Ausgabe 2005-12 - Erasmus Gymnasium

Transcription

Ausgabe 2005-12 - Erasmus Gymnasium
L
iebe Leserinnen
und Leser,
die aktuelle Winterausgabe der Erasmus-Nachrichten
bietet mir wieder die Gelegenheit, auf die Ereignisse der
vergangenen Monate zurückzublicken, Veränderungen
beim Übergang vom alten zum neuen Schuljahr aufzuzeigen und gleichzeitig den Blick in die Zukunft zu richten.
P
ersonalia
Im Sommer haben wir nach einjähriger Tätigkeit an unserer Schule Frau Kokol verabschiedet. Andererseits haben
wir mit Frau Sikora (Deutsch, Sport) und Frau Jasinski (Englisch, Französisch) zwei neue Kolleginnen begrüßen dürfen.
Im Oktober wurde Herr Freese zum Oberstudienrat befördert. Gratulieren möchte ich an dieser Stelle auch Herrn
Brandenburg, Frau Hoff-Hermann, Frau Junker, Herrn Reifferscheidt und Frau Veiser, die in den letzten Wochen das
zweite Staatsexamen mit Erfolg abgelegt haben.
In der 1. Sitzung der Schulpflegschaft wurden Herr Kroll
als Vorsitzender und Frau Krüll als seine Stellvertreterin in
ihren Ämtern bestätigt. Der Schülerrat wählte André Wagner und Astrid Ternes zu Schülersprechern. Herzlichen
Glückwunsch!
R
ückschau
Zum zweiten Mal war eine Schülergruppe der Stufe 9
unter Leitung von Herrn Cwik und Herrn Kingerske in den
Sommerferien in Australien. Zwei Wochen Aufenthalt in
Familien an der Hunter Valley Grammar School und ein
sich anschließendes Besichtigungsprogramm rund um Sydney bildeten den Rahmen einer Reise, von der Schüler und
Lehrer nach ihrer Rückkehr begeistert berichteten.
Im Vorfeld der Bundestagswahlen fand am 2. September
eine zweistündige Podiumsdiskussion für die Oberstufe
statt, bei der sich alle Direktkandidaten unseres Wahlkreises den Erasmus-Erstwählern präsentierten.
Die Musikabteilung unter der Leitung von Herrn Winter
präsentierte in diesem Sommer zwei Konzerte. Neben
dem traditionellen Sommerkonzert am 24. Juni boten Solis-
Erasmus – Nachrichten
ten und kleinere Ensembles beim Musikcocktail am
21. September dem begeisterten Publikum Kostproben
ihres Könnens.
Am 5. November erlebten wir beim Tag der offenen
Tür ein reges Interesse am „Erasmus“. Unsere Besucher
lobten durchweg die fundierte und informative Präsentation und fanden insbesondere anerkennende Worte für
das überzeugende Zusammenwirken unserer Schulgemeinschaft.
B
auliche Maßnahmen und Ausstattung
In den nächsten Monaten sollen endlich unsere Bauprojekte „Bibliothek“ und „Cafeteria“ realisiert werden.
Geplant ist, die Bibliothek wieder im Schulgebäude
unterzubringen, und zwar im Erdgeschoss und im Fahrradkeller des Neubaus. Durch die Neugestaltung erhoffe ich mir eine stärkere Nutzung der Bibliothek durch die
Schüler - beispielsweise in Freistunden. Sicher bin ich,
dass das ehemalige Lehrschwimmbecken nach dem
Umbau zu einer Cafeteria großen Anklang finden wird.
Wir freuen uns auf die Fertigstellung beider Maßnahmen
und sehen hier eine deutliche Verbesserung der Lernmöglichkeiten und der Pausengestaltung für unsere Schülerschaft.
S
chulentwicklung
Zur Schulentwicklung gehört zunächst die Entwicklung
der Schülerzahl. 63 Abiturienten des Jahrgangs 2005
stehen 126 neue Sextaner gegenüber, so dass wir per
saldo wiederum eine Steigerung der Schülerzahl verzeichnen dürfen. Insgesamt besuchen 999 (!) Schülerinnen und Schüler in diesem Schuljahr unser Gymnasium.
2
Mit dieser Zahl haben wir eine Schallmauer erreicht, die
meiner Meinung nach unter personellen, räumlichen und
auch pädagogischen Aspekten das Maximum der Schülerzahl eines Gymnasiums darstellen sollte.
Der Abiturjahrgang 2005 war durch zwei Neuheiten
gekennzeichnet. Zum einen legte erstmalig ein Kurs ein
bilinguales Abitur mit dem LK Englisch und dem bilingualen Sachfach Erdkunde ab. Zum zweiten haben drei
Schülerinnen das „Gruppenspringen“ von 10.1 nach
11.2 erfolgreich genutzt und nach nur 8 Jahren Gymnasialzeit das Abitur gemeistert, und zwar äußerst erfolgreich.
Seit zwei Jahren wird bei uns Spanisch als neu einsetzende Fremdsprache in der Oberstufe angeboten. Die
hohe Nachfrage führte in diesem Schuljahr erstmalig zur
Einrichtung eines Leistungskurses, so dass die Schüler
der Stufe 12 vier Fremdsprachen im LK-Bereich im Angebot hatten: Englisch, Französisch (Kooperationskurs),
Latein und Spanisch.
In der Schulkonferenz im Juni dieses Jahres wurden einige Vorgaben des Schulministeriums aufgegriffen. Unter
der Überschrift „Abitur nach 12 Jahren“ wurde im Rahmen der neuen Ausbildungsordnung für die Sekundarstufe I eine neue Stundentafel für die Stufen 5-10
beschlossen. Das zentrale Merkmal der neuen Stundentafel ist der frühere Einstieg in die Fremdsprachen:
2. Fremdsprache (Englisch für Lateinschüler / Französisch oder Latein für Schüler mit Englisch als Eingangssprache) in Stufe 6 (statt bisher in 7), Differenzierungsbereich mit der Möglichkeit der Wahl einer 3. Fremdsprache (Französisch, Italienisch oder Griechisch) in Stufe 8
(statt bisher in 9).
Da die Oberstufe in Zukunft nur noch die Stufen 11
und 12 umfasst, müssen neu einsetzende Fächer wie
Dezember 2005
Spanisch, Erziehungswissenschaft und Informatik bereits in
der Stufe 10 eingeführt werden.
Diese neue Stundentafel gilt für alle Schüler, die ab diesem Schuljahr in ein Gymnasium eintreten. Konkret bedeutet dies, dass wir im Jahr 2013 einen Doppeljahrgang
zum Abitur führen werden. In näherer Zukunft stehen im
Jahr 2007 die erstmalige Durchführung des Zentralabiturs
und zentrale Abschlussprüfungen am Ende der Stufe 10
an.
Von der alten Landesregierung war die Einführung des
Faches „Naturwissenschaft“ in den Klassen 5/6 geplant.
Dieses Vorhaben wurde von der neuen Schulministerin
Frau Sommer zum Schuljahresbeginn rückgängig gemacht, so dass es bei dem bisherigen Fächerkanon Biologie (in 5/6) und Physik (in 6) in der Erprobungsstufe bleibt.
Es bleibt anzumerken, dass die Schulen wieder einmal viel
Zeit und Mühe für die Umsetzung einer geplanten Veränderung verwandt haben, die dann mit einem Federstrich
beiseite gewischt wurde… Wir erinnern uns an die
geplante Profilbildung in der Oberstufe vor einigen Jahren!
Ein weiteres Thema der Schulkonferenz im Juni war die
„rauchfreie Schule“. Hierzu hat die Schulkonferenz meiner
Meinung nach die richtige Entscheidung getroffen. Ab diesem Schuljahr ist das Erasmus-Gymnasium rauchfrei. Nur
bei Abendveranstaltungen ist das Rauchen - auf dem Schulhof - gestattet.
Seit diesem Schuljahr bieten wir eine Hausaufgabenbetreuung für Schüler der Stufen 5/6 an. Im Anschluss an
ihren Unterricht werden diese Schüler täglich bis 15.30
Uhr betreut und haben hier die Möglichkeit, ihre Hausaufgaben unter sachkundiger Leitung anzufertigen.
A
usblick
Aus der Reihe der Veranstaltungen, die in den kommenden Monaten das Schulleben bereichern werden, möchte
ich an dieser Stelle zwei Ereignisse nennen. Am 15. und
16. Dezember findet in unserer Aula jeweils unser traditionelles Weihnachtskonzert statt. Wegen des starken
Zuspruchs in den Vorjahren haben wir uns erstmalig dazu
entschieden, in diesem Jahr zwei Konzerte durchzuführen.
Wie Sie vielleicht schon wissen, hat die Schulkonferenz
Italien als diesjähriges Themenland gewählt. Freuen wir
uns schon jetzt auf den diesjährigen Festball: Italienischer
Abend am 20. Mai 2006 in der Aula!
Abschließend gilt mein Dank dem Team der ErasmusNachrichten. Die Redaktionsleitung für unsere Schulzeitung lag wiederum bei Frau Dahmen. Frau Lahaye zeichnete für die Anzeigen, den Computersatz und das Layout
verantwortlich. Herr Holitschke sorgte wie immer für das
Bildmaterial. Mein Dank gilt ferner dem Förderverein,
ohne dessen finanzielle Unterstützung auch diese Ausgabe
der Erasmus-Nachrichten nicht möglich gewesen wäre.
3
Erasmus – Nachrichten
Neu
am Erasmus - Gymnasium
Seit den Sommerferien unterrichte ich am ErasmusGymnasium Englisch und fühle mich hier sehr wohl. Es ist
toll, wie viele nette und hilfsbereite Kollegen mir den Einstieg erleichtert haben, und das Landleben hat mir schon
immer besser gefallen als das Leben in der Großstadt.
U.a. habe ich mir deshalb auch Münster als Studienort ausgesucht; es gibt dort viel Grün und man knüpft schnell Kontakte. Da ich Englisch und Französisch studiert habe, verbrachte ich jeweils einige Monate in England und Frankreich. In England war ich Fremdsprachenassistentin an
einer Gesamtschule in Blackpool. In Frankreich habe ich
ein Semester studiert. Besonders dieser Aufenthalt war
auch mit einigen Härten verbunden (französische Wohnheime sind definitiv nicht meine Sache auf jeden Fall nicht
die, die ich dort kennen gelernt habe), aber er war gleich-
zeitig so abwechslungsreich, interessant und lehrreich,
dass ich ihn jederzeit wiederholt hätte.
Mein Mann und ich haben daher die Entscheidung
getroffen, nach der Beendigung meines Referendariats
noch einmal einige Zeit in England zu verbringen wegen
der Sprache und weil wir momentan noch flexibel und an
keinen bestimmten Ort gebunden sind. Die erste Hälfte dieses Jahres haben wir also in der Nähe von London gelebt
und ich habe durch Vertretungsunterricht an verschiedenen
Schulen einen recht vielfältigen Einblick in den englischen
Schulalltag bekommen. Dabei habe ich bald festgestellt,
dass mir der Fremdsprachenunterricht in Deutschland eindeutig besser gefällt, und daher bin ich sehr froh, nun an
einer Schule wie dem Erasmus-Gymnasium zu sein.
Sibylle Jasinski
Sport-Sponsoring
Die Schülerschaft des Erasmus-Gymnasiums bedankt sich bei:
Änderungsschneiderei Papadakis,
Herrn Dr. Gussone,
Spedition Falk Borchert,
Fleischerei Wagner,
FÜSSER-CONSULT GmbH&Co. KG,
Haardesign Iglesias,
Tillmanns Autowaschpark GmbH&Co. KG,
Versicherung Signal -Iduna Meiß und Schünemann
für ihre Unterstützung, die über die Gesellschaft für Sportförderung GfS vermittelt wurde.
4
Dezember 2005
English Language
Assistant
Finuala Ward
Allow me to introduce myself: My name is Finuala Ward
but more commonly I am known as Fin. Over the next six
months I will be working alongside the English teachers at
the Erasmus-Gymnasium as the English Language Assistant.
I was born on 8th May 1985 in Warrington, Cheshire
and moved to Nottinghamshire when I was three years old
following a job promotion for my father. We live in a
small village in Nottinghamshire, which has only one
shop, a pub, a church, a sports field and a primary school
for children aged between 5 and 11. I did not attend this
school but instead went to a Catholic primary school and
then secondary school, in Lincoln (around 20 minutes drive
by car), which I thoroughly enjoyed! Throughout school
my favourite subjects were French and German, and so
during our annual holidays to France with my family, I really enjoyed practising my skills on the local people. Although one time I tried to order two croissants and was
given twelve because the lady in the shop said I asked for
“douze” instead of “deux”- but I was only seven years old
at the time! After achieving good GCSE* exam results in
French and German I decided to continue my studies to ALevel. Following the two-year A-Level course, the five universities which I had applied to- Leicester, Leeds, Liverpool,
Coventry and Hull, all offered me a place, and in the end I
chose Hull. The course at Hull was even more appealing
to me, as there I would have the chance to begin a new
language. Having been on holiday to Spain a few times I
fell in love with the culture and the language and so Spa-
nish was to be my third foreign language. The course lasts
four years, with the third year being spent abroad (which
is why I am here!). Unfortunately due to the restrictions of
the course I am only able to stay here in Grevenbroich until
February 2006 and then I have to move on to the next
country. The University requires Combined Language students to spend a minimum of one month in the country
where the language they are studying is spoken and then
next September I will go back to University in England for
my final year of study.
Other than languages, my hobbies include reading, listening to music, travelling, watching films and of course
shopping! I have quite a varied taste in music ranging
from anything by Elvis Presley (I blame my mum and dad!)
to Green Day…and almost everything in between! The
only book I am currently reading is my 2000 page German/English dictionary- however I hope to find a good
book soon! My favourite film is Dangerous Minds with
Michelle Pfeiffer. I definitely recommend it!
I am really looking forward to getting to know both the
staff and the students here at the Erasmus Gymnasium- and
of course helping as much as I can with English studies.
Finuala Ward
*GCSE examinations: Das General Certificate of Education ist
ein der mittleren Reife vergleichbarer Schulabschluss, den die
meisten britischen Oberschüler mit sechzehn Jahren in einer
Reihe von Fächern ablegen. Danach steigen sie entweder ins
Berufsleben ein oder setzen ihre Schulausbildung bis zum ALevel-Abschluss fort.
5
Erasmus – Nachrichten
WHO IS WHO
AM ERASMUS - GYMNASIUM
Interview mit
Herrn Lorenz
von Lena Lüken (11)
und Lynn Klemke (11)
Wie lange unterrichten Sie schon am Erasmus-Gymnasium?
Ich unterrichte seit fünfzehn Jahren hier an dieser Schule.
Fassen Sie bitte kurz Ihre Laufbahn bis hin zu Ihrer Einstellung am Erasmus-Gymnasium zusammen!
Ja, also ich habe Mathematik und Sozialwissenschaften
studiert, bin aber leider 1986 zu einer Zeit mit meinem
Referendariat fertig geworden, in der es praktisch keine
Lehrerstellen gab und habe deshalb erst einmal vier Jahre
als Mathematiker gearbeitet. Danach bin ich dann an das
Erasmus-Gymnasium gekommen, wo ich zwar seit diesem
Jahr erstmals keine Sozialwissenschaften mehr, aber dafür
neuerdings neben der Mathematik auch Informatik unterrichte.
Wenn Sie nicht Lehrer geworden wären, was für einen
Beruf würden Sie dann ausüben?
Das kann ich eigentlich gar nicht beantworten, da ich
unbedingt Lehrer werden wollte.
Gefällt Ihnen die Schule, also die Atmosphäre, die Menschen?
Ja, da man hier sehr nett und kollegial miteinander
umgeht, weil die Zusammenarbeit zwischen der Schulleitung und dem Lehrerkollegium ziemlich gut ist und die Schüler auch nett sind, ja. Nett im Sinne von das Leben ist hier
nicht so ganz schrecklich schwer, wie es zum Beispiel in
einer Großstadt ist.
Bereuen Sie es manchmal, Lehrer geworden zu sein, z.
6
B., wenn mal wieder viele Klausuren anstehen, die
darauf warten, korrigiert zu werden?
Das Klausuren-Korrigieren finde ich natürlich lästig und
das ist auch immer wieder der Moment, an dem ich mich
frage, ob es richtig war, Lehrer zu werden; aber ich habe
mir diese Frage viele Male gestellt, immer mit derselben
Antwort, nämlich, dass ich nichts anderes machen möchte,
außer vielleicht gar nichts.
Ganz ehrlich: Wer hat es schwerer? Lehrer oder Schüler?
Ich erlebe das ja auch als Vater von Kindern… Seit
meine Kinder zur Schule gehen, bin ich, glaube ich, selbst
weniger streng im Unterricht geworden. Aber wer es
schwerer hat, Lehrer oder Schüler, das ist „schwer“ zu
sagen. Ich weiß nur, dass viele Ehemalige sagen, dass die
Schulzeit die angenehmste Zeit in ihrem Leben war. Lehrer
haben es ja auch nicht ganz schlecht. Wir können in vielen Bereichen selbstbestimmt arbeiten. Es wird ja manchmal so getan, als ob wir nur vormittags beschäftigt wären,
was natürlich nicht der Fall ist, aber man muss schon
sagen, dass wir unsere Zeit, auch die Ferien, etwas freier
einteilen können als andere Menschen. Also ich persönlich
denke, dass es keiner so richtig „superschwer“ hat.
Woher kommt die Faszination für das Fahrradfahren?
Das kann ich nicht genau sagen. Ich habe das schon
immer gerne getan. Vor meinem Studium in Kassel hatte
ich ein paar Jahre ein Auto, aber da es während des Studi-
Dezember 2005
ums gar nicht nötig und auch teilweise einfach zu teuer
war, habe ich schon immer auf mein Fahrrad zurückgegriffen.
Wie entspannen Sie sich denn neben dem Fahrradfahren von den Strapazen des Schulalltags?
Wie mache ich das? Ja, ich treibe gerne ein bisschen
Sport, Laufen oder auch mal Inliner fahren... und mit
Musik. Ich mache selbst ein bisschen Musik; und halt so
dies und das, im Garten arbeiten oder etwas mit meiner
Familie unternehmen.
Was für Musik machen Sie denn?
Ich bin ja hier an der Schule im Chor und übe dann zu
Hause auch des Öfteren dafür; danach bin ich immer
ganz beschwingt, wenn die Melodien mir so durch den
Kopf gehen. Und ab und zu setze ich mich auch mal ans
Klavier.
Was ist Ihr Lieblings-Pausensnack?
Nutellabrot - das muss ich mir aber selbst machen.
Woher kommen Ihre teils sehr originellen Unterrichtsbeispiele, wie z. B. die Butterbrot-Umkehrmaschine?
Woher kennt ihr die denn?
Davon wurde uns erzählt.
Ja, die kommen einfach so. Fahrradfahren ist dafür auch
sehr nützlich. Dabei kommen einem manchmal ganz gute
Ideen. Die Butterbrot-Umkehrmaschine z.B. ist entstanden,
als ich ein Jahr ausgesetzt habe und den Haushalt machen
musste. Da ging's dann um die Frage: Wie ist das richtige
Butterbrot zu machen? Und wenn das mal nicht klappt,
dann müsste man eigentlich eine Maschine haben, die
das alles wieder rückgängig macht.
Was versuchen Sie den Schülern außer Mathematik und
Informatik beizubringen?
Dass man sich für seine Sache interessieren sollte; dass
man versucht, Dinge die man macht, engagiert anzuge-
hen; dass man aufrichtig ist mit sich und seinen Mitmenschen; dass man sich also nicht gegenseitig irgendwie an
der Nase herumführt; letztlich auch, dass man lernt, die
Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.
Was vielleicht auch einige Schüler wissen wollen: Wie
alt sind Sie?
Hmmm, wie alt bin ich? Achtundvierzig.
Wenn Sie nach Hause kommen, warten dann Frau und
Kinder auf Sie?
Naja, ob die jetzt warten, weiß ich nicht. Meine beiden
Kinder sind vierzehn und sechzehn Jahre alt. Die warten ja
nicht mehr so unbedingt auf Mama und Papa. Und
ansonsten? Meine Frau wartet vielleicht manchmal auf
mich.
Sie sind ja grundsätzlich eher ruhigerer Natur. Gab es
wilde Zeiten in Ihrem Leben, von denen wir nichts wissen oder auch gar nichts wissen sollten?
Wilde Zeiten...
In Ihrer Jugend vielleicht…
Also, ich war, denke ich, so ähnlich wie ihr, wollte eben
viel Spaß haben. Eine Flasche Rotwein sonntags nachmittags im Park gab es da natürlich auch schon mal. Und als
Studenten hatten wir auch schon mal ganz linke Ideen;
und wir gingen zu Rock-Konzerten etc. Ansonsten gab es
keine wirklich wilde Zeit in meinem Leben. Ach ja, vorbestraft bin ich auch nicht.
Wir finden diese letzte, fast schon traditionelle Frage
eigentlich sehr schön; deshalb wollten wir Sie auch noch
mal fragen: Was ist Ihr persönliches Lebensmotto?
Hmm, ja, was ist mein Lebensmotto? Das ist ganz schön
schwer zu sagen, aber eigentlich: Füreinander etwas tun,
sich als Teil der Gesellschaft sehen und auch seinen Teil zu
dieser Gesellschaft beizutragen.
7
Erasmus – Nachrichten
75 Jahre
Herr Kremer am 7.3.1989
Herr Kullmann beim Kollegiumsausflug in den Harz, Februar 1988
V I VAT I S ,
F L O R E AT I S ,
V A L E AT I S !
Herr Kullmann und Frau Sartor, Harz, Februar 1988
8
Dezember 2005
Wir gratulieren
Einen herzlichen Glückwunsch an Herrn Heribert Kullmann und Herrn Karl Heinz Kremer, Kollegen im Ruhestand, zum 75. Geburtstag.
Herr Kremer unterrichtete Griechisch und Latein. Er führte
das Fach Italienisch ein und hat den Schülern seine „Wahlheimat“ auf vielen Studienfahrten nach Italien nahe
gebracht.
Herr Kullmann ist ebenfalls Vertreter der alten Sprachen
Griechisch/Latein und der katholischen Religionslehre. Er
initiierte die „Frühschicht”, zu der sich an einem Tag in der
Woche Schüler und Lehrer vor Beginn des Unterrichts zu
einem Gottesdienst und anschließendem Frühstück trafen.
Er war über 20 Jahre stellvertretender Schulleiter.
Auch mehr als 10 Jahre nach ihrer Verabschiedung aus
dem aktiven Schuldienst sind sie den früheren Kollegen in
lebhafter Erinnerung als Persönlichkeiten, die das Leben
und Arbeiten an unserer Schule mitgeprägt haben.
Ein besonderer Dank gilt Herrn Kullmann, der seine Verbundenheit mit der alten Wirkungsstätte durch die Teilnahme an vielen Veranstaltungen und die regelmäßigen Beiträge zu Erasmus von Rotterdam, dem Namensgeber unserer Schule, zum Ausdruck bringt.
Wir wünschen ihnen weiterhin eine glückliche und erfüllte Zeit.
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BILD
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Erasmus – Nachrichten
Förderverein des
Erasmus-Gymnasiums
„Fördern und Fordern“ lautete der Regierungsslogan
beim Umbau der Sozialsysteme.
„Fördern und Fordern“ lautet ein grundlegendes pädagogisches Prinzip, das jedem Schulprogramm gut zu Gesicht
steht.
Ein Förderverein nimmt sich mit seinen Zielen gegenüber
diesen umfassenden Ansätzen recht bescheiden aus. Er
möchte „nur“ fördern, möchte in umgrenzten Feldern
Bedingungen verbessern, Anstrengungen unterstützen, helfen, wo Not am Mann ist.
All das gilt auch für den Förderverein des ErasmusGymnasiums. Er ist eine Solidargemeinschaft! Sie springt
dort ein, wo der Schulträger Stadt Grevenbroich nicht
aktiv werden kann oder muss. Das hat diese Gemeinschaft
in der jüngeren Vergangenheit oft bewiesen.
Zur Erinnerung: Bis zum Jahr 1999 gab es in der Schule
neben dem Förderverein eine Elternkasse, in die fast alle
Eltern freiwillig 25 DM pro Schuljahr einzahlten. Daraus
wurden bedürftige Schülerinnen und Schüler in vielfältigen
Bereichen unterstützt. Mit dem Aufgehen der Elternkasse in
der Kasse des Fördervereins war die Hoffnung verknüpft,
die Schülereltern würden diesem Instrument der Selbsthilfe
weiterhin die Treue halten. Dies hat sich leider nicht im
erhofften Umfang bewahrheitet.
Dennoch hat der Förderverein die Aufgaben der Elternkasse uneingeschränkt übernommen und ist, wann immer
notwendig, im Sinne der damaligen Solidargemeinschaft
tätig geworden.
Doch was ist das für eine Gemeinschaft? Sie ist bedauerlicherweise nicht mit der aktiven Schulgemeinschaft zu ver-
wechseln. Mehr als die Hälfte der Mitglieder hat mit der
Schule unmittelbar nichts (mehr) zu tun. Es sind Ehemalige,
die sich ihrer „alten Penne“ weiterhin verbunden fühlen und
vermutlich aus Dankbarkeit die pädagogische Arbeit flankierend unterstützen wollen. Außerdem gehört dieser Gruppe eine große Schar von Idealisten an, die schlichtweg
die Notwendigkeit erkannt haben, dass es nicht reicht,
über unser Schulsystem zu schimpfen oder zu klagen.
Doch wo bleiben die Eltern unserer Schülerinnen und
Schüler? In bedrückendem Ausmaß geht die Zahl der Beitritte in den letzten Jahren zurück. Verwunderlich ist das
gerade bei den Eltern der jüngeren Jahrgänge. Besteht
hier kein Interesse an der Schulgemeinschaft? Ist mit der
Sicherung des (staatlichen) Unterrichtsangebotes schon
alles erreicht?
Am Erasmus-Gymnasium unterrichten viele engagierte
Lehrerinnen und Lehrer. Nicht wenige von ihnen unterbreiten den ihnen anvertrauten jungen Menschen Angebote,
die weit über ihre (Stunden-)Verpflichtung hinausgehen. Sie
nehmen den ihnen übertragenen Erziehungsauftrag einfach ernst!
Aber Schule ist noch viel mehr oder kann zumindest noch
viel mehr sein. Um ein solches Idealziel zu verwirklichen,
bedarf es immer wieder beträchtlicher Geldmittel. Und
dazu gehören Menschen, die ihre Freizeit schulischen
Belangen widmen.
Die Mitglieder des Fördervereins sind dazu bereit. Ihre
rundum ehrenamtliche Arbeit zum Wohl der Schule kann
aber nur dauerhaft gesichert werden, wenn sich die Eltern
im Interesse ihrer Kinder angesprochen fühlen.
Deshalb die dringende Aufforderung an alle Erziehungsberechtigten:
Werden Sie Mitglied im Förderverein!
Unterstützen Sie die Arbeit der Ehrenamtler durch Ihren Beitrag!
Sorgen Sie mit für eine Schule, an die sich Ihre Kinder später einmal gern erinnern!
D r. J . H i l d e b r a n d t , Vo r s i t z e n d e r d e s F ö r d e r v e r e i n s
10
Öffnungszeiten der Schulbibliothek
Dezember 2005
Montag
9-12.30
Dienstag
9-12.30
Mittwoch
9-14.00
Donnerstag
9-12.30
Freitag
9-13.15
Neues in/aus der Bibliothek
D
ie Vorfreude auf die neuen Bibliotheksräume, die hoffentlich in der ersten Jahreshälfte 2006 bezogen werden können, ist groß. Aber auch im alten Bibliothekshaus an der Schanze steht die Bibliothek weiterhin zur Verfügung.Und es gibt auch Neuigkeiten: Zum einen gibt es jetzt dank der Großzügigkeit des Fördervereins eine Spanischabteilung, zum anderen konnten wir bei der Auflösung der alten Stadtbibliothek einige Bücher für unsere Bibliothek
ergattern. Diese sind, bevor sie in die jeweiligen Fachbereiche eingeordnet werden, im unteren Bibliotheksraum zu finden. Einfach mal reinschauen! Es gibt viel zu entdecken!
Martin Lönne
11
Erasmus – Nachrichten
Unsere neuen
Sextaner
S
EXTA A
Alexander David Abts
Laura Biesenbach
Alexander Birbaum
Lucas Stephan de Winkel
Ebru Dingil
Karen Dohr
Timo Flassig
Marius Gieselbach
Benedikt Paul Gluch
Oliver Härtel
Markus Hahn
Vincent Philipp Max Helmrich
Bianca Hensen
Dominik Hintzen
Markus Heinrich Hohmann
Norman Emanuel Hoster
Maike Jentzsch
Florian Jirousch
Carla Kafka
Marcel Lüttgen
Meike Tanja Nellessen
Wilke Noormann
Katrin Odenthal
Vincent Hakon Philo Reichstein
Janine Schloßmacher
Sophie Schüller
Sebastian Schürmann
Tom Johann Sensendorf
Julian Vethacke
Anna Dagmar Vidal
Sarah Wegener
Hannah Weiler
S
EXTA B
Rebecca Abts
Nurdan Arslan
Melissa Bartasonok
Nicole-Sophie Borkowski
Janine Conrads
Sarah Dolf
Simon Ehlert
Christoph Franken
12
Julia Fröhling
Chiara Hanen
Steffen Maximilian Leon Haufs
Sandra Heyers
Flori Belén Hoppe
René Paul Krumbein
Darius Alexander Markus Lauten
Lisa-Vanessa Meyer
Sarah Nellen
Paul Neumann
Sven Nuus
Thea Paul
Lennart Penz
Timur Rader
Lea Schlangen
Florian Schmid
Kristian Schröder
Pascal Sommer
Gokulasanth Thalayasingam
Julia Nadeesha Volkwein
Karen Alexandra Wessiepe
Daniel Zenck-Dürselen
Mira Zobel
S
EXTA C
Lea Breuer
Torben Brüggen
Sarah Düllberg
Lukas Franken
Ellin Gosmann
Katharina Gabriele Heinen
Markus Heinrichs
Marco Karl Leonard Horst
Jan Thomas Alfred Klefisch
Jens Klimke
Jan Henri Kluth-Schmidt Edler v. Wolkahof
Sarah-Selina Koenen
Sascha Maximilian Kofferath
Luca Immanuel Lichius
Fabienne Liehnen
Laura Lovato
Laurie-Sofie Maaßen
Christina Mausberg
Ira Katharina Monissen
Simon Münker
Luis Neef
Janina Vanessa Philippsen
Kai Roman Schilling
Joshua Schölwer
Andreas Schriddels
Carina Janine Straßburger
Niklas Ugowski
Lambert Windges
David Wischtukat
Vera Wollbrandt
S
EXTA D
Philipp Peter Berhörster
Maciej Brodecki
Felix Maximilian Leo Cremer
Jan Niklas Eylens
Patrick Fedder
Luca Connor Fromm
Vincenz Kurt Gertoberens
Christian Goßrau
Charlien Gunsch
Niklas Hanen
Jakobine Johanna Herholz
Alexander Höchst
Sally Marie Hottgenroth
Matthias Markus Jakobi
Sarah Maria Susan Janac
Jasmin Lisa London
Madeleine Larissa Müller
Timo Peters
Jacqueline Pütz
Sarah Reibel
Leon Jonas Römer
Eva Rösgen
Philip Laurin Sauer
Hannah Antonie Schmitz
Maren Karla Sendelbach
Alexandra Tröster
Achim Klaus Völker
Samuel Johannes Weitz
Robin Alexander Wemmers
Carolin Nadine Wierzimok
Kevin-Marc Wolski
Sven Wolski
Dezember 2005
Das Memotuch der Sextaner 2005/2005
13
Erasmus – Nachrichten
Abiturientia 2005
Anna Abels
Sarah Adamek
Andreas Baumann
Sabine Berghoff
Thomas Bienefeld
Eric Bolz
Sarah Bors
Regina Braun
Carolin Brings
Verena Brosch
Lisa Buchin
Kristina Büttgenbach
Svenja Dienst
Stefanie Elsen
Regina Flahs
Timo Frings
Simone Graf
Edda-Helena Groth
Bianca Grübler
Matthias Gunsch
Anne Heinemann
Jennifer-Julia Heuser
Christian Heutz
Sina Hoekstra
Christoph Hohmann
14
Bastian Hüser
Aygül Ibili
Anne Jansen
Anna-Lena Jedrowiak
Ken Kawada
Devin Alexander Knopf
Nicolas Kremer
Jessica Krüll
Christian Krüppel
Laura Krüppel
Tobias Küppers
Patrick Lebek
Sabine Lehnen
Sebastian Lohkamp
Claudia Lütkemeyer
Nina Matzick
Mara Millack
Nadine Nawrath
Cora Nehring
Anne Nicklas
Niklas Nieluda
Björn Nothers
Gregor Ohmann
Corinna Olszok
Valentina Ostwald
Christoph Paschke
Kerstin Pelzer
Hanna Ruhnke
Yasemin Sarica
Merle Sassen
Simon Schiwy
Jennifer Schmitz
David Scholz
Ricarda Schröder
Judith Schumacher
Jane Sieben
Ferdinand Stemick
Silvia Stutz
Denise Tacay
Jens Dietmar Theisen
Martin Tieves
Delia Vento
Claus Bernhard Viehof
Marina Walers
Anja Wichert
Carmen Wierzimok
Janina Wittig
Manuel Zloty
Dezember 2005
Hochschule
Niederrhein
Niederrhein University
of Applied Sciences
Die Hochschule Niederrhein
- Studieren in Krefeld und Mönchengladbach
Die Hochschule Niederrhein - mit über 10.000 Studierenden eine der größten deutschen Fachhochschulen - ist in der deutschen Hochschullandschaft eine renommierte und attraktive Bildungs- und Forschungsstätte. Sie orientiert sich an der Wirtschaftsstruktur ihrer Region ebenso wie an den Veränderungen der Arbeitswelt in Richtung Dienstleistung und ist international profiliert. Innovative und internationale Studiengänge, eine intensive Betreuung während des Studiums, eine Ausbildung am Puls der
Praxis und angewandten Wissenschaft und ein attraktives kulturelles Umfeld sprechen für ein Studium
in Krefeld und Mönchengladbach.
Zur Wahl stehen mehr als 40 Studiengänge in den Bereichen Technik, Informatik, Ernährung und
Gesundheit, Management, Soziales und Gestaltung mit den Abschlüssen Diplom (bis Herbst 2006),
Bachelor und Master. In einigen Studiengängen ist ein berufsbegleitendes Studium, die Verbindung mit
einer praktischen Ausbildung und eine Doppeldiplomierung möglich.
Bewerbungsfrist für Studiengänge ohne Zulassungsbeschränkung: 15. Juli (Wintersemester) und
28. Februar (Sommersemester), für Studiengänge mit Zulassungsbeschränkung: 15. Juli (Wintersemester)
und 15. Januar (Sommersemester), für Studiengänge mit landesweitem Numerus Clausus:
Studienplatzvergabe durch die ZVS, Bewerbung bis 15. Juli bzw. 15. Januar
Nächster Tag der offenen Tür: 24. Januar 2006 (Krefeld), 25. Januar 2006 (Mönchengladbach)
Informationen zu allen Fragen der Bewerbung und Einschreibung:
Studierendenbüro der Hochschule Niederrhein,
Reinarzstr. 49, 47805 Krefeld
Tel. 02151-822-2734/2736/2822
Email: StudBuero@hs-niederrhein.de
www.hs-niederrhein.de
15
Erasmus – Nachrichten
Premiere
im bilingualen Unterrichtszweig
Abitur 2005 – the same procedure as every year? Nicht
ganz, denn dieser Jahrgang war der erste mit einer Gruppe von 24 Schülern, die ein bilinguales Abitur ablegten.
Dies bedeutete für die Gruppe, dass sie in der Qualifikationsphase Englisch als Leistungskurs (erstes oder zweites
Abiturfach) und eines der Sachfächer Erdkunde oder
Geschichte als Grundkurs (drittes oder viertes Abiturfach)
belegen mussten, wobei dieser Jahrgang sich für Erdkunde
entschieden hatte. Neun Schüler wählten das Sachfach
als drittes Abiturfach, d. h., sie schrieben eine Klausur, 15
Schüler legten eine mündliche Prüfung (viertes Abiturfach)
in englischer Sprache ab. Allen Kandidaten wurde der
bilinguale Bildungsgang offiziell auf dem Abiturzeugnis
bescheinigt. Zusätzlich fügte das Erasmus-Gymnasium
dem Abiturzeugnis ein Zertifikat bei. Sowohl die schriftliche als auch die mündliche Variante stellte für die betroffenen Abiturienten keine außergewöhnliche Herausforderung dar, da sie -genau wie im muttersprachlichen Unterricht -systematisch mit den entsprechenden Anforderungen
vertraut gemacht worden waren.
Vonseiten der Schule stellte sich das Ereignis bilinguales
Abitur etwas anders dar, vor allem hinsichtlich der Anzahl
der mündlichen Prüfungen. Die Konzeption einer Prüfung
im Fach Erdkunde setzt grundsätzlich einen hohen Zeitaufwand voraus, da die Suche nach geeigneten Materialien
schwierig ist, zumal an die Aktualität hohe Anforderungen
gestellt werden. Es liegt auf der Hand, dass es ungleich
schwieriger ist, passende Arbeitsmaterialien in der Zielsprache Englisch zu finden. Von daher war die Zahl von
15 Prüflingen enorm, denn sie erforderte fünf unterschiedliche Themen. Darüber hinaus steht die unabdingbare
Bestimmung im Raum, dass bei einer mündlichen Abiturprüfung in einem bilingualen Sachfach die Protokollführung in den Händen einer Lehrperson liegen muss, die
über beide Fakultates (Englisch, Sachfach) verfügt. Das
Erasmus-Gymnasium sah diese Erschwernisse als Herausforderung an und meisterte die Situation in angemessener
Weise ohne Schwierigkeiten.
Im Verlauf der Qualifikationsphase steht in der Jahrgangsstufe 12 die Anfertigung einer Facharbeit auf dem Programm und es war erfreulich, dass einige Schüler sich entschlossen, diese im bilingualen Unterrichtszweig zu schreiben. Abgesehen von den auch hier auftretenden oben
beschriebenen Schwierigkeiten bezüglich der Materialbe-
16
schaffung dürfte es für Mitglieder des bilingualen Unterrichtszweiges keine übermäßige Anforderung darstellen,
ihre Facharbeit auch im bilingualen Sachfach anzusiedeln,
da sie ab der Klasse 7 sowohl hinsichtlich der Fachterminologie als auch der didaktisch-methodischen Besonderheiten vorbereitet werden.
Die Mitgliedschaft des Erasmus-Gymnasiums im Arbeitskreis bilingualer Schulen erwies sich hierbei als sehr positiv, da in den halbjährigen jeweils zweitägigen Koordinatorentagungen Erfahrungen sowie Materialien erarbeitet
bzw. ausgetauscht werden. Es liegt in der Natur der
Sache, dass unsere Schule in den ersten Jahren überwiegend die Rolle des Nutznießers innehatte, später aber in
wachsendem Maße die Geberrolle übernahm. Der ausgedehnte Englischunterricht in der Erprobungsstufe sowie der
konsequente Gebrauch der Zielsprache im Sachunterricht
ab Klasse 7 erwiesen sich als gute Grundlage für eine
erfolgreiche Teilnahme am bilingualen Unterricht.
Der Beginn dieses Unterrichtszweiges im Schuljahr
1996/97 bedeutete nicht nur für die Schüler und Eltern
Neuland, sondern ebenso für das Erasmus-Gymnasium.
Wir waren angetreten, den Schülern eine zusätzliche
Möglichkeit in ihrem Bildungsgang anzubieten und übernahmen damit eine nicht unerhebliche Verantwortung.
Zunächst galt es, personell sicher zu stellen, dass der
bilinguale Unterricht kontinuierlich bis zum Abitur durchgeführt werden kann. In der Praxis bedeutet dies, dass für
jedes Sachfach zumindest zwei Lehrkräfte mit den Fakultates Englisch und Sachfach (Erdkunde, Geschichte, Politik)
zur Verfügung stehen müssen. Glücklicherweise verfügt die
Schule in jedem Sachfach über zertifizierte Lehrer. Zusätzlich besitzt ein Lehrer das Zertifikat für Englisch im bilingualen Unterricht der Erprobungsstufe. Leider werden die halbjährigen Fortbildungen, die die Voraussetzung für die Zertifizierung sind, seit einigen Jahren aus finanziellen Gründen
vom Land NRW nicht mehr durchgeführt, obwohl der
Arbeitskreis bilingualer Schulen ständig eindringlich auf
den gegebenen Bedarf hinweist. Schulorganisatorisch
sind weiterhin die Zusatzstunden in den Klassen 7 und 8
für die Sachfächer Erdkunde und Politik, die dazu dienen,
den zusätzlichen Zeitaufwand für die Versprachlichung der
Sachthemen zur Verfügung zu stellen, zu berücksichtigen.
Besonders aufwendig wird durch die bilinguale Lerngruppe die Gestaltung des Unterrichtsplans für die Sekundar-
Dezember 2005
stufe 11. Es soll auch nicht unerwähnt
bleiben, dass der Arbeitsaufwand für
eine Lehrkraft, die zum ersten Mal
bilingualen Unterricht erteilt, enorm ist,
und zwar über einen langen Zeitraum.
Andererseits stellt diese Aufgabe eine
ungeheuer interessante Herausforderung dar, die mit einem erheblichen
Lerneffekt verbunden ist.
Zusätzlich zu den bereits erwähnten
Aspekten bedeutete die Einführung
des bilingualen Unterrichts auch finanziell einen Mehraufwand, da für
jeweils eine Klasse jeder Jahrgangsstufe neue Lernmittel angeschafft werden
mussten bzw. ergänzt werden müssen
-zum überwiegenden Teil authentische
englische Schulbücher.
Die Erfahrungen und Erkenntnisse,
die schulischerseits in den Anfangsjahren gemacht wurden, sind - wie aus
den bisherigen Ausführungen deutlich
wird - positiv. Ursprüngliche Befürchtungen vor allem von Eltern und Grundschulen, die Anforderungen des bilingualen Unterrichtszweiges könnten
so belastend werden, dass sie zum
Scheitern der schulischen Laufbahn führen, haben sich nicht bewahrheitet
und werden heutzutage kaum mehr
geäußert. Das Angebot der Schule,
die englische Sprache intensiver erlernen und praktizieren zu können, wurde bereitwillig angenommen.
In der Regel liegt die Frequenz der
bilingualen Klassen bei 32 Schülern.
Im Laufe ihrer Schulzeit haben sie durch den erweiterten
Englischunterricht in der Erprobungsstufe sowie im englischsprachigen Sachfachunterricht ausgedehnte Möglichkeiten, ihre Sprachkenntnisse zu erweitern, zu vertiefen
und zu festigen. Aufgrund der Fachterminologie der
Fächer Erdkunde, Geschichte und Politik sind bilinguale
Schüler in der Lage, Sachthemenbereiche zu erschließen,
die im Englischunterricht nicht behandelt werden. Naturgemäß erschöpft sich die Spracherweiterung nicht in einer
Ausdehnung des Wortschatzes, sondern zeigt sich auch in
einer erfreulich großen Sicherheit im Gebrauch der grammatischen Strukturen. Darüber hinaus berichteten Schüler
häufig nach Praktika und Vorstellungsgesprächen, dass die
Teilnahme am bilingualen Unterricht bei Gesprächspartnern bzw. Praktikumsbetrieben auf sehr positive Resonanz
stieß. Insgesamt kann konstatiert werden, dass die Einrich-
tung des bilingualen Unterrichtszweiges nicht nur unsere
Schullandschaft erweitert hat, sondern eine erfreulich positive Außenwirkung zeigt.
Im Jahr 2007 steht für das Land NRW eine einschneidende Neuerung an: das Zentralabitur. Der Arbeitskreis
bilingualer Schulen arbeitet mit Nachdruck daran, dass
die Besonderheiten des bilingualen Sachfachunterrichts
bei der zentralen Aufgabenstellung angemessen berücksichtigt werden. Unser Vorschlag geht dahin, Lehrerinnen
und Lehrer, die bilingual unterrichten, bei der Erarbeitung
der zentralen Abituraufgaben zu beteiligen. Der Anfang so viel kann gesagt werden - ist erfolgreich gemacht worden; das ist beruhigend. Aber auch in Zukunft wird der
bilinguale Unterrichtszweig am Erasmus-Gymnasium eine
besondere Herausforderung darstellen.
E. Cwik
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Erasmus – Nachrichten
Die neuen SV-Lehrer
stellen sich vor:
Martin Lönne und Claudia Schaefer
Hallo! Wir sind die neuen SV-Verbindungslehrer! Wir heißen Martin Lönne und Claudia Schaefer und freuen uns
auf unsere Aufgabe.
Nachdem wir erfahren haben, dass Herr Stein und Frau
Sarholz nach vielen Jahren SV-Lehrer-Tätigkeit nicht mehr
kandidieren, haben wir uns entschlossen, als Team anzutreten und uns dieser Aufgabe zu stellen.
Wir freuen uns, dass wir das Vertrauen der Klassen- und
Stufenvertreter bekommen haben und hoffen auf eine produktive Zusammenarbeit.
Wir sehen unsere Aufgabe insbesondere darin, den fast
1000 Schülerinnen und Schülern unseres Gymnasiums
Chancen zu eröffnen und ihre gewählten Vertreter/innen
dabei zu unterstützen, deren Interessen zu vertreten. Dabei
wollen wir im Sinne des Wortes Verbindungs - Lehrer sein,
als Verbindung zwischen Schülern und Lehrern, Schülern
und Schulleitung dabei helfen, eventuelle Konflikte auszuräumen und dadurch dazu beitragen, dass die Schülerinnen und Schüler an den Entscheidungen beteiligt werden,
die sie maßgeblich betreffen.
Neben der Wahrung der Mitwirkungsrechte möchten wir
auch dafür werben, dass die Schülerinnen und Schüler
ganz konkret ihre Schule mitgestalten, ob dies nun Verschönerungen des Gebäudes und des Schulhofes angeht
oder außerunterrichtliche Veranstaltungen.
Aber wir wollen auch Ansprechpartner sein für jede Schülerin und jeden Schüler im Einzelnen. Daher bieten wir
jeweils eine eigene Schülersprechstunde an (Frau Schaefer: Mittwoch, 5.Std.; Herr Lönne: Freitag, 3.Std).
Sicherlich können wir nicht jedes Problem lösen, aber wir
können zuhören und in schwierigen Fällen auch weitere
Hilfe vermitteln. Außerdem steht ja auch weiterhin der SVBriefkasten zur Verfügung, der am alten Glasraum (jetzt Lehrerarbeitsraum, neben Raum 111) zu finden ist.
Wir hoffen, dass wir auf diese Weise dazu beitragen
können, dass für die Schülerinnen und Schüler des Erasmus-Gymnasiums Schule ein Ort ist, wohin sie gern gehen.
Claudia Schaefer und Martin Lönne
Die Schülersprecher
Hallo zusammen,
die meisten von Euch/Ihnen kennen uns sicherlich
bereits, jedoch möchten wir diese Gelegenheit nutzen, uns
noch einmal vorzustellen.
In diesem Schuljahr sind wir das neue SchülersprecherTeam am Erasmus-Gymnasium und wir haben uns vorgenommen, die Interessen der Schülerschaft kompetent zu
vertreten. Über Anregungen oder Äußerungen eurer Wünsche würden wir uns sehr freuen; wir werden unser Möglichstes tun, diese zu berücksichtigen!
Wir hoffen auf gute Zusammenarbeit mit den Schülern
unserer Schule, dem Lehrerkollegium, insbesondere mit
den beiden SV-Lehrern Herrn Lönne und Frau Schaefer,
sowie mit der Vertretung der Elternschaft!
Astrid Ternes und André Wagner
18
Astrid Ternes und André Wagner
Dezember 2005
RAIBA
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Erasmus – Nachrichten
„Blumen auf dem Friedhof gießen“
Wiederholung des Erfolgs der „Aktion Tagwerk“
am Erasmus-Gymnasium
Am 30. Juni 2005 war es soweit: 35000 Schüler aus
rund 200 Schulen engagierten sich für die „Aktion Tagwerk NRW“. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl
der beteiligten Schüler und Schulen in NRW zwar,
davon war aber an unserer Schule nichts zu spüren. Am
Erasmus-Gymnasium nahmen wiederum die Klassen 6,
8 und 10 an dieser Aktion teil. Begleitet wurde die Aktion durch den Politik-Unterricht in den betreffenden Klassen. Die Begeisterung unterschied sich nicht von der im
Vorjahr. Inzwischen war die Aktion ja bekannt und
etwaige Skepsis bei den meisten gewichen. Darauf
wollten wir aufbauen und es in diesem Schuljahr zur
gewohnten Zeit wiederum versuchen. Selbst das Wetter
war uns wohl gesonnen: Als wir unseren Stand in der
Innenstadt aufbauten, verzogen sich der Regen und die
schwarzen Wolken bis zum Ende der Veranstaltung.
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 10
arbeiteten an diesem Tag überwiegend nach der dritten
Unterrichtsstunde und ließen den vereinbarten Lohn durch
die Arbeitgeber an die „Aktion Tagwerk“ überweisen.
Wer nicht arbeiten konnte, beteiligte sich am Aktionstag in
der Innenstadt, sammelte Spenden oder verkaufte Getränke und Kuchen, den Eltern gespendet hatten. Informationsstände klärten über die Aktion auf. Die Klassen der Jahrgangsstufe 6 waren wieder einmal besonders engagiert.
Sie sammelten bei Nachbarn, Verwandten und waren
sehr erfindungsreich beim Anbieten von Hilfstätigkeiten. So
erklärte sich beispielsweise Patrick J. bereit, für seine Eltern
20
Blumen auf dem Friedhof zu gießen und spendete seinen
„Lohn“ von 10 € für die Aktion Tagwerk. Den Rekord
erzielte die jetzige Klasse 7a mit der stolzen Summe von
700 €. Insgesamt wurde von Erasmus-Schülern die grandiose Summe von 4466,66 € (Stand 5.10.05) „erarbeitet“ bzw. gesammelt. Einen herzlichen Dank allen beteiligten Schülern, Eltern, Spendern und Unterstützern dieser Aktion.
Die Aktion Tagwerk NRW 2005 erweckte großes
Medieninteresse. U.a. berichteten das ZDF, das
WDR-Fernsehen, Einslive, WDR 2 Hörfunk sowie
Lokalsender und die Lokalpresse vom Ereignis.
Inzwischen sind die drei unterstützten Schul- und
Ausbildungsprojekte in Indien, Kolumbien und Südafrika erfolgreich angelaufen (s. Internetadresse der
Aktion : www.aktion- tagwerk.de/nrw). In diesem
Jahr wird durch unsere Spenden auch zum ersten
Mal unsere bereits seit vielen Jahren bestehende
Schulpatenschaft mit der „Elementary School“ in
Gathelai/Eritrea unterstützt.
Wem beim Lesen dieser Zeilen einfällt, dass er
noch nicht „bezahlt“ hat oder wer noch spenden
möchte, kann dies jederzeit nachholen. Die Aktion
wird ganzjährig betreut. Die Kontonummer lautet:
Aktion Tagwerk
Kreissparkasse Köln
BLZ 37050299
Kto. 274470; Stichwort “Aktion Tagwerk - Erasmus-Gymnasium“
W. Altmann, M. Lönne, U. Wessels
Dezember 2005
Heinzelmännchen
in den Sommerferien
Die letzte Woche der
Sommerferien ist angebrochen. Während die
meisten Schülerinnen
und Schüler die freien
Tage noch im Schwimmbad oder anderswo genießen, trifft sich jedes
Jahr eine kleine Gruppe
mit Herrn Rehse in der
Schule.
Was treibt diese Schüler aus der jetzigen 10a
und 8d ins weitgehend
leere Schulgebäude, in
dem sich ansonsten nur
noch einige Erwachsene
tummeln, Handwerker
bei den letzten Renovie2000 Bücher warten auf ihre Entdeckung.
rungsarbeiten, Putzfrauen bei der Grundreinigung und natürlich auch
Aber wieder zu den fleißigen Heinzelmännchen und schon Lehrerinnen und Lehrer bei den Vorarbeiten für das
weibchen, die ihre Arbeit in den Ferien verrichten, wähneue Schuljahr?
rend die meisten anderen sich noch erholen.
(So viel zum Thema: Was machen eigentlich Lehrer in
Jedes neue Buch erhält zwei Stempeleintragungen und
den langen Sommerferien?)
eine Inventarnummer. Knapp 2000mal heißt es: Buch
Es ist weder Langeweile noch Sehnsucht nach Kreidebereitlegen, Umschlagseite aufklappen, Eigentumsstempel
staub und Tafellappen. Wenn die Gruppe sich begrüßt
ins Stempelkissen drücken, Stempel auf die Umschlagseite
und die Ferienerlebnisse ausgetauscht hat, wartet harte
hauen, Buch weiterreichen, Namensstempel reindrücken,
Arbeit auf sie. Mehrere tausend Schulbücher harren
Buch weitergeben, Inventarnummer hineinschreiben, Buch
darauf, präpariert zu werden, damit sie pünktlich zum
auf Stapel legen... Man ahnt, was Fließbandarbeit bedeuUnterrichtsbeginn ausgeliehen werden können.
tet: Mehr oder weniger stumpfsinnige Handgriffe, die aber
Da sind zunächst ca. 2000 neue Schulbücher und Lektübei Ungeübten ganz schön anstrengend sein können. Zum
ren, die aus 55 Kartons mit einem Gesamtgewicht von ca.
Glück ist man aber in einer netten Gruppe, kann nebenbei
1,3 Tonnen mühsam ausgepackt werden müssen. Bis vor
angeregt plaudern, und nur derjenige, der die fortlaufende
zwei Jahren war das einfacher. Da brachte ein örtlicher
Inventarnummer einträgt, muss sich konzentrieren.
Buchhändler die Stapel, von denen allenfalls noch die
Zwei lange Vormittage dauert diese Prozedur mit Stapeln
Folien entfernt werden mussten. Da aber inzwischen vom
von 35 Exemplaren für Klassensätze bis zu solchen mit
Schulverwaltungsamt die Lehrmittelbestellungen europa140 Exemplaren von Schulbüchern einzelner Jahrgangsweit ausgeschrieben werden müssen, erhalten heutzutage
stufen. Da ist man froh, wenn man zwischendurch mal aufGroßhändler aus Hamburg oder Bamberg die Aufträge,
stehen und die einzelnen Häufchen vom Stempelraum zu
weil sie eventuell ein Prozent Rabatt mehr offerieren könden Lagerräumen transportieren kann. Dabei watet man
nen. Die Schule hat dann die Mehrarbeit, erforderliche
auch schon mal durch das weggeworfene VerpackungsAnfragen, fehlerhafte Exemplare oder auch Falschlieferunmaterial, das darauf wartet, zu den einzelnen Containern
gen Richtung Nordsee zurückschicken zu müssen.
gebracht zu werden.
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Erasmus – Nachrichten
Gut gelaunt trotz „Akkordarbeit“
Stempeln
6000 Schulbücher werden jährlich ausgeliehen.
22
Dezember 2005
„Herr der Bücher“
Wenn die 2000 neuen Bücher bearbeitet worden sind,
geht es daran, diese und die bereits gebrauchten Bücher
für die einzelnen Klassen bereit zu legen. Die ausgeliehenen Lehrmittel sind am Schuljahresende in den Raum 120
als größtem Unterrichtsraum getragen worden und müssen
jetzt in der jeweiligen Klassenstärke wieder neu gestapelt
werden. Für jedes Fach liegt eine vorbereitete Liste bereit,
aus der ersichtlich ist, welche Unterrichtswerke in welcher
Klassenstärke vorzuliegen haben. Am ersten Schultag werden dann in den ersten beiden Stunden die Klassen ihre
Schulbücher abholen können, um damit zu arbeiten.
Die nicht benötigten Bücher müssen dann noch ins
Lager transportiert und einsortiert werden. Die veralteten
und unbrauchbaren werden entsorgt. Fünf bis sieben
Jahre sollten die Bücher in der Regel schon genutzt werden. Nur so ist zu gewährleisten, dass der vom Schulträger, der Stadt Grevenbroich, bereitgestellte Etat auch ausreicht.
Für das Schuljahr 2005/06 sind für über 34000 €
Schulbücher angeschafft worden. Ein Betrag, der ca.
60% der Kosten ausmacht, denn die Eltern müssen über
den Elternanteil auch noch einmal 28 bzw. 32 Euro
bezahlen. Diese Bücher kann man dankenswerterweise
über ehrenamtliche Helfer des Fördervereins bestellen,
sodass der erzielte Mengenrabatt der Schule zugute
kommt.
Wenn man die Menge an Geld und Arbeit berücksichtigt, kann man den Unmut darüber verstehen, wie manche Schüler mit den kostenlos zur Verfügung gestellten
Materialien umgehen. Bücher, die nach ein- oder zweimaliger Benutzung schon lädiert sind, bieten nicht nur
einen traurigen Anblick, sondern bereiten auch dem
nächsten Ausleiher wenig Vergnügen. Deshalb der
Appell an alle Schüler und Eltern, das Ihrige zu tun, damit
das Material in gutem Zustand weitergegeben werden
kann: Ein pfleglicher Umgang und die Verwendung eines
Buchumschlags können schließlich erwartet werden,
wenn man diese Lehrmittel kostenlos zur Verfügung
gestellt bekommt. Bei selbst verschuldeten Beschädigungen ist übrigens Ersatz zu leisten, und Bücher sind einem
nicht nur lieb, sondern sie können auch ganz schön teuer
sein.
Unsere Heinzelmännchen, die in der letzten Ferienwoche so fleißig gearbeitet haben, wissen jedenfalls, was
Bücher wert sind.
In diesem Jahr haben übrigens Rebecca Clemens, Lisa
Marschner, Sarah Sterken, Maike Burmeister und Niels
Keulertz mitgeholfen. Dafür nochmals vielen Dank!
Reinhard Rehse
Kreisschachschulmeisterschaften
Hauchdünn fiel die Entscheidung bei den Kreisschachschulmeisterschaften in der
Wertungsklasse 111 aus. Nachdem vier Mannschaften am Ende des Turniers punktgleich an erster Stelle standen, mussten die Einzelereignisse entscheiden. Dabei
belegte die erste Mannschaft des Erasmus-Gymnasiums mit den Schülern Tim Brakel, Florian Funken, Franz-Niklas Gast und Benedikt Lennatz (alle aus der 8a) einen
hervorragenden dritten Platz. Die zweite Mannschaft wurde Achter.
Reinhard Rehse
23
Erasmus – Nachrichten
Ehemalige geben Studientipps
GREVENBROICH (reis) An welcher
Universität kann ich was am besten studieren? Wie kann ich mein Studium organisieren, um es zum Abschluss zu schaffen? Welche Chancen habe ich mit dem
Heute kommt der spätere Konkurrent
auf dem Arbeitsmarkt nicht vom Quirinus-Gymnasium in Neuss, sondern aus
den USA oder China”, erklärt Buchner.
Die Idee kam gut an, auch bei den ehe-
Tipps von Studenten und Doktoranden: Die ehemaligen Abiturienten des Erasmus-Gymnasiums Nils Kröber (2. v. r.) und Ralph
Wiegelmann (r). informierten jetzt einen Abend lang die Oberstufenschüler über verschiedene Studienfächer. NGZ-FOTO: H. JAZYK
Erlernten im Berufsalltag? Tipps aus dem
wirklichen „Leben eines Studenten und
Doktoranden” gab es jetzt bei „Alumni”
im Erasmus-Gymnasium. Ein Team aus
ehemaligen Abiturienten informierte
einen Abend lang Oberstufenschüler
über die Theorie und Praxis eines wissenschaftlichen Studiums. Bereits zum zweiten Mal gaben die Ehemaligen in Vorträgen, Wokshops und während einer
Abschlussdiskussion Tipps und Tricks
aus dem „Uni-Alltag” weiter.
Die Idee zu „Alumni” hatte Tilman
Buchner, der 1996 am Erasmus sein
Abitur ablegte. An der Universität in Boston lernte er das System kennen, welches
Oberstufenschüler schon vor dem Abitur
auf das Studium vorbereitet. „Das wäre
doch etwas, für meine alte Schule”, dachte sich der Grevenbroicher und startete
das Projekt. „Schließlich beginnt die Globalisierung schon im Klassenzimmer.
maligen Schulfreunden.
Noriko Kavada reiste daher jetzt von
Frankfurt aus in die Schloss-Stadt, um die
Schüler in die „Geheimnisse” der Berufsakademie der Lufthansa einzuweihen. Zu
Beginn ihres „Studiums” war das duale
System, das eine Ausbildung und ein parallel laufendes Studium an der Wirtschaftsakademie vereint, kaum bekannt.
„Arbeiten und gleichzeitig Studieren
ermöglicht ein schnelleres Abnabeln von
zu Hause. Das Studium ist in Seminare
eingeteilt und jeder muss am Ende seine
Hausaufgaben vorlegen. Die Gefahr in
einer großen Masse von Studenten unterzugehen, ist hier geringer”. Über praktische Einführungsseminare konnte die
ehemalige Erasmus-Abiturientin Jutta
Quasten berichten, die in Aachen das
Fach Architektur studiert. „Tutoren zeigen den Neulingen die Stadt und geben
konkrete Tipps”. In Gruppenarbeiten
NGZ, 3.11.2005
und bei Exkursionen können Kontakte
zu Kommilitonen geknüpft werden. „Das
Architektur -Studium ist relativ kostspielig. Entwürfe, Fotos und Scripts müssen
in jedem Semester bezahlt werden”, so
Quasten weiter. Die Möglichkeiten, später in einem Architekturbüro oder an der
Universität als Assistent zu arbeiten, sind
jedoch gut, weiß die frühere Gymnasiastin.
„Die Praxis bringt was für's Studium
und macht sich hinterher in der Bewerbung gut”, hob auch Tilman Buchner hervor, der derzeit in Aachen im Bereich
Werkzeugmaschinenbau und Betriebswirtschaft promoviert. „Möglichkeiten
gibt es viele. Wer will, kann kellnern,
doch die Maschinenbauer haben einen
guten Draht zur Industrie. Als studentische Hilfskraft sind dann schon mal 600
Euro drin. Man hat Geld verdient und
gleichzeitig was gelernt”.
Ellen Butzki referierte über das Magisterstudium der Germanistik und den
Bachelorstudiengang Medienwissenschaft
an der Universität Düsseldorf: „Das
Bachelorstudium ist in Module eingeteilt,
die im Vergleich zum Magister straffer
und schulähnlicher sind.” Ein Vorteil im
Studien-Alltag und für den späteren
Beruf, so die Meinung aller Ehemaligen
sei die „interdisziplinäre Arbeit”.
„Deutschland ist perfekt für Juristen", lautete schließlich das Fazit von Nils Kröber, der die Schüler näher über seinen Studiengang informierte. „Vom EUFinanzstreit über die Laufzeit von Kernkraftwerken bis zur einfachen Autofahrt,
alle laufen auf Jura zurück”, so Kröber.
Der erste Schock einer Massenveranstaltung mit 500 Leuten im Hörsaal müsse
zwar erst einmal verarbeitet werden,
„aber ab dem zweiten Semester können
Studenten am Institut arbeiten.” Weitere
Infos gibt es unter www.erasmus.de.
Liebe Ehemalige des Erasmus-Gymnasiums,
die Alumni-Initiative sucht noch Mitstreiter, die Interesse haben, Schüler unseres Erasmus-Gymnasiums von
den eigenen Erfahrungen aus Universität und Ausbildung profitieren zu lassen. Wer sich in der Endphase seines Studiums befindet oder sein Studium vor kurzem abgeschlossen hat und gern Oberstufenschüler auf
ihrem Weg in ein Studium beraten möchte, wende sich bitte an:
Tilman Buchner (0241/40 15 546 oder Tilman.Buchner@WZL.RWTH-Aachen.de) oder
Nils Kröber (0221/406 56 02 oder N.Kroeber@sdb-koeln.de)
24
Dezember 2005
NGZ, 3.9.2005
GREVENBROICH (lina) Noch zwei
Wochen bis zur Bundestagswahl. Die
Oberstufenschüler des ErasmusGymnasiums diskutierten gestern mit
den fünf Kandidaten des Wahlkreises
Neuss über Themen wie Jugendarbeitslosigkeit, Studiengebühren und die
Glaubwürdigkeit von Politik und Politikern. Bei der Debatte, die die Fachschaft Politik der Schule organisierte,
ging es so manches Mal hoch her.
CDU-Kandidat Hermann Gröhe, Mitglied des Bundestages seit 1994, sorgte
gleich zu Beginn für Beifallsstürme, als
er bekannte: „Ich war nicht auf dem
Bundesparteitag, sondern habe als
Neusser Schütze das Schützenfest mitgefeiert.“ Trotz dieser Verschnaufpause
stecke er mitten im Wahlkampf: „Ich
erlebe häufig, dass Leute mit der Regierung abgeschlossen haben, von uns
aber wissen wollen: Seid ihr besser?
Darauf müssen wir mit Argumenten
antworten - und nicht Luftballons steigen lassen“, so der Politiker mit Blick
auf den „Spaß-Wahlkampf“. SPDKandidat Kurt Bodewig thematisierte
die Jugendarbeitslosigkeit: „Es muss
Ziel unser aller Anstrengungen sein,
hier etwas zu tun. Der Ausbildungspakt
muss weiter vorangebracht werden.“
Roland Sperling, Vertreter der Linkspartei, sagte: „Unser Problem ist die
mangelnde Binnennachfrage. Aber die
Politikern auf den Zahn gefühlt
Leute geben nicht deshalb weniger
Geld aus, weil sie Angst haben, sondern
weil sie effektiv kein Geld haben.“ Deshalb müsse dafür gesorgt werden, dass
die Einkommen anstiegen. Sperling:
„Wenn die Menschen genug Geld in
der Tasche haben, dann geben sie es
auch aus.“
Ingo Kolmorgen (Grüne) betonte
dagegen im Gespräch mit den Schülern: „Politik kann keine Arbeitsplätze
schaffen. Unsere Aufgabe ist es, uns
um die entsprechenden Rahmenbedingungen zu kümmern.“ Außerdem
erklärte Bijan Djir-Sarai (FDP): „Wir
brauchen ein neues und effizienteres
Sozialsystem.“ Eine Schülerin fragte im
Anschluss Kurt Bodewig: „Die SPD
hat ihre Wahlversprechen nur unzureichend eingehalten. Was ist seit der Vertrauensfrage passiert, so dass ich der
Partei jetzt wieder vertrauen kann?“
Bodewig antwortete: „Wir haben eine
Herkules-Aufgabe übernommen; in den
16 Jahren unter Helmut Kohl ist nichts
passiert. Jetzt müssen wir uns auf eine
neue Zeit einstellen. Wir haben die Voraussetzungen für einen globalen Wettbewerb geschaffen.“ Hermann Gröhe
konterte: „Wer die Kohl-Jahre als verlorene Jahre betrachtet, der kann nicht
ernstgenommen werden.“ Er verwies
auf Rahmenbedingungen für die europäische Einheit sowie auf die deutsche
Wiedervereinigung. Ein Streitthema
waren auch die geplanten Studiengebühren. Gröhe betonte die geplante
Sozial-Verträglichkeit sowie die Qualitätssteigerungen, die so an den deutschen Hochschulen erzielt werden sollen. Bodewig unterstrich, dass das
Erststudium nach Willen der SPD weiterhin kostenlos bleiben solle. Mit Blick
auf die Familienpolitik meinte Sperling:
„Kinder sind in Deutschland ein
Armutsrisiko. Außerdem leben hier 1,2
Millionen Kinder unterhalb der
Armutsgrenze. Daran muss sich etwas
ändern.“ Auch Kolmorgen forderte ein
„kinderfreundlicheres Klima“ sowie
eine bessere Vereinbarkeit von Familie
und Beruf.
Abschließend appellierte Gröhe an
die Schüler: „Nutzt euer Wahlrecht!“
Und: „In meinen Augen wäre es großartig, wenn Deutschland nun erstmals
eine Kanzlerin bekommen würde.“
Erasmus-Schülerin Nicole will auf alle
Fälle zur vorgezogenen Bundestagswahl
gehen. Wem sie ihre Stimme gibt, weiß
sie aber noch nicht genau. „Die Diskussion hat mir da auch nicht wirklich weitergeholfen“, bemängelt die Zwölftklässlerin. Sie kritisiert: „Es gab häufig
einfach keine konkreten Antworten.
Die Politiker haben zuviel um den heißen Brei herumgeredet.“
25
Erasmus – Nachrichten
Das Kindertheater aus persönlicher Sicht
Als ich vor vier Jahren ins Kindertheater einstieg, ging ein
lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Unter den Fittichen meines erfahrenen Kollegen Bernd Chaise, der das Kindertheater am Erasmus-Gymnasium vor über 20 Jahren ins
Leben gerufen hat, lernte ich eine Menge über die Organisation einer Theatergruppe, Vorübungen, die den Kindern
ein Gespür für die Bühnenarbeit geben und schließlich
über die Arbeit am Stück selbst. So trugen die Darbietungen zunehmend auch meine Handschrift.
Unser letztes gemeinsames Stück, Die Dreizehnte Fee,
das wir 2004 bei der Minestrone, vor Grundschülern,
unseren neuen Sextanern, und unseren 5. und 6. Klassen
spielten, war ein so durchschlagender Erfolg, dass ich, als
Bernd Chaise aufgrund anderer schulischer Verpflichtungen ausstieg, im neuen Schuljahr mit 55 Kindern da stand.
Umso mehr freute ich mich, als meine neue Kollegin Sylvia
Romanski an seine Stelle trat, und mich bei den Proben für
“Es war einmal” unterstützte.
Es war großartig, mit dieser im Großen und Ganzen sehr
disziplinierten Gruppe zu arbeiten. Die Kinder übten lautes
Sprechen und ausdrucksstarke Mimik und Gestik an kurzen
vorgegebenen Sätzen und halfen einander durch konstruktive Kritik. Besonders witzig und interessant fanden wir alle
die improvisierten Szenen, bei denen nur die Rahmenbedingungen vorgegeben waren und die Kinder in Gruppen
ganz spontan eine Situation spielen sollten (z.B. „Al Capone sitzt mit seinem engsten Berater im dunklen Hinterzimmer einer Kneipe. Zwei seiner Handlanger kommen
herein, um zu beichten, dass ein Coup geplatzt ist. Auch
zwei völlig unbeteiligte Frauen geraten auf der Suche
nach einer Sitzgelegenheit in das Zimmer. Spielt."). Kreativität war gefragt, als bei einer anderen Übung verschiedene Gegenstände auf der Bühne lagen und die Kinder, die
einzeln in die Aula gerufen wurden, sich spontan eine
Tätigkeit oder eine kleine Szene mit diesem Gegenstand
überlegen mussten. Allerdings durfte z.B. der Kleiderbügel
alles sein - außer einem Kleiderbügel. So wurde er zum
Hammer, zur Geige, zum Mikrofon o. Ä. umfunktioniert.
Obwohl lange vorher angekündigt, waren einige Kinder,
wie schon befürchtet, sehr enttäuscht, als sie nach den Vorübungen, bei denen auch sie sich sehr angestrengt hatten,
doch keine Rolle erhielten. Ein Stück für so viele Kinder ist
jedoch sehr schwer zu finden und organisatorisch unter
unseren Bedingungen kaum umzusetzen. Immerhin konnten wir 14 Rollen hinzudichten. So gingen wir mit 35 Darstellern an den Start. Jeder leistete auf seine Weise einen
wertvollen Beitrag zum Gesamtwerk. Auch “Es war einmal” wurde vom Publikum bejubelt.
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Natürlich gibt es nicht immer nur eitel Sonnenschein im
Kindertheater. Bei all der Freude an der gemeinsamen
Arbeit treten bei der Größe der Gruppe und unter dem
Druck des nahenden Aufführungstermins kurzfristig auch
Spannungen auf. Requisiten werden vergessen, der Text
sitzt nicht, mal kann nicht richtig geprobt werden, weil Einzelne das Freibad vorziehen, die Übung für die Mathearbeit nicht rechtzeitig begonnen oder die Generalprobe
schlichtweg vergessen wurde. Trotzdem ist es beachtlich,
wie eifrig die Kinder in der heißen Phase bis zu viermal
pro Woche bis zu drei Stunden proben. ‚Nebenher' müssen wir aber alle zusehen, dass die Vorbereitung auf den
Unterricht weiter läuft, Klassenarbeiten geschrieben bzw.
korrigiert werden etc. Im Stillen danke ich oft den Eltern,
die uns in vielerlei Hinsicht unterstützen z.B., indem sie
beim Textlernen helfen, Requisiten zur Verfügung stellen
oder selbst nähen bzw. malen, vor den Aufführungen
schminken oder auch Taxi spielen, denn um 15 oder 16
Uhr fahren oft keine Busse mehr.
Es fasziniert mich bei der Arbeit mit den Kindern immer
wieder, was diese jungen Menschen vollbringen können.
Sie sind meist auch nach sechs Stunden Unterricht diszipliniert bei der Sache, bringen tolle Ideen ein und stellen ihre
Rollen überzeugend dar. Dabei entdecken sie manchmal
ganz neue Seiten an sich, wie z.B. ein bis dahin sehr
zurückhaltender Junge im Finale eines Stücks plötzlich aus
eigenem Antrieb mit dem Mikrofon in der Hand inmitten
des allgemeinen Getanzes selbstbewusst über die Bühne
rockt.
Deshalb bin ich trotz des hohen zeitlichen Aufwandes
- während die Kinder bei den Proben zu einzelnen Szenen
auch einmal zu Hause bleiben können, sind Sylvia Romanski und ich natürlich jedes Mal dabei - immer wieder fest
davon überzeugt, dass Kindertheater eine wundervolle
und in jedem Fall lohnenswerte Sache ist. Ich wünschte
mir, dass die Kinder nicht bis zur Oberstufe warten müssten, bis sie wieder Theater spielen können. Aber aus Mangel an Kapazitäten gibt es leider für die Mittelstufe keine
Theatergruppe.
Ich freue mich auf viele weitere schöne Erlebnisse mit meinen kleinen Stars. Im März führen wir im Rahmen der Minestrone eine Persiflage auf Talkshows auf, in der Märchenfiguren als Gäste auftreten. Auch im Sommer ist dieses Stück
noch einmal zu sehen, wenn wir vor den Grundschulen,
unseren Sextanern des kommenden Schuljahres, und
schließlich, am letzten Schultag, vor unseren fünften und
sechsten Klassen spielen.
Heike Schnitzler
Dezember 2005
Es war einmal
Endlich war es so weit. Nach den Weihnachtsferien
des letzten Schuljahres (2004-2005) probten die Schüler aus den fünften Klassen mit denen aus der sechsten
zusammen. Bis dahin hatten die Fünftklässler Sprechübungen gemacht und erste Erfahrungen mit Gestik und
Mimik auf der Bühne gesammelt. Ich wunderte mich
zwar, war aber sehr froh, als Siebtklässler noch mal mitmachen zu dürfen. Als endlich ein Stück gefunden war,
begannen wir die Rollen vorzulesen. Ich habe die Rolle
des „Peter" gelesen und mir sehr gewünscht, diese auch
zu erhalten. Als die Rollen schließlich verteilt wurden,
war ich fürchterlich aufgeregt und dann überglücklich,
„Peter" spielen zu dürfen.
Peter ist der Sohn sehr armer Eltern. Deshalb macht er
mit seiner Schwester Zora (Karlin Hossner) Führungen
durch die Stadt mit Touristen und verdient so ein wenig
Geld. Um mehr Spannung zu erzeugen und damit das
Trinkgeld zu erhöhen, erfinden die Kinder allerlei hanebüchene Geschichten und fordern ihr Publikum zum
Schluss auf, Geld in den ‚Wunschbrunnen' in ihrem Garten zu werfen. Als sie das Geld eines Nachts herausholen wollen, weil ihre Eltern die Miete nicht mehr bezahlen können, ahnen sie noch nicht, dass ihnen ein Dieb
(Kevin Batz) auf der Flucht vor der Polizei zuvorgekommen ist. Sie finden kein Geld mehr, tauchen aber stattdessen unvermittelt in eine Märchenwelt ein. Sogleich
werden sie mit Hänsel und Gretel verwechselt und müssen in den Wald zur Hexe (Raja Noto). Doch da der
Dieb den Märchenfiguren ihre typischen Utensilien stiehlt,
können sie ihre Geschichten nicht mehr spielen. In diesem
Durcheinander können Peter und Zora der Hexe entfliehen
und dem Dieb eine Falle stellen. Es gelingt ihnen, den Dieb
zu fassen und den Märchenfiguren alle Wertgegenstände
zurückzugeben.
Die Proben waren anfangs schön, aber auf Dauer etwas
anstrengend. Man kommt sich seltsam vor, wenn man ständig das Gleiche in derselben Betonung von sich gibt, bis die
Szene überzeugend wirkt. Es war erstaunlich mit anzusehen,
wie manche sich auf der Bühne verändert haben. Zum Beispiel Simone Curaj (Märchenchef), sonst eher ruhig und
schüchtern, ging auf der Bühne richtig aus sich raus und pfiff
die Märchenfiguren zusammen.
Vor der ersten Aufführung war ich sehr aufgeregt, obwohl
ich schon mehrere Male auf der Bühne gestanden hatte.
Doch es ist alles gut gelaufen und es war toll, meine Rolle zu
spielen. Die Leute klatschten laut Beifall, als das Stück zu
Ende war. Vor der zweiten und letzten Aufführung war die
Aufregung nicht mehr so groß. Ich ging mit gemischten
Gefühlen in die Aula: Einerseits war ich froh noch mal spielen zu dürfen, andererseits frustriert, da dies mein letzter Auftritt im Kindertheater war. Als das Stück zu Ende war, war ich
sehr stolz, aber auch traurig. Auch jetzt habe ich noch ein
bisschen Schwierigkeiten, die Schüler der 5. und 6. Klasse
in der Aula zu beobachten.
Nachwuchs fürs „Käsetheater“
GREVENBROICH (reis) Ein Theaterstück zur Begrüßung: Um die Angst
vor der neuen Schule zu nehmen und
die schauspielerischen Angebote sowie
die neuen Klassenlehrer besser kennen
zu lernen, luden jetzt die Akteure des
„Käsetheaters“ die künftigen Sextaner
in die Aula des Erasmus-Gymnasiums
ein. „Sie sehen heute musische Talente,
die sich in der Schule voll entfalten dürfen“, sagte Schulleiter Michael Jung.
Auf der Bühne: Das Märchenstück
„Es war einmal“ von Werner Schultes.
In der Aula versuchten die Hauptfiguren Nora und Peter die finanziellen Probleme ihrer Familie zu lösen. Sie tauchten in verschiedene Märchenwelten ein
und ein prallgefüllter Geldsack rettete
sie schließlich vor den großen Sorgen
und Nöten. Mit im Ensemble dabei war
auch Schauspieler und Schüler Benny
Lennartz, der bereits zum dritten Mal
auf der Bühne stand. „Doch auch absolute Anfänger sind beim ,Käsetheater“
willkommen“, erzählte Lehrerin Heike
Schnitzler, die die Gruppe leitet. Sich
auf der Bühne sicher zu bewegen, mal
mit den Füßen fest aufzustampfen und
nicht still und versteinert zu stehen,
sind die ersten Schritte, die Heike
Schnitzler mit den Schülern trainiert.
Sprechübungen gehören in den ersten
Monaten ebenfalls in den Proben dazu.
Zudem überlässt die Lehrerin für
Latein und Englisch die Auswahl der
Musikstücke für das Bühnennpro-
Benedikt Lennartz
NGZ, 7.7.2005
gramm den Schülern. „Die Anzahl der
Akteure war diesmal sehr groß, so dass
weitere Rollen eingearbeitet wurden,
um jedem Kind gerecht zu werden“, so
Heike Schnitzler. Den Schulneulingen
schien das Resultat in der Aula des Erasmus-Gymnasiums zu gefallen. Gemeinsam mit den Akteuren feierten sie auf
die Bühne den Erfolg mit. Wenn es um
den Nachwuchs des „Käsetheaters“
geht, wird Heike Schnitzler somit nach
den Sommerferien wieder aus „dem
Vollen schöpfen“ können, denn einige
der künftigen Sextaner haben bereits
ihr Interesse an der Schauspielerei signalisiert.
27
Erasmus – Nachrichten
Irischer Abend
Der Saal geschmückt in den Landesfarben. Ein
zahlreiches und erwartungsfrohes Publikum. Der
Irische Abend in der Aula des Erasmus-Gymnasiums kann beginnen. Eine kurze, gut gelaunte
Begrüßung durch den Schulleiter Michael Jung
und den Vorsitzenden des Fördervereins Dr. Jürgen Hildebrandt und dann betreten sie die Bühne
und fühlen sich wie zu Hause, die Jungs von Seisun. Das Bühnenbild, gebaut von Eltern, Schüle-
rinnen und Schülern, ist sensationell: der romantische
Marktplatz eines kleinen irischen Dorfes.
Rockiger Irish Folk und gefühlvolle Balladen lassen das
Publikum swingen. Irische Tradition in ihrer schönsten
Form. Die professionelle Darbietung begeistert.
28
Dann eine kulinarische Überraschung: wunderbar
schmeckender irischer Käse angerichtet auf einer kleinen Käseplatte, dazu ein samtschwarzes Guiness (oder
ein edles Mineralwasser) ... und ein Vorurteil weniger.
Nach dem guten Essen ist Disco-Zeit angesagt. Wer
will, kann ein paar Kalorien abtanzen und danach
anderen beim Tanzen zuschauen: zuerst - als Einstimmung - der Tanzgruppe „Delicious”, Schülerinnen des
Erasmus. Und dann „Ceili”. Erinnerungen an RiverDance werden wach. Moderner Stepptanz auf hohem
Niveau zu mitreißender irischer Musik. Der Saal steppt
mit.
Auch der zweite Auftritt von Seisun überzeugt. Gut
gespielter und variantenreicher Irish Folk. Und zum
Schluss ein Sangeswettbewerb. Der weibliche gegen
den männlichen Teil des Publikums unter Anleitung der Band.
Zu Anfang sind die Frauen klar vorn. Offensichtlich haben sie
den Text früher im Griff. Aber nach und nach holen die Männer auf. Am Ende kommt es zu einem knappen Unentschieden.
Der Irische Abend am Erasmus: einfach gelungen.
B. Dahmen
Dezember 2005
Songs aus dem
Themenland
NGZ, 1.7.2005
GREVENBROICH (reis) Echte Fans
halten aus. Auch wenn die Luft in der
Aula zum Schneiden und bloßes Zuhören schon anstrengend war, blieben
Eltern, Omas und Opas bis zum
Schluss, um beim Sommerkonzert des
Erasmus-Gymnasiums den Sängern
und Musikern zu lauschen. Von Klassik
über irische Folk-Songs bis hin zu Rock
und Pop erstreckte sich das musikalische Repertoire. Und trotz der Skepsis,
die Uwe Winter als musikalischer Leiter
bei der Generalprobe an den Tag gelegt
hatte, gelang das Sommerkonzert, das
wohl aufgrund der Hitze nicht ganz so
gut besucht war wie das Gegenstück im
Winter.
Mit Programmheften fächernd genoss
das Publikum die Pony - Polka des
Blockflöten-Ensembles „Flauto Dolce“
und drei Sätze aus der Kleinen Nacht-
Ireland
musik von Mozart. Moderator Stefan
Göddertz erzählte unterhaltsam von
der Entstehung der „musikalischen Fantasiegeschichten“ der Klasse 5a, die im
Deutschunterricht entstanden. Vom
Treffen mit irischen Austauschschülern,
Musik in der Fußgängerzone und
Michael Schumacher, der durch die
Innenstadt braust, erzählten die Texte
der Sextaner.
Der Eltern-Lehrer-Schüler-Chor überzeugte mit irischen Liedern. „Summersunshine“ von „The Corrs“ sangen die
Erasmus-Singers, unterstützt von Anna
Broich am Saxophon und Tobias
Brings an der Gitarre. Spaß am Gesang
hatte auch der Mittelstufenchor, der in
Etappen auftrat, um „Walking on Sunshine“ von den „Preluders“ zu singen.
Ebenso mitreißend war „Kiss me“ von
„Sixpence none the Richer“ und „Teen-
ager-Liebe“ von den „Ärzten“, bei dem
Tobias Brings selbstbewusst im roten
Hemd durch die Aula tobte und voller
Inbrunst das Solo sang. „Wood 'n'
Brass“, unterstützt von Schlagzeug und
Klavier, spielten „Tequila“ von „The
Champs“.
Im zweiten Konzertblock, der zu
einem großen Teil Songs aus Irland,
dem diesjährigen Themenland des Gymnasiums, beinhaltete, dominierten
Instrumente wie Fiddle und Tin Whistle. Der Abend wurde mit dem Shanty
„What shall we do with the drunken sailor“ abgeschlossen - als kleine Warnung
an diejenigen, die bei Songs über mexikanischen Tequila und irischen Whisky
möglicherweise Durst auf Alkoholisches bekommen hatten.
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Erasmus – Nachrichten
Experimentelle
E
xperimentelle K
Klänge
länge
am E
am
Erasmus
rasmus
NGZ, 17.9.2005
GREVENBROICH
hofft, dass das Publikum
(kkö) Experimentelle Klänseine Emotionen in das
ge in der Aula des ErasLied einbringen kann wie
mus-Gymnasiums: Günter
er. Eine Gleichstellung
Wiesemann stellte dort
von Hip-Hop und
seine Kompositionen auf
Gegenwartsmusik? Für
Klavier und Schlaginstruden Komponisten selbstmenten vor. „Gegenwartsverständlich. „Bei meiner
musik“ nennt sich der
Art von Musik wird vielMusikstil des Schubertleicht ein aktiveres HörLiebhabers. Direkt zu
verhalten gefordert als
Beginn des Gastspiels verbei vielen Radiohits, die
wunderte er sein Publikum:
nur als Berieselung diestatt in die Tasten des
nen, aber Erwartungen
schwarzen Flügels zu greian die Zuhörer hat
fen, zupfte der Komponist
eigentlich jeder Kompodie Saiten seines Instrunist“.
ments und wechselte nur
Das letzte Stück Wieseab und zu zur „normalen
manns zeigte noch einKomponist Günter Wiesemann zeigte Schülern des Erasmus-Gymnasiums
Spieltechnik“ des Pianos.
mal deutlich die Wirkung
nicht nur seine Spieltechnik. Auch über die Inspiration eines Künstlers
wurde diskutiert.
NGZ-FOTO: H. JAZYK
Genauso ungewöhnlich
auf das Publikum: verschien auch Wiesemanns
wunderte und gebannte
Percussion-Instrumentie-rung. Triangel, fach um die Inspirationen und Ideen
Schülerblicke und verträumte Lehrerauging, die für ein Werk notwendig sind,
Glockenspiel, Tambourin und Gong
gen. Seine außergewöhnliche Art Klageduldig und ausführlich antwortete der vier zu spielen, begeistert zwar nicht
sorgten teilweise für ungewöhnliche
Künstler
auf die Fragen seiner großenTöne durch ungewöhnlichen Gebrauch:
jeden, aber fasziniert auf jeden Fall.
teils
jugendlichen
Zuhörer. „Sie sagten,
Wer denkt daran über ein Tambourin
Dementsprechend auch die Reaktion
in der Musik werden Töne zu Stücken
zu streichen, wenn jemand sagen würder Zuhörer: „Es war sehr interessant“,
addiert. Für mich klingt es eher als hätde, er solle es spielen? „Für mich ist
sagte die 18-jährige Sarah. Für sie hat es
ten sie Töne subtrahiert“, kommentierMusik Freiheit“, erklärte er seinen
sich definitiv gelohnt, „so etwas einmal
Zuhörern und auf die Frage eines Schü- te ein Schüler eines von Wiesemanns
gehört zu haben“ und ist damit derselMusikstücken. Das beinahe zweieinlers, was er von „normaler Musik“ halben Meinung wie Musiklehrer Uwe Winhalbstündige
Programm umfasste selbst ter: „Das können wir wiederholen“.
te, antwortete der 47-Jährige, dass er
komponierte Stücke und kurze Gezwar indische Musik und europäische
Auch Wiesemann wäre über eine weitesprächsrunden.
Rege Diskussionen gab
Klassik bevorzugen, aber sich dem akture Zusammenarbeit sehr erfreut. „Ich
es zum Thema Komponieren. „Als
ellen Musikgeschmack nicht verschliefinde es ist einfach wichtig, sich manchKünstler
müssen wir handwerklich gut
ßen würde. „Musik bedeutet für mich
mal mit Fremdartigem zu beschäftigen
arbeiten. Die Emotionen sollten die
immer ein offenes Ohr zu haben“,
und meine Art von Musik ist für viele
Zuhörer
selbst beisteuern“, antwortete
erklärte er. Ein offenes Ohr hatte der
eindeutig fremdartig. Einige der SchüMusiker auch für die Fragen seines Pub- Günter Wiesemann.
ler-Fragen waren außergewöhnlich spanZu erstaunten Gesichtern führte sein
likums. Ob es um die Notenschreibweinend“.
Kommentar, dass ein Hip-Hopper
se der ungewöhnlichen Spielart, die
genauso
sein Stück schreibt und darauf
Bezahlung eines Komponisten oder ein-
30
Dezember 2005
Herbstkonzert
Bunte Töne zu bunten Blättern
Am Mittwoch, dem 21.9.05 fand abends im Erasmus-Gymnasium Grevenbroich ein Herbstkonzert statt.
Zur Ergänzung des ohnehin schon umfangreichen
Musikangebotes an der Schule wurde dieses Konzert
als Chance für junge und motivierte Musiker ins Leben
gerufen.
Unter der Koordination von Uwe Winter kreierten und
organisierten die Schüler und Lehrer ihr Programm völlig
selbst. So fanden einige Mutige den Weg auf die Aulabühne.
Alle Zuhörer konnten sich an diesem Abend von Stefan Goeddertz durch ein buntes Pogramm von älterer
sowie zeitgenössischer Musik führen lassen.
Geboten wurde klassische Oboenmusik, ein Gesangsbeitrag aus dem „Tanz der Vampire“, eine Band,
Flötenmusik aus Disneyschöpfungen, Boogie, Klavierbeiträge und Geigenmusik.
Das bunte Programm, das etwa zwei Wochen vorher
angekündigt worden war, lockte und begeisterte doch
eine Menge Zuhörer und wird wahrscheinlich auch im
nächsten Herbst wieder für bunte Töne zu bunten Blättern sorgen.
Birgit Hermanns
Musikinstrumente
gesucht!
Es kommt häufig vor, dass
Schüler gern ein Musikinstrument erlernen möchten, aber leider das Instrument nicht besitzen. Daher
bittet die Fachschaft Musik die Leser der
Erasmus-Nachrichten um Hilfe. Bitte stellen Sie Musikinstrumente, für die Sie selber keine Verwendung mehr haben,
unserer Schülerschaft zur Verfügung.
Vielen Dank!
31
Erasmus – Nachrichten
Ghahtelai.
Die Zukunft
kann nicht warten
Die UNO ist besorgt: Sie befürchtet einen neuen
Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea. Beide Staaten haben ihre Truppen an der Grenze massiv aufgestockt.
Der Grenzkonflikt zwischen Äthiopien und seinem
nördlichen Nachbarn Eritrea hat sich im November
2005 verschärft. Beide Länder haben ihre Truppen
entlang der 1000 Kilometer langen Grenze massiv
aufgestockt. Zwei Jahre lang, von 1998 bis 2000, hatten
die ehemaligen Bruderländer einen sinnlosen Krieg gegeneinander geführt. Aber bis heute konnte sich Äthiopien
nicht damit abfinden, dass eine unabhängige Grenzkommission ein kleines Stück Land dem Nachbarn Eritrea zugesprochen hat.
Eine Never Ending Story?
Krieg - so scheint es - gehört für die Eritreer
zum Alltag. Aber nicht nur laufende Bedrohung durch den stark aufgerüsteten Nachbarn
Äthiopien ist der Grund für die die tägliche
Not der Menschen: Das Land ist „jung”. Es
sind die Kinder Eritreas, die Zukunft des Landes, denen es an vielem fehlt, was für uns Europäer so selbstverständlich ist: Bildung, Gesundheitsvorsorge, soziales Netzwerk, Straßen oder Schulbusse. Einiges wurde in den
zurückliegenden Jahren durch eigene Initiative
und ausländische Unterstützung verbessert. So
ist auch die Schule in Ghahtelai entstanden,
die heute in vielen Bereichen Beispielfunktion
hat.
Bildung bringt Chancen
Seit Beginn des Projektes „Schule für Ghahtelai“ haben Schüler, Eltern und Lehrer des Erasmus - Gymnasiums dazu beigetragen, dass in
der kargen Landschaft des eritreischen Tieflandes aus zerstörten Militärbaracken eine funktionsfähige Schule entstehen konnte, die heute von mehr als 700 Schülern besucht
wird.
Im April 2005 besuchten meine Schwester Margarete,
mein Schwager Tesfai, mein Bruder Heinrich und ich
32
gemeinsam die Schule, um uns vom Stand der Entwicklung
und der Gesamtsituation ein Bild zu machen.
Das Schulministerium hat uns einen ständigen Begleiter
zur Seite gestellt. Kalahab, der unser Projekt betreut und
mit Tesfai gemeinsam viele Dinge organisiert.
Die Fahrt von Asmara nach Ghahtelai ist schon ein wenig abenteuerlich. Der Bus hält an jedem Markt, in jedem
Ort und langsam kommen immer mehr Menschen, Ziegen
Das Schulgebäude
und Hühner dazu; aber auch Kinder auf ihrem Weg zur
Schule und wir erfahren, dass ein junger Schüler aus Ghahtelei die 30-km-Fahrt auf sich nimmt, um in dieser Schule
unterrichtet zu werden. Wir treffen auf einen GhahtelaiSchüler der zweiten Generation, denn auch sein Bruder
hatte die Schule bereits besucht und vor kurzem seinen
Abschluss gemacht. Jetzt ist er Schüler einer „Boarding-
Dezember 2005
Busterminal
School”, die an die achtjährige Elementary-School anschließt
Die Ankunft in Ghahtelai ist ein Erlebnis, das ich niemals
in meinem Leben vergessen werde. Hunderte Kinder stürmten lachend und jubelnd auf uns zu. Das Lehrerkollegium
beobachtete freundlich grinsend, wie wir die vielen kleinen Hände, die uns entgegengestreckt wurden, zur Begrüßung schüttelten.
Schulleiter Said begrüßte uns wie alte Freunde und führte
uns in einen Raum der Schule, in dem wir in Landestracht
gekleidet wurden. Dies bedeutet eine hohe Auszeichnung,
denn für die Kleidungsstücke kamen Eltern und Lehrer privat auf.
Festlich ausstaffiert hörten wir in der Assembly-Hall (seit
kurzer Zeit endlich mit Elektrizität gesegnet) Schülern zu,
die über ihren Schulalltag berichteten, Bilder präsentierten
oder ein Beispiel ihres Englischunterrichts in Form einer
Kurzgeschichte gaben.
Wir saßen in einem Kreis interessierter Zuschauer, zu
dem auch die Ältesten der Dörfer gehörten.
Wir haben gesehen, wie die Hilfe der Erasmusschüler
und -lehrer, die Unterstützung der Vereinsmitglieder und
aller Förderer vor Ort gewirkt hat. Für 300 Euro kann
eine Schulklasse mit ca. 50 Kindern ein halbes Jahr zur
Schule gehen und mit Lehrmaterial ausgestattet werden.
Ein Betrag, den in Deutschland eine fünfköpfige Durchschnittsfamilie pro Woche ausgibt.
Und wir haben verstanden, dass jede Hilfe zur Selbsthilfe an diesem Punkt der Erde einen trocknen Boden zu
einer blühenden Landschaft werden lassen kann.
Eritreer sind initiative Menschen, mit Ideen, Know-how
und dem Willen, ihren Kindern eine Zukunft ohne Krieg
und Entsagung zu ermöglichen. In Ghahtelai haben wir
hautnah erleben dürfen, wie dankbar jede Hilfe nicht nur
angenommen, sondern auch kreativ umgesetzt wird. Es ist
viel passiert in der Schule und es ist viel geplant. Weitere
Unterrichtsräume sollen dazu beitragen, dass die Kinder
nicht mehr im Schichtsystem unterrichtet werden müssen.
Auch die Unterbringung der Lehrer muss verbessert werden. Viele von ihnen leben zu dritt oder zu viert in einem
Raum.
Bildung ist in Eritrea ein anderes Wort für Zukunft- und
auch für Chancengleichheit. Denn in vielen afrikanischen
Gesellschaften ist es nicht üblich, dass Mädchen die gleiche Bildung wie Jungen erfahren.
Der Dank, den die Kinder uns stellvertretend für alle
Unterstützer des Projektes entgegenbrachten, gilt auch
Euch, den Schülern, Lehrern und Eltern des Erasmus- Gymnasiums.
Ihr habt bisher dazu beigetragen, für viele eritreische Kinder eine Zukunft zu gestalten. Und wir alle hoffen, dass
aus dieser Hilfe eine schulische Partnerschaft entstehen
kann, die einem der wichtigsten Werte des menschlichen
Zusammenlebens gewidmet ist: der Freundschaft.
Gabriele Gertoberens
33
Erasmus – Nachrichten
Wir machen unsere
Schule schöner!
April
August
Leere Erdflächen am Atrium, zertretene Pflanzen in unserem
Rundbeet, Unkraut! All das war, wie ihr sicher wisst, noch im
letzten Schuljahr keine Seltenheit auf unserem Schulgelände,
bis sich am Ende des besagten Schuljahres Herr Holitschke,
einige eifrige Schüler aus der Klasse 5 und ich einschalteten.
Mit Sägen, Spaten, Harken und viel guter Laune machten wir
uns an die Arbeit. Unser Ziel: Das Beet in der Mitte unseres
Schulhofes und das im Atrium mit jungen Pflanzen zu versehen! Um dieses Unternehmen erfolgreich zu bewältigen,
mussten die Flächen zunächst vor trampelnden Füßen
geschützt werden. Daher machten sich die Jungen mit Hilfe
von Herrn Holitschke daran, Balken für einen stabilen Zaun
zu sägen, während wir restlichen Helfer und Helferinnen uns
über den trockenen und harten Boden des Beets im Atrium
hermachten. Nach ca. 2 Stunden Harken, Sägen, Schmirgeln und Graben - eine ziemlich harte Arbeit - war der
Boden locker und die Pfähle standen. Stolz betrachteten wir
unser Werk! Nun war es Zeit, endlich ein wenig Farbe in die
Sache zu bringen.
In der Mitte bekam ein rosaroter Mandelbaum seinen
Platz. Unser Herr Bürgermeister hat sich ebenfalls “voll eingebracht”, indem er uns im Rahmen der Aktion “Unsere Stadt
blüht auf” eine Tüte Sonnenblumenkerne zukommen ließ, die
wir natürlich dankbar annahmen und quer über das Beet verteilten. Von uns und vom Werdegang unserer Sonnenblumen
könnt ihr euch ein Bild machen, wenn ihr einen Blick in die
34
Vitrinen des Foyers werft. Mit dem Gruppenfoto haben wir
übrigens auch am Wettbewerb „Unsere Stadt blüht auf” teilgenommen. Schon nach einigen Wochen war zu unserer
großen Freude der Erfolg da! Im ganzen Beet wuchsen
junge Pflanzen, die schneller groß wurden, als wir gedacht
hatten.
Sicher hat jeder von euch, der einmal am Beet vorbeigeschaut hat, die „Riesen” mit den gelben Köpfen bemerkt. Für
dieses Beet habe ich schließlich die Patenschaft übernommen und kümmere mich jetzt regelmäßig allein und öfter
auch zusammen mit Freunden darum. Mir hat die Arbeit mit
Pflanzen schon immer Spaß gemacht und unsere Schule wird
nebenbei auch noch etwas schöner. Dass ich diese Möglichkeit hatte, nämlich mit meinem Hobby unsere Schule mitzugestalten, soll nun eine Anregung für euch sein! Besonders,
wenn unsere Schule nicht so viel Geld zur Verfügung hat, können wir Schüler uns zusammenschließen und selber mit anpacken. Habt ihr Ideen für neue Patenschaften oder Aktionen
rund um die Gestaltung der Schule oder habt ihr Lust, ebenfalls mit uns an den Pflanzen zu arbeiten? Wenn ja, zögert
nicht und sprecht einfach Herrn Holitschke oder Herrn Jung
an. Übernehmt selbst Verantwortung, seid kreativ! Glaubt
mir, es macht Spaß, mit seinen eigenen Ideen unsere Schule
mitzugestalten! So machen wir sie erst zu unserer Schule!
Anja Hermanns
Dezember 2005
Erasmus-Schüler als Weltenbummler
Ein Jahr kann unglaublich schnell vergehen. Nach dem
erfolgreichen Start 2004 brach am 5. August 2005 die
zweite Gruppe von Erasmus-Schülern, 8 Mädchen und 7
Jungen aus den Klassen 9, in Begleitung von zwei Lehrern
auf, um die Hunter Valley Grammar School (HVGS), unsere australische Partnerschule in Maitland (New South
Wales), zu besuchen.
Wie im vergangenen
Jahr waren die Schüler
und Lehrer während der
ersten beiden Wochen
des Aufenthalts in Gastfamilien untergebracht
und besuchten den
Unterricht der HVGS. In
der letzten Woche siedelten wir nach Sydney
über und erkundeten die
Stadt recht eingehend.
An zwei Tagen standen
Exkursionen auf dem Programm; eine führte uns
nach Katoomba zum
Naturdenkmal Three Sisters und den Katoomba
Falls, die andere nach
Canberra.
Auf dem Hinflug, der
uns während der ersten
Etappe über die Tschechische Republik, Polen,
Ukraine, Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Afghanistan, Pakistan, Indien und Thailand nach Malaysia führte,
war nach elfeinhalbstündigem Flug von Frankfurt nach Kuala-Lumpur zunächst ein vierzehnstündiger Zwischenstopp
angesagt, um die malaysische Hauptstadt zu besichtigen
und den Blutkreislauf zu aktivieren. Zwar erwartungsvoll,
doch spürbar ermüdet verließ die Gruppe am Morgen um
6.16 Uhr das Flugzeug der Malaysia Airlines in der Hoffnung, am Ausgang des Flughafens vom gebuchten Stadtführer in Empfang genommen zu werden. Da dieser nach
geraumer Wartezeit nicht auftauchte, wandten wir uns an
die örtliche Fremdenverkehrseinrichtung, die zweieinhalb
Stunden lang vergeblich versuchte, das Unternehmen ausfindig zu machen. Schließlich mieteten wir zwei Großraumtaxen, die uns in die 60 km entfernte Hauptstadt Kuala-Lumpur brachten. Auf dem langen Weg im klimatisierten
Taxi beeindruckten die tropische Vegetation und die
Buckelrinder auf den Weiden -für uns ein sehr exotischer
Anblick. Als wir allerdings am Ziel den Autos entstiegen,
nahm die Exotik spürbarere und unmittelbarere Formen an,
denn die feucht-heiße Luft der Tropen verfehlte ihre Wirkung auf die Reisegruppe nicht. Dennoch ließen wir uns
von unserem Vorhaben nicht abbringen und starteten unsere Stadtbesichtigung. Natürlich begannen wir mit den
Twin Towers, die sowohl von ihrem Äußeren als auch von
ihrem Interieur her überwältigend wirkten. Der Weg zum
KL-Tower, dem dritthöchsten Fernsehturm der Welt, vermittelte uns schon einen interessanten Einblick in das pulsierende Leben dieser aufstrebenden Stadt, die sicherlich
nicht mit so vielen traditionellen Sehenswürdigkeiten wie
andere Großstädte aufwarten kann, sondern vielmehr
durch ihre Betriebsamkeit wirkt. Sehr beeindruckend war
die Anlage der Masjid Jamek Moschee, die an dem trüben Zusammenfluss zweier kleiner Flüsse gelegen ist, der
Stelle, von der die ursprüngliche Besiedlung der malaysischen Hauptstadt ausging. Heute bietet dieser Ort eine
der wenigen Möglichkeiten, den unmittelbaren Kontrast
zwischen dem alten und modernen Kuala-Lumpur zu erfahren.
35
Erasmus – Nachrichten
Am späten Abend traf die Gruppe dann vom tropischen
Klima entkräftet am Flughafen ein, um die zweite Etappe
der Reise anzutreten. In den folgenden acht Stunden überflogen wir Indonesien, Western Territory, Northern Territory, Queensland und New South Wales und landeten am
frühen Morgen in Sydney, wo die nächste Überraschung
auf uns wartete. Das Gepäck eines Schülers tauchte nicht
auf dem Band auf und konnte zunächst auch nicht aufgefunden werden. Drei Tage später wurde es dann aber an
die Adresse der Gastfamilie geliefert. Wie sich herausstellte, war der Koffer zwischenzeitlich wieder in Kuala-Lumpur
gelandet. Insgesamt kann man die Hinreise als recht erlebnisreich bezeichnen. Nach zweistündigem Bustransfer von
Sydney nach Maitland erblickten die Schüler zum ersten
Mal den Ort, dessen Namen sie in den vergangenen
Monaten schon so häufig gehört hatten: Hunter Valley
Grammar School. Natürlich war die Spannung spürbar: In
welche Gastfamilie komme ich? Es gab aber auch ein freudiges Wiedersehen mit Herrn Schläger sowie Cassy,
Nakita und Alexander, den australischen Schülern, die
Anfang des Jahres das Erasmus-Gymnasium besucht hatten. Am nächsten Tag begann dann der "Ernst des Lebens",
der erste Tag in einer australischen Schule. Martin Schläger und Sharon Cashen hatten für den zweiwöchigen Aufenthalt an der HVGS für die deutschen Schüler einen Stundenplan erstellt, der einen ausgewogenen Wechsel von
Stunden, die die deutsche Gruppe zusammen verbrachte,
und solchen, in denen sie ihre buddies (die australischen
36
Gastgeber) in den regulären Unterricht begleiteten. Der
Einblick in den australischen Schulalltag war für unsere
Schüler sehr interessant, da er -im Vergleich zum deutschen
Schulleben -erhebliche Unterschiede hinsichtlich des Unterrichtsablaufs, der Arbeitsweise der australischen Schüler
sowie der Lehrer, aber auch hinsichtlich der Klassengröße
und der Ausstattung der
Klassenräume offenbarte. Für den ersten Samstag war eine Wanderung um einen Teil des
Lake Macquarie (größter Salzwassersee Australiens) angesagt. Für
die Schüler hatte Herr
Schläger einige Aufgaben zusammengestellt,
die auf dem Weg zu
lösen waren. Am Ziel
warteten schon einige
Gastfamilien mit einem
reichhaltigen Picknick.
Für uns Lehrer bot sich
hierdurch eine gute
Gelegenheit, Kontakt
mit den Gasteltern aufzunehmen und sich
nach dem Verhalten
und dem Wohlergehen
unserer Schüler zu erkundigen, denn ansonsten bestand diese Möglichkeit nur auf telefonischem
Wege, da die Teilnehmer unserer Gruppe in teilweise
beträchtlicher Entfernung von der Schule untergebracht
waren. Während des Picknicks stattete uns der einzige Delphin, der sich seit einigen Wochen im Lake Macquarie aufhält, mehrfach einen Besuch ab.
Dezember 2005
37
Erasmus – Nachrichten
Während des Wochenendes, aber auch im Verlauf der
Woche boten die Gastfamilien den deutschen Gästen teilweise exotisch anmutende Besichtigungstouren; um nur
einige zu nennen: Stadtbesichtigung Newcastle, Hafen-
tour in Sydney, Emu-Ranch, Viehmarkt, Kängurubegegnungen, Besichtigung eines Kohlebergwerks, Hunter Valley
Gardens, Besuch einer Offiziersmesse mit Benutzung des
Schießstands. Das Programm für die gesamte Gruppe
beinhaltete ein Tischtennisturnier, das zwischen den Schülern des Erasmus-Gymnasiums und Deutsch- bzw. Französischgruppen der
HVGS ausgetragen
wurde. Für die besten
Mädchen-und Jungenteams gab es speziell
angefertigte Urkunden,
die den entsprechenden Teilnehmern am folgenden Tag von Herrn
Schläger überreicht wurden. Zusammen mit
den siebten Klassen der
HVGS unternahmen wir
einen Tagesausflug in
den Taronga Zoo in
Sydney. Obwohl es am
Morgen recht kalt und
windig war, herrschte
an diesem Tag ein Bilderbuchwetter, sodass
wir den herrlichen Ausblick, der sich vom Zoo
auf die Stadt Sydney
38
bietet, in vollen Zügen genießen konnten. Eine bessere
Sicht auf die Harbour Bridge, das Opera House sowie die
Circular Quays hat der Betrachter von keinem anderen
Punkt. Sicherlich mit Recht wird der Zoo von Sydney als
der Tiergarten mit der weltweit besten Aussicht bezeichnet. Darüber hinaus waren unsere Schüler von der Anlage der Gehege und
natürlich von den endemischen Tierarten
angetan. Dieser Ausflug der deutschen Gruppe wurde von der HVGS mit einem beträchtlichen Betrag aus dem Budget der Language
Faculty gesponsort. Einen weiteren Tag verbrachten die Erasmus-Schüler in der Nelson
Bay auf einem Katamaran, um Wale zu
beobachten. Und wiederum war uns das
Glück hold, denn wir sichteten einen Buckelwal und konnten ihn einige Zeit mit dem Boot
verfolgen. Zudem wurden wir von zahlreichen Delphinschulen begleitet, die auf den
Wellen reitend unser Gefährt begleiteten.
Doch nicht allen Teilnehmern war ein uneingeschränkter Genuss dieses Erlebnisses vergönnt. Da der Wellengang ziemlich heftig
war, mussten sich einige Schüler mit anderen
Dingen als mit der Beobachtung von Meeressäugern
beschäftigen. Viel zu schnell verflogen die beiden
Wochen in den Gastfamilien und so stand alsbald das
Abschlusspicknick auf dem Campus der HVGS an. Das
bedeutete, dass wir nun Abschied nehmen mussten von
Dezember 2005
Menschen und Orten, zu denen in den Tagen zuvor recht
intensive Verbindungen aufgebaut worden waren. Bei
einer Reihe von Erasmus-Schülem und ihren australischen
Gastfamilien flossen die Tränen, doch irgendwann musste
Seeya gesagt werden, so weh es auch tat. Die letzte
Woche unseres Australienaufenthalts verbrachten wir in
Sydney, wo wir im Stadtzentrum in einer sehr luxuriösen
Jugendherberge untergebracht waren. Sie war der Ausgangspunkt für unsere täglichen Streifzüge, auf denen
wir diese Weltstadt hautnah erkundeten. Die von den
Schülern dabei zu absolvierenden Entfernungen konnten sich sehen lassen, aber die gesamte Gruppe hat
die Laufleistungen hervorragend gemeistert.
Am ersten Tag stand die Besichtigung der Circular
Quays, des Opera House und des alten Stadtviertels
The Rocks auf dem Programm. Von Anfang an begeisterte die Atmosphäre der Stadt unsere Schüler. Abgerundet wurde der Tag von einem nächtlichen Spaziergang über die Harbour Bridge, von der aus sich ein
Postkartenblick auf die illuminierte Stadt und das Opera
House bot.
Der folgende Tag gehörte den Parks: Royal Botanic
Gardens, The Domain, Hyde Park mit dem ANZAC
War Memorial, wobei kaum gesagt werden kann, welcher der sehenswerteste ist. Alle sind von ihrer Anlage
her fantastisch. An einigen Punkten hat der Besucher
einen einzigartigen Panoramablick, an anderen Stellen
faszinieren die Kolonien der exotischen Flughunde mit
ihrer Betriebsamkeit oder das Arrangement der Pflanzen mit der in ihr lebenden Fauna. Als Abschluss dieser
Erkundungstour statteten wir dem Yuppieviertel Paddington mit seinen liebevoll restaurierten alten Häusern,
die den Betrachter manchmal glauben lassen, er befin-
de sich im French Quarter in New Orleans, einen Besuch
ab.
Den Kontrapunkt setzte die Gruppe am folgenden Tag
mit dem Besuch von Darling Harbour, einem gigantischen,
recht neuen Einkaufs-und Unterhaltungsviertel rund um eine
der Hafenbuchten. Nach ausgiebigem
Einkaufsbummel suchte die Gruppe in
dem unmittelbar benachbarten Chinese
Garden Entspannung. Es erscheint schier
unglaublich, dass inmitten der betriebsamen Weltstadt solch eine Oase der Ruhe
liegt. Zwar nimmt der Besucher eingangs
noch die das Areal umrahmenden Hochhäuser wahr, doch schon bald taucht er in
die märchenhaft anmutende Anlage mit
ihrer Formenvielfalt und Symbolik so tief
ein, dass das Drumherum bald vergessen
ist. Natürlich darf das Sydney Aquarium
bei einem Aufenthalt in der Stadt nicht ausgelassen werden. Nicht nur die Nachbildung des Barrier Reef oder das Becken
mit den Schnabeltieren, sondern die
Gesamtkonzeption des Aquariums
begeisterte unsere Schüler. Die Besichtigung des Aquariums ist einfach ein Muss
39
Erasmus – Nachrichten
im Programm! Der dritte Tag in Sydney hatte uns Einblick in
eine Vielzahl unterschiedlicher Aspekte der Stadt gewährt;
natürlich wieder mit erheblichem Bewegungsaufwand.
Deshalb beschlossen wir die Tour mit einer Fahrt in der
Monorail, einer Einschienenbahn, die in einigen Metern
Höhe eine Schleife durch die Innenstadt zieht und dem Passagier einen guten und bequemen Überblick verschafft.
Die beiden folgenden Tage verbrachten wir außerhalb
von Sydney. Per Bahn ging die Reise in die Blue Mountains, die an diesem Sonnentag ihrem Namen alle Ehre
machten, denn die ätherischen Öle der Eukalyptusbäume,
in der Hauptsache Blue-gum-Wälder, tauchten das Gebirge in einen intensiven blauen Dunst. Am Bahnhof Katoomba begann unser ausgedehnter Bush Walk durch atemberaubende Canyons und fremdartige Vegetation. Unser Ziel
war zunächst das Naturdenkmal Three Sisters, drei schroffe Felsen, die im Laufe der Erdgeschichte herauserodiert
wurden. Natürlich existiert zu ihrer Entstehung eine
Geschichte der Aborigines.
Anschließend wurde die Wanderung zu den Katoomba
Falls, einem bizarren Wasserfall, fortgesetzt. Begleitet von
ohrenbetäubendem Gekrächze der Kakadus näherten wir
uns danach einem weiteren Highlight des Tagespro-
40
gramms, der Fahrt mit der Scenic Railway, der steilsten
schienengebundenen Seilbahn der Welt, die auf kürzester
Entfernung talab einen Höhenunterschied von 250 m überwindet. Bergauf ging es dann wieder mit herrlichem Blick
auf die Three Sisters im Flyway, einer Kabinenseilbahn.
Nach dieser Vielzahl von neuen Eindrücken sowie den ausgedehnten Fußmärschen benötigte die Gruppe die Abendstunden in der Jugendherberge zur Erholung. Denn am
nächsten Tag stand die Busreise nach Canberra an.
Am frühen Morgen starteten wir am Central Station,
unmittelbar gegenüber der Jugendherberge, um der
gesamtaustralischen Hauptstadt einen Besuch abzustatten. Genauer gesagt war das Parlamentsviertel mit
dem außergewöhnlichen Parlamentsgebäude und den
teilweise sehr malerischen Botschaften unser Ziel.
Ansonsten konnten wir -abgesehen von einigen
Museen- nichts wirklich Sehenswertes in Canberra entdecken.
Bevor wir am 27. August wieder in Richtung Europa
aufbrachen, wurde der letzte Vormittag in Sydney noch
zum ausgiebigen Einkaufsbummel genutzt. Den Nachmittag verbrachten wir am Bondi Beach bei herrlichem
Sonnenschein, doch steifer Brise und nicht allzu hohen
Temperaturen. Dennoch ließ sich eine Gruppe unserer
Schüler nicht davon abhalten, im Pazifik zu baden.
Eine letzte Überraschung hielt Australien dann noch
am Abreisetag für uns bereit: Da unser Flugzeug nicht
in Sydney aufgetankt werden konnte, mussten wir
einen Abstecher nach Melbourne machen. Auf diesem
Flug bot sich uns ein traumhafter Ausblick auf die tief
verschneiten Snowy Mountains sowie später auf den
CBD von Melbourne. Da der Anschlussflug gesichert
war, nahmen wir diesen Umweg gern in Kauf.
Auch wenn nicht jedes Details berichtet werden konnte, so dürfte doch deutlich geworden sein, dass die
drei Wochen in Australien eine ereignisreiche Zeit mit
einer Menge völlig neuer Eindrücke für unsere Schüler darstellten. Als einer der herausragendsten kann mit Sicherheit
die Erfahrung mit dem australischen Winter angesehen
werden, der so ganz anders als unser deutscher Winter
ist, obwohl in diesem Jahr die Temperaturen morgens so
niedrig waren wie seit Jahren nicht mehr. Nachdem es der
letztjährigen Gruppe unserer Schüler gelungen ist, an der
HVGS dem Erasmus-Gymnasium einen hervorragenden
Ruf zu verschaffen, wurde die Bewahrung und der Ausbau
dieses Renommees den diesjährigen Teilnehmern als Aufgabe in das Reisegepäck gelegt -nicht zuletzt auch durch
die Rede, die Herr Schläger bei dem Besuch der australischen Gruppe vor der Assembly gehalten hat. Diesem Auftrag sind die Schüler in vollem Umfang gerecht geworden.
Und dies ist der entscheidende Punkt: Alle Bemühungen
der begleitenden Lehrer wären vergeblich, wenn die Teil-
Dezember 2005
nehmer vor Ort ein Verhalten an den Tag legten, das der
positiven Repräsentation unserer Schule abträglich wäre.
Von daher ist es zum überwiegenden Teil das Verdienst der
Schüler, dass der Name Erasmus-Gymnasium an der
HVGS geschätzt wird. Es ist mir ein besonderes Anliegen,
mich bei dieser Gelegenheit im Namen unserer Schule bei
der HVGS für die ausgesprochen herzliche und uneingeschränkte Gastfreundschaft und Betreuung zu bedanken,
die wir in den zwei Wochen erfahren haben. Insbesondere möchte ich denjenigen Kolleginnen und Kollegen danken, die in hohem Maße für die Unterstützung und die
Organisation der Partnerschaft verantwortlich zeichnen.
Ihre intensive und aufopfernde Arbeit geht weit über die
beiden Wochen des Aufenthalts der deutschen Gäste hinaus. Danke Geoffrey Millar (Schulleiter), Sharon Cashen,
Martin Schläger, Greg Robinson! Wir freuen uns auf den
Besuch der australischen Gäste im kommenden Jahr.
Seeya!
E. Cwik
Alexander Austin
Bericht vor der Assembly
der Hunter Valley Grammar School
über seinen Aufenthalt in Grevenbroich
Guten Tag, fellow students of Hunter Valley Grammar
School, As you may know, a couple of weeks ago 3 students, including myself, departed on a trip to Germany in
the company of Mr. Schlager, and other fellow students
and teachers. On the day we left there was a late switch
from Thai Airlines to Singapore Airlines, but it all worked
out well and we made our way to our selected gate in mid
afternoon and prepared ourselves for departure. The service on the plane was very good and some twenty one
hours after departure we found ourselves in Paris, tired but
excited.
On arrival we immediately collected our baggage and
found our way to our bus taking us to central Paris. We
readied our camera' s for the fascinating monuments and
picturesque views which took up the majority of the afternoon. We went past the Arch De Triumph and stopped at
the Eiffel Tower, all in thanks to our tremendously helpful
tour guide. Once off the bus, we made our way to our
hotel, which accommodated us well for our short stay in
Paris. After dropping off our luggage and most of our gear
we walked to a nice restaurant. A filling dinner was served
and afterwards we made our way back to the hotel.
The next day the Germany bound group, bid farewell to
the people on the French trip and caught a train to
Cologne, a city of fascinating historic monuments and
huge shopping malls. It is here we met our host families.
After a brief talk on how the afternoon would run-down we
departed for Grevenbroich.
My stay in Grevenbroich was utterly amazing. My first
day was particularly exciting, as there were so many
things so different and interesting from our own there. The
culture in Germany was fantastic and offered a different
point of view on life, in someone else' s eyes almost. We
fitted into the society easily, as we already had connections to many people there from last year' s exchange. The
Grevenbroich people shared an interest in sport, particularly basketball as their local team was very strong. Additionally there was a lot more focus on the teenager with
Teen Cafes, cyber cafes, and sports centres specifically for
teens. Like Australia there were several ethnic groupings in
the town although they tended to remain somewhat polarized.
It was terrific to be in a completely different country and
to have the opportunity to experience something genuinely
new for myself. I am grateful to all who contributed and
aided in the forming of this overseas trip, including the
School, my parents, Mr. Schlager and my host family - The
Essers. It was absolutely fantastic,
Danke Schon, Tschus!
41
Erasmus – Nachrichten
Einmal Australien! Einmal nach Sydney und zu den Kängurus! Wer träumt nicht davon?
Für 15 Schüler unserer Schule ist dieser Traum wahr geworden.
Wir wagten in diesen Sommerferien als zweite Austauschgruppe den weiten Weg zu unserer Partnerschule,
der Hunter Valley Grammar School (H.V.G.S.) in Australien. Zusammen mit Herrn Cwik und Herrn Kingerske machten wir uns am 5. August auf nach „Down Under". Nachdem wir uns von unseren Eltern in Grevenbroich verabschiedet hatten, starteten wir unsere Reise zunächst mit der
Bahn. Dann nahmen wir den Flieger von Frankfurt nach
Kuala Lumpur. Das hieß 11 Stunden Flug nach Malaysia.
Dort angekommen bekamen wir erst einmal einen Schock:
Bei 95% Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen schauten
wir uns die Stadt an! Zudem ließ uns Herr Cwik nur kurze
Pausen, sodass wir später im Flieger nach Sydney alle
müde waren und während des ganzen Fluges schliefen.
Endlich! Nach 36 Stunden Reise waren wir in Australien
angekommen. Vom Flughafen aus brachte uns der Happy Cabby -Bus nach Maitland zur Hunter Valley Grammar
School. Vor Ort wurden wir von unseren Gastfamilien herzlich empfangen und verbrachten den ersten Tag in unseren
Familien. Erst am nächsten Tag lernten wir unsere Partnerschule kennen. Jeder ging mit seinem Gastschüler in die
Klasse oder wir besuchten mit unserer Gruppe gemeinsam
den Unterricht, der ganz anders war, als wir ihn uns vorgestellt hatten. Drama, Tanzen und Metall- oder Holzarbeiten
waren neben den normalen Fächern wie Mathematics
oder Sience für die australischen Schüler nichts Besonderes. Außerdem bot die Schule viel mehr, als wir von ihr
erwartet hatten. Es gab viele kleinere Gebäude, die nach
Unterrichtsfächern aufgeteilt waren, um die Gebäude
herum viele Liegewiesen und eine Schulausrüstung, von
der unsere Schule nur träumen kann: in jedem Raum gab
es mehrere Computer, Fernseher, Beamer, TouchscreenTafeln etc., die im Unterricht eingesetzt wurden. Wir bekamen einen guten Eindruck vom Schulleben der H.V.G.S.
und machten Bekanntschaften mit vielen australischen Schülern. Außerdem lernten wir landestypische Sportarten kennen, wie z.B. Cricket und Rugby.
In der ersten Woche unternahmen wir zwei Ausflüge. Am
Donnerstag fuhren wir mit einer Schulklasse zum Toronga
Zoo nach Sydney, wo wir unter anderem Kängurus, Wallabies, Emus, Koalas und Wombats, typisch australische
Tiere, sahen. Am darauf folgenden Tag fuhren wir mit
einem Katamaran auf den Ozean hinaus und sahen
Buckelwale und Delphine beim "Whale Watching". Auch
wenn einige aufgrund der hohen Wellen Probleme hatten,
war es doch für alle ein tolles Erlebnis.
Die anfänglichen Verständigungsprobleme, die sich
noch in den ersten Tagen gezeigt hatten, nahmen nach
und nach ab. Auch gelang es uns zunehmend besser, dem
Unterricht zu folgen.
42
Die Gastfamilien gaben sich Mühe, uns viel von der
Umgebung zu zeigen, sodass wir den australischen Winter bei Temperaturen um 200 wunderbar genießen konnten. Nach kurzen zwei Wochen mussten wir leider die
Schule und unsere Gastfamilien wieder verlassen. Zum
Abschied gab es ein deutsch - australisches Barbecue.
Die letzte Woche unseres Aufenthaltes in Australien verbrachten wir in Sydney. Von unserer 5 - Sterne Jugendherberge mit Sauna und Swimming Pool unternahmen wir
schon am Anreisetag unsere erste Wanderung durch Sydney. Wir sahen von der Harbour Bridge das Opera House
sowohl bei Tag als auch bei Nacht und bewunderten den
Ausblick auf die Skyline und Sydney Harbour.
Am zweiten Tag in Sydney machten wir einen Rundgang
durch die "Botanic Gardens" und einige andere Parks entlang des Wassers. Auch ein Besuch im Hard Rock Café
durfte nicht fehlen.
Dienstag: Es ging zum Darling Harbour. Dort besuchten
wir das "Sydney Aquarium", in dem wir u.a. auch Nemos
bewunderten. Außerdem konnten wir ausgiebig shoppen.
Anschließend besichtigten wir den "China Garden", bevor
es zurück zur Jugendherberge ging. Abends durften wir
uns bis 21 Uhr in Sydney frei bewegen.
Am Mittwoch war frühes Aufstehen angesagt, denn es
stand eine Wanderung durch die Blue Mountains an.
Nach einer mehr als 2-stündigen Eisenbahnfahrt und einer
langen Wanderung durch den australischen Busch erreichten wir doch sehr geschafft die berühmten "Three Sisters".
Doch das war noch nicht alles! Es schloss sich eine weitere Wanderung zur steilsten Eisenbahn der Welt an, mit der
wir eine verdammt aufregende Fahrt machten.
Donnerstag: Wir besichtigten Canberra, die Hauptstadt
Australiens, mit ihren Parlamentsgebäuden. Darüber hinaus gab es in Canberra nichts Interessantes zu sehen. Für
die 3-stündige Busfahrt hatten wir jedoch mehr erwartet
und waren etwas enttäuscht. Die Busfahrt selber bot aber
viel Sehenswertes und gab Einblicke in das Hinterland von
New South Wales.
Am Freitag schließlich, waren wir am berühmtesten
Strand Sydneys, dem Bondi Beach. Zum Abschluss unseres Australien - Aufenthaltes sind wir dann am Abend noch
einmal gemeinsam ein letztes Mal über die Harbour Bridge gegangen.
Leider waren die drei Wochen für uns alle viel zu kurz.
Trotzdem sind wir sehr froh und glücklich, in Australien
gewesen zu sein. Zudem danken wir Herrn Cwik und
Herrn Kingerske für die tolle Begleitung um die Welt und
raten allen Schülern der jetzigen Klasse 8 im nächsten Jahr
dabei zu sein, um die Sommerferien in "Down Under" zu
verbringen.
Philipp Außem und Martin Guthmann
Dezember 2005
PA R I S 2 0 0 5
Morgens früh noch in der Schule und mittags schon auf
dem Weg zu unserem Ziel - Paris. Es gab viele, wenn
auch unterschiedliche Gründe sich auf diese Fahrt zu freuen. Die einen wollten nur den Eiffelturm sehen, die anderen auf den Champs-Elysées shoppen oder auch einfach
mal den französischen „Alltagswahnsinn" erleben.
Auf jeden Fall begann unsere (Bus-)Fahrt relativ problemfrei und ohne größere Verzögerungen. Als wir gegen
Abend in unserem Wohnviertel Montmartre, auch als das
Künstlerviertel von Paris bekannt, angekommen waren,
machte sich bei vielen von uns ein ziemliches Hungergefühl bemerkbar. Verantwortungsvoll, wie unsere Lehrer
sind, hatten sie dafür gesorgt, dass wir wenigstens noch
ein Mal etwas „Vernünftiges" zu essen bekamen, das
heißt, unsere Fahrt wurde mit dem fast schon traditionellen
Essen bei Gigi ( shishi gesprochen für die Nicht-Franzosen
unter uns) eingeläutet.
Nachdem wir uns alle in unserem Hotel eingerichtet hatten, wurden wir von unseren Lehrern „auf die Stadt losgelassen". Gemeinsam erstiegen wir Sacré Cœur. Und von
diesem Orientierungspunkt aus (schließlich mussten wir ja
den Weg zurück ins Hotel finden) gingen wir dann in
Gruppen auf Erkundung.
Wir hatten an diesem Abend genügend Zeit, schon mal
einen ersten Eindruck von Paris zu bekommen.
Zum Entsetzen Einiger war am nächsten Morgen frühes
Aufstehen angesagt, das heißt: acht Uhr Frühstück. Man
hörte sie stöhnen: „Es ist doch noch mitten in der Nacht!!”
Das Programm während unserer vier Tage in Paris war
interessant und ausgewogen. Pro Tag gab es maximal
zwei Veranstaltungen mit der ganzen Gruppe. In der restlichen Zeit - und die war nicht zu knapp - hatten wir die
Möglichkeit, in Kleingruppen die Stadt nach unserem
Belieben zu erkunden. Es gab viele Dinge zu sehen und
jeder konnte seinen Interessen entsprechend auf Entdeckungsreise gehen. Das war eine tolle Lösung.
Aber auch das „Pflichtprogramm”, das von unseren Lehrerinnen, Frau Dahmen, Frau Veiders und Frau GollandHeinrich organisiert worden war, vermittelte uns interessante Eindrücke von Paris.
Es ging los mit dem Besuch von Versailles oder besser
gesagt der Schlossgartenanlage. Die Größe und Weitläufigkeit war erstaunlich.
Da stellt sich schon die Frage, wie die Menschen in der
Vergangenheit solche gigantischen Pläne dann auch tatsächlich umsetzen konnten.
Nachdem wir einen Spaziergang durch die Gärten von
LouisXIV und Nachfolgern gemacht hatten, kam eine unserer Lieblingsbeschäftigungen - Freizeit.
Abends sollte noch eine Fahrt auf der Seine gemacht werden. Zur angegebenen Zeit trafen wir uns alle auf dem Vorplatz von Notre - Dame, bereit die Stadt einmal aus
einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Auch wenn die Erklärungen der Schiffsbesatzung nicht so
toll waren, beeindruckten uns die erleuchteten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Der nächste Tag begann mit einer Führung durch unser
Wohnviertel. Frau Golland-Heinrich informierte uns über
den historischen Hintergrund von Montmartre und wies uns
auf die Sehenswürdigkeiten hin. Danach war Museumsbesuch angesagt: Das Musée d'Orsay, untergebracht in
einem alten Bahnhof, beherbergt u.a. eine große impressionistische Sammlung.
Eines gehört zu einer Parisfahrt natürlich unabdingbar
dazu: das Metro-Fahren. Manch einer hat vielleicht den
ganz speziellen Geruch der „Katakomben", wie man die
Gänge und Tunnel bezeichnen könnte, noch in der Nase
und trägt ein noch übrig gebliebenes Ticket in seinem
Portemonnaie mit sich herum.
Paris ist einfach faszinierend. Die einen bewundern die
atemberaubenden Bauwerke, wie zum Beispiel den Eiffelturm, die anderen geben sich ganz der besonderen Atmosphäre dieser Großstadt hin.
Man kann zusammenfassend sagen, dass wir alle auf
dieser Fahrt sehr viele Eindrücke haben sammeln können,
nicht zuletzt, wie es sich anfühlt, wenn in einem ausgebuchten, sechsstöckigen Hotel nachts um drei Uhr (in der
letzten Nacht) Feueralarm ausgelöst wird, von dem niemand weiß, ob er nun echt ist oder nicht. Aber auch so
etwas trägt dazu bei, dass man bestimmte Sachen nicht
vergisst.
Es war wirklich für jeden Geschmack etwas dabei! Hoffentlich bleiben für uns bei der nächsten Fahrt noch ein
paar Plätze frei. Es war sehr schön, die Stadt auf eigene
Faust zu erkunden und die Zeit zu haben beispielsweise
Souvenirs und Mitbringsel auszusuchen (die Galeries
Lafayette sind dafür eine ziemlich gute Adresse - viele Etagen, viele Sachen, ein wahres Einkaufsparadies), oder mit
Baguette und Käse im Park vor dem Eiffelturm zu sitzen. Es
war eine Fahrt, die sich wirklich gelohnt hat!! An dieser
Stelle ein „merci” an die Lehrer, die diese Fahrt ermöglicht
haben.
An diejenigen, die nächstes Mal mit von der Partie sind:
Bon voyage!
Lena Lüken (11)
43
Erasmus – Nachrichten
Himmelfahrt in Versailles
Mai 2005 - zum fünften Mal startet am Tag vor Himmelfahrt ein bis auf den letzten Platz besetzter Bus vom Erasmus-Gymnasium nach Paris mit Schülern der Stufen 10 und
11, die ihr Schulfranzösisch in der Praxis erproben wollen.
Noch am Ankunftstag wird ihnen Paris zu Füßen gelegt
beim immer wieder begeisternden Blick von Montmartre
herab; der Eiffelturm grüßt herüber; gleich anschließend
gehts nach kurzer Einweisung ins Métro-System unter die
Erde zur Ile de la Cité, wo die gotische Fassade von
Notre-Dame beeindruckt. Am folgenden Feiertag steht die
Exkursion nach Versailles auf dem Programm, nicht ohne
Grund nehmen wir den überdurchschnittlichen Besucherandrang eines solchen Tages in Kauf, werden doch nur an
Sonn- und Feiertagen die berühmten Wasserspiele in
Gang gesetzt! Was man immer schon ahnte, bestätigt sich
auch hier: Die Welt ist ungerecht! Zwar kassiert der französische Staat für die Besichtigung seiner nationalen Kulturdenkmäler keinen Eintritt von Schülern, aber wenn an Feiertagen halb Europa und Übersee Einblick in royales
Ambiente nehmen will, dann ist für den Besuch der Gärten
ein Extra-Obolus fällig. In zwei Gruppen folgen wir den
44
(deutschsprachigen!) Führerinnen vom Schlosshof, dessen
Ausmaße kaum glauben lassen, dass unter Ludwig XIII.
alles mit einem kleinen Jagdschloss begonnen hat, auf die
Gartenseite und bestaunen die Fassade von fast 700 m
Länge. Es war Ludwig XIV., der einen repräsentativen Bau
als ständigen Regierungssitz in Angriff nahm, denn bis
dahin zog er, ein Reisekönig, mitsamt seinem Hofstaat von
einem Schloss zum andern. Obwohl der französische
Königshof seit 1682 ständig in Versailles residierte, dauerte es noch weitere 30 Jahre, bis die diversen Erweiterungen und Gartenanlagen vollendet waren. Das Resultat ließ
andere europäische Herrscherhäuser diese Anlage nachahmen, so werden Sans-Souci in Potsdam, Schönbrunn in
Wien und Herrenchiemsee des bayrischen Königs Ludwig
II. als Schlösser genannt, die nach dem Vorbild von Versailles entstanden.
Unter dem Sonnenkönig umfasste der Hofstaat bis zu
20 000 Personen, neben den Mitgliedern des Adels (ca.
1000 Personen) bewohnten 4000 Bedienstete das
Schloss, weitere 5000 Diener die Nebengebäude rechts
und links des Schlosshofs. 9000 Soldaten waren in Ver-
Dezember 2005
sailles stationiert und weitere 1000 Personen hielten sich oft über Wochen und
Monate in der Nähe des Königs auf, die
als Bittsteller um eine Vergünstigung auf
eine Audienz beim König hofften.
Das Leben unter dem Sonnenkönig war
von einer kaum vorstellbaren Üppigkeit geprägt, nicht nur
in den diversen Empfangs-, Fest-und Thronsälen, von
denen der Spiegelsaal der bekannteste und auf eigene
Weise mit der deutschen Geschichte verknüpft ist: 1871
wurde hier das Deutsche Kaiserreich proklamiert, der Friedensvertrag zwischen Deutschland und Frankreich wurde
1919 ebenfalls im Spiegelsaal unterzeichnet.
Den glänzenden Festen, die in Versailles unter dem Sonnenkönig und seinen Nachfolgern stattfanden, standen in
den Sommermonaten auch die Gärten zur Verfügung.
Angelegt vom Gartenarchitekten Le Nôtre, sind sie ein
Musterbeispiel für den so genannten französischen Garten, der durch gerade Linien in symmetrischer Anordnung
gekennzeichnet ist und so immer wieder mit überraschenden Perspektiven aufwartet. Die Strenge wird so ständig
durchbrochen, Brunnen und Grotten, Theater und Tanzplätze, eine Vielzahl von Statuen und Tempelchen, nicht zuletzt
die große kreuzförmige Kanalanlage boten dem feiernden
Hof immer wieder Abwechslung. Auf dem Kanal wurden
z.B. Seeschlachten nachgespielt und in den kleinen, oft
versteckt liegenden Theatern fanden Musikaufführungen
statt. Eine Vorstellung davon gewinnt, wer im Anblick der
Wasserspiele ein ruhiges Plätzchen sucht und den Kompositionen von Lully, Marais oder Couperin lauscht, die über
geschickt unsichtbar angebrachte Lautsprecher eingespielt
werden.
Die technisch Interessierten hören, dass die Wasserspiele
und Brunnen durch ein geschlossenes System gespeist werden, dessen Pumpentechnik zu 80 % noch aus der Zeit Ludwigs XIV. stammt. Durch 35 km Rohrleitungen bleiben
6ooo Kubikmeter Wasser ständig in Bewegung -dies zu
erhalten als technisches Denkmal fühlen sich die Versailler
Brunnenmeister verpflichtet.
Verirren könnte man sich in dem etwa 100 Hektar grossen Park und bräuchte Tage, um all die kunstvollen Anlagen und Gebäude zu besichtigen - wir begnügen uns
nach dem zweistündigen Rundgang mit einem Abstecher
zum großen und kleinen Trianon (Paläste in unseren
Augen, Gartenhäuser im Vergleich zum Schloss!), und wer
noch sehr gut zu Fuß ist, wandert weiter zum Dörfchen der
Königin, wo Marie-Antoinette in die Rolle einer Bäuerin
oder Schäferin schlüpfte, um einerseits den Zwängen des
Hofes zu entfliehen,andererseits die (künstliche) Idylle des
einfachen Landlebens zu genießen fern jener Realität, in
der sich aufgebrachte Bauern zur Revolution rüsteten.
MarieAntoinette und Ludwig XVI. waren das letzte Königspaar, das in Versailles residierte; beide endeten unter der
Guillotine und ihr "Hausrat" wurde anschließend versteigert: so erklärt sich, warum in den Sälen und Zimmerfluchten kaum Mobiliar aus der Zeit vor der französischen Revolution zu sehen ist. Auf uns wartet der Bus, obwohl es viel
passender wäre,mit der Pferdekutsche durch den Bois de
Boulogne nach Paris zurückzukehren. Angesichts des dort
tobenden Verkehrs verstehen wir den Sonnenkönig, der
sich diese Traumwelt in Versailles schuf ...
Charlotte Veiders
45
Erasmus – Nachrichten
Studienfahrt
nach Malta
Am 23.9.2005 hieß es für die beiden Englisch Leistungskurse von Frau Heinrichs und Herrn Cwik: „Auf nach
Malta!" Alle waren pünktlich. Trotzdem gab es schon vor
unserem Abflug einige Aufregung. Ein herrenloser Koffer
rief die Flughafenpolizei auf den Plan. Zuerst verdächtigte
sie eine von uns, den Koffer abgestellt zu haben. Glücklicherweise tauchte nach einiger Zeit der richtige Besitzer
auf.
Schon der Flug war für die meisten von uns eine besonders schöne und neue Erfahrung, denn auch die, die
schon öfter geflogen waren, hatten einen einmaligen Ausblick auf die Alpen. Da wir uns im Unterricht vorher mit
Referaten auf unseren Aufenthalt auf Malta vorbereitet hatten, konnten wir schon vor der Landung einige Orte wiedererkennen.
Kurze Zeit nach der Landung kamen wir in unserem Zielort St. Julians an und konnten auf unsere Apartments. Leider war der Aufzug defekt. So mussten wir unsere Koffer
teilweise acht Stockwerke hoch schleppen. Aber als wir
dann oben ankamen, waren alle von der Größe der
Apartments positiv überrascht, auch wenn einige noch
einer kleinen Reinigung bedurften. Die mediterrane
46
Urlaubsstimmung litt ein wenig, als wir erfuhren, dass frühes Aufstehen angesagt war. Frühstück nur bis 9.00 Uhr.
Trotzdem machten wir uns Samstag gut gelaunt, motiviert
und neugierig auf den Weg, um Valetta, die Hauptstadt
von Malta, kennen zu lernen.
Die Führungen wurden hauptsächlich von uns Schülern
organisiert und geleitet, aber dennoch liefen sie ziemlich
reibungslos ab, denn die Verantwortlichen waren so gut
vorbereitet, dass es schien, als seien sie schon einmal auf
Malta gewesen. Soweit zum Pflichtprogramm.
Das Kürprogramm darf hier aber nicht vergessen werden, denn nicht nur tagsüber gab es für uns ein volles Programm auf Malta. Etwa zehn Gehminuten entfernt von
unserem Hotel gab es Discotheken, Cocktail- oder Karaokebars.
Schon der erste Abend machte deutlich, dass das Gruppenklima nicht besser hätte sein können. Manche von uns
haben sich auf dieser Fahrt - die für einige die letzte Schulfahrt gewesen ist - erst kennen gelernt und trotzdem sehr
gut verstanden. Es gab keine Cliquenbildung und es war
wirklich schön, so viel mit der Gruppe gemeinsam zu
unternehmen.
Dezember 2005
Aber weiter im Text… Der nächste Tag stand ganz
unter dem Motto Wasser. Zunächst konnten wir durch
eine Hafenrundfahrt einen näheren Eindruck von Malta
erlangen und später am Strand zeitweilig nicht nur von
unten, sondern auch von oben nass werden. Es regnete
leicht, aber wir trotzten dem Wetter und wurden mit
Sonnenschein belohnt.
Das Programm am vierten Tag unserer Studienfahrt
hat mir persönlich am besten gefallen. Wir haben
Mdina besichtigt, eine alte Stadt, die komplett unter
Denkmalschutz steht und ich muss sagen, dass dies
auch berechtigt ist. Alle Gebäude sind aus hellem
Sandstein und größtenteils sehr eindrucksvoll.
Am fünften Tag machten sich deutliche Schlafdefizite
bemerkbar und deshalb waren wir froh, dass das
Tagesprogramm zunächst langsam in Marsaschlokk
anfing und der Industriehafen von Marsaschlokk nicht
allzu viele Sehenswürdigkeiten aufzuweisen hatte.
Nach dem Mittagessen wurden dann aber sogar die
weniger Wissensdurstigen wissbegierig. Denn von der
Führung durch das Hypogäum waren alle begeistert.
Den Abschluss dieses Tagesausflugs bildete die Besichtigung der Tempel von Tarxien, die um die 5000 Jahre alt
sind.
Und auch der nächste Tag begann mit einer Tempelbesichtigung: Wir besuchten die Tempel in Hagar Qim. Diese
waren allerdings viel eindrucksvoller, da sie besser erhalten
sind und nicht mitten in der Stadt liegen, sondern idyllisch auf Klippen hoch über dem Meer.
Weiter im Programm ging es mit einer Bootstour durch
die Blaue Grotte, die allen viel zu kurz erschien, denn
das Farbenspiel dort im Wasser ließ uns aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kommen. In der Nähe der
Blauen Grotte durften wir dann auch den Rest des
Tages nach Lust und Laune im kristallklaren Wasser
schwimmen und uns die Sonne auf den Bauch scheinen
lassen. Abends gab es dann noch ordentlich Grund zu
feiern, denn Stefanie Schoetzau und Sarah Hassels
wollten in ihren Geburtstag hineinfeiern. Das konnte
dann auch Frau Heinrichs und Herrn Cwik in die Disco
locken.
Am Tag vor unserer Abreise haben wir uns St. Pauls
Bay angeguckt. Da den meisten die Geburtstagsfete
noch in den Knochen steckte, war es sehr angenehm,
den ersehnten Schlaf bei einem Nickerchen am Strand
Golden Bay nachzuholen… um abends wieder zur
Höchstform aufzulaufen und die Maltafahrt 2005 mit
einer geselligen Runde abzuschließen.
Abschließen möchte ich diesen Bericht mit einem grossen Dankeschön an Frau Heinrichs und Herrn Cwik,
die uns eine sehr gut organisierte Fahrt geboten haben.
Es ist nicht zuletzt unseren Lehrern zu verdanken, dass
die Mischung aus interessanten Ausflügen, die einen
breit gefächerten Eindruck vermitteln konnten, und herrlichen Gruppenerlebnissen während der Freizeit genau
die Richtige war.
An alle, die nächstes Jahr in Richtung Malta unterwegs sein
werden: Freut euch schon mal im Voraus auf eure Studienfahrt, denn wenn ihr einmal dort seid, geht die Zeit viel zu
schnell vorbei.
Julia Zimmermann
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Erasmus – Nachrichten
Reisebüro LK
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41515 Grevenbroich
Photo: Marie-Theres Meyer
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ich Mensch, hier darf ich's sein“.
Die nahe gelegenen Bus- und Bahnverbindungen bringen Sie bequem ins antike Rom. Das Colosseum befindet
sich nun vor Ihnen. Begeben Sie sich auf eine Zeitreise und
schlendern sie über das Forum Romanum, um vor den
Opferstätten der alten Römer auf die Knie zu fallen.
Bedeutend bequemer lässt es sich jedoch im Vatikan
beten. Ihr Reiseleiter J. Esders betreut Sie fachgerecht auch
während des Erklimmens der unendlich vielen Stufen hin-
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auf auf die Kuppel des Petersdomes. Genießen Sie die
atemberaubende Aussicht auf die vor Ihnen liegende
Stadt, während Sie versuchen, einen Blick auf die Privatgemächer des Papstes Benedictus zu erhaschen oder steigen
Sie hinab in die Gruft, um Papst Johannes Paul II die letzte
Ehre zu erweisen.
Auch wenn Sie sich, aus weltanschaulichen Gründen,
nicht in der Lage befinden sollten, den Petersdom zu besuchen, sollten Sie auf jeden Fall die Vatikanischen Museen
besichtigen, die sie für eine vierstündige Wartezeit vollstens entschädigen. Aus eigener Erfahrung können wir
bestätigen, dass der Anblick der Laokoon - Gruppe und
der Schule von Athen, nicht zu vergessen der Sixtinischen
Kapelle, auf jeden Fall Ihr Blut in Wallung bringen wird.
Um sich abzukühlen, sollte man es vorziehen die unter
Einheimischen präferierte Eisdiele Giolitti mit ihren über
hundert Eissorten zu überfallen, anstatt seine Füße in der
Fontana di Trevi, wie im bekannten Film La Dolce Vita
abzukühlen, da darauf fast die Todesstrafe steht.
Werfen Sie also ausschließlich eine Münze ins kühle
Nass des Brunnens, um Auf Wiedersehen und nicht Lebe
wohl, kleines Rom zu sagen.
Auch in Wien besticht ein nicht minder interessantes und
attraktives Konzept unseres Topmitarbeiters J. Esders: Die
Dezember 2005
Dritte Mann - Führung, das Sissi-Schloss Schönbrunn
(Tipp: Sissi - Fans sollten sich auf keinen Fall die illusionsraubende Hörführung leihen, da sie verfälschend und böswillig ist (A.d.R.: persönlich tief getroffen!!!!!)), das Burgtheater, der Prater und der Stephansdom sind nur einige
unserer Highlights von Wien.
Unser vor Ort liegendes Hotel lässt sich leicht zu einem
Hospital umfunktionieren, in dem nicht nur Grippe, Migräne, Übelkeit und Mumpsverdacht durch unseren kompetenten Amtsarzt S. Stöcker kuriert werden, sondern auch kulturbedingtes Fieber. Doch keine Krankheit kann unsere Teilnehmer im Bett halten im Angesicht der verlockenden Café-
hausführung unserer Fachkräfte J. Esders und M.-T. Meyer.
Sollten Sie entgegen unserer Erwartung kritische Töne
ehemaliger Teilnehmer hören, bitten wir Sie, diese nicht zu
ernst zu nehmen, da selbstverständlich nicht jeder diesem
nur in Ausschnitten geschilderten „Kulturkoloss“ geistig und
körperlich gewachsen sein kann.
Für die Ausarbeitung eines anspruchsvollen und gleichzeitig vielschichtigen Konzeptes danken wir M.-T. Meyer
und J. Esders! Mille Grazie!
Ihr freundliches LK- Personal
Sina Schlangen und Kristina Broens
49
Erasmus – Nachrichten
Barcelona
Endlich! Donnerstag, 22.9.2005! So lange wurde sie
sehnsüchtig erwartet, doch so schnell war sie auch leider
wieder vorbei: die Studienfahrt nach Barcelona!
8.00 Uhr, Flughafen Barcelona: Sonne und Palmen
begrüßten den SW-LK und den Chemie-LK in Begleitung
von Herrn Altmann und Herrn Ruffert. Die Aufregung und
Vorfreude waren riesig und dementsprechend ungeduldig wurde die ca. zweistündige Zugfahrt in Richtung
Calella angetreten. Doch nachdem das Hotel erreicht,
die Zimmer bezogen und vor allem die zurückgelassene
Tasche wieder eingesammelt worden war, kehrte Ruhe
ein und man konnte entspannt den restlichen sonnigen
Tag am Strand, am Pool oder mit einem kleinen Stadtbummel verbringen.
Jeder Tag führte uns in die wunderschöne Stadt Barcelona! Während der längeren Zugfahrt konnte noch
etwas Schlaf nachgeholt werden, doch dann folgten wir
unserem Reiseführer Herrn Altmann zu Fuß von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit, denn erst später benutzten wir die Metro. An dieser Stelle schon einmal ein großes Lob an Stefan (unseren Coreiseführer in der Not), der
sich hervorragend mit Herrn Altmann ergänzte.
So besichtigten wir zahlreiche Kirchen, unter denen
besonders die Sagrada Familia zu nennen ist. Sie ist das
weltbekannte Wahrzeichen Barcelonas. An diesem bis
jetzt noch unvollendeten Bauwerk baute Gaudí vier Jahrzehnte lang und auch heute prägen noch Kräne und
Gerüste den Anblick der Kirche. Über ungefähr 400 Steinstufen sind die vier Türme, die abends in unterschiedlichem
Licht erstrahlen, zu erreichen. Von oben hat man einen
gigantischen Blick über die Stadt, eine Gelegenheit, die
sich nur Wenige entgehen ließen. Weiter verfolgten wir
die Spuren Gaudís in dem nach ihm benannten Viertel.
Dort besichtigten wir auch Casa Mila, das letzte Wohnhaus, an dem Gaudí arbeitete. Trotz der langen Wartezeit
lohnte sich die Besichtigung des Gebäudes, denn man
konnte den Lebensstil der Bourgeoisie zu Beginn des 20.
Jahrhunderts nachempfinden.
50
Als nächstes folgten wir unserem Reiseführer in Richtung
Parc Güell, einen ebenfalls von Gaudí angelegten Park
über der Stadt. Geschafft und außer Atem von dem langen
Fußmarsch bergauf (die Bequemen unter uns fuhren mit
dem Taxi), konnte uns die Parkanlage mehr als nur beeindrucken. Im Zentrum dieses Parks steht eine von Säulen
getragene Terrasse, die einen atemberaubenden Panoramablick über ganz Barcelona bietet.
Doch dies war nicht der einzige Park, den wir besuchen
sollten. Eine kleine Kletterpartie zwischen Kakteen und Stacheldraht brachte uns schließlich auch in den Parc Mont
Juic. Wir standen ein wenig unter Zeitdruck. Trotzdem
konnten wir einen kurzen Blick auf die für die Olympiade
angelegten Sportanlagen erhaschen, die sich ebenfalls in
diesem Park befinden.
Neben den zahlreichen Besichtigungen von Kirchen und
Museen (Picasso - Museum und Miró - Museum) war eine
Besichtigung ein absolutes Highlight: der Besuch im Stadion des FC Barcelona. Der Anblick dieses riesigen Stadions, des zweitgrößten der Welt, ließ nicht nur die Fußballbegeisterten staunen. Wir besichtigten dort das größte
Fußballmuseum der Welt, setzten uns auf die Ränge und
sahen uns sogar die Umkleidekabinen an.
Auch abends am Strand, auf dem Balkon oder in der
Stadt waren wir fast immer alle zusammen (einschließlich
Herrn Altmann und Herrn Ruffert).
Abschließend: Es war eine durch und durch gelungene
Studienfahrt! Ein großes Lob und vielen, vielen Dank an
Herrn Altmann und Herrn Ruffert!
Corinna Möcker und Dominique Schmitz
Dezember 2005
Ein Tag im
polnischen Institut Düsseldorf
Am 22.9.2005 besuchten wir, vier Schülerinnen des
Erasmus-Gymnasiums, Kirsten Florack, Meike Monheimius,
Nora Siegelkow und Julia Becker (alle Stufe 11), das polnische Institut in Düsseldorf, in Erwartung eines interessanten Informationstags rund um das Land Polen.
Um 9:30 Uhr sollte die Veranstaltung beginnen, also
hieß es, pünktlich am Bahnhof in Grevenbroich, bzw.
Kapellen um 8:25 Uhr in den Zug
nach Düsseldorf zu steigen. Mit
der U-Bahn ging es weiter in die
Düsseldorfer Altstadt, wo man
nicht nur sehr gut feiern, sondern
auch seine Bildung ver tiefen
kann. Am polnischen Institut angekommen - es sah ganz anders aus
als wir es uns vorgestellt hatten,
ein älteres Haus, ziemlich klein,
aber dennoch freundlich und einladend- wurden wir sofort von
einer sehr freundlichen Polin
begrüßt und hinein gebeten.
Zusammen mit 28 anderen Schülern und Schülerinnen von verschiedenen Schulen führte man
uns zunächst in einen kleinen
Saal, der an einen Konferenzraum erinnerte. Dort erklärte uns
der Veranstalter unseren Tagesablauf, der aus einem theoretischen und einem praktischen Teil bestand. Im theoretischen Teil erwartete uns ein Vortrag einer Geschichtsstudentin, die uns in einer Stunde das Grundwissen der polnischen Ge-schichte nahe zu bringen versuchte. Leider gab
es so viele Zahlen und Namen, dass wir nicht alles behalten konnten, aber alles in allem ist doch so einiges hängen
geblieben, zumal auch immer wieder Verbindungen zur
deutschen Geschichte geknüpft wurden.
Darauf folgte die Vorstellung des Buches „Begegnungen
zwischen Deutschen und Polen: Kulturelle Ähnlichkeiten
und Unterschiede im Alltag" von Dr. Matthias Kneip. Er
hielt einen sehr lockeren und lustigen Vortrag über Missverständnisse, Bräuche und Erfahrungen, und wir merkten
schnell, dass es durchaus Unterschiede zwischen Deutschen und Polen gibt, besonders in Bezug auf die Kontaktfreudigkeit, die bei den Polen wesentlich ausgeprägter ist
als bei uns.
Nach diesem äußerst interessanten und belustigenden
Vortrag hatten wir eine Stunde Mittagspause, die wir in
einem Fast-Food-Restaurant in der Altstadt verbrachten.
Wieder im polnischen Institut angekommen, wurden wir
in zwei Großgruppen eingeteilt. Nun stand ein Schnupperkurs Polnisch sowie ein Reisebericht mit vielen Bildern
von Polen auf dem Programm.
Unsere anfänglichen Sprachübungen waren eher lustig,
da die polnische Aussprache doch etwas schwieriger ist.
Doch in diesen 45 Minuten haben wir so viel gelernt, dass
wir uns wenigstens vorstellen konnten, und wir wissen jetzt,
wie die einzelnen Buchstaben (es gibt 32!) ausgesprochen werden. Damit wir dieses Wissen noch vervollständigen können, wurde uns noch ein kleiner Sprachführer für
deutsch-polnischen Jugendaustausch in die Hand gedrückt.
Auf diese Praxisstunde folgte nun der Reisebericht, der
uns verdeutlichte, wie schön Polen mit seinen beeindruckenden Städten ist.
Einen Film über Polen konnten wir uns aus Zeitgründen leider nicht mehr anschauen, aber auch so haben wir sehr
viel Neues und Interessantes über dieses schöne Land
erfahren.
Auch das polnische Institut hat uns sehr gut gefallen.
Es war dies ein erlebnisreicher Tag, der uns schon ein
bisschen auf unsere Polenfahrt eingestimmt hat und jetzt
haben wir noch viel mehr Lust, jede Menge über dieses
Land zu erfahren.
Auf jeden Fall sind wir froh, den Polen-Informations-Tag
mitgemacht zu haben und können ihn nur weiter empfehlen!
Nora Siegelkow und Julia Becker
51
Erasmus – Nachrichten
Ein Jahr
in den USA
Über einen Schüleraustausch in die USA hatte ich schon
länger nachgedacht. Eine Möglichkeit an einem solchen
Austausch teilzunehmen, ist das Parlamentarische Stipendium des Deutschen Bundestages.
Im August 2004 habe ich mich, eigentlich mehr so zum
Spaß, um einen Stipendiumsplatz beworben. Ich schickte
meine Unterlagen an die zuständige Partnerorganisation
GIVE in Heidelberg und wurde zu einem Vorstellungsgespräch nach Düsseldorf eingeladen.
Als ich dort meinen Mitbewerbern begegnete, schwanden meine Hoffnungen auf den begehrten Stipendiumsplatz. Nachdem ich einen Test, ein Interview und ein Referat über ein aktuelles politisches Thema absolviert hatte,
war ich ziemlich pessimistisch. Um ehrlich zu sein, ich
hatte Amerika abgehakt.
Als ich dann aber im Januar 2005 von der Skifahrt nach
Hause kam, überraschte mich meine Mutter mit einem großen Umschlag, der in ein rot- weiß gestreiftes Badetuch eingeschlagen und als Geschenk verpackt war. Ich hatte
natürlich keine Ahnung, was sie mit dem Handtuch sagen
wollte, da ich die Stars and Stripes auf der andren Seite
nicht sehen konnte. Als ich den Umschlag öffnete und die
zahlreichen Blätter entnahm, erinnerte ich mich an meine
Bewerbung. Das Erste, was ich sah, war in großen Buchstaben das Wort: CONGRATULATIONS!
Und von diesem Augenblick an stand fest, dass ich ein
Jahr in den Vereinigten Staaten von Amerika verbringen
würde.
Nach einer Menge Papierkram, einem weiteren schriftlichen Test und einem sehr aufschlussreichen und interessanten 1-wöchigen Vorbereitungsseminar in Berlin bin ich
dann am 8. August über Frankfurt und Chicago nach
Atlanta, Georgia, geflogen. In Chicago hatte mein Flieger zwei Stunden Verspätung. So kam ich schließlich nach
26 Stunden, am 8.8. um 11 pm Ortszeit, in Atlanta an,
wo mich meine Gasteltern Laura und Skip Franklin herzlich
willkommen hießen. Wir sind dann ganz typisch amerika-
52
nisch mit einem Pick- Up -Truck nach Hause gefahren. Hier
haben mir Laura und Skip dann erstmal das Haus gezeigt.
Erst am nächsten Morgen habe ich realisiert, dass das
Haus an einem See lag. Als meine Gasteltern von der
Arbeit nach Hause kamen, sind wir erst mal mit dem Boot
rausgefahren.
Am nächsten Tag bin ich dann zum ersten mal in meine
neue Schule, Dawson- County- Highschool, gegangen.
Zuerst fühlte ich mich etwas verloren, da ich niemanden
kannte. Dazu kam die fremde Sprache. Zum Glück waren
aber alle freundlich zu mir und haben mir bei meinen Problemen geholfen.
Besonders die Lehrer waren sehr nett und hilfsbereit. Sie
sprachen mit mir den verpassten Unterrichtsstoff durch,
sodass ich alles nacharbeiten konnte. Sie boten sogar an,
mir auch nach dem Unterricht weiter zu helfen.
Als ich mir dann aber die Arbeitsblätter zu Hause angeschaut hatte, konnte ich feststellen, dass es alles nicht so
schlimm war.
Den Anforderungen der amerikanischen Schulen kann
man durchaus gerecht werden, wenn man sie mit unseren
in Deutschland vergleicht.
Eine sehr große Umstellung ist es jedoch für mich, dass
hier fast wöchentlich Tests geschrieben werden. Dadurch
will man sicherstellen, dass die Schüler den besprochenen
Stoff auch lernen. Funktioniert übrigens meistens!
In den ersten Tagen habe ich mich manchmal gefragt, ob
ich wirklich fünf Jahre Englischunterricht hatte. Verstanden
habe ich das amerikanische Englisch zunächst kaum.
Aber mit der Zeit wurde es immer besser und mit der täglichen Routine ist es gar nicht mehr so schwer, in einer anderen Sprache zu denken und sie dann einfach zu sprechen.
So, das war's fürs Erste aus dem fernen Amerika.
Best wishes!
Yasmin Igné
Dezember 2005
Die Stern-Euros
nach: Die Sterntaler
umgeschrieben von der Klasse 6a
Der folgende Text entstand als Gemeinschaftsarbeit der Klasse 6a im Rahmen der
Unterrichtsreihe “Es war einmal... Alte und
neue Märchen.”
Der Übertragungsversuch des Märchens
„Sterntaler” in unsere heutige Sprache diente dazu, den Schülern die eigene und die
fremde Sprache bewusster werden zu lassen. Des Weiteren gingen wir der Frage
nach, ob der neue Märchentext durch seine
leichtere Verständlichkeit nicht etwas vom
Faszinierenden und Geheimnisvollen verloren hat.
L. Erdmann-Westerhoff
Es war einmal
ein Teenagergirl. Es
war Waise und obdachlos und trug gebrauchte Kleidung aus der Kleidersammlung. Es besaß ein Brötchen, das ihm der
nette Bäcker um die Ecke geschenkt hatte;
und einen guten Charakter. Und weil es
keine Freunde und Verwandte hatte, trottete
es aus der Stadt heraus.
Da kam ein Opa und sagte: „Ich bin total
hungrig. Kannste mir dein Brötchen geben?"
Das Mädchen verschenkte sein Brötchen
und sagte: "Lass es dir schmecken." Da kam
ein etwa 6jähriger Knirps, heulte herum und
sagte: „Mir ist am Kopf ganz kalt. Gib mit
dein Käppi sonst hole ich meinen großen Bild: Marina Wasel, 6a
Bruder." „Du brauchst deinen Bruder nicht zu
bat um warme Unterwäsche. Das mitleidige Teeniegirl gab
holen, die Kappe gebe ich dir auch so," antwortete das zuletzt auch noch seine Unterwäsche her. Als es so völlig
Girl freundlich. Etwas später kam ein Mädchen ohne T- ohne Klamotten dastand, dachte es: „Und wer hilft mit jetzt?"
Shirt, dem deshalb sehr kalt war. Unser nettes Teenager- Plötzlich fand es einen Karton mit supertollen Anziehsachen
girl gab auch sein T-Shirt her. Dann traf es auf einen Jun- unter einem Baum. Erstaunt sah es einen Moment hoch in
gen, der es um seine Jeans bat. Auch diese verschenkte den Sternenhimmel. Als es wieder auf den Boden schaute,
es großzügig.
lagen dort eine Unzahl blanker Euros und Scheinbündel. Es
Als es dunkel wurde, kam das Girl in einen Park. Dort hob sie auf, legte sie in den Karton und war nun reicher als
saß eine obdachlose Jugendliche auf einer Bank und Bill Gates.
53
Erasmus – Nachrichten
Nikolausfeier 1979
Herr Gerhards macht den Nikolaus,
harte Worte spricht er aus,
rügt und rüffelt die Kollegen:
Viel Kritik und wenig Segen!
Für den Verwaltungsstudienrat
der Nikolaus ein Füllhorn hat:
Herr Massing hat es sehr gefreutEin Neubau kostet, liebe Leut'!
Gute Vorsätze
Renate:
Na gut, ich lass das Rauchen sein,
aber nur auf dem Schulflur.
Erika:
Und ich den schmackhaften Knoblauch,
den ich doch medizinisch brauch!
Paul Georg:
Ist mir die Karriere wichtiger?
Oder ist Singen für mich richtiger?
Jutta:
Aber ich kauf die vielen Kleider doch nicht für mich ein,
für die anderen soll mein Anblick erfreulich sein!
Hier von diesen sieben
sind uns noch zwei geblieben
Rissmann, Schädiger, Grohs, Garborini und Wachten
dem Schulleiter ein Ständchen brachten.
Große Brillen und Zigaretten,
das waren die Siebziger, die fetten.
Und was sagt uns der Haare Länge?
War'n die Lehrer weniger strenge?
54
Dezember 2005
Photos: Jürgen Holitschke
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Erasmus – Nachrichten
Erinnerungen
Als ich im Frühjahr 2004 zur Hospitation ans Erasmus
kam, fiel mir relativ schnell die Fotowand im Flur vor dem
Lehrerzimmer ins Auge. Interessiert schaute ich mir die
Fotos der über 100-jährigen Geschichte der Schule an Klassenfotos, Fotos von gefallenen Schülern, Bilder aus
dem Unterricht etc. Plötzlich bekamen Namen und
Geschichten, die mein Vater (Abiturjahrgang 1964) mir so
oft erzählt hatte, Gesichter und wurden zum Leben
erweckt.
Dies umso mehr, als ich auf einem Bild aus dem Chemieunterricht meinen Vater als Schüler wiedererkannte. An
dem Tag ging ich nach Hause und erzählte meiner Familie
von meinem Fund. Mein Vater war begeistert und wollte
sich das Foto unbedingt persönlich ansehen.
Gleichzeitig begann er wieder, von Erinnerungen an die
damalige Zeit zu erzählen -von Herrn R. Dolinsky, der meinen Vater durch einen Trick zum Mathelernen gebracht
hat; von Frau Bellinghausen, die jeder an der Schule nur
“Bello” genannt hat. So fand ich zum Beispiel heraus, dass
Frau Veiders eine Klassenkameradin meines Vaters war,
und der damalige Hausmeister schon mal bei "Klausurvorbereitungen" wohlwollende Unterstützung leistete.
Da sich mein Vater nach einem Jahr das Foto noch immer
nicht angeschaut hatte, und ich mittlerweile als Referendarin an der Schule tätig war, sprach ich entschlossen Herrn
Holitschke an, der für die Fotoecke und das dazugehörige
"Archiv" zuständig ist. Einige für meinen Vater interessante
Fotos konnte ich so finden. Ich habe sie auf Fotopapier ausgedruckt und eingerahmt.
Es ist beeindruckend, wie reich die Erasmus-Geschichte
ist, und welche Erinnerungen die Erasmus-Alumni noch
heute mit dem Kollegium, ihren Klassenkameraden und
ihrer "Penne" verbinden. Vielleicht ist diese Geschichte ein
Anreiz für andere Ehemalige, ihre Erinnerungen, Fotos und
Erlebnisse zu digitalisieren und dem Schularchiv zugänglich zu machen. Dann kann die Chronik zum 150-jährigen
Jubiläum im Jahr 2011 noch besser illustriert dargestellt
werden.
B. Linka / H. Rönsberg
Nachruf
Nachruf
Am 14. November verstarb
Frau Oberstudienrätin i.R.
Juliane Bellinghausen
im Alter von 97 Jahren.
Wir nehmen Abschied von
Juliane Bellinghausen
Oberstudienrätin i.R.
* 31.5.1908 † 14.11.2005
Frau Bellinghausen unterrichtete von 1944 - 1968
am damaligen Kreisgymnasium Mathematik, Physik, Chemie und Biologie. In der Nachkriegszeit
half sie tatkräftig mit, den Schulbetrieb wieder möglich zu machen. Ihre ehemaligen Schüler erinnern
sich an sie als eine kenntnisreiche Lehrerin und
zugleich an eine Vermittlerin gesellschaftlicher Werte, die in ihrer christlichen Überzeugung wurzelten.
Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.
Im Namen der Schulgemeinschaft des
Erasmus-Gymnasiums
Michael Jung - Schulleiter
Von der Sexta bis zur Oberprima war sie unsere
geschätzte Lehrerin für Mathematik, Physik, Chemie und Biologie. Zugleich verstand sie sich als
Erzieherin. Bis an ihr Lebensende nahm sie Anteil
am Ergehen ihrer Klasse.
In dankbarer Erinnerung
Abiturientia 1955
des Erasmus-Gymnasiums Grevenbroich
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Dezember 2005
WIEDER GELESEN
SCRIPTA
Im Januar 1958 stellten acht Schüler die erste Ausgabe der SCRIPTA - “Schülerzeitung des humanistischen Gymnasiums Grevenbroich” vor. Die Beiträge
der Redaktionsmitglieder waren nicht namentlich
gezeichnet - Zeichen einer gemeinsam geschulterten
Verantwortung! Optisch kam diese Schülerzeitung
ausgesprochen bescheiden daher: 6 DIN A 4 Blätter, ungeheftet auf DIN A 5 gefaltet, mithin 24
Seiten, gut 5 Seiten davon Werbung, überwiegend
des örtlichen Einzelhandels. Auf Seitenzahlen konnte
ob dieses überschaubaren Umfangs verzichtet werden. Die Druckerei Bochum in der Kölner Str. sorgte
für gute Lesbarkeit, auf grafische Elemente oder Fotos
wurde wohl aus Kostengründen verzichtet.
Was nun hatte die junge Redaktion zu bieten?
Nach einer “Biografie” des Gymnasiums (gerechnet
ab 1861, dem Jahr der Gründung einer “Höheren
Bürgerschule”) nimmt das in jenen Tagen für die Schule bedeutendste Ereignis den größten Raum ein: Anfang
1958 wurde der Schulneubau (heute der Teil, der als Altbau bezeichnet wird!) bezogen. Die Stimmen reichten von
Begeisterung (”ein achtes Weltwunder") über sentimentale
Erinnerung an den “alten Kasten”.
Genau wie ein Mensch, der mit zunehmendem Alter
immer mehr an Einsatzfähigkeit einbüßt, erwies sich unsere
Schule allmählich den Anforderungen, die fortschrittswütige Menschen an sie stellten, nicht mehr gewachsen, Klassen und Gänge wurden zu eng, die Treppe drohte einzustürzen, die Heizung litt an Altersschwäche und in der
Aula sah es aus wie nach einem Bombenangriff.
Aber gerade dieser Zustand reizte die Phantasie der
Schüler immer wieder, die Unzulänglichkeiten der Schule
zu ihrem eigenen Besten auszunutzen. Die Anordnung der
Klassenzimmer, wahrscheinlich nach dem Grundriß eines
Labyrinths ausgeführt, schien einzig und allein den Zweck
zu haben, dem Lehrer die Kontrolle über seine Schäfchen
zu erschweren; wenn nicht gar unmöglich zu machen. Diesen Umstand machten wir Schüler uns immer wieder zunutze, unauffällig und vom Lehrer unbemerkt die Klasse zu verlassen; der Grund war beileibe keine “Feigheit vor dem
Feinde'”, sondern ganz einfach der dringende Wunsch,
Schillers “Rezept” “Der Mensch ist frei, und wär' er in Ketten geboren” in der Praxis auszuprobieren. Das wirkte sich
dann meist so aus, daß wir in die Katakomben unserer
Schule (scherzhaft auch “Raucherparadies” genannt) hinabstiegen und den Penaten unseres Hauses ein Rauchopfer brachten.
bis zu Rechenspielen mit der Bausumme
Spitzenmathematiker unserer Schule stellten uns bezüglich der Bausumme folgendes Zahlenmaterial zur Verfügung:
2,7 Millionen zu einem Turm aus 1-Mark-Stücken gestapelt, ergibt eine Höhe von 5780 m; das ist neunzehnmal
so hoch wie der Eiffelturm. Die gleiche Summe in 10-MarkScheinen ergibt eine Fläche von 2632 qm; man könnte
damit die Hälfte eines Sportplatzes bedecken.
und Interviews, u.a. mit dem sich sachkundig äußernden
Hausmeister, Herrn Weidemann.
Scripta: Wird sich die Frische des Außenanstrichs Ihrer
Meinung nach wohl halten?
Hausmeister: Der Putz ist zu empfindlich. Man bedenke,
daß wir hier in der mit Staub und Ruß angefüllten Luft eines
Braunkohlenreviers leben. Der Schmutz wird sich besonders unterhalb der Fensterbänke absetzen, da sich hier
durch Abträufeln von Wasser ständig feuchte Stellen bilden.
Berichtet wird außerdem über das Wiederaufleben der
“Spielschar” (Vorgängerin der Theater AG), die zur Schuleinweihung “Robinson soll nicht sterben” bot, über einen
57
Erasmus – Nachrichten
Foto-Wettbewerb, aber auch über “Delikte” (u.a. eingeworfene Fensterscheiben eines Klassenzimmers) und deren
Ahndung durch die Schulleitung.
Insgesamt stellt die erste SCRIPTA, aus der Rückschau,
eine äußerst informative, journalistisch saubere und mit
einer wohltuenden Portion Selbstironie gewürzte Erstlingsleistung dar.
Schon/erst (?) fünf Monate später, im Juni, präsentierte
eine geringfügig erweiterte Redaktion die Nummer 2.
Umfang und äußeres Erscheinungsbild sind unverändert,
inhaltlich dominieren - nachdem die Erinnerungen an den
Umzug in den Neubau verblasst sind - Berichte aus dem
Schulalltag, etwa über sportliche Ereignisse wie die Fußball-Schulmeisterschaft oder die von der Schulleitung aufgelöste “Turn AG”, was bei den betroffenen Schülern
Unverständnis und Protest hervorrief.
Ich glaube nun ein wenig deutlich gemacht zu haben,
wie ungerecht es ist, eine reguläre Arbeitsgemeinschaft,
eine Gruppe von Idealisten, so kann ich wohl sagen, so
ohne weiteres aufzulösen. Dem alten Spruch “Mens sana
in corpore sano” scheint nicht mehr viel Bedeutung beigemessen zu werden. Eine sportliche Erziehung von zwei
Stunden in der Woche kann die Forderung dieses Spru-
ches auf jeden Fall nicht erfüllen noch vielleicht einen sportlich gestählten “Humanistenkörper” gestalten. Daher wird
es höchste Zeit, daß unsere Turn AG bald wieder den
Platz, den sie vorher innehatte und den jetzt die eben eröffnete Arbeitsgemeinschaft für Musik einnehmen soll, in der
Reihe der wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaften in
Besitz nimmt.
Institutionen, die im heutigen Leben eine Selbstverständlichkeit sind, bedurften damals der um Verständnis und
Annahme werbenden Vorstellung, so die Kasse der Elternpflegschaft (heute integriert in den Mitgliedsbeitrag des Fördervereins) oder die seit 1953 bestehende Schülermitverantwortung (SMV), die für sich reklamiert, mehr als nur Veranstalterin für Tanzabende u.ä. zu sein, sondern im Sinne
ihres Namens wirken möchte und einen entsprechenden
Appell an die Schüler richtet.
Das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern, das auf
Partnerschaft angelegt ist, ist notwendig mit gewissen
Spannungen verbunden. Und es besteht kein Zweifel, daß
bis zu dem Ziel einer möglichst spannungslosen Partnerschaft, sowohl von seiten der Schüler wie von seiten der
Lehrer, noch viel zu tun übrig bleibt. Das Bemühen der
Schüler Mitverantwortung ist also Aufgabe eines jeden ein-
Workflow
58
Dezember 2005
zelnen, da nur das Mitmachen eines jeden Schülers
selbst entscheidend ist. Wenn alle hinter diesem
Gedanken stehen, kann etwas erreicht werden. Solange die SMV-Arbeit jedoch nur Sache einzelner “Dummer” ist, die dafür ihre Zeit opfern, oder einzelner “Kluger", die ja ab und zu eine 6. Stunde schwänzen können, weil sie offiziell zur SMV gehören, solange wird
die Arbeit nur langsam vorangehen.
Dass die Schülerzeitung auch Forum sein kann für Themen, die beweisen, dass Schüler über den Tellerrand
der “Penne” hinausschauen, ist ablesbar an Artikeln
z.B. über die Dorfumsiedlung von Reisdorf, Elfgen und
Belmen infolge der Ausweitung des Braunkohleabbaus.
Ein Versäumnis der ersten Nummer versuchen die
Redakteure in der zweiten wettzumachen: Sie bekennen, die Leserschaft der Unterstufe überhaupt nicht
berücksichtigt zu haben. Der Aufforderung, selbst Beiträge für die SCRIPTA zu verfassen, folgt der Abdruck
von Erich Kästners (auch heute noch!) lesenswerter “Ansprache zum Schulbeginn”.
Da alle Artikel in der 2. Nummer mit dem Namen
des Verfassers gezeichnet sind, ist feststellbar, dass ein
kurzer Text auch von einem Lehrer beigesteuert wurde.
Eine Vergleichsrechnung mit aktuellen Zahlen könnte
ganz aufschlussreich sein.
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht ...
welche Zeit ein Philologe mit zwei Sprachfächern für
die Vorbereitung, Korrektur und zweite Durchsicht der
Klassenarbeiten während einer 35jährigen Dienstzeit
aufwenden muß?
Das folgende Beispiel möge dies aufzeigen:
Ein Lehrer unterrichtet in drei Klassen Deutsch und in
zwei Klassen Englisch oder in drei Klassen Französisch
und in zwei Klassen Latein; jede Klasse zählt durchschnittlich 30 Schüler, die Zahl der Arbeiten je Klasse
im Jahr wird mit 9 angesetzt, für jede Arbeit werden insgesamt 15 Minuten berechnet (die angeführten Zahlen
glaube ich nicht zu hoch gegriffen zu haben).
Das ergibt in einem Jahr 1350 Klassenarbeiten, d. h.
eine ununterbrochene Beschäftigung mit Heften von 14
Tagen und 1 Stunde. In 35 Dienstjahren sind dies
47250 Klassenarbeiten, zu deren Behandlung 1 Jahr
4 Monate 7 Tage und 4 Stunden pausenloser, Tag und
Nacht währender Tätigkeit nötig sind.
Die aufeinander getürmten Hefte (7 Stück zu 2 cm)
würden eine Papiersäule von 135 m Höhe (Stephansdom in Wien) ergeben.
In den nächsten Erasmus-Nachrichten sollen unter der
Rubrik WIEDER GELESEN die SCRIPTA-Ausgaben der
Jahre 59/60 gewürdigt werden.
Charlotte Veiders
59
Erasmus – Nachrichten
Basel - Bedburg
Reisebericht des Erasmus
Die Strecke Köln - Basel hat Erasmus in beiden Richtungen oft zurückgelegt. Doch ist seine Reise mit einer heutigen Bahnfahrt nicht zu vergleichen. Der ICE braucht für die
Strecke Basel - Köln keine vier Stunden. Wer morgens um
9.12 Uhr in Basel in den Zug steigt, wird mittags um
13.06 Uhr in Köln sein. Wie viel Zeit hat Erasmus vor
500 Jahren für diese Entfernung gebraucht?
Eine seiner Fahrten von Basel nach Löwen hat Erasmus in
einem Brief vom 15. 10. 1518 ausführlich beschrieben.
Der Weg führte ihn über Bedburg, wo er fünf Tage blieb.
Zu dieser Zeit war Erasmus in Europa weithin bekannt.
Neben vielen Schriften und Editionen antiker Texte hatte er
seine Hauptwerke schon veröffentlicht. Die Spruchsammlung „Adagia” war bereits in mehreren Ausgaben erschienen. Sein „Lob der Torheit” hatte viele Leser begeistert,
andere allerdings auch verärgert. Das gesamte Neue Testament hatte er nach textkritischen Untersuchungen auf
Griechisch neu herausgegeben und mit einer lateinischen
Übersetzung versehen. In der ´Klage des Friedens` hatte er
den Krieg entschieden verurteilt.
Erasmus war geachtet und berühmt, als er 1518 diese
Reise antrat. Ausgangspunkt war Basel, wo er seinen Buchdrucker Johann Froben besucht hatte. Zielpunkt war Löwen
in Brabant, wo er sich im Jahr vorher mit seiner Bibliothek
niedergelassen hatte. Diese Reise sollte für ihn höchst
ehrenvoll, aber auch äußerst unangenehm verlaufen.
„Vernimm, lieber Beatus”, so beginnt er seinen Bericht,
„die ganze Tragikomödie meiner Reise. Die Fahrt zu Schiff
war nicht reizlos, nur mittags war die Sonnenhitze lästig. In
Breisach frühstückten wir unangenehmer denn je. Der
Nebel brachte einen fast um, schlimmer noch waren die
Fliegen. Wir saßen länger als eine halbe Stunde müßig
bei Tisch, während man das Mahl rüstete. Endlich brachte
man etwas völlig Ungenießbares: schmutzigen Brei, Klöße, völlig ausgekochte Fische - zum Kotzen! Gegen
Abend wurden wir in ein kaltes Dorf verschlagen; den
Namen wollte ich nicht wissen, und wenn ich ihn wüsste,
möchte ich ihn nicht verraten. Dort bin ich fast umgekommen. Im Souterrain, nicht groß, aßen wir, ich glaube, mehr
als sechzig Mann, eine buntgewürfelte Menschenmenge,
60
-
Löwen
und zwar bis gegen 10
Uhr - oh, dieser Gestank,
dieses Gebrüll, zumal als
der Wein sie erhitzte! Und
doch musste ich stundenlang bei ihnen aushalten”1 Beatus Rhenanus, der EmpfänDas Schiff, das mit der ger des Briefes
Strömung flussabwärts glitt,
war offenbar nur zum Transport geeignet. Es hatte weder Speiseräume noch Schlafkabinen noch Sonnensegel. Zum Essen und zur Übernachtung ging man an Land, wo man in Herbergen speiste und
schlief.
Der zweite Reisetag beginnt laut und vor Morgengrauen.
„Frühmorgens, noch in tiefer Nacht, werden wir durch das
Geschrei der Schiffer aus den Betten gescheucht. Nüchtern und unausgeschlafen betrete ich das Schiff. Wir landeten in Straßburg vor dem Frühstück etwa um neun Uhr.”
Es folgte ein zweitägiger Ritt bis Speyer, von dem Erasmus schreibt: „Mein englisches Pferd war völlig erschöpft
und kam kaum bis Speyer.” Warum der Wechsel vom
Schiff zum Pferd? Der Oberrhein hatte ab Straßburg kein
festes, tiefes Flussbett, sondern floss in vielen immer wieder
wechselnden, seichten Flussarmen nach Norden. Eine
Schifffahrt war nicht möglich. Infolge dieses zweitägigen
Rittes hatte sich bei Erasmus eine leichte Verletzung auf der
linken Bauchseite zu einer eiternden Wunde entwickelt.
„Dieses Übel wurde durch den Ritt, da ich unter Anspannung dieser Körperstelle dem Pferd den Schenkeldruck
gab, so verschlimmert, dass die ganze Stelle entzündet
wurde.” Sein Gesundheitszustand sollte sich im Verlauf der
Reise noch weiter verschlechtern. Doch zunächst wurden
in Speyer zwei Ruhetage eingelegt. Am 5. Tage ging es
mit der Kutsche weiter „nach Worms, und von dort nach
Mainz.”
Neben diesen Unannehmlichkeiten und Beschwerden
entwickelten sich andererseits immer mehr die für Erasmus
ehrenvollen und angenehmen Seiten der Reise. In Straßburg hatte es angefangen. Beim Landgang wurde Erasmus
ein höchst ehrenvoller Empfang zuteil. Es gab Frei-Wein.
Dezember 2005
„Dort war es mit der Aufnahme angenehmer, zumal Schürer (Rektor der Lateinschule und Buchdrucker) Wein spendete. Ein Teil des Gelehrtenkreises war da, bald kamen sie
alle zur Begrüßung und wollten mich freihalten; was sie
bei mir ja immer zu tun pflegen.” Erasmus musste von jetzt
an nicht mehr in den Herbergen absteigen und sich ´völlig
Ungenießbares` vorsetzen lassen. Er wurde von Gelehrten
freundlich empfangen. Hier am Oberrhein hatte sich ein
Kreis von Lehrern, Professoren und Geistlichen gebildet,
die mit Erasmus Kontakt pflegten und ihn verehrten. Viele
Namen werden im Brief genannt. Doch mag es genügen,
- beispielshalber - kurz auf Beatus Rhenanus, den Adressaten des Briefes, einzugehen. Beatus Bild, wie sein eigentlicher Name lautet, war ein enger Vertrauter des Erasmus.
Er schreibt über ihn: „Ich genieße den ebenso gelehrten
wie angenehmen Verkehr mit ihm.” Mehrere lateinische
Texte hat Beatus ediert, darunter die ´Germania` des Tacitus und die Briefe des Plinius. In seinem Hauptwerk behandelt er unter dem Titel ´Res Germanicae` in 3 Bänden die
Geschichte Deutschlands. Seine Bibliothek vermachte er
seiner Vaterstadt Schlettstadt. Mit über 2000 Büchern des
16. Jahrhunderts, über 500 Erstdrucken, 450 Handschriften ist sie heute eine der wertvollsten Büchereien Europas
und eine Reise wert.
„In Speyer” so schreibt Erasmus, „drückte ich mich heimlich aus der Herberge. Der Dekan, ein gelehrter, freundlicher Mann, nahm uns angenehm und freundlich 2 Tage
auf.” Auf der Weiterfahrt in einer Kutsche nach Mainz war
ein kaiserlicher Sekretär sein Reisebegleiter. „Der erwies
mir mit unglaublichem Eifer während der ganzen Reise
Sparda
61
Erasmus – Nachrichten
Schloss Bedburg
seine Dienste, ließ mich in Mainz nicht in die Herberge
gehen, sondern führte mich in das Haus eines Kanonikus.”
In Koblenz angekommen „zog uns der bischöfliche Offizial in sein Haus. Dort hielten wir ein fröhliches Mahl”, heißt
es weiter.
Doch nicht nur bei Gebildeten wurde Erasmus freundlicher Empfang bereitet, sondern auch bei einfachen Bürgern. „Als wir nach Boppard kamen”, so schreibt er, „und,
während das Schiff auf Schmuggelware durchsucht wurde, am Ufer spazieren gingen, erkannte mich irgendwer
und führte mich zum Zollbeamten. Es lässt sich kaum
sagen, wie der Mensch seiner Freude Ausdruck gab. Er
führte mich in sein Haus. Auf einem kleinen Tisch lagen
unter Zollpapieren die Bücher des Erasmus. ´Wie glücklich
bin ich,` rief er und holte seine Kinder, seine Frau, alle
seine Freunde. Inzwischen riefen die Schiffsleute (zur
Abfahrt), da schickte er zwei Kannen Wein heraus, sie riefen wieder, da schickte er nochmals zwei und erklärte sich
bereit, jenem, wenn er wieder einmal aufs Zollamt käme,
die Zollgebühr zu erlassen, da er ihm einen solchen Mann
hergebracht habe.”
Erasmus wurde gefeiert. Man schätzte in ihm nicht nur
den Literaten, sondern auch denjenigen, der zur Bildung
anregte, entschieden gegen den Krieg redete, gegen eine
veräußerlichte Religion ankämpfte. Er galt vielen als Wegbereiter für eine neu aufbrechende Zeit. So wurde die
Rheinreise für ihn zu einem Triumphzug.
62
Erholung und Ausspannung von
der Reise fand er in Bedburg.
Nach kurzem Aufenthalt in Köln reitet Erasmus weiter nach Bedburg.
„Ich lasse meine Pferde satteln,
lege den Mantelsack auf und eile
auf meinem lahmen Gaul zum Grafen von Neuenahr - der Graf war
in Bedburg. Bei ihm habe ich fünf
Tage zugebracht, voll Ruhe und
Muße. Wenn Du doch den Menschen kenntest, lieber Beat! Er ist
noch jung (26 Jahre), besitzt eine
außergewöhnliche Klugheit, mehr
als ein Greis. Ohne Aufhebens
davon zu machen ist er in mehr als
einer Wissenschaft beschlagen, ein
wirklicher Freund.” Dieses hohe Lob erteilt Erasmus dem
Grafen Hermann von Neuenahr-Bedburg (1492 - 1530),
der an der Universität Köln Griechisch und Hebräisch lehrte.
Drei Wochen ist Erasmus schon unterwegs. Die letzte
Etappe bis Löwen bewältigt er teils zu Pferd, teils im offenen Wagen, die letzten 6 Meilen in einem Vierspänner.
Doch bei seiner Ankunft in Löwen ist er schwer gezeichnet.
Die abendlichen Einladungen wurden ihm in Aachen zum
Verhängnis.
„Aus der Herberge wurde ich in das Haus des Kantors
geschleppt. Dort saßen wie gewöhnlich einige Kanoniker
als Zechgenossen. Bei diesen Menschen gab es nichts
außer Karpfen, und zwar kalt. Ich schlage mir den Magen
voll. Gezecht wurde bis tief in die Nacht. Am folgenden
Tag schleppt man mich in das Haus des stellvertretenden
Propstes, denn nun war er an der Reihe. Dort gab es Trockenfisch, der zum Teil noch roh gewesen war. Am nächsten Abend lädt man mich wieder zum nächtlichen Gelage
ein. Die Herrichtung des Mahles war sehr üppig. Aber es
nützte mir nichts.” Der folgende mehrtägige Ritt nach
Löwen wird zur reinen Qual. „Am folgenden Morgen
bestieg ich ein krankes und lahmes Pferd. Ich war so mitgenommen, dass ich mich lieber im Bette gewärmt hätte. Die
linke Leistengegend schwoll ziemlich an, an der linken
Bauchseite war eine allmählich größer werdende harte
Dezember 2005
Geschwulst entstanden. Der Gang des Pferdes machte
Beschwerden. Es wäre erträglicher gewesen, zu Fuß zu
gehen.Unter unglaublicher Qual des ganzen Körpers kam
ich nach Tongern. Es war mit meiner ganzen Kraft zu
Ende. Ich konnte weder stehen noch gehen” Am nächsten
Tag „merke ich, wie durch Berührung mit dem kalten Wind
eine Augenentzündung entsteht ... abermals habe ich
Erbrechen ... bald bekam ich einen Schwächeanfall.”
Immer wieder hält er an, „weil der Darm sich regt. Die
Nacht war sehr schlecht wegen des quälenden Geschwürs an der linken Seite; das verdorbene und verdickte
Blut peinigt mich sehr. Zufällig finde ich einen Vierspänner
nach Löwen, in den werfe ich mich. Unter unglaublichen,
schier unerträglichen Beschwerden fuhr ich; doch kamen
wir an diesem Tage um sieben Uhr nach Löwen.”
Am Ende einer vierwöchigen Reise endlich zuhause!
Doch in Löwen angekommen, begab er sich noch nicht in
seine eigene Wohnung. Vielmehr ging er zu einem
Freund, dem Buchdrucker Martens, der ihn aufnahm und
in vier weiteren Wochen gesund pflegte.
Fürwahr eine Reise mit Höhen und Tiefen, die Erasmus
als „Tragikomödie” bezeichnete.
Heribert Kullmann
1 Zitiert nach: Erasmus von Rotterdam, Briefe, verdeutscht und herausgegeben von Walter Köhler, Leipzig
1938, Brief 132, S. 207 ff
Alle weiteren Zitate stammen aus diesem Brief.
GWG
63
Erasmus – Nachrichten
Mitwirkungsgremien
Vertreter und Stellvertreter der Lehrer für die Schulkonferenz
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Vertreter
Herr Cwik
Herr Chaise
Frau Heinrichs
Herr Krahwinkel
Frau Veiders
Herr Willkomm
Herr Lorenz
Stellvertreter
Herr Altmann
Herr Kirchhoff
Frau Sarholz
Frau Wessels
Herr Holitschke
Herr Jansen
Herr Ruffert
Reserveliste
Frau Lahaye
Herr Lönne
Frau Golland-Heinrich
Frau Dahmen
Herr Esders
Herr Hof
Herr Kingerske
Frau Schaefer
Herr Fey
Herr Stein
Vertreter und Stellvertreter der Eltern für die Schulkonferenz
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Vertreter
Herr Kroll
Herr Dornis
Frau Krüll
Frau Bremer-Glaser
Frau Dr. Knieknecht-Neuwahl
Frau Dr. Piel
Frau Lennartz
Stellvertreter
Frau Meyer
Herr Flahs
Frau Kleszczewski
Herr Nix
Frau Vetten
Frau Dr. Burghoff-Wemmers
Herr Reichstein
Vertreter und Stellvertreter der Schüler für die Schulkonferenz
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Vertreter
André Wagner (13)
Astrid Ternes (12)
Sarah Paschke (12)
Maike Hohlbaum (12)
Stephanie Sommer (12)
Lars Wosnitza (10A)
Julia Becker (11)
SV-Verbindungslehrer:
Herr Lönne, Frau Schaefer
Schulpflegschaft:
Hans-Georg Kroll (Vorsitzender)
Benedikt Lennartz (8A)
Timo Heppner (10C)
Daniel Laufs (9B)
Antonia Brings (9B)
Martina Schroeder (11)
Amelie Perec (8A)
Francesca Brunner (9C)
Antonia Krüll (Stellvertreterin)
Schülersprecher/stellv. Schülersprecher:
André Wagner
Astrid Ternes
Lehrerrat:
Frau Wessels, Herr Hermann, Frau Golland-Heinrich,
Herr Kingerske, Herr Ruffert
ad-hoc-Ausschuss
Herr Jung
Herr Kroll
Teilkonferenz nach § 53 SchG
64
Frau Vetten (Elternvertretung)
Dezember 2005
Klasse/Lehrer
Stellvertreter
Herr Reichstein
Frau Krawinkel
Frau Meyer
Herr Mohren
Herr Klefisch
Frau Lichius
Frau Dr. Burghoff-Wemmers
Herr Pütz
Frau von Nesselrode
Herr Lange
Herr Schleicher
Herr Schiwy
Frau Fehst
Frau Heppner
Frau Fücker
Herr Vreden
Herr Neuwahl
Frau Kauertz
Herr Rauscher
Herr Sowa
Frau Schramm
Frau Wagner
Frau Cremer
Frau Goldkamp
Frau Lennartz
Frau Sandkaulen
Frau Falkenberg
Frau Kring
Herr Ruhnke
Frau Büren
Herr Schroers
Frau Nielsen
Herr Kroll
Frau Kreuels
Frau Weidenhaupt-Helten
Herr Müller
Herr Nix
Frau Peiffer
Frau Roters
Herr Penz
Frau Becker
Frau Buchholz
Herr Dornis
Frau Hermanns
Frau Vetten
Frau Scholz
Herr Flaß
Frau Koschut
Frau Bremer-Glaser
Frau Prick
Frau Steinbock
Frau Hansen
Frau Dr. Piel
Frau Lüken
Frau Dr. Knieknecht-Neuwahl
Frau Romanski
Frau Igné
Frau Lentzen
Frau Krüll
Frau Kleszczewski
Herr Petersen
Frau van Brakel
Klassenpflegschaftsvorsitzende und Stellvertreter
Schuljahr 2005/2006
05A
Herr Esders
05B
Frau Romanski
05C
Herr Zimmermann
05D
Herr Hermann
06A
Herr Hof
06B
Herr Rehse
06C
Herr Cwik
06D
Frau Isensee
07A
Frau Schnitzler
07B
Frau Wimmer
07C
Herr Chaise
07D
Herr Kingerske
08A
Frau Lahaye
08B
Frau Sarholz
08C
Frau Sikora
08D
Frau Meyer
09A
Herr Krahwinkel
09B
Frau Schaefer
09C
Herr Jansen
09D
Frau Terwolbeck-Tenbrock
10A
Herr Lönne
10B
Frau Wessels
10C
Herr Pandorf
10D
Frau Lilie
11
Herr Lorenz
11
Herr Lorenz
11
Herr Lorenz
11
Herr Lorenz
11
Herr Lorenz
12
Herr Fey
12
Herr Fey
Vorsitzender
65
Erasmus – Nachrichten
Lehrersprechstunden
Name
Tag
Jung
Altmann
Chaise
Cwik
Dahmen
Eick
Esders
Ewald
Fey
Freese
Garborini
Golland-Heinrich
Groth
Heinrichs
Hermann
Hof
Holitschke
Isensee
Jansen
Jasinski
Kingerske
Kirchhoff
Krahwinkel
Lahaye
Lilie
von Livonius
Lönne
Lorenz
Meyer
Pandorf
Rehse
Reipen
nach Vereinbarung
Mittwoch
10:35 - 11:20 Uhr
Donnerstag
9:45 - 10:30 Uhr
Donnerstag
9:45 - 10:30 Uhr
Donnerstag
10:35 - 11.20 Uhr
Donnerstag
10:35 - 11:20 Uhr
Mittwoch
9:45 - 10:30 Uhr
Donnerstag
10:35 - 11:20 Uhr
nach Vereinbarung
Montag
10:35 - 11:20 Uhr
Dienstag
10:35 - 11:20 Uhr
Mittwoch
10:35 - 11:20 Uhr
Mittwoch
9:45 - 10:30 Uhr
Freitag
10:35 - 11:20 Uhr
Mittwoch
10:35 - 11:20 Uhr
Mittwoch
10:35 - 11:20 Uhr
Freitag
8:45 - 9:30 Uhr
Dienstag
9:45 - 10:30 Uhr
Mittwoch
10:35 - 11:20 Uhr
Montag
11:40 - 12:25 Uhr
Donnerstag
10:35 - 11:20 Uhr
Mittwoch
10:35 - 11:20 Uhr
Freitag
8:45 - 9:30 Uhr
Donnerstag
10:35 - 11:20 Uhr
Donnerstag
8:45 - 9:30 Uhr
Donnerstag
9:45 - 10:30 Uhr
Mittwoch
9:45 - 10:30 Uhr
Donnerstag
10:35 - 11:20 Uhr
Dienstag
12:30 - 13:15 Uhr
Montag
11:40 - 12:25 Uhr
Donnerstag
10:35 - 11:20 Uhr
Montag
9:45 - 10:30 Uhr
66
Uhrzeit
Name
Tag
Uhrzeit
Romanski
Rümens
Ruffert
Sarholz
Schaefer
Schmitz
Schnitzler
Sikora
Stein
Stirl
Terwolbeck-T.
Thieltges Dr.
Trauer
Veiders
Wachten
Wefer
Welsandt
Wessels
Westerhoff
Willkomm
Wimmer
Winter
Zimmermann
Donnerstag
10:35 - 11:20 Uhr
Donnerstag
9:45 - 11:20 Uhr
Mittwoch
11:40 - 12:25 Uhr
Donnerstag
11:40 - 12:25 Uhr
Freitag
11:40 -12:25 Uhr
Montag
12:30 - 13:15 Uhr
Dienstag
9:45 - 10:30 Uhr
Dienstag
10:35 - 11:20 Uhr
Mittwoch
10:35 -11:20 Uhr
Mittwoch
9:45 - 10:30 Uhr
Mittwoch
10:35 - 11:20 Uhr
Donnerstag
8:45 - 9:30 Uhr
Donnerstag
9:45 - 10:30 Uhr
Montag
9:45 - 10:30 Uhr
nach Vereinbarung
Dienstag
8:45 - 9:30 Uhr
Montag
10:35 - 11:20 Uhr
Donnerstag
11:40 - 12:25 Uhr
Donnerstag
9:45 - 10:30 Uhr
Donnerstag
8:45 - 9:30 Uhr
Montag
11:40 - 12:25 Uhr
Freitag
9:45 - 10:30 Uhr
Mittwoch
9:45 - 10:30 Uhr
Brandenburg
Hapich
Hoff-Hermann
Junker
Linka
Pompe
Reifferscheidt
Veiser
Montag
Freitag
Dienstag
Mittwoch
Freitag
Dienstag
Mittwoch
Mittwoch
9:45 - 10:30 Uhr
9:45 - 10:30 Uhr
11:40 -12:25 Uhr
8:45 - 9:30 Uhr
8:45 - 9:30 Uhr
9:45 - 10:30 Uhr
9:45 - 10:30 Uhr
8:45 - 9:30 Uhr
Dezember 2005
Schulgottesdienst für die Klassen 5-10 (8.00 Uhr)
unterrichtsfrei (Dispositionstag)
Weihnachtsferien ( bis Fr. 06.01.06)
Wiederbeginn des Unterrichts nach den Weihnachtsferien
Sprachenberatungsabend für Eltern der nächstjährigen Sextaner (Aula, 19.30 Uhr)
Skifahrt der Jgst. 10 (bis Fr 27.01.06)
B.I.S.S. 11: Seminartag (ab der 3. Std.)
B.I.S.S. 11: BIZ Mönchengladbach
B.I.S.S. 12: Bewerbungstraining
Berlinfahrt der Stufe 13 (bis So 29.01.06)
Zeugnisausgabe (in der 3. Stunde) / Ende des 1. Halbjahres
Pädagogischer Tag: „Thementage“ (unterrichtsfrei)
Eras-Stuss
unterrichtsfrei (Rosenmontag, Dispositionstag)
unterrichtsfrei (Karneval, Dispositionstag)
Praktikum Stufe 9 (bis Fr. 18.03.06)
Elterninformation Stufen 5/6 zur 2. Fremdsprache (Aula, 19.30 Uhr)
Elternsprechtag (9.00 12.00 Uhr / 14.00 18.00 Uhr)
Abgabe der Wahlzettel zur 2. Fremdsprache 5B/C/D, 6B/C/D
Elterninformation Stufe 8: Differenzierungsbereich (Aula, 19.30 Uhr)
Abgabe der Wahlzettel Stufe 8: Differenzierungsbereich
Premiere der Minestrone
Kindertag im Rahmen der Minestrone
Monita: Stufe 7-11
Aufführung Theater AG Erasmus
Monita: Stufe 6
letzter Unterrichtstag für Jgst.13 / Bekanntgabe der Zulassung zum Abitur
Osterferien (bis Fr. 21.04.06)
Unterrichtsbeginn nach den Osterferien
Schriftliches Abitur (LK DE L1 u.a.)
Schriftliches Abitur (LK DE L2 u.a.)
unterrichtsfrei (Maifeiertag)
Schriftliches Abitur (3. Fach / Kooperation Pascal )
B.I.S.S. 11: praktische Berufserkundungen (bis Do. 11.05.06)
Mündliches Abitur (4. Fach / Studientag für Stufen 5-12)
Mündliches Abitur (4. Fach / nachmittags)
„Italienischer Abend“: Festlicher Ball in der Aula (20.00 Uhr)
Information der Abiturienten
Meldung der Abiturienten zu freiwilligen Prüfungen (bis 12.00 Uhr)
unterrichtsfrei (Christi Himmelfahrt)
unterrichtsfrei (Dispositionstag)
Fahrt der 7A/B/C nach Texel (bis Fr 02.06.06)
Fahrt der 7D nach England (bis Fr 02.06.06)
Termine
Dezember
Do 22.12.05
Fr 23.12.05
Sa 24.12.05
Januar
Mo 09.01.06
Do 16.01.06
Fr 20.01.06
Mo 23.01.06
Di 24.01.06
Di 24.01.06
Do 26.01.06
Fr 27.01.06
Mo 30.01.06
Februar
Do 23.02.06
Mo 27.02.06
Di 28.02.06
März
Mo 06.03.06
Mo 06.03.06
Mi 08.03.06
Mo 13.03.06
Di 14.03.06
Mo 20.03.06
Fr 24.03.06
Sa 25.03.06
April
Mo 03.04.06
Di 04.04.06
Mi 05.04.06
Fr 07.04.06
Mo 10.04.06
Mo 24.04.06
Mo 24.04.06
Do 27.04.06
Mai
Mo 01.05.06
Di 02.05.06
Mo 08.05.06
Di 09.05.06
Mi 10.05.06
Sa 20.05.06
Di 23.05.06
Mi 24.05.06
Do 25.05.06
Fr 26.05.06
Mo 29.05.06
Mo 29.05.06
Juni
Mo 05.06.06
Di 06.06.06
Mi 07.06.06
Do 08.06.06
Fr 09.06.06
Mi 14.06.06
Do 15.06.06
Sa 17.06.06
Mo 19.06.06
Mo 19.06.06
Mi 21.06.06
Mi 21.06.06
Fr 23.06.06
Mo 26.06.06
unterrichtsfrei (Pfingsten)
unterrichtsfrei („Pfingstferien“)
Schulgottesdienst für die Klassen 5-10 (8.00 Uhr)
Mündliches Abitur (1.-3. Fach, nachmittags)
Mündliches Abitur (1.-3. Fach, nachmittags)
Feierliche Übergabe der Abiturzeugnisse (abends)
unterrichtsfrei (Fronleichnam)
Ehemaligentreffen
Thementage (bis Do 22.06.)
Zeugnisausgabe für Abgänger der Stufe 10
Begrüßungsnachmittag für die neuen Sextaner (15.00 Uhr, Aula)
Information zum Gruppenspringen für Eltern und Schüler (18.00 Uhr)
Zeugnisausgabe (Unterrichtsende nach der 3. Stunde)
Sommerferien (bis Dienstag, 08.08.06)
67
Erasmus – Nachrichten
Kindergartenanstrich
„Sind das nun große Kinder? Oder junge Erwachsene?“ fragten sich die Kinder der Rappelkiste, dem Kindergarten am
Kirmesplatz. Dort haben Timon, Theresa, Natascha, Kristina, Carolin und Barbara aus der 9a verschiedene Flächen
kindgerecht und erfrischend mit Farben gestaltet.
Impressum
Erasmus-Gymnasium
Röntgenstraße 2-10
41515 Grevenbroich
Telefon: 0 21 81/2 38 70 - Fax: 0 21 81/23 87 23
E-Mail: erasgym@aol.com - Homepage: www.erasmus.de
Redaktionsleitung: Birgit Dahmen-Brock
Photos: Jürgen Holitschke
Computersatz und Layout: Dorothea Lahaye
Layout des Titelblattes: Jutta Windges
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