„Gut für die Menschen“ 15. Dezember 2009.

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„Gut für die Menschen“ 15. Dezember 2009.
Gut für den
Gaumen
Kochschule Hageney
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Gutes Essen hält Leib und Seele zusammen. Vielleicht ist das
mit ein Grund, warum man es sich in unserer Region gerne
gut munden lässt. Ob schwäbische Hausmannskost oder internationale Spezialitäten – für jeden ist das Richtige dabei. Und
frische Zutaten aus heimischer Produktion garantieren eine
stets erstklassige Qualität.
Gemeinsam kochen macht nicht nur
Spaß, sondern fördert auch die sozialen
Kontakte. Das weiß Marietta Hageney ganz
genau. Die besten Köche der Region Ostwürttemberg geben sich in ihrer Kochschule in Aalen die Klinke in die Hand. Erst vor
gut zwei Jahren hat die engagierte Frau sich
einen Traum erfüllt und in den Räumen der
ehemaligen Postkantine, gegenüber dem
Aalener Bahnhof, ihre Kochschule eingerichtet. Seither ist ihr der Erfolg treu geblie-
Talhof
Ostalblamm
ben. Nahezu jeden Abend treffen sich im
zweiten Obergeschoss des äußerlich unscheinbaren Gebäudes Hobbyköche aus der
ganzen Region, um unter der Anleitung von
Profis die Kniffs und Tricks der feinen Küche
zu lernen. Bevor der erste Küchenmeister
im November 2006 zusammen mit Marietta Hageney die ersten Kursteilnehmer in
die Geheimnisse der Kochkunst einweihen
konnte, musste die Postkantine grundlegend umgebaut werden.
Gemütliche Restaurants
Maultaschen
1
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1 _ Das gemeinsame Abendessen ist der gemütliche Abschluss jedes Kochkurses bei
Marietta Hageney. 2 _ Kochprofi Marcel Groll gibt den Teilnehmern viele nützliche Tipps.
>
Das aktuelle Programm
der Kochschule Hageney gibt es online unter www.kochschuleaalen.de.
Heute finden die Besucher eine hervorragend und modernst ausgestattete Küche
vor, in der es an nichts fehlt. Damit nach
getaner Arbeit auch das gemeinsame Tafeln Freude macht, hat die Chefin für ein
stilvolles Ambiente gesorgt. Doch bevor
es soweit ist, muss erst der Kochlöffel geschwungen werden.
Die Geheimnisse der Profis
Mit welchem Koch man zusammenarbeiten möchte, das können die Teilnehmer selbst entscheiden. Das halbjährlich
erscheinende Programm der Kochschule
[GF4] informiert sowohl über die kulinarischen Themen, die an den Abenden im
Mittelpunkt stehen, als auch über den Küchenmeister, der für das jeweilige Gericht
verantwortlich zeichnet. Natürlich richtet
sich das Programm nach der Jahreszeit und
den saisonal vorhandenen Produkten. Denn
die Frische der Waren ist ein entscheidendes
Kriterium bei der Auswahl der Menüs. Der
Spaß beim Kochen steht im Vordergrund.
Dass man unter der fachkundigen Anleitung
der Küchenmeister im Laufe des Abends
aber auch eine Menge lernen kann, ist
selbstverständlich. Zum Beispiel von Marcel
Groll, dem jungen Küchenmeister vom Roten Ochsen in Lauchheim. Er ist mit seinen
33 Jahren schon weit in der Fachwelt herumgekommen und plaudert zu Beginn des
Abends zunächst einmal über seinen beruflichen Werdegang, der ihn in renommierte
Häuser zu bekannten Lehrmeistern führte.
Dass er nach Lehr- und Wanderjahren wieder in den heimischen Betrieb zurückkehren würde, war für ihn von Anfang an klar.
Denn der Rote Ochsen gehört zu den bekanntesten Speiselokalen in der Region.
Heute präsentiert er zusammen mit Marietta Hageney einen Kochabend unter dem
Motto „Duft von Dolce Vita – eine italienische Art der Verführung“. Schnell sind die
orangeroten Schürzen an die 15 wissbegierigen Hobbyköchinnen und -köche verteilt.
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Gemeinsam kochen, gemeinsam essen
Vom Prosecco beflügelt und mit gegrillten Scampis auf Kräuterbaguette eingestimmt, geht es an die Arbeit. Nach gut
zwei Stunden hat die Gruppe ein viergängiges Menü gezaubert, das an der langen,
schön gedeckten Tafel gemeinsam verspeist wird. Natürlich fehlte der „Kochwein“
nicht und zum Menü hat Marietta Hageney ebenfalls die passenden Tropfen ausgewählt. Längst ist die Aalener Kochschule
in der Region und darüber hinaus bekannt.
Nicht nur, weil hier wie sonst nirgends die
regionalen Top-Köche am Werk sind, sondern weil die Atmosphäre stimmt.
Auf die Zutaten kommt es an
Gute Küche braucht frische und hochwertige Zutaten. Auch hier findet man vor
Ort das richtige. Zahlreiche Wochenmärkte
bieten Obst, Gemüse, Fleisch und Geflügel
von heimischen Betrieben, die häufig biologisch-dynamisch bewirtschaftet werden. Einer von ihnen ist der Talhof in Heidenheim
[GF8]. Zweimal in der Woche macht dort
der gelernte Bäcker Claus Ruoff die Nacht
zum Tag. Dann heizt er den alten Backofen
an, um darin Brot und andere Backwaren zu
backen. Das frische Gebäck verkaufen Ruoff
und seine Mitarbeiter auf dem Heidenheimer Wochenmarkt, wo mittwochs und
samstags ein großer Kreis treuer Kunden auf
sie wartet. Der Talhof, ein landwirtschaftlicher Betrieb, hat eine lange Geschichte und
gehört zu den ältesten Bauernhöfen, die
ihre Produkte auf biologisch-dynamischer
Wirtschaftsweise herstellen.
Bereits seit 1929 wirtschaftet der Hof
auf Demeter-Basis und ist in den Jahren
zu einem Vorzeigebetrieb geworden. In
Fachkreisen wegen der erfolgreichen Wirtschaftsweise berühmt, bei den Kunden
wegen der Qualität seiner Produkte beliebt, konnte sich der Talhof in den Jahren
weit über die Grenzen Deutschlands hinaus
einen Namen machen. Jahrzehnte bevor
der modern gewordene Begriff „Bio“ mit
Lebensmitteln in Verbindung gebracht wur-
Claus Ruoff bewirtschaftet
seit 2004 den Talhof.
3+4 _ Idyllisch im Westen von Heidenheim liegt der Talhof,
der seit fast 80 Jahren biologisch-dynamisch wirtschaftet.
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ostalb
kreis
... der Ostalbkreis
zentral in Süddeutschland:
314 000 Einwohner
... ein facettenreiches Mosaik
1512 qkm Fläche
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www.ostalbkreis.de
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de, hat man auf den Wiesen und Feldern
des Talhofs im Heidenheimer Ugental biologisch-dynamisch gewirtschaftet.
„Bio“ mit Tradition
Dass es damals dazu kam, ist der Firma
Voith zu verdanken, die den Talhof im Jahr
1921 zunächst pachtete und 1928 käuflich
erwarb. Dr. Hanns Voith und seine Ehefrau
Lore, engagierte Anhänger der anthroposophischen Lehre Rudolf Steiners, regten an,
den Hof auf biologisch-dynamische Wirtschaftsweise umzustellen, was zunächst
mit ersten Düngungsversuchen in kleinem Rahmen begann. Nachdem diese erfolgreich waren, wurde der ganze Hof im
Jahr 1929 in einem Zug umgestellt. Seit
dieser Zeit werden im Talhof die begehrten Demeter-Erzeugnisse hergestellt. Durch
den Verkauf von Brot, Kartoffeln, Milch und
Schlachterzeugnissen in Demeter-Qualität
direkt an die Kunden, wurde der Talhof weit
über Grenzen des Kreises Heidenheim hinaus bekannt.
Natürlich gab es Höhen und Tiefen in der
langjährigen Geschichte des Talhofs. Nicht
alle Pächter hatten eine innere Beziehung
zur biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm
der Betrieb einen deutlichen Aufschwung.
Ein Demeter-Pionier, der vor dem Krieg ein
landwirtschaftliches Gut in Schlesien umtrieb, kam als Pächter auf den Talhof und
1952 übernahm die Familie Sattler die Verantwortung für den Hof.
Damit begann eine lange Zeit erfolgreichen und kontinuierlichen Wirtschaftens. Da
es eine große Nachfrage nach einer Ausbildung in der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise gibt, ist der Talhof seit 1930
Lehrbetrieb.
Nachwuchsförderung mit System
Die Ausbildung junger Menschen war
stets ein Anliegen der Pächter. Ständig sind
junge Menschen auf dem Hof anzutreffen.
Dass der Demeter-Hof hervorragend wirtschaftet und deutlich bessere Ergebnisse
vorzuweisen hat als ein konventioneller
Bauernhof, zeigen regelmäßige Kontrollen
der staatlichen chemischen Untersuchungsanstalten. Durch diese Untersuchungsergebnisse wurde der Talhof weltweit bekannt.
Im Juni 1998 entstand durch zündelnde
Kinder ein Brand auf dem Hof, der große
Teile der Gebäude und des Vorrats vernichtete. Damals stand die Existenz des Talhofs
auf dem Spiel. Man entschloss sich aber
schließlich, den Hof wieder aufzubauen –
nach modernsten Gesichtspunkten.
Heute gibt es einen Boxenlaufstall für
die Kühe, eine neue Käserei und einen
Hofladen. Dass der Talhof weiter existiert,
ist vor allem der Voith-Tochter Dr. Cornelia
Hahn zu verdanken, der die Betreuung von
Schülern auf dem Hof ein besonderes Anliegen ist.
Seit Claus Ruoff im Jahr 2004 zusammen
mit seinem Kollegen Lothar Ulrich den Hof
übernahm, hat sich einiges getan. Der Talhof verkauft seine Produkte auf dem Wochenmarkt, die Bäckerei wurde reaktiviert
und auch ein gemütliches Café entstand auf
dem Hof. „Landwirtschaft ist eine Kulturaufgabe“, sagt Ruoff, der den Talhof mehr in
den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken
möchte.
Frische aus der Region
Ostwürttemberg ist die Heimat zahlreicher Köche, die großen Wert darauf legen,
in ihrer Küche fast ausnahmslos frische Produkte aus der Region zu verarbeiten. Dabei
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1-3 _ Ob Rinderzucht, frisches Brot oder
Milchprodukte: die Produktion im Talhof
folgt strengen Grundsätzen.
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1+2 _ Das Langhaus in Heubach ist die Wirkungsstätte von Spitzenkoch Michael Harr.
3 _ „Ein Stück zuhause“ bietet der Sonnenwirt in Bopfingen seinen Gästen.
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www.langhaus.info
legen sie häufig ein hohes Maß an Fantasie
an den Tag und bieten ihren Gästen Kochkunst vom Feinsten. Immer mehr hat sich
in den letzten Jahren bei den Gastronomen
die Erkenntnis durchgesetzt, dass es nicht
darauf ankommt, die Gäste mit kulinarischem Schnickschnack zu beeindrucken,
sondern ihnen eine ehrliche, bodenständige Küche zu bieten.
Die vielfältigen Produkte aus der Region bieten zu allen Jahreszeiten die Möglichkeit, eine abwechslungsreiche Speisekarte
zu gestalten. Gleichbleibend gute Qualität
ist das A und O eines gastronomischen Betriebes, der auf Dauer im härter gewordenen Wettbewerb bestehen will.
Neben traditionsreichen Häusern, die
über Generationen hinweg von derselben
Gastwirts-Familie betrieben werden, gibt es
in der Region eine ganze Reihe von „Newcomern“, die sich im Laufe der Jahre einen
Namen machen konnten. Dem einen oder
anderen ist es gar gelungen, in die Riege der Sterne-Köche aufzusteigen. Es gibt
also für den Gast eine reiche Auswahl – von
der bodenständig-soliden Landgaststätte
bis zur gehobenen Gastronomie. Und wer
sich umhört und umsieht, der wird auch so
manchen gastronomischen „Geheimtipp“
entdecken.
Einigen Spitzenköchen ist es gelungen,
dem Trend entsprechend Schwäbisches
und Internationales miteinander zu kombinieren und so eine gelungene Mischung
anzubieten. Zu diesen Meistern ihres Fachs
gehört Michael Harr, der das Langhaus in
Heubach [GD6] betreibt und sich mittlerweile weit über die Regionsgrenzen hinaus einen Namen machen konnte. Die
Harr’sche Mischung aus Schlichtheit, Regionalität, Saisonalität und Weltoffenheit geht
auf. „Genuss zugunsten der Natur“ lautet
ein Wahlspruch des Küchenmeisters, der
in der renommierten „Traube“ in Tonbach
im Schwarzwald gelernt hat. Grundsätzlich
greift er auf Lieferanten aus der Region zurück, um einwandfreie Ware auf den Teller
zu bringen.
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Schwäbische Spezialitäten
„Der Mensch ist, was er isst“!
Dieser zutreffende Spruch wird
vor allem im Schwabenland
und damit in den Küchen Ostwürttembergs beherzigt. Gutes
Essen hat hier Tradition und die
Zahl der entsprechenden Rezepte und Kochbücher ist fast
unübersehbar. Einige regionale
Spezialitäten wie zum Beispiel
„Saure Kutteln“ sind womöglich für „Rei’gschmeckde“ gewöhnungsbedürftig, gehören
jedoch auf der Ostalb zu den
Traditionsgerichten. Nicht nur in
den Haushalten, auch in vielen
bodenständigen Gasthäusern
wird die traditionelle schwäbische Küche noch gepflegt.
Wer jedoch einige der beliebtesten regionalen Spezialitäten
selbst zubereiten möchte – hier
eine kleine Anleitung:
Für Maultaschen zuerst einen festen, glatten Teig aus
Weizenmehl, Eiern, Salz und
etwas Öl kneten, eine Stunde
kühl stellen. Streichfähige Füllung aus in Milch eingeweichten Brötchenscheiben, Eiern,
Bratwurstbrät,
gemischtem
Hackfleisch, gegartem Spinat,
gedünsteten Zwiebelwürfeln
und etwas Öl zubereiten, mit
Maultaschen
Salz, Muskat und Pfeffer kräftig würzen. Nach Bedarf Semmelbrösel untermischen. Teig
in Portionen dünn und rechteckig ausrollen, 8-10 cm große Teigplatten ausschneiden,
jeweils eine Hälfte 2 cm breit
mit Eiweiß bepinseln. In die
Mitte etwas Füllung geben und
die zweite Hälfte der Teigplatte
darüberklappen und die Ränder
festdrücken. Gesalzenes Wasser in einem großen Topf aufkochen, Maultaschen einlegen
und 10 Minuten bei reduzierter
Hitze ziehen lassen. Herausnehmen und geschmälzt, d. h.
in einer Pfanne mit heißer Butter und Zwiebeln geschwenkt,
servieren. Urschwäbisch dazu:
Kartoffelsalat.
„S‘Ällergröschde“ für einen
Schwaben sind Linsen mit
Spätzle und Saitenwürstle.
Für die Spätzle aus doppelgriffigem Mehl, Eier, Wasser
und Salz einen zähen Teig zubereiten. Solange kneten, bis
er Blasen wirft. In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Teig entweder
durch eine Spätzle-Presse hineindrücken oder vom SpätzleBrett hineinschaben. Die SpätzLinsen und Spätzle
le sind gar, wenn sie oben
schwimmen. Getrocknete Linsen mit Wasser bedeckt über
Nacht einweichen, dann abgießen. Zwiebel und Suppengemüse kleinschneiden, in Öl
anschwitzen, mit Fleischbrühe
auffüllen. Linsen, Lorbeerblatt,
Wacholderbeeren, Nelken und
Majoran zugeben, ca. 1 Stunde
köcheln lassen. Klein geschnittenen durchwachsenen Speck
in einer Pfanne kräftig anbraten, kurz vor Ende der Garzeit
zu den Linsen geben. Aus Butter, Mehl und etwas Linsenbrühe dunkle Einbrenne zubereiten. Zu den Linsen geben und
mit Salz, Rotweinessig, Zucker
und Majoran abschmecken.
Dazu warme Saitenwürstle und
die Spätzle servieren.
Als Sonntagsessen unschlagbar
ist Zwiebelrostbraten, dazu
Bratkartoffeln oder Püree. Butterschmalz erhitzen, darin eine
Speckschwarte anrösten, herausnehmen. Im Fett dünn gehobelte Zwiebelringe anbraten,
mit Mehl bestäuben und bräunen. Für das Sößle mit Rotwein
ablöschen, etwas einkochen
lassen. Fleischbrühe, Tomatenmark, Nelken, Pfeffer, LorbeerZwiebelrostbraten
blatt, Salz und Pfeffer zugeben,
ca. 20 Minuten weiterköcheln.
Rostbraten (Rumpsteaks) in
sehr heißem Fett scharf anbraten, wenden und fertiggaren.
Erst dann salzen und pfeffern.
Wer knusprige Zwiebelringe
bevorzugt: Mit Mehl bestäuben
und in heißem Fett frittieren.
Ob als Dampfnudeln im Topf
oder als Rohrnudeln im Backofen gebacken, stets schmeckt
die Mehlspeise mit Kompott
köstlich. Dafür einen Teig aus
Mehl, Butter, Eiern, lauwarmer Milch, 1 Prise Salz, Zucker und aufgelöster Hefe zubereiten. Teig so lange kneten,
bis er Blasen wirft. Zugedeckt
an einem warmen Ort gehen
lassen, dann etwa fingerdick
auswellen. Mit einem Glas
Küchlein ausstechen und diese
nochmals auf bemehltem Brett
doppelt aufgehen lassen. In einer Kasserolle eine Tasse Milch
mit Butter, Zucker und Salz aufkochen. Nudeln dicht an dicht
einsetzen. Deckel auflegen und
20-30 Minuten garen. Deckel
zwischendurch nicht öffnen! Im
Rohr bei geschlossenem Deckel
etwa 30 Minuten bei 200 Grad
backen. Guten Appetit!
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Gemeinde Rainau
Dampfnudeln
Schloßberg 12
73492 Rainau
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Fax: 07361-9002-22
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Nicht weniger bekannt unter den Freunden ausgezeichneter Küche ist das Gasthaus „Zum Sonnenwirt“ in der Ortsmitte
von Bopfingen. Hier agieren Küchenmeister
Michael Schieber und seine Ehefrau Borgny,
die aus dem Hotelfach kommt. Die Gäste
erwartet in dem historischen Gebäude „ein
Stück Zuhause“, wie die Wirtsleute meinen.
Beim schwäbischen Landwein oder beim
Glas Champagner, bei der Maultaschensuppe oder beim gebratenen Lammrücken
lässt sich das Leben beim Sonnenwirt so
richtig genießen.
Eine neue Top-Adresse ist auch das Heidenheimer Schlosshotel. Neben der einmaligen Lage zwischen Schloss Hellenstein und dem Congress Centrum bietet
es gleich zwei interessante Restaurants. In
der „Schlosswirtschaft“ steht bodenständige schwäbische Küche auf der Karte – vom
Schmalzbrot und Tellersülze über Linsen
und Spätzle bis zum Rostbraten. Nachmittags gibt es passend zum Spaziergang auf
dem Schlossberg eine kleine Vesperkarte.
Die „Brasserie Saison“ verwöhnt ihre Gäste mit internationalem „Fine Dining“ wie
z. B. Jakobsmuscheln mit grünem Kräuterschaum als Vorspeise, Hirschmedaillons an
Pflaumen-Wacholderjus als Hauptgang oder
einem warmen Schokoladentörtchen mit
einer 24-Karat-Goldflocke als Dessert.
Denn ob gut-schwäbisch, italienisch, griechisch, türkisch oder indisch – für jeden Geschmack und für jeden Geldbeutel gibt es
ein passendes Lokal.
Dass das so ist, dafür sorgen unter anderem die Mitglieder des Heidenheimer Wirtekreises [GF7], die seit über zehn Jahren
gemeinsam aktiv sind. Die wohl renommierteste und beste Veranstaltung, die der
Wirtekreis alljährlich zu bieten hat, ist das
„Wirtefest“ auf Schloss Hellenstein. Diese
Veranstaltung hat sich in Heidenheim etabliert und lockt alljährlich Tausende Besucher
aufs Schloss, wo die Wirte sich mit kulinarischen Angeboten übertreffen.
Oberstes Ziel ist die Vermarktung regionaler Produkte. Der Wirtekreis ist daher
auch an der Schaffung der Marke „Ostalb-
www.zum-sonnenwirt.de
www.pcheidenheim.consulhotels.com
www.heidenheimerwirtekreis.de
1 _ Die „Schlosswirtschaft“ mit
ihrem tollen Blick auf Schloss
Hellenstein ist eines der beiden
Restaurants des Schlosshotels
neben dem Congress Centrum in
Heidenheim. 2 _ Regionale und
internationale Spezialitäten gibt
es beim Wirtefest auf Schloss
Hellenstein.
1
2
Aktiver Wirtekreis
Natürlich ließe sich diese Aufzählung
noch beliebig fortsetzen, denn die Anzahl
wirklich erstklassiger gastronomischer Betriebe in der Region ist groß. Man muss sie
am besten selbst entdecken. Dabei ist es
empfehlenswert, sich in den ländlichen Gegenden auf die Suche zu machen und auf
die Mund-zu-Mund-Propaganda zu hören.
>
lamm“ beteiligt. Die Verbindung zur Ostalb
setzen die Gastronomen mit Lammgerichten in ihren Küchen um. Darüber hinaus finden sich natürlich zahlreiche weitere Angebote mit regionalem Charakter auf den
Speisekarten der beteiligten Betriebe. Trotz
aller Gemeinsamkeit legen die Wirte Wert
auf eine jeweils ganz eigene, individuelle
Note in ihren Restaurants.
Treffpunkt für die Freunde auserlesener,
kulinarischer Genüsse ist einmal im Jahr
auch der Spritzenhausplatz in Aalen [GF4].
Hier treffen sich Spitzenköche der Region
und verwöhnen die Besucher auf der „Kulinarischen Meile“. Sechs Tage lang sind hier
namhafte Gastronomen aus der Region,
vorwiegend aus dem Aalener Raum, aktiv.
Für die passenden Weine sorgt traditionell
der Aalener Weinmarkt Grieser. Die „Gmünder Schlemmertage“, jeweils im September, ergänzen das kulinarische Angebot in
der Region unter freiem Himmel. Auch hier
zeigen die Köche ihr Können.
1
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1 _ Jeweils für sechs Tage im Juni wandelt
sich der Aalener Spritzenhausplatz zur „Kulinarischen Meile“. 2 _ Mit Eifer dabei: Sterneköchin Lea Linster, Initiator Jürgen Mädger und ihre Miniköche. 3 _ Immer mehr
Höfe in der Region setzen auf ökologischen
Bioanbau.
>
www.kulinarische-meileaalen.de
www.minikoeche.de
Kulinarisches für Kids
Es ist zwanzig Jahre her, da setzte ein
besonders kreativer Küchenmeister, Jürgen
Mädger vom Sport- und Bildungszentrum
Bartholomä, mit der Gründung der OstalbMiniköche einen besonderen Schwerpunkt
in der Region. Längst ist aus kleinen Anfängen heraus die Initiative „Europa-Miniköche“ geworden, die sich europaweit einen
hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad
erwerben konnte. Kinder im Alter zwischen
10 und 12 Jahren sollen für das Thema Gesundheit durch richtige Ernährung in einer
intakten Umwelt sensibilisiert und begeistert werden.
„Die Berufsbilder des Gastgewerbes
sind geeignet, die Themen Gesundheit, Er-
nährung und Umwelt miteinander zu verknüpfen. Die Kinder werden spielerisch mit
diesen Themen konfrontiert“, sagt Jürgen
Mädger. Mittlerweile haben sich die Miniköche in 26 Regionalgruppen in Europa
etabliert: Deutschland, Schweiz, Österreich,
Finnland und Frankreich. Mit der Verbandshauptschule Mutlangen und der Karl-Kessler-Realschule in Wasseralfingen ist ein
Pilotprojekt gestartet worden: .
1998 wurde Mädger für sein Engagement im Umweltschutz für die Gastronomie ausgezeichnet. Er investierte den mit
5.000 Euro dotierten Preis in den Aufbau
des heutigen Miniköche-Projekts. 2008 bekam er nun den 10. Innovationspreis für das
Projekt „Europa-Miniköche“ und wurde von
der Bertelsmann-Stiftung aus 800 Bewerbern als einer von zehn „Unternehmern der
Region“ ausgezeichnet. Die Kinder sollen
nicht nur Spaß an der Kunst des Kochens
und der regionalen Küche bekommen, sondern auch an der hohen Schule der Dienstleistung „Service“ mit all ihren Anforderungen und Fertigkeiten. Und so mancher
Minikoch von einst ist dem Gast- und Hoteleriegewerbe treu geblieben und hat hier
Karriere gemacht.
Bioprodukte täglich frisch
Es ist noch gar nicht so lange her, da
gehörte ein Landwirt, der sich entschloss,
seinen Betrieb auf biologische Wirtschaftsweise umzustellen, zu den „Exoten“ in seiner Branche. Die Protagonisten wurden von
ihren Kollegen belächelt, nicht ernst genommen oder gar angefeindet. Diese Zeiten sind längst vorbei. Die „Bio-Welle“ rollt
und der Wunsch vieler Verbraucher, möglichst gesunde und natürliche Lebensmittel zu erwerben, führte zu einem wahren
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Bio-Boom. Einsamer Vorkämpfer dieser
Entwicklung war ohne Zweifel der Talhof in
Heidenheim, der schon in den 20er-Jahren
des letzten Jahrhunderts, angeregt durch
die Ideen des Anthroposophen Rudolf Steiner, auf biologisch-dynamische Wirtschaftsweise umstellte.
In den letzten Jahren kamen zahlreiche
weitere landwirtschaftliche Betriebe in der
Region hinzu. Sie beliefern Lebensmittelgeschäfte oder vertreiben ihre Produkte auf
den Wochenmärkten. Nicht wenige bieten
ihre Waren in den eigenen Hofläden an.
Dass längst auch in den Supermärkten die
Anzahl der Regale mit „Bio-Waren“ wächst,
ist ein Zeichen dafür, dass die Kunden gesundheitsbewusster einkaufen und bereit
sind, dafür mehr Geld auszugeben. Das lässt
sich übrigens auch auf den Wochenmärkten
feststellen, wo das Interesse der Kunden an
Bio-Waren deutlich zugenommen hat.
In Heidenheim wurde im Rahmen der
anlaufenden „Bio-Welle“ im Jahr 1988 der
Verein „Fair-ökologisch-regional“ (FÖR) gegründet. Den Anfang machte eine Erzeu-
ger-Verbraucher-Gemeinschaft, die im März
1988 in Heidenheim aus der Taufe gehoben
wurde. Von nun an boten 13 Bauern ihre
Erzeugnisse direkt ab Hof an. Im Juli war
der Demeterhof der Familie Mäck aus Bergenweiler erstmals auf dem Heidenheimer
Wochenmarkt mit einem Stand vertreten –
und er ist heute noch dort. Die Herausgabe eines saisonalen Kochbuchs mit Bio-Erzeugnissen, Milchabholgemeinschaften und
zahlreiche Hoffeste machten „Bio“ in Ostwürttemberg bekannt.
Neues Leben entfaltete der Verein mit
der „Lokalen Agenda 21“ im Frühjahr 1999.
Mit der Förderung durch das Wirtschaftsministerium des Landes konnte ein professionelles Marketingskonzept erstellt werden.
Mittlerweile gehören neun Bio-Landwirte, mehrere Gärtnereien, Biobäcker, Naturkostläden, eine Demeter-Imkerei sowie
der Weltladen Heidenheim zum Verein. Sowohl die Landkreisverwaltung als auch die
Stadt Heidenheim stehen voll hinter dieser
Konzeption. Nicht weniger aktiv in Sachen
„Bio“ sind die Landwirte im Ostalbkreis. In
4 _ Das Milchmobil aus Eselsburg liefert Milchprodukte direkt nach Hause.
5 _ Auch im Klosterladen in Neresheim gibt es täglich frische Waren zu kaufen.
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Neben Milchprodukten ist in den
Hofläden auch frisches Obst und
Gemüse im Angebot.
Frisches Lammfleisch ist nur eine
der Spezialitäten der Ostalb.
Aalen gibt es zum Beispiel eine Direktvermarktungs-Plattform, die die Chance bietet,
Frische, Genuss und Erlebnis gleichzeitig
einzukaufen. Der Verkauf ab dem eigenen
Hof trägt durch kurze Wege zum Umweltschutz bei. Nicht zuletzt bieten die Betriebe
Einblick in ihre Wirtschaftsweise und tragen
so dazu bei, Kindern und Jugendlichen zu
zeigen, wie Lebensmittel hergestellt werden und worauf es dabei ankommt.
Zur Produktion gehören auch selbst hergestellte Obstbrände mit zum Teil ganz individuellem Charakter. Und auch die Herstellung von Fruchtsäften hat bei mehreren
Betrieben in der Region eine lange Tradition. Rund 130 Öko-Betriebe wirtschaften
derzeit in Ostwürttemberg, von denen einige als weiteres Standbein auch Ferien auf
dem Bauernhof anbieten.
1+2 _ Auf den Wochenmärkten gibt es zweimal pro Woche
ein vielfältiges Angebot.
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Eine Besonderheit, die es nur in der Region gibt, ist das „OstalbLamm“. Die „regionale Spezialität für Genießer“, wie es im
Werbeprospekt heißt, wurde im Jahr 2004
gemeinsam von Hüteschäfern und Gastwirten im Kreis Heidenheim initiiert.
Mit ihrer seit Jahrhunderten betriebenen,
speziellen Form der Landwirtschaft bringen
die Schäfer Natur und Mensch in unserer
Kulturlandschaft in Einklang. Die für die Ostalb typischen Wacholderheiden sind ohne
die Schäferei nicht denkbar. Futtermittel
aus der Region ohne gentechnisch veränderte Bestandteile garantieren ausgezeichnete Fleischqualität. Die regionale Spezialität wird in ausgesuchten Gasthäusern und
Restaurants nach traditionellen Rezepten
zubereitet und serviert.
Im Wettbewerb der Städte in der Region spielen die Wochenmärkte keine unwesentliche Rolle. Wer hat den schönsten
Wochenmarkt, wo kann man am besten
einkaufen? Diese Frage stellen sich die Verbraucher meist mittwochs und samstags,
an den traditionellen Markttagen. Denn
längst sind es nicht nur die großen Städte
der Region, die die Attraktivität eines Wochenmarktes erkannt haben, sondern auch
die Mittelstädte und größeren Dörfer, die
sich an diesem Wettbewerb beteiligen. Zu
Recht, denn die Atmosphäre eines Marktes
ist unnachahmlich. Und so mancher Markt
hat eine jahrhundertealte Tradition. Der
Markt ist ein wichtiger Treffpunkt für die
Bürger: Einkaufs- und Informationszentrum
gleichermaßen.
Szene und Nightlife
Die Szene lebt in Ostwürttemberg – und
wie! Die Vielzahl der Kneipen, in denen
sich nicht nur junge Leute treffen, ist na-
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3
4
5
3-5 _ Gemütliche Kneipen, reizvolle Cafés und interessante Musikevents –
für jeden Geschmack ist etwas dabei.
hezu unüberschaubar. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Den Inhabern oder
Pächtern liegt viel daran, ihre Kundschaft
gut zu unterhalten. Das gelingt am besten
mit einem attraktiven Kulturangebot. Es
würde zu weit führen, hier all die Lokalitäten aufzuzählen, in denen in den Städten aber auch auf dem flachen Land die
Post abgeht. Einschlägige Magazine, wie
beispielsweise der in Aalen erscheinende
„Xaver“ oder der „Schlossblick“ in Heidenheim, die kostenlos zu haben sind, informieren umfassend über das Geschehen in
der „Szene“ oder grundsätzlich über interessante Kulturveranstaltungen.
Seit Jahren nehmen Events wie die Heidenheimer Musiknacht, die in diesem Jahr
schon zum 14. Mal stattfand, das Ellwanger
Mailennium oder ähnliche Veranstaltungen in der Region einen festen Stellenwert
ein. Das Brenzpark Open Air in Heidenheim ist inzwischen zu einem Treffpunkt
für Fans auch aus der weiteren Umgebung
geworden. Veranstalter Siggi Schwarz, ein
international bekannter, hervorragender Gitarrist, hat das Open Air vor Jahren aus der
Taufe gehoben. Die Musikveranstaltung, zu
der jedes Jahr weltbekannte Stars in die
Stadt an der Brenz kommen, lockt Tausende
in den Brenzpark und ist ein echtes Highlight in der Region.
Nicht zu vergessen „Herr Stumpfes Zieh
& Zupf Kapelle“, ein echtes einheimisches
Gewächs, das mit seiner „skrupellosen
Hausmusik“ längst „fernsehtauglich“ geworden ist. Die Jungs der Truppe verbreiten und vertreten ganz bewusst das Schwabentum im deutschen „Ausland“ und sind
ein musikalisches Aushängeschild unserer
Region.
Schließlich sei an dieser Stelle noch das
Theater der Stadt Aalen genannt, eine
in Ostwürttemberg einmalige Einrichtung.
Das Team des Theaters ist nicht nur in seiner Heimatstadt aktiv, sondern weit darüber hinaus. Interessante, spektakuläre oder
auch ganz bodenständig-schwäbische Produktionen gehören zum Repertoire.
>
www.xaver.de
www.schlossblick.info
Seit 1991 unterwegs und in der
(schwäbischen) Welt zu Hause:
Herrn Stumpfes Zieh & Zupf Kapelle