Zielmarktanalyse
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Zielmarktanalyse
GESCHÄFTSANBAHNUNG IM RAHMEN DES BMWIMARKTERSCHLIEßUNGSPROGRAMMS 2013 VEREINIGTES KÖNIGREICH EDV, Telekommunikationsleistungen, Schwerpunkt: IT- und Cloudbasierte Unterstützung von Unternehmensprozessen Zielmarktanalyse www.ixpos.de/markterschliessung www.europartnerships.co.uk Impressum Herausgeber Europartnerships Ltd. Stand 10.05.2013 Inhalt 1 Der Markt im VK 1.1 Wirtschaft 4 1.2 Doing Business im Vereinigten Königreich (VK) 6 1.2.1 Politische Struktur 6 1.2.2 Rechtliche Struktur 6 1.2.3 VK und die EU 6 1.2.4 Besteuerung 6 1.2.5 VK und Groβbritannien 7 1.3 SWOT-Analyse des Vereinigten Königreichs 2 Informations-, Kommunikations- und Technologiemarkt (IKT) im VK 3 Computer Hardware 4 5 6 7 8 1 4 8 9 10 3.1 Der Markt im VK 10 3.2 Prognose 12 3.3 Zukünftige Entwicklung 13 3.4 Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken 14 Computerdienstleistungen 16 4.1 Der Markt im VK 16 4.2 Prognose 17 4.3 Marktentwicklung 18 4.4 Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken 19 Software 21 5.1 Der Markt im VK 21 5.2 Prognose 21 5.3 Zukünftige Entwicklung 22 5.4 Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken 23 Telekommunikation 25 6.1 Der Markt im VK 25 6.2 Ausblick und Entwicklung 25 Business Process Outsourcing (BPO) 27 7.1 Der Markt im VK 27 7.2 Prognose und künftige Entwicklung 27 Cloud Computing 28 8.1 Der Markt im VK 28 8.2 Prognose 30 8.3 Trends der Zukunft 31 8.4 Schwächen und Gefahren 32 8.5 Potential und Chancen für deutsche Unternehmen 33 9 Eintritt zum IT Markt im VK 35 9.1 Eingangs- und Verkaufsinformationen im VK 35 9.2 Vertriebswege 37 9.3 IT Marktstruktur 39 9.4 Schlussfolgerungen für den Cloud Markt 41 10 10.1 Technische und logistische Anforderungen und Verfahrensweisen Außenhandelsrecht 42 42 10.2 Rechtsvorschriften für die Computer Service Industrie 44 10.3 Richtlinie über Dienstleistungen im Binnenmarkt 44 10.4 EU-Dienstleistungsrichtlinie "Provision of Service Regulations 2009“ 45 10.5 Bestimmung für Cloud Computing 45 10.6 IT-Sicherheitszertifizierung 46 10.7 European Cloud Partnership 46 11 Branchenrelevante Organisationen und Veranstaltungen im VK 47 Anhang 1 52 A.1 52 Regionale Unterschiede Anhang 2 53 A.2 53 Vertriebspartner und Anbieter von Lösungskonzepten im VK Anhang 3 62 A.3 62 2 Business Practice im Vereinigten Königreich Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Wichtige Handelspartner 5 Abbildung 2:Marktentwicklung für Computer Hardware im VK (Endnutzerpreis/Sektor aktueller Markt und Vorhersage) (Mio. £), 2007-2016 12 Abbildung 3: Investitionen der Unternehmen in Cloud Computing 29 Abbildung 4: Marketing-Wertschöpfungskette 36 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Wirtschaftliche Entwicklung im VK 4 Tabelle 2: Anteile von Computer Hardware an den Ausgaben im VK für Informations- und Kommunikationstechnologie (Mio. £ und %), 2008-2011 10 Tabelle 3: Der Markt für den Computer Hardware Sektor im VK im Vergleich zu den Werten der Endnutzerpreise (Mio. £), 2008-2011 11 Tabelle 4: Importe von Computer Hardware des VK nach Ländern und Wert (in Mio. £ und %), 2011 11 Tabelle 5: Der gesamte Computerservice Markt im VK nach Wert (£), 2008-2011 16 Tabelle 6: Anzahl der auf Mehrwertsteuer- und/oder Lohnsteuer-basierenden britischen Unternehmen, auf dem Gebiet der Computerprogrammierung, Beratung und damit verbundenen Aktivitäten, je nach Anzahl der Geschäftsjahre (Anzahl und %), 2011 17 Tabelle 7: Vorhersage des gesamten britischen Computerdienstleistungs-Marktes nach Wert (Mio. £), 2013-2016 17 Tabelle 8: Der Markt für Computer-Software im VK nach Wert zu Endpreisen (Mio. £), 2008-2011 21 Tabelle 9: Vorhersage der Ausgaben für Software 21 Tabelle 10: Investitionen der Unternehmen in Cloud Computing 29 Tabelle 11: Vertriebswege 38 Tabelle 12: Softwarevertreiber weltweit 39 Tabelle 13: EMEA Ranking 40 Tabelle 14: Übersicht der Verfahrensweise je nach Vertriebsweg 43 Tabelle 15: Branchenrelevante Organisationen und Veranstaltungen im VK 47 3 1 Der Markt im VK 1.1 Wirtschaft Als Mitglied einer der G8 Staaten spielt das Vereinigte Königreich, als sechstgröβte Wirtschaft der Welt mit einem Bruttoinlandsprodukt von 2,4 Billionen US $ eine wichtige Rolle. Von der Finanzkrise schwer getroffen, leidet das Vereinigte Königreich unter dem niedrigsten Wirtschaftswachstum seit Jahrzehnten und die Bank von England geht davon aus, dass das BIP für ein weiteres Jahr unter dem Wert vor der Krise liegen wird. Das vorhergesagte Wirtschaftswachstum entspricht weitestgehend dem von Deutschland. Jedoch ist die Bank derzeit optimistischer als in früheren Prognosen. Laut der Zentralbank ist es wahrscheinlich, dass sich die Wirtschaft im Laufe der nächsten drei Jahre langsam erholt, wobei sie im historischen Vergleich schwach bleibt. Nach einer Wachstumsrate von nur 0,2% 2012, wird 2013 ein Wachstum von 1% erwartet (im ersten Quartal lag die Wachstumsrate bei 3%), sowie um 2% 2014. (Die CBI, die Konföderation der britischen Industrie, prognostizierte im Mai ebenfalls eine Wachstumsrate von 1 bis 2%.) Die Kontrolle der Inflation bleibt Priorität, mit einer angestrebten Inflationsrate von 2%. Die Inflation hat die angestrebte Inflationsrate seit Dezember überschritten, ist jedoch seitdem gefallen und wird vermutlich 2015 bei 2% liegen. Seit 2010 hat die Koalitionsregierung sich dafür eingesetzt, die öffentlichen Schulden zu reduzieren, was sich ohne Zweifel negativ auf das Wirtschaftswachstum ausgewirkt hat. Viele Branchen, wie z.B. die Baubranche aber auch das Gesundheitssystem und der Ausbildungssektor, haben Verluste durch Sparmaβnahmen erlitten. Die Wirtschaft des Vereinigten Königreiches ist abhängig von internationalen Gegebenheiten, insbesondere denen in der EU. Ein geringes Wachstum in der Eurozone hat einen negativen Einfluss auf den Export. Für 2014 werden nur 0,4% erwartet. Die folgende Tabelle, die von der Regierung (Büro für die Verwaltung des Etats: Wirtschafts- und finanzpolitische Perspektiven, März 2013) erstellt wurde, blickt in die weitere Zukunft. Es wird ein gradueller Aufschwung prognostiziert, mit der Annahme, dass das Bruttosozialprodukt jedes Jahr steigt und 2017 2,7% erreicht. Besonders im Zeitraum von 2014 bis 2017 werden stärkere Investitionen der Unternehmen erwartet. Als Folge des Anstiegs der Wachstumsrate wird erwartet, dass die Arbeitslosenquote im genannten Zeitraum von 8% auf 6,9% sinkt. Tabelle 1: Wirtschaftliche Entwicklung im VK 4 Großbritannien konnte sich seine langanhaltende führende Position in der europäischen Rangliste für ausländische Direktinvestition erhalten, und dies obwohl die Anzahl von Investitionsprojekten aus dem Ausland um 7% sank. Mit seiner anhaltenden Führungsposition ist Großbritannien einer der fünf Standorte aller Investitionsankündigungen in Europa seit 2004. Jedoch ist Deutschland, nach einer Steigerung auf 15% im EU Ranking der Investitionen aus dem Ausland, auf Platz zwei aufgestiegen, und damit nur noch 2% hinter Großbritannien. Die Hauptfaktoren, die Großbritannien für Investoren aus dem Ausland attraktiv machen, sind Kultur, Sprache und Lebensqualität, sowie die stabile politische Lage, Technologie und Infrastruktur. Die primären Sektoren für Investitionen sind Dienstleistungsgeschäfte, Software, Maschinerie und Geräte, während Finanzdienstleistungen zurückgehen. London und der Südosten stehen an erster Stelle für viele Investitionen. Die USA blieb 2011 der Hauptinvestor in Großbritannien, gefolgt von Deutschland, Indien, Frankreich und China. Beachtenswert ist die steigende Bedeutung chinesischer und indischer Investitionen in Großbritannien, besonders in der Produktion. Die ausländischen Lieferanten profitierten weiterhin von Konsum und Investition, nur nicht in so einem starkem Maße wie zuvor. Importe nach Großbritannien sind weiterhin jährlich gestiegen, mit Deutschland als führenden Handelspartner für Importe, gefolgt von den USA und China. Der Südosten ist wieder wertmäßig Hauptziel gewesen. Wenig beeindruckt von der schwachen Konjunktur zeigten sich die deutschen Exporteure, die ihre Lieferungen auf die Insel im ersten Halbjahr 2012 um 9,0% steigern konnten. Sofern dem Vereinigten Königreich im vierten Quartal ein abrupter Konjunktureinbruch erspart blieb, dürften die deutschen Exporte auf die Insel 2012 die Rekordmarke von 70 Mrd. € durchgebrochen haben. Der bisherige Höchstwert im Handel mit dem Vereinigten Königreich stammt aus dem Jahr 2007 (rund 69,7 Mrd. €). Im ersten Halbjahr 2012 hat Deutschland Waren im Wert von 22,3 Mrd. € (+4,4%) aus dem Vereinigten Königreich (VK) eingeführt. Der Wert der Warenausfuhr betrug 35,9 Mrd. € (+10,2%). Abbildung 1: Wichtige Handelspartner (Quelle: GTAI Germany Trade and Invest 2012) 5 1.2 Doing Business im Vereinigten Königreich (VK) 1.2.1 Politische Struktur Nach einer langen Periode der Einparteien-Regierung (insbesondere die konservative Partei von 19791997 und die Arbeiterpartei 1997-2010), sahen die Parlamentswahlen im Mai 2010 der Gründung einer Koalitionsregierung entgegen. Diese beinhaltetet die dominierende konservative Partei und ihre verbündeten Liberaldemokraten unter Premierminister David Cameron. Sie hielten gemeinsam 364 von 650 Sitzen inne im House of Commons. Wahlen müssen innerhalb von fünf Jahren abgehalten werden und die nächste Wahl muss bis Mai 2015 erfolgen. Im Unterschied dazu wurden im House of Lords (bzw. Upper House) die Sitze nicht per Wahl durch das Volk, sondern durch Vererbung oder Ernennung vergeben. Die Anzahl der Mitglieder ist nicht festgelegt; wie im Oktober 2010 wo das House of Lords 744 Mitglieder hatte. 1.2.2 Rechtliche Struktur Das Grundprinzip der britischen Verfassung ist, dass das Parlament souverän ist. Das Parlament ist das höchste gesetzgebende Organ im Vereinigten Königreich und den britischen Überseegebieten. Alleine das Parlament besitzt die gesetzgebende Vorrangstellung und somit die ultimative Macht über alle politischen Gremien im Vereinigten Königreich und seinen Territorien. An der Spitze des Parlaments steht Königin Elisabeth II. Das Parlament besteht aus einem Zweikammersystem mit dem Upper House, dem House of Lords, und dem Lower House, House of Commons. Die Königin ist die dritte Komponente der Regierung. Trotzdem genießt das EU-Recht den Vorrang über die Regelung des englischen Gesetzes und deshalb sind Gesetze, die vom Parlament verabschiedet worden sind und im Widerspruch zum EU-Recht stehen, illegal. 1.2.3 VK und die EU Seit 1973 ist das Vereinigte Königreich Mitglied der EU, aber es ist noch nicht der Eurozone beigetreten. Dies ist in naher Zukunft auch sehr unwahrscheinlich. Die Währung ist das Britische Pfund (GB£, Sterling), mit £1 = € 1,10. Die klare Verpflichtung an die EU ist oft ein politisches Thema im Vereinigten Königreich. Baroness Cathe Ashton ist die Repräsentantin für auswärtige Angelegenheiten und Sicherheitspolitik in der EU und auch die erste Vizepräsidentin der europäischen Kommission. Ein Referendum über eine Mitgliedschaft in der EU ist viel diskutiert worden und rechtsorientierte Parteien, wie UKIP, betonen Nationalismus. Die Regierung steht unter Druck, ihre Rolle in der EU zu überdenken und die Besorgnis ist groβ, dass die Mitgliedschaft des Vereinigten Königreichs in der EU „verwässert“ werden könnte. 1.2.4 Besteuerung Die Schaffung des EG-Binnenmarktes hat tiefgreifende Erleichterungen für den Handel zwischen den 27 EU-Mitgliedstaaten einerseits und verschiedene neue Regelungen für den Handel mit Drittländern andererseits mit sich gebracht. Im Warenverkehr zwischen den EU-Staaten werden keine Zölle erhoben. Ebenso sind die Zollformalitäten im Warenverkehr entfallen, so dass keinerlei Zollpapiere für die 6 Versendung von einem Mitgliedstaat in den anderen benötigt werden, Verbrauchsteuerpflichtigen Waren (z. B. Alkohol, Tabak, Mineralöl) betroffen sind. sofern keine Die Umsatzsteueridentifikationsnummer (USt-IdNr.) wurde in allen Mitgliedsstaaten der EU eingeführt, um das Verfahren im Binnenhandel zu vereinfachen. Die Ust-IdNr. kommt nur im Handel zwischen Unternehmen zum Einsatz, die ihren Sitz in unterschiedlichen Mitgliedsländern innerhalb der EU haben. Bei Lieferungen an private Endabnehmer und bei direkten Exporten in "Nicht-EU-Länder" kann nicht mit der Ust-IdNr. gearbeitet werden. Besteuerungen im Vereinigten Königreich können Zahlungen an mindestens zwei unterschiedliche Regierungsebenen beinhalten: Die Zentralregierung (Her Majesty’s Revenue and Customs) und die kommunalen Verwaltungen. Die Umsätze der Zentralregierung stammen hauptsächlich aus der Einkommenssteuer, Sozialversicherungsbeiträgen, Mehrwertsteuer und der Mineralölsteuer. Die Einnahmen der Kommunalverwaltungen stammen hauptsächlich aus Zuschüssen der Haushalte der Zentralregierungen, der Gewerbesteuer aus England und Wales, den Gemeindesteuern und zunehmend aus Gebühren und Beiträgen durch zum Beispiel falsches Parken. Im Steuerjahr 2007-2008 lag der Wert der Staatseinnahmen bei 39,2% des BIP, mit Nettosteuern und Sozialversicherungsbeiträgen in Höhe von 36,9 % des BIP. Die wichtigsten Steuern, die Unternehmen betreffen sind: • • • • Gewerbesteuern (Steuern auf gewerbliches Eigentum) Sozialversicherungsbeiträge, zu zahlen durch Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Selbständige Körperschaftssteuer, vom Unternehmensgewinn berechnet, der Hauptsteuersatz liegt bei 28%, und bei 21% für Kleinunternehmen. VAT (value added tax/ Mehrwertsteuer) 20%, zu zahlen auf die meisten Güter und Dienstleistungen 1.2.5 VK und Groβbritannien Es gibt häufig Verwirrung zwischen den Begriffen „Vereinigtes Königreich (VK)“ und „Groβbritannien (GB)“ da die Begriffe oft im gleichen Zusammenhang und austauschbar verwendet werden. Einige nationale Statistiken beziehen sich auf Groβbritannien, andere auf das Vereinigte Königreich, obwohl es, wie folgend gezeigt nur geringe Differenzen gibt. Das Vereinigte Königreich besteht aus vier Ländern: England, Schottland, Wales und Nordirland. Die letzten drei haben eine dezentrale Verwaltung, jedes mit unterschiedlichen Machtbefugnissen. Die Gesamtbevölkerung des Vereinigten Königreichs liegt bei ungefähr 63 Millionen – England (53 Millionen), eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt, Schottland (5,3 Millionen), Wales (3,1 Millionen) und Nordirland(1,8Millionen). Im Gegensatz dazu besteht Groβbritannien aus drei Ländern: England, Schottland und Wales. Die Bevölkerungszahl liegt bei etwa 62 Millionen. Einige regionale Unterschiede werden im Anhang 1 beschrieben. In dieser Zielmarktanlayse werden die Begriffe „Vereinigtes Königreich (VK)“ und „Groβbritannien (GB)“ synonym verwendet, wobei überwiegend der Begriff Vereinigtes Königreich oder dessen Kurzbegriff „VK“ verwendet wird. 7 1.3 SWOT-Analyse des Vereinigten Königreichs STÄRKEN • Hohe Rechtssicherheit und politische Stabilität • Vergleichsweise einfaches und transparentes Steuersystem • Gute Forschung und Entwicklung • "Can do"-Mentalität (optimistische Grundeinstellung) • Kaum Sprachbarrieren durch die Landessprache Englisch SCHWÄCHEN • Vergleichsweise schwacher Industriesektor • Teils defizitäre Infrastruktur • Hohe Verschuldung der privaten Haushalte • Teils Mangel an gut qualifizierten Fachkräften CHANCEN • Hohes Absatzpotential (2011: viertwichtigstes Abnehmerland Deutschlands) • Großes Nachholpotential bei erneuerbaren Energien und Umwelttechnik • Vereinigtes Königreich als Eintritt ("Training") in andere Commonwealth-Märkte • Relativ guter Zugang zu Wagniskapital • Großraum London als wichtigstes Finanzzentrum Europas RISIKEN • Harter Sparkurs der Regierung scheint Wachstum zu hemmen • Gewisses Währungsrisiko (keine Zugehörigkeit zum Euro-Raum) • Steigende Abhängigkeit von Rohstoff- und Energieimporten • Risiko von Zahlungsausfällen im Handel hat zuletzt zugenommen Quelle: GTAI 8 2 Informations-, Kommunikations- und Technologiemarkt (IKT) im VK Das Vereinigte Königreich bietet Firmen einen der größten Märkte für den IKT in Europa, mit der höchsten Pro-Kopf-Verbraucherquote und Gesamtausgaben von insgesamt 140 Mrd. £ jährlich, wobei der öffentliche Sektor einen Anteil von 18 Mrd. £ einnimmt. Die britische IT- (InformationsTechnologie) Industrie produziert jährlich Werte (Bruttowertschöpfung) von 30,6 Mrd. £ und damit 3% der britischen Wirtschaft insgesamt. Der kontinuierliche Einsatz und die Erschließung von IKT erzeugt für die britische Wirtschaft das Potential eine zusätzliche Bruttowertschöpfung von 35 Mrd. £ in den nächsten zwei bis vier Jahren zu generieren. 1,2 Millionen Menschen sind im IT-Arbeitsmarkt beschäftigt, davon 600.000 in der IT-Industrie selbst und 650.000 als IT-Fachkräfte in anderen Sektoren. 22 Millionen britische Angestellte wenden Informationstechnologien in ihrer täglichen Arbeit an. Der Begriff Informations- und Kommunikationstechnologien wird oft benutzt, um einen großen Markt zu beschreiben, der eine breite Palette von Aktivitäten umschreibt, von Hardware, Software, Infrastrukturdienstleistungen bis Telekommunikation. In den letzten Jahren ist der Markt zu einem hohen Grad konsolidiert worden, was den Markt beeinträchtigt und Voraussagen erschwert. Großbritannien ist ein starker Markt für neue Technologien und Entwicklungen, mit anspruchsvollen Endverbrauchern. Es ist ein idealer Testboden für IKT-Firmen, da britische Verbraucher frühzeitig neue Technologien und Entwicklungen einsetzen. Auch weist das Vereinigte Königreich die besten IKT-Fertigkeiten in Europa auf und besitzt die höchste Anzahl an ICT-Universitäts-Absolventen im gesamten Westeuropa. Zudem bietet das Vereinigte Königreich mit seinen flexiblen Arbeitsgesetzen neu gegründeten Geschäften eine gewisse Flexibilität während diese sich entwickeln. London und der Südosten, einschließlich dem sogenannten ‚M4 Korridor’ der sich von der Hauptstadt zum Westen hin ausstreckt mit seiner dichten Konzentration an IT und TelekommunikationsUnternehmen, beinhalten den höchsten IKT Marktanteil nach Regionen. Ansonsten ist das Vereinigte Königreich tatsächlich ein ziemlich homogener IKT-Markt, mit kommerziellen Zentren wie Birmingham, Manchester, Leeds und Glasgow, die aufgrund ihrer Bedeutung als Handels- und Industrieballungsräume eine wichtige Rolle spielen. Die Existenz von drei anderen Ländern neben England im Vereinigten Königreich - Wales, Schottland und Nordirland - macht keinen wirklichen Unterschied (Einige regionale Unterschiede werden in Anhang 1 beschrieben). Weitere Informationen zur Marktstruktur im Vereinigten Königreich erfolgen im Kapitel 9, Eintritt zum IT Markt im VK. 9 3 Computer Hardware Der Computer Hardware Markt kann in zwei Hauptsektoren unterteilt werden: • Datenverarbeitende Ausrüstung: PCs (Laptops, Netbooks, Tablets) und Server • PC-Peripheriegeräte/Add-ons: PC-Drucker und Multifunktionsgeräte, Monitore und öffentliche Informationstafeln, Datenkommunikationshardware, Speichergeräte und andere Daten verarbeitende Peripheriegeräte In den letzten Jahren haben sind Hardwarehersteller dazu übergegangen, Lösungen für ein komplettes IKT-Packet anzubieten, einschließlich maßgeschneiderter Software-Lösungen, die sich nahtlos in die angebotene Hardware integrieren. Vor allem den Anbietern von Servern, die sich von anderen Wettbewerbern abgrenzen müssen, können spezielle Lösungen helfen den Umsatz zu sichern. 3.1 Der Markt im VK Der Computer Hardware Markt im Vereinigten Königreich hat einen Absatz von 4% des gesamten Weltmarktes. Der britische Markt ist stark umkämpft von den chinesischen und südost-asiatischen Herstellern, die im unteren Preisbereich liegen. Die Mehrheit aller im Vereinigten Königreich verkauften Computer Hardware Produkte wird importiert. Im Vereinigten Königreich wird der Markt für Computer Hardware angetrieben technologieorientierten Verbrauchern, welche die neuen Technologien frühzeitig anwenden. von Trotz des wirtschaftlichen Abschwungs hat sich der Computer Hardware Markt Jahr für Jahr weiterentwickelt, obwohl es einen leichten Rückgang im Jahr 2009 gegeben hat. Der Rückgang 2009 führte zu einem Verlust von Marktanteilen in der gesamten IKT Industrie, und zwar von 13,4% im Jahr 2008 auf 12,9% im Jahr 2009, das stellt einen Verlust von 0,5 Prozentpunkte dar. Nach der Einführung und dem späteren Erfolg von Tablet Computern, konnte der Computer Hardware Markt jedoch seine Marktanteile auf 13,2% im Jahr 2010 steigern. Im Jahr 2011 wuchs der Computer Hardware Markt erneut an und behielt den Marktanteil von 13,2 %. Tabelle 2: Anteile von Computer Hardware an den Ausgaben im VK für Informations- und Kommunikationstechnologie (Mio. £ und %), 2008-2011 Computer Hardware (Mio. £) IKT (Mio. £) Computer Hardware in % auf dem gesamten IKT Markt 2008 12.814 95.625 13,4 2009 12.681 98.300 12,9 2010 12.911 87.810 13,2 2011 13.105 98.984 13,2 Quelle: Key Note Der größte einzelne Käufer von Computer Hardware ist die britische Regierung, mit gesamten IKTAusgaben in Höhe von 28 Mrd. US$ jährlich. Das Budget für IKT geriet durch die Anforderungen der Regierungsabteilungen nach Kürzungen während der Zeit des Sparkurses unter Druck. 10 Der Computer Hardware Markt im Vereinigten Königreich verzeichnet steigende Verkäufe von Tablets und Netbooks und eine gesteigerte Nachfrage nach Servern. Diese werden angetrieben durch das Wachstum des Marktes für britische Rechenzentren und der zunehmenden Nachfrage nach Cloud Computing und Speicherlösungen. Der Markt für Computer Hardware wurde geschätzt auf 13,11 Mrd. £ zu Endverbraucherpreisen im Jahr 2011, ein Anstieg von 1,5% im Vergleich zum Vorjahr nach einem Rückgang von 1% im Jahr 2009. Der Computer Hardware Markt hat sich im Vereinigten Königreich relativ stark erholt mit einem Anstieg von 1,8% im Jahr 2010, nachdem das Vereinigte Königreich die Rezession hinter sich gelassen hat und das Vertrauen der Verbraucher wieder anstieg. Im Jahr 2011 fiel das allgemeine Wachstum im Vergleich zu 2010 etwas geringer aus. Die Ursachen dafür liegen in der Beunruhigung durch die Schuldenkrise in der Eurozone und der Möglichkeit einer ’Double-dip’ Rezession im Vereinigten Königreich. PCs nehmen noch immer den größten Bereich des Computer Hardware Sektors ein. Über den gesamten Berichtszeitraum lag der Marktanteil bei 47,5% im Jahr 2011, gefolgt von dem Peripheriegeräten/AddOns Sektor und den Serverbereichen. Tabelle 3: Der Markt für den Computer Hardware Sektor im VK im Vergleich zu den Werten der Endnutzerpreise (Mio. £), 2008-2011 PCs Pheripheriegeräte /Add-Ons Server Gesamt 2008 6.058 4.843 2009 6.002 4.797 2010 6.121 4.856 2011 6.225 4.901 1.913 12.814 1.882 12.681 1.934 12.911 1.979 13.105 Quelle: Key Note Im Jahr 2011 war die Volksrepublik China (VRC) der größte Exporteur von Computer Hardware Produkten in das Vereinigte Königreich, mit insgesamt 29,3% der gesamten Importe des VK. Die Niederlande und Deutschland folgten jeweils auf dem zweiten und dritten Platz. Tabelle 4: Importe von Computer Hardware des VK nach Ländern und Wert (in Mio. £ und %), 2011 Wert (Mio. £) VRC Niederlande Deutschland Tschechien USA Hong Kong Irland Polen Frankreich Ungarn Singapur Taiwan Sonstige Gesamt 2.424 1.441 722 716 627 362 346 333 160 150 139 126 736 *8.283 % von der Gesamtsumme 29,3 17,4 8,7 7,6 7,6 4,4 4,2 4,0 1,9 1,8 1,7 1,5 8,9 100 * die einzelnen Summanden addieren sich nicht zu exakt dieser Summe aufgrund von Auf-/Abrundungen Quelle: Overseas Trade Statistics, National Statistics website 11 3.2 Prognose In den vergangenen Jahren, im Zuge der weltweiten Konjunkturschwäche, schwankte der Markt für Computer Hardware im Vereinigte Königreich. Jedoch wird in den nächsten fünf Jahren eine Stabilisierung des Marktes erwartet, mit einer jährlich steigenden Wachstumsrate. Einer der für das Wachstum verantwortlichen Hauptfaktoren ist das Augenmerk der Industrie auf die Innovation und Entwicklung neuer Produkte, mit gleichzeitiger Stabilisierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der letzten Hälfte des Vorhersagezeitraumes, sowie einer breiteren Verfügbarkeit von Mobilfunk und Wi-Fi Breitbanddeckung im Vereinigten Königreich. Zwischen 2012 und 2016 wird ein Wachstum von 11,2% für den Computer Hardware Markt im Vereinigten Königreich erwartet, das heißt 14,66 Mrd. £. Die Vorhersagen zur Steigerung des Marktwertes sind aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen und der Marktreife relativ gedämpft. Das Wachstum wird vorwiegend bestimmt von Verkäufen der relativ neuen Tablets, zusammen mit Verbraucherinvestitionen in neue Versionen von bereits bestehenden Geräten. Außerdem wird das künftige Wachstum auf dem Computer Hardware Markt von mobilem Computing, Cloud Computing und energieeffizienten „Öko-Technologie“ Produkten gesteuert werden. Tablets und mobile Geräte werden eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von vertikalen Lösungen spielen, zusammen mit einem kompletten Stapel von Hardware, Software und Dienstleistungen, möglicherweise einige von ihnen in Cloud. Der PC Sektor im Vereinigten Königreich erwartet das größte Wachstum von etwa 19% im Zeitraum zwischen 2012 und 2016, wobei man von 6,31 Mrd. £ im Jahr 2012 und von bis zu 7,51 Mrd. £ im Jahr 2016 ausgeht. Auch in diesem Segment wird die Wachstumssteigerung aufgrund der gesteigerten Nachfrage nach Tablet Computern angetrieben werden, was mit der Entwicklung im Laptop Segment einher geht. Das Augenmerk liegt auf tragbaren Computer, welche immer stärkeren Einfluss einnehmen. Abbildung 2:Marktentwicklung für Computer Hardware im VK (Endnutzerpreis/Sektor aktueller Markt und Vorhersage) (Mio. £), 2007-2016 (Quelle: Key Note) 12 3.3 Zukünftige Entwicklung Ultrabooks: Kürzlich kündigte eine Mehrzahl von Herstellern für Originalzubehör und Neuentwicklungen eine neue Generation von Laptops, im Vereinigten Königreich bekannt als Ultrabooks, an. Diese müssen eine Reihe von technischen Spezifikationen erfüllen, dazu gehören: • • • • • Schmale/leichte Designs - schmaler als 21 mm, obwohl einige schon wesentlich schmaler sind sehr schnelle Inbetriebnahme - mit Intel-Rapid-Start Technologie ist dies sekundenschnell möglich längere Akkulebensdauer- eine Akkulaufzeit zwischen 5 und 8 Stunden, mit einer wesentlich längeren Leistungsfähigkeit als bei den traditionellen Laptops, wenn diese nicht in Betrieb sind Sicherheitseinstellungen - Ultrabook Bios/Firmware wird die Hardware-Produkteigenschaften für die Intel-Anti-Diebstahltechnologie und die Intel-Identitätschutztechnologie ermöglichen Prozessor - durch den Einsatz von Intel Core Prozessoren Der Einfluss von Netbooks wird aufgrund steigender Konkurrenz durch neue technische Entwicklungen, wie z. B. Tablet Computer und E-Reader, zurückgehen. Dennoch wird erwartet, dass der Marktanteil des PC-Marktes durch die tragbaren Geräte steigen wird. Die eigenen Geräte mitbringen (BYOD): Seit kurzem erlauben einige Unternehmen im Vereinigten Königreich ihren Mitarbeitern, dass sie ihre eigenen Computergeräte zum Arbeiten mitbringen, die Zahl solcher Firmen steigt ständig, da Tablets und Smartphones immer leistungsfähiger werden. Einigen Berichten zufolge benutzen zwei Drittel der Beschäftigten im Unternehmenssektor bereits persönliche Geräte am Arbeitsplatz, unabhängig davon, ob es von der Firma sanktioniert wird oder nicht. Im Hochschulbereich des Vereinigten Königreichs, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Anteil sogar noch höher ist, groβ. Während es keine besonderen Rechtsvorschriften zu geben scheint, die diesen Trend beeinflussen, so hat doch vor kurzem der Datenbeauftragte des VK Anleitung zum Datenschutz für BYOD veröffentlicht nachdem eine YouGov-Umfrage ergab, dass fast die Hälfte der britischen Mitarbeiter ihre persönlichen Geräte für dienstliche Zwecke nutzen. Auch wenn ein solcher Trend Vorteile mit sich bringt, wie zum Beispiel die Verlagerung der Kosten weg vom Unternehmen, hin zum Arbeitnehmer, wie auch den positiven Effekt der Mitarbeiterzufriedenheit bei der Arbeit, sind auch Nachteile erkennbar. Sie sind meistens zurückzuführen auf Datenschutz, Nutzungsbedingungen, sowie Datenwiederbeschaffung und Haftung für Firmendaten nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Auch könnte dieser Trend zu einer Verschlechterung der Bedingungen für Computer Hardware Zulieferer führen. Obwohl der Trend einen leichten Anstieg bei der Konsumentennachfrage von Computergeräten bewirken könnte, würde dieser wahrscheinlich einen erheblich größeren Rückgang der Nachfrage für Desktops und mobile Computerhardware zur Folge haben seitens Unternehmen / Organisationen. Microsoft kündigt das Windows 8 Betriebssystem an: Als Microsoft die neueste Version seines Windows-Betriebssystems (OS) Windows 8 enthüllte, das ein radikal anderes Design von früheren Versionen des Windows-OP vorstellt, mit dem das Unternehmen 13 versucht, die Lücke zwischen dem Touchscreen-basierten Tablet-Markt und dem traditionellen PC Markt zu überbrücken, wurde erwartet, dass dies zu einem erhöhten Umsatz führt. Jedoch gibt es zwei wichtige Faktoren, die hier eine Rolle spielen: die sinkende Popularität von PCs im Allgemeinen und eine deutliche mangelnde Marktakzeptanz von Windows 8. Laut dem Marktforschungsunternehmen Gartner, sanken die Verkäufe von PCs im Vereinigten Königreich von 16% im 1. Quartal 2013 auf 2.500.000 Anlagen. (Laut International Data Corporation, werden PCs durch Tablet-Verkäufe bis 2015 überholt werden). Darüber hinaus gab es wachsende Kritik an der SoftwareBenutzeroberfläche von Windows 8 und eine Neuauflage des Betriebssystems, mit dem Codenamen Windows Blue, wird Ende Juni 2013 ins Leben gerufen. Substitution durch neue Produkte im VK Markt: Das Vereinigte Königreich gilt als einer der modernsten Märkte Europas und wahrscheinlich der am meisten beobachtete, wie die überdurchschnittliche Smartphone Durchdringung zeigt. Die Elektronikindustrie ist eine der dynamischsten in Bezug auf Konsum- Marketing, sowohl global als auch im Vereinigten Königreich, mit der Einführung neuer Produkte als einem häufigen Ereignis. Wie oben gezeigt, wird das bisherige Grundelement der Geschäftswelt (der PC) jetzt von dem Tablet überholt. Apple brachte das i-Pad erst im April 2010 heraus und die globalen Tablet-Computerlieferungen stiegen nach Meinung der Analytiker IDC um 142% von 2012 auf das 1. Quartal 2013. Ein weiteres Vorzeichen neuer Produkte ist der E-book Umsatz – die gröβte digitale Einzelinvestition – der sich mehr als verdoppelt hat im Vereinigten Königreich auf £ 216 Mio im Jahr 2012. Smartphones bieten jetzt eine Reihe von Dienstleistungen (einschließlich Kamera, MP3-Player, E-Mails, Internet und Video), für die zuvor mehrere Geräte erforderlich waren und ihre Popularität ist durch die riesigen Warteschlangen vor den Geschäften zu erkennen, wenn die neueste Version des i-Phone auf den Markt kommt. Die Zahl der Smartphones im VK-Markt soll in den kommenden fünf Jahren rapide wachsen. Am Ende des Jahres 2012 gab es 36 Millionen aktive Smartphones auf dem VK- Markt. Diese Zahl wird voraussichtlich auf 44 Millionen bis Ende 2013 wachsen, und auf 63 Millionen bis zum Ende des Jahres 2016. 3.4 Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken STÄRKEN Marktwert und Marktgröße für Computerhardware werden aufgrund von schnellen Entwicklungen, neuen Technologien und Innovationen immer wieder gesteigert. Diese neuen Produktentwicklungen und -einführungen bieten weitere Wachstumspotentiale und sorgen für einen Wettbewerbsmarkt. Der Markt für Computerhardware im Vereinigten Königreich bleibt unverändert stark. Trotz Rezession konnte der Markt für Computerhardware nur einen leichten Rückgang im Jahr 2009 verzeichnen. Dies ist ein Hinweis dafür, dass der Markt verhältnismäßig robust und stabil zu sein scheint und die Nachfrage auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten relativ hoch bleibt. Unternehmen suchen und investieren kontinuierlich in IT-Systeme, welche die Produktivität und Effizienz der Unternehmen steigern können. Es wird erwartet, dass sich dieser Trend bei einer anhaltenden Nachfrage für Computerhardwareprodukte fortsetzt. Die Zahl der Internetverbindungen und auch der Internetnutzung im Vereinigten Königreich ist stetig gestiegen und es wird auch hier ein anhaltender Trend erwartet. Davon wird der Markt zwangsläufig 14 profitieren, da die Konsumenten weiterhin nach Computerhardwareprodukten Ausschau halten, um den Zugang zum World Wide Web zu erhalten. SCHWÄCHEN Der Computerhardwaremarkt ist stark abhängig von Markenprodukten und Konsumtrends. Firmen die vom Verbraucher weniger wahrgenommen werden, könnten gefährdet sein. Der starke Wettbewerb innerhalb des Marktes hat sinkende Preise zur Folge. Dadurch können die Gewinnspannen sinken, welches wiederum einige Unternehmen gefährden könnte. Die Differenzierung der Produkte kann sich im Computerhardwaremarkt als schwierig erweisen aufgrund von standardisierten Komponenten und einem schnellen Wechsel in neuen Produkteinführungen. CHANCEN Im Jahr 2011 wurden circa 60 Millionen Tablet Computer weltweit verkauft, mit der Prognose einer Verdoppelung für 2012. Dies repräsentiert einen riesigen Markt für Tablet Computerhersteller und zulieferer. Der Sektor tragbare Computer (portable computing) ist zurzeit der größte Sektor auf dem Computerhardwaremarkt. Innovationen bezüglich der Akkuleistung, Leistungsfähigkeit und Gewicht im Bereich der tragbaren Computer, könnten einen weiteren Umsatzanstieg bedeuten. Eine Vielzahl an Unternehmen hat erst kürzlich Ultrabooks auf den Markt gebracht – eine neue Generation von Notebooks, PCs - die sich einiger Eigenschaften der Tablet PCs bedienen, wie zum Beispiel Größe und Gewicht, schnelle Einschaltfunktionen (instant-on) und eine längere Lebensdauer des Akkus. Für diese Produkte wird in den folgenden Jahren ein Anstieg der Verkaufszahlen erwartet. Vermehrte Berichte über Hacking von einer Vielzahl der Technologie- und Internetfirmen könnte zur Nachfrage für Computerhardware mit Fokus auf mehr Sicherheit im Netz führen. RISIKEN Laut Bericht des National Audit Office (NAO) über die Ausgabenkürzungen des öffentlichen Sektors im Vereinigten Königreich, sanken die Verwaltungsausgaben für IT um 35% auf 37 Mio. £ im Jahre 2010/2011. Aufgrund der Senkung der Ausgaben des öffentlichen Sektors geht zwangsläufig auch die Nachfrage für Computerhardware zurück. Die allgemeine Bedeutung von Smartphones, deren Funktionen eigentlich für PCs vorbehalten waren, könnte die Chancen für den Computerhardwaremarkt reduzieren. Der Verkauf von Desktop PCs ist in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen. Sollte sich dieses fortsetzen, könnte der Markt abhängig vom tragbaren Computersektor werden. Günstigere Computerhardwareprodukte aus Überseemärkten Computerhardware im Vereinigten Königreich bedrohen. 15 könnten die Nachfrage nach 4 Computerdienstleistungen Alle Aktivitäten rund um die Computer-Dienstleistungs-Branche könnten als outsourced/ausgelagert klassifiziert werden, weil Drittanbieter Leistungen für den Verbraucher anbieten. Jedoch können die ausgelagerten Dienstleistungen als one-to-one Service angesehen werden, die vom Kundenauftraggeber zum Anbieter/Lieferanten übertragen wurden. Die Aktivitäten auf diesem Markt können in folgende Bereiche untergliedert werden: • Beratungsdienstleistungen • Implementierung • Betriebsführung/Management • Kundenbetreuung 4.1 Der Markt im VK Im Jahr 2011 hatte der Computerservicemarkt einen Wert von 25,75 Mrd. £ im Vereinigten Königreich erreicht, welches einer Zunahme von 3% im Vergleich zum vorherigen Jahr mit 25 Mrd. £ entspricht. Allerdings verzeichnete der Markt in den Jahren 2009 und 2010 einen Werteverlust infolge der Wirtschaftskrise und der daraus resultierenden finanziellen Unsicherheit vieler Firmen im Vereinigten Königreich. Das bewirkte einen generellen Rückgang der IT-Ausgaben im gesamten Land. Dank der Tatsache, dass viele Firmen sich stark auf die Technik verlassen, um ihr Unternehmen effizient und reibungslos zu führen, erwartet die Computerserviceindustrie ein kontinuierliches jährliches Wachstum. Während 2009 und 2010 ein Rückgang verzeichnet wurde, der nachteilig für den Markt war, darf dies als kleines Echozeichen bedingt durch die finanzielle Situation insgesamt angesehen werden und nicht als ernstes Problem für die Industrie. Es ist jedoch klar, dass der Markt empfindlich reagiert auf die britische wirtschaftliche Situation und störanfällig ist, wenn Unternehmen ihre Kosten für den IT-Bereich zurückschrauben. Tabelle 5: Der gesamte Computerservice Markt im VK nach Wert (£), 2008-2011 Wert (Mio. £) jährliche Veränderungen in % 2008 26.327 9,4 2009 25.221 -4,2 2010 25.000 -0,9 2011 25.750 3,0 Quelle: Key Note Betrachtet man die Zahlen in der Tabelle 6, wird deutlich, dass ein Großteil der Unternehmen seit 10 Jahren oder mehr etabliert ist. Und dies trotz des Umstandes, dass die Industrie relativ neu ist und die Technologien ständig neuen Veränderungen unterliegen. Die Tatsache, dass 58,6% der Unternehmen in der Industrie für vier Jahre oder länger tätig sind, bestätigt, dass ernstzunehmende Wachstumsmöglichkeiten für den attraktiven und sich konstant entwickelnden Markt bestehen. 16 Tabelle 6: Anzahl der auf Mehrwertsteuer- und/oder Lohnsteuer-basierenden britischen Unternehmen, auf dem Gebiet der Computerprogrammierung, Beratung und damit verbundenen Aktivitäten, je nach Anzahl der Geschäftsjahre (Anzahl und %), 2011 Weniger als 2 Jahre 2-3 Jahre 4-9 Jahre 10 und mehr Jahre Summe Anzahl an Unternehmen 24.385 19.790 32.190 30.235 106.600 Anteil in % 22,8 18,6 30,2 28,4 100.0 Quelle: Key Note Aufgrund des Marktpotentials, müssen sich die Unternehmen ständig dem technischen Fortschritt und den Produktneuheiten des Marktes anpassen. Wenn Firmen angemessen genug investieren, um auf dem neuesten Stand der Computerentwicklungen zu sein, dann werden sie höchstwahrscheinlich erfolgreich sein. Ebenso werden Unternehmen, die nicht in ihre Zukunft investieren, zweifellos ins Hintertreffen geraten. Der allgemeine Markt ist extrem stabil. Computer werden heutzutage in fast allen Unternehmen und in allen Branchen verwendet und viele Firmen würden es ohne die entsprechenden IT-Systeme sichtlich schwer haben sich zu behaupten. Dies sorgt für eine kontinuierliche Quelle an Geschäftsmöglichkeiten und daraus erfolgenden Umsatz für den Computerservicemarkt. 4.2 Prognose Es wird für 2013 bis 2016 vorhergesagt, dass der Computerservicemarkt einer stetigen jährlichen Steigerung unterliegt, nach dem Abebben der finanziellen Probleme Anfang 2013. Im Jahr 2016 wird die höchste Wachstumsrate seit der Rezession erwartet, mit einer Prognose von 11%. Dies ist ein Zeichen dafür, dass der Markt langfristig noch sehr erfolgreich ist und mit der Entwicklung neuer Technologien weiter wachsen wird. Obwohl viele Unternehmen in Zeiten der angespannten Wirtschaft durchgängig in Computerservice investieren um Einsparungen zu erzielen, nimmt hingegen der öffentliche Sektor Kürzungen vor. Die Geschichte zeigt, dass als erste Sparmaßnahme die Verträge für Informationstechnologien (IT) und Computerdienstleistungen reduziert werden. Tabelle 7: Vorhersage des gesamten britischen Computerdienstleistungs-Marktes nach Wert (Mio. £), 2013-2016 Wert in (Mio. £) jährliche Veränderung in % Quelle: Key Note 17 2013 28.253 5,5 2014 30.231 7,0 2015 32.951 9,0 2016 36.576 11,0 4.3 Marktentwicklung Geteilte Verantwortlichkeit durch Konsortien: Ein offensichtlicher Trend in der Industrie im Vereinigten Königreich ist, dass mit Sub-Verträgen gearbeitet wird und dass Firmen als Konsortium zusammenarbeiten um Großaufträge zu gewinnen, wofür individuelle Unternehmen aufgrund des Projektumfanges überhaupt keine Chance hätten sich zu bewerben. Normalerweise agiert eine Firma bei solchen Zusammenschlüssen als leitendes Unternehmen und die anderen Firmen sind verantwortlich für die Ausführung bestimmter Aufgaben im Projekt. Durch diese Vorgehensweise soll das Risiko gemindert werden, insbesondere wenn es sich um ein sehr großes Projekt handelt. Das am häufigsten dokumentierte Konsortium ist ATLAS, welches die Informationsinfrastruktur an das Verteidigungsministerium (Ministry of Defence - MoD) liefert. Weitere Akquisitionen: Im Computerservicemarkt im Vereinigten Königreich gibt es eine kleine Anzahl an großen Unternehmen die mehrere Übernahmen und Akquisitionen in den vergangenen Jahren erfahren haben. Es gibt aber auch eine große Vielfalt an kleineren Unternehmen und damit ideale Voraussetzungen für weitere Akquisitionen in der Zukunft, insbesondere weil Technologie neuen Unternehmen große Chancen bietet. Neue Technologien: Die neuen Technologien im Vereinigten Königreich haben mehrere gute Eigenschaften. Eine der wichtigsten davon ist, dass, durch die Möglichkeit Daten in einer Cloud zu speichern anstatt auf einer Festplatte, freier Speicherplatz geschaffen werden kann auf den einzelnen Computern. Als Resultat dazu können sich Unternehmen Computer mit geringerem Speichervolumen kaufen und damit erhebliche Kosten für IT in der Zukunft einsparen. Des Weiteren kann das Unternehmen viel effektiver an Projekten mitarbeiten, die eine Zusammenarbeit von mehreren Quellen erfordert. Es ist ziemlich sicher, dass Cloud Computing weiterhin für eine hohe Steigerung im Kundenservicebereich sorgen wird. Offshoring wird umstritten: Die Praxis des Offshoring birgt eine große Anzahl von Kritik in sich und könnte möglicherweise zu unzufriedenen Kunden führen. Trotzdem sind die Vorteile für die Computerservice-Firmen im Vereinigten Königreich, die Mitarbeiter in unterschiedlichen Ländern beschäftigen, enorm. Firmen, die das Offshoring nutzen, zahlen Mitarbeitern aus Fernost einen Bruchteil des üblichen Lohnes und können dadurch große Summen einsparen. Die Gefahr jedoch liegt darin, dass das Personal nicht genügend ausgebildet ist und die englische Sprache nicht gut beherrscht. Dies hat in der Vergangenheit schon häufig zur Unzufriedenheit der Kunden geführt. Aufgrund von Offshoring könnten daher Computerserviceunternehmen ihre Verträge verlieren. Wenn auch bis jetzt noch nicht im Vereinigten Königreich, so kommt es doch vor, dass Unternehmen im Bereich des Computerservices vom Offshoring Abstand nehmen und wieder auf die Arbeitnehmer im eigenen Markt zurückgreifen. 18 4.4 Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken STÄRKEN Das Outsourcing ist eine beliebte Methode um in Betrieben Kosten zu sparen. In Zeiten der Sparpolitik im Vereinigten Königreich, kann das Engagieren eines externen Unternehmens eine sinnvolle Investition sein um Kosten im IT-Sektor zu sparen. Die Mehrheit der verschiedenen Industriezweige im Vereinigten Königreich hat ein gemeinsames Interesse an Technik. Die Unternehmen haben ein umfassendes Verständnis dafür, dass Investitionen in die Technik dem Betrieb langfristig mehr Sicherheit bieten kann und sich Unternehmen dadurch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können. Viele Unternehmen verschiedener Branchen verlassen sich auf die Computerserviceindustrie, damit sie wachsen und höhere Umsätze erzielen können. Intern mangelt es meistens an Personal, um Veränderungen im Bereich IT herbeizuführen und zu vollziehen. Viele führende Unternehmen in der Industrie sind in der Lage große Aufträge im Wert von mehreren Hundert Millionen Pfund anzunehmen. Jedoch ist es für solche großen Aufträge üblich ein Konsortium zu bilden, um Kosten und Risiken zu teilen. Die Computerserviceindustrie im Vereinigten Königreich setzt sich zusammen aus vielen klein- und mittelständischen Unternehmen, sowie einer Handvoll großer multinationaler Unternehmen mit anderen Schwerpunkten abgesehen von Computerservice. Dieser vielfältige Mix von Unternehmen ermöglicht den Kunden eine größere Auswahl. SCHWÄCHEN In vielen Bereichen der IT-Branche im Vereinigten Königreich fehlt es an qualifizierten Arbeitskräften. Zahlreiche Firmen weisen daher unbesetzte Stellen auf, weil sie keine entsprechende Fachkraft mangels qualifizierter Bewerber finden. Da Firmen ihre Dienstleistungen zu einem besonders günstigen Preis vertraglich anbieten müssen, birgt dies die Gefahr, dass die Unternehmen sogar einen Verlust in Kauf nehmen müssen um den Vertrag erfüllen zu können. Die Ursachen liegen in der Komplexität der Verträge und in der Schwierigkeit, die Kosten möglichst auf den Cent genau zu kalkulieren. Die Computerserviceindustrie im Vereinigten Königreich ist erheblich abhängig von der öffentlichen Hand sowie dem Banken- und Finanzsektor. Sollten diese Industrien harten finanziellen Zeiten entgegensehen, wird der Computerservicemarkt darunter leiden. Die Mehrzahl der führenden Unternehmen dieser Branche haben ihren Hauptsitz nicht im Vereinigten Königreich. Das könnte sich für das VK negativ auswirken, da die Ursprungsländer gewöhnlich die neueste technische Entwicklung sehen bevor sie in andere Länder ausgeführt wird. 19 CHANCEN Computerserviceunternehmen können ihre Kosten senken, indem sie ihre Support-Teams in andere Länder verlagern und Personalkosten sparen. Jedoch sollte man das Offshoring in der richtigen Art und Weise implementieren und das Personal muss voll qualifiziert sein, um die Kundenzufriedenheit beizubehalten. Der Computerservicemarkt profitiert seit jeher von den neuesten Technologieentwicklungen. Dies ermöglicht den führenden Unternehmen in die Zukunft zu investieren und gegenüber ihren Konkurrenten Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Das Vereinigte Königreich ist weltweit eines der Knotenpunkte im Bereich Serviceindustrie, die in hohem Grade von Computern und Technologie abhängig ist. Es besteht ein großes Potential an Möglichkeiten neue Verträge mit Kunden in dieser Branche auszuhandeln. RISIKEN Die Koalitionsregierung hat seit der Regierungsübernahme im Jahr 2010 zahlreiche Kürzungen in vielen Bereichen vorgenommen. Diese Einschränkungen haben direkte Auswirkungen auf den Computerservicemarkt im Vereinigten Königreich, welcher umsatzmäßig sehr abhängig vom öffentlichen Sektor ist. Sollten die aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten anhalten, kann die Industrie keine Zunahme von Aufträgen des öffentlichen Sektors erwarten. Während die Industrie von Offshoring, Help Desks und Support-Zentren wirtschaftlich profitieren kann, besteht das Risiko der Kundenunzufriedenheit aufgrund eines qualitativ niedrigen Kundenservices, was dazu führen kann, dass Kunden sich nach anderen Anbietern umsehen. Einige Unternehmen werden verdrängt, wenn neue Technologien auf dem Markt eingeführt werden und die Unternehmen nicht in der Lage sind davon Gebrauch zu machen. Wenn konkurrierende Unternehmen ihren Kunden neuere und anwenderfreundlichere Technologien anbieten, könnten sie auf diesem Wege die Kunden von ihren bisherigen Anbietern abwerben. 20 5 Software 5.1 Der Markt im VK Der britische Software- und IT-Service-Sektor ist einer der größten innerhalb Europas, mit rund 3% des BIP und circa 600.000 Beschäftigten. Die besten 50 Firmen dominieren den gesamten Software- und Computerservicemarkt. Am anderen Ende der Skala gibt es ungefähr 95.000 kleinere Unternehmen, wobei viele Kleinstunternehmen sind und weniger als 10 Angestellte beschäftigen. Im Jahr 2011 lag der gesamte VK Markt für Computer-Software (ausgenommen davon sind Spiele, individuelle Software und Software für Mobiltelefone) bei 9,96 Mrd. £ (Endverkaufspreis). Dies verdeutlicht eine Wertsteigerung von 19,6% seit 2008 und ein Wachstum von 1,95 Milliarden £ des Marktwertes. Tabelle 8: Der Markt für Computer-Software im VK nach Wert zu Endpreisen (Mio. £), 2008-2011 Wert (Mio. £) Veränderungen pro Jahr in % 2008 9.956 2009 10.742 7,9 2010 11.508 7,1 2011 11.909 3,5 Quelle: Key Note Die Hauptaktivitäten in den Bereichen sind Softwaredesign und Vertrieb, IT-Weiterverkauf und IT- und Managementberatung. Zu den führenden Unternehmen in diesem Bereich gehören Sage, ein Anbieter von Business Software und Dienstleistungen, Invensys und Logica. Das Vereinigte Königreich ist ein Powerhouse für Softwareentwicklungen, welches Investitionen von internationalen Unternehmen in Software-Forschung und Entwicklung in Höhe von 930 Mio. £ pro Jahr anzieht. Zusätzlich ist das Vereinigte Königreich die Heimat von mehr als 100.000 spezialisierten Softwarefirmen und den wichtigsten globalen Softwareunternehmen, wie zum Beispiel Microsoft, IBM und HP, die umfangreiche Organisationen im Vereinigten Königreich haben. 5.2 Prognose Tabelle 9: Vorhersage der Ausgaben für Software Verkauf von Software 2012b 2013b 2014c 2015c 2016c (Mio. £) 12.351 12.955 13.653 14.491 15.419 Pauschale Softwareverkäufe (Wachstum in%) 3,7 4,9 5,4 6,1 6,4 a derzeit. b Schätzungen von Economist Intelligence Unit. c Prognostizierung von Economist Intelligence Unit. Quelle: IDC; Economist Intelligence Unit 21 5.3 Zukünftige Entwicklung Das Vereinigte Königreich ist Europas führender Markt für Software und IT-Services mit einem Marktwert von 58 Mrd. £ pro Jahr. Unabhängige Forschungen von Microsoft zeigen, dass der Markt 2.500 neue Unternehmen und 78.000 neue Jobs in den nächsten zwei Jahren schaffen könnte. Im Vereinigten Königreich zeigt sich zunehmend der Trend der Geschäftsinhaber und Unternehmer, anstatt traditionell am Schreibtisch im Büro, das Geschäft in einer umfunktionierten Garage, nebenan in der Küche oder in einem nahegelegenem Café zu führen. Vielmehr werden die Geschäfte von einem einzelnen Gerät geführt - dem Mobiltelefon. Egal ob es darum geht ein Angebot zu erstellen, eine Kundenanfrage zu bearbeiten oder die Steuererklärung auszufüllen, britische Geschäftsinhaber möchten nicht länger an einen Ort gebunden sein, sondern die Freiheit und Flexibilität nutzen und von überall aus zu jeder Zeit arbeiten. Dieser Geschäftsansatz wird schnell eher die Regel als die Ausnahme. Die Arbeit an sich bewegt sich weg vom Papier und vom Handwerksmarkt, zu einer Arbeit bei der die Menschen die Vorteile der gut vernetzten Software, Plattformen und Dienstleistungen verstehen und zu schätzen wissen. Mit der Veränderung im Verhalten des Menschen ist es wichtig, dass Firmen erkennen was wirklich wichtig ist für den Kunden. Diese Erkenntnis kann in Verbindung mit dem erweiterten Einblick durch Daten und neue soziale und mobile Technologien, bei der Entwicklung neuer Produkte und Leistungen zur Lösung von Problemen effektiv genutzt werden. Kunden sind gegenwärtig und auch zukünftig richtungsweisend in der Weiterentwicklung der Softwareindustrie. Hier sind einige Einblicke in die signifikanten Herausforderungen und Belange, die kleinere Unternehmen und Kunden in den nächsten 10 Jahren im VK erwarten werden: Eine Verlagerung von "do-it-yourself" zu "do-it-for-me". Technologie wird eine entscheidende Rolle bei der Dateneingabe und der Handhabung von zentralen Aufgaben übernehmen. Indem man sich der Vorteile der neuen technologischen Innovationen bedient, können die Nutzerfahrungen erheblich verbessert werden. Firmen verwerten diese bereits bei der Entwicklung von optimierten Websites für Smartphones und bei Anwendungen, welche es den Nutzern ermöglichen, die Finanzen des Unternehmens unterwegs zu verwalten. Eine Welt ohne Grenzen. Das globale Wachstum wird von den aufstrebenden Wirtschaftsländern wie Indien und China in den nächsten 10 Jahren beeinflusst werden. Ergebnisse aus jüngsten Untersuchungen zeigen, dass das Wachstum dieser aufstrebenden Wirtschaften zu einem Zuwachs von etwa 1 Milliarde neuen mittelständischen Verbrauchern in der globalen Wirtschaft beitragen kann. Viele kommen dabei aus Entwicklungsländern. Die Wirtschaftsgesamtleistung der Entwicklungsländer wird mit der der entwickelten Welt konkurrieren. Daraus resultiert ein enormes Potential, diese wachsenden Märkte anzugehen und deren Bedarf gerecht zu werden. Um dabei Erfolg zu haben, dürfen die Organisation ihre Produkte und Dienstleistungen nicht eingrenzen, sondern müssen auch neue Produkte und Dienstleistungen kreieren und entwickeln. Verbundene Plattformen und Dienstleistungen. Immer mehr Menschen wollen, dass ihre Technologien miteinander arbeiten können und kompatibel sind. Obwohl es eine Vielzahl von Internetund mobilen Apps gibt, die auf Produktivität basieren und die oft ähnliche oder vergleichbare Daten nutzen, sind die meisten jedoch nicht untereinander kompatibel. Um dem Kunden das anbieten zu 22 können, was er sich wünscht, müssen frei zugängliche Plattformen geschaffen werden, um Daten in der Cloud speichern und verwalten zu können. Dies muss auf offenen Standards und Anwendungsprogrammierungsanschlüssen (application programming interfaces - APIs) aufgebaut sein, die einen reibungslosen Übergang zwischen Elementen bzw. Geräten sicherstellen können. Auf diese Weise können Entwickler viel einfacher und schneller ihre Apps miteinander in einer sichereren Cloud verbinden. Das bedeutet auch, dass Sprache nicht länger ein Hindernis darstellen wird. Einnahmequellen und Geschäftsmodelle verändern sich. Die Einnahmequellen der Softwareindustrien entwickeln sich in einem extrem schnellen Tempo weiter. Die Nachfrage nach Breitbandprodukten hat die Veränderung im Verkauf von Softwarepaketen an Einzelhändler beschleunigt, auf Lizenz- und Upgrade-Modellen bauend. Die heutigen Abonnements für Web-Apps werden nach Nutzergröße verkauft. Der nächste große Meilenstein wird sein, effektive neue Einnahmequellen bei mobilen Geräten zu entwickeln. Die Konsumenten von heute erwarten eine Vielzahl von mobilen Apps, die kostenlos zur Verfügung stehen. Daher muss ein Unternehmen solche Apps weiterhin kostenfrei zur Verfügung stellen und trotzdem Wege finden Geld damit zu verdienen, indem Funktionen hinzugefügt werden, die einen Mehrwert für den Käufer darstellen. Einzelhändler zum Beispiel investieren zunehmend in die Entwicklung ihrer mobilen Strategien, weil sie dieses Potential erkannt haben. Da sich die Industrie immer mehr auf die Cloud-Nutzung zu bewegt, vertrauen Kunden eher dem Unternehmen, das die Verantwortung für den sicheren Umgang sensibler Daten trägt. Mehr denn je ist die Datensicherheit äußerst wichtig für den Kunden. Sie erwarten nicht nur, dass die Unternehmen ihre persönlichen Daten schützen, sondern dass diese auch die Nutzung der Informationen mit höchstmöglicher Integrität behandeln. Die Software-Industrie kann es sich nicht leisten den Umgang mit privaten Kundendaten und deren Sicherheit als leichtes Spiel anzusehen. Stattdessen muss dies im Wertversprechen eingebunden sein. Unternehmen und Firmen, die in den nächsten drei bis zehn Jahren erfolgreich sein werden, werden diejenigen sein, welche die wichtigsten Anliegen des Kunden ernst nehmen und in den Mittelpunkt stellen bei allem was sie tun. 5.4 Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken STÄRKEN Der Markt im Vereinigten Königreich hat seit geraumer Zeit sein Wachstum aufrecht erhalten können und erweist sich daher als sehr robust. Der Markt besteht aus Firmen, die in Software investieren um eine Steigerung der Produktivität und Effektivität zu erreichen. Dies stellt einen kontinuierlichen Prozess dar und bedeutet, dass die Softwareindustrie immer eine Nachfrage haben wird, solange Computer benutzt werden. Eine Vielzahl an Unternehmen in der Industrie ist extrem gut etabliert und besitzt die Fähigkeit in großem Maße in Forschung und Entwicklung zu investieren. 23 SCHWÄCHEN Große Unternehmen werden einen enormen Einfluss auf dem Markt im Vereinigten Königreich haben, was wiederum zu einer geringeren Auswahl für die Kunden zur Folge haben kann. Die Industrie ist gezwungen mehr Geld für die Bekämpfung von Internetpiraterie auszugeben. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Internetpiraterie jemals vollständig gestoppt wird. CHANCEN Sicherheits- und Anti-Virus-Software ist sowohl bei Firmen als auch bei Kunden im Vereinigten Königreich sehr beliebt geworden. Dieser Marktsektor besitzt großes Wachstumspotential, da immer mehr persönliche Daten in Computern eingegeben werden. Wegen des technologischen Fortschrittes ist der Markt sehr schnelllebig. Aufgrund der Tatsache, dass Teile der Software regelmäßig Updates benötigen, wird die Branche voraussichtlich weiterhin an Marktwert zunehmen. So wie sich die Technologie verbessert und in der Unterhaltungsbranche einen wichtigen Platz einnimmt, so nimmt auch die Anzahl an Software zu, die diese Technologien ermöglicht und erleichtert. Kleine Unternehmen, die neue Ideen und innovative Produkte entwickeln, haben die Chance einen verhältnismäßig großen Marktanteil im Vereinigten Königreich zu erhalten, wenn das Produkt einzigartig ist. Unternehmen können ihr Angebot an Cloud- und Software-Dienstleistungen erweitern, da sich die Nachfrage für solche Cloud-Dienstleistungen im Vereinigten Königreich erhöht. RISIKEN Die Industrie für mobile Computer und Tablets könnte die Zahl der Computernutzer reduzieren. Manche Leute nutzen diese Geräte, insbesondere Tablet-Computer, um das Internet und andere Office-Software zu nutzen. Wie in fast allen digitalen Industrien spielt der Missbrauch durch Piraterie im Vereinigten Königreich eine große Rolle. Das Outsourcen von Personal beeinflusst die IT-Industrie allgemein. Die Softwareindustrie ist davon betroffen, weil Arbeitskraft in Asien viel günstiger ist. Manche Firmen nehmen die Möglichkeit des Outsourcens in Anspruch für Arbeitskräfte im Bereich der Forschung, Entwicklung und Erprobung um Kosten zu senken und den Profit zu erhöhen. Es besteht ein großer Wettbewerb bei Softwareprodukten. Viele neue Open-Source-Projekte kommen auf den Markt und manche von ihnen sind sehr erfolgreich. Open-Source-Projekte sind kostenlos und bieten eine Alternative zu den teuren Produkten. 24 6 Telekommunikation 6.1 Der Markt im VK Trotz teils defizitärer Infrastrukturausstattung gehören die Verbraucher im Vereinigten Königreich bei Online- und Mobile Shopping weltweit zu den konsumfreudigsten. Die Umsätze der Telekommunikationsanbieter im Vereinigten Königreich beliefen sich Angaben der Regulierungsbehörde Ofcom zufolge 2011 auf 39,7 Mrd. Pfund Sterling (£; Jahresdurchschnittskurs 2011: 1 € = 0,86788 £). Dies entspricht einem Rückgang von 1,9% gegenüber dem Vorjahr. Mit 8,9% fiel das Minus insbesondere im Business-to-Business-Segment (B2B) hoch aus, während im Business-to-Consumer-Bereich (B2C) ein leichtes Plus (+0,2%) verzeichnet wurde. Ein Haushalt im Vereinigten Königreich gab 2011 im Durchschnitt 65,04 £ für Telekommunikationsdienstleistungen aus und damit 3,02 £ weniger als 2010. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt eine Folge des scharfen Wettbewerbs unter den größten Anbietern, der Druck auf die Preise ausübte. Während die Einnahmen der Anbieter durch Gesprächsdienstleistungen (voice revenues) abnehmen, wachsen die Umsätze mit Datenübertragung (data revenues). So sank etwa der Umsatz mit Telefonaten via Festnetz im Jahr 2011 um 4,9% auf 8,9 Mrd. £. Etwas langsamer (-0,9%) fiel der Rückgang bei Mobilfunkgesprächen aus, mit denen die Anbieter im vergangenen Jahr 10,5 Mrd. £ an Umsätzen generierten. Die Umsätze im Segment Übermittlung mobiler Nachrichten sowie Datenübertragung via Mobiltelefon legten hingegen um 5,5% auf 4,6 Mrd. £ zu. Überraschenderweise fiel das Plus mit 6,8% (auf 3,4 Mrd. £) bei den Umsätzen im Segment Datenübertragung via Festnetz-Internetanschluss noch etwas größer aus. Für den Großteil des Wachstums zeichnete das Breitbandsegment verantwortlich. Im März 2012 lag die Abdeckungsrate der superschnellen Breitbandanschlüsse (mindestens 24 Mb pro Sekunde) von den Anbietern BT und Virgin bei rund 60% der britischen Haushalte (im Vereinigten Königreich gibt es bei einer Bevölkerung von circa 62 Mio. Menschen rund 23 Mio. Privathaushalte). Insbesondere der frühere Monopolanbieter BT hat stark in den Ausbau seiner Glasfaserkabelnetze investiert. Allerdings werden die Kabel häufig nur bis zum Verteilerkasten auf der Straße (street cabinet) verlegt - und nicht bis zum Endkunden in die Wohnungen. Dies ist möglicherweise einer der Gründe dafür, dass im März 2012 de facto "nur" 1,4 Mio. Haushalte über eine superschnelle Breitbandverbindung verfügten. Dies entspricht rund 6,6% aller Internetanschlüsse. Die Zahl der Internet-Breitbandanschlüsse insgesamt stieg 2011 zum ersten Mal über die Marke von 20 Millionen, während die Zahl der mobilen Breitbandanschlüsse auf über 5 Mio. kletterte. Im ersten Quartal 2012 verfügten rund 76% der britischen Haushalte über einen Breitbandanschluss (entweder Mobil- oder Festnetz). 6.2 Ausblick und Entwicklung Die Nachfrage nach Telekommunikationsausrüstungen im Vereinigten Königreich hat im Jahr 2012, angetrieben von starken Smartphone-Umsätzen um rund 12 % zugenommen. 2013 ist allerdings nur noch mit einem geringen Wachstum zu rechnen, da die Umsatzzuwächse im wichtigen SmartphoneSegment voraussichtlich deutlich niedriger ausfallen werden als 2012. Trotz der sich insgesamt abschwächenden Dynamik auf dem Markt im Vereinigten Königreich für Telekommunikationsausrüstungen gibt es kleinere Marktsegmente, die sich im Jahr 2013 gut entwickeln. So könnten etwa IP-Telefone eine zweistellige Wachstumsrate erzielen. Auch die Nachfrage nach Ethernet-LAN-Schaltern steigt, ebenso wie der Markt für IP-PBX-Geräte (Internet Protocol Private Branch Exchanges; private Nebenstellenanlagen) und WAN- und WLAN-Ausrüstungen. Die Nachfrage 25 nach drahtloser Zugangsinfrastruktur steigt nach einer Stagnation im vorigem Jahr wieder leicht an. Wenig Bewegung ist derzeit auf dem Markt für Telekommunikationsdienstleistungen zu beobachten. Kaum überraschend setzt sich die Talfahrt des Segments Festnetztelefonie fort. Dagegen sind in den Bereichen Datendienstleistungen für Unternehmen, Internet-Zugangsdienstleistungen sowie mobile Datendienste moderate Zuwachsraten zu verzeichnen. Allerdings gehört das Vereinigte Königreich trotz Defiziten bei der Infrastruktur zu den weltweit führenden Ländern bei der Verbreitung von E-Commerce und M-Commerce (mobile commerce). Die Regierung des Vereinigten Königreichs hat das Ziel gesetzt, die durchschnittlichen InternetÜbertragungsgeschwindigkeiten zu erhöhen und bis spätestens 2015 das Land in der EU mit der schnellsten und besten Übertragungsinfrastruktur zu werden. Um diesen Ausbau der Telekommunikationsübertragungsinfrastruktur zu erreichen, hat der Staat etwas über 1 Mrd. £ an öffentlichen Mitteln bereitgestellt. Unterstützt durch einen 150 Mio. £ schweren "Urban Broadband Fund" sollen rund 9 Mio. Briten, die in städtischen Ballungszentren leben, Zugang zu Übertragungsgeschwindigkeiten von 80 bis 120 Mb pro Sekunde sowie universal verfügbarem Hochgeschwindigkeits-Wi-Fi erhalten. Darüber hinaus will die britische Regierung den Ausbau des Glasfaserkabelnetzes vorantreiben. Vorerst werden die Kabel allerdings in vielen Fällen nur bis zum Verteilerkasten an der Straße verlegt. Bis 2016 sollen jedoch mindestens zwei Drittel der Bevölkerung Zugang zu einer direkten Glasfaserverbindung (im Haus) haben. Quelle: GTAI 26 7 Business Process Outsourcing (BPO) 7.1 Der Markt im VK Das Outsourcen von Dienstleistungen und Geschäftsprozessen ist im Vereinigten Königreich weiter vorangeschritten als in den meisten europäischen Ländern. Der Sektor trug 2009 bereits rund 207 Mrd. Pfund Sterling (£; Jahresdurchschnittskurs 2009: 1 € = 0,89094 £, 2011: 1 € = 0,86788 £) beziehungsweise 8,1% zum britischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei - und damit ähnlich viel wie der Sektor Finanzdienstleistungen. Das größte Marktsegment war das Outsourcen von IT-Dienstleistungen mit einem Volumen von 41,7 Mrd. £, gefolgt von Immobilien bezogenen Dienstleistungen (39,0 Mrd. £) sowie Personalwirtschaft und -vermittlung (22,6 Mrd. £). Knapp 40% der Outsourcing-Aufträge erteilte der öffentliche Sektor, während rund 60% des gesamten Auftragsvolumens aus der Privatwirtschaft kamen. Im Segment Business Process Outsourcing (BPO) wurden auf dem britischen Markt im ersten Halbjahr 2012 Schätzungen der Information Services Group (ISG) zufolge Aufträge mit einem Volumen von (umgerechnet) 17,1 Mrd. € vergeben. Hierbei kletterten die BPO-Aufträge im öffentlichen Sektor auf 11,4 Mrd. € beziehungsweise 67% des gesamten BPO-Markts. Demgegenüber gingen die Aufträge im Privatsektor auf 5,7 Mrd. € (rund 33%) zurück. In den vergangenen Jahren wurden im Mittel BPOAufträge in Höhe von 32,8 Mrd. € pro Jahr vergeben. Das Vereinigte Königreich war in den vergangenen Jahren in Europa der mit Abstand größte Markt für BPO-Dienstleistungen im öffentlichen Sektor. Zwischen 2007 und 2011 belief sich das gesamte BPO-Auftragsvolumen im öffentlichen Sektor auf 94,4 Mrd. € - rund 81% des gesamten Auftragsvolumens in Europa. 7.2 Prognose und künftige Entwicklung Von 2011 bis 2015 soll der britische Markt für BPO-Dienstleistungen im jährlichen Mittel um rund 6% (nominal) zulegen, prognostiziert der Informationsdienst TechMarketView. Trotz datenschutzrechtlicher Bedenken in Teilen der Bevölkerung setzt die britische Regierung in ihrer IT-Strategie stark auf das Thema Cloud Computing. Im Februar 2012 ging die sogenannte G- Cloud 1.0 "live", eine Art Einkaufskatalog für Cloud-basierte Softwareprogramme, den staatliche und lokale Behörden bei der Beschaffung verwenden sollen. Die G-Cloud soll den Beschaffungsprozess im IT- und Software-Segment vereinfachen, transparenter gestalten und kleineren Software-Anbietern bei Ausschreibungsverfahren mehr Chancen einräumen. Auch die Rahmenbedingungen im Bereich Business Process Outsourcing (BPO) verändern sich durch den Vormarsch von Technologien wie Cloud Computing, Business Analytics Software, Social MediaPlattformen und Prozessautomatisierungssoftware dramatisch, wobei hier auch neue Chancen für die Anbieter entsprechender Dienstleistungen liegen. Laut Accenture zeichnen sich gut funktionierende ("high-performing") BPO-Kundenbeziehungen häufig dadurch aus, dass die BPO-Partner neue Technologien einsetzen, um Innovation zu fördern. Branchenexperten nennen als weiteren Trend, dass Prozessautomatisierungssoftwareprogramme mehr und mehr das Offshoring arbeitsintensiver BPO-Prozesse in Niedriglohnländer überflüssig machen. So ersetzen zum Beispiel ausgeklügelte Finanz- und Accounting-Programme Teile der Verwaltung oder Buchhaltung von Unternehmen. Quelle: GTAI 27 8 Cloud Computing 8.1 Der Markt im VK Die Cloud Computing Industrie hat ein immenses Wachstumspotential, da sie sich noch in den Kinderschuhen befindet. Alle Dinge, die mit Internet zusammenhängen oder internetfähig sind werden vorantreibend sein für Cloud Computing. Das Cloud Computing Modell wird eingesetzt zur Größenkostenersparnis, es erhöht die Geschwindigkeit mit der Informationen verteilt werden können und entwickelt neue Dienstleistungen. Eine Studie, die im zweiten Halbjahr 2012 durchgeführt wurde, zeigt, dass der britische Markt während der letzten 18 Monate einen Anstieg der Erstnutzer von 27% verzeichnete und dass diese Anzahl in den letzten neun Monaten weiter angestiegen ist. Mehr als die Hälfte (61%) aller befragten Organisationen nutzen bereits bewusst Cloud Computing für mindestens einen Anwendungsbereich innerhalb ihrer eigenen Organisation. Daraus ergeben sich eine Wachstumsrate von 15% in den letzten neun Monaten und eine Steigerungsrate von 27% seit der ursprünglichen Studie zu Beginn 2011. Nach weiteren Untersuchungen wird deutlich, dass die Ergebnisse der Studie sich schwerpunktmäßig auf größere Firmen des privaten Sektors beziehen, mit einer Anwendung von 68%. Im öffentlichen Sektor hingegen ist ein weitaus drastischerer Anstieg von 62% zu vermerken. Obwohl die öffentliche Hand und freie Unternehmen in den letzten neun Monaten sehr schnell gewachsen sind, wird trotzdem deutlich, dass die Größe einer Organisation ein weitaus geringerer Indikator für die gegenwärtige Adoption ist als es zu Beginn 2011 war. Alle anfänglichen Gruppierungen liegen nun bei mehr als 50% Durchdringungsrate. Dies unterstützt die Tatsache dass Cloud Services für alle zugänglich sind, was die Anwendung von IT und die Effizienz in Unternehmen von jeglichem Status und Größe steigert. Die Beschreibung des organisatorischen Umfeldes ist entscheidend für das weitere Verständnis. Die Studie hebt hervor, dass die Mehrzahl der Unternehmen (90%) einen betriebsinternen Serverraum oder ein betriebsinternes Datenzentrum nutzen und gut investiert haben in IT vor Ort bei Entscheidungen bezüglich Cloud Service. Den größten Wachstumsanstieg haben die Bereiche eCommerce, IT-Management, Verktriebsmanagement und Voice Over Internet Protocol (VOIP) erfahren. Sogar der beträchtliche Markt im Bereich Kollaboration, Backup und Speicherung kann eine sehr starke Annahme durch die Teilnehmer verzeichnen. Cloud Computing Technologien, die Unternehmen zurzeit nutzen und in die sie zukünftig investieren wollen, werden in der folgenden Abbildung aufgeführt: 28 Abbildung 3: Investitionen der Unternehmen in Cloud Computing (Quelle: Ovum 2013 ) Tabelle 10: Investitionen der Unternehmen in Cloud Computing Kategorie aktuell (%) in 6 Monaten (%) in 6 bis 24 Monaten (%) Zu erwartende Investitionen in 6 Monaten (%) Zu erwartende Investitionen in 6-24 Monaten (%) Software als Serviceleistung (SaaS) 37,11 58,61 74,80 25.80 21,20 Infrastruktur als Service (laaS) 36,42 57,73 72,16 24.90 18,70 Plattform als Service (PaaS) 32,69 56,60 72,02 27.90 20,00 Kommunikation 32,31 61,07 78,92 31.20 19,90 29 als Service (Hosted IPT/UC) Private Cloud 30,13 53,88 72,22 27.50 23,00 Virtuelle Cloud 25,16 48,21 66,98 26.50 23,10 Gemeinsame Cloud 24,24 47,66 64,52 26.70 20,50 Kombinierte Virtuelle, Private Cloud 23,79 46,98 64,79 26.10 21,50 Hybrid Cloud 22,42 45,47 65,10 26,10 23,50 Quelle: Ovum 2013 8.2 Prognose Es wird erwartet, dass dieser Sektor in den Jahren 2012 und 2013 im Vereinigten Königreich Einkünfte im Wert von 5,79 Mrd. £ erzeugt. Dies bedeutet einen Anstieg von 6,5 % im Vergleich zum vorherigen Jahr, während sich die Wirtschaft von der Rezession erholt und die Anerkennung des Potentials dieser Industrie wächst. Es wird vorhergesagt, dass bis 2014 der jährliche Marktwert von 2,4 Mrd. £ bis 6,1 Mrd. £ steigen wird. Für 2015 wird prognostiziert, dass die Hälfte aller neuen IT-Ausgaben des öffentlichen Sektors für öffentliche Cloud-Dienstleistungen sein wird. Der britische Markt für Rechenzentren ist der größte in Westeuropa und das Wachstum von Datenmengen und neuen Dienstleistungen wie Cloud Computing erzeugt neue Bedarfsquellen. Die Prognosen besagen einen Anstieg in Datenhosting- und Cloud-Dienstleistungen von 21,2 Mrd. £ im Jahr 2008 auf 70 Mrd. £ in 2013. Folgende Aussagen verdeutlichen die Marktentwicklung in der Cloud-Industrie, basierend auf den aktuellen Hochrechnungen empirischer Trends. Diese stellen derzeitige und sich entwickelnde Haltungen in Bezug auf Cloud Service und Innovationen dar. Diese Aussagen spiegeln die pragmatische Einschätzung wahrscheinlicher Entwicklungen wieder: Die Erstnutzung von Cloud Service wird bis Ende 2013 um 25% steigen, was bedeutet, dass 75% aller Unternehmen im Vereinigten Königreich offiziell mindestens einen Cloud Service nutzen werden. Die sekundäre Annahme (bestehende Nutzer erweitern ihren Cloud Service) wird bis Ende 2013 auf 80% ausgedehnt. Das bedeutet, dass vier von fünf Cloud-Nutzern ihre Ausgaben für Cloud Services erhöhen werden. Die kontinuierliche schnelle Konvergenz der ortsfesten und mobilen Sprach- und Datenkommunikation mittels IT wird die Grundvoraussetzung der effektiven Cloud-Nutzung sein. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen wird einer ‚Hybrid-Strategie‘ folgen mit sowohl im Haus als auch hosted/Cloud Service. Dies wird der aktuelle kontinuierliche Trend bei der IT Anwendung sein. Ende 2013 werden weniger als 3% der Firmen ausschließlich Cloud Service für die Bereitstellung von IT verwenden. 30 8.3 Trends der Zukunft Ein ereignisreiches Jahr ist für Cloud Computing das Jahr 2013. Hier sind einige Vorhersagen über die zu erwartenden Entwicklungen und ihre Auswirkungen bis Ende 2013 im Vereinigten Königreich: IT Manager versuchen die Kontrolle über die Nutzung von Cloud-Anwendung der Mitarbeiter wiederzuerlangen. In den vergangenen Jahren gab es einen rapiden Anstieg sowohl in der Anzahl der Anwendungen, die in die Cloud übertragen wurden als auch bei der Verbreitung von mobilen Geräten, von denen aus die Mitarbeiter die Cloud-Anwendungen nutzen. Es ist verständlich, dass die IT-Manager Bedenken haben bezüglich des Kontrollverlustes, zum Beispiel im Bereich der Sicherheit. 2013 soll zum Wendepunkt werden, bei dem IT-Manager erwarten können ihre Autorität zurückgewinnen durch die Schaffung genauer definierter Richtlinien, in Bezug auf die Nutzung von Cloud durch die Mitarbeiter. Hybrid Cloud Services werden immer beliebter werden – Aufgrund der Nachfrage nach größerer Flexibilität, wird Hybrid Cloud in Firmen eingesetzt, wobei die Unternehmen ein Mix aus internen (onpremise), extern bereitgestellten (hosted) oder gemeinsam genutzten Cloud-Lösungen anwenden. Durch die Nutzung von Hybrid Cloud in einem Unternehmen, kann ein kostengünstiges öffentliches Cloud (public clouds) für Standardanwendungen genutzt werden, währenddessen eine private Host-CloudOption eher für spezial angefertigte kritische Geschäftsanwendungen angewendet werden kann. Videokommunikationen und große Datenmengen werden in die Cloud verschoben – Mit Fortschritten in der Cloud-Software und der Entwicklung des mobilen Breitbandes, werden Unternehmen in der Lage sein, Videokommunikationen per Cloud nutzen zu können, egal wo und ohne hohe Infrastruktur- und Endkosten, die normalerweise mit so hoher Qualität einhergehen. Und wenn man den Druck der Unternehmen bezüglich der Kürzung des Reisebudgets berücksichtigt, wird die Nutzung solcher Anwendungen steigen. Für Organisationen, die sich auf die Sammlung und Analyse großer Datenmengen verlassen, bietet die Cloud eine kostengünstige Plattform zum Speichern und Verwalten dieser Informationen. Des Weiteren stellt sie eine schnelle und effiziente Methode dar, um die Daten mit anderen Gruppen zu teilen und auszutauschen. Die steigende Nachfrage nach partnerschaftlichen Dienstleistungen (co-managed services) fördert Hybrid-Modelle - Durch die Nutzung der Hybrid Cloud-Modelle wird sich die Nachfrage nach CoManaged Kundendiensten sich erhöhen und im Jahr 2013 weiter wachsen. Als natürliche Erweiterung zu der unternehmensinternen IT-Abteilung, bietet der Co-Managed Service einem Unternehmen die Unterstützung, Expertenhilfe und Leistungsvereinbarungen, die erforderlich sind um den bereitgestellten/hosted Bereich zu verwalten, ohne die Kontrolle über die gesamten IKTFunktionen zu verlieren. Cloud Dienstleistungen speziell im Unternehmensbereich erleben derzeit einen Aufschwung und im Laufe des Jahres 2013 wird eine steigende Nachfrage vorhergesagt. IT-gesteuerte Serviceanbieter profitieren von hochqualifizierten Organisationen, die höchste Ansprüche an Zuverlässigkeit, Leistung, Kompatibilität, Serviceverfügbarkeit und Sicherheit stellen. Denn nur die IT-verwalteten Serviceanbieter haben bereits die notwendigen Erfahrungen, um die besten 31 Neuentwicklungen und Leistungsvereinbarung. Unternehmenslösungen anbieten zu können, festgehalten in einer Pay as you go (PAYG) Optionen werden weiterhin Interesse und Erstannahme von Cloud-Service stimulieren. Jedoch, von einer pragmatischen Planungsperspektive aus gesehen, werden aus organisatorischen Gründen immer noch die Vorhersehbarkeit von Kosten dem gegenüber PAYG bevorzugt. Cloud-Serviceverträge werden zunehmend standardisiert werden, da Musterklauseln immer häufiger angewandt werden. Schlüsselthemen in den Vereinbarungen werden folgende Themen zur Grundlage haben: Datensouveränität, Datenschutz, Servicestufen und Optionen der Geschäftskontinuität, Haftung und den Datenwiederherstellungsprozess bei Vertragsablauf. Die Möglichkeit von try-before-you-buy wird künftig vorausgesetzt und die Norm sein. Serviceorientierte Beratungsfirmen und Vertriebspartner werden durch Managementdienstleistungen das Vertrauen mit den Unternehmen herstellen, die Cloud nutzen wollen. Standards bezüglich der Kompatibilität zwischen Plattformen und Providern sind immer noch unausgereift. Kommerzielle Transparenz und Adoption der bewährten Praktiken (Best Practice) werden der Primärtestboden sein für die Glaubwürdigkeit für Cloud Service Provider (CSPs) innerhalb einer bestimmten Zeitskala. Es wird nur wenige bis gar keine Hindernisse für Unternehmen jeglicher Art und Größe geben, die Cloud Services nutzen möchten. Industrieregulierungen und Gesetzgebung und deren Auswirkungen werden transparenter werden und somit Verwirrung und Missverständnisse reduzieren. Das Wachstum im IT-Feld wird sehr wahrscheinlich höher sein für Anwendungen im Bereich Kollaborationslösungen, IaaS/Speicherung, Daten-Backup/Disaster Recovery, Datensicherheit, ITManagement und Online-Dienstleistungen (Social Media, eCommerce und das Internet). Die wichtigen technologischen Innovation rund um hosted Desktops, Management und Kontrolle der verteilten IT-Güter, Bring Your Own Device (BYOD), Big Data und Apps werden die Veränderungen in den Arbeitsplatz- und Unternehmensprozessen antreiben. 8.4 Schwächen und Gefahren Das Tempo, mit der die Cloud angenommen wird, steigt eindeutig, sowohl in Bezug auf die Erstanwendung als auch in Bezug auf die anschließende Erweiterung. Der Zufriedenheitsgrad bleibt hoch und sowohl neue als auch existierende Arbeitslasten werden im Cloud-Umfeld eingebunden, unabhängig vom organisatorischen Umfang oder anderen Kriterien. Allerdings werden die Debatten im Hintergrund nicht über die Technologie an sich geführt, sondern überwiegend über kommerzielle Aspekte oder die der Kontrolle und Steuerung, das heißt über Themen wie Datensicherheit und -schutz, Souveränität und Übertragbarkeit. Der Mangel an Klarheit und Transparenz darüber, was zulässig oder akzeptabel und gegenüber dem was möglich ist, besteht weiterhin und ist häufig ein Streitpunkt, wenn über Themen wie die Entwicklung der europäischen Datenschutzgesetzgebung debattiert wird. 32 8.5 Potential und Chancen für deutsche Unternehmen Cloud Computing wird definiert als eine Form der bedarfsgerechten und flexiblen Nutzung von ITLeistungen. Diese werden in Echtzeit als Service über das Internet bereitgestellt und nach Nutzung abgerechnet. Damit ermöglicht Cloud Computing den Nutzern eine Umverteilung von Investitions- zu Betriebsaufwand. Die IT-Leistungen können sich auf Anwendungen, Plattformen für Anwendungsentwicklungen und -betrieb oder Basisinfrastruktur beziehen. Cloud Computing bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Bereitstellung und Nutzung von ITDienstleistungen. In der Informationswirtschaft „bleibt kein Bit auf dem anderen“. Für die Anwender von IT aller Betriebsgrößenklassen und Branchen sowie für die öffentliche Verwaltung eröffnet Cloud Computing zahlreiche Chancen. Kleine und neu gegründete Unternehmen profitieren von dem sich ständig weiter entwickelnden Lösungsangebot. Die Unternehmen können ihre Ideen schnell und professionell via Internet realisieren und ihren Kunden präsentieren. Zusätzlich können sie schnell (virtuelle) Unternehmensverbünde gründen und auflösen, um stärker am Markt aufzutreten. Die zugrundeliegende IT in der Cloud unterstützt sie dabei dynamisch und ohne große Vorabinvestitionen. Mittelständische Unternehmen profitieren von der Effizienz und Geschwindigkeit im Marktzugang (Time-to-Market), die ihnen Cloud Computing ermöglicht. Sie können sich stärker im globalen Wettbewerb engagieren. Diese Unternehmen können dynamische IT-Lösungen einsetzen, die bisher größeren Unternehmen mit entsprechenden IT-Abteilungen vorbehalten waren. Sie nutzen die in der Praxis erprobten Angebote des globalen Marktes. Für große Unternehmen bietet Cloud Computing eine Verbesserung von Agilität und Flexibilität und somit eine Erhöhung der Unternehmensperformanz. Auf der Grundlage von Cloud-Technologien werden Business-Plattformen entwickelt, mit denen Wertschöpfungsketten wesentlich effizienter und umfassender als bislang organisiert werden können. Traditionelle ERP-Datensilos in den Unternehmen werden integriert, die Cloud wird zum Organisationsprinzip von Innovationsnetzwerken und Wertschöpfungsketten („Business Web“). Das „Internet der Dinge“ lässt insbesondere das produzierende Gewerbe zu einem Hauptnutzer von CloudPlattformen werden. Bedeutung für IT-Anbieter: Vom Cloud Computing bleibt wohl kaum ein Unternehmen dieser Branche verschont. Das Selbstverständnis der Unternehmen als unabhängiger Softwareanbieter, ConsultingUnternehmen oder Systemintegrator, Value Added Partner oder Value Added Reseller und Hoster bzw. IT-Dienstleister wird sich zügig wandeln – wie auch die Arbeitsteilung zwischen ihnen. Deutsche Unternehmen als Anbieter von IT und Cloud: „Die Schuldenkrise in Europa und die angespannte Lage auf den Finanzmärkten gehen auch an den IKT-Märkten nicht spurlos vorüber, allerdings bleibt die Branche verglichen mit der Gesamtwirtschaft auffallend stabil“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Ein Grund für die gute Einschätzung der Hightech-Unternehmen ist u.a. der Export. Im ersten Halbjahr 2012 verkauften deutsche Unternehmen Produkte der Informations- und Kommunikationstechnik sowie der Unterhaltungselektronik im Wert von 14,5 Milliarden € ins Ausland. Das ist eine Steigerung um 4,4 33 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, wie eine BITKOM-Auswertung von Daten des Statistischen Bundesamtes ergeben hat. Das Gesamtjahr 2012 ist für die große Mehrheit der Unternehmen erfolgreich verlaufen. Die neuesten Ergebnisse lagen uns noch nicht vor, doch mehr als zwei Drittel der IKT-Unternehmen (69 Prozent) gingen in der Umfrage verglichen mit 2011 von steigenden Umsätzen aus. Entsprechend positiv sind die Aussichten für den Arbeitsmarkt. Mehr als jedes zweite IKT-Unternehmen (53 Prozent) prognostizierte die Einstellung von zusätzlichem Personal, nur 16 Prozent gingen von einem Stellenabbau aus. In der Softwarebranche ist das Wachstum am größten: 69 Prozent erwarten Neueinstellungen, nur acht Prozent Personalabbau. Besonders gut laufen die Geschäfte bei Anbietern von IT-Dienstleistungen (76 Prozent melden Umsatzsteigerungen) und Software (79 Prozent). Sie profitieren unter anderem von neuen Technologien wie Cloud Computing und der steigenden Nachfrage nach mobilen Anwendungen für Smartphones und Tablet Computer. Für die Anwender von IT aller Betriebsgrößenklassen und Branchen sowie für die öffentliche Verwaltung eröffnet Cloud Computing zahlreiche Chancen. Für Deutschland sind insbesondere die Auswirkungen von Cloud Computing auf die traditionell starken Anwenderbranchen wie Maschinen- und Anlagenbau, Automobilindustrie, Energiewirtschaft und Logistik wichtig. Bezogen auf die Arbeitsmarktwirkung ist Deutschland damit innerhalb der EU nach dem Vereinigten Königreich (240.000) der zweitgrößte Profiteur vom Cloud Computing. Als ein führender Wirtschaftsstandort hat Deutschland den Anspruch, nicht nur Absatzmarkt, sondern auch Anbieter für Cloud-Technologien zu sein. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben und das unter anderem über den IT-Gipfel sehr gut etablierte Zusammenwirken von Politik und Wirtschaft spielt dabei eine besonders wichtige Rolle. Cloud Computing ist das Thema einer Vielzahl von Initiativen der öffentlichen Hand, wie z. B. die Trusted Cloud Initiative des BMWi, aber auch der Wissenschaft und Wirtschaft. (Quellen: GTAI und BITKOM - Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) 34 9 Eintritt zum IT Markt im VK 9.1 Eingangs- und Verkaufsinformationen im VK Veränderungen finden im Adoptionsprozess statt, mit wachsender Vorliebe für eine try-before-you-buy Erfahrung, die die Nutzer standardmäßig erwarten. Ebenso besteht eine wachsende Nachfrage nach Dienstleistungen, welche die Implementierung oder Migration des Cloud Services unterstützen sowie kontinuierliches Lieferungsmanagement. Verträge und Einsatzpraktiken bewegen sich mehr und mehr in Richtung eines universellen Verständnis von Best Practice und diese tangentialen Entwicklungen bieten wohl einige der größten Anreize für die zukünftige Annahme von Cloud. Das ‚free-minimum‘ Modell wird immer beliebter, wobei man zum Beispiel ein Spiel, ein Produkt oder einen kostenlosen Service angeboten bekommt, während man im Gegenzug einen Zuschlag für fortgeschrittene Funktionen, Funktionalität oder anderen ähnlichen Produkten und Dienstleistungen zahlt. Ein Wettbewerbsvorteil auf dem Markt könnte durch einen größeren Fokus auf Forschung und Entwicklung erzielt werden, mit Schwerpunkt auf umweltfreundliche Eigenschaften der Produkte, um höheren umweltfreundlichen Produktstandards gerecht zu werden. Die traditionelle Marketingwertschöpfungskette beginnt damit, mehr Einblick in Kundenverhalten zu gewinnen und anhand dieser Erkenntnisse neue Produkte zu entwickeln und zu testen. Die miteinander verbundene cloud-fähige Welt wird den größten Einfluss im Bereich Marketing erzielen, indem die Beziehung zum Kunden an jedem Punkt entlang der Wertschöpfungskette vertieft wird und die Wertschöpfungskette letztendlich völlig integriert wird. Siehe Abbildung 4. 35 Abbildung 4: Marketing-Wertschöpfungskette (Quelle: Booz & Company) 36 9.2 Vertriebswege Die Vielfalt an Vertriebswegen und Prozessen, die den Unternehmen im Vereinigten Königreich, vor allem für den Softwarevertrieb zur Verfügung stehen, beinhaltet: Der Verkauf von Software an die Unternehmen, die Hardware herstellen bzw. an die Originalhersteller (Original Equipment Manufacturer - OEMs). Diese Verkaufsstrategie kann zu einem sehr großen Verkaufsvolumen weltweit führen. Der direkte Verkauf an die Betriebe mittels eines Verkaufsteams. Bei großen Unternehmen, werden die Geschäfte gewöhnlich durch Volumenlizenzvereinbarungen getätigt. Bei klein- und mittelständischen Unternehmen wird eine bestimmte Anzahl von Nutzern festgelegt. Über andere Softwarelieferanten Vertriebsvolumen erreichen. Ein namhaftes Beispiel dafür ist Google, welches den Nutzern ein Softwarepacket anbietet, das auch Adobe Reader, Real Player und Skype beinhaltet sowie die eigene Software. Im Gegenzug dazu bieten diese Firmen ein Download von Google’s Toolbar an, wenn ihr Produkt heruntergeladen wird. Der Verkauf ihrer Software durch Einzelhandelsverkaufsstellen, in einer Haupteinkaufsstraße oder online. Die beliebte Einzelhandelskette PC Welt bietet hunderte von Typen und Marken von unterschiedlicher Software auf ihrer Webseite an. Diese Methode erweist sich als guter Weg um auf dem Verbrauchermarkt zu verkaufen. Der Verkauf von Software zum Download auf der eigenen Webesite - Viele private Softwarefirmen nutzen diese Methode, da dies geringe Gemeinkosten verursacht. Verkauf von kleinen Softwareserien an größere Software Unternehmen – dies wird meist von kleineren Softwarefirmen durchgeführt. Via Groβhändler, Zwischenhhändler (distributors), welche die Software Produkte kaufen und weiterverkaufen Durch Vertriebspartner, Handelsvertreter (Value Added Resellers=VARs), welche die Software für den Softwerehersteller verkaufen und andere Dienstleistungen anbieten Die Mehrheit der Softwareherausgeber im Vereinigten Königreich vertreibt ihre Produkte an kleine- und mittelständische Unternehmen (KMUs) und an Endverbraucher durch unabhängige, nichtexklusive Groβhändler, Zwischenhändler und Vertriebspartner, Handelsvertreter. Meistens verfügen diese Softwareherausgeber über ein eigenes Team von Entwicklern und ein separates Team an Verkaufspersonal. Das Verkaufsteam ist verantwortlich für die Bearbeitung und Bestellung neuer Angebote. Die Auswahl des richtigen Weges auf den Markt wird von einer Mehrzahl verschiedener Faktoren abhängen: • • • • • 37 ob der Markenname schon auf dem Markt etabliert ist der Gröβe der Verkaufsmittel der Gröβe des vorhandenen Etats wie gut die Zielkundschaft der Firma bekannt ist (sowie die Anzahl der potentiellen Kunden) der Fachcharakter des Produktes • ob der Vertiebspartner den Verkaufswert steigern kann zum Beispiel durch Installation, Training, Dienstleistungen etc. Die folgende Tabelle ist eine Zusammenfassung der bevorzugten Vertriebsschienen, wobei es sich hier um Trends handelt, d. h. nicht alle Firmen werde diese Wege gehen bzw. sie werden anderen Vetriebswegen folgen. Die Gröβe des Symbols zeigt die geschätzte relative Bedeutung des Vertriebsweges: Tabelle 11: Vertriebswege Faktor Direktverkauf Groβhändler Vertriebspartner Marke bereits etabliert Signifikante Verkaufsmittel Signifikanter Marketingtetat Zielkundschaft bekannt Spezialisiertes Produkt Eignung für Training und andere Wertsteigerung Für neue Marktteilnehmer, zum Beispiel aus Deutschland, hängt die geeignetste Route vom spezifischen Softwareprodukt ab. Es gibt zwei entscheidende Aspekte zum Markteintritt: 1. Es wird notwendig sein ein grundsätzliches Marktbewusstsein für das Produkt zu schaffen durch verschiedene Aktivitäten wie Pressemitteilungen und redaktionelle Beiträge in den wichtigsten Fachzeitschriften, sowie die Teilnahme an wichtigen Veranstaltungen und die Nutzung von sozialen Medien wie Linked In. 2. Der Vertrieb des Produktes hängt von der Art der Software ab. Abhängig von Faktoren, wie dem Wert des Produktes, der Anzahl und der Kenntnis der Zielkundschaft und der Gröβe des Marketingetats, werden in der Regel sowohl Elemente des direkten Verkaufs als auch der Weg über Groβhändler oder Vertriebspartner (VARs) genutzt. Während gröβeren Firmen ein beträchtlicher Marketingetat zur Verfügung steht um für ihre Produkte zu werben, so neigen sie auch dazu ein Netzwerk von Partnern zu haben, die eine Kombination von Groβhändler und Vertriebspartnern (VARs) sein können (abhängig von der Komplexität des Produktes). Beispiele hierfür sind: 38 • • • • • Oracle – hat etwa 1500 Partner im VK, die registriert sind, ein breites Spektrum von Oracles Dienstleistungen und Hardware zu verkaufen, von Anwendungen bis BI und von Hardware bis zu Speichergeräten. Oracle vertreibt durch zwei Partner, Arrow und Awnet. Microsoft – hat Silber – und Goldpartner SAP – hat 313 Partner im VK AutoCAD – hat 70 Vertriebspartner im VK: Bronze, Silber, Gold und Platin Sage – nutzt ein breites Spektrum an Geschäftspartnern Eine Liste von Groβhändler im VK und Anbieter von Lösungspaketen ist im Anhang 2 zu finden. 9.3 IT Marktstruktur Das VK ist ein globaler Markt Mit Englisch als universeller Sprache in der IT Industrie, ist das Vereinigte Königreich ein globaler Markt in dem nahezu alle führenden Softwarefirmen eine aktive Rolle spielen. Dies beinhaltet selbstverständlich die groβen Firmen aus den USA. Die folgende Tabelle zeigt die dominierenden Softwarevertreiber im globalen Umfang und das Bild im Vereinigten Königreich würde ähnlich aussehen. Tabelle 12: Softwarevertreiber weltweit (Quellle: IDC Worldwide Semiannual Software Tracker, April 2013) Wie schon zuvor in diesem Bericht diskutiert, haben alle genannten Firmen etablierte Positionen im Vereinigten Königreich und nutzen eine Kombination von Wegen auf den Markt zu kommen, einschlieβich Direktverkäufe und Groβhändler und/oder Vertriebspartner (VARs). Inländische Lieferanten Neben den globalen Softwarelieferanten tragen britische Unternehmen sehr aktiv zu einem regen IT Markt innerhalb des VKs bei. PwC hat vor kurzem einen Bericht veröffentlicht („Global 100 Software 39 Leaders, May 2013”), demzufolge der Markt im VK stark abgeschnitten hat, mit 20 Firmen, die in den EMEA Top 100 vorgestellt wurden. Diese sind im Folgenden mit Umzatzzahlen aufgeführt: Tabelle 13: EMEA Ranking Die Hauptakteure nach Softwaretyp im VK: Im Folgenden werden Details der führenden Akteure in einer Anzahl von Softwareanwendungen aufgeführt. Es handelt sich hierbei nicht um eine vollständige Liste: CRM Global, sind die „vier Groβen“ des CRM Softwaremarktes Oracle, Salesforce.com, SAP und Microsoft; alle sind von Bedeutung im Vereinigten Königreich. Weitere Versorger des VK Marktes beinhalten NetSuite, SuperOffice CRM (SuperOffice Software), OpenCRM (OpenCRM), Gold-Vision (Esteiro). CAD Führend ist wahrscheinlich AutoCAD (Autodesk), welche einen Marktanteil von mehr als 50% unter Architekten haben. Andere umfassen TurboCAD (Avanquest Software), MicroCAD (Bentley), ArchiCAD (Graphisoft) und Vectorworks (Nemetschek). 40 Finanzwesen Sage ist das führende Buchhaltungssoftwarepaket, und behauptet einen (sehr unwahrscheinlichen) 90% Anteil zu beanspruchen. Andere – welche sich oft auf persönliche Finanzen und/oder kleine Betriebe konzentrieren - umfassen QuickBooks (Intuit), AceMoney (MechCAD), MS Money (Microsoft) und VT Accounts (VT Software), während FreeAgent (FreeAgent) und KashFlow (KashFlow) beides Onlineprodukte sind. Computer-Aided Facility Management (CAFM) Einer der Hauptakteure ist CAFM Explorer (FMx Ltd), während andere Tabs FM, Manhattan CAFM, Qube Global und Concept (FSI) umfassen. Sicherheits- und Antivirus Software Führende Zulieferer umfassen Norton (Symantec), McAfee, AVG and Bitdefender. Projekt Management Microsoft Project ist eines der beliebtesten Projekt-Management-Pakete im mittleren Sortiment, während zum Beispiel Primavera (Oracle) beliebt im oberen Sortiment ist. Andere umfassen Matchware MindView, Project Kickstart, RationalPlan Multi Project und Basecamp. 9.4 Schlussfolgerungen für den Cloud Markt Cloud Services im Vereinigten Königreich bewegen sich von dem Gebiet der Neuheit, Konzeptbestätigung und einer abgegrenzten Plattform in den ‚Mainstream’ Bereich, von der Allgemeinheit akzeptiert und angenommen. Der Hype lässt nach und doch ist der Ausdruck "Cloud" in den Köpfen Vieler noch unklar und die wirtschaftlichen, rechtlichen und regulativen Rahmenbedingungen sind immer noch unausgegoren. Aber diese Faktoren können nicht die reinen ökonomischen und organisatorischen Vorteile hinsichtlich Flexibilität beiseite schieben, die sich zeigen wenn Organisationen die Cloud einsetzen um Herausforderungen wie die Zeit bis zur Markteinführung, Skalierbarkeit, Wettbewerbsvorteil und Marktanpassung zu meistern. Die Argumente für Cloud, entweder als primäre Basis für die Bereitstellung von IT oder ergänzend in einer weiter gefassten ITStrategie, sind in zunehmendem Maße überzeugend; dies zeigt sich an den Anwendungsquoten im Vereinigten Königreich, dem berichteten hohen Zufriedenheitsgrad und den Wachstumsprognosen. Im Kern geht es beim Konzept der Cloud um organisatorische Transformation durch bewegliche Lieferung auf Nachfrage von IT-Lösungen und nicht so sehr um die Technologie an sich. Aufgrund dessen wird man im Laufe des Jahres im Vereinigten Königreich signifikante Fortschritte in weiten Bereichen erkennen können, die bis heute die Annahme der Cloud beeinflusst haben; nicht zuletzt in der Praxisnähe und Einfachheit der Geschäftsvereinbarungen, auf denen Preise und Lizenzen basieren. Das Herausbilden von mehr Dienstleistungen im Vereinigten Königreich bewirkt, dass Vertriebspartner Lösungen implementieren und steuern, konsistente Erfolgspraktiken und klare rechtliche und regulative Prinzipien. 41 Die Herausforderung für die Menschen, deren Aufgabe es ist IT-Strategien zu entwickeln und zu implementieren, besteht nicht darin, Cloud als effektives Entwicklungsmodel einzubeziehen, sondern eher wo, wann und wie sie Cloud umsetzen können. Es ist eine neue Ära entstanden im VK in der IT-Distribution von Einsatzmodellen welche auf Cloud basieren. Es ist wichtig den Schwerpunkt auf IT-Strategien setzen, die auf die Wirtschaftlichkeit und die Flexibilität der neuen Einsatzmodelle bauen, um die für die Automatisierung von Arbeitsabläufen notwendige Effizienz und Integration zu erreichen. Das neue Paradigma ist, aufgeschlossen zu sein gegenüber dem Medium der Onlineverwaltung unterschiedlicher Gemeinschaften und gleichzeitig Einfluss und Kontrolle beizuhalten durch effektive und ganzheitliche Verwaltungslösungen. Was wir gegenwärtig Cloud nennen wird bestehen bleiben, doch deren Einfluss auf Innovation fängt gerade erst an sich abzuzeichnen! 10 Technische und logistische Anforderungen und Verfahrensweisen 10.1 Außenhandelsrecht Eine Importlizenz wird für die meisten industriellen Güter nicht benötigt, um Waren in das Vereinigte Königreich oder die EU zu importieren. Das Vereinigte Königreich ist Teil des EU-Binnenmarktes und die europäische Kommission hat die alleinige Verantwortung für die EU Handelspolitik. Mit eingeschränkten Erwartungen zum Beispiel in Bezug auf Sicherheit oder auf den Gesundheitssektor) ist es dem Vereinigten Königreich unmöglich nationale Einfuhrkontrollen durchzuführen. Die Einfuhrkontrollen unterliegen den Auflagen des VK Nationale Rechtsvorschriften für Import, Export und den Zollbehörden (Handelsschutz) Abkommens von 1939 BIS. Es kontrolliert die Nutzung innerhalb der Regierung. Alle nationalen Einfuhrkontrollen unterliegen den öffentlichen Einfuhrgenehmigungen (OGIL). Einfuhrgenehmigungskontrollen unterliegen den Rechtsvorschriften des Innenministeriums. Aufgrund ihrer Auswirkungen auf den EU-Binnenmarkt, wirken sie sich auch auf die Importkontrollen und alle EU Mitgliedsstaaten aus und erfordern keine zusätzliche Implementierung von Genehmigungen. Sie werden auferlegt, wenn die EU einen Implementierungsmaßstab benötigt, der innerhalb der EU oder international (z.B. eine UN Sicherheitsrat Resolution) gültig sein soll, oder um eine EU Handelspolitikentscheidung hervorzurufen. Es gibt drei Arten der Kontrolle: • • • Einfuhrverbote, in denen kein Import erlaubt ist Quoten bei dem das Volumen der Waren beschränkt ist Marktüberwachung bei dem die importierten Waren überwacht werden Nähere Informationen finden Sie unter: http://www.legislation.gov.uk/import-controls Bei Softwareverkäufen in andere Länder oder aus anderen Ländern sind neben umsatzsteuerlichen Fragestellungen auch Vorschriften des Zoll- und Außenwirtschaftsrechts sowie der Statistik zu beachten. 42 Der Export von Software muss in einzelnen Fällen vorher genehmigt werden. Dies ist immer dann der Fall, wenn die Software von der Ausfuhrliste erfasst ist. Jede Art der Übermittlung von Software (auf Datenträger oder elektronisch) unterliegt denselben Überwachungsvorschriften (Artikel 2 Abs. b EG Dual-use-Verordnung). Neben den normalen Exportkontrollvorschriften sind Embargos zu beachten. Die Rechtsgrundlagen und die Ausfuhrliste in der jeweils aktuellen Fassung können im Internet beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unter http://www.bafa.de abgerufen werden. Tabelle 14: Übersicht der Verfahrensweise je nach Vertriebsweg Vertriebsweg Standardsoftware Individualsoftware Software auf Datenträger, in andere oder aus anderen EUMitgliedsstaaten 1. Intrastatmeldung 2. Innergemeinschaftliche Lieferung 3. Keine Meldung Zahlungsverkehr 1. Keine Intrastatmeldung 2. Sonstige Leistung 3. Meldung Zahlungsverkehr Software auf Datenträger, in oder aus Drittländern (nicht EU, nicht Deutschland) 1. Zollanmeldung 2. Steuerfreie Ausfuhrlieferung 3. Keine Meldung Zahlungsverkehr 1. Zollanmeldung 2. Sonstige Leistung 3. Meldung Zahlungsverkehr Elektronische Übertragung, in andere oder aus anderen EUMitgliedsstaaten 1. Keine Intrastatmeldung 2. Sonstige Leistung 3. Meldung Zahlungsverkehr 1. Keine Intrastatmeldung 2. Sonstige Leistung 3. Meldung Zahlungsverkehr Elektronische Übertragung, in oder aus Drittländern (nicht EU, nicht Deutschland) 1. Keine Zollanmeldung 2. Sonstige Leistung 3. Meldung Zahlungsverkehr 1. Keine Zollanmeldung 2. Sonstige Leistung 3. Meldung Zahlungsverkehr Hilfreiche Informationen sind unter folgenden Internetseiten zu finden: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Frankfurter Straße 29-31 65726 Eschborn Tel.: (06196) 9080 Fax.: (06196) 908800 www.ausfuhrkontrolle.info Germany Trade and Invest - Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing (GTAI) Villemombler Straße 76 53123 Bonn Tel.: +49 (0)228-24993-0 www.gtai.de/web_de/startseite 43 10.2 Rechtsvorschriften für die Computer Service Industrie Die Computer Service Industrie ist nicht Bestandteil irgendwelcher Gesetze, aber muss Bestimmungen beachten, die in einer allgemeinen Liste der Gesetze verzeichnet sind (http://www.legislation.gov.uk/ukpga): • • • • • Datenschutzgesetz von 1998- dieses besteht aus acht Grundprinzipien, die die Art und Weise der Unternehmen verwaltet und ihre persönlichen Daten. Mindestlohngesetz von 1998 – ein Gesetz welches den Mindestlohn pro Stunde für alle Arbeiter in den UK festlegt. Arbeitsschutzgesetz von 1999 - regelt die einzelnen Arbeitsbereiche in der Wirtschaft, zeitweilige Beurlaubungen, Disziplinarverfahren und andere Aspekte den Arbeitnehmer betreffend. Computer Missbrauch Gesetz von 1990 Copyright Design und Patentgesetz von 1988 10.3 Richtlinie über Dienstleistungen im Binnenmarkt Ziel der Dienstleistungsrichtlinie ist es, die rechtlichen und administrativen Hindernisse für den Handel im Dienstleistungssektor zu beseitigen, damit das ungenutzte Wachstumspotenzial der Dienstleistungsmärkte in Europa freigesetzt wird. Die Richtlinie sorgt für mehr Transparenz für KMU und Verbraucher im Binnenmarkt, wenn sie Dienstleistungen erbringen oder in Anspruch nehmen. Mit Hilfe dieser Richtlinie wurde u. a. folgendes erleichtert: • • die Niederlassung von Unternehmen, wenn zum Beispiel eine natürliche oder juristische Person eine dauerhafte Niederlassung in einem Mitgliedstaat errichten will, und die grenzüberschreitende Erbringung von Dienstleistungen, wenn zum Beispiel ein Unternehmen Dienstleistungen in einem anderen Mitgliedstaat anbieten will ohne dort eine Niederlassung zu errichten. Desweiteren müssen die Mitgliedstaaten „einheitliche Ansprechpartner“ einrichten über die Dienstleistungserbringer alle notwendigen Informationen erhalten und alle Verwaltungsformalitäten erledigen können, ohne sich an eine Vielzahl verschiedener Verwaltungsstellen und Behörden wenden zu müssen. Weiter Informationen dazu erhalten sie unter: http://ec.Europa.eu/internal_market/services/services-dir/guides_de.htm 44 10.4 EU-Dienstleistungsrichtlinie "Provision of Service Regulations 2009“ Die Umsetzung der europäischen Dienstleistungsrichtlinie im Königsreich Vereinigten haben zahlreiche Vereinfachungen für deutsche Dienstleister gebracht. Aber auch einige neue Pflichten, insbesondere bei der Information von Kunden, sind für sie hinzugekommen, wenn sie im Vereinigten Königreich Dienstleistungen erbringen. Die Regulationen vereinfachen die Verwaltungsverfahren im Vereinigten Königreich für deutsche Dienstleistungsunternehmen, die in Großbritannien und Nordirland tätig sind und dem Anwendungsbereich der Richtlinien unterliegen. Wer als deutscher Unternehmer eine Dienstleistung im Sinne der Richtlinie im Vereinigten Königreich ausführen möchte, ohne dafür dort eine Niederlassung zu gründen, hat es seit 2009 einfacher. Denn gemäß Nr. 23 ff. der Regulationen sind diesbezügliche Beschränkungen nur noch zulässig, wenn sie nicht diskriminierend und erforderlich sind. Auch ist bei ihrer Anwendung der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu wahren. Weiter Informationen dazu erhalten sie unter: http://www.legislation.gov.uk/ukdsi 10.5 Bestimmung für Cloud Computing Regulationen um den Datenschutz- und Sicherheit richten sich an das Potential das Cloud Computing hat. Wenn ein europäisches Land einen Cloud Service Vertrag abschließt, auch wenn der Cloudanbieter die Computerdaten verwaltet, liegt die Verantwortung bei der Auftragsfirma und wie der Anbieter die Daten sichert. Entscheidend ist, die Nutzung der Daten in der Cloud richtig einzuschätzen. Aus vieler Sicht ist das Cloud Computing schon geregelt zumindest was den Umgang mit Daten angeht. Das europäische Datenschutzgesetz unterliegt strengen Kontrollen im Umgang mit persönlichen Daten und seinem Transfer außerhalb der europäischen Wirtschaftszone (EEA). Als Resultat von Unklarheiten, darüber wie und wo der Cloud Anbieter die Daten lagert/speichert, und was bei Schäden passiert, besteht ein Potential zur Gesetzesübertretung für die Kunden. Deshalb steht die Regelung der Nutzung von Cloud Computing immer im Zusammenhang mit Datenschutz und Sicherheit. Wie und wo die Daten erfasst werden ist sehr entscheidend. Das europäische Gesetz fordert „angemessene technische und organisatorische Maßstäbe“ gegen unautorisierte und ungesetzliche Nutzung von persönlichen Daten (ob Informationen auf persönliche Daten von Personen zurückgeführt werden können) und gegen versehentlichen Verlust bzw. Zerstörung von Daten. Als Resultat sollten Datenkontrolleure (Kunden) eine schriftliche Einverständniserklärung mit dem Cloud Anbieter vereinbaren, indem festgelegt ist, das der Anbieter nur persönliche Daten verarbeiten darf, in Abstimmung mit den Anweisungen des Kunden, und dass dementsprechend auch die notwendigen technischen sowie organisatorischen Maßstäbe gegeben sind. Im Gegensatz dazu gehen Cloud Anbieter dazu über standardmäßig solche Bedingungen speziell von der Haftung auszuschließen, wenn es um die Sicherheit geht. Einer der Vorteile des Cloud Computing ist, dass die Daten getrennt werden; Daten werden irgendwo anders abgelegt – typischerweise eine günstige Zuständigkeitsklausel. Die Technologie bedeutet, dass man sehr schnell auf Daten zugreifen kann und dem Nutzer ist nicht klar von woher die Daten kommen. Persönliche Daten können nur übermittelt werden, (in mancher Hinsicht) in einem Land oder Territorium der europäischen Kommission (EC) welches in der Liste verzeichnet ist, das adäquaten Schutz für persönliche Daten zur Verfügung stellt. Das UK Datenschutzgesetz von 1998 erlaubt Unternehmen den Transfer von Daten in ein nicht EFA Land, wenn es eigene angemessene 45 Datenschutzbedingungen vorweisen kann oder verbindliche Vorschriften hat, die durch den Datenschutzbeauftragten des Landes anerkannt sind. Die anstehende Revision der europäischen Datenschutzgesetze, die sehr wahrscheinlich verbindlich werden, bewirken Maßnahmen, die sicherstellen, das Europa ein weitaus attraktiverer Markt für globale Anbieter, als auch die Konsumenten (Unternehmen wie Privatpersonen) von Cloud Services werden. 10.6 IT-Sicherheitszertifizierung Zu den vielseitigen Dienstleistungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gehört die Zertifizierung von IT-Produkten, IT-Systemen und von Schutzprofilen. Schutzprofile beschreiben, mit produktklassenspezifischen Sicherheitsanforderungen für IT-Produkte, die für einen Dienstleistungsbereich typischen Sicherheitsanforderungen an ein IT-System. Durch die Evaluierung und Zertifizierung auf der Grundlage der international anerkannten Sicherheitskriterien ITSEC oder CC wird festgestellt, ob diese Produkte tatsächlich über angemessene Sicherheitseigenschaften verfügen. In vielen Anwendungsbereichen wird daher die Evaluierung der genutzten IT-Produkte gefordert. Zur Spezifikation der Sicherheitsanforderungen für diese IT-Produkte wird gegenwärtig ein Schutzprofil entwickelt, das die Regelungen des Signaturgesetzes und damit auch der EU-Richtlinie 1999/93/EC umsetzt. Evaluierung und Zertifizierung können wahlweise auf der Grundlage der "Kriterien für die Bewertung der Sicherheit von Systemen der Informationstechnik" (ITSEC) als europäisch anerkanntem Kriterienwerk oder den "Gemeinsamen Kriterien für die Prüfung und Bewertung der Sicherheit von Informationstechnik/Common Criteria for Information Technology Security Evaluation" (CC) erfolgen. Die CC sind eine Weiterentwicklung und Harmonisierung der europäischen ITSEC, des Orange Books (TCSEC), der Federal Criteria (FC) der USA sowie der kanadischen Kriterien (CTCPEC). Sie wurden im Dezember 1999 durch die internationale Standardisierungsorganisation (ISO) als internationale Norm ISO/IEC 15408 veröffentlicht und kontinuierlich weiterentwickelt. Die CC sind damit das aktuelle Kriterienwerk und werden vom BSI als Evaluierungsgrundlage empfohlen. ITSEC und CC können auf der Internetseite des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (https://www.bsi.bund.de) heruntergeladen werden. 10.7 European Cloud Partnership Die Kommission richtet eine europäische Cloud-Partnerschaft (ECP) ein, die als Dachorganisation für vergleichbare Initiativen in den Mitgliedstaaten dienen soll. Dazu gehören G-Cloud im Vereinigten Königreich, Andromede in Frankreich und Trusted Cloud in Deutschland. In der ECP werden die Sachverständigen der Branche und die Nutzer des öffentlichen Sektors zusammenfinden, um in offener und völlig transparenter Weise gemeinsame Anforderungen für die Auftragsvergabe im Bereich des Cloud-Computing aufzustellen. Ziel der ECP ist es, über Vergabeanforderungen, die von den beteiligten Mitgliedstaaten und Behörden überall in der EU verwendet werden, zu erreichen, dass sich das kommerzielle Angebot in Europa an die europäischen Bedürfnisse anpasst. Außerdem wird die ECP wesentlich dazu beitragen, eine Fragmentierung zu verhindern und eine öffentliche Cloud-Nutzung herbeizuführen, die interoperabel, sicher und umweltverträglicher ist und in vollem Einklang mit den europäischen Vorschriften steht, zum Beispiel in Bezug auf den Datenschutz und die Sicherheit. Weitere Informationen dazu siehe https://ec.Europa.eu/digital-agenda/en/€pean-cloud-partnership 46 11 Branchenrelevante Organisationen und Veranstaltungen im VK BRANCHENRELEVANTE ORGANISATIONEN Tabelle 15: Branchenrelevante Organisationen im VK ORGANISATION Association for Information Technology in Teacher Education (ITTE) BCS British APCO (BAPCO) British Interactive Media Association (BIMA) BSA CAMTA 47 BECHREIBUNG ITTE ist eine Vereinigung von Lehrern und Pädagogen, mit Interesse an der Verbesserung des Lernens, durch Anwendung von digitaler Technologie beim Lehren und durch effektives Unterrichten von IKT. Das Chartered Institute for IT setzt sich zu Gunsten aller weltweit für den IT-Beruf ein sowie für die Interessen derjenigen, die diesen Beruf ausführen. British APCO (BAPCO) ist ein unabhängiger benutzergeführter Verein Professioneller, der gegründet wurde um Anwendung und Entwicklung von Kommunikations- und Informationsmanagement für öffentliche Sicherheit Profis zu beeinflussen und zu fördern. BIMA vertritt verschiedene Interessen der britischen Digitalindustrie. Die Britische Software Allianz ist ein gemeinnütziger Fachverband, der geschaffen wurde, um die Ziele der Softwareindustrie und ihrer Hardwarepartner voranzutreiben. Die M Technology Association - UK & Ireland, ist eine gemeinnützige Bildungsorganisation. WEBSEITE http://www.itte.org.uk http://www.bcs.org http://www.bapco.org.uk/ http://www.bima.co.uk http://ww2.bsa.org http://www.camta.net/ Intellect IThound.com MMA Mobile Data Association (MDA) National Computing Centre (NCC) The Institute for the Management of Information Systems (IMIS) The Internet Services Providers’ Association (ISPA) UK IT Association (UKITA) Business Application Software Developers Association (BASDA) 48 GBs größter und vielfältigster Technologiemessen Verband Eine Business-TechnologieForschung Bibliothek zur Bereitstellung von Informationen für Technologie und BusinessProfis. Mobile Marketing Association, ein Handelsverband, der bestrebt ist in GB das Wachstum des Mobile Marketing und den zugehörigen Technologien zu stimulieren. MDA ist ein gemeinnütziger Industrieverband der alle mobilen Daten-Centric Unternehmen vertritt und fördert. Eine unabhängige Mitgliederorganisation für IT-Professionelle und der größte und vielseitigste Unternehmensverband im britischen IT-Sektor. Der führende unabhängige Berufsverband für Anwender und Entwickler der heutigen Informationstechnologien GB’s Handelsverband für die Anbieter von Internet Diensten. Eine privatwirtschaftliche Organisation, verantwortlich für die Entwicklung einer glaubwürdigen und erfolgreichen IT-Industrie in GB. Fachverband bietet Lobbying für Softwareentwickler http://www.intellectuk.org/ http://www.ithound.com http://www.mmaglobal.com http://www.themda.org/ http://www.ncc.co.uk http://www.imis.org.uk/ http://www.ispa.org.uk/ http://www.ukita.co.uk www.basda.org VERANSTALTUNGEN Bett 2013 - www.bettshow.com Datum: Mittwoch 30. Januar bis Samstag 2. Februar 2013 Veranstaltungsort: ExCeL London Bett ist eine globale Gemeinschaft, wo der Einzelne sich über Technologien/Erkenntinisse zur Verbesserung lebenslangen Lernens informieren kann. Bett umfasst innovative Lösungen, die dazu inspirieren, die Art und Weise wie Menschen lernen, zu gestalten und zu verbessern, vom im Klassenzimmer bis zum Sitzungssaal. Learning Technologies 2013 - www.learningtechnologies.co.uk Datum: 29. – 30. Januar 2013 Veranstaltungsort: Olympia, London The Learning Technologies Messe, jetzt in ihrem 14. Jahr, ist Europas führendes Schaufenster für organisatorisches Lernen und für Technologie, die angewendet wird zur Unterstützung des Lernens am Arbeitsplatz. Und die Bedeutung, Gewichtigkeit und Anzahl der Besucher dieser Messe wachsen von Jahr zu Jahr. Travel Technology Europe 2013 - www.traveltechnologyshow.com Datum: 5. – 6. Februar 2013 Veranstaltungsort: Earls Court, London Europas führende Reise Technologie Veranstaltung, die von 7. bis 8. Februar 2012 im Earls Court in London stattfand, zog 4389 Teilnehmer an, darunter hochrangige Entscheidungsträger der wichtigsten OTAs, TOs, Fluggesellschaften und Hoteliers. Besucher kamen um die neusten Technologien zu entdecken, von den Experten bei der konkurrenzlosen Konferenz zu lernen und um die neuesten Trends der Branche zu erkunden, mit dem Ziel die Leistung ihres Unternehmens zu verbessern. Technology for Marketing & Advertising - www.t-f-m.co.uk Datum: 26. – 27. Februar 2013 Veranstaltungsort: Earls Court, London Erstellen einer Marketingstrategie, um sicherzustellen, dass man sich von der Masse abhebt, wird immer komplexer, da die eigentliche Definition von "Innovativem Marketing" laufend neu definiert wird. Technologie für Marketing & Advertising, GB’s größtes Marketing und Werbung-Event, inspiriert seine 49 Besucher und deren Strategien, von der Vision bis zur Kampagnen-Durchführung. Mit kostenlosen hochwertigen Strategieseminaren, einem führenden ‘Big-Brand Keynote’ Programm und über 250 innovativen Lieferanten ist TFM & A das Event, das man besuchen sollte, um die neuesten Medienentwicklungen vorherzusehen. Education Innovation Conference & Exhibition Datum: Freitag 8. bis Samstag 9. März 2013 Veranstaltungsort: Manchester Central Bei dieser Veranstaltung dreht sich alles darum Technologie nutzbar zu machen zur Verbesserung des Lernens für alle. Alle, die Rang und Namen haben in der Welt der Technik und Bildung, kommen zusammen, um pädagogischen Fachkräften von der Grundschule bis zur Erwachsenenbildung Beratung, Anleitung und Ideen anzubieten. Online Marketing Show - www.onlinemarketingshow.co.uk Datum: 26. – 27. Juni 2013 Veranstaltungsort: Olympia, London Als einzige Veranstaltung in Partnerschaft mit New Media Age, ist die Online Marketing Show der Anziehungspunkt für Tausende von Digitalexperten, die bestrebt sind auf dem aktuellsten Stand zu sein und daran interessiert sind, sich mit den neuesten Trends und Technologien auf dem Laufenden halten. Cloud World Forum - www.cloudwf.com Datum: 26. – 27. Juni 2013 Veranstaltungsort: Olympia, National Hall London Die führenden Treffpunkt für Cloud Technologie Experten in Europa. Das Cloud World Forum bringt die Spitzen Cloud Computing Anbieter mit Endverbrauchern und Innovatoren aus alle Welt und allen Branchen zusammen. Highlights sind unter anderem: - 5.000 Teilnehmer - 200 + Lautsprecher - 150 + Aussteller - Neuer Partner Zone Demo Areas - 4th Annual Cloud-World Series Awards 50 Internet World - www.internetworld.co.uk Datum: 29th - 1st May 2014 Veranstaltungsort: Earls Court, London Die größte Veranstaltung für online und digitale Geschäfte in Großbritannien wird im Jahr 2014 wieder stattfinden, um die neusten Trends für Fachinteressierte vorzustellen, die ihre digitale und online Strategie entwickeln möchten. The Big Data Show - www.internetworld.co.uk/page.cfm/link=321 Datum: 29th - 1st May 2014 Veranstaltungsort: Earls Court, London Die Big Data Ausstellung und Konferenz ist ein neues Event und wird zusammen mit Internet World stattfinden. Die Big Data Show ist eine Ausstellung für Fachkräfte, die verantwortlich sind für Big Data Strategien, Analytik und Technologie. Info Security Europe - www.infosec.co.uk Datum: 29th - 1st May 2014 Veranstaltungsort: Earls Court, London Europas größtes Treffen der Sicherheitsindustrie. Mit über 350 Ausstellern, einer Vielzahl von neuen Produkten und Dienstleistungen, einem einzigartigem kostenlosen Bildungsprogramm und rund 12.500 Besuchern aus allen Segmenten der Branche. 51 Anhang 1 A.1 Regionale Unterschiede Wie zuvor beschrieben, besteht das Vereinigte Königreich aus vier Ländern – England, Schottland, Wales und Nordirland. Obwohl sowohl Wales (walisisch) als auch Schottland (gälisch) ihre eigene Sprache haben, so wird diese jedoch nur von einer Minderheit der Bevölkerung gesprochen – etwa 100000 in Schottland und 500000 in Wales – Englisch ist Landessprache im Vereinigten Königsreich. Dies gilt vor allem für die Geschäftswelt. Abgesehen von der Tatsache, dass einige Teile des Landes, insbesondere Wales (im Norden und Westen des Landes) und Schottland (im Norden des Landes) aufgrund ihrer geografischen Lage schwierig zu bedienen sind, gibt es keine regionalen Unterschiede im Vereinigten Königreich. Ein Schlüsselfaktor ist die Bedeutung des Südostens von England und insbesondere die dominierende kommerzielle Rolle Londons. Es hat eine Bevölkerungszahl von 8 Mio und die gesamte Bevölkerung in der M25 Route (ca. 60 km vom Zentrum von London) liegt bei mindestens 10 Mio. Zusätzlich zu seiner Gröβe ist London eines der Weltfinanzzentren und viele Organisationen haben ihren Hauptsitz in London. Dies gilt insbesondere für die Dienstleistngsindustrie. Die nächstgröβte Stadt im Vereinigten Königreich (Birmingham) hat 1 MIO Einwohner. Darüberhinaus gibt es eine Anzahl bedeutender regionaler Handelsszentren. Diese umfassen Birmingham, Bristol, Leeds, Liverpool und Manchester in England; Cardiff in Wales; Belfast in Nordirland; Glasgow and Edinburg in Schottland. 52 Anhang 2 A.2 Vertriebspartner und Anbieter von Lösungskonzepten im VK Firmenname Hauptanbieter Hauptsitz der Firma Technologie Art des Anbieters Webseite 101 Data Solutions Ltd Dot Hill, EMC, NetApp, Veeam, VMware Bath Datenmanagement, Speicher, Netzwerke Vertriebspartner www.101datasolutions.co.uk 2e2 Jersey McAfee Sicherheit Vertriebspartner 2e2 UK Ltd Cisco, EMC, HP Jersey and Tromode Berkshire Vertriebspartner 4Secure Solutions 5I Accenture McAfee Northampton Netzwerke, Speichergeräe, Virtualisation Sicherheit http://www.2e2.je/index.ph p?page=2 www.2e2.com Vertriebspartner http://www.4-secure.com/ Cisco Citrix Reading London Netzwerke Virtualisation www.5i.co.uk www.accenture.com AccessData McAfee London Sicherheit ACR IT Solutions Ltd ACS VMware Manchester Virtualisation Dell Doncaster Speicher Vertriebspartner Systemintegrator Systemintegrator Systemintegrator Vertriebspartner Adept4 Ltd McAfee Sicherheit Vertriebspartner ADM Computing Microsoft, VMware Cisco Bracknell, Daresbury, Leeds and Northampton Kent http://www.theacsgroup.co. uk http://www.adept4.co.uk/ Virtualisation Vertriebspartner www.ADM-Computing.co.uk Berkshire Netzwerke Vertriebspartner www.adp.com London Netzweke, Sicherheit, Speicher Speicher Systemintegrator www.accldn.co.uk Beratung www.aegisit.co.uk Sicherheit Vertriebspartner http://www.alchtech.co.uk/ Speicher Beratung www.alemba.co.uk Datenmanagement Netzwerke, Speicher Datenmanagement Speicher Vertriebspartner www.amadeus.co.uk Vertriebspartner www.ampito.com Vertriebspartner www.amtecgroup.com Vertriebspartner www.anix.com ADP Dealer Services International Advance Computer Centre Ltd Aegis IT Ltd Angliederung(en) Cisco, Citrix, EMC, HP, Sun, VMware EMC Newcastle upon Tyne Carlisle and Glasgow Surrey Alchemist Technologies Ltd Alemba Software Services Amadeus Software Ltd Ampito Group Sophos Brocade, EMC Whitney (Oxford) Surrey Amtec Computer Corp ANIX Computers IBM, Oracle Bournemouth IBM Bristol 53 EMC SAS Institute Spezialisierung http://accessdata.com/ www.ACR-ITS.com Anixter Cisco, Dell, EMC, HP, IBM, NetApp, Sun ANS Group plc Cisco, VMware Apex Computers Internation Ltd APH Computers Ltd Applied CAE Ltd Applied System Knowledge Ltd Applied Technologies Ltd Ardenta Ltd Cisco, HP, IBM, Microsoft SAP Gloucestershire IBM SAS Institute Dell, HP, IBM Nottingham Henley-onThames Slough Datenmanagement Speicher Datenmanagement Speicher EMC Middlesex Sicherheit Arrow ECS Ltd EMC Harrogate Avante Digital Ltd Avenade Sophos Glasgow and London London Datenmanagement, Speicher Sicherheit Avnet Avaya, EMC, IBM, Juniper, Red Hat, Symantec AVR Ltd Azzurri Symantec Avaya B2net EMC, NetApp, Symantec Ballintrae Ltd EMC Basic Business Systems Ltd Block Solutions Blue Chip Data Systems Ltd Blue Sky Hosting Ltd Citrix Rugby, Tyne and Ware, Uxbridge, Birmingham, Gloucester, Bredbury, Burgess Hill, Edinburgh, Gateshead Dorest, Coventry Manchester Manchester Netzwerke Groβhändler www.anixter.co.uk Netzwerke, Virtualisation Speicher Systemintegrator Systemintegrator Groβhändler www.ansgroup.co.uk Vertriebspartner Systemintegrator Systemintegrator Dienstleistungsa nbieter Groβhändler www.appliedgroup.com www.appliedsystem.co.uk Vertriebspartner http://www.av-digital.com/ Systemintegrator Groβhändler www.avanade.com Virtualisation www.apexcomp.co.uk www.aphcomputers.co.uk www.applied-tech.co.uk www.ardenta.com www.arrowecs.co.uk Bracknell, London, Warrington, Chessington, Haslingden, Leeds Berkshire Surrey Datenmanagement, Sicherheit, Speicher, Virtualisation Sicherheit Netzwerke Groβhändler Groβhändler Sicherheit, Speicher Vertriebspartner Speicher Beratung www.ballintrae.com EMC Chesterfield, London and Glasgow Edinburgh and London Nottingham www.avr.co.uk www.azzurricommunications .com http://www.b2net.co.uk/ Speicher Vertriebspartner www.basic.co.uk Cisco EMC London Dorset Networking Speicher Vertriebspartner Vertriebspartner www.block-solutions.net www.bluechip.uk.com HP, IBM, Microsoft, Red Hat, VMware Symantec London Speicher Vertriebspartner www.bluesky.co.uk Reading Groβhändler http://www.bluesolutions.co .uk/ Blueloop Bowker IT Broadgate Infonet Ltd BT BT Engage IT McAfee EMC IBM, SAP Vertriebspartner Vertriebspartner Vertriebspartner http://www.blueloop.net/ www.bowkerit.co.uk www.broadgateinfonet.co.uk Cisco VMware Somerset Lancashire Croydon, Wetherby Watford Hertfordshire Datenmanagement, Sicherheit Sicherheit Speicher Datenmanagement Netzwerke Virtualisation www.bt.com www.btengageit.com BT Global Services Avaya London Netzwerke Vertriebspartner Systemintegrator Groβhändler Blue Solutions 54 www.ts.avnet.com/uk/ www.globalservices.bt.com/ HomeAction.do Bull Information System Citrix Hertfordshire C2B2 Oracle Worcester CAE Technology Services Cisco, VMware Calyx Capgemini UK Brocade Citrix, HP, IBM, Oracle, SAP Hertfordshire, London, Cardiff, Bracknell London Surrey Capita IT Services Capito Cisco Glasgow BT, CommVault, Microsoft, NetApp, VMware Symantec Symantec Livingston Caretower Castle Computers Celerity Ltd Centiq Centralis CETUS Solutions Ltd Chameleon Technology Chelford SAP Solutions CMI Corp Codestone Group Ltd Codework Ltd Cognitive Network Solutions Cohesive Comcal (Scotland) Ltd ComponentSourc e Computacenter Computer 2000 Distribution Ltd Computer Computer Ltd Computer Sciences Corp (CSC) Computer Security Technology Computerlinks UK Comstor Concentrix Ltd 55 Sicherheit, Speicher, Virtualisation Datenmanagement Netzwerke, Virtualisation Systemintegrator www.bull.co.uk Vertriebspartner www.c2b2.co.uk Systemintegrator www.caeuk.com Netzwerke Datenmanagement, Virtualisation Netzwerke Vertriebspartner Systemintegrator www.calyxgroup.com www.capgemini.com Vertriebspartner www.capita-its.co.uk Managed services provider Vertriebspartner Vertriebspartner www.capito.co.uk/ London County Tyrone Sicherheit, Speicher, Virtualisation Sicherheit Sicherheit Brocade, Cisco, EMC, HP, IBM, NetApp, Oracle, VMware HP, IBM Citrix, Microsoft, VMware Citrix, NetApp Preston Speicher Vertriebspartner www.celerity-uk.com Nottingham London Speicher Virtualisation www.centiq.co.uk www.centralis.co.uk Lancashire Speicher Vertriebspartner Systems integrator Vertriebspartner Kaspersky Dublin Sicherheit Groβhändler www.chameleontech.com SAP Datenmanagement Netzwerke Datenmanagement Sicherheit Sicherheit Vertriebspartner www.chelfordsolutions.com Groβhändler Vertriebspartner www.cmilabsplc.com www.codestone.net Symantec Symantec Glasgow, Reading Surrey Poole, London, Manchester Manchester Stourbridge Groβhändler Vertriebspartner http://www.codework.com/ http://www.thesolution.co.u k/ Citrix Sophos London Glasgow Virtualisation Sicherheit Vertriebspartner Vertriebspartner www.cohesiveft.com http://www.comcal.net/ IBM, Microsoft, Oracle Cisco, HP, IBM, NetApp, Symantec Avaya, McAfee, Symantec Cisco, Dell, EMC, HP, IBM, NetApp, Sun Citrix Reading Datenmanagement Speicher Vertriebspartner www.componentsource.com Vertriebspartner www.computacenter.com Groβhändler www.computer2000.co.uk London Sicherheit, Netzwerke Speicher Vertriebspartner www.com-com.co.uk Aldershot Virtualisation Systemintegrator www.csc.com Symantec London Sicherheit Vertriebspartner www.cstl.com Juniper, Symantec Cisco Suffolk Groβhändler Groβhändler http://www.computerlinks.c o.uk/home/index.cfm www.comstor.co.uk Microsoft Loughborough , Bristol, Netzwerke, Sicherheit Netzwerke Sicherheit Datenmanagement Vertriebspartner www.concentrix.co.uk Juniper Microsoft, SAP Hertfordshire Hampshire Gloucestershire http://www.caretower.com/ www.cc-sol.com www.cetus-solutions.com Consilium UK Symantec London Paisley Consolidata Ltd Microsoft Surrey Contemporary SAP Ascot CSI Ltd IBM Nottingham, Leeds, Oxford Cygnia Technologies Damovo Data Integration Data Interchange plc Datapoint Customer Solutions Dimension Data Symantec Oldbury Symantec Juniper SAP West Sussex Basingstoke Peterborough Avaya London Cisco, NetApp Cheshire DVV Solutions EACS Symantec Microsoft, NetApp Cheshire EntaTech Essant Esteem Group Kaspersky HP NetApp Esteem Systems Sicherheit Vertriebspartner Datenmanagement Datenmanagement Datenmanagement, Speicher Sicherheit Systemintegrator Groβhändler http://www.consiliumuk.com/ www.consolidata.co.uk www.contemporary.co.uk Systemintegrator www.csiltd.co.uk Vertriebspartner www.cygnia.co.uk Sicherheit Netzwerke Datenmanagement Netzwerke Vertriebspartner Vertriebspartner Groβhändler http://www.damovo.co.uk/ www.dataintegration.com www.dip.co.uk Groβhändler www.datapoint.com Vertriebspartner www.dimensiondata.com/ Vertriebspartner Vertriebspartner www.dvvs.co.uk www.eacs.com/ Shropshire Wakefield Wetherby Netzwerke, Speicher Sicherheit Datenmanagement, Speicher, Virtualisation Sicherheit Netzwerke Speicher www.entatech.com www.essant.co.uk www.esteem.co.uk Citrix, Dell, Microsoft, NetApp, Oracle, VMware HP, NetApp Surrey Virtualisation Groβhändler Groβhändler Managed services provider Vertriebspartner London Vertriebspartner www.eurodatasystems.com IBM Stockton-onTees Vertriebspartner www.ex-ds.co.uk Excitation Ltd Microsoft Oxford Kaspersky Chesterfield Systemintegrator Groβhändler www.excitation.co.uk Exclusive Networks Exlayer Speicher virtualisation Datenmanagement, Speicher Datenmanagement Sicherheit Symantec London Sicherheit Systemintegrator Ezis Ltd Citrix, Microsoft, Novell, VMware IBM Surrey Speicher Manchester, Birmingham, London London Datenmanagement Groβhändler www.gammaglobal.com Sicherheit Sicherheit, Virtualisation, Drahtlos Speicher, Virtualisation Speicher Systemintegrator Groβhändler http://www.gemalto.com/in dex.html www.e92plus.com Systemintegrator Vertriebspartner www.getronics.com Systemintegrator Vertriebspartner www.gordonassociates.co.uk Euro Data Systems Exchange Data Services Gamma Global (UK) Ltd Cambridgeshire Gemalto McAfee e92plus Websense, Barracuda, Xirrus, SafeNet, Huawei Citrix, Dell, Microsoft Citrix Surrey Microsoft Gloucestershire Sophos Glasgow Getronics GlassHouse Technologies (UK) Ltd Gordon Associates Great Web Company Ltd 56 Hampshire Weybridge Datenmanagement Sicherheit www.esteem.co.uk www.exclusivenetworks.co.uk http://www.exlayer.co.uk/ www.ezis.com www.glasshouse.com http://www.greatweb.co.uk/ Grey Matter HBP Monpellier Ltd Highlander Computing Solutions Honeywell Microsoft, Oracle, SAP Sophos Cisco, EMC, HP, Microsoft, NetApp, Veeam Cisco HP Information Security UK Juniper, Microsoft ICM UK Citrix, HP, NetApp Citrix, Microsoft, NetApp, Symantec, VMware Juniper Juniper Oracle iComm igxglobal UK Imtech ICT Inatech Solutions Ltd Devon Datenmanagement Sicherheit Vertriebspartner www.greymatter.com Vertriebspartner Speicher Systemintegrator http://www.monpellier.co.u k/ www.highlanderdirect.com Motherwell, Scotland Hampshire Netzwerke Vertriebspartner www.mynetworks.it Netzwerke, Virtualisation Birstall Speicher http://h10131.www1.hp.com /uk/en/informationsecurity/our-approach/ www.icm.co.uk Birmingham Speicher Verkäufer Professionelle Dienstleistung Systemintegrator Vertriebspartner London Surrey Hampshire, London, Edinburgh Hampshire Netzwerke Netzwerke Datenmanagement Vertriebspartner Vertriebspartner Vertriebspartner www.igxglobal.com/? www.imtech.eu/uk/ict www.inatech.com Sicherheit Systemintegrator Systemintegrator http://www.infoblox.com/en /company.html www.infrasys.co.uk Tyne & Wear and Carlisle Sheffield www.icomm.co.uk/ Infoblox McAfee Infrasys Ltd Aruba, CA, Dell, EMC, Microsoft, Sun, Symantec, VMware Cisco, Kaspersky, McAfee, Sophos, Symantec Solihull Netzwerke, Speicher, Virtualisation Milton Keynes, Maidenhead and Daventry Groβhändler http://uk.ingrammicro.com Inoapps Oracle Vertriebspartner www.inoapps.co.uk Integralis UK Juniper, McAfee Netzwerke, Sicherheit Managed services provider http://www.integralis.co.uk/ Integres Software Solutions Interactive Ideas Ltd Intercept IT Ltd IBM Aberdeen, Edinburgh, Stafford Reading, London, Manchester and Edinburgh Manchester Datenmanagement, Netzwerke, Sicherheit Datenmanagement Datenmanagement Vertriebspartner www.integres.co.uk Red Hat Enfield Virtualisation Groβhändler www.interactiveideas.com London Virtualisation Vertriebspartner www.intercept-it.com Interface Solutions Intrinsic Cisco, Microsoft, VMware IBM, Vizioncore, VMware Avaya Birmingham Netzwerke, Speicher Nezwerke Groβhändler www.interfacesolutions.co.u k/ www.intrinsictechnology.co. uk IS Solutions plc SAS Institute Datenmanagement ISC IT Solutions Microsoft ISC Networks Ltd Italik Itelligence Business Solutions (UK) Ltd ITRM HP Symantec SAP Sunbury (Kingstonupon-Thames) Cambridgeshir e Liverpool Wetherby Reading Virtualisation Sicherheit Datenmanagement Vertriebspartner Vertriebspartner Groβhändler www.iscnet.co.uk http://www.italik.co.uk/ www.itelligencegroup.co.uk Microsoft Kent Netzwerke, Virtualisation Vertriebspartner www.ITRM.co.uk Ingram Micro 57 Liverpool Managed services provider Vertriebspartner Virtualisation www.issolutions.co.uk www.iscnet.co.uk KCom Group Keltec Avaya, Cisco HP London Bracknell Kelway HP, NetApp, Red Hat London Kisdata Ltd Citrix, DoubleTake, Hitachi, Juniper, NetApp Staffordshire Knowledge IT Tyne & Wear LETN Microsoft, VMware NetApp LinuxIT Red Hat Bristol Logicalis UK Ltd HP, NetApp Slough London Data Majenta Solutions Ltd Meridian IT HP NetApp Surrey Essex Netzwerke Speicher Cisco, IBM Warwickshire MET (Managed Enterprise Technologies) Micro Strategy Microsoft Birmingham HP, Netezza London Micro-P Cisco, Dell, HP, Quantum, Samsung, Western Digital HP Lancashire Reading Netzwerke Networking, Speicher, Virtualisation Netzwerke, Speicher, Virtualisation Sicherheit, Speicher Speicher, Virtualisation Sicherheit, Speicher Sicherheit, virtualisation Netzwerke, Speicher, Virtualisation Groβhändler Vertriebspartner www.kcom.com www.keltec.co.uk Vertriebspartner www.kelway.co.uk/ Managed services provider, Systemintegrator Systemintegrator http://kisdata.co.uk/ www.knowledgeit.co.uk www.letn.co.uk/ Systemintegrator Managed services provider, Systemintegrator Vertriebspartner Vertriebspartner www.linuxit.com Sicherheit, Speicher, Virtualisation Datenmanagement Vertriebspartner www.mitl.co.uk/ Vertriebspartner www.met.co.uk Datenmanagement, Speicher Netzwerke, Speicher Vertriebspartner www.microstrategy.com Groβhändler http://www.micro-p.com/ Shropshire Netzwerke Vertriebspartner Chippenham Speicher Vertriebspartner Reading Speicher Virtualisation Vertriebspartner www.mobius.co.uk/ MTI Europe Ltd Cisco, IBM, Motorola, Zebra Technologies Citrix, HP, IBM, NetApp, Veeam, VMware VMware www.midlandcomputers.co m www.mnetics.co.uk Surrey McAfee Middlesex Systemintegrator Systemintegrator www.mti.com MXI Security Netzwerke, Virtualisation Sicherheit NCI Technologies Neocol UK Ltd Microsoft Cornwall Virtualisation IBM Hampshire NETprotocol McAfee Lancashire Network Integration Technologies Nevcom Cisco Leeds Datenmanagement, Speicher Netzwerke, Sicherheit, Speicher Netzwerke Systemintegrator Systemintegrator Sophos Glasgow Midland Computers Mnetics Holdings Ltd Möbius Business Technologies Ltd 58 Netzwerke, Sicherheit www.logicalis.com www.london-data.co.uk www.majentasolutions.com/ http://www.mxisecurity.com /en/_solutions/dataprotection www.nci-technologies.co.uk www.neocol.com Vertriebspartner http://www.netprotocol.net/ Vertriebspartner www.networkintegration.co. uk Vertriebspartner http://www.nevcom.co.uk/ Nexor Sophos Nottingham Sicherheit Nitro Security McAfee Hertfordshire Sicherheit Northdoor IBM, Microsoft, Oracle London Speicher Northgate Information Solutions OCF plc HP Newtownabbey Virtualisation IBM Sheffield Speicher Ocsl Ltd HP Birmingham Online Computing Microsoft Hull Open Access Sophos Suffolk Netzwerke, Speicher, Virtualisation Sicherheit, Speicher, Virtualisation Sicherheit Open Logic/Ascendant Organised Computer Systems Ltd IBM Worcester HP, Microsoft Billingshurst Orion Group Osmosis Integration Pasporte Ltd Symantec IBM Willerby Middlesex IBM, Microsoft Surrey Paul Smith Computer Services PCMS Group plc Sophos IBM, Symantec, VMware Brocade, HP Pervasive Networks Phoenix Software Polestar Portal Partnership Ltd Prolifics HP, IBM, Microsoft, Symantec, VMware HP Microsoft http://www.nexor.com/ Systemintegrator Vertriebspartner www.ocf.co.uk/ Vertriebspartner www.onlinecomputing.net Groβhändler http://www.openaccess.co.u k/ www.openlogic.co.uk Systemintegrator Vertriebspartner Holmfirth Datenmanagement Networking, Server, Speicher, Virtualisation Sicherheit Datenmanagement Netzwerke, Sicherheit, Speicher Sicherheit Coventry Speicher Newbury, Berks York Netzwerke Nottingham Berkshire http://www.nitrosecurity.co m/ www.northdoor.co.uk/ www.northgate-is.com www.OCSL.co.uk www.ocslsoftware.com Vertriebspartner Systemintegrator Systemintegrator www.oriongroupltd.co.uk www.osmosisintegration.co m www.niu-solutions.com Systemintegrator http://www.pscs.co.uk/inde x.php Systemintegrator Vertriebspartner www.pcmsgroup.com Datenmanagement, Sicherheit Virtualisation Netzwerke Speicher Vertriebspartner www.phoenixs.co.uk Vertriebspartner Vertriebspartner www.polestar.co.uk www.chooseportal.com Datenmanagement Speicher, Virtualisation Sicherheit, Speicher Sicherheit Datenmanagement Systemintegrator Systemintegrator Vertriebspartner www.prolifics.co.uk IBM London Prolinx Ltd HP, VMware Oxfordshire Q Associates Symantec Reading Quadsys Ltd Quantix UK McAfee Microsoft, Oracle Oxford Nottingham Redseal McAfee London Sicherheit Redstone Retail Technology Services Brocade, Cisco HP Oxfordshire Northampton Netzwerke Netzwerke 59 Systemintegrator Systemintegrator Managed services provider, Systemintegrator Vertriebspartner Vertriebspartner Managed services provider, Vertriebspartner Systemintegrator Vertriebspartner Vertriebspartner www.pervasive.co.uk www.prolinx.co.uk http://www.qassociates.co.u k/ http://www.quadsys.co.uk/ www.quantix-uk.com http://www.redseal.net/ www.redstone.co.uk www.rtsl.net Richardson Eyres S21sec HP S3 Atempo, Brocade, CommVault, Dell, EMC SAP Sapphire Systems plc McAfee Buckinghamsh ire London Speicher Vertriebspartner http://richardsoneyres.com/ Sicherheit Hampshire Speicher Systemintegrator Systemintegrator http://www.s21sec.com/com pania.aspx?sec=31 www.s3.co.uk London, Manchester, Birmingham, Edinburgh Stirling Datenmanagement Vertriebspartner www.sapphiresystems.com/ uk/ Netzwerke, Sicherheit, Speicher Netzwerke Vertriebspartner www.sarnt.co.uk Vertriebspartner www.splc.co.uk Netzwerke Netzwerke, Speicher Sicherheit Groβhändler Vertriebspartner www.scansource.com www.scc.com Groβhändler http://www.sdg.eu.com/solu tions/secure-it Managed services provider, systems integrator Vertriebspartner http://www.secon.co.uk/ind ex.php Systems integrator Vertriebspartner http://www.sensage.com/co ntact/index.php http://www.seric.co.uk/ Systemintegrator Groβhändler Systemintegrator Systemintegrator Managed services provider, systems integrator Managed services provider, Vertriebspartner Groβhändler Vertriebspartner www.icm.co.uk SARN Technologies HP Scalable Communications Scansource SCC Juniper Avaya Brocade, HP Buckinghamsh ire Hull Birmingham SDG (Specialist Distribution Group) Secon Symantec Warrington Symantec Surrey Netzwerke, Sicherheit Secure Data (MIS-CDS) Sensage Juniper Netzwerke McAfee Maidstone, Kent Reading Seric Systems Sophos Paisley Servo VMware Matlock Sicherheit, Virtualisation Virtualisation Sharptext SHI UK Ltd Cisco Citrix Silicon Edge Microsoft Dublin Buckinghamsh ire Cardiff Smart421 IBM Suffolk Softcat Ltd HP, Symantec, VMware Buckinghamsh ire Sicherheit, Speicher, Virtualisation Softek Software Dynamics Solidsoft Ltd Sophos IBM Jersey Nottingham, Swansea Hampshire Sygen Sophos, Symantec Tata Beratung Service Ltd Oracle, Microsoft, SAP Sicherheit Datenmanagement Datenmanagement Netzwerke, Sicherheit Datenmanagement TD Azlan Avaya Teamsolve Oracle 60 Microsoft Heathhall, Dumfries London Hampshire, Basingstoke and York Derby Sicherheit Netzwerke Virtualisation Datenmanagement Datenmanagement Systemintegrator Vertriebspartner www.mis-cds.com www.sharptext.com www.shi.com www.siliconedge.co.uk www.smart421.com www.softcat.com/ http://www.softek.co.uk/ www.softwaredynamics.co.uk www.solidsoft.com http://www.sygen.co.uk/ www.tcs.com Netzwerke Managed services provider, Vertriebspartner Groβhändler Datenmanagement Systemintegrator www.teamsolve.co.uk www.azlan.co.uk Tectrade Brocade, Cisco, Dell, EMC, IBM, NetApp Surrey Speicher Managed services provider, systems integrator Vertriebspartner www.tectrade.co.uk Tekwini Systems Symantec Shropshire Telindus (UK) Trident Professional IT Services Trustco plc Juniper McAfee Surrey Brighton Sicherheit, Speicher Netzwerke Sicherheit Vertriebspartner Vertriebspartner www.telindus.ie http://www.tridentgroup.co. uk/ IBM West Sussex Vertriebspartner www.trustco.co.uk York Data management Sicherheit Trustmarque Solutions Ultima Business Solutions Versko Ltd McAfee Vertriebspartner Symantec Reading Sicherheit Vertriebspartner http://www.trustmarquesolu tions.com/ www.ultimabusiness.com IBM, SAP Glasgow Vertriebspartner www.versko.com Viadex Ltd Vodafone HP Avaya Vertriebspartner Groβhändler Vohkus Speicher, Virtualisation Vertriebspartner www.viadex.com www.vodafone.co.uk/unified comms www.vohkus.com/ Voltage Security Cisco, Citrix, EMC, Dell, HP, VMware McAfee Kent Newbury, Berkshire Southampton Datenmanagement Virtualisation Netzwerke London Sicherheit Waverley Lane Ltd Westcoast Citrix, Microsoft, Sage, Sophos HP Edinburgh Sicherheit Systemintegrator Vertriebspartner Netzwerke, Speicher Groβhändler Westcon Avaya, Juniper Reading, Nottingham, Milton Keynes, Dublin Borehamwood , Burgess Hill, Berkshire, http://www.voltage.com/ind ex.htm http://www.waverleylane.co m/ www.westcoast.co.uk Netzwerke, Sicherheit Groβhändler www.westcongroup.com Wick Hill Wipro Kaspersky Citrix Surrey London Sicherheit Virtualisation www.wickhill.co.uk www.wipro.com WStore HP Guildford Netzwerke, Speicher, Virtualisation Groβhändler Systemintegrator Vertriebspartner http://www.tekwini.co.uk/ Gloucestershire 61 www.wstore.co.uk Anhang 3 A.3 Business Practice im Vereinigten Königreich Verhandlungspraxis - Großbritannien Höflichkeit, Geduld und Zurückhaltung zählen zu den wesentlichen Charakterzügen der Briten. Dies zeigt sich auch bei geschäftlichen Begegnungen. Deutsche Geschäftsreisende sollten bei ihrem Besuch in Großbritannien versuchen, sich auf die britische Einstellung “Think positive” einzulassen: Aufmunterung statt Kritik, Lockerheit statt Verkrampftheit, Lächeln statt Grimm. Gute Geschäftsbeziehungen leiden gerade in Großbritannien nie unter einem Zuviel an Höflichkeit. Kultureller Hintergrund Trotz angelsächsischer Vorfahren, der Personalunion des Königreichs Hannover mit dem englischen Thron und des beliebten deutschen Ehemanns Queen Victorias, Albert, der den Weihnachtsbaum in England populär machte - die Staaten des Commonwealth stehen den Briten näher als der unbekannte Kontinent Europa. Paradoxerweise trägt gerade die zunehmend exotische Stellung deutscher Kultur neuerdings wieder zu ihrer Attraktivität bei. Berlin gilt mit seiner Mischung aus slawischen und türkischen Elementen zunehmend als interessantes Reiseziel. Deutsche Kunst und deutsche Filme gewinnen an Beachtung und die Neuauflage des Mini Coopers erfreut sich trotz oder wegen seiner Produktion durch BMW größter Beliebtheit. Die Katastrophen des ersten und vor allem des zweiten Weltkrieges werfen jedoch nach wie vor ihre Schatten auf die Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland. Im Gegensatz zu Frankreich stand die Inselmonarchie den früh einsetzenden Verhandlungen um wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit, die schließlich 1957 zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) führten, äußerst skeptisch gegenüber. Erst der nach dem zweiten Weltkrieg einsetzende Zerfall des britischen Commonwealth sowie besonders die für Großbritannien unrühmliche Beendigung der Suezkrise ließen eine Umorientierung in Richtung Kontinent opportun erscheinen. Viele deutsche Einrichtungen wie die Deutsch-Britische Kammer oder die Deutsche Schule London wurden erst in den 1970er Jahren gegründet. Sowohl die gemeinsamen Verteidigungsinteressen während des Kalten Krieges als auch die Stationierung großer Truppenkontingente der “Rheinarmee” auf deutschem Boden trugen zu einer Annäherung auf vielen Ebenen bei. Während Großbritannien inzwischen als internationaler Wirtschafts-, Finanz- und Ausbildungsplatz weltweit immer mehr an Attraktivität gewinnt, scheint Deutschland angeschlagen auf der Strecke zu bleiben. Kleinere Animositäten, wie sie bei der erfolgreichen Übernahme des Mannesmann-Konzerns durch Vodafone auftraten, oder bei der gescheiterten Übernahme der Londoner Börse durch die Deutsche Börse AG, lassen diese Schieflage deutlich werden. Besucher der britischen Inseln haben meist sehr heterogene Vorstellungen von dem, was sie erwartet. Stadt und “Countryside”, Tradition und Moderne, verstaubt bis “posh” bleiben nicht allein als Gegensätze stehen, sondern zeigen häufig ein aktives Miteinander und gehen eine Synthese zu etwas 62 Neuem ein. Befruchtende “Diversity”, Vielfalt, gehört zu den bestimmenden Grundlagen der Gesellschaft. Das internationale, weltoffene, demokratische und republikanische Flair hat sich mit den wirtschaftlichen Wachstumskräften in den letzten rund eineinhalb Jahrzehnten verbunden und das Rebranding zum “Cool Britannia” von New Labour und Premierminister Tony Blair ermöglicht. Sinnfälligster Ausdruck ist die Weltmetropole London. Scharfe Beobachter werden auf das weiter bestehende Regionalgefälle, die tendenziell zunehmenden Einkommensdisparitäten, die oft noch immer schlechte Infrastruktur im Verkehrs-, Bildungs- und Gesundheitswesen und vieles mehr hinweisen. Außer Frage steht jedoch, dass die britischen Inseln mit gedämpftem Optimismus nach vorne blicken. Die Erfolge der Vergangenheit prägen die Einstellung gegenüber Deutschland neu. Die Zeiten der Bewunderung sind vorbei. Heute, so die nicht unbegründete Auffassung, heißt es ins Vereinigte Königreich blicken, wenn es um Innovation, Modernität, Flexibilität und Dynamik geht. Britische Unternehmen sind vergleichsweise hierarchisch aufgebaut. Kein “Untergebener” wird in diesem System seinem Vorgesetzten in der Öffentlichkeit widersprechen. Die Firmen sind stark in einzelne Verantwortungsbereiche beziehungsweise Abteilungen (“Compartments”) aufgespalten. Dies erfordert einen regen Informations- und Gedankenaustausch und die Fähigkeit zur effizienten Kommunikation, kurz Teamwork und Teamgeist. Die über allem stehende und wachende Klammer ist die “company policy”, die als primäre Autorität die Organisation steuert. Do’s und Dont’s Zu den wesentlichen Charakterzügen der Briten zählen Höflichkeit, Geduld und Zurückhaltung. Aktiv zuzuhören und den Gesprächspartner ausreden zu lassen, sind weitere Aspekte dieser Verhaltensnorm. Deutsche Besucher sollten es zumindest für den kurzen Inselaufenthalt wagen, sich auf die britische Einstellung einzulassen: “Think positive”, Aufmunterung statt Kritik, Lockerheit statt Verkrampftheit, Lächeln statt Grimm, Schlagfertigkeit statt Verstimmung. “Think positive” in jeder Lebenslage - dies bedarf auch einer gewissen Emotionslosigkeit, denn selbst in der schwierigsten und verfahrensten Situation fällt der Engländer nicht aus der Rolle, bewahrt Haltung und entgleist auch verbal nicht. Die britische Gesellschaft erscheint als “Thanks and Sorry”-Gemeinwesen. Für den kleinsten Gefallen bedankt man sich, selbst das kleinste Malheur wird mit einem “Verzeihung/Entschuldigung” bedacht. Und das “Please” gehört natürlich dazu. Gerade als Ausländer kann man nicht großzügig genug davon Gebrauch machen und wird erstaunt sein, wie das Miteinander leichter wird. Über Mitmenschen negativ zu sprechen, verbietet sich, es sei denn, es findet in wirklich vertrautem Kreis statt. Auch sich zu beschweren ist eher unüblich. Selbst wenn die Bedienung zu lange auf sich warten lässt und das Essen nicht schmeckt, wird lieber stillschweigend die Konsequenz für die Zukunft gezogen. Persönliche Leistungen herauszustreichen und damit zu prahlen gilt als unpassend. Wer Geld, Macht und Einfluss besitzt, muss gerade deshalb nicht damit hausieren gehen. Auch Besserwisserei, die zudem anderen Menschen bestimmte Anschauungen aufzudrücken sucht, wird nicht gern gesehen. In der Bekleidung zeigen sich die Briten äußerst souverän und wissen zwischen den diversen Dresscodes für berufliche und gesellschaftliche Anlässe genau zu unterscheiden. In privater Umgebung löst sich dies fast völlig auf. Dann heißt es, Individualismus zeigen, egal was andere dabei denken mögen. Kaum etwas kann daher mehr in die Irre führen, als den Briten anhand seiner Bekleidung nach Bildung, sozialer Stellung oder Vermögen beurteilen zu wollen. Dresscodes sind allgemeinverbindlich. So bedeutet zum Beispiel der Dresscode “black tie” das Tragen eines schwarzen Smoking mit Fliege. Bei “smart casual” reicht im Rahmen geschäftlicher Einladungen meist die Berufskleidung, das heißt für den Herrn Anzug mit Krawatte. Eine gelockertere Kleidungsordnung kommt nur in den “Creative Industries” zum Tragen. Im geschäftlichen Alltag bevorzugt der Brite den konservativ dunklen Einheitsanzug in den farblichen Varianten schwarz, 63 dunkelgrau und dunkelblau. Fashion und Style erscheinen unbedeutend, während die durchaus registrierte Qualität tendenziell durch schwere und teurere Stoffe (Wolle) dokumentiert wird. Sofern nicht provozierende Andersartigkeit gezeigt wird, gehen für den ausländischen Besucher auch etwas hellere Farben in Ordnung. Das Tragen von Kombinationen ist unbekannt, aber nicht automatisch ein Minuspunkt. Gestreifte Krawatten können aufgrund ihrer Verwendung durch bestimmte Institutionen und Organisationen zu kurzfristiger Verwirrung führen. Die Kleidungsordnung für Business-Women im Vereinigten Königreich ist tendenziell (noch) konservativer als in Deutschland und folgt dem männlichen Vorbild. Die Kleidung soll dezent, seriös, gediegen und nicht zu auffällig sein. Sie darf aber durchaus feminin erscheinen, weshalb das Kostüm vielleicht einen kleinen Vorteil vor dem Hosenanzug hat. Aber beides wird getragen und ist angemessen. Gedeckte Farben sind üblich. Qualitativ gute Stoffe werden durchaus bemerkt. Die Dame sollte nicht zu viel Schmuck tragen und Modeschmuck eher vermeiden. Die Palette der Gesprächsmöglichkeiten ist breit. Unverfängliches sollte an erster Stelle stehen. Entsprechend der Reaktion des Gesprächspartners wird sich herauskristallisieren, ob etwas nur kurz angetippt bleibt oder vielleicht vertieft wird. Das Wetter, Kultur, Sport, (positive) Geschichte, Reisen, Natur, Landschaft und (gute!) Erfahrungen auf den britischen Inseln können sich anbieten. Wer Interesse am aktuellen Kulturkalender ins Spiel bringen kann, liegt selten falsch. Religion, Sex und Politik sind Privatsache. Da die Briten sich höchstens eingeschränkt als Europäer sehen, sollte man auch das Thema Europa, Verfassung und Euro nur mit Vorsicht ansprechen. Die königliche Familie und der Dauerbrenner Nordirland gehören ebenfalls nicht zu den Themen, die oben auf der Agenda stehen müssen. Sind mehrere Gesprächspartner anwesend, sollten auch in das Privatleben eindringende Fragestellungen nicht unbedingt tangiert werden. Hierzu gehören Themen wie Herkunft und Erziehung/Bildung oder auch das Wohnumfeld. Grundsatzdiskussionen um Weltanschauungen sind Tabu. Wenn der ausländische Gesprächspartner initiativ werden möchte, bietet sich ein vorsichtiges “What do you think about...” an. Als Antwort wird keine Verkündung endgültiger Wahrheiten und Weisheiten erwartet. Eher ist eine situations- und themenadäquate Beimischung von Späßen und Witzen über Anekdoten und Ironie bis hin zum Sarkasmus gefragt. Bei durchaus vorkommenden Deutschland kritischen bis feindlichen Äußerungen heißt es Ruhe bewahren und schlagfertig, möglichst humorvoll zu kontern. Briten lieben Karten zu allen möglichen Anlässen. Zu Weihnachten, Geburtstagen (sofern bekannt) und Jahrestagen sind sie ein absolutes Muss. Dies gilt erst recht als Danksagung für eine Einladung oder den gesamten Ablauf des Geschäftsbesuchs. Die erste Begegnung mit dem Geschäftspartner Die Mitgliedschaft bei der Deutsch-Britischen Kammer bietet deutschen Geschäftsleuten die Möglichkeit, potenzielle britische Geschäftspartner kennen zu lernen sowie von den Erfahrungen anderer deutscher Unternehmen zu profitieren. Über die Jahre hat die Geschäftspartnervermittlung der Deutsch-Britischen Kammer für zahlreiche deutsche Unternehmen die ersten Kontakte zu britischen Partnern gefördert. Die Kammer bietet ein umfassendes Paket von der Selektierung möglicher Geschäftspartner über den ersten Kontakt bis hin zur Begleitung bei der Geschäftsreise. Wer mit britischen Geschäftspartnern Termine ausmachen will, sollte frühzeitig damit beginnen. Terminvereinbarungen können telefonisch oder per E-Mail erfolgen. Jedoch sollte die getroffene Absprache und der möglicherweise umfangreichere Programmablauf zur Sicherheit zumindest vom Zeitrahmen her auch schriftlich via E-Mail bestätigt sein. Informationsmaterial sollte in ausreichender Menge und guter Qualität mitgeführt werden. An Visitenkarten darf kein Mangel herrschen; sie werden zu jeder Gelegenheit ausgetauscht. Auf englischen Visitenkarten stehen Titel, sofern überhaupt angeführt, hinter dem Namen, in der Zeile darunter meist 64 die Funktion. Werbegeschenke im Vorfeld zu verteilen, ist eher ungewöhnlich. Der am Eingang stehende Small Talk sollte nicht unterschätzt werden, denn er dient bereits der Bewertung von persönlicher Sympathie und dem Ausloten von Gemeinsamkeiten. Der Small Talk ist also keine lästige Übung, die es möglichst schnell hinter sich zu bringen gilt. Das schnelle “zur Sache kommen” ist einem Briten gegenüber meist gleichermaßen unnötig wie unpassend und unhöflich. “Take your time - Keine Hektik - Entspanne dich”, lautet die britische Devise. Hinter der Frage, ob man gut angekommen ist, eine gute Unterkunft gefunden hat etc. steht die Aufforderung, sich zu öffnen. Auch der britische Partner ist natürlich meist “busy”, aber so viel Zeit muss einfach sein. Das Händeschütteln ist bei der ersten Begegnung/Vorstellung heute weitgehend üblich. Trifft man sich danach bei weiteren Gelegenheiten, wird in der Regel auf eine Wiederholung verzichtet, es sei denn, man ist sich längere Zeit nicht begegnet. Das anschließende “How do you do?” ist eine Grußformel, keine Frage, und wird bei der erstmaligen Vorstellung von Personen benutzt. Entsprechend besteht die Antwort in der Wiederholung der Phrase “How do you do?”. Im Unterschied dazu kommt “How are you?” einer mehr oder weniger ernst gemeinten Anfrage nach dem Befinden gleich, die positiv mit “Fine, thanks” erwidert wird. Etwaige Probleme werden nicht an- und ausgesprochen. Unüblich angesichts der reduzierten Körpersprache ist das Schulterklopfen. Wird zum Sitzen eingeladen, ist ein “Please, take a seat” zu hören. Geschäftsessen Nach einer geschäftlichen Besprechung am späten Vormittag kann es zum Business Lunch gehen. Hat das Meeting am Nachmittag stattgefunden, ist ein Dinner denkbar. Anlässlich des ersten Treffens ist das kein Muss. Wenn es in den Planungen nicht vorgesehen war, sollte das Fehlen auch nicht als negative Wertschätzung interpretiert werden. Einladungen können allerdings aufgrund eines guten Besprechungsverlaufs spontan ausgesprochen werden. Aber auch dies sollte nicht überinterpretiert werden. Eine etwas ausgedehntere Teatime gegen 17 Uhr gehört zu den weiteren Alternativen. Generell kann spätestens nach dem zweiten Treffen von einem gemeinsamen Essen ausgegangen werden. Briten sind nicht ungastlich und betrachten das gemeinsame Mahl auch nicht als lästige Pflichtübung. Mit Bedacht wird eine schöne “location” ausgewählt, vor allem, wenn das Ereignis außerhalb der städtischen Zentren stattfindet. Der Gast sollte dann die schöne Örtlichkeit (“lovely place/pub/inn”) und/oder die prächtige Umgebung (“outstanding view”) loben. Das Essen läuft heute schneller und gesünder ab als früher. Der in der Vergangenheit übliche ausgedehntere Alkoholgenuss ist einem Glas Wein gewichen, der Digestif dem Kaffee. Meist dient das gemeinsame Essen dem besseren Kennen lernen oder dem Vertiefen der Beziehung. Dabei spielt das “business” keine Rolle. Höchstens beim abschließenden Kaffee mag das Gespräch wieder auf das Geschäft kommen. Unverfängliche Themen wie kürzliche oder geplante Reisen, Sport oder Kultur können den Einstieg bilden. Hierbei will sich der Engländer im Sinne des Wortes “unterhalten”. Niemand begibt sich beim Essen auf die Suche nach der Wahrheit. Auch die verbale Lösung von Konflikten ist nicht intendiert. Der Gast sollte sensibilisiert seinen Partnern bei der Art der Konversation folgen. Eine eventuelle Diskussion bedarf eines Vorstoßes durch den Gastgeber. Auch hier wird es nie um die Verkündung von endgültigen Überzeugungen gehen. Der Gesprächspartner behält nach dem Gebot der Fairness immer seine Argumentationschance. Sprachduktus und Gestik bleiben immer moderat. Es können im Übrigen nicht zu viele Kenntnisse über Deutschland erwartet werden, es sei denn, jemand hat in der Vergangenheit bereits geschäftliche oder touristische Erfahrungen gesammelt. Umgekehrt sollte die Blöße bei grundlegenden britischen Themen nicht zu eklatant ausfallen. Große Geschäftsabschlüsse werden in Top-Restaurants gefeiert, von denen es in den letzten Jahren immer mehr gibt. Ansonsten kommt ein uriger Pub oder ein kleines Restaurant in möglicherweise interessanter Lage zum Zuge. Möglich sind auch Hotel-Restaurants und besondere Tea Rooms. Die 65 Mahlzeit wird, wenn überhaupt, mit dem französischen “Bon Appetit” eingeläutet, bisweilen mit “Enjoy your meal”. Wer zum Essen eingeladen hat, zahlt auch. Gerade in teureren Restaurants ist der Service meist nicht im Preis enthalten. Hier sollte man einen Aufschlag von etwa 10% einkalkulieren. Die Rechnung, die in der Regel mit Kreditkarte beglichen wird, weist den Preis, darunter eine Zeile für den gewünschten Servicebetrag sowie eine Zeile für die am besten selbst ermittelte Gesamtsumme auf. Ablauf von Besprechungen Besprechungen beginnen normalerweise nicht vor 9 Uhr. Eine frühere Anberaumung würde als unhöflich gelten. Beliebt sind der späte Vormittag (10 Uhr oder 11 Uhr) und der frühe Nachmittag (etwa 15 Uhr oder 16 Uhr). Prinzipiell ist bei Terminen Pünktlichkeit angesagt, aber nicht auf die Minute und auch kein Eintreffen vor der Zeit. Meist ist ein Erscheinen mit fünf- bis zehnminütiger Verspätung, die auch ein akademisches Viertel erreichen kann, durchaus in Ordnung. Bei (absehbaren) größeren Abweichungen gebietet es die Höflichkeit, kurz telefonisch Bescheid zu geben und wenn möglich einen neuen geschätzten Ankunftstermin mitzuteilen. Als Verhandlungssprache steht Englisch außer Frage. Auch Informationsmaterial wie Broschüren und Kataloge kommt an diesem Erfordernis nicht vorbei. Der Brite ist vom Grundsatz her darum bemüht, eine lockere Atmosphäre zu schaffen, in der unverkrampft die Dinge des Lebens erledigt werden können. Hierzu gehört neben der räumlichen Umgebung auch der freundliche Umgang mit dem Gegenüber. In sprachlicher Alternativlosigkeit bedeutet das “you” selbstredend nichts. Relativ schnell kommt in der Regel auch die Benutzung des Vornamens hinzu, die zwar eine vertraute Atmosphäre schafft, aber weit entfernt ist von jedweder Vertraulichkeit. Falsch wäre der Eindruck, man hätte damit Formalitäten und Hierarchien hinter sich gelassen beziehungsweise es gäbe sie nicht. Der Brite liebt es informell und ist vom Typus her eher lässig bis nachlässig. Der Gastgeber sollte allerdings das grüne Licht zur Verwendung der Vornamen geben. Eher unüblich ist der Gebrauch beruflicher oder akademischer Titel, während dem geadelten Sir immer der Vorname folgt (Sir John). Die Briten sind Meister des Understatement. Wenn der britische Geschäftspartner sagt, er habe sich auf das Gespräch nur wenig vorbereiten können, weil er am Wochenende das schöne Wetter zum Golfspielen genutzt habe, dann bedeutet dies kein schamhaftes Zugeben von Unkenntnis, sondern ist eher Ausdruck von Auflockerung, dem der Partner eine humorvolle Entgegnung entgegensetzen sollte. Im Geschäftsleben sind die Engländer besonders emotionslos und meist überaus zurückhaltend. Mimik und Gestik sind auf ein Minimum reduziert. Von besonderer Wichtigkeit ist für den Briten die Fairness. Druckausübung, Übertölpelung sowie der Eindruck des Über-den-Tisch-Ziehens gehören zu kaum wieder korrigierbarem, unfairen Fehlverhalten. Im weiteren Sinne bedeutet Fairness, dem anderen immer eine Chance zu belassen, ihn nicht in die Ecke zu drängen. Der Geschäftspartner wird derartiges Verhalten positiv zu würdigen wissen. Der scheinbar lockere Umgang in den Firmen folgt intern klar definierten, für den Außenstehenden unsichtbaren Regeln. Es sollte den ausländischen Geschäftspartner nicht überraschen, wenn die (Chef-) Sekretärin (P.A. - Personal Assistant) in die Besprechung hineinplatzt und ihren Boss um eine Unterschrift bittet (“Brian, can you sign that, please”). Bei (Geschäfts-) Besprechungen sollten sich zwar alle Anwesenden beteiligen. Die Entscheidung obliegt aber letztendlich dem Ranghöchsten, der sie auch verantwortlich zu vertreten hat. Dieser hat sich insbesondere durch fachliche Kompetenz auszuzeichnen. Die Wahrung von Würde und Anstand ist oberstes Gebot im Geschäftsleben. Ein Verstoß dagegen kann die Beziehungen unumkehrbar zerstören. Insbesondere während Geschäftsbesprechungen, wenn es ans “Eingemachte” geht, sollte dieser Grundsatz nicht in Vergessenheit geraten. Er hat auch klare Auswirkungen auf Verhandlungskultur und Strategie. Eine Quelle von Missverständnissen birgt der britische Verhandlungsstil, denn der Engländer verhandelt nicht konfrontativ. Offene Kritik wird nicht geübt. Dies bedeutet zum Beispiel, dass der Brite zwischendurch “ja” sagt, ohne es zu meinen. Auch Schweigen ist keineswegs als Zustimmung auszulegen. Vielmehr sollte man nachhaken, wenn man nicht sicher ist und ein Zwischenergebnis/den betreffenden Punkt schriftlich festhalten, falls von größerer Bedeutung. Der Engländer ist ein geduldiger Zuhörer, der 66 möglicherweise irgendwann im Gesprächsverlauf sehr deutlich zu erkennen gibt, in welche Lösungsrichtung es ihn treibt. Es gibt eine Reihe von Formulierungen, die als Kritik, fehlendes Einverständnis oder Erfordernis der weiteren Diskussion zu interpretieren sind. Wenn der Kommentar des Gegenüber etwa lautet “I understand your point, but ...”, “It would be extremely difficult ...”, “Oh, that’s a very interesting idea of you” oder “I’m afraid ...”, dann sind Sensibilität und Flexibilität gefragt. Meist wird der britische Partner aber auch selbst einen Ausweg andeuten. Umgekehrt kann sich der deutsche Partner der gleichen Taktik bedienen. Auch er sollte dann die Fähigkeit besitzen, sein “Nein” freundlich zu verpacken und neue Lösungsmöglichkeiten anzubieten. Ein offenes Widersprechen würde der britische Partner jedenfalls als zutiefst unhöflich auffassen. Auch aggressive Untertöne zeugen nicht von Geschick. Ein “Would it be possible “ oder “We would like ...” klingt weit vielversprechender in englischen Ohren als ein rüdes “We want ...”. Ähnlich steht es mit der Verwendung von “You must ...”, das beim Engländer automatisch Widerwillen erzeugt. Auch hier macht der sanftere Ton des “Could you ...” oder “Would you ...” in Kombination mit einem “please” den entscheidenden kleinen Unterschied. Deutsche Geschäftsreisende in Großbritannien sollten versuchen, ihre wichtigen und zentralen Botschaften in lockerer und effizienter Weise vorzutragen. Deutsche Sachlichkeit und technische Analyse sollten etwas dem englischen Geschmack angepasst und die Zeitdauer von Präsentationen um etwa ein Drittel reduziert werden. Zu betonen ist die Servicementalität. In Großbritannien gehört es zum Alltag, dass im Falle von Reklamationen und Beschwerden Entgegenkommen erwartet und gezeigt wird. Der Brite ist im Verhandlungsgespräch objektiv nachvollziehbaren Fakten und Nachweisen gegenüber aufgeschlossen. Wer Vorsprung durch Technik belegen kann, hat gute Karten. Meinung, Glaube und Gefühl reichen dabei nicht. Vorteile eines Produkts müssen argumentativ nachvollziehbar sein. Ein vergleichendes Heruntermachen von Konkurrenzerzeugnissen ist dem Briten wesensfremd. Vielmehr ist er die Lobpreisung durch den Hersteller/Anbieter gewohnt. Der Engländer möchte nicht unter Druck gesetzt werden. Dies gilt erst recht für den Entscheidungsprozess, den er in Ruhe und rational zu Ende bringen möchte. Von grundlegender Bedeutung für den Briten ist als Verhandlungsergebnis eine Win-Win-Situation. Erst wenn beide Seiten erkennbar von einer Lösung profitieren und dies nach Möglichkeit “equally/fair”, kehrt Zufriedenheit ein. Die wichtigsten Absprachen sollten am Schluss in einem Sitzungsprotokoll (“minutes of the meeting”) niedergeschrieben werden. Kommt es nicht direkt zu einer Vereinbarung beziehungsweise bedarf es weiterer Schritte, wird meist ein nicht näher bestimmter Zeitrahmen für weitere Aktivitäten gesetzt. Der private Umgang Nach dem Grundsatz “never mix business with pleasure” wird eine private Einladung ins eigene Heim die Ausnahme bleiben. Halb privat, halb geschäftliche Zusammenkünfte spielen jedoch durchaus eine Rolle. Dieser Teil, der als eher zwanglos gilt, findet nicht im viktorianischen Reihenhaus, im Castle oder Countryhouse statt, sondern man geht, meist in der Gruppe, aus, vielleicht in ein (Hotel-) Restaurant, einen (Gastro-) Pub oder Tea Room. Möglich ist auch eine Kombination aus Kultur (Museum, Besichtigung) und Restaurantbesuch. Größere Unternehmen mieten ferner für Fußball- und Rugbyveranstaltungen “executive suites” oder “boxes”, in die der Gast, sofern Spielbetrieb herrscht, vielleicht geladen wird. Nur bei der seltenen Einladung nach Hause ist das Mitbringen von Geschenken üblich. Dann bieten sich Champagner, Wein und Pralinen an. Hochprozentiger Alkohol oder Blumen gehören nicht zu den Favoriten. Bei privaten Einladungen wird (wie im übrigen auch bei geschäftlichen Veranstaltungen) ein Zeitrahmen (zum Beispiel: 7.30 for 8.00 p.m.) gegeben. Pünktlich auf die Minute (7.30 p.m.) zu erscheinen ist unüblich, die Obergrenze (8.00 p.m.) nicht einzuhalten, unhöflich. Am besten trifft man im Umkreis eines akademischen Viertels (gegen 7.45 p.m.) ein. Auf der Einladungskarte gibt es oft höflich umschriebene und angedeutete Endzeiten (zum Beispiel: 10.30 p.m.), 67 die man beachten sollte. In Restaurants und Hotels ist Tischbedienung üblich. Im Pub bestellt man Getränke an der Theke, und zwar für die ganze Runde, die dann direkt bezahlt wird. Die Getränke trägt man selbst an den Tisch. Beim Pub-Essen wird am “Food point” bestellt und gezahlt. Grundsätzlich kann jeder zahlen, das heißt auch der “Gast” sollte Bereitschaft zeigen oder andeuten. Im Restaurant wird die Rechnung in der Regel für die ganze Gruppe gebracht. Diese einigt sich dann über das BezahlungsVerfahren, zum Beispiel Rechnungsbetrag durch Anzahl der Köpfe (unüblich ist exakte Aufschlüsselung). Etwas Großzügigkeit kann nicht schaden. Weitere Informationen unter www.gtai.de Datenbank Länder und Märkte. Quelle: Bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, jetzt GTAI Germany Trade and Invest, Verfasser: Michael Marks 68