Lebende Wände, vertikale Gärten
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Lebende Wände, vertikale Gärten
1454 2008 ¥ 12 ∂ Lebende Wände, vertikale Gärten – vom Blumentopf zur grünen Systemfassade Living Walls, Vertical Gardens – from the Flower Pot to the Planted System Facade Frank Kaltenbach DETAILplus: weitere Bilder: www.detail.de / 0116 Grüne Fassaden liegen im Trend. Spätestens mit den ästhetisch wie technologisch innovativen Pflanzenfassaden des Musée du Quai Branly von Jean Nouvel (Abb. 12) und des CaixaForum von Herzog & de Meuron (Abb. 4) haben lebende Pflanzen Einzug gehalten in den Materialkanon von Gebäudehüllen zeitgenössischer ambitionierter Architektur. Positive Effekte grüner Fassaden Die positiven Auswirkungen von begrünten Fassaden sind vergleichbar mit denen von Dachbegrünungen: • Rückhaltevermögen von Regenwasser • Verbesserung des Mikroklimas, Reduzierung des Hitzeinsel-Effekts • Energieeinsparung durch Wärmedämmung und Windschutz bzw. Verdunstungskälte • Schallabsorbtion • Verbesserung der Luftqualität (manche Pflanzenarten können Feinstaub binden) • optische Aufwertung, Stressminderung • keine Angriffsfläche für Graffiti • Lebensraum für Vögel, Insekten etc. Was Spinnen und Mäuse anbelangt, wird diese Biodiversifizierung jedoch nicht von jedermann geschätzt. Im Gegensatz zu Dachbegrünungen müssen die meisten begrünten Fassaden künstlich bewässert werden. Andererseits nehmen sie bei einer großen bepflanzten Oberfläche nur wenig Grundrissfläche in Anspruch. Viele dieser Effekte können bei der Zertifizierung nach dem Öko-Gütesiegel LEED als Credits angerechnet werden. Grünfassaden sind fester Bestandteil der Entwicklungspläne von amerikanischen Metropolen wie z. B. Seattle. Traditionelle Pflanzenfassaden In windreichen, kalten Gegenden wurden aus klimatischen Gründen seit jeher Hecken und Baumreihen als Windschutz vor Fassaden gepflanzt, um die Auskühlung zu reduzieren. Im warmen Mittelmeerraum dagegen gehören begrünte Fassaden seit der Antike zum Repertoire der natürlichen Klimatisierung und Verschattung. Auch als Anbauform werden begrünte Spalierwände seit alters 1 2 her geschätzt, da die Wärmespeicherung der Hauswand positive Auswirkungen auf das Gedeihen von Wein, Gemüse und Obst hat. Eingewachsene Häuser sind auch ein Sinnbild für ein Bauen im Einklang mit der Natur. Eine erste Gegenthese zur Verdichtung der Metropolen durch die Industrialisierung formulierte die Gartenstadtbewegung Ende des 19. Jahrhunderts, die in den 1980er-Jahren von der Ökobewegung aufgegriffen wurden. »Häuser im grünen Pelz« propagierten Architekten wie Gernot Minke. Das romantische Bild vom entrückten eingewachsenen Turm Dornröschens oder von Goethes Gartenhaus in Weimar mit den Holzspalieren hat inzwischen einer modernen Auffassung Platz gemacht: Pflanzenfassaden sind heute Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Ein aktuelles Forschungsprojekt, bei dem Pflanzenfassaden unterstützend zur adiabaten Abluftkühlung beitragen, ist das Institutsgebäude für Physik der Humboldt-Universität in Berlin Adlers hof (www.gebaeudekuehlung.de). Neue Einsatzgebiete Nicht mehr nur Einfamilienhäuser am Stadtrand sind das Einsatzgebiet, sondern Museen, Versicherungen, Luxushotels, Restaurants und Edelboutiquen in den Zentren der Weltmetropolen. »Green« ist schick und wirkt bei den zunehmend umweltbewusst werdenden Kunden verkaufsfördernd. Neu ist auch die internationale Verbreitung. Grünfassaden boomen vor allem in Amerika, Asien und Australien. Dort sind die Probleme der Bildung von Hitzeinseln und einer unattraktiven Umgebung meist größer als in Europa. Bauschäden durch Pflanzen? Der direkte Bewuchs der Gebäudehülle führt nicht selten zu Bauschäden. Wurzeln können Abdichtungen zerstören und in die kleinsten Ritzen eines Mauerwerks eindringen, Triebe hinter Fensteranschlüsse kriechen und Laub die Abflussrohre verstopfen. Die mit zunehmendem Wachstum sich erhöhende Last muss bei der Statik der Außenwandkonstruktion berücksichtigt werden. Anleitungen für die technisch richtige Ausführung traditio- neller Grünfassaden finden sich in der FLLRichtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Fassadenbegrünungen mit Kletterpflanzen (www.f-l-l.de). Innovative Gestaltung mit Kletterpflanzen Ein aktuelles Beispiel für eine Begrünung mit Selbstklimmern wie Wilder Wein, die ohne hohen konstruktiven Aufwand eine eindrucksvolle Wirkung erzielt, ist das Staatsarchiv in Liestal von EM2N. Rankund Schlingpflanzen werden als vorgehängter Sonnenschutz immer beliebter. Die Kletterhilfen können als Drahtnetz fast unsichtbar bleiben wie beim Studentenwohnheim in Garching von Fink + Jocher oder die Fassadengestaltung dominieren wie die diagonalen Edelstahlspaliere des Bürogebäudes Ex Ducati von Mario Cuci nella in Rimini. Neue Technologien: Living Walls Pflanzen, die vom Boden aus wachsen, haben eine begrenzte Wachstumshöhe. Um auch darüber hinaus eine Grünfassade zu realisieren, bietet sich das gleichmäßige Verteilen von Pflanztrögen über die gesamte Fassade an (s. Detail 11/ 2007, Abb. 1, 2). Bis sich ein homogener Bewuchs eingestellt hat, können jedoch Jahre vergehen. Um die Schadensproblematik verlässlich in den Griff zu bekommen und von Beginn an einen durchgängigen Pflanzenteppich mit einer großen Auswahl verschiedener Arten zu erhalten, haben sich vorgehängte hinterlüftete Systemwände auf dem Markt etabliert, die in Innenräumen oder als Fassadenbekleidung eingesetzt werden können und vergleichsweise wenig Wasser benötigen. Produktnamen wie Vertical Garden, Living Wall, Plantwall oder Wonderwall bezeichnen in die Vertikale gekippte Pflanzbeete. Die Pflanzen wachsen also nicht nach oben, sondern horizontal aus der Wand heraus. Dabei sind zwei unterschiedliche Konstruktionsprinzipien zu unterscheiden (Abb. 3): • modulare Kassetten-Systeme mit Schaumplatten bzw. Erde als Substrat • flächige Konstruktionen mit Textil als Substrat ohne die Verwendung von Erde ∂ 2008 ¥ 12 Technik Pflanzenfassaden Planted facades punktuelle Bepflanzung Individual point plantings vollflächige Bepflanzung (Living Walls) Full surface coverage (living walls) Selbstklimmer (kaum bauliche Maßnahmen erforderlich) Ranker/ Schlinger/ Spreizklimmer (Kletterhilfen aus Draht, etc) Balkonpflanzen (Pflanztröge ggf. mit Bewässerungsanlage) Clinging climbing plants (almost no supporting structure required) Creeping/Twining climbing plants (climbing supports: wire, trellis, etc.) Balcony plants (plant containers with irrigation system if required) 3 Green, planted facades are in fashion at the moment. The positive effects of verdant walls may be compared with those of planted roofs: the retention of rainwater after heavy precipitation, an improvement of the microclimate, the reduction of intense local heat gains in cities, energy savings as a result of vegetation screening the building skin against wind, the cooling effect arising from evaporation, the absorption of traffic and other noise, an improvement in the quality of the atmosphere through the dust-trapping effect, the avoidance of graffiti and the visual upgrading of unattractive existing facades. Planted walls help to create biodiversity, although there may also be problems with insects and mice. In con- 4 modulare Systeme: • Schaumplatten als Substrat (hydroponisch) • Erde in Kassetten als Substrat flächige Konstruktionen • Textil-Substrat auf Trägerplatte (hydroponisch) Aufbau dünn und sehr leicht Modular systems: • hydroponic porous substrate sheets • soil substrate in containers Thin lightweight surface construction: textile substrate on (hydroponic) bearing layer trast to landscaped roofs, however, most planted facades have to be watered artificially. The idea in itself is not new. In cold, windy regions, it has long been common practice to cultivate hedges and rows of trees in front of walls as a means of protection, while in the Mediterranean, planted facades have formed part of a natural system of climate control for buildings since antiquity. Training vines and fruit up facades is also an ancient practice, since the heat stored in the wall to the rear is conducive to plant growth. Structures covered with vegetation are a symbol of building in harmony with nature and of architectural design subordinating itself to the natural environment. The planted facades cre- 1455 1 Sanierung Lausitztower, Hoyerswerda, 2007 kurz nach Bepflanzung, Architekt: Muck Petzet 2 Wohnungsbau »Flower Tower«, Paris, 2004 Architekt: Edouard F rançois 3 unterschiedliche Pflanzenfassaden 4 CaixaForum, Madrid, 2008 Grünfassade kurz nach Bepflanzung: 460 m2 Fläche, 15 000 Pflanzen, 250 verschiedene Arten Grünplaner: Patrick Blanc, Benavides y Laperche Architekten: Herzog & de Meuron 1 2 3 4 ehabilitation of Lausitz Tower, Hoyerswerda, 2007, R shortly after painting; architect: Muck Petzet Flower Tower housing block, Paris, 2004; architect: Edouard François Different types of planted facade CaixaForum, Madrid, 2008; facade shortly after planting: 460 m2; 15,000 plants; 250 different varieties planted facade: Patrick Blanc, Benavides y Laperche architects: Herzog & de Meuron; ated by the garden-city movement at the end of the 19th century may be seen as one of the first ecological reactions to industrialization. What is new about the modern use of planted walls is the context. Today, not only private family houses are covered with vegetation, but the facades of museums, insurance buildings, luxury hotels, restaurants and boutiques. Greenery is not only fashionable; it stimulates sales among environmentally conscious customers. The international spread of this practice is new, though. Planted facades are particularly popular in large American, Asian and Australian cities, where the concentration of heat poses a greater problem than in Europe. The direct planting of a facade may lead to building damage, however. Roots can break through waterproof seals and penetrate the smallest crevices of brickwork. Tendrils can force their way behind cover strips and window abutments, while leaves and twigs may block rainwater pipes and gutters. Plantings can also impose an additional load on an outer wall and have a negative effect on the structural balance. But if one follows the guidelines drawn up for the various forms of wall planting, green facades can be implemented without serious problems. Plants that grow up from the ground have a limited height. To create a planted facade beyond this range, containers can be distributed over the face of a wall, although many years may pass before a homogeneous coverage is achieved (ills. 1, 2). To restrict damage and obtain a continuous skin of vegetation with a range of different plants, rear-ventilated system facades are available with names like Vertical Garden, Living Wall, Plantwall and Wonderwall – all of which are examples of planting beds laid out vertically. In other words, the flowers do not grow upwards, but horizontally out of the face of the wall. In this respect, one should distinguish between two different principles of cultivation (ill. 3): • modular container systems in which the plants draw nourishment from the earth; • hydroponic systems in which the nutrient is dissolved in water and fed directly to the roots, thereby obviating the need for a substrate of soil altogether. 1456 Lebende Wände, vertikale Gärten – vom Blumentopf zur grünen Systemfassade 2008 ¥ 12 ∂ a e g f d c b h 5 Pflanzenkultivierung ohne Erde? – Die Pflanzenwand des Patrick Blanc Mit Feuchtigkeit durchtränkte Erde hat sich als Substrat auf dem Boden oder in Pflanztrögen bewährt. Bei der Entwicklung von vollflächigen Pflanzenfassaden nach konventionellen Prinzipien zeigen sich jedoch verschiedene Nachteile. Aufgrund ihres hohen Gewichts und der erforderlichen Tiefe des Aufbaus ist Pflanzenerde für die Aufhängung an Fassaden weniger geeignet. Außerdem ist ein relativ hoher Wasserverbrauch erforderlich, da die Feuchtigkeit das gesamte Erdvolumen durchnässen muss, um an die Wurzeln zu gelangen. Der französische Botaniker Patrick Blanc hat seit Jahren beob achtet, dass Pflanzen zum Wachstum zwar CO2, aber keine Erde benötigen – vorausgesetzt das Wasser, das zu den Wurzeln gelangt, ist ausreichend mit Nährstoffen angereichert. Vorbild für ihn waren Grenzstandorte wie Klippen, Wasserfälle oder Höhlen. Aus seinen Beobachtungen im tropischen Regenwald entwickelte er 1988 den so genannten »Vertikalen Garten«, der auf dem Prinzip der hydroponischen Kultivierung – dem Anbau ohne Erde – basiert. Im Bereich der Topfpflanzen ist dieses Prinzip als Hydrokultur bekannt und horizontal eingesetzt in Gewächshäusern seit langem Standard. Bei vertikal angeordneten Aufbauten sind die Anforderungen an das Substrat wesentlich komplexer; die richtige Dosierung der Bewässerung kann sich bei unvorhersehbaren Wetterverhältnissen trotz saisonal programmierter Steuerung schwierig gestalten. Anforderungen an das Substrat Unter Substrat versteht man diejenige Schicht im Aufbau einer Bepflanzung, die den Wurzeln mechanischen Halt bietet und für die Zufuhr von Nährstoffen sorgt, d.h. die Feuchtigkeit gleichmäßig verteilt bzw. speichert. Bei Luftwurzlern fungiert die Luft als Substrat, das Wasserdampf zu den Wurzeln transportiert. Erde ist ein Substrat, das meist gleichzeitig Nährstoffe enthält. Sämtliche vertikale Pflanzenfassaden müssen künstlich bewässert werden. Bei der hydroponischen Kultivierung sind diesem Wasser 6 7 sämtliche erforderlichen Nährstoffe zugesetzt. Die Nährstofflösung wird horizontal in bestimmten Abständen in die Grünfassade geleitet und berieselt mit einem Tröpfchensystem das Substrat, das folgende Anforderungen erfüllen muss: • gleichmäßige Verteilung der Feuchtigkeit unter Einbeziehung der Schwerkraft • Wasserspeicherung • UV-Beständigkeit • verrottungsfrei (anorganisch) • ausreichende Festigkeit zum Halt der Pflanzen • geringes Gewicht • ansprechende Optik an der Deckseite Als geeignetes Substrat haben sich mehrlagige Filze und Schaumplatten bewährt. Versuche mit Steinwolle sind größtenteils gescheitert, da sich das Material mit der Zeit ungleichmäßig verdichtet. An zu lockeren Stellen sammelt sich dann zu viel Feuchtigkeit, was zu Fäulnis führt. An zu dichten Stellen vertrocknen und verhungern die Pflanzens mangels ausreichender Nährlösung. »Mur végétale« – das Original Patrick Blanc versteht sich selbst als Künstler und Botaniker, nicht als technischer Planer. Bei seinen Projekten gibt er in Skizzen, die »Séquence végétale« vor, die Verteilung von Farben und Texturen der von ihm ausgewählten Arten wie bei einem gewebten Teppich. Die Ausführung überlässt er Fachplanern und Firmen. Der Aufbau der Mur végétale wiegt nur ca. 30 kg/ m2 (Abb. 12): • Außenwand mit Abdichtung • Unterkonstruktion mit Hinterlüftung 80 mm • Trägerplatte wasserdicht und wurzelfest aus expandiertem PVC 10 mm • Verstärkung Polypropylen-Film • Substrat Filz aus Polyamid 2 ≈ 3 mm mit Edelstahlklammern aufgetackert • Pflanzen in aufgetackerten Filztaschen • Bewässerung dehnfähiger PU-Schlauch mit Löchern Ø 2 mm im Abstand 100 mm. Die Pflanzen müssen von Arbeitsbühnen aus einzeln vor Ort in die Filztasche gesteckt werden. Beim Musée du Quai Branly waren es 15 000 Einzelpflanzen. Die Wurzeln breiten sich schnell radial im Filz aus und bieten nach einigen Jahren bis zu 6 m langen Gewächsen festen Halt. Im Winter schaltet sich die Tröpfchenberieselung 2– 3 mal pro Minute ein, im Sommer 5 – 6 mal pro Minute. Fällt die Außentemperatur unter 1 °C, schaltet ein elektronisch gesteuertes Ventil die Flüssigkeitszufuhr ab. Nachahmer und Weiterentwicklungen Der internationale Erfolg der Mur végétale hat zahlreiche Architekten, Landschaftsplaner und Firmen angespornt, ähnliche Systeme zu entwickeln. Ein weltweites Patent auf das Funktionsprinzip gibt es nicht, die genaue Spezifikation der Filze ist jedoch Betriebsgeheimnis. Bei der Sportplaza Mercator in Amsterdam von Venhoeven CS Architects (Abb. 14, Detail 7-8/ 2007) wurden auch Filze eingesetzt, jedoch auf Basis einer schwereren Stahlkonstruktion (100 kg/ m2). Sämtliche Fassaden und Dachschrägen sind mit insgesamt 50 000 Pflanzen überzogen, die die große Baumasse im Grün des Parks zurücktreten lassen. Dass die Pflanzenfassade mit Filzsubstrat auch als Lowtech-Konstruktion überzeugend sein kann, zeigten 2007 die damaligen Studenten Philip Mannaerts und Martijn de Geus mit ihrem temporären Blackbox-Pavillon auf dem Gelände der TU Delft (Abb. 5 –7, 10). Der Wandaufbau in Holzbauweise ist so leicht, dass ein 10 m2 großes Grünfassaden-Element wie ein Portal geöffnet werden kann. Das Bewässerungssystem ist an eine Zisterne zur Regenwassersammlung angeschlossen und bildet einen geschlossenen Kreislauf (Abb. 5). Die grüne Wandscheibe des Kinderhorts Paradise Park in London von DSDHA dient ebenfalls dazu, das Gebäude in einen Park zu integrieren. Als Substrat werden hier Steinwolle-Platten verwendet (s. S. 1459). Der Ingenieur Heinz W. Twaroch hat ein Substrat mit schnell wachsenden integrierten SedumSprossen entwickelt, das wie Spritzputz an die Wand geschleudert wird und erfolgreich an Autobahnböschungen, den Swarowski Kristallwelten oder am Glacis-Beisel in Wien eingesetzt wurde (www.as-erdenwerke.at). ∂ 2008 ¥ 12 8 Technik 9 Cultivating Plants without Soil – Patrick Blanc’s Hydroponic Wall Traditional methods of covering the entire surface of a wall with plants have a number of disadvantages. Although earth soaked with water as a substrate layer functions well on the ground or in plant containers, its great weight and the constructional depth that is necessary make it less suitable for suspension from walls. Patrick Blanc observed that plants do not need soil for their growth if the water that reaches their roots is adequately enriched with nutrients. From his studies in tropical rainforests, he developed the socalled “vertical garden” based on hydroponic cultivation; i.e. without soil. Where pot plants 1457 10 are involved, the principle is known as “hydroculture”. With vertical hydroponic forms of construction, the demands made of the substrate are much more complex. Even with computer programming, it may be difficult to ensure the correct proportions for watering the plants if the weather conditions are unpredictable. Vertical gardens can be created on both indoor and outdoor walls. Substrate can be defined as the layer that provides the roots of plants with mechanical support, that ensures the supply of nutrients and that stores and drains off moisture. All vertical plantings have to be artificially irrigated. The liquid, containing additional nutrient solutions, is fed in horizontally at regular intervals and sprinkles the substrate by means of a droplet system. Important aspects of this are an even distribution of moisture over the entire area of the facade, exploiting the force of gravity; scope for moisture retention, particularly on hot days; resistance to UV radiation; rot resistance and adequate strength for fixing the plants; and not least, an attractive appearance during the growing phase – as long as the substrate is still visible between the plants. Various felts and foam-like substances in a series of layers have proved suitable as substrate material. Trials with rock wool have been largely abortive, since the material becomes unevenly compacted, and some areas then absorb too much moisture. lackbox-Pavillon TU Delft, 2007 B Architekten: Philip Mannaerts, Martijn de Geus 5 Regenwasserrückgewinnung a Regenwasser, b Sammelbecken, c Überlauf d Nährstoffe, e Pumpe, f Computersteuerung g Nährlösung für Pflanzenfassade, h Rücklauf 6 Pavillon vor dem Aufbringen der äußeren Filzlage. Die Bewässerungsschläuche sind noch sichtbar. Das Gerüst dient auch zum Pflanzen der Setzlinge. 7 frische Setzlinge in Schlitzen der äußeren Filzlage 10 Schema Wandaufbau Grünfassade: Vegetationsschicht äußere Filzlage mit Schlitzen zur Aufnahme der Pflanzen, Drainage perforierte Kunststofffolie Bewässerungsschlauch perforiert innere Filzlage (Recyclingmaterial aus Altkleidern) Trägerplatte wasserdicht, wurzelfest Musée du Quai Branly, Paris, 2006 Architekt: Jean Nouvel 8 Pflanzen der 15 000 Setzlinge, 2004 9, 11 Grünfassade aus 150 verschiedenen Arten, 2008 11 Blackbox Pavilion, Univ. of Technology, Delft, 2007 architects: Philip Mannaerts, Martijn de Geus 5 Rainwater recovery a rainwater, b storage tank, c overflow, d nutrients, e pump, f computer control, g nutrient solution for planted facade, h return run 6 Pavilion prior to application of outer felt layer; the irrigation tubes are still visible; the scaffolding is also an aid when planting seedlings 7 New plantings in slits in the outer layer of felt 10 Diagram of wall construction layer of vegetation outer layer of felt with slits for plants plastic sheeting perforated for drainage perforation irrigation hose inner layer of felt (old recycled clothing) waterproof bearing slab, root resistant Musée du Quai Branly, Paris, 2006 architect: Jean Nouvel 8 Planting the 15,000 seedlings, 2004 9, 11 Planted facade, 2008: 150 different varieties 1458 Lebende Wände, vertikale Gärten – vom Blumentopf zur grünen Systemfassade 2008 ¥ 12 ∂ 12 Modulfassade mit Erde-Substrat »Green Living Wall« Fa. GLT Green Living Technologies Rochester, New York www.agreenroof.com Schemaschnitt Maßstab 1:10 a Bewässerungsrohr b Vegetationsschicht, Vlies Substrat: Erde mit Wasser verdichtet Standardelement Metallkassette 500/ 500/ 76mm c Rinne für überschüssiges Wasser 12 a b c Modular facade with soil substrate Green Living Wall by GLT (Green Living Technologies), Rochester, New York, www.agreenroof.com Sectional diagram scale 1:10 irrigation pipe layer of vegetation; fibre mat substrate: soil compacted with water 500/500/76 mm standard metal container; drainage channel for excess water Patrick Blanc regards himself as an artist and botanist, not a technical planner. His design sketches resemble the organic patterns of carpets and comply with the “séquence végétal” in the distribution of the colours and textures of the chosen species. He leaves the execution of the work to specialist planners and firms. The standard form of construction of a “mur végétal” (ill. 12) consists of: • the outer wall, with a waterproof seal; • a non-corrosive supporting structure (e.g. stainless-steel) to allow for ventilation; • a 10 mm waterproof expanded-PVC base board; • two 3 mm polyamide-felt substrate layers; • the plants themselves in felt pockets. The roots spread radially within the felt, and after a number of years they can support growth up to six metres long. The plants are watered and fed with nutrient (0.1 gr./l) from horizontal polypropylene tubes along the outer layer of felt at the top edge of the facade. In winter, the system is operated 2–3 times a minute; in summer, 5–6 times. If the temperature drops below 1 °C, the supply of liquid is stopped electronically. The worldwide success of the “mur végétal” has led many architects, landscape architects and firms to develop similar systems. One of the most convincing projects using a comparable form of construction is the Sport Plaza Mercator in Amsterdam by Venhoeven CSArchitects (see Detail 7–8/2007), even if the steel supporting structure seems too heavy for the thin layer of plants (ills. 14). That a planted facade with felt substrate can be a convincing low-tech form of construction was demonstrated in 2007 by the temporary Black Box Pavilion at the University of Technology, Delft (ills. 5–7, 10), by Philip Mannaerts and Martijn de Geus, who were students at the time. The timber construction is light in weight, and the irrigation installation, connected to a rainwater tank, is a closed-circuit system (ill. 5). Heinz W. Twaroch, an engineer from Graz, has developed a substrate containing fastgrowing sedum shoots. Applied to a wall in the manner of sprayed rendering, it has been used for autobahn embankments, the Glacis inn in Vienna and a Swarowski development. Flächiges System mit Filz-Substrat auf Massivwand Hydroponisches System mit Filz-Substrat auf Holzwand Surface System with Felt Substrate on Solid Wall Hydroponic System with Felt Substrate on Timber Wall Construction Musée du Quai Branly, Paris Arch.: Jean Nouvel; Fassade: Patrick Blanc Produktname: »Vertical Garden« www.verticalgardenpatrickblanc.com Blackbox -Pavillon, TU Delft Architekten, Fassade: Philip Mannaerts, Martijn de Geus martijn@martijndegeus.com a a ewässerung PUB Schlauch perforiert b Pflanzen in Filztaschen getackert Filz 2≈ 3 mm Polypropylen-Film Trägerplatte PVC 10 mm c Unterkonstruktion Hinterlüftung a b c erforated polyure p thane irrigation hose plants fixed in felt pockets 2≈ 3 mm layers of felt polypropylene sheeting 10 mm PVC slab supporting structure ventilated cavity flanzen P Filz mit Schlitzen als Pflanzentasche Folie perforiert b Bewässerung c innere Filzlage Platte wasserdicht, wurzelfest Hinterlüftung d Entwässerungsrinne a b c a b c d a b c d plants layer of felt with slits as pockets for plants perforated sheeting hose for irrigation inner layer of felt root-resistant waterproof slab ventilated cavity drainage gutter ∂ 2008 ¥ 12 Technik 1459 a b 12 Hydroponisches System mit Filz-Substrat auf Stahlkonstruktion Hydroponisches System mit Steinwolle-Substrat auf Massivkonstruktion Hydroponic System with Felt Substrate on Steel Constructions Hydrponic System with Rock-Wool Substrate on Solid Wall Sportplaza Mercator, Amsterdam Arch.: Venhoeven CS; Fassade: Copijn Produktname: »Wonderwall« www.copijn.nl Kinderhort Paradise Park, London-Islington Arch.: DSDHA Landschaftsplaner: Clarke Associates www.dsdha.co.uk a Bewässerung b Pflanzen Filz 10 mm mit Schlitz als Tasche Trägerplatte, Kunststoff 10 mm Unterkonstruktion a Trapezblech 50 mm c Stütze Stahlprofil HEB 180 a b c a Bewässerung b Pflanzenfassade: 1Pflanzen Stahlgitter Substrat Steinwolle Stahlblech c Hinterlüftung 60 mm d Abdichtung Mauerwerk 100 mm e Entwässerungsrinne hose for irrigation plants 10 mm layer of felt with slit as pocket 10 mm plastic bearing slab metal sheeting 50 mm deep 180 mm steel Å-section 1 b a a b c d e hose for irrigation planted facade: planting steel grating rock-wool substrate sheet steel 60 mm vent. cavity sealing layer 100 mm wall drainage gutter c Modulfassaden mit Erde-Substrat Bei modularen Living Walls fällt die Textur der Bepflanzung meist weniger malerisch aus, sondern wirkt eher grafisch oder schachbrettartig. Einzeln aufgestellt dienen diese Pflanzkästen als stehende Kräutertröge im Wohnbereich, zusammengesetzt können sich lange Wände ergeben wie bei der »BioLunge« auf der Expo 2005 im japanischen Aichi, als eine 12 m hohe und 150 m lange gerasterte Pflanzenfassade mit einer Benebelungsanlage als die bisher größte »Klimaanlage« aus Pflanzen vorgestellt wurde. Der modulare Aufbau mit Clip-Verbindungen erspart das Einsetzen tausender Einzelpflanzen vor Ort, erleichtert den mobilen Einsatz z. B. bei Veranstaltungen und erlaubt den flexiblen Austausch einzelner Elemente. Die Pflanzen können im Gewächshaus bis zur gewünschten Endgröße vorkultiviert werden oder in eingebautem Zustand heranwachsen. b Unerlässlich: kontinuierliche Pflege Living Walls bleiben nur so lange am Leben, wie sie richtig gepflegt werden. Langsam wachsende Pflanzen zeigen zwar erst nach Monaten ein dichtes Erscheinungsbild, erfordern aber auf Jahre gesehen weniger Aufwand beim Zurückschneiden. Steht kein Gärtnerpersonal zur Verfügung, bietet sich ein Wartungsvertrag mit einer Firma an, die die Daten zur Bewässerung über Internet oder Funk jederzeit kontrollieren kann. a c c d b Modular Facades with Soil Substrate c 4 e 4 With modular “living walls” made up of cassette elements, the planting texture usually has a chequerboard appearance. Used repetitively, the individual units can create an extensive planted surface, as in the “Bio-Lung” at the 2005 exposition in Aichi, Japan, where a 12-metre-high and 150-metre-long grid-like planted facade was created and irrigated with a vapour-moisturizing installation – the largest air-conditioning system consisting of plants. The modular form of construction facilitates greater flexibility and mobility. Living walls thrive only as long as they are properly cultivated, though, and slow-growing plants reach their proper density only after some months. 1460 Lebende Wände, vertikale Gärten – vom Blumentopf zur grünen Systemfassade 2008 ¥ 12 ∂ Modulfassade mit Schaum-Substrat in Kassetten aus Polypropylen Modulfassade mit Erde-Substrat in Kassetten aus Polyethylen Modulfassade mit Erde-Substrat in Kassetten aus Zinkblech Modular Facade with Foam Substrate in Polypropylene Containers Modular Facade with Soil Substrate in Polyethylene Containers Modular Facade with Soil Substrate in Sheet-Zinc Containers Aquaquest Learning Center, Vancouver Landschaftsarchitekt: Sharp and Diamond Produktname: »Green Wall Panels« www.g-sky.com Eco-Shop, London ELT, Brantford Ontario Produktname: »Easy Green« Living Wall www.eltlivingwalls.com Ann Demeulemeester-Shop, Seoul Arch.: Mass Studies Landschaftsplaner: Garden in Forest www.massstudies.com Die 3 m hohe, 15,2 m lange Pflanzenwand des Aquaquest Learning Center auf dem Gelände des Aquariums im Stanley Park Vancouver soll dabei helfen, den ca. 1 Millionen Besuchern pro Jahr die positiven Auswirkungen von Pflanzenfassaden näher zu bringen, die Flora des nordpazifischen Regenwalds vorzustellen und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu propagieren. Die Landschaftsarchitekten Sharp und Diamond haben die Mauer mit der ortstypischen Flora aus acht verschiedenen Arten bepflanzt, darunter Waldbeeren und Farne, die für Biodiversivität sorgen und auch Insekten und Schmetterlinge anziehen sollen. Die insgesamt 7000 Pflanzen wechseln ihr Aussehen entsprechend den Jahreszeiten. Die 508 quadratischen Polypropylen-Kassetten haben eine Seitenlänge von 302 mm bei einer Tiefe von 85 mm. Die Pflanzen werden auf ca. 85 mm Tiefe geschnitten. Die Unterkonstruktion aus verzinktem Stahl mit dem Raster 300/ 900 mm ist in einer frei stehenden 200 mm starken Stahlbetonwand verankert. Die Bewässerungsschläuche werden oberhalb jeder Modulschicht verlegt (s. Abb.). Die Pflanzkästen können entweder vorkultiviert werden – dies ergibt von Beginn an eine geschlossene Pflanzenschicht – oder erst in situ in die Kassetten eingesetzt werden. Müssen Pflanzen ausgetauscht werden, eignet sich das Modulsystem für den lückenlosen Ersatz durch vorkultivierten Bewuchs. Beim Vancouver-Aquarium wird die gesamte Bewässerung aus Regenwasser gespeist. Die Kosten beliefen sich auf 50 000 Dollar (September 2006) für das gesamte System. Die gerasterte Modulfassade der Firma Elevated Technologies besteht aus voll recyclebaren Kassetten-Elementen aus High Density Polyethylen (HDPE). Der Einsatzbereich liegt bei Innenräumen und im Freien. Das Material ist UV-beständig, resistent gegen Chemikalien in Düngemitteln mit einer Garantiezeit von 15 Jahren. Die Standardpaneele haben die Abmessung von 500/ 500 mm bei einer Tiefe von 64 mm. Mit Zusatzpaneelen kann die Tiefe verdoppelt werden, um größere Pflanzen unterzubringen. Die Dimensionen gehen von einzelnen frei stehenden Modulen bis zu großen Wandflächen. Über dem Kassetten-Element ist jeweils ein Kasten zur Wasserzufuhr angeordnet, am unteren Rand eine Rinne, die überschüssiges Wasser aufnimmt. Die Kultivierung erfolgt konventionell mit Erde: Blumentopf erde wird beim Bepflanzen mit Wasser angerührt und in den Kammern verdichtet, um ihr Halt in der Kassette zu geben. Die Bewässerung erfolgt von oben mit konventionellem Gartenschlauchanschluss oder als Tropfenspeisung. In den Kammern sickert die Flüssigkeit durch die Erde zum Boden und fließt dort über kleine Kerben zur Rückseite. Die Erde wird dabei durchtränkt, ohne ausgeschwemmt zu werden. Ein kleiner Wasseranteil verbleibt in den Vertiefungen als Reservoir für Hitzeperioden. Bei Farnen und tropischen Pflanzen sollten die Blätter zusätzlich besprüht werden. Aufbau und Funktionsweise von »Easy Green« entspricht im Prinzip der »Green Living Wall« der Firma GLT (Abb. 12), dort bestehen die Kassetten allerdings aus korrosionsbeständigem Metall. Nur wenige Gebäude sind so konsequent mit Pflanzenwänden bekleidet wie das Modegeschäft der Designerin Ann Demeulemeester in Seoul. In der Dichte der Metropole wirkt die begrünte Hülle wie eine Oase, gleichzeitig wird der Charakter einer künstlichen Tapete durch den Kontrast mit den weißen Innenräumen verstärkt. Beim Abgang ins Untergeschoss stülpt sich die Pflanzenfassade nach innen. 400/400/ 80 mm große Kassetten aus Zinkblech nehmen die 80 mm dicken Kissen aus Erde auf, die mit Kokosfasern eingefasst sind. Das immergrüne Buchsbaumgewächs Pachysandra terminalis hat mit nur 1 cm Tiefe eine sehr grafische Textur. Die 70 mm tiefe Aluminium-Unterkonstruktion lässt genügend Platz für die Dämmung vor der Stahlbetonwand. Die horizontalen PVC-Leitungen (Ø 13 mm) der computergesteuerten Bewässerungsanlage sind im Rastermaß alle 400 mm verlegt und besprühen die Pflanzen alle 5 Minuten. Mit 600 m2 Pflanzenfassade wurde die geforderte Grünfläche um das 20-fache übertroffen. The planted wall on the site of the aquarium in Vancouver forms an integral part of this man-made realm for natural flora and fauna. The landscape architects Sharp and Diamond have planted the 15.2-metre-long and 3-metre-high wall with vegetation typical of the region – i.e. the North Pacific coast – as well as with woodland berries, the appearance of which changes according to the season. The square containers have a side length of about 30 cm and are screwed to a stainless-steel frame that is, in turn, dowel fixed to the existing wall. The irrigation tubes were installed at the top of each layer of containers (see illustration above). The planting boxes can either be cultivated before installation, which ensures a more homogeneous overall appearance from the very beginning, or they can be planted in situ. Watering can be carried out either manually or by means of an automatic, computer-controlled program. The modular system is more practical for the replacement of plants, since precultivated containers can be inserted. The modular grid facade by the Elevated Technologies company consists of fully recyclable elements in highdensity polyethylene (HDPE). The material is resistant to UV-radiation as well as to nutrient and fertilizing chemicals and has a 15-year guarantee. Standard panels are 50/50 cm in size and have a depth of 64 mm. By adding further panels, the depth can be doubled to accommodate larger plants. The system can be used internally and externally. A traditional form of cultivation with soil is foreseen: earth for pot plants is stirred with water and compacted in the chambers. Irrigation takes place from above by means of a conventional garden hose installation or a droplet feed system. Water percolates through the earth in the chambers to the bottom, then flows via small grooves in the base to the rear face, wetting the soil completely without washing it out. A little of the liquid is retained in the hollows for periods of hot weather. When ferns or tropical plants are used, the leaves should be sprayed in addition. The evergreen facade of this boutique in Seoul consists of a skin of box only 10 mm deep. The box plants are grown in an 80 mm layer of soil surrounded by coconut fibre and held by a steel frame laid out to a 400 ≈ 400 mm grid. A computer-controlled irrigation system with Ø 13 mm horizontal PVC tubes at 400 mm centres sprays the plants every five minutes. The aluminium supporting structure is 70 mm deep and allows space for 60 mm of insulation to the concrete wall. In the basement, the vegetation is continued on the inner face of the walls. 1462 Lebende Wände, vertikale Gärten – vom Blumentopf zur grünen Systemfassade 2008 ¥ 12 ∂ Modulfassade mit Sedum-Bepflanzung in Kassetten aus Edelstahl Sichtbetonfassade mit Pflanznischen und Nebelsprühanlage Moosfassade auf Tuffstein mit unsichtbarer Nebelsprühanlage Modular Facade Planted with Sedum in Stainless-Steel Containers Exposed Concrete Facade with Planting Recesses and Vapour-Moisturizing System Moss Facade on Tuff Stone with Invisible Vapour-Moisturizing System Citi-Data Center, Frankfurt Arch.: ttsp + HWP + Seidel Produktname: »Pflanzenfassade« www.kdb-fassaden.de Apartmenthaus Harmonia 57, São Paulo Arch.: Triptyque Landschaftsplaner: Peter Webb www.triptyque.com Münchner Rückversicherung, München Arch.: Baumschlager Eberle Landschaftsplaner: Günther Vogt www.vogt-la.ch Die Technologie der »Pflanzenfassade« ist direkt von Sedum-Dachbegrünungen abgeleitet. Eine Mischung aus drei robusten Sedumarten wird in schräg gestellte Stahlrinnen eingesetzt, die mit Lava und einem Nährstoffvlies als Drainage gegen Fäulnis gefüllt sind. Die Rinnen sitzen auf Tragekassetten aus Edelstahl, die leicht demontierbar auf die Unterkonstruktion geclipst sind. Das Erscheinungsbild wechselt mit den Jahreszeiten. Die bisher größte ausgeführte Fläche ist das Citi-Data Center in Frankfurt mit 750 m2. Beim Apartmenthaus Harmonia 57 mit 6 Wohneinheiten in São Paolo sind die Bewässerungsleitungen nicht wie üblich unsichtbar in die Konstruktion integriert, sondern als grell-grüne Linien ein entscheidendes Gestaltungselement der Fassade. Die Pflanzen wurzeln in runden, mit Erde gefüllten Nischen der Sichtbetonwand und werden von dieser »Lowtech«Benebelungsanlage aus konventionellen Leitungsrohren besprüht. Sobald die Benebelung beginnt, hüllt sich das Gebäude in einen exotischen Dunst. Olafur Eliasson entschied sich bei einem seiner Kunst projekte für die Münchner Rückversicherung für eine bewachsene Tuffsteinfassade. Die 70 mm dicken Steine im Format 795 ≈ 535 mm wurden von einem Spezialisten mit einem schnellwachsenden Tröpfchensubstrat geimpft, um ein schnelles Wachstum des Mooses zu erreichen. Kleine Nebelsprühdüsen mit 360 °-Sprühkegel sind kaum sichtbar in den Stein eingelassen. Falls das Moos dennoch austrocknen sollte, bleibt die attraktive Ansicht des Natursteins. The technology for the Plant Facade system is derived from sedum roof plantings. Three robust and reliable varieties of sedum are bedded in a lava substrate in stainless-steel boxes set at an angle. The containers are lined at the bottom with a foamed material for moisture retention. The appearance changes with the seasons. The largest area executed to date is on a bank in Frankfurt (750 m 2 – see illustration). Water supply pipes for irrigating vegetation are normally integrated invisibly in a planted facade. In the case of the Harmonia single-family house in São Paolo, the Brazilian-French architectural office Tryptique adopted the opposite approach. The plants are accommodated in round, soil-filled recesses in the exposed concrete wall and are sprayed by bright green pipes that envelop the building in a mysterious and exotic mist. In one of his art projects for the Munich reinsurance organization, Olafur Eliasson opted for a planted tuff stone facade over the main entrance. The 795 ≈ 535 ≈ 70 mm slabs were covered with moss by means of substrate droplets that stimulate fast growth. In order to keep the facade moist, lawn sprinklers with 360° spherical heads were let into the surface. Even if the moss dries out, the stone face remains attractive in itself. a Bewässerung b Sedumbegrünung Substrat Lava Drainage, Filter Nährstoffvlies Pflanzbehälter Stahl c Tragekassette Edelstahl 1800/600 mm d Unterkonstruktion e Rinne a a a b c d e irrigation sedum planting lava substrate drainage; filter; nutrient felt 1,800/600 mm stainless-steel box grid supporting structure gutter eitung BenebeL lungsanlage b Abstandshalter c Sichtbetonwand mit zylinderförmigen Vegetationsnischen Abdichtung d tragende Stahlbetonwand, Luftraum, Stahlbetonwand a b c d c onduit for vapourmoisturizing plant distance piece exposed concrete wall with circular recesses for vegetation sealing layer load-bearing reinforced concrete wall cavity; reinf. conc. wall ebelsprühdüse zur N Befeuchtung Abstand 535 mm b Tuffstein bemoost 70 mm c Unterkonstruktion d Hohlraum zur Wartung e thermisch getrennte Fassade a b c d e moisturizing valves at 535 mm centres 70 mm tuff stone with moss supporting structure void for maintenance thermally separated facade construction a b c a d c a b b c d e d e 1464 Lebende Wände, vertikale Gärten – vom Blumentopf zur grünen Systemfassade passive Verdunstung adiabatische Kühlleistung: 50 –110 W/ m2 Verdunstungsrate: 1,8 – 3,8 Liter pro m2 pro Tag a 2008 ¥ 12 ∂ b c Passive vaporization adiabatic cooling capacity: 50 –110 W/m2; evaporation rate: 1.8–3.8 l/m2/day d 13 Pflanzenwände im Innenraum In Innenräumen werden grüne Wände eingesetzt, um psychologisch und physiologisch positiv auf die Nutzer einzuwirken. Sie können nicht nur stressmindernd wirken, sondern auch quantitativ messbar die Raumluft verbessern. Die Anforderungen der Bauherren und die Möglichkeiten des Green Engineering gehen zunehmend in die Richtung, Pflanzenwände zur bio-technischen Klimatisierung zu verwenden. Hoher Resourceneinsatz für die Herstellung und ständiges Kunstlicht wirken sich negativ auf die Gesamtenergiebilanz aus. Eine frühzeitige, integrative Planung ermöglicht einen energetisch optimierten Lösungsansatz. Planted walls internally Green, planted walls are used in internal situations for the positive effect they have on people psychologically and physiologically. As well as improving the indoor air quality to a measurable degree, they can help to reduce stress. If a great use of resources is necessary for their production, however, or if long periods of artificial lighting are necessary for the upkeep of the plants, the arguments in favour of green walls as an energy-saving measure no longer apply. The demands of building clients and the potential of ecological engineering increasingly point in the direction of using vertical planted surfaces for air conditioning and indoor climate control. 13 Schema Luftbefeuchtungssystem »GrüneWand«, indoorlandscaping a Tragkonstruktion Stahlrohr Ø 170 mm b Bewässerung mit Nährstofflösung c Trägerplatte Polystyrol 20 mm mit Clipbefestigung Substrat Schaum 400/ 600/ 30 mm Vegetationsschicht Ficus pumila, Philodendron scandens etc. d Auffangrinne für überschüssiges Wasser 13 D iagram of Green Wall air-moisturization system by indoorlandscaping a Ø 170 mm tubular steel supporting structure b irrigation with nutrient solution c 20 mm polystyrene bearing panel with clip fixings 30 mm foam substrate 400/600 mm vegetation layer: Ficus pumila, Philodendron scandens, etc. d drainage gutter for excess water Steuerbare keimfreie Luftbefeuchtung mit vorkultivierten Paneelen Pflanzenfassade als Biofilter für Luftschadstoffe im Umluftsystem Controlled, Germ-Free Air-Moisturization with Precultivated Foam-Based Panels Planted Facade as Biofilter for Pollutants in A ir-Circulation System indoorlandscaping, agency for green engineering, München Produktname: »GrüneWand« www.indoorlandscaping.com Air Quality Solutions, Guelph, Ontario Produktname: »Naturaire« www.naturaire.com Diese Entwicklung mit dem Markennamen »GrüneWand« basiert auf dem Prinzip der passiven Verdunstung, wodurch eine adiabatische Kühlung erzeugt wird. Sie ist nur im Innenraum funktionsfähig. Kühlleistung und Verdunstungsrate sind steuerbar. Die Kultivierung erfolgt hydroponisch. Als Substrat wird ein anorganischer Schaum verwendet, der garantiert, dass die in den Raum austretende Luft nachgewiesener Maßen keimfrei ist. Dieser Schaum hat im Gegensatz zu Substraten anderer Grünfassaden nicht die Aufgabe der Wasserspeicherung, sondern muss ein hohes Dränagevermögen aufweisen, um möglichst viel Feuchtigkeit an die Luft abgeben zu können. Die Pflanzen werden auf zweilagigen 400/ 600/ 50 mm großen Platten in der Horizontalen im Gewächshaus vorkultiviert, bevor die Platten an Ort und Stelle auf Stoß auf die EdelstahlUnterkonstruktion geclipst werden (Abb. 13). Je nach Spezies entsteht sofort eine homogene Wandtextur, ansonsten vernetzen sich die einzelnen Pflanzplatten innerhalb weniger Tage. Als Basisbepflanzung zur Erzielung grafisch ruhiger Flächen werden Ficus pumila und Philodendron scandens eingesetzt. Zudem können mit Farnen, Orchideen und Anthurien optische Auflockerungen gesetzt werden. Gärtnerische Pflege und die Reinigung der wasserführenden Elemente fällt erfahrungsgemäß einmal im Quartal an. Die Wassertechnik wird über Funkfernwartung gesteuert. Die »GrüneWand« ist u. a. im Boardroom der Hypo Vereinsbank in München eingesetzt und bei einer Restaurantkette. In der Umwelttechnologie werden Mikroorganismen vielfach eingesetzt, um durch chemische Umwandlungsprozesse Schadstoffe aus belasteten Böden, dem Wasser oder der Luft zu filtern. In langjährigen Forschungen wurde an der Universität von Guelph im kanadischen Staat Ontario ein Verfahren entwickelt, bei dem Pflanzenfassaden über die natürlichen Prozesse der Fotosynthese hinaus zur Verbesserung der Raumluft eingesetzt werden können. Das System »Natureaire« macht sich die Eigenschaft von Pflanzen zugute, als Biofilter Schadstoffe aus der Raumluft filtern zu können und Frischluft zu erzeugen. Ein im Innern der Konstruktion eingebauter Ventilator zieht die Luft an den Pflanzen vorbei durch das Substrat hindurch ins Innere des Aufbaus. Gleichzeitig bläst er die Frischluft in den Raum zurück. So wird ein gereinigtes Innenraummilieu geschaffen ohne die sonst üblichen chemikalienhaltigen Filter, die oft als Sondermüll entsorgt werden müssen. Die Dimensionierung des Biofilters hängt zum einen vom Grad der Luftbelastung, der Kontaminationslast ab, zum anderen von den Werten, die für die Frischluft erreicht werden sollen. Garagen mit einem hohen Benzin- und CO2-Anteil in der Luft benötigen größere Flächen der Pflanzenfassade pro m2 Grundfläche als Büros. Als Richtwert kann man das Verhältnis von 1:100 ansetzen. Das heißt mit 1 m2 Biofilter kann die Luft eines Raum mit 100 m2 Grundfläche gereinigt werden. Bearing the name Green Wall, this development is based on a principle of passive vaporization that results in adiabatic cooling. Using inorganic foam as the substrate, the air emitted is free of germs. The purpose of the foam is not to retain water, but to ensure a good drainage capacity in order to give off as much moisture as possible. This system functions only internally. The plants are initially cultivated in a greenhouse on 400 ≈ 600 ≈ 50 mm two-layer foam slabs. The units are then fixed in position vertically with offset joints, which grow together in time. The plants are kept trimmed with shears to maintain a length of 5 –7 cm. The plant types used to achieve an even surface are Ficus pumila and Philodendron scandens. Other species are being tested. In addition, varieties of fern, orchid and anthurium are used. The vegetation should be tended and the water runs cleaned every three months. A Green Wall installation can be found in the Hypo Vereinsbank in Munich (see illustration at top). The Naturaire system exploits the properties of plants to filter pollutants from the air and create a hygienic indoor climate. A fan draws the air over the plants, through the substrate and into the interior of the construction, while clean air is blown back into the room. This helps to achieve hygienic conditions internally without the use of chemical filters. Garages with all their oil and exhaust fumes will obviously have a higher contaminant loading potential than the average office space or living room. The dimensions of the Naturaire system to be installed are determined by the scale of the indoor contaminant loading and just how “clean” the space has to be – factors that are the same for any air cleaning system. For average residential and office conditions, a ratio of at least 1:100 (area of biofilter to relevant floor area) will achieve the desired effect. In other words, under standard operating conditions, one square metre of biofilter will be adequate for a floor area of 100 m2. In this way, the requisite improvement in indoor environmental conditions can be obtained. 1466 Lebende Wände, vertikale Gärten – vom Blumentopf zur grünen Systemfassade 2008 ¥ 12 ∂ Hydroponisches Modulsystem mit Schaum-Substrat Kammer-System mit Erde-Substrat und PerliteFeuchtigkeitsspeicher Dekor-Oberflächen von bepflanzten Wänden Hydroponic Modular System with Foam Substrate Cellular System with Soil Substrate and Perlite for Moisture Retention Decorative Surfaces with Wall Planting Fytogreen, Melbourne, Brisbane Produktname: »Fytowall« www.fytogreen.com.au Greenfortune, Stockholm Produktname: »Plantwall« www.greenfortune.com Greenmeme, Los Angeles Design: Freya Bardell www.greenmeme.com Die »Fytowall« ist eine gerasterte Modulfassade nach dem Prinzip der hydroponischen Kultivierung. Als Substrat dient eine in ein Geotextil verpackte Schaumstoffplatte mit der Modulgröße von 500/1000/150 mm bei einer Gesamt-Einbautiefe von 230 mm. Die Unterseite der Module ist mit einem Dränvlies versehen. Die Pflanzen werden in kleine Löcher im Schaum eingesetzt. Ein vollständig gesättigtes Fytowall-Modul mit 0,5 m2 Fläche wiegt ca. 44 kg ohne Unterkonstruktion. Die Platten sind in ein verzinktes Metallgitter eingefasst, das an der Unterkonstruktion befestigt wird. Die Zuleitung der Bewässerung ist in die horizontale Blende oberhalb der obersten Modulreihe integriert, die Leitungen mit der Tröpfchenbefeuchtung von kleinerem Durchmesser verlaufen oberhalb jeder Modulreihe. Am unteren Rand einer Wand wird überschüssige Flüssigkeit in einer Rinne aufgefangen. Für den Wasseranschluss und die Nährstoffaufbereitung sollte ein Platz von 1 m3 in unmittelbarer Nähe vorgesehen werden. Der Wasserverbrauch liegt im australischen Hochsommer bei ca. 5 l/ m2, im Winter bei 2 l/ m2. Wird das System als Kreislauf an ein Regenwasserauffangbecken angeschlossen, darf es auch in Perioden der Wasserknappheit eingesetzt werden. Die Paneele sollten einmal pro Woche auf ausreichend Feuchtigkeit überprüft werden, die Nährstoffe sind einmal im Monat nachzufüllen. Bei Austausch der Module wird eine Vorkultivierung der Pflanzen durch die Firma empfohlen. Für eine Fläche von 2 ≈ 2 m gibt der Hersteller einen Richtpreis von 6000 australischen Dollar an – inklusive Unterkonstruktion, einführender Schulung und Versand. Über die Fläche der »Plantwall« sind 25 Taschen pro m2 verteilt, um die Pflanzen aufzunehmen. Als Substrat wird Erde eingesetzt, die auf einer Lage aus Perlite-Granulat aufliegt, das zur Speicherung von Feuchtigkeit dient. Die Vorderseite ist mit einem 4-lagigen Textil belegt, in dem die Tröpfchenberieselung mit der Nährstoffflüssigkeit verläuft. Die Bewässerung dieses semi-hydroponischen Systems erfolgt automatisch. Im Gegensatz zu anderen Systemen, die mit bunten Altkleider-Recyclingfilzen arbeiten, ist die sichtbare Deckseite des Textils schwarz und wirkt dadurch an Stellen, die nicht von Blättern bedeckt sind, zurückhaltend edel. Auch das Ambiente der meisten bisherigen Anwendungen der Plantwall ist edel: Modeboutiquen, Anwaltskanzleien und Autohäuser in Stockholm, Berlin, Moskau und Tokio. In diesem Umfeld ist die Plantwall so konzipiert, dass sie möglichst viel Feuchtigkeit für die Pflanzen speichert und möglichst wenig Feuchtigkeit an den Raum abgibt. Im Gegensatz zu »GrüneWand« von indoorlandscaping ist bei der »Plantwall« eine Raumluftbefeuchtung nicht beabsichtigt. Jede Plantwall ist eine Sonderanfertigung, die auf die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden kann. Die Garantiezeit von einem Jahr schließt die Wartung und Pflege mit ein. Die Kosten für eine 10 – 30 m2 große Wand liegen bei ca. 700 – 900 Euro/ m2. Unter dem Produktnamen »Streamgarden« vertreibt die Firma auch ein System aus kleinen zusammensteckbaren Pflanztrögen für den Innenbereich, das auf dem Prinzip der hydroponischen Kultivierung basiert. Begrünte Fassaden werden zunehmend im gehobenen Gastronomie- oder Shop-Bereich eingesetzt. Oft sind aber nicht dichte Pflanzenteppiche erwünscht, sondern eher eine punktuelle Verteilung in Verbindung mit einer anspruchsvollen unsichtbaren Beleuchtungstechnik und hochwertigen Oberflächen, die sich in das Gesamtkonzept eines Interiors flexibel integrieren lassen. Die lumpenähnlichen Oberflächen der Filze aus recycelten Altkleidern sind dort nicht immer gefragt. Die Firma Greenmeme bietet eine breite Auswahl an Deco-Oberflächen an, die sich mit unterschiedlichen »Living Walls« kombinieren lassen, die in Nischen für unterschiedlich große Pflanzen, vom Kräutergarten bis zu Sträuchern, integriert werden können. In Acrylharz gebundene Mineralstoffplatten (Abb. oben) sind in Kreisformen eingefräst, die sich bei einer Hinterleuchtung als heller Kranz abzeichnen. Wasserstrahlgeschnittene Metallbleche können vom Nutzer beliebig aufgebogen werden, um dahinter eine Pflanznische zu bilden (Abb. unten). The Fytowall is a modular facade system based on hydroponic cultivation. In other words, all nutrients are supplied via the irrigation system to the roots without the use of soil. The substrate is a 500 ≈ 1,000 ≈ 150 mm foam slab wrapped in a geotextile, with a drainage mat on the underside. The plants are set in small openings in the foam. A saturated Fytowall module weighs roughly 44 kg. The elements are set in a galvanized metal grating fixed to the supporting structure. Water is fed in via a horizontal strip over the top row of units. The small-diameter droplet watering system is laid out above every row. At the bottom edge is a drainage gutter. For the preparation of water and the nutrient, a one-cubic-metre space should be foreseen in close proximity to the wall. A check must be made once a week to see that the panels have adequate moisture. Nutrients should be refilled once a month. The time switch for the watering cycles must be readjusted for every season. With the Plantwall system, horizontal channels are created for the plantings. Soil is used as the substrate material on a layer of perlite granules, which serve to retain moisture. Over the front of the channels is a four-layer textile substance in which the automatic droplet irrigation and nutrient run. The visible face of the textile is black, which ensures a pleasingly restrained appearance for those areas that are not fully covered with vegetation. The Plantwall system has been used in top boutiques, lawyers’ and other offices, hotels, showrooms, etc. For situations of this kind, it is designed to store as much moisture as possible for the vegetation, while emitting as little as possible into the internal space. The system is not designed as a means of controlled humidification. The company also markets a product known as Streamgarden based on the principles of hydroponic cultivation and consisting of small containers that can be linked together for indoor use. The cost of a wall 10–30 m2 in area is approximately €700– €900 per m2. Planted walls can increasingly be found in restuarants and shops. In such situations, individual plantings – in combination with invisible lighting installations – are often preferred to fully covered surfaces. The designer Freya Bardell and her company Greenmeme offer various decorative surface treatments, creating niches for plants of different sizes, from herb gardens to small shrubs. In the illustration above, acrylic-resin-bonded mineral-aggregate slabs are sunk in circular recesses and rear lighted. Sheet-metal facings can also be incised and bent out to create other recesses for plants (see illustration below).