Thomas Bartscher, Peter Krüssel
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Thomas Bartscher, Peter Krüssel
Thomas Bartscher, Peter Krüssel* Ökologische Werthaltungen bei Führungsnachwuchskräften. Auswirkungen auf ihre Identifikationsbereitschaft und personalwirtschaftliche Konsequenzen** 1. Problemstellung 2. Ökologische Werte und Umweltbewußtsein 2.1 Die These des allgemeinen Wertewandels 2.2 Ökologisches Bewußtsein und ökologisch-orientiertes Verhalten 2.3 Empirische Studien zum Umweltbewußtsein 3. Umweltbewußtsein bei (potentiellen) Führungsnachwuchskräften und mögliche Auswirkungen auf die identifikatorische Einbindung 3.1 Ökologische Werteorientierung als Konfliktpotential 3.2 Identifikation als Bindeglied zwischen Individuum und Organisation 3.3 Entstehungsbedingungen von Identifikation 3.4 Identifikationsbarrieren bei (potentiellen) Führungsnachwuchskräften mit ökologischer Werteorientierung 4. Problem- und Aufgabenfelder der betrieblichen Personalwirtschaft 4.1 Problem- und Aufgabenfelder der Personalbeschaffung 4.2 Problem- und Aufgabenfelder der Personaleingliederung 4.3 Sonstige Maßnahmenbereiche 5. Zusammenfassung In dem Aufsatz geht es um die Frage, ob ökologische Werthaltungen bei Führungsnachwuchskräften dazu führen, daß die Integration in das jeweilige Unternehmen gefährdet und die Identifikationsbereitschaft vermindert wird. Es zeigt sich, daß diese Vermutung allenfalls für ein Teilsegment dieser Personengruppe Gültigkeit beanspruchen kann. Für diese potentiell ökologisch-handlungsbereiten Führungsnachwuchskräfte gilt, daß sie nur unter bestimmten Bedingungen ihre Identifikation(-sbereitschaft) mit ihrem Betrieb aufrechterhalten werden. Ökologisch-orientierte Führungsnachwuchskräfte können ein großer Gewinn für die Unternehmung sein. Ihr kreatives Potential sollte sich allerdings nutzbringend entfalten können. Personalwirtschaftliche Maßnahmen können hierzu sinnvoll beitragen. 1. Problemstellung Ökologische Krisenerscheinungen auf der einen Seite und notwendiger Umweltschutz auf der anderen sind zunehmend ins Blickfeld der öffentlichen Diskussion gerückt. Das traditionelle Fortschrittsverständnis mit seinen Maximen "Schneller, Größer, Mehr" ist nicht mehr ohne Widerspruch zu formulieren. Seit den siebziger Jahren läßt sich für die Bundesrepublik Deutschland eine Entwicklung hin zu einem ausgeprägteren Ökologiebewußtsein feststellen; dieser Trend hat sich auch in den aktuellen gesellschaftlichen und individuellen Wertesystemen niedergeschlagen. Die steigende Bedeutung ökologischer Werte resultiert aus einer gravierenden Umweltkrise, die globale und totale Züge annimmt. Sie zeichnet sich zum einen durch eine "heimtückische" Dimension aus, da sich die Gefahren der Belastung der Umwelt häufig den unmittelbaren menschlichen Wahrnehmungsmöglichkeiten entziehen (z.B. Treibhauseffekt, Ozonloch).% Das technologiegestützte Wachstum basiert zum Teil auf hochkomplexen, künstlichen Aggregaten (z.B. Kernenergie, Gentechnologie etc.), die nur einer kleinen Zahl von Experten zugänglich/verständlich sind und die zu katastrophalen Schäden führen können, wenn diese außer Kontrolle geraten (z.B. Tschernobyl, Bhopal, Seveso).% Zum anderen werden sich immer mehr Mitbürger der Ausmaße der Beeinträchtigung der natürlichen Lebensräume bewußt. Die Gesellschaft sieht sich mit wachsenden Risiken für das menschliche Leben, für die Gesundheit, für die soziale Lebenswelt konfrontiert und realisiert, daß sie bereits entsprechende Einbußen an Lebens- und Umweltqualität hinnehmen muß.% Angesichts dieser potentiellen Gefahrenlage drängen Kooperativen jeglicher Couleur zur Auseinandersetzung mit Fragen wie: welche Risiken sollen von wem getragen werden und von wem verursacht werden dürfen. Hinzu kommt, daß der einzelne Umweltschäden auch in seiner nächsten Umgebung und am eigenen Leib erfahren und somit die Knappheitssituation des Gutes Umwelt erkennen kann. Ebenso beschreiben leistungsfähige Institutionen der Kritik und des Widerspruchs recht drastisch die Auswirkungen einer rein an quantitativen Größen orientierten Fortschrittsideologie.% Als These läßt sich nun formulieren, daß immer mehr Individuen erkennen, daß ihr Lebensraum nur noch eingeschränkt ihrer Handlungskontrolle unterliegt; daraus entsteht Hilflosigkeit und der Versuch die Handlungskontrolle wiederzuerlangen. Dieser Bewußtseinsprozeß ist oft eng mit einer Veränderung bisher verfolgter Werte verknüpft.% Im Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik stehen die Unternehmen, die häufig als Hauptverursacher der ökologischen Krise betrachtet werden. In diesem Zusammenhang wird den Unternehmen die Legitimität und Legalität ihres Handelns in der bisherigen Form in Frage gestellt bzw. abgesprochen. Einige Unternehmen greifen diese Diskussion auf und setzen z.B. auf umweltschonende Produktionsverfahren und umweltfreundliche Produkte, die ihnen langfristig erfolgversprechender erscheinen als das Ignorieren bzw. Herunterspielen von ökologischen Schädigungen und das bloße Reagieren auf gesetzliche Vorgaben oder durch Konsumenten(Kunden-)verhalten ausgelöste Zwänge. Eine ökologisch aktive Unternehmenspolitik beschränkt sich nicht auf eine Veränderung von Produkten und Produktionsverfahren, sie ist u.a. auch personalpolitisch aktiv.% Dies kann z.B. bedeuten, daß nur Führungsnachwuchskräfte (FNK's; gemeint sind hier Hochschulabgänger, die vor einer Eintrittsentscheidung in ein Unternehmen stehen) eingestellt werden, die (neben den üblichen Qualifikationen) durch ein ausgeprägtes ökologisch-orientiertes Bewußtsein bzw. ökologisch-orientierte Handlungsbereitschaft zu kennzeichnen sind. Unabhängig hiervon stellt sich die Frage, ob es bei Führungsnachwuchskräften zur Beeinträchtigung der Identifikation(sbereitschaft) mit dem sie beschäftigenden Unternehmen aufgrund ihrer Ökologieorientierung kommen kann. Im Mittelpunkt dieses Artikels steht zunächst die Analyse des Umweltbewußtseins von Führungsnachwuchskräften und die Frage, ob sich aufgrund des hohen Stellenwertes ökologischer Werte in Teilen dieser Personengruppe ein neues Konfliktpotential zwischen Individuum und Organisation ergibt. Hiernach werden mögliche Determinanten und Bedingungen beleuchtet, die das Konfliktpotential beeinflussen, das aus einer ökologischen Werteorientierung resultieren kann. Ferner soll untersucht werden, ob hierdurch die identifikatorische Bindung an das jeweilige Unternehmen beeinflußt wird, die bei Führungskräften als notwendig zu erachten ist. Mögliche Problem- und Aufgabenfelder speziell für die Personalbeschaffung und -eingliederung sollen abschließend erörtert werden; hierbei wird sowohl die aktive Perspektive einer ökologisch-orientierten Personalpolitik beleuchtet (bewußte Einstellung ökologisch-orientierter FNK's) als auch deren passive Variante, wenn also auf die Ökologieorientierung der FNK's reagiert werden muß (sollte), um deren Identifikation(-sbereitschaft) nicht zu gefährden. 2. Ökologische Werte und Umweltbewußtsein 2.1 Die These des allgemeinen Wertewandels Seit Anfang der 60er Jahre glauben viele Sozialwissenschaftler in westlichen Industrienationen einen Wertewandel festgestellt zu haben, der u.a. als Übergang von materialistischen zu postmaterialistischen Werten%, als Zunahme der Selbstentfaltungswerte% und kommunikativen Tugenden % , als Verfall der bürgerlichen Tugenden% und auch als Weiterentwicklung der "protestantischen Ethik" hin zu einer "Verantwortungsethik"% interpretiert wird. v. Rosenstiel spricht in diesem Zusammenhang von einer möglichen Konfliktverschärfung zwischen Individuum und Organisation, da die "wertegewandelten" Individuen auf Strukturen in Organisationen treffen, die den Wertewandlungsschub in der erforderlichen Schnelligkeit nicht mitgemacht haben.% Wertkonflikte erscheinen damit vorprogrammiert. Zunächst kann für unseren Zusammenhang festgehalten werden, daß seit gut zwanzig Jahren eine zunehmende Thematisierung des Begriffs "Wert" in der wissenschaftlichen Literatur erfolgt.% Die teilweise unterschiedlichen Deutungsmuster zum Wertewandel, die feststellbaren methodischen Mängel%, die veralteten Datenbasen bzw. Interpretationen aus den siebziger Jahren lassen jedoch berechtigte Skepsis am Umfang des behaupteten Phänomens aufkommen. Zudem findet ein Wandel der Wertbegriffe nicht einfach von sich heraus statt, sondern stellt eine "Reaktion" auf eine veränderte Gesamtkonstellation der Lebensbedingungen und -formen dar. Damit ist wohl eher der These zuzustimmen, daß es sich hier generell um eine Verschiebung innerhalb der Präferenzordnung der Werte handelt; wohingegen die bisherige Diskussion im Sinne einer "Umpolung" der Werte nur Extremfälle thematisiert, da die meisten Menschen gemischte Wertformen aufweisen und eine eindeutige Klassifizierung von Wertorientierungen in Reinkultur nur für eine Minderheit gilt.% Wie tiefgehend und wie resistent die jeweiligen Akzentverschiebungen der Werte gegen die Konkurrenz anderer Werte sind, die in veränderten Situationskonstellationen (z.B. Verminderung von individuellen Chancen, Wohlstandseinbrüche usw.) entgegengerichtete Motivationen hervorrufen, ist erst noch zu klären. Vor dem Hintergrund der angesprochenen Wertewandelhypothese werden insbesondere die Studenten höherer Semester als "Schrittmacher des Wertewandels" identifiziert, aus denen sich dann u.a. die Führungsnachwuchskräfte rekrutieren.% Folgt man einschlägigen empirischen Untersuchungen, dann zeichnet sich diese (potentielle) Mitarbeitergruppe durch besonders stark gewandelte Werte aus. Sie unterscheiden sich in ihrer Bedürfnis- und Motivationsstruktur - pointiert formuliert - wesentlich von Inhabern "einfacher" Berufe und von etablierten Führungskräften.% Sie sind weitgehend intrinsisch motiviert, suchen herausfordernde Tätigkeiten, individualisierte und selbständige Arbeitsformen und bedürfen nicht der permanenten Verstärkung durch materielle Anreize.% 2.2 Ökologisches Bewußtsein und ökologisch-orientiertes Verhalten Umweltbewußtsein setzt sich aus den Komponenten Umweltwissen, Umwelterleben, Umweltbetroffenheit, umweltorientierte Werte, umweltbezogene Verhaltensintentionen und, bei einem weitgefaßten Bedeutungsumfang, aus umweltorientiertem manifestem Verhalten zusammen.% Hinzu kommt eine Konkretisierung der ökologischen Werte in ökologischen Einstellungen, die den Kernbereich des Umweltbewußtseins ausmachen und in welchen die grundsätzliche und zentrale Verhaltensrelevanz% differenziert zum Ausdruck kommt.% Neben diesen Komponenten des Umweltbewußtseins müssen außerdem infrastrukturelle Verhaltensangebote, Handlungsanreize und positive Verhaltenskonsequenzen für umweltbewußtes Verhalten vorliegen, um umweltgerechtes Verhalten zu realisieren.% Damit vom Umweltbewußtsein auf ökologisches Handeln bzw. auf ökologische Handlungsbereitschaft geschlossen werden darf, muß also eine Reihe von Bedingungen (Formen personaler und sozialer Institutionalisierung) gegeben sein.% Die personale Institutionalisierung (im folgenden auch Internalisierung genannt) betrifft die Einordnung des Umweltbewußtseins in das Wertesystem des Individuums. Stark personal verankert ist das Umweltbewußtsein, wenn es z.B. abgesichert ist durch andere postmaterialistische Werte%, durch eine "alternative Berufsorientierung"% oder durch eine hohe intrapersonale, individuelle Selbstzuschreibung von Verantwortlichkeiten gepaart mit einer entsprechend starken Handlungsbereitschaft.% Die extern-soziale Verankerung des Umweltbewußtseins ist dann gegeben, wenn symbolische und organisationale Strukturen einer Gesellschaft eine umweltorientierte Ausrichtung erfahren. Eine stark soziale Verankerung fördert ökologisches Verhalten, befreit das Individuum von Rechtfertigungszwängen für sein/ihr Tun und kann sogar zu einem festen Bestandteil kultureller Sozialisationsprozesse werden.% 2.3 Empirische Studien zum Umweltbewußtsein Die steigende Bedeutung der Umwelt im gesellschaftlichen und individuellen Wertesystem spiegelt sich in den Ergebnissen verschiedener empirischer Erhebungen wider. Beispielsweise läßt sich gemäß den Untersuchungen der Gruner & Jahr AG - die im Abstand von mehreren Jahren (1983, 1986, 1990) durchgeführt wurden - ein stetig gewachsenes Umweltbewußtsein der Bevölkerung feststellen. Stufte 1983 die Mehrheit der westdeutschen Bevölkerung lediglich die allgemeine, undifferenzierte Formulierung: 'Erhaltung der Umwelt und Natur' auf den zweiten Platz einer Wichtigkeitsrangfolge gesellschaftlicher Ziele ein%, so rangierten 1990 (konkrete) umweltrelevante Ziele mit weitem Abstand auf den ersten vier Plätzen dieser Rangfolge.% Das Problemfeld Umwelt stand 1990 unangefochten an der Spitze der zentralen gesellschaftlichen Ziele. Damit einher geht eine deutliche Zunahme ökologiefreundlicher Verhaltensweisen.% Waren 1986 nur 29% der Befragten als Umweltaktive einzustufen, so hat sich diese Zahl 1990 auf 39% erhöht. Diese Entwicklung wird gestützt durch ein gestiegenes allgemeines gesellschaftliches Engagement und eine deutliche Zunahme der individuellen Opferbereitschaft für gesellschaftlich als wichtig eingeschätzte Ziele.% Da oben inbesondere junge, gut ausgebildete Personen als Promotoren des Wertewandels identifiziert wurden, sollte sich die Tendenz einer überdurchschnittlichen Umweltorientierung (im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt) auch bei den Führungsnachwuchskräften feststellen lassen. Diese Vermutung bestätigt sich teilweise in Untersuchungen von v. Rosenstiel. Die FNK's weisen hiernach einen deutlich höheren Postmaterialismusindex auf und nehmen eine stärkere Diskrepanz zwischen Ist- und Soll-Zielen der Unternehmen wahr als etablierte Führungskräfte. Die stärksten Diskrepanzen sieht der Nachwuchs im Bereich umweltschutzpolitischer Zielsetzungen. Diese Ergebnisse erfahren jedoch eine Relativierung, wenn man die jeweilige Berufsorientierung berücksichtigt. Im Grunde genommen weist "nur" der freizeit- und alternativorientierte Nachwuchs (immerhin 72% der untersuchten Personen) einen besonders hohen Postmaterialismusindex auf. Das gleiche gilt für die Wahrnehmung der Abweichung bei den Ist- und Soll-Zielen.% Damit ist davon auszugehen, daß nur in einem Segment dieser Mitarbeitergruppe eine starke Internalisierung ökologischen Bewußtseins vorliegt; über den Umfang dieses Segments läßt sich spekulieren. Eine Repräsentativ-Studie bei BWL-Studenten dokumentiert bei diesen im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt stärkere Ausprägungen in den verschiedenen Komponenten des Umweltbewußtseins. Die geäußerten persönlichen Verhaltenskonsequenzen des Umweltbewußtseins der potentiellen FNK's sind ebenfalls stärker ausgeprägt als beim "NormalBürger". Die Verhaltensintentionen wirken sich offensichtlich auch auf die Stellenwahl aus. Unternehmen, die in bezug auf die Umwelt in einem schlechten Ruf stehen, kommen als spätere Arbeitgeber weniger in Frage. Ein Großteil der zukünftigen (potentiellen) Nachwuchsmanager würde dagegen gerne im Bereich der Umwelttechnologie arbeiten.% Die hier zitierten Untersuchungen ermöglichen hinsichtlich der personalen Institutionalisierung der ökologischen Handlungsbereitschaft die Schlußfolgerung, daß diese zumindest bei einem Teil der (potentiellen) Führungsnachwuchskräfte ausgeprägt vorhanden ist. Über den Umfang dieser Gruppe besteht jedoch Unklarheit. Mit dieser Erkenntnis kann allerdings nicht automatisch auf tatsächliche ökologische Verhaltensintentionen geschlossen werden, da hierfür ebenfalls die extern-soziale Verankerung und der Verlauf des Sozialisationsprozesses (im Betrieb) relevant werden. 3. Umweltbewußtsein bei (potentiellen) Führungsnachwuchskräften und mögliche Auswirkungen auf die identifikatorische Einbindung Die potentielle Führungsnachwuchskraft hat nach Ende des Studiums die Entscheidung zu fällen, welcher Organisation er/sie beitreten möchte. Vor der Entscheidung für eine Alternative erlebt das Individuum einen Konflikt, den es durch Entscheidung oder Aufschub/Flucht (Evasion) zu lösen versucht. Aufgrund des "existentiellen" und innovativen Charakters, der hohen persönlichen Involviertheit und umfangreicher Bemühungen um Informationsgewinnung handelt es sich um eine "echte" Entscheidung, die durch einen extensiven Entscheidungsprozeß gekennzeichnet ist, der auch als stark konflikthaltig gelten kann.% Vielfältige und miteinander nicht immer kompatible Informationen, Bedürfnisse und (auch ökologische) Werte müssen miteinander in Einklang gebracht werden. Nach der Entscheidung tauchen gemäß der Theorie der kognitiven Dissonanz erneut Konflikte auf.% Diese resultieren aus dem Verzicht auf die positiven Aspekte der nicht-gewählten Alternative (Appetenz-AppetenzKonflikt) und aus der Inkaufnahme der negativen Aspekte der gewählten Alternative (Appetenz-Aversions-Konflikt). Tritt eine Person in eine Organisation ein, so beginnt ein Prozeß der Rollenübernahme bzw. ein wechselseitiger Adaptionsprozeß von Zielen, Erwartungen, Anreizen und Bedürfnissen. Im Verlauf dieses Prozesses treten auch Rollenkonflikte auf, die letztendlich zu einer "ausgehandelten" Rolle führen.% Von besonderer Bedeutung können in unserem Zusammenhang Personen-RollenKonflikte sein, bei denen der Konflikt direkt aus der Bedrohung (oder Unvereinbarkeit) der Werte des Individuums durch die (mit denen der) Organisation entsteht. Werte sind implizit bei allen Rollenkonflikten relevant.%. 3.1 Ökologische Werteorientierung als Konfliktpotential Im folgenden steht nun die Frage im Vordergrund, inwieweit ein ökologisch-orientiertes Bewußtsein bei Führungsnachwuchskräften ein Konfliktpotential induziert. In Anlehnung an das 'Paradigma des Konfliktprozesses aus Sicht des Individuums'% kann zunächst aus der Ökologieorientierung (als Ursache) ein individuelles Konfliktpotential resultieren. Dieses muß jedoch nicht automatisch in offenes Konfliktverhalten umschlagen. Nur unter bestimmten Bedingungen wird der sog. "Randschwellenbereich" (handlungshemmender Bereich) überschritten. Die "Breite des Randschwellenbereichs" wird durch die Faktoren Bewußtwerdung, subjektive Betroffenheit und Konflikttoleranz determiniert. Wird der Randschwellenbereich verlassen, können drei Prozeßalternativen unterschieden werden: 1. Versickern des Konflikts; der Konflikt wird verdrängt, vergessen oder unterdrückt, 2. Umleitung oder Verschiebung des Konflikts; hier verhindern Barrieren offenes Konfliktverhalten, 3. Offenes Konfliktverhalten. Über einen Rückkopplungsmechanismus beeinflussen die Auswirkungen dieser Prozesse wiederum das Konfliktpotential. Wie oben dargelegt, kann für einen Teil von Führungsnachwuchskräften die personale Internalisierung der ökologischen Handlungsbereitschaft angenommen werden. Im Einklang mit dem Paradigma des Konfliktprozesses folgt daraus für diese Personengruppe, daß die Ökologieorientierung ein Überschreiten des Randschwellenbereichs induziert. Damit wird die Verhaltenstrias "Versickern lassen", "Umleitung/Verschiebung" und "Offenes Konfliktverhalten" relevant. Das "Offene Konfliktverhalten" wird in unserem Zusammenhang als ökologischorientierte Verhaltensbereitschaft zu interpretieren sein. Neben der personalen Internalisierung bedarf das offene Konfliktverhalten der sozialen Verankerung des Umweltbewußtseins durch symbolische und organisationale Strukturen (innerhalb der Organisation oder der Gesellschaft). Hier ist zunächst zu berücksichtigen, daß die Studenten nach Beendigung des Studiums von einem gesellschaftlichen Subsystem, der Hochschule mit den ihr eigenen Werten, Normen und Rollen, in das Subsystem der erwerbswirtschaftlichen Organisation wechseln, mit anderen Verhaltensanforderungen und strengeren sozialen Kontrollen. Die Universität mit ihren akademischen Freiräumen, ihrer geforderten und geförderten Kritikfähigkeit begünstigt die Diskussion um Werte, stößt eventuelle Wertewandlungsprozesse (zunächst bei den Studenten) an, die auch die Ausbildung des Umweltbewußtseins positiv beeinflussen. Konsequentes ökologisches Verhalten dürfte im Bildungssystem leichter fallen als in Unternehmen, in denen häufig nicht einmal die infrastrukturellen Voraussetzungen für ein solches Verhalten gegeben sind.% Das Umweltbewußtsein ist damit in der Regel in Unternehmen sozial wesentlich schwächer verankert als an der Hochschule. Hieraus läßt sich schlußfolgern, daß im Rahmen der Eintrittsentscheidung ein offenes Konfliktverhalten wahrscheinlicher ist (Nichteintritt in die Unternehmung) als in der Sozialisationsphase nach Arbeitsvertragsabschluß mit einer Unternehmung. Gleichzeitig ist zu vermuten, daß die Wahrscheinlichkeit des Konfliktversickerns ("... in einer erwerbswirtschaftlichen Unternehmung gelten andere Prinzipien ...") und die Wahrscheinlichkeit der Konfliktverschiebung ("... die Zeit für eine offene Auseinandersetzung ist noch nicht reif; ich bin noch nicht lange genug im Unternehmen, als daß ich hier so bestimmend auftreten kann ...") in der Sozialisationsphase zunehmen. Ein hierzu gegenläufiger Effekt kann durch soziale Institutionalisierungen in der Gesellschaft (z.B. Gesetzgebung, Bürgerinitiativen), im Betrieb (z.B. offene Unterstützung durch Geschäftsleitung) oder durch die Gegebenheiten des Arbeitsmarktes% bewirkt werden. Bezogen auf den Integrationsprozeß im Unternehmen lassen sich damit zwei gegenläufige Trends prognostizieren: I.) Das Ökologiebewußtsein bei (potentiellen) FNK's hat keinen Einfluß auf deren Integrationsprozeß (keine Anpassungsleistung der Unternehmen notwendig). Die zunehmende Einbindung in sachrationale Begründungszusammenhänge drängt vermeintliche Peripherbedürfnisse buchstäblich an den Rand. Dies ist bei der integralen Einbeziehung ökologischer Überlegungen in alle Entscheidungsphasen auch zu erwarten, wenn diese über die "Berücksichtigung" ökologischer Gedanken hinausgehen. Dies gilt schon allein aufgrund der Natur "ökologischer Sachzwänge": Unaufdringlichkeit, Fehlen direkter Rückkopplung, Langfristigkeit. Der mögliche Antagonismus zwischen dem Individuum als Organisationsmitglied und der Organisation% wird hierbei über eine Vielzahl strukturaler und personaler Führungsmechanismen innerhalb einer Organisation (z.B. berufliche Sozialisation, Arbeitserfahrung) zu deren Gunsten gesteuert; individuelle Werte, Bedürfnisse und Ziele werden zurückgestellt.% Der Konflikt bleibt jedoch latent; zur Manifestation kann es kommen, wenn externe Störungen auftreten (Wertewandel, neue Technologien, Störfälle etc).% II.) Das Ökologiebewußtsein bei (potentiellen) FNK's erfordert Anpassungsleistungen auf Seiten der Unternehmen, damit der Integrationsprozeß dieser Mitarbeitergruppe nicht gefährdet wird. Für den Arbeitsmarkt der Führungsnachwuchskräfte wird ein Trend formuliert, nach dem sich dort das Abhängigkeitsverhältnis des Individuums vom Arbeitgeber abzuschwächen scheint (trotz der derzeitigen Rezession).% Dies führt zu einer Verschiebung in den bisherigen Machtpositionen, so daß u.a. bei FNK's mit hoher personaler Internalisierung des Umweltbewußtseins offenes Konfliktverhalten wahrscheinlicher wird (z.B. Arbeitsverweigerung in ökologisch sensiblen/schädlichen Betriebsbereichen, Einforderung ökologieverträglicher Maßnahmen, Boykott umweltschädlicher betrieblicher Prozesse durch Dienst nach Vorschrift, Ausscheiden aus der Unternehmung). Man sollte die Bedeutsamkeit des letzteren Trends aber nicht überschätzen: die demographische Entwicklung, die diesen Trend trägt, kann leicht durch andere Faktoren kompensiert werden (zunehmende Konkurrenz unter den Hochschulabsolventen um begrenzte Statusressourcen, wirtschaftliche Schwierigkeiten, Einbindungsstrategien der Unternehmen). Inwieweit andere soziale Institutionalisierungen (in der Gesellschaft oder im Betrieb) dem ökologischen Bewußtsein der FNK's ökologische Handlungsbereitschaft (offenes Konfliktverhalten) verleihen und ob diese ohne die angenommene Arbeitsmarktentwicklung handlungsleitend werden, bleibt zunächst Spekulation. Aus der Perspektive des skizzierten Trends II stellt sich nachfolgend die Frage, wie es hier zur Akzeptanz organisationaler Bedingungen durch die Organisationsmitglieder mit hoher personaler Internalisierung des Umweltbewußtseins kommt und wie eine über bloße Akzeptanz hinausgehende (Arbeits-)Motivation sicherzustellen ist.% 3.2 Identifikation als Bindeglied zwischen Individuum und Organisation In "utilitaristischen" Organisationen (z.B. Wirtschaftsunternehmen; Etzioni) wird gerade von Führungskräften erwartet, daß sie die Ziele und Werte der Organisation internalisieren, sich mit ihnen identifizieren und diese aktiv nach außen und innen vertreten.% Sie sollten also ein von positiven Gefühlen begleitetes Involvement aufweisen, welches gemäß der Typologie Etzionis eigentlich nur für "normative" Organisationen kennzeichnend ist. Der Konflikt Individuum/Organisation soll bei dieser Mitarbeitergruppe folglich durch die freiwillige Integration der jeweiligen Werte und Ziele des Individuums in das Werte- und Zielsystem der Organisation überwunden, durch die Identifikation der Führungskraft mit dem Unternehmen aufgehoben werden.% Durch Identifikation assimiliert ein Individuum Eigenschaften fremder Objekte und macht sie zum Gegenstand seines eigenen Selbstverständnisses. Je nach Person und Situation resultieren hieraus unterschiedliche Identifikationsorientierungen sowie jeweils spezifische Einbindungsniveaus in die Organisation (z.B. Loyalität). Neben positiven Aspekten der Identifikation% gibt es auch negative Effekte%; so besteht die Gefahr einer zu stark ausgeprägten Identifikation bzw. Überidentifikation%; ebenso ist die Beeinträchtigung des innovativen, spontanen und kooperativen Verhaltens zu befürchten, welches für die Effizienz der Unternehmung unabdingbar ist und welches insbesondere von Führungskräften verlangt wird.% Ferner zeigt sich eine Tendenz bei Individuen, die ihre Identifikation aus einem zu einseitigen Wertebereich beziehen, daß diese vorurteilsbeladene, an den Zwängen der Realität vorbeigehende Entscheidungen treffen.% Identifikation kann daher nur dann einen sinnvollen Beitrag zum Zusammenhalt der Organisation (ihrer funktionalen Steuerung) und zur Integration von Individuen leisten, wenn sie auf verschiedene (unterschiedliche) Identifikationsobjekte in der Organisation Bezug nehmen kann, wenn sie keines dieser Orientierungsobjekte überproportional stark bevorzugt und auch noch Orientierungen von außerhalb der jeweiligen Organisation bezieht; insgesamt sollte daher die Identifikation mit der jeweiligen Organisation nicht zu stark ausgeprägt sein.% Überträgt man diese identifikationstheoretischen Überlegungen auf die Einführung neuer Mitarbeiter in Organisationen, so sollte sich die Ausgestaltung des Sozialisationsprozesses am Leitbild des "Kreativen Individualisten (Schein)" als idealem Mitarbeitertypus orientieren; dieser weiß, was von ihm in der Organisation erwartet wird; er ist in der Lage, seine Aufgaben souverän (eigenständig) zu meistern; er hat die Normen und Werte des Unternehmens internalisiert; er baut eine Bindung zum Unternehmen auf, arbeitet jedoch gleichzeitig kritisch an der Verbesserung betrieblicher Prozesse mit.% 3.3 Entstehungsbedingungen von Identifikation Im Verlauf der Organisationssozialisation dominieren sekundäre Lernprozesse (das Individuum imitiert oder übernimmt Verhaltensweisen von erfolgreichen Modellen).% Die Identifikation ist dabei sowohl das Ergebnis von direkten als auch von indirekten Belohnungen für erwünschtes und Bestrafungen für unerwünschtes Verhalten; außerdem ist die Selbstverpflichtung des Individuums dann besonders ausgeprägt, wenn die Identifikation mit einer Organisation nicht auf Druck hin erfolgt (Freiwilligkeit der Entscheidung muß gewahrt sein). Die folgenden identifikationsfördernden Bedingungen seien hervorgehoben: die Unsicherheit des Subjektes hinsichtlich des adäquaten Verhaltens, die Sicherheit des Objektes (mit dem man sich identifizieren möchte/kann), die motivationale Ausrichtung des Subjektes auf Zugehörigkeitsbedürfnisse und die Freiwilligkeit der Entscheidung für ein Identifikationsobjekt; als notwendige Bedingung des Wirksamwerdens der Identifikation gilt die nicht zu große Werte- und Zieldistanz zwischen Objekt und Subjekt (Ähnlichkeitshypothese).% Als Identifikationsobjekte kommen nicht zuletzt die Führungskräfte in Frage. Neben ihrer Vorbild- und Lehrerfunktion hat auch ihre Positionsmacht eine besondere Bedeutung im Prozeß der Entwicklung und Vermittlung von Identifikationsbeziehungen. Eine mangelnde Identifikation der Führungskräfte mit der Organisation kann aufgrund der ihnen zugedachten Promotoren- und Multiplikatorenrolle zu vielfältigen "Folgeschäden" (z.B. Demotivation, Reaktanz, Kontraproduktivität) führen und sich auf die Geführten übertragen.% 3.4 Identifikationsbarrieren bei (potentiellen) Führungsnachwuchskräften mit ökologischer Werteorientierung Zunächst darf bei der hier betrachteten Personengruppe (FNK's mit hoher personaler Internalisierung des Umweltbewußtseins) vermutet werden, daß auch sie ein Unsicherheitspotential hinsichtlich des adäquaten Verhaltens in der unternehmerischen Praxis aufweist. Bekanntlich erleben viele Hochschulabsolventen den sog. "Praxis-Schock".% Außerdem kann von der Beitrittsentscheidung auf vorhandene Zugehörigkeitsbedürfnisse geschlossen werden (wie Akzeptanz in der Unternehmung, eigene Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen, Karrierewunsch). Diese beiden Gegebenheiten dürften aus attributionstheoretischer Sicht ausreichen, damit eine Führungsnachwuchskraft "Objekte" in der Unternehmung wahrnimmt, die Sicherheit ausstrahlen.% Das Individuum wird sich ein Identifikationsobjekt wählen, welches die größte Ähnlichkeit in Bezug auf Werte, Ziele bzw. auf das eigene Ich oder Ich-Ideal aufweist. Sollte ein solches Identifikationsobjekt fehlen bzw. nicht ausgemacht werden können, so bleibt zu vermuten, daß dies negative Auswirkungen auf den unternehmensinternen Sozialisationsprozeß der Nachwuchskraft hat (es fehlt die notwendige Bedingung für das Wirksamwerden der Identifikation); möglicherweise führt dies sogar zu kognitiven Dissonanzen hinsichtlich der Beitrittsentscheidung. Unter dem Aspekt der Identifikationsausbildung der hier betrachteten Mitarbeitergruppe sind Einbindungsstrategien, die auf Zwang oder nur auf materielle Belohnungen setzen, eher ungeeignet. Gegen derartige Sozialisationsstrategien spricht auch die bereits erwähnte Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt für Führungsnachwuchskräfte. Diese u.a. ermöglicht es dem Führungsnachwuchs seine Teilnahme-, Austritts- und Verhaltensentscheidungen ohne größere Abhängigkeiten zu fällen und ein Gleichgewicht zwischen den Anreizen der arbeitgebenden Unternehmung und den eigenen Bedürfnissen zu realisieren; demgegenüber beeinträchtigen tiefgreifende Konflikte und enttäuschte Erwartungen die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen.% Führt man nun die Überlegungen zum Umweltbewußtsein der Führungsnachwuchskräfte und die identifikationstheoretischen Anhaltspunkte zusammen, lassen sich einige Schlußfolgerungen für den Prozeß der Identifikationsbildung dieser Mitarbeitergruppe formulieren. Wie oben ausgeführt, muß trotz des allgemein dokumentierten hohen Stellenwertes des Umweltbewußtseins nicht automatisch bei allen jetzigen und zukünftigen Führungsnachwuchskräften eine erhöhte offene Konfliktbereitschaft erwartet werden, wenn diese im Arbeitsalltag auf umweltschädliches Unternehmensverhalten stoßen. Ökologisches Bewußtsein wird also nicht notwendigerweise ökologische Handlungsbereitschaft nach sich ziehen; sind jedoch verstärkende/unterstützende personale und soziale Faktoren gegeben, so ist damit in zunehmendem Umfang zu rechnen - besonders bei den Jungakademikern mit hoher personaler Internalisierung des Umweltbewußtseins, denen eine gewisse Vorreiterrolle in der Ökologiedebatte zugeschrieben wird.% Angesichts des allgemein feststellbaren hohen Umweltbewußtseins lassen sich für die gesamte Gruppe der Führungsnachwuchskräfte zwei mögliche Szenarien entwikkeln, die für die Entstehungsbedingungen des Identifikationsprozesses im jeweils beschäftigenden Unternehmen gewissermaßen Endpunkte eines Kontinuums skizzieren%: Szenario I: Labiler Identifikationsmechanismus 1. Unternehmensimage: Unternehmen vermitteln oft im Umgang mit der natürlichen Umwelt nicht gerade den Eindruck von Kompetenz und Sicherheit. Sie erweisen sich in ihrem Verhalten gegenüber der Umwelt und der Öffentlichkeit als eher verantwortungslos und unsicher. Darunter leidet der Status und das Ansehen ganzer Branchen. Die entsprechenden Unternehmen erfahren in ihrer Bedeutung als Identifikationsobjekte eine Schwächung. 2. Ähnlichkeitshypothese: Die generelle identifikationfördernde Bedingung der Vereinbarkeit von Organisationszielen und persönlichen (Arbeits)Zielen ist geschwächt; die FNK's (mit hoher personaler Internalisierung ökologischer Werte) werden kritisch nach potentiellen Identifikationsobjekten im jeweiligen Unternehmen suchen; trotz des vorhandenen Zugehörigkeitsbedürfnisses auf Seiten der FNK's ist deren Sozialisationsprozeß gefährdet. 3. Arbeitsmarktsituation: Aufgrund der Arbeitsmarktsituation kann von einer Freiwilligkeit der Beitrittsentscheidung ausgegangen werden und von einer weitgehenden Unabhängigkeit des Individuums von der Organisation. Die Entscheidung ist also leichter revidierbar. Der Nachwuchs ist selbstbewußter und die persönliche Autonomie steigt. Dies hat zur Folge, daß Identifikations- beziehungen allgemein labiler werden.% Szenario II: Stabiler Identifikationsmechanismus 1. Unternehmensimage: Die Unternehmen erfahren trotz der klaren Schuldzuweisung für die Umweltkrise in ihrer Bedeutung als Identifikationsobjekte keine Schwächung. Möglichen Ansatzpunkten zur Kritik wird mit Sach- und Handlungszwängen (wo gehobelt wird, fallen Späne) bzw. mit Hinweisen auf Verbesserungen in der Zukunft (wir arbeiten daran) entgegengetreten. 2. Ähnlichkeitshypothese: Die Führungsnachwuchskräfte leugnen zwar nicht die Relevanz der Ökologiedebatte. Diese beeinträchtigt jedoch nicht die identifikationfördernde Bedingung der Vereinbarkeit von Organisationszielen und persönlichen (Arbeits-)Zielen, da für die FNK's zunächst andere Werte handlungsleitend sind (Statusabgrenzung zu anderen Arbeitnehmern, wirtschaftlicher Wohlstand, allg. Praxiserfahrung, Karriere). 3. Arbeitsmarktsituation: Die gestiegenen und weiter steigenden Studentenzahlen führen in vielen Branchen und Berufszweigen zu einem Überangebot an Akademikern. Durch die Europäisierung des Arbeitsmarktes und durch den Ausbau von Studiengängen, die stärker auf die berufliche Praxis zugeschnitten sind (Fachhochschulen, VWA, Berufsakademien) erhöht sich ebenfalls der Konkurrenzdruck. Wenn überhaupt wird sich nur in Arbeitsmarktnischen mit hohem Expertenwissen der in Szenario I erwartete Autonomiezuwachs (Pkt. 3) einstellen. Die Mehrzahl der Hochschulabgänger wird sich damit zufrieden geben, einen Arbeitsplatz gefunden zu haben. Unter dieser Annahme entfiele sogar für die Unternehmen die Notwendigkeit, Identifikationsbeziehungen aufzubauen, auf jeden Fall werden sie erleichtert. Diesen Prozeß verstärkt die Annahme volkswirtschaftlicher Rezessionserscheinungen bzw. die von Strukturumbrüchen, wie sie z.B. in der ehemaligen DDR zu bewältigen sind. Wie alle weitreichenden Entscheidungen, so ist auch die Beitrittsentscheidung eines Individuums in ein Unternehmen von einem "post-decisional-regret" begleitet. Das Bedürfnis zur Dissonanzreduktion (Konfliktverschiebung, -versickern) ist jedoch umso nachrangiger, je stärker die werteorientierte (hier: ökologische) Handlungsbereitschaft ausgeprägt ist, je mehr attraktive Alternativen auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und je unabhängiger das Individuum von der Organisation ist. Es bedarf hierbei nur weniger negativer Verstärkungen und Enttäuschungen, um die bei der Beitrittsentscheidung vorhandene Identifikation(sbereitschaft) aufzuheben. Dies läßt den Schluß zu, daß sich der Aufbau von Identifikation schwierig gestaltet bei Führungsnachwuchskräften mit hoher personaler Internalisierung des Umweltbewußteins, bei hoher extern-sozialer Verankerung und unter den Entstehungsbedingungen des Szenarios I. Unter diesen Annahmen erwachsen der betrieblichen Personalwirtschaft neue Problem- und Aufgabenfelder, die auf nachfolgender These aufbauen: Aufgrund der ökologischen Werteorientierung müssen die Unternehmen Bedingungen schaffen, die den gewandelten Werten der Führungsnachwuchskräfte gerecht werden. Erst dann kann der erwünschte Identifikationsprozeß mit der Organisation angestoßen werden. Hält man dagegen: Szenario II für wahrscheinlicher und/oder die Anzahl der (potentiellen) Führungsnachwuchskräfte mit personaler Internalisierung für vernachlässigbar gering und/oder die extern-soziale Verankerung wenig ausgeprägt und/oder den betrieblichen Sozialisationsprozeß bzw. die Sozialisationszwänge für dominant und/oder offenes Konfliktverhalten nach der Eintrittsentscheidung für eher unwahrscheinlich, so muß man sich den folgenden Überlegungen nicht notwendigerweise zuwenden. 4. Problem- und Aufgabenfelder der betrieblichen Personalwirtschaft Ausgangspunkt nachfolgender Analyse ist das Arbeitsmarktsegment der (potentiellen) Führungsnachwuchskräfte mit hoher Internalisierung ökologischer Werte, für das das jeweilige Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber erscheinen möchte; ebenso erhofft man sich langfristig aus dieser Personengruppe den Mitarbeitertyp des "Kreativen Individualisten" (Schein), der durch innovatives, spontanes und kooperatives Verhalten zur Bewältigung ökologischer Anforderungen an die Unternehmung beiträgt (strategische Zielvorgabe durch die Unternehmensleitung). Da beim Übergang von der Hochschule in das Berufsleben für diese Personengruppe ein offenes Konfliktverhalten (Nichteintritt in bestimmte Unternehmen) wahrscheinlich ist - eine Tendenz, die sich vor dem Hintergrund von Szenario I verstärkt% -, gilt es zunächst die Personalbeschaffung auf diese Annahme abzustimmen. Nach der Beitrittsentscheidung sinkt zwar die Wahrscheinlichkeit eines sofortigen offenen Konfliktverhaltens (z.B. Verlassen der Organisation), doch bedarf es in der Phase des "post-decisional-regret" nur weniger negativer Verstärkungen und/oder Enttäuschungen in zentralen Wertebereichen der ökologisch-orientierten Führungsnachwuchskräfte, um deren vorhandene Identifikation(sbereitschaft) abzubauen. Da jedoch - wie oben ausgeführt - für diese Mitarbeitergruppe die Identifikation mit dem Unternehmen als notwendig erachtet wird, kommt der Personaleingliederung in dieser Phase eine zentrale Bedeutung zu. Dies zum einen, um das etwaige externe Erscheinungsbild der Unternehmung (Image) durch interne Gegebenheiten glaubwürdig abzusichern (Berücksichtigung der Ähnlichkeitshypothese); zum anderen eröffnet erst eine entsprechende Personaleingliederung die Chance, mittelfristig den Mitarbeitertypus des "Kreativen Individualisten" sich entfalten zu lassen. Abb. 1: Überblicksgraphik zur Argumentationsstruktur der Arbeit Neben diesen beiden Problem- und Aufgabenfeldern sind noch weitere Maßnahmenbereiche der betrieblichen Personalarbeit anzusprechen, auf die ebenfalls kurz eingegangen wird. Generell läßt sich sagen, daß vereinzelte Aktionen, wie z.B. die Verstärkung der Maßnahmen der Personalwerbung und die Herausstellung umweltschutzrelevanter Aktionen in unserem Zusammenhang eher unwirksam bleiben. Es darf sogar Kontraproduktivität erwartet werden, wenn ihnen der notwendige Rückhalt und die Absicherung in allen Teilbereichen der Unternehmung fehlt.% 4.1 Problem- und Aufgabenfelder der Personalbeschaffung Für diesen personalwirtschaftlichen Funktionsbereich entsteht im Zusammenhang mit einem geplanten unternehmerischen Kulturwandel, der ökologische Belange berücksichtigt, ein grundsätzliches Dilemma. Einerseits besteht die Notwendigkeit, durch die Selektion umweltbewußter Führungsnachwuchskräfte innovative und kritische Mitarbeiter zu beschaffen, die den geplanten Wandel begünstigen können.% Andererseits steht dem jedoch eventuell eine Selektionsstrategie der etablierten Führungskräfte entgegen, die eher darauf bedacht ist, eine Übereinstimmung der Werte zwischen den Führungskräften untereinander zu bewahren (Erhalt der Konformität).% Diese dichotome Gegenüberstellung zweier gegenläufiger Positionen Innovationserfordernis versus Destruktionsvermutung - formuliert letztendlich die grundsätzlich ambivalente Funktion von Konflikten; sie stecken den Handlungsrahmen ab, innerhalb dessen nach einer für jedes Unternehmen adäquaten Lösung gesucht werden muß. Die Abkanzelung der einen als "revolutionäre Zerstörer" und der anderen als "reaktionäre Bedenkenträger" führt in eine Sackgasse. Der funktionale Aspekt einer ökologieorientierten Personalauswahl% liegt in der Systembildung, Systemerhaltung und im Systemwandel; dies müßte durch die strategische Zielvorgabe der Unternehmensleitung zum Ausdruck gebracht werden. Eine Bedrohung der Unternehmung geht von Konflikten hierbei nur dann aus, wenn die Integrationsmechanismen zu schwach ausgeprägt sind.% Die Dysfunktionalität von Konflikten in unserem Zusammenhang liegt darin, daß ein einseitiger Aufbau eines innovativen, kritischen Human-Potentials zu einer überhöhten permanenten Konfliktintensität führt, da von einer geringen inneren Bindung dieser Nachwuchskräfte auszugehen ist.% In Anlehnung an die Ergebnisse aus Punkt 3.2 ist damit für die betrachtete Personengruppe eine Selektions- und Identifikationsstrategie zu vermeiden, die einseitig am Wertebereich 'Ökologie' orientiert ist. Die endgültige Bewertung des Vorgehens hängt jedoch von den Effekten der konkreten Konflikthandhabung (den begleitenden Maßnahmen) ab.% Ein anderes Problemfeld ergibt sich aus der generell aufgezeigten Arbeitsmarktentwicklung für das Segment der Führungsnachwuchskräfte, die in die These mündet, daß die FNK's zwischen verschiedenen gleichwertigen Beschäftigungsalternativen werden wählen können. In Anbetracht des ausgeprägten Umweltbewußtseins in einem Teilsegment der FNK's liegt der Schluß nahe, daß in diesem auch das Umweltverhalten des potentiellen Arbeitgebers bei der Beitrittsentscheidung zu einem relevanten Kriterium wird. Inwieweit eine ökologisch-orientierte Unternehmensführung als "Knock-Out-Faktor" zu betrachten ist, bei der sich das Unternehmen keine Schwächen erlauben darf, da diese nicht durch Stärken bei anderen Faktoren kompensierbar sind, bleibt zunächst jedoch Spekulation. Dagegen darf davon ausgegangen werden, daß bei sonst gleichen Bedingungen die Umweltorientierung einer Unternehmung hilft, sich von sonst gleichwertiger Konkurrenz abzuheben. Diese These wird durch eine Untersuchung von Sebastian/ Tacke unterstützt, die beim kaufmännischen Führungsnachwuchs sehr hohe Anforderungen an "weiche Faktoren" innerhalb der Unternehmensführung feststellen.% Eine ökologisch orientierte Unternehmenskultur kann damit zu einem wichtigen Entscheidungskriterium bei der Stellensuche werden und zur Lösung der zu erwartenden Personalengpässe beitragen, indem sie die Anziehungskraft auf die FNK's erhöht, Identifikationsmöglichkeiten bietet und die Motivation zur Beitrittsentscheidung stärkt. 4.2 Problem- und Aufgabenfelder der Personaleingliederung Die Personaleingliederung nimmt allgemein vor dem Hintergrund der Arbeitsmarktsituation und der gestiegenen Ansprüche der Bewerber an Bedeutung zu. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die überdurchschnittliche Wahrscheinlichkeit einer Trennung von der Organisation in den ersten zwölf Monaten der Beschäftigung und die relativ hohen Einstellungskosten bei Führungs(nachwuchs)-kräften.% Der Eingliederungsprozeß als Beginn der beruflichen Sozialisation hat einen entscheidenden Einfluß auf die Aufrechterhaltung bzw. Stärkung der Identifikationsbeziehungen. Im Idealfall sollte er den Mitarbeitertyp des "Kreativen Individualisten" begünstigen, der ein Kritik- und Innovationspotential, bei gleichzeitig hoher innerer Bindung, in die Organisation einbringt.% Gehen wir davon aus, daß ein Arbeitnehmer unter mehreren für ihn attraktiven Angeboten seine Auswahl für ein Unternehmen trifft, so kann ein gewisses Mindestmaß an innerer Bindung bzw. Identifikation beim neuen Mitarbeiter/bei der neuen Mitarbeiterin vorausgesetzt werden. Damit ist der Zielerreichungsgrad u.a. abhängig von der angewandten Sozialisationsstrategie.% Angesichts der aufgezeigten generellen Labilität der Identifikation (z.B. wegen der wirtschaftlichen Unabhängigkeit des Nachwuchses) genügen nur wenige negative Verstärkungen, um eine anzustrebende identifikatorische Einbindung zu zerstören. Einerseits sind daher Eingliederungsprozesse eher ungeeignet, die auf der Strategie der erzwungenen Einwilligung oder auf der Verunsicherung des Selbstbildes der Person basieren.% Solche Sozialisationsstrategien fordern die einseitige Anpassung der Person an die Unternehmung. Andererseits stellt sich insbesondere in der Konfrontationsphase des Eingliederungsprozesses heraus, ob die Außenwirkungen der Unternehmenskultur und die Aktivitäten des externen Personalmarketings im Innern der Unternehmung eine Bestätigung finden. Die Glaubwürdigkeit des Unternehmens steht auf dem Prüfstand. Der Führungsnachwuchs erfährt die realen strukturellen Rahmenbedingungen der Unternehmenskultur; bestehen große Diskrepanzen zwischen ihrer Außenund Innenwirkung, so wird der Vertrauens- bzw. Identifikationsvorschuß des Berufsanfängers zunichte gemacht - auch wenn ein Bekenntnis zur ökologisch-orientierten Unternehmensführung durch die Geschäftsleitung vorliegt, das der "Ähnlichkeitshypothese" genügen kann, und wenn damit "Identifikationsobjekte" für die ökologisch-orientierten FNK's auszumachen sind. In unserem Zusammenhang sollte daher die Unternehmung die erforderlichen Voraussetzungen zur (zumindest teilweisen) Realisierung eines ökologischorientierten Verhaltens schaffen, d.h. entsprechende Verhaltensangebote sollten institutionalisiert sein, wie dies oben zur Absicherung der personalen Internalisierung ökologischer Werte gefordert wird.% Beispielsweise sollten für umweltrelevantes Verhalten Handlungsanreize vorliegen und auf ein entsprechendes Verhalten sollten positive Verhaltenskonsequenzen folgen. Die Kultur und Struktur des Unternehmens sollte sich förderlich gegenüber umweltfreundlichen Produkt-, Verfahrensund Sozialinnovationen zeigen. Das Personalmanagement kann hier einen wichtigen Beitrag leisten. Denkbar sind z.B.: innovationsfreundliche Anreizsysteme (z.B. Lohn, Personalbeurteilung); innovationsstimulierende Rollen und darauf abgestimmte Personalentwicklungsmaßnahmen; ein Führungsstil, der ohne Autoritätsdruck auskommt.% Um diesen allgemeinen Forderungen Inhalt zu verleihen, ist zunächst an eine rein additive Umsetzung% zu denken. Aufbau- bzw. ablauforganisatorische Strukturen, die sich aus der täglich praktischen Übung ergeben haben, bleiben hierbei unverändert, erfahren lediglich eine zusätzliche Randbedingung. So sind z.B. nicht nur bestimmte Führungsseminare Voraussetzung für den organisatorischen Aufstieg, son- dern auch Umweltseminare, die ein Grundverständnis für ökologische Zusammenhänge/Notwendigkeiten vermitteln sollen. Einen weiteren Ansatzpunkt bietet das betriebliche Vorschlagswesen, das Sonderprämien aussetzt, die zusätzlich bzw. besonders bei umweltbezogenen Verbesserungshinweisen ausgezahlt werden. Bei diesem additiven Ansatz sind alle personalwirtschaftlichen Funktionen und Instrumente daraufhin zu überprüfen, inwieweit bei diesen eine ökologische Ergänzung möglich ist, ohne daß dadurch der intendierte Zweck eine (allzu große) Beeinträchtigung erfährt. "Wir machen weiter wie bisher ..., optimieren die betriebswirtschaftlich akzeptierten Zielgrößen jetzt jedoch nicht nur unter sozialen, sondern auch noch unter ökologischen Randbedingungen". Die Selbstheilungskräfte des Marktes werden mit "unsichtbarer Hand" dann auch den ökologischen Problemkomplex lösen. Eine extreme Gegenposition hierzu würde den kompletten Umbau/Abbau des bisherigen Wirtschaftssystems fordern; damit verbunden wären sicherlich staatliche Zwangsmaßnahmen, die in der Tendenz dem Personalwesen den Stellenwert bzw. Aufgabeninhalt einer Kaderabteilung in zentralverwaltungsorientierten Wirtschaftssystemen zuweisen würde. Anders verhält es sich mit der unternehmenspolitischen Strategie, die auf eine integrative Umsetzung% von ökologisch geprägten Innovationen abhebt. Aus dieser Grundhaltung heraus ist das additive Vorgehen ein erster Schritt, der quasi den Boden für weitergehende Veränderungen bereitet. Diese werden schrittweise aufbau- und ablauforganisatorische Umgestaltungen nach sich ziehen (z.B. Macht- bzw. Zuständigkeitsverschiebungen, indem etwa der/die Umweltschutzverantwortliche direkt in unternehmenspolitische Entscheidungsprozesse gleichberechtigt eingebunden wird; für ökologische Initiativen kann der übliche Dienstweg umgangen werden) und eine Neuausrichtung der Unternehmensziele zur Folge haben (z.B. langfristige Umweltverträglichkeit geht vor kurzfristigen, nochmaligen Gewinnmitnahmen). Für personalwirtschaftliche Verhaltensangebote bedeutet dies, daß beispielsweise im Rahmen eines Cafeteria-Systems zunächst neben der Sozialleistung "Parkplatzangebot" auch der "Zuschuß für öffentliche Verkehrsmittel" wählbar ist; doch wird unter Wahrung von Übergangsfristen und unter Berücksichtigung von Härtefällen (z.B. Behinderte) dahingehend eine Umgestaltung angesteuert, bei der die Sozialleistung "Parkplatzangebot" nur noch in Ausnahmefällen und auf Antrag in Anspruch genommen werden kann. 4.3 Sonstige Maßnahmenbereiche Die zuvor beschriebenen Problem- und Aufgabenfelder verweisen darauf, daß Einzelmaßnahmen - wie die Einstellung ökologisch-bewußter Führungsnachwuchskräfte - nicht ausreichen, um solide Effekte zu erzielen; sie setzen vielmehr ein komplexes Aktionsbündel voraus und ziehen entsprechende Maßnahmen nach sich, um intendierte Ziele überhaupt erreichen zu können (hier: Einbindung ökologischer Aspekte in die Unternehmensführung; deren Absicherung z.B. durch die Einstellung ökologisch-orientierter FNK's; diese wiederum benötigen u.a. PEMaßnahmen, um sich zu "Kreativen Individualisten" entwickeln zu können). Zeitlich vorgelagert bedarf es zunächst auf unternehmenspolitischer Ebene der Unterstützung und der Bereitschaft, eine integrative Umsetzung von ökologisch geprägten Innovationen anzustreben.% Im Rahmen einer darauf abgestimmten personalpolitischen Diskussion kann dann die Entscheidung fallen, ökologiebewußte und sachverständige Führungsnachwuchskräfte zunächst als ökologische Promotoren zuzulassen, mittelfristig als notwendig zu deklarieren und langfristig als selbstverständlich zu begreifen. Sie übernehmen (aus strategischer Perspektive) damit gewissermaßen 'innovationsstimulierende Rollen', die auf mittlere Sicht ihre Wirkung entfalten. Parallel hierzu muß auch unternehmensintern der Boden (und die Akzeptanz) für die Ökologieproblematik und die damit zusammenhängenden Handlungserfordernisse vorbereitet werden. Hierfür kommen zumindest additive Maßnahmen in Frage, die sowohl den bisherigen Mitarbeitern die Notwendigkeit ökologisch-orientierten Verhaltens im Betrieb signalisieren, als auch den neuen Mitarbeitern ein ernsthaftes Bemühen von seiten der Unternehmung belegen (Beispiele sind der Einsatz umweltfreundlichen Büromaterials, Recycling von Ge- und Verbrauchsgütern des Unternehmensalltags, einklagbares Umweltleitbild der Unternehmung). Von seiten der Personalabteilung könnte in diesem Zusammenhang z.B. die Initiative für ökologisch orientierte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen ausgehen. Neben den rein administrativen Aufgaben wächst der Personalabteilung aufgrund ihrer Querschnittsfunktion die Aufgabe zu, die sozialen Prozesse, die mit unternehmenspolitischen Entscheidungen zusammenhängen, im Auge zu behalten bzw. (so weit möglich) zu gestalten. Orientiert man sich am Promotorenmodell von Witte für innovative Entscheidungsprozesse, bedeutet dies für unseren Zusammenhang, daß die Personalabteilung die Funktion des Prozeßpromotors für eine ökologisch orientierte Unternehmenspolitik übernimmt.% Aufgrund ihrer Stellung im Betrieb bringt sie den Macht- und Fachpromotor zusammen; sie vermittelt zwischen ihnen und anderen Stellen, die von dieser Entscheidung direkt oder indirekt betroffen sind. Die Personalabteilung versucht gewissermaßen die sozialen Prozesse zu strukturieren bzw. zu lenken, die mit der integrativen Umsetzung von ökologisch geprägten Innovationen zusammenhängen. Bei der Institutionalisierung von "innovationsstimulierenden Rollen" und deren Besetzung fällt damit der Personalabteilung die Aufgabe zu, den Erfolg dieser Maßnahme zu gewährleisten. So sollte z.B. der neuen Nachwuchsführungskraft ein Pate zur Seite gestellt werden, der ihm/ihr über die ersten Sozialisationsphasen hinweg zur Seite steht; dieser erfüllt u.a. die Funktion eines möglichen "Identifikationsobjektes", womit der Identifikationsprozeß der (ökologisch-orientierten) FNK's innerhalb ihres Betriebes erleichtert werden kann. Der Pate sollte daher am Gelingen des Vorhabens interessiert sein, d.h. auf der einen Seite sollte er/sie eine ökologische Grunddisposition (Bewußtsein und Handlungsbereitschaft) aufweisen; auf der anderen Seite sollte er/sie das derzeit Machbare innerhalb der Unternehmung abschätzen können und damit verhindern, daß die mit der Besetzung einer innovationsstimulierenden Rolle zu erwartenden Konflikte nicht destruktiv oder im Sande verlaufen. Neben weiteren prozeßfördernden Maßnahmen (wie: Mentorsuche auf Geschäftsleitungsebene, Vermittlung des Initiativrechtes am üblichen "Dienstweg" vorbei) sollte die Personalabteilung auch mögliche Störfaktoren im Auge behalten. So sollte z.B. der Betriebsrat frühzeitig in die Pläne mit einbezogen werden, da sich ökologische Ziele konfliktär zu sozialen Zielen erweisen können und damit den Interessen(Mitwirkungs-)bereich des Betriebsrates tangieren. Ebenfalls sollte der Frage nachgegangen werden, wie die derzeitigen Führungskräfte die personalpolitische Strategie der 'innovationsstimulierenden Rollen' interpretieren. Sehen sie darin möglichweise eine heranwachsende neue "Führungselite", die sie verdrängen soll, werden sie versucht sein, aktiv oder passiv Widerstand gegen deren Förderung leisten. Die skizzierten Überlegungen zur Promotorenrolle der Personalabteilung basieren letztlich auf zwei wesentlichen Annahmen: 1.) Zum einen muß die Stellung der Personalarbeit im Unternehmen so abgesichert bzw. ausgebaut sein, daß sie überhaupt Einfluß auf die angedeuteten sozialen Prozesse nehmen kann. Als Koalitionär kann hier z.B. die Produktion gewonnen werden, da dort immer wieder beklagt wird, daß Absolventen von naturwissenschaftlichen Studiengängen nur noch in umwelterhaltenden bzw. -schonenden Forschungsfeldern tätig werden wollen, daß jedoch für die klassischen Tätigkeitsbereiche die Interessenten fehlen. 2.) Zum anderen muß das Selbstverständnis der Personalabteilung mit der angedeuteten Promotorenrolle in Einklang zu bringen sein. 5. Zusammenfassung Mit Blickrichtung auf die Wertewandel- und Ökologiedebatte wird dem Eindruck entgegengetreten, daß es sich hierbei um einen Selbstläufer handle, der quasi automatisch eine Veränderung des Wirtschaftens nach sich ziehe. Auch ökologisch-orientierte Hochschulabgänger treffen in den Unternehmen auf eine 'Beharrungstendenz des Bewährten', der sie sich nur unter bestimmten (personalen und situationalen) Bedingungen entziehen können, um damit ihr Bewußtseinspotential in eine entsprechende Handlungsbereitschaft zu überführen. Sollte es im Einklang mit unternehmenspolitischen Entscheidungen zur Institutionalisierung von 'innovationsstimulierenden Rollen' kommen, so dürfen diese nicht als isolierte Einzelmaßnahme konzipiert sein, sondern erfordern ein abgestimmtes Maßnahmenbündel. Die Personalabteilung(-verantwortlichen) könnte(n) in diesem Innovationsprozeß die Rolle des Prozeßpromotors übernehmen und alle prozeßfördernden Maßnahmen koordinieren und Störpotentiale im Vorfeld austarieren bzw. umlenken. Letzteres setzt jedoch voraus, daß die Personalarbeit in dem jeweiligen Unternehmen als bedeutend genug eingestuft wird, damit sie einen solchen Aufgabenkomplex überhaupt wirkungsvoll bewältigen kann. 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Martin, Universität Lüneburg; Dozent bei verschiedenen Weiterbildungsträgern Arbeitsschwerpunkte: Entscheidungsforschung, ökologisch-orientierte BWL ** Artikel eingegangen: 23.11.92 / Art. akzeptiert: 17.2.93 / revidierte Fassung eingegangen: 30.3.93 % vgl. Hillmann, Karl-Heinz, 1989, S. 7-11 % vgl. Binswanger, Hans-Christoph, 1990, S. 103 % vgl. Beck, Ulrich, 1986, S. 26; vgl. auch Leipert, Christian, 1989, S. 12 % vgl. Wiedmann, Klaus-Peter/ Raffée, Hans, 1986, S.130, 361 % vgl. Fietkau, Joachim, 1984, S. 55-72 % vgl. Bartscher, Thomas, 1993 % vgl. Inglehart, Ronald, 1977, S. 21-103 und 1987, S. 413 % vgl. Klages, Helmut, 1985, S. 17 % vgl. Schmidtchen, Gerhard, 1984, S. 60 % vgl. Noelle-Neumann, Elisabeth, 1978, S. 15 % vgl. Voß, Gerd-Günther, 1990, S. 263-277 % vgl. v. Rosenstiel, Lutz, 1989, S. 22; vgl. auch Klages, Helmut, 1985, S. 19-22 % vgl. z.B. Schuppe, Matthias, 1988, S. 2 % vgl. hierzu z.B. Klages, Helmut, 1985 b, S. 25 ff. % Manches vorläufige Resümee zur Wertediskussion verweist auf das Übergewicht der noch auf Spekulation und Hypothesen beruhenden Erkenntnisse, ohne empirisch-methodisch sauberen Nachweis; die Qualität der Ergebnisse bisheriger Untersuchungen steht kaum in einem wünschenswerten Verhältnis zur Verallgemeinerung derselben; vgl. Klages, Helmut, 1985 b, S. 35 f.; vgl. auch Helfert, Mario, 1986, S. 7 f.; Berthel, Jürgen/ Lewandowski, Christian, 1989, S. 270 ff.; Schanz, Günther, 1985, S. 563; Thome, Helmut, 1985, S. 54 ff.; Herbert, Willi, 1991, S. 55 % Diese Hypothese gründet auf dem Sachverhalt, daß nicht alle differenzierten Gruppen der "Jungen Generation" ein einheitliches Antwortverhalten in den Untersuchungen bzw. Analyse/Interpretation der Daten aufzeigten. Erst die Gruppe der Jugendlichen mit "höherer Bildung" lasse sich als Initiatoren bezeichnen; vgl. v. Rosenstiel,Lutz/ Stengel, Martin, 1987, S. 54 % vgl. v. Rosenstiel,Lutz/ Stengel, Martin, 1987, S. 54; vgl. auch Simon, Hermann/ Sebastian, Karl-Heinz/ Tacke, Georg, 1988, S. 1003; diese Aussage ist indes nicht besonders überraschend bzw. neuartig, da z.B. bereits PARSONS zu ähnlichen Aussagen über die Hochschuljugend der 50-er Jahre kommt; ebenfalls darf man annehmen, daß innerhalb der Studenten noch weitere Fraktionierungen bestehen, daß diese nicht "uni sono" in ihrer Wertedisposition zu behandeln sind; so kommen Wähler-Analysen zu den Bundestagswahlen von 1983 und 1987 zu dem Ergebnis, daß sich das Sozialprofil der Grünen-Wähler dem Sozialprofil der Gesamtbevölkerung annähert ( vgl. v. Oertzen, Peter, 1985, S. 248-255; vgl. auch Feist,U./ Krieger,H., 1987, S. 37 und S. 39 % vgl. Burmann, Hannelore, 1985, S. 49; vgl. Katz, Daniel, 1975, S. 212, vgl. Galbraith, John Kenneth, 1968, S. 136 f. % vgl. Spada, Hans, 1990, S. 623 % vgl. Hillmann, Karl-Heinz, 1981, S. 35, 39; vgl. auch SchollSchaaf, Margaret, 1975, S. 58 % vgl. Urban, Dieter, 1986, S. 365 vgl. Fietkau, Hans-Joachim, 1984, S. 110; hier wird der Rückgriff auf die Verhaltensformel von LEWIN deutlich, wonach das Verhalten einer Person abhängig ist von Umwelt/Situations- und Personenfaktoren (vgl. Lewin, Kurt, 1963, S. 69) % vgl. Urban, Dieter, 1986, S. 366 % vgl. Inglehart, Ronald, 1987, S.176 % vgl. v.Rosenstiel, Lutz/ Stengel, Martin, 1987, S. 106 % vgl. Kley, J.,/ Fietkau, Hans-Joachim, 1979, S. 17 % vgl. Urban, Dieter, 1986, S. 366 % vgl. Raffée, Hans/ Wiedmann, Klaus-Peter, 1983, S. 35 % vgl. Gruner & Jahr AG, 1990, S. 22-23 % vgl. ebenda, S. 36; vgl. auch ASW, 1990, S. 26 % vgl. Gruner & Jahr AG, 1990, S. 38; vgl. Voß, Gerd-Günther, 1990, S. 263-277 % Zwar weisen einige der nachfolgend genannten Untersuchungen methodische Schwächen auf, die oft weitreichende Interpretationen nicht zu stützen vermögen, doch können sie für den hier gespannten Argumentationsrahmen verwertbare Anhaltspunkte liefern. Vgl. v. Rosenstiel, Lutz/ Stengel, Martin, 1987, S. 100-127; vgl. auch Klages, Helmut, 1985, S. 42; vgl. auch Noelle-Neumann, Elisabeth, 1978, S. 15; vgl. auch Wiedmann, Klaus-Peter/ Raffée, Hans, 1986 S. 49-50, 55-56; vgl. auch Hillmann, Karl, Heinz, 1989, S. 176 % vgl. Apitz Image + Strategie GmgH, 1989, Bd. 1, S. 11-23; vgl. auch Gruner & Jahr AG, 1990, S. 36-39 % vgl. Berkel, Karl, 1984, S. 82-86; vgl. auch Thomae, Hans, 1974, S. 77; vgl. auch Martin, Albert/Bartscher, Susanne, 1991, S. 83 ff. % vgl. Frey, Dieter/ Benning, Elke, 1987, S. 148 % vgl. Berkel, Karl, 1984, 246-247; vgl. auch Kieser, Alfred, et al., 1985, S. 63; vgl. auch Martin, Albert, 1988, S. 91-93; vgl. auch Neuberger, Oswald, 1990, S. 83 ff. % Das Wirksamwerden von Konflikten oder die Konfliktintensität hängen wiederum von einer Vielfalt personaler und situativer Faktoren ab, wie z.B. der individuellen Frustrationstoleranz, vom wahrgenommen Betroffenheitsgrad, vom Anpassungsdruck vgl. Rüttinger, Bruno, 1977, S.33; vgl. auch Esser, Werner Michael, 1975, S. 40-59; vgl. auch Klages, Helmut, 1985, S. 132-138 % vgl. Berkel, Karl, 1984, S. 21-22; vgl. auch Esser, Werner Michael, 1975, S. 73-85 % vgl. Hillmann, Karl-Heinz, ,1989, S. 148; vgl. auch Fietkau, HansJoachim, 1984, S. 110; vgl. auch Sebastian, Karl-Heinz/Tacke, Georg 1990, S. 84-86 % Sieht man von der gegenwärtigen Rezession ab, so deuten die mittelfristigen Prognosen auf eine positive Entwicklung des Arbeitsmarktsegments für Führungsnachwuchskräfte hin; vgl. Lentz, Brigitta, 1987, S. 280 ff; vgl. auch Weber, Wolfgang, 1990, S. 14; vgl. auch Engelen-Kefer, Ursula, 1990, S. 48 % vgl. Argyris, Chris, 1957, S. 20 ff.; vgl. Naase, Christian, 1978, S. 75; dieser grundsätzliche Gegensatz resultiert einerseits aus der Inkongruenz von Werten, Bedürfnissen und Zielen des einzelnen und andererseits aus den Forderungen und Zielen der Organisation. % vgl. Argyris, Chris, 1975, S. 216-229; vgl. Kieser, Alfred, 1987, S. 472-473 % vgl. Pondy, Louis, R., 1975, S. 236-240; vgl. auch Kieser, Alfred, 1987, S. 473; vgl. auch Marr, Rainer/ Stitzel, Michael, 1979, S. 93 % vgl. Lentz, Brigitta, 1987, S. 280-287; vgl. Weber, Wolfgang, 1990, S. 14; vgl. Sinn, Jürgen/ Stelzer, Josef, 1990, S. 65-76; vgl. auch Engelen-Kefer, Ursula, 1990, S. 48. Teilweise wird das Arbeitsmarktsegment der Führungsnachwuchskräfte in Deutschland sogar zukünftig als "Verkäufermarkt" bezeichnet; rein quantitativ nehmen einer Studie der Prognos AG (1990) zufolge die Erwerbstätigen mit % höherqualifizierten Tätigkeiten zu, wobei einzelne akademische Beschäftigungsfelder überdurchschnittliche Wachstumstendenzen aufweisen. Aussagen über die "Angebotsentwicklung" in den jeweiligen Arbeitsmarktsegmenten fallen jedoch weniger konkret aus, da z.B. weder die Einflüsse des europäischen Binnenmarktes (Freizügigkeits- und Niederlassungsfreiheitsregelungen) noch die der zunehmenden Konkurrenz unterschiedlicher Bildungsabschlüsse (z.B. Wirtschaftswissenschaftler der Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien, VWA, MbA usw.) in ihren Auswirkungen auf die "Angebotsentwicklung" abzuschätzen sind; vgl. hierzu Stooß, Friedemann/ Weidig, Inge, 1990, S. 34 ff.; vgl. Rothkirch, Christoph/ Weidig, Inge, 1986. Die Eindeutigkeit des formulierten Trends ist also nicht gegeben, so daß im weiteren (Pkt. 3.4) auch mit einem Szenario gearbeitet wird. % vgl. Kieser, Alfred, 1987, S. 467 % vgl. Etzioni, Amitai, 1967, S. 95; vgl. auch Tannenbaum, Arnold, 1975, S. 175-176; vgl. auch Martin, Albert, 1988, S. 128; vgl. auch Katz, Daniel, 1975, S. 212; vgl. auch Stengel, Martin, 1987a, S. 324; vgl. auch v. Rosenstiel, Lutz, 1986, S. 91 % Identifikation beschreibt eine aktive, innere, emotionale Bindung eines Individuums an ein Objekt, welche eine Verhaltensbeeinflußung bewirkt; als Identifikationsobjekte in Organisationen kommen eine Vielzahl von Elementen in Frage: angefangen mit der Aufgabe oder Aufgabenelementen, über Personen und Personengruppen bis hin zur Unternehmung als Ganzes; vgl. Lawler, Eduard, 1977, S. 274; vgl. auch Weinert, Ansfried, 1987, S. 104, 108; vgl. Stengel, Martin, 1987b, S.161; vgl. auch Kieser, Alfred, et al., 1985, S.36; vgl. auch Staehle, Wolfgang, 1989, S. 535; vgl. auch Weber, Wolfgang, 1971, S. 142-170 % Hier sind zu nennen: Steuerungs-, Integrations-, Aufmerksamkeits-, Modell- und Auslösungseffekte (vgl. Weber, Wolfgang, 1971, S. 170-177, 186-187); diese haben direkt beobachtbare und empirisch nachgewiesene Auswirkungen im Bereich niedriger Absenz- und Fluktuationsraten, einer Zunahme der Leistungsmotivation (vgl. Wunderer, Rolf/ Mittmann, Josef, 1987, Sp. 1090) und eine Steigerung des zeitlichen Engagements für die berufliche Arbeitsaufgabe (vgl. Kollar, Rudolf/Stengel, Martin, 1990, S. 82); nach der (umstrittenen) Effizienzthese ist die Übereinstimmung der Organisationsziele mit den persönlichen Arbeitszielen eine Voraussetzung für ein Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit; vgl. Türk, Klaus, 1978, S. 133; vgl. auch Hax, Karl, 1969, S. 22; vgl. auch Sandig, Curt, 1966, S. 158 % vgl. Weber, Wolfgang, 1971, S. 188 % Hierbei ist eine Tendenz zu sog. "Quasi-Persönlichkeiten" zu befürchten, welche bei Verlust des Identifikationsobjektes Hilflosigkeitssymptome aufweisen; vgl. Weber, Wolfgang, 1971, S. 185 % vgl. Katz, Daniel, 1975, S. 194; vgl. auch, Berthel, Jürgen, 1987, Sp. 593; vgl. auch Weber, Wolfgang/ Martin, Albert, 1987, Sp. 1686 % vgl. Simon, Herbert, 1981, S. 236 % vgl. Weber, Wolfgang, 1971, S. 185; durch die externe Orietierung muß die Loyalität zum jeweiligen Unternehmen nicht beeinträchtigt werden. % vgl. Schein, E.H., 1978, S. 41 ff.; vgl. auch Kieser, Alfred, et al., 1985, S. 5 % vgl. Wunderer, Rolf/ Mittmann, Josef, 1987, Sp. 1086; erfährt das Individuum positive Bekräftigung des imitierten Verhaltens und zeigt sich der Erfolg des Verhaltens auch weiterhin beim Modell und bei anderen Personen, so wird das Modell im Laufe der Zeit positiv affektiv besetzt (vgl. Weber, Wolfgang, 1971, S. 105-113). Determinanten der Identifikation mit der Organisation sind u.a.: persönliche Erwartungen, bereits durchlaufene Sozalisationsprozesse, das Ausmaß der Freiwilligkeit der Entscheidung für ein Identifikationsobjekt, unterschiedliche Berufsorientierungen und Sozalisationseffekte (vgl. Tomaszewski, Tadeusz, 1978, S. 17; vgl. auch Gebert,Diether/ v. Rosenstiel, Lutz, 1989, S. 14; vgl. auch Wunderer, Rolf/ Mittmann, Josef, 1987, Sp. 1087; vgl. auch Kieser, Alfred, et al., 1985, S.7-8; vgl. auch v. Rosenstiel, Lutz, 1986, S. 93; vgl. auch v. Rosenstiel, Lutz/ Stengel, Martin, 1987, S.100) % vgl. Weber, Wolfgang, 1971, S. 118-130; vgl. auch Neuberger, Oswald, 1990, S. 128 % vgl. Wunderer, Rolf/Grunwald, Wolfgang, 1980, S. 162-163; vgl. auch Weber, Wolfgang/ Martin, Albert, 1987, Sp. 1685 % Die Studie von Kieser et al. mag dies belegen; vgl. Kieser, Alfred et al., 1985 % vgl. Calder, B.J., 1977; vgl. auch Lord et al., 1986 % vgl. Kieser, Alfred, et al., 1985, S. 117; diese Überlegungen gehen zum Teil auf anreiz-beitrags-theoretische Annahmen zurück; vgl. zur Anreiz-Beitrags-Theorie z.B. Bartscher, Thomas/Fritsch, Stephan, 1991, Sp. 1747 ff. % An dieser Stelle wäre sicher auch noch zu diskutieren, welche unterschiedlichen ökologischen Handlungsbereitschaften bei unterschiedlichen Fakultäten zu erwarten sind. Da aber in der ApitzStudie auch z.B. den BWL-Studenten ein im Vergleich zur Bevölkerung überdurchschnittliches Umweltbewußtsein zugeschrieben wird, soll auf diese Ausdifferenzierung hier verzichtet werden. % vgl. Weber, Wolfgang, 1971, S. 118-130 % vgl. Kieser, Alfred, et al., 1985, S. 8 % vgl. Gruner & Jahr AG, 1990, S. 25-32 % Als Voraussetzung für ein den verschiedenen Anforderungen gerecht werdendes, konsistentes und glaubwürdiges unternehmerisches Verhalten, wäre die Entwicklung einer entsprechenden Unternehmenskultur denkbar. vgl. Berthel, Jürgen, 1989, S. 190 ff.; vgl. auch IWD, 1990, Nr. 45, S. 4f; vgl. auch Bleicher, Knut, 1986, S. 98 ff.; so vertreten viele Unternehmen die Meinung, durch die Schaffung einer entsprechenden Unternehmenskultur den Mitarbeitern die Möglichkeit zur Identifikation mit dem Unternehmen zu eröffnen; sie biete durch die Berücksichtigung sog. "weicher" Faktoren wie Werte, Stil, Selbstverständnis etc. die Möglichkeit, nach innen zur Integration bzw. Identifikation beizutragen und stellt nach außen einen wesentlichen Faktor zur Bewältigung der Probleme externer Anpassung dar. Vor dem Hintergrund der ökologischen Probleme postuliert Seidel sogar die weitergehende Forderung nach einer Kultur- und Strukturinnovation, als Voraussetzung einer zu schaffenden ökologisch orientierten Unternehmensführung. Für die Implementierung solcher Innovationen sind längerfristig angelegte, evolutorische Prozesse des Erlernens und Entlernens von Verhalten erforderlich; vgl. Seidel, Eberhard, 1989, S. 263 % vgl. Meyer, Erik, 1989, S.213; vgl. Gussmann, Bernd, 1988, S.87 % Die Übereinstimmung der Werte wird - wie bereits erwähnt - aus dieser Position heraus als Voraussetzung der Entscheidungsharmonisierung, Koordi-nationsoptimierung und schließlich der Effizienz der Unternehmung betrachtet; vgl. v. Rosenstiel, Lutz/ Nerdinger, Friedemann/ Spieß, Erika/ Stengel, Martin, 1989, S. 129 % Arbeitsrechtliche Bedenken gegenüber einer werteorientierten Personalauswahl bleiben hier außer Betracht; ein solches Vorgehen ist jedoch auf jeden Fall durch die Unternehmensführung zu legitimieren und zu forcieren. % vgl. Titscher, Stefan/ Königswieser, Roswita, 1987, Sp. 1235 % vgl. v. Rosenstiel, Lutz/ Nerdinger, Friedemann/ Spieß, Erika/ Stengel, Martin, 1989, S. 266 % Mit diesen Überlegungen verbindet sich bereits der Hinweis, ökologisch-orientierte 'Insellösungen(-maßnahmen)' zu vermeiden und eher ein aufeinander abgestimmtes Maßnahmenbündel zu installieren. % vgl. Sebastian, Karl-Heinz/ Tacke, Georg, 1990, S. 84 ff. % vgl. Burgard, Horst, 1989, S. 357; vgl. Kieser, Alfred/ Nagel Rüdiger, 1987, Sp. 1567 % vgl. Kieser, Alfred/ Nagel Rüdiger, 1987, Sp. 1566 ff. vgl. Gebert, Diether/ v. Rosenstiel, Lutz, 1989, S. 95 vgl. v. Rosenstiel, Lutz/ Nerdinger, Friedemann/ Spieß, Erika/ Stengel, Martin, 1989, S. 95 % vgl. Fietkau, Hans-Joachim, 1984, S. 100 % vgl. Thom, Norbert, 1989, S. 114 ff., vgl. Bartscher, Thomas/ Simon, Roman, 1991, S. 5 ff. % vgl. z.B. Steger, Ulrich, 1990, S. 35 ff.; vgl. auch Antes, Ralf, 1988 % vgl. z.B. Kreikebaum, Hartmut, 1990 % vgl. Bartscher, Thomas/ Fleischer, Hella, 1991, S. 440 ff. % vgl. Witte, Eberhard, 1973; vgl. auch Hauschildt, Jürgen/Chakrabarti, Alok K., 1988, S. S. 384 % %