Sport-Sommer
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03/2012 FOOD NONFOOD DROGERIE Markantes Sportliche Umsätze Globus Erfolgreiches Drive-Konzept MARKANT Innovative mediaBASE Spargelzeit Vielfältige Impulse Sport-Sommer Start frei für Aktionen S 7– e2 t i e 30 Editori al LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY Zukunftsorientiert handeln Wer dauerhaft erfolgreich handeln will, sollte sein Handeln und die damit verbundenen Prozesse regelmäßig auf den Prüfstand stellen. Wir haben in den vergangenen Monaten unsere Strukturen und Prozesse weiterentwickelt – und damit eine wesentliche Grundlage für unser künftiges nationales und internationales Wachstum geschaffen. Wir haben viel vor und werden Sie in den kommenden Monaten auf dem Laufenden halten. In Dauerkrisenzeiten suchen die Verbraucher vor allem überdauernde Lebenswerte. Insbesondere jüngere Generationen setzen auf traditionelle Werte wie Verlässlichkeit, Wohlbefinden, Nähe und Natürlichkeit. Das hat jüngst das renommierte Rheingold Institut in Köln ermittelt und dabei eine weitere Grundeinstellung festgestellt: Die Menschen wollen von ihrem Wesen her gar nicht sparen. Sie wollen sich etwas leisten können – und keine Billigtuerei. Das gilt für alle Menschen in industrialisierten Staaten. Franz-Friedrich Müller Geschäftsführer MARKANT AG Kontinuität statt Aktionismus ist eine wesentliche Grundlage unseres Handelns. Dieses Werteverständnis erwarten wir auch von unseren Partnern aus der Industrie. Wenn wir gemeinsam über Wertschöpfung reden, dann sollten wir auch gemeinsam an den Prozessen und dabei vor allem an der Datenqualität ansetzen. Für 80 Prozent der Handelsunternehmer sind mobile Anwendungen von strategischer Bedeutung. Das hat jüngst eine Umfrage der Prozessorganisation GS1 ergeben. Dabei geht es vor allem um crossmedial abrufbare Produktinformationen und Smartphone-kompatible Coupons. Die Umsetzung scheitert bislang vielfach an unvollständigen, unsystematischen und unzureichenden Produktdaten. Hier sehen wir reichlich Handlungsbedarf – vor allem seitens der Markenartikelindustrie. An dieser Stelle möchten wir Sie auf den Start unserer MARKANT mediaBASE hinweisen, welche die veraltete Technologie der MARKANT Mediendatenbank abgelöst hat. Mehr dazu erfahren Sie auf Seite 18 ff. in dieser Ausgabe. Franz-Friedrich Müller Markus Tkotz Geschäftsführer MARKANT AG Markus Tkotz 3 Inhaltsverzeichnis LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK 12 | Markantes CASH UND CARRY STRATEGIE & MANAGEMENT Wie Fußball-Europameisterschaft und Olympia im Sommer für sportliche Umsätze sorgen. MARKANTES: Sport-Sommer 2012 Wie der Handel sich vorbereitet. 12 MARKANT-Mitglied: Globus Warum das Drive-In-Konzept überzeugt. 16 STRATEGIE: MARKANT mediaBASE Wie MARKANT-Mitglieder davon profitieren. 18 MANAGEMENT: Mobile Marketing Was Smartphones am POS alles leisten. 22 STRATEGIE: Zukunft des Handels Wie sich die Branche entwickelt. 24 SERIE: Liefer-Logistik Wie Sie bei Stop & Go Sprit sparen. 26 16 | MARKANT-Mitglied SORTIMENTE Wie Globus die Verbraucher mit seinem neuen, bequemen Drive-Konzept begeistert. Sport-Sommer 2012: POS-Stars Was die Industrie in die Regale bringt. 36 Süßwaren: ISM-Taktik Warum faire Siegel immer wichtiger werden. 38 Obst & Gemüse: Klassiker-Comeback Wie Klassiker Exoten den Rang ablaufen. 40 Spargelzeit: Erfolgs-Team Welche Sortimente jetzt Saison haben. 42 WPR: Flüssig-Sieger Warum Flüssigwaschmittel aufholen. 44 38 | Süßwaren RUBRIKEN Warum Siegel wie Fairtrade und UTZ auf der ISM eine bedeutende Rolle gespielt haben. Editorial Branchennachrichten Aktionstimer Nonfood Marktforschung Industrienachrichten Neue Produkte mit „Produkt des Monats“ Aktionen mit „Aktion des Monats“ Ausblick Impressum MARKANT HandelsMagazin 57. Jahrgang 3 6 27 32 33 34 46 52 54 Titelbild: ddp images Erscheint einmal im Monat für Mitglieder und Partner der MARKANT HERAUSGEBER MARKANT Handels und Service GmbH im Auftrag der MARKANT AG, Pfaffikon (CH) Internet: www.Markant.com KONZEPTION UND INHALT Bernhard Delakowitz, Tel. 0041 584502506 Mario D’Aquila, Tel. 0781 616-182 REDAKTIONSBEIRAT Michael Gerling, Geschäftsführer des EuroHandelsinstituts (EHI), Köln REDAKTION Klaus Mehler (Chefredakteur), Tel. 07225 916-250 René Seebacher, Tel. 07225 916-259 Bernd Liening (frei) MITARBEITER DIESER AUSGABE Mario D’Aquila, Bernhard Delakowitz, Danica Hensel, Klaus Manz, Brigitte Oltmanns, Ulrike Ostrop, Franziska Zieglmayer GRAFIK Alexandra Zimmer, Dorothea Gebauer, Stefanie Brückner (Fotoredaktion) ANZEIGEN medialog GmbH & Co. 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Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages oder im Falle höherer Gewalt (z.B. Streik etc.) besteht kein Entschädigungsanspruch. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. ©medialog GmbH & Co. KG, Gaggenau, Germany. B ranchennachrichten IMPULS Globus führt Familienpflegezeit ein Als erstes deutsches Handelsunternehmen hat sich Globus gegenüber dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Einführung der Familienpflegezeit bekannt. Globus hat zum Jahresbeginn die notwendigen Rahmenbedingungen für seine 42 SB-Warenhäuser in Deutschland geschaffen. Kaufland fördert Ökostrom-Tanken Die drei Kaufland-Filialen in Berlin-Reinickendorf, Tempelhof und DallgowDöberitz bieten Kunden die Möglichkeit, während ihres Einkaufs kostenlos ihre Elektroautos, Elektroroller oder EBikes mit Ökostrom aufzuladen. Die Kunden erhalten eine Ladekarte, mit der die Ladesäule freigeschaltet wird. Discounter erhöhen Preise Die bei Verbrauchern lange als besonders günstig geltenden Discounter haben einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ zufolge 2011 überdurchschnittlich an der Preisschraube gedreht. „Im Jahresmittel stiegen die Preise hier um 4,5 Prozent“, zitiert das Magazin eine Analyse des Nürnberger Marktforschungsinstituts GfK. Die durchschnittliche Preissteigerung im Handel lag laut SymphonyIRI bei zwei Prozent (siehe Beitrag rechts). Verbraucher wollen spät einkaufen Die Mehrheit der Verbraucher befürwortet lange Ladenöffnungszeiten. Das ist das Ergebnis einer Befragung des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH). Laut Studie sprechen sich fast drei Viertel der NRW-Bevölkerung für die aktuell geltenden langen Öffnungszeiten aus. Fast zwei Drittel der Befragten nutzen die langen Öffnungszeiten und gehen auch nach 20 Uhr einkaufen. „Lange Öffnungszeiten als Serviceleistung für Kunden fördern den Grad der Kundenbindung“, so IFH-Geschäftsführer Boris Hedde. HDE erwartet Umsatzsteigerung Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet für 2012 mit einem moderaten Umsatzwachstum von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. HDE-Präsident Josef Sanktjohanser: „Der Handel zeigt sich weiterhin robust. Wir sind optimistisch, dass wir den Umsatz 2012 zum dritten Mal in Folge steigern können.“ 6 DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY HANDELSBILANZ Verbrauchermärkte liegen vorn Deutschlands Handel hat die gute Entwicklung aus 2010 nochmals wiederholt. Im Jahr 2011 stieg der Umsatz laut SymphonyIRI um zwei Prozent, während der Absatz auf Vorjahresniveau verharrte. Dabei gaben die Verbrauchermärkte abermals die Richtung vor. Das Umsatzplus von 4,3 Prozent aus 2010 haben sie nochmals übertroffen: Der Umsatz stieg 2011 um 4,7, der Absatz um 4,5 Prozent. Größte Wachstumstreiber waren die Warengruppen Alkoholfreie Getränke (+5,4%), Frischware geküh lt (+5,2%), Allgemeine Lebensmittel (+5,1%) und Molkereiprodukte (+4,8%). Aufgrund der positiven Entwicklung hat der Handel die Preise 2011 um durchschnittlich zwei Prozent erhöht. Die Warengruppen Molkereiprodukte und Allgemeine Lebensmittel hatten die stärkstem Durchschnittspreiserhö- hungen (+5,1% bzw. +7,8%), dafür mussten sie auch einen Absatzrückgang von 0,3 beziehungsweise 2,5 Prozent hinnehmen. OBST & GEMÜSE STUDIE Kampagne gestartet Bio immer beliebter Die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) startet eine neue Verbraucherkampagne. Der Verband hat diese im Beisein von Bundesernährungsministerin Ilse Aigner auf der Fruit Logistica vorgestellt. Ziel der Kampagne ist es, Obst und Gemüse aus Deutschland noch stärker als Premiumware im Bewusstsein der Konsumenten zu verankern und die Nachfrage danach zu stärken. Unter anderem soll die Vielfalt heimischer Produkte kommuniziert werden. Bio-Lebensmittel finden immer größeren Zuspruch. So lautet eines der Ergebnisse der „Ökobarometer“Studie, die im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums durchgeführt wurde. 71 Prozent aller Befragten unter 30 Jahren gaben an, Bioprodukte zu kaufen (+16% gegenüber 2010). Auch über alle Altersschichten hinweg wächst die Beliebtheit von Bio-Lebensmitteln: 76 Prozent der befragten Verbraucher gaben an, Ökoprodukte zu erwerben – ein Plus von fünf Prozent gegenüber 2010. ZAHLEN Vertriebsschienen Verbrauchermärkte haben im Vergleich zu 2010 am stärksten zugelegt: +4,7% bei einem Umsatzanteil von 36%. Umsatzanteile und Entwicklung Weitere Fachkanäle 4,0% (–1,0%) Cash&Carry 5,1% (–1,5%) Trad. LEH 6,3% (+2,5%) GFM* 5,1% (–1,5%) Drogeriemärkte 7,7% (+1,5%) Discounter 36,5% (+1,3%) Verbrauchermärkte 36,0% (+4,7%) *Getränkefachmärkte Zeitraum: Jan. – Dez. 2011 Quelle: SymphonyIRI Foto: dm LEBENSMITTELHANDEL B ranchennachrichten LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK Budnikowsky unter den Top-Marken Beim deutschen Markenranking „Best Brands Award 2012“ ist das Drogeriemarktunternehmen Budnikowsky unter die fünf besten deutschen Marken in der Kategorie „Beste Händlermarke Non Food“ gewählt worden. Damit setzte sich Budnikowsky als einzige regionale Marke an die Spitze der Metropolregion Hamburg. Das Ergebnis mache deutlich, wie sehr Budnikowsky inzwischen als eigenständige Marke wahrgenommen werde. „Das ist ein Qualitätssiegel, an dem wir weiter feilen werden“, kündigt Budni-Geschäftsführer Cord Wöhlke an. DM Bestwerte bei Handelsstudien Das Drogeriemarktunternehmen dm zählt zu den beliebtesten Marken der Deutschen. Die Ergebnisse zahlreicher Umfragen und Auszeichnungen bestätigen, dass das Unternehmen jeweils die besten Werte unter den Drogeriemärkten und auch für den gesamten Einzelhandel erhält. Ob die Studie „Markenvertrauen“, der „OC&C Proposition Index 2011“, der „BrandIndex Top-Performer 2011“, das „Mafo.deRanking“ der Drogeriemärkte oder der „Best Brands Award 2012“ – sie alle führen dm in der Spit- CASH UND CARRY zengruppe mit hohen Vertrauenswerten. „Wenn mehrere Studien unabhängig voneinander auf ähnliche Ergebnisse kommen, muss ja etwas dran sein“, sagt Erich Harsch, Vorsitzender der dm-Geschäftsführung. „Natürlich freuen wir uns, wenn unser Einsatz und unsere Unternehmenskultur von den Menschen honoriert werden.“ Douglas büßt Weihnachtsumsatz ein Douglas hat im Weihnachtsquartal weniger verdient als im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank von Oktober bis Dezember um knapp 13 Prozent auf 173,6 Millionen Euro. Zu Douglas gehören neben den gleichnamigen Parfümerien unter anderem die Buchkette Thalia, die Juweliertochter Christ und die Süßwarenläden Hussel. PRESSE-GROSSO Niederlage gegen Bauer NEU Verlage können in Zukunft direkt mit regionalen Grossisten verhandeln. Das hat das Kölner Landgericht nach einer Klage des Bauer-Verlags entschieden. Es sei ein Verstoß gegen das Kartellrecht und damit unzulässig, dass der beklagte Bundesverband Presse-Grosso mit den Verlagen einheitliche Verkaufskonditionen für Zeitungen und Zeitschriften aushandele. ZAHLUNGSSYSTEME PayPal startet am POS Die Ebay-Tochter PayPal will sich den Checkout des stationären Handels als neues Geschäftsfeld erschließen. 2013 will der Finanzdienstleister etablierten Kartensystemen ernsthaft Konkurrenz machen. Als besonders interessante Zielgruppe hat PayPal die stationären Kassen von Multi-Channel-Händlern ausgemacht, die im Online-Shop sowieso Paypal akzeptieren. BIHOPHAR Die Vitalrange wächst weiter Cranberries bringen frischen Wind ins Honigregal. Die Trendfrucht spricht neue, lifestyleorientierte Verwender an und verleiht dem Honig seine tiefrote Farbe. Ein echter Hingucker am POS. FÜRSTEN-REFORM – Kompetenz in Qualitätshonig 7 B ranchennachrichten IMPULS Holz erzielt deutliches Umsatzplus Zufrieden mit dem Geschäftsverlauf seiner Mitgliedsbetriebe im Jahr 2011 zeigt sich der Gesamtverband Deutscher Holzhandel. Nach den Betriebsvergleichen konnten in allen nennenswerten Sortimenten zum Teil deutliche Umsatzzuwächse erzielt werden. Das wichtigste Sortiment im Holzhandel sind Holzwerkstoffe mit einem Anteil von mehr als 25 Prozent am Branchenumsatz. Hier wurde ein Umsatzzuwachs von 12,7 Prozent erreicht. Gartenhartware ist weniger gefragt Der Gesamtmarkt für Gartenhartware ist im vergangenen Jahr von Januar bis Oktober um 1,9 Prozent geschrumpft. Diese Zahlen nennt der Hersteller Gardena unter Berufung auf das GfKPanel. In lediglich fünf Produktsegmenten sind die Umsätze gestiegen: Astsägen (13,8%), Kettensägen (4,5%), Handgartengeräte (3,0%), Handrasenmäher (2,8%) und Trimmer/Motorsensen (1,2%). Das größte Segment, die elektro- und benzinbetriebenen Rasenmäher, ist um ein Prozent geschrumpft. Anstrichmittel steigern Umsatz Gute zweite Jahreshälfte für den Einzelhandel mit Anstrichmitteln, Bauund Heimwerkerbedarf: Seit August 2011 lagen die Umsätze ständig über denen der Vergleichsmonate des Vorjahres. Sie erreichten im November real 3,2 und nominal 4,6 Prozent Plus. Fassadenbranche zieht positives Fazit Die wirtschaftliche Lage in der Fenster- und Fassadenbranche war 2011 durchweg gut. Zu diesem Ergebnis kommt die Konjunkturumfrage des Verbandes Fenster und Fassade (VFF) unter den Verbandsmitgliedern. Lediglich die Lage bei den Wintergärten sei nach wie vor verhalten. Pflanzen und Düngemittel haben Flaute Die Umsätze im Einzelhandel mit Pflanzen, Sämereien und Düngemitteln lagen in den Monaten September, Oktober und November 2011 unter denen der Vorjahresmonate. Während im September noch ein Rückgang von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu verzeichnen war, hat sich dieser Fehlbetrag allerdings im Oktober auf 1,8 und im November auf 1,4 Prozent reduziert. 8 DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY SERVICEQUALITÄT Hellweg auf Platz zwei Das Deutsche Institut für Servicequalität (DISQ) hat gemeinsam mit dem Nachrichtensender n-tv in seiner Studie „Deutscher Servicepreis 2012“ verschiedene deutsche Baumarktbetreiber ausgezeichnet. Dabei erreichte Hellweg in der Kategorie „Einzelhandel Non-Food“ hinter Görtz mit 78,3 Punkten den zweiten Platz. Laut Studie glänzen die Hellweg-Baumärkte vor allem durch freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter. In der Kategorie „Baumärkte“ war Hellweg bereits ein Jahr zuvor Testsieger geworden. Von den zehn nominierten Baumarktbetreibern erhielten acht das Urteil „gut“, zwei das Urteil „befriedigend“. Platz 4 der NonfoodRangliste, die 34 Namen umfasst, belegten die Baumärkte von Globus (77 Punkte). Alle Baumarktbetreiber landeten zumindest in der oberen Hälfte der Rangliste. GRÜNER MARKT Branche im Aufwärtstrend Die industriellen Anbieter im Grünen Markt in Deutschland sind mit dem Verlauf der Saison 2011 zufrieden. Ein durchweg positiver Aufwärtstrend zeichne sich ab. Dies ergab eine Umfrage des Industrieverbandes Garten bei rund 120 Mitgliedern. Demnach bewerten 69 Prozent der befragten Unternehmen die gegenwärtige wirtschaftliche Lage im Grünen Markt mit „gut“, nur 31 Prozent beurteilen die Situation als „weniger gut“. 46 Prozent bewerten ihre eigene aktuelle Geschäftslage im Vergleich zum Vorjahr sogar als „besser“. HAUSGERÄTE Kühlschrank & Co. stark nachgefragt Der deutsche Hausgerätemarkt ist 2011 zum vierten Mal in Folge gewachsen. Der Inlandsumsatz mit Großgeräten, Kleingeräten und Hauswärmetechnik stieg laut Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie um 3,5 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro zu Herstellerabgabepreisen ohne Mehrwertsteuer. Das entspreche etwa zwölf Milliarden Euro zu Endverbrau- cherpreisen. Zum guten Inlandsergebnis trugen große Hausgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler und Kühlschränke mit rund fünf Milliarden Euro zu Herstellerabgabepreisen bei (+4%). Fotos: Fotolia/I. Shiyan, Unternehmen LEBENSMITTELHANDEL B ranchennachrichten LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK MCS QR-Code im Einsatz Der Convenience-Großhändler MCS setzt künftig in der Kommunikation mit seinen Kunden auch auf den QR-Code. Derzeit fi ndet das schwarz-weiße Viereck Einzug in die gesamte Kommunikation. Mittels Smartphone können die Tankstellen- oder Kioskbetreiber Zusatzinformationen zu Produkten oder Konzepten multimedial abrufen. Insbesondere bei neuen Produkten kann der Shopbetreiber von der GTIN bis hin zum Werbespot die relevanten Informationen abfragen oder auch – ganz im Social-Media-Gedanken – unmittelbar eine Bewertung des Produktes vornehmen. Gleichzeitig werden die QR-Codes auf den MCS-Werbemitteln für den POS eingesetzt. So erhält der Tankstellenkunde beispielsweise die Möglichkeit, an Gewinnspielen teilzunehmen. CASH UND CARRY Lekkerland setzt auf Valora als Partner Lekkerland Deutschland und die Valora Holding wollen ihre strategische Zusammenarbeit weiter stärken. So soll Lekkerland alle zur Valora-Gruppe gehörenden Standorte beliefern. Zudem übernimmt das Handelsunternehmen Valora die Lekkerland Tochtergesellschaft Convenience Concept, in der das Großhandelsunternehmen bislang seine deutschen Retailaktivitäten gebündelt hat. Lekkerland will sich künftig verstärkt auf seine Kompetenzen in den Bereichen Großhandel und Category Management sowie Logistik und Dienstleistung konzentrieren und diese weiter ausbauen. Großhandel wächst stetig Die deutschen Großhandelsunternehmen haben im vierten Quartal 2011 laut Statistischem Bundesamt nominal 1,6 Prozent mehr umgesetzt als im vierten Quartal 2010. Im Gesamtjahr 2011 wurde im Großhandel in Deutschland 2,5 Prozent mehr umgesetzt als im Jahr 2010. NEU: FLÜGEL FÜR EINE KATEGORIE, DIE ZWEISTELLIG WÄCHST. Wenn das mal nicht ganz nach Ihrem Geschmack ist: Der Kategorie Energy Drinks wird in den kommenden fünf Jahren nahezu eine Verdoppelung des Absatzes prognostiziert.* Eine weitere beflügelnde Neuig keit: Der Marktführer Red Bull führt aktuell drei neue Ge schmacksrichtungen ein. The Red Edition – Cranberry. The Silver Edition – Limette. The Blue Edition – Heidelbeere. Alle drei mit der belebenden Wirkung von Red Bull – die auch Sie spüren: Der Absatz von Red Bull Energy Drink stieg 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 15,4 %**. Die neuen Red Bull Editions versprechen zusätzliches Wachstum durch Neu kunden sowie aufgrund von Mehr- kon sum durch bestehende Käufer. Darüber hinaus kurbeln ein starkes Marketingprogramm und volle Abverkaufsunterstützung die Produkteinführung an. Ideal ist die Integration in die Kühlung im Block mit Red Bull Energy Drink und Red Bull Sugarfree. So hat der Kon sument die Wahl und kann sich immer sicher sein: Red Bull verleiht Flüüügel. * Quelle: Mintel Global Market Navigator · ** Quelle: AC Nielsen, LEH+DM+C&C+GAM+TS+BAB, Absatzentwicklung in Liter 2011 vs. 2010 M arkantes LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY SPORT-SOMMER 2012 Jubelstimmung am POS Im Sommer stehen Fußball-EM und Olympia vor der Tür. Wie sich der Handel auf die Großereignisse vorbereitet – und warum die Spiele diesmal besonders viel Potenzial bieten. I m Sommer wird es sportlich am POS: Die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine (8. Juni bis 1. Juli) sowie die Olympischen Sommerspiele in London (27. Juli bis 12. August) werden im Handel den Abverkauf anheizen. Dr. Wolfgang Adlwarth, Marketing-Experte der Gesellschaft für Konsumforschung GfK, rechnet mit deutlichen Impulsen durch die Sport-Ereignisse. „Während EM und Olympia werden InHome- und Out-of-Home-Konsum zulegen“, so Adlwarth. Verbrau- 12 cher genießen die Sport-Ereignisse am liebsten mit Familie und Freunden. Dann wird mitgefiebert – und für das leibliche Wohl muss gesorgt sein, beispielsweise beim Grillen. Handel als Fan-Beauftragter Wenn man schon nicht live vor Ort sein kann, holen Verbraucher sich eben die Stimmung, Freude und typischen kulinarischen Produkte auf den eigenen Balkon oder in den eigenen Garten. Erfolgsfaktoren, von denen der Handel allerdings abhängig ist, sind das Wet- ter und die sportlichen Leistungen der Athleten. „Mit diesen beiden Einflussfaktoren kann die Euphorie steigen und fallen und somit gegebenenfalls auch der Umsatz“, heißt es bei tegut. Was die Sortimentgestaltung angeht, haben die Hessen zudem die Erfahrung gemacht, dass nicht jeder Verbraucher die passend gebrandeten EM-Artikel auch kauft. „Aus diesen Gründen werden die Kunden bei uns die gängigen Fan-Artikel erhalten, aber immer unter dem Gesichtspunkt, dass wir ein Lebensmittel- INFO Lekkerland Damit bereits am POS Feierstimmung aufkommt, bietet Lekkerland auch aus dem Bereich seiner Eigenmarken attraktive Produkte. Darüber hinaus berät das Unternehmen seine Kunden zu Platzierungsund Promotion-Möglichkeiten. So können die Shop-Betreiber beispielsweise „Flagge zeigen“, indem sie den Energy Drink Take Off in Kombination „schwarz-rot-gold“ anbieten mit den Sorten „Cola-Mix“, „Fruit Mix“ und, neu im LekkerlandSortiment, Take Off „Tropic Mix“ in leuchtendem Goldgelb. fachmarkt sind, der den Kunden gute Lebensmittel bieten möchte“, teilt das Fuldaer Unternehmen mit. Sortimente, die bei Verbrauchern während Sport-Ereignissen besonders im Fokus stehen, hat die GfK in einem „Fußball-Warenkorb“ zusammengefasst (siehe Mafo-Kasten auf dieser Seite). „Hierzu gehören Knabbereien und Süßigkeiten, Bier und Softgetränke sowie alle Produkte rund ums Grillen. Auch Fanartikel wie Fahnen, Mützen oder Bälle werden sicher stark nachgefragt“, sagt Bärbel Hammer, Sprecherin von BartelsLangness. Das Unternehmen plant ZAHLEN UND TRENDS Fußball-Warenkorb Sportereignisse sorgen für Nachfrage nach Produkten, die die GfK dem „FußballWarenkorb“ zugeordnet hat. Dies belegt das Beispiel 2006 (WM in Deutschland). Auch 2012 erwartet die GfK Steigerungen, allerdings auf niedrigerem Niveau. Fußball-Warenkorb Alkoholhaltige Getränke inkl. Bier: Bier/-mischgetränke, klare Spirituosen, Liköre, Rum, Spirituosen, Wein, weinhaltige Getränke Alkoholfreie Getränke: Bittergetränke, Cola, Mineralwasser, Limonaden Partyzubehör: Folien etc., Grillreiniger, Küchenrollen, Papierservietten Party-Food: Antipasti, Feinkostsalate, Fruchtgummi, Grillfleisch, verzehrfertige Salate, Gurkenkonserven, Kartoffelknabbergebäck, Laugen-/Cocktailgebäck, Mais-Knabbergebäck, Nüsse, pikante Snacks, Pizza/Baguette gekühlt, Salatsaucen flüssig/trocken, Speiseeis, Multipack, Würzsaucen, Grillwurst, Zaziki. *Fast Moving Consumer Goods im Sport-Sommer 2012 ein besonderes Event: „Wir richten wieder unsere famila-Fußball-Mini-EM für E-Jugend-Mannschaften aus. An zehn famila-Standorten spielen Anfang Juni je 16 Mannschaften den Original-EM-Spielplan nach“, so Hammer. Bela arbeitet dabei eng mit örtlichen Sportvereinen zusammen, denen die kompletten Erlöse aus den Veranstaltungen zugute kommen. „Seit 2006 veranstalten wir diese Turniere zur Nachfrage im WM-Jahr Januar bis Mai 2006 +3,6% WM-Warenkorb +3,7% restliche FMCG* WM 2006 (Juni bis Juli) +14,25% +1,15% WM-Warenkorb restliche FMCG* Quelle: GfK Panel Service Deutschland Einstimmung auf die echten Fußball-Großereignisse WM und EM. Das ist für alle Beteiligten eine tolle Sache“, sagt Bärbel Hammer. Olympia als Edel-Joker Marktforscher Dr. Wolfgang Adlwarth erklärt, weshalb diesmal auch Olympia für den Handel besonders interessant ist: „Anders als Peking 2008 wird London gerade in den Medien ganz stark stattfi nden. Zudem emotionalisiert al- STATEMENTS MARKANT-Mitglieder Olympia in London und Fußball-EM kurbeln den Umsatz im Handel an. Britische Verkaufsaktionen, Goldmedaillen-Bonus und Public Viewing: Wie sich ausgewählte MARKANT-Mitglieder auf die Sport-Ereignisse vorbereiten. Wir stellen Dekorationsmittel für den POS zur Verfügung. Darüber hinaus werden Warenaktionen umgesetzt und beworben, die geeignet sind, die Begegnung mit Freunden mit leckeren Lebensmitteln oder den passenden Erfrischungen zu gestalten. Passend zu Olympia in London planen wir eine Nonfood-Aktion mit britischen Produkten und Artikeln. Wir bereiten uns nicht speziell auf die Europameisterschaft und die Olympischen Spiele vor. Während Olympia beteiligen wir uns jedoch an der Aktion „Goldfach punkten“ unseres Partners Payback. Dabei können die dm-Kunden direkt am Erfolg des deutschen Olympia-Teams teilhaben: Je mehr Goldmedaillen das deutsche Team gewinnt, desto mehr PaybackPunkte gibt es beim Einkauf bei dm. Es wird viele Sonderwerbeanstöße geben. Zudem planen einige unserer Häuser wieder Public Viewings mit Großbildleinwänden, andere richten auf der Fläche gesonderte TV-Ecken ein, in denen in netter Atmosphäre die Spiele live verfolgt werden können. Abgerundet wird das Ganze durch Plakate und Außenwerbemaßnahmen, die unsere Kunden auf die EM einstimmen. 13 M arkantes IMPULS lein die räumliche Nähe viel stärker als vor vier Jahren.“ Händler könnten dieses Potenzial mit gezielten England-Aktionen nutzen. „Auch wenn der Handel eher auf Fußball-Ereignisse fi xiert ist: Mit einer Olympia-Aktion kann man sich vom Wettbewerb abheben“, so Dr. Wolfgang Adlwarth. EM als Spielmacher Dennoch bleibt die EM in Polen und der Ukraine das Zugpferd in diesem Jahr. „Es wird nicht ganz so stark wie bei der HeimWM 2006, denn damals spielten auch die zahlreichen ausländischen Gäste und die Innovation Public Viewing eine bedeutende Rolle“, so Adlwarth. Der Handel darf jedoch mit einer größeren Begeisterung als während der WM 2010 in Südafrika rechnen: „Immerhin ist Polen unser Nachbarland, das spielt eine Rolle. Genauso wie das Wetter. Und wenn die deutsche Mannschaft weit kommt, dann ist das Potenzial für den Handel groß“, sagt Adlwarth. Vor allem im GetränkeSortiment (siehe auch Seite 36 f.). Nationalelf als Tor-Garant „Wenn die deutschen Fußballer weit kommen, darf es diesmal vielleicht sogar Sekt sein am Schluss“, hofft Adlwarth. Klaus Smentek, Chefredakteur des kicker-Sportmagazins, rechnet neben Top-Favorit und Weltmeister Spanien fest mit einem starken Auftritt der deutschen Mannschaft (siehe Interview rechts). Der Convenience-Spezialist Lekkerland empfiehlt Shop-Betreibern jedenfalls, Produkte aus dem Fußball-Warenkorb während der Sportevents zu bevorraten, um Out-of-Stock-Situationen zu vermeiden. Also kann der Sport-Sommer 2012 beginnen. 14 DROGERIEMARKT INTERVIEW BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY kicker-Sportmagazin „Spitzenfußball ist ein echtes Event“ Klaus Smentek, Chefredakteur des kicker-Sportmagazins, zu den Großchancen, die Fußball-EM und Olympia dem Handel bieten. Herr Smentek, das Jahr 2012 setzt zwei große sportliche Höhepunkte. Alles redet über die Fußball-EM – aber was ist mit Olympia 2012 in London? Werden auch die Sommerspiele zum gesellschaftlichen Ereignis? Die Fußball-EM ist ein Highlight, da sie sportlich den Vergleich mit einer WM nicht scheuen muss. Aber sicher werden auch die Olympischen Spiele auf sehr großes Interesse stoßen. Die Vielfalt der Sportarten spricht eben auch eine Vielzahl sportbegeisterter Menschen an. Erwarten Sie, dass die Fußball-EM in Polen und der Ukraine in Deutschland den Konsum ankurbelt? Wenn ja, in welchen Warengruppen sehen Sie besondere Potenziale? Jede EM oder WM hat in den vergangenen Jahrzehnten den Konsum in vielen Bereichen gesteigert. Es werden zum Beispiel vermehrt TV-Geräte gekauft, viele Unternehmen – Autobranche, Sportartikelhersteller, Food-Bereich und Medien – erhoffen sich mit speziellen Angeboten Umsatzsteigerungen. Wie bereitet sich der kicker auf die Sportereignisse vor? Redaktionell sind wir sowohl für die EURO als auch für Olympia bestens aufgestellt. Im Moment geht es darum, eine optimale Infrastruktur für unsere Berichterstattung aus Polen und der Ukraine zu organisieren. Wir werden bei der Europameisterschaft mit zehn Reportern vor Ort sein. Der Handel hofft zur EM auf zusätzliche Umsätze. Welche Anreize bieten Sie Einzelhändlern in der Vermarktung des kicker-Sportmagazins? Wir werden wieder ein kompetentes, hochauflagiges und hochpreisiges Sonderheft zur EM auf den Markt bringen. Ferner unterstützen wir den Einzelhandel in Form von Dauerwerbemitteln wie Displays in allen Varianten, Plakaten, Regalstoppern und Gewinnspielen. Dadurch wird der Händler einen spürbaren Mehrverkauf erzielen. Frauen sind für Fußball-Events zunehmend begeisterungsfähig. Woher kommt das aus Ihrer Sicht? Und wie trägt der kicker dem Rechnung? Spitzenfußball ist seit der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland zu einem echten Event geworden. Es macht einfach Spaß, ins Stadion zu gehen oder mit netten Leuten die Spiele vorm Fernseher zu verfolgen. Gemeinschaftserlebnisse sind wieder in. Man muss nicht unbedingt über jede taktische Feinheit Bescheid wissen, um mitreden zu können. Mit herausragenden und sympathischen Spielern wie Neuer, Lahm, Schweinsteiger, Götze, Gomez, Klose und Co. und einem Trainer wie Joachim Löw können sich viele identifizieren. Unsere Berichterstattung müssen wir deshalb nicht großartig ändern: Fesselnde Reportagen, spannende Interviews und fundierte Analysen interessieren Frauen genauso wie Männer. Einen „kickerBoy“ lassen wir trotz des erfreulich gestiegenen Frauenanteils beim Fußball noch nicht wählen… In der medialen Vielfalt spielt Online eine immer bedeutendere Rolle. Wie wird sich die Marke kicker in den kommenden Jahren entwickeln? Sie wird sich zeitgemäß entwickeln – ohne jedem Zeitgeist unreflektiert zu folgen. Gerade bei der heutigen Reizüberflutung müssen wir im Print mit exklusiven Reportagen, Interviews, Hintergrundstorys, interessanten Serien und guter Optik punkten sowie im digitalen Bereich schnell und wendig bleiben. Und das alles mit Glaubwürdigkeit und Fairness. Ich bin sicher, dass uns dies auch weiterhin gelingt. Abschließend noch eine Experten-Meinung: Wie stark schätzen Sie die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ein – und wer wird Europameister in Polen und der Ukraine? Die deutsche Mannschaft besitzt viel, was ein künftiger Europameister braucht. Nur im zentralen Abwehrbereich und auf der rechten Seite könnte es Probleme geben. Die große Frage ist: Bekommt das Team sein Potenzial auch auf den Rasen? Weltmeister und Titelverteidiger Spanien ist Top-Favorit. Ein Finale Spanien-Deutschland wäre klasse. Wunschergebnis: 2:3. Fotos: www.johannmayr.de (Illustration), Unternehmen, Privat LEBENSMITTELHANDEL Strate gie & M anagement LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY GLOBUS DRIVE Format mit Potenzial Im Internet bestellen, zur Abholstation fahren und den fertig kommissionierten Warenkorb einladen: Globus erprobt das neue „Drive-Konzept“ nahe der französischen Grenze. Bildschirm angezeigt. Die kommissionierte Ware wird ihm dann bequem an den Kofferraum gebracht. Falls nicht schon zuhause geschehen, kann der Kunde am Terminal wiederum mit Kreditkarte, aber auch mit EC-Karte bezahlen. Nur wenn er seine Rechnung in bar begleichen will, muss der Kunde sein Auto zwingend verlassen und einen der beiden Bezahlautomaten nutzen, die in einem Vorraum zur Verfügung stehen. Papierlos organisiert Vielversprechendes Format: Die neue Abholstation „Globus Drive“ in Ensdorf bei Saarlouis. S aarland ist Globus-Land. Die knapp über eine Million Einwohner können unter sechs großfl ächigen Globus SB-Warenhäusern wählen. Ausnahmsweise allerdings kaufen Saarländer auch im nahen Frankreich ein. Von dort kennen sie die Abhol-Stationen etwa der französischen Anbieter Leclerc oder Auchan. „Auch weil den lokalen Kunden das Konzept aus Frankreich bekannt ist, haben wir einen grenznahen Standort für unsere erste Drive-Station ausgesucht“, erklärt Anja Weirich, Projektleiterin bei Globus in St. Wendel. In Ensdorf bei Saarlouis testet Globus das neue, spannende und zukunftsträchtige Format seit 16 dem 1. Dezember 2011. Der Standort liegt nahe der A 620 und ist damit verkehrstechnisch bestens angebunden. Das Einkaufen läuft wie folgt ab: Der Kunde stellt auf der Globus-Homepage (www.globusdrive.de) seinen Warenkorb zusammen, legt seine Abholzeit fest und erhält anschließend eine vierstellige Abhol-Nummer. Stand-Alone-Konzept Bezahlen kann er direkt im Internet mit Mastercard oder VisaCard, aber auch später bei der Abholung. Er fährt dazu vor eines der acht Terminals an der Station und gibt die Abholnummer ein. Seine Ankunft wird intern auf einem Im Gegensatz zu den ersten Pilotprojekten anderer Lebensmittelhändler verfolgt Globus eine StandAlone-Strategie – die Abholstation ist also nicht an einen bestehenden Markt angebunden. Beliefert wird sie aus dem Zentrallager in Bingen und speziell mit Metzgerei- und Bäckerei-Sortimenten aus dem nächsten, acht Kilometer entfernten Globus-SB-Warenhaus in Saarlouis. Insgesamt werden rund 6.000 Artikel geführt, mit einem Frische-Anteil von rund 30 Prozent und mit einem Nonfood-Anteil von unter zehn Prozent. Organisiert ist der Abholservice weitgehend papierlos. Die InternetBestellung des Kunden (eine telefonische Bestellung ist nicht möglich) fl ießt direkt in das ERP-System des Händlers ein und wird von dort aus auf die mobilen Geräte der Stationsmitarbeiter übertragen. Sie kommissionieren, wobei die Fri- sche-Produkte in Kühltruhen, die direkt vor dem Ausgang stehen, so lange zwischengelagert werden, bis die Ankunft des Kunden angezeigt wird. Dann werden sie zusammen mit dem restlichen Einkauf zur Abholung bereitgestellt. Kunden aller Altersklassen Das 6.000er-Sortiment umfasst, ergänzt durch Eigenmarken und lokale Marken, die umschlagsstärksten Artikel der jeweiligen Kategorien, „bei absolut gleichen Preisen wie im stationären Geschäft“, so Anja Weirich (siehe Interview). Die Kunden von Globus Drive kommen aus allen Altersklassen, wobei deutlich erkennbar ist, „dass auch ältere Kunden zunehmend online sind und den bequemen Abhol-Service begrüßen.“ Anfang Dezember 2011 berichteten lokale Medien ausführlich über das neue Format – verbunden mit dem Weihnachtsgeschäft führte dies vom Start weg zu hoher Kundenfrequenz. Bis zu 300 Kunden verzeichnet die Abholstation pro Tag. Projektleiterin Anja Weirich ist sicher: „In Globus Drive steckt viel Potenzial.“ INTERVIEW An den Terminals kann mit EC-Karte und PIN sowie mit Kreditkarten bezahlt werden. Auf Wunsch bringen Globus-Mitarbeiter die Einkaufstüten ans Fahrzeug. Globus Anja Weirich, Projektleiterin Globus Drive bei Globus St. Wendel Fotos: F. A. Rümmele An acht Stationen können sich die Kunden zur Abholung ihres Warenkorbes anmelden. Wie verkauft sich Frische? Das war die spannende Frage. Wir achten auf beste Qualitäten, und die Kunden haben generell großes Vertrauen in die Frische-Sortimente von Globus. Von daher kann ich nach drei Monaten Life-Betrieb sagen: Frische verkauft sich auch über dieses Format sehr gut. Nach welchen Kriterien ist das Sortiment zusammengestellt? Natürlich finden sich unter den 6.000 Produkten die gängigsten Markenartikel aus den jeweiligen Kategorien. Darüber hinaus setzen wir Schwerpunkte bei Eigenmarken und bei lokalen Marken. Zum Beispiel dürfen Produkte wie Amora-Senf oder Melfor-Essig für die Kunden aus dem Saarland nicht fehlen. Wir sammeln Erfahrungen und arbeiten ständig an der Sortimentsstruktur. Unter Mithilfe der Industrie? Nein. Die Hersteller haben naturgemäß großes Interesse daran, auf dieses neue Format Einfluss zu nehmen. Aber wir verfolgen unser eigenes Sortimentskonzept. Welche Preispolitik wird gefahren? Die Verkaufspreise sind absolut deckungsgleich mit den Preisen im stationären Geschäft. Es gibt bei Globus Drive weder versteckte noch direkte Gebühren oder Preisaufschläge, weder für den EinladeService noch bei der Bezahlung. Wird das Format multipliziert? Unser Pilot-Markt sowie ein für den Sommer geplanter zweiter Standort in Rheinland-Pfalz werden zeigen, wie stark der Verbraucher mittlerweile an Online-Bestellung und der bequemen Abholung von Lebensmitteln interessiert ist. Auf dieser Basis wird dann über die Multiplikation von Globus Drive entschieden. 17 S or timente Strate gie & M anagement LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY MARKANT MEDIABASE Daten-Management in neuer Dimension Die neue MARKANT mediaBASE ist gestartet. Der zentral geführte, internetbasierte Service bietet den Mitgliedern umfassende neue Möglichkeiten für das Media-Asset-Management. M arketing, Kom munikation und Vertrieb arbeiten heute mit Bildern, Logos, PDF, Präsentationen oder Multimedia-Elementen. Die Anzahl dieser sogenannten Media Assets wächst ständig, ebenso der Bedarf an einer effizienten Verwaltung. Deshalb hat MARKANT die technologisch Nutzer der neuen MARKANT mediaBASE profitieren von zahlreichen neuen Möglichkeiten beim Daten-Management. 18 veraltete Mediendatenbank durch die neue MARKANT mediaBASE abgelöst. Generelle Zielsetzung dieser zentral durch die MARKANT gemanagten Dienstleistung ist es, jederzeit aktuelle Multimediadaten wie beispielweise Bilddaten oder Videofi les für alle gängigen Ausgabemedien (z.B. Prospektwerbung) oder Zielsysteme (z.B. OnlineShops) im jeweils richtigen Format zur Verfügung zu stellen. X Faktoren für den Wechsel Grundsätzlich waren drei Faktoren für einen Technologiewechsel maßgebend: 1. Die Internationalisierung und damit zusammenhängend die Mehrsprachigkeit sowie die länderspezifi sche Ausrichtung der Inhalte. 2. Ein flexibles Lizenzmodell, das die Voraussetzung schafft, mehrere tausend Anwender in aktuell drei Ländern (DACH) problemlos und flexibel aufzuschalten. 3. Eine möglichst bequeme und automatisierte Nutzung dieser Dienstleistung mittels Webservice-Schnittstelle, die es den Mitgliedern nun ermöglicht, nicht nur einen lesenden, sondern auch einen schreibenden Webservice nutzen zu können. X Top-Qualitätsmanagement Dabei orientiert sich MARKANT inhaltlich ausschließlich am Bedarf der Mitglieder und bildet somit auch die heterogene Struktur der MARKANT – vom ConvenienceShop über Cash+Carry, Drogerieund Supermärkte bis hin zu SB- Strate gie & M anagement IMPULS Großflächen – bedarfsgerecht mit jeweils passenden Datensätzen ab. Ein zentraler Bestandteil und damit ein entscheidender Vorteil der MARKANT mediaBASE ist ihr aufwändiges Aktualitäts- und Qualitätsmanagement. Hier gibt MARKANT gegenüber der Markenindustrie einen in Bezug auf die Datenqualität (z.B. Bilddaten) festgelegten Qualitätsstandard vor, der sich sehr stark an den Anforderungen des Marktes orientiert. Da der Erfolg dieser Dienstleistung in der Hauptsache von der Aktualität des Datenmaterials abhängig ist, legt MARKANT hier ein sehr großes Augenmerk auf entsprechende Prüfmechanismen und hat ein Paket an Maßnahmen geschnürt, um diese zu garantieren. X Schreibender Webservice Um die MARKANT mediaBASE nutzen zu können, wird auf Seiten der Mitgliedsunternehmen keine besondere Hard- und Software vorausgesetzt. Die Anwender benötigen nach wie vor nur ei- 20 DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK nen Internetzugang und aktuellen Web-Browser. MARKANT gestaltet die Datenbereitstellung und die Arbeit mit dem System ebenfalls so convenient wie möglich. Die intuitive und aufgeräumte Bedienungsoberfläche mit „Drag & Drop“ minimiert für Benutzer die Einarbeitungszeit und ermöglicht problemlos den direkten Zugriff auf Assets – jederzeit und von überall. Mit den entsprechenden Meta-Informationen versehen, wird jedes in der mediaBASE gespeicherte Asset mit optimierten Suchfunktionen schnell gefunden. Über eine einfach bedienba re MailingINFO CASH UND CARRY Funktion können externe Dienstleistungsunternehmen wie zum Beispiel Werbeagenturen oder Druckereien per E-Mail einen Download-Link erhalten und die erforderlichen Daten termingerecht und im richtigen Datenformat herunterladen, ohne selbst recherchieren zu müssen. Die Nutzung einer Webservice-Schnittstelle ermöglicht zum einen eine automatisierte Datenbereitstellung in Echtzeit direkt aus dem System eines Mitglieds. Darüber hinaus bietet die MARKANT ihren Mitgliedern als zusätzliche Serviceleistung an, einen eigenen geschützten Bereich zu nutzen. Das Mitglied ist für die Inhalte selbst verantwortlich und übernimmt die Verwaltung selbst. Die Datenpflege kann in diesem Mandantenbereich ebenfalls über eine Webservice-Schnittstelle aus dem eigenen System erfolgen (schreibender Webservice). X Kundenspezifische Leistung Die MARKANT mediaBASE stellt zurzeit europaweit Daten von rund 1.500 Lieferanten bereit. Pro Jahr verändert sich 50 Prozent des Inhalts. MARKANT übernimmt auch in Bezug auf diese zentrale Dienstleistung die aktive Beschaffung der Daten, das Qualitätsmanagement und die kundenspezifische Datenbereitstellung. Mehr Nutzwert dank neuer Technologien Die neue MARKANT mediaBASE überzeugt Mitglieder und Industrie gleichermaßen mit neuen Technologien, mehr Möglichkeiten und insgesamt hohem Nutzwert. Die wesentlichen Neuerungen und Vorteile auf einen Blick: ■ Internationalisierung = Multicountry und Multilanguage ■ WebService (lesend und schreibend/ Schnittstellen) ■ Intuitives User-Interface ■ Drag and Drop ■ Suche (Volltext-Suche, GTIN-Suche) ■ Einfache Warenkorbfunktion (Download, Versenden, Bestellen) ■ Import und Bearbeitung (Einzel- oder Massenbearbeitung) ■ Versionierung ■ Reports (umfangreiches Statistik-Tool) ■ Flexibles und kostenorientiertes Lizenzmodell Fotos: MARKANT LEBENSMITTELHANDEL Strate gie & M anagement LEBENSMITTELHANDEL IMPULS BAU / GARTEN / TECHNIK DROGERIEMARKT CASH UND CARRY MOBILE MARKETING Drehscheibe Handy QR-Code, Mobile Couponing und Mobile Payment: Smartphone-Anwendungen werden das konventionelle Marketing ergänzen, in Teilbereichen sogar überrunden. teilt. Für 80 Prozent der deutschen Händler sind mobile Anwendungen gegenwärtig und künftig von strategischer Bedeutung – so eine gerade veröffentlichte Studie des EHI Retail Institute im Auftrag von GS1 Germany (siehe Grafi k unten). Coupons werden mobil Strategisch bedeutsam Auch mit dem mobilen Bezahlen beschäftigt sich das Unternehmen intensiv. In den Filialen in Pforzheim kann kontaktlos per Geldkarte bezahlt werden, ein weiteres Pilotprojekt folgt in Kürze. 22 „Ich gehe davon aus, dass auch das Bezahlen per Handy bald eine Rolle spielen wird“, erklärt Petra Schäfer. Ihre Einschätzungen werden von den meisten ihrer Kollegen geZAHLEN UND TRENDS Mobile Couponing Mobile Couponing verspricht Erfolg: Mehr als drei Viertel der Händler glauben, dass dadurch bestimmte Produkte gezielt abverkauft werden können. ■ Trifft zu 100% 11% ■ Trifft teilweise zu 6% 22% 75% 22% 47% 53% ■ Trifft nicht zu 8% 50% 53% 50% 36% 47% 39% 44% 78% 25% 17% 31% 48% 47% 25% 44% Positives Markenimage Stärkung der FilialStandorte 0% Mehr Verkauf Verkauf Mehr orts- Zunahme gezielter gebundener KundenProdukte Verkauf bindung Erreichen neuer Zielgruppen Quelle: Studie „Mobile in Retail“, GS1 Germany Fotos: GS1 Germany B ei dm sind die Weichen gestellt für das mobile Marketing. Viele Mailings, Plakate und Handzettel des Karlsruher Drogeriemarktfi lialisten tragen bereits einen QR-Code, über den sich die Verbraucher ausführliche Infos aufs Handy holen können. Und über das Bonusprogramm Payback können dm-Kunden schon heute mobile Coupons einlösen. „Die App wird sehr gut angenommen“, berichtet dm-Geschäftsführerin Petra Schäfer. Schon relativ kurzfristig relevant werden dabei die sogenannten Scan Features: Über 90 Prozent der Händler gehen davon aus, dass ihre Kunden über das Einscannen von QR-Codes bald verstärkt auf Produktinformationen, aber auch auf Produktpreise und auf produktbezogene Promotions zugreifen werden. Für knapp zwei Drittel der Händler wird zudem das Aufspielen von Coupons auf die Handys der Verbraucher künftig eine wichtige oder sehr wichtige Rolle spielen. Die deutschen Einzelhändler schätzen mobiles Couponing als innovatives und schnell umsetzbares Marketing-Instrument, das eine gezielte Kundenabsprache, eine flexiblere Reaktion und eine einfachere und exaktere Erfolgsmessung erlaubt. Rund die Hälfte der Einzelhändler glaubt, dass mobile Coupons innerhalb der nächsten drei bis sechs Jahre die klassischen, papierbasierten Bonusstreifen verdrängen können. Nicht so beim Mobile Payment: Die weitaus meisten der befragten Händler erwarten, dass mobiles Bezahlen zwar kommt, sein Anteil am gesamten Zahlungsaufkommen aber auch langfristig eher gering sein wird. INTERVIEW GS1 Germany „Im Handel angekommen“ Jörg Pretzel, Geschäftsführer von GS1 Germany, will die Smartphone-Nutzung durch die Einführung von Standards erleichtern. Wie intensiv beschäftigt sich der Handel mit mobilen Anwendungen? Die im Rahmen unserer Studie befragten Händler haben die Bedeutung der Entwicklung rund um die KommunikationsAllzweckwaffe Handy eindeutig erkannt. Und die Kunden sehen die Vorteile ebenso – etwa beim Mobile Couponing. Man kann daher sagen: Das Thema Mobile ist im Handel angekommen. An der Ladentheke ist davon aber noch recht wenig zu sehen. Das ist zweifellos richtig. In der Praxis gibt es noch technische und organisatorische Hindernisse. Wir sind als GS1 Germany derzeit dabei, gemeinsam mit den Marktteilnehmern nach Wegen zu suchen, wie wir diese Hindernisse überwinden und zu abgestimmten Prozessen in der mobilen Interaktion gelangen. Wo liegen die Probleme? Es gibt noch keine gemeinsamen Standards. Beim Mobile Payment zum Beispiel wird das Smartphone gewissermaßen als Geldbörse genutzt. Mit ihr kann zukünftig an der Ladenkasse berührungslos bezahlt werden – aber nur, wenn der Datenaustausch funktioniert. Dazu müssen diese beiden Maschinen die gleiche Sprache sprechen: also abgestimmte Datenformate, Schnittstellen oder Frequenzen nutzen. Das machen sie aber nicht von alleine, sondern nur, wenn man sich zuvor auf einheitliche Standards geeinigt hat. Mestemacher GmbH · 33254 Gütersloh · www.mestemacher.de „Mestemacher ist 140 Jahre jung und innovativ“ Prof. Dr. Ulrike Detmers Mitglied der Geschäftsführung und Gesellschafterin in der Mestemacher-Gruppe. Leitung Zentrales Markenmanagement und Social Marketing. Strate gie & M anagement LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY DIE ZUKUNFT DES HANDELS Erfolgsfaktor Multi-Channel Stationären Handel wird es immer geben. Doch es warten große Herausforderungen. Der Online-Handel ist nur eine davon. Franz-Friedrich Müller zur Zukunft des Handels. X Stationärer Handel Stationären Handel wird es immer geben, lautet die Prognose FranzFriedrich Müllers. Selbst bei den jüngeren, internetaffi nen Konsumenten schlage das Herz für den stationären Handel. Dennoch: „Die Zukunft heißt Multi-Channel“, so die Überzeugung des MARKANTGeschäftsführers. Die zunehmende Verknüpfung von stationärem Handel und ECommerce sei eine Herausforderung für jeden Marktteilnehmer, biete jedoch auch Chancen. Dia- Franz-Friedrich Müller, Geschäftsführer, referierte auf dem Zukunftskongress der Ernährungswirtschaft 24 logorientierte E-Commerce-Plattformen böten einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz. Große Chancen sieht Müller dabei auf Seiten des stationären Handels: Dort könne man alle Verkaufsformen langfristig und erfolgreich praktizieren, denn der Kaufmann vor Ort kenne die Bedürfnisse seiner Kunden genau – auch im Netz. X Informationspolitik Eine weitere Forderung Müllers: mehr Offenheit gegenüber dem Verbraucher. „Wir müssen weg von der Informationspolitik, nur das zu veröffentlichen, was nicht zu verhindern ist“, so Müller. Wissen und Information hätten in den vergangenen Jahren immens an Bedeutung gewonnen. Die Konsumenten forderten mehr Aufklärung über Inhaltsstoffe und deren Herkunft. Nur Industrie und Handel gemeinsam seien dazu in der Lage, bei allen Produkten Klarheit und Transparenz zu schaffen. X Kooperation Dabei müsse allen klar sein: Zukunft funktioniere nur durch Kooperation. „Deren Qualität ist Schlüsselfaktor für zukünftige Erfolge und Misserfolge“, so Müller. Die Hausaufgaben dabei seien noch nicht gemacht – lautete sein Urteil. Eine der wichtigsten Stellschrauben: Verbraucherloyalität. Diese könne man nur durch eine enge Kooperation und klare, aufeinander abgestimmte Informationspolitik innerhalb der gesamten Branche sichern. Eine wichtige Rolle als zentrale Schnittstelle zwischen Handel und Industrie spiele dabei die MARKANT. Sie biete einen reibungslosen, transparenten und effizienten Datenfluss über die gesamten Stufen der Wertschöpfungskette hinweg. X Fazit Resumée des Branchenkenners: Das Erfolgsrezept für unternehmerisches Gelingen sei die branchenübergreifende Kooperation. Handel und Industrie müssten künftig gemeinsam daran arbeiten, das Vertrauen der Verbraucher zu stärken. Die Branche dürfe nicht länger zusehen, wie das Vertrauen zerstört werde – wie jüngst im Fall gefälschter Bio-Produkte geschehen. Zu den Grundprinzipen dabei sollten neben Glaubwürdigkeit, Vertrauen und Authentizität auch Zuverlässigkeit sowie die gegenseitige Akzeptanz der Systeme gehören. All dies müsse beim Verbraucher auch ankommen. Fotos: Fotolia/M. Graf, Privat E inen Blick in die Zukunft von Handel und Lebensmittelindustrie gewährte Franz-Friedrich Müller auf der Zukunftskonferenz der Ernährungswirtschaft in München. Die Kernthemen seines Vortrags: die Herausforderungen des stationären Handels, die Kooperation zwischen Handel und Industrie sowie das gestiegene Informationsbedürfnis der Kunden und Konsumenten. Strate gie & M anagement LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY als Frischetransporter ganz ohne Emissionen fährt. Renault will bis Ende 2012 insgesamt 300 Kangoo Z.E. (Zero Emission) in der Modellregion Hamburg ausliefern. Die Reichweite beträgt mit voller Batterie 170 Kilometer, bei sparsamer Fahrweise auch 200 Kilometer, so der Hersteller. Insgesamt 200 Ladepunkte, davon 100 im öffentlichen Straßenraum, gewährleisten im Stadtgebiet die Stromversorgung. Sparsame Hybriden Null Emission im Praxistest Typisch für den innerstädtischen Lieferverkehr sind viele kurze Fahrtrouten mit abendlicher Rückkehr zum Betriebshof. Hier spielen die Hybrid- und Elektro-Transporter ihre Stärke aus. R und 80 Prozent der leichten Nutzfahrzeuge fahren nicht mehr als 50 Kilometer am Tag und erreichen durch häufiges Stop & Go Durchschnittsgeschwindigkeiten von nur fünf Kilometern pro Stunde bei gleichzeitig sehr hohem Verbrauch. Diese Rechnung macht Dr. Wolfgang Schreiber auf, Vorstandsmitglied bei Volkswagen Nutzfahrzeuge. Deshalb könne ein batteriebetriebenes Nutzfahrzeug, das meist tagsüber gefahren wird und nachts auf dem Betriebshof an die Steckdose geht, eine „wesentlich wirtschaftlichere Lösung“ sein. Eine kleine Flotte solcher Kleintransporter vom Typ VW-Caddy ist derzeit in Hannover im Flächentest unterwegs. Die Elektro-Caddys haben eine Reich- 26 weite von 110 Kilometern und eine Nutzlast von 500 Kilogramm, sind also vollwertige Nutzfahrzeuge. Saubere Frische Mercedes-Benz hat mit dem Vito E-Cell ebenfalls einen Transporter mit Elektroantrieb auf die Räder gestellt. Die Kapazität der Lithium-Ionen-Batterien reicht bei einer Nutzlast von 850 Kilogramm für rund 130 Kilometer – „für den Lieferverkehr im innerstädtischen Bereich völlig ausreichend“, so ein Mercedes-Sprecher. Inzwischen sind insgesamt 230 Vito E-Cell auf der Straße. Sie können derzeit nur gemietet, nicht gekauft werden. Von der Firma Kerstner gibt es einen akkubetriebenen Kühlaufbau für diesen Vito, der damit auch Eine emissionsarme Alternative zum reinen Elektrofahrzeug ist der Hybridantrieb, also die Kombination aus Verbrennungsmotor und Elektroantrieb. Der 2011 mit einem Umweltpreis des Ladens Baden-Württemberg prämierte ZwölfTonnen-Lkw „Atego BlueTec Hybrid“ von Mercedes-Benz gehört zu den dieselelektrischen Hybrid-Lkw der mittelschweren Klasse. Mit diesem Konzept sind langfristig Einsparungspotenziale von bis zu 20 Prozent Kraftstoff- und CO2-Emissionen im Vergleich zu konventionellen Lkw möglich. Zusätzlich ermöglicht die Hybridtechnologie durch elektrisch unterstütztes Fahren beim Anfahren und Abbremsen in Ballungsräumen eine signifi kante Geräuschreduktion sowie die Verbesserung der Luftqualität. Die ersten Atego BlueTec Hybrid sind seit etwa einem Jahr bei zahlreichen deutschen Unternehmen im Verteilerverkehr unterwegs. SERIE Liefer-Logistik Der Verteilerverkehr steht vor großen ökologischen Herausforderungen. Diese Serie zeigt, welche alternativen umweltschonenden Fahrzeuge und Techniken schon heute verfügbar sind. 04/12: Innovativer Verteilerverkehr Foto: Unternehmen SERIE : LIEFER-LOGISTIK AKTIONS-TIMER Mai 2012 Marketing-Ideen für den POS Mai 2012 1. MUTTERTAG-AKTION Verwöhnen mit Herz Am 13. Mai ist Muttertag. Starten Sie dazu eine „Muttertag-Aktion“ mit Ideen zum Schenken und Verwöhnen. Damit locken Sie Groß und Klein – Ehemänner, Söhne, Töchter – gleichermaßen in Ihren Markt. 1 Di 2 Mi 3 Do 4 Fr 5 Sa 6 So 7 Mo 8 Di 9 Mi 2. EUROPA-TAG Zu Tisch bei den Nachbarn 10 Do Laden Sie Ihre Kunden doch einmal zu Tisch in Europa – exklusiv in Ihrem Markt. Der Fantasie bei der Sortimentsauswahl und -präsentation sind dabei im wahrsten Sinne des Wortes keine „Grenzen“ gesetzt. 12 Sa 1. Maifeiertag KW 19 11 Fr 13 So Muttertag 14 Mo 3. NONFOOD-AKTION Start in die Grillsaison Die ersten warmen Tage – und schon geht es los an den Grillplätzen der Nation. Seien Sie vom Start weg dabei, bieten Sie Ihren Kunden mit einer Aktion ein Rundum-Sorglos-Angebot für das Grillvergnügen. KW 20 15 Di 16 Mi 17 Do Christi Himmelfahrt 18 Fr 19 Sa 20 So Termine 21 Mo KW 21 22 Di MESSEN MARKANT 17. – 20. Mai X Interzoo Internationale Fachmesse für den Heimtierbedarf (Nürnberg) Zentralmusterungen 07. – 18. Mai X Erlebniswelt Garten (Worms) 05. + 06. Mai X Badische Weinmesse Deutschlandweit einzige Fachmesse zu Weinen der Anbauregion Baden (Offenburg) 23 Mi 24 Do 25 Fr 07. – 18. Mai 26 Sa (Worms) 27 So Pfingstsonntag 28 Mo Pfingstmontag X Outdoor Living ZHG-Importbörsen 29. Mai – 15. Juni X Papier-/Büro-/Schreibwaren (Worms) 29 Di 30 Mi 31 Do KW 22 MUTTERTAG-AKTION Kreative Impulse Der Muttertag wird immer am zweiten Sonntag im Mai gefeiert, in diesem Jahr also am 13. Mai. Dann ist die Kreativität der ganzen Familie gefragt. Unterstützen Sie dabei Kinder und Ehemänner mit einer Muttertag-Aktion. Sie Emotionen – beispielsweise indem Sie originelle Blumengestecke einlisten und abbilden. Sortimente D Süßwaren Edelschokolade (Premium, dunkle Sorten und exotische, neue Geschmacksrichtungen) Konfekt (größere Auswahl) Pralinen (Auslese, Spezialitäten) Ģ Nonfood-Verbundartikel Dekorschleifen Dekogläser und -figuren Bastelsets (Bilderrahmen, Grußkarten, Herzschachteln etc.) fertig verpackte Geschenke (z.B. Wein, Badezusätze) Glückwunschkarten und ) Getränke Sekt (auch Rosé) Champagner Prosecco, Cava Liköre (auch Kräuterliköre) Weine (Riesling, Spätburgunder, Burgunder, Rivaner und andere Sorten aus Deutschland, Europa und der „Neuen Welt“) Fruchtsäfte (Premium-Qualitäten) Kaffee, Kaffeespezialitäten Körperpflege, OTC Badeschaum, Badekugeln hochwertige Bodylotions hochwertige Seifen Kosmetik (Lippenstifte, Wimperntusche, Kajalstifte, Mascara) Maniküre-/Pediküre-Sets Parfum (in Geschenkverpackung bereits vorverpackt) Blumen Rosen (vor allem rote) Tulpen Narzissen Bubikopf Gestecke (in mehreren Varianten) gemischte Sträuße (hochwertige) Blumendünger und Frischehalter Blumen-Einwickelpapier/-folie Trockensträuße -anhänger Geschenkpapier und -folie Porzellanservices Ringelband Sektkühler, Sekt-, Weingläser Tischdecken Vasen Step-by-Step 1. Aktion vorbereiten. Bestimmen Sie einen engagierten Mitarbeiter, der für die Umsetzung der Aktion im Markt verantwortlich ist. Übertragen Sie diesem die Gesamtverantwortung für das Projekt. Geben Sie ihm dabei ausreichend Spielraum, eigene kreative Ideen umzusetzen. 2. Sortiment zusammenstellen. Richten Sie bei der Planung der Sortimente das Hauptaugenmerk auf Blumen. Gerade die kommen bei Müttern immer gut an. Besonders wichtig: große Farben- und Sortenvielfalt – und rote Rosen. 3. Werbung planen. Viele Menschen vergessen den Muttertag – unbeabsichtigt. Weisen Sie deshalb ganz explizit in Ihrer Werbung darauf hin. Wecken 4. Kundenservice organisieren. Bieten Sie Dienstleistungen an, etwa einen Geschenk-Einpackservice. Für besonders unentschlossene Familienmitglieder: Bieten Sie ihnen einen „LastMinute-Gutschein“ für einen exklusiven Einkauf in Ihrem Markt. 5. Plattenservice anbieten. Entlasten Sie die Familien am Muttertag von den Küchenpflichten. Weisen Sie Ihre Kunden in der Werbung darauf hin, dass Sie zum Muttertag kalte und – soweit möglich – warme Platten auf Vorbestellung anfertigen und, falls möglich, nach Hause liefern. MARKANT-Tipps ➜ Setzen Sie bei den beworbenen Produkten klar auf PremiumQualitäten. Das gilt durchweg für alle betreffenden Sortimente, insbesondere aber für Süßwaren, Lebensmittel, Getränke und Blumen. ➜ Nutzen Sie die Muttertag-Aktion, um die typischerweise jüngere Zielgruppe an Ihr Geschäft zu binden. Neben einem anspruchsvollen Sortiment mit ausgefallenen Geschenkideen bleiben auch persönliche Serviceleistungen wie Beratung oder kostenloser Einpackservice in guter Erinnerung. geplanter Termin: KW EUROPA-TAG Grenzenlose Vielfalt Ein reizvoller Weg, Europa kennenzulernen, führt durch die Küchen der Länder. Nehmen Sie Ihre Kunden in einer „Europa-Aktion“ mit auf diese kulinarische Reise. Zeigen Sie Ihnen die Vielfalt der Länderspezialitäten. Sortimente 2 ) Step-by-Step Spanien, Portugal, Griechenland Fleisch- und Wurstwaren Edelstücke wie Filet, Entrecote oder Roastbeef von großen europäischen Fleischrassen (Charolais, Limousin, Salers aus Frankreich, Simmental aus Österreich) Schinkenspezialitäten aus Italien (u.a. Parma), Spanien (u.a. Serrano), Portugal (u.a. Pata Negra), Österreich und der Schweiz Lammfleisch: z.B. Limousin-Keule aus Frankreich, Milchlammrücken aus den Pyrenäen Wurst-Spezialitäten aus Italien (u.a. Salami), Spanien (u.a. Chorizo) Geflügel: Poularden, Wachteln, Barbarie-Enten aus Frankreich Fisch und Meeresfrüchte Matjes, Kibbeling (Holland) Scholle, Dorsch (Dänemark) Graved Lachs (Finnland) Heringsspez., Salate (Schweden) Austern, Muscheln (Frankreich) Calamares, Sepia (Griechenland) Getränke Spirituosen: landestypische Spezialitäten wie Aquavit (Dänemark), Wodka (Schweden), Genever (Holland), Amaro (Italien), Cognac, Armagnac (Frankreich), Brandy, Sherry (Spanien), Portwein (Portugal), Ouzo (Griechenland), Whisky (Großbritannien) Bier: landestypische Marken wie Tuborg, Faxe (Dänemark), Heineken, Grolsch (Holland), San Miguel (Spanien), Guinness (Irland) Weine aus Italien, Frankreich, Stilles und Mineralwasser aus Frankreich und Italien Kaffeespezialitäten aus Frankreich, Italien, Schweiz etc. < Feinkost/Saucen Dijon-Senf, Saucen, Pasteten (Frankreich) Essig: Aceto Balsamico (Italien), Champagner-, Wein- und Kräuteressig (Frankreich) Pasteten und Terrinen: landestypische Spezialitäten aus Belgien, Italien, Frankreich Oliven: Auswahl verschiedener Sorten und Zubereitungen aus Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und Griechenland. 4 Mopro/Käse 1. Sortimente planen. Eine Vielzahl der Produkte aus den europäischen Nachbarländern – insbesondere Wein, Käse, Feinkost, aber auch italienische Pasta – werden Sie bereits in den Standardsortimenten fest gelistet haben. Gleichen Sie diese Produkte mit den hier genannten ab und fragen Sie fehlende Artikel bei Ihrer Großhandlung an. 2. Werbematerial anfordern. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Großhandlung, den Marketinggesellschaften der Länder oder bei den Anbietern von Länderspezialitäten nach Werbematerial und praktischen Ideen für die Aktion. MARKANT-Tipps Edamer, Gouda, Leerdammer, Vla (Holland) Limburger, Passendale (Belgien) Danablu, Esrom (Dänemark) Blue Stilton, Cheddar, Chester, Gloucester (England) Provolone, Grana Padano, Mozzarella, Parmesan u.a. (Italien) Brie, Camembert, Chaumes, Roquefort u.a. (Frankreich) Schaf- (Feta) und Ziegenkäse, ➜ Denken Sie daran, dass eine „Europa-Tag-Aktion“ nicht im Preisfokus der Verbraucher steht. Setzen Sie auch aus Imagegründen auf Premium-Qualitäten. Schaffen Sie Kaufanreize nicht über den Preis, sondern über warenkundliche Beratung, anspruchsvolle Sortimente und stimmungsvollen Aktionsaufbau. Schafmilchjoghurt (Griechenland) Manchego, Ibérico u.a. (Spanien) Brot und Backwaren Knäckebrot (Schweden) Baguette, Croissants (Frankreich) Ciabatta (Italien) Schüttelbrot (Südtirol) ➜ Bieten Sie Ihren Kunden analog zu Präsentkörben abgestimmte „Länder-Sets“ an, die alles enthalten, was für die Zubereitung landestypischer Gerichte notwendig ist. geplanter Termin: KW NONFOOD-AKTION Feuer frei am Grill Sobald die ersten Tage wieder wärmer werden, verwandeln die Deutschen landauf, landab ihre Gärten und Balkone in Grillplätze. Spätestens Anfang Mai sollten Sie Ihren Kunden eine aktuelle Auswahl an Grill-Zubehör bieten. Sortimente N Alles fürs Grillen Grills in verschiedenen, aktuellen Ausführungen und Preislagen Holzkohle, Briketts (größere Aus Ģ wahl, auch Premium-Qualitäten) Grill-Anzünder (versch. Sorten) Grill-Zangen und -Besteck Alufolie, Alu-Schalen Grillhandschuhe, -schürzen Grillspieße (Holz und Metall) Kochbücher, Rezepthefte Alles für den Tisch Servietten, Küchentücher Tischdekoration Pappteller, -schalen, -becher Plastikbesteck Papiertischdecken Salatschüsseln Sonnenschirme Windlichter, Kerzen, Fackeln Step-by-Step 1. Aktionsaufbau planen. Bei dieser Nonfood-Aktion bietet es sich an, das Sortiment im Markt mit einer Sonderplatzierung draußen vor dem Markt zu ergänzen. Für den Verkauf ab Palette eignen sich Grillgeräte, Grillkohle, Anzünder und andere Artikel. 2. Aktionspackungen bestellen. Bestellen Sie Holzkohle in Großpackungen, die Ihren Kunden einen Preisvorteil bieten. Listen Sie neben preiswerter Ware unbedingt hochwertige Qualitäten ein. 3. Werbung organisieren. Integrieren Sie die NonfoodAktion unübersehbar in Ihrer Wochenwerbung, und führen Sie die Werbeimpulse konsequent im Markt und auf den Flächen fort. 4. Angebot überprüfen. Kontrollieren Sie artikelgenau die Auszeichnung der EAN, und überprüfen Sie deren Freischaltung im Warenwirtschaftssystem. 5. Regalplatzierung optimieren. Prüfen Sie nach der Aktion, welche Artikel besonders gefragt waren. Listen Sie diese während der gesamten Grillsaison ein und optimieren Sie so Ihr Sortiment. MARKANT-Tipps ➜ Kombinieren Sie die NonfoodAktion mit Lebensmitteln, die sich zum Grillen eignen. Führen Sie alle gut gehenden Artikel bis ans Saisonende weiter, empfehlen Sie Ihren Markt als „Grillspezialisten“. geplanter Termin: KW Technik- und Praxis-Tipps lieren Sie Ihren Markt systematisch, Abteilung für Abteilung, auf hygienische Mängel – auch auf Schädlingsbefall. Leiten Sie bei Bedarf unverzüglich die geeigneten Maßnahmen ein. Diese sind im Detail in Ihrem HACCP-Handbuch erläutert. Kassenzone: Prüfen Sie Zustand und Platzierung der Schnelldreher in der Kassenzone. Sind die Sortimente noch aktuell, gibt es Out-ofStocks? Sorgen Sie für Ordnung. Obst und Gemüse ist Frische Ihr Aushängeschild par excellence. Beauftragen Sie eine zuverlässige Aushilfskraft mit dem MHD-Check sämtlicher Food-Artikel. Getränkeabteilung: Ab Mai verändert sich die Nachfrage bei Getränken zugunsten von AfG (besonders Wasser) und Bier. Schaffen Sie, wenn möglich, mehr Platz für die umsatzstarken Sommersortimente – im Markt und im Lager. Werbung: Überprüfen Sie, ob die Verteilung Ihrer Werbung (Zeitungen, Handzettel) noch up to date ist. Kriterien sind unter anderem: Mängel in der Handzettelverteilung, neue Siedlungen im Einzugsgebiet, Wettbewerber nutzen Medien, die Sie bisher nicht belegt haben. Zweitplatzierungen: Vorgekühlte Getränke, Impuls-Eiskrem und Grillzubehör sind typische Sortimente, die im Sommer in Zweitplatzierung echten Zusatzumsatz bringen. Fotos: StockFood, Fotolia/P. Heimpel Sauberkeit und Hygiene: Kontrol- MHD-Manager: Nicht nur bei S or N onfoo timente d LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY SANIEREN, MODERNISIEREN UND INNENAUSBAU Heimwerker legen los Auf der kommenden Baumarkt-Zentralmusterung greift MARKANT gezielt diejenigen Themen auf, die die Nachfrage in der DIY-Branche treiben. Eine Vorschau mit den wichtigsten Fakten. D er Markt für Sanierung, Modernisierung und Innenausbau wächst – und zwar gleich aus mehreren Gründen: Die Bauten des Neubaubooms der 90erJahre kommen in ein renovierungsfähiges Alter, und ein Ziel der Politik ist es, den Energieverbrauch im Gebäudestandard zu senken. Steigende Energiekosten und Inflationsängste tragen ihr Übriges dazu bei. Hinzu kommt der Wunsch, in die Wertsteigerung von Gebäuden und Wohnungen zu investieren. Modernisierungsmaßnahmen werten ein Haus ebenso auf wie bessere Wärmedämmung, neue ZAHLEN UND TRENDS Fenster oder eine moderne Heizung. Darüber hinaus beflügeln staatliche Förderprogramme den Markt. Über die KfW-Bank stehen mehr als fünf Milliarden Euro Kredite und Zuschüsse pro Jahr für energetisches Sanieren, drei Milliarden für ökologisches Bauen und weitere 500 Millionen für den Einsatz erneuerbarer Energien zur Verfügung. Außerdem fördert die KfW 2012 auch den altersgerechten Umbau – ein weiteres Investitionsziel vieler Hausbesitzer. Diese Trends spiegeln sich bereits in den Umsatzzahlen der Bau- und Heimwerkermärkte wider. Nach Angaben des Die DIY-Trends 2012 Das Institut für Medien und Konsumentenforschung IMUK hat in seiner aktuellen Verbraucherumfrage „Typologie der Wünsche“ untersucht, welche handwerklichen Arbeiten die Deutschen planen. Ganz oben stehen Modernisierungsmaßnahmen. Streichen und Tapezieren auf Platz 1 Handwerkliche Arbeiten bestimmt/vielleicht geplant (Angaben in % und Mio.)* Innenwände streichen 23 15 27,0 Tapezieren 23 15 27,1 Laminatböden verlegen 6 6 Teppichböden verlegen 6 7 Holzschutzbehandlung durchführen Kacheln, Wand- oder Bodenfliesen verlegen 9,6 4 2 4 4,7 4 5,3 Fenster herrichten, sanieren 3 4 5,2 Außenwände/Fassaden streichen 3 4 5,4 Sanitäre Installationen, Armaturen… 3 3 4,7 3 5 5,4 Küchen-Erneuerung/-Renovierung 3 4 4,8 Sicherheitsmaßnahmen gegen Einbruch 2 3 4,0 Holzböden verlegen 22 Isolier- oder Dämmarbeiten vornehmen 2 3 Türen herrichten, sanieren * Basis: Gesamt (70,33 Mio.) 32 8,6 bestimmt geplant 3,0 vielleicht geplant 3,2 Quelle: Typologie der Wünsche 2012 Branchenverbandes BHB wurden innerhalb der ersten drei Quartale 2011 mit bedeutenden DIY-Sortimenten Steigerungsraten zwischen 0,5 und 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Chancen für jeden Vertriebstyp Zu den Umsatztreibern zählen die Warengruppen Baustoffe und Bauchemie (+3,3%), Holz und Kunststoffe (+5,1%). Ein BHBSprecher: „Der Anreiz steigt, ausgelöst durch das niedrige Zinsniveau, in werthaltige Anschaffungen zu investieren.“ All diese Themen greift MARKANT Nonfood vom 16. bis 26. April auf der Zentralmusterung „Baumarkt“ auf, die in enger Abstimmung mit Mitgliedsunternehmen organisiert wird. Die großen Themenfelder sind Sanierung, Modernisierung und Innenausbau. Auf der Musterung wird nicht nur der stationäre, sondern auch der Online-Handel angesprochen. Die Sortimente und Präsentationen bieten Lösungen für alle Vertriebsformen der Mitglieder. So eignen sich verschiedene Warengruppen wie zum Beispiel Klebstoff, Silikon, Acryl oder Reinigungsmittel auch für das Aktionsgeschäft in SB-Flächen und Drogeriemärkten. Ergänzend fi ndet am 24. April der Informationsund Kommunikationstag statt mit Fachvorträgen über Markt und Sortimente wie etwa Dämmstoffe für Modernisierung und Dachausbau. M ark t forschung LEBENSMITTELHANDEL IMPULS BAU / GARTEN / TECHNIK DROGERIEMARKT CASH UND CARRY TANKSTELLEN-SHOPPER 2012 30% als Schmerzgrenze Verlängerte Öffnungszeiten im LEH machen Tankshop-Betreibern zu schaffen. Zudem sind Kunden nicht bereit, mehr als 30 Prozent „Tankstellen-Zuschlag“ zu bezahlen. Neue Fakten. D Foto: Privat ie SymphonyIRI Group hat das Einkaufsverhalten sowie die Einkaufserwartungen an Tankstellenshops mit einer Online-Shopperbefragung von 800 Probanden genauer überprüft und analysiert. Die Studie ist die Nachfolgestudie einer bereits 2008 durchgeführten Befragung in Tankstellenshops. Zu den Themenfeldern gehören die Kauf- und Nichtkaufgründe von Lebensmitteln und Getränken in Tankstellenshops, die Preiswahrnehmung und Preisbeurteilungen einzelner Produkte und Warengruppen, das Verhalten in Out-of-Stock-Situationen sowie die Wünsche und Erwartungen der Shopper. Für einen Einkauf von Lebensmitteln und Getränken an der Tankstelle sprechen vor allem die langen Öffnungszeiten, die Schnelligkeit des Einkaufs, die Übersichtlichkeit des Sortiments sowie die Verbindung von Tanken und Einkaufen. Dagegen sprechen das höhere Preisniveau und das schlechtere Preisleistungsverhältnis der Produkte. Die verlängerten Öffnungszeiten des Lebensmitteleinzelhandels haben im Gegensatz zu den veränderten Treibstoffprei- Ina Duckstein, Team Lead Analytics & Shopper Knowledge, SymphonyIRI Group. ZAHLEN UND TRENDS Tankstellenshops Die SymphonyIRI Group hat rund 800 Verbraucher zum Einkaufsverhalten an Tankstellen befragt. Knapp die Hälfte der Befragten nannte einen bevorzugten Anbieter zum Einkaufen im Tankshop. Hier die Top-10-Tankshop-Marken. Die zehn zum Einkaufen bevorzugten Tankstellen-Marken Aral 32% Freie Tankstellen 11% Esso Agip OMV 42% 16% Jet Total 6% 17% Shell Sonstige Änderung des Einkaufsverhaltens durch Öffnungszeiten 7% 5% 4% 3% 2% Star 1% 52% Ja Nein Weiß nicht Quelle: SymphonyIRI Group GmbH sen einen deutlichen Einfluss auf das Einkaufsverhalten. 42 Prozent der Befragten kaufen seltener an einer Tankstelle ein und weichen stattdessen lieber auf Super- und Getränkemärkte aus. Preise total überschätzt Der Preisaufschlag an der Tankstelle wird auf 43 Prozent geschätzt und liegt damit 13 Prozentpunkte über der Einschätzung von 2008. Bei alkoholfreien Getränken werden die echten Tankstellenpreise sogar um bis zu 90 Prozent überschätzt, bei alkoholischen Getränken hingegen nur um bis zu 14 Prozent. Die Schmerzgrenze der Shopper ist bei mehr als 30 Prozent Preisaufschlag erreicht. Dann würden die Probanden ganz auf einen Kauf an der Tankstelle verzichten. Veränderungswünsche bestehen vor allem hinsichtlich der Preise – aber auch eine Angebotserweiterung würde begrüßt werden. Bezogen auf die gekauften Produkte werden Zeitungen, Kaugummi, Schokoladenriegel und Eis von allen Warengruppen am häufigsten genannt. Der Zigarettenkauf als primärer Besuchsgrund von Tankstellen hat dagegen deutlich abgenommen. 33 Industrienachrichten IMPULS Gerolsteiner im Vormarsch Gerolsteiner Brunnen hat seine Marktposition im Premium-Segment ausgebaut. Im Geschäftsjahr 2011 verzeichnete das Unternehmen mit Mineralwasser und mineralwasserbasierten Erfrischungsgetränken einen GesamtNettowarenumsatz von 196,6 Millionen Euro – ein Plus von 6,8 Prozent. Krombacher mit Rekordausstoß Der Gesamtausstoß der KrombacherGruppe hat 2011 um 0,5 Prozent auf knapp 6,43 Millionen Hektoliter zugelegt. Das ist der höchste je von der Krombacher-Gruppe erreichte Hektoliter-Stand. Krombacher steigerte auch den Gesamtumsatz um 0,4 Prozent auf 649,8 Millionen Euro. Bitburger besser als der Markt Die Bitburger Braugruppe hat das Geschäftsjahr 2011 besser als der Markt beendet. Das Unternehmen steigerte den Gesamtausstoß von 7,4 auf 7,5 Millionen Hektoliter. Das entspricht einem Absatzplus von 1,4 Prozent. Die Bruttoumsatzerlöse stiegen um 0,6 Prozent auf 780 Millionen Euro. Warsteiner leicht rückläufig Gegenläufige Entwicklung bei Warsteiner: Während die neuen Biermix-Produkte Radler Zitrone und Grapefruit sowie Alkoholfrei kräftig zugelegt haben, verliefen Pilsgeschäft und Export etwas schleppender. Die Marke Warsteiner erreichte ein Absatzvolumen von 2,7 Millionen Hektolitern (Inland: 2,2 Mio.), was gegenüber 2010 einem leichten Rückgang um 2,3 Prozent entspricht. Mars mit höherem Marktanteil Mit einem Umsatzplus von 2,8 Prozent in einem rückläufigen Gesamtschokoladenmarkt (–0,6%) hat Mars Chocolate das Jahr 2011 erfolgreich abgeschlossen. Das Unternehmen konnte seinen Marktanteil um 0,3 auf 11,3 Prozent ausbauen. Ritter Sport zweistellig im Plus Das Unternehmen Alfred Ritter hat seinen Umsatz 2011 um 32 Millionen auf rund 330 Millionen Euro erhöht (+10,2%). Damit steigerte der Produzent der bekannten Schokoladequadrate seinen wertmäßigen Anteil am deutschen Tafelschokolademarkt nach eigenen Angaben auf 20,3 Prozent. 34 DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY KATJES Rekordjahr mit Veggie Der F r uc htg u m m iund Lakritzenhersteller Katjes kommuniziert künftig die Mehrwerte seiner Marken noch klarer. Die Marke Katjes steht für Fruchtgummis ohne tierische Gelatine. Das Katjes-Motto lautet dabei „Be Veggie“. Zwei Drittel aller Frauen in Deutschland seien Teilzeitvegetarier, so Katjes-Chef Tobias Bachmüller. Katjes werde diesem Ernährungsbewusstsein gerecht. Auch bei den Marken Ahoi-Brause und Sallos setzt der KatjesStratege auf klare Botschaften. Ahoi-Brause steht für Party, Sallos für extrem starken Genuss. Bachmüller will damit an das nach seine Worten „beste Jahr der Unternehmensgeschichte“ anknüpfen. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr rund elf Prozent mehr Umsatz mit Fruchtgummis und Lakritzen erwirtschaftet. WRIGLEY Jubiläum mit Extra Der zur Mars-Gruppe gehörende Kaugummihersteller Wrigley will nach einem etwas schwächeren Jahr 2011 wieder Gas geben. Dazu positioniert das Unternehmen seine Marken breiter. Die Generation 40 Plus biete dazu das größte Nachfragepotenzial. Die Mehrwerte der Marken Airwaves, Five Gums und Extra werden entsprechend kla- TROLLI Fairtrade im Fokus Der Fürther Süßwarenbetrieb Trolli will im Sommer die ersten Fruchtgummis mit Fairtrade-Siegel einführen. Trolli-Chef Herbert Mederer hat hierzu eine spezielle Fruchtgummi-Rezeptur entwickeln las- rer kommunikativ herausgearbeitet, teilt Wrigley mit. Zudem habe das Unterhachinger Unternehmen die Rezeptur der Extra-Produkte anlässlich des diesjährigen 20. Geburtstages nochmals verbessert. Forciert werden soll nach Firmenangaben auch die im Jahr 2010 in Deutschland eingeführte Kaubonbon-Marke Skittles. sen, bei der Rohrzucker aus nachhaltigem Anbau statt Silozucker zum Einsatz kommt. Die Verpackung der neuen Fairtrade-Fruchtgummis werde einzigartig sein und den Mehrwert der Produktinnovation klar kommunizieren. Vielversprechend laufe die Einführung der zu Jahresbeginn eingeführten Apfel- und Pfi rsichringe. Dabei handelt es sich um Fruchtgummis in bissfester Zartbitter-Schokolade. Fotos: Unternehmen LEBENSMITTELHANDEL S or timente LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT SPORT-SOMMER 2012 Events steigern Konsumlaune Fußball-Europameisterschaft und Olympia sollen im Sommer für zusätzliche Kaufimpulse sorgen. Wie sich die Hersteller auf den Sport-Sommer 2012 vorbereiten. W enn Wetter und deutsche Sportler erfolgreich mitspielen, steht dem Handel ein Sommer mit großem Umsatzpotenzial bevor. Im Juni startet die Fußball-EM, Ende Juli folgen die Olympischen Sommerspiele. Vor allem die Bier-Hersteller erwarten traditionell steigende Nachfrage. Mit der EM im benachbarten Polen und in der Ukraine sowie Olympia in London stehen die Vorzeichen so erfolgversprechend wie selten zuvor (siehe auch Seite 12 ff.). „Die räumliche Nähe zu den Spielen ist wichtig, vor allem was die Uhrzeit der Übertragungen angeht“, so Jörg Diegmann, Leiter Trade Marketing bei Warsteiner. Das große Feiern beginnt mit dem ersten Auftritt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am NEUHEITEN 9. Juni gegen Portugal. „Spiele der Nationalmannschaft haben sich zu echten Events entwickelt, denen alle entgegenfiebern – egal, ob Fußball-Fan oder nicht, Mann oder Frau“, sagt Dr. Werner Wolf, Sprecher der Geschäftsführung von Bitburger. Das Unternehmen wird mit einem TV-Spot der Nationalmannschaft auf sein alkoholfreies Bier aufmerksam machen. Für weitere Bier-Sorten sind EM-Sonderdesigns mit emotionalen Motiven geplant. Sportliches Umsatzplus Das zusätzliche Umsatzpotenzial, das die EM der Warengruppe Bier bietet, liegt laut Krombacher bei bis zu einem Prozent – bezogen auf das gesamte Jahr. Während der Events steigen die Umsätze sprunghaft an. Krombacher-Mar- keting-Geschäftsführer Uwe Riehs rät Händlern daher, rechtzeitig zu ordern, um Out-of-Stocks zu vermeiden. Das gilt auch für die Warengruppe Chips und Snacks: Während Fußball-Großereignissen legt der Umsatz von Salzigen Snacks laut Intersnack um bis zu 15 Prozent zu. „Ein Drittel davon macht das Segment Kartoffelchips aus“, so Saskia Rosendahl, Marketing-Managerin bei Intersnack. Und Olympia? Die Nuss-Experten von Ültje setzen neben den erfolgreichen Fußball-Specials in diesem Jahr auch auf die Sommerspiele. „Olympia ist als Sportereignis genauso wichtig“, sagt Katrin Bause, Trade Marketing Manager bei Ültje. Passen Erfolg der deutschen Sportler und das Wetter, sollte der Handel stark profitieren. Produkte und Aktionen im Sport-Sommer 2012 RIEGELEIN Riegelein präsentiert ab sofort passende Produkte für den Sport-Sommer: SchokoFußball-Pokale aus VollmilchSchokolade und Schoko-Fußbälle mit „Schiedsrichter-Set“. Auch im Aktions-Display für den POS erhältlich. 36 INTERSNACK Intersnack setzt in seinem Display Testimonial Bastian Schweinsteiger in Szene. Als Aktionsartikel kommt ab April Chipsfrisch ungarisch im 2x90-Gramm-Doppelpack – einer für jede Halbzeit. ÜLTJE Ültje stellt von Mai bis Juli zwei neue Crispers-Sorten vor: Hamburger- und Currywurst-Geschmack. Ab Juni hat die XXL-Siegerdose ihren olympischen Auftritt: 750 Gramm Erdnüsse zum Preis von 500 Gramm. Fotos: Mauritius, Hersteller Zur Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine sowie zu den Olympischen Sommerspielen in London unterstützen die Hersteller den Abverkauf mit Aktionen und neuen Produkten. Hier eine Auswahl. BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY NEUHEITEN GENUPORT „Snacken für Champions“ lautet von April bis Juni das Motto bei Genuport. Unter anderem mit dabei: Snyder’s of Hanover Pretzel Pieces und Rocky Mountain Marshmallows mit neuer Sorte Fruit Swirlers (Foto). WARSTEINER Ab März setzt Warsteiner seine Aktion aus dem WM-Jahr fort. Bis Ende Juni erhalten Käufer des 5-Liter-Zapffässchens Premium Verum eine Deutschlandfahne. PAULANER Paulaner bringt Gebinde mit 5 x 0,5 l Hefe-Weißbier Naturtrüb plus Weißbierglas und einem GlasTrikot in den Handel. Auch im EM-Display erhältlich. COCA-COLA Coca-Cola fordert mit Panini die Sammelleidenschaft der Fans heraus. Ab Ende April gibt es in jedem 6 x 1,5 Liter Einweg Multipack (Coca-Cola und light) Sammelbilder gratis, bei Coke Zero sogar Sondermotive. BEL Mini Babybel von Bel stattet Fans mit Fingerkickern aus. Jedes Netz enthält im Aktionszeitraum einen bunten Fingerkicker als Zugabe. Den Ball können sich die Teams aus dem roten Käsewachs selbst kneten. ZIMBO Für die große Fußballparty gibt es von Zimbo die „GrillheldenEM-Edition“ mit fünf verschiedenen Bratwurst-Produkten sowie einem EM-Zylinder in Schwarz-Rot-Gold. Das Mix-Paket enthält Klassiker und Neuheiten aus dem Zimbo-Sortiment. WIESENHOF Fußball-Experte Oliver Kahn wirbt im EM-Sommer für den Bruzzzler von Wiesenhof. Zudem soll eine Limited Edition, der Bruzzzler BBQ Country, für Abwechslung sorgen. FERRERO Zur Fußball-Europameisterschaft 2012 präsentiert tic tac von Ferrero mit der Fan-Rassel einen Stimmungsmacher für Fan-Meile, Grillparty oder Stadion. EHRMANN Ehrmann bringt im Mai eine Sonderedition ins Kühlregal. Die Almighurt Olé Olé-Range in vier ländertypischen Sorten: Italien (Kirsche Panna Cotta), Spanien (Spanische Orange), Griechenland (Aprikose Honig) und Deutschland (Himbeer Rhabarber). S or timente LEBENSMITTELHANDEL IMPULS BAU / GARTEN / TECHNIK DROGERIEMARKT CASH UND CARRY ISM Siegeszug der Siegel Mit Siegeln für nachhaltige Produktion will die Süßwarenbranche Verbraucher überzeugen. Zudem spielt Regionalität eine wichtige Rolle. Die Trends der Süßwarenmesse ISM. Kamerun. Das Unternehmen unterstützt mit seinem „Quality Partner Program“ (QPP) kamerunische Bauern mit Know-how, um die Kakaoqualität zu steigern. Steigende Preise UTZ und Rainforest Alliance. Barry Callebaut, weltweit führender Hersteller von qualitativ hochwertigen Kakao- und Schokoladenprodukten, präsentierte auf der ISM Schokoladen und Kakaopulver aus nachhaltigem Anbau in ZAHLEN UND TRENDS Süßwaren Der Süßwarenmarkt ist rückläufig. Lediglich Verbrauchermärkte legen in Umsatz und Absatz zu. Im süßen Segment am erfolgreichsten: Lakritze (Umsatz: +7%). Nachhaltiger Anbau Absatz 2011: 2010* Veränderung –3,5% +1,4% –4,3% –4,6% –1,5% –8,5% ➜ Tsd. Pack. ➜ ➜ ➜➜ 10.185.494 2.777.985 1.206.394 4.691.042 435.274 549.209 ➜ * Zeitraum: Dezember bis Dezember –1,1% +2,9% –3,2% –2,0% +1,4% –5,1% ➜ 12.084.154 3.719.704 1.572.939 5.195.820 531.726 453.459 ➜ ➜ Gesamt Verbrauchermärkte Supermärkte Discounter Drogeriemärkte Cash+Carry Veränderung ➜ Tsd. € ➜ 38 Umsatz 2011: 2010* ➜ Vertrieb „Insbesondere durch Portale wie Lebensmittelklarheit.de sind Verbraucher zunehmend sensibilisiert und interessieren sich dafür, wie die Produkte hergestellt werden“, so Hein. Die Hersteller reagieren und setzen auf Nachhaltigkeits-Siegel wie Fairtrade, Quelle: Nielsen Fotos: Koelnmesse, Privat, Unternehmen S iegen mit Siegeln lautet das Motto der Süßwarenbranche. Auf der Internationalen Süßwarenmesse (ISM) in Köln präsentierten vor allem die Schokoladenhersteller Produkte mit Zertifi zierungen, die auf nachhaltige Produktion hinweisen. „Wie bei vielen Themen ist Deutschland hierbei ein Vorreiter“, sagt Alexander Hein, Marketing-Manager beim Distributeur Genuport. Steffen Jarzombeck, Vertriebsleiter Deutschland/Österreich bei Barry Callebaut, fordert auch vom Handel ein Umdenken: „Die Händler wollen, dass Hersteller sich zertifi zieren lassen. Dann sollte der Handel aber auch bereit sein, höhere Preise zu bezahlen.“ Nicht nur aufgrund steigender Rohstoffpreise müsse Schokolade teurer werden. Die Nachfrage nach nachhaltig angebauten Kakaobohnen übersteigt das Angebot laut Experten bereits deutlich. Ein Zeichen für das Umdenken seitens der Schokoladenhersteller (siehe Interview auf Seite 39.) INTERVIEW Rainforest Alliance Sascha Tischer, Sprecher Rainforest Alliance Wofür steht Rainforest Alliance? Die Umweltschutzorganisation wurde 1987 mit dem Ziel gegründet, den Regenwald zu erhalten. Mittlerweile bedroht die Landwirtschaft die tropischen Öko-Systeme weitaus mehr als etwa die Rodung des Waldes zur Papier- und Möbelherstellung. Die Rainforest Alliance sieht sich als Partner von Farmern und Produzenten. Wir setzen beim Neben besiegelter Nachhaltigkeit spielt auch Regionalität bei Süßwaren eine wichtige Rolle. Rübezahl etwa setzt neben der UTZZertifizierung auf Milch aus der Region. Für alle Gubor-Produkte werde ausschließlich Schwarzwälder Milch verwendet. „Heimat und Regionalität sind stark im Kommen, weil sie Geborgenheit vermitteln“, so Rübezahl-Sprecher Dieter Schäfer. Genuport will mit der neuen Range „Meine Hanse“ Ver- Anbau von Bananen, Tee, Kaffee und Kakao mit anderen NGOs im Netzwerk Standards für eine nachhaltige Landwirtschaft. Nach welchen Kriterien werden die Erzeuger zertifiziert? In erster Linie sind für uns die Bedingungen für die Bauern und Farmer vor Ort wichtig. Hier legen wir die drei Maßstäbe der Nachhaltigkeit an: naturnah, sozial gerecht und wirtschaftlich. Wir schauen uns genau an, wie vor Ort produziert wird. Dann analysieren wir, was falsch läuft. Welche Vorteile haben die Hersteller? Eine nicht auf Naturnähe abgestimmte Produktion führt langfristig zu schlechteren Qualitäten, mehr fehlerhafter Ware und braucher in Hansestädten ansprechen. In den Regionen rund um Deutschlands über 100 Hansestädte kommen die „Meine Hanse“-Produkte in den Lebensmittelhandel. Zuckerfreie Stevia-Produkte Ein weiterer Trend der Süßwarenbranche ist der Süßstoff Stevia. Nach eigenen Angaben als einer der ersten Hersteller setzt Kalfany bei seinen zuckerfreien PulmollProdukten auf Stevia. Besucher schwachen Ernteerträgen. Unser Ziel ist eine höhere Produktivität auf gleicher Fläche bei stabiler Qualität – und das ist im Sinne der Hersteller. Die Bauern profitieren auch, denn mit der Qualität steigt der Preis, und mehr Volumen bringt mehr Einkommen. Achten Verbraucher auf Zertifikate? Laut TNS Emnid waren bei Rainforest Alliance Certified zunächst besonders Verbraucher aus dem städtischen Umfeld für nachhaltig erzeugte Produkte sensibilisiert, mittlerweile zunehmend auch Verbraucher im ländlichen Raum. Übrigens sprechen wir hier längst nicht mehr nur von den sogenannten Lohas: Fast 50 Prozent aller Verbraucher registrieren genau, wenn Produkte nachhaltig erzeugt wurden. konnten die Pflanze an mehreren Messeständen verkosten. Insgesamt kamen rund 32.000 Fachbesucher aus 140 Ländern zur Internationalen Süßwarenmesse nach Köln. Damit blieb die Zahl im Vergleich zum Vorjahr ungefähr stabil. „Die ISM ist und bleibt die weltweit wichtigste Drehscheibe für den Handel mit Süßwaren und Knabberartikeln“, sagte KoelnmesseChef Gerald Böse zum Abschluss der viertägigen Veranstaltung. AUF EINEN BLICK Sie dokumentieren die nachhaltige Herstellung von Produkten: Drei wichtige Siegel im Überblick. ■ Fairtrade: Das Fairtrade-Siegel des Transfair e.V. steht für den Handel mit nachhaltig, sozial verantwortlich produzierter Ware. ■ Rainforest Alliance: Hinter dem Siegel steht ein weltweit anerkannter Zertifizierungsstandard für eine nachhaltig ausgerichtete Agrarwirtschaft in den Tropen. ■ UTZ: UTZ Certified ist eines der weltweit größten Nachhaltigkeitsprogramme für Kaffee, Kakao und Tee. Der Name UTZ entstammt einer Maya-Sprache und bedeutet übersetzt „gut“. Im Süßwaren-Paradies ISM legen die Hersteller Wert auf Produkte mit besiegelter Nachhaltigkeit. 39 S or timente LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT OBST & GEMÜSE Klassiker statt Exoten Lange Zeit war der Preis treibendes Argument. Highlights setzten allenfalls Exoten. Das hat sich geändert. Klassiker, etwa Tomaten, werden zu Spezialitäten mit Premiumcharakter. WARENKUNDE 40 lopreis insbesondere für die kleineren Spezialitäten deutlich höher als der für lose Tomaten. Eine Entwicklung, die den leicht sinkenden Tomatenabsatz der vergangenen Jahre wertmäßig ausgleicht. In Geschmack und Optik top Den Anstoß zu dieser Entwicklung gaben vor rund zwanzig Jahren die Niederländer. Anlass für ihren Strategiewechsel war das schlechte Image der damals be- Tomaten in vielen Formen und Farben San-Marzano-Tomate: Die mittelgroße Flaschentomate gilt vielen Küchenprofis als beste Saucentomate. Die dunkelrote Frucht hat eine dünne Schale und schmeckt sehr süß. Sie eignet sich für Suppen und Saucen, als Pizzabelag oder zum Grillen. Kumato: Die Farbe der Neuzüchtung variiert von dunkelbraun bis grüngold. Sie schmeckt intensiv nach Tomate, süß und mit einer kontrastierenden sauren Note. Kumatos sind saftig und haben ein festes Fruchtfleisch – perfekt für ausgefallene Salate. Mini-Pflaumentomaten: In den Farben von Rot bis Gelb bieten sie sich insbesondere als Nasch- oder Snacktomaten im Spender-Becher an. Der Geschmack ist süß und deshalb auch bei Kindern und Erwachsenen beliebt, die sonst nicht gerne Gemüse essen. Coeur de Boeuf: Die große, feste Frucht schmeckt auch dann, wenn die Haut noch grün ist. Sie ist leicht oval und hat eine gewellte Oberfläche, besitzt viel Fruchtfleisch und geringen Saftgehalt. Profis schätzen ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. rüchtigten holländischen „Wasserbomben“. Die Kehrtwende hat Erfolg gezeitigt: Neben der Bemühung um nachhaltige Anbaumethoden stehen heute insbesondere Innovationen bei den Sorten auf dem Programm. Mittlerweile liefern die holländischen Gartenbaubetriebe eine breite Palette von Tomatensorten, die geschmacklich überzeugen und optisch viel Abwechslung bieten. Attraktive Sortenvielfalt Neben k lei nen Coc k t a i l-, Kirsch- und Pflaumentomaten in Rot, Gelb oder Orange gibt es zum Beispiel die großkalibrigen und festfleischigen Coeurs de Boeuf. Mit der Kumato ist zudem eine extrem dunkle Sorte im Angebot. In Spanien, Frankreich und Belgien setzen die Gemüsebauern ebenfalls auf Vielfalt und Geschmack neuer Züchtungen – die übrigens häufig auf alte, lange in Vergessenheit geratene Sorten zurückgehen. Die Sortenvielfalt der Marken Casi und Bonny, Savéol oder Flandria dienen hier als Beispiel. Durch die Ausweitung des Angebots sind Tomaten für den Verbraucher wieder attraktiv geworden – und werden es bleiben. „Das ist alles andere als ein Hype“, sagt Gunnar Brune vom Fotos: StockFood, www.tomateninfo.de, Privat D ie aktuelle Entwicklung im Handel zeigt, dass das Spezialsortiment bei Obst und Gemüse Potenzial birgt. Augenfällig wird das neue Sortenkonzept insbesondere bei Tomaten. Der Anteil von Rispen- und Cocktail- beziehungsweise Cherrytomaten ist von 15 Prozent im Jahr 1996 auf 75 Prozent in 2010 gestiegen, so Mirjam Hendriks, Projektmanagerin der gerade gestarteten EU-Tomatenkampagne. Dabei liege der Ki- BAU / GARTEN / TECHNIK INTERVIEW CASH UND CARRY BayWa „Nur die Besten haben Erfolg“ Dietmar Bahler, Leiter der Sparte Obst bei der BayWa, zu seinen Erfahrungen und Erwartungen in Bezug auf Apfel-Neuzüchtungen. Welche Äpfel bevorzugen die deutschen Verbraucher? Sie lieben mittelgroße zweifarbige Apfelsorten mit grünem oder grüngelbem Untergrund und leuchtend roter Deckfarbe. Die Äpfel sollen knackiges Fruchtfleisch haben, saftig sein und süß-säuerlich schmecken. Marketing des Fruchtimporteurs San Lucar. „Wir kommen zurück auf die natürliche Vielfalt der Geschmäcker. Die entdeckt der Verbraucher gerade wieder neu.“ Ausweitung des Konzepts Nachdem die Tomaten-Innovationen bei den Verbrauchern so gut ankommen, gehen die Produzenten jetzt auch andere Gemüsesorten an: Bei Gurken eröffnen handliche Minigurken und noch kleinere Snackgurken neue Vermarktungspotenziale. Möhren sorgen mit Farbvarianten und besonders süßem Geschmack für Aufmerksamkeit. Bei Hans Brocker, einem der großen Möhrenanbauer und -verpacker Deutschlands, stellen die auffälligen Möhrenspezialitäten mittlerweile rund fünf Prozent des Anbauvolumens – mit steigender Tendenz. Bei Äpfeln setzen die Produzenten ihre Hoffnungen ebenfalls auf Sorteninnovationen. Insbesondere die neuen Clubsorten stoßen bei den Verbrauchern auf Interesse. „Während Pink Lady fast schon zum festen Bestandteil des Sortiments gehört, zeichnet sich mit Kanzi der nächste Star ab“, heißt es bei den Südtiroler Apfelproduzenten VOG. Zu ihren Favoriten zählen auch Jazz und Modi. Welches Marktvolumen haben Clubäpfel in Deutschland? Das Marktvolumen der Apfel-Neuzüchtungen ist natürlich noch vergleichsweise gering. Aber es steigt kontinuierlich an. Nur die besten neuen Sorten setzen sich am Markt durch – in jeder Dekade sind nur ein bis zwei neue Sorten dauerhaft erfolgreich. Welches Potenzial sehen Sie beim Clubsortenkonzept? Neue Sorten müssen für den Konsumenten und Handel attraktiv sein und auch den Produzenten einen Mehrwert bieten. Wenn Jüngste Innovation im Apfelreich ist der Joya. Mit seinem „coolen“ werblichen Auftritt spricht er ganz gezielt jugendliche Konsumenten an. Diese Zielgruppe sei bislang vernachlässigt worden und biete noch viel Potenzial, heißt es bei Vermarkter Pink Lady Europe. Hilfen für Verbraucher Der Handel sieht sich vor der nicht einfachen Aufgabe, das überbordende Sortiment an Spezialitäten zu strukturieren und übersichtlich zu präsentieren. Blockbildung heißt die Devise, begleitet von einer klaren Kennzeichnung. Produzenten und Distributeure geben Hilfestellung. So hat San Lucar für Orangen, Äpfel und Tomaten jeweils eigene Konzepte erstellt, die den Verbrauchern Geschmacksvielfalt und Verwendungsmöglichkeiten nahebringen sollen. Auch die holländischen dies gegeben ist, kann ein Clubsortenkonzept erfolgreich sein. Qualität und Quantität können im Rahmen derartiger Konzepte besser gesteuert werden. Wann sind Verbraucher bereit, für Obst einen höheren Preis zu bezahlen? Für Bio, spezielle Lieblingssorten beziehungsweise Marken mit konstant guter Qualität sind viele Verbraucher durchaus bereit, mehr Geld auszugeben. Wichtig sind Verlässlichkeit und dauerhafte Präsenz am POS. Das ist nicht einfach. Warum werden Marken bei Obst und Gemüse zunehmend wichtiger? Marken stehen für ganzjährige Verfügbarkeit und Verlässlichkeit in puncto Qualität. Sie sind auf Zielgruppen ausgerichtet und bieten einen emotionalen Background. Für den Handel sind Marken bei Obst und Gemüse ein Ansatz zur Differenzierung. Tomatenproduzenten bieten dem Handel eine Kennzeichnung via Piktogramm an. Die Piktogramme setzen unterschiedliche Verwendungsanlässe der Tomaten ins Bild und sollen die Verbraucher dazu animieren, verschiedene Tomatensorten näher kennenzulernen. Michael Roos, Geschäftsführer der Roos Agentur für Markenaktivierung, sieht für den Handel viele Vorteile in der Aufwertung des Obst und Gemüse-Sortiments durch Spezialitäten. „Der Trend ist ungebrochen. Ergebnis ist unter anderem eine deutlich verbesserte Kundenbindung. Das funktioniert aber nur mit einer intensiven Pflege des Sortiments und einer Abstimmung auf die Zielgruppe im jeweiligen Markt. Dabei sollte das Standardsortiment nicht vernachlässigt werden.“ Eine Aufgabe, die Mitarbeiter und Marktleitung gleichermaßen fordert. 41 S or timente LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK SPARGELSAISON Gefolge für das Königsgemüse Ende April beginnt die Spargelzeit. Schöpfen Sie das Potenzial aus: Neben dem frischen Gemüse sorgen passende Begleitprodukte für ein umsatzstarkes Saisongeschäft. FISCH Frischer Fisch lässt sich für ein raffiniertes Frühlingsmenü hervorragend mit Spargel kombinieren. Wenn es ein Naturfilet sein soll, harmonieren frischer Spargel und Lachs ausgesprochen gut miteinander. Zarter Spargel verträgt sich außerdem gut mit knackigen Konsistenzen, also beispielsweise gebratenen Garnelen. Empfehlen Sie an der Fischtheke aber auch Convenience-Produkte für Genießer mit wenig Zeit. Von Deutsche See gibt es fertiggewürzte und verfeinerte frische Fischprodukte für Backofen und Pfanne wie etwa Seelachs- oder Pangasiusfilet im Speckmantel. Ein besonderer Augenschmaus ist das Farbenspiel von Spargel und Grillspieß Rote Meerbarbe-Limette. SCHINKEN An erster Stelle stehen bei vielen Verbrauchern aber ganz klassische Kombinationen von Spargel mit Schinken, Schnitzel oder Geflügel. Der Spargel-Schinken von Fleischwaren Berger (Foto links) ist von grünem und weißem Spargel ummantelt, gluten- und laktosefrei und enthält keine Geschmacksverstärker. Metten Fleischwaren hat das regionale Sauerland-Spezialitätensortiment erweitert: Der „Schwarze Rauchschinken“ ist laut Unternehmen ein idealer Begleiter zu Spargel. Die originelle Optik soll für einen Blickfang in jeder Bedienungstheke sorgen. Als typisch norddeutsches Traditionsprodukt empfiehlt sich Abraham Katenschinken für weißen oder grünen Spargel. Er ist von Hand trocken gesalzen, über Buchenholz geräuchert und von ausgeprägtem mild-würzigem Geschmack. Bedford bietet mit der Convenience-Spezialität „Spargeltröpfchen“ für die Theke eine Komposition von Schinkenfleisch mit frischer Spargel-Käse-Zubereitung, mit Eierscheiben garniert, in eine Form eingelegt und mit Balsamico-Essig aufgefüllt. Höhenrainer hat mit der Linie Putepur verschiedene Schinkensorten aus reinem Putenfleisch im Programm. Die Schinken sind gluten- und laktosefrei. Zimbo setzt von April bis Juli wieder Kauf- und Sammelanreize mit einer Neuauflage der Treuepunkte-Aktion. Darin eingebunden sind insgesamt elf Wurst- und Aufschnittsorten, die besonders gut zum Spargel passen. 42 CASH UND CARRY Fotos: Fotolia/HLPhoto, Hersteller WEIN Für viele Verbraucher rundet ein passender Wein das Spargelmenü ab. Zum Start der Spargelsaison rückt die Weinmarke Blanchet von Rotkäppchen-Mumm mit vielfältigen Maßnahmen in den Fokus der Verbraucher, zum Beispiel in ausgewählten TV-Kochformaten und in einem Spot auf der reichweitenstärksten Online-Rezeptseite www.chefkoch.de. Langguth Erben forciert den Absatz der Erben Weine des Spitzenjahrgangs 2011 mit Onpack-Aktion (Spargelmesser) und Cross-Promotion mit Zimbo. Im Fokus stehen die Weine Erben Kabinett, Riesling und Grauburgunder. Mack & Schühle empfiehlt beispielsweise Gallo Family Vineyards Pinot Grigio mit seinen Zitrusaromen als perfekten Begleiter zu Spargel mit herzhaftem Schinken und Barone Montalto Pinot Grigio mit exotischen Anklängen zu grünem Spargel. Das relativ milde kontinentale und sonnenverwöhnte Klima Rumäniens prägt den unverwechselbaren Geschmack der Val Duna Linie von Reh Kendermann. Mit seiner fruchtig-würzigen Geschmacksrichtung ist besonders Val Duna Pinot Grigio ein schmackhafter Begleiter zu Spargelgerichten. FEINKOST Knorr und Maggi führen zur Spargelsaison wieder Verbundaktionen für Suppen, Saucen und FixProdukte im Handel durch und schaffen mit Bonuspacks zusätzliche Impulse. Knorr hat seine Saucenrange außerdem mit der Knorr Feinschmecker Sauce Hollandaise à L’Orange ausgebaut. Zum Würzen und Abschmecken von Risottos, Suppen, Pürees oder Saucen mit dem beliebten Gemüse eignet sich auch Spargelpaste. Die Spargel-Paste von Lacroix verleiht diesen Gerichten eine aromatische Note, ist einfach zu handhaben und im Handel im 40-Gramm-Döschen erhältlich. Auch Rila hat unter der Premium-Marke Feine Küche Jürgen Langbein eine Gourmet-Spargelpaste ins Sortiment aufgenommen, im 40-Gramm-Würfel und im 80-Gramm-Glas. Maille Dijonnaise verbindet laut Importeur Wilms die Würze von Dijon-Senf mit der Milde einer Mayonnaise und bildet das I-Tüpfelchen für alle Spargelgerichte. Pasta-Spezialist Steinhaus bringt mit den neuen Kombi-Packs Convenience für Spargelgenießer auf den Markt: Frische Braten und Schinken werden mit passenden frischen Saucen angeboten. Dabei stehen die Varianten Gutshofschinken mit Sauce Hollandaise und Rostbraten mit Sauce Béarnaise in Packungen für jeweils eine Portion zur Verfügung. Für convenience-orientierte Verbraucher an der Frischetheke bestimmt: Grossmann hat ab April wieder den Spargelsalat Hollandaise mit gekochten Schinkenwürfeln im 1,5-kg-Gebinde im Programm – ohne Geschmacksverstärker und künstliche Farbstoffe. PASTA Zwar sind frische Kartoffeln bei vielen Verbrauchern zur Spargelsaison ein Muss. Aber auch Teigwaren vertragen sich gut mit Spargel – beispielsweise auch für ein vegetarisches Gericht. Im Frühjahr bringt Bürger in einer Kooperation mit den Karwendel-Werken als saisonale Convenience-Spezialität „Frischkäse Taschen Classic“ in den Handel. Die bekannten Maultaschen präsentieren sich damit in einer neuen vegetarischen Variante mit Exquisa-Frischkäse-Füllung. Das Original seit 1846 Seit mehr als 150 Jahren garantiert Familie Schamel feinsten reibfrischen Meerrettichgenuss aus Bayern. Infos & Rezepte: www.schamel.de … mit Schamel Meerrettich schmeckt’s besser! S or timente LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT WPR Flüssig startet die Aufholjagd Auch wenn 57 Prozent aller verkauften Waschmittel nach wie vor Pulver sind: Flüssigwaschmittel holen immer weiter auf. Ein Marktüberblick über das größte WPR-Segment. S tiftung Warentest hat es erneut belegt: Flüssige Vollwaschmittel können der Pulver-Konkurrenz nicht das Wasser reichen. Der Grund dafür: Pulverförmige Waschmittel enthalten Bleiche, flüssige nicht. „Flüssigwaschmittel enthalten einen wesentlich höheren TensidAnteil, aber keine Bleiche, da diese in flüssigen Waschmitteln nicht stabil ist“, so Rainer Bock, bei HenZAHLEN UND TRENDS kel als Trade-Marketing-Leiter für das Wasch- und ReinigungsmittelGeschäft zuständig. Auch bei Colorwaschmittel liegen Pulver laut Stiftung Warentest weiter vorne. Aber: Hier holen die Flüssigen auf, sie waschen Buntes inzwischen fast genauso gut wie Pulver. Dass Pulver – ob für Weißes oder Buntes – nach wie vor besser wäscht, scheint den Verbraucher am Point of Sale wenig zu stören. Noch ist der An- Waschmittel Waschmittel sind mit Abstand das größte Teilsegment im Markt der Wasch-, Putzund Reinigungsmittel. 2011 stagnierte der Markt jedoch, viele Kategorien büßten Absatz- und Umsatzanteile ein. Positive Ausnahme: die Feinwaschmittel. Umsatz 2011: 2010* ➜ +0,1% ➜ +0,5% ➜ +6,8% –2,4% –7,8% +5,6% –3,1% ➜ ➜➜ ➜ 44 Veränderung 217.314 205.420 56.288 14.760 19.196 16.448 9.469 ➜ * Zeitraum: Dezember bis Dezember Tsd. Pack. –0,8% ➜ –3,5% +6,9% –3,0% –6,1% +1,9% –1,5% ➜➜ TRENDS Neue Darreichungsformen, nachhaltige Produktkonzepte, Saisonvarianten. 1.101.880 303.446 168.440 77.905 74.708 34.335 32.655 ➜ Vollwaschmittel Weichspülmittel Feinwaschmittel Waschhilfsmittel Fleckenentfernung Wäschevorbereitung Wollwaschmittel Absatz 2011: 2010* Veränderung ➜ Tsd. € ➜ Die Sortimente Absatzwege 2011 Die Deutschen kaufen ihr Waschmittel nach wie vor bevorzugt beim Discounter. Trotzdem büßten die Discounter im Vergleich zum Vorjahr fast vier Prozent Absatz ein. Verbrauchermärkte Cash+Carry 2% Drogeriemärkte 28% 33,5% Discounter teil der Pulver mit 57 Prozent weiterhin größer, so die neuesten Zahlen aus dem Hause SymphonyIRI. Tendenz fallend. „Wer das Rennen letztlich für sich entscheiden wird, lässt sich schwer vorhersagen“, so Dirk Seifert, Country Manager bei Ecover. Derzeit zeige sich vor allem, dass jüngere Konsumenten meist zu Flüssig-, ältere eher zu PulverWaschmitteln greifen. Die Argumente, die bei der jüngeren Generation zählen: Flüssigwaschmittel sei bequem zu dosieren und löse sich besser auf, weiße Flecken auf der Kleidung blieben dadurch aus. 29% Supermärkte 7,5% Quelle: Nielsen Zweiter Versuch mit Caps Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könnten Flüssigwaschmittel langfristig den Markt dominieren. Um das Waschmittelsegment weiter zu pushen, denken die Markenartikler aber auch über neue Anwendungsformen nach. So hat Henkel jüngst die Persil MegaCaps auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um vorportionierte Caps, konkret: Flüssigwaschmit- BAU / GARTEN / TECHNIK tel, umhüllt von einer wasserlöslichen Folie. Henkel will mit den Mega-Caps gezielt moderne Menschen ansprechen, die nach zeitsparenden und unkomplizierten Lösungen im Alltag suchen. Ob und wann die ersten Konkurrenten nachziehen, wird sich zeigen. Aus dem Hause Unilever heißt es dazu vorsichtig: „Wir arbeiten an zeitgemäßen, neuen Lösungen.“ Ob neue Darreichungsformen wie die MegaCaps am Markt bestehen können, bleibt ohnehin offen. Denn: Mit einem ähnlichen Konzept, den Persil Liquits, war Henkel bereits vor zehn Jahren gescheitert. Auch das Pendant aus dem Hause Procter & Gamble, die Ariel Liquitabs, konnte sich damals nicht durchsetzen. Immer bessere Umweltbilanz Ähnliches gilt für Waschmitteltabs, die heute mit einem Marktanteil von 1,6 Prozent kaum mehr Einfluss auf den Markt haben. Stichwort Umweltverträglichkeit: Auch hier gibt es Unterschiede zwischen Pulver- und Flüssigwaschmitteln. Flüssigwaschmittel belasten nach wie vor die Umwelt stärker als Pulver, darin sind sich die Hersteller einig. Schuld AUF EINEN BLICK CASH UND CARRY PRODUKTE Waschmittel Die Hersteller setzen derzeit vor allem auf neue Duftvarianten und Spezialwaschmittel. Eine Auswahl an Waschmittelprodukten der Markenartikler. HENKEL Mit der Duftedition Spee Color-Gel Frühlingsgefühle in den Varianten Sonnige Zitrusfrische und Wilde Blütenfrische will Henkel neue Farb- und Duftakzente am POS setzen. Ab sofort erhältlich. WERNER & MERTZ Der neue Frosch Granatapfel-Weichspüler setzt auf die pflegende Wirkung und den Duft von Granatapfelextrakten. Der Weichspüler im recycelbaren Umweltbeutel enthält Wirkstoffe auf rein pflanzlicher Basis. daran ist beispielsweise der höhere Tensid-Anteil. Allerdings hat sich in den vergangenen Jahren viel getan, so das Gros der Hersteller. „Neue Rezepturen kommen oft mit weniger oder schonenderen Tensiden aus“, sagt Stefan Arnold, zuständig für das Home-Care-Geschäft bei Unilever. Ähnliches beobachten auch die Experten im Hause Procter & Gamble: „Die Umweltprofi le der Flüssigwaschmittel PROCTER & GAMBLE Das Lenor Vollwaschmittel Morgentau und Pfingstrose soll dank einer 4-Stufen-Cleaning-Technologie für strahlend saubere Kleidung sorgen. Es duftet frisch und blumig-fruchtig. ECOVER Das Ecover ColorWaschpulver Konzentrat soll nicht nur die Farben von bunter Wäsche erhalten, sondern auch noch biologisch abbaubar sein. Die 1,2-KiloPackung reicht für 16 Waschladungen. werden sich immer weiter verbessern und nähern sich allmählich den Pulvern an.“ Das heißt aber auch: Nach derzeitigem Stand sollten Händler besorgten Kunden, die auf der Suche nach möglichst umweltfreundlichen Produkten sind, eher zum Waschpulver raten. „Pulver sind immer noch nachhaltiger und ökologischer als Flüssigwaschmittel“, bilanziert EcoverManager Dirk Seifert. Waschmittel-Varianten Fotos: Masterfile, Hersteller Alle Waschmittel-Varianten enthalten als Grundbestandteil Tenside zur besseren Schmutzentfernung sowie Enzyme zur Schmutzentfernung und Gewebeschonung. Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Typen im Überblick (Quelle: Forum Waschen/IKW). ■ Voll- oder Universalwaschmittel enthalten Bleichmittel (nur Pulver) und optische Aufheller. Sie sind für alle weißen und farbechten Textilien aus Baumwolle, Leinen und Mischgewebe bei allen Waschtemperaturen geeignet. ■ Wollwaschmittel werden für Wolle, Seide und Daunen für den Handwaschund Spezialschonwaschgang angeboten. ■ Color- oder Buntwaschmittel enthalten keine Bleichmittel und keine optischen Aufheller. Sie enthalten Farbübertragungsinhibitoren und eignen sich daher besonders gut für eine farbschonende Reinigung von bunten Textilien aus ■ Feinwaschmittel beinhalten Tenside, die einen feinporigen Schaum erzeugen, und häufig Pflegekomponenten, die einen besonderen Faser- und Farbschutz (Farbübertragungsinhibitoren) bieten. Feinwaschmittel sind auch für farbige Baumwolle, Leinen und Mischgewebe bei Temperaturen von bis zu 60 Grad. Textilien (beispielsweise Kunstfasern) im (Spezial-) Schonwaschgang geeignet. ■ Gardinenwaschmittel kommen für weiße und helle Gardinen, aber auch für andere weiße Textilien aus Mischgewebe und Synthetik im Spezialschonwaschgang zum Einsatz. ■ Weitere Spezialwaschmittel können für bestimmte Anwendungsgebiete eingesetzt werden – beispielsweise Sporttextilien, schwarze oder dunkle Wäsche. 45 N eue P ro duk te LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY Neue Ertragsbringer für Ihr Sortiment Anfang Februar stand die ISM in Köln wieder wie jedes Jahr mit ihrem umfangreichen Süßwarensortiment im Fokus. Egal ob Süßwaren oder andere Warengruppen: Mit einer Auswahl der wichtigsten Innovationen bringt das MARKANT HandelsMagazin Sie wie gewohnt auf den neuesten Stand. Produkt des Monats Mit der Minus L Nuss-Nougat Creme baut Omira sein laktosefreies Sortiment aus. DAS BESONDERE: Vor zwei Jahren erst hat Omira unter der Marke Minus L die erste laktosefreie Vollmilchschokolade auf den Markt gebracht. Mit Erfolg. So ist es nur logisch, dass das Molkereiunternehmen das Segment der laktosefreien Süßwaren kontinuierlich ausweitet. Neu ist die Minus L Nuss-Nougat-Creme, die sich durch ihre feine Nuss-Nougat-Note auszeichnet. Auch bei einer ausgeprägten Laktoseintoleranz ist die Nuss-Nougat-Creme nach Herstellerangaben gut verträglich. In Deutschland leiden 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung an Laktose-Intoleranz beziehungsweise MilchzuckerUnverträglichkeit. Sie kann zu schwerwiegenden Verdauungsproblemen und anderen Beeinträchtigungen führen. Auch der in herkömmlichen Süßwaren enthaltene Milchzucker ist für den laktoseintoleranten Verbraucherkreis meist problematisch. Die Betroffenen müssen deshalb auf 46 solche Süßwaren verzichten oder entsprechende Unverträglichkeitssymptome in Kauf nehmen. Mit den Produkten der Marke Minus L will Omira den von Laktoseintoleranz Betroffenen unbeschwerten Genuss von Süßwaren ermöglichen. Alle Minus-L-Produkte weisen einen garantierten Restlaktosegehalt von unter 0,1 Gramm pro 100 Gramm auf. Damit sind sie bei Laktoseintoleranz problemlos verträglich. WERBUNG: Printkampagne, Internet inklusive Facebook VERPACKUNGSEINHEIT: Karton mit 6 Gläsern à 400 g IM HANDEL AB: sofort INTERNET: www.minusl.de Molkereiprodukte Wurstwaren Backwaren Tahiti-Vanille Putenwurst-Duo Croissant-Snack Das Besondere: Das feine Aroma von echter Vanille macht den Emmi Caffè Latte Tahiti Vanilla Edition zu einem Genuss für Kenner. Die Tahiti-Vanille zählt zu den begehrtesten und teuersten Vanillearten der Welt. Der neue Caffè Latte kommt im 230-Milliliter-Becher mit exotischem Design ins Kühlregal. Werbung: TV-Kampagne, Sampling Verpackungseinheit: Tray mit 10 Bechern à 230 ml, 4 x 5er-Tray Im Handel ab: sofort Internet: www.emmi-caffelatte.com Das Besondere: Zwei Sorten Putenwurst, die bislang nur in der Bedientheke erhältlich waren, bringt Höhenrainer jetzt als Doppelpack ins SB-Regal. Das Duo von Putepur enthält je eine PutenFleischwurst und Puten-Schinkenwurst. Aufgrund des Trennstegs sind die beiden Sorten einzeln entnehmbar. Werbung: Internet, Mailing Verpackungseinheit: Karton mit 5 Packungen à 350 g Im Handel ab: sofort Internet: www.putepur.de Das Besondere: Backwarenspezialist Ibis hat mit Snaxx auf der ISM einen pikant belegten Croissant-Snack vorgestellt. Das verzehrfertige Croissant ist belegt mit gebratenem Bacon, gebackenem Goudakäse und mild-würziger Barbecuesauce und bietet sofortigen Genuss – ohne Kühlung oder Aufbacken. Werbung: Gewinnspiel, Print Verpackungseinheit: Karton mit 8 Duopacks à 2 x 45 g Im Handel ab: April Internet: www.ibis-backwaren.de Tiefkühlprodukte Heißgetränke AfG Schnitzel-Genuss Familien-Cappuccino Dosen-Alternative Das Besondere: Apetito erweitert seine Range „Schnitzelkrönung“ um die Variante Zigeuner Art. Das fettarme Premium-Schweineschnitzel mit knuspriger Panade besticht mit einer Gemüsekrone. Diese muss der Verbraucher nur noch auf das Schnitzel setzen und dieses dann im Ofen überbacken. Werbung: Radio, POS-Maßnahmen Verpackungseinheit: Karton mit 6 Faltschachteln à 400 g (2 Portionen) Im Handel ab: sofort Internet: www.schnitzelkroenung.de Das Besondere: Krüger, Marktführer im Segment der löslichen Kaffeespezialitäten, ergänzt seine „Family“-Range mit der neuen Sorte Country Cup. Der laut Hersteller erste Cappuccino für die ganze Familie basiert auf Getreide und ist koffeinfrei. Drei Sorten: Schoko-Brownie, White-Schoko, Toffee-Karamell. Werbung: TV, Verkostungen, Sampling Verpackungseinheit: Karton mit 12 Folienbeuteln à 400 g Im Handel ab: April Internet: www.krueger.de Das Besondere: Die Privatbrauerei Gaffel bietet das alkoholfreie Mischgetränk Gaffels Fassbrause jetzt auch in der Dose an. Die pfandpflichtigen 0,5Liter-Alubehälter stellen eine Alternative zu den bisher genutzten 0,33-LiterLongneck-Flaschen dar und erfüllen den Verbraucherwunsch nach Convenience. Werbung: Print, Social Media Verpackungseinheit: Tray mit 24 Dosen à 0,5 l Im Handel ab: sofort Internet: www.fassbrause.de 47 N eue P ro duk te LEBENSMITTELHANDEL 48 IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY Süßwaren Süßwaren Süßwaren Schoko-Waffeln Karamell-Kekse Sommer-Mix Das Besondere: Eine neuartige Rezeptur mit Kakao im Teig und die neue Waffelstruktur machen die Fogliette von Loacker noch knuspriger. Die luftigen Waffelblätter sind reichlich mit Schokolade überzogen. Zur Auswahl stehen die beiden Sorten Milchschokolade (Foto) und Zartbitterschokolade. Werbung: Displays, Verkostungen Verpackungseinheit: Karton mit 12 Packungen à 100 g Im Handel ab: sofort Internet: www.loacker.com Das Besondere: Gebäckhersteller United Biscuits erweitert das McVitie‘sSortiment und nimmt in die Range der McVitie‘s Digestives die Sorte Chocolate Caramels auf. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus knusprigem Weizenkeks, Karamell und zarter Schokolade. Der Vertrieb erfolgt über Genuport. Werbung: Gewinnspiel, Verkostungen Verpackungseinheit: Karton mit 10 Packungen à 300 g Im Handel ab: sofort Internet: www.mcvities.com Das Besondere: Mit einer moderneren, frischeren Optik hat Rübezahl Schokoladen das Sun-Rice-Sortiment ausgestattet. Neu: die Sun Rice Mini Mix Summer Edition. Die in einem Beutel versammelten, einzeln verpackten Puffreis-Happen versprechen dreifachen Genuss in den Sorten Erdbeer, Exotic und Cocos. Werbung: PR, Social Media Verpackungseinheit: Karton mit 12 Packungen à 12 Mini-Riegel zu 15 g Im Handel ab: sofort Internet: www.sunrice.de Süßwaren Süßwaren Brotaufstriche Fruchtgummi-Action Bonbon-Süße Schoko-Frühstück Das Besondere: Naschen, Spielen, Sammeln - das war schon immer die Domäne von Pez. Auf der ISM hat das österreichische Unternehmen mit Pez Soft den ersten Fruchtgummi mit Spender vorgestellt. Bei dem Actionspender steht der Spaßfaktor im Mittelpunkt. Werbung: u.a. Zweitplatzierung Verpackungseinheit: Karton mit 12 Spendern + 20 g Pez soft bzw. Karton mit 24 Nachfüllbeuteln à 100 g Im Handel ab: Mai Internet: www.pez.at Das Besondere: Kalfany setzt bei Pulmoll weiterhin auf Wachstum. Die neue Generation an zuckerfreien Hals- und Hustenbonbons ist mit Stevia gesüßt. Die Fruchtsorten (Foto: Kirsch) enthalten zusätzlich Fruchtsaftkonzentrat und Vitamin C und sollen so noch fruchtiger und natürlicher schmecken. Werbung: Print, Sampling, Gewinnspiel Verpackungseinheit: Karton mit 10 bzw. mit 50 Dosen à 50 g Im Handel ab: ab sofort Internet: www.pulmoll.de Das Besondere: Einen innovativen Brotaufstrich hat Schokoladenhersteller mkm unter der Marke Momami auf der ISM vorgestellt. „Mein Frühstück“ ist vorportioniert und wird erst bei Raumtemperatur streichfähig. Im Beutel befinden sich sieben Einzelportionen. Drei Sorten: Haselnuss, Himbeere und Erdbeere. Werbung: Verkostungen, POS-Aktionen Verpackungseinheit: Karton mit 18 Beuteln à 7 Stück zu je 15 g Im Handel ab: August Internet: www.einfach-nur-genießen.de N eue P ro duk te LEBENSMITTELHANDEL 50 IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY Salzige Snacks Salzige Snacks AfG Knusper-Chips Knabber-Stangen Erwachsenen-Limo Das Besondere: Mit Crispy Pops bringt Chipita Germany innovative Kartoffelchips ins Regal: Der Kartoffelsnack wird mit Heißluft und Druck „gepoppt“ und hat 50 Prozent weniger Fett als frittierte Chips. Crispy Pops bieten authentischen Kartoffelgeschmack in den drei Sorten Paprika (Foto), Natur und Käse. Werbung: Displays, Internet Verpackungseinheit: Karton mit 10 Packungen à 75 g Im Handel ab: sofort Internet: www.chipita-germany.de Das Besondere: Nach dem Relaunch des Italien-Sortiments Leverno erweitert Rila Feinkost-Importe dieses um die Grissini Piccoli. Die kleinen, knusprigen Gebäckstangen schmecken als Knabberei oder zu Salat und liegen in zwei Geschmacksvarianten vor: Knoblauch & Petersilie sowie Tomate & Basilikum. Werbung: Displays, Print Verpackungseinheit: Karton mit 8 Standbeuteln à 100 g Im Handel ab: sofort Internet: www.leverno.de Das Besondere: Gerolsteiner, Mineralwasserabfüller aus der Vulkaneifel, steigt ins Limonaden-Segment ein. Die neue Gerolsteiner Orangenlimonade und Gerolsteiner Zitronenlimonade zielen auf erwachsene Konsumenten. Die Limos zeichnen sich durch hohen Fruchtgehalt aus und sollen weniger süß schmecken. Werbung: Verkostungen, Displays Verpackungseinheit: 0,5 l PET Einwegoder 12 x 0,75 l Mehrweg-Flasche Im Handel ab: sofort Internet: www.gerolsteiner.de Körperpflege Körperpflege WPR Damen-Rasierer Power-Dusche Natur-Kraft Das Besondere: Mit dem Wilkinson Intuition Naturals stellt Wilkinson Sword den ersten Damen-Nassrasierer in einer umweltfreundlichen Kartonverpackung vor. Mit einem Hautconditioner aus natürlicher Aloe Vera und Vitamin E spendet der Rasierer der Haut Feuchtigkeit. Werbung: Displays, Online-Kampagne Verpackungseinheit: Karton mit 5 Packungen (jeweils inklusive Ersatzklinge und Apparatehalter) Im Handel ab: sofort Internet: www.wilkinson.de Das Besondere: Burnus hat die Duschbäder-Range Cliff Energy Shower einem Relaunch unterzogen. Neu im modernisierten Dusch-Sortiment für Haut und Haar ist die Variante Cliff Energy Shower Trail. Mit Guarana und würzig-frischem Duft soll sie bei jedem Duschen für Power und Outdoor-Feeling sorgen. Werbung: PR, Gewinnspiele Verpackungseinheit: Karton mit jeweils 6 Flaschen à 250 ml Im Handel ab: sofort Internet: www.burnus.de Das Besondere: Unilever baut das VissSortiment aus. Der neue Reiniger Viss PowerPro Naturals Küche Aktiv Fettlöser basiert auf Wirkstoffen natürlicher Herkunft und ist dermatologisch getestet. Er soll Fett mühelos entfernen und für strahlenden Glanz sorgen. Werbung: TV, Sampling Verpackungseinheit: Karton mit 6 Sprühflaschen à 750 ml bzw. mit 10 Nachfüllbeuteln à 375 ml (Konzentrat) Im Handel ab: sofort Internet: www.viss.de Verkaufsförd erung LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY N TIO K A at d es s März 2012 KW 10 bis 16 Mon KOSMETIK Duftende Überraschungen Unter der Marke Playboy sorgt Coty im Osternest für verführerische Düfte mit Überraschungseffekt – und schickt die beliebten Bunnys für einen befristeten Zeitraum mit vier Playboy Ostersets in den Markt. Die beiden DamenDuftsets Play It Sexy und Play It Rock enthalten das jeweilige Eau de Toilette mit 30 ml Füllung sowie ein trendiges Playboy T-Shirt. Ein sinnliches und raffiniertes Dufterlebnis verspricht dabei der Damen-Duft Play It Sexy. Als aufregend-feminin wird der Duft Play It Rock mit seinem exotisch-blumigen Bouquet beschrieben. Die Herren dürfen sich über ein Eau de Toilette London Playboy beziehungsweise New York Playboy mit je- weils 50 ml Füllung samt einer sexy Boxershorts freuen. Der Herrenduft London Playboy assoziiert mit seinem komplexen Duftcharakter aufregende Eleganz, während New York Playboy mit seinem modernen holzig-maskulinen Charkater den urbanen Lifestyle Manhattans widerspiegeln soll. X Zeitraum: bis Mitte April Die weiteren Aktions-Highlights 52 Molkereiprodukte Molkereiprodukte Lohnende Gewinne Beliebte Muppets Switzerland Cheese Marketing startet für den Appenzeller Mild-Würzig die Frühjahrsaktion „Talerschwingen“ und verlost drei iPads der neuesten Generation. Verbraucher müssen dazu nur die Frage zum traditionellen Talerschwingen auf der Gewinnspielkarte oder auf appenzeller.ch richtig beantworten. Zudem erhalten die Thekenfachkräfte die Chance, ein iPad 2 zu gewinnen. X Zeitraum: bis April Edelweiß, zur Bongrain-Gruppe gehörender Produzent von Molkereiprodukten, startet für die Marke Milkana eine aufmerksamkeitsstarke Zweitplatzierung mit den Helden des aktuellen Kinofilms „Die Muppets“. Verlost werden zudem im Rahmen eines Online-Gewinnspiels gemeinsam mit Disney 250 attraktive Muppets-Preise. X Zeitraum: bis Ende März Molkereiprodukte Frühstücksprodukte Individuelle Tassen Fliegende Ballons In Kooperation mit dem Online-Fotoservice Pixum gibt Landliebe Verbrauchern die Möglichkeit, sich eine individuelle Fototasse im Landliebe-Design zu ersammeln. Sie müssen dazu fünf Sammelcodes gegen einen Pixum-Gutscheincode eintauschen. Die Codes befinden sich auf der Verpackung der „Landliebe haltbare Landmilch“. POS-Material und ein Gewinnspiel bei Facebook machen auf die Promotion aufmerksam. X Zeitraum: bis April Mit einer Frühjahrspromotion für Langnese Honig lädt FürstenReform die Verbraucher dazu ein, die Welt aus der Perspektive einer Honigbiene zu betrachten und verlost 15 Heißluftballonflüge für jeweils zwei Personen. Nähere Informationen bieten Leporellos auf den 500-Gramm-Gläsen der Sorten Sommerblüte und Landhonig. X Zeitraum: bis April Chilled Food Süßwaren Zusätzlicher Eintritt Spielerische Lernangebote Unter dem Motto „Sommerspaß“ startet Popp Feinkost mit 2.900 Eintrittsgutscheinen eine Sommerpromotion auf ausgewählte Aktionsprodukte im Kühlregal. In 14 renommierten Freizeiteinrichtungen erhält jede voll zahlende Person bei Einlösung des Gutscheins eine weitere Tageskarte kostenlos. Die Gutscheine befinden sich auf den Verpackungen der elf beteiligten sortimentsübergreifenden Popp-Produkte. X Zeitraum: Mai bis Juni Bei der Smarties-Frühjahrspromotion „Mein fantastischer Garten“ stellt Nestlé das Thema Pflanzen und Garten in den Mittelpunkt und bietet so Chancen auf zusätzliche Umsatzimpluse. Die Aktionspackungen enthalten Zugaben für den Garten oder Blumentopf. Kinder können damit spielerisch Interessantes über Pflanzen lernen. X Zeitraum: bis Ende März Saucen Spirituosen Attraktive Displays Kultige Harleys Ein neues Display soll den Kikkoman-Sojasaucen mehr Aufmerksamkeit bringen. Das 1,50 Meter hohe Display hat die Form einer Kikkoman-Flasche. Auf dem typischen roten Schraubverschluss finden sich wichtige Produktinformationen. Der Vertrieb der Kikkoman Saucen erfolgt über Develey. X Zeitraum: unbefristet Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr startet Jim Beam für den LongdrinkKlassiker Jim Beam & Cola jetzt abermals ein Harley-Davidson-Gewinnspiel. Als Hauptgewinne winken drei original Harley-Davidson Fat Boys im Wert von 25.000 Euro. Unter der Dosenlasche befindet sich im Aktionszeitraum ein Code. Im Internet erfährt der Verbraucher, ob er einen Sofortgewinn erhält. Unter allen Gewinnern werden schließlich die drei künftigen Harley-Besitzer gezogen. X Zeitraum: bis August 53 Aus blick LEBENSMITTELHANDEL IMPULS DROGERIEMARKT BAU / GARTEN / TECHNIK CASH UND CARRY Wahrheit statt Polemik 54 Herr Wesjohann, was sagen Sie zu den Diskussionen rund um die Massentierhaltung? Stichwort Transparenz: Wie gehen Sie in Ihren Betrieben damit um? Richtig wäre der Begriff Nutztierhaltung. Denn entscheidend ist, ob die Tiere richtig gehalten und versorgt werden. Und da sind Landwirtschaftsbetriebe, die ihren Haupterwerb mit der Geflügelzucht verdienen, oftmals viel besser aufgestellt als Kleinbetriebe, die damit nur zusätzliches Geld verdienen. Jeder Handelspartner kann – angemeldet oder unangemeldet – jederzeit unsere Aufzucht-, Futtermittel- und Verarbeitungsbetriebe besichtigen und sich ein persönliches Bild davon machen. Die Menschen, die bei uns gewesen sind, wissen, was objektiv wahr und was subjektive Polemik ist. Ein weiterer Vorwurf lautet: Antibiotika in der Hähnchenmast. Was sagen Sie dazu? Sie führen zurzeit ein Hähnchen aus tiergerechter Haltung ein. Was unterscheidet dieses Geflügel von herkömmlichem Geflügel? Alle Unternehmen aus unserer Branche waren immer dazu verpfl ichtet, jeglichen Einsatz von Antibiotika zu dokumentieren. Fakt ist, dass wir seit 1997 bei der Geflügel-Aufzucht auf antibiotische Leistungsförderer verzichten und seither ein Antibiotika-Erfassungs-Monitoring etabliert haben. Was zeichnet aus Ihrer Sicht eine richtige Haltung von Geflügel aus? Die Tiere müssen sich wohlfühlen im Stall. Und sie müssen durchweg gute, saubere und trockene Einstreu und einen bequemen Zugang zu Wasser und Futter haben. Das Management durch den Landwirt ist ganz entscheidend. Was tun Sie, um sicherzustellen, dass Ihre Landwirtschaftsbetriebe sich daran halten? Wir schulen die Mitarbeiter dort intensiv und kontrollieren die Betriebe permanent angemeldet und unangemeldet über unseren Außendienst. Zudem dürfen die Betriebe nur mit akkreditierten Tierärzten, die sich an unsere strengen Leitlinien halten, zusammenarbeiten. Auch das kontrollieren wir regelmäßig. Bei unserem Privathof-Hähnchen handelt es sich um eine langsamer wachsende Rasse. Auslauf in einem Wintergarten sowie Strohballen, Picksteine und Sitzstangen sorgen dafür, dass die Hähnchen ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können. Es kostet etwa 30 Prozent mehr als ein konventionelles Hähnchen. Auf welche drei primären Werte sollten sich Unternehmer künftig fokussieren? Bodenständigkeit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit. Langjährig erfolgreiche Kaufleute sind deshalb erfolgreich, weil sie Mitarbeiter und Kunden immer fair und ehrlich behandelt haben. IN KÜRZE Wiesenhof-Gruppe Gründungsjahr: 1932 Firmensitz: Rechterfeld Mitarbeiter: 2.921 Sortimente: Hähnchen-, Puten-, Entenspezialitäten; Frisch- und Frostware, Convenience-Produkte, Chicken-Snacks, Geflügelwurst-Spezialitäten, Privathof-Geflügel Umsatz 2011: 1,29 Mrd. Euro Internet: www.wiesenhof-online.de Foto: Unternehmen A U S B L I C K Peter Wesjohann, Vorsitzender des Vorstands bei Wiesenhof, zum Image von Geflügel in Deutschland, Hähnchen aus tiergerechter Haltung und Ehrlichkeit als Grundlage für erfolgreiches Handeln.