesentliche Veränderung ergeben. Nur 18 Prozent der Jugendlichen fühlten sich im Herbst 2006 wirklich ausreichend über Freizeitangebote informiert. 2000 waren es mit 17 Prozent fast ebenso so viele. Fehlen aber Informationen über
Angebote, kann darüber eigentlich nicht geurteilt werden. Insofern ist also auch die Bewertung der Aussage über zu wenige interessante Freizeitangebote zu relativieren.
Sichtbare Veränderungen sind offensichtlich auch beim Freizeitbudget der Jugendlichen zu verzeichnen
(vgl. auch Kapitel 1). Gaben vor sechs Jahren noch 34 Prozent der Jugendlichen an, zu wenig Freizeit
zu haben, waren es bei der aktuellen Befragung 43 Prozent. Bei den Jungen erhöhte sich dieser Anteil
von 29 auf 40 Prozent, bei den Mädchen von 39 auf 46 Prozent.
Eltern sind offensichtlich in den vergangenen sechs Jahren toleranter geworden, was die Freizeitbeschäftigungen ihrer Kinder betrifft. Belasteten im Jahr 2000 noch etwa jeden vierten Jugendlichen Verbote von den Eltern in der Freizügigkeit seiner Freizeitaktivitäten, so betraf es im Jahr 2006 nur noch
etwa jeden sechsten.
Einschränkungen bei der Freizeitgestaltung 2000 und 2006 (in Prozent)
ich habe zu wenig Geld
ich habe zu wenig Freizeit
es gibt zu wenig interessante Freizeitangebote
ich weiß nicht, was los ist
es fehlen Clubs, wo man sich treffen kann
meine Eltern verbieten mir manches
2006
ich weiß selbst nicht, wozu ich Lust habe
2000
ich habe Angst vor Prügeleien und Überfällen
meine Eltern haben keine Zeit für mich
ich habe keine festen Freunde
0
10
20
30
40
Quelle: Befragungen Freizeit in Leipzig 2000 und 2006
50
60
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Die nachfolgende Tabelle 4-13 weist die Veränderungen hinsichtlich des verfügbaren Taschengeldes
und des Selbstverdienten im Zeitvergleich aus. Die Angaben wurden auf ganze € gerundet. Im allgemeinen wird ein leichter Anstieg beim Taschengeld und ein stärkerer beim Selbstverdienten sichtbar. Letzterer dürfte jedoch im wesentlichen der diesmal stärkeren Einbeziehung von Berufs- und Fachoberschülern geschuldet sein, die hier unter Umständen auch Lehrlingsentgelte einbezogen haben.
Tab. 4-13 Taschengeld und Selbstverdientes im Zeitvergleich (Median in €)
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Taschengeld
1)
Selbstverdientes
2000
2006
31
75
2000
20
2006
25
20
20
25
25
26
31
100
60
13
20
26
51
15
20
30
50
5
20
51
102
15
29
50
282
20
15
25
30
28
41
75
50
20
20
28
20
24
50
20
26
164
30
35
282
1) nur Personen, die Angaben zu Taschengeld und/oder Selbstverdientem machten
56
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
5 Präferierte Formen der Freizeitgestaltung
Arbeitsgemeinschaften oder Kurse regelmäßig außerschulische Projekte, Workshops über einen
und über einen längeren Zeitraum
begrenzten Zeitraum
Freizeittreffs mit Angeboten wie z.B. Billard,
Tischtennis, Dart
Welche Formen der Freizeitgestaltung nutzt Du?
2006
23%
2000
23%
2006
20%
21%
5%
4%
Jungen
Mädchen
2000
5%
4%
2006
6%
2000
12%
12%
8%
0%
10%
20%
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
30%
40%
50%
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
57
5
Präferierte Formen der Freizeitgestaltung
Freizeitbetätigungen hängen von verschiedenen Bedingungen ab. Eine wichtige Bedingung sind die Interessen, sie motivieren zu entsprechenden Betätigungen. Dies allein sichert allerdings noch keine Aktivitäten. Ebenso wichtig erscheinen für die Jugendlichen die Strukturen von Freizeitangeboten, also in
welcher Art und Weise sie realisiert werden können. Im folgenden soll herausgefunden werden, inwieweit die befragten Jugendlichen bestimmte strukturierte Rahmensetzungen für Freizeitbeschäftigungen
annehmen und inwieweit diese unter Anleitung von Erwachsenen stehen sollten. Außerdem soll ermittelt
werden, in welcher Form Schüler und Schülerinnen bereits selbst aktiv Angebote und Projekte zur Freizeitgestaltung organisiert oder mitgestaltet haben und, damit verbunden, bei welchen weiteren Angeboten und Projekten noch potenzielle Interessen an einer aktiven Mitarbeit vorhanden sind. Diese Erkenntnisse könnten im Sinne eines interessenorientierten Angebots in Schul- und Jugendclubs genutzt werden.
5.1 Feste Strukturen oder lose Angebote
Die Befragung des Jahres 2006 zeigt, dass sich der Trend der vorherigen Befragungen bestätigt. Bei
den befragten Kindern und Jugendlichen ist der Wunsch verbreitet, selbstbestimmend ihre Freizeit gestalten zu können und im wesentlichen auf Angebote ohne Anleitung zurückzugreifen.
Freizeittreffs, in denen man sich ungezwungen vorwiegend freizeitsportlichen Tätigkeiten wie Billard,
Tischtennis oder Dart widmen kann, genießen mehr Zuspruch, als strukturierte Angebote über einen
mehr oder weniger fest vorgegebenen Zeitraum. Das weitgehende Desinteresse an organisierten Freizeitgestaltungen spiegelt sich deutlich in der Antwortkategorie „kenne ich, aber nutze es nicht“ wider.
Generell feststellbar ist, dass die Mehrheit der Jugendlichen die Kenntnis der verschiedenen Freizeitgestaltungsformen bejaht, eine Nutzung aber verneint, und dies vornehmlich bei den strukturierten Angeboten. Zu erwähnen ist darüber hinaus, dass hinsichtlich der mehr oder weniger fest organisierten
Arbeitsgemeinschaften, Kurse oder Projekte im Durchschnitt jeder Dritte nicht im Bilde darüber ist, welche Angebote existieren, unabhängig von dem Interesse an einer Nutzung. Eine verstärkte Informationsbereitstellung seitens der privaten und öffentlichen Träger könnte hier womöglich gegensteuern,
denn eine schlichte, aber notwendige Voraussetzung für die Freizeitgestaltung ist das Wissen darum,
was überhaupt im Angebot ist.
Tab. 5-1
Formen der Freizeitgestaltung
Es gibt verschiedene Formen, wie man seine Freizeit verbringen kann. Einige haben wir im folgenden
angeführt. Welche nutzt Du und welche nutzt Du nicht?
1
nutze ich
2
kenne ich, aber nutze es nicht
3
kenne ich nicht
1
2
Prozent
3
Arbeitsgemeinschaften oder Kurse
regelmäßig und über einen längeren
Zeitraum
18
54
28
außerschulische Projekte, Workshops
über einen begrenzten Zeitraum
10
52
38
Freizeittreffs mit Angeboten wie z. B.
Billard, Tischtennis, Dart
43
45
12
Bei einer differenzierten Betrachtung wird ersichtlich, dass der Zuspruch für Arbeitsgemeinschaften, Projekte und Kurse mit zunehmendem Alter sinkt, während bei den Freizeittreffs in jeder Altersgruppe eine
ähnlich hohe Nutzung zu konstatieren ist (vgl. Tab. 5-2 bis 5-4). Die Gruppe der 18-Jährigen und Älteren
nutzt fast ausschließlich Freizeittreffs. Im Durchschnitt knapp 10 Prozent der Jugendlichen kennen keine
Freizeittreffs, etwa 40 Prozent sind außerschulische Projekte und Workshops unbekannt. Arbeitsgemeinschaften und Kurse sind noch etwa 80 Prozent der unter 14-Jährigen bekannt, mit zunehmendem
Alter verringert sich jedoch dieser Anteil auf 65 Prozent. In letzterer Organisationsform engagieren sich
die Mädchen stärker als die Jungen; Letztere sind dafür etwas häufiger in offenen Freizeittreffs anzutreffen, in denen man seine Freizeitaktivitäten in der Regel ohne Anleitung realisieren kann.
Differenzierend auf die Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften, Kursen und Projekten wirkt der Schultyp.
Gymnasiasten sind deutlich häufiger in derartige Strukturen eingebunden als Mittelschüler und Berufs58
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
schüler. Dies kann an mangelnden Angeboten liegen, da es gerade Schüler der beiden letztgenannten
Schultypen sind, welche am häufigsten die Unkenntnis derartiger Projekte und Kurse angaben. An
Gymnasien sind die Schüler hier offenbar besser informiert bzw. können auf ein breiteres Angebot an
Arbeitsgemeinschaften und Kursen zurückgreifen als Schüler der Mittel- und Berufsschulen. Die stärkere
Beteiligung der Gymnasiasten an Arbeitsgemeinschaften, Kursen und Projekten mag aber auch durch
das ggf. stärkere Bildungsstreben dieser Teilgruppe und die in diesen Strukturen erhofften Lerneffekte
bedingt sein. Die offenen Freizeittreffs nutzen Jugendliche aller Schultypen in etwa gleichermaßen.
Aus weiteren statistischen Berechnungen geht hervor, dass die Zugehörigkeit zu einer Clique die Kenntnis und die Nutzung der genannten Angebote und Einrichtungen erhöht. Insbesondere Freizeittreffs
werden von Schülern mit Cliqueneinbindung doppelt so häufig genutzt, wie von Schülern ohne Einbindung in eine solche Gruppe. Des weiteren nutzen Schüler mit Cliquenzugehörigkeit offene Freizeittreffs
und Projekte über einen begrenzten Zeitraum fast doppelt so häufig wie Jugendliche ohne einen solchen
festen Freundeskreis. Dies zeigt, das der „Mitläufereffekt“ und die „Mund-zu-Mund-Propaganda“ innerhalb von jugendlichen Netzwerken nicht zu unterschätzen sind und durchaus Einfluss auf Kenntnis und
Gestaltung von Freizeitformen haben.
Wenn angestrebt wird, einen Zuwachs für Arbeitsgemeinschaften, Kurse und Projekte zu gewinnen, so
wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit nur gelingen, wenn hier stärker insbesondere an die zuletzt stärker in den Vordergrund gerückten Interessen der Jugendlichen angeknüpft wird. Dass gegenwärtig über
50 Prozent der Jugendlichen angeben, derartige Angebote zu kennen, sie aber nicht zu nutzen, wird
womöglich einem Angebot geschuldet sein, das von Inhalt und Form her eben an den Interessen jedes
zweiten Jugendlichen vorbeigeht bzw. aufgrund erforderlicher finanzieller Eigenbeteiligung nicht angenommen wird. Darüber hinaus wird es auch im Hinblick auf die im Kapitel 4 diskutierten Ergebnisse zur
Informiertheit der jungen Leute nötig sein, eine attraktivere Angebotsvielfalt über geeignete und wirksame Informationswege zu präsentieren.
Tab. 5-2
Formen der Freizeitgestaltung
Es gibt verschiedene Formen, wie man seine Freizeit verbringen kann. Einige haben wir im folgenden
angeführt. Welche nutzt Du und welche nutzt Du nicht?
a) Arbeitsgemeinschaften oder Kurse regelmäßig und über einen längeren Zeitraum
1
nutze ich
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
kenne ich, aber nutze es nicht
3
Anzahl
1
2317
18
1132
1180
13
23
55
53
32
24
300
577
773
656
25
25
17
10
56
51
54
54
19
24
28
35
570
883
822
42
15
31
7
10
53
52
56
48
32
17
36
43
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
2
Prozent
54
kenne ich nicht
3
28
59
Tab. 5-3
Formen der Freizeitgestaltung
Es gibt verschiedene Formen, wie man seine Freizeit verbringen kann. Einige haben wir im folgenden
angeführt. Welche nutzt Du und welche nutzt Du nicht?
b) außerschulische Projekte, Workshops über einen begrenzten Zeitraum
1
nutze ich
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
Tab. 5-4
2
kenne ich, aber nutze es nicht
3
kenne ich nicht
Anzahl
1
2
Prozent
3
2301
10
52
38
1128
1169
9
11
52
53
39
37
295
570
765
660
11
11
10
8
48
54
54
51
41
36
36
41
565
868
828
40
7
15
7
3
51
53
53
53
42
33
40
45
Formen der Freizeitgestaltung
Es gibt verschiedene Formen, wie man seine Freizeit verbringen kann. Einige haben wir im folgenden
angeführt. Welche nutzt Du und welche nutzt Du nicht?
c) Freizeittreffs mit Angeboten wie z. B. Billard, Tischtennis, Dart
1
nutze ich
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
kenne ich, aber nutze es nicht
3
2
Prozent
kenne ich nicht
Anzahl
1
3
2363
43
45
12
1162
1196
46
40
42
48
12
12
300
592
783
676
41
39
45
46
43
48
45
43
16
13
10
11
584
887
846
46
42
41
47
39
44
47
44
48
14
13
10
13
5.2 Anleitung oder Eigenregie
Bezogen auf die unter 5.1 angeführten Formen der Freizeitgestaltung sollten die Jugendlichen angeben,
inwieweit sie sich dabei die Präsenz von „Erwachsenen“ vorstellen könnten oder dies für wünschenswert
hielten.
Durchschnittlich etwa 50 Prozent der Befragten halten die zeitweise Anwesenheit von Erwachsenen als
Ansprechpartner für die beste Lösung (vgl. Tab. 5-5). Knapp jeder Dritte bevorzugt die alleinige Regelung durch die Jugendlichen und jeder fünfte Befragte hält die ständige Anwesenheit von Erwachsenen
für das geeignetste Modell. Unter den Mädchen wird stärker als unter den Jungen gewünscht, dass Erwachsene zeitweise oder dauerhaft zur Verfügung stehen
Betrachtet man das Antwortverhalten der Jugendlichen unter dem Altersaspekt, fällt erwartungsgemäß
auf, dass die unter 14-Jährigen deutlich häufiger als alle anderen Altersgruppen die ständige Anwesenheit von Erwachsenen für Anleitung, Rat oder Hilfestellung bevorzugen. Je älter die Jugendlichen, desto
stärker das Ausmaß der Selbstbestimmtheit über die eigene Freizeitgestaltung. So gaben bei den 18Jährigen und Älteren noch 15 Prozent an, Erwachsene durchgängig als Ansprechpartner zur Verfügung
haben zu wollen, andererseits aber 40 Prozent, die Freizeitgestaltung unabhängig von Erwachsenen
gestalten zu wollen. Dennoch ist festzuhalten, dass bei allen Altersklassen - also auch bei den 18Jährigen und Älteren - der Wunsch nach zeitweiliger Verfügbarkeit von Erwachsenen vorherrscht.
60
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Formen der Freizeitgestaltung, die teilweise oder gänzlich unter der Regie von Erwachsenen erfolgen,
werden am häufigsten von Gymnasiasten bevorzugt. Während Mittel- und Berufsschüler eine stärkere
Eigenregie bei der Freizeitgestaltung präferieren, sind es 76 Prozent der Gymnasiasten, die eine ständige oder partielle Anwesenheit von Erwachsenen als vorteilhaft empfinden. Die Mitgliedschaft in einer
Clique hingegen sorgt für eine deutlich höhere Bestrebung, die Freizeitangebote ohne jede Beteiligung
von Erwachsenen zu regeln.
Tab. 5-5
Anleitung oder Eigenregie
Wir bleiben noch bei den unterschiedlichen Formen der Freizeitgestaltung. Sie können unter Anleitung
von Erwachsenen stehen oder auch nicht. Welche Variante hältst Du für die günstigste?
1
Erwachsene sind die ganze Zeit als
Ansprechpartner anwesend.
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
Erwachsene sind nur zeitweise als
Ansprechpartner anwesend.
3
2
Prozent
49
Die Jugendlichen regeln alles selbst.
Anzahl
1
3
2376
19
1157
1213
18
21
45
54
38
25
311
600
790
661
32
21
15
15
48
50
53
46
19
29
32
39
595
902
833
46
20
22
15
30
43
54
50
30
37
24
35
39
31
In Bezug auf die Anleitungsfunktion der Erwachsenen bei der Freizeitgestaltung lässt sich trotz geteilter
Meinungen der Trend erkennen, dass zumindest eine (zeitweilige) Präsenz in den Freizeitstätten durchaus erwünscht ist. Dies resultiert offenbar nicht ausschließlich aus der Leitungsfunktion von Erwachsenen, sondern ebenso aus deren Funktion als Ansprechpartner bei Problemen und als Sorgetragender für
Ordnung und Sicherheit. Gleichwohl muss als allgemeine Konsequenz gefordert werden, dass Freizeitangebote sowohl strukturiert als auch unstrukturiert, sowohl mit als auch ohne Anleitung verfügbar sein
müssen, um möglichst alle Gruppen der Jugendlichen anzusprechen.
5.3 Gestaltungsbereitschaft: Aktivist oder Passivist
Im weiteren Verlauf der Befragung sollten die Schüler angeben, ob sie bereits Angebote oder Projekte
selbst organisiert oder mitgestaltet haben bzw. Interesse daran hätten, dies zu tun.
Wie bereits unter 5.2 ermittelt wurde, ist in etwa jeder Dritte der Meinung, dass die Freizeitgestaltung
selbstbestimmend, allein durch die Jugendlichen erfolgen sollte. Ebenso jeder Dritte hat sich in der Tat
bereits in dieser Weise erprobt und selbst Projekte organisiert oder mitgestaltet (vgl. Tab. 5-6). Hinzu
kommen weitere 24 Prozent, welche sich gerne einmal bei einer selbstständigen Projektorganisation
aktiv einbringen würden. Mädchen zeigen dabei ein höheres Engagement und einen größeren Willen zu
selbstständiger Organisation als ihre männlichen Mitschüler.
Im weiteren zeigt sich mit steigendem Alter (und der damit in der Regel auch zunehmenden Selbstständigkeit) auch eine steigende Bereitschaft, in dieser Weise aktiv die eigene Freizeitgestaltung zu steuern.
Bei einer Betrachtung nach Schultypen zeigen demzufolge erwartungsgemäß Berufsschüler die höchste
Aktivität und Gymnasiasten die höchste Bereitschaft für selbstständige Projektvorhaben. Mittelschüler
und Förderschüler verhalten sich, auch weil im Durchschnitt jünger als die Vergleichsgruppen, hierbei
merklich passiver: Etwa 70 Prozent von ihnen gaben an, noch nie irgendein Ereignis selbst organisiert
zu haben.
Die Mitgliedschaft in einer Clique wirkt förderlich auf das eigene Engagement. So ist bei Befragten mit
Cliquenzugehörigkeit eine höhere aktive Beteiligung bei Projekten feststellbar (40 Prozent) als bei Schülern ohne Einbindung in eine solche Gruppe (27 Prozent).
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
61
Tab. 5-6
Selbstständige Projektorganisation
Hast Du Angebote oder Projekte schon einmal selbst organisiert oder mitgestaltet oder würdest Du es gern tun?
1
ja
2
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
nein, würde aber gern
3
nein, möchte auch nicht
Anzahl
1
2
Prozent
24
3
2412
34
1184
1222
32
36
21
27
46
36
312
605
796
685
24
33
36
39
31
27
25
18
45
40
40
43
597
903
863
49
31
33
38
27
24
29
19
22
45
38
42
51
41
Selbstständige Aktivität nach Cliquenzugehörigkeit
%
Ja, ich habe bereits Angebote/Projekte selbst organisiert oder mitgestaltet
50
40
30
20
10
0
mit Cliquenzugehörigkeit
ohne Cliquenzugehörigkeit
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Ein Mangel an verfügbaren finanziellen Mitteln dürfte im übrigen kein Grund dafür sein, sich mit eigenen
Aktivitäten zurückzuhalten. Auch von denjenigen Jugendlichen, die Geldmangel als Freizeitbeschränkung beklagten, hatten bereits 36 Prozent eigene Projekte durchgeführt und weitere 24 Prozent erklärten
sich dazu bereit.
Tab. 5-7
Nummer
1
2
3
Kategorien und Inhalte selbst organisierter Projekte und Angebote
Kategorie
Feiern (Geburtstage, Dorffeste, Hochzeit, Jugendweihe, Weihnachtsfeiern usw.),
Treffs mit Freunden (Kino, Brunch usw.), Partys
Jugendcamps/Reisen/Urlaub, Klassenfahrt organisieren, Konzerte, Radtouren (z.B.
in Sport und Biologie), Schulfeste, Tagesausflüge
Sportliche Projekte
Sportreffs und –veranstaltungen, Sportturniere, Sportvereinsfeiern, (Sport-)Räume/
-gelände aufbauen/gestalten, Training/Unterrichten, Fan-Projekte/Treffs
4
5
6
7
8
62
Inhalt
Geselliges Beisammensein (privat)
Gemeinsame Unternehmungen
(schulisch/außerschulisch)
Kulturelle/künstlerische/
handwerkliche Projekte,
Arbeitsgemeinschaften
Umweltprojekte
(Moderne) Medien
Managen von Einrichtungen/Veranstaltungen
Chor, Kunst-/Töpfer-/Mal-/Bastel-AG, Musikband, Singekreis, Tanzgruppe, Theatergruppe, Fremdsprachen, Infostände/Ausstellungen/Plakate, sonstige AG’s oder Projekte, Tuning (technisches/optisches Verändern von Fahrzeugen)
Schulgestaltung, Wohngebietsverschönerungen, Pfadfinder, Naturschutz
Filmen/Video/Foto, Musik mixen(DJ), (Schul)-Homepage, Computer (programmieren), Schulzeitung/Reportagen, Netzwerke (LAN-Party)
Elfer-Rat, Fasching organisieren, Abiball/Abschlussfeiern, Klassentreffen, Schulbibliothek, Schuldisco (Theke, Einlass), Schüler(-internet-)café, Schülerfirma (z.B. Reisebüro), Schul-/Jugendclub, Schüleraustausch
Mitarbeit in Parteien, Or- christliche/Kirchenvereine, DLRG/DRK, freiwillige Feuerwehr, politische Organisatioganisationen, Verbänden, nen/Projekte, Schülerrat, Tier(-schutz-)projekte, Umfragen/Diskussionsrunden,
Vereinen
3. Welt+Armen-Projekte (Spenden), Betroffenenvereine (Drogen, Schwangere),
Demos
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Im weiteren gaben die Jugendlichen an, welche Projekte und Angebote sie im einzelnen bereits organisiert haben gern organisieren würden. Diese wurden der besseren Übersicht halber acht Kategorien
zugeordnet (vgl. Tab. 5-7).
Insgesamt machten 712 Befragte dazu Angaben, welche Projekte oder Angebote bereits organisiert
wurden. Weitere 249 Jugendliche führten an, noch keine Projekte selbst gestaltet zu haben, gaben aber
Auskunft, in welchen inhaltlichen Bereichen sie das gern tun würden.
Tabelle 5-8 gibt einen Überblick über Art und Häufigkeiten bereits vollzogener Projekte. Die meisten
Nennungen erhielten kulturelle/künstlerische/handwerkliche Projekte, gefolgt von der Mitgestaltung von
privatem geselligem Beisammensein (diverse Feiern und Partys organisieren). Männliche Befragte waren bisher stärker im Bereich der sportlichen Projekte und bei (modernen) Medien aktiv als Mädchen.
Deren Steckenpferd wiederum scheinen kulturelle, künstlerische und handwerkliche Projekte sowie das
Managen/Organisieren von Einrichtungen und Veranstaltungen zu sein. Bei einer altersmäßigen Betrachtung fällt auf, dass gemeinsame Unternehmungen, Sportprojekte und die Mitarbeit in Verbänden/Vereinen in allen Altersgruppen etwa ähnlich häufig realisiert wurden. Während kulturelle, künstlerische und handwerkliche Projekte bisher eher von jüngeren Befragten organisiert wurden, waren die Älteren stärker in Medienprojekte integriert und übernahmen häufiger das Organisieren/Managen von Einrichtungen und Veranstaltungen. Diese Altersabhängigkeiten schlagen auch bei einer Differenzierung
nach Schultypen durch. Insgesamt erwiesen sich Mädchen aktiver als Jungen.
Anmerkung: Die Zahl der Nennungen aus dem Bereich der Förderschule reichte für eine gesonderte
Ausweisung in den Tabellen 5-8 und 5-9 nicht aus.
Tab. 5-8
Bereits selbst organisierte/gestaltete Projekte
Wenn Du schon irgendwelche Angebote oder Projekte selbst organisiert oder mitgestaltet hast: Was für
Angebote/Projekte waren das?
1
geselliges Beisammensein (privat)
4
7
sportliche Projekte
5
Managen von Einrichtungen /Veran- 8
staltungen
Befragte
Anzahl
2
1
gemeinsame Unternehmungen
3
(schulisch, außerschulisch)
Umweltprojekte
6
Mitarbeit in Parteien, Organisationen,
Verbänden, Vereinen
2
3
4
kulturelle/künstlerische/handwerkliche
Projekte
(moderne) Medien
5
6
7
8
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
712
31
19
32
22
5
13
15
15
324
387
32
29
14
22
22
41
31
14
2
6
17
9
9
20
11
18
61
168
250
231
25
36
29
31
20
15
21
19
41
40
32
24
21
27
19
21
5
8
4
2
8
5
16
16
13
7
16
21
15
13
17
15
146
265
290
37
27
31
12
23
18
36
35
28
26
22
19
3
6
4
11
12
16
10
13
20
12
15
16
Tabelle 5-9 gibt Auskunft darüber, welche Projektinhalte in welcher Häufigkeit von Jugendlichen angestrebt werden, die bisher diesbezüglich noch nicht aktiv waren, aber interessiert sind. Ersichtlich ist, dass
bei den kulturellen/künstlerischen/handwerklichen Projekten das höchste Potenzial vorliegt, gefolgt von
Sportprojekten und dem Organisieren von geselligem Beisammensein. Bemerkenswert ist die relativ
starke Bereitschaft der jungen Mädchen, sich in Vereine, Verbände oder Parteien einzubringen. Gymnasiasten teilten insgesamt häufiger Wunschprojekte mit als Schüler der anderen Schultypen.
Sowohl bei den bereits realisierten als auch den beabsichtigten Projekten fällt auf, dass eine offensichtlich enge Beziehung zu den im Kapitel 2 dieses Berichtes vorgestellten Interessen und ihrer unterschiedlichen Ausprägung in Abhängigkeit von Geschlecht und Alter besteht.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
63
Tab. 5-9
Beabsichtigte Projekte
Wenn Du irgendwelche Angebote oder Projekte gern selbst organisieren oder mitgestalten würdest: Was für
Angebote/Projekte sollten das sein?
1
geselliges Beisammensein (privat)
4
7
sportliche Projekte
5
Managen von Einrichtungen /Veran- 8
staltungen
Befragte
Anzahl
2
gemeinsame Unternehmungen
3
(schulisch, außerschulisch)
Umweltprojekte
6
Mitarbeit in Parteien, Organisationen,
Verbänden, Vereinen
1
2
3
4
kulturelle/künstlerische/handwerkliche
Projekte
(moderne) Medien
5
6
7
8
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
249
22
12
36
25
6
9
6
20
104
145
23
22
13
12
36
43
31
21
8
6
17
3
6
6
12
26
49
70
75
54
12
29
17
31
14
10
12
13
37
27
47
31
31
24
23
24
12
7
3
6
10
7
8
11
2
10
4
6
22
16
23
20
58
130
58
19
18
36
14
12
12
31
39
33
26
28
17
7
7
5
9
8
12
7
5
5
19
22
16
Projekte/Aktivitäten, die bereits organisiert wurden bzw. für die Interesse besteht
kulturelle/künstlerische/handwerkliche
Projekte
geselliges Beisammensein (privat)
sportliche Projekte
Mitarbeit in Parteien, Organisationen,
Verbänden, Vereinen
gemeinsame Unternehmungen
(schulisch/außerschulisch)
(moderne) Medien
Managen von
Einrichtungen/Veranstaltungen
habe ich schon gemacht
Umweltprojekte
0
10
20
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
30
40
50
würde ich gern machen
60
70 %
80
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
5.4 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006
In Bezug auf die präferierten Formen der Freizeitgestaltung lassen sie keine wesentlichen Veränderungen feststellen. Nach wie vor werden von Jugendlichen aller Altersgruppen die offenen Freizeittreffs bevorzugt (vgl. Tab. 5-10). Die strukturierten und organisierten Arbeitsgemeinschaften, Kurse oder Projekte
halten hingegen das vergleichsweise niedrigere Niveau von 2000. Auffallend ist, dass die Kenntnisse
aller drei Angebotsformen im Vergleich zu 2000 einen rückläufigen Trend verzeichnen. Bemerkenswert
darüber hinaus dürfte jedoch sein, dass sowohl 2000 als auch 2006 etwa die Hälfte der Befragten mit
den hier präsentierten Formen der Freizeitgestaltung offenbar nichts anzufangen weiß. Es stellt sich
demgemäß auch die Frage, ob derartige Angebote noch zeitgemäß sind. Auch hier wird sich ein Blick
auf die (veränderte) Interessenskala der jungen Leute und die bevorzugten Arten der Freizeitverbringung
lohnen.
64
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 5-10 Formen der Freizeitgestaltung - Zeitvergleich
Es gibt verschiedene Formen, wie man seine Freizeit verbringen kann. Einige haben wir im folgenden angeführt.
Welche nutzt Du und welche nutzt Du nicht?
1
nutze ich
2
kenne ich, aber nutze es nicht
1
3
kenne ich nicht
2
Prozent
3
2000
2006
2000
2006
2000
2006
Freizeittreffs mit Angeboten wie z.B.
Billard, Tischtennis, Dart
44
43
47
45
9
12
Arbeitsgemeinschaften oder Kurse
regelmäßig und über einen längeren
Zeitraum
20
18
59
54
21
28
außerschulische Projekte, Workshops
über einen begrenzten Zeitraum
9
10
57
52
34
38
Nach wie vor wollen etwa drei von zehn Jugendlichen in ihrer Freizeit alles selbst in die Hand nehmen.
Etwa jeder zweite Befragte bevorzugt die Alternative, auf Erwachsene zumindest zeitweise als Ansprechpartner nicht zu verzichten. Der Anteil der Jugendlichen, der Erwachsene als ständige Ansprechpartner schätzt, erreicht 2006 wie 2000 den geringsten Wert von etwa 20 Prozent.
Die Bereitschaft, selbstständige Projekte zu organisieren, bestätigt die Ergebnisse von 2000. Jeder dritte
Befragte gab an, schon einmal diesbezüglich aktiv geworden zu sein, jeder vierte möchte das künftig
gern tun. Der Anteil jener Jugendlichen, welche noch nie eigenverantwortlich ein Angebot mitgestaltet
haben und dies auch künftig nicht wollen, erreicht erneut etwa 40 Prozent.
Im Interesse einer erfolgsorientierten Jugendarbeit in den Freizeiteinrichtungen als wichtigem Sozialisationsfeld scheint folgendes beachtenswert: Ein größerer Teil der Jugendlichen ist offenbar durchaus gewillt, Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen, auch mit der gleichen Autonomie wie Erwachsene.
Sie möchten lernen, sich selbst zu organisieren, Erfahrungen und Kompetenzen zu gewinnen, und sie
möchten nach einem erfolgreichen Projekt stolz darauf sein, etwas bewirkt zu haben. Sofern junge Leute
von den Wirkungen und den Ergebnissen ihres Wirkens überzeugt scheinen, sind sie auch willens,
selbst aktiv zu werden. Sozialpädagogische Konzepte sollten daher vorstrukturierte und zugleich offene
Räume anbieten, wo Engagement und Einsatz nahe gelegt wird, aber ohne die Vorschrift, in welche
Richtung sich ein Projekt zu entwickeln habe. Dabei sollte auf einen Erwartungsdruck seitens Erwachsener verzichtet werden und eine eventuelle Betreuung, wenn angebracht, eher unter der Anleitung älterer (erwachsener) Jugendlicher erfolgen.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
65
66
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
6 Mitgliedschaften und Zugehörigkeiten
Mitgliedschaft in Verbänden, Arbeitsgemeinschaften oder Jugendgruppen
Sportgruppe/-verein
Schul-AG
Musikgruppe, Orchester,
Band
Tanzgruppe/-verein
2006
2000
christl. Jugendgruppe/junge
Gemeinde
Gesangverein, Chor
Laienspiel, Theatergruppe
Jugendverband
politische
Gruppe/Organisation
Naturschutzgruppe/-verein
0%
10%
20%
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
30%
40%
50%
60%
70%
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
67
6
Mitgliedschaften und Zugehörigkeiten
Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit, sich in mehr oder minder mitgliedsgebundene Freizeitangebote zu integrieren. Diese Angebote sind überwiegend durch regelmäßige Freizeitaktivitäten in weniger bis stark strukturierten Gruppen gekennzeichnet und erfordern ein gewisses Maß an Engagement.
Im Abschnitt 6.1 wird die Beteiligung an solchen Freizeitangeboten wie beispielsweise Vereinen oder
Arbeitsgemeinschaften dargestellt. Anschließend werden im Abschnitt 6.2 die weniger strukturierten
Cliquen betrachtet, in denen die Befragten Teile ihrer Freizeit verbringen und aktiv gestalten. In diesem
Abschnitt richtet sich die Betrachtung auf die gemeinsame Freizeitgestaltung in einer Clique an sich,
ungeachtet dessen, dass die Aktivitäten innerhalb einer Clique keiner konkreten inhaltlichen Struktur
folgen, wie es in einem Verein oder einem Verband der Fall wäre. Das Kapitel endet mit einem Vergleich
der Befragungen 2000 und 2006.
6.1 Mitgliedschaften in Vereinen, Arbeitsgemeinschaften und Jugendgruppen
Im Jahr 2006 erfreuten sich ähnlich wie schon sechs Jahre zuvor die Sportgruppen bzw. Sportvereine
besonders großer Beliebtheit. Mit 62 Prozent sind sie die mit Abstand am häufigsten genannte mitgliedsgebundene Freizeitaktivität der befragten Schülerinnen und Schüler. An zweiter bis vierter Stelle
folgen mit 16 bzw. 15 Prozent und also mit großem Abstand die Schul-Arbeitsgemeinschaften (SchulAG), die Tanzgruppen und -vereine sowie Musikgruppen, Orchester und Bands. Wiederum mit Abstand
auf den Folgeplätzen sind christliche Jugendgruppen/junge Gemeinde mit 11 Prozent und Gesangsvereine/Chöre mit 10 Prozent zu finden. Schlusslichter bilden wie im Jahr 2000 Jugendverbände (z.B. Feuerwehr oder Jugendrotkreuz), Naturschutzgruppen/-vereine sowie politische Gruppen und Organisationen. Es kann an dieser Stelle bereits vorweggenommen werden, dass die Mitgliedschaften in einer Reihe der hier behandelten Vereine und Verbände im Vergleich zum Jahr 2000 angewachsen sind.
Tab. 6-1
Mitgliedschaften in Verbänden, Arbeitsgemeinschaften und Jugendgruppen
Es gibt viele Verbände, Arbeitsgemeinschaften und Jugendgruppen.
In welchen machst Du derzeit regelmäßig mit?
Verband, AG, Jugendgruppe
Prozent
Sportgruppe/-verein
62
Schul-AG
16
Tanzgruppe/-verein
15
Musikgruppe, Orchester, Band
15
christliche Jugendgruppe/junge Gemeinde
11
Gesangverein, Chor
10
Laienspiel, Theatergruppe
4
Jugendverband (z. B. Feuerwehr, Jugendrotkreuz)
3
Naturschutzgruppe/-verein
2
politische Gruppe/Organisation
etwas anderes
2
15
Bereits in den Kapiteln 2.1 und 3.1 dieses Berichtes war erkennbar, dass ein hohes Interesse an sportlichen Aktivitäten besteht und sich dieses Interesse mit den angegebenen Freizeitaktivitäten der Kinder
und Jugendlichen auch weitgehend deckt. 62 Prozent der befragten Schüler gaben an, sich mindestens
mehrmals wöchentlich sportlich zu betätigen (vgl. Kapitel 3.1, Tab. 3-1). Es liegt die Vermutung nahe,
dass diese Aktivitäten häufig im Rahmen einer mitgliedsbezogenen Sportgruppe bzw. eines Sportvereines ausgeübt werden. Das zwar gewachsene aber vergleichsweise zum Sportbereich noch geringe Interesse an künstlerischen und musischen Aktivitäten schlägt sich analog in den geringeren Beteiligungen
in derartigen Vereinen nieder. Aus dieser Sicht sind offensichtlich keine gravierenden Differenzen zwischen Interessen und vereinsbezogenen Mitgliedschaften erkennbar. Von denjenigen Jugendlichen, die
sehr starkes Interesse am Sporttreiben äußerten, sind auch 74 Prozent Mitglied in einem Sportverein.
Gut die Hälfte derjenigen mit sehr starkem Interesse am Musizieren sind Mitglied einer Musikgruppe,
eines Orchesters oder einer Band. Von denjenigen, die gern selbst Theater spielen möchten, sind etwa
40 Prozent Mitglied in einer Laienspiel- oder Theatergruppe.
68
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Mitgliedschaften in Vereinen, Verbänden und Jugendgruppen unterliegen zum Teil geschlechtsspezifischen Unterschieden. Jungen sind mit 71 Prozent deutlich häufiger Mitglied in einer Sportgruppe bzw. in
einem Sportverein. Mädchen hingegen konzentrieren sich stärker auf künstlerische und musische Vereine und Gruppen. Besonders im Bereich Tanz und Gesang dominieren die Mädchen gegenüber den
Jungen. Auch diese Befunde korrespondieren mit den bereits diskutierten Interessenausprägungen und
Tätigkeiten. In anderen Bereichen gibt es hingegen kaum geschlechtsspezifische Abweichungen.
Die Zugehörigkeit zu einer Sportgruppe bzw. zu einem Sportverein ist in allen Altersgruppen dominierend. Hinsichtlich der künstlerischen und musischen Vereine existieren nur geringfügige Altersabweichungen, die ab 18-Jährigen sind hier jedoch vergleichsweise seltener vertreten. Christliche Jugendgruppen und Schul-AG haben den größten Zuspruch bei den unter 14-Jährigen. 18-Jährige und Ältere
sind häufiger als die Vergleichsgruppen in politischen Gruppen und Organisationen vertreten. Ausländische Befragte sind anteilig stärker als deutsche in Sportvereinen und Tanzgruppen vertreten. Das korrespondiert unter anderem mit den bereits im Kapitel 3 angezeigten häufigeren sportlichen Aktivitäten
der ausländischen Jugendlichen. Gymnasiasten sind häufiger in künstlerische und musische Vereine
sowie christliche Jugendgruppen integriert.
Bereits im Jahr 2000 wurde deutlich, dass die finanzielle Situation der Eltern offenbar von Einfluss auf
die Mitgliedschaft der Jugendlichen in Vereinen bzw. Verbänden ist. Auch im Jahr 2006 zeigt sich, dass
Kinder nichtberufstätiger Eltern deutlich seltener in Sportvereinen und tendenziell auch in Tanzgruppen/
-vereinen vertreten sind. In beiden Fällen dürften die erforderlichen Mitgliedsbeiträge und die zu beschaffende Sportkleidung finanzielle Barrieren darstellen. Insoweit wären kostenfreie Mitgliedschaften in
Vereinen und Unterstützung bei der Beschaffung von Sportkleidung für Jugendliche aus sozial schwachen Elternhäusern geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Freizeitmöglichkeiten dieser Teilgruppe der Jugendlichen. In anderen Bereichen zeigt sich der Einfluss der Berufstätigkeit der Eltern nicht
mehr – im Jahr 2000 war das noch der Fall.
Tendenziell könnte auch ein Zusammenhang zwischen der Geschwistersituation und der Mitgliedschaft
in kostenintensiveren Vereinen/Verbänden vermutet werden. Immerhin sind Einzelkinder häufiger in
Sportvereinen Mitglied als Geschwisterkinder. Allerdings sind die Unterschiede relativ gering. Insgesamt
ist offensichtlich die finanzielle Situation des Elternhauses nicht mehr in dem Maße wie noch vor sechs
Jahren eine wesentliche Bedingung für die Vereins- und Verbandsmitgliedschaft der Jugendlichen.
Tab. 6-2
Mitgliedschaften
Es gibt viele Verbände, Arbeitsgemeinschaften und Jugendgruppen.
In welchen machst Du derzeit regelmäßig mit? (Mehrfachnennungen möglich )
1
4
Sportgruppe / -verein
Gesangverein, Chor
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2
5
Tanzgruppe / -verein
Laienspiel, Theatergruppe
Anzahl
1
2
1667
62
15
859
803
71
51
6
26
267
474
545
373
62
62
61
62
1572
90
3
4
5
10
4
13
18
5
15
2
7
17
19
16
9
16
15
17
14
10
11
12
5
5
5
4
3
61
68
15
22
15
17
10
10
4
4
408
773
456
30
59
63
64
37
16
20
8
17
8
20
14
10
3
17
4
0
3
6
3
7
424
1240
65
60
16
15
14
16
7
11
4
4
1220
349
88
63
61
45
16
14
10
16
13
18
9
11
10
4
4
5
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
3
Prozent
15
Musikgruppe, Orchester, Band
69
Tab. 6-2
Mitgliedschaften (Fortsetzung)
Es gibt viele Verbände, Arbeitsgemeinschaften und Jugendgruppen.
In welchen machst Du derzeit regelmäßig mit? (Mehrfachnennungen möglich)
6
Naturschutzgruppe / -verein
9
Jugendverband (z.B. Feuerwehr,
Jugendrotkreuz)
Befragte
Anzahl
7
christliche Jugendgruppe / junge
Gemeinde
10 Schul-AG
6
7
8
8
politische Gruppe / Organisation
11 etwas anderes
9
10
11
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
1667
2
11
2
3
16
15
859
803
2
2
9
13
3
1
4
2
14
18
15
15
267
474
545
373
3
1
1
2
16
10
11
8
0
1
3
5
3
4
3
4
26
20
14
5
12
17
14
17
1572
90
2
3
11
7
2
0
3
2
16
18
15
12
408
773
456
30
1
1
2
7
6
14
8
13
1
2
4
3
3
3
5
0
19
21
3
30
20
12
16
23
424
1240
2
2
8
12
2
2
5
3
17
15
15
15
1220
349
88
1
2
3
11
9
13
3
2
0
3
4
2
16
15
18
15
17
16
6.2 Zugehörigkeit zu Cliquen
Im Zusammenhang mit der Befragung Freizeit in Leipzig 2006 steht der Begriff „Clique“ für eine geschlossene Gruppe, sozusagen einen „festen“ Freundeskreis, in dessen Rahmen gemeinsame, regelmäßige Freizeitaktivitäten durchgeführt werden. Solche Gruppen bilden sich in der Regel aufgrund gemeinsamer Interessen und zeichnen sich durch relativ enge soziale Beziehungen innerhalb des Gruppengefüges aus.
In der Befragung des Jahres 2006 gab über die Hälfte der Befragten an, einer Clique anzugehören. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Kinder und Jugendliche die Zugehörigkeit zu informellen Gruppen
präferieren. Die durchschnittliche Cliquen-Größe hat sich im Vergleich zur vorangegangen Freizeitstudie
leicht verringert. Auffällig ist, dass Mädchen mit 61 Prozent häufiger einer Clique angehören als Jungen.
Dafür ist bei den Jungen der Durchschnittswert der Cliquen-Größe etwas höher als bei den Mädchen.
Betrachtet man die Altergruppen, so scheint die Zugehörigkeit zu Cliquen vornehmlich in den Altersgruppen der 14- bis 17-Jährigen ausgeprägt zu sein. Das hängt mit der in diesem Altersabschnitt beschleunigten körperlichen Entwicklung (Akzeleration) zusammen, die häufig von Minderwertigkeitsgefühlen und fundamentalen Ängsten begleitet wird und auf der Suche nach der eigenen Identität zur Orientierung an der Gleichaltrigen-Gruppe (Peer Group) drängt. Hier besteht die Möglichkeit, soziale Beziehungen aufzubauen. Die Mitgliedschaft in einer Gruppe stärkt das Vertrauen und Zugehörigkeitsgefühl von
Jugendlichen. Auch die durchschnittliche Cliquengröße scheint mit zunehmendem Alter anzusteigen
(vgl. Tab. 6-3). Bezogen auf den Schultyp, sind Mittelschüler am häufigsten Mitglied in einer Clique. Die
Nationalität der Jugendlichen übt offensichtlich kaum Einfluss auf die Zugehörigkeit zu Cliquen aus. Mit
einer Durchschnitts-Mitgliedergröße von 11,8 sind die Cliquen der befragten Gymnasiasten am kleinsten, was auch schon in der Befragung des Jahres 2000 der Fall war.
Weiterhin ergab sich, dass Jugendliche, deren Eltern nicht beruftätig sind, seltener einer Clique angehören als die Vergleichsgruppen. Dieser Befund dürfte jedoch strukturell bedingt sein: Die Gruppe wies ein
höheres Durchschnittsalter auf, wo die Zugehörigkeit zu Cliquen wieder zurückgeht.
70
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 6-3
Zugehörigkeit zu einer Clique - Größe der Clique
Gehörst Du einer festen Clique an? - Wenn Du einer festen Clique angehörst:
Wie viele Jugendliche gehören (etwa) dazu?
Befragte
Anzahl
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2408
Anteil Zugehörigkeit zu Cliquen
in Prozent
58
Durchschnittswert der
Cliquen-Größe
1177
1225
55
61
15,8
13,1
309
604
796
685
57
62
63
50
8,4
13,7
15,3
16,8
2285
114
58
54
14,4
14,3
593
904
862
49
65
58
53
51
14,2
11,8
17,5
15,3
1687
535
166
60
58
46
14,0
14,8
16,7
14,4
Cliquen-Zugehörigkeit in Abhängigkeit vom Freizeitumfang
Prozent
64
62
63
60
60
58
58
56
54
52
53
50
48
bis 3
4
5
6 und mehr
Stunden
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Je mehr Freizeit die Kinder und Jugendlichen zur Verfügung haben, um so höher ist zumindest tendenziell die Mitgliedschaft in einer Clique. Diese Tatsache ist aber vermutlich eher durch den Zeitaufwand zu
erklären, den Unternehmungen im Freundeskreis in Anspruch nehmen.
In den Kapiteln 2 und 3 waren die Freizeitinteressen und Freizeitbetätigungen der befragten Schüler
betrachtet worden. Im folgenden soll der mögliche Zusammenhang zwischen der Cliquenzugehörigkeit
und dem spezifischen Freizeitverhalten der Jugendlichen analysiert werden. In Tabelle 6-4 zeigt sich,
dass alle Freizeitaktivitäten, die vorrangig gemeinschaftlich orientiert sind, auch häufiger von Jugendlichen ausgeführt werden, die Mitglied in einer Clique sind. Auffällig wird z.B., dass sowohl das Interesse,
eine Disco zu besuchen, als auch die Häufigkeit der Discobesuche bei Angehörigen von Cliquen höher
ist als in der Vergleichsgruppe. Auch beim Interesse an gemeinsamen Outdoor-Aktivitäten und dessen
Umsetzung wird ein Zusammenhang mit der Cliquen-Zugehörigkeit sichtbar. Des weiteren ist das Interesse daran, mit Freunden zu feiern, in Cliquen häufiger „sehr stark“ ausgeprägt und wird hier auch häufiger realisiert. Diese Befunde sind auf das eingangs schon angesprochene Zusammengehörigkeitsgefühl und die häufig auch festen freundschaftlichen Beziehungen innerhalb einer Clique zurückzuführen.
Schüler ohne feste Cliquenzugehörigkeit weisen demgegenüber ein größeres Interesse für Aktivitäten
innerhalb der eigenen Familie auf, ohne dies allerdings auch entsprechend umzusetzen.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
71
Tab. 6-4
Freizeitverhalten nach Cliquenzugehörigkeit
Befragte
Gesamt
Clique
keine Clique
Befragte
Gesamt
Clique
keine Clique
Befragte
Gesamt
Clique
keine Clique
Befragte
Gesamt
Clique
keine Clique
Befragte
Gesamt
Clique
keine Clique
Befragte
Gesamt
Clique
keine Clique
Befragte
Gesamt
Clique
keine Clique
Befragte
Gesamt
Clique
keine Clique
72
Anzahl
2428
1396
1007
sehr stark
17
20
12
Anzahl
2419
1392
1003
(fast) täglich
1
2
1
Anzahl
2430
1398
1007
sehr stark
37
47
24
Anzahl
2416
1392
1001
(fast) täglich
21
29
10
stark
19
21
16
2425
1395
1005
Anzahl
2417
1391
1003
(fast) täglich
3
5
2
Anzahl
2427
1395
1007
sehr stark
11
9
14
Anzahl
2417
1390
1004
(fast) täglich
3
2
3
schwach
17
15
19
Aktivität: zur Disco gehen
mehrmals in der
mehrmals im
mehrmals im
Woche
Monat
Jahr
6
27
23
7
32
23
4
20
23
Interesse: mit Freunden draußen herumziehen
stark
mittel
schwach
34
20
6
33
16
3
35
27
11
Aktivität: mit Freunden draußen herumziehen
mehrmals in der
mehrmals im
mehrmals im
Woche
Monat
Jahr
38
27
8
42
21
5
32
35
13
Anzahl
sehr stark
48
59
34
Interesse: zur Disco gehen
mittel
23
23
23
stark
31
28
35
Interesse: mit Freunden feiern
mittel
schwach
15
4
10
2
20
7
Aktivität: mit Freunden feiern
mehrmals in der
mehrmals im
mehrmals im
Woche
Monat
Jahr
20
44
26
25
47
20
12
40
34
Interesse: in der Familie etwas unternehmen
stark
mittel
schwach
25
41
16
23
44
17
29
37
14
Aktivität: mit der Familie etwas unternehmen
mehrmals/
mehrmals/
mehrmals/
Woche
Monat
Jahr
12
45
32
13
44
34
12
47
31
sehr schwach
24
20
31
seltener/
nie
43
36
52
sehr schwach
2
1
4
seltener/
nie
5
3
9
sehr schwach
2
1
3
seltener/
nie
6
3
11
sehr schwach
7
7
6
selten/
nie
7
7
7
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
6.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006
Der Vergleich der Freizeitstudien 2000 und 2006 zeigt, dass in beiden Jahren die Mitgliedschaft in einer
Sportgruppe bzw. in einem Sportverein mit größter Häufigkeit genannt wurde. So gaben im Jahr 2000
von den befragten Schülern 64 Prozent an, einem Sportverein anzugehören. Im Jahr 2006 waren es 62
Prozent der Befragten.
Weiterhin geht aus den Daten hervor, dass mehrere der angeführten Vereine und Verbände in der Befragung 2006 stärker frequentiert werden als noch sechs Jahre zuvor. Das betrifft im besonderen die
künstlerisch-musischen Bereiche. Hier schlägt sich offensichtlich auch das eingangs im Zeitvergleich
nachgewiesene höhere Interesse nieder. Auch die Mitgliedschaft in christlichen Jugendgruppen/jungen
Gemeinden hat sich im Vergleich zum Jahr 2000 leicht erhöht. Ein Rückgang ist bei den Schul-AG zu
verzeichnen. Schlusslichter bilden erneut die Jugendverbände (z. B. Feuerwehr oder Jugendrotkreuz),
Naturschutzgruppen/-vereine und politische Gruppen bzw. politische Organisationen.
Hinsichtlich des Datenvergleichs der Mitgliedschaften in den Jahren 2000 und 2006 ist anzumerken,
dass die im Bericht zur Freizeitbefragung 2000 ausgewiesenen Daten zur Mitgliedschaft nach einer anderen Methodik berechnet worden waren. Um einen exakten Vergleich zu ermöglichen, erfolgte eine
Neuberechnung nach derselben Methodik, wie sie nun bei der Auswertung der Daten von 2006 verwendet wurde. Demzufolge weichen die nachfolgend angeführten Angaben für Mitgliedschaften im Jahr
2000 von jenen im Bericht „Freizeit in Leipzig 2000“ ab.
Vergleich Mitgliedschaften 2000 und 2006
Sportverein
Schul-AG
Tanzgruppe
Musikgruppe
junge Gemeinde
2006
Chor
2000
Theatergruppe
Jugendverband
Naturschutzverein
politische Gruppe
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
Prozent
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006
Tab. 6-5
1
4
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Zeitvergleich Mitgliedschaften nach Geschlecht und Beruftätigkeit der Eltern
Sportgruppe/-verein
christliche Jugendgruppe/ junge
Gemeinde
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2
5
Tanzgruppe/-verein
Schul-AG
1
2
3
3
2000
2006
Prozent
7
10
2000
2006
2000
2006
64
62
9
15
73
54
71
51
4
14
6
26
2
14
65
61
52
63
61
45
10
9
2
16
14
10
8
6
4
Gesangverein, Chor
4
5
2000
2006
2000
2006
9
11
21
16
5
15
7
11
9
13
20
23
14
18
9
11
10
9
8
14
11
9
13
21
19
34
16
15
18
Geschlechtsspezifische Unterschiede sind sowohl 2000 als auch 2006 in ähnlichem Ausmaß erkennbar.
Beispielsweise dominieren die Jungen beide Male in Sportgruppen/-vereinen, Mädchen bevorzugen hingegen eher künstlerische und musische Vereine und Gruppen. Die Berufstätigkeit der Eltern hingegen
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
73
erwies sich im Jahr 2006 im wesentlichen nur noch bei Mitgliedschaft in Sportvereinen als bedeutsam.
Hier gilt das bereits weiter vorn Ausgeführte zu den finanziellen Möglichkeiten der Elternhäuser.
Tab. 6-6
Vergleich Cliquenzugehörigkeit
2000
Gesamt
davon
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre und älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2006
Anteil der Zugehörigkeit
zu Cliquen in Prozent
49
Durchschnittswert der
Cliquen-Größe
16
Anteil der Zugehörigkeit
zu Cliquen in Prozent
58
Durchschnittswert der
Cliquen-Größe
14
45
53
17
16
55
61
16
13
40
53
51
47
11
16
19
17
57
62
63
50
8
14
15
17
51
47
51
-
19
12
23
-
65
58
53
51
14
12
18
15
50
46
54
16
16
20
60
58
46
14
15
17
In Jahr 2006 gaben 58 Prozent der Befragten an, einer Clique anzugehören. Im Jahr 2000 waren es
49 Prozent. Somit lässt sich schlussfolgern, dass in beiden Jahren die Cliquenzugehörigkeit einen besonderen Stellenwert bei den Jugendlichen einnimmt. Während sich die Zugehörigkeit offenbar insbesondere bei den jüngeren Jahrgängen erhöht hat, scheint sich die durchschnittliche Cliquengröße im
Vergleich der beiden Befragungen geringfügig verringert zu haben. Beide Studien zeigen, dass Mädchen
sich etwas häufiger in Cliquen befinden als Jungen. Bereits in der Freizeitstudie des Jahres 2000 war die
durchschnittliche Cliquen-Größe der befragten Gymnasiasten (12 Mitglieder) am geringsten. Bei Mittelschülern und Gymnasiasten hat die Zugehörigkeit zu Cliquen im Zeitvergleich erheblich zugenommen.
74
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
7 Besuch von Schul- und Jugendclubs
Wenn Du keinen Schul- oder Jugendclub besuchst,
welche Gründe gibt es dafür?
kein Interesse
30%
34%
keine Zeit
24%
21%
Angebot nicht attraktiv
schlechter Ruf
16%
13%
kenne keine Clubs
12%
keine Freunde, die
mitkommen
11%
13%
11%
10%
10%
ungünstige Lage
etwas anderes
8%
0%
Jungen
Mädchen
17%
19%
9%
10%
20%
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
30%
40%
50%
60%
70%
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
75
7
Besuch von Schul- und Jugendclubs
Schul- und Jugendclubs sind auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen abgestimmt. Sie bieten
sowohl Raum zu Interessenausprägung und -förderung als auch zur sinnvollen Freizeitgestaltung. Kinder und Jugendliche haben somit die Möglichkeit, sich innerhalb dieser Örtlichkeiten einfach nur mit
Freunden zu treffen oder die vorhandenen Angebote (z. B. Spielgeräte, Kurse) zu nutzen. In Leipzig gibt
es zahlreiche Schul- und Jugendclubs. Diese Einrichtungen werden entweder auf kommunaler Ebene
oder durch freie Träger gefördert. In einigen Leipziger Schulen existieren schulinterne Clubs und Cafés,
welche durch die jeweiligen Schüler besucht werden können. Im folgenden Kapitel werden hauptsächlich
die Jugendeinrichtungen der Stadt Leipzig und der freien Träger betrachtet.
7.1 Sicht der Befragten auf die Einrichtungen
Aus Tabelle 7-1 geht hervor, dass die befragten Schüler besonders oft Clubs ihrer eigenen Stadtbezirke
nannten. Beispielsweise wurde die „Völkerfreundschaft“ bevorzugt von im Stadtbezirk West wohnhaften
Jugendlichen angeführt. Lediglich die Einrichtungen „Conne Island“, „Villa“ und „Anker“ wurden nahezu
stadtbezirksunabhängig erwähnt. Auch das könnte darauf hindeuten, dass die Angebote dieser drei zuletzt genannten Einrichtungen überwiegend und standortunabhängig angenommen werden.
Tab. 7-1
Empfehlung eines Schul- oder Jugendclubs nach dem Stadtbezirk der Befragten (absolut)
Club
Stadtbezirk
Mitte
Nordost
Ost
Südost
Süd
Südwest West Alt-West
Nordwest
Nord
außerhalb
Völkerfreundschaft
1
1
-
-
-
1
31
1
-
-
1
Rabet
4
5
17
-
-
-
1
1
-
4
-
Conne Island
2
1
2
3
17
4
-
-
-
-
2
Tante Hedwig
5
3
16
1
-
-
-
1
-
-
-
SC Paul Robeson
-
-
-
-
1
-
1
-
22
1
1
Die Insel
-
-
1
-
1
17
-
1
-
-
-
Die Villa
3
1
7
1
1
2
-
1
-
1
2
OT/Jugendcafé
1
7
5
2
-
-
1
-
-
-
1
Werk II
-
1
-
1
10
1
1
-
-
-
2
Anker
-
2
1
-
1
1
-
2
3
2
2
In Tabelle 7-2 wird deutlich, dass es kaum geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich der Nennung
empfohlener bzw. nicht empfohlener Schul- oder Jugendclubs gibt. Im übrigen ergibt sich offensichtlich,
dass diejenigen, die häufiger Schul- und Jugendclubs besuchen (jüngere Schüler, ausländische Schüler,
Mittel- und Förderschüler) auch häufiger Empfehlungen abgeben. Erkennbar ist zudem, dass Jugendliche einer anderen Nationalität häufiger von Jugendclubs abraten als ihre deutschen Mitschüler. Diese
Vorbehalte konzentrieren sich allerdings nicht auf bestimmte Einrichtungen.
Tab. 7-2
Besuch eines Schul- oder Jugendclubs – Empfehlungen und Ablehnungen
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
76
Anzahl
2433
Anteil derjenigen, die Clubs
empfehlen (in Prozent)
32
Anteil derjenigen, die Clubs nicht
empfehlen (in Prozent)
16
1192
1234
33
31
17
16
313
610
802
693
38
35
30
30
15
17
16
17
2309
114
32
36
16
24
603
907
874
49
39
30
29
39
21
14
16
12
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
7.2 Gründe für den Nicht-Besuch
Innerhalb der Befragung bestand die Möglichkeit, aus acht vorgegebenen Antwortmöglichkeiten Gründe
für den Nicht-Besuch eines Schul- bzw. Jugendclubs auszuwählen (vgl. Tabelle 7-3). Der am häufigsten
angegebene Grund ist mit Abstand das mangelnde Interesse an diesen Clubs. Knapp zwei Drittel aller
Befragten, die sich zu dieser Frage äußerten, bekundeten das. An zweiter und dritter Stelle folgen die
mangelnde Zeit mit 45 Prozent und das unattraktive Angebot der Einrichtungen mit 36 Prozent. Alle anderen Gründe liegen bezüglich der Nennungshäufigkeit zwischen 15 und 30 Prozent.
Gründe für das Meiden von Schul- und Jugendclubs
kein Interesse
keine Zeit
Angebote nicht attraktiv
schlechter Ruf
kenne keine Clubs
keine Freunde, die mitkommen
ungünstige Lage
etwas anderes
Prozent
0
10
20
30
40
50
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
60
70
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Mädchen und Jungen unterscheiden sich nur teilweise bezüglich der Angabe der Gründe für das Meiden
von Clubs (siehe dazu auch die Titelgrafik zu diesem Kapitel). Dabei überwogen Jungen bei der Angabe
von Desinteresse. Mädchen hingegen haben weniger Zeit für einen Clubbesuch zur Verfügung. Die Betrachtung der Altersgruppen zeigt, dass sich die Häufigkeitsverteilung bezüglich der Ursachenangabe
kaum verändert. Zwischen 60 und 70 Prozent der Befragten jeder Altersgruppe gaben an, sich nicht für
einen Clubbesuch zu interessieren. Mit zunehmendem Alter wuchs das Desinteresse.
Tab. 7-3
Gründe für das Meiden von Schul- und Jugendclubs
Wenn Du überhaupt keinen Schul- oder Jugendclub besuchst, welche Gründe gibt es dafür?
1
keine Zeit
2
kein Interesse
3
Angebote nicht attraktiv
5
kenne keine Clubs
6
ungünstige Lage
7
keine Freunde, die mitkommen
Befragte
Anzahl
1
2
3
4
4 schlechter Ruf (z. B Drogen,
Rechts- oder Linksextreme)
8 etwas anderes
5
6
7
8
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2075
45
65
36
29
25
19
22
16
1013
1056
42
47
70
60
38
34
27
31
24
26
20
19
23
21
15
17
268
520
681
595
43
45
44
46
59
60
67
69
29
34
40
35
29
26
33
27
32
28
25
20
24
23
19
14
32
26
23
14
12
13
17
19
1973
94
44
52
65
59
36
36
29
31
25
30
19
18
22
16
16
18
513
781
737
44
38
48
46
36
65
64
67
43
32
41
34
23
28
28
30
25
19
36
18
30
18
23
17
14
26
25
16
30
18
13
18
14
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
77
Unabhängig von diesen Differenzierungen ist aber wohl die Tatsache entscheidend, dass letztlich etwa
zwei Drittel derjenigen, die zur Zeit kaum oder gar nicht in Clubs zu Gast sind, kein Interesse an einem
Clubbesuch haben. Das dürfte einmal mehr die Frage nach der Übereinstimmung von Jugendinteressen
und Clubangeboten aufwerfen.
Jüngere Schüler begründeten im weiteren ihren Nicht-Besuch häufiger als Ältere mit Unkenntnis, mit der
ungünstigen Lage der Clubs und der fehlenden Begleitung durch Freunde. Offenbar existieren bezüglich
der Ursachennennung auch schulspezifische Unterschiede. Beispielsweise begründeten Gymnasiasten
und Berufsschüler ihre Clubabstinenz besonders häufig durch fehlende Zeit, was durch die höheren
schulischen Anforderungen bedingt sein könnte. Berufsschüler nannten mit größter Häufigkeit mangelndes Interesse. Diese Tatsache ist vermutlich auch darauf zurückzuführen sein, dass in den ausgewählten Berufsschulen Schüler bis weit über 18 Jahren vertreten waren, auf deren Interessenspektrum die
Angebote in den Clubs nicht ausgerichtet sind.
7.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006
Ein Vergleich der häufigsten Nennungen/Empfehlungen von Clubs ist nur eingeschränkt möglich, da
eine etwas abweichende Fragestellung verwendet wurde und 2006 zum Teil andere Schulen als 2000 in
die Befragung einbezogen waren.
Tab. 7-4
Empfehlungen von Schul- und Jugendclubs – Vergleich 2000 und 2006
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
2000
Anteil derjenigen, die Clubs
empfehlen (in Prozent)
28
2006
Anteil derjenigen, die Clubs
empfehlen (in Prozent)
32
28
28
33
31
26
31
27
20
38
35
30
30
38
18
28
39
30
29
Anmerkung: Aufgrund der geringen Fallzahl der Förderschüler im Jahr 2000 ist kein Vergleich dieses Schultyps möglich.
In Tabelle 7-4 wird ersichtlich, dass sich das Image der Clubs verbessert hat. Denn 2006 werden insgesamt häufiger Empfehlungen für Clubs ausgesprochen, insbesondere von Jüngeren und von Gymnasiasten. In beiden Befragungen machten die Mittelschüler die häufigsten Angaben.
Bei einem Zeitvergleich der Gründe für das Nicht-Besuchen von Jugendclubs ist zu beachten, dass diese Frage 2000 offen (ohne Antwortvorgaben) gestellt wurde. Jeder Jugendliche konnte maximal zwei
Gründe anführen. Aus den damals häufig gegebenen Antworten wurden die Vorgaben für 2006 erstellt.
2006 konnte nun jedoch jeder Jugendliche auch mehr als zwei Gründe ankreuzen (was auch erfolgte).
Von daher ergeben sich die größeren Antworthäufigkeiten im Jahr 2006, was sich in der obigen Grafik in
den deutlich längeren Balken äußert. Letztlich zeigt sich, dass schon im Jahr 2000 das mangelnde Interesse (47 Prozent) und die fehlende Zeit (22 Prozent) an der Spitze der genannten Begründungen für
das Meiden von Schul- bzw. Jugendclubs auftauchten. Die häufigere Nennung aller Gründe im Jahr
2006 dürfte auch im Zusammenhang mit der in den Kapiteln 2 und 3 nachgewiesenen Abnahme des
Interesses wie auch des Besuchs von Schul- und Jugendclubs stehen. Beachtenswert erscheint darüber
hinaus, dass insbesondere der Grund „schlechter Ruf“ im Jahr 2006 wesentlich häufiger angeführt wurde als 2000.
78
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Gründe für das Meiden von Schul- und Jugendclubs im Zeitvergleich
kein Interesse
keine Zeit
Angebote nicht attraktiv
schlechter Ruf
2006
2000
kenne keine Clubs
keine Freunde, die mitkommen
ungünstige Lage
etwas anderes
Prozent
0
10
20
30
40
50
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
60
70
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Anmerkung: Die Begründung „Angebote nicht attraktiv“ wurde 2000 nicht erhoben.
Tab. 7-5
Zeitvergleich der Gründe für das Meiden von Schul- und Jugendclubs 2000 und 2006
1
keine Zeit
2 kein Interesse
4
kenne keine Clubs
5 ungünstige Lage
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre und älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
1
2
3 schlechter Ruf (z. B. Drogen,
Rechts- oder Linksextreme )
6 keine Freunde die mitkommen
3
4
2000
2006
2000
2006
2000
2006
2000
Prozent
29
15
22
45
47
65
10
23
21
42
47
49
44
70
60
9
10
27
31
28
20
18
24
43
45
44
46
42
48
49
46
59
60
67
69
4
9
14
13
23
22
19
38
48
46
47
48
44
65
64
67
11
10
9
5
2006
2000
6
2006
2000
2006
25
6
19
8
22
11
18
24
26
5
6
20
19
5
6
23
21
29
26
33
27
14
18
13
14
32
28
25
20
4
5
7
11
24
23
19
14
5
6
11
16
32
26
23
14
28
28
30
10
19
11
19
36
18
6
6
6
18
23
17
8
9
9
26
25
16
Anmerkung: Aufgrund der geringen Fallzahl der Förderschüler im Jahr 2000 ist kein Vergleich dieses Schultyps möglich.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
79
80
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
8 Freizeitsport
Wie oft treibst Du in der Freizeit Sport?
in einem Sportverein
in einer Schul-AG
2006
2000
außerhalb von Schule und
Sportverein: mit anderen
außerhalb von Schule und
Sportverein: allein
0%
10%
20%
30%
40%
50%
Anteil derjenigen, die mindestens einmal pro Woche Sport treiben
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
81
8
Freizeitsport
Sport treiben in der Freizeit gehört traditionell zu den dominierenden Freizeitbeschäftigungen von Kindern und Jugendlichen. Im Kapitel 2 wurde bereits darauf verwiesen, dass 56 Prozent der Kinder und
Jugendlichen stark daran interessiert sind, in ihrer Freizeit Sport zu treiben. In Kapitel 3 zeigte sich, dass
auch ein großer Anteil der Schülerinnen und Schüler dieses Interesse im Verhalten umsetzt; so gaben
62 Prozent der Befragten an, mindestens einmal in der Woche in irgendeiner Form Sport zu treiben. Das
hohe Interesse der Jugendlichen, ihre Freizeit mit Sportaktivitäten zu gestalten, sollte im Rahmen sozialpädagogischer Arbeit im Wohngebiet effektiv berücksichtigt werden. Erfahrungsgemäß kann so eine
Reihe weiterer dominanter Freizeitinteressen im Zusammenhang mit sportlicher Aktivität realisiert werden, z.B. die Kommunikation mit Gleichaltrigen oder auch das Zusammensein mit dem Partner. Bestandteil einer effektiven sozialpädagogischen Arbeit sollte deshalb immer auch die Orientierung auf
sportliche Betätigung und Schaffung entsprechender Möglichkeiten sein. Im folgenden geht es um
Organisationsformen und Häufigkeiten, in denen Jugendliche gegenwärtig Freizeitsport betreiben, sowie
um die bevorzugten Sportarten.
8.1 Organisationsform
Fast jeder Zweite der befragten Jugendlichen betätigt sich mindestens einmal wöchentlich sportlich in
Vereinen. Mit derselben Häufigkeit betätigen sich allerdings nur zehn Prozent in einer Schul-AG. 39 Prozent gaben an, in dieser Häufigkeit außerhalb von Vereinen, aber gemeinsam mit anderen Sport zu treiben. Und 34 Prozent schließlich betätigen sich mindestens einmal in der Woche sportlich allein, etwa
durch Joggen oder im Fitnessstudio.
Tab. 8-1
Organisationsform des Sporttreibens und Häufigkeit
Wie oft treibst Du in der Freizeit Sport?.
1
mehrmals pro Woche
2
einmal pro Woche
3
1
seltener
4
2
nie
3
4
Prozent
in einem Sportverein
34
12
7
47
1
9
6
83
außerhalb von Schule und Sportverein:
gemeinsam mit anderen
20
19
29
32
außerhalb von Schule und Sportverein:
allein
20
14
25
41
in einer Schul-AG
Die Mehrheit der Befragten ist auf kollektives Sporttreiben ausgerichtet, wenn man davon ausgeht, dass
sich sportliche Aktivitäten im Verein überwiegend als Mannschaftssportarten darstellen, zumindest aber
mit gemeinsamem Training und Wettkampf verbunden sind. Mit Ausnahme der sportlichen Aktivitäten in
der Schul-AG sind Jungen in allen Organisationsformen häufiger vertreten als Mädchen. Mit zunehmendem Alter geht das Sporttreiben insgesamt zurück, jedoch betrifft dies vornehmlich den organisierten
Bereich. Auf die Häufigkeit des individuellen Sportreibens hat das zunehmende Alter keinen Einfluss
(vgl. die Tabellen 8-2 bis 8-5). Ersichtlich ist, dass im Vergleich zu älteren Jugendlichen die unter 14Jährigen in jeder Organisationsform eine besonders sportliche Gruppe darstellen, die Gymnasialschüler
vergleichsweise am häufigsten in Vereinen aktiv sind und die Mittelschüler besonders häufig gemeinsam
mit anderen außerhalb von Schule und Verein Sport treiben. Kinder berufstätiger Eltern treiben häufiger
als jene mit nicht berufstätigen Eltern Sport in Vereinen, was im Zusammenhang mit der finanziellen
Situation der Elternhäuser zu werten ist.
Besonders in Sportvereinen zeigt sich nach wie vor die Dominanz der Jungen gegenüber den Mädchen. So engagiert sich mehr als jeder zweite Junge mindestens einmal pro Woche im Sportverein, bei
den Mädchen sind es dagegen nur 40 Prozent. Wie bereits oben erwähnt, ist eine deutliche Altersdifferenzierung bei der Vereinsaktivität erkennbar. Während bei den unter 14-Jährigen noch 60 Prozent regelmäßig im Verein Sport treiben, sind es bei den 18-Jährigen und Älteren nur noch 33 Prozent. Ebenso
sind Unterschiede im Abhängigkeit vom Schultyp erkennbar: Im Sportverein sind häufiger Gymnasiasten
als Mittel-, Berufs- oder Förderschüler anzutreffen.
Sind beide Elternteile berufstätig, so kann dies offensichtlich den Vereinssport befördern. Einer Vereinsaktivität von über 50 Prozent bei Kindern erwerbstätiger Eltern stehen zwei Drittel von Kindern
82
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
nichterwerbstätiger Eltern gegenüber, welche nicht im Sportverein aktiv sind. Ein möglicher Grund dafür
wurde bereits in vorangegangenen Kapiteln angedeutet. Die finanziellen Belastungen für Mitgliedsbeiträge, Trainingskleidung und sonstige Ausrüstungsgegenstände könnten in finanzschwachen Haushalten zu Engpässen führen und eine Vereinsmitgliedschaft ausschließen.
Schulsport-Arbeitsgemeinschaften werden von Schülerinnen und Schülern vergleichsweise selten
frequentiert. Im Durchschnitt gaben 83 Prozent an, sich nie in einer solchen AG zu betätigen. An Berufsschulen spielen sie so gut wie überhaupt keine Rolle. Inwieweit die vergleichsweise geringe Beteiligung
dem möglicherweise auch nur geringen Angebot geschuldet ist, kann an dieser Stelle nicht geklärt werden. Möglicherweise orientieren sich jedoch Jugendliche (und deren Eltern), wenn sie ein organisiertes
Sporttreiben anstreben, von vornherein auf eine „professionelle“ Sportinstitution wie einen Sportverein
mit Trainingsplänen, Spielplan usw. Besonders ältere Jugendliche sind kaum in Schul-AG anzutreffen.
Für sie mag die feste Bindung an eine Sportorganisation zunehmend mit dem Streben nach Selbstbestimmtheit und dem Ausleben der Individualität konkurrieren.
Tab. 8-2
Sporttreiben in einem Sportverein
Wie oft treibst Du in der Freizeit Sport in einem Sportverein?
1
mehrmals pro Woche
Befragte
2
einmal pro Woche
Anzahl
3
seltener
1
4
2
nie
3
4
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
Tab. 8-3
2260
34
12
7
47
1110
1147
43
26
10
14
8
6
39
54
289
577
751
633
45
42
33
23
14
12
13
10
6
7
8
8
36
39
47
59
554
867
796
43
36
42
24
21
10
16
9
2
6
7
8
30
48
35
59
47
1589
506
150
37
30
19
12
12
7
7
8
7
44
50
66
Sporttreiben in einer Schul-AG
Wie oft treibst Du in der Freizeit Sport in einer Schul-AG?
1
mehrmals pro Woche
Befragte
2
Anzahl
einmal pro Woche
3
1
seltener
4
2
nie
3
4
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2070
1
9
6
83
995
1073
2
1
9
9
7
5
82
84
264
528
687
582
3
3
1
0
19
12
8
4
10
7
6
4
69
78
85
92
509
801
723
37
3
1
0
5
10
13
3
11
8
7
4
19
79
78
93
65
1448
473
138
2
2
1
10
8
4
6
6
7
82
84
88
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
83
Tab. 8-4
Sporttreiben außerhalb von Schule und Verein, gemeinsam mit anderen
Wie oft treibst Du in der Freizeit außerhalb von Schule und Sportverein gemeinsam mit anderen Sport?
1
mehrmals pro Woche
Befragte
2
Anzahl
einmal pro Woche
3
1
seltener
4
2
nie
3
4
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
Tab. 8-5
2215
20
19
29
32
1076
1137
25
15
20
19
26
32
29
34
278
557
741
628
26
24
19
15
18
16
20
22
22
29
31
29
33
31
30
35
547
835
792
41
30
19
14
24
16
19
22
10
22
32
31
24
33
30
33
41
Sporttreiben außerhalb von Schule und Sportverein, allein
Wie oft treibst Du in der Freizeit außerhalb von Schule und Sportverein allein Sport?
1
mehrmals pro Woche
Befragte
2
Anzahl
einmal pro Woche
1
3
seltener
4
2
nie
3
4
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufschule/FOS
Förderschule
2168
20
14
25
41
1050
1117
24
18
14
13
22
28
40
42
272
541
718
627
23
19
21
20
9
12
15
15
21
26
23
27
47
43
41
38
533
815
781
39
24
19
20
26
11
13
15
13
22
25
27
23
43
43
38
38
Auch beim gemeinsamen Sporttreiben mit anderen (außerhalb von Schule und Sportverein) sind die
Jungen aktiver als die Mädchen, wenngleich nicht mehr in dem Maße wie beim Vereinssport. Abgeschwächt wirkt noch eine gewisse Altersabhängigkeit. Besonders Mittelschüler betätigen sich auf diese
Art sportlich, fast jeder Zweite mindestens einmal pro Woche.
Allein Sport zu treiben (außerhalb von Schule und Sportverein), ist in allen Teilgruppen ähnlich stark
verbreitet und ergänzt vielfach das gemeinsame Sporttreiben mit anderen außerhalb von Schule und
Sportverein. Zwischen diesen beiden Formen bestehen nachweisbare Zusammenhänge. Auffallend ist,
dass die Jungen auch allein sportlich aktiver sind als die Mädchen, wenngleich nicht dominierend.
Interessant ist auch der Zusammenhang zwischen der Zugehörigkeit zu einer Clique und der sportlichen
Aktivität. Schüler, die einer festen Clique angehören, betätigen sich zumindest tendenziell häufiger sportlich als Schüler, welche in keinen festen Freundeskreis eingebunden sind. Das zeigt sich in den organisierten Sportbereichen, besonders aber beim Sporttreiben gemeinsam mit anderen außerhalb von Verein und Schule. Zu vermuten ist hierbei, dass Bindungen, welche allgemein im Freizeitbereich bestehen,
sich also auch im gemeinsamen Sporttreiben realisieren. Andererseits dürfte gemeinsames Sporttreiben
gleichermaßen kollektive Bindungen befördern.
84
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
8.2
Bevorzugte Sportarten
Außer den jeweiligen Organisationsformen wurden auch die ausgeübten (Haupt-)Sportarten abgefragt.
Die Nennungen wurden der besseren Übersicht halber zunächst folgenden Kategorien zugeordnet:
Tab. 8-6
Bevorzugte Sportarten - Kategorienzuordnung
Nr.
Kategorie
01
Fußball
02
Weitere Spielsportarten
03
Fitness
04
Kampfsport
05
Leichtathletik
06
Natursport
07
Radsport
08
Sonstige Sportarten
09
Schwimmsport
10
Turnen/ Gymnastik/ Tanzen
11
Trendsportarten
12
Wasser(fahr)-sport
13
Wintersport
Sportarten
Fußball (Bolzen, Streetsoccer)
Basketball (Streetball), Volleyball, Handball, Tennis, Tischtennis, Badminton,
American Football, (Mini-)Golf, (Uni-)Hockey, Rugby, Squash
Aerobic, Bodybuilding/Kraftsport, Fitnessstudio, Jogging, Nordic-Walking, nicht
vereinsmäßig: Radfahren und Schwimmen
Boxen, Fechten, Judo, Karate, Ringen, asiatische Kampfsportarten
Gehen, Lauf, Marathon, Mehrkampf, Sprint, Sprung, Stoß, Wurf
Klettern, Wandern
Bahnradsport, Mountain-Bike, Radball, Straßenradsport
Angeln, Billard, Bowling, Dart, Kegeln, Reitsport, Schach, Modellsport, Schießen/
Bogenschießen
Flossenschwimmen, Sportschwimmen, Synchronschwimmen, Tauchen, Wasserball, Wasserspringen
Akrobatik, Ballett, Geräteturnen, Gymnastik, Tanzen, Yoga, Cheerleadern
Beachvolleyball, BMX, Breakdance, Drachenfliegen, Inlineskating, Jonglieren,
Motocross/GoKart, Skateboarden, Triathlon
Kajak, Kanu, Rudern, Segeln, Surfen, Wasserski/Kiteboarding
Eishockey, Eislauf, Rodeln, Skiabfahrt/-langlauf, Snowboarden
Wie zu erwarten war, stellte sich Fußball als die am häufigsten ausgeübte Spielsportart dar. Deshalb
wurde dem FußbalI eine gesonderte Kategorie zuerkannt. Alle anderen Spielsportarten wurden zusammengefasst in der Kategorie „weitere Spielsportarten“. Weiterhin häufig wurden Sportarten der Kategorien Fitness, Kampfsport, Turnen/Gymnastik/Tanzen und Trendsport genannt. Deutlich seltener hingegen wurden Leichtathletik, Natur-, Rad-, Wasser- und Wintersport registriert. Letztere wurden daher in
den nachfolgenden Betrachtungen und Tabellen den „sonstigen Sportarten“ zugeordnet.
Wie zu vermuten war, stellt sich Fußball nach wie vor als eine männlich dominierte Sportart dar. Jeder
zweite männliche Befragte gab an, diesen Sport in seiner Freizeit zu treiben. Ähnlich verhält es sich
beim Kampfsport, wo doppelt so viele Männer wie Frauen aktiv sind. In der Kategorie Fitness sind hingegen die Mädchen in der Überzahl, was sicher auch dem in diesem Alter verstärkten Körperbewusstsein und den Schönheitsidealen der Mädchen geschuldet sein dürfte. Eine weitere höhere weibliche
Beteiligung ist bei der Kategorie Turnen/Gymnastik/Tanzen festzustellen, wo die Jungen fast gar nicht
vertreten sind. Bei den weiteren Spielsportarten, den Trendsportarten sowie beim Schwimmsport unterschieden sich die Geschlechter hingegen bezüglich ihrer Teilnahme nicht.
Einige deutliche Unterschiede in der Sportarten-Nennung lassen sich in Abhängigkeit vom Alter der Befragten erkennen. Während Fußball und andere Spielsportarten mit zunehmendem Alter nur leicht an
Zuspruch verlieren, lassen sich bei anderen Kategorien deutlichere Veränderungen feststellen. So spielen Turnen, Gymnastik und Tanzen bei den 18-Jährigen und Älteren kaum noch eine Rolle. Auch die
Häufigkeit des im Verein betriebenen Sportschwimmens geht allmählich zurück. Die bedeutsamste Zunahme erfährt hingegen die Kategorie Fitness, in der unter anderem Kraftsport, Jogging und das nicht
vereinsmäßige Radfahren und Schwimmen enthalten sind. Gaben z.B. nur 27 Prozent der unter 14Jährigen Fitness als Hauptsportart an, verzeichnet man hier bei den 18-Jährigen und Älteren einen Zuwachs auf 67 Prozent. Fitnesssportarten werden somit von zwei Drittel der Jugendlichen dieser Altersgruppe ausgeübt. Allgemein ist auch über das Jugendalter hinaus zu beobachten, dass der Fitnesssport
mit steigendem Alter an Priorität gewinnt.
Bei einer Betrachtung nach Schultypen ist ersichtlich, dass Mittelschüler in den Kategorien Fußball und
tendenziell auch beim Kampfsport sowie bei den Trendsportarten häufiger vertreten sind als die Vergleichsgruppen. Gymnasiasten sind häufiger als die Schüler anderer Schultypen bei den weiteren
Spielsportarten sowie bei Turnen/Gymnastik/Tanzen zu finden. Berufsschüler, von denen ein großer
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
85
Anteil 18 Jahre und älter ist, sind am häufigsten bei den Fitnesssportarten vertreten. Der vereinsmäßig
betriebene Schwimmsport erzielte bei allen Schultypen die wenigsten Nennungen.
Größere Unterschiede der Beteiligung an den Sportartengruppen nach der Berufstätigkeit der Eltern
waren nicht ermittelbar, da hier die vereinsmäßige Einbindung nicht hinterfragt wurde. Lediglich bei der
Kategorie Turnen/Gymnastik/Tanzen und bei den sonstigen Sportarten waren Jugendliche mit nicht berufstätigen Eltern seltener vertreten. Die Erklärung dafür liegt offensichtlich darin, dass in der erstgenannten Kategorie die relativ kostenintensive Sportart Tanzen enthalten ist und dass in der Kategorie
der sonstigen Sportarten das Reiten die häufigsten Nennungen erzielte, ebenfalls eine vergleichsweise
mit hohen finanziellen Aufwendungen verbundene Sportart.
Tab. 8-7
Am häufigsten genannte Sportarten-Gruppen
(ausgewählte, häufig genannte Kategorien)
1
5
Fußball
Trendsportarten
Befragte
2
6
weitere Spielsportarten
Schwimmsport
Anzahl
1
2
3
7
Fitness
Turnen/Gymnastik/Tanzen
3
4
4 Kampfsport
8 sonstige Sportarten
5
6
7
8
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
1522
32
39
48
9
8
5
12
16
772
749
54
10
38
41
40
56
12
6
9
7
5
5
2
23
15
16
200
404
518
394
39
39
26
30
41
43
38
36
27
33
52
67
6
9
11
8
3
9
8
9
8
6
5
3
18
14
14
5
19
15
18
13
322
691
491
44
30
29
32
48
32
26
47
63
12
8
9
10
7
8
6
7
2
8
18
7
16
16
15
1108
332
75
31
34
39
41
34
37
47
49
44
9
8
12
8
8
8
5
5
4
14
9
7
16
17
5
Anmerkung: Aufgrund der hier geringen Fallzahl der Förderschüler werden für sie keine Daten ausgewiesen.
Wer in einer Spielsportart aktiv ist, betätigt sich erwartungsgemäß besonders häufig in Sportvereinen
und auch öfter in einer Schul-AG (Tab. 8-8), weil hier für die meisten dieser Sportarten in organisierter
Form eine optimale Betreuung und Durchführung gewährt werden kann, beispielsweise in Form einer
fachlichen Anleitung durch einen Trainer, durch Trainingspläne oder auch durch die Bereitstellung von
Ausrüstung (Spielkleidung, Sportgeräte) und entsprechenden Örtlichkeiten (z.B. Tennisplatz, Sporthalle).
Ähnlich verhält es sich bei den Sportartengruppen Kampfsport, Schwimmsport und Turnen/Gymnastik/
Tanzen. Auch diese werden hauptsächlich in Vereinen ausgeübt, weil hier die in der Regel notwendige
Anleitung gegeben ist und im übrigen Schwimmhallen bzw. Turnhallen benötigt werden, zu denen Jugendliche nicht ohne weiteres außerhalb von Schule und Verein einen Zugang zur individuellen Nutzung
haben.
Anders verhält es sich bei den Trend- und den Fitnesssportarten. Für Trendsportarten sind wahrscheinlich noch nicht im erforderlichen Maß entsprechende (auch finanziell akzeptable) Angebote in Vereinsoder AG-Form vorhanden. Für einen Teil der Fitnesssportarten wiederum werden allein von der Art des
Ausübens her häufig keine untersetzenden Vereinsstrukturen mit etwaiger Anleitung oder besondere
Örtlichkeiten wie Sporthallen benötigt (z.B. für das Radfahren, Schwimmen, Joggen). Deshalb werden
diese beiden Sportarten-Gruppen hauptsächlich in individueller Form außerhalb von Verein und Schule
oder auch gemeinsam mit anderen getätigt. Erwartungsgemäß genießt auch das Fußballspiel gemeinsam mit anderen außerhalb von Vereinen oder Schul-AG einen hohen Stellenwert. Die Beliebtheit von
Fußball ist in Europa und Südamerika traditionell verankert und sicher auch dem geringen organisatorischen Aufwand geschuldet: Lediglich ein Fußball wird benötigt und sofort kann in Park, Hof oder Sportplatz losgespielt werden.
Erstellt man eine Auflistung der Sportarten nach der Häufigkeit ihrer Nennungen (Tab. 8-9), wird einmal
mehr ersichtlich, dass Fußball die Spitzenposition einnimmt und zu Recht bei der Auswertung eine eigene Kategorie erhielt. Des weiteren erkennt man, dass diese „Top 8“ sowohl von den Spielsportarten als
86
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
auch von den Fitnesssportarten dominiert werden. Das Tanzen unterbricht diese Dominanz als fünfthäufigst genannte Sportart etwas. Traditionssportarten wie Schwimmen, Leichtathletik oder Radsport tauchen in dieser Rangfolge nicht mehr auf; sie scheinen an Bedeutung verloren zu haben. Allgemein ist
die Zunahme von freizeit- gegenüber wettkampforientierten Sportaktivitäten zu beobachten, allen voran
die Zunahme von Fitnesssportarten.
Tab. 8-8
Organisationsform und Sportarten im Vergleich
Wie oft treibst du in der Freizeit Sport? (ausgewählte, häufige Kategorien)
1 Fußball
5 Trendsportarten
2 weitere Spielsportarten
6 Schwimmsport
1
3 Fitness
7 Turnen/Gymnastik/Tanzen
2
3
4
4 Kampfsport
8 sonstige Sportarten
5
6
7
8
Prozent
in einem Sportverein
in einer Schul-AG
außerhalb von Schule und
Sportverein: gemeinsam mit
anderen
außerhalb von Schule und
Sportverein: allein
Tab. 8-9
21
14
27
31
61
21
6
6
28
11
1
2
1
1
8
6
2
1
12
8
5
12
8
9
7
5
69
2
7
1
3
7
Rangfolge der am häufigsten genannten Sportarten: „Top 8“
(Sportarten mit mindestens 100 Nennungen)
Rang
Sportart
Sportkategorie
Platz 1
Fußball
Radfahren (nicht vereinsmäßig)
Volleyball
Joggen
Tanzen
Basketball
Bodybuilding/Kraftsport
Fitness-Studio
Spielsport
Fitness
Spielsport
Fitness
Turnen / Gymnastik / Tanzen
Spielsport
Fitness
Fitness
Platz 2
Platz 3
Platz 4
Platz 5
Platz 6
Platz 7
Platz 8
8.3 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006
Eine komplexe statistische Analyse weist für die Befragung 2006 aus, dass 75 Prozent der Befragten
sich in mindestens einer Organisationsform wenigstens einmal wöchentlich sportlich betätigen. Demzufolge zählten 25 Prozent der Schülerinnen und Schüler zu den unregelmäßig oder gar nicht Sporttreibenden. Gegenüber der Befragung von 2000 ist somit eine häufigere sportlichere Aktivität festzustellen;
damals gaben nur 66 Prozent an, wenigstens einmal pro Woche Sport zu treiben. Geschuldet ist diese
Entwicklung offensichtlich vor allem dem häufigeren Sporttreiben außerhalb von Vereinen und Schul-AG
im Jahr 2006.
Häufigkeit des Sporttreibens im Zeitvergleich
(unabhängig von der Form, mindestens einmal wöchentlich)
75
einmal pro Woche
66
2006
2000
25
seltener/nie
34
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Prozent
Quelle: Befragungen Freizeit in Leipzig 2000 und 2006
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
87
Aus der Titelgrafik zu diesem Kapitel ist zu entnehmen, dass in der Tat das mindestens einmalige Sporttreiben in der Woche im organisierten Bereich zurückgegangen ist, während es deutliche Anstiege im
nichtorganisierten Bereich zu verzeichnen gibt. Gaben damals noch 49 Prozent an, in einem Sportverein
ein- oder mehrmals pro Woche aktiv zu sein, reduzierte sich der Wert im Jahr 2006 auf 46 Prozent.
Ebenso verhält es sich bei den Schul-AG; auch hier ist eine rückläufige Entwicklung feststellbar. Beim
Sporttreiben außerhalb von Verein und Schule ist dagegen ein deutlicher Zuwachs feststellbar, sowohl
beim alleinigen als auch beim Sporttreiben in der Gruppe. Auch bei Berücksichtigung der unterschiedlichen strukturellen Zusammensetzung der beiden Stichproben von 2000 und 2006 bleiben diese Entwicklungen deutlich, wie die nachfolgende Grafik ausweist. Der Trend scheint klar: Die Jugendlichen leben
ihre sportliche Aktivität vermehrt außerhalb von Schule und Verein aus. Dies ist sicherlich vor dem Hintergrund zu betrachten, dass zunehmend mehr private Anbieter auf dem Freizeitsport-Markt eine theoretische Vielfalt erzeugen, sich dabei insbesondere auf die Fitness- und Trendsportarten konzentrieren
und somit auf große Nachfrage bei den Jugendlichen stoßen. Dagegen legen Sportvereine bzw. SchulAG überwiegend weiterhin ihre Schwerpunkte auf „klassische Sportarten“ und berücksichtigen somit den
jugendlichen Zeitgeist des Sporttreibens nur unzureichend.
Häufigkeit des Sporttreibens im Zeitvergleich nach Altersgruppen
(außerhalb von Vereinen gemeinsam mit anderen, mindestens einmal pro Woche)
44
unter 14 Jahre
33
40
14/15 Jahre
30
2006
2000
39
16/17 Jahre
31
37
18 Jahre und älter
21
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
Prozent
Quelle: Befragungen Freizeit in Leipzig 2000 und 2006
88
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
9 Exkurs: Allgemeine Befindlichkeiten
Wie siehst Du Deine schulische und Deine berufliche Zukunft?
Mittelwert (1="sehr zuversichtlich", 2="zuversichtlich",
3="weder/noch", 4="düster", 5="sehr düster")
2,0
schulische Zukunft
2,1
2000
2006
2,2
2,3
beide Elternteile berufstätig
nur ein Elternteil berufstätig
kein Elternteil berufstätig
Mittelwert (1="sehr zuversichtlich", 2="zuversichtlich",
3="weder/noch", 4="düster", 5="sehr düster")
2,2
berufliche Zukunft
2,3
2000
2006
2,4
2,5
2,6
beide Elternteile berufstätig
nur ein Elternteil berufstätig
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
kein Elternteil berufstätig
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
89
9.
Exkurs: Allgemeine Befindlichkeiten
Unter allgemeinen Befindlichkeiten wird überwiegend die Gesamtverfassung einer Person bzw. von Personengruppen verstanden. Hierzu zählen im weitesten Sinne die Ausprägung von Zufriedenheiten, Zukunftseinstellungen, von Sorgen und Ängsten, auch von Stimmungen, wie sie als Resultate des Empfindens und Fühlens auftreten. Letztlich können Befindlichkeiten weitgehend der subjektiv wahrgenommenen psycho-physischen Gesundheit zugeordnet werden.
Die jüngste Shell-Studie (2006) registriert bei Jugendlichen einen gewissen Rückgang des lange vertretenen uneingeschränkten Optimismus. Vor dem Hintergrund einer sensiblen Wahrnehmung der aktuellen gesellschaftlichen Probleme, die bei vielen Jugendlichen im Schulausgangsalter mit spürbaren Ängsten vor allem in Bezug auf die Chancen am Arbeitsmarkt verbunden sind, überwiegt jedoch offensichtlich
weiterhin eine positive persönliche Zukunftssicht. Nachfolgend werden Befragungsergebnisse zur Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbedingungen, Sorgen und Probleme sowie Zukunftseinschätzungen der Leipziger Jugendlichen dargestellt.
9.1 Zufriedenheiten
Tab. 9-1 Zufriedenheit mit ausgewählten Aspekten der Lebensbedingungen
Wie zufrieden oder unzufrieden bist Du gegenwärtig mit den folgenden Dingen?
Damit bin ich ...
1
4
sehr zufrieden
unzufrieden
2
5
zufrieden
sehr unzufrieden
mit dem Verhältnis zu meinen Eltern
mit meiner Wohnungssituation
mit meinem Taschengeld
mit meinen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung
mit meinen Zensuren
mit der Schule
mit meinem gegenwärtigen Leben insgesamt
3 teils/teils
M Mittelwert 1 - 5
1
2
38
38
22
16
9
7
20
38
37
33
39
33
38
51
3
Prozent
17
16
26
32
43
40
23
4
5
M
4
6
10
10
11
10
5
3
3
9
3
3
5
2
2,0
2,0
2,5
2,5
2,6
2,7
2,2
Die vergleichsweise höchste Zufriedenheit besteht mit dem Verhältnis zu den Eltern und der Wohnungssituation. Dieser Befund erweist sich passfähig zu Ergebnissen der 15. Shell-Studie, die im Januar/
Februar 2006 bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 25 Jahren in Deutschland durchgeführt wurde. Dort
gaben 90 Prozent der Befragten an, sie kämen gut mit den Eltern aus, auch wenn es manchmal Meinungsverschiedenheiten gäbe. 9 Prozent verwiesen auf ein schlechtes Verhältnis zu den Eltern. In der
Leipziger Studie betrifft das 7 Prozent.
Das Verhältnis zu den Eltern wird von drei Vierteln der Befragten positiv gewertet. Die Bewertungen
der einzelnen Teilgruppen unterscheiden sich diesbezüglich nur geringfügig (vgl. Tab. 9-3). Bemerkenswert ist, dass auch mit ansteigendem Alter und dem damit verbundenen zunehmenden Bestreben nach
eigenständiger Lebensgestaltung offensichtlich keine Zunahme von Spannungen zwischen Eltern und
Kindern erfolgt, es tritt eher das Gegenteil ein - ein Befund, der sich noch im Jahr 2000 anders darstellte
(vgl. Kapitel 9.4). Angesichts der trotz aller Leistungsanstrengungen in Schule und Berufsausbildung
nicht garantierten beruflichen Zukunft kann die Familie offensichtlich Sicherheit, sozialen Rückhalt und
emotionale Unterstützung erbringen. Die Zufriedenheit mit dem Verhältnis zu den Eltern ist zwar dort
etwas geringer, wo beide Eltern arbeitslos sind (und damit in der Regel auch eine finanzielle und psychische Belastungssituation für die Familie gegeben ist), doch ist der Unterschied zu den Elternhäusern, in
denen ein Elternteil oder beide berufstätig sind, letztlich gering. Die emotionale Verbundenheit mit den
Eltern bleibt offensichtlich in der Regel auch dann erhalten, wenn zeitweilige Probleme wie Arbeitslosigkeit den Haushalt belasten. Auch die oben erwähnte Shell-Studie konstatierte zu Beginn des Jahres
2006 im übrigen eine starke Familienorientierung der Kinder und Jugendlichen.
Die Wohnsituation hat sich in Leipzig nach 1990 objektiv erheblich verbessert. Zum Zeitpunkt der Befragung wohnten fast 90 Prozent der Mädchen und Jungen noch bei ihren Eltern bzw. bei einem Elternteil. Bei den unter 18-Jährigen betraf das sogar 95 Prozent, bei den 18-Jährigen und Älteren verfügte
fast jeder Dritte schon über eine eigene Wohnung oder lebte in einer Wohngemeinschaft. Von denjeni-
90
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
gen, die noch bei den Eltern wohnten, hatten mehr als 90 Prozent ein eigenes Zimmer und damit auch
weitgehend günstige Möglichkeiten für die häusliche Freizeitgestaltung.
Insgesamt gaben drei von vier befragten Jugendlichen an, mit ihrer Wohnungssituation sehr zufrieden
oder zufrieden zu sein (vgl. Tab. 9-4). Diese hohe Zufriedenheit zeigte sich unabhängig von der konkreten Familienkonfiguration und auch unabhängig davon, ob man noch in der elterlichen Wohnung oder
bereits in einer eigenen Wohnung oder einer Wohngemeinschaft lebte.
Differenzierungen unterschiedlicher Zufriedenheit lassen sich lediglich in Abhängigkeit vom Alter sowie
von der Berufstätigkeit der Eltern finden. Da mit zunehmendem Alter Ansprüche an die Wohnbedingungen wachsen, war zu erwarten, dass bei den unter 16-Jährigen eine größere Wohnzufriedenheit gegeben ist als bei den älteren Befragten. Deutlich wird das insbesondere bei den Berufsschülern und den
Besuchern von Fachoberschulen. Im weiteren zeigt sich, dass Haushalte mit zwei berufstätigen Elternteilen erwartungsgemäß durch die in der Regel günstigeren finanziellen Voraussetzungen am ehesten in
der Lage sind, den Ansprüchen gerechte Wohnbedingungen zu realisieren, was sich dann folgerichtig in
höheren Zufriedenheitswerten äußert.
Mehr als die Hälfte der Jugendlichen ist mit ihrem Taschengeld zufrieden (vgl. Tab. 9-5). Bereits unter
Kapitel 4.2 war andererseits darauf verwiesen worden, dass 48 Prozent der Jugendlichen, darunter häufiger Mädchen, mangelndes Taschengeld als eine wesentliche Freizeitbeschränkung angeführt hatten.
Unter Kapitel 4.3 war außerdem der Zusammenhang zwischen der Höhe des verfügbaren Taschengeldes und der Zufriedenheit mit dem Taschengeld aufgezeigt worden.
Die Zufriedenheit mit dem Taschengeld nimmt mit zunehmendem Alter - erwartungsgemäß - ab, obwohl
die Älteren mehr Taschengeld zur Verfügung haben als die Jüngeren. Auf dieses anspruchsbedingte
Problem war ebenfalls unter 4.3 verwiesen worden. Einzel- und Geschwisterkinder unterscheiden sich
nicht; sie erhalten allerdings auch fast dieselben monatlichen Beträge. Jugendliche, bei denen kein Elternteil berufstätig ist, erhalten im Durchschnitt etwas weniger Taschengeld als jene mit berufstätigen
Eltern und sind mit ihrem Taschengeld auch weniger zufrieden als die Vergleichsgruppen.
Mit den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sind 16 Prozent sehr zufrieden und weitere 39 Prozent
zufrieden (vgl. Tab. 9-6). Auch wenn man sich ein günstigeres Ergebnis vorstellen kann, so ist immerhin
ein deutlich positiver Trend im Vergleich zur Befragung im Jahr 2000 auszumachen (vgl. Kapitel 9.4). Im
Abschnitt 4 wurde auf einige beeinflussende Faktoren bereits hingewiesen. Im besonderen angeführt
wurden neben finanziellen Engpässen der Mangel an verfügbarer Zeit und an interessanten Angeboten.
Mit zunehmendem Alter nimmt die Zufriedenheit mit den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung ab. Eine
gewisse Schwelle für die Zufriedenheitsabnahme scheint zwischen dem 15. und 16. Lebensjahr zu liegen und durch steigende Ansprüche sowie den altersmäßig bedingten Wandel der Freizeitinteressen
erklärbar zu sein (zunehmendes Interesse an Disko-Besuchen sowie an Feiern gemeinsam mit Freunden bei den Älteren). Derartige Angebote sind offenbar aus Sicht der 16-Jährigen und Älteren nicht ausreichend bzw. nicht in der gewünschten Qualität verfügbar. Befragte, deren Eltern beide nicht berufstätig
sind, äußern eine geringere Zufriedenheit mit den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, obwohl sie zumindest aus finanzieller Sicht unter Einbezug von selbst verdientem Geld durch Jobs nicht schlechter
gestellt sind als die Vergleichsgruppen.
Schule und Zensuren werden vergleichsweise zu den bisher angeführten Aspekten am ungünstigsten
beurteilt (vgl. Tab. 9-7 und 9-8). In beiden Fällen dominieren die Urteile „teils/teils“. Hingewiesen wird
somit auf eine Situation, welche zeitweise oder anteilig zufrieden stellt bzw. nicht zufrieden stellt. Zwischen beiden Merkmalen besteht ein guter Zusammenhang (Kontingenzkoeffizient C = 0.51). Je größer
die Zufriedenheit mit den Zensuren, umso größer ist auch die Zufriedenheit mit der Schule und umgekehrt. Die Beziehungen zwischen beiden Zufriedenheiten sind in der Abbildung auf der Folgeseite ausgewiesen. Man muss freilich davon ausgehen, dass noch andere Aspekte die Zufriedenheit mit Schule
und Zensuren beeinflussen. Das kann z.B. das Schüler-Lehrer-Verhältnis sein oder auch das Verhältnis
der Schüler untereinander. Besorgnisse wegen etwaiger Prügeleien, Erpressungen oder Bedrohungen
durch andere Schüler standen allerdings in keinem signifikanten Zusammenhang mit der Schulzufriedenheit.
Mädchen erweisen sich im Durchschnitt etwas „schulzufriedener“ als Jungen, tendenziell trifft das auch
für die Zensuren-Zufriedenheit zu. Im Verhältnis der Schultypen sind die Berufs- und Fachoberschüler
insgesamt merklich zufriedener mit „ihrer“ Schule als Gymnasiasten und Mittelschüler. Allerdings
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
91
streuten die Zufriedenheitsmittelwerte (1 = sehr zufrieden, 5 = sehr unzufrieden) besonders bei den Berufs- und Fachoberschülern recht stark. Sie variierten hier zwischen 2,2 und 3,2, in den Mittelschulen
zwischen 2,6 und 3,1, in den Gymnasien schließlich zwischen 2,6 und 2,9. Die geringere Schulzufriedenheit der Gymnasiasten und Mittelschüler im Vergleich zu den Berufs- und Fachoberschülern mag
auch darin begründet sein, dass an Mittelschule und Gymnasium in der Regel stark theoriebezogen und
zudem in einer Vielzahl von Fächern unterrichtet wird, während an den Berufs- und Fachoberschulen ein
stärkerer Praxisbezug gegeben und außerdem das Fächer-Angebot bereits berufsorientiert ausgerichtet
ist. Auch unterschiedliche Leistungsanforderungen und Motivationen können eine Rolle spielen.
Unterschiedliche Leistungsanforderungen nach Schultyp mögen auch im besonderen für die unterschiedliche Zensuren-Zufriedenheit an Mittelschulen, Gymnasien und Berufs-/Fachoberschulen verantwortlich sein. In den Mittelschulen und Gymnasien zeigte sich zudem eine besonders hohe Unzufriedenheit mit den Zensuren in den Klassenstufen 9 und 10, also in jenen Klassenstufen, wo Schulabschlüsse
erfolgen (Haupt- und Realschule) bzw. zumindest ein Teil der Fächer vor dem Übergang ins Kurssystem
abgeschlossen wird (Gymnasien). Ähnliches war in den Berufs- und Fachoberschulen nachzuweisen,
wo die Zensurenzufriedenheit jeweils in den Abschlussklassen (Berufsausbildung 2./3. Lehrjahr bzw.
Fachoberschule 13. Klasse) unterdurchschnittlich ausgeprägt war.
Zufriedenheit mit den Zensuren in Abhängigkeit von der
Zufriedenheit mit der Schule
Zufriedenheit mit der Schule in Abhängigkeit von der
Zufriedenheit mit den Zensuren
Zufriedenheit mit der Schule, Mittelwerte
Zufriedenheit mit den
Zensuren
Zufriedenheit mit der Schule
Zufriedenheit mit den Zensuren, Mittelwerte
sehr zufrieden
zufrieden
teils/teils
unzufrieden
sehr unzufrieden
5
4
sehr unzufrieden
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
3
2
1
sehr zufrieden
sehr zufrieden
zufrieden
teils/teils
unzufrieden
sehr unzufrieden
5
sehr unzufrieden
4
3
2
1
sehr zufrieden
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Als eine Resultierende aus vielen Einzelzufriedenheiten, von denen hier nur wenige erhoben wurden,
ergibt sich die Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt. Hier fließen natürlich auch die wahrgenommenen Realisierungsmöglichkeiten für Freizeitinteressen, im besonderen aber die Zufriedenheiten mit
den für die befragte Altersgruppe zentralen Lebensbedingungen und die hier anfallenden Sorgen und
Nöte ein (Familie, Schule/Berufsausbildung, Freundeskreis u.a.).
Fast drei Viertel aller Befragten gaben an, mit ihrem Leben insgesamt sehr zufrieden oder zufrieden zu
sein (vgl. Tab. 9-9). Es treten kaum Unterschiede auf. Lediglich eine tendenzielle Alters- und Geschlechtsabhängigkeit lässt sich feststellen (leichte Zufriedenheits-Abnahme mit zunehmendem Lebensalter, geringere Lebenszufriedenheit bei jüngeren Mädchen), die sich aus der Zunahme von Anforderungen und Problemsituationen im Lebenslauf sowie aus biologischen Faktoren erklären lässt.
Mädchen äußerten sich in der Gesamtgruppe etwas weniger zufrieden als Jungen. Dieser Befund ergab
sich bereits bei der Befragung im Jahr 2000. Hinsichtlich der in den vorangegangenen Kapiteln erörterten Sachverhalte könnte eine Begründung für diese Unterschiede in der nachweislich geringeren Freizeit
der Mädchen sowie in ihrer geringeren Zufriedenheit mit den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung zu
finden sein. Darüber hinaus dürften allerdings vornehmlich psychische und physische Faktoren beim
Übergang vom Kindes- zum Jugendalter bei den Mädchen stärker zur Wirkung gelangen als bei den
Jungen. Dafür spricht auch Tabelle 9-2, aus welcher hervorgeht, dass die geringere Lebenszufriedenheit
der Mädchen etwa bis zum 16. Lebensjahr nachweisbar ist.
Aus Tabelle 9-9 wird deutlich, dass die Arbeitslosigkeit beider Elternteile von Einfluss auf die Befindlichkeiten der Mädchen und Jungen in betroffenen Familien ist, wenn es sich um einen komplexen Indikator
92
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
wie die allgemeine Lebenszufriedenheit handelt. Was bei Einzelzufriedenheiten zum Teil noch verdeckt
wurde, tritt nun zu Tage. Dabei dürfte die höhere Unzufriedenheit mit dem Leben insgesamt bei dieser
Gruppe sowohl durch die aktuelle Situation als auch die perspektivische Sicht bedingt sein. Ist längere
Arbeitslosigkeit der Eltern abzusehen, muss auch mit ungünstigeren finanziellen Rahmenbedingungen
für die weitere Lebensgestaltung der Jugendlichen gerechnet werden. Derartige negative Erwartungen
schlagen bereits auf die aktuelle Lebenszufriedenheit durch.
Eine Teilgruppe der Berufs-/Fachoberschüler muss gesondert erwähnt werden: Jugendliche, die am
Berufsgrundbildungsjahr oder am Berufsvorbereitungsjahr teilnahmen, äußerten im Vergleich zu den
übrigen Berufsschülern und den Fachoberschülern eine deutlich geringere allgemeine Lebenszufriedenheit. Nur 50 Prozent waren sehr zufrieden oder zufrieden (Vergleichsgruppe: 70 Prozent). Der Befund
deutet auch im Zusammenhang mit weiteren Ergebnissen im nachfolgenden Text an, dass hier eine
Problemgruppe existiert, die der besonderen Aufmerksamkeit bedarf.
Die Nationalität der Befragten zeigte sich dahingehend als differenzierendes Merkmal, als ausländische
Jugendliche hinsichtlich verschiedener Einzelaspekte und der allgemeinen Lebenszufriedenheit häufiger
als deutsche mit „sehr zufrieden“, dafür aber seltener mit „zufrieden“ urteilten.
Tab. 9-2 Allgemeine Lebenszufriedenheit bei Mädchen und Jungen nach Altersgruppen (Mittelwerte)
Allgemeine Lebenszufriedenheit (Mittelwerte)
Altersgruppe
Mädchen
Jungen
12 Jahre
2,1
1,8
13 Jahre
2,2
2,1
14 Jahre
2,3
2,0
15 Jahre
2,2
2,1
16 Jahre
2,2
2,1
17 Jahre
2,2
2,2
18 Jahre
2,2
2,3
19 Jahre
2,1
2,2
20 Jahre
2,2
2,3
21 Jahre u. älter
2,3
2,3
Die nachfolgende Grafik vermittelt im Überblick, inwieweit verschiedene Aspekte, die in dieser Erhebung
erfragt wurden, von Einfluss auf die allgemeine Lebenszufriedenheit sind. Deutlich wird, dass insbesondere das eigene Vermögen, die Freizeit inhaltsreich zu gestalten, sowie die Beziehungen zu Elternhaus
und Freundeskreis eine Rolle für eine hohe Lebenszufriedenheit besitzen, wenngleich keines dieser
Merkmale für sich allein das Ausmaß von Lebenszufriedenheit reguliert.
Ausprägung allgemeiner Lebenszufriedenheit in Abhängigkeit von verschiedenen Bedingungen
Ich kann mit meiner Freizeit nichts anfangen.
1
2
Meine Eltern kümmern sich zu wenig um mich.
1
2
Ich habe keine Freunde.
1
2
Meine Eltern sind nicht berufstätig.
1
2
1
Ich habe schlechte Zensuren.
2
1 = trifft nicht zu
2 = trifft zu
0
10
20
Mit dem Leben insgesamt
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
30
40
sehr zufrieden
50
60
70
%
80
zufrieden
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
93
Tab. 9-3 Zufriedenheit mit dem Verhältnis zu den Eltern
1
4
sehr zufrieden
unzufrieden
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2
5
zufrieden
sehr unzufrieden
3 teils/teils
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
38
3
Prozent
17
4
3
2,0
37
39
42
34
16
19
3
4
3
4
1,9
2,0
311
608
794
682
38
36
36
42
37
38
39
37
19
18
18
15
3
5
5
2
3
3
3
4
2,0
2,0
2,0
1,9
2286
113
38
36
38
30
17
23
4
8
3
3
2,0
2,1
598
905
859
46
38
32
43
37
36
40
36
41
17
19
15
17
5
5
2
2
4
3
3
2
2,0
2,1
1,8
1,9
592
1812
39
38
38
38
17
17
3
4
4
3
2,0
2,0
1691
535
164
38
36
38
39
39
27
17
17
23
4
4
4
3
4
9
1,9
2,0
2,2
Anzahl
1
2
2408
38
1178
1224
Tab. 9-4 Zufriedenheit mit der Wohnungssituation
1
4
sehr zufrieden
unzufrieden
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
94
2
5
zufrieden
sehr unzufrieden
3 teils/teils
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
37
3
Prozent
16
6
3
2,0
39
37
37
38
15
16
6
6
3
3
2,0
2,0
310
607
799
687
43
43
36
33
37
37
39
36
14
14
16
18
4
4
6
8
2
2
3
5
1,8
1,9
2,0
2,2
2296
112
38
38
37
39
16
8
6
11
3
4
2,0
2,0
599
905
865
48
41
42
32
40
37
38
37
42
15
13
19
13
5
5
7
6
2
2
5
0
1,9
1,9
2,2
1,9
593
1820
37
38
39
37
16
15
5
6
3
3
2,0
2,0
1694
538
165
41
33
29
37
38
39
15
18
13
5
7
13
2
4
5
1,9
2,1
2,3
Anzahl
1
2
2417
38
1183
1228
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 9-5 Zufriedenheit mit dem Taschengeld
1
4
sehr zufrieden
unzufrieden
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2
5
zufrieden
sehr unzufrieden
3 teils/teils
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
33
3
Prozent
26
10
9
2,5
24
21
33
32
24
27
9
11
9
9
2,5
2,5
312
606
778
588
29
22
20
20
33
34
36
28
24
27
26
26
8
11
10
10
6
5
8
16
2,3
2,4
2,5
2,7
2179
108
22
30
33
26
26
21
10
12
9
11
2,5
2,5
599
901
747
48
22
23
20
40
33
38
28
23
27
25
27
21
9
11
10
8
9
3
16
8
2,5
2,3
2,7
2,2
573
1719
23
22
35
32
25
26
10
10
8
9
2,5
2,5
1616
508
154
22
23
17
35
29
23
25
27
28
9
10
20
8
11
12
2,5
2,6
2,9
Anzahl
1
2
2295
22
1126
1164
Tab. 9-6 Zufriedenheit mit den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung
1
4
sehr zufrieden
unzufrieden
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2
5
zufrieden
sehr unzufrieden
3 teils/teils
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
39
3
Prozent
32
10
3
2,5
18
13
39
39
30
35
9
11
4
2
2,4
2,5
310
606
797
687
23
20
13
11
40
40
39
38
26
28
34
36
8
10
11
11
3
2
3
4
2,3
2,3
2,5
2,6
2293
112
15
22
39
36
32
28
10
10
3
4
2,5
2,4
595
905
865
49
20
16
11
31
38
42
37
35
30
30
37
27
9
11
11
6
3
2
3
2
2,4
2,4
2,6
2,1
592
1818
14
16
41
38
33
32
10
11
2
3
2,5
2,5
1694
536
164
15
16
17
40
39
28
32
31
32
10
10
16
2
4
7
2,4
2,5
2,7
Anzahl
1
2
2414
16
1181
1227
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
95
Tab. 9-7 Zufriedenheit mit der Schule
1
4
sehr zufrieden
unzufrieden
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2
5
zufrieden
sehr unzufrieden
3 teils/teils
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
38
3
Prozent
40
10
5
2,7
6
8
37
39
38
41
11
9
8
3
2,8
2,6
309
607
798
685
9
5
7
7
41
35
38
40
35
43
41
38
9
12
10
9
6
5
5
6
2,6
2,8
2,7
2,7
2291
113
7
13
39
32
40
38
10
7
5
10
2,7
2,7
598
903
864
48
6
5
9
10
35
34
45
38
41
44
35
40
12
12
7
8
6
5
5
4
2,8
2,8
2,5
2,6
591
1818
6
7
38
39
39
40
11
10
6
5
2,7
2,7
1691
537
165
6
7
10
38
40
39
41
38
33
10
10
8
5
5
9
2,7
2,6
2,7
Anzahl
1
2
2413
7
1179
1228
Tab. 9-8 Zufriedenheit mit den Zensuren
1
4
sehr zufrieden
unzufrieden
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
96
2
5
zufrieden
sehr unzufrieden
3 teils/teils
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
33
3
Prozent
43
11
3
2,6
9
10
33
33
43
44
12
11
3
2
2,7
2,6
312
609
798
681
11
9
7
12
34
27
34
38
40
47
45
40
9
14
12
9
5
3
2
2
2,6
2,8
2,7
2,5
2293
112
9
13
33
31
43
43
11
8
3
4
2,6
2,6
600
906
860
48
12
6
11
25
25
32
41
27
48
45
40
40
12
14
8
8
4
3
1
0
2,7
2,8
2,5
2,3
593
1817
8
10
32
34
48
42
10
12
2
3
2,7
2,6
1693
537
164
9
9
12
32
35
36
45
42
36
11
11
13
3
3
4
2,7
2,6
2,6
Anzahl
1
2
2414
9
1182
1227
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 9-9 Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt
1
4
sehr zufrieden
unzufrieden
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2
5
zufrieden
sehr unzufrieden
3 teils/teils
M Mittelwert 1 - 5
4
5
M
51
3
Prozent
23
5
2
2,2
21
18
51
50
20
26
4
5
3
1
2,2
2,2
310
606
797
685
25
22
19
16
50
48
50
53
20
23
24
23
4
5
5
5
2
2
2
3
2,1
2,2
2,2
2,2
2292
111
19
27
51
44
23
22
5
5
2
3
2,2
2,1
595
904
864
49
25
18
16
31
45
53
52
39
23
21
25
24
5
5
4
6
3
1
2
0
2,2
2,2
2,2
2,1
592
1816
19
20
51
51
24
23
5
5
2
2
2,2
2,2
1691
535
166
21
19
11
52
50
45
22
24
31
5
5
7
2
3
5
2,2
2,2
2,5
Anzahl
1
2
2412
20
1178
1229
9.2 Sorgen und Probleme
Sorgen werden definiert als eine Gedanken- und Vorstellungskette, die mit negativen Gefühlen einhergeht (Borkovec u.a. 1983). Sie resultieren zumeist aus unbewältigten oder auch unbeeinflussbaren
Lebenssituationen, für die (noch) keine Möglichkeiten zur Klärung oder Bewältigung gesehen werden.
Sorgen gehen häufig mit psychischen Belastungen einher, die sich wiederum ungünstig auf das Leistungsvermögen, die sozialen Beziehungen, die allgemeine Lebenszufriedenheit, die Zukunftssicht und
selbst auf Freizeitaktivitäten auswirken können. Zusammenhänge mit der allgemeinen Lebenszufriedenheit wurden zum Teil bereits unter Kapitel 9.1 erörtert.
Die Tabellen 9-10 und 9-11 zeigen einen Ausschnitt aus dem Sorgenprofil der befragten Leipziger
Jugendlichen. In Tabelle 9-10 sind Sachverhalte ausgewiesen, deren „Sorgenpotenzial“ nur ermittelt
werden kann, wenn sie für die Person des jeweiligen Befragten überhaupt zutreffen. Deshalb wurde hier
die Antwortmöglichkeit „Das trifft nicht zu.“ vorgeschaltet. Tabelle 9-11 enthält Sachverhalte, die nicht an
die Person des Befragten gebunden sein müssen, wohl aber aufgrund ihrer offensichtlichen gesellschaftlichen Relevanz bewertbar sind. Hier wurde demzufolge auf die Antwortmöglichkeit „Das trifft nicht zu.“
verzichtet.
Tab. 9-10
Sorgen und Probleme (1)
Wie sehr macht Dir Folgendes Sorgen?
0 Das trifft nicht zu.
Das trifft zu und macht mir Sorgen:
1 sehr stark
2 stark
4 schwach
5 sehr schwach
0
1
3 mittel
M Mittelwert 1-5
2
3
Prozent
4
5
M
Ich habe schlechte Zensuren.
46
2
5
22
15
11
3,5
Meine Eltern streiten sich oft.
60
3
5
10
11
12
3,6
Ich kann mit meiner Freizeit nichts anfangen.
68
2
2
7
9
12
3,9
Meine Eltern kümmern sich zu wenig um mich.
74
3
2
5
7
10
3,7
Ich habe keine Freunde.
82
2
1
3
4
9
3,9
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
97
Aus der Tabelle 9-10 geht zunächst hervor, dass die dort aufgeführten Probleme nur auf einen Teil der
Mädchen und Jungen zutreffen und auch im Fall des tatsächlichen Auftretens wiederum nur bei einem
Teil der Befragten größere Sorgen auslösen. So ist zwar jeder Zweite subjektiv von schlechten Zensuren betroffen, jedoch nur die Hälfte der Betroffenen macht sich zumindest in mittlerem Ausmaß diesbezüglich Sorgen. Angesichts des bekannten Leistungsdrucks mit Blick auf die weitere berufliche Karriere
mag dies verwundern. Mittelschüler und Gymnasiasten, die deutlich häufiger als Berufs- und Fachoberschüler auf ein schlechtes Zensurenkonto verwiesen, waren etwas häufiger besorgt als Letztere (vgl.
Tab. 9-12). Der Befund dieser insgesamt geringen Besorgnis ist passfähig zu dem weiter vorn erörterten
relativ geringen Zusammenhang zwischen schlechten Zensuren und der allgemeinen Lebenszufriedenheit.
Streitigkeiten der Eltern werden häufiger von jüngeren und weiblichen Befragten wahrgenommen, was
mit der stärkeren häuslichen Bindung dieser Teilgruppen einhergehen dürfte. Insgesamt entsteht aber
auch hier der Eindruck, dass sich die Jugendlichen bei auftretenden Streitigkeiten der Eltern kaum sonderlich besorgt fühlen (vgl. Tab. 9-13).
Etwa jeder dritte Befragte gab an, mit seiner Freizeit nichts anfangen zu können. Das betraf häufiger
die unter 14-Jährigen, ausländische Jugendliche sowie jene, deren Eltern beide nicht berufstätig sind
(vgl. Tab. 9-14). Gleichwohl stellte sich auch hier heraus, dass dieses Manko nur wenigen Befragten
Sorgen bereitete. Eine gewisse Ausnahme stellten die Jugendlichen dar, die sich im Berufsgrundbildungsjahr oder im Berufsvorbereitungsjahr befanden. Von ihnen teilten mehr als 40 Prozent mit, Probleme mit der Freizeitgestaltung zu haben, und ein größerer Anteil zeigte sich diesbezüglich auch besorgt.
Jeder Vierte der befragten Jugendlichen teilte mit, dass sich seiner Meinung nach die Eltern zu wenig
um ihn kümmerten. Dieser Anteil war bei den unter 14-Jährigen, bei den ausländischen Jugendlichen
sowie bei jenen, wo kein Elternteil berufstätig ist, deutlich größer (vgl. Tab. 9-15). Dennoch war auch hier
vergleichsweise nur geringe Besorgnis zu registrieren. Dort, wo sich die Eltern ausreichend um ihre Kinder kümmerten, waren 83 Prozent auch mit dem Verhältnis zu den Eltern sehr zufrieden oder zufrieden.
Aber auch dort, wo diesbezüglich ein Manko angezeigt wurde, äußerten noch 54 Prozent Zufriedenheit.
Es wird zumindest von einem Teil der Jugendlichen offenbar toleriert, wenn Eltern auf Grund starker
beruflicher oder anderweitiger Belastung nur eingeschränkt Zeit für ihre Kinder haben.
Dass sie keine Freunde hätten, gaben 18 Prozent der Mädchen und Jungen an, überdurchschnittlich
ausländische Jugendliche, Förderschüler und erneut jene Befragten, wo kein Elternteil berufstätig ist
(vgl. Tab. 9-16). Unter den Jugendlichen im Berufsgrundbildungsjahr bzw. im Berufsvorbereitungsjahr
betrug dieser Anteil 25 Prozent. Hier wie auch bei den Mädchen und Jungen mit nicht berufstätigen
Eltern war diesbezüglich auch zu größeren Anteilen starke Besorgnis erkennen. Dass fehlende Freunde
andererseits zum Teil auch nicht als Besorgnis empfunden werden, dürfte überwiegend auf die durchaus
differenzierten Mentalitäten der Jugendlichen zurückzuführen sein. Gruppenbezug ist zwar ein typisches
Merkmal jugendlicher Lebenswelten, aber eben kein allgemeinverbindliches.
Insgesamt kann geschlussfolgert werden, dass die in Tabelle 9-10 aufgelisteten Probleme, sofern sie für
die befragten Jugendlichen überhaupt zutrafen, nur selten starke oder sehr starke Besorgnis auslösten.
Sie stellen für die Mehrheit der jungen Leute offensichtlich keine zentralen Problemfelder dar. Die allgemeine Lebenszufriedenheit wird jedoch zumindest tendenziell negativ beeinflusst, wenn diese Probleme
auftreten (vgl. Grafik im Kapitel 9.1). Jugendliche aus Haushalten mit nicht berufstätigen Eltern und Teilnehmer am Berufsgrundbildungsjahr bzw. am Berufsvorbereitungsjahr erwiesen sich tendenziell als
stärker problembelastet, was sich auch in der allgemeinen Lebenszufriedenheit niederschlug.
Deutlich stärkere Besorgnis wird bei den jungen Leuten durch jene Aspekte ausgelöst, die in Tabelle
9-11 aufgelistet sind. Schon bei Betrachtung der Mittelwerte der Tabellen 9-10 und 9-11 wird der „Qualitätsunterschied“ offensichtlich. Danach stellen sich Arbeitslosigkeit, fehlende Lehrstellen und zunehmende Armut aus der Sicht der Jugendlichen klar als die schwerwiegendsten und besorgniserregendsten Probleme dar, selbst wenn erst ein Teil der jungen Leute mit ihnen bereits konfrontiert worden sein
dürfte. Der Armutsbegriff steht hier für relative Armut, die wiederum als Unterversorgung mit materiellen
und immateriellen Ressourcen im Verhältnis zum Wohlstand der Gesellschaft insgesamt charakterisiert
wird. Auch das Thema „Terroranschläge“ sensibilisiert einen größeren Teil der Jugendlichen. Hingegen
98
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
werden Erpressung und Bedrohung durch andere Schüler und Prügeleien an der Schule deutlich seltener als beunruhigend mitgeteilt. Sie besitzen in etwa den Stellenwert der in Tabelle 9-10 aufgelisteten
Sorgen und Nöte.
Tab. 9-11
Sorgen und Probleme (2)
Und wie sehr bist Du wegen der folgenden Dinge besorgt?
Das macht mir Sorgen ...
1
4
sehr stark
schwach
2
5
stark
sehr schwach
Arbeitslosigkeit
3 mittel
D Durchschnittswert 1 - 5
1
2
32
28
3
Prozent
20
4
5
D
9
10
2,4
fehlende Lehrstellen
25
27
22
11
16
2,7
zunehmende Armut
23
25
25
14
13
2,7
Terroranschläge
18
17
22
18
25
3,2
Erpressung / Bedrohung durch andere Schüler
8
9
14
19
51
4,0
Prügeleien in der Schule
5
9
17
23
46
4,0
Immerhin 60 Prozent der Befragten äußerten starke oder sehr starke Besorgnis hinsichtlich der Arbeitslosigkeit. Das Thema berührt bereits die unter 14-Jährigen in erheblichem Maß und wird mit zunehmendem Alter immer gewichtiger (vgl. Tab. 9-17). Naturgemäß bestehen bei den Berufs- und Fachoberschülern, die kurz vor dem Eintritt ins Berufsleben stehen, die größten Sorgen. Mädchen erweisen sich
stärker betroffen als Jungen. Nicht unerwartet ist auch, dass Jugendliche aus Elternhäusern, in denen
kein Elternteil berufstätig ist, in besonderer Häufigkeit besorgt sind, wobei hier offen bleiben muss, ob
die Sorge mehr der Situation der Eltern gilt oder eine Projektion auf die eigene Zukunft darstellt.
Eng mit dieser Problematik hängt die Sorge um fehlende Lehrstellen zusammen, die von knapp der
Hälfte der Jugendlichen in starker oder sehr starker Ausprägung geäußert wird. Auch hier besteht eine
klare Altersabhängigkeit bis hin zu den relevanten Jahrgängen (vgl. Tab. 9-18). Erneut zeigen sich auch
weibliche Befragte stärker besorgt als männliche. Und wie bereits hinsichtlich der Arbeitslosigkeit besteht auch mit Blick auf die Lehrstellen besonders starke Besorgnis bei denjenigen Jugendlichen, wo
kein Elternteil berufstätig ist. Das Erleben der Arbeitslosigkeit bei Mutter und Vater wirkt offensichtlich
zusätzlich belastend und verstärkt die Sorge um die eigene berufliche Karriere.
Besonders starke Betroffenheit zeigten die Jugendlichen im Berufsgrundbildungsjahr und im Berufsvorbereitungsjahr. Von ihnen teilten 87 Prozent sehr starke bzw. starke Besorgnis mit. Sie unterschieden
sich damit deutlich von den übrigen Berufs- sowie von den Fachoberschülern. Gymnasiasten zeigten
sich weniger sensibilisiert als Mittelschüler, da die Ersteren zu größeren Teilen keine Lehrstellen sondern Studienplätze anstreben. Nicht uninteressant ist, dass ausländische Schülerinnen und Schüler sich
sowohl hinsichtlich der Thematik Arbeitslosigkeit als auch der fehlenden Lehrstellen merklich weniger
besorgt erwiesen als ihre deutschen Altersgenossen. Dies kann allerdings der Tatsache geschuldet sein,
dass die Hälfte der befragten Ausländer ein Gymnasium besuchte, nur 20 Prozent eine Berufs- oder
Förderschule (bei den Deutschen war das Verhältnis 37 Prozent zu 37 Prozent).
Die unterschiedlich starke Besorgnis wegen fehlender Lehrstellen und wegen der hohen Arbeitslosigkeit
wird noch mehr verdeutlicht, untersetzt man den Schultyp noch durch das Alter der Befragten (vgl. nachfolgende Abbildungen). Danach wird sichtbar, dass schon erhebliche Anteile der 12-Jährigen stark besorgt um die berufliche Ausbildung und spätere Tätigkeit sind. Mittelschüler sind erwartungsgemäß in
Bezug auf die Lehrstellen stärker besorgt als Gymnasiasten. Mehr als 70 Prozent der 16- und 17jährigen Mittelschüler gaben sehr starke oder starke Besorgnis zu erkennen. Die hohe Arbeitslosigkeit
war im Herbst 2006 für etwa 60 Prozent der Jugendlichen ab dem 15. Lebensjahr unabhängig vom
Schultyp ein starker Besorgnisgrund, auch wenn sie selbst davon noch nicht betroffen waren.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
99
Sehr starke bzw. starke Besorgnis nach Schultyp und Altersgruppen
... wegen fehlender Lehrstellen
... wegen Arbeitslosigkeit
%
80
Mittelschule
Gymnasium
%
80
70
70
60
60
50
50
40
40
30
30
20
20
10
10
Mittelschule
Gymnasium
Berufs-/Fachoberschule
0
0
12
13
14
15
16
Alter in Jahren
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
17
12
13
14
15
16
17
18
19
20
Alter in Jahren
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Anmerkung: Aufgrund der hier geringen Fallzahl der Förderschüler werden für sie keine Daten ausgewiesen.
Zunehmende Armut wurde von den Jugendlichen in ähnlicher Größenordnung als besorgniserregend
wahrgenommen wie Arbeitslosigkeit und fehlende Lehrstellen. Überraschend kommt dabei nicht, dass
insbesondere die Mädchen und Jungen, deren Eltern nicht berufstätig sind, hohe Besorgnis äußerten. In
diesen Haushalten dürfte es, bedingt durch die Arbeitslosigkeit der Eltern, schon zu Einschränkungen in
den Lebensbedingungen gekommen sein. Mädchen äußerten sich besorgter als Jungen, ältere Befragte
besorgter als jüngere (vgl. Tab. 9-19).
Die auch in europäischen Staaten seit 2001 zunehmende Terrorgefahr bewog, auch diesen Aspekt in
die Befragung aufzunehmen. Immerhin zeigte sich in der Tat gut jeder dritte befragte Jugendliche stark
oder sehr stark durch Terroranschläge bedroht. Deutlich überdurchschnittliche Besorgnis äußerten
Mädchen sowie die jüngsten Befragten. Auch Förderschüler hoben sich durch besondere Betroffenheit
ab. Ausländische Befragte zeigten deutlich stärkere Besorgnis an als deutsche (vgl. Tab. 9-20).
Auf die aktuelle allgemeine Lebenszufriedenheit hat der unterschiedliche Besorgnisgrad bezüglich der
vorgenannten Aspekte allerdings bisher nur geringe Auswirkungen. Zwar zeigen sich weniger stark Besorgte in der Regel etwas zufriedener, die Unterschiede sind allerdings nicht gesichert. Die Wahrnehmung von Arbeitslosigkeit, fehlenden Lehrstellen, von relativer Armut und Terrorgefahr erhöht die individuelle Aufmerksamkeit und erzeugt zum Teil starke Besorgnis, die allgemeine Lebenszufriedenheit dürfte jedoch erst dann eingeschränkt sein, wenn auch individuelle Betroffenheit vorliegt. Insoweit wirken
Aspekte wie fehlende Freunde, fehlende elterliche Zuwendung oder auch Arbeitslosigkeit der Eltern als
aktuelle Gegebenheiten stärker auf die Lebenszufriedenheit als wahrgenommene Bedrohungen, von
denen man jedoch (noch) nicht betroffen ist. Eine gewisse Ausnahme bilden einmal mehr die Jugendlichen im Berufsgrundbildungsjahr und im Berufsvorbereitungsjahr. Hier zeigt sich ein direkter Zusammenhang zwischen der Sorge um fehlende Lehrstellen und der allgemeinen Lebenszufriedenheit.
Im Vergleich zu den Sorgen wegen fehlender Lehrstellen, Arbeitslosigkeit, Armut und Terrorgefahr fallen
die übrigen hier erhobenen Sorgen und Probleme in ihrer Bedeutsamkeit merklich ab. Erpressungen
und Bedrohungen durch andere Schüler lösten im Herbst 2006 bei 17 Prozent der Befragten Besorgnis aus, bei Prügeleien in der Schule betraf das 14 Prozent (vgl. Tab. 9-21 und 9-22). Mädchen zeigten
durchgängig eine stärkere Betroffenheit an als Jungen, jüngere Befragte äußerten stärkere Besorgnis
als ältere. Anzuführen ist hier auch, dass ausländische Mädchen und Jungen sich spürbar stärker besorgt zeigten als deutsche. Unterschiede zwischen den Schultypen konnten ebenfalls registriert werden
und zwar in der Weise, dass an Mittelschulen und Förderschulen bezüglich beider Aspekte höhere Besorgnis geäußert wurde, die vermutlich auch die Realität entsprechend abbildet.
100
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 9-12
Sorgen wegen schlechter Zensuren
0 Das trifft nicht zu.
Befragte
Das trifft zu und macht mir Sorgen:
1 sehr stark
2 stark
4 schwach
5 sehr schwach
Anzahl
0
1
2
3 mittel
M Mittelwert 1-5
3
4
5
M
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
Tab. 9-13
2396
46
2
5
22
15
11
3,5
1172
1219
44
47
2
2
6
4
23
20
15
16
10
11
3,5
3,6
307
605
793
677
37
37
44
60
3
1
3
1
5
7
5
3
24
27
22
15
18
17
16
12
12
12
11
8
3,5
3,5
3,5
3,6
595
902
854
45
38
38
60
38
2
2
1
4
6
8
2
0
29
22
16
24
14
19
13
16
11
12
9
18
3,4
3,5
3,6
3,7
Sorgen wegen häufiger Streitigkeiten der Eltern
0 Das trifft nicht zu.
Befragte
Das trifft zu und macht mir Sorgen:
1 sehr stark
2 stark
4 schwach
5 sehr schwach
Anzahl
0
1
2
3 mittel
M Mittelwert 1-5
3
4
5
M
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
Tab. 9-14
2411
60
3
5
10
11
12
3,6
1178
1226
63
57
2
4
4
6
9
11
11
10
12
12
3,7
3,4
312
609
796
679
54
55
59
68
3
4
3
2
7
5
5
4
13
11
11
7
11
12
11
8
14
13
11
10
3,6
3,6
3,6
3,6
2287
114
60
46
3
5
5
9
10
11
10
18
12
12
3,6
3,4
601
907
856
47
54
57
67
53
3
4
2
4
5
6
4
2
11
11
8
19
12
11
9
11
15
11
10
11
3,7
3,4
3,7
3,5
Sorgen darüber, nichts mit der Freizeit anfangen zu können
0 Das trifft nicht zu.
Befragte
Das trifft zu und macht mir Sorgen:
1 sehr stark
2 stark
4 schwach
5 sehr schwach
Anzahl
0
1
2
3 mittel
M Mittelwert 1-5
3
4
5
M
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2397
68
2
2
7
9
12
3,9
1169
1224
67
69
2
2
2
2
7
7
10
8
12
12
3,9
3,9
307
602
798
676
59
68
67
73
2
1
2
1
3
2
3
2
7
8
7
6
11
8
9
8
17
13
12
10
3,9
3,9
3,8
3,9
596
903
855
43
64
66
73
67
3
2
1
2
3
2
2
5
8
7
7
7
9
10
7
7
14
13
10
12
3,8
3,9
3,9
3,6
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
101
Tab. 9-15
Sorgen, weil sich die Eltern zu wenig kümmern
0 Das trifft nicht zu.
Befragte
Das trifft zu und macht mir Sorgen:
1 sehr stark
2 stark
4 schwach
5 sehr schwach
Anzahl
0
1
2
3 mittel
M Mittelwert 1-5
3
4
5
M
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
Tab. 9-16
2399
74
3
2
5
7
10
3,7
1170
1224
75
73
3
2
2
3
4
6
6
7
11
8
3,8
3,6
310
605
795
675
66
71
75
80
3
3
2
3
4
4
2
1
7
6
5
3
9
6
7
6
12
11
9
8
3,7
3,6
3,8
3,8
2279
112
75
58
2
4
2
6
5
8
6
16
10
7
3,7
3,4
595
905
854
45
69
71
81
73
4
2
2
0
3
3
1
0
5
6
3
16
7
8
5
2
10
11
8
9
3,5
3,8
3,8
3,8
591
1804
76
74
2
3
2
2
3
6
6
7
11
9
3,8
3,7
1685
531
164
75
73
65
2
3
5
2
3
4
4
7
8
7
5
9
10
9
9
3,8
3,6
3,4
Sorgen wegen fehlender Freunde
0 Das trifft nicht zu.
Befragte
Das trifft zu und macht mir Sorgen:
1 sehr stark
2 stark
4 schwach
5 sehr schwach
Anzahl
0
1
2
3 mittel
M Mittelwert 1-5
3
4
5
M
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
102
2404
82
2
1
3
4
9
3,9
1175
1223
81
84
2
2
1
1
2
3
4
4
9
8
3,9
3,9
309
603
799
678
81
82
81
84
2
2
2
2
1
1
1
1
3
3
3
2
4
3
5
3
10
9
9
7
4,0
3,9
3,9
3,8
2283
112
83
70
2
4
1
2
2
5
4
6
8
13
3,9
3,7
597
903
858
46
81
81
85
67
2
2
1
2
1
1
1
2
2
3
3
11
2
5
3
9
11
9
6
9
4,0
4,0
3,8
3,6
591
1808
82
82
2
2
1
1
3
3
5
3
8
9
3,9
3,9
1689
531
163
84
79
71
1
2
3
1
1
5
2
3
6
3
5
6
8
9
10
4,0
3,8
3,5
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 9-17
Sorgen wegen Arbeitslosigkeit
Das macht mir Sorgen:
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
Tab. 9-18
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2390
32
1171
1214
3 mittel
M Mittelwert 1-5
4
5
M
28
3
Prozent
20
9
10
2,4
30
35
26
30
20
20
11
8
13
7
2,5
2,2
300
602
792
682
21
29
34
39
23
29
29
29
26
20
20
18
12
12
9
7
18
11
8
8
2,8
2,5
2,3
2,2
2271
110
32
32
28
17
20
22
9
12
10
17
2,4
2,7
589
898
857
46
33
25
39
43
25
31
27
22
20
22
19
13
9
12
7
4
12
10
7
17
2,4
2,5
2,2
2,3
589
1797
30
33
31
27
18
21
11
9
10
10
2,4
2,4
1677
532
163
31
33
46
28
29
28
21
20
13
10
9
4
10
9
9
2,4
2,3
2,0
Sorgen wegen fehlender Lehrstellen
Das macht mir Sorgen:
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2379
25
1163
1211
3 mittel
M Mittelwert 1-5
4
5
M
27
3
Prozent
22
11
16
2,7
23
26
25
28
21
23
11
10
20
12
2,8
2,5
296
596
794
679
16
26
29
23
20
28
30
26
24
23
21
21
15
11
9
10
25
13
11
20
3,1
2,6
2,4
2,8
2262
109
25
17
27
17
21
33
10
12
16
20
2,6
3,0
588
894
854
43
34
18
24
37
24
29
27
23
21
24
22
14
8
14
9
7
13
16
18
19
2,4
2,8
2,7
2,5
589
1786
23
25
30
26
23
22
12
10
13
17
2,6
2,7
1674
527
160
23
27
36
28
26
23
23
20
20
11
10
8
16
16
13
2,7
2,6
2,4
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
103
Tab. 9-19
Sorgen wegen zunehmender Armut
Das macht mir Sorgen:
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
Tab. 9-20
2
5
stark
sehr schwach
3 mittel
M Mittelwert 1-5
Anzahl
1
2
3
Prozent
4
5
M
2383
23
25
25
14
13
2,7
1167
1211
21
26
22
27
23
26
16
12
18
9
2,9
2,5
298
599
788
684
22
18
24
27
21
26
24
26
23
26
24
24
12
15
16
13
20
16
11
10
2,9
2,8
2,7
2,5
2265
109
23
29
25
16
25
19
14
14
13
22
2,7
2,8
586
897
856
44
23
19
28
27
23
25
26
20
25
25
23
23
11
18
12
20
18
13
10
9
2,8
2,8
2,5
2,6
587
1792
20
24
25
24
25
24
16
14
13
13
2,8
2,7
1676
529
160
21
24
43
24
27
24
26
24
16
16
13
6
14
12
13
2,8
2,6
2,2
Sorgen wegen Terroranschlägen
Das macht mir Sorgen:
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
104
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2387
18
1170
1213
3 mittel
M Mittelwert 1-5
4
5
M
17
3
Prozent
22
18
25
3,2
13
23
11
22
19
26
20
15
37
14
3,6
2,8
303
597
792
681
30
20
17
12
21
18
15
15
18
23
22
25
9
16
19
21
22
22
27
28
2,7
3,0
3,2
3,4
2269
110
17
33
17
15
23
14
18
11
25
27
3,2
2,8
588
899
856
44
23
18
14
34
18
16
16
16
19
22
26
14
13
20
18
16
28
24
25
20
3,0
3,2
3,2
2,7
586
1797
16
19
17
17
23
22
18
17
26
25
3,2
3,1
1675
530
164
18
19
22
17
18
14
23
18
27
17
20
12
25
25
25
3,2
3,2
3,0
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 9-21
Sorgen wegen Erpressung/Bedrohung durch andere Schüler
Das macht mir Sorgen:
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
Tab. 9-22
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2376
8
1163
1208
3 mittel
M Mittelwert 1-5
4
5
M
9
3
Prozent
14
19
51
4,0
6
9
5
13
11
16
18
19
60
43
4,2
3,7
300
599
792
672
11
8
7
6
13
11
8
7
17
15
12
14
20
18
19
18
39
48
54
55
3,6
3,9
4,0
4,1
2260
109
7
14
9
10
14
15
19
16
51
46
4,0
3,7
589
894
850
43
9
8
7
19
13
6
10
7
15
12
15
16
17
20
18
30
47
55
51
28
3,8
4,1
4,0
3,4
582
1790
6
8
7
10
15
13
19
18
51
51
4,0
3,9
1669
529
160
7
8
14
9
10
10
13
14
16
19
17
16
52
50
44
4,0
3,9
3,7
Sorgen wegen Prügeleien in der Schule
Das macht mir Sorgen:
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon:
Einzelkind
Geschwisterkind
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
3
Prozent
4
5
M
2376
5
9
17
23
46
4,0
1163
1209
5
5
7
12
13
20
21
24
54
39
4,1
3,8
299
597
792
674
8
4
4
5
14
12
7
7
24
18
15
15
24
23
26
19
31
43
48
53
3,6
3,9
4,1
4,1
2261
107
5
7
9
13
16
21
23
14
46
45
4,0
3,8
585
895
851
45
6
4
5
4
13
7
9
18
18
15
16
36
22
26
21
16
41
48
48
27
3,8
4,1
4,0
3,4
582
1790
3
6
8
10
15
17
26
22
48
46
4,1
3,9
1669
527
162
5
5
8
9
9
14
16
17
20
23
23
20
47
45
38
4,0
3,9
3,7
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
3 mittel
M Mittelwert 1-5
105
9.3 Schulische und berufliche Zukunftssicht
Zufriedenheiten, Sorgen und Probleme bilden persönlichkeitsbezogen eine Konfiguration von Befindlichkeiten, die von Einfluss auf die Zukunftseinschätzung ist. Eine positive Ausprägung der allgemeinen Lebenszufriedenheit lässt in der Regel auch eine optimistische Zukunftssicht erwarten. Diese wird allerdings wesentlich von einem Gefüge äußerer Bedingungen beeinflusst, die sich als Chancen oder
Schranken erweisen können. Zu denken ist hierbei an die wirtschaftliche Entwicklung und das damit
verbundene Angebot an Arbeits- und Ausbildungsplätzen oder an Entwicklungen im Bildungssektor, die
z.B. mit höheren finanziellen Aufwendungen für ein Studium oder eine Berufsausbildung einhergehen.
Jugendliche werden mit steigendem Alter zunehmend stärker mit diesen Bedingungen konfrontiert und
müssen für sich Bewältigungsstrategien entwickeln. Je nachdem, wie ihnen das gelingt, werden sie ihre
berufliche Zukunft eher positiv oder negativ sehen.
Die schulische Zukunftssicht bezieht sich auf einen vergleichsweise näheren Horizont. Gleichwohl
wird hier in der Regel eine erste wichtige Zäsur für späteren Berufserfolg gesetzt. Immerhin fast drei
Viertel der befragten Jugendlichen sehen ihre schulische Zukunft sehr zuversichtlich oder zuversichtlich
(vgl. Tab. 9-23). Ihnen stehen 5 Prozent mit einer düsteren Zukunftssicht gegenüber. 10 Prozent, interessanter Weise in allen Altersgruppen, können keine klare Einschätzung abgeben. Das betrifft zum Beispiel die 16-jährigen Mittelschüler genauso wie die 18- bis 20-jährigen Berufs- und Fachoberschüler.
Lediglich bei den Gymnasiasten ist dieser Anteil der Indifferenten ab dem 15. Lebensjahr geringer.
Zwischen den einzelnen Teilgruppen treten ansonsten kaum Unterschiede hinsichtlich der Einschätzungen auf. Die aufgrund der im Schnitt besseren Zensuren allgemein erwartete vorteilhaftere Einschätzung
der Mädchen gegenüber jener der Jungen fällt nur marginal aus. Ausländische Schüler urteilen zurückhaltender als deutsche. Im Unterschied zu früheren Befragungen kann diesmal kein Absinken positiver
Einschätzungen mit zunehmendem Alter nachgewiesen werden. Ebenso bestehen kaum Unterschiede
zwischen den Einschätzungen der Schüler verschiedener Schultypen. Erstaunlicherweise geben die
Förderschüler (allerdings nur in kleiner Anzahl vertreten) am häufigsten das Urteil „sehr zuversichtlich“
ab. Es gibt also offensichtlich, ungeachtet der konkreten Leistungen, ein ähnlich strukturiertes Verhältnis
zwischen Leistungen und Leistungserwartungen an Gymnasien, Mittelschulen, Berufs- und Fachoberschulen sowie Förderschulen.
Ein deutlicher Zusammenhang besteht zwischen der Zufriedenheit mit den Zensuren und der schulischen Zukunftssicht. Wer – ungeachtet des jeweiligen Anspruchs – mit seinen Zensuren sehr zufrieden
oder zufrieden ist, vertritt auch eine deutlich positivere Einschätzung (vgl. nachfolgende Grafik).
Zensurenzufriedenheit und schulische Zukunftssicht
Zensurenzufriedenheit
schulische Zukunftssicht
sehr zufrieden
zufrieden
teils/teils
sehr zuversichtlich
unzufrieden
zuversichtlich
sehr unzufrieden
0
10
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
20
30
40
50
60
70
80
90
% 100
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Vergleichsweise weniger zuversichtlich wird die berufliche Zukunft eingeschätzt. Hier stehen den gut
50 Prozent Optimisten 9 Prozent Pessimisten gegenüber. Etwa jeder Vierte traut sich diesbezüglich
(noch) kein Urteil zu (vgl. Tab. 9-24). Mädchen geben sich (trotz in der Regel besserer Schulabschlüsse)
etwas verhaltener als Jungen. Zwar nimmt der Anteil der Indifferenten mit steigendem Alter ab, doch fast
jeder fünfte 18-Jährige und Ältere sah sich nicht zu einer Einschätzung in der Lage.
So, wie die noch Unentschiedenen mit zunehmendem Alter weniger werden, erhöht sich der Anteil der
Zuversichtlichen, allerdings auch jener der Pessimisten. In einer Gesamt-Bilanz nimmt tendenziell mit
steigendem Alter und der damit verbundenen besseren Einschätzbarkeit von Chancen und Risiken die
106
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Zuversicht ab. Zwischen den Schultypen treten nur geringe Unterschiede auf. Eine größere Zukunftsungewissheit etwa bei Mittelschülern und Berufs-/Fachoberschülern gegenüber Gymnasiasten ist nicht
auszumachen. Allerdings ist bei den Gymnasiasten erwartungsgemäß der Anteil der Unsicheren noch
recht groß, da hier häufig ein Studium der beruflichen Karriere vorgeschaltet ist. Auffällig ist allerdings,
dass Kinder aus Elternhäusern, in denen die Eltern nicht berufstätig sind, seltener positive und häufiger
negative berufliche Zukunftserwartungen mitteilen als die Vergleichsgruppen. Möglicherweise führt das
Erleben von abgebrochenen Berufskarrieren bei den Eltern zu derartigen verhaltenen Einschätzungen.
Ebenfalls sind wiederum die Jugendlichen im Berufsgrundbildungsjahr und im Berufsvorbereitungsjahr
gesondert zu erwähnen. Während sich in der Gesamtgruppe 9 Prozent pessimistisch hinsichtlich der
beruflichen Zukunft äußerten, waren es in dieser Gruppe 23 Prozent.
Nicht so stark wie zwischen Zensurenzufriedenheit und schulischer Zukunftssicht, aber dennoch nachweisbar ist der Zusammenhang zwischen Zensurenzufriedenheit und beruflicher Zukunftssicht. Von denen, die mit ihren Schulzensuren sehr zufrieden sind, blicken 71 Prozent zuversichtlich in die berufliche
Zukunft, von denen, die damit sehr unzufrieden sind, nur 24 Prozent.
Zensurenzufriedenheit und berufliche Zukunftssicht
Zensurenzufriedenheit
berufliche Zukunftssicht
sehr zufrieden
zufrieden
teils/teils
unzufrieden
sehr zuversichtlich
zuversichtlich
sehr unzufrieden
0
10
20
30
40
50
60
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
70
%
80
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Am Eingang zu diesem Teilkapitel wurde auf den Zusammenhang zwischen allgemeiner Lebenszufriedenheit und Zukunftssicht verwiesen. In der Tat zeigt sich, wie auch aus der nachfolgenden Abbildung hervorgeht, eine plausible Beziehung. Wer seine berufliche Zukunft günstig einschätzt, der verfügt
tendenziell auch über eine relativ hohe Lebenszufriedenheit. Andererseits wird ebenso klar, dass eine
hohe aktuelle Lebenszufriedenheit nicht der alleinige Bestimmungsfaktor für eine positive Einschätzung
der beruflichen Zukunft ist. Diese ist natürlich auch abhängig von der Wahrnehmung konkreter beruflicher Chancen auf einem weitgehend eingegrenzten Arbeitsmarkt. Insofern ist hohe Lebenszufriedenheit
eher als günstige psychische Basis zu verstehen, sich auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt behaupten zu können. Andererseits ist eine positive Sicht auf die berufliche Zukunft sicher ein Baustein allgemeiner Lebenszufriedenheit.
Ausprägung der allgemeinen Lebenszufriedenheit in Abhängigkeit von der beruflichen Zukunftssicht
berufliche Zukunftssicht
allgemeine Lebenszufriedenheit
sehr zuversichtlich
zuversichtlich
weder/noch
düster
sehr zufrieden
zufrieden
sehr düster
0
10
20
30
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
40
50
60
70
80
%
90
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
107
allgemeine Lebenszufriedenheit
Ausprägung der beruflichen Zukunftssicht in Abhängigkeit von der allgemeinen Lebenszufriedenheit
berufliche Zukunftssicht
sehr zufrieden
zufrieden
teils/teils
unzufrieden
sehr zuversichtlich
0
10
20
30
40
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
Tab. 9-23
zuversichtlich
sehr unzufrieden
50
60
%
70
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Schulische Zukunftserwartungen
Wie siehst Du Deine schulische Zukunft?
1
5
sehr zuversichtlich
sehr düster
Befragte
2
0
Anzahl
zuversichtlich
3 weder noch
kann ich nicht einschätzen M Mittelwert 1 - 5
1
2
3
4
düster
4
5
0
M
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
Tab. 9-24
2392
11
61
13
4
1
10
2,1
1171
1215
12
11
60
62
14
13
4
3
1
0
8
11
2,2
2,1
312
606
794
666
11
11
12
11
58
60
62
63
13
15
13
12
4
4
2
4
1
1
1
1
13
9
10
9
2,1
2,2
2,1
2,1
2272
111
11
13
62
45
13
18
3
6
1
4
10
14
2,1
2,3
599
905
840
48
14
9
11
23
56
64
63
46
15
15
11
10
3
4
3
4
1
1
1
0
11
8
11
17
2,1
2,2
2,1
2,0
Berufliche Zukunftserwartungen
Wie siehst Du deine berufliche Zukunft?
1
5
sehr zuversichtlich
sehr düster
Befragte
2
0
Anzahl
zuversichtlich
3 weder noch
kann ich nicht einschätzen D Mittelwert 1 - 5
1
2
3
4
düster
4
5
0
M
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
108
2400
10
42
14
7
2
24
2,3
1177
1217
13
8
45
40
14
13
6
7
3
2
20
29
2,3
2,4
306
602
789
689
11
11
9
10
39
42
41
46
10
13
14
15
4
7
7
8
1
1
4
3
34
25
26
18
2,2
2,3
2,4
2,4
2279
112
10
15
43
35
14
13
7
4
2
4
24
29
2,3
2,3
587
902
863
48
12
9
10
13
41
40
46
40
13
13
14
8
7
6
8
10
3
1
3
2
23
30
19
27
2,3
2,3
2,4
2,3
1681
535
164
11
9
8
44
40
37
13
15
15
6
9
9
2
2
5
24
25
27
2,3
2,4
2,6
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
9.4 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006
Beim Ergebnisvergleich ist einmal mehr die voneinander abweichende Struktur der Befragten-Gruppen
von 2000 und 2006 zu beachten. Besonders ins Gewicht fällt dabei, wie bereits an anderer Stelle erläutert, die stärkere Präsenz von Berufsschülern in der Befragung 2006. Im weiteren ist zu berücksichtigen,
dass die Berufsschüler 2000 durch Mädchen und Jungen dominiert waren, die das berufsvorbereitende
Jahr absolvierten, während in der Zusammensetzung 2006 tatsächliche Berufsschüler und Fachoberschüler mehrheitlich vertreten waren.
Beim Vergleich der Zufriedenheiten zeigt sich, dass zwischen 2000 und 2006 nur geringe Veränderungen eingetreten sind. Die allgemeine Lebenszufriedenheit hält sich 2006 auf ähnlichem Niveau wie
sechs Jahre zuvor, obwohl sich insbesondere die Situation auf dem Lehrstellen- und Arbeitsmarkt bis
zum Herbst 2006 nicht sonderlich günstig entwickelt hat. Bei den „Teilzufriedenheiten“ hat sich lediglich
die Wohnzufriedenheit etwas negativ verändert, was im wesentlichen der stärkeren Präsenz der älteren
Jugendlichen in der Befragung 2006 und ihrer vergleichsweise ungünstigeren Einschätzung der Wohnsituation geschuldet sein dürfte. Gleichwohl sind auch die 18-Jährigen und Älteren im Jahr 2006 mit ihrer
Wohnsituation überwiegend zufrieden.
Dagegen können die positiven Entwicklungen (auch wenn sie nur schwach ausgeprägt sind) im Fall der
Zufriedenheit mit der Schule, den Zensuren und insbesondere mit den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung nicht allein auf die unterschiedlichen Strukturen der Befragungsgruppen 2000 und 2006 zurückgeführt werden. Hier sind auch dann, wenn man vergleichbare Gruppen bildet, Zufriedenheits-Zuwächse
nachweisbar. Das betrifft vornehmlich die Zufriedenheit mit den Freizeitbedingungen, wo sich wiederum
vor allem die bis zu 15-Jährigen 2006 merklich positiver äußern als dies sechs Jahre zuvor der Fall war.
Zufriedenheiten 2000 und 2006 (Mittelwerte)
mit meinem gegenwärtigen
Leben insgesamt
2,2
2,2
mit dem Verhältnis zu meinen
Eltern
2,0
2,0
2,0
mit meiner Wohnungssituation
1,8
mit meinem Taschengeld
2,5
2,5
mit den Möglichkeiten der
Freizeitgestaltung
2,5
2,6
2006
2,6
2000
mit meinen Zensuren
2,8
2,7
2,8
mit der Schule
Mittelwerte von
1 = sehr zufrieden
bis
5 = sehr unzufrieden
5
4
sehr unzufrieden
Quellen: Befragungen Freizeit in Leipzig
3
2
1
sehr zufrieden
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Im Falle der erfragten Sorgen und Probleme waren in 2006 einige neue Aspekte eingeführt werden, für
die keine Vergleichswerte für 2000 vorliegen. Die nachfolgenden Darstellungen berücksichtigen demzufolge nur die in beiden Erhebungen gestellten Fragen.
Beim Zeitvergleich zeigt sich hinsichtlich der unmittelbar personenbezogenen Sorgen und Probleme,
dass sie zum einen in etwas geringerer Häufigkeit auftauchen als 2000 (Ausnahme: das Fehlen von
Freunden) und dass zum anderen die jeweilige Betroffenheit nach wie vor relativ gering ist, zum Teil
sogar noch weiter zurückgegangen ist.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
109
Sorgen und Probleme (1) 2000 und 2006
Stärke der Besorgnis (Mittelwerte)
Das trifft zu:
54
59
Ich habe schlechte Zensuren.
40
43
Meine Eltern streiten sich oft.
Ich kann mit meiner Freizeit
nichts anfangen.
2006
Ich kann mit meiner Freizeit
nichts anfangen.
2000
18
18
0
3,6
3,6
Meine Eltern streiten sich oft.
32
34
Ich habe keine Freunde.
3,5
3,4
Ich habe schlechte Zensuren.
3,9
3,7
60 % 80
40
Das trifft zu und
macht mir Sorgen:
2000
3,9
3,9
Ich habe keine Freunde.
20
2006
5
4
3
2
Quellen: Befragungen Freizeit in Leipzig
1
sehr stark
sehr schwach
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Auch bei Betrachtung der zweiten „Problemgruppe“ ist nur geringe Veränderung zu vermerken. Das Bedrohungsempfinden hinsichtlich Prügeleien und Erpressungen/Bedrohungen durch andere Schüler ist
weiter leicht zurückgegangen. Schwerwiegender ist sicher, dass im Herbst 2006 noch in genau derselben Größenordnung Sorge in Bezug auf fehlende Lehrstellen besteht wie schon 2000.
Sorgen und Probleme (2) 2000 und 2006
Das macht mir sehr starke bzw. starke Sorgen:
52
52
fehlende Lehrstellen
2006
14
Prügeleien in der Schule
16
2000
17
Erpressung/Bedrohung durch
andere Schüler x)
19
0
10
20
30
40
Quellen: Befragungen Freizeit in Leipzig
50
%
60
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
x) 2000 wurde nur nach Erpressung gefragt
In den beiden nachfolgenden Grafik wird erfreulicherweise offensichtlich, dass sich schulische und berufliche Zukunftsaussichten im Vergleich der beiden Untersuchungen tendenziell zugunsten der Befragung im Jahr 2006 geändert haben. Die leichte Optimismus-Zunahme ist in diesem Falle nicht der
unterschiedlichen Struktur der Befragten in den beiden Untersuchungen geschuldet. Das belegen die
allgemeinen positiven Tendenzen, die sich in allen Altersgruppen zeigen. Anzuzeigen ist auch, dass sich
die Anteile derjenigen, die keine Einschätzung geben konnten, im Vergleich von 2000 zu 2006 zum Teil
deutlich verringert haben, und zwar auch hier durchgängig in allen Altersstufen.
Schulische Zukunftssichten 2000 und 2006
Berufliche Zukunftssichten 2000 und 2006
Das sehe ich sehr zuversichtlich bzw. zuversichtlich:
72
Gesamt
Das sehe ich sehr zuversichtlich bzw. zuversichtlich:
52
47
Gesamt
66
2006
2006
2000
69
66
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
71
67
16/17 Jahre
67
74
74
18 Jahre u. älter
20
40
Quellen: Befragungen Freizeit in Leipzig
110
60
80
44
14/15 Jahre
53
49
16/17 Jahre
50
48
56
18 Jahre u. älter
65
0
2000
50
unter 14 Jahre
% 100
46
0
20
40
60
80
% 100
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
10 Exkurs: Politikinteresse, politischer Standort
Allgemeines Politikinteresse im Zeitvergleich
30
25
Prozent
20
2000
2006
15
10
5
0
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre und älter
Anteil sehr stark/stark interessiert
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2000, 2006
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
111
10 Exkurs: Politikinteresse, politischer Standort
Wie bereits in Kapitel 6.1 aufgezeigt wurde, ist die Einbindung Jugendlicher in politische Organisationen
oder Gruppen sehr gering. Gerade 2 Prozent gaben an, solchen Gruppen oder Organisationen anzugehören. Obwohl es zwischen den Altersgruppen kaum Unterschiede gibt, sind die 18-Jährigen und Älteren offensichtlich eher politisch eingebunden. Dieser Zustand muss gleichwohl nicht auf allgemeine Politikverdrossenheit verweisen. Für Jugendliche scheint es offenbar lediglich nicht vordergründig erstrebenswert, sich einer Partei oder politischen Organisation zuzuwenden. Deren feste Strukturen und der
scheinbare Mangel an Möglichkeiten zu tatsächlichen Veränderungen haben diese Art der politischen
Partizipation in der Sicht vieler Jugendlicher unattraktiv gemacht. Vor allem junge Menschen wählen
häufig lieber den Weg der spontanen und themenbezogenen Beteiligung am politischen Geschehen. Ist
für die Jugendlichen ein Thema interessant oder wert, dafür einzustehen, zeigen sie sich durchaus bereit, ihre Meinung zu äußern und bringen sich kreativ ein.
10.1 Politikinteresse
Wie schon in der Befragung des Jahres 2000 wurden die Jugendlichen auch 2006 gefragt, wie stark sie
an der Politik allgemein sowie an der kommunalen Politik in ihrer Heimatstadt interessiert sind. 20 Prozent der Jugendlichen gaben an, ein (sehr) starkes Interesse an der Politik allgemein zu haben. Vergleichbares Interesse an der Politik der Kommune zeigten dagegen nur zwölf Prozent.
Tab. 10-1 Interesse an Politik allgemein
Wie sehr interessierst Du dich für Politik ganz allgemein?
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
überhaupt nicht
3 mittel
D Durchschnittswert 1 - 5
4
5
D
15
3
Prozent
34
25
22
3,4
8
3
20
10
35
33
19
30
18
25
3,2
3,6
311
607
798
691
2
4
6
6
7
12
16
19
32
30
36
36
29
27
24
22
31
27
18
17
3,8
3,6
3,3
3,3
2298
114
5
3
15
11
33
45
25
17
21
25
3,4
3,5
597
905
869
47
3
6
5
4
8
19
15
9
30
34
36
32
25
24
26
13
33
17
18
43
3,8
3,3
3,4
3,8
Anzahl
1
2
2418
5
1183
1232
Auch beim politischen Interesse gibt es Alters- und Geschlechterunterschiede. Es lässt sich erkennen,
dass Jungen deutlich mehr Interesse für Politik (allgemein wie kommunal) zeigen als Mädchen. Mit steigendem Alter setzen sich Jugendliche offenbar zunehmend stärker mit politischen Ereignissen auseinander und positionieren sich. Schließlich zeigt sich, dass Gymnasiasten und Berufs-/Fachoberschüler
stärker am politischen Geschehen interessiert sind als Mittel- und Förderschüler.
Von den Jugendlichen, die angaben, sehr starkes politisches Interesse zu haben, sind im übrigen knapp
15 Prozent in eine politische Organisation oder Gruppe eingebunden (im Jahr 2000 waren das noch
22 Prozent). Erwartungsgemäß zeigt sich ein Zusammenhang auch in der „anderen Richtung“: Wer in
eine politische Organisation eingebunden ist, nimmt auch die allgemein- und kommunalpolitischen Gegebenheiten überwiegend mit starkem Interesse wahr. Nimmt das politische Interesse ab, geht auch die
Mitgliedschaft in derartigen Organisationen zurück und umgekehrt.
112
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Tab. 10-2 Interesse an kommunaler Politik
Und wie sehr interessierst Du dich für die kommunale Politik, also das, was Stadtrat
und Stadtverwaltung in Leipzig machen?
1
4
sehr stark
schwach
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
stark
sehr schwach
Anzahl
1
2
2401
3
1178
1220
3 mittel
D Durchschnittswert 1 - 5
4
5
D
9
3
Prozent
33
31
24
3,6
5
1
11
7
35
32
27
35
22
25
3,5
3,8
308
603
797
682
2
3
3
3
9
9
10
9
29
30
37
34
31
32
29
34
30
27
21
21
3,8
3,7
3,6
3,6
594
900
859
48
3
3
2
0
7
12
8
10
30
34
36
33
29
33
32
21
32
19
23
35
3,8
3,5
3,6
3,8
10.2 Politischer Standort
Zur Bestimmung der politischen Grundhaltung wird Befragten in der Regel zur politischen Selbsteinstufung eine Links-Rechts-Skala vorgelegt. Meist wird diese Art der politischen Standortbestimmung von
Meinungsforschern und Politikwissenschaftlern genutzt, um neben dem Wahlverhalten und anderen Einstellungszusammenhängen eine zuverlässige Aussage über politische Gesinnungen zu erhalten.
Die Ergebnisse auf diese Frage brachten keine Überraschung. Etwa drei von zehn Befragten sehen sich
(eher) links, einer von zehn (eher) rechts. Auf den Extrempunkten befinden sich etwa 10 Prozent der
Befragten. Die große Mehrheit, nämlich 60 Prozent, ordnete sich der Position „weder/noch“ zu, die hier
sicher sowohl die politische Mitte als auch die noch Indifferenten umfasst.
Tab. 10-3 Politischer Standort
Es ist üblich, sich politisch entweder mehr links oder mehr rechts einzuordnen. Wie würdest Du Dich einordnen?
1
4
links
eher rechts
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
2
5
eher links
rechts
3 weder noch
D Durchschnittswert 1 – 5
4
5
D
18
3
Prozent
62
8
2
2,8
10
9
17
19
59
65
11
5
3
1
2,8
2,7
302
600
787
679
9
11
11
7
14
17
17
23
73
64
61
57
4
6
9
10
1
2
2
3
2,8
2,7
2,7
2,8
2261
112
9
15
18
17
62
64
8
1
2
3
2,8
2,6
591
893
848
47
11
10
8
4
11
23
19
6
66
60
60
81
8
5
11
2
4
2
2
6
2,8
2,7
2,8
3,0
Anzahl
1
2
2379
9
1178
1198
Der Geschlechtervergleich verdeutlicht, dass sich Jungen geringfügig häufiger zu einem politischen
Standort bekannten als Mädchen und dabei merklich häufiger eine rechte Orientierung anzeigten. Mädchen wählten häufiger als Jungen den „neutralen“ Standpunkt und ordneten sich ansonsten ähnlich häufig wie Jungen in das linke Spektrum ein.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisübersicht
113
Bei Betrachtung der Altersgruppen ist zu erkennen, dass mit zunehmendem Alter eine stärkere Polarisierung erfolgt, wenngleich auch noch bei den 18-Jährigen und Älteren mehr als jeder Zweite die „mittlere“ Position wählt. Nach Schultypen weisen Gymnasiasten eher eine stärkere linke Positionierung auf,
Mittelschüler und Berufs-/Fachoberschüler eher eine rechte. Die Polarisierung verbleibt gleichwohl auf
schwachem Niveau: In allen Gruppen befinden sich mindestens 60 Prozent auf der mittleren „weder/noch“-Position, auf den Extrempunkten befinden sich maximal 15 Prozent (Mittelschule). Die etwas
stärkere Extrempositionierung der Förderschüler muss im Zusammenhang mit der geringen Fallzahl
betrachtet werden und weicht nicht signifikant vom Mittel ab.
Ausländische Befragte (überdurchschnittlich Gymnasiasten) ordneten sich häufiger als deutsche einer
eher linken Position zu und waren im rechten Spektrum fast nicht vertreten. Der (oftmals vermutete) Zusammenhang zwischen Cliquen-Zugehörigkeit und politischem Standort konnte nicht gesichert erwiesen
werden. Nur geringfügig häufiger positionierten sich Cliquen-Mitglieder „eher rechts“, die Abweichung
vom Durchschnitt war nicht signifikant.
10.3 Parteienpräferenz
Die Jugendlichen wurden im weiteren gebeten, sich einer Partei zuzuordnen. Für diese Zuordnung standen die Parteien des Bundestages, außerdem die NPD zur Auswahl. Zulässig waren auch die Angabe
einer anderen Partei oder die Mitteilung, dass man keine Zuordnung treffen könne. Da eine größere Anzahl Befragter außerdem anstelle einer Zuordnung den Vermerk „würde nicht wählen (gehen)“ machte,
wurde auch diese Antwortmöglichkeit zusätzlich gestattet.
84 Prozent der Befragten ordneten sich zu. 15 Prozent führten an, nicht wählen zu wollen bzw. sich nicht
zuordnen zu können (das an 100 fehlende Prozent ist rundungsbedingt).
Mit Abstand am häufigsten bevorzugten die Jugendlichen die SPD, mit 13 Prozent weniger Anteil wurde
an zweiter Stelle die CDU/CSU genannt. Mit weiterem Abstand folgte Die Linke.PDS. Immerhin 6 Prozent entschieden sich für die NPD. 5 Prozent der Jugendlichen nahmen die Möglichkeit in Anspruch,
eine andere Partei zu nennen. Diese Ergebnisse können in Tabelle 10-5 nachgelesen werden.
Tab. 10-4 Parteienpräferenz
Und welcher der folgenden Parteien würdest Du Dich am ehesten zuordnen?
1
6
CDU/CSU
NPD
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
deutsch
nicht deutsch
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
davon berufstätig:
beide Elternteile
ein Elternteil
kein Elternteil
2
7
SPD
einer anderen
3
8
FDP
4
würde nicht wählen 9
Die Linke. PDS
kann ich nicht beurteilen
Anzahl
1
2
3
4
2036
18
31
6
11
1033
1001
17
19
30
32
6
5
10
12
272
514
667
572
33
18
15
15
28
37
30
30
2
4
6
9
1940
90
18
13
31
40
502
799
700
35
21
18
16
29
1456
433
137
19
17
9
5
Prozent
7
5
GRÜNE
6
7
8
9
6
5
13
2
7
8
8
4
7
3
12
14
1
3
8
8
14
12
7
8
7
6
1
6
7
9
3
4
7
6
15
13
11
12
3
2
3
1
6
0
11
4
7
12
7
3
5
7
12
18
2
2
31
34
28
29
2
6
8
6
8
13
12
6
5
10
6
6
8
3
9
11
5
5
7
0
17
9
13
14
2
3
1
0
31
32
31
6
6
3
11
10
12
7
7
9
6
6
9
5
6
6
12
12
18
2
3
1
Mädchen und Jungen unterschieden sich nur geringfügig. Mädchen ordneten sich allerdings tendenziell
häufiger den im Bundestag vertretenen Parteien zu, Jungen wählten doppelt so häufig wie Mädchen die
NPD oder eine andere, nicht vorgegebene Partei. Geringfügig häufiger als Jungen verweigerten Mädchen eine Entscheidung.
114
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Während sich die Altersgruppen ab 14 Jahre ähnlich wie der allgemeine Durchschnitt der Stichprobe
zuordneten, wichen die unter 14-Jährigen in einigen Positionen deutlich ab: Sie gaben der CDU/CSU die
häufigsten Stimmen, votierten andererseits kaum für FDP oder NPD. Mit zunehmendem Alter ließen die
Befragten weniger Affinität zur CDU/CSU erkennen, dafür mehr für Die Linke.PDS und die FDP, tendenziell allerdings auch für die NPD. Ausländische Befragte ordneten sich etwas seltener zu als deutsche
und entschieden sich im übrigen deutlich häufiger als die deutschen für die SPD und die GRÜNEn, seltener für CDU/CSU, Die Linke.PDS und die NPD sowie überhaupt nicht für die FDP.
Beim Schultypenvergleich wird deutlich, dass sich Mittelschüler am häufigsten verweigerten (aufgrund
des geringsten Durchschnittsalters) und gemeinsam mit Berufsschülern/Fachoberschülern und Förderschülern etwas überdurchschnittlich für die NPD votierten. 57 Prozent der Gymnasiasten und damit
deutlich mehr als alle Vergleichsgruppen ordneten sich der SPD, der Partei Die Linke.PDS oder den
GRÜNEn zu. Diese Befunde korrespondieren im wesentlichen mit der Selbsteinschätzung der Jugendlichen unterschiedlicher Schultypen auf der Links-Rechts-Skala.
Tab. 10-5 Nennung einer „anderen Partei“
Und welcher der folgenden Parteien würdest Du Dich am ehesten zuordnen?
„einer anderen“, und zwar:
Antworten/Antwortgruppen
Häufigkeit der Nennung
Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands (APPD)
vermerkte Antwortverweigerung
22
19
Biertrinkerpartei
12
Partei Bibeltreuer Christen
8
Tier- oder Naturschutzparteien (ÖPD, Tierschutzpartei)
5
Graue Panther
4
rechte Parteien (REP, DVU, NSDAP)
4
kommunistische Parteien (MLPD, KPD)
3
Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
2
Frauenpartei
2
sonstige Nennungen (erfundene Parteien, Kommentare)
48
Die Nennungen anderer Parteien kann hier vernachlässigt werden. Die Anarchistische Pogo-Partei erhielt mit 22 Nennungen noch den häufigsten Zuspruch, das entspricht etwa einem Prozent der Befragten. Die Anzahl weiterer genannter extremer Parteien tendierte gegen Null und verdeutlichte, dass offensichtlich für die Leipziger Jugendlichen aus dem rechtsextremen Bereich nur die NPD eine nennenswerte Rolle spielt, bei den ab 18-Jährigen (und damit Wahlberechtigten) aber immerhin in beachtlicher
Größenordnung.
Setzt man politischen Standort und Parteienpräferenz in Beziehung, so wird deutlich, dass die Extremposition „links“ überdurchschnittlich häufig mit der Parteienwahl Die Linke.PDS einhergeht (vgl. Tab.
10-6). Auf der anderen Seite gibt es erwartungsgemäß einen engen Zusammenhang zwischen der Entscheidung für (eher) rechts und die Wahl der NPD. Jugendliche, die sich eher für die mittlere bzw. indifferente Position entschieden, ordneten sich am häufigsten der CDU/CSU und der SPD zu.
Tab. 10-6 Zusammenhang zwischen politischem Standort und Parteienpräferenz
Und welcher der folgenden Parteien würdest Du Dich am ehesten zuordnen?
1
CDU/CSU
2
SPD
3
FDP
6
NPD
7
einer anderen
8
würde nicht wählen 9
politischer
Anzahl
1
2
4
3
Die Linke. PDS
5
GRÜNE
kann ich nicht beurteilen
4
Standort
5
6
7
8
9
Prozent
Gesamt:
2017
18
31
6
11
7
6
5
13
2
Links
211
9
26
2
37
9
1
8
6
2
Eher links
384
13
32
4
25
13
0
5
6
2
Weder/noch
1202
22
35
7
4
6
2
5
16
2
Eher rechts
168
14
18
5
1
2
38
7
11
2
52
6
4
2
2
4
67
12
4
0
Rechts
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisübersicht
115
Zusammenhang zwischen Parteienpräferenz und politischem Standort
Politischer Standort
Parteienpräferenz
CDU/CSU
SPD
FDP
Die Linke.PDS
GRÜNE
NPD
0
10
20
links
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
30
40
eher links
50
weder/noch
60
eher rechts
70
rechts
80
90
100
%
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Jugendliche, welche eher die CDU/CSU oder die FDP bevorzugten, vertraten am häufigsten eine mittlere bzw. indifferente politische Positionierung. Ähnlich sieht es bei den SPD-„Wählern“ aus; hier zeigt sich
aber eine etwas stärkere Ausrichtung auf linke Positionen. Zuordnungen zu Die Linke.PDS korrespondierten überwiegend mit linken Positionen, während eine Präferenz für die GRÜNEn sowohl mit linken
als auch mit mittleren Positionierungen einher ging. Fast 80 Prozent derjenigen, die sich für die NPD
entschieden, ordneten sich auch rechts oder eher rechts ein. Insoweit scheint das politische Selbstverständnis der Jugendlichen weitgehend mit dem Selbstverständnis der Parteien übereinzustimmen.
Bei der Suche nach möglichen Gründen für die unterschiedliche politische Verortung und Parteienpräferenz lassen sich aus den Erhebungsdaten nur wenige Ansätze finden. So ordnen sich etwas häufiger
Jugendliche, deren beide Elternteile nicht berufstätig sind, der NPD, tendenziell aber auch der Partei
Die Linke.PDS zu. Ähnliches kann von jungen Leuten im berufsvorbereitenden Jahr bzw. im Berufsgrundbildungsjahr gesagt werden. Von ihnen präferierten 10 Prozent die NPD und 21 Prozent die Partei
Die Linke.PDS. Möglicherweise tragen also das Erleben der Arbeitslosigkeit bei den Eltern und Probleme bei der eigenen beruflichen Karriere dazu bei, sich Parteien anzunähern, die hier Abhilfe versprechen.
Ein klarer Zusammenhang zwischen aktueller Lebens(-un)zufriedenheit und Parteienpräferenz ist nicht
auszumachen, lediglich eine Tendenz zeigt sich: Während von den CDU/CSU-Sympathisanten nur
3 Prozent mit ihrem Leben unzufrieden sind, sind es bei den Sympathisanten der NPD 12 Prozent (allerdings bei denen von Die Linke.PDS und GRÜNEn auch 9 Prozent). Diejenigen, die mit ihrem Leben unzufrieden sind, entschieden sich leicht überdurchschnittlich für NPD, aber auch für Die Linke.PDS und
für die GRÜNEn. Ein ähnlicher schwacher Zusammenhang besteht zwischen beruflicher Perspektive
und Parteienpräferenz. Diejenigen, die ihre berufliche Zukunft düster sehen, entscheiden sich etwas
häufiger für Die Linke.PDS und für die NPD. Andererseits ist der Anteil mit positiver Zukunftssicht bei
denjenigen mit Präferenz für die CDU/CSU etwa 10 Prozent höher als im Durchschnitt.
Im folgenden soll der Zusammenhang zwischen Parteienpräferenz und allgemeinem politischem Interesse beleuchtet werden. Danach zeigt sich, dass sehr starkes und starkes politisches Interesse überdurchschnittlich bei den Sympathisanten von Die Linke.PDS, NPD und FDP ausgeprägt ist. Ebenso wird
offenbar, dass diejenigen mit sehr starkem oder starkem politischen Interesse überdurchschnittlich häufig die eben genannten drei Parteien präferieren. Diese Befunde sind passfähig zum Zusammenhang
von politischem Standort und politischem Interesse. Danach wird das stärkste politische Interesse von
jenen Jugendlichen geäußert, die sich auf den Extrempositionen einordnen, deutlich stärker als bei jenen mit mittlerer oder indifferenter Einordnung. Am häufigsten sehr starkes Interesse gaben im übrigen
jene Jugendlichen an, die sich ganz rechts einstuften. Das dürfte ein wichtiger Hinweis für die Gestaltung der politischen Gesprächskultur mit jungen Leuten sein, die extremen Positionen zuneigen: Hier
kann mit ausgeprägtem politischen Interesse gerechnet werden.
116
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Allgemeines politisches Interesse in Abhängigkeit vom politischen Standort
Interesse an Politik allgemein
Politischer Standort
links
eher links
weder/noch
eher rechts
rechts
0
5
10
15
20
25
sehr stark
30
35
40
45
50
%
stark
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
10.4 Vergleich der Ergebnisse von 2000 und 2006
Die allgemeine Aufmerksamkeit der Schüler für Politik ist im Zeitvergleich angestiegen. Differenziert
nach Teilgruppen ist dies stärker bei den Jungen als den Mädchen der Fall und betrifft im übrigen besonders die Altersgruppe der 16- und 17-Jährigen. Kaum Bewegung hat es an den Mittelschulen gegeben, deutliche hingegen an den Gymnasien. Dennoch erklärten selbst in Gymnasien im Jahr 2006 nur
25 Prozent, dass sie sehr stark oder stark interessiert seien. Positive Veränderungen sind auch aus den
Berufs- und Fachoberschulen anzuzeigen, doch dürfte dies im wesentlichen auf die Strukturunterschiede
der Befragtengruppen in 2000 und 2006 zurück zu führen sein.
Hinsichtlich der kommunalen Politik fällt der Interessenschub im Zeitvergleich deutlich geringer aus.
Auch hier haben sich allerdings positive Entwicklungen bei den 16- und 17-Jährigen sowie bei den
Gymnasiasten ergeben.
Tab. 10-7 Vergleich des Politikinteresses 2000 und 2006 (Abb. 10-9)
allgemein
Politikinteresse
2000
kommunal
2006
2000
2006
sehr stark
5
5
3
3
stark
9
15
8
9
mittel
32
34
31
33
schwach
26
25
30
31
überhaupt nicht
29
22
28
24
Hinsichtlich der Einordnung in die Links-Rechts-Skala hat sich im Vergleich der Gesamtergebnisse fast
gar nichts geändert. Lediglich der Anteil der Jugendlichen mir rechter Positionierung ist – mit Ausnahme
der ab 18-Jährigen – etwas gesunken. Die Gruppe der 18-Jährigen und Älteren war 2006 im Schnitt
deutlich älter als im Vergleichsjahr 2000. Waren die Jungen im Jahr 2000 noch stärker als die Mädchen
links orientiert, haben sich die Geschlechter 2006 diesbezüglich angeglichen. Jungen sind dafür 2006
etwas stärker rechts orientiert als Mädchen. Durch den höheren Anteil der über 18-Jährigen in der Stichprobe von 2006 wird im Vergleich zu 2000 deutlicher, dass mit zunehmendem Alter eine stärkere Positionierung nach links und rechts erfolgt, wobei nach wie vor die Mehrheit der Jugendlichen die mittlere
bzw. indifferente Position wählt, bei den bis zu 17-Jährigen noch häufiger als im Jahr 2000.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisübersicht
117
Tab. 10-8 Politischer Standort 2000 und 2006
Abbildung 10-10, Angaben in Prozent
Politischer Standort
links
eher links
weder/noch
eher rechts
rechts
2000
9
18
60
9
4
2006
9
18
62
8
2
Politischer Standort nach Altersklassen 2000 und 2006
unter 14 Jahre: 2006
9
unter 14 Jahre: 2000
14/15 Jahre: 2006
11
17
14/15 Jahre: 2000
11
18
16/17 Jahre: 2006
11
17
16/17 Jahre: 2000
9
18 Jahre und älter: 2006
7
18 Jahre und älter: 2000
8
0%
59
57
40%
links
Quellen: Befragungen Freizeit in Leipzig
118
eher links
60%
weder/noch
eher rechts
9
4
10
3
5
62
20%
2
9
61
24
5
10
56
23
2
6
64
19
3
6
69
16
6
4
73
14
80%
100%
rechts
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
11 Auswertung von zwei offenen Fragen
Zum Ende des Fragebogens hatten die Jugendlichen – soweit noch Zeit vorhanden war – die Möglichkeit, ihre Meinung zur Befragung aufzuschreiben und im weiteren mitzuteilen, was sie zum Zeitpunkt der
Befragung besonders bewegte.
Etwa die Hälfte aller Befragten, 1221 Schüler, machten von diesem Angebot Gebrauch. Am häufigsten
schrieben die Gymnasiasten Dinge auf, die sie bewegten, auch gaben sie die meisten Hinweise zur Befragung selbst. Mädchen teilten häufiger als Jungen häufiger ihre Gedanken und Meinungen mit. Hinsichtlich der Altersgruppen machten die 16- bis 17-Jährigen die meisten Angaben.
11.1 Hinweise zur Befragung
Die Schüler wurden gebeten, anzugeben, was ihnen an dieser Umfrage gefallen und was ihnen eher
missfallen hat, ebenso, was ihrer Meinung nach gefehlt hat bzw. zu ändern sei. Viele Jugendliche nutzten diese Möglichkeit, so dass die Meinungen der Jugendlichen zu dieser Umfrage eine ziemliche Bandbreite aufzeigen. Zur besseren Übersicht wurde die Äußerungen den nachfolgenden Kategorien zugeordnet und mit einigen Zitaten belegt:
Tab. 11-1
Hinweise zur Befragung
„Wenn Du noch Lust und Zeit hast, kannst Du die nachfolgenden freien Zeilen nutzen und aufschreiben, was
Dir z.B. an dieser Befragung nicht gefallen hat oder was Deiner Meinung nach gefehlt hat.“
1 positives Feedback
Befragte
2 negatives Feedback
Anzahl
3 Verbesserungsvorschläge
1
2
4 vermisste Fragestellungen
3
4
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
658
47
23
28
13
255
402
46
47
20
25
26
29
15
12
104
177
230
146
61
52
45
33
20
19
23
30
24
23
29
35
11
15
13
12
155
318
179
6
57
46
38
83
20
20
31
16
32
31
-
-
14
14
10
17
Positives Feedback zur Befragung (307 Nennungen):
„Die Befragung war in Ordnung und ich hatte nicht das Gefühl, dass etwas gefehlt hat.“
„Die Befragung ist okay, da man sieht, dass sich die Stadt mal um die Jugend kümmert.“
„Ich fand die Befragung sehr gut, weil man daran merkt, dass sich wirklich auch mal jemand Gedanken
darüber machen will, wie wir unsere Freizeit verbringen!“
„Schön dass es so eine Umfrage der Stadt Leipzig gibt, schade jedoch, das sie jetzt erst kommt. Ich hoffe, dass anhand der Ergebnisse die richtigen Ideen auch umgesetzt werden und die Auswertung nicht
dazu genutzt wird, Einsparungen in den Fördermitteln für Vereine zu kalkulieren.“
„Ich finde die Befragung gut und schön, dass man sich für die jugendliche Freizeit interessiert.“
„Ich fand die Befragung sehr gut und würde mich freuen, wenn dadurch mehr Freizeitmöglichkeiten in
Leipzig entstehen würden.“
„Ich fand sie recht gut, da sie ziemlich abwechslungsreich war und man viele verschiedene Antwortmöglichkeiten hatte.“
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
119
„Solche Befragungen können ruhig öfter durchgeführt werden. Ich hoffe, dass sie dazu dienen, das Freizeitangebot in Leipzig zu verbessern.“
„Ich fand, die Befragung war sehr ordentlich und übersichtlich gegliedert. Ich hoffe, dass es nicht bei der
Befragung bleibt, sondern die Umsetzung folgt.“
! Die meisten Nennungen bei „Hinweisen zur Befragung“ waren ein positives Feedback zu der Initiative, eine solche Befragung durchzuführen. Die Schüler lobten, dass ihre Meinung von Interesse war und wünschten sich, öfter und umfangreicher befragt zu werden. Sie sind der Meinung, so einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Freizeitmöglichkeiten in Leipzig geliefert
zu haben. Gerne würden sie auch über die Umfrageergebnisse informiert werden.
Kritisches Feedback zur Befragung (151 Nennungen):
„Ich denke nicht, dass sich wegen dieser Befragung was ändert.“
„Für mich gehört es nicht in eine Freizeitstudie, für welche Partei ich mich interessiere. Ich fand die politischen Fragen überflüssig.“
„Ich fand, dass es zum Schluss (Politik) eher wie eine Umfrage der Politiker war, die wissen wollten, welche Partei wir wählen würden, wenn wir 18 Jahre alt wären. Das hat doch überhaupt nichts mit Freizeitaktivitäten zu tun, wenn wir Ihnen sagen, welche Partei wir wählen würden! Von daher finde ich, dass
Sie diesen Teil weglassen sollten. Sie verunsichern damit eher die Schüler und lassen Sie an Ihrer
Glaubwürdigkeit zweifeln. Man könnte ja denken, dass die Überschrift zu dieser Frage "Freizeit in Leipzig 2006" eher als Tarnung gelten soll und Sie in Wirklichkeit nur die Wahlen (der Partei) wissen wollen,
wer zur Zeit vorne liegt.“
„Wenn der Fragebogen auch für Gymnasiasten gemacht ist, warum enthält er so wenig individuelle Antwortmöglichkeiten.“
„Die Befragung nicht nur auf Leipzig zu beschränken, sondern auf das ganze Leipziger Land. Wenn man
nicht mehr in Leipzig wohnt, bringen einem die Fragen zur Freizeit in Leipzig nix.“
„Fragen sind zu sehr an Schüler bzw. Minderjährige angelehnt trotz der Ausrichtung an Schüler und
Auszubildende. Das Alter der Jugendlichen wird verfehlt.“
„Leicht durchschaubares Schema für die Einordnungskriterien und Klischees bezüglich der Fragen. Sehe keinen Sinn darin, ihr werdet uns eh nie verstehen können...“
„Es ist schade, dass nur ausgewählte Klassen an der Befragung für eine Statistik für ganz Leipzig teilnehmen dürfen. Eine Befragung aller Schüler wäre günstiger, um die Statistik besser bewerten zu können.“
„Zu kritisieren habe ich, dass man vielleicht mehr auf Gründe von Freizeitmangel eingehen sollte.“
„Ihr gebt zu wenig Infos über die Gründe und Hintergründe der Befragung.“
„Ich fand es toll, dass wir dafür kein Bio hatten! Die Fragen waren voll öde, aber besser als den Alltag
des Pantoffeltierchens zu studieren! Danke.“
! Besonders häufig kritisierten die Jugendlichen die politischen Fragen. Ihrer Meinung nach gehören diese nicht in eine Freizeitumfrage. Des weiteren stießen private Fragen (zum Taschengeld;
zum Erwerbsstatus der Eltern usw.) auf Missfallen. Ebenso oft wurde kritisiert, dass die Befragung ältere Jugendliche nicht mehr ansprechen würde und nur für jüngere Schüler geeignet sei.
Schüler, welche ihren Wohnsitz nicht in Leipzig hatten, fühlten sich ausgegrenzt, da die Befragung auf Leipziger Stadtteile reduziert war.
120
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Verbesserungsvorschläge zum Fragebogen selbst (183 Nennungen):
„Hätten mehr Fragen sein können. Zu kurz, um meine Meinung loszuwerden.“
„Die ‚weiß nicht’ / ‚keine Meinung’ – Antwortmöglichkeit fehlte.“
„Manchmal waren die Antwortmöglichkeiten zu lang. Ich bin beim Ausfüllen öfters in der Zeile verrutscht.“
„Im Textfeld ‚das bewegt mich zur Zeit besonders’ ist zu wenig Platz.“
„Ich fand die Formulierung „es ist üblich, sich links oder rechts zuzuordnen“ total daneben. Das ist überhaupt nicht üblich. Man muss sich doch nicht einer Partei zuordnen, dass ist doch gar nicht das wichtigste! Links und Rechts sind sowieso beide totaler Müll!“
„Die Formulierung ‚mit Freunden draußen herumziehen’ finde ich zu spezifisch bzw. sie klingt so, als ob
man, wenn man sich mit Freunden trifft und automatisch auf Spielplätzen rumlungert, sich betrinkt, etc..
Besser finde ich z.B. ‚mich mit Freunden treffen’.“
„Ich möchte gern mit Sie angesprochen werden.“
„Man müsste mehr Raum zur individuellen Antwort bekommen, da die vorgegebenen Antworten sehr
oberflächlich sind.“
„Wie ist denn bei euch eine Clique definiert?“
„Ich finde die Befragung ein wenig zu streng und vor allem zu altmodisch formuliert.“
! Die Verbesserungsvorschläge reichen von einer Fragenformulierung in einer angemesseneren
Jugendsprache bis zur Forderung, die Befragung nicht auf grünem Papier zu drucken. Generell
wurden mehr offene Antwortmöglichkeiten gefordert, damit ein individuelleres Antwortverhalten
erfolgen kann. Stark bemängelt wurde auch, dass es oft keine „Weiß nicht / keine Meinung“ Antwortkategorie gab.
Vermisste Fragestellungen (84 Nennungen):
„Ich würde Vorschläge einbringen lassen, welche Freizeitmöglichkeiten (z.B. Sportvereine) man in Leipzig noch vermisst.“
„Es sollte mehr auf Gesundheit eingegangen werden oder das Konsumieren von Drogen und Tabak.“
„Fragt doch mal, was man im Ort oder in der Stadt noch verändern (z. B. bauen) könnte.“
„Fragt doch mal danach, wie wir zur Schule kommen (Transportmittel) und wie wir diese finden (Zuverlässigkeit, Verbindung).“
„Gefehlt haben Religionsfragen und Fragen über Ausbildungswünsche. Wieso fragt ihr nicht nach unseren Berufswünschen?“
„Es könnten mehr Fragen zum politischen und sozialen Engagement gestellt werden, um die Arbeit der
Jugendlichen in Projekten und Vereinen konkreter fördern zu können.“
„Wieso wurde die Ausländerthematik nicht angesprochen?“
„Zufriedenheit mit Schule und Stadtteil fehlt.“
„Die wenigsten Jugendlichen verbringen ihre Zeit in Jugendclubs, sondern in privaten Einrichtungen, wie
Bars und Cafes. Ihr solltet darauf mehr eingehen.“
„Man könnte fragen, wie viel Geld man für Freizeit ausgibt oder wie viel man ausgeben würde.“
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
121
„Es wäre bestimmt von Wichtigkeit zu erfragen, ob man sich in einer festen Partnerschaft befindet.“
„Es gibt zur Zeit viele junge Eltern, wie mich, meinen Mann und viele andere, die ich kenne. Bei dieser
Befragung wurde nie darauf eingegangen, dass manche schon eigene Familien gegründet haben und
dadurch die Freizeit sich natürlich anders gestaltet.“
„Es wurden vor allem U18 angesprochen. Nutzen Ältere keine Freizeitangebote mehr? Die Antwort tendiert zu nein bzw. zu bezahlter Freizeit. Die Antwort auf das 'Warum?' sollte recht klar sein: starker Mangel an wirklich adäquatem Angebot.“
„Es fehlen Fragen, die sich um uns drehen, die nicht in einem Diagramm dargestellt werden können.“
Hintergrundzahlen:
! Am häufigsten gab es ein positives Feedback. Jede zweite Äußerung beinhaltete lobende Worte
über die Befragung. Jeder vierte Angabe bemerkte Kritik und immerhin jede zehnte Angabe bezog sich auf vermisste bzw. erwünschte Fragestellungen.
! Es äußerten sich insgesamt 658 Befragte (Dies entspricht 27 Prozent der Gesamtbefragten), davon 402 Mädchen und 255 Jungen.
! Nach Schultypen gab es die meisten Nennungen von Gymnasiasten, fast doppelt so viele wie
von den anderen Gruppen. Mittelschüler gaben am wenigsten ein Feedback zur Umfrage ab.
! Die 16- bis 17-Jährigen lieferten am häufigsten Hinweise zur Befragung. Die unter 14-Jährigen
nahmen am wenigsten von dieser Möglichkeit Gebrauch.
! Es ist feststellbar, dass die Beteiligungshäufigkeit im Jahr 2006 deutlich über der des Jahres
2000 liegt. Dies zeigt, dass es den befragten Jugendlichen durchaus wichtig ist, ihre positive oder
auch kritische Meinung über die Befragung zu äußern und Hinweise zu Verbesserungen zu geben. Die Möglichkeit der Angabe von „Hinweisen zur Befragung“ sollte somit auch bei folgenden
Umfragen beibehalten werden. Des weiteren wäre es aus der Sicht vieler Schüler wünschenswert, wenn die Ergebnisse der Befragung im Internet vollständig zum Nachlesen abrufbar wären.
11.2 Das bewegte die Jugendlichen zum Zeitpunkt der Befragung besonders:
Über 40 Prozent der insgesamt befragten Jugendlichen schrieben ihre Gedanken, Sorgen und Unzufriedenheiten auf. Es resultierte eine Vielfalt von Antworten, die Palette reichte von privaten Sorgen über
Schulnöte und Bemerkungen zur Politik bis hin zur Angst, keine Lehrstelle zu finden. Die Antworten wurden zwölf Kategorien zugeordnet:
0
Privates (z.B. Probleme in der Familie, im Freundeskreis)
1
sportliche Aktivitäten (Mitteilungen zu sportlichen Aktivitäten, bevorzugten Sportarten u.ä.)
2
sportbezogene Probleme (z.B. Unzufriedenheit mit den sportlichen Angeboten)
3
Geld/Finanzen (Aussagen über Geldprobleme und unzureichende Finanzen)
4
politischer Extremismus, Ausländerfeindlichkeit
5
öffentlicher Nahverkehr, Mobilität (z.B. Anschluss- und Beförderungsprobleme des ÖPNV)
6
Ausbildung, Beruf (z.B. Mitteilungen über fehlende Arbeits- und Lehrstellen)
7
Schule (z.B. Aussagen über das neue Schulsystem, Prüfungsangst)
8
Freizeiteinrichtungen, Freizeitangebote (z.B. Probleme mit Jugendclubs, mangelnde
Finanzierung verschiedener Vereine und Einrichtungen)
9
Freizeitbeschäftigungen (verschiedene Arten bevorzugter Freizeitaktivität)
10
städtische Angelegenheiten (alles, was die Stadt(verwaltung) betreffen könnte, von Sauberkeit
über das Stadtbild bis zu Meinungen über den City-Tunnel)
11
Politik (Meinungen zur deutschen, europäischen und Weltpolitik)
12
Gesellschaft (Meinungen über beunruhigende Situationen in der Gesellschaft)
Die häufigsten Angaben von Problemen und Meinungen wurden zum Bereich „Schule“ geäußert,
22 Prozent der Jugendlichen, die antworteten, machten sich darüber Gedanken. Als zweithäufigste Kategorie folgte die Rubrik „Privates“, auch hier schrieben über 200 Jugendliche, 21 Prozent, ihre Sorgen
122
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
und Nöte, aber auch schöne Erlebnisse auf. „Politik“ folgte an dritter Position, obwohl sich die Jugendlichen in den Fragen zuvor noch wenig interessiert gezeigt hatten und bei den Hinweisen zur Befragung
den Politikteil als störendes Element empfunden hatten. Außerdem bewegte die Jugendlichen besonders das Thema ihrer Zukunft, also die Situation auf dem Lehrstellen- und Arbeitsmarkt. 16 Prozent
drückten hier ihre Ängste aus. Auch ihre Heimatstadt liegt den Jugendlichen am Herzen, 15 Prozent
gaben Statements zur kommunalen Politik und zum Stadtbild ab.
Tab. 11-2
Das bewegte die Jugendlichen zum Zeitpunkt der Befragung besonders:
„Wenn Du noch Lust und Zeit hast, kannst Du die nachfolgenden freien Zeilen nutzen und aufschreiben, was
Dich zur Zeit besonderes bewegt. „
Das bewegt mich zur Zeit besonders ...
0 Privates
4 politischer Extremismus,
Ausländerfeindlichkeit
Befragte
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
1 sportliche Aktivitäten
5 öffentlicher Nahverkehr,
Mobilität
Anzahl
0
1
2
1001
21
6
430
568
16
24
144
275
347
233
231
472
291
7
Anzahl
3 Geld/Finanzen
4
5
6
6
3
Prozent
6
8
3
16
8
4
10
4
4
7
13
5
4
2
11
20
35
25
16
12
15
7
3
2
3
9
6
5
4
5
3
12
1
8
10
10
1
2
3
5
3
11
22
21
26
23
13
29
11
5
2
-
7
6
6
-
4
4
9
14
10
6
10
-
1
2
5
-
13
14
22
-
7 Schule
10 städtische Angelegenheiten
Befragte
2 sportbezogene Probleme
6 Ausbildung, Beruf
8 Freizeiteinrichtungen, Freizeitangebote
11 Politik
7
8
9
9 Freizeitbeschäftigungen
12 Gesellschaft
10
11
12
Prozent
Gesamt:
davon:
männlich
weiblich
davon:
unter 14 Jahre
14/15 Jahre
16/17 Jahre
18 Jahre u. älter
davon:
Mittelschule
Gymnasium
Berufsschule/FOS
Förderschule
1001
22
11
8
15
19
8
430
568
16
26
7
14
10
7
17
13
22
16
7
9
144
275
347
233
27
24
21
16
9
11
11
11
13
15
5
3
5
9
21
18
13
19
22
18
8
6
10
7
231
472
291
7
17
31
11
-
7
12
11
29
12
10
2
29
13
13
19
-
18
19
19
-
5
9
9
-
11 Prozent der Jugendlichen schrieben auf, welche Probleme sie bei den Freizeiteinrichtungen und Freizeitangeboten sehen, gefolgt von den Nennungen ihrer liebsten Freizeitbeschäftigungen. Meinungen
zum Thema Ausländer in Leipzig sowie zu politischem Extremismus äußerten 8 Prozent. Ebenfalls
8 Prozent der Schüler wollten Meinungen über die Probleme in der Gesellschaft mitteilen.
Jeweils 6 Prozent der Mädchen und Jungen teilten Probleme beim Angebot an sportlichen Aktivitäten
und Einrichtungen mit bzw. woran sie im Freizeitsportbereich Freude haben. Ebenso vielen lag das
Thema „Geld/Finanzen“ am Herzen. 3 Prozent der Antwortenden schließlich sahen Probleme mit dem
öffentlichen Nahverkehr und dessen Kosten.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
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Nennungshäufigkeit der Kategorien
Schule (7)
Privates (0)
Politik (11)
Ausbildung, Beruf (6)
städtische Angelegenheiten (10)
Freizeiteinrichtungen, Freizeitangebote (8)
Freizeitbeschäftigungen (9)
politischer Extremismus, Ausländerfeindlichkeit (4)
Gesellschaft (12)
sportbezogene Probleme (2)
Geld/Finanzen (3)
sportliche Aktivitäten (1)
öffentlicher Nahverkehr, Mobilität (5)
Prozent
0
Quelle: Befragung Freizeit in Leipzig 2006
5
10
15
20
25
Amt für Statistik und Wahlen Leipzig
Kategorie „Privates“ (206 Nennungen)
„Nach zwei Todesfällen in der Familie und diversen Streitereien kann man mit seiner derzeitigen Situation nicht zufrieden sein, selbst wenn die Stadt und das Umfeld an sich exzellent sind.“
„Jemand, den ich sehr mag, beachtet mich nicht.“
„Ich bin letzten Herbst nach Leipzig gezogen und geh seit September an diese Schule. Mich kotzt an,
dass meine Mutter mir im voraus viel zu viel versprochen hat, z. B. dass ich meine alten Freunde ein
paar Mal am Wochenende besuchen kann, und nun sagt sie mir, dass ich mich doch langsam daran
gewöhnen soll, dass ich in Leipzig wohne und sie nicht mehr so oft sehen kann.“
„Zur Zeit bewegt mich die Trennung/Scheidung meiner Eltern sehr. Es ist schwer für mich meinen Standpunkt zu beziehen, da ich bei meinem Vater wohne aber trotzdem zu meiner Mutter stehe. Dies versteht
mein Vater nicht, da er eine neue Freundin hat.“
„Dass ich nach meinem Lendenwirbelbruch (im Winter) es noch nicht wirklich wieder hingekriegt hab',
mich wieder fit zu bekommen.“
„Dass meine Mutter manchmal sehr unfair reagiert und meinen Freund nicht richtig akzeptiert, obwohl er
alles für unsere Familie tut und ich mit ihm sehr glücklich bin.“
„Ich glaube manchmal, dass mich meine Eltern hassen, ich bekomme immer Ärger, obwohl es meine
Schwester war.“
„Ich habe seit längerem so etwas wie Minderwertigkeitskomplexe und glaube, dass mich die Leute nicht
so mögen, wie es sein sollte. Es liegt vielleicht daran, dass ich mich im Allgemeinen sehr kritisiere und
zeitweise auch unzufrieden mit meinem Äußeren bin.“
„Mein 'Hauptanliegen' im Moment ist, dass es meinen Eltern/Familie gut geht, genau wie meinen Freunden.“
„Ich bin zur Zeit schwanger und der Vater meines Kindes hat mich verlassen, mein neuer Freund schlägt
mich, ich kämpfe mit Selbstmordgedanken und schulisch geht es auch in den Keller.“
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Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
„Dass sich meine Eltern getrennt haben und ich bei meinen Großeltern lebe, und ich mit meiner Mutter,
die ich 5 Monate nicht gesehen habe, einen Streit hatte. Jetzt beschäftigt mich die nächste Begegnung
mit ihr.“
„Dass ich das Vertrauen meiner Mutter nicht mehr habe und dass sie und ich uns dauernd streiten. Dass
mein Bruder körperlich behindert ist und ich nicht nachvollziehen kann, wieso es ausgerechnet meinen
Bruder treffen musste.“
„Die unermüdliche Fürsorge meiner Oma für die ganze Familie.“
„Was mich besonders bewegt ist die Frage, ob mein Vater dieses Jahr überlebt und wenn nicht, wie
meine Mutter das dann überstehen wird.“
„Ich bin nicht sehr beliebt, hatte noch nie eine Freundin und denke auch, dass es nie dazu kommen wird,
weil ich scheiße aussehe.“
Hintergrundzahlen:
! Von den 206 Antworten kamen mit 136 fast doppelt so viele von Mädchen als von den Jungen.
! Beim Altersvergleich zeigten sich die 14- bis 15-Jährigen am offensten, private Probleme preiszugeben.
! Beim Schulvergleich sind die Gymnasiasten mit 108 Antworten fast doppelt so mitteilungsfreudig
wie die Mittelschüler.
!
Kategorie „sportliche Aktivitäten“ (56 Nennungen)
„Ich habe vor kurzem eine kommende E-Jugend bekommen. Wir trainieren zu zweit ca. 6 Jungs und
Mädchen. Es ist auch mein Ziel Stammspieler bei meinem Verein zu werden.“
„Ich bin ein professioneller Tennisspieler und habe nicht sehr viel Freizeit. Aber ich bin mit allem zufrieden, mit meinem Ranglistenplatz, Geldmöglichkeiten und Charakter. Des weiteren sehe ich meine Zukunft nur mit Sport verbunden und nicht mit Schule oder ‚normalen’ Beruf, wie Arzt oder so.“
„Zur Zeit und immer bewegt mich Handball! Vor allem HCL, das ist Handball mit Herz!“
„Besonders interessiert mich die neue Kanu-Anlage in Markkleeberg und das Neuseenland schlechthin.“
„Zur Zeit ist mir mein Tanzverein wichtig, da wir in der kommenden Saison viele Auftritte haben. Bin sehr
beschäftigt mit meinem Sport Basketball, da wir in nächster Zeit viele Turniere haben werden.“
„Besonders gefällt es mir zur Zeit gut, dass es mehr Angebote für Mädchen gibt, die Fußball spielen.
Leider gibt es im Bereich Althen/Panitzsch wenig Angebote.“
Hintergrundzahlen:
! Jungen gaben mit 33 Nennungen zehn mehr ab als die Mädchen mit 23.
! Bei den bis 15-Jährigen zählten 41 ihre Lieblingssportarten auf.
Kategorie „sportbezogene Probleme“ (62 Nennungen)
„Der Basketballkorb auf dem Freiplatz wurde demontiert.“
„Mich bewegt zur Zeit, dass die Fußballfans bzw. Hooligans unseren Sport kaputt machen.“
„Mir ist es wichtig, dass vor allem sportliche Angebote mehr nachmittags stattfinden, da ich fast täglich
bis 16 Uhr in der Schule bin. Außerdem besteht oft Zwang zur Teilnahme an Wettkämpfen, den ich
überhaupt nicht gut finde.“
„Ich finde, dass man dem Schießsport zu negativ entgegentritt, da es ein Sport wie jeder andere ist,
denn beim Judo kann man auch wen verletzten und zwar ohne Hilfsmittel.“
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
125
„Meiner Meinung nach, sollte die Stadt die Sportvereine besser fördern. Außerdem sollte die Jugend
mehr zum Sport animiert werden.“
„Ich würde gerne Beachvolleyball im Verein spielen, doch leider finde ich nicht die entsprechenden Einrichtungen in meiner Umgebung.“
„In meiner Gegend wohnen relativ viele Kinder. Wir haben uns überlegt, dass wir in der Nähe einen
Fußballplatz haben wollen, wo man hinlaufen kann.“
„Ich finde es sehr schade, dass z.B. die Skateboardpipe am Paunsdorf Center abgerissen wurde, so ist
der Kontakt zwischen mir und ein paar der Skater dort abgerissen. Wenn ich einen Wunsch frei hätte,
würde ich mir wünschen, dass diese Pipe wieder aufgebaut werden könnte, da es mitunter die beste
Freizeitaktivität in Paunsdorf war.“
„Zur Zeit bewegt mich besonders das Problem des aktiven Radfahrens (Trial) und des Skatens. Es gibt
in Leipzig zwar zwei bis drei Parks, jedoch meist nur an Stellen die entweder schwer zu erreichen sind
oder kaputt sind. Die markanten Punkte, wo sich Skater und Radfahrer aufhalten, werden meist von Sicherheitsleuten bewacht und man wird weggeschickt und bekommt eine Geldstrafe, die das Maß der
Normalität bei weitem übersteigt!“
„Das es in Leipzig keine Skatehalle gibt, stört mich sehr, denn wenn jetzt die kalten Tage kommen, wissen wir Skatefans nicht, wo wir uns einfinden sollen und sitzen nur dumm rum, dies stört mich sehr.“
„Es gibt viel zu wenig Räumlichkeiten (Sporthallen bzw. Sportplätze), welche auch kleinere Sportvereine
nutzen können! Sport in Leipzig müsste wieder besser gefördert werden, sodass dieser für jedermann
erschwinglich ist!“
„Dass den sportlichen Aktivitäten zu wenig Beachtung geschenkt wird und diese zu wenig von der Stadt
Leipzig unterstützt werden.“
„Die immer wiederkehrenden Krawalle zwischen unseren beiden Fußballvereinen. Ich bin zwar neutral
und interessiere mich nicht dafür, aber es nervt, täglich von 'Chemie-süchtigen Freunden' zu hören, was
sie sich für eine Schlacht mit der Polizei und den anderen geliefert haben, wobei jede der drei Parteien
wahllos um sich schlägt. Ich persönlich bin noch nie betroffen gewesen, aber es schadet dem Ansehen
unserer schönen Stadt.“
„zu wenig Schwimmhallen“
„Ich finde es in Leipzig nicht so gut, dass manche Schwimmhallen zu alt sind und dass es zu wenig gibt.“
Hintergrundzahlen:
! Es nannten 20 Mädchen Probleme mit Einrichtungen, aber 42 Jungen.
! Der Altersvergleich zeigt vier Schüler unter 14 Jahren, die Probleme mit den Einrichtungen haben, aber jeweils 20 unter den 14- und 15-Jährigen sowie den 16- und 17-Jährigen. Von den ab
18-Jährigen kamen elf Antworten.
! Gymnasiasten äußerten sich häufiger als die Vergleichsgruppen.
Kategorie „Geld/Finanzen“ (57 Nennungen)
„Dass für die meisten Freizeitmöglichkeiten zu viel Geld verlangt wird und es für sozial schwächere Familien kaum möglich ist, mal einen Ausflug gemeinsam zu unternehmen, ohne gleich 100 Euro loszuwerden.“
„Manche Kinder bekommen kein Taschengeld, da sie es nicht brauchen. Ich z.B. frage meine Mutter
immer, wenn ich was brauche. Ich gebe es auch nur für Schulsachen aus.“
„Eltern haben zur Erziehung ihres Kindes nur 154 Euro im Monat für ein Kind. Das geht doch nicht!“
„Es regt mich auf, dass ich viel zu wenig Taschengeld bekomme!“
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Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
„Für Schüler sollte vieles erheblich billiger werden (Kino, Zug, Bahn), wie soll man das denn bitte bezahlen? Arzneimittel für Schüler frei!“
„Das Minus auf meinem Konto.“
„Ich würde sehr gerne ein paar Kurse wie z.B. Tanzen in einem Fitnessstudio machen. Aber die Beiträge
sind viel zu hoch! Mit 40 Euro Taschengeld kann man sich so was nicht leisten!“
„Bei der Frage eins wird gefragt, was man in seiner Freizeit tut und in der Frage sechs, wie oft. Aber
nicht warum man nur selten ins Kino geht. Und da würde jeder Schüler schreiben, wegen den Wahnsinnspreise! Wer kann mit 15-30 € Taschengeld denn heute noch mehr als einen Tag Spaß haben?
Sachsentherme 11 €, Kinobesuch 5-8 €, Bowling 10 €, das ist doch verrückt!“
Hintergrundzahlen:
! Mit 40 zu 16 Nennungen äußerten sich hier die Mädchen deutlich häufiger als die Jungen.
! Die unter 14-Jährigen scheinen noch die wenigsten Geldsorgen zu haben, nur fünf sahen hier
Probleme. 27 der 18-Jährigen und Älteren gaben Geldsorgen an.
! 27 Berufs- und Fachoberschüler teilten ihren Unmut mit, bei den Gymnasiasten waren es 21 und
in der Mittelschule acht Nennungen.
Kategorie „politischer Extremismus, Ausländerfeindlichkeit“ (81 Nennungen)
„Zur Zeit bewegt mich die starke Zunahme der Ausländer in Deutschland, aber auch die zunehmende
Gewaltbereitschaft der Linken besorgt mich.“
„Ich finde es sehr schlimm, dass ich in meinem Viertel (Gohlis) als Deutscher in der Minderheit bin und
mir von den Ausländern alles bieten lassen muss, um nicht als Rassist zu gelten. Es stört mich auch,
dass, seitdem es so viele Ausländer in Gohlis gibt, es immer mehr Schlägereien und Überfälle auf Passanten gibt. Aber am schlimmsten finde ich, dass sich das noch alle Leute bieten lassen und nichts dagegen unternehmen. Und ich denke auch, dass Gohlis in 2-3 Jahren Ähnlichkeit mit Berlin-Kreuzberg
haben könnte.“
„Das Verhalten der Ausländer in unserer Stadt. Bei uns in Paunsdorf muss man abends richtig Angst
haben, auf die Straße zu gehen. Manchmal werden auch Mädchen ohne Grund geschlagen! Mich bedrückt es, da sie die Macht haben und machen was sie wollen! Ich habe nichts gegen Ausländer, jedoch
finde ich das Verhalten asozial!“
„Das Nazis immer noch frei rumlaufen dürfen.“
„1. Meine Frage ist, warum, wenn der Staat gegen den Faschismus ist, trotzdem die Nazi-Demonstrationen stattfinden? 2. Warum werden in der Schule die ausländischen Jugendlichen mehr kritisiert als die
deutschen? Die Menschen sind doch gleich (aber mit verschiedenen Charakteren). Man darf die nicht
alle mit gleichem Charakter sehen.“
„Was ich zur Zeit total sinnlos und sehr kindisch finde ist, wie sich die Rechtsextremen verhalten, die
meisten davon sind nur Mitläufer! Meine Meinung...“
„Dass die NPD nun schon in zwei Landtagen vertreten ist und ich es überhaupt nicht verstehe, wie man
diese Partei wählen kann. Wir sind zwar eine Demokratie aber trotzdem.“
„Dass es zu viele Punks gibt. Die machen Müll und sind es auch selber, ich werde ihnen eine Zahnbürste schenken. Ich bin sehr besorgt.“
„Die Entwicklung der nationalsozialistischen Bewegung sowie ihre Wahlerfolge in Deutschland. Wie
kann man nur so ignorant sein?“
„Die radikale Zunahme der rechten Parteien und ihrer Macht. Ich bin der Meinung, man sollte die NPD
ungeachtet aller Gesetze verbieten.“
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
127
„Dass Gegendemonstranten beim Fascho-Aufmarsch auch friedlich keine Chance haben, sondern einfach grundlos Platzverbot bekommen.“
„Man sollte den Nazis verbieten durch Leipzig zu marschieren, und die Polizisten sollten nicht auf Linke
einschlagen, nur weil sie eine Sitzblockade machen.“
„Meiner Meinung nach ist die zunehmend stärker werdende Ausländerzunahme in Leipzig ein großes
Problem, aber zugleich nehmen auch die rechtsorientierten Menschen zu und dies schafft ‚extreme’ Gegensätze die oft gewaltsam enden.“
„Außerdem überlege ich, inwiefern die Ausländerzahl zunimmt. Man hat teilweise das Gefühl 'Deutschland hat keine Deutschen mehr.'“
„Bitte sorgen sie dafür, dass kein Ausländer meine Aussicht auf eine Lehrstelle vernichtet!!!“
Hintergrundzahlen:
! 54 von den 81 Antworten kamen von Jungen, nur 27 Mädchen äußerten sich hier.
! Die 16- und 17-Jährigen gaben mit 34 Nennungen die häufigsten Antworten zu diesem Thema,
dagegen schrieb nur ein unter 14-Jähriger etwas dazu.
! Wie schon bei den andern Themen waren auch hier die Gymnasiasten die fleißigsten Antworter,
diesmal mit 30 Schülern, 28 waren es für die Beruf- und Fachoberschüler und 23 für die Mittelschüler.
Kategorie „öffentlicher Nahverkehr, Mobilität“ (28 Nennungen)
„Die Fahrer bei Bahn und Bus sind zu Jugendlichen bzw. Leuten im jüngeren Alter viel zu unfreundlich.
Das müsste schnell geändert werden, denn einen guten Eindruck auf die Anwohner in Leipzig und auf
die Besucher in Leipzig macht das nicht.“
„Dass in der Gemeinde Borsdorf/Panitzsch die Busse nur stündlich fahren und das auch nur bis 18 Uhr.“
„Um etwas zu unternehmen, braucht man als 'einfacher Mann' ohne Führerschein Fahrgeld... d.h. die
Eintrittsgelder für diese Veranstaltungen hätte ich, doch das Fahrgeld ist zu teuer.“
Hintergrundzahlen:
! In dieser Kategorie ist der Unterschied zwischen Jungen (16 Nennungen) und Mädchen (12) gering.
! Die meisten Probleme mit dem öffentlichen Personennahverkehr haben die 18-Jährigen und Älteren, hier beschwerten sich 24 Jugendliche.
! 15 Berufs- und Fachoberschüler und elf Gymnasiasten brachten ihren Unmut zu Papier.
Kategorie „Ausbildung und Beruf“ (161 Nennungen)
„Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe über 40 Bewerbungen geschrieben und hatte keine Aussichten in Leipzig und Umgebung. Dieses Jahr bewerbe ich mich bundesweit und werde leider Leipzig
verlassen müssen!!!“
„Der kurz bevorstehende Übergang in Beruf/Studium, auf den wir, meiner Meinung nach, durch die
Schule nahezu gar nicht vorbereitet sind. Alle Informationen müssen wir selbst besorgen, das vermittelte
Schulwissen ist dazu unzureichend.“
„Zur Zeit bewegt mich besonders meine berufliche Zukunft, da ich mich nicht entscheiden kann, ob ich
an einer Universität oder einer Berufsakademie studieren soll und inwiefern mich meine Eltern finanziell
unterstützen können, steht noch nicht fest.“
„Dass immer weniger Jugendliche Möglichkeiten haben, eine Ausbildung zu bekommen und ihre Freizeit
dementsprechend nicht gestalten können. Die meisten fallen dann in ein tiefes Loch und nehmen Drogen oder werden gewalttätig.“
128
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
„Ich bin der Meinung, es müssten öfter Informationsveranstaltungen über Studiengänge stattfinden, da
nicht jeder zu gegebenen Terminen Zeit hat.“
„Die Lehrstellensituation heutzutage. Es ist doch eine Schande, immer wieder zu behaupten 'Wir machen uns stark für Deutschland' oder sogar der sinnlose Spruch 'Du bist Deutschland' und dann wird
nichts getan! Junge Leute wissen nicht, was aus ihnen werden soll und gehen dementsprechend negativ
an die Sache ran. Wenn allerdings noch Schulen geschlossen werden, weiß ich nicht, wo wir in 5 Jahren
stehen. Das ist systematische Volksverblödung.“
Hintergrundzahlen:
! 112 Mädchen drückten ihre Sorgen aus, dagegen stehen die Jungen mit nur 47 Äußerungen.
! Bei den 16- und 17-Jährigen waren es 77 Jugendliche die Angst vor ihrer beruflichen Zukunft haben, 48 waren es noch bei den über 18-Jährigen und 31 bei den 14- und 15-Jährigen, die Jüngeren haben sich wohl noch nicht mit der Thematik auseinandergesetzt.
! Die Gymnasiasten und die Beruf- und Fachoberschüler sehen ihrer beruflichen Zukunft am pessimistischsten entgegen (67 und 65 Nennungen), in den Mittelschulen machen sich knapp dreißig Schüler Sorgen.
Kategorie „Schule“ (216 Nennungen)
„Dass die Schulsituation grausam ist: schlechte Lehrpläne, viel zu viel Ausfall, viel zu früher Beginn (Studien besagen, das ab ca. 9.00 Uhr der günstigste Zeitpunkt für Schule wäre), überhaupt das miese
Schulsystem, dass müsste mal von Grund auf verbessert werden.“
„Das Bild unserer Klasse, denn es fangen immer mehr an zu rauchen, obwohl sie das in dem Alter noch
nicht dürfen. Wenn man sie dann darauf anspricht, reagieren sie aggressiv und sagen, man solle sich
um seine eigenen Sachen/Probleme kümmern.“
„Schulschließungen: Unser Gymnasium (neu renoviert) wurde geschlossen und wir sind jetzt alle in einer
hässlichen, nicht renovierten Bruchbude.“
„Zehntklässler dürfen in unserer Schule in der Vierzigminutenpause nicht raus.“
"Ich kritisiere das neue System der Sekundarstufe II mit Belegpflicht Chemie, Physik und Bio. Das halte
ich für uneffektiv, weil dann noch oberflächlicher gearbeitet wird!"
„Wenn man mal etwas nachlässt, wirkt sich das sofort auf die Noten und somit auch unweigerlich auf die
Zukunftsperspektive aus. Das Problem ist, dass kein Mensch durchweg Höchstleistungen bringen kann.“
„Sanitäranlagen in der Schule sind unsauber.“
„Einer bei mir in der Klasse hat LRS und hat sich jetzt in der zehnten Klasse aufgegeben und macht gar
nichts mehr. Warum wird er nicht unterstützt? Er würde es versuchen, bestimmt, aber mit Hilfe! Seine
Eltern müssen arbeiten und haben auch nicht immer Zeit ihn zu unterstützen. Und in der Schule wird
auch oft einfach der Stoff durchgenommen, und das war’s. Warum unterstützt der Staat solche Leute
nicht? Ich denke, dass 'Bildung' das wichtigste ist? Oder?“
„Meine Noten waren zu Schulbeginn nicht besonders toll und jetzt überlegen meine Eltern mich vom
Gymnasium runterzunehmen.“
„Ob ich später oder jetzt einen gut verdienenden Mann bekomme und ob ich in der Schule in die Hauptschule falle oder nicht.“
„Schule macht zur Zeit überhaupt keinen Spaß. Ich zähle nur noch die Tage bis zu den Ferien. Wir
schreiben nur noch Arbeiten und unsere Lehrer haben total schlechte Laune.“
„Die Schule macht mir Stress und Sorgen, denn zur Zeit vernachlässige ich sie sehr, hab einfach keine
Lust drauf.“
„Ich kriege wegen schlechter Noten oft Ärger und werde in der Schule verhauen und verachtet.“
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
129
„Dass so viel Gewalt an den Schulen ist.“
„Zur Zeit bewegt mich besonders die Schulpolitik, d.h. die neuen Kursregelungen. Denn ich fühle mich
als Versuchskaninchen! Als würde man mit meinem Leben und meiner Zukunft spielen und wenn es
nicht geht, wird die neue Kursregelung klammheimlich wieder rückgängig gemacht.“
„Ich möchte in den Ferien an Kursen teilnehmen, die sind aber teuer. Ich fände es sehr gut, wenn von
den Schulen oder dem Jugendamt in den Schulen für Schüler kostenfreie Englisch-, Kunst- und Musikkurse, auch für Anfänger und Fortgeschritten, stattfinden könnten.“
„Ich habe jetzt schon Angst vor der Prüfung nächstes Jahr und dann bereitet es mir Kopfschmerzen, da
ich noch nicht genau weiß, was ich danach machen soll.“
"Ich hatte einen schlechten Start in die 10. Klasse, das Problem ist, dass ich nicht viele Möglichkeiten
mehr habe es auszubügeln. Und die Prüfung steht auch bald an."
„Zur Zeit bewegt mich eigentlich nur die Schule, weshalb ich eben auch wenig Freizeit habe.“
„Ich habe mir vorgenommen, in der zehnten Klasse mal wieder bessere Noten zu schreiben und mich
richtig anzustrengen, aber es klappt einfach nicht. Keine Ahnung warum, ich hocke nämlich wirklich den
ganzen Tag hinterm Schreibtisch und mache Hausaufgaben und lerne. Tolle Motivation!“
„Die derzeitige Situation des Lehrplans ist meiner Meinung nach katastrophal, alles geht durcheinander.
Viele Lehrer fallen aus, der Druck auf uns Schüler ist zu groß und viel zu wenig Freizeit. In den Schulen
sind die Lehrer gegeneinander und da klappt es mit den Schülern bzw. Noten auch nicht.“
Hintergrundzahlen:
! Auch hier kamen die meisten Antworten vom weiblichen Geschlecht, 147 von ihnen teilten ihre
Schulnöte mit, dagegen nur 69 Jungen.
! Die meisten Sorgen bereitet die Schule den 16- und 17-Jährigen (74 Äußerungen), gefolgt von
den 14- und 15-Jährigen mit 65 Nennungen, bei den beiden anderen Gruppen gab es weniger
als 40 Aussagen.
! Die Gymnasiasten sind die Schüler, die sich am meisten beklagen, 146 teilten ihr Leid mit, dagegen nur 31 Berufs- und Fachoberschüler und 39 Mittelschüler.
Kategorie „Freizeiteinrichtungen und -angebote“ (107 Nennungen)
„Bitte, bitte nicht das Feinkostgelände schließen. Es muss weiterleben. Wir brauchen es. Es gehört zu
Leipzig. Ohne Feinkost kein Leipzig!“
„Es gibt zu wenig Geld für Jugendclubs. Das KAOS z.B. steht kurz vor dem Schließen. Es muss in dem
Haus bleiben. Dort ist es sooo schön. Kein Umzug!!“
„In Leipzig gibt es viele kleine Vereine, die sich für die Jugend einsetzen. Ich würde es schade finden,
wenn diesen Institutionen weiteres Geld gekürzt wird, in solchen Vereinen wird viel (medien-)pädagogische Arbeit geleistet, die die Kinder (und Eltern) zu schätzen wissen und die es nicht verdienen, dass
sie nicht gefördert werden. Außerdem werden Arbeitsplätze geschaffen und erhalten. Aber guter Schritt
eine Umfrage zu machen, auf die Idee ist Herr Jung damals nicht gekommen.“
„Wir versuchen in unserem Jugendtreff ein Beachvolleyballfeld zu bekommen, aber eh das alles genehmigt wird, sind zwei Jahre vergangen. Wir bräuchten nur einen Sponsor für den Sand und das Netz und
die Zustimmung vom Sport- und Bäderamt und von der Augsburger Lehmbau Gesellschaft. Den Rest
würden wir selber machen, aufbauen und so weiter. Das stört mich.“
„Dass viele Jugendclubs schließen müssen, da die Fördermittel jedes Jahr herabgesetzt werden. Dass
im Jugendclub Lindenthal für die Jugendlichen fast kein Mitspracherecht besteht und dass der Clubleiter
des Jugendclubs Lindenthal (Kai Mopfgarten) absolut unqualifiziert für diesen Beruf ist, da er sich nicht
mit den Jugendlichen auseinandersetzt.“
130
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
„Dass die Straße vor dem Jugendclub Tante Hedwig an der Hedwigstraße endlich zu einer Spielstraße
wird, so dass keine Autos mehr dort langfahren, wegen den kleinen Kindern, die dort spielen.“
„Dass es nicht genug Freizeitbäder mit Rutschen gibt in Leipzig, außer zwei, eins in Grünau (Grünauer
Welle) und Paunsdorf (Sachsentherme).“
„Ich fände es gut, wenn in Mockau ein Mangaclub aufgemacht wird. Mit Kursen für Anfänger, Profis und
Fortgeschrittene.“
„Ich frage mich, wie ich meine vier Freizeitaktivitäten pro Woche, einen durchschnittlich achtstündigen
Schultag, die Hausaufgaben und einen gesunden Schlafrhythmus unter einen Hut bringen kann. Kulturelle Freizeitaktivitäten (Tanzunterricht, Theater, Chor, Konzerte) sind nur immer zu spät (enden 20, 21
und 22.30 Uhr). Dies ist für einen Schüler, der sechs Uhr morgens aufstehen muss, zu spät!“
„Das wiederholt Millionen Euro Fördergelder für Jugendclubs gestrichen werden und das, obwohl Burkhard Jung in seiner Wahlrede zum Amt des Bürgermeisters meinte, dass er sich mehr für die Jugend
einsetzen möchte.“
„Das Leipziger Fanprojekt ist stark sanierungsbedürftig. Es sind schon z.B. Teile vom Dach gefallen.
Trotz diverser Zusagen seitens der Stadt, diese Mängel zu beheben, uns bei der Renovierung finanziell
zu unterstützen, wurde nichts getan. Da sollte man etwas unternehmen, weil sonst viele Jugendliche
nichts Sinnvolles zu tun hätten. Dort betätigen sich zur Zeit nämlich fast täglich viele Jugendliche an dem
Basteln von Fahnen, Entwerfen von Choreos etc.“
„Außerdem würde ich einen eigenen Sportplatz für den Roten Stern Leipzig begrüßen, da dieser Verein
sich stark antirassistisch zeigt und versucht, durch Integrationsturniere ausländische Jugendliche in die
Gesellschaft zu integrieren.“
„Ich finde, es sollte einen Club für Jugendliche geben, wo man auch mal übernachten kann. Denn wenn
z.B. ein Junge von außerhalb ein Mädchen aus Leipzig besucht, würden die meisten Eltern nicht erlauben, dass er bei ihr übernachtet.“
„Dass es keinen Schulclub gibt!“
„Es sollte in Leipzig wesentlich mehr Musikaktivitäten sowie Konzerte geben. Jedoch sollten sich die
Preise dafür auf schülerfreundliche Preise beschränken.“
„Zur Zeit beschäftige ich mich ... aber auch sehr für Theater, weil ich merke, dass die Stadt sich kaum
noch darum kümmert, was aus den Jugend-Theater-Einrichtungen wird! Das gilt aber für ganz Deutschland! Die Kultur wird einfach nicht mehr unterstützt!“
„Ich finde es sehr schade, dass es vor allem für die Jugendlichen unter 16 Jahren, die abends noch nicht
weiter in Discos gehen können, wenig Alternativmöglichkeiten gibt. Außerdem wird auch wenig Werbung
zu Jugendclubs etc. gemacht. Ich zum Beispiel kenne eigentlich keine Jugendclubs in Leipzig, würde
aber gern mal einen besuchen, um neue Freunde kennen zu lernen und meine Freizeit sinnvoll zu nutzen.“
„Das Problem ist, dass immer mehr Angebote immer mehr kosten müssen. Es ist leider für viele Familien, v.a. für die mit mehreren Kindern, nicht möglich, viel Geld für Freizeitangebote auszugeben, und
wenn die Eltern das Geld haben, dann haben sie keine Zeit. Deswegen: lieber Zeit mit den Kindern
verbringen und nicht soviel Geld zustecken.“
„Ich find's schade, dass es zu wenig gibt für Leute, die lieber am Computer spielen/arbeiten, als Sport zu
treiben bzw. in die Disco zu gehen. Es wäre schön, wenn es da mehr Möglichkeiten gibt.“
„Anfang Oktober öffnet immer der Eisdom. Das ist ein großer Treffpunkt für viele Freunde und es macht
Spaß, dort mit den Freunden Schlittschuh zu laufen.“
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
131
„Ich denke, es gibt sehr viele Angebote in Leipzig. Manche Jugendclubs bräuchten einfach nur ein besseres Image und qualitative Mitglieder - nicht nur sozial schwache Jugendliche mit sozialen Schwierigkeiten. Man sieht an den Angeboten im Ferienpass, dass es sehr viele Angebote gibt, die jedoch nicht
genutzt werden, was zum einem am Engagement der Eltern liegt, denn sie müssten die tragende Kraft
sein, die Kids vom PC oder TV zu holen.“
„Ich würde furchtbar gern Piano spielen lernen. Doch es fehlt an Angeboten. Und die Angebote, die es
gibt, sind mir viel zu teuer.“
Hintergrundzahlen:
! Fast dreimal so viele Mädchen (79 Aussagen) wie Jungen (28) sahen Probleme bei den Freizeiteinrichtungen.
! Der Altersvergleich zeigt, dass die 16- und 17-Jährigen die meisten Antworten gaben (38 Äußerungen), gefolgt von den 14- und 15-Jährigen mit 31 Nennungen, den ab18-Jährigen mit 25 und
den unter 14-Jährigen mit 13 Aussagen.
! Und wieder sind es die Gymnasiasten, welche die meisten Angaben machten, über die Hälfte der
Antworten kamen von ihnen. Mit Abstand folgen die Berufs- und Fachoberschüler (33) und die
Mittelschüler mit 15 Aussagen.
Kategorie „Freizeitbeschäftigungen“ (83 Nennungen)
„Mich bewegt zur Zeit besonders der Fanfarenzug, weil ich da viele Freunde dabei habe und mein
Freund macht da auch mit. Es macht einfach nur Spaß dabei zu sein.“
„Zur Zeit bewegt mich eigentlich, dass hier in Leipzig viel aus Indien kommt (Bharati, Bollywoodshow).
Außerdem finde ich es gut, dass in letzter Zeit viele Bollywoodfilme im Fernsehen ausgestrahlt werden,
aber es könnten noch mehr sein.“
„Ich bin stolz auf meine Band, weil sie in meinem Interesse Mittelaltermusik spielen. Ich danke allen, die
in dieser Band mitwirken.“
„Ich will unbedingt Schlagzeug spielen, aber ich weiß momentan nicht, wohin mit so `nem großen
Schlagzeug. Im Haus oder Garage geht nicht, weil sich sonst die Nachbarn beschweren.“
„Ich mache viel zu viel in meiner Freizeit. Ich gehe 2x wöchentlich Schwimmen, 3x wöchentlich Reiten
und außerdem spiele ich 2-3x wöchentlich Keyboard. So ist meine Woche samt Wochenende ausgelastet und ich habe keine Zeit für andere Freizeitangebote, weil die Schule gibt es ja auch noch.“
Hintergrundzahlen:
! 41 Jungen und 42 Mädchen antworteten.
! Die 14- und 15-Jährigen gaben am häufigsten Freizeitbeschäftigungen an (42), die 18-Jährigen
und Älteren am seltensten (6).
! Die Gymnasiasten liegen auch hier im Vergleich der Schultypen mit der Häufigkeit ihrer Antworten an der Spitze (47).
Kategorie „städtische Angelegenheiten“ (146 Nennungen)
„Es muss an Leipzigs Stadtbild noch mehr gearbeitet werden. Straßen müssen richtig bearbeitet werden,
nicht nur geflickt.“
„Straßen in Leipzig müssen noch besser werden!!! Härtere Kontrollen für Fahrradfahrer (Licht!!!). Mehr
kostenfreie Parkplätze in Leipzig!!“
„Ich finde nur, dass die Armut in Leipzig immer mehr zunimmt (Grünau). Es gibt wirklich viel zu viele 'abgewrackte' Teile/Ecken. Und es reicht eben nicht, sich nur um die Innenstadt (Zentrum) zu kümmern!!!
Schon allein wenn man mit der Linie 15 fährt, sieht man viele schlimme Wohnviertel und Straßen!“
132
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
„Bau des City-Tunnels, den ich persönlich für sinnlose Geldschleuderei halte. Man hätte dies auch anders lösen können. Man sollte mehr investieren und Firmen anlocken. Schließlich ist Leipzig der wichtigste Punkt in Mitteldeutschland. Firmen, die sich erst gründen, sollten besser unterstützt bzw. Konzepte
usw. sollten durchgearbeitet werden, um so für bessere Chancen zu sorgen.“
„Der City-Tunnel ist meiner Meinung nach eine Fehlinvestition. Die Stadt hätte von dem Geld Schulden
bezahlen können, Straßen/Häuser renovieren. Die Haltestellen des City-Tunnels erreicht man bequem
durch die örtlichen Straßenbahnen.“
„City-Tunnel finde ich gut, da ich glaube (hoffe), dass es der Anfang eines U-Bahn Netzes ist. Ich finde
es gut, dass der Bürgermeister für die Medien und Anwohner von Leipzig präsent ist.“
„Ich finde es toll, dass in Volkmarsdorf die alten, zerfallenen Gebäude abgerissen werden, aber ich hoffe, dass nicht alle schönen Altbauten verschwinden.“
„Meine Sportschule liegt mitten in der Stadt, dank Baustellen ist die Schülerzahl gesunken!!! Baustellen
bestehen zu lang!!!“
„Spielplätze gibt es zu wenig in meinem Wohnraum. In Leipzig-Wahren gibt es kaum Spielplätze oder sie
sind nicht kindergerecht. Ich finde, es wird zu weenig für Kinder gemacht.“
„Dass die kommunale Leipziger Politik immer mehr in einem Geflecht aus Betrug und Korruption versinkt. Außerdem verschwenden viele Städtische Unternehmen und unwichtige Projekt die Mittel der
Stadt und an anderen Stellen (unserer Schule) fehlt das Geld.“
„An vielen Orten, an denen sich Jugendliche aufhalten können, sind sehr wenig Mülleimer oder die Bänke sind beschmiert. Und sie stehen auch ohne Regenschutz da, sodass, wenn es geregnet hat, sich
keiner auf die Bänke setzen kann. Oder wenn man schon einen Basketball-Platz errichtet, muss man
schon die Körbe gleich hoch einstellen.“
„Schlechte Parkmöglichkeiten an Leipziger Berufsschulen und der gleichzeitige Einsatz des Ordnungsamtes. Gerade am BSZ 7 ist das Ordnungsamt täglich unterwegs und zieht den Azubis das Geld aus der
Tasche.“
„Weil wir in der Wodanstraße keinen Fußweg haben und keinen Blitzer (man würde viel Geld verdienen).“
„Die Stadt Leipzig muss sich ernsthaft über den Haushalt Gedanken machen. Bei Schulden über 1 Milliarde € ist irgendwas verkehrt.“
„Es sollten mehr sichere Fahrradwege gebaut werden. Zudem sollte noch für mehr Sicherheit für Fahrradfahrer gesorgt werden, durch z.B. mehr Hinweis- bzw. Warnschilder. Denn ich habe zunehmende
Angst beim Fahrradfahren wegen den zu schnellen und zu unvorsichtig fahrenden Autos.“
Hintergrundzahlen:
! Bei dieser Kategorie herrscht ebenfalls ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Jungen (73) und
Mädchen (72).
! Nur sieben der 144 unter 14-Jährigen machten eine Aussage über eine städtische Angelegenheit. Besonders aufmerksam schienen die 16- und 17-Jährigen zu sein, 73 gaben hier ein Problem an, das sind 32 mehr als bei den über 18-Jährigen und 47 mehr als bei den 14- und 15Jährigen.
! 61 Gymnasiasten gaben ihre Meinung zu städtischen Angelegenheiten ab, 55 Äußerungen kamen von den Berufs- und Fachoberschulen und 30 Meinungen von den Mittelschülern.
Kategorie „Politik“ (186 Nennungen)
„Die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland ist für mich besonders schlimm, da ich es in meiner Familie
besonders bemerke.“
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
133
"Die Arbeitslosigkeit in Deutschland, weil manche Familien dadurch ihr Leben auf sehr wenig Geld aufbauen müssen, und das geht heutzutage nicht mehr, da die meisten Preise viel zu hoch sind, als dass
man mit so wenig Arbeitslosengeld eine Familie ernähren kann.“
„Dass man immer weniger Vertrauen zur Politik haben kann oder schwer hat. Die Bürgernähe fehlt.“
„Es ist schade, dass viele Menschen arbeitslos sind. Zum Glück betrifft es mich nicht. Man sollte die Gesetze ändern und auch bei Misshandlungen und Straftaten an Tieren und Menschen.“
„Dass es im Bundestag keinen Politiker gibt, der (meiner Meinung nach) zeigt, dass ihm etwas an
Deutschland und der Welt liegt. Es hat den Anschein, sie tun die Arbeit nur so lange, bis das Geld verdient ist und ihr "Arbeitstag" zu Ende ist.“
„Im Moment interessiert bzw. beschäftigen mich diese vielen Terroranschläge. Am meisten aber, ob dieser Terror auch bald bei uns in Leipzig/Deutschland losgeht.“
„Jugendliche unter 25 Jahren müssen bei den Eltern wohnen. Ich finde diese Bestimmung unsozial und
fühle mich in meinen Grundrechten verletzt. Bin ich als 19-jähriger weniger förderungsbedürftig als ein
25-jähriger? Man hat mich aus meinen geregelten Verhältnissen gerissen und darf nun zusehen wie ich
allein zurecht komme! Ich fühle mich ungerecht behandelt. Darf so was sein?“
„Ich habe Angst vor Terroranschlägen. Diese Menschen sind unberechenbar!“
„Die ausbeuterische, kapitalistische nationale und internationale Politik, Sozialraub und Sozialabbau“
„Eigentlich nur die Gewalt und Ungerechtigkeit in Leipzig und der restlichen Welt. Und dass sich die
Vereinigten Staaten von Amerika immer und überall einmischen (auch wenn deren Motive gut gemeint
sind) und aber dann alle mit reinziehen, weil sie den Kürzeren ziehen. Bsp.: Libanon und unsere deutsche Marine!“
„Am meisten zur Zeit bewegt und beschäftigt mich das Gesetz. Ich finde es extrem schlimm, wie Vergewaltiger bestraft werden. Oft nur bis zwei Jahre und selbst bei Wiederholung der grausamen Tat wird
nicht anders gehandelt. Das macht mir Angst und ich kann nur hoffen, dass es mir oder vielleicht später
meiner Tochter nie so ergeht. Tut etwas!“
„Die steigende Zahl der Nichtwähler und das Erstarken von NPD und anderen rechten Parteien, sowie
der Abbau von Netzwerken zur Prävention und psychologischer Hilfe nach rechten Übergriffen aufgrund
von Streichungen von Etat ('Geldmangel' für solche wichtigen Projekte!).“
„Mich bewegt die Ausländer- und Globalisierungspolitik. Ich lehne den Kapitalismus ab, da er eine Globalisierung mit sich bringt und dadurch Deutschland entstellt, da sich ein Volk und ein Land durch die
Kultur definiert. Außerdem gibt es dadurch hohe Arbeitslosigkeit. Die derzeitigen Auslandseinsätze kosten Unmengen von Geld, dienen keinen deutschen Interessen und gefährden deutsche Soldaten.“
„Was ich gut finde, ist die Überlegung, Zigaretten erst an 18-jährige zu verkaufen, man müsste allerdings
mal die Zigarettenautomaten abschaffen. Die Altersfreigabe bei Filmen ist teilweise übertrieben hoch
(z.B. 'Miami Vice' ab 16).“
„Die Politiker im Allgemeinen sollten zuerst bei sich anfangen, die Gehälter zu kürzen, um Einsparungen
zu machen, und nicht die kleinen Leute weiter belasten.“
„Es ist doof, dass Kinder nicht wählen dürfen. Denn Kinder haben mehr Phantasie als Erwachsene.“
Hintergrundzahlen:
! 94 Jungen gaben eine Meinung ab und 92 Mädchen.
! Auch bei dieser Rubrik äußerten sich die 16- und 17-Jährigen am häufigsten. 76 Meinungen gab
es aus dieser Altersgruppe. Es folgen die 14- und 15-Jährigen, die über 18-Jährigen und die unter 14-Jährigen.
! Mit 88 Äußerungen liegen hier die Gymnasiasten im Schulvergleich ebenfalls vorn, 56 Berufsund Fachoberschüler gaben eine Meinung ab und 42 Mittelschüler.
134
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
Kategorie „Gesellschaft“ (79 Nennungen)
„Mich besorgt es von Tag zu Tag, dass es immer mehr Obdachlose gibt und so zu sagen die ‚normalen’
Leute, die arbeiten und Wohnsitz haben, einfach keinen Respekt haben und sich nicht vorstellen können
dass es auch auf der Straße zu leben geht. Es sind viel zu viele Leute egoistisch geworden.“
„Die schlechte Förderung von Familien mit mehreren Kindern, obwohl diese für Nachwuchs und somit
für den Fortbestand Deutschlands sorgen!“
„Zur Zeit sterben viele Kinder. Das bewegt mich. Es werden immer wieder Kinderleichen gefunden. Das
ist schrecklich. Oder auch der Krieg und Terroranschläge.“
„Viele Jugendliche verbringen ihre Zeit damit, Rauschmittel zu nehmen, sei es anfangs nur Alkohol und
Zigaretten, steigert es sich bei manchen durch Perspektivlosigkeit zur Sucht. Man sollte erfahren, wie
krass es wirklich ist. Es ist zwar erschreckend aber jemand muss sich damit befassen.“
„Auch wenn solche Befragungen gut für die Statistik sind, finde ich es traurig, dass, während ich hier für
das Jugendamt Fragebögen beantworte, irgend woanders ein verwahrlostes Kind im Elternhaus verhungert!“
„Ich würde mich gern für Frauenrechte in Mexiko und anderen betroffenen Ländern einsetzen. Und helfen ohne Spende. Ich habe diese Idee auch schon mehrmals angebracht, aber keiner konnte mir sagen,
was ich tun kann und wo ich mich informieren kann.“
„Warum kann es anderen Menschen nicht so gut gehen wie mir?!“
„Aber mich bewegt zur Zeit auch die Armut in den 3. Weltländern. Ich finde es überhaupt nicht okay,
dass es mir hier so gut geht, ich ein warmes Zuhause habe, aber trotzdem noch einiges zu bemängeln
habe. Die Kinder in diesen Ländern brauchen Hilfsbereitschaft und vor allen Dingen Liebe. So etwas
macht mich traurig.“
„Vernachlässigung von Kindern/Jugendlichen durch Eltern, Schule, Politik und die sich daraus ergebenden Probleme wie mangelndes Interesse an Bildung, Gewalttätigkeit, Drogenkonsum, Zukunftsängste
etc.“
„Dass kleine Kinder vergewaltigt werden. Drogenmissbrauch. Angst um die Umwelt.“
Hintergrundzahlen:
! 31 Jungen und 48 Mädchen äußerten sich.
! Mit 35 Meinungen vertreten sind die 16- und 17-Jährigen, mit 17 Antworten die 18-Jährigen und
Älteren, mit 15 Äußerungen die 14- und 15-Jährigen und mit 12 Äußerungen die unter
14-Jährigen.
! 42 Gymnasiasten, 25 Berufs- und Fachoberschüler und 12 Mittelschüler äußerten sich zu diesem
Thema.
Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen, Freizeit 2006 – Ergebnisbericht
135
Teilstudie innerhalb der kommunalen Bürgerumfrage 2006
Liebe Schülerin, lieber Schüler, liebe Auszubildende, lieber Auszubildender,
wir bitten Dich heute recht herzlich, an dieser Befragung von Leipziger Kindern und Jugendlichen teilzunehmen. Wir, die
Stadtverwaltung Leipzig, möchten erfahren, wie junge Leute ihre Freizeit gestalten wollen und wie wir dies unterstützen können. Die Stadtverwaltung ist auf diese Informationen angewiesen, um gemeinsam mit Euch, Euren Eltern, den Verbänden und
Vereinen die Freizeitangebote schrittweise weiter zu verbessern.
Alle Angaben sind freiwillig und werden vertraulich behandelt. Deinen Namen brauchst Du nicht angeben.
Ein herzliches Dankeschön im Voraus für Deine Mitarbeit.
Dr. Siegfried Haller
Koordinator des Dezernates Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule
Zu Beginn geht es um eine ganze Palette von möglichen Freizeitaktivitäten.
Wie sehr interessieren sie Dich? Schätze jede einzelne Betätigung ein und kreuze das entsprechende Kästchen an.
Zum Schluss sollte in jeder Zeile ein Kästchen angekreuzt sein.
1
Das interessiert mich ...
1
2
3
4
5
sehr stark
stark
mittel
schwach
sehr
schwach
a) ins Kino gehen
b) Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics)
c) Sport treiben
d) Konzerte mit klassischer Musik besuchen
e) Konzerte mit moderner Musik besuchen
f) Musik hören
g) selbst musizieren
h) zur Disco gehen
i)
in die Oper / ins Theater gehen
j)
selbst Theater spielen
k) Fahrrad / Moped/Motorrad fahren
l) Fernsehen, Video ansehen
m) am Computer spielen
n) am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik
mischen u.a.
o) im Internet surfen / chatten
2
Was interessiert Dich sonst noch besonders?
1.
2.
1
3
Freizeit kann man allein oder mit anderen verbringen. Wie stark bist Du an Folgendem interessiert? Kreuze bitte wieder in
jeder Zeile das für Dich Zutreffende an.
Das interessiert mich ...
1
2
3
4
5
sehr stark
stark
mittel
schwach
sehr
schwach
a) mit Freunden draußen herumziehen
b) mit Freunden feiern
c) einen Schul- oder Jugendclub besuchen
d) in der Familie etwas unternehmen
4
Wie viele Stunden Freizeit hast Du durchschnittlich an einem normalen Wochentag zur Verfügung?
(Gemeint ist die Zeit, die Du hast, um solche Dinge zu tun, wie sie z.B. in den ersten drei Fragen angeführt waren.)
___________________ Stunden
5
6
Wann musst Du in der Regel abends zu Hause sein? Wenn Du darüber selbst frei entscheiden kannst, brauchst Du nur bei c)
ankreuzen?
c) Ich kann darüber frei entscheiden
a) wochentags (in der Schulzeit)
um __________ Uhr
b) am Wochenende / in den Ferien
um __________ Uhr
Jetzt geht es darum, wie oft Du mit verschiedenen Freizeitaktivitäten beschäftigt bist. Gehe bitte Zeile für Zeile durch und
kreuze eine der fünf Möglichkeiten an.
Das mache ich ...
1
2
3
4
5
(fast)
täglich
mehrmals in
der Woche
mehrmals
im Monat
mehrmals
im Jahr
seltener/nie
a) ins Kino gehen
b) Lesen (Zeitschriften, Bücher, Comics)
c) Sport treiben
d) Konzerte mit klassischer Musik besuchen
e) Konzerte mit moderner Musik besuchen
f) Musik hören
g) selbst musizieren
h) zur Disco gehen
i)
in die Oper / ins Theater gehen
j)
selbst Theater spielen
k) Fahrrad/Moped / Motorrad fahren
l) Fernsehen, Video ansehen
m) am Computer spielen
n) am PC Videos / Fotos bearbeiten, Musik
mischen u.a.
o) im Internet surfen / chatten
7
Es geht weiter um Deine Freizeitaktivitäten. Wie häufig trifft das Folgende für Dich zu?
Das mache ich ...
a) mit Freunden draußen herumziehen
b) mit Freunden feiern
c) einen Schul- oder Jugendclub besuchen
d) kostenpflichtige Freizeitangebote (Bowling, Billard,
Dart usw.) nutzen
e) in der Familie etwas unternehmen
2
1
2
3
4
5
(fast)
täglich
mehrmals in
der Woche
mehrmals
im Monat
mehrmals
im Jahr
seltener/nie
Wenn Du Schul- oder Jugendclubs besuchst: Welche Clubs besuchst Du besonders gern und würdest sie auch einem
Freund/ einer Freundin empfehlen? Welche würdest Du nicht empfehlen?
Clubs, die ich besuche und anderen empfehlen würde:
Clubs, die ich nicht empfehlen würde:
1.
1.
2.
2.
3.
3.
9
Wenn Du überhaupt keinen Schul- oder Jugendclub besuchst, welche Gründe gibt es dafür? (Mehrfachangaben möglich)
a) keine Zeit
e) kenne keine Clubs
b) kein Interesse
f) ungünstige Lage
c) Angebote nicht attraktiv
g) keine Freunde, die mitkommen
d) schlechter Ruf (z. B. Drogen, Rechts- oder Linksextreme)
h) etwas anderes und zwar:
8
____________________________________________
Jeder möchte gern in seiner Freizeit das machen, wozu er Lust hat. Leider geht das nicht immer. Dafür kann es verschiedene
Gründe geben. Einige haben wir hier angeführt. Kreuze bitte alle an, die für Dich zutreffen.
10
Das trifft zu:
a) ich habe zu wenig Geld
b) es gibt zu wenig interessante Freizeitangebote in Leipzig
c) meine Eltern verbieten mir manches
d) ich habe Angst vor Prügeleien, Überfällen usw.
e) ich weiß nicht, wo was los ist
f) ich habe keine festen Freunde
g) ich habe zu wenig Freizeit
h) es fehlen Clubs, wo man sich treffen kann
i) meine Eltern haben keine Zeit für mich
j) ich weiß selbst nicht, wozu ich Lust habe
k) ein anderer Grund, und zwar: ___________________________________________________
Es gibt viele Verbände, Arbeitsgemeinschaften und Jugendgruppen. In welchen machst Du derzeit regelmäßig mit?
Kreuze bitte alle zutreffenden Kästchen an.
11
Hier mache ich mit:
a) Sportgruppe / -verein
b) Tanzgruppe / -verein
c) Musikgruppe, Orchester, Band
d) Gesangverein, Chor
e) Laienspiel, Theatergruppe
f) Naturschutzgruppe / -verein
g) christliche Jugendgruppe / junge Gemeinde
h) politische Gruppe / Organisation
i) Jugendverband (z.B. Feuerwehr, Jugendrotkreuz)
j) Schul-AG
k) etwas anderes und zwar: ______________________________________________________
12
Wie bist Du ganz allgemein über Freizeitangebote informiert?
gut
1
teils/teils
2
schlecht
3
3
13
Welche Quellen nutzt Du, um Informationen über Freizeitangebote zu erhalten? Du kannst mehrfach ankreuzen.
Das nutze ich
hauptsächlich:
Das nutze ich
auch noch:
a) Infos von Freunden
b) Plakate, Handzettel, Aushänge
c) Zeitschriften, Kulturanzeiger
d) Schülerzeitung
e) Tageszeitung
f) Radio, Fernsehen
g) Ferienpass
h) Internet
i) Telefon-Hotline
i) etwas anderes und zwar: _______________________________
14
Gehörst Du einer festen Clique an?
ja
15
nein
1
2
Wenn Du einer festen Clique angehörst, wie viele Jugendliche gehören (etwa) dazu?
___________________ Jugendliche
16
Es gibt verschiedene Formen, wie man seine Freizeit verbringen kann. Einige haben wir im folgenden angeführt.
Welche nutzt Du und welche nutzt Du nicht?
1
2
3
nutze ich
kenne ich, aber
nutze es nicht
kenne ich nicht
a) Arbeitsgemeinschaften oder Kurse regelmäßig und über einen
längeren Zeitraum
b) außerschulische Projekte, Workshops über einen begrenzten
Zeitraum
c) Freizeittreffs mit Angeboten wie z. B. Billard, Tischtennis, Dart
17
18
Wir bleiben noch bei den unterschiedlichen Formen der Freizeitgestaltung. Sie können unter Anleitung von Erwachsenen
stehen oder auch nicht. Welche Variante hältst Du für die günstigste? (Nur einmal ankreuzen!)
Erwachsene sind die ganze Zeit als Ansprechpartner anwesend.
1
Erwachsene sind nur zeitweise als Ansprechpartner anwesend.
2
Die Jugendlichen regeln alles selbst.
3
Hast Du Angebote oder Projekte schon einmal selbst organisiert oder mitgestaltet oder würdest Du es gern tun?
ja
19
1
nein, würde aber gern
2
nein, möchte auch nicht
3
Wenn Du schon irgendwelche Angebote oder Projekte selbst organisiert oder mitgestaltet hast oder das gern tun würdest:
Was für Angebote/Projekte waren das oder sollen das sein?
4
20
Über wie viel Geld (Taschengeld, Verdienst durch Jobs) kannst Du etwa im Monat verfügen?
a) Taschengeld
________________ EURO
b) Verdienst durch Jobs
________________ EURO
Wie sehr macht Dir Folgendes Sorgen? Wenn etwas für Dich nicht zutrifft, kreuze das bitte gleich in der Spalte „Das trifft nicht
zu.“ an und gehe zur nächsten Zeile über.
21
Das trifft zu und macht mir Sorgen:
0
1
2
3
4
5
Dass trifft
nicht zu.
sehr
stark
stark
mittel
schwach
sehr
schwach
a) meine Eltern streiten sich oft
b) ich habe keine Freunde
c) ich habe schlechte Zensuren
d) ich kann mit meiner Freizeit nichts anfangen
e) meine Eltern kümmern sich zu wenig um mich
22
Und wie sehr bist Du wegen der folgenden Dinge besorgt?
Das macht mir Sorgen:
1
2
3
4
5
sehr stark
stark
mittel
schwach
sehr schwach
a) fehlende Lehrstellen
b) Prügeleien in der Schule
c) Erpressung / Bedrohung durch andere Schüler
d) Arbeitslosigkeit
e) zunehmende Armut
f) Terroranschläge
23
Wie zufrieden oder unzufrieden bist Du gegenwärtig mit den folgenden Dingen?
Damit bin ich ...
1
2
3
4
5
sehr
zufrieden
zufrieden
teils/teils
unzufrieden
sehr
unzufrieden
a) mit meinem Taschengeld
b) mit dem Verhältnis zu meinen Eltern
c) mit meinen Zensuren
d) mit der Schule
e) mit meinen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung
f) mit meiner Wohnungssituation
g) mit meinem gegenwärtigen Leben insgesamt
24
Wie siehst Du deine schulische und Deine berufliche Zukunft ?
1
2
3
4
5
0
sehr zuversichtlich
zuversichtlich
weder/noch
düster
sehr düster
kann ich nicht
einschätzen
a) schulisch
b) beruflich
5
Und nun einige Fragen zu deiner Person.
25
Bist Du
26
Ist Deine Nationalität
27
Bei wem wohnst Du?
28
männlich
30
oder weiblich?
2
deutsch?
Wie alt bist Du? ___________
nicht deutsch?
1
Jahre
2
bei den Eltern / einem Elternteil mit Partner
1
in einer WG / in einer eigenen Wohnung
4
nur bei der Mutter
2
woanders
5
nur beim Vater
3
Falls Du bei den Eltern wohnst: Hast Du dort ein eigenes Zimmer?
ja
29
1
nein
1
2
Hast Du Geschwister?
ja, einen Bruder bzw. eine Schwester
1
ja, drei oder mehr
3
ja, zwei
2
nein
4
ja, beide
1
ja, nur meine Mutter
3
ja, nur mein Vater
2
nein
4
Sind Deine Eltern berufstätig?
Zum Abschluss geht es um Sport und Politik.
31
32
Wie oft treibst Du in der Freizeit Sport?
1
2
3
4
mehrmals
pro Woche
einmal pro
Woche
seltener
nie
(Haupt-)Sportart
a) in einem Sportverein
__________________
b) in einer Schul-AG
__________________
c) außerhalb von Schule und Sportverein:
gemeinsam mit anderen
__________________
d) außerhalb von Schule und
Sportverein: allein
__________________
Wie sehr interessierst Du Dich für Politik ganz allgemein? Und wie sehr für die kommunale Politik, also das, was Stadtrat und
Stadtverwaltung in Leipzig machen?
1
2
3
4
5
sehr stark
stark
mittel
schwach
überhaupt
nicht
a) Politik ganz allgemein
b) kommunale Politik in Leipzig
33
Es ist üblich, sich politisch entweder mehr links oder mehr rechts einzuordnen. Wie würdest Du Dich einordnen?
6
1
2
3
4
5
links
eher links
weder noch
eher rechts
rechts
34
Und welcher der folgenden Parteien würdest Du Dich am ehesten zuordnen?
CDU/CSU
1
GRÜNE
5
SPD
2
NPD
6
FDP
3
einer anderen, und zwar:
7
Die Linke.PDS
4
_________________________________
35
Für die Auswertung dieser
Umfrage ist es wichtig,
dass wir die Antworten auf
die Stadtbezirke der Stadt
Leipzig zurückführen
können.
94
Seehausen
Kreuze bitte unten den
Stadtbezirk an, in dem
Du wohnst. Zur Orientierung dient die rechts abgebildete schematische
Karte von Leipzig. Die
Bezeichnungen und die
Grenzen der Stadtbezirke
sind fett gedruckt.
83
Lindenthal
Nordwest
13
MockauNord
80
Möckern
74
Böhlitz - Ehrenberg
Gohlis Nord
92
14
Thekla
Nordost
93
MockauGohlis - Mitte Eutritzsch
Süd
91
12
90
Schönefeld Heiterblick
Gohlis - Süd
Ost
25
10
11
06
Schönefeld73
Zentrum Abtnaundorf
Leutzsch
Paunsdorf
Nord
Zentrum 24
Nordwest
Sellerhausen Zentrum 20 21
05
Stünz
Ost Neustadt - VolkmarsNeuschö00
dorf
23
71
01
nefeld
27
ZenAltlindenau
Engelsdorf
trum
Zentrum Anger West
NeuLindenau
04
Crottendorf
lin30
Zentrum 22
26
denau 70
Reudnitz Süd
Mölkau
Zentrum - Thonberg
03
72
Südost
28
Plagwitz
Baalsdorf
51
02
Schleußig
50
Südvorstadt
Stötteritz
40
31
Kleinzschocher
81
Wahren
Alt-West
75
Burghausen Rückmarsdorf
0 Mitte
60
Schönau
66
Miltitz
West
Grünau Nord
65
2 Ost
3 Südost
Plaußig Portitz
15
Nord
82
Lützschena - Stahmeln
Wenn Du nicht in Leipzig
wohnst, kreuze das bitte
auch entsprechend an.
1 Nordost
95
Wiederitzsch
Lausen Grünau
64
Grünau 62
Ost
Grünau 61
Mitte
63
ng
lu
d
ie
au-S
Grün
Mitte
52
Süd
Connewitz
41
53
Großzschocher
4 Süd
Südwest
5 Südwest
54
Knautkleeberg Knauthain
6 West
Ost
42
Marienbrunn
Lößnig
43
44
Dölitz - Dösen
Probstheida
32
29
Althen Kleinpösna
35
Holzhausen
Südost
33
Meusdorf
34
Liebertwolkwitz
7 Alt-West
55
8 Nordwest
Hartmannsdorf Knautnaundorf
9 Nord
10 Ich wohne nicht
in Leipzig
7
36
Wenn Du noch Lust und Zeit hast, kannst Du die nachfolgenden freien Zeilen nutzen und aufschreiben, was Dich zur Zeit
gerade besonders bewegt.
Uns interessiert auch was Dir z. B. an dieser Befragung nicht gefallen hat oder was Deiner Meinung nach gefehlt hat.
Das bewegt mich zur Zeit besonders:
Hinweise zur Befragung:
Vielen Dank für Deine Mitarbeit!
8
Veröffentlichungsverzeichnis
Statistisches Jahrbuch der Stadt Leipzig (jährlich) (je 25,- €)
Statistischer Quartalsbericht (vierteljährlich) (je 7,- €)
2007
Deutschland-Umfrage 2007 zu Leipzig (7,- €)
Straßenabschnittsverzeichnis 2007 (7,50 €)
2006
Ausländer in der Stadt Leipzig 2006 (15,- €)
Ortsteilkatalog 2006 (25,- €)
Besucherbefragung Volkshochschule 2006 – Ergebnisübersicht (5,- €)
Kommunale Bürgerumfrage 2005 – Ergebnisübersicht (15,- €)
Oberbürgermeisterwahl 2006 in Leipzig – endgültige Ergebnisse (5,- €)
Oberbürgermeisterneuwahl 26.02.2006 – vorläufige Ergebnisse (5,- €)
Oberbürgermeisterwahl am 05.02.2006 – vorläufige Ergebnisse (5,- €)
Landtagswiederholungswahl 22.01.2006 im Wahlkreis 31 - Leipzig 7 (5,- €)
2005
Leipziger Brücken: Brücken über Pleiße, Mühlpleiße, Floßgraben und Pleißemühlgraben (10,- €)
Bundestagswahl am 18.09.2005 in Leipzig – endgültige Ergebnisse (5,- €)
Bundestagswahl am 18.09.2005 in Leipzig – vorläufige Ergebnisse (5,- €)
Vorbericht für die Bundestagswahl 2005 (5,- €)
Bevölkerungsvorausschätzung für die Stadt Leipzig 2005 (5,- €)
Oberbürgermeisterwahl 10.04.2005 – endgültige Ergebnisse (5,- €)
Oberbürgermeisterwahl 10.04.2005 – vorläufige Ergebnisse (5,- €)
Straßenabschnittsverzeichnis 2005 (7,50 €)
Vorbericht für die Oberbürgermeisterwahlen 2005 (5,- €)
2004
Region Leipzig/Halle/Dessau – Statistische Kreisübersicht 2004 (10,- €)
Ortsteilkatalog 2004 (25,- €)
Landtagswahl 19.09.2004 – endgültige Ergebnisse (5,- €)
Landtagswahl 19.09.2004 – vorläufige Ergebnisse (5,- €)
Europawahl/Stadtratswahl/Ortschaftsratswahlen 13.06.2004 – endgültige Ergebnisse (5,- €)
Europawahl/Stadtratswahl/Ortschaftsratswahlen 13.06.2004 – vorläufige Ergebnisse (5,- €)
Strukturatlas Leipzig 2004 (15,- €)
Vorbericht für die Wahlen 2004 (5,- €)
2003
Kommunale Bürgerumfrage 2003 - Ergebnisübersicht (15,- €)
Menschen mit Behinderungen in Leipzig 2003 (15,- €)
Ausländer in Leipzig 2003 (15,- €)
Straßenabschnittsverzeichnis 2003 (7,50 €)
Kommunale Bürgerumfrage 2002 – Ergebnisübersicht (15,- €)
31. Deutsches Turnfest 2002: Effekte und Bewertungen (10,- €)
Region Leipzig/Halle/Dessau – Statistische Kreisübersicht 2002 (10,- €)
Die Veröffentlichungen des Amtes für Statistik und Wahlen können wie folgt bezogen werden:
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Einsicht aus, ebenso die Veröffentlichungen des Statistischen Landesamtes des Freistaates
Sachsen, des Statistischen Bundesamtes, weitere deutscher Städte, des Deutschen Städtetages
und andere.
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