Bundestagung der Christlich-Demokratischen

Transcription

Bundestagung der Christlich-Demokratischen
Magazin für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
4. Ausgabe 2009
33.
Bundestagung der
Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft
Deutschlands
CDA-Verlagsgesellschaft mbH, Oranienburger Str. 65, 10117 Berlin - Postvertriebsstück G 6361 - Gebühr bezahlt
62. Jahrgang
ISSN 1432-9689
Vieles
verändert
sich.
Gut, dass manche Dinge so bleiben, wie sie sind.
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Eric Schewe � Abt. veöd � Telefon (02 31) 1 35-25 51 � eric.schewe@signal-iduna.de
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Joseph-Scherer-Straße 3 � 44139 Dortmund
EDITORIAL
Von Karlsruhe nach Berlin –
von der Bundestagung 2007 zur Bundestagung 2009
Auf unserer Bundestagung vor zwei
Jahren haben wir eine Renaissance
der Tarifautonomie und konkret mehr
tarifliche Mindestlöhne gefordert.
Heute, zwei Jahre später, können wir
feststellen: Unsere wichtigsten Forderungen sind umgesetzt. Acht weitere
Branchen sind ins Arbeitnehmerentsendegesetz aufgenommen worden
und auch in Nordrhein-Westfalen
konnten wir für viele Beschäftigte
tarifliche Mindestlöhne durchsetzen.
Vor zwei Jahren befanden wir uns
noch mitten in den Verhandlungen
über die Mitarbeiterbeteiligung. Am
1. April dieses Jahres ist die bessere
Förderung der Mitarbeiterkapitalbeteiligung in Kraft getreten.
Und Mitte 2007 wurde über eine
Verlängerung der Bezugsdauer des
Arbeitslosengeldes (ALG I) für ältere
Arbeitnehmer noch diskutiert. Seit
Anfang 2008 ist die längere Bezugsdauer Gesetz.
Stärkung der Tarifautonomie,
bessere Mitarbeiterbeteiligung,
längere Bezugsdauer des ALG (ALG
I) – drei Erfolge für die Arbeitnehmer in Deutschland, die es ohne die
CDA nicht gegeben hätte. Auch in
der kommenden Wahlperiode des
Deutschen Bundestages wollen
wir als CDA Akzente setzen. Eine
bessere Rente für Geringverdiener
und höhere Vermögensgrenzen für
die Bezieher von Arbeitslosengeld
II – gerade vor dem Hintergrund der
Krise – gehören dazu.
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
Zwischen der Bundestagung 2007
und der Bundestagung 2009 liegt
auch der Beginn der Wirtschaftsund Finanzkrise – einer Krise, die
ihren Ursprung nicht in Deutschland hat. Diese Krise zeigt: Die
Folgen schrankenlosen Renditestrebens sind fatal. Das vagabundierende Finanzkapital schafft keinen
Wohlstand, sondern vernichtet ihn.
Unsere christlich-soziale Position
wurde bestätigt: Wohlstand hat mit
Arbeit zu tun. Arbeit ist wichtiger
als Kapital.
Umso wichtiger ist nun, darauf zu
achten, dass nicht diejenigen die
Deutungshoheit über die „Soziale
Marktwirtschaft“ erlangen, die
mit ihren marktradikalen Rezepten
gescheitert sind. Soziale Marktwirtschaft heißt: Der Markt braucht
Regeln; er braucht eine Ordnung
und das heißt: Er braucht ordnende
staatliche Eingriffe.
Mehr noch als für viele einzelne
Forderungen sollten wir in den
kommenden Monaten für unser
Verständnis von Sozialer Marktwirtschaft werben. Ein Verständnis, das
weder Planziele noch Eigenkapitalrenditen zum Maßstab hat, sondern
den konkreten Menschen. Denn der
Mensch ist wichtiger als die Sache.
Und unsere Volkswirtschaft braucht
industrielle Kerne. Deswegen widerspricht es auch nicht der Sozialen
Marktwirtschaft, wenn der Staat
Unternehmen dabei hilft, die Folgen
der Krise zu meistern. Das heißt
nicht, dass der Staat der bessere Unternehmer wäre. Christlich-Soziale
wollen keine Staatswirtschaft. Aber
um der Kolleginnen und Kollegen
willen ist es nun geboten, möglichst
viele Arbeitsplätze zu sichern – und
die Unternehmen bei der Bewältigung einer Krise zu unterstützen,
die sie nicht zu verantworten haben.
Karl-Josef Laumann
CDA-Bundesvorsitzender
3
INHALTSVERZEICHNIS
BUNDESTAGUNG
PRISMA
Europa
Arbeit der Abgeordneten wird
überwacht. S. 6
Grundgesetz
Feierstunde mit Rüttgers und
Laumann. INTERVIEW
Anträge
Die 33. Bundestagung wird sich
mit vielen aktuellen Themen
befassen – auch mit einem neuen
Namen und dem Wahlkampf S. 8
Interview
Hauptgeschäftsführer Martin
Kamp über Soll- und Ist-Zustand
der CDA S. 10
Gestaltung
iconate Gesellschaft für
Kommunikation und Medien mbH
Druck
Heider Druck GmbH
S. 7
Kirchentag
CDA-Stand fand viel Aufmerksamkeit. S. 7
IMPRESSUM
Herausgeber
CDA Deutschlands
Oranienburger Str. 65
10117 Berlin
Geschäftsführer
Martin Kamp
Chefredakteurin
Andrea Resigkeit
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E-Mail: aresigkeit@cda-verlag.de
4
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Website: www.soziale-ordnung.de
Die Ausgaben erscheinen in unregelmäßigen Abständen acht Mal im Jahr.
Namensartikel geben nicht unbedingt
die Meinung der Redaktion wieder.
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Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
INHALTSVERZEICHNIS
POLITIK
CDA INTERN
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Liebe Leserin und Leser,
die CDA Deutschlands hat
eine neue Homepage und dort
heißt es Mitmachen!
Homepage
Neues Gesicht der CDA im Internet
S. 12
Bundesverdienstkreuz
Werner Schreiber ausgezeichnet
S. 19
Wirtschaftskrise
Banker Sascha Brok über die
Auswirkungen S. 13
Landestagungen
Gerd Krämer und Gudula von
Kalm wiedergewählt.
S. 19
Internationales
EZA und Gewerkschafter formulierten Krisen-Lösungen S. 17
Neue Vorsitzende
Anja Bombeck neue Chefin in
Hannover S. 20
Südwestkonferenz
Aufwärmübung für den Wahlkampf
S. 23
In einem neu eingerichteten
Blog können Sie sich ab sofort
an politischen Diskussionen
beteiligen, SO!-Beiträge
kommentieren, eigene Artikel
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politische Termine hinweisen.
Bringen Sie sich ein und tauschen Sie Ihre Gedanken und
Erfahrungen mit CDAlern und
politisch Interessierten aus.
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Verlag
CDA-Verlagsgesellschaft mbH, Berlin
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der CDA finden Sie auf S. 12
Geschäftsführer
Martin Kamp
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
5
PRISMA
EU-Abgeordnete unter Beobachtung
Kaum sind die neuen Europaabgeordneten neu gewählt, rückt
Straßburg jetzt ein Stück näher. Per
Mausklick kann der Bürger seine
gewählten Vertreter beobachten:
Wie stimmen die Abgeordneten
eigentlich ab, nehmen sie an Satzungen teil oder wie stehen sie zur
Europa-Verfassung. Die neue Website VoteWatch.eu will Licht ins
Dunkel bringen. Auf der Website
wird das Abstimmungsverhalten
der Abgeordneten und politischen
Gruppen im EU-Parlament fortlaufend dokumentiert. Darüber hinaus
wird für jeden Abgeordneten und
jede Abgeordnete dokumentiert,
wie viele parlamentarische Anfragen gestellt wurden, welche
Anwesenheitsquote erreicht wurde
oder wie loyal das Abstimmungsverhalten gegenüber dem Heimatland ausfiel. Die Loyalität messen
die Macher von VoteWatch.eu am
Abstimmungsverhalten der Mehrheit aller Abgeordneten aus einem
Land.
Beispielsweise erreichte die deutsche Grünen-Abgeordnete Angelika
Beer (Die Grünen) eine Anwesenheitsquote von 76,51 Prozent.
Sie hielt 52 Reden im Parlament
und hat sich in 53,11 Prozent aller
Abstimmungen loyal gegenüber
der Mehrheit der deutschen EUAbgeordneten verhalten. Elmar
Brok von der CDU hielt 128 Reden,
war zu 82,55 Prozent anwesend und
verhielt sich in 93,27 Prozent loyal.
Alexander Graf Lambsdorff von
der FDP brachte es auf 68 Reden,
eine Anwesenheitsquote von 67,56
Prozent und eine Loyalitätsquote
von 80,03 Prozent. Dagmar RothBehrendt von der SPD hielt 104
Reden, war zu 81,88 Prozent anwesend und teilte in 71,32 Prozent aller
Abstimmungen die Meinung der
Mehrheit der deutschen Abgeordneten. André Brie von der Linken hielt
lediglich sechs Reden, war aber zu
89,97 Prozent im Plenum anwesend
und überwiegend (47,38 Prozent)
anderer Auffassung als die Mehrheit
der deutschen Abgeordneten.
Die Orientierung auf der englischsprachigen Website von VoteWatch.
eu fällt leicht. Abgeordnete lassen
sich problemlos nach Heimatländern oder politischen Fraktionen
sortiert anzeigen. Leider fehlt bisher
eine Möglichkeit zum Ranking, um
beispielsweise zu ermitteln, welche
Abgeordneten wie oft abwesend
waren oder welche am häufigsten
Reden hielten. Weitere Informationen
> www.votewatch.eu
Parlamentarier in Zahlen
6
EU Abgeordnete
Anwesenheit
im Plenum
Loyalität zur
politischen Fraktion
Loyalität zur Mehrheit
der deutschen MdEP
Reden
im Plenum
Entworfene
Berichte
Elmar Brok (CDU)
82,55 %
95,67 %
93,27 %
128
23
Alexander Graf Lambsdorff (FDP
67,56 %
89,85 %
80,03 %
68
3
Angelika Beer (Die Grünen)
76,51 %
97,45 %
53,11 %
52
2
Dagmar Roth-Behrendt (SPD)
81,88 %
92,36 %
71,32 %
104
4
André Brie (Die Linke)
89,97 %
94,52 %
47,38 %
6
2
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
PRISMA
„60 Jahre Grundgesetz“
Rüttgers und Laumann
diskutieren die Verfassung
„Johannes Rau war ein ChristlichSozialer“, mit diesem markigen
Schlusswort setzte CDA-Chef KarlJosef Laumann ein Ausrufezeichen
in der 2. Auflage der Johannes-RauGespräche in der nordrhein-westfälischen Landesvertretung. Auf Einladung von Ministerpräsident Jürgen
Rüttgers folgten 150 geladene Gäste
der Diskussionsrunde über das Thema „60 Jahre Grundgesetz, Grundlage für Frieden, Freiheit und soziale
Gerechtigkeit im 21. Jahrhundert?“
Der Markt schafft keine Werte, keine
Solidarität, keine Gerechtigkeit.“
Mit diesen Worten zeigte Rüttgers
(CDU), wie groß die Schnittmenge
politischer Überzeugungen zwischen
ihm und dem früheren sozialdemo-
KIRCHENTAG
CDA-Stand besucht
Die CDA war auf dem 32. Evangelischen Kirchentag in Bremen
mit einem Stand vertreten. Die
evangelische Sozialethik ist eine
wichtige Grundlage unserer Politik. Der Austausch mit engagierten evangelischen Christen ist uns
sehr wichtig“, so Hauptgeschäftsführer Martin Kamp und hatte
auch etwas im Gepäck. „Wer hat,
dem wird gegeben. Biblische
Zumutungen über Armut und
Reichtum“, so heißt ein Buch, in
dem auch CDA-Chef Karl-Josef
Lauman seine persönliche Sicht
der religiösen Dinge schildert. Unter anderem mit einem Gleichnis.
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
kratischen Landesvater Johannes
Rau ist. Der Regierungschef
erinnerte daran, dass Johannes Rau
bereits im Jahr 2000 sehr deutlich
sein Unbehagen über die Logik des
Marktes artikuliert habe, der immer
weiter auch in private Lebensbereiche vordringe. Im Beisein von
Raus Witwe Christina und den
Kindern Anna Christina und Philipp
Immanuel nannte Rüttgers diese
Mahnungen vor dem Hintergrund
der Finanzkrise „hochaktuell“ und
sprach sich gegen die „Ökonomi-
sierung aller Lebensbereiche“ aus;
dazu zähle auch die Bildung. Mit
Blick auf das vor 60 Jahren verabschiedete Grundgesetz wandte sich
Rüttgers gegen Vorschläge auch aus
der SPD nach einer neuen Verfassung. „Das Grundgesetz ist die
beste Verfassung, die Deutschland
je hatte“, sagte Rüttgers, „denn es
hat uns sechs Jahrzehnte Frieden,
Freiheit und Wohlstand beschert.
Dies bestätigten auch die anderen
Gesprächsteilnehmer: unter anderen Jutta Limbach. Die Gastbeiträge 2008 für den CDA-Bezirksverband
sind jetzt auch als Broschüre erhältlich!
Besuchen Sie uns auf unserer Homepage
> www.cda-bv-koblenz-montabaur.de,
dort sind alle Gastbeiträge eingestellt.
Die Datei der Broschüre „Gastbeiträge 2008“
kann auch von dort heruntergeladen werden.
7
BUNDESTAGUNG
Kinder, Soziale Marktwirtschaft und mehr…
Die Bundestagung wird sich mit vielen aktuellen Fragen befassen
Änderung der CDA-Satzung wurden
ebenfalls gestellt.
Der CDA-Bundesvorsitzende Karl-Josef
Laumann bei der Bundestagung 2007
Die 33. CDA-Bundestagung lässt sich
wie ein buntes Themen-Potpourri
beschreiben. In ihren beiden Leitanträgen setzt sich die CDA mit der
Lebenssituation von Kindern sowie
mit der Fortentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft auseinander.
400 Delegierte, rund 150 Gäste,
und zahlreiche Journalisten werden am 20. und 21. Juni im Berliner
„Maritim Hotel“ unter dem Titel
„Arbeitnehmer. Mitten in der CDU“
lebhafte Diskussionen erleben. Die
emotionalste wird bei der Frage über
den künftigen Namen der ChristlichDemokratischen Arbeitnehmerschaft erwartet. Anträge zu gesellschaftspolitischen Themen sowie zur
8
Höhepunkt des ersten Tages wird
sicherlich die Rede der CDU-Bundesvorsitzenden und Bundeskanzlerin
Dr. Angela Merkel sein. Zwei Wochen
nach der Europawahl wird sie einige
Eckpunkte für den kommenden
Bundestagswahkampf setzen. Die
Wahlen des Bundesvorstands der
CDA bergen dagegen wohl wenige
Überraschungen. Der Bundesvorsitzende Karl-Josef Laumann, Minister
für Arbeit, Soziales und Gesundheit
in Nordrhein-Westfalen will für weitere zwei Jahre in den Ring steigen
und auch der erste stellvertretende
Bundesvorsitzende Gerald Weiß
kandidiert für eine weitere Amtszeit
genau wie die weiteren Stellvertreter
Ralf Brauksiepe, Ingrid Sehrbrock,
Silke Striezel, Gustav Bergemann,
Christian Bäumler und Rainer Lensing. Als Schatzmeister stellt sich
erneut Willi Zylajew zur Wahl.
„Kinder-Rechte. Chancen. Zukunft.“ – so lautet der Titel des
Antrages, der Vorschläge für eine
kindgerechte Politik macht. Eigenständige, bedarfsgerechte
„Hartz-IV“-Regelsätze für Kinder,
Dynamisierung des Kindergeldes,
Sachleistungen wie Lehrmittelfreiheit und kostenloses Schulessen für
sozial Schwache, das sind einige der
Forderungen, die die CDA in ihrem
Antrag erhebt. Dazu wird sicher auch
der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes Michael Sommer
seine Meinung kundtun, neben Peter
Heesen vom Deutschen Beamtenbund erwartet die Bundestagung
zahlreiche weitere Gewerkschaftsführer.
Die derzeitige Wirtschafts- und
Finanzkrise nimmt die CDA zum
Anlass, sich in einem zweiten Leitantrag mit Nachdruck zur Sozialen
Marktwirtschaft zu bekennen.
Entsprechend lautet mit „Soziale
Marktwirtschaft – Christlich-soziale
Ordnungspolitik als Antwort auf die
Krise“ der Titel dieses Papiers, das
u.a. die Bedeutung der Arbeitnehmerschutzrechte und funktionsfähiger sozialer Sicherungssysteme
betont. Zudem fordert es den Erhalt
industrieller Kerne, eine Ausweitung
der Mitarbeiterbeteiligung sowie
eine Regulierung von Managergehältern und internationalen Finanzmärkten.
Offenkundig haben die beiden
Anträge für intensive Diskussionen
in den CDA-Gliederungen gesorgt.
So sind zahlreiche Änderungsanträge eingegangen, über die die
Bundestagung befinden muss. Doch
auch abseits der Leitanträge waren
die Kreis-, Bezirks- und Landesverbände sowie die CDA-Arbeitsgemeinschaften aktiv. Insgesamt 104
allgemeine Anträge sind mit einer
beachtlichen Bandbreite eingegangen, die von der Forderung nach dem
Erhalt der Wehrpflicht bis hin zur
Erhöhung des Hartz-IV-Schonvermögens reicht.
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
BUNDESTAGUNG
Was die Satzungsänderungsanträge betrifft, so sticht natürlich der
Antrag zur Änderung des Namens
heraus. Nach einem Antrag des
CDA-Bundesvorstandes soll der
vollständige Name zukünftig
lauten „Christlich-Demokratische
Arbeitnehmerschaft (CDA) – CDUSozialausschüsse“. Man darf gespannt sein, wie die Bundestagung
sich zu diesem Vorschlag stellt,
der den Abschluss einer intensiven
Diskussion des Verbandes über das
CDA-Leitbild markiert.
>> Samstag, 20. Juni 2009
12.00 h 33. Bundestagung der CDA
Deutschlands
17. Wahl der/des Vorsitzenden
und der vier weiteren Mitglieder des Bundesschiedsgerichts
18. Wahl der sieben stellvertretenden Mitglieder des
Bundesschiedsgerichts
1. Eröffnung und Begrüßung durch den CDA-Bundesvorsitzenden
Um eine effiziente Beratung der
Anträge zu gewährleisten, tagte
am 22. Mai in der CDU-Bundesgeschäftsstelle eine Antragskommission unter dem Vorsitz des
stellvertretenden CDA-Bundesvorsitzenden Dr. Ralf Brauksiepe,
die Kommission unterbreitete den
Delegierten der Bundestagung
Empfehlungen im Hinblick auf
Annahme oder Ablehnung der Anträge. Das letzte Wort aber haben
natürlich die Delegierten selbst.
Sie entscheiden über Positionen
und Satzung der CDA.
2. Regularien
• Wahl des Tagungspräsidiums
• Beschlussfassung über die
Tagesordnung
• Wahl der Mandatsprüfungskommission
• Wahl der Stimmzählkommission
19. Beratung und Beschlussfassung zu den allgemeinen
Anträgen
20. Beratung und Beschlussfassung zur Änderung der
Satzung
3. Grußworte
Ende des ersten Plenartages
4. Rede der CDU-Bundesvorsitzenden, Bundeskanzlerin Dr. Angela
Merkel MdB
5. Politischer Bericht des Bundesvorsitzenden
6. Finanzbericht
7.
Bericht der Rechnungsprüfer/-innen
Auch am Rande der Bundestagung
wird den Delegierten einiges geboten. Wie üblich ist eine Ausstellung
verschiedenster Anbieter im Foyer
des „Maritim“ geplant. Bei rund 50
Ausstellern vom Pharma-Hersteller
„Bayer“ über den „Interessenverband der Zeitarbeitsfirmen“ bis zu
den Arbeitskammern des Saarlandes ist für ausreichend Informationsstoff gesorgt. Am Samstagabend sind die Delegierten Gast im
Konrad-Adenauer-Haus der CDU.
Hier wird ein „Berliner Abend“
stattfinden. 8. Aussprache zu den Berichten
8.30 h
Ökumenische Andacht
9. Entlastung des Bundesvorstandes
21. Weitere Grußworte
10. Wahl der/des Bundesvorsitzenden
11. Wahl der/des ersten stellvertretenden Bundesvorsitzenden
12. Wahl der stellvertretenden
Bundesvorsitzenden
13. Wahl der/des Schatzmeisters/-in
22.
Beratung und Beschlussfassung zu den Leitanträgen
• „Kinder – Rechte.
Chancen. Zukunft.“
• „Soziale Marktwirtschaft –
Christlich-soziale Ordnungspolitik als Antwort auf die
Krise“
14. Weitere Grußworte
15. Wahl der weiteren Mitglieder des
Bundesvorstandes
23. Schlusswort der/des
Bundesvorsitzenden
16. Wahl von zwei Rechnungsprüfern
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
20.00 h „Berlin-Abend“ im Konrad
Adenauer-Haus (CDU
Bundesgeschäftsstelle)
>> Sonntag, 21. Juni 2009
Ende der 33. Bundestagung
ca. gegen 13.00 h
9
INTERVIEW
„Die CDA ist mit ihren Werten vollauf bestätigt!“
Hauptgeschäftsführer Martin Kamp mit einem Rück- und Ausblick
und Arbeitnehmer. Das kann die CDU
besser als andere Parteien. Und mit
einer starken CDA kann sie es besonders gut.
SO!: Welche Bedeutung hat die CDA
in der CDU?
CDA-Hauptgeschäftsführer Martin Kamp
SO!: Wie ist die CDA wenige Monate
vor der Bundestagswahl aufgestellt?
Kamp: Gut. Wir haben als CDA
kurz vor Ende der Wahlperiode noch
zwei wichtige Erfolge im Bundestag
errungen. Und auch personell sind wir
gut aufgestellt. Leider hören einige
unserer Bundestagsabgeordneten
auf. Besonders schade ist, dass Gerald
Weiß nicht wieder antritt. Aber es
gibt viele neue spannende CDAKandidaten für den Bundestag – darunter Peter Wichtel, Vorsitzender des
Fraport-Betriebsrates, Rudolf Henke,
Chef des Marburger Bundes, und
Heike Brehmer, früher Landrätin in
Sachsen-Anhalt.
SO!: Welche Botschaft sollte von der
Bundestagung ausgehen?
Kamp: Es muss klar werden: In Zeiten
der Krise ist es besonders wichtig,
wirtschaftliche Vernunft und soziale
Gerechtigkeit zusammenzubringen –
gerade für die Arbeitnehmerinnen
10
Kamp: Wir sind mitten in der CDU
verankert und bestimmen den Kurs
der Partei mit. Das zeigt sich in
Abstimmungserfolgen in der Bundestagsfraktion. Den Beschluss zu
tariflichen Mindestlöhnen etwa haben
Ralf Brauksiepe und seine Kollegen in
schwierigen Verhandlungen bis hin zu
einer Kampfabstimmung in der Fraktion durchgesetzt.
SO!: Wozu sind die Vereinigungen in
Zukunft noch notwendig?
muss die Politik für mehr Schutz und
neue Sicherheit sorgen.
SO!: Welcher Wandel hat sich durch
die Krise in unserer Gesellschaft
vollzogen?
Kamp: Nachdem vor 20 Jahren der
real existierende Sozialismus zusammengebrochen ist, ist nun die
marktradikale Ideologie auf ganzer
Linie gescheitert. Werte wie Solidarität
und Gerechtigkeit haben wieder an
Bedeutung gewonnen. Anstelle immer
neuer Forderungen nach Privatisierung und Deregulierung ist die Einsicht
in die Notwendigkeit eines starken
Staates gewachsen. Wohlgemerkt:
eines starken, nicht eines allmächtigen
Staates.
SO!: Was bedeutet dies für die CDA?
Kamp: Sie haben eine wichtige
Brückenfunktion. Gerade vor dem
Hintergrund der wirtschaftlichen Probleme erfährt die CDU jetzt etwa von
CDA-Betriebs- und Personalräten, wo
die Kolleginnen und Kollegen vor Ort
der Schuh drückt.
SO!: Welche Botschaft darf das Wahlprogramm nicht haben?
Kamp: Änderungen beim Kündigungsschutz und beim tarifrechtlichen
Günstigkeitsprinzip sind politische
Ladenhüter, die in die Mottenkiste der
CDU-Programmatik gehören. Die Botschaft darf also nicht lauten: Weniger
Schutz für Arbeitnehmer führt uns aus
der Krise. Im Gegenteil: Gerade jetzt
Kamp: Die CDA ist vollauf bestätigt
worden. Es zeigt sich: Die ChristlichSozialen sind nicht die Traditionskompanien der CDU. Sondern unser
Politikansatz – auf der Grundlage der
katholischen Soziallehre und der evangelischen Sozialethik – ist ein Pfund,
mit dem man wuchern kann.
SO!: Was sind die Schwerpunkte bis
zur nächsten Bundestagung?
Kamp: Wir werden auf der Grundlage
unserer Werte nach Antworten auf die
Krise suchen. Und wr werden uns mit
Kampagnen breiter aufstellen –wie mit
der Aktion zum „Equal Pay Day“ oder
der Kampagne „kind.gerecht.“ Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
POLITIK
Bilanz Kampagne Kinderarbeit
„Menschenrechte müssen krisenfest sein!“
Wie? Grabsteine aus Kinderarbeit? Meine verstorbenen
Angehörigen unter einem Stein,
für den indische Kinder schuften
mussten? – Staunen, Entsetzen
und neugieriges Nachfragen:
Das waren häufige Reaktionen,
als die CDA mit ihrer Kampagne
„kind.gerecht.“ – CDA gegen
Kinderarbeit – startete und
dabei unter anderem darauf
verwies, dass ein Großteil der
in Deutschland verwendeten
Grabsteine aus indischen Steinbrüchen stammt.
Aus Steinbrüchen, in denen Kinderarbeit an der Tagesordnung ist. Ein
kleiner Kreis Interessierter kannte das
Problem zwar, und der Verein „Xertifix“ unter Leitung von Norbert Blüm
engagiert sich schon seit Langem
gegen Steine aus ausbeuterischer
Kinderarbeit. Doch viele dachten bei
Kinderarbeit bislang eher an Klamotten, Spielzeug und Teppiche. „Dass
nun immer mehr Menschen über Kinderarbeit in Steinbrüchen informiert
sind, ist ein großer Erfolg der CDAKampagne“, sagt der Bundestagsabgeordnete Peter Weiß, der selbst auch
Vorstandsmitglied bei Xertifix ist.
Die Kampagne hat auf ihrer Homepage auch gleich Mitmach-Tipps und
Muster-Anträge bereitgestellt. Ziel:
Möglichst viele Friedhofssatzungen
sollten geändert werden, damit Grabsteine aus Kinderarbeit von deutschen
Friedhöfen verschwinden. Vielerorts
unternahmen CDA-Kollegen Vorstöße,
so auch in Berlin, wo die CDA zunächst
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
die CDU und dann auch alle anderen
Fraktionen im Abgeordnetenhaus
für ihr Anliegen gewann. Doch der
gemeinsame Erfolg von Xertifix und
CDA rief auch Gegner auf den Plan
– diejenigen, die am Import billiger
Steine kräftig verdienen. Einige
setzen sich gegen die Änderung von
Friedhofssatzungen gerichtlich zu
Wehr. Gerald Weiß, Vorsitzender der
Arbeitnehmergruppe der CDU/CSUBundestagsfraktion, hat kürzlich alle
Beteiligten zum Thema „Natursteine
und Kinderarbeit“ an einem Runden
Tisch versammelt. Ziel: eine gemeinsame Strategie, die sicherstellt,
dass Natursteine aus Kinderarbeit in
Deutschland nicht mehr verwendet
werden.
Bewegung beim Thema „Natursteine
ohne Kinderarbeit“ – das ist nur
ein Erfolg der CDA-Kampagne. Ein
weiterer: Auf Initiative der CDA in
den Städten und Kreisen haben viele
Kommunen beschlossen, nur noch
fair gehandelte Produkte zu kaufen –
vom Orangensaft bis hin zum Kaffee.
Dass das neue Vergaberecht, das vor
wenigen Monaten in Kraft getreten
ist, die Berücksichtigung von Sozialkriterien bei öffentlichen Aufträgen
nunmehr explizit zulässt, begrüßt die
CDA. „Wir halten das für richtig und
haben das in der Großen Koalition
auch mit durchgesetzt“, so Peter
Weiß, stellvertretender Vorsitzender
der Arbeitnehmergruppe.
Schon Ende 2007 hat die CDU die
Ächtung ausbeuterischer Kinder-
arbeit in ihr Grundsatzprogramm
aufgenommen, wiederum auf
Vorschlag der CDA. Und über die
EUCDA – mit Elmar Brok an der Spitze – konnte auch die Europäische
Volkspartei für eine entsprechende
Resolution gewonnen werden. Immer mehr Prominente unterstützen
die Kampagne – an der Spitze die
CDU-Bundesvorsitzende Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Die
Partner der Kampagne sind auf der
Homepage www.cda-gegen-kinderarbeit.de mit Statements vertreten.
Die Kampagne „kind.gerecht.“
wurde 2007 vorbereitet und Mitte
2008 offiziell gestartet – also vor der
Wirtschafts- und Finanzkrise. Hat
sich das Thema nun überholt? Haben
die Menschen jetzt keine anderen
Probleme? Im Gegenteil, findet Gerald Weiß. Menschenrechte müssten
krisenfest sein. Und: „Die Ursache
der Wirtschafts- und Finanzkrise
sind die fehlenden Regeln für die
Finanzmärkte. Genauso dringend
wie Spielregeln für die internationalen Finanzmärkte sind auch internationale soziale Mindeststandards.“
Eine Internationale Soziale Marktwirtschaft sein dringender denn je.
Unter Kinderarbeit litten nicht nur
die jungen Menschen in den Entwicklungs- und Schwellenländern.
„Vielmehr haben auch die Arbeitnehmer bei uns die Konsequenzen weltweiten Sozialdumpings zu tragen“,
betont Gerald Weiß, der auch erster
stellvertretender Bundesvorsitzender der CDA ist. 11
Mitmachen!
www.cda-bund.de
Der neue Internetauftritt der CDA
9.
Jederzeit erreichbar: Aktuelle
Betriebsinformationen der CDA
online lesen
10. SO! - Der interaktive Blog der
Sozialen Ordnung
1. Die vier Kernthemen
der CDA
2. Die Hauptnavigation
3.
Artikel nutzerfreundlich aufbereitet
4. Bildergalerien, Videos
oder Dokumente - übersichtlich geordnet
11.
Archiv der SO!
8. Service-Navigation für häufig
genutzte Funtionen
7.
Hintergrund oder
Links
6. Downloads – alles rund um
die CDA zum Speichern
5.
Detailansichten
12.
2009 ist ein Jahr spannender Wahlkämpfe, ein Jahr wichtiger
Entscheidungen. Die CDA als Arbeitnehmervereinigung der CDU
stellt sich diesen Aufgaben mit überzeugenden Kampagnen und
großem Einsatz. Dazu gehören auch moderne Kommunikationsmittel. Mit der kompletten Neugestaltung (Relaunch) der Home-
12
Schnell und einfach – ein
Überblick über die gesamte
Seite
page geht die CDA einen wichtigen Schritt in diese Richtung. In
Zukunft werden moderne Features wie Blogs, multimediale Inhalte, Foren und eine Plattform für internen Gedankenaustausch
dazu beitragen, die Arbeit der CDA, ihre Werte und die Personen
dahinter zu zeigen und zum Mitmachen zu bewegen.
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
POLITIK
Globales Puzzle
Nachhaltiges hinter der Wirtschaftskrise
Die Weltgemeinschaft befindet sich in einer der
schwersten Krisen seit dem
Ende des 2. Weltkriegs. Diese
Krise zeigt sich in vielfältiger Weise: leere Containerschiffe – volle Autoumschlagsplätze, Kreditknappheit auf
der einen – Liquiditätsüberfluss auf der anderen Seite.
Die Weltwirtschaft wankt und
derzeit scheint kein „Weißer Ritter“ zur Stelle, der
sie auffangen könnte. Doch
verdecken diese globalen
wirtschaftlichen Ungleichgewichte – bei aller Bedeutung
für die gegenwärtigen Nöte
der davon betroffen Menschen
– die mittel- bis langfristigen
Probleme. Schuldzuweisungen
sind daher verständlich, greifen für nachhaltige Lösungen
mithin aber zu kurz.
Globales Finanzdesaster und
Soziale Marktwirtschaft
Es ist unstrittig: Die Wirtschaftskrise begann mit dem Zusammenbruch der amerikanischen
Immobilienmärkte. Hier lag
eine gefährliche Mischung aus
politischer Wunschvorstellung,
regulatorischer Nachlässigkeit
und ungesundem Renditestreben
vor. Es hat sich gezeigt, dass der
Wunsch, die USA zu einem Land
der Eigenheimbesitzer zu machen
und damit Sozialpolitik dem Marktergebnis vorzuschalten, ein naiver
war und ist. Sozialpolitik ist in
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
Gesellschaften mit unserem Werteverständnis ein unabdingbares Gut.
Nur hat sie sich auf Korrekturen
der Marktergebnisse zu beschränken. Es hat sich weiter gezeigt, dass
sich die Marktakteure sich prinzipiell opportunistisch verhalten. Der
Markt setzt sich weder ethische
Grenzen für die Höhe von Renditen
noch für die Untergrenze von Löhnen. Dem gilt es, durch ordnungspolitische Grundsätze Rechnung
zu tragen. Das ist in einer global
verflochtenen Welt schwierig –
auch das haben die Folgen des
Immobiliencrashs verdeutlicht.
Die Schuldigen dieses Desasters
werden mitunter schnell identifiziert: global agierende Finanzakteure – von manchen Parteivorsitzenden auch Heuschrecken
genannt. Die in Deutschland
entstandene Soziale Marktwirtschaft ist solchen Argumentationsmustern jedoch nie gefolgt. Im Mittelpunkt steht bei ihr der fehlbare
Mensch mit unveräußerlicher
Würde. Daher haben Vordenker
wie Walter Eucken, Alfred MüllerArmack oder auch Karl Arnold stets
das Wirtschaften in einen sozialen
Kontext der Öffentlichkeit und
des (nationalen) gesellschaftlichen
Wertesystems gestellt. Läuft es in
der Wirtschaft falsch, so leidet die
gesamte Gesellschaft.
Eine unzureichende Haftungszuordnung führt letztlich zu einem
Vertrauensverlust, der sich auf an-
Sascha Brok
Geboren am 30. Dezember 1972
in Bielefeld, verheiratet
Seit 2005 Deutsche Bank Research, Government Affairs
Berlin
2005 und 2002 Bundestagswahlkampf Dr. Angela Merkel und
wissenschaftlicher Mitarbeiter
2001 Universität Bayreuth, Studium der Volkswirtschaft
1998 Universidad Complutense
de Madrid, Volkswirtschaftsstudium
1993 Ausbildung zum Bankkaufmann
dere Bereiche überträgt. Und umgekehrt: Verantwortungslosigkeit
im Privaten spiegelt sich auch im
Fehlverhalten von Wirtschaftseliten
wider. Sind „Null-Bock“-Haltungen
und fehlendes gemeinschaftliches
13
POLITIK
Zusammengehörigkeitsgefühl nicht
letztlich die Gründe für eine technisierte und kontrollwütige Sozialpolitik? Ist es auf der anderen Seite
dauerhaft erträglich, dass nationale
Sozialpolitik die Ergebnisse globaler
Marktprozesse korrigieren muss?
Halbherzige Lösungen führen hier
nicht zum Interessenausgleich.
Ohne eine Anpassung des Ordnungsrahmens an die globalen
Märkte wird es nicht gehen!
Globalisierung von Märkten –
Globalisierung von Verantwortung?
Sowohl bei der Suche nach „Schuldigen“ für die aktuelle Krise als
auch bei der Antwort auf die soziale
Frage der Globalisierung darf man
es sich nicht zu einfach machen.
Individualisierung und vor allem
Globalisierung sind mitnichten
Naturgesetze, jedoch nur begrenzt
bestreitbare Tatsachen. Eine
Abkehr davon ist möglich; für eine
weltweit eingebettete Volkswirtschaft wie die deutsche allerdings
unsinnig. Indes, ein unreflektiertes
Weitermachen in der Weltwirtschaft wie bisher besäße totalitären
Charakter. Neo-Liberale, die für
sich bisweilen reklamieren, die
Hüter der Marktwirtschaft zu sein,
sollten ihren intellektuellen Widerspruch erkennen. Hier hilft ein Blick
zu Marx und Engels: Beide erheben
den Sozialismus/Kommunismus
zum endzeitlichen Wirtschafts- und
Gesellschaftsmodell mit totalitärem Anspruch. Gesellschaftliche
Entwicklungspfade verlaufen niemals nach einem linearen Muster.
Die Schwierigkeit ist, die Prozesse
der unterschiedlichen Teilsysteme
von Gesellschaft und Wirtschaft zu
14
synchronisieren, und so eine mit
Wohlfahrtsverlusten verbundene
Abkehr vom weltweiten Handel
(Protektionismus) zu verhindern.
Die Erfahrungen mit der großen
Depression in den 1930er-Jahren
sind erschreckend – wirtschaftlich
wie politisch. Denkmuster also,
die sämtliche Prinzipien westlicher
Modelle von Wirtschaft auf alle
(nationalen wie internationalen)
Subsysteme überstülpen wollen,
sind nicht realitätsnah – ja, widersprechen der Natur des Menschen.
Ethik und Moral sind wichtige
Standortfaktoren. Der weltweite
und gleichberechtigte Austausch
dieser Werte wird daher zu einem
wichtigen globalen Standortfaktor
werden.
Die Globalisierung der Märkte
bezog in den vergangenen Jahren
ihre Legitimation aus zwei grundlegenden Versprechen: zum einen
„Wandel durch Handel“ und zum
anderen „Wohlfahrtsgewinne für
breite Gesellschaftsschichten“. Beide Versprechen erfüllen sich nur
unzureichend. Akteure wie Russland, China oder der Nahe Osten
sind in hohem Maße am internationalen Waren- und zunehmend
auch Dienstleistungsaustausch
interessiert; von einer Öffnung
ihres Wertesystems sind sie jedoch
weit entfernt. Die zunehmende
Spreizung von Einkommen stellt
die weltweite Integration von Märkten verstärkt infrage. Bis zu einem
gewissen Grad kann die veröffentlichte Meinung diesen Erosionsprozess bremsen. Institutionen wie
die Weltbank, WTO oder OECD
können wichtige Impulsgeber für
Rahmenordnungen werden.
Derzeit sind sie
es noch nicht.
Ihre Orientierung ist
zu westlich,
ihr Selbstverständnis
ist zu sehr auf
das Teilsystem
Wirtschaft beschränkt. Greenpeace oder Attac
können über das
Aufdecken von Skandalen und Missständen
für Weltfirmen eine nicht
unerhebliche Bedrohung ihres
Images bedeuten. Vornehmlich
funktioniert dieser Mechanismus
nach der Maßgabe: „Think Global
– Act Local“. Doch die Grenzen
sind augenscheinlich: oftmals eine
unreflektierte Orientierung an
Projekten, die westlichen Standards entspringen, bis hin zu einer
Projektsteuerung, die einer Art Ablasshandel für das eigene schlechte
Gewissen gleichkommt. Muss
nicht, wer die globale Vernetzung
wünscht, auch danach denken und
handeln? Muss nicht, wer global
handelt, auch global haften?
Permanente Übergangsphase
Der Zusammenbruch des Ostblocks
begründet den Erfolg des amerikanischen Wirtschafts- und Wertemodells. Und zwar nicht auf Coca Cola
oder Word 7.0 beschränkt, sondern
auf den gesamten „American
Way of Life“: die USA importieren
Geldkapital und intelligente Köpfe
und exportieren über Absolventen
und Produkte ihre Werte. Damit ge-
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
POLITIK
schaft hat sich als Ordnungsmodell
für Deutschland bewährt, hat aber
im weltweiten Wettbewerb um
Werte und Märkte zu bestehen.
Dies kann man bedauern, ist
aber letztlich die Kehrseite
unseres durch internationale Arbeitsteilung gewonnenen Wohlstands. Um überhaupt noch im
Konzert der Großen mitspielen zu
können, sollte sehr bedacht überlegt werden, wie dieser Wettbewerb
politisch zu begleiten ist. Dabei wird
auch die Frage zu beantworten sein,
was grundsätzlich wichtig und was
verzichtbar ist.
winnen amerikanische
Maßstäbe des Wirtschaftens
weltweite Wirkung und Gültigkeit.
Abgeschlossen ist dieser Prozess im
Sinne von Francis Fukuyamas „Ende
der Geschichte“ aber nicht. Im
Gegenteil: Er beginnt immer wieder
von Neuem! Die Soziale MarktwirtCDA B2P 05.2009:Layout 1
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28.05.2009
13:19 Uhr
Eine zentrale Errungenschaft ist
hierbei die offene Gesellschaft. Ihre
Feinde zu bekämpfen, muss mehr
wert sein als kurzfristige Maximalrenditen oder der neueste mp3Player. Und muss auch mehr wert
sein als die ideologische Fixierung
auf Begriffe wie Enteignung oder
staatliche Beteiligung an Unternehmen. Das gegenwärtige Handeln der
öffentlichen Hand ist weder ord-
nungspolitisch sauber noch sozial
gerecht. Es geht vielmehr um die
Überbrückung einer Vertrauenskrise. Die Errichtung eines globalen
Weltfinanzsystems und einer
gestärkten Bankenaufsicht sind
wichtige Schritte hierbei, die notwendigerweise an den derzeitigen
Problemen ansetzen. Mittel- bis
langfristig hat die Soziale Marktwirtschaft als Ordnungsmodell
für den Ausgleich von Kapital- und
Arbeitnehmerinteressen nunmehr
die Chance, als globale Schablone
zu fungieren. Die Berücksichtigung lokaler Besonderheiten bei
der Interpretation gemeinsamer,
weltweiter Werte muss im Zentrum
einer nachhaltigen, globalen Politik
stehen.
Die Allgemeinverbindlichkeit der
Menschenrechte oder ein internationaler Nachhaltigkeitsrat – ob
nun an der UNO angegliedert oder
nicht – sind derzeit schwer vorstellbar, aber immerhin vorstellbar.
Man sollte also realistisch bleiben
und das Unmögliche versuchen! Seite 1
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Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009Phantasialand Schmidt-Löffelhardt GmbH & Co. KG • Berggeiststraße 31-41 • 50321 Brühl
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15
POLITIK
Buchtipps
„Würde-Teilhabe-Gerechtigkeit“, dies sind
seit Jahrzehnten
die Leitlinien
christlich-sozialer Politik. Jetzt
ist eine Agenda
erschienen,
die dieses Leitbild über die Gesellschaft zieht und viele Aspekte
darunter beleuchtet. „Der Mensch
ist wichtiger als die Sache“, dies ist
auch weiter das Leitmotiv, wie der
CDA-Bundesvorsitzende Karl-Josef
Laumann (MdL) als Herausgeber
beschreibt. Die Würde des Menschen, ob im Kindesalter, im Arbeitsleben, aber auch im Ruhestand
muss gewahrt bleiben.
Teilhabe durch Bildung, aber auch
durch finanzielle Unterstützung ist
für alle Menschen die Grundlage
seiner Existenz. Dabei darf er nicht
in der Gesellschaft zum Bittsteller
degradiert werden. Die Autoren, zu
denen auch der Ministerpräsident
des Freistaates Bayern, Horst Seehofer, sowie zahlreiche Mitglieder
des Deutschen Bundestags zählen,
liefern einen umfassenden Überblick über die inhaltliche Positionierung des Sozialflügels von CDU
und CSU.
„Würde-Teilhabe-Gerechtigkeit“,
eine christlich-soziale Agenda für
das 21. Jahrhundert, erschienen im
Olzog-Verlag, München.
ISBN-978-3-7892-8313-0. 16
Kompetent,
klarsichtig und
auch bisweilen komisch
schildert der
Leiter der
Parlamentsredaktion des
„Rheinischen
Merkurs“, Robin
Mishra, das tägliche Leben des politischen Berlins. Mit feinem Gespür
für die Stolpersteine, die dem Bürger die Demokratie und ihre Volksvertreter manchmal eher als Last,
denn als Lust empfinden lassen. So
mokiert er sich über das Ballspielverbot vor dem Reichstag, das aber
die Berliner Verwaltung nicht daran
hinderte, das teure Grün während
der Fußballweltmeisterschaft an
eine Sportfirma zu vermieten. Oder
die deutsche Unsitte, Bundespräsidenten, Bundeskanzler – auch wenn
sie lange aus dem Amt geschieden
sind – immer noch mit dem Titel
zu versehen und ihnen Büro und
Dienstwagen bis zum Tod zur Verfügung zu stellen.
Mishra, der auch für RTL und den
WDR tätig war, will nicht nur mit
dem erhobenen Zeigefinger gern
gehörte Politikerschelte betreiben, sondern mit dem Wissen um
die zurückweisenden Finger einen
Weg finden, wie sich Politiker und
Bürger wieder näherkommen. Seine Ratschläge sind so einfach wie
eindringlich: Auch mal die „Klappe halten“, verordnet er z.B. den
Volksvertretern.
Robin Mishra, „Wie ich lernte, die
Politiker zu lieben“,Herder Verlag.
ISBN 978-3-451-30157-5. Der Arbeitsschutz in
Deutschland ist
ebenso vielschichtig wie
intransparent.
Vor diesem
Hintergrund
und der notwendigen Beschränkung auf das
Wesentliche befasst sich diese
Publikation ausschließlich mit dem
Arbeitsschutzgesetz sowie den
hieraus hervorgegangenen Verordnungen.
Sowohl das Gesetz als auch die
Verordnungen haben durchweg
europäische Wurzeln, sie haben gewissermaßen den gleichen Stammbaum. Dies führt im Weiteren dazu,
dass auch die Regelungsmaterien
und Begrifflichkeiten sich stets
wiederholen und – soweit es die
Verordnungen betrifft – immer
wieder auf das Arbeitsschutzgesetz
zurückgreifen. Insofern stellt die
Publikation wortwörtlich einen
„Leit“faden zum unmittelbaren
Vorteil seiner Leser dar. Frei von
Fußnoten und Querverweisen ist
die Publikation besonders gut verständlich und lesbar. Sie ist sehr geeignet für Betriebspraktiker sowie
Betriebs- und Personalräte.
Arbeitsschutzgesetz und Arbeitsschutzverordnungen – Ein Leitfaden für Praktiker, Rechtsanwalt
Dr. jur. Kurt Kreizberg. Verlag
Personal, Recht Management
Ltd. Troisdorf, 2009, 1. Auflage,
Schriftenreihe: Schriften zum
Betriebs- und Gefahrenschutz, 124
Seiten, kartoniert, 24,80 Euro.
ISBN: 978–3–941388-02-4 Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
POLITIK
Internationale Tagung stellt Forderungskatalog auf
EZA beschätigt sich mit Weltwirtschaftskrise
Ein Netzwerk von christlichsozialen Gewerkschaften und
Arbeitnehmerorganisationen
hat sich auf einer internationalen Tagung mit den Auswirkungen der Finanzkrise befasst. Die SO! druckt Auszüge
des Beschlusses.
„… als Netzwerk von christlichsozialen Gewerkschaften und
Arbeitnehmerorganisationen
beobachten wir mit großer Sorge deren Auswirkungen auf die
Situation der Arbeitnehmer. Auch
und gerade in dieser schwierigen
Situation ist der Einsatz für unsere
ethischen Grundanliegen wie die
Schaffung und der Erhalt nachhaltiger Arbeitsplätze, eine gesicherte
und faire Lohn- und Einkommenssituation der Arbeitnehmer sowie
die Aufrechterhaltung der sozialen
Sicherungssysteme besonders
wichtig. Vor diesem Hintergrund
und aus dieser Überzeugung
heraus haben wir nachfolgende
Erklärung formuliert:
Die Finanzkrise und die Wirtschaftskrise verstärken sich
inzwischen wechselseitig und
deren Auswirkungen sind in allen
Regionen der Welt spürbar. Diese
Tatsache hat zu einer drastischen
Korrektur der Wachstumsprognosen für 2009 geführt und eine
tiefe weltweite Rezession steht
uns bevor, deren Indikatoren wie
Nachfragerückgang, Überstundenabbau und Kurzarbeit, mangelnde
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
Investitionen und sinkende Löhne
bereits spürbar sind. Insbesondere
der akute Nachfragemangel ist
eine der zentralen Ursachen für die
schlechte Wirtschaftslage, in der
sich die meisten Staaten befinden.
Die am stärksten von der Krise
Betroffenen sind diejenigen, die
sich an deren Entstehung nicht
beteiligt haben und inzwischen
um ihre Arbeitsplätze bangen oder
diese bereits verloren haben – die
Menschen in der Welt der Arbeit
und ihre Familien. Es ist wichtig,
die Konjunkturprogramme so zu
gestalten, dass die Forderungen
der Arbeitnehmer berücksichtigt
werden und sie von den aufgelegten Programmen profitieren.
Um eine adäquate Repräsentanz
der Arbeitnehmerinteressen zu
gewährleisten, ist eine Einbeziehung der Gewerkschaften und
der Arbeitnehmerorganisationen
in die lokalen, nationalen, europäischen und internationalen
Verhandlungen notwendig. Nur
so ist es möglich, die sehr große
Unsicherheit der Arbeitnehmer
und die Vertrauenskrise in Banken und Wirtschaft zu überwinden. Dem Staat obliegt dabei die
Aufgabe, durch konsequentes und
kohärentes Handeln den Menschen Orientierung und Halt zu
geben. Hierbei sind die ehrliche
Zusammenarbeit und die Solidarität zwischen Politik, Wirtschaft
und Gewerkschaften von zentraler
Bedeutung.
Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf die Arbeitnehmer
Die Sozialpartner sollten die Durchsetzung von gesetzlichen oder
tarifvertraglichen Mindestlöhnen
und von Flächentarifverträgen weiter vorantreiben, für die Entlastung
geringerer und mittlerer Einkommen zur Stärkung der Nachfrage
gegenüber dem Staat eintreten, die
Bezugsdauer von Arbeitslosenhilfe
ausweiten und diese an Weiterbildungsprogramme knüpfen, den
Ausbau von Qualifizierungsangeboten für Arbeitnehmer vorantreiben, die Pfändung von selbst
genutztem Wohneigentum durch
alternative Finanzierungsmethoden
unterbinden und die Kreditvergabe
von staatlich gestützten Banken an
private Haushalte von Seiten des
Staates einfordern.
Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf die Unternehmen
Die Sozialpartner sollten in gegenseitigem Einvernehmen die Unternehmen dazu bewegen, anstelle
von Entlassungen variable Arbeitszeiten und Trainingsprogramme
einzuführen, die Kreditvergabe
von staatlich gestützten Banken
an kreditwürdige Unternehmen
von des Staates einfordern, die
Möglichkeiten zur Stärkung der
Eigenkapitalbildung von Unternehmen, durch die Kapitalbeteiligung
der Arbeitnehmer vorantreiben
und mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten der Arbeitnehmer in den
Unternehmen durchsetzen.
17
POLITIK
Handlungsmöglichkeiten in Bezug
auf das Finanzsystem
Die Sozialpartner sind dazu verpflichtet, die Schaffung effektiver
Aufsichts- und Kontrollmechanismen
des Finanzsystems durch handlungsfähige Finanzregulierungsbehörden
und durch ein effizientes, unabhängiges und neu geschaffenes Kontrollsystem auf nationaler, europäischer
und internationaler Ebene von
staatlicher Stelle einzufordern. Sie
sollten eine Beschränkung von Verbraucherinvestitionen, Pensions- und
Versicherungsfonds auf den hoch
regulierten Bereich unterstützen,
eine höhere Kapitalunterlegung der
Banken einfordern sowie für eine
strikte Trennung zwischen den traditionellen Bankenfunktionen und dem
Investmentbereich eintreten. Des
Weiteren sollten sie die Schaffung
eines Haftungsverbundes für Privatbanken und die Zertifizierung von Finanzmarktprodukten von staatlicher
Seite fordern. Eine weitere Möglichkeit, Spekulationsblasen einzudämmen, kann durch die Besteuerung
kurzfristiger und spekulativer Transaktionen und durch die Einführung
einer Börsenumsatzsteuer ab einer
gewissen Gewinnmarge verwirklicht
werden. Die Sozialpartner sollten den
Staat dazu bewegen unabhängige Rating Agenturen stärker und engagierter zu überwachen, Managergehälter
konsequent zu begrenzen und diesen
durch eine progressive Einkommenssteuer entgegenzutreten. Bonuszahlungen lehnen wir ab, da sie sich als
nicht zielführend und intransparent
erwiesen haben.
aldumping in Zukunft zu verhindern,
ist die Einführung eines Korridormodells, welches das Verhältnis vom BIP
zu den Sozialausgaben festlegt und
somit auch einen Beitrag zur zukünftigen Gewährleistung der sozialen
Sicherungssysteme leistet. Der Staat
sollte außerdem dazu angehalten
werden, die Schaffung von neuen
Arbeitsplätzen in zukunftsorientierten und nachhaltigen Bereichen
voranzutreiben und alternative
Energien zu fördern. Die Schaffung
eines einfachen und gerechten Steuersystems, welches die Steuerbefreiung von Unternehmen unterbindet
und die vollständige Transaktion
der Gewinne untersagt, ist ebenfalls
einzufordern.
Handlungsmöglichkeiten in Bezug
auf die staatlichen Instanzen
Die Sozialpartner sollten die effiziente Umsetzung der staatlichen
Konjunkturprogramme auf lokaler,
nationaler, europäischer und internationaler Ebene einfordern. Dabei
müssen neben wirtschaftlichen
auch soziale Aspekte wie Investitionen in Bildung und Gesundheit im
Mittelpunkt der Programme stehen. Weiterhin sollten die Bereiche
Wissenschaft und Forschung sowie
langfristige Infrastrukturprojekte
gefördert werden. Ein zukunftsorientiertes und von den Sozialpartnern
voranzutreibendes Modell, um Sozi-
Handlungsmöglichkeiten in Bezug
auf die Armutsbekämpfung
Die Sozialpartner sollten ihre Regierungen dazu bewegen, den vereinbarten Anteil der Entwicklungshilfe
am Bruttonationaleinkommen bis
2010 auf 0,56 Prozent und bis 2015
auf 0,7 Prozent zu steigern…
Entwicklungszusammenarbeit und
Armutsbekämpfung fließen. Anzeige
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Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
CDA INTERN
Namen und Nachrichten
Sozialen Marktwirtschaft. Gerade
die Finanzkrise zeige, dass die CDA
mit ihrer Grundüberzeugung, der
Mensch sei wichtiger als der Markt,
richtig liege.
Herzlichen Glückwunsch,
Werner Schreiber
Werner Schreiber, Vorsitzender
der Stiftung Christlich-Soziale
Politik e. V., erhielt aus den
Händen des Innenministers des
Saarlandes Klaus Meiser das
Bundesverdienstkreuz für sein
großes langjähriges politisches
und soziales Engagement.
Werner Schreiber war von 1975
– 1990 langjähriger Abgeordneter im Landtag in Saarbrücken und Bundestag. Von
1990 – 1993 war er Minister für
Arbeit und Soziales in SachsenAnhalt.
+++ Bei der Landestagung der
hessischen CDA in Alsfeld am
28. März 2009 ist der bisherige
Vorsitzende, Staatssekretär Gerd
Krämer, mit großer Mehrheit in
seinem Amt bestätigt worden. In
den Mittelpunkt seiner kämpferischen Rede stellte Krämer die
weltweite Verwirklichung der
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
Weiterhin wurden gewählt: als
stellvertretende Landesvorsitzende
Dorothee Lenz (Frankfurt), Erik
Schächer (Maintal) und Peter
Wichtel (Obertshausen). Als
geschäftsführendes Landesvorstandsmitglied wurde Dr. Matthias Zimmer (Frankfurt) im Amt
bestätigt, ebenso die Schriftführerin Barbara Schneider-Siegler
(Frankfurt) und der Schatzmeister
Raphael Grohganz (Limburg). Als
Beisitzer wählten die Delegierten
in den neuen Landesvorstand: Eva
Brehm (Kreisverband Fulda), KaiUwe Hemmerich (Kreisverband
Rheingau-Taunus), Hans Himmel
(KV Offenbach-Land), Christine
Hoyme (KV Lahn-Dill), Hartmut
John (KV Werra-Meißner), Lothar
Leinz (KV Limburg-Weilburg),
Hans-Achim Michna (KV Wiesbaden), Robert Nawrath (KV Darm-
stadt-Dieburg), Uwe Solinger (KV
Groß-Gerau) und Lieselotte Weitz
(KV Hersfeld-Rothenburg). In
seinem Grußwort sprach der neue
hessische CDU-Generalsekretär
Peter Beuth zur Zukunft der CDU
als Volkspartei. Der Vorsitzende
der Mittelstandsvereinigung in der
hessischen CDU, Edwin Balzter,
betonte das gemeinsame Bekenntnis von CDA und MIT zu einem
Menschenbild, das in der verantworteten Freiheit seinen zentralen
Bezugspunkt habe.
Der Hessische Minister für Arbeit,
Familie und Gesundheit, Jürgen
Banzer, umriss in seinem Grußwort
die zentralen Herausforderungen
der Sozialpolitik in Hessen. Weiterhin konnten als Gäste die Landesvorsitzenden Dr. Ralf Brauksiepe
MdB (Nordrhein – Westfalen) und
Gustav Bergemann MdL (Thüringen) begrüßt werden. +++
+++ Die Landesversammlung der
CDA Braunschweig hat das Bundesvorstandsmitglied Gudula von
Kalm im Amt bestätigt. Bei einer
19
CDA INTERN
Stimmenthaltung wählten die Delegierten der Landesversammlung
der Christlich-Demokratischen
Arbeitnehmerschaft (CDA) Gudula
von Kalm aus Braunschweig erneut
für zwei weitere Jahre zur Landesvorsitzenden. Dazu trafen sich die
Kreisverbände in BraunschweigWatenbüttel. +++
+++ Bombeck
folgt Lensing
nach. Mit 96
Prozent wählten
die Delegierten
der Landesversammlung der
Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft
(CDA) Anja Bombeck aus Rotenburg (Wümme) in der Nachfolge
von Rainer Lensing zur neuen
Landesvorsitzenden. +++
+++ Gisela Bömack und Stephan
Oehler vom CDA-Landesvorstand
Bremen meinten auf der Klausur
des Landesverbandes. „Die CDU
muss mehr UNION und weniger
Partei sein!“. Die CDA müsse einbezogen werden in die Wahlkämpfe –
die Bremer CDA steht zur Verfügung und will mit vereinten Kräften
Angela Merkel dabei unterstützen,
Kanzlerin zu werden. +++
20
+++ In Kooperation mit Lüdinghauser Ausbildungsbetrieben und
den Westfälischen Nachrichten
führten CDA & JU Lüdinghausen
ihre Lehrstellenaktion erfolgreich
durch. Über 100 Jugendliche und
interessierte Eltern nutzten während der Aktionswoche an jedem
Tag die Gelegenheit, „Ausbildungsbetriebe“ zu besichtigen und mit
Unternehmern, Ausbildern und
Auszubildenden ins Gespräch zu
kommen. Darüber hinaus wurde in
den Handwerks Bildungsstätten in
Lüdinghausen über berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB)
und das Werkstattjahr informiert.
„Mit einer Vermittlungsquote von
über 20 % ist das „LaumannJahr“ im Kreis Coesfeld sehr
erfolgreich. Es ist ein Türöffner
ins Berufsleben! Wir werden uns
dafür einsetzen, dass das mit
EU-Mitteln kofinanzierte Landesprogramm auch nach 2012
weiter angeboten wird!“ betonten
Roland Hericks (CDA Kreisvorsitzender) und Anni Willms,
(CDU/CDA Landesvorstand).
Unterstützen will dieses Anliegen
auch Dennis Radtke, Landes- und
Bundesvorsitzender der Jungen
Arbeitnehmerschaft, der auf Einladung von Ulrike Freitag (CDA
Stadtverbandsvorsitzende) an der
Aktionswoche teilnahm. +++
+++ Wili Niebuhr wurde 80. Der
ehemalige Betriebsrat (IG Metall
seit 1947) der Stahlwerke PeineSalzgitter AG, ehemaliges IHK-Prüfungsausschussmitglied, ehrenamtlicher Richter beim Schöffengericht
und Schiedsmann, hat sich stets
für die Allgemeinheit engagiert.
Das Mitglied des Peiner Kolpingwerkes und langjähriges CDUKreisvorstandsmitglied, wurde zum
Landesehrenmitglied der CDU-
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
CDA INTERN
Sozialausschüsse der christlichdemokratischen Arbeitnehmerschaft ernannt. CDU-Bundes- und
Landesvorstandsmitglied Helmut
Sauer (Salzgitter), langjähriger
Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Betriebsrat im SalzgitterKonzern, dankte Niebuhr für seinen
Einsatz in der CDU seit 1952 und
der CDA seit 1954. Seinen Dank
richtete Sauer auch an Frau Niebuhr, die den Einsatz ihres Mannes
stets unterstützte (v.l.n.r.). +++
+++ Am 1. Mai fanden wieder die
jährlichen Kundgebungen zum Tag
der Arbeit statt. Neben zahlreichen
Gewerkschaften, Vereinen und
Verbänden war auch die CDA in
Erfurt und Gotha vertreten. Die
Kolleginnen und Kollegen waren
gemeinsam mit dem CDA- Landesvorsitzenden Gustav Bergemann
sowie Kreisvorsitzenden Lothar
Rausch Ansprechpartner für alle
Arbeitnehmerfragen. Sie diskutierten mit zahlreichen Bürgerinnen
und Bürgern über die aktuelle
Wirtschaftssituation, Bildung- und
Ausbildung. Eines der Schwerpunktthemen war die Rentenangleichung Ost –West. +++
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
+++ Zum Tag der Arbeit fand in
der Großen Kreisstadt Aue eine
Maifeier des DGB Erzgebirge statt,
Hauptredner war der Landesvorsitzende der CDA Sachsen, MdL
Alexander Krauß, das Grußwort
der Großen Kreisstadt Aue kam
vom Oberbürgermeister Heinrich
Kohl (ebenfalls CDA-Mitglied). Die
CDA Erzgebirge reichte außer dem
Werbe- und Informationsmaterial
an die Besucher kostenlos Kaffee,
Tee und kalte Getränke aus. +++
+++ Die CDA-Betriebsgruppe Opel
und die CDA-Kreisvorsitzende Sabine Bächle-Scholz haben sich mit
einem Infostand des CDU-Stadtverbands Rüsselsheim mit Aktiven
aus Fraktion und Partei, die Junge
Union Rüsselsheim-Raunheim,
der Landtagsabgeordnete Patrick
Burghardt, an der Kundgebung
des DGB am 1. Mai in Rüsselsheim
beteiligt. Einen herzlichen Empfang gaben die CDU-Aktiven dem
ehemaligen „Opler“ Norbert Blüm
am Infostand. Besonders herzlich
ver­lief das Zusammentreffen von
Blüm und dem Kreistagsabgeordneten Norbert Metz. Beide
kennen sich aus der gemeinsamen
Zeltlagertagen von Sankt Georg.
Der Stadtrat der CDU war sichtlich mit dem Engagement und der
Präsenz der Rüsselsheimer Christdemokraten zufrieden. Für Patrick
Burghardt MdL war dies der erste
1. Mai in der neuen Rolle als direkt
gewählter Landtagsabgeordnete. In
seinem Grußwort auf dem 1.MaiFlugblatt formulierte er treffend:
„Opel gehört nach Rüsselsheim wie
die Pizza nach Italien!“. +++
+++ „Wir müssen die Krise zur
Aus- und Weiterbildung nutzen.
Dann werden wir auch gestärkt aus
der Krise gehen. Und zwar jeder
einzelne Arbeitnehmer sowie auch
die Betriebe“, lautete der Appell
von Ingrid Sehrbrock. Auf Einladung von MdB Karl Schiewerling
besuchte die stellvertretende
Bundesvorsitzende des Deutschen
Gewerkschaftsbundes (DGB) den
Kreis Coesfeld. In Dülmen besichtigte sie zunächst die „Holzwerkstatt“ der Stadt, in der zumeist
Langzeitarbeitslose qualifiziert
werden. Anschließend diskutierte
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CDA INTERN
Sehrbrock, die zudem auch stellv.
Bundesvorsitzende der CDUArbeitnehmerorganisation CDA ist,
mit über 30 Personal- und Betriebsräten sowie CDA-Mitgliedern
aus dem gesamten Kreisgebiet.
Neben der Weiterbildung standen
in diesem Meinungsaustausch auch
die Ausbildung junger Menschen
sowie die soziale Gerechtigkeit auf
der Tagesordnung. In der Diskussion wurde besonders deutlich, dass
das Prinzip der Sozialen Marktwirtschaft zu dem deutschen „Exportschlager“ werden muss, um Krisen
wie die jetzige künftig weltweit zu
vermeiden. +++
+++ Rainer Wieland, der CDU Spitzenkandidat für das Europaparlament aus Ludwigsburg, ist gestern
früh aufgestanden. Zusammen
mit dem Heilbronner Europakandidaten Sebastian Beck und dem
Landesvorsitzenden der CDUSozialausschüsse (CDA) Christian
Bäumler verteilte er ab 5:30 Uhr
die Betriebsinformation (BI) der
CDA an die Arbeitnehmer von
Kolbenschmidt. Die CDA Heilbronn
hatte, auch nachdem AUDI eine
Werktoraktion vor den Toren des
Automobilproduzenten abgelehnt
hatte, an der Aktion bei Kolbenschmidt festgehalten. Diese hatte
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schon bei der letzten Werktoraktion bei AUDI im November 2008
parallel stattgefunden. +++
+++ Thüringer CDA mit Wirtschaftsminister, Jürgen Reinholz
im Gespräch über die Situation
der Thüringer Wirtschafts- und
Arbeitsmarktpolitik . Der Minister
begann seine Ausführungen mit
der Situation der mittelständischen
Wirtschaft in Thüringen. In der
Automobilbranche sei zurzeit ein
Umsatzrückgang von 32%, in der
Metallbranche um 18% sowie im
Bereich Glas um 12% zu verzeichnen. Auf der anderen Seite sei im
Bereich Rundfunk ein Umsatzplus
von 38% und im Bereich Ernährung
ein Umsatzplus von 33% zu vermelden. Er berichtete weiter über die
geänderten Förderrichtlinien in
Thüringen sowie über den aktuellen Stand des Konjunkturpaketes
II. Er wies auch auf die Chance
für Unternehmen hin, während
der Kurzarbeit die Mitarbeiter
zu qualifizieren und nahm zu den
aktuellen Diskussionen um Opel
Stellung. +++
+++ Karl-Josef Laumann stimmte
im Kamp-Lintforter Kolpinghaus
die CDU-Basis auf den Wahlkampf
ein. Der NRW-Arbeitsminister sieht
in der zunehmenden Jugendarbeitslosigkeit auf Dauer sozialen
Sprengstoff. „Gebt der Arbeit mehr
Würde.“ Laumann machte in seiner
gut 60-minütigen Rede klar, dass
er vom gesetzlichen Mindestlohn
nichts hält. Ein fairer Lohn sei nur
über Tarifverträge zu erzielen (das
Tarifvertragsgesetz feiert in diesem
Jahr sein 60-jähriges Jubiläum).
Einseitig festgelegte Löhne sind
der falsche Weg. Erwerbstätige
müssen gerecht bezahlt werden,
die menschliche Arbeit muss eine
Würde haben. Eine Arbeit, die
nichts wert ist, hat auch keine
Würde.“ +++
+++ CDA-Landesvorsitzende Gudula von Kalm (links) überreicht Sebastian Deliga (Mitte) die Ehrenurkunde der CDU-Sozialausschüsse.
Der neue Kreisvorsitzende Martin
Lippert (4. v. l.) und die neu gewählten Vorstandsmitglieder Kevin
Grobe (2. v. l.), Michael Walter
(3. v. l.) und Markus Grunenberg
(rechts) gratulieren. +++
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
CDA INTERN
+++ Die noch vor Jahren von Politikern und Ökonomen verkündeten
Träume von einem deregulierten
und weltweit schrankenlosen
Markt sind nach Überzeugung
von Bischof Gebhard Fürst geplatzt. Die Globalisierung sei den
Menschen schmackhaft gemacht
worden mit der Aussicht, sie
werde den allgemeinen Wohlstand erhöhen und die Zahl der
Arbeitsplätze steigern, sagte der
Bischof der Diözese RottenburgStuttgart bei einer Veranstaltung
der CDU Sozialausschüssen
(CDA) Baden-Württemberg vor
über 400 Teilnehmern. „Heute
sehen wir klarer, dass sich dies
nur zum Teil bewahrheitet hat.“
Viele Betriebe und besonders die
großen, international agierenden,
stünden unter einem enormen
Wettbewerbsdruck. Bischof Fürst
betonte die Notwendigkeit eines
global wirksamen Wertegerüstes
für die Wirtschaft, das sich am
christlichen Menschenbild ausrichtet. +++
+++ Die CDA Landesverbände
Baden-Württemberg, Hessen,
Rheinland-Pfalz und Saarland fordern auf ihrer Südwestkonferenz
in Worms Bundeskanzlerin Angela
Soziale Ordnung 4. Ausgabe 2009
Merkel auf, das soziale Profil der
Union im Wahlkampf zu schärfen
und menschenwürdige Arbeit in
den Mittelpunkt ihrer Politik zu
rücken. Die Südwestkonferenz
fordert die CDU Deutschland
auf, ihre sozialpolitische Verantwortung in der Großen Koalition
stärker wahrzunehmen. Wirtschaftliche Kompetenz und soziale
Verantwortung gehören zusammen, betonten die Konferenzteilnehmer.
Die Wirtschaft müsse dem
Menschen dienen und nicht
umgekehrt. Die Folgen der Krise
sollen für die Menschen soweit
wie möglich abgemildert – insbesondere betrifft das Arbeitsplätze – werden. Daher fordern die
Teilnehmer der Südwestkonferenz
der CDU-Sozialausschüsse, das
Kurzarbeitergeld auf 24 Monate
zu verlängern. Kurzarbeitergeld
habe sich als wirkungsvolle Brücke
erwiesen, um Arbeitsplätze über
die Krise hinweg in den nächsten
Wirtschaftsaufschwung zu retten.
Die CDA-Landesvorsitzenden
Christian Bäumler, Gerd Krämer,
Bardo Kraus und Egbert Ulrich
fordern die Bundesregierung und
die CDU/ CSU-Bundestagfraktion
auf, hier sofort parlamentarisch
tätig zu werden. +++
+++ Wie kommen Flips und Salzstangen in die Tüte? - Kaum vorstellbar, dass das Knabberzeug
einmal von Hand verpackt wurde.
Doch genau das beobachtete Karl
Kisters, ein junger Tüftler aus Kleve,
in den 50er-Jahren in der dortigen
XOX Biskuitfabrik. Er hatte die
Idee, für die Verpackung passende
Maschinen zu entwickeln. Das
erfuhren der CDA-Kreisvorsitzende
aus Kleve, Hermann Lang, der
CDA-Hauptgeschäftsführer Martin Kamp, Sozialsekretär Heinz
Goldenhaus, Norbert Sonntag
und weitere Kollegen jetzt bei
einem Besuch der Kisters-Stiftung.
Kisters’ Idee war Goldwert. Denn
seine Erfindung war der Grundstein
für ein über Jahrzehnte hinweg
florierendes Unternehmen. Und
weil Karl und Maria Kisters keine
eigenen Kinder bekommen haben,
verkauften sie ihr Unternehmen,
als sie es selbst nicht mehr führen
konnten und steckten das Geld in
eine Stiftung, die Kisters-Stiftung.
Die Stiftung engagiert sich heute in
der beruflichen Aus- und Weiterbildung und finanziert gemeinnützige
Projekte von der „Armenküche Klos­
terpforte” über die Klever Tafel bis
zu einer Bäckerei im afrikanischen
Benin. „Das ist ein eindrucksvolles
Beispiel für soziale Verantwortung
von Unternehmen”, so Peter Röder
und Michael Rübo. +++
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Reemtsma. Werte fördern – Haltung zeigen.
Engagement in unserer Gesellschaft hat viele Formen und Gesichter. Denn Menschen
leben Solidarität und Hilfe meist im unmittelbaren Umgang miteinander. Aus diesem
Grund unterstützen wir mit unserem Spendenprogramm bevorzugt regionale Projekte.
Dabei sind häufig unsere eigenen Mitarbeiter die besten Initiatoren bei der Auswahl von
zur Förderung geeigneten Projekten. Damit unterstützen wir auch aktiv das zivilgesellschaftliche Engagement unserer Mitarbeiter. Das Reemtsma-Spendenkomitee mit seinen
Richtlinien sorgt dafür, dass die Hilfe auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird.
Mehr Information zu unserem Engagement finden Sie unter: www.reemtsma.de
Deep Thought
SOLIDARITÄT IM KLEINEN KANN GROSSES
BEWIRKEN. WIR UNTERSTÜTZEN DIE VIELFALT
SOZIALER PROJEKTE IN DEUTSCHLAND.