Neonikotinoide und Bienensterben

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Neonikotinoide und Bienensterben
Neonikotinoide und
Bienensterben
erweiterte Risikodimensionen
Josef Hoppichler
BA für BERGBAUERNFRAGEN, Wien
Vortrag im Rahmen der Veranstaltung
„Stirbt die Biene stirbt die Menschheit!“
4. Juli 2013,
in der Landwirtschaftsschule - Bruck an der Glocknerstraße
Mehrzahl der Betroffenen berichtet
Symptome des „Colony Collapse Disorder“ (CCD)*
Symptome
des CCD
* Im Deutschen als „Bienensterben“
bezeichnet – aber nicht „Königinnverluste“
oder „Auswinterungsverluste“ gemeint!
nach Brodschneider &
Crailsheim (2012) – bei
1500 Imkereien
1
Zur Geschichte des Bienensterbens – Der ANFANG
• Seit 1994 sind in Frankreich rund die Hälfte aller Bienenvölker gestorben. Die in
ihrer Existenz bedrohten Imker machen hierfür das von BAYER vertriebene
Pestizid GAUCHO verantwortlich. Das französische Umweltministerium verhängte
daher ein Teilverbot des Agrogifts. (In F, aber auch in D, Ö und CH gibt es Verluste
bis zu 80% - aber BAYER lehnt Verantwortung ab.)
• 2002/03: In Deutschland/Österreich wird bereits das systematische Bienensterben
beobachtet und gemeldet, aber es wurden die öffentlichen Institutionen mehr oder
weniger gezwungen, sich mit der Industrie zusammen dem Problem zu widmen.
Feldversuch (2 große Rapsflächen-15 km entfernt - +-Imidacloprid):
Bieneninstitut Österreich + Bieneninstitut Celle der deutschen Biologischen
Bundesanstalt (BBA) + BAYER. …“Nachdem diese Flugbienen vor dem
Bienenstand zu Boden geworfen wurden ereignete sich folgendes: Die
Flugbienen brauchten gestoppte 2 Stunden und 15 Minuten um zu Fuß
wieder in ihren Bienenstock zu klettern.“ Aber die einzige
Reaktion…Publikation von Dr. Schmuck et al. von Bayer Cropscience (2005)
(http://www.beekeeping.com/artikel/imidacloprid_1.htm );
• März 2007: Als nach dem Winter 2006/07 in Amerika das Bienensterben (auch
CCD – Collony Collapse Disorder genannt) am Höhepunkt stand, sendet David
Hackenberg: Präsident der American Beekeeping Federation einen E-mail-Brief
nach Österreich. Hackenberg vertritt dabei die Theorie, dass es neuartige
Insektizide der Klasse Neonikotinoide seien, die die Hauptursache für das
Bienensterben bilden.
Seite 68 – Artikel dazu
ABER nach EU-Zulassungsdaten von Clothianidin
( SANCO/10533/05 - Final 18 January 2005):
Soil accumulation studies:
4 field trials in Southern France, Germany and Great Britain, a.s. applied as seed dressing at 0.15 kg
a.s./ha/year. Maximum concentrations in soil on a period of 1.5 –2.5 years (depending on the fields):
Burscheid (GE), 34.8 μg a.s./kg soil at day 882, 10-20 cm depth
St Etienne du Gres (FR), 40.8 μg a.s./kg soil at day 120, 0-10 cm depth
Wellesbourne (UK), 37.0 μg a.s./kg soil at day 547, 0-10 cm depth
ALSO 34 bis 41 ppb akkumulieren im Boden innerhalb von 1,5- 2,5 Jahren!!
2
Zur Geschichte des Bienensterbens (2)
• USA: CCD war nicht direkt mit GVO-Einsatz verbunden, aber das GVO-Saatgut
war mit Neonikotinoiden gebeizt – gleichsam ein Doppelschutz – dies wurde aber
erst später zugegeben.
• 2008: Im Jahr 2008 gab es in Deutschland durch den Einsatz von Neonikotinoiden
zur Maisbeizung bei der Aussaat massive Bienenverluste im Rheingraben und in
Bayern. 12.500 Bienenvölker, 800 Imker betroffen. Ähnliches in der Po- Ebene 50.000 betroffenen Bienenvölkern. …. D und Italien gibt es bedingte Verbote.
AGES und BMLFUW sahen jedoch keine Veranlassung zu einem Verbot.
• Juli 2008: Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 verwehrt
sich gegen die Versuche der AGES, das Bienensterben in Ö zu marginalisieren.
• 2009: In diesem Jahr wird das Forschungsprojekt MELISSA durch die AGES
gestartet. Die Industrie hat Aufpasserfunktion:
„..Finanzierungsplattform --------Beitrag eines Unternehmenskonsortiums
beträgt rund 17% der Gesamtprojektsumme.“
Was sind Neonikotinoide?
• Sie sind dem Nikotin ähnlich, aber
synthetisch erzeugte neue Art von
Insektiziden, die systemisch in der
gesamten Pflanze wirken
• Sie sind Nervengifte – und wirken in
geringsten Mengen
• Die wichtigsten Wirkstoffe sind:
Clothianidin, Imidacloprid,
Thiamethoxam
weitere Wirkstoffe: Acetamiprid,
Thiacloprid (ist weniger
bienengefährlich – deshalb bei Obst
und Gemüse bevorzugt)
Fipronil (ist kein Neonikotinoid )
• Die ersten drei sowie Fipronil sind
extrem bienengefährlich:
LD50 ist ca. 4 ng/ Biene
(4 Nanogramm pro Biene –
also 4 Milliardendstel Gramm)
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Wirkstoffe -Toxizität für Bienen im Verhältnis
8000
7.297
7000
6.475
6000
6.750
5.400
5000
4000
3000
2.700
2000
1000
1
2
0
9
14
117 169
711
Quelle: Roland Netter – Imker aus Strengberg OÖ/NÖ
Bienensterben in Österreich 2011/12– durchschn. 26 %
Ursachen:
• Insektizide ?
• Varroa-Milbe?
• Darmzellparasit?
(Nosema ceranae)
• Monokulturen?
• Allg.
Umweltbelastung?
• Hochzucht?
Ursachen:
• Zunehmende
Ausbringungsmengen
an Neonicotinoiden
und
• Bienensterben
korrelieren !!! –
• Das ist weltweit
beobachtbar !!!
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Ö versucht durch Auflagen das Problem zu moderieren
Ö - Inverkehrbringungsmengen von Neonikotinoiden
Laut AGES-Gutachten vom 28.8.2012 – „Vertraulichkeit von Daten
gem.Pflanzenschutzmittelgesetz 2011 versus Recht auf Umweltinformation“
Würden diese Daten
- dem Datenschutz (personenbezogene Daten),
- der Anforderung der Wahrung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen,
- sowie dem Amtsgeheimnis
unterliegen.
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Quelle: Dr. Anita Lautemann –
Imkerin, Biobäuerin und Biologin aus Kärnten
Deutsche Ausgabe vom Buch des Dr. Henk Tennekes
The systemic insecticides – a disaster in the making
Vorwort von Prof. Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND
Deutsche Bearbeitung: Sven Buchholz Tomas Brückmann Patricia Cameron
Homepage: http://www.toxicology.nl/
http://www.farmlandbirds.net/de/
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Neuartige Insektizide:
Die Neonikotinoide
•
Neonikotinoide sind wasserlöslich, durchdringen
mit dem Wachstum die gesamte Pflanze
(systemische Insektizide)
•
Sie werden in viel geringeren Mengen
ausgebracht als die traditionell verwendeten
Insektizide
•
Nachteil: Bienen oder Schmetterlinge, die
Pollen oder Nektar von einer behandelten
Pflanze fressen, werden vergiftet.
•
Geringe Konzentrationen von
Neonikotinoiden in der Umwelt bedrohen
Insekten und beeinträchtigen
Nahrungsketten
•
Vögel der Agrarlandschaft sind bedroht .. Aber
auch Amphibien und alle insektenfressenden
Tiere
Die Charakteristik der Dosis-Wirkung-Beziehung von
krebserregenden Substanzen (rechts) und
Neonikotinoiden (links) ist sehr ähnlich
Neoniks
Krebserregende
Stoffe
„Es kommt mit der Zeit zu einer enormen Wirkungsverstärkung“
• Wenn sowohl die Rezeptoren-Besetzung als auch die durch sie
ausgelöste Wirkung irreversibel und irreparabel sind, so kommt es mit der
Zeit zu einer enormen Wirkungsverstärkung. Die Wirkung entspricht dem
doppelten Integral aus der Giftkonzentration über die Zeit.
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Neonicotinoide sind neurotoxisch wirkende Pestizide
Wirkungsweise beruht auf so gut wie unumkehrbare Blockade der
postsynaptischen nikotinischen Acetylcholinrezeptoren
Abbink, J. (1991) Pflanzenschutz-Nachrichten Bayer, Serial ID-ISSN 0340-1723
Geringe Konzentrationen von Neonikotinoiden in der
Umwelt bedrohen Insekten und beeinträchtigen
Nahrungsketten
• Bereits geringe
Konzentrationen von
Neonikotinoiden in der
Umwelt, die unterhalb der als
"akut toxisch" geltenden
Konzentration liegen, können
über einen längeren Zeitraum
schädlich für zahlreiche im
Wasser und auf dem Land
lebende Wirbellose sein
8
•
•
Gestiegene Gefahren durch neuartige
Pestizide – die Neonikotinoide
Rückgang der Insekten und Futtertiere
• Vögel der Agrarlandschaft sind
bedroht
Persistenzen von neonikotinoiden Wirkstoffen in
Wasser, Wassersedimenten und Boden in
Halbwertszeiten (in Tagen)
Quelle: Tennekes HA, Sánchez-Bayo F. 2012. J. Environment. Analytic Toxicol. S4- 001
nach: Footprint Database
• Wir haben insbesondere bei Clothianidin und Imidacloprid
Halbwertszeiten von über einem halben Jahr im Boden.
• Zusätzlich ist Clothianidin auch ein Metabolit von
Thiamethoxam
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Die wissenschaftlichen Beweise werden im März 2012 im
weltweit führenden Wissenschaftsjounale Science publiziert
Bei gegebenem Umfang an der Neonik.-Anwendung
erwarten wir, dass sie eine erhebliche negative
Wirkung auf wilde Hummel-Populationen haben –
und zwar in der gesamten entwickelten Welt.
Editorial in Science vom 29. März 2012 von
Das
FoodWeb
Neonikotinoide – Immunsystem
ToxinWeb
US-EPA 2003 zu Clothianidin: “Auf Grund von Beweisen für Wirkungen auf
das Immunsystem von Ratten und da diese in der Jugendentwicklung
eine erhöhte Anfälligkeit dafür haben” ist eine 10x höhere Sicherheit für die
Nahrungsmittelexposition notwendig.
FRAGE:
WARUM HABEN WIR SOLCHE STOFFE ZUGELASSEN?
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Imidacloprid – ist neurotoxisch
Es gibt wissenschaftlich fundierte Hinweise, dass
Imidacloprid und Acetamiprid „ähnliche Anregungseffekte
auf die Säugetier-n-Acetylcholin-Rezeptoren bei
Konzentrationen, die höher wie 1 micro-g sind, auslösen.
„Deshalb können Neonikotinoide sich schädlich auf die
menschliche Gesundheit vor allem bei der
Gehirnentwicklung auswirken.“ (Kimura-Kuroda et al. 2012)
Imidacloprid - Regenwurmschädigung
Imidacloprid ist akut toxisch für Regenwürmer in Dosen zwischen 2 und 4 ppm im Boden. …... Eine aktuellste Studie dazu stammt von Muhammad Faheemand M. Farhanullah Khan (2010), die eine LD50 bei 0,11 ppm im Laborexperiment mit Gefäßen von 1 kg Bodensubstanz feststellten. (0,1 mg pro kg Boden ‐ um eine Zehnerpotenz unter bisherigen Annahmen)
Da viele der beobachteten Wirkungen bei Imidacloprid‐Konzentrationen, die für die natürlichen Bedingungen relevant sind, auftraten und da eine reduzierte Aktivität von Regenwürmern im Boden eine entscheidende Wirkung auf Ökosystemebene haben, sind unsere Ergebnisse bedenklich für die Umwelt.
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EINE WICHTIGE STUDIE publiziert
im Dezember 2012:
Im Eigentlichen eine Studie des
österreichischen
Umweltbundesamtes für den
Umweltausschuss des
Europaparlamentes
Die österreichischen AutorInnen des UBA
sollten vor diesem Ausschuss gehört
werden.
Aktuelle Entwicklungen
• 1. Dezember 2012: EU-Parlament: Generaldirektion – Wirtschafts- und
Wissenschafts-Politik publiziert eine Studie
„Auswirkungen von Pestiziden - Neonikotinoide auf Bienen"
• Neonikotinoide sind für die Honigbienenverluste mitverantwortlich.
• Neonikotinoide zeigen hohe akute Toxizität für Honigbienen.
• Langzeitwirkungen auf Honigbienen gegenüber subletalen Dosen von
Neonikotinoiden bewirken
• schwerwiegende Verhaltensstörungen, diese reduzieren wiederum
• die Orientierung, die Lernfähigkeit, die Futtersuche, den Putztrieb,
die Widerstandskraft gegen Krankheiten und den Zuchterfolg…..
• Jüngste wissenschaftliche Erkenntnisse drängen zur Überdenkung der
Zulassungen der Neonikotinoide auf europäischer Ebene.
Schlussfolgerung: Es gilt das Vorsorgeprinzip – Die Industrie muss den
Nachweis erbringt, dass Stoffe oder Produkte, die erzeugt oder in Verkehr
gebracht werden, keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit von
Mensch oder Tier oder keine unannehmbaren Auswirkungen auf die Umwelt
haben.
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EFSA Conclusions on neonicotinoids
(Herman Fontier, Head of the Pesticides Unit)
anlässlich der Ausschusssitzung für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung, EP,
20/02/13
Risikobewertung in Bezug auf die drei Hauptexpositionspfade : wo die
abgeschlossen werden konnte, kam die EFSA gemeinsam mit
wissenschaftlichen Sachverständigen aus den EU-Mitgliedstaaten für alle drei
Wirkstoffe zu folgendem Schluss:
 Exposition durch Pollen und Nektar: Nur die Verwendung bei
Nutzpflanzen, die für Honigbienen uninteressant sind, wurde als
akzeptabel – d.h. mit geringem Risiko versehen – erachtet
(weitere Verwendungen: Risiko identifiziert oder nicht hinreichende
Daten um eine Risikoabschätzung durchzuführen)
25
25
Die Schlussfolgerungen der EFSA
(Übersetzung - Fortsetzung)
 Exposition durch Stäube: Ein Risiko für Honigbienen bestand
bzw. konnte nicht ausgeschlossen werden, mit einigen
Ausnahmen, wie bei der Verwendung für Zuckerrüben oder
Nutzpflanzen, die in Gewächshäusern angebaut werden, und bei
der Verwendung einiger Granulatformen.
 Exposition durch Guttation: Nur die Risikobewertung für mit
Thiamethoxam behandeltem Mais konnte abgeschlossen werden. Hier
zeigen Feldstudien eine akute Wirkung auf Honigbienen, die dem
Wirkstoff mittels Guttationsflüssigkeit ausgesetzt waren.
26
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Risiken identifiziert
(akute Risiken)
(Übersetzung)
Stäube
Pollen und
Nektar
Guttation
Clothianidin
Mais
Getreide
Raps
Raps
-
Imidacloprid
Mais
Getreide
Raps
Baumwolle
Raps
Baumwolle
Sonnenblumen
-
Mais
Getreide
Raps
Baumwolle
Sonnenblumen
*
-
Mais
Thiamethoxam
*only one GAP
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Ein Beispiel für die Hoch-Giftigkeit
für Bienen und Insekten:
In Österreich wurden ca. 10 t hoch-bienen-giftiger
Neonikotinoide - wobei ca. 4 ng pro Biene
tödlich sind, so sind das:
10 t Neonikotinoide = 1016 ng Neonikotinoide
1,4 Mio. ha Ackerland = 1,4 * 1014 cm2 Ackerland
Also werden umgelegt auf das gesamte Ackerland
Österreichs 71,43 ng pro cm2 durchschnittlich
jährlich ausgebracht, wobei insbesondere bei
Imidacloprid und Clothianidin Persistenzen von
über 100 Tagen (ja unter ungünstigen
Bedingungen bis zu drei Jahren) gegeben sind.
Das reicht um ca. 15 bis 20 Bienen pro cm2
Ackerboden zu vergiften.
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Das Neonikotinoidverbot – und die Flächen:
Die wichtigsten potentiellen Flächen
für Neonikotinoid-Beizung im Jahr 2011 in Österreich
400.000
nicht vom EU-Verbot betroffen
350.000
300.000
Hektar
250.000
200.000
150.000
100.000
50.000
0
Körnermais +
CCM
Silomais
Wintergetreide Winterraps zur Sonnenblumen
Ölgewinnung
Ölkürbis
Zuckerrüben
(ohne Saatgut)
Auszug aus den Schlussfolgerungen:
 Schlussfolgerung der EU-Parlamentsstudie vom
UBA WIEN zu den wichtigsten Neonikotinoiden:
„Die aktiven Inhaltsstoffe und ihre
Abbauprodukte sind persistent und
akkumulieren in der Umwelt
(Anmerkung: vor allem Clothianidin und
Imidacloprid).
Selbst ein totales Verbot für die
gefährlichsten Neonikotinoide kann
zukünftige Vergiftungs-erscheinungen als
Folge von vergangenen Verwendungen
und verursacht durch Rückstände, die
bereits in der Umwelt akkumuliert wurden,
nicht ausschließen.“
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Neonikotinoide - insbesondere Thiamethoxam - haben
einen sogenannten „Vigor-Effekt“ - mimikriert einen Virusbefall - zieht Insekten sogar an
Folge: ‚gedopte‘
Pflanzen zusätzliche
Anfälligkeit
Salicylsäureähnliche Mittel
“Thiamethoxam
produces a
more vigorous,
higher-yielding
crop even when
there is little or
no insect
pressure.”
(z.B.: BION von
Syngenta)
„WSU ecologist says
defense by plants to
disease may leave
them vulnerable to
insect attack“
Hat auch Imidacloprid einen
„Vigor-Effekt“ - und zieht es Insekten an?
Quelle: Bayer CropScience
Quelle: Bayer CropScience
Sollte das der Fall sein, dann werden alle gebeizten Ackerflächen
erst Recht zu Insekten-Fallen.
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Wie argumentiert das Deutsche
Landwirtschaftsministerium sein
Neonikotinoid-Verbot bei Wintergetreide?
„Bekanntlich sind die Neonikotinoide im Gegensatz
zum Vorschlag der EU-Kommission in Deutschland
nicht für Wintergetreide zugelassen, da es bei der
Aussaat zu Staubabdrift kommen kann.
Dieser Staub kann sich auf andere Blühpflanzen ablegen
und dadurch die Gesundheit der Bienen gefährden.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium begrüßt daher die
Klarstellung der EU, wonach es gerechtfertigt ist, dass
Mitgliedstaaten die Zulassung eines
Pflanzenschutzmittels auf ihrem Gebiet verweigern,
wenn das hohe Schutzniveau für die Gesundheit von
Mensch und Tier oder die Umwelt nicht erreicht werden
kann.“
(https://www.bmelv.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2013/124Neonikotinoide.html )
Konsequenz:
Ein erweitertes Verbot für Wintergetreide
ist notwendig – und machbar !!!!
Alternative Gentechnik?
Drohung von Seiten der ChemieIndustrie:
GV-Pflanzen mit insektiziden Genen
wie z.B. Bt-Mais könnten Damit zum
Einsatz kommen!
ABER:
• Bei GV-Pflanzen wie z.B. Bt-Mais wird bei den Lizenzverträgen
sogar verlangt, dass sie Neonikotinoid gebeizt werden müssen!
Die Wirksamkeit der Bt-Pflanzen ohne Neonikotinoide ist somit sehr
fraglich.
• Der beste Schutz gegen übermäßigen Schädlingsbefall ist die
Fruchtfolge.
• Es kann nicht sein, dass man ein umwelt- und
gesundheitsschädliche Technologie gegen eine andere austauscht!
• In Österreich wird auf ca. 15 % Bioackerfläche
bewiesen, dass es ohne Gentechnik und ohne
Neonikotinoide geht!
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