Ausgabe 7- 2013
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Ausgabe 7- 2013
Marzahner Knaller 18. Jahrgang Nr. 7/2013 EVP: 1 Euro Ein Feuerwerk der Superlative am Marzahner Nachthimmel erlebten die zahlreichen Besucher und Gäste am 15. Juni beim Höhenfeuerwerk anlässlich des Spektakels zum 35. Geburtstag des Helene-Weigel-Platzes. Die Zaungäste rund um dem Geburtstagsplatz und den angrenzenden Hochhäusern kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Farbenfreudige Silhouetten gepaart mit eindrucksvollen Knalleffekten schmückten für rund 25 Minuten den Nachthimmel und ließen das Areal lichterloh glänzen. Zum Abschluss gab es frenetischen Applaus, was den Gästen auf dem Heimweg noch lange in Erinnerung bleiben wird. Foto: Gieche Die Bürgerzeitung aus Marzahn-Hellersdorf Ausflug zur Geschichte Inhalt Künstler-Serie in jot w.d.: Viele Leser werden sich an Sänger und Musiker ihrer Jugendzeit in der DDR erinnern. jot w.d. berichtet, was aus ihnen geworden ist. Heute: Olaf Berger. Seite 3 Sandmanns Zuhause: Kaum jemand kennt den Kleinen nicht: Vor 50 Jahren fanden das Sandmännchen und sein Erfinder Gerhard Behrendt ihre Heimstatt in Mahlsdorf. Chronist Harald Kintscher blickt in jot w.d. zurück. Seite 5 Energie bewegt: Mancher mag die Nase rümpfen, wenn sich Großkonzerne an Schulen engagieren. Für die Klingenberg-Oberschule war die Teilnahme an einer Initiative von RWE ein voller Erfolg, wie jot w.d. zum Projektabschluss erfuhr. Seite 11 Malen gegen die Zeit: Wenn das Vergessen einsetzt bei einer Demenzerkrankung, kann der Einsatz von Kunst therapeutisch wirken. Das erkannte jot w.d. auf einer Ausstellung in der Kiste. Seite 12 Wer in unserem schönen Bezirk schon alles gesehen hat, muss für interessante und spannende Eindrücke dennoch nicht weit weg fahren. Bei schönem Wetter lohnt sich auch ein Ausflug in unsere Nachbargemeinde. Der Lenné-Park in Dahlwitz ist täglich geöffnet. Er ist fast vollständig in seiner alten Struktur erhalten, das dortige Herrenhaus wird derzeit saniert. Und auch in jot w.d. gönnen wir uns regelmäßig einen „Blick zum Nachbarn“, normalerweise auf Seite 7. Foto: Dittmann Liebe Leser, wir haben der damaligen rot-grünen Regierung unter Gerhard Schröder und Joseph Martin Fischer vieles zu verdanken. Nachdem die alt-westdeutschen Friedensbewegten schimpften, „Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt“, ließen sie nun sogar deutsche Soldaten folgen. Die herausragendste Leistung aber war wohl die konsequente Umsetzung der immer stärkeren Umverteilung „von unten nach oben“. Dass sie damit nur auf den „Zug des Welttrends“ aufsprangen, darf als Erklärung nicht ausreichen. Nirgendwo zeigt sich das Ergebnis dieser von den Nachfolge-Regierungen unter Mutti Merkel akkurat weitergeführten Politik so deutlich wie in der sich zuspitzenden Wohnsituation ärmerer Bevölkerungsschichten und auch von „Normalverdienern“ in den größeren Städten. Hatten wir im Jahrzehnt zwischen 1995 und 2005 noch eine „Segregation“ beklagt, erfolgt seit etwa 2010 eine massive Verdrängung durch „Gentrifizierung“. Sicher: Es Zwang zur Verpaarung? gibt kein „Anrecht auf Wohnen in der Innenstadt“, schon gar nicht, wenn es von der Gesellschaft finanziert wird. Andererseits gilt Berlin ja gerade deshalb so „hip“, weil es hier keine menschenleere Innenstadt, bevölkert nur von Bankern und Touristen, gibt. Vor diesem Hintergrund ist die Revisionsklage des Senats (vertreten von Sozialsenator Mario Czaja) gegen ein Urteil des Berliner Sozialgerichts zu sehen, das für die Werte in der seit Mai 2012 geltenden Wohnaufwendungenverordnung (Übernahme der Wohnkosten fürAlg-II-Bezieher) „keine Substanz“ erkennt und sie für unwirksam erklärt. Pauschale Richtwerte für Heizkosten verzerrten die Höchstgrenzen der Gesamtmiete. Die Berliner Opposition beklagt zudem das alleinige Heranziehen „einfacher“ Wohnlagen. Besonders prekär ist die Lage für Singles, da kleinere Wohnungen tendenziell besonders teuer und noch dazu selten sind. Es gibt die Crux, nach welcher Methode die „KdU“ zu übernehmen wären. Entscheidet man sich für das Modell „Warmmiete“, eingeführt unter Rot-Rot, galoppieren die Kosten in Stadtlagen davon. Setzt man auf das Modell „Höchstgröße“, können Einzelhaushalte bald nur noch als „Aftermieter hinterm Durchgangszimmer“ wie vor 100 Jahren unterkommen. Gerechte Lebens-, also auch Wohnverhältnisse lassen sich unter der kapitalistischen Grundidee, dass mit Wohnraum richtig viel „Geld verdient“ werden muss, nicht herstellen. Da helfen nur ein Mieterhöhungsverbot über die Inflationsrate hinaus, eine Streckung der Sanierungsumlage von elf auf mindestens 20 Jahre und eine „Zwangsbewirtschaftung“ unvermieteter und „fehlbelegter“ Immobilien. Ehe Sie nun aber vor dem Schreckgespenst „sozialistische KWV“ erzittern, wünsche ich Ihnen erst einmal viel Spaß mit dieser 203. Ausgabe von jot w.d. Ihr Ralf Nachtmann 2 jot w.d. 7/2013 Aktuell Mit aller Macht Bürgermeister Komoß setzt sein Projekt „Frauensporthalle im FFM“ gegen alle Widerstände durch Ach, was haben die Sozis auf der jüngsten BVV-Sitzung gejault: Das böse Volk und die noch viel böseren Linken wetterten lautstark und mit deftigen Worten und Zwischenrufen auf der Bürgerversammlung gegen das schöne Projekt Frauensporthalle, das im FFM angesiedelt werden soll, wofür ein Großteil der bisherigen Nutzer weichen muss. Gordon Lemm, zweit-starker Mann der örtlichen SPD, brauchte gar eine „persönliche Erklärung“, um zwar erfreulich zu finden, dass so Viele teilgenommen haben („Das sage ich auch, obwohl viele Wortmeldungen sich gegen eine Mehrheitsentscheidung unseres Hauses aussprachen.“), andererseits aber zu beklagen, die Linke versuche, die Bürger zu „instrumentalisieren“. „Zutiefst erschüttert“ zeigte sich Lemm von diversen Zwischenrufen aus den Reihen der Besucher. Diese schienen sich mit freundlichen Erklärungen und dem subtilen Hinweis, das Volk habe erst bei den nächsten Wahlen wieder was zu sagen und möge bis dahin schweigen, einfach nicht zufrieden geben zu wollen. Bürgermeister Stefan Komoß beklagte, bei dieser Einwohnerversammlung sei „eingerissen, dass Bezirksverordnete dort Fragen stellen und ans Mikrofon drängen“. Sicher: Er hat schon erkannt, dass „auch bei einem sehr geringen Eingriffsgrad einer Bezirksamts-Maßnahme“ Menschen sehr emotional reagieren können. „Ich finde es dennoch ungebührlich, dass Menschen, die eine andere Meinung haben, von der Mehrheit der Anwesenden ausgebuht und ausgepfiffen werden“, schimpfte er und frug rhetorisch, wie So sehen Schüler den „modernen“ Goethe So sieht das Ergebnis der diesjährigen Projektwoche von Schülern der Ernst-Haeckel-Schule aus. Unter dem Thema „Ein moderner Goethe“ entstand ein fünf Meter breites Wandbild unter Anleitung der Mahlsdorfer Künstlerin Birgit Schöne, die in jüngster Zeit mehrfach für Aufsehen im Bezirk gesorgt hatte. Foto: privat Aboschein Ja, ich möchte Die Bürgerzeitung aus Marzahn-Hellersdorf jeden Monat erhalten und abonniere die Zeitung zum Jahrespreis von 12 Euro incl. Zustellung, (außerhalb des PLZ-Bereiches 126** 24 Euro) Das Abonnement gilt für ein Jahr und verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn ich nicht spätestens zwei Wochen nach Erhalt der 12. Ausgabe schriftlich gegenüber dem jot w.d.-Herausgeber kündige. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung. Den fälligen Betrag überweise ich innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt der Rechnung. Mit meiner Unterschrift nehme ich zur Kenntnis, dass ich meine Bestellung ohne Angabe von Gründen innerhalb von 10 Tagen bei der Bestelladresse schriftlich widerrufen kann (rechtzeitige Absendung genügt). Bitte liefern Sie an folgende Adresse: Name:................................................................................... Straße:.................................................................................. PLZ, Ort:............................................................................... Telefon:................................................................................. Datum:.................. Unterschrift:..................................... Ausschneiden und per Post an: jot w.d., Müllerstr. 45, 12623 Berlin oder per Fax: 56 20 173 email-Bestellung unter: bestell@jotwede-online.de eine Einwohnerversammlung erst ablaufen werde, „wenn es um existenzielle Fragen geht, wenn es um grundsätzliche ideologische Konflikte geht“. Damit spielte er auf die nun erfolgende Unterbringung von Flüchtlingen in Hellersdorf an. In der Debatte machte Komoß noch einmal unmissverständlich klar: „Die BVV und das Schul- und Sportamt haben Vorgaben zu treffen, nicht die Bürger.“ Jaja, was in China, Russland oder Arabien „Volksaufstand“ heißt, wird zu Hause als „Terrorismus“ ange- prangert. Man glaubt, den klammheimlichen Beifall (jenseits „offizieller“ Empörung) für den türkischen Diktator Erdogan zu hören. Eines muss allerdings auch gesagt werden: Komoß zeigt sich, gestützt auf seine Mitte-Rechts-Koalition, als willensfest und durchsetzungsstark. Das ist kein Umfaller. Insofern bleibt nur zu wünschen, dass er seine „Frauensporthalle im FFM“ rechtzeitig und unabhängig evaluieren lässt. Und bei Misslingen auch die Größe hat, zu revidieren. Ralf Nachtmann So geht moderner Kapitalismus heute Der Grundsatz ist so bekannt wie einfach: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Das ist auch in Marzahn-Hellersdorf so. Die ewige Pleite-Firma „Mega“ möchte, dass das Bezirksamt die ehemaligen C&A-Verkaufsräume (1400 qm) als Bibliothek anmietet. Allerdings müssten Umbaukosten von 880 000 Euro aufgebracht werden, weitere 560 000 Euro für den Umbau des Bürgeramtes. „Die Miete ist erheblich höher als bei den jetzigen Bibliotheks-Standorten zusammen“, macht Immobilienstadtrat Stefan Richter klar. Mit seiner Amtskollegin Julia- ne Witt verständigte er sich, diese Kosten „in einem Gebäude, das uns nicht gehört“, nicht zu tragen. Unter den von der „Mega“ genannten Bedingungen sei dies „gänzlich ausgeschlossen.“ Der Kulturstadträtin erscheint der Standort auch nicht sonderlich geeignet. „Ne attraktive, gut besuchte Passage ist es jetzt gerade nicht“, fügte sie Richters Ausführungen an. Dennoch steht zu befürchten, dass dem vielen „schlechten Geld“, das bereits in Helle Mitte versenkt wurde, bald auch noch unendlich viel „gutes Geld“ hinterher geworfen wird. R. Nachtmann jot w.d. entsteht in gemeinnütziger, ehrenamtlicher Arbeit als Bürgerzeitung für Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Marzahn. Redakteure und Mitarbeiter erhalten dafür kein Entgelt. Die Redaktion freut sich über Ihre Spenden für die Herausgabe dieser Zeitung genauso wie über Ihre Kritiken, Anregungen, Informationen, Briefe, Artikel, Fotos ... So erreichen Sie die Redaktion: Post: jot w.d., Müllerstraße 45, 12623 Berlin Tel.: 56 58 70 99, email: redaktion@jotwede-online.de Im Internet unter www.jotwede-online.de Anzeigenberatung: 0179-6987186 Abo-Verwaltung: Bernd Preußer, Tel. 56 20 173 Spendenkonto: 496622200, BLZ 10070024, Deutsche Bank Vom Finanzamt anerkannte Spendenquittungen werden auf Wunsch ausgestellt und zugesandt. Die nächste Ausgabe von jot w.d. erscheint am 1. August 2013 Redaktionsschluss: 23. Juli 2013, Anzeigenschluss: 25. Juli 2013 IMPRESSUM jot. w. d. Die Bürgerzeitung aus Marzahn-Hellersdorf Herausgeber: Verein zur Unterstützung öffentlicher Diskussion am nordöstlichen Stadtrand e. V. Anerkannt gemeinnützige Körperschaft Müllerstraße 45, 12623 Berlin, Telefon: 56 58 70 99, Email: redaktion@jotwede-online.de Redaktion: Ingeborg Dittmann (V.i.S.d.P.), Ulrich Clauder, Ralf Nachtmann (Leitung, Gestaltung und Produktion) Ständige Autoren: S. Birkner, L. Schuchert, H. Sandow Anzeigenleitung: Ralf Nachtmann, Tel. 0179-6987186, Abo-Verwaltung: Bernd Preußer, Tel. 56 20 173 Druck: BVZ, www.berliner-zeitungsdruck.de Erscheinungsweise: monatlich; Verkaufspreis 1 Euro; Abo-Preis: 1 Euro, Rechtsanspruch auf Belieferung haben nur Abonnenten Nächste öffentliche Redaktionssitzung: voraussichtlich Freitag, 19. August, Ort und Zeit bitte telefonisch erfragen Die Redaktion behält sich das Bearbeiten von Beiträgen vor. Keine Haftung für eingesandte Beiträge und Fotos. Namentlich gezeichnete Beiträge stimmen nicht in jedem Falle mit der Meinung der Redaktion überein. Vereins- und Spendenkonto: Deutsche Bank, BLZ 10070024, Kontonummer 49 66 222 00 Leute jot w.d. 7/2013 Kein Grund zum Vergessen Die Bildhauerin und Keramikerin Johanna Jura wäre am 5. Juli 90 geworden Wer’s weiß, kann sie noch entdekken, die Plastiken „Kind mit Katzen“, „Sportlerin“, „Ruhendes Paar“ oder das Mahnmal für die Opfer des Faschismus im Hof der Humboldt-Universität zu Berlin. Es sind Werke der Bildhauerin Johanna Jura, die mehr als ihr halbes Künstlerleben in Mahlsdorf verbrachte. Geboren 1923 im Mansfeldischen durfte sie nach einer zumeist freudlosen Kindheit dank glücklicher Fürsprache des Generalfeldmarschalls von Kesselring, der wohl ihr Talent erkannt hatte, bereits als 19-Jährige ein Studium der Bildhauerei an der Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle beginnen, wo sie nach Kriegsende bis 1948 die Meisterklasse von Prof. Weidanz besuchte. Über die Stationen Halle, wo sie 1949 ihren späteren Ehemann Heinz Jura kennenlernte, und Erfurt kam sie 1964 als freischaffende Bildhauerin nach Berlin. Neben vielen wie den erwähnten Plastiken führte sie auch baugebundene Auftragsarbeiten (im Alltag „Kunst am Bau“ genannt) aus. Dazu zählen Türen und Tore für öffentliche Bauten wie Kindergärten oder Wandreliefs für Neubau-Schulen. Sehr ergriffen wurde Johanna Jura von dem Thema „Kinderkreuzzug Polen 1939“, mit dem sie sich mehrere Jahre auseinandersetzte und das sie in zwei großformatigen Reliefs verarbeitete. „Das Thema hat mich schon während der Kriegszeit beschäftigt“, erzählte sie 1972 einem Zeitungsreporter anlässlich der Vorstellung der zweiten Fassung. „Ich habe mehrere Entwürfe dazu gemacht, zunächst als Gruppenplastik. Später las ich dann das Gedicht von Bertolt Brecht, in dem ich meine Gedanken wieder fand. Ich bin auf die Reliefform gekommen, weil ich glaubte, diese Gedanken damit am besten ausdrücken zu können. Die meisten Mahn- und Gedenkmale erinnern an das Leid der Erwachsenen. Der Kinder hat bisher kaum einer gedacht. Eigentlich befasse ich mich lieber mit heiteren Gedanken. Als ich an dem Relief arbeitete, habe ich selbst mit den Kindern gelitten doch ich musste es einfach machen. Und ich wünschte, dass keiner, der es sieht, gleichgültig bleibt.“ Johanna Jura hat das Thema in zwei Fassungen bearbeitet und mit einem Gegenstück „Fröhliche Kinderschar am Apfelbaum“ ergänzt. 1977 musste sie aus gesundheitlichen Gründen die Großbildhauerei aufgeben und richtete 1979 an der Bausdorfstraße eine Keramikwerkstatt ein. Von da an wandte sie sich hauptsächlich der keramischen Kleinplastik zu. Bis heute finden sich noch Dutzende dieser kleinen und großen Kunstwerke wie figürliche Keramiken, Kleinplastiken, Reliefs oder Ofenkacheln im Nachlass, der von Johannas Tochter Susanne verwaltet wird. „Einen großen Teil des bildhauerischen Nachlasses hat das Archiv der Moritzburg Halle übernommen“, erzählt sie, in deren Wohnung sich einige wunderschöne Stücke bewundern lassen. Noch ist offen, was aus dem in Berlin verbliebenen Werk, dazu zählt auch das Relief des „Kinderkreuzzuges“, wird. Nach drei Ausstellungen vor zehn Jahren ist es noch ruhiger um die einst so hoch geachtete Künstlerin geworden. Am 5. Juli wäre sie 90 Jahre alt geworden. Dies sollte Anlass für Kulturamt, Kommission „Kunst im öffentlichen Raum“ und den Verein „Kunstfreunde“ sein, über angemessene Schritte im Umgang mit Werk und Künstlerin nachzudenken. R. Nachtmann Nicht nur für die „Kleine Stehende mit Zöpfen“ und das „Kind mit Katzen“ stand Johannas Tocher Modell. Für den Kreuzzug wurde sie u.a. von Brechts Gedicht inspiriert. Fotos: Archiv Heinz Jura 3 Musiklegenden des Ostens – jot w.d.-Serie, Teil 104 In der Juli-Ausgabe 2004 begannen wir, Künstler vorzustellen, die in der Jugendzeit vieler unserer Leser – also in den 50er, 60er, 70er und 80er Jahren – Schlagzeilen machten. Wie geht es den Publikumslieblingen von einst heute? jot w.d. traf viele von ihnen. Wir setzen unsere Serie in dieser Ausgabe mit dem Schlagersänger Olaf Berger fort. Olaf Berger Brennt immer noch wie Feuer auf. Nach dem 1994 erschienenen Album „Erzähl mir was von Dir“ wurde er zum Dauergast im deutschen Fernsehen – in Ost wie West. Danach folgten jährlich weitere Singles und CD´s wie „Du und ich“, „Casanova“, „Hautnah ist nicht genug“ oder „Gefangen von Gefühlen“. Auch als Moderator beim MDR-Fernsehen, u.a. mit eigener Sendereihe („Top Ten“), war Berger erfolgreich. 2005 wechselte der Sänger, der mit seiner Frau Andrea und Tochter Maria inzwischen auf Mallorca lebte, zu „Palm Records“, seit 2011 hat er einen Vertrag mit David Brandes und Koch Universal Music. Dass der Sänger in seinem Privatleben in letzter Zeit mehrere Schicksalsschläge zu verkraften hatte, merkt man dem Bühnenprofi bei seinen Live-Shows nicht an. 2011 starb sein Vater Lothar nach langer Krankheit, ein Jahr darauf seine Mutter Evelyne. Auch ihretwegen war er nach der Trennung von seiner Frau Andrea im Frühjahr 2012 nach Dresden zurückgekehrt. 1987 hatte er das Ex-Model bei einer Modenschau kennen gelernt, seit 1990 waren sie ein Ehepaar. Tochter Maria, mit der er auch einige Duette aufnahm („Du und ich“, „Lend a Hand“) ist inzwischen 24. Live zu erleben ist Olaf Berger u.a. am 17. August beim „2. Schlagerolymp“ in Berlin-Lübars, im TV am 7. Juli als Gast von MUCK bei „Damals war’s“ (MDR), am 10. August in der ARD bei „Immer wieder sonntags“. Ingeborg Dittmann Zwischen meiner ersten und der aktuellen Begegnung mit dem Dresdner Sänger liegen fast 28 Jahre. Im September 1985 erlebte ich beim Nachwuchsfestival „Goldener Rathausmann“ in Dresden einen jungen Popsänger mit Ausstrahlung und Charme. Olaf Berger war 21 Jahre jung und bekam einen Förderpreis. Zuletzt begegnete ich dem inzwischen 49Jährigen am 15. Juni 2013 live auf einer Bühne in Hoppegarten bei Berlin. Beim Schlossfest begeisterte er mit seinen gefühlvollen Pop-Songs und seiner charmanten Art, mit dem Publikum zu plaudern. Klar, dass er neben Liedern seiner aktuellen CD „Stationen“ (erschien im April 2012) auch Hits der vergangenen 27 Jahre seiner Bühnenkarriere sang – darunter seinen wohl bekanntesten Hit von 1986 „Es brennt wie Feuer“. Unter diesem Namen erschien nach einer Single im Januar 1987 auch seine erste LP bei AMIGA. Das lässt schon aufmerken, war die einzige Plattenfirma der DDR ansonsten doch nicht so leicht davon zu überzeugen, einem Newcomer diese Chance zu geben. Von den 12 Titeln der Scheibe wurden gleich mehrere zu Hits, mit denen Berger in diversen TV-Sendungen vertreten war („Regen fiel ins Paradies“, „Gefangen von Gefühlen“, „Wenn ich dich verlier“, „Es kommt so oder so“). Die Kompositionen stammen von Lothar Kehr, Arnold Fritzsch und Olaf Berger selbst, die Texte von Dieter Schneider, der ansonsten nur für die bekanntesten Schlagersänger des Landes schrieb. Beim jährlichen Publikumspreis des Jugendmagazins „neues leben“ wählten ihn die Leser 1986 auf den 1. Platz, im Jahr darauf wurde er hinter IC Falkenberg Zweiter. Mehr als 60 Prozent der Leser der TV-Zeitschrift „FF dabei“ kürten ihn 1986 zu ihrem Lieblingssänger. Gleich fünf Mal erhielt der blonde Sunnyboy den „Silbernen Bong“ der gleichnamigen TV-Hitparaden-Sendung. Ein „Senkrechtstarter“ könnte man meinen. Doch Olaf Berger, geboren am 24. Dezember 1963 in Dresden, hat sein Handwerk von der Pieke auf gelernt. Aufgewachsen in einer Musikerfamilie (seine Mutter war Sängerin, sein Vater war 30 Jahre lang Chef der Tanzmusikband „Die Virginias“), lernte Olaf schon mit sieben Jahren Klavier, später Gitarre. Mit 13 schrieb er erste eigene Songs, nahm Gesangsund Gitarrenunterricht. Nach Schulabschluss absolvierte er zunächst eine Lehre zum Kfz-Mechaniker. Erst nach seiner Armeezeit stieg er 1984 als Sänger und Gitarrist in die Band seines Vaters ein, der auch sein Bruder Gregor angehörte. Den Berufsausweis als Sänger hatte er inzwischen in der Tasche. Nach dem erfolgreichen Debütalbum (Goldstatus) folgte bei AMIGA 1989 „Lebenslänglich Du“. 1990 erhielt er als erster DDR-Künstler aus den Händen von Dieter Thomas Heck die „Goldene Stimmgabel“. Der Erfolg blieb ihm auch nach 1990 treu, spätestens seit ihn 1993 der international erfolgreiche Komponist und Produzent Jack White unter Vertrag nahm, ging es weiter berg- Abb.: Olaf Berger als Senkrechtstarter 1986, und im Juni 2013 beim Schlossfest in Hoppegarten. Fotos: nl-Archiv(Gueffroy), Nachtmann In dieser Serie erschienen bisher: Heinz-Jürgen Gottschalk, Ingo Graf, Mary Halfkath, Michael Hansen, Monika Hauff/Klaus-Dieter Henkler, Monika Herz, Ruth Hohmann, Andreas Holm & Thomas Lück, Lutz Jahoda, Dieter Janik, Uwe Jensen, Karat, Karussell, Barbara Kellerbauer, Britt Kersten, Jürgen Kerth, Herbert Klein, Helmut Kluwe, Zsuzsa Koncz, Jiri Korn, Henry Kotowski & Die Sputniks, Horst Krüger, Aurora Lacasa, Reinhard Lakomy, Anke Lautenbach, Klaus Lenz, Lift, Wolfgang Lippert, Angelika Mann, Gisela May, Achim Mentzel, Gerti Möller, Gruppe MTS, Gaby Munk & Ingo Krähmer, Thomas Natschinski, Omega, Peter Paulick, Ines Paulke, Jenny Petra, Puhdys, James W. Pulley, Thomas Putensen, Ingrid Raack, Brigitte Rabald-Koll, Reform, Gaby Rückert, Christian Schafrik, Fred Schmidt, Sonja Schmidt, Vera Schneidenbach, Frank Schöbel, Christel Schulze, Har tmut Schulze-Gerlach, Sonja Siewert & Herbert Klein, Silly, Sven Simon & Pallas Band, Reiner Süß, Dina Straat, Theo-Schumann-Combo, Tina, Regina Thoss, TRANSIT, Christiane Ufholz, Siegfried Uhlenbrock, Bärbel Wachholz, Jürgen Walter, Peter Wieland, Harald Wilk, Alfons Wonneberg, Pascal von Wroblewsky, Petra Zieger, Wolfgang Ziegler. Brigitte Ahrens, Julia Axen, Franz Bartzsch, Arndt Bause, Hans-Jürgen Beyer, Hansi Bibl, Holger Biege, Helga Brauer, Uschi Brüning, Ralf Bursy, Gerd Christian, City, Tamara Danz, Kurt Demmler, Stefan Diestelmann, Dieter Dornig, Hartmut Eichler, electra, IC Falkenberg, Ina-Maria Federowski, Günther Fischer, Veronika Fischer, Franke-Echo-Quintett, Dagmar Frederic, Maja Catrin Fritsche, Arnold Fritzsch, Fred Frohberg, Rainer Garden, Gitte & Klaus, Günter Gollasch, Peter Gotthardt, 4 jot w.d. 7/2013 Großsiedlung Fahrrad-Werkstatt im Betonia Internationale Küche und Kultur Marzahn – Der Leitspruch „Werkeln, Umwelt und Drahtesel“ zählt mit dem Start des neuen Projektes „Kiek mal, nen Kiezbike“ zu den neuen Angeboten des Jugendzentrums Betonia, Wittenberger Straße 78. Gemeinsam mit engagierten Bewohnern des Stadtteils lädt die Jugendeinrichtung jeden Dienstag und Donnerstag interessierte Jugendliche, zwischen 16.30 und 19 Uhr, zum Bau, Aufmotzen, Lackieren oder zur Reparatur eigener und fremder Fahrräder ein. Darüber hinaus erhalten Bewohner des Stadtteils an vereinbarten Tagen Gelegenheit, an ihren eigenen Fahrrädern zu schrauben. Das Projektteam leitet die Interessierten professionell an und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Info www.jugendzentrum-betonia.de. JH Picknick mit selbst gemachten Gerichten der Bewohner im Garten der Begegnung 10. Rock- und Punk-Festival Marzahn – Das Rock- und Punkfestival „Resist to Exist“ gibt es in diesem Jahr zum zehnten Mal. Vom 2. bis 4. August gastieren 40 Bands auf der Fläche am Hornower Ring, nordwestlich vom Parkfriedhof. Mit „Purgen“ kommt die bekannteste, schnellste und größte HCPunk Band Russlands, mit „Oi Polloi!“ sind zum wiederholten Mal die Schotten dabei. Mit Spannung wird „Skarface“, bekannteste Ska-Band Frankreichs, erwartet. Info und Karten www.resisttoexist.de. RN Marzahn – Verführerische Düfte aus der vietnamesischen, der russischen und der deutschen Küche wallten dem Besucher am 12. Juni im „Garten der Begegnung“ entgegen. Schon mehrmals hatte jot.w.d. über diese grüne Insel inmitten des Herzens von Marzahn berichtet. Roswitha Babig vom Betreiber „Agrarbörse“ erzählt, dass gemeinsam mit dem Quartiersmanagement und den Nachbarschaftshelfern aus Vietnam, Russland und Deutschland dieses interkulturelle Picknick ins Leben gerufen wurde. Über das gemeinsame Essen will man sich näher kommen. Für einen Unkostenbeitrag von einem Euro pro nationaler Küche kann man von dem dargebotenem Essen probieren. Seit fünf Jahren gibt es diese Veranstaltungsreihe, die zweimal im Beim gemeinsamen Kochen und Essen kommen sich Nachbarn aus verschiedenen Ländern näher und werden zu Freunden. Fotos: Schuchert Die Archive geöffnet Altes Rathaus präsentiert Kunstschätze aus Bezirksbesitz Marzahn – Mit einem großen bunten Bürgerfest feierte das Standortmarketing Springpfuhl den 35. Geburtstag des Helene-WeigelPlatzes und den 25. Jahrestag des Rathauses. Zum Gelingen trugen auch viele Ehrenamtliche Helfer bei. Einer der ersten Höhepunkte war die Eröffnung der Ausstellung „Kostbarkeiten – aus der Kunstsammlung des Bezirkes MarzahnHellersdorf“, einer Gemeinschaftsinitiative der BVV, des Kulturamtes und des Aktionskreises „Kunstfreunde für Marzahn-Hellersdorf”. Damit wird auch der Initiative von BVV-Vorsteherin Kathrin Bernikas, das Rathaus Marzahn Schwere Parkpflege Marzahn – Der Springpfuhlpark habe ein Alter erreicht, „in dem mit normaler Pflege die Verkehrssicherheit nicht meht zu erhalten ist“, bedauert Baustadtrat Christian Gräff. Auch mangele es an finanziellen und personellen Ressourcen, daher könne nicht alles zu jeder Zeit gemacht werden. Zu den kulturellen Höhepunkten des Festes zählte der Auftritt des Staatsopernchores. Foto: Nachtmann zu einem würdigen Platz für Begegnung und Kunst zu entwickeln, verwirklicht. „Durch das Kulturamt wurden Kunstwerke neu entdeckt, die lange im Archiv ruhten und nun wieder dem Publikum zugänglich werden“, freut sich Kulturstadträtin Juliane Witt. Ergänzt werden diese Bilder durch Leihgaben von Kunstfreunden. „Das Rathaus als ART-house erinnert an die Projekte gleichen Namens, die hier im Haus möglich waren“, sagte Kathrin Bernikas zur Eröffnung. „Es ist mir ein Herzensanliegen, diesen Ort wieder sichtbar zu machen, das Rathaus als politisches Zentrum neu zu entdekken und damit auch für eine mögliche und nötige Erneuerung dieses denkmalgeschützten Hauses eine deutliche Unterstützung zu leisten.“ Im kommenden Monat wird die Ausstellung noch einmal etwas umgestaltet und am 30. August, 17 Uhr, erneut eröffnet. R. Nachtmann Jahr stattfindet. Diesmal sorgte ein abwechslungsreiches Kulturprogramm für Unterhaltung. Eine Akkordeonspielerin gab russische Volksmusik zum Besten. Vietnamesische Kinder sangen Lieder aus ihrer Heimat und deutsche Stücke. Ebenso trat eine Tanzgruppe von Spätaussiedlern auf. Für die Kinder waren Hüpfburgen aufgebaut, man konnte seine sportlichen Fähigkeiten im Gummistiefelweitwurf unter Beweis stellen. Günter Krummheuer, der Kräuterexperte des Gartens, mixte zur Feier des Tages ungewöhnliche Kräutersalate. So hilft diese durchaus nachahmenswerte Initiative, aus den Bewohnern unterschiedlicher Nationalitäten unseres Bezirkes wirklich Nachbarn und Freunde werden zu lassen. Lutz Schuchert Unterkunft für Flüchtlinge Hellersdorf – Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) richtet im ehemaligen Max-Reinhardt-Gymnasium an der MaxieWander-Straße eine Unterkunft für Flüchtlinge ein. Das berichtete Sozialstadträtin Dagmar Pohle auf der BVV. Mehrfach hatte Sozialsenator Mario Czaja alle Berliner Bezirke aufgefordert, mehr Unterkunftsplätze bereit zu stellen, wobei Marzahn-Hellersdorf nicht im Zentrum seiner Kritik stand. Das Haus ist derzeit im Besitz des Liegenschaftsfonds Berlin. Das LaGeSo will Mitte Juli zunächst mit einer Notunterkunft starten, denn daran werden geringere bauliche Anforderungen gestellt, als an eine dauerhafte Unterkunft. Längerfristig soll eine richtige Wohnmöglichkeit für Asylbewerber und Flüchtlinge geschaffen werden. Das Bezirksamt stellt Fakten und Umstände auf einer Einwohnerversammlung im Stadtteil dar. RN Fatale Entwicklung? Quartiersrat Marzahn NordWest protestiert gegen Mittelkürzung Marzahn – Eine öffentlich verbreitete Erklärung des Bewohnergremiums im Quartiersmanagementgebiet lässt aufhorchen. Unter dem Titel „Weder Sündenbock noch Blitzableiter“ kritisiert der Quartiersrat, dass „die Träger des Verfahrens im Senat und im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin von einer zukunftsträchtigen Entscheidung Abstand nahmen und sie dem Quartiersrat übertragen wollten“ und die Quartiersratsmitglieder „als Erfüllungsgehilfen bei der Amputation bewährter Projekte der Sozialund Gemeinwesenarbeit mitwirken“ sollten. Hintergrund dieser Entwickung ist, dass für die so genannten QF3-Projekte (das sind nachhaltig wirkende Maßnahmen und Projekte, sie haben ein Volumen von über 10 000 Euro und sind damit die finanzstärksten innerhalb des Programms Soziale Stadt) im Jahr 2015 nur noch 70 000 Euro, also bis zu 20 000 Euro weniger als im Durchschnitt der Jahre davor, zur Verfügung stehen sollen. Diese Reduzierung hatte die Senatsverwaltung Ende des Jahres 2012 verfügt. Soziale Projekte sollen sich verstetigen und nicht dauerhaft finanziell gestützt werden. In den ersten zehn Jahren (1999 bis 2009) flossen mehr als elf1 Millionen Euro Fördermittel in den Stadtteil, „der dadurch sichtlich aufblühte“, wie der Quartiersrat schreibt. Dass 2015 „lediglich 70 000 Euro bewilligt werden sollen, empfinden wir als Hohn und Schlag ins Gesicht der engagierten Projektarbeiterinnen und -arbeiter“, heißt es in der Erklärung weiter. Diese Summe sei für die vorhandenen Projekte „zum Leben zu wenig, zum Sterben allerdings ausreichend“. Man werde aber keine einzelnen „Bauernopfer“ bringen, um anderen Projekten das Überleben zu sichern. Kulturhochhaus, Tschechow-Theater, die Projekte „Kulturdolmetscher“ und „Zukunftsdiplom“ seien „tragende Säulen, auf denen die Quartiersarbeit ruht. Reißt man eine ein, fällt das gesamte Gebäude zusammen.“ Insgesamt hält der Quartiersrat das Vorgehen der Ämter für unlauter, denn es würden dem Gremium der Bürgerbeteiligung Aufgaben zugemutet, „die in ihrer Konsequenz bedeuten könnten, dass die beteiligten Bürgerinnen und Bürger unseres Stadtteils ihren aktiven und agilen Aktivistinnen und Aktivisten aus der Nachbarschaft den Boden ihrer Tätigkeit entziehen“ müssen. Der Quartiersrat will aber „weder Sündenbock noch Blitzableiter für eine verfehlte Förderpolitik des Senats, des Bezirks oder des QM-Trägers“ sein. Insofern fragen sich einige Beteiligte nicht ganz zu Unrecht, ob – wie es in der Fußballersprache heißt – nicht viel zu viel Geld in „Beine“ und zu wenig in „Steine“ geflossen ist. Darüber hinaus muss es auch erlaubt sein, zu fragen, ob Engagement immer aus Steuern bezahlt werden muss. Mehr als eine Million Euro pro Jahr sind eine Menge Geld. Wo ist es geblieben? Und was hat es gebracht? Das sind Fragen, die auch Einwohner in anderen MarzahnHellersdorfer Stadtteilen stellen, über denen nicht das „Füllhorn“ des Programms „Soziale Stadt“ ausgegossen wird. Der Quartiersrat beschreibt in seiner Erklärung auch, dass „die Entwicklung der Sozialstruktur und das soziale Lebensniveau eines Großteils der Bewohnerschaft vom Kind bis zum Senioren“ abwärts verlief. Daher hätten sich die Projektträger darauf konzentriert, „den sozialen Abstieg zu bremsen bzw. zu lindern“. Und? Haben sie das geschafft? Wo doch in anderen Stadtteilen Alle immer reicher werden, oder etwa nicht? Die senatsseitige Forderung nach „Verstetigung“ von Projekten und deren Lösung von dauerhafter „Vollfinanzierung“ in den QM-Gebieten gibt es seit vielen Jahren. Wurde sie überhört, so muss es dann eben das Hinscheiden geben. Zu viele Beine verhindern dauerhafte Steine. Deshalb gehören die Quartiersmanagemente endlich ganz abgeschafft. Ralf Nachtmann Kleinsiedlung jot w.d. 7/2013 5 Ein kleiner Mahlsdorfer Vortrag über Frauenrechtlerin Vor 50 Jahren kam das Sandmännchen nach Mahlsdorf und wurde hier heimisch Biesdorf – Am 31. Juli, 16 Uhr, hält der Historiker Lutz Heuer in Schloss Biesdorf einen Vortrag über die Frauenrechtlerin und Sozialpolitikerin Martha Arendsee (1885-1953). Anlass ist ihr 60. Todestag. Eintritt 3 Euro. I.D. Ist das Sandmännchen des Deutschen Fernsehens wirklich ein Mahlsdorfer? Von seiner Geburt her natürlich nicht. Geboren, entworfen und animiert von dem Regisseur und Puppengestalter Gerhard Behrendt (1929-2006), wurde es im Jahre 1959 in Berlin-Adlershof in den Studios des DDR-Fernsehens gefilmt und stiefelte am 22. November des gleichen Jahres zum ersten Mal über den Bildschirm des Fernsehens. Und streute für viele Kinder der DDR und bald auch darüber hinaus den Schlafsand aus. Begleitet wurde das kleine Kerlchen von dem eigens dafür geschaffenen Sandmännchenlied (Text: Wolfgang Richter, Musik: Walter Krumbach). Das Sandmännchen bildet seither in ständig variierter Weise den Rahmen des täglichen Abendgrußes des damaligen DDR-Fernsehens und der heutigen ostdeutschen Sender RBB und MDR sowie des speziellen Kinderkanals KIKA. Sehr bald aber wurde es in den Adlershofer Studios zu eng und man suchte Produktionsmöglichkeiten außerhalb des damaligen Fernsehzentrums. Wie mir der Schöpfer der Sandmännchenfigur, Gerhard Behrendt, einmal verriet, war es die saubere Luft in Mahlsdorf, die die Produzenten veranlasste, mit dem Sandmänn- chen nach mehreren Umzügen in der Stadt 1963 schließlich nach Mahlsdorf zu kommen, zumal sich hier in Mahlsdorf-Süd, nahe der Köpenikker Stadtheide, das ehemalige „Waldrestaurant Kiekemal“, später aber das um- und ausgebaute Kino „Lichtburg“ als Produktionsstätte anboten. Hier hatten sich das Sandmännchen, seine „über dreihundert Artgenossen und deren Schöpfer“, wie Gerhard Behrendt 1995 das Sandmännchen sagen ließ, „heimisch und geborgen“ gefühlt. Dreißig Jahre blieb die Sandmännchenproduktion in Mahlsdorf. Zweihundert seiner „Auftritte als Schlafbringer wurden hier phantasievoll auf Zelluloid getrickst und hunderte s c h ö n e Abendgrußgeschichten mit Puppen und Flachfiguren dazu“. Es waren dies für die Sandmännchenproduktion prägende Jahre, und das Sandmännchen wäre fast ein Mahlsdorfer geworden. „Gern“, ich zitiere wieder Gerhard Behrendt, wäre das Sandmännchen „an diesem idyllischen Plätzchen sesshaft geworden“. Aber die Strukturveränderungen des Fernsehens im Ergebnis des Anschlusses an die BRD führten die Sandmännchenproduktion erst zurück nach Adlershof und dann nach Potsdam-Babelsberg. Hunderttau- sende Bürger der ehemaligen DDR waren mit ihrer Unterschrift dafür eingetreten, die Sandmännchenproduktion des Fernsehens zu erhalten. Auch den Vater der Figur, Gerhard Behrendt, zog es nach Mahlsdorf. Hier schuf er sich auch seine persönliche Heimstatt, von der er morgens mit dem Fahrrad stets freundlich grüßend an unserem Grundstück vorbei zur Arbeit fuhr. Er blieb auch seiner Wahlheimat Mahlsdorf bis zu seinem viel zu frühen Tod treu. Unter seiner Leitung konnten sich in Mahlsdorf Regisseure, Animatoren und Puppengestalter entwickeln, die heute in Babelsberg die Sandmännchenproduktion erfolgreich fortsetzen. „Dank für alles, meine lieben Mahlsdorfer“, dies waren die Abschiedsworte, die Gerhard Behrendt seinem kleinen Schlafbringer in den Mund legte, „nehmt mein gelegentliches Winken aus dem TV-Bildschirm als speziellen Gruß und als Zeichen der Verbundenheit“ und vergesst nicht „zu träumen!“ Nun aber träumen viele Mahlsdorfer, gewiss auch Hellersdorfer, Kaulsdorfer und Marzahner von einem Besuch des lieben kleinen Schlafbringers an seiner langjährigen Wirkungsstätte. Könnte die 2017 in unserem Bezirk stattfindende Internationale Gartenschau nicht Anlass sein, gemeinsam durch die Gärten der Welt zu spazieren? Davon würde gewiss auch sein Schöpfer Gerhard Behrendt träumen. Harald Kintscher, Foto: Archiv Dorfkern als „identitätsstiftender Ort“ Wie geht es weiter im Zentrum von Mahlsdorf? Mahlsdorf – Ich kann mich gut erinnern, schon in den 90-er Jahren diversen Versammlungen zum Thema Mahlsdorfer Ortskern beigewohnt zu haben. Im Archiv müssten noch dicke Papierstapel über damalige Diskussionen zu Leitlinien und Ortssatzungen vergraben sein, erstellt vom damaligen Stadtplanungsamt. Sie hervorzukramen lohnt die Mühe nicht. Die Dinge haben sich geändert, vor allem die Ansprüche an ein „Zentrum“. Sprach man früher von „Handel und Versorgung“, meinte man Kaufhalle, Schuhladen, Bekleidungsgeschäft. Heute geht es um Supermärkte für Menschen und Tiere in Größenordnungen. Das Argument: Aus 13 107 Mahlsdorfern im Jahr 1992 wurden 26 654 im Jahr 2012. Aber es geht zuweilen auch um ehrgeizige Pläne von Investoren. Damit diese nicht ins Uferlose gehen, auch deshalb gründete der Bezirk Anfang 2011 eine so genannte Akteursrunde, in der Mahlsdorfer Bürger ihre Vorstellungen von einem Leitbild für das Ortsteilzentrum einbrachten. Dieses wurde im Juni dem Bezirksamt übergeben, noch in diesem Jahr soll daraus eine Ortssatzung festgelegt werden. Damit wäre die Arbeit der Runde beendet. Doch Peter Eisenach, Sprecher der Akteursrunde, und andere Akteure sehen weiterhin Handlungsbedarf, sich einzumischen. Wer die Bürger-Informationsveranstaltung am 5. Juni im Pfarrsaal der Katholischen Kirchgemeinde an der Giesestraße verfolgt hat, ist geneigt, dem zuzustimmen. Gab es doch trotz ausführlicher Information über den Stand der Entwicklung des Ortskerns – vom REWE-Bauvorhaben am Bahnhof bis zu den Plänen der Investoren für das ehemalige BHG-Gelände (Mahlsdorfer Märkte) an der Hönower Straße – durch Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff, den Abgeordneten für Mahlsdorf/Kaulsdorf Mario Czaja, den Projektentwickler der REWE Group, Thomas Löschmann, und den Architekten der „Mahlsdorfer Märkte“, Norbert Diehr, noch viele offene Fragen. Weit mehr als Hundert Besucher kamen, und das Verhältnis von „Berufspolitikern“ und Bürgern fiel diesmal eindeutig zugunsten der Bürger aus. Das Thema ist von großem öffentlichem Interesse, vor allem sind es die noch ungelösten Verkehrsfragen, die die Gemüter erhitzten. Nicht zuletzt deshalb gibt es auch Zeitverzug beim Bauvorhaben der REWE Group. „Wir hätten uns da mehr Tempo gewünscht“, konstatierte Gräff. 2014 soll endlich mit den Bauarbeiten begonnen werden, die etwa 18 Monate dauern werden. Die Planungen liegen vor, so Thomas Löschmann. In drei Bauteilen werden Rewe-Markt (1600 m² Verkaufsfläche, davor sechs Meter hohe Auch Mario Czaja möchte einen identitätsstiftenden Ortskern. Foto: Dittmann Kolonnaden), Stadtteilbibliothek, Büros, Arztpraxen, Bank, Rossmann, Café entstehen. Die Dächer sollen zu 70 Prozent begrünt werden (Green Building). Der jetzige Markt bleibt, bis die Interimslösung fertig ist. Auch die fünf großen Linden sollen bleiben! (jot w.d. berichtete mehrfach). Auf dem Parkplatz wird es 80 Stellplätze geben, 200 Fahrradstellplätze sind geplant. Zu einem „identitätsstiftenden“ Ortskern gehört allerdings mehr als nur „Shopping“. Immerhin soll die Stadtteilbibliothek hier ihren Platz finden und neben dem PestalozziTreff an der Pestalozzistraße will der Humanistische Verband eine Kita errichten. Grünflächen, ein kleiner Spielplatz für die Jüngsten, Bänke zum Ausruhen für die Älteren und ein öffentliches WC wären auch nicht schlecht. Und ein SBahnhof mit Leben, statt Trostlosigkeit, auch wenn das Ziel „Regionalbahnhof“ wohl erst mal in weite Ferne gerückt ist. Gräff: „Wir kämpfen weiter dafür.“ Zum Thema „Mahlsdorfer Märkte“ gab es am 13. Juni eine gesonderte Veranstaltung in der Kiekemal Grundschule. Allerdings ging es dort vorrangig um das Wohnprojekt der GVG. Die nächste öffentliche Akteursrunde findet am 26. August in der Schillerschule statt. Ingeborg Dittmann Bürgerfest zum Baubeginn Biesdorf – Der Baustart des Schlosses zum Ende September ist aus Sicht der den Bau betreuenden Abteilung zu halten. Das ist ein Ergebnis der Beratungen der Steuerungsrunde im Juni. Jetzt sollen alle Kräfte sich auf die Umsetzung der nötigen Vorarbeiten konzentrieren. Am „Tag des offenen Denkmals“ (7. September) wird es nach Auskunft von Kulturstadträtin Juliane Witt von 17 bis 20 Uhr ein großes Bürgerfest geben, „bei dem Aktive, Interessierte, Nachbarn und Kunstfreunde gemeinsam noch mal das Ensemble im bisherigen Rahmen erleben können, bevor dann Bauplanen und Baustellenabsperrungen das Ganze vor unseren Augen verschwinden lassen“. Bis 2015 sollen die Umbaumaßnahmen abgeschlossen sein, dann gibt es ein Wiedersehen und den Start als Bilderschloss mit Kunstwerken aus dem Archiv Beeskow. Mehr Flüge bei Westwind Kaulsdorf – Die Zunahme des Flugverkehrs über dem Ortsteil ist vom Wind abhängig. Das erfuhr der Abgeordnete Sven Kohlmeier von der Deutschen Flugsicherung (DFS). Die teilte mit, dass Kaulsdorf bei Ostwind nur von Einzelabflügen betroffen sei. Allerdings führe die Radarführungsstrecke von Tegel bei Westwind exakt über Kaulsdorf, die Überflughöhe liege bei 5000 Fuß (1524 Meter). Insgesamt gebe es beim Flugverkehr einen stetigen Zuwachs, sodass sich auch die Flüge über Kaulsdorf und Mahlsdorf erhöhen.Von den veröffentlichten Standardrouten des künftigen BER sei Kaulsdorf nicht betroffen, versichert die DFS. Dennoch könne auch in Zukunft der Bereich Kaulsdorf durch Einzelfreigaben der „kürzlich bestätigten Müggelseerouten“ überflogen werden. Diese Abflüge seien aber definitiv deutlich höher als vergleichbare Anflüge, die zur Zeit nach Tegel führen. Straße wird repariert und bepflanzt Biesdorf – Der Auftrag zur Wiederherstellung der Lappiner Straße sei erteilt und werde in Bälde erledigt, berichtete Baustadtrat Christian Gräff auf der BVV. Die gesammelten Bürgervorschläge würden jetzt ausgewertet, wenn „etwas realisierbar ist, sind wir guten Willens, das auch zu tun“, versicherte Gräff. 6 jot w.d. 7/2013 Links & rechts der Wuhle Ein Schweizer Maler als Namenspate Der Graffplatz zwischen Daffinger Weg und Tizianstraße wurde nach Anton Graff benannt Es rauschen die Blätter von über fünfzig Bäumen im Wind und mir scheint, als würden die vielen Vögel mit ihrem Gezwitscher, in die Melodie der grünen Blätter einstimmen. Ich stehe am Rande des Graffplatzes in Mahlsdorf, und vermutlich einige Ecken weiter versuchen eine müde Kreissäge sowie der gerade hier am Platz langsam dahinfahrende Transporter, die Idylle zu stören. Das gelingt beiden aber nicht, denn das Auto biegt an der nächste Ecke ab, und auch die Säge verstummt. Ruhe kehrt wieder ein. Mutter Natur blieb an diesem Morgen der Sieger. Der quadratische Platz ist eine grüne schattige Insel, umgeben von kleinen dezent gebauten Häusern mit ihren gepflegten Gärten. Aus jeder Ecke des Platzes führen Wege zum Mittelpunkt, einem Rundteil mit Bänken, welche im kühlen Schatten der Bäume zum Verweilen und Ausruhen einladen. Hier kann man getrost Rast machen, die Augen schließen, Kräfte sammeln und dabei trotzdem in der Ferne den Atem der Großstadt spüren. Vor 73 Jahren hatte man den bisherigen Hansaplatz und die Straße 118a in Graffplatz umbenannt, um den großen Schweizer Maler Anton Graff (1736-1813) zu ehren. Menschen verweilen hier gern für kurze Zeit unter dem vor Regen schützenden Blätterdach. Manche bleiben aber auch länger und vertrauen den Bäumen und Gräsern ihre Geheimnisse, Sehnsüchte und Wünsche an. Doch wer war Anton Graff, was machte ihn so berühmt, dass man einen Platz nach ihm benannte? Anton Graff wurde am 18. November 1736 in Winterthur (Kanton Zürich, Schweiz) als Sohn eines Zinngießers geboren. Noch ahnte keiner, dass man ihn später einmal mit den großen Meistern der Kunstgeschichte, und das schon zu Lebzeiten, gleichstellen wird. Graff wird einmal mehr als 1655 Bildnisse, und zwar fast alle auf Bestellung, malen. Vorerst musste Anton jedoch die Schulbank in Winterthur drücken. Dabei zeigte er wie wohl alle aufgeweckten Knaben keinen großen Fleiß und er wurde nicht gerade der Liebling seiner Schulmeister. Sehr früh entdeckte er seine Liebe zum Malen und dabei wurde jedes greifbare Stück Papier mit Figuren und Gesichtern bemalt. Nahm man ihm das Papier, welches ja dem Schreiben vorbehalten war, weg, so malte Anton auf seine Beinkleider, bis diese von vorn und den Seiten bemalt waren. Schon früh bedeckte sein Haupt eine Perücke, da die damaligen Schulmeister nicht nur Schläge mit dem Stock verteilten, sondern auch gern an den Haaren der Schüler zogen. Die Perücke bedeckte allerdings nicht nur seinen fast kahlen Kopf, sondern wurde in den Schulpausen gern zum Fußball gekrönt. Anton Graff verlebte eine glückliche Kindheit und seine Liebe zur Malerei festigte sich dabei immer mehr. Als er fast siebzehnjährig die Schule verließ, stand sein Entschluss Maler zu werden fest. Sein Vater stand dieser Tatsache sehr skeptisch gegenüber, denn er hätte Anton viel lieber in seiner Zinngießerei gesehen. Allerdings erlaubte er Anton die neu gegründete Zeichenschule in Winterthur zu besuchen. Dort übertraf er seine Mitschüler in kurzer Zeit an Talent und diese Tatsache überzeugte nun auch den Vater. Nach drei Lehrjahren an der Kunstschule J.U. Schellenberg in Winterthur entschied sich Anton Graff für die Kunstrichtung Portraitmalerei. Von 1756-1766 war Anton Graff mit einigen Unterbrechungen in Augsburg. Die dort ansässigen Kunstmaler betrachteten schnell Graff als eine existenzbedrohende Konkurrenz. „Der Schweizer ist so fleißig, dass die Staffelei wackelt.“ sagte man über ihn. Mit dem Kopieren von Gemälden verdiente Graff kein schlechtes Geld, doch legte man ihm bald sehr deutlich nahe, die Stadt Augsburg zu verlassen. Graff blieb allerdings in der Nähe und verdiente sein Brot als Malergeselle in München und Regensburg. Dort entstanden auch einige Portraits von Geist- lichen und Ratsherren. Sein Name war schon ein Begriff geworden, und Graff malte große Gemälde im Auftrag der schwedischen, russischen und preußischen Gesandschaftshäuser. Ende 1765 reiste Graff in die Schweiz und fand dort Unterkunft bei Salomon Gessner, um den sich damals alle Männer von Geist, Ge- schmack und Kenntnissen versammelten. Auch dort malte Graff einige Portraits, welche ihm viel Lob einbrachten. Er kehrte nur noch einmal kurz nach Augsburg zurück, denn schon bald sollte er nach Dresden gerufen werden. Durch verschiedene Aktivitäten von Gessner wurde Anton Graff 1766 als kurfürstlicher Hofmaler und Mitglied der Dresdner Kunstakademie nach Dresden berufen. Nach anfänglichem Zögern trifft Graff aber dann doch am 7. April 1766 in Dresden ein und bekommt dort ein Jahresgehalt von 400 Talern. Ein Jahr später erweckt er auf der jährlich stattfindenden Akademieausstellung großes Aufsehen unter den Kennern. Besonders Anklang findet wiederum ein Selbstbildnis, welches ihn, vor einer Staffelei sitzend, dem Betrachter zugewandt zeigt. Heute kann man behaupten, dass die meisten Portraits, welche uns Anton Graff auf Bildern zeigen, von ihm selbst geschaffen worden sind. Er war auch ein Meister der Selbstbildnisse. In seinen vielen arbeitsreichen Jahren soll Graff mehr als siebzig Mal vor den Spiegel getreten sein, um sich zu malen oder zu skizzieren. Im Jahre 1771 besucht Anton Graff das erstemal Berlin und lebt im Hause des Schweizer Philosophen Johann Georg Sulzer. Im gleichen Jahre heiratet er die zweite Tochter Sulzers, die siebzehnjährige Elisabetha Sophie Augusta. Mit Hilfe seines Schwiegervaters findet Graff bald Kontakt zum preußischen Hof. Insgesamt hat er für Berlin mehr als 100 Bildnisse gemalt. Anton Graff malte seinerzeit viele Koryphäen der Gelehrten- und Dichterwelt sowie des hohen Adels. Lessing und Schiller, Bodmer, Wieland, Herder, Gellert, Moses Mendelssohn, Hagedorn, Iffland, Chodowiecki und viele andere hat er portraitiert. Allerdings hat Graff nicht nur Adlige und Patrizier, son- dern auch Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsschichten dargestellt. Noch heute gilt Anton Graff als einer der tüchtigsten Porträtmaler überhaupt. Im Jahre 1783 wird er Ehrenmitglied der Berliner Kunstakademie. Trotz dortiger verlockender Angebote und sogar des preußischen Hofes bleibt Graff Dresden treu. Er lebt am Alt- markt mit seiner Frau und den Kindern. In Dresden verband ihn eine innige Freundschaft mit dem Schweizer Maler Adrian Zingg. Während seine Familie den Sommer in der Nähe von Blasewitz bei Dresden verbrachte, wanderte er gern mit Zingg durch das Elbsandsteingebirge. Beide waren begeistert von dieser Landschaft und sprachen nicht selten von der „Sächsischen Schweiz“, weil sie dort immer wieder Ähnlichkeiten mit ihrer Landschaft, dem Schweizer Jura fanden. Es ist gut möglich, dass die beiden die ersten waren, welche dem Elbsandsteingebirge den Namen „Sächsische Schweiz“ gaben. Bei ihren ausgedehnten Wanderungen kamen beide Künstler dem Königstein dann doch etwas zu nahe. Als sich dann noch herausstellte, dass Zingg auch noch Skizzen von der damals gut bewachten Festung Königstein gemacht hatte, wurden beide als „besondere Gäste“ auf der selbigen für kurze Zeit interniert. Später klärte sich alles auf und man ließ die beiden ehrenwerten Künstler aus Dresden ziehen. Im Jahre 1789 wird Anton Graff Professor für das Porträtfach an der Dresdner Kunstakademie. Er arbeitet unermüdlich und kopiert für die Zarin Katharina II. von Russland viele Bilder der Dresdner Galerie, doch sein Augenlicht macht ihm immer mehr Probleme. Im Jahre 1803 wird Graff am grauen Star operiert und trägt nun auch eine Brille. Am 18. Juli 1807 wird Graff vom sächsischen König persönlich dem in Dresden weilenden Kaiser Napoleon Bonaparte vorgestellt. Der Kaiser Napoleon findet alle seine ausgestellten Werke „Très fini, très fini“. Im Jahre 1810 besucht Anton Graff noch einmal seine geliebte Schweizer Heimat und bleibt dort über ein halbes Jahr bis zum Mai 1811. Noch einmal wird ihm große Ehre zuteil und Graff wird 1812 Ehrenmitglied der Kaiserlichen Akademie der Malerkunst in Wien und der Akademie der Künste in München. Am 26. April 1812 stirbt seine Frau und Anton Graff stellt sich noch einmal vor den Spiegel, um sich selbst zu porträtieren. Es entstand so sein berühmtes Selbstbildnis mit der grünen Schirmmütze, seine wahrscheinlich letzten Arbeit. Stark geschwächt und fast schon blind, stirbt Anton Graff am 22. Juni 1813 in Dresden und hinterlässt ein Vermögen von 40 000 Talern. Heute existiert in Dresden das Grab von Anton Graff nicht mehr. Der Friedhof wurde von der Stadt Dresden bereits 1859 aufgehoben und das Grab nicht umgesetzt. Auch das Grab seines Sohnes, dem Landschaftsmaler Carl Anton Graff, existiert heute nicht mehr. Geblieben sind aber die Bilder, welche noch heute jährlich zahlreiche Kunstbegeisterte aus allen Erdteilen anlokken. In Winterthur, der Geburtsstadt von Anton Graff, trägt die Berufsschule den Namen des Künstlers. In Dresden und Leipzig gibt es eine Straße, welche nach Anton Graff benannt wurde. Und Berlin, ja in Berlin trägt ein schöner Platz mitten in Mahlsdorf den Namen eines großen Künstlers der Porträtmalerei und erinnert an seine zahlreichen auf der ganzen Welt verteilten Werke. Am 22. Juni jährte sich Anton Graffs Todestag zum 200. Mal. Aus diesem Anlass wird eine gemeinsame Ausstellung mit Werken des Meisters in der Schweiz und in Deutschland gezeigt. Seit 22. Juni ist „Anton Graff – Gesichter einer Epoche“ im Museum Oskar Reinhart in Winterthur (noch bis 29. September) zu sehen, dabei auch eine der wenigen Medaillen über den Künstler. Danach zieht die Exposition nach Berlin und wird vom 25. Oktober an in der Alten Nationalgalerie in einer erweiterten Form vorgestellt. Reiner Graff Abb.: Der Graffplatz in Mahlsdorf, Selbstbildnis von 1765 (li.), Porträt Gotthold Ephraim Lessings von 1771. Fotos: Angela Graff Blick zum Nachbarn jot w.d. 7/2013 7 Geballte Kraft für ein Baudenkmal Birken aus Birkenau erneut geschändet Förderverein für das Denkmal „Kaiserbahnhof“ gegründet Hohenschönhausen – Im ganzen Bezirk Lichtenberg ist man entsetzt, denn erneut wurde das Naturdenkmal „Birken aus Birkenau“ im Warnitzer Bogen geschändet. Im April pflanzten Jugendliche aus den Freizeiteinrichtungen Leo’s Hütte und dem Welse-Club des pad e.V. die Bäume. Jetzt wurden die Birkenpflanzen zum zweiten Mal zerstört. Das Schild, das über die Herkunft der Birken und den polnischen Initiator und Künstler Lukasz Surowiec informiert, wurde mit einem NPD-Plakat und Aufklebern verunstaltet. Die Jugendlichen sind empört. Das Bezirksamt erstattet Strafanzeige gegen die NPD, versichert Jugendstadtrat Andreas Prüfer. RN Hoppegarten/Mahlsdorf – Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen, hatten Hoppegartens Gemeindevertreter gesagt, als sie den Beschluss fassten, den „Kaiserbahnhof“ von der Gemeinde in Eigenregie wieder herrichten zu lassen, um das Denkmal dann einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Sie haben aber auch gefordert, dafür weitere Finanzierungsquellen aufzutun. Wer könnte dies besser, als ein Förderverein. Und genau der wurde am 9. Juni im Gutshaus Mahlsdorf gegründet. Illustre Erstmitglieder dürften mit Kenntnis, weit reichenden Verbindungen und nicht zuletzt mit gewisser Prominenz dafür sorgen, dass die benötigten Mittel aufgetrieben werden. Zum Vorsitzenden wurde Hoppegartens Bürgermeister Karsten Knobbe gewählt, seine Stellvertreterin ist Astrid Fritsche vom dortigen Kulturverein „Grünes Tor“. Mit Rennbahneigner Gerhard Schöningh, Bundestagsmitglied Dagmar Enkelmann und Landrat Gernot Schmidt, aber ebenso mit Michael Braun, Uwe Langer und Klaus Ahrens, sowie Uwe Klett (Bürgermeister Fre- Die anwesenden Gründer mit der Gründungsurkunde und der Bauwerksstudie der Berliner Studenten: Michael Braun, Karsten Knobbe, KarlHeinz Boßan, Astrid Fritsche, Uwe Klett (v.l.n.r.) Foto: Nachtmann dersdorf-Vogelsdorf) und KarlHeinz Boßan, Chef der IG Ostbahn, haben die Gründungsmitglieder die Voraussetzung geschaffen, das Projekt zum Erfolg zu führen. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass immer dann, wenn eine Kommune ihr Bahnhofsgebäude gekauft hat, etwas Vernünftiges entstand“, berichtete Boßan aus seiner Arbeit. Win- Poesie vom Müggelsee Friedrichshagener Vers-Werkstatt gegründet Friedrichshagen – Für den Heimatpoeten Horst Rennhack ist im vergangenen Monat ein Traum in Erfüllung gegangen – die Gründung einer Friedrichshagener VersWerkstatt. Nicht irgendwo, sondern direkt am Ufer des Müggelsees. Dort, wo vor mehr als 100 Jahren der berühmte „Friedrichshagener Dichterkreis“ seine Heimat fand. Die 21 HobbyPoeten im Alter von 50 bis 88 Jahren, die Horst Rennhack für die Vers-Werkstatt begeistern konnte, wollen bei öffentlichen Treffen und Lesungen die Tradition des 1890 von Wilhelm Bölsche und Bruno Wille initiierten „Friedrichshagener Dichterkreises“ wieder beleben und weiterführen. Künftig laden sie Freunde der Poesie alle zwei Monate zu Treffen und Lesungen eigener Lyrik und Prosa in den Kiezklub „Vital“ ein. Reichlich Inspiration schöpfen sie dabei aus dem literarischen Leitthema „Heimat, Umwelt, Müggelsee“. Die Initiative zur Gründung der „Friedrichshagener Vers-Werkstatt“ ging vor eineinhalb Jahren vom Heimat-Dichter und Friedrichshagener Senioren-Vertreter Horst Rennhack aus. Er hat in zwei Jahrzehnten mehr als 800, meist heitere, Verse geschrieben und einen großen Teil davon bereits in Lyrik-Bänden veröffentlicht. Gemeinsam mit seinem literarischen Weggefährten, dem Romanisten Ulrich Stahr, hat der Lyriker und promovierte Historiker Rennhack die Werkstatt vorbereitet und moderiert. Sie ist offen für HobbyDichter aus ganz Berlin und Brandenburg. Bei einer ersten Lesung präsentierten die Poeten Kostproben ihres Könnens. Gerade weil es Gedichte in unserer heutigen Zeit schwer haben, ist die Vers-Werkstatt für alle Mitstreiter ein wichtiger Ort des Austausches. Ein erstes literarisches Ausrufezeichen setzten die Hobby-Dichter zum Ende ihrer Gründungsveranstaltung mit dem Appell „Wir schützen unseren Müggelsee vor drohendem Fluglärm!“ Darin rufen sie zu einem gemeinsamen literarischen Projekt auf, einem Poesieband mit dem Titel „Der Müggelsee – Schönheit und Schicksal“. Alle Hobbypoeten Berlins und des Umlands sind eingeladen, sich mit Versen, Kurzgeschichten, Bildern und Zeichnungen an unserem literarischen Projekt zu beteiligen. Interessenten wenden sich direkt an Horst Rennhack, Tel. 64 55 233. Katja Zeise dige Investoren hingegen hätten immer nur zum Ziel gehabt, die billig gekauften Immobilien verfallen zu lassen und dann die Gemeinden mit dem „Schandfleck“ zu erpressen. Als erste Maßnahme wird die Gemeinde einen Architekten suchen, der auf der Grundlage der Arbeit der Berliner Master-Studenten von 2011 Planung und Bauleitung übernimmt. Bürgermeister Knobbe unterrichtete die Vereinsgründer, dass bereits für dieses Jahr 100 000 Euro im Gemeindehaushalt für den Bahnhof eingestellt sind. Astrid Fritsche versicherte, dass auch der Landeskonservator seine Unterstützung für das Projekt bereits zugesichert hat. „Es werden nicht gerade geringe Summen sein, die für die denkmalgerechte Sanierung des Kaiserbahnhofs aufgewendet werden müssen“, bestätigte Knobbe das ohnehin bei den Vereinsgründern Bekannte. Bisher „über den Daumen“ geschätzte Summen von 800 000 Euro dürften sich schon beim nächsten genaueren Blick als hinfällig erweisen. Und auch an einem anderen Punkt will der Verein keinen Zweifel lassen. Er engagiert sich für das Baudenkmal, die künftige Nutzung zählt nicht zum Vereinsziel. Eine Hoffnung aber will der Bürgermeister nicht aufgeben, nämlich die, dass eines Tages vielleicht doch noch einmal Fahrgäste aus der Regionalbahn wie einst der Kaiser in Hoppegarten aussteigen könnten. Ralf Nachtmann Flotte Rhythmen, schicke Kleider Pankow – 40 Starterpaare aus 24 Vereinen Berlins und fünf weiterer Bundesländer wetteiferten am 29. Juni in der „Tanzschule am Bürgerpark“ um den zum sechsten Mal ausgelobten „Panke-Sommer-Pokal“ in Standard- und lateinamerikani- Leben nach Versuchslabor Beaglehilfe gibt Laborhunden eine Chance Waldesruh – An einem Frühlingssonntag trafen sich bei schönem Wetter Mitglieder des Vereins Laborbeaglehilfe im Erpetal zu einer Wanderung mit ihren Vierbeinern. Vierzehn Hunde spielten und tobten miteinander und erkundeten mit ihren feinen Nasen die Gerüche von Maulwurf, Kaninchen und Wildschwein. Am Rastplatz des Europawanderwegs wartete die Organisatorin, Monika Bekendorf, mit Wegzehrung für Frauchen und Herrchen sowie frischem Wasser für die Tiere. Die Laborbeaglehilfe hat es sich zur Aufgabe gemacht, ehemalige Laborhunde in gute Hände zu geben. Nach Beendigung der Versuchsreihen werden immer wieder ehemalige Versuchshunde freigegeben. Diese Hunde wur- den vorher untersucht und sind gesund. Dazu muss man wissen, dass Intelligenz und die natürlichen Instinkte der Tiere nicht gefordert werden und daher verkümmert sind. „Sie kennen nichts, keinen Baum, keine Geräusche, keine Autos“, berichtet Monika Bekendorf aus eigener Erfahrung mit ihrem Hund Timmy. Aber sie lernen unheimlich schnell und werden, wie es der Beagle-Rasse eigen ist, mit der Geduld und dem Verständnis ihrer Besitzer zu sehr lieben und unkomplizierten Hunden. Wer Interesse an der Arbeit der Laborbeaglehilfe hat oder sich für einen Laborhund interessiert, kann sich im Internet unter www.laborbeaglehilfe.de oder bei Monika Bekendorf, Tel. 566 74 01, informieren. Klaus Manthe schen Tänzen. Dabei mussten die Paare ihr Können u.a. bei Tango, Walzer und Quickstep sowie bei Samba, Paso Doble und Jive unter Beweis stellen. Der „Turniertanzkreis am Bürgerpark“ macht sich zusammen mit der Tanzschule insbesondere um die Nachwuchsförderung des Turniertanzsports verdient; die jüngsten aktiven Tänzer sind gerade elf Jahre alt. Interessenten können ein Probetraining absolvieren. Romy Groh BVV Lichtenberg im Live-Stream Ausgelassen tobten die ehemaligen Laborhunde. Foto: Manthe Lichtenberg – Da war Marzahn-Hellersdorf wieder einmal Vorreiter: Seit Juni können Interessierte nun auch die dortigen Sitzungen per LiveStream über das Internet verfolgen. Im November 2011 hatte die Mitte-Rechts-Koalition auf Initiative der Bündnisgrünen einen entsprechenden Antrag eingebracht. 8 jot w.d. 7/2013 Kultur & Freizeit Tipps und Termine Der Monat der „Klassiker“ Der König spricht Rockige Mittelalterklänge und klassischer Beat auf der Parkbühne Biesdorf – Skulpturen und Grafiken des Mahlsdorfer Bildhauers Karl-Günter Möpert sowie von Marguerite BlumeCárdenas, Karin Gralki und Karin Tiefensee sind vom 12. Juli an in der Krankenhauskirche im Wuhlgarten unter dem Titel „Der König spricht“ zu sehen. Die Ausstellungseröffnung am Brebacher Weg 15 findet am 12. Juli, 19 Uhr, statt. Karl-Günter Möpert hält die Laudatio, in einem Konzert ist die Bakshish Brass Band zu hören. Eintritt frei, um Spenden für die Kulturarbeit und den Erhalt der Kirche wird gebeten. Die Ausstellung kann bis zum 25. August besichtigt werden. I.D. Zigeunerromanzen und Märchen Biesdorf – Das Duo Orpheo mit Antoine Saad (Violine) und Susanne Kowal (Klavier) lädt am 7. Juli, 11 Uhr, im Schloss Biesdorf, Alt-Biesdorf 15, zum Schlosskonzert unter dem Motto „Von der Zigeunerromanze zum Csárdás“ ein. Eintritt 8, ermäßigt 6 Euro. Kaffee und Kuchen im Schloss-Café. Am 21. Juli, 14 bis 18 Uhr, findet am gleichen Ort der nächste Familiennachmittag statt. Ab 16 Uhr spielt die Havelländer Puppenbühne „Die gestohlene Krone“, im Kreativstudio kann gebastelt werden und Ilona Pohl lädt zur Märchenstunde ein. Im Kaminzimmer kann die Ausstellung „Reflexionen“ von Ute Licht besichtigt werden. Noch bis zum 2. August werden in der Sommerwerkstatt zwischen 9 und 15 Uhr Kreativangebote für Kinder angeboten I.D. Heller Salon Belarus Hellersdorf – Unter dem Motto „Belarus – das Land unter weißen Flügeln“ findet am 2. August, 19.30 Uhr, im Kulturforum, Carola-Neher-Straße 1, der nächste „helle salon“ statt. Im Mittelpunkt der literarisch-musikalischen Veranstaltung des Kulturrings, durch den Alina Martirosjan-Pätzold führt, steht die Kunst und Kultur Weißrusslands. Von der Botschaft der Republik Belarus wird der Botschaftsrat Aleksei Zhbanov Geschichte und Kultur seines Landes vorstellen. Ein Film über die traditionelle Kultur von Belarus wird gezeigt und ein Trickfilm rundet das Programm ab. Ein Konzert wird dem Salonabend die künstlerische Note verleihen. Belarussische Gobelins (Foto: Botschaft der Republik Belarus) werden ausgestellt und sind käuflich zu erwerben. Kulinarische Spezialitäten aus Belarus stimmen auf den Abend ein. Der Salon wird mit freundlicher Unterstützung der Botschaft organisiert. Karten 15 Euro (einschließlich Speisen), Tel. 553 22 76. I.D. Biesdorf – Also, so richtig gut hat es der Wettergott in diesem Jahr nicht mit den Programm-Machern auf der Parkbühne gemeint. Außer beim Auftakt zum Blütenfest kam es immer wieder mal mehr, mal weniger nass von oben. Das hat so manchem Konzertfreund den Besuch dann doch vermiest. Entsprechend licht waren zuweilen die Reihen. Musikalisch haben sich die meisten Darbietungen durchaus gelohnt. Conny Lush als Bluessängerin überzeugte, die traditionellen „harten 70-er“ hatten mit „Judas Priest Revival“ eine Überraschung angekündigt, die Genesis-Coverband „abacab“ (Foto: Nachtmann) war mit geschlossenen Augen kaum vom Original zu unterscheiden. Nun sollen Juli und August Sonnenmonate werden, damit die Parkbühne nicht nur bei den Künstlern weiter so beliebt bleibt, sondern auch alte und neue Fans nach Biesdorf locken kann. Das Programm jedenfalls ist danach. Zwei echte „Klassiker“ bietet Programmdirektor Fred Schöner an. Am 19. Juli heißt es wieder einmal „Metalalter“; „Der Münzer“, „Kultasiipi“ und „Skiltron“ aus Argentinien zelebrieren „Mittelalterklänge brachial & fein“. Besonders auf die Gäste aus Südamerika darf man ge- spannt sein, erinnern einige ihrer im Internet zu hörenden Songs doch an die frühen Stücke von Uriah Heep oder an Bands wie Omega und Nazareth. Beginn 18 Uhr, Karten 16, VVK 12 Euro zzgl. Gebühr. Tags darauf kommt der „echte Klassiker“ auf die Bühne. Immer wieder gern gehört und gesehen, heißt es auch hier ab 18 Uhr „Beatles treffen Stones“, in diesem Jahr mit „Starfucker“ und der tschechischen Beatles Revival Band „Pangea“. Karten18/14 Euro. Den nächsten Kracher insbesondere für Fans des klassischen handgemachten Hardrock bietet die Parkbühne am 8. August; da stehen ab 18 Uhr die „Männer“ und „The Brew“ aus dem Vereinigten Königreich auf der Bühne. Karten 22/17 Euro. Info und Karten www.biesdorferparkbuehne.de, telefonische Order 99 87 481. R. Nachtmann Auftakt mit E-Gitarre und Schlagzeug Torsten Schulz erster Gast der neuen Lesereihe in Kiekemal Mahlsdorf – Die neue Veranstaltung „Lesung mit Musik und Kunst“ im Cafe Jaennichen an der Seestraße (Ecke Hultschiner Damm) hat bei Mahlsdorfer n, Uhlenhor ster n, Waldesruhern, Kaulsdorfern und weiteren Berlinern einen durchaus positiven Eindruck hinterlassen. Torsten Schulz, Autor und Professor an der Filmhochschule Babelsberg, las aus den Büchern „Boxhagener Platz“ und „Nilowsky“, letzteres ist gerade erst erschienen. Viele Gäste im Publikum empfanden insbesondere die humorige und berlinerische Szenenbeschreibung in beiden Büchern als sehr wohltuend. Die lesehungrigen Einwohner und Torsten Schulz freuten sich über die vielen interessierten Fragen zur Schriftstellerei, zur Nachwuchsarbeit an der Filmhochschule Potsdam Babelsberg, zum Anteil von Autobiografischem und zum Rechercheaufwand und wie die Familie das Schreiben verkraftet. Die Schüler Richard und Ludwig Brandt aus der Müggelsee- Schule Friedrichshagen trauten sich, ihr Können mit E-Gitarre und Schlagzeug mit Titeln „Highway“, „Black Night“ und weiteren Stücken dem Publikum selbstbewusst vorzutragen. Sie brachten damit regionales Zusammengehörigkeitsgefühl und Generationenzusammenspiel mit in die Veranstaltung ein. Darüber hinaus wird die Ausstellung „Wart Bild, ich werd dir eine Farb’ geben!“ von Simone Lechler aus Eisenach bis Mitte August die Atmosphäre im Café beleben und die Besucher emotional als Band zwischen den Lesungen anregen. Schriftsteller und Künstler trugen durch Geschenke an die Gewinner einer Tombola in Form der Torten „Boxhagener Platz“ und „Danke schön“, das Buch „Boxhagener Platz“ und ein farbig sehr optimistisches Bild von Simone Lechler zur Übertragung der künstlerisch anspruchsvollen Stimmung der Lesung auf das Publikum bei. Die meisten der knapp 30 Lese- und Kunstinteressierten wollen auch zur nächsten Veranstaltung wiederkommen. Am 9. Juli, 19.30 Uhr, wird Autor und Rechtsanwalt Wolfgang Schüler „Schwarzhumorige Kriminalgeschichten“ vor tragen; für den 13. August ist ein „Dixielandclub“ geplant. Die beiden Konditorenmeister Martin und Robert Jaennichen wollen mit der Serie „Kultur und Kunst“ eine weitere Facette ins Kulturleben von „Süd“ und für Interessierte aus anliegenden Stadtteilen und Gemeinden einbringen. Sie freuen sich schon auf die Mitwirkung weiterer Vereine, Unternehmen und Bürgerinitiativen der Region und danken dem Bürgerverein Mahlsdorf-Süd, insbesondere Ursula Würzebesser als Vorsitzende, für die Inspiration. Leonhard Peter „Momente“ in Acryl Verlorene Schuhe Seltene Grafik von Arno Mohr „Baumlegenden“ bei Bachmann Marzahn – Unter dem Titel „Momente“ zeigt die „MarkTwain-Bibliothek“ im FFM noch bis 30. August eine Ausstellung mit Bildern von Monika Schüler. Monika Schüler malt in verschiedenen Techniken, der Schwerpunkt ist jedoch die Arbeit mit Acrylfarben und die Möglichkeiten deren Verbindung mit den verschiedensten Materialien. Anregungen holt sie sich aus Büchern von und über Maler oder Malerei, Ausstellungen oder bei Atelierbesuchen. Seit 2006 sind ihre Bilder regelmäßig im Bezirk und darüber hinaus zu sehen. Biesdorf – Noch bis 30. August präsentiert das Theater am Park, Frankenholzer Weg, die erste Fotoausstellung von Hans-Georg Kroiß, einem leidenschaftlichen Amateurfotografen aus dem Kiez. Er widmet sich dem Thema „Der verwaiste Schuh“. Bei seinen Motiven handelt es sich ausschließlich um einzelne verloren gegangene Schuhe, die direkt am Fundort abgelichtet wurden. Die Motive reichen eulenspiegelhaft vom modernen Turnschuh, über bequeme Sandalen, robuste Stiefel und elegante Stöckelschuhe bis zu ausgetretenen Latschen. Lichtenberg – Noch bis 1. August zeigt das Studio Bildende Kunst, John-Sieg-Straße 13, grafische Arbeiten von Arno Mohr. Die in einer privaten Sammlung befindlichen Werke des Künstlers (1910-2001) sind sonst nicht zu sehen. Mohr war ein Meister des Einfachen, das so schwer zu machen ist (Brecht). Mit wenigen Strichen, mit spielerischer Ungezwungenheit, dem so scheinbar leichten Zeichenstil und einem oft kauzigen Humor hielt er das Wesentliche fest. Mit seinen Bildern ist er unverwechselbar und bleibt unvergessen. Biesdorf – Das Galerie-Café, Bachmann, Siegmarstraße 66, zeigt vom 7. Juli an (Vernissage 11 Uhr) Bilder von zehn Frauen, die als Mitglieder des Maltreffs von einem Artikel aus der Zeitschrift „National Geographic“ über den Riesenmammutbaum „Der Präsident“ besonders beeindruckt waren. Jede suchte in Folge ihren Lebensbaum darzustellen oder was mit dem Wachsen und dem Leben zu tun hat. So entstanden ganz viele Bilder direkt unter diesem Einfluss, doch nicht alle behandeln das Thema „Baum“. „Geordnetes Chaos“. Ein Fundstück vom Meer. An der Haltestelle (Ausschnitt). Junge auf der Schaukel. Kultur & Freizeit jot w.d. 7/2013 9 Das hat sich eben so ergeben Tipps und Termine Gerade ist über den Karikaturisten Willy Moese ein Buch erschienen Doppelte Realitäten Kaulsdorf – „Das hat sich eben so ergeben“, lautete oft die lakonische Antwort auf neugierige Journalistenfragen an den Karikaturisten und Zeichner Willy Moese. Zum Beispiel, wie einer, der als Sohn einer spanischen Mutter und eines deutsch-böhmischen Vaters, 1927 in Barcelona geboren, sich nach dem 2. Weltkrieg ausgerechnet die DDR als neue Heimat wählte. Oder wie er darauf kam, alte Möbel zu restaurieren, Holzspielzeug, Ledergürtel, Schmuck, Windräder, Plastikaturen und vieles mehr selbst herzustellen, wo er doch eigentlich ein Zeichner sei. Einer, der mit seinen Bildgeschichten (heute sagt man ja wohl Comics) Kinder und Erwachsene seit den 50-er Jahren gleichermaßen zum Lachen brachte und mit seinen Karikaturen die verantwortlichen Genossen in den Redaktionen und im Staatsapparat nicht selten zum Schwitzen brachte. WiM nahm’s gelassen, eine seiner stärksten Eigenschaften, wie sein Freund Manfred Krug einmal sagte. Willy Moese hatte nur zwei Feinde: Humorlosigkeit und Dummheit. Leider hat es sich nach der politischen Wende aber eben nicht so ergeben, dass ein Berliner Verlag (Eulenspiegel, Das neue Berlin, Neues Leben), der ansonsten doch so ziemlich alles aus der „Ehemaligen“ in Form von Büchern, Platten oder Videos vermarktet, einen der produktivsten und bekanntesten Karikaturisten der DDR ein Denkmal setzt. Spätestens der 85. Geburtstag des 2007 plötz- lich verstorbenen Künstlers im Juli 2012 wäre ein gebührender Anlass gewesen. Nun hat Maria Moese, seit 1968 Ehefrau von WiM (so zeichnete Willy alle seine Werke), ein Buch im Komet Verlag Köln herausgebracht, um das Lebenswerk ihres Mannes zu würdigen und der Nachwelt zu erhalten. Auf über 200 Seiten gibt es ein Wieder- Erinnern an die Helden unserer Kindheit aus Frösi, Atze und Bummi, der NBI oder der Wochenpost: das Äffchen NUK, Blaff und Biene, Otto, Rakki, Klaus und Choko, Trix und Droll und viele andere. Auch viele seiner Karikaturen, veröffentlicht in Tageszeitungen und Illustrierten von Suhl bis Rostock, kann man sich im Buch noch einmal ansehen und bemerkt, wie aktuell doch so manche Zeichnung noch heute ist. „Bis zum Schluss hat Willy alles mit der Hand gezeichnet und keinen Computer gebraucht“, erzählt Maria, die im gemeinsamen Haus in Kaulsdorf alles aufbewahrt hat, was ihr Mann schuf. Sie hat lange gebraucht, aus der Fülle der Arbeiten das auszuwählen, was nun in diesem Buch zu bewundern ist. Nicht nur wegen des riesengroßen Fundus. Sicherlich auch deshalb, weil beim Sichten seines Lebenswerkes noch einmal so viele Erinnerungen an 40 gemeinsam gelebte Jahre hochkamen. Ingeborg Dittmann „Willy Moese – Karikaturen und Bildgeschichten“, Komet Verlag Köln, 14,99 Euro Sommernachtsball Unterhaltungskünstler aus dem Osten trafen sich in Spreenhagen Wenn der „Schlagerpapst“ des Ostens einmal im Jahr zum großen Sommerfest der Unterhaltungskünstler einlädt, dann kann man sich auf einen unterhaltsamen und lustigen Abend freuen. Vor allem aber auf ein Wiedersehen mit vielen Bühnenstars von damals. Zum dritten Mal fand der „Sommernachtsball“ auf dem Anwesen von Sven Simon, Chef der „Pallas Show Band“, im brandenburgischen Spreenhagen statt. Und das bei schönstem Frühsommerwetter. Mehr als 50 Gäste waren der Einladung von Sven und Siggi gefolgt – darunter Schlager- und Operettensänger, Puppenspieler, Artisten, Musiker, Komponisten, Texter, Schauspieler und Moderatoren. Dabei waren u.a.: Siggi Trzoß, Sven Simon, Dina Straat, Maja Catrin Fritsche, Anne Mehner, Ingrid Raack, Friederike Doreen, Dagmar Frederic, Dagmar Gelbke, Ingo Graf, Rainer Garden, Jürgen Matkowitz, Karin Maria, Regina Thoss, Dieter Janik, Wilfried Koplin, Thomas Lück, Rainer Luhn, die Sopranitas, Puppendoktor Pille, Uschi Pulley, Elke Martens, Monika Jakobs, Vera Schneidenbach, Heike Valentin, Ulli Schwinge, Volker Junge, Heiko Reissig, Christine Neißner, Wolf Baki, Giso Weißbach, Jürgen Pölitz, Gerd und Barbara Wendel und Biesdorf – „Doppelte Realitäten“ eine Ausstellung mit Fotocollagen von Ekkehard Bartsch, präsentiert das Stadtteilzentrum Biesdorf, Alt-Biesdorf 15, vom 4. Juli bis zum 11. September. Der Designer, Maler und Grafiker Ekkehard Bartsch zeigt eine Auswahl seiner Digital-Prints von Diapositiv-Collagen. Dargestellt sind Städte und Landschaften, auch menschliche Figuren, die alle in einem merkwürdigen Zusammenhang stehen – manchmal rätselhaft, verwirrend, auch ironisch augenzwinkernd. Diese Collagen sind ohne Zuhilfenahme eines Computers entstanden. Hier haben sowohl der Zufall, aber auch Geduld und Ausdauer und letztlich ein entwickelter Sinn für Form und Inhalt eine Rolle gespielt. So ist aus einer bildlichen Realität und einer zweiten etwas Neues und Einmaliges entstanden. 400. Kofferradio im Kriminaltheater Friedrichshain – Bald ist es soweit: Am 2. September präsentiert Moderator Siegfried Siggi Trzoß ab 17 Uhr sein 400. Kofferradio, diesmal als Live-Aufzeichnung aus dem Berliner Kriminaltheater, Palisadenstraße 48. Zur KrimiSchlager-Jubiläumsparty hat Siggi Trzoß natürlich eine große Künstlerschar eingeladen; dabei sind zum Beispiel Julia Axen, Dagmar Frederic (Foto: Nachtmann), Ingrid Raack, Angelika Mann, Vera Schneidenbach, Lutz Jahoda, Gerd Christian, Hans-Jürgen Beyer, Heike & Vlady, Giso Weißbach und viele weitere Überraschungsgäste. Wer beim 350. Kofferradio im vergangenen Herbst im Kulturforum Hellersdorf dabei war, wird sich gern an einen langen, doch sehr kurzweiligen und unterhaltsamen Nachmittag erinnern. Das Kulturforum war ausverkauft. Deshalb ist es ratsam, rechtzeitig Karten zu bestellen, Karten Telefon: 47 99 74 88 (www.kriminaltheater.de). Das Theater im ehemaligen Umspannwerk Ost ist u.a. mit der U 5 (bis Weberwiese) zu erreichen. I.D. Portal zur DDR-Presse Jörg Martin. Natürlich ließen auch wir von der jot w.d. es uns nicht nehmen, dabei zu sein und mit dem einen oder anderen Künstler Erinnerungen aus alten Zeiten auszutauschen oder Neuigkeiten zu erfahren. Schließlich stehen die meisten der Künstler noch auf der Bühne. I.D. Abb.: Irgendeiner spinnt immer beim obligatorischen Gruppenfoto; Frauenschwarm Giso Weißbach mit Heike Valentin (li.) und Regina Thoss; unsere Autorin Inge Dittmann und unsere Kolumnistin Daggie Gelbke mit Puppendoktor Pille (re.). Fotos: Nachtmann Berlin – Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts wurden die drei DDR-Tageszeitungen „Neues Deutschland“, „Berliner Zeitung“ und „Neue Zeit“ (1945/46 bis 1990/1994) digitalisiert und im Volltext erschlossen. Dieses vier Jahre andauernde Projekt konnte Ende Mai 2013 abgeschlossen werden. Die Zeitungen werden innerhalb des Zeitungsinformationssystems ZEFYS der Staatsbibliothek zu Berlin im Portal „DDR-Presse“ frei zugänglich und unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Info http://zefys.staatsbibliothekberlin.de/ddr-presse/ 10 jot w.d. 7/2013 Jugend-Bildung-Sport Kinder-Hof-Sommer im FFM Das Wunder ist drinnen Marzahn – Der ideale Ort für Ferienspaß ist der Innenhof des Freizeitforums an der Marzahner Promenade. Am 10. Juli ist dort „Nobel Popel“ mit seinem Schnullebatzen-Programm zu erleben, einem lustigen und lehrreichen Liedertheaterstück mit viel Musik zum Mitmachen und Staunen für Kinder ab 3 Jahren. Am 17. Juli verwandelt Accordina den Hof in einen musikalischen Zirkus mit venezianischen Tiermasken und fliegenden Fischen. Die Kinder (3 bis 8 Jahre) werden zu kleinen Hauptdarstellern. Am 24. Juli kommen Nine Mond und Professor Knolle. Gemeinsam mit den Kindern begeben sie sich auf Schatzsuche auf einer Insel. Am 31. Juli geht Accordina mit den Kindern auf eine fantastische Reise durch die vier Jahreszeiten. Beginn jeweils 10 Uhr, Eintritt 2 Euro (Erzieher frei). Karten Tel. 542 70 91. I.D. Neue Kita „Wunderwelt“ kommt ohne Fahrstühle aus Film-AG und Videokurs für Jugendliche Hellersdorf – Junge Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren, die Lust haben, ein eigenes Video zu drehen, können bei Filmemacherin Ola Lewin das hierfür nötige Handwerkszeug erwerben. Jeden Mittwoch ab 15 Uhr trifft sich die Film-AG im Haus Sonneneck, Alt-Hellersdorf 29-31. Darüber hinaus startete dort jetzt ein achtwöchiger Video-Sommerferienkurs. Die Teilnehmer können eigene Ideen entwickeln, Drehbücher schreiben und vor und hinter der Kamera agieren. Sie lernen, wie man filmt, schneidet, beleuchtet, vertont und letztendlich den fertigen Streifen im Internet veröffentlicht. Die notwendige Technik wird zur Verfügung gestellt. Der Ferienkurs findet bis zum 16. August 2013 montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr im Haus Sonneneck statt. Anmeldungen info@kids-und-co.de. PS Mädchen machen Müll-Mode Hellersdorf – Abfall kann so kleidsam sein. Mädchen können als „Müll-Designerin“ in diesem Projekt des Hella Mädchenklubs, Tangermünder Straße 2a, tragbare Mode aus der gelben Tonne gestalten. Direktrecycling heißt das Zauberwort. Mit Humor und kreativem Blick stehen Umweltproblematik und Müllvermeidung im Mittelpunkt. Aus Folienbeuteln werden Kleider, aus Draht und alten Zeitungen entstehen Hüte, Joghurtbecher werden zu Schmuck, Plastetüten zu Ballroben, das Experiment kennt keine Grenzen. Alle Ergebnisse werden beim Stadtteilfest in Hellersdorf-Nord am 24. August präsentiert. Info Tel. 991 81 43, www.hella-klub.de. EK Hellersdorf – Nachdem die anwesenden „Honoratioren“ mit Gummibällen symbolisch den alten Kindergartenbau aus DDRZeiten (der ja längst abgerissen ist) zum Einsturz gebracht hatten, galt die neue Kita „Wunderwelt“ des Tägers JAO an der PeterHuchel-Straße 43 als nunmehr „offiziell“ eröffnet. Wie groß die Not an Kindergartenplätzen ist, zeigte sich u.a. darin, dass JAOGeschäftsführer Rainer Rühlemann berichten konnte, dass alle 120 Plätze schon lange vor der Eröffnung vergeben waren. Eine Mutter hatte sich bereits bei ihm gemeldet, nur nachdem sie „gehört“ hatte, dass in Hellersdorf ein Kindergarten gebaut werden „soll“. Insofern hat sich die Investition von 2,7 Millionen Euro (ein Drittel davon Fördergeld) auf alle Fälle gelohnt. Das sieht auch Bildungssenatorin Sandra Scheeres so, die Kindergärten als Bildungseinrichtungen versteht, wo besonders Kinder, „die zu Hause nicht so die Unterstützung erfahren“, frühzeitig Bildung erhalten. Stolz spricht sie von Berlins bundesweiter Spitzenposition beim Kindergartenbesuch. 43 Prozent der Ein- bis Dreijährigen besuchen eine Einrichtung, bei den Drei- bis Sechsjährigen sind es 96 Prozent. Und Für Senatorin Sandra Scheeres, die nach eigenem Bekunden in letzter Zeit „ständig in Marzahn unterwegs“ war, hatte Juliane Witt ein Hochhaus aus Glas als Gastgeschenk mitgebracht. Später waren beide Damen am symbolischen Sturz des alten Hauses mittels Gummibällen beteiligt. Fotos: Nachtmann bis 2016 sollen weitere 10 000 neue Kita-Plätze entstehen (allein in diesem Jahr sind es 3000). Und anders als in anderen Bundesländern werde dies nicht mit einer Absenkung der Qualität erreicht, in Berlin seien ausschließlich ausgebildete Erzieher tätig. Jugendstadträtin Juliane Witt erkannte in der gesamten Anlage (nebenan befinden sich die Grundschule „Am Hollerbusch“, die Sporthalle der früheren Oberschule und das Wohnprojekt „Kilele“) gar einen „Campus“ für Bildung und Entwicklung. Für den besonderen Bau mit einem Atrium in der Mitte hatten sich Rühlemann und seine Mitstreiter im Rahmen des europäischen Comenius-Projektes extra Anregungen in der Türkei geholt. Nun schafft eine große Glasfassade auf zwei Etagen lichtdurchflutete Gruppen- und Funktionsräume. Diese sind mit Medienund Bewegungsraum, einer Kinderküche und einer Sauna ausge- stattet. Durch die besondere Bauweise kommt das Gebäude im Inneren ohne Fahrstühle aus. Vier farblich unterschiedlich erkennbare Gruppen-Bereiche ermöglichen Kindern wie Eltern eine rasche Orientierung. Besonderen Wert legen die JAO-Leute auch auf ihr Konzept „Kochen vor Ort“, das bei allen 18 Einrichtungen des Trägers, der seit genau zehn Jahren nunmehr als KitaBetreiber aktiv ist, umgesetzt wird. R. Nachtmann „Zu Fuß zur Schule – selbst sicher mobil“ Richtfest an der Johann-Strauß-Schule BUND unterstützt Schulen bei Aktionen Sportfunktionsgebäude mit Unterrichtsräumen Berlin – Noch immer gibt es Verkehrschaos vor Schulen. In vielen Fällen sind es Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen oder abholen, die dafür verantwortlich sind. Die Folgen davon: Kinder sind unselbständiger und unsicher im Verkehr, sie bewegen sich weniger, haben kaum Orientierungssinn und können sich schlecht konzentrieren. Zusätzlich gefährdet das hohe Verkehrsaufkommen die Kinder. Deshalb ruft der BUND gemein- sam mit dem Arbeitskreis Mobilitätserziehung in diesem Jahr zum 10. Mal alle Berliner Schulen auf, sich an der Aktionswoche „Zu Fuß zur Schule – selbst sicher mobil“ vom 16. bis 29. September zu beteiligen. Der BUND unterstützt an den Aktionstagen mit Beratung und Materialien. Meldungen und weitere Infos www.mobilitaetserziehung-berlin.de oder direkt bei Projektleiterin Gabi Jung, Tel: 78 79 00 31, gabi.jung@bund-berlin.de. RN Biesdorf – Eine wunderschöne zweiteilige Richtkrone hatten die Kinder der Johann-Strauß-Schule – Grundschule mit musikbetonten Zügen, Cecilienstraße 81, für das Richtfest für ihren Schulergänzungsbau gebunden. Außerdem zeigten sie, wie gut sie singen und tanzen können. Angesichts der steigenden Schülerzahlen wird das dringend benötigte Gebäude bis Mitte des Jahres 2014 fertiggestellt. Der Bau kostet rund vier Millionen Euro. RN, Foto: RS Was man aus Stroh alles machen kann Große Aktion auf dem Abenteuerspielplatz Wicke zum „Langen Tag der Stadtnatur“ Marzahn – Die „Spielplatzinitiative Marzahn“ wird im November dieses Jahres 23 Jahre alt und hat sich zum Ziel gesetzt, Kinder an die Natur heranzuführen; genau genommen an die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft. Getreu dieses Prinzips ist auch das Alphahaus aus Wänden mit Lehm und Blähton erbaut. Zum „Langen Tag der Stadtnatur“ am 15. Juni stand das Basteln mit Stroh im Vordergrund. Die Kinder sollen animiert werden, sich mit diesem Baustoff zu beschäftigen. Zwei von ihnen, denen es offensichtlich Spaß macht, im Stroh zu spielen und eventuell auch zu schlafen, sind Leonardo Gospocic und Annabelle Fogel. Kindern wie Eltern hat diese Aktion sehr viel Spaß gemacht. LS, Fotos: Schuchert Umwelt & Verkehr jot w.d. 7/2013 11 Energie aufgenommen Erfolgreiches Projekt der Klingenberg-Schule Biesdorf – Markus Mönig, Geschäftsführer der RWE Energiedienstleistungen, startete mit einem Bonmot. „Wer etwas verändern will, braucht Energie“, sagte er und ergänzte sofort: „Keiner schafft allein.“ Im Grunde war damit alles gesagt. Das von RWE unterstützte Energie-Projekt der Schüler war von vielfachem Erfolg gekrönt. Nicht nur, dass alle, auch die Lehrer, viel gelernt hätten, wie es die Pädagoginnen Sabine Flemming und Katrin Weber auf der Abschlussveranstaltung berichteten. Im Zuge des (noch nicht ganz fertigen) Umbaus des Schulhofes wurde der „Energie-Spielplatz“ installiert (siehe jot w.d. 1/2013). In den Klassenstufen 7 bis 10 wurde das Thema „Energie“ in mehreren Fächern von verschiedenen Seiten beleuchtet. Mit dem „Experimentier-Koffer“ wurden verschiedene Untersuchungen angestellt, Schüler erzeugten im Schweiße ihres Ange- Markus Mönig gratuliert Schulleiterin Sybille Fricke und Wettbewerbs-Preisträger Simon Bothe. Foto: Nachtmann sichts Strom mittels eines Fahr- Stromverbrauch in einem Superrad-Ergometers und mussten da- markt ermittelt und dort nach zubei erkennen, welch hoher Auf- sätzlichen Einsparmöglichkeiten wand nötig ist, um so ein Radio gesucht. zum Klingen zu bringen. Es gab Schulleiterin Sybille Fricke ist Kraftwerksbesuche, Solartage, noch immer erstaunt, dass das Klimaprojekte. So wurde u.a. der alles überhaupt geklappt hat. „Wir haben unglaublich viel gelernt, nicht allein zum Thema Energie“, sagt sie. „Wir haben auch gelernt, wieviel eigene Energie nötig ist, um etwas zu tun.“ Drei der beteiligten Schüler, Eileen Kahle, Leonart Ballhorn und Tim Frohne, die besonders viel Energie in die verschiedenen Projekte gesteckt hatten, wurden von Mönig mit Urkunden und Preisen ausgezeichnet. Besonderes Lob erfuhr Simon Bothe aus der Klasse 10A, der sich am Aufsatzwettbewerb zum Thema „Wie leben wir energetisch 2050?“ beteiligt hatte und mit seinem Text den dritten Preis (bei fast 500 Teilnehmern von zehn Schulen bundesweit) errang. Das freute Sybille Fricke in doppeltem Maße, denn während sich Simons Preisgeld auf 500 Euro belief, erhielt sie für ihre Schule 1000 Euro extra. Die sollen in weitere KlimaBildungsprojekte fließen. R. Nachtmann Will Senator Müller mehr Autoverkehr in Siedlungsgebieten? Biesdorf – Selten hat ein Verkehrsprojekt in den vergangenen Jahren derart polarisiert wie der Weiterbau der Tangentialen Verbindung Ost (TVO), deren fehlendes Teilstück zwischen Märkischer Allee und An der Wuhlheide auf der früheren Bahntrasse gebaut werden soll. Doch es scheint, als würden Bausenator Michael Müller und seine Beamten sich der Sache allein mit Blick vom fernen Schreibtisch in der Mitte Berlins zuwenden. Es ist, glaubt man den höheren Beamten der Verwaltung, längst ausgemachte Sache, dass mindestens zwei, eher sogar vier Straßenanbindungen an die neue vierspurige Schnelltrasse mitten durch bisher ruhige Wohngebiete geschlagen werden. Als Begründung müssen vage, nicht verifizierbare Einschätzungen über die Menge des Quellund Zielverkehrs herhalten. Und damit nicht genug: Bekanntermaßen will Müllers Verwaltung die Straße ausschließlich auf der östlichen Seite der Bahnstrecke bauen. Das bedeutet, dass sogar eine Reihe Wohnhäuser enteignet werden müssen, um sie für die Trasse abzureißen. In zwei Jahren beginnt das Planfeststellungsverfahren für den Bau. Dass die Berliner Hauptverwaltung sich nicht an den sinnvollsten Vo r s c h l ä g e n , sondern stets an den billigsten, gern auch zu Lasten der Bürger (man selbst wohnt ja schließlich dort nicht), orientiert, haben diverse Senatoren und Senatorinnen u.a. bei der Ortsumfahrung Ahrensfelde oder dem Ausbau der B 169 bewiesen. Für Müller soll, so sagen Insider, gelten: Ostvariante mit mindestens zwei Anbindungen oder gar nichts. Man werde das Geld gern auch in andere Straßenbauprojekte stecken, wurde gedroht. Wohl auch deshalb ist der Widerstand aus der Bezirkspolitik, besonders aus dem Bezirksamt, krepiert wie ein Schneemann in der Sonne. R. Nachtmann Hönower Gewässer auf Hellersdorfer Gebiet Hoppegartener Seniorenwanderung führte durch die Hönower Weiherkette Hellersdorf/Hoppegarten – Die diesjährige Wanderung anlässlich der Brandenburger Seniorenwoche führte diesmal nicht auf dem Europawanderweg E11 nach Friedrichshagen, sondern vom UBahnhof Hönow durch die interessante Weiherkette zum Dorfanger Hönow und endete mit einem kleinen Imbiss auf dem Gelände der dortigen Jugendwerkstatt. Immerhin folgten vierzig interessierte Wanderfreunde den Aufrufen des Vorsitzenden des Seniorenbeirates, Bernd Meinecke, und der Gemeinde Hoppegarten. Die diesjährige Wanderung leitete Prof. Eckhard Menzel. Von ihm wurde zu Beginn die ausgewählte Route in die besondere Naturlandschaft der „Hönower Weiherkette“ mit ihren unterschiedlichen Gewässern wie Seen, Pfuhle und Sölle und der weitere Weg bis zur Jugendwerkstatt erläutert. Der Hechtsee östlich vom UBahnhof war das erste Ziel. Ei- nen kleinen Blick auf diesen See ermöglichte die Aldi-Zufahrt. Die Weiherkette wurde vom Dorfchronisten Werner Haase einmal „Zehn-Seenkette“ genannt. Vorbei führte der Weg an Enten- und Weidenpfuhl, Bogensee, Krautund Froschpfuhl und dem Unter- see. Tatsächlich konnte man die Blätter der Mummel (der Gelben Teichrose) aus der Ferne in einem See gut erkennen. Am Ende der Wanderung zeigte Prof. Menzel im Hönower Gemeindehaus ein unter seiner Leitung im Videoclub Hönow erstelltes Video zum Thema „Hönower Weiherkette und Seenlandschaft“. Die bei der Wanderung zu Fuß gewonnenen Eindrücke konnten so noch einmal in Erinnerung gerufen werden. Prof. Menzel plant im kommenden Jahr die Weiterführung der Wanderung zu den nördlich vom Hönower Anger liegenden Seen. Holger Ruppert, Der Froschpfuhl gehörte für viele Teilnehmer zu den beeindruckendsten Gewässern der Hönower Weiherkette, die von Prof. Eckhard Menzel sachkundig vorgestellt wurde. Fotos: Ruppert Ortschronist Hönow Mit zwei PS auf Rindertour Malchow – Die Naturschutzstation lädt am 14. Juli zu einer Kremserfahrt mit DiplomBiologin Beate Kitzmann zu den robusten Highland Cattles und Heckrindern (Rückzüchtung der im 17. Jahrhundert ausgestorbenen Auerochsen), die das ganze Jahr über die Landschaft in den Schutzgebieten am nördlichen Berliner Stadtrand fressend vor dem Zuwachsen bewahren. Neben Informationen über Biolandwirtschaft und ökologische Landschaftspflege erwartet die Besucher an Bord ein Picknickkorb mit schmackhaften Bioprodukten aus dem Naturhofladen. Start 14 Uhr an der Naturschutzstation, Dorfstraße 35 (Bus 154 und 259 bis Malchow Dorfstraße), Kosten 5, Kinder 2 Euro. Info und Anmeldung Tel. 92 79 98 30, www.naturschutz-malchow.de. VBB sucht Quali-Scouts Berlin/Brandenburg – Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg sucht engagierte Fahrgäste, die auf ihrem täglichen Weg bewusst auf Qualität und Zufriedenheit im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) achten. Ehrenamtlicher QualitätsScout kann jeder werden, der mindestens 18 Jahre alt ist und regelmäßig mit Bussen und Bahnen in Berlin und Brandenburg, ob zur Schule, zur Arbeit oder in der Freizeit, unterwegs ist. QualitätsScouts beobachten zum Beispiel, ob die Fahrzeuge pünktlich und sauber sind, ob Fahrpläne an den Haltestellen aushängen oder ob die Anschlüsse funktionieren. Idealerweise steigen sie auf ihrem Weg mindestens einmal um und nutzen dabei unterschiedliche Verkehrsmittel. Bewerbungen bis 15. Juli, Informationen und Anmeldeformulare www.vbb.de oder im VBB-Infocenter, Hardenbergplatz 2, Tel. 25 41 41 41. RN Bürgerbusse informieren Brandenburg – Die vier Bürgerbusvereine, für die der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) regelmäßig Erfahrungsaustausche organisiert, informieren seit jüngst auf der gemeinsamen Internetseite www.buergerbusse-brandenburg.de. Dort klären die vier Vereine über ihr Konzept „Bürger fahren für Bürger“ auf – mit Hinweisen, wie man den nötigen Verein gründet, wo man Unterstützung bekommt und welche Partner nötig sind, es gibt Tipps zu Finanzierung, Marketing und zum Fahrerhandbuch. Bürgerbusvereine sorgen nicht nur für öffentliche Mobilität in ländlichen Regionen, sondern auch für soziale Netzwerke, die das Heimatgefühl für die eigene Region stärken. RN 12 Brunch im Stadtteilzentrum Hellersdorf – Der Verein Mittendrin in Hellersdorf lädt am 13. Juli zu einem Brunch in das Stadtteilzentrum HellersdorfOst, Albert-Kuntz-Straße 58, ein. Unter dem Motto „Gut essen beflügelt die Seele“ erwarten die Besucher selbst gefertigte Salate und bewährte Hausmannskost. Beginn 10.30 Uhr, Kosten 4 Euro pro Person, Kinder die Hälfte, Anmeldung Tel. 99 88 160. jot w.d. 7/2013 Wirtschaft & Soziales Spende für die Flutopfer Wer hat den Dank der BVV verdient? Marzahn-Hellersdorf – Die Bezirksverordneten-Versammlung dankt seit 2003 alljährlich zum „Tag des Ehrenamtes“ am 5. Dezember verdienstvollen Bürgerinnen und Bürgern für ihren persönlichen Einsatz zum Wohle der Gemeinschaft. Auch in diesem Jahr ruft BVV-Vorsteherin Kathrin Bernikas dazu auf, Vorschläge für die Ehrung besonders engagierter Mitmenschen bei ihr einzureichen. Die namentlichen Vorschläge müssen eine ausführliche Begründung enthalten. Voraussetzung ist u.a. ein mindestens dreijähriges ehrenamtliches Engagement im Bezirk. Die Anzahl der Vorschläge ist auf zwei pro Einreicher begrenzt. Die Zuschriften werden im September von der Arbeitsgruppe der BVV nach festgelegten Kriterien bewertet. Vorschläge bis 31. August an: Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin, BezirksverordnetenVersammlung, Die Vorsteherin, 12591 Berlin, Fax. 90 293 58 15, email bvv@ba-mh.verwalt-berlin.de. Auskünfte erteilt das Büro der BVV, Tel. 90 293 58 12. Klage gegen neuen Rundfunkbeitrag Berlin – Beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg ist eine Normenkontrollklage gegen die Satzung des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb) zum neuen Rundfunkbeitrag eingelegt worden. Die Klage wurde vom Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) initiiert. Gerügt wird mit der Klage, dass mit dem Rundfunkstaatsvertrag verfassungswidrige Regelungen getroffen worden sind. Verletzt werden insbesondere das Persönlichkeitsrecht und das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung des Beitragszahlers. So würde mit den Regelungen zur Datenerhebung und -verarbeitung ein umfassendes zentrales Datenregister zu Haushalten und Wohnungen sowie Betriebsstätten und Kraftfahrzeugen geschaffen, das über den Umfang der vorhandenen Register (insbesondere Melderegister, Unternehmensregister, Zentrales Fahrzeugregister) hinausreicht und das diese miteinander verknüpft. Damit entstehe ein neues zentrales Sammel-Melderegister aller Haushalte, Betriebsstätten und Kraftfahrzeuge. In diesem Falle treffen „Wirtschaft“ und „Soziales“ einmal ganz genau zusammen: Anlässlich von Geburtstag und Hauseinweihung sammelte eine Gruppe Biesdorfer Unternehmer statt Geschenken (Motto: Wir haben alles, was wir brauchen.) Geld für die Geschädigten des diesjährigen Hochwassers. Angeregt hatten die Benefizaktion Stefan Kiesewetter und Jürgen Winkler. Bodo Schröder sammelte in der Spendenbüchse, eine „Herrenrunde“ rundete die Summe kräftig auf, die beiden Unternehmer verdoppelten sie dann noch einmal. So kamen 1100 Euro zusammen für Menschen, die ihr Hab und Gut verloren haben. „Auch einen jeden von uns kann solch ein Unglück treffen“, sagte Schröder. „Dann sind wir froh, wenn auch uns geholfen wird.“ Die Summe wurde auf das zentrale Spendenkonto überwiesen. Foto: Nachtmann Momente bewahren Keine Gefahr durch Arznei im Trinkwasser Malereien von Menschen mit Demenz Berlin – Toxikologische Vorgaben des Umweltbundesamtes werden beim Berliner Trinkwasser eingehalten, eine Gefahr durch Rückstände vom Medikamenten oder Drogen bestehe nicht. So jedenfalls sieht es Gesundheits-Staatssekretärin Emine Demirbüken-Wegner, die auf eine entsprechende Anfrage des PiratenAbgeordneten Christopher Lauer antwortete. „In messbaren, aber sehr geringen, Konzentrationen gelangen einige Einzelsubstanzen wie iodierte Röntgenkontrastmittel und einige Medikamente (Carbamazepin, Diclofenac, Phenazone, Sulfamethoxazol, oder Primidon) als so genannte Spurenstoffe in die Oberflächengewässer“, heißt es in den Ausführungen. Allerdings sei aufgrund der demographischen Entwicklung und der damit verbundenen Zunahme an älteren Menschen mit einem steigenden Arzneimittelkonsum und damit einhergehend einem „Anstieg der Freisetzung in die Gewässer“ zu rechnen. Noch jedenfalls sei „mit hinreichender Sicherheit davon auszugehen, dass das Berliner Trinkwasser keine gesundheitlich schädliche Auswirkung auf die Gesundheit der Menschen“ habe. Denn das von der Trinkwasserverordnung geforderte Minimierungsgebot für Spurenstoffe werde zurzeit von den Wasserbetrieben eingehalten. Im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte werden aber Möglichkeiten der Entfernung organischer Spurenstoffe und Arzneistoffe aus Kläranlagenabläufen der Wasserbetriebe untersucht. Dazu zählen auch Technologien der 4. Reinigungsstufe bei Klärwerken. R. Nachtmann Marzahn-Hellersdorf – Bis zum Januar kommenden Jahres ist an verschiedenen Orten des Bezirkes eine Wanderausstellung der besonderen Art zu bewundern – die Ergebnisse des vom „Interessenverbundes Gesundheit im Alter“ initiierten Projektes „Momente bewahren – Menschen mit Demenz malen“. Im Juni waren sie in der „Kiste“, Heidenauer Straße 10, zu sehen. Zur Ausstellungseröffnung am 4. Juni waren die Initiatoren, viele Besucher, darunter einige der ausstellenden Hobbymaler und Dagmar Pohle, Stadträtin für Gesundheit und Soziales, gekommen. Sie ist die Schirmherrin des Projektes, das „Menschen mit Demenz Mut machen soll, sich kreativ zu betätigen“. In den Malgruppen hätten einige der Teilnehmer unter Anleitung der Malerin Regina Stender und der Kunsttherapeutin Christiane Rach sogar zum ersten Mal gemerkt, dass sie malen und ihren Gefühlen auf diese Weise Ausdruck geben können. „Einige haben nach 50, 60 Jahren zum ersten Mal wieder einen Pinsel in die Hand genommen“, sagt Frau Rach, Dozentin der Alzheimer Gesellschaft Brandenburg e.V. Entstanden sind Aquarelle und Acrylbilder auf Leinwand und Papier und Zeichnungen. Manche Bilder entstanden in zehn Minuten, andere in einer Stunde. Es ist die Stimmung des Momentes, in dem es geschieht, die festgehalten und so bewahrt wird. Die Initiatoren erhoffen sich, auch mit solchen Projekten die gesellschaftliche Diskussion zum Thema Demenz und Alzheimer zu befördern, Barrieren abzubauen und Menschen anzuregen, sich über die Krankheit zu informieren. Darüber hinaus gelte es, eine oftmals übersehene Seite der erkrankten Menschen, ihr immer Einige der beteiligten Künstler waren auch zur Ausstellungseröffnunf in die Kiste gekommen und freuten sich über einen unerwartet großen Zuspruch des Publikums. Das staunte auch nicht schlecht über das große Bild „Frühling“. Fotos: Nachtmann/Dittmann noch vorhandenes kreatives Potential, sichtbar zu machen. Demenzkranke bekämen so die Möglichkeit, aus dem Schatten zu treten, Anerkennung und Wertschätzung zu erhalten. Seit 2. Juli ist die Ausstellung in der Senioren Residenz „Polimar“, Ludwig-Renn-Straße 66-72, zu sehen und ab 6. August im Stadtteilzentrum Mosaik, Altlandsberger Platz 2 (Vernissage 15 Uhr). Weitere Stationen der Wanderausstellung sind das Restaurant „Zur kleinen Remise“ in der Oberfeldstraße (September), der Kompass, Kummerower Ring 42 (Oktober), der Mitgliedertreff der Ersten Marzahner Wohnungsgenossenschaft, Landsberger Allee 539 (November), die Arztpraxis Bindseil, Myslowitzer Straße 59 (Dezember) und das Bezirksamt, Altes Rathaus am HeleneWeigel-Platz (Januar 2014). Ingeborg Dittmann Feuilleton jot w.d. 7/2013 Der letzte große Kanzler Egon Bahr über Willy Brandt Die Nazis hatten ihm schon kurz nach ihrem Machtantritt die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Nun muss Willy Brandt, in norwegischer Uniform kurz nach dem 2. Weltkrieg zurückgekehrt in sein Heimatland, in einem juristischen Hürdenlauf darum kämpfen, wieder einen deutschen Pass zu erhalten. Darüber zu entscheiden haben auch Leute, die Brandt einst die Staatsbürgerschaft entzogen. Einer von vielen unbekannten Fakten um Willy Brandt, den 1992 gestorbenen früheren Bundeskanzler und SPDVorsitzenden, von denen Egon Bahr in seinen Erinnerungen berichtet. 1960 hatte Brandt als Regierender Bürgermeister von Westberlin den RIAS-Chefredakteur Bahr als Pressesprecher des Senats geholt. Als engster Vertrauter Brandts folgte er ihm später ins Auswärtige Amt, wurde danach Staatssekretär im Bundeskanzleramt, anschließend Bundesminister für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und schließlich SPD-Generalsekretär unter dem Parteivorsitzenden Willy Brandt. Über viele Jahre war er engster Berater Brandts in Fragen von dessen Osteuropapolitik. Ob das letzt- lich erfolgreiche Motto vom „Wandel durch Annäherung“ auf seinem oder Brandts Mist gewachsen ist, lässt Bahr offen. Bahr berichtet auch davon, mit dem SED-Funktionär Hermann Axen so eng befreundet gewesen zu sein, dass der ihn zum gemeinsamen Urlaub in sein Haus an der Ostsee eingeladen hätte. Positiv ist auch das Bild, das Bahr von Erich Honecker zeichnet. Für ihn war der kein dummer höriger Knecht Moskaus, sondern ein durchaus kluger Politiker, der aus seiner Gegnerschaft zur alten Bundesrepublik keinen Hehl machte und bei Vertragsgesprächen stets das Beste für die DDRBevölkerung erreichen wollte. Sehr differenziert fällt das Urteil zu zwei Weggefährten Brandts aus. Herbert Wehner sagt Bahr nach, dass der ein übler Gegner Brandts gewesen sei, auch wenn er das nie offen zugegeben hätte. Helmut Schmidt hingegen hätte sich stets als Freund erwiesen, den Brandt sehr geschätzt habe. Hans Sandow Egon Bahr: „Das musst du erzählen“ - Erinnerungen an Willy Brandt, Propyläen, 19,99 Euro. 13 Ein „Dorfsheriff“ in Berlin Ein Krimi mit Typen von der Schablone Horst Evers, dem seine vielen Leser Bücher mit skurrilen Erzählungen wie „Mein Leben als Suchmaschine“, „Gefühltes Wissen“ oder „Die Welt ist nicht immer Freitag“ verdanken, hat das Fach gewechselt. „Der König von Berlin“ ist sein erster Kriminalroman. Im Herbst vergangenen Jahres erschienen, hat er bereits mehrere Auflagen erlebt. Der junge Kommissar Lanner hat daheim im niedersächsischen Cloppenburg den gefürchteten Hühnerbaron zur Strecke gebracht. Der Lohn lässt nicht auf sich warten. Lanner wird als Hauptkommissar nach Berlin versetzt. Hier erwarten ihn gleich mehrere Unannehmlichkeiten. Für seine neuen Kollegen, einschließlich des Spurensicherers, hat Lanner bestenfalls die Fähigkeiten eines Dorfsheriffs, wie sie ihn hinter vorgehaltener Hand auch nennen. Zudem muss er sich in der großen Stadt, die er noch nicht kennt, mit einem alten Dienstwagen ohne Navigationsgerät bescheiden. Außerdem ist gleich sein erster Berliner Fall ein Brocken, vor dem mancher kapituliert hätte. Im Garten eines Mietshauses findet man die seit Monaten vergrabene Leiche eines Mannes, den scheinbar niemand gekannt hatte und der von niemandem vermisst wurde. In seiner Wohnung werden Unmengen von Bargeld gefunden, von denen man nicht weiß, woher sie stammen. Zugleich ereilt den Chef der größten Schädlingsbekämpfungsfirma ein mysteriöser Tod, und kurz darauf wird Berlin von einer gewaltigen Rattenplage bedroht. Je weiter Lanner in seinem Ermittlungen vorankommt, desto tiefer taucht er in die Praktiken und Geheimnisse einer speziellen Berliner Mafia ein, der das naturgemäß überhaupt nicht gefällt. Ihre Hinweise, wie weit Lanner gehen sollte, sind mehr als deutlich und teilweise auch handgreiflich. Als Lanner gar mit dem Tode bedroht wird, rettet ihn sein Vorgänger als Hauptkommissar, der einst seinen Dienst als Kapitulation vor dieser Mafia quittiert hat. Mitunter hat man den Eindruck, Evers Personen stammten von der Schablone „Welche Typen brauche ich für einen Krimi?“ Besonders der Rechtsanwalt Dr. Kersting ist von Anfang bis Ende solch ein Fiesling, den man sich kaum selbst ausdenken kann. Bleibt zu hoffen, dass Evers Personen und Geschehen frei erfunden hat. Ansonsten müsste er sich wohl auf einiges gefasst machen. Hans Sandow Horst Evers: Der König von Berlin, Rowohlt Berlin, 19,95 Euro. Temporäre Kunstprojekte Marzahn – Auch in diesem Jahr sind wieder verschiedene Kunstaktionen auf der Marzahner Promenade zu erleben. Drei künstlerische Aktionen werden in ungewöhnlicher und spannender Weise den Raum der Marzahner Promenade beleben. Barbara Friess organisiert am 2. August ein „Gespräch um acht Ecken“, lädt 19-22 Uhr sieben Anwohner aus der Promenade für einen Abend zum Essen auf einem Platz der Promenade ein. Das Tischgespräch wird über Mikrofone an Kopfhörer übertragen, die sich an den nahe gelegenen öffentlichen Sitzgelegenheiten befinden. Timo Kahlens „Trojaner“, eine prägnante, farbige, abstrakte Skulptur, die auch einen starken Duft verströmt, wird von einer Person am 11., 12. und 17. Juli, 10-13 Uhr durch den Aktionsraum der Promenade bewegt. Passanten können ein Bild des „Trojaners“ als Geschenk erhalten, das als 3DPostkarte hergestellt wird. Stephan Kurr möchte am 17. September mit Unterstützung des Tänzers und Choreographen Alessio Trevisani „eine gemeinsame Bewegung“ durch die Marzahner Promenade initiieren. Menschen werden sich in einer Art choreographiertem Gleichklang von einem Ende der Marzahner Promenade zum anderen bewegen. Mitmachen erwünscht, Treffpunkt 16 Uhr vor dem Freizeitforum. RN Der Sommer des Lebens soll dauern Kabarettistin und jot w.d.-Kolumnistin Dagmar Gelbke freut sich über fleißige Untermieter, die Kater Karl und Toni und erlebte eine tolle Klassenfahrt nach Polen Das Gefühl, der Sommer hätte sich schon verabschiedet, lässt sich nicht unterdrücken, vielleicht, weil alles schon passiert ist, was normalerweise im Spätsommer stattfindet – unser wunderbares Sommerfest der Schlagersänger zum Beispiel. Und nach den wenigen Hundstagen Mitte Juni brach der Sommer ziemlich schlecht gelaunt mit schweren Unwettern und Überschwemmungen über uns herein. Und, als hätte er sich durch seine Kraftprotzerei übernommen, hat er gleich noch den schlafenden Herbst wachgerüttelt und ihn sozusagen als Azubi zur Unterstützung mitgebracht. Prompt ist auch meine Heizung schon wieder angesprungen. Und meine Tochter Paula, die gerade eine Sommergrippe auskurierte, meinte lakonisch, nun habe sie die eine Woche Sommer, die Deutschland jährlich zu bieten habe, auch noch im Krankenbett verbracht. Wie mein Freund Uwe, mein „Spätverlobter“, der sieben Mal in der Woche Spinat mit Spiegelei nebst meiner Bouletten essen kann. Aber bei ihm ist das mit dem Krankenbett eine viel schlimmere Geschichte, denn Uwe war mal wieder mit einem seiner „Neffen“ auf Reisen in Richtung Bangkok. Es passierte während des Fluges. Gerade als er aus der Toilette kam, kündigte der Kapitän Turbulenzen an. Uwe setzte sich brav auf den nächsten freien Sitz, den einer Stewardess, die ihn aber zurück auf seinen Platz scheuchte. Doch dann kam es sehr plötzlich, das Luftloch, Uwe wurde gegen die Decke geschleudert und just bei der Landung im Kabinengang zog die Maschine wieder nach oben. Ergebnis: Uwe hat zwei ge- brochene Kniescheiben und ein gebrochenes Sprunggelenk, sitzt im Rollstuhl und ist zum absoluten Nichtstun verurteilt. So schnell kann es gehen. Man hört so was selten, aber man sollte bei jeder Flugreise darauf gefasst sein. Und in Europa ist unter dem Stichwort „Höhere Gewalt“ mit Schmerzensgeld und Schadenersatz nicht zu rechnen. Inzwischen läuft unser Frankfurter Sommerprogramm wie geschmiert – die unermüdliche Uschi Pulley und Puppendoktor Pille sowie meine Studiengruppe zur DDR-Geschichte an der Fern-Uni Hagen waren da und können bestätigen, was mein Professor zu unserem „Oderhähne“-Chef Wolfgang Flieder sagte: „Das Programm ersetzt drei Vorlesungen zur DDR-Geschichte und zur Befindlichkeit in den neuen Bundesländern.“ Und es ist obendrein noch ein richtiger Sommerspaß. Aber ich plane ja schon die neuen Proben für die Herbst/WinterSpielzeit und war auch schon in Leipzig, wo ich ab September immer montags Gesangsunterricht an einer Schauspielschule geben soll. Ja, vielleicht ist das ja die Alter- native zum Schauspielern, was so herrlich jung hält – wenn dann mal irgendwann keine Angebote mehr kommen. Meine Hobbits zu Hause haben inzwischen Rasen gemäht, Holz gehackt und nach Besuchen ihrer Mütter auch begonnen, ihr Bad zu putzen. Außerdem springen nun drei Katzen in meinem Haus herum, genauer gesagt: ich und zwei Kater – Karl, den ich adoptieren werde, ein vornehmer „älterer Herr“, und Toni, das Weichei, der sich mal wieder unterworfen hat, obwohl er eigentlich der Herr im Hause ist. Na ja, es soll auch unter Katzen Gastfreundschaft geben. Apropos: Auch unsere jährliche Kabarett-Klassenfahrt haben wir schon hinter uns. In diesem Jahr ging es in die Kaschubische Schweiz und nach Danzig. Ich hatte ja darauf bestanden, dass wir uns – passend zu meinem Studienthema „Kolonialisierung als Landnahme durch Missionierung“ – die bombastische Marienburg als Sitz des Deutschen Ordens anschauen. Was keiner bereut hat. Die Hotels, ob mitten im Wald oder im Zentrum von Gdánsk, sauber und preiswert, in den Kneipen gutes Bier, traditionelle Küche (ich habe endlich mal wieder „Flecke“, also Kuddeln gegessen) und guter Jazz. Überall höfliche, gastfreundliche Menschen, die zwar kaum noch Deutsch sprechen, dafür aber Englisch. Und insgesamt kann man die Polen nur bewundern, wie toll sie die alten Städte wieder aufgebaut haben. Und das Allerschönste: Es gibt sie noch, die wahre, ewige Liebe! Auch das haben uns zwei Polen demonstriert auf unserer Fahrt: Teresa und Waldeck, Putzfrau und Maurer, Freunde des Kabaretts sozusagen. Sie fuhren mit uns, und immer, wenn sie mit ihren schönen, vom Kirchenchor geschulten Stimmen am Lagerfeuer oder bei den Feten im Hotelzimmer für uns sangen, dann strahlten sie sich an wie Verliebte am ersten Tag - nach 38 Ehejahren. Tja, wenn ich mich dann so in unserer Runde umgesehen habe: Die deutschen Uraltpaare könnten sich da an den Polen ruhig mal ein Beispiel nehmen. Damit wenigstens der „Sommer des Lebens“ nicht so schnell vorüberrauscht. In alter Liebe Eure Daggie 14 jot w.d. 7/2013 Empfehlungen Sommer-Schlager-Party im Kofferradio Berlin – Die Sendung am 6. Juli ist Jubilaren gewidmet, die im Mai oder Juni einen besonderen Geburtstag feierten. Aus 98 Zuschauervorschlägen wählte Moderator Siggi Trzoß u.a. folgende Interpreten aus: Rica Deus, Gypsi (Foto: Nachtmann), Bärbel Wachholz, Sonja Siewert/Herbert Klein, Klaus Sommer, Ilka Lux, Andreas Holm und James W. Pulley. Die Sendung am 13. Juli gestaltet der Hörer Andreas-Josef Keller aus Karlstad (Schweden). Zu seinen Favoriten zählen u.a. Nina Lizell, Britt Kersten, Eva-Maria Pieckert, Ruth Brandin, Michael Hansen und Regine Dobberschütz. Die erste „Kofferradio-Sommer-SchlagerParty 2013“ geht am 20. Juli über den Sender Alex Berlin. Zu den „sonnigen“ Hits aus fünf Jahrzehnten gehören „Guten Morgen, lieber Sonnenschein“ (Ruth Brandin), „Der Sonnenschein“ (Dagmar Frederic & Maxi), „Trag die Sonne in jedes Haus“ (Vera Schneidenbach), „Wenn es keine Sonne gäbe“ (Ingo Graf), „Die Sonne bringt es an den Tag“ (Regina Thoss), „Sonnenschein sind meine Lieder“ (Gerti Möller) und „Nachts scheint die Sonne“ (Wilfried Koplin). Geburtstagskinder des Monats Juli präsentieren am 27. Juli ihre Songs. Zu ihnen gehören Gaby Rückert, Peter Wieland, Roland Neudert, Regina Thoss, Dina Straat, Gerd Christian und Ljubka Dimitrovska. Eine Schlagerreise kreuz und quer durch Deutschland kann man am 3. August erleben, ohne sich aus seinem Sessel erheben zu müssen. „Mein Oberhavelland“ besingen Ingrid Raack und Gerd Christian. Klaus & Klaus entführen „An die Nordseeküste“. Hauff/Henkler schwärmen von „Hiddensee“, Siegfried König von Rostock. Brigitte Ahrens meint „Du, mein Sachsenland“ und Karin Roth, Eberhard Hertel, Gaby Albrecht und Gitte & Klaus fordern auf „Komm doch mit in den Thüringer Wald“. Das „Kofferradio“ geht jede Woche sonnabends zwischen 14 und 15 Uhr über den Sender Alex Berlin. Zu empfangen über Antenne (88,4 und 90,7), Kabel (92,6) und im Internet: www.alex-berlin.de, www.siggitrzoss.de). I. Dittmann Recken im Rock 3. Berliner HighlandGames in den Gärten der Welt Marzahn – Aufregende Wettkämpfe, schottische Lebensfreude, ein Hauch keltischen Zaubers und die Kür des deutschen Meisters im Hammerwurf können die Zuschauer bei den 3. Berliner HighlandGames am 27. und 28. Juli von 11 bis 17 Uhr in den Gärten der Welt erleben. Bei traditionellen Disziplinen wie dem Baumstammwerfen, Steinstoßen oder Gewichtsweitwurf messen sich die besten „Highlander“ Deutschlands. Die Wettbewerbe starten am Sonnabend mit den Mannschaftswettkämpfen. An den Start gehen Frauen- und Männerteams. Am Sonntag kämpfen dann die Einzelprofis („Heavys“) um die vorderen Plätze. Besonders spannend wird es beim Hammerwurf („scottish hammer“). In dieser Disziplin wird der deutsche Meister ermittelt. Die Besten der Besten erhalten Preisgelder und Pokale. Neben den aufregenden Wettkämpfen gibt es ein unterhaltsames Showprogramm mit schottischen Dudelsackklängen. Das Wandertheater Cocolorus zeigt anschaulich, wie das Leben im Mittelalter zuging. Handwerker, Händler, Spielleute und Gaukler lassen die Vergangenheit aufleben und präsentieren ein historisches Marktspektakel. Kulinarische Spezialitäten runden das bunte Programm ab. Die Highland Games haben ihren Ursprung im schottischen Clan- wesen und finden schon seit Jahrhunderten statt. Die alten Clanoberhäupter ermutigten ihre Männer dazu, ihre Kampfbereitschaft bei Kraft, Geschicklichkeits- und Ausdauerübungen zu beweisen. Wer seine Highlanderqualitäten selbst einmal testen will, sollte schon am Freitag, 18 Uhr, in die Gärten der Welt kommen. Dann gibt es für alle Neugierigen ein zweistündiges Gratis-Training von den „Lowlandern“, den offiziellen Schiedsrichtern des spektakulären Vergnügens. Eintritt Erwachsene 6, Kinder 2,50 Euro, Jahreskartenbesitzer und Kinder bis zu 5 Jahren frei. Gar nicht so leicht, das Baumstammwerfen. Foto: Nachtmann direkt – Briefe & Antworten jot w.d. 7/2013 15 Wernerbad – es ginge auch anders Hüpfen und Schach spielen Zu: Bürgerversammlung zum Thema in Kaulsdorf Den Gezipark von Istanbul gibt es auch in Mahlsdorf – das Wernerbad. Anfang Juni hatten die Bündnisgrünen zu einer Bürgerversammlung zum leidigen Thema eingeladen. Der Gemeinderaum der katholischen Kirche war wohl gefüllt, eine rege Diskussion schloss sich an eine Einführung über „grüne Aspekte zum Baden“ an. Für viele Anlieger sind „die Messen schon gesungen“. Ein starkes Stromkabel wurde in die Erde gelegt, auch die Wasserbetriebe waren bereits am Werk. Die Bäderbetriebe wollen an Investoren verkaufen. Auch unter dem Motto: Egal, was die damit machen? Und wenn alle Bäume abgesägt und das Bad zugeschüttet werden – Hauptsache, die Kasse stimmt. Dann kann endlich in MarzahnHellersdorf mit diesen Mitteln Farbtupfer Blumenzauber auf der Palette – des jungen Malers Frühling ein neues Freibad gebaut werden. Eine Wohnanlage für Demenzkranke kann Arbeitsplätze bringen, warf ein Einwohner ein. Aber soll man dafür die Natur derart schädigen? Milliarden macht der Klimawandel nötig, was ist da schon eine Million für das bisschen Natur am Bad? Einige Mitglieder von Bündnis 90/ Die Grünen wollen dennoch eine Bürgerinitiative starten und 5000 Unterschriften sammeln, um die Natur im Wernerbad zu erhalten und die Anlage wieder öffentlich zu machen. Es ist ein Zaun um das einstige Bad gezogen. Das ist der Unterschied zum Gezi-Park. Der Trubel fand vor 20 Jahren statt, wie Fotos bezeugen, die zur Bürgerversammlung gezeigt wurden. Darum wird es bürgerkriegsähnliche Zustände wie zu Zeiten des Endlich Atme ahnend, rieche zartes Grün Gewissheit Kampfes gegen Atomkraft (im Westen) nicht geben. Unsere Kanzlerin hat auch dafür gesorgt, dass es solche Bilder wie aus der Türkei in Deutschland kaum noch geben wird. Da ist es doch erstaunlich, dass Kleinfürsten in Senat und Bezirksamt die Bewohnerschaft bei der Umwidmung ihres Wernerbades nicht richtig beteiligen, sodass selbst eine Besetzung des Geländes in Erwägung gezogen wird. Dass es auch anders geht als nur mit Verkauf, zeigt unsere Nachbargemeinde Schöneiche. Dort wurde mit Fleiß und Bürgerengagement das marode Schwimmbad zu Park und Naturoase umgestaltet. Das Wernerbad hingegen versank im geplantet Dornröschenschlaf. Schöneiche ansehen und nachmachen, meinte ein Mahlsdorfer Bürger. Werner Rudolf Am 8. Juni fand zum 10. Mal das Stadtteilfest auf dem Cecilienplatz in Kaulsdorf-Nord statt. Organisiert vom Stadtteilzentrum Kompass im Kummerower Ring trafen sich Verbände, Vereine und Initiativen auf dem Fest. Viele Besucher aus der Umgebung nutzten schönstes Sommerwetter, um über das Fest zu schlendern, an den Ständen die Angebote zu nutzen oder auf der Hüpfeburg zu springen. Gerade letztere erfreute sich einer hohen Beliebtheit der kleinen Besucher. Teilweise sah es aus wie „ein Sack Flöhe“, meinte ein Teilnehmer auf dem Fest. Die Kleinen hatten auf jeden Fall Spaß und Freude. Es war wieder ein tolles Fest, an dem ich mich gerne beteiligt habe. Ich möchte auch dem Leiter des Stadtteilzentrums Herrn Koppe und seinen Mitarbeitern danken, die seit 10 Jahren das Fest auf die Beine stellen. Sven Kohlmeier, MdA Elfendurst Nicht aus großen Bechern, Liebe trinkt Romantik aus tauperlengefüllten Märzenbechern Janina Niemann-Rich Jürgen Riedel Die Sputniks werden 50 Erinnerungen einsenden und Freikarten gewinnen Die Sputniks reißen noch immer Mädchen vom Hocker. Foto: Nachtmann Köpenick – Während des diesjähri- mit der Geschichte der Band verwogen Köpenicker Sommers gaben die ben sind, soll am Freitag, dem 18. „Sputniks“ am 16. Juni ein umjubel- Oktober, in der großen Mehrzwecktes Konzert in der Köpenicker Alt- halle des Freizeitforums Marzahn, stadt. 1963 gegründet, zählt die Trup- Marzahner Promenade 55, steigen. pe um Bandchef Henry „Cottn“ Wer persönliche Erinnerungen an die Kotowski zu den dienstältesten Rock- „Sputniks“ aus den 60-er Jahren hat, bands des Landes. kann uns diese gern per Post oder Die große Geburtstagsparty mit einem Email mitteilen. jot w.d. verlost unKonzert und anderen Highlights so- ter den Einsendern Freikarten für die wie vielen Gästen und Freunden, die Veranstaltung am 18. Oktober. I.D. Galerie M: Kultur braucht Räume! Sehr geehrte Redaktion und Leser, aktuelle Informationen zur Kampagne „Für den Erhalt des Kulturstandortes Marzahner Promenade 13 – Nein mit Svenni zu Abrissplänen!“ erhalten Sie nun auch im Internet unter der Adresse www.galerie-mp13.de. Hans-Jürgen Moder, Marzahn Groß-Schach erfordert Geschick von Kopf und Hand. Foto: privat jot w.d. 7/2013 Geht’s eigentlich noch dreister? Letzte Seite Wahlprogramm volksnah: Einsacken, was nur geht! Wenn wir alle nach der schönen Sommerpause wieder am Ostrand Berlins sesshaft werden, werden uns die Parteien mit der Nachricht überraschen, dass nur noch wenige Resttage bis zur alles entscheidenden Bundestagswahl am 22. September verbleiben. Da wir spätestens dann wissen sollten, ob wir hingehen und was wir mit dem Zettel an der Wahlurne anstellen, hier schon mal rechtzeitig eine kleine Entscheidungshilfe, vom Unterzeichner handgefertigt und zudem völlig kostenneutral für den geschätzten Leser. Die künftige Regierung sollte dem Wahlbürger nahe stehen, so wie die jetzige. Das heißt: Wo der Untertan ein Zäunchen gegen Eindringlinge aller Art setzt und zugleich aus dem Fenster lehnend mit der gebotenen Neugier versucht, das Gespräch der geschwätzigen Nachbarin mit der Postfrau zu belauschen, da wird mit der gleichen Selbstverständlichkeit auch eine künftige Regierung erstens unliebsame Gäste aus dem schönen deutschen Land vergraulen (Politikerdeutsch: Asylbewerberleistungsgesetz) und zweitens die amtliche Neugier mittels immer raffinierterer Datenabschöpfung befriedigen (Politikerdeutsch: Antiterror-Datenspeicherung). Wo der stinknormale deutsche Michel sein kleines Vermögen mit Hilfe ausgeklügelter Steuersparstrategien mehrt, mittels gerade noch so legaler Tricks beim Enterben weiterer Anspruchsberechtigter reich werden möchte und schon mal den Chef beim Abrechnen von Arbeitsleistungen übers Ohr haut, auch da will unsere Regierung dem allgemeinen Volkswillen in nichts nachstehen. Also hat sie die blöden Südstaatler auch in Europa besiegt, so wie es uns einst die amerikanischen Freunde vormachten. Nur dass Deutschland deshalb keinen Bürgerkrieg mehr gewinnen musste. Der Trick mit dem Maas- tricht-Euro reichte, so wie man es mit der Deutschen Mark schon nach der deutschen Währungsunion beim Ossi ausprobiert hatte. Alle anderen sind seitdem etwas ärmer, während die deutsche Wirtschaft boomt. Die Entwicklungspolitik wird nunmehr völlig ohne jede falsche Rücksichtnahme auf die Unterentwickelten zur Exportankurbelung genutzt. (Politikerdeutsch: Der anhaltende wirtschaftliche Erfolg gibt uns recht.) Wenn wir also Politik und Privates auf einen gemeinsamen Nenner bringen wollen, dann ist es der: Wir raffen überall, was wir nur können. Die Schamfrist nach dem verlorenen Krieg ist endgültig vorbei, Beutekunst aus Petersburg hierher, Beutekunst aus Ägypten bleibt in Berlin, basta! All diese großen Übereinstimmungen von Politik oben und Tun unten bleiben nicht ohne Folgen für die wahlentscheidenden Umfrage-Arien. Merkel sitzt fester denn je im Sattel, und wer auf sie beim bevorstehenden Renntermin setzt, kann die Siegprämie schon mal einbuchen. Halten wir fest: Probleme hat eigentlich nur die abschmelzende Minderheit, die sich dem allgemeinen nationalen Erfolgstaumel verweigert, warum auch immer. Alle anderen gehen über so viel Starrsinn lachend in den Urlaub und danach mit herablassender Siegesgewissheit an die Wahlurne. Ganz zum Schlusse mein leises Bekenntnis, dass mir zum soeben in epischer Breite beschriebenen außerordentlichen Anmut des Gleichschritts jeglicher emotionale Zugang fehlt. Euer Schwejk aus dem Sommerloch ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Das hätten wird doch zu gern gewusst, welche Art von „Chance“ dieses Unternehmen mittels „Mini-Jobs“ da zu geben glaubt. Ist es die Chance auf Armut im Alter, weil es für diese Art Jobs fast gar keine Rente gibt? Ist es die Chance auf den Geruch von verbranntem Fleisch aus den Sklavenbuden in Bangladesch? Oder ist die Chance auf satten Profit für die Eigentümer des Unternehmens gemeint? Entdeckt in Hönow. Foto: Nachtmann Bauernfang in einer Mahlsdorfer Schule Das gibt’s auch: Eine als „Informationsveranstaltung“ getarnte, von einer örtlichen Anzeigenzeitung massiv befeuerte Verkaufsschau in einem öffentlichen Schulgebäude. Man muss nur drauf kommen. Gleich vier ImmobilienVerkäufer der Berliner Volksbank zuzüglich eines Hypotheken-Kreditberaters hatte Thomas Pietsch, Geschäftsführer des Investors GVG, der Wohnhäuser auf dem ehemaligen BHG-Gelände in Mahlsdorf bauen will, mitgebracht. An „Information“ war außer dem bisher hinlänglich Bekannten nur zu vernehmen, dass der Investor den Senat ausgebootet haben will. Zumindest, was Verlängerung und Ausbau der Straße „An der Schule“ betrifft. „Diese Planung ist obsolet, die ist weg“, verkündete 5 Pietsch. Und ergänzt ganz generös, dass eine „Ampelanlage auf Kosten des Bauherrn“ errichtet werde. Ansonsten pries er seine nicht eben billigen Wohnungen (Kaufpreis ab 2500 Euro je Quadratmeter) kraftig an. „Die Häuser werden zu den Menschen passen, die dort kaufen und wohnen wollen,“ rief er in die Runde. Bisher versprochenes altersgerechtes Wohnen wurde bereits ersatzlos gestrichen. Dass öffentliche Gebäude für Veranstaltungen zur Bürgerinformation zur Verfügung gestellt werden, ist richtig und unstrittig. Wenn nun aber Immobilien verkauft werden, kommen bald auch Kochtopf-Sets und Lama-Decken. Woanders müssen für solche Geschäfte Räume angemietet werden. Hat hier etwa auch jemand kassiert? Cora Browne Heimatländisches jot w.d.-Preisrätsel 1 E N E B U T S T 2 3 4 5 6 7 8 9 10 I T I D L S R E S E R G Es sind Orte mit zehn Buchstaben folgender Bedeutung zu finden: 1. historische Kleinstadt an der Tauber, 2. hier befindet sich der Führungsbunker Harnekop, 3. Ort mit Bergbauwanderpfad in Thüringen, 4. hier steht Brandenburgs schönste Burg, 5. sehn wir uns nicht in dieser Welt, dann sehn wir uns in ..., 6. Ziel (fast) aller Touristen aus den USA, 7. Berliner Stadtteil mit deutsch-russ. Museum, 8. Oberst Petershagen rettete diese Stadt, 9. hier gibts zum Einkaufen die „Kö“, 10. hier steht Europas längste Burganlage. Die Buchstaben in den markierten Feldern ergeben – neu sortiert – eine andere Bezeichnung für überall. Schicken Sie Ihre Lösung bis 29. August (Poststempel) an jot w.d., Müllerstr. 45, 12623 Berlin, Kennwort Rätsel, und gewinnen Sie u.a. ein Kunstbuch. Auflösung des Preisrätsels aus jot w.d. 6/2013: 1. Nordirland, 2. Szegediner, 3. Stonehenge, 4. Stierkampf, 5. Roussillon, 6. Gondoliere, 7. Penderecki, 8. Kopenhagen, 9. Schönbrunn, 10. Ijsselmeer. Das Lösungswort lautete: Grenzenlos. Die Preise gingen per Post an die Gewinner. Herzlichen Glückwunsch! ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, dann macht sogar eine Hinrichtung Spaß. Team & Struppi, Träger des Deutschen Kleinkunstpreises 2013