TurboNews 01/2009
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TurboNews 01/2009
TurboNews Ausgabe 1/09 Das Infomagazin von BorgWarner Turbo & Emissions Systems Supersportler FORD PRÄSENTIERT MIT DEM FOCUS RS EINEN SPORTWAGEN IN BESTER RS-TRADITION Power plus Umweltschutz Turbos geben Gas Technik in Action BorgWarner liefert VTG-Turbolader an John Deere Opel und Volkswagen mit aufgeladenen Erdgas-Motoren ring°werk am Nürburgring zeigt Turbos von BorgWarner Ed i to r i a l I nhalt Effizienz liegt voll im Trend Kommentar Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, ob Kompakt- oder Mittelklassefahrzeug, edle Limousine oder reinrassiger Sportwagen: der effiziente Umgang mit Kraftstoff spielt bei der Entwicklung neuer Motoren eine zentrale Rolle. Zwei Wege kristallisieren sich hierbei heraus: Viele Hersteller setzen auf das Downsizing-Konzept und entwickeln zunehmend kleinere Motoren mit steigender Leistungsdichte. Der Turbolader ist integraler Bestandteil dieser Strategie, der den kompakten Aggregaten bei deutlich reduziertem Verbrauch das Temperament größerer Antriebe verleiht. Gute Beispiele hierfür sind die Renault-Motoren 1,4 16V TCE und K9K, die wir Ihnen in dieser Ausgabe der TurboNews vorstellen. Der K9K ist dabei der weltweit erste Antrieb, der über einen VTG-Turbolader der 4. Generation verfügt. Downsizing bezieht sich aber nicht nur auf hubraumkleine Motoren, sondern funktioniert auch bei leistungsstarken Aggregaten. Auch hier sind innovative Aufladesysteme die Schlüsseltechnologie, mit der bei moderatem Verbrauch völlig neue Dynamikreserven freigesetzt werden. Mit Volvo D5, Audi TT RS und Ford Focus RS präsentieren wir auch hierfür interessante Beispiele. Um Effizienz geht es auch in unseren Artikeln über den VW Passat 1,4 TSI Ecofuel und den Opel Zafira ecoFlex Turbo, die Erdgas und Turbolader miteinander kombinieren – und über den BorgWarner Standort Bradford, der seine Produktivität mit Hilfe eines TPM-Systems deutlich steigern konnte. Daneben erwarten Sie weitere spannende Themen, wie das test°center am Nürburgring oder Neuigkeiten von unseren Werken Campinas, Bradford, Pyongtaek und der neuen Fertigungsstätte im polnischen Rzeszów. 3 Ulli Fröhn, Vice President Sales & Marketing Passenger Cars, über Antriebskonzepte von morgen Märkte & Kunden 4 Ford präsentiert Focus RS als Sportwagen in bester RS-Tradition 6 BorgWarner liefert VTG-Turbolader an John Deere 8 Audi TT RS knüpft an die Tradition des Ur-quattro an 12 Opel und Volkswagen bieten aufgeladene Erdgas-Motoren an 14 Volvo Fünfzylinderdiesel verbindet Fahrspaß mit Energieeffizienz 18 Renault setzt auf Downsizing und Turboaufladung Innovation 10 BorgWarner entwickelt VTG-Generation 4 Turbo & Emissions Systems intern 16 Bradford verbessert Produktivität durch TPM-System 17 Werk Bradford sponsert Ingenieursnachwuchs 20 Werk Pyongtaek wird Center of Excellence für VTG-Kartuschen 21 BorgWarner in Bradford erhält OHSAS 18001 Zertifikat 23 BorgWarner eröffnet Fertigungsstätte in Rzeszów 24 Campinas unterstützt Schulprojekte für Kinder Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. Ihr Redaktionsteam Events 11 BorgWarner und BERU präsentieren sich auf Automec 2009 22 BorgWarner beteiligt sich am Action-Museum des Nürburgrings Kommentar 3 Quo vadis, Automobil? Neben der Finanz- und Wirtschaftskrise, die weltweit zu einem beispiellosen Einbruch im Fahrzeuggeschäft gesorgt hat, bleibt das zentrale Thema der Automobilindustrie die nachhaltige Reduzierung von Verbrauch und CO2-Emissionen. Verfolgt man die Presse, so könnte man den Eindruck gewinnen, dass wir kurz vor dem Ende der Ära des Verbrennungsmotors und dem Siegeszug des Elektrofahrzeuges stehen. Betrachet man die Fakten jedoch mit dem notwendigen Realismus, so muss man zu dem Schluss kommen, dass der Verbrennungsmotor trotz des zu erwartenden Fortschritts bei Elektrofahrzeugen und Batterietechnologien auch in 10 bis 15 Jahren die dominierende Antriebseinheit darstellen wird. Elektrofahrzeuge werden zu diesem Zeitpunkt global betrachtet einen kleinen Marktanteil erreichen und dennoch nicht aus der Nische herauskommen. Der Hybridantrieb wird seinen Marktanteil deutlich erhöhen, wobei die Micro- und Mild-Hybrid-Varianten den Löwenanteil abdecken werden. Aber auch diese neuen Antriebsvarianten werden auf einen weiterentwickelten höchst effizienten Verbrennungsmotor angewiesen sein. Eine Schlüsseltechnologie für die weitere Steigerung der Effizienz von Diesel- und Ottomotoren liegt dabei im Downsizing – also der Hubraumreduzierung des Motors bei gleichzeitiger Erhöhung der Leistungsdichte unter Zuhilfenahme der Aufladung. Insbesondere beim Ottomotor stehen wir vor einem wahren Siegeszug aufgeladener Motoren, die deutlich verbrauchsgünstiger sein und dabei mindestens den gleichen Fahrspaß bieten werden wie hubraumstärkere Antriebe. Auch beim Dieselmotor ist das Ende der Entwicklung noch lange nicht erreicht. In dieser Ausgabe der TurboNews erfahren Sie, welchen Beitrag BorgWarner zur Verbrauchsreduzierung ohne Verzicht auf Fahrspaß leistet. So bietet die 4. Generation unserer VTG-Turboladerbaureihe BV deutliche Fortschritte bei Wirkungsgrad und Regelbarkeit und wird Motorenentwicklern neue Möglichkeiten eröffnen. Aber auch unsere geregelte zweistufige Aufladung ermöglicht mehr und mehr BorgWarner-Kunden, leistungsstarke und zugleich verbrauchsgünstige Dieseltriebwerke auf den Markt zu bringen. Auf dem Ottomotorensektor können wir mit dem optimierten KP39 für den Renault 1,4 l Turbo unser Know-how für Downsizing beweisen und auch der Hochleistungs-5-Zylinder von Audi beweist dank BorgWarner Turbolader, dass Sportwagen-Performance und Effizienz keine Gegensätze sein müssen. Hinzu kommen die ersten turboaufgeladenen Erdgasmotoren, die auf unser breites Knowhow und unsere bewährte K0-Baureihe zurückgreifen. Es sind herausfordernde Zeiten – und dies nicht nur auf Grund der Wirtschaftskrise, sondern auch wegen der ständig wachsenden technologischen Anforderungen. BorgWarner wird weiter die Zukunft des Verbrennungsmotors mit innovativen Lösungen mitgestalten. Ulli Fröhn, Vice President Sales & Marketing bei BorgWarner Turbo & Emissions Systems. 4 Märkt e & Kunde n FORD PRÄSENTIERT MIT DEM FOCUS RS EINEN SPORTWAGEN IN BESTER RS-TRADITION Supersp Die 40-jährige Historie der sportlichen RS-Modelle von Ford hat einen neuen Höhepunkt: Sechs Jahre nach dem Produktionsende seines in limitierter Auflage hergestellten Vorgängers geht jetzt der Ford Focus RS zweiter Generation an den Start. Ausgestattet mit einem K16 Turbolader von BorgWarner, verfügt der Focus über eine Topleistung von 224 kW (305 PS). Das Highperformance-Fahrzeug ist damit das kraftvollste Modell, das je bei Ford in Europa vom Band gelaufen ist. Ob Escort RS 1600 oder RS 2000, Ford Capri RS oder Sierra RS Cosworth – seit rund 40 Jahren steht das Kürzel RS für atemberaubende Performance Grün und giftig: Schon das Styling des Focus RS vermittelt aggressive Sportlichkeit. und überragende Siege auf allen Rennund Rallye-Strecken der Welt. Mit dem neuen Focus RS präsentiert Ford jetzt einen würdigen Nachfolger der langen RS-Ahnenreihe, der hinsichtlich Leistung und Fahrdynamik neue Maßstäbe setzt. Aggressives Styling Schon von außen zeigt der Focus RS unmissverständlich, dass er kompromisslos auf Sportlichkeit getrimmt ist. Die Lackierung in Ultimate Green und das „Ford Kinetic Design“ mit einem riesigen Lufteinlass vorne und dem Luftleitelement am Heck vermitteln auffällig, dass es sich hier um ein ultimatives Hochleistungsfahrzeug handelt. 5 ortler Gewaltiges Drehmoment Das Herz des Focus RS ist ein 2,5-LiterDuratec-Turbomotor, mit dem es der Ford locker mit deutlich exotischeren Konkurrenten aufnehmen kann – im täglichen Straßenverkehr genauso wie auf abgesperrten Rennstrecken, wie zum Beispiel der legendären 20,8 Kilometer langen Nordschleife des Nürburgrings. präzise gestaltete Profil der Nockenwellen sowie Pleuel, die über größere Lager am oberen Ende verfügen. Ein Turbo für Extreme Aus 2,5 Litern Hubraum schöpft das Fünfzylinderaggregat eine maximale Leistung von 224 kW (305 PS) bei 6.500 Umdrehungen. Sein Drehmoment erreicht zwischen 2.300 und 4.500 Touren einen konstanten Spitzenwert von 440 Newtonmetern. Mit diesen Leistungswerten beschleunigt der Focus RS in nur 5,9 Sekunden von Null auf 100 km/h, seine Spitzengeschwindigkeit liegt bei 263 km/h. Die markantesten Modifikationen betreffen das Ansaugsystem, den Auspuffkrümmer und den K16 Turbolader von BorgWarner Turbo & Emissions Systems. Mit einem maximalen Arbeitsdruck von 1,4 bar übertrifft der Lader den des Ford Focus ST (0,7 bar) um das Doppelte und ermöglicht eine Leistungssteigerung um 35 Prozent. Um ein spontanes Ansprechverhalten des Motors auch aus dem Drehzahlkeller zu garantieren, musste der Turbolader optimal dimensioniert und in den Auspuffkrümmer integriert werden. Zudem mussten Strömungsverluste auf der Ansaug- und Auspuffseite reduziert werden. Bei der Motorentwicklung verfolgten die Ingenieure das Ziel, die Kraft- und Drehmomententwicklung deutlich zu steigern – ohne Kompromisse bei der Haltbarkeit. Umfangreiche Maßnahmen und Eingriffe in das Innenleben des Motors waren notwendig, um die ehrgeizigen Vorgaben zu erfüllen. Hierzu gehören eine angepasste Zylinderkopfdichtung ebenso wie die spezielle Beschichtung der Zylinderwände für eine höhere Standfestigkeit und überarbeitete Ventile, aber auch das besonders Der Turbomotor des Focus RS kann dank seiner optimierten Ansaugseite mit minimierten Reibungsverlusten besonders frei atmen. Dabei profitiert er vor allem von einer neu entwickelten Airbox mit doppeltem Einlass und zylindrischen Luftfiltern, die mit geringem Luftwiderstand aufwarten. Außergewöhnliche Effizienz zeichnet auch die Zu- und Abführungen des Laders sowie des voluminös konzipierten, überaus wirkungsvollen Ladeluftkühlers aus. Eigens für den neuen RS entwickelt, senkt er die Temperatur des Ansauggemischs von 160°C auf maximal 60°C. Vorteil: Die kühlere Luft erhöht den Wirkungsgrad und damit auch die Leistungsfähigkeit des Motors. Zu den technologischen Besonderheiten zählt auch die aufwändig konstruierte Sportauspuffanlage des RS mit integriertem Katalysator. Sie hilft einerseits, die derzeit gültigen Abgasnormen einzuhalten, und verbessert andererseits den Abgasstrom bei gleichzeitig reduziertem Abgas-Rückstau. Spitzenleistung auch beim Verbrauch Trotz seiner immensen Motorleistung begnügt sich der Focus RS mit einem Benzinkonsum von 9,4 Litern Super plus auf 100 Kilometer. Unter den Automobilen mit mehr als 300 PS Motorleistung zählt er also zu den sparsamsten Modellen überhaupt. Der CO2-Ausstoß beschränkt sich auf 225 Gramm pro Kilometer. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit beim Ford Focus ST (s. TurboNews 2/05) stellen die Entwickler von Ford und BorgWarner erneut einen Motor mit beeindruckenden Leistungsdaten auf die Beine. Das Triebwerk des Focus RS begeistert dabei – trotz vergleichbarem Verbrauch – durch spürbar mehr Leistung und Dynamik. 6 Märkt e & Kunde n BORGWARNER LIEFERT VTG-TURBOLADER FÜR POWERTECH PLUS™ DIESELMOTOREN VON JOHN DEERE Power plus Umw Der amerikanische Land- und Baumaschinenhersteller John Deere setzt auf Turbolader mit variabler Turbinengeometrie von BorgWarner, um seine Motoren für die immer stringenteren Abgasnormen zu rüsten. Die aufgeladenen PowerTech Plus™ Dieselmotoren sollen in Landmaschinen und Baumaschinen, in Maschinen für die Forstwirtschaft sowie in OEM-Anwendungen zum Einsatz kommen. Hintergrund der Zusammenarbeit zwischen John Deere und BorgWarner Turbo & Emissions Systems ist u. a. die neue Interim Tier 4/Stage III B Abgasnorm für Off-Highway-Anwendungen. Sie macht es erforderlich, die StickoxidEmissionen gegenüber den bisherigen Standards um bis zu 50 Prozent zu senken. Die Aufladetechnologien von BorgWarner sollen dafür sorgen, dass John Deere Equipment diese Hürde meistert. Bei der gekühlten Abgasrückführung werden die Abgase zunächst abgekühlt und anschließend in den Frischluftstrom rückgeführt, um die Menge an Stickoxiden zu vermindern. Gegenüber den Aufladesystemen anderer Hersteller ermöglichen die VTG-Turbolader von BorgWarner eine exaktere Steuerung des Abgasrückflusses. Durch präzises Öffnen und Schließen der Leitschaufeln können Abgasdruck und Ansaugdruck optimal ausbalanciert werden. Langjährig erfolgreiche Zusammenarbeit Mit Beginn der Entwicklung Interim Tier 4 konformer Motoren werden alle VTGTurbolader von BorgWarner übrigens mit dem kompakten bürstenlosen Stellmotor ausgerüstet, der speziell auf den Einsatz in hochbelasteten Turboladern und AGR-Ventilen ausgelegt ist. „Die VTG-Turbolader von BorgWarner sind die ersten, die ihre Leistungsfähigkeit unter den extremen Bedingungen des Off-Highway-Einsatzes beweisen müssen, während sie gleichzeitig Bestmarken hinsichtlich Verbrauch und Abgasemissionen setzen“, erklärt Roger Wood, Präsident von BorgWarner Turbo & Emissions Systems. „Wir freuen uns sehr darauf, gemeinsam mit John Deere Motoren zu entwickeln, die die Interim Tier 4 Abgasnorm erfüllen.“ Die Zusammenarbeit zwischen John Deere und dem Turboladerspezialisten begann bereits mit der Entwicklung von Tier 3 konformen Motoren. Jetzt wollen die beiden Unternehmen mit dem Einsatz der gekühlten Abgasrückführung (AGR) und der VTG-Turboladertechnologie im OffHighway-Bereich neue Maßstäbe setzen. John Deere Traktor setzt Bestmarken Die VTG-Technologie von BorgWarner ermöglichte es John Deere Power Systems, den Kraftstoffverbrauch schon gegenüber den Tier 2 / Stage II Motoren ganz erheblich zu reduzieren – und dies selbst unter den härtesten Einsatzbedingungen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der PowerTech Plus™ 9.0 L Motor, der über einen S300V VTG-Turbolader von BorgWarner verfügt. Ausgestattet mit diesem High-tech-Triebwerk, verbraucht der John Deere Traktor 8430 8,8 Prozent weniger Dieselkraftstoff. Der bullige Traktor wurde damit zum sparsamsten Reihenkultur-Traktor, den das renommierte Nebraska Tractor Test Laboratory je getestet hat. Sparsam und zuverlässig Doch nicht nur Verbrauch und Abgasemissionen hat der Turboladerspezialist BorgWarner bei der Entwicklung seiner 7 eltschutz Der John Deere Traktor 8430 mit VTG-Turbolader von BorgWarner wurde vom Nebraska Tractor Test Laboratory für seine hohe Leistungsstärke und seinen niedrigen Kraftstoffverbrauch mit dem Titel „Best Row Crop Tractor“ ausgezeichnet. Auflade- und Abgasrückführsysteme im Fokus. Die Nutzfahrzeug-Turbolader mit VTG-Technologie von BorgWarner sind vielmehr auch kompromisslos darauf ausgelegt, die extremen Umgebungsund Arbeitsbedingungen im harten Off-Highway-Einsatz zu verkraften und die hohe Zuverlässigkeit zu bieten, die Kunden im Nutzfahrzeugbereich verlangen. Man darf also gespannt sein, welche neuen Bestmarken die kommende Motorengeneration von John Deere hinsichtlich Leistung, Effizienz und Verlässlichkeit aufstellen wird. 8 Märkt e & Kunde n AUDI TT RS MIT TURBOAUFLADUNG KNÜPFT AN DIE TRADITION DES UR-QUATTRO AN Welcome back qu Schon in den 80-er-Jahren bewies die Kombination aus Turboaggregat und All radantrieb ungeheures sportliches Potenzial. Neben zahllosen Einzelsiegen gingen von 1981 bis 1985 zwei gewonnene Marken- und Fahrerweltmeisterschaften auf das Konto des Audi quattro. Mit dem neuen 2,5-Liter-TFSIMotor knüpft Audi an die Tradition der Fünfzylinder-Turbomotoren an. In einem Gemeinschaftsprojekt mit der quattro GmbH entwickelte der Automobilhersteller ein leistungsfähiges Aggregat, das im Audi TT RS die neue Spitzenmotorisierung darstellt. Fulminante Leistung Das maximale Drehmoment des Hightech-Triebwerks liegt bei 450 Nm. Es steht bereits bei 1.600 U/min zur Verfügung und bleibt bis 5.300 U/min konstant. Das TT Coupé katapultiert sich mit dem Motor in nur 4,6 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, beim Roadster dauert es lediglich eine Zehntelsekunde länger. Der spezifische Output beträgt 100,8 kW pro Liter Hubraum. Möglich wird dieses Leistungsniveau durch die Kombination der Benzindirekteinspritzung mit einem Abgasturbolader von BorgWarner. Neben dem Aufladesystem liefert der Turboladerspezialist auch den kompletten Nockenwellenantrieb. Die Effizienz dieser Motorentechnologie spiegelt sich auch im Verbrauch wider. Der quer eingebaute Fünfzylinder im TT RS Coupé begnügt sich im Durchschnitt mit 9,2 Liter pro 100 Kilometer, der Roadster verbraucht mit 9,5 Liter unwesentlich mehr. Hohe Anforderungen an die Entwickler Die spezielle Geometrie sowie die Forderung eines möglichst geringen Bauteilgewichts stellten hohe Anforderungen an die Form- und Gießtechnologie bei BorgWarner. Der in Stahlguss hergestellte Krümmer des Abgasturboladers ist mit der bei Audi erprobten Klemmflanschtechnik am Zylinderkopf befestigt. Mit Hilfe dieser Konstruktion kompensiert das Aufladesystem auftretende thermische Ausdehnungen. Der K16 Turbolader ist mit einem relativ großen Verdichterrad ausgestattet und besticht durch hohe Wirkungsgrade über einen breiten Betriebsbereich. Bei Volllast verdichtet der Lader pro Sekunde theoretisch 335 Liter Luft, der relative Ladedruck beträgt bis zu 1,2 bar. Der Turbolader verfügt über eine separate Ölversorgung und wird von einer eigenen Wasserpumpe gekühlt. Bei Volllast senkt der Ladeluftkühler die Temperatur der verdichteten Luft und sorgt für einen Wirkungsgrad von über 80 Prozent. Um die benötigten hohen Füllungsgrade im unteren Drehzahlbereich zu gewährleisten, steht selbst bei geringen Abgasmassenströmen immer eine ausreichende Turbinenleistung zur Verfügung. Die Spezialisten aus Kirchheimbolanden erreichten die bestmögliche Nutzung der Auslasspulsationen auf das Turbinenrad durch Anpassung der Krümmer- und 450 Nm Drehmoment holt der K16 Turbolader aus dem 2,5-Liter-TFSI-Motor. Turbinenquerschnitte. Das Aufladesystem gewährleistet in Verbindung mit dem effizienten Audi Brennverfahren ein konstant hohes Mitteldruckniveau mit sehr guten thermodynamischen Kennwerten im mittleren Drehzahlbereich. Die Ingenieure von BorgWarner passten zudem den zweistufigen Nockenwellenantrieb auf die erhöhten Kettenkräfte des Turbomotors im Vergleich zu einem Saugmotor an. Damit gewährleistet er einen ver schleißfreien und geräuscharmen Betrieb. Durch konsequente Nutzung der Aufladetechnik, Direkteinspritzung, Einlassund Auslassnockenwellenverstellung sowie durch eine sorgfältige Abstimmung von Saug- und Abgasseite ist ein außergewöhnlich temperamentvoller Hochleistungsmotor entstanden. Im Zusammenspiel mit dem permanenten Allradantrieb macht er den kompakten Audi TT RS zu einem Sportwagen der Extraklasse. Vorsprung durch Turbo Bereits mit dem Vierzylinder-Dieselmotor im TT 2,0 TDI beschritt Audi gemeinsam mit BorgWarner neue Wege im Sportwagensegment (s.TurboNews 1/08). So verfügt das 170 PS starke Aggregat über einen BV43 Abgasturbolader mit variabler Turbinengeometrie der dritten Generation, mit der das Drehmoment deutlich verbessert wurde. Mit einem Verbrauch von lediglich 5,5 Litern Diesel auf 100 Kilometer erfüllt der Motor souverän die Euro5-Norm. Ebenso profitiert der 272 PS starke 2,0TFSI-Motor im TTS von einem fortschrittlichen Aufladesystem von BorgWarner. Der K04 Lader mit Wastegate verfügt über einen Pulsationsschalldämpfer sowie ein gefrästes Verdichterrad und wird von Audi ebenfalls im S3 eingesetzt. 9 attro! Knapp 30 Jahre nach dem Debüt des Ur-quattro in Genf präsentiert Audi wieder einen reinrassigen Sportwagen mit aufgeladenem Fünfzylinder-Reihenmotor und Allradantrieb: den Audi TT RS. Das Herzstück des stärksten TT ist ein komplett neu entwickeltes 2,5-Liter-Aggregat mit 250 kW (340 PS), überragenden Drehmomentwerten und einem Gesamtgewicht von nur 183 kg. Sportliches Design, brachiale Kraft: der Audi TT RS mit Turbolader von BorgWarner. 10 Innovat i one n BORGWARNER ENTWICKELT VTG-TURBOLADER DER VIERTEN GENERATION Next Generation Turbo Die Abgasturboaufladung ist eine Schlüsseltechnologie zur Reduzierung von Verbrauch und Emissionen beim Verbrennungsmotor. Aufladespezialist BorgWarner Turbo & Emissions Systems arbeitet deshalb ständig an der weiteren Verbesserung seiner Technologien. Jetzt präsentiert das Unternehmen die neueste Generation seiner Turbolader mit variabler Turbinengeometrie (VTG) für den Einsatz in Dieselmotoren. gen an VTG-Turbolader für zukünftige Motoren gerecht zu werden – ohne die im Markt geschätzten Vorzüge der dritten Generation aufzugeben. Dies bedeutete Wege zu finden, die Thermodynamik, das Ansprechverhalten sowie die Regelbarkeit weiter zu verbessern und dabei die Kosten zu senken ohne die Zuverlässigkeit zu mindern. Eine weitere Neuerung gegenüber dem Vorgängermodell betrifft den Einsatz von verschleißoptimierten und hitzebeständigeren Werkstoffen. BorgWarner bietet damit die Gewähr, dass die Turbolader sich auch angesichts der zunehmend steigenden Leistungsdichte durch Langlebigkeit und Zuverlässigkeit auszeichnen. Erster Serieneinsatz Die neueste VTG-Generation von BorgWarner zeichnet sich insbesondere durch das S-Vane-Design aus. BorgWarner nutzt die variable Turbinengeometrie schon seit vielen Jahren, um insbesondere das Ansprechverhalten aufgeladener Dieselaggregate bei verbesserten Verbrauchs- und Abgaswerten zu optimieren. VTG-Turbolader verfügen über verstellbare Leitschaufeln, die auf einem Schaufellagerring kreisförmig um das Turbinenrad angeordnet sind. Mit ihrer Hilfe lässt sich der Ladedruck flexibel an die Motordrehzahl anpassen. Indem man den Anstellwinkel der drehbar gelagerten Schaufeln über einen Stellring variiert, verändert sich der Strömungsquerschnitt abhängig von der Leistungsanforderung. Im unteren Drehzahlbereich ist er kleiner, während er bei hohen Drehzahlen wächst. Dies hat ein optimal abgestimmtes Aufstauverhalten des Abgases zur Folge. Optimiertes Design, optimierte Werkstoffe Die Ingenieure von BorgWarner in Kirchheimbolanden standen bei der Entwicklung der neuesten BV-Generation vor der Aufgabe, den gestiegenen Anforderun- Im Gegensatz zur Vorgängergeneration, bei der die Leitschaufeln eine gerade Form besaßen, setzen die Ingenieure bei der neuesten VTG-Generation 4 auf ein patentiertes S-Vane-Design. An beiden Enden weisen die Schaufeln eine Krümmung in jeweils entgegengesetzte Richtungen auf, was ihnen die charakteristische S-Form verleiht. Zum einen ergibt sich dadurch eine bessere Thermodynamik und zum anderen resultiert daraus eine verbesserte Regelbarkeit. Die Leitschaufeln öffnen sich aufgrund des innovativen Designs bei Bedarf selbständig durch die Kraft des Abgases um einen bestimmten Winkel, den der Aktuator vorgibt. Der neue VTG-Lader ist sowohl für den Einsatz von pneumatischen als auch von elektrischen Stellern ausgelegt, je nach Anforderung des Motorenherstellers. Die neue VTG-Generation verbessert deutlich das Ansprechverhalten des Motors und steigert den Wirkungsgrad im unteren Drehzahlbereich. Die Automobilhersteller können dadurch Motoren entwickeln, die trotz verbesserter Verbrauchswerte und Umweltverträglichkeit mehr Fahrfreude bieten. Der erste Motor, der mit einem VTG-Turbolader der vierten Generation in Serie geht, ist der K9K Dieselmotor mit 1,5 Litern Hubraum von Renault. Seitdem der aktuell kleinste Turbodiesel von Renault im Jahr 2000 als EU3-Version auf den Markt kam, ist BorgWarner Turbo & Emissions Systems alleiniger Lieferant der entsprechenden Aufladesysteme. Nach der EU4-Fassung, die 2008 im Renault Laguna Premiere feierte (s. TurboNews 1/08), wird der Motor nun als K9K EU5 produziert. Seine Verbesserungen hinsichtlich Kraftstoffverbrauch, Umweltverträglichkeit und Dynamik verdankt der 1,5 dCi einem BV39 Turbolader mit VTG der vierten Generation von BorgWarner. Der 81 kW (110 PS) starke Turbodiesel entfaltet bereits bei 1750 U/min sein maximales Drehmoment von 240 Nm und verbraucht im Mégane nur 4,6 Liter Dieselkraftstoff pro 100 Kilometer. Gleichzeitig stößt der Motor, der im spanischen Valladolid gefertigt wird, lediglich 120 g CO2/km aus und erfüllt die Abgasnorm Euro5. Auch andere Automobilhersteller entwickeln aktuell Motoren mit VTG-Turboladern der neuen Generation. Noch in diesem Jahr sollen weitere Serienanwendungen folgen. Eve nt s 11 BORGWARNER UND BERU PRÄSENTIEREN SICH AUF AUTOMEC 2009 Initialzündung Auf der diesjährigen Automec in Brasilien, die im April in São Paulo stattfand, standen Ersatzteile, Zubehör und Serviceleistungen rund um Pkw und leichte Nutzfahrzeuge im Mittelpunkt. Der BorgWarner-Standort Campinas präsentierte sich zum ersten Mal gemeinsam mit BERU auf der Messe. Der Spezialist für Zündungstechnik, Dieselkaltstarttechnologie, Elektronik und Sensorik gehört ebenfalls zum BorgWarner-Konzern. Als bedeutendste Automobilzuliefermesse der südlichen Erdhalbkugel zieht die Automec jährlich Zulieferunternehmen aus der ganzen Welt an. In diesem Jahr stellten 968 brasilianische Unternehmen und 426 Aussteller aus 23 weiteren Nationen ihre Leistungen auf der mehr als 50.000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche vor. Ein wichtiges Highlight auf der Automec war für viele Messebesucher die Einführung der innovativen Produkte von BERU in Brasilien, die dort künftig von BorgWarner vertrieben werden. Organisiert wurde die Präsentation von Aftermarket Vertriebsmanager David Patrício, dem brasilianischen Aftermarket Vertriebsteam und Thorsten Irion, dem Vertriebsmanager von BERU. Presse und Publikum interessierten sich sehr für die führenden Technologien von BERU rund um Zündung und Kaltstart. Auch die Turbolader von Turbo & Emissions Systems sowie die Lüftersysteme von Thermal Systems stießen bei den Besuchern auf reges Interesse. Das Aftermarket Vertriebsteam von BorgWarner. Die südamerikanischen Kunden nutzten die Gelegenheit, sich mit Geschäftsführer Arnaldo Iezzi Jr. auszutauschen, persönliche Gespräche mit Global After- market Director Sergio Veinert zu führen und sich mit Dirk Polte, Thom Miles und Dave Kirkley vom Independent Distribution Service zu besprechen. 12 Märkt e & Kunde n OPEL UND VOLKSWAGEN BIETEN AUFGELADENE ERDGAS-MOTOREN AN Turbos gebe Mit dem Passat TSI EcoFuel und dem Zafira ecoFlex Turbo beweisen Volkswagen und Opel, dass sich Umweltfreundlichkeit und Fahrspaß optimal miteinander verbinden lassen. Sowohl der 1,6-Liter-Motor von Opel als auch das 1,4-Liter-Triebwerk von Volkswagen überzeugen mit souveränen Fahrleistungen bei geringen Unterhaltskosten. Beide Aggregate verfügen über bewährte K03 Turbolader von BorgWarner, die für den Erdgasbetrieb nur minimal angepasst werden mussten. Der Motor des Zafira CNG läuft äußerst leise und erfreut mit Kraftstoffkosten von nur ca. 5 Euro auf 100 Kilometern. Erdgas liegt im Trend Knapp acht Millionen Fahrzeuge sind heute weltweit mit Motoren für den Betrieb mit CNG (Compressed Natural Gas) ausgestattet. Tendenz steigend, denn Erdgas ist nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch umweltschonender als herkömmlicher Kraftstoff. Erdgasmotoren produzieren 70 Prozent weniger Stickoxide als Dieselmotoren und 25 Prozent weniger CO2 als Benziner. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Abgase praktisch keine Rußpartikel enthalten. Mit 130 Oktan bietet Erdgas zudem eine deutlich höhere Klopffestigkeit als herkömmliche Ottokraftstoffe und eignet sich besonders für die Aufladung mit hohen Verdichtungsverhältnissen. Dadurch kompensiert der aufgeladene Erdgasantrieb nicht nur den bisherigen Leistungsnachteil gegenüber Ottomotoren, der durch den niedrigeren Verbrennungsgrad bedingt ist, sondern überzeugt vor allem im unteren Drehzahlbereich und bei hohen Lasten. Attraktive Alternative Mit ihren aufgeladenen Erdgasmotoren bieten Volkswagen und Opel ihren Kunden jetzt besonders attraktive Alternativantriebe mit einer Leistung von jeweils 13 n Gas 110 kW (150 PS). Bei beiden Aggregaten erfolgt die Gemischbildung im CNGModus durch Saugrohreinspritzung. Während der TSI-Motor aus dem Hause Volkswagen im Passat bivalent konzipiert ist und auch ab Mitte 2009 im Touran erhältlich ist, dient der Benzinmodus im Opel-Aggregat mit einem 14-Litertank lediglich als Notreserve. Opel: Fokus auf Gasbetrieb Das aufgeladene 1,6-Liter-VierzylinderTriebwerk im Zafira konsumiert lediglich 5,1 kg Erdgas pro 100 Kilomter. Es verschafft dem Opel im reinen Gasbetrieb eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern und verfügt über einen 14 Liter fassenden Benzin-Reservetank. Für einen kräftigen Durchzug sorgt ein maximales Drehmoment von 210 Nm, das von 2.300 bis 5.000 U/min anliegt. Um Gewicht zu sparen und ein schnelles Ansprechen des Aufladesystems zu gewährleisten, optimierte Opel gemeinsam mit BorgWarner den wassergekühlten K03 Turbolader. Das Turboladergehäuse wurde in den gegossenen Auslasskrümmer integriert und zeichnet sich durch eine verbesserte Strömungsgeometrie und erhöhte Laufzeiten aus. Als Ergebnis verzeichnet der Motor eine Gewichtszunahme von nur 15 kg im Vergleich zur Saugvariante. Passat: hohes Drehmoment, geringer Verbrauch Bei der EcoFuel-Variante im Passat handelt es sich um den weltweit ersten Turbo-Direkteinspritzer, der für den Gasbetrieb entwickelt wurde. Er basiert auf dem 1.4 TSI Twincharger von Volkswagen mit Doppelaufladung durch Kompressor und Turbolader. Daher waren verschiedene Modifikationen an der Motorentechnik erforderlich. Aufgrund der höheren Drücke mussten Ventile, Kolbenringe und Kolben zusätzlich gehärtet werden. Der Motor verfügt ebenfalls über einen K03 Turbolader von BorgWarner, der mit einem kleineren Verdichter ausgestattet wurde, um höhere Ladedrücke im Erdgasbetrieb zu realisieren. Entsprechend dem jeweiligen Betriebspunkt des Motors regelt eine Luftklappe die Luftmasse, die der Turbolader benötigt. Ab 3.500 U/min schaltet der Kompressor ab und der Turbolader stellt allein den Ladedruck bereit. Der Luftliefergrad ist im Erdgasbetrieb bei gleichem Ladedruck geringer, da das Gas beim Einblasen ins Saugrohr einen Teil der Luft verdrängt. Daher muss der Ladedruck erhöht werden, damit das gleiche Drehmoment wie im Benzinbetrieb zur Verfügung steht. Dank des kleineren Verdichters am Turbolader konnte BorgWarner einen um 0,25 bar höheren Ladedruck im CNG-Modus erreichen und somit einen identischen Drehmomentverlauf wie im Benzinbetrieb realisieren. Der TSI EcoFuel entwickelt im Passat Variant bereits ab niedrigen 1.500 U/min ein Drehmoment von 220 Nm, das er bis zu einer Drehzahl von 4.800 U/min aufrecht erhält. Im Passat begeistert der für den Gasbetrieb modifizierte Turbo-Direkteinspritzer durch einen Verbrauch von nur 4,5 kg Erdgas auf 100 Kilometern. Mehrwert duch Abgasturboaufladung Mit ihren innovativen CNG-Motorkonzepten beweisen Opel und Volkswagen insbesondere auch, dass die Abgasturboaufladung ihr Potenzial noch lange nicht erschöpft hat. Vielmehr tragen die Technologien von BorgWarner entscheidend dazu bei, bei alternativen Antrieben neben Verbrauch und Abgasemissionen auch die Leistungscharakteristik entscheidend zu verbessern. Der Passat TSI EcoFuel erlaubt eine Reichweite von über 900 Kilometern und erzeugt nur rund 120 g CO2 pro Kilometer. 14 Märkt e & Kunde n VOLVO FÜNFZYLINDERDIESEL VERBINDET FAHRSPASS MIT ENERGIEEFFIZIENZ Saubere Leistung! Bei der Sicherheit setzt der schwedische Autobauer Volvo seit Jahrzehnten Maßstäbe. Mit dem neuen Fünfzylinderdiesel D5 beansprucht der Hersteller jetzt auch in puncto Fahrspaß und Energieeffizienz eine Spitzenposition im Markt. Das Erfolgsgeheimnis des hochmodernen Diesels ist das zweistufige Aufladesystem R2S von BorgWarner. Der S80 ist das Topmodell des Automobilherstellers Volvo. In dieser Fahrzeugklasse erwartet der anspruchsvolle Käufer heute eine hohe Laufkultur und sehr gute Fahrdynamik – aber ebenso einen möglichst niedrigen Kraftstoffverbrauch. Bei der Entwicklung des neuen D5-Motors lag das Hauptaugenmerk der Ingenieure daher nicht darauf, die Endleistung zu steigern. Die Motorenentwickler zielten vielmehr darauf ab, sowohl Leistungsentfaltung als auch Verbrauchsund Emissionswerte deutlich zu verbessern. Eine Schlüsseltechnologie war hierbei die Abgasturboaufladung. Sparsam dank R2S Volvo setzte bei der Verwirklichung des ehrgeizigen D5-Entwicklungsprojektes auf die Erfahrung und das Know-how von BorgWarner Turbo & Emissions Systems. Der neue D5-Turbodiesel passt gut zum dynamischen Styling des Volvo S80. Der Turbolader-Spezialist steuerte zu dem Fünfzylinderdiesel seine zweistufige geregelte Aufladung R2S bei. Sie besteht aus zwei in Reihe geschalteten Turboladern, die einen konstant hohen Ladedruck zur Verfügung stellen. Das Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen Volvo und BorgWarner ist ein agiles und effizientes Dieselaggregat mit einem maximalen Drehmoment von 420 Nm und einer Leistung von 205 PS 15 Das R2S-System von BorgWarner sorgt für exzellente Fahrleistungen bei minimalem Verbrauch. (151 kW), das sich mit nur 6,2 Litern Dieselkraftstoff auf 100 Kilometern begnügt. Zum Vergleich: Die schwächere D5-Vorgängergeneration benötigte noch 7,1 Liter pro 100 Kilometer. Dynamik, die begeistert Der neue Fünfzylinder-Turbodiesel verfügt über 2,4 Liter Hubraum und bietet über das gesamte Drehzahlband hinweg einen hervorragenden Drehmomentverlauf – und damit ein außergewöhnlich dynamisches Fahrverhalten. Verantwortlich dafür und für den geringen Kraftstoffverbrauch sind die beiden in Reihe arbeitenden Abgasturbolader. Bei niedrigen Drehzahlen sorgt ein kompakter KP35 Hochdruckturbolader für ein spontanes Ansprechverhalten des Motors ohne Anfahrschwäche. Mit steigenden Drehzahlen wird er von dem größeren K16 Niederdruckturbolader unterstützt, der ab einer bestimmten Drehzahl für die maximale Leistungsausbeute komplett die Arbeit übernimmt. Durch den schnellen Ladedruckaufbau wird das Anfahrdrehmoment verbessert, was sich positiv auf das Beschleunigungsverhalten aus dem Stand auswirkt. Der knapp 1,7 Tonnen schwere S80 schafft so den Sprung von 0 auf 100 km/h in nur 8 Sekunden. Doch insbesondere auch bei häufig genutzten Geschwindigkeiten zwischen 80 und 120 km/h stehen große Elastizitätsreserven zur Verfügung, die spürbar die Fahrfreude steigern. Fit für Euro5 Neben der Optimierung von Fahrdynamik und Energieeffizienz zählte die Reduzierung von Schadstoffen und Partikeln im Abgas zu den wichtigsten Entwicklungszielen von Volvo. Dank der zweistufigen geregelten Aufladung können nun größere Abgasmengen zurückgeführt werden – was eine wichtige Voraussetzung dafür ist, um Emissionswerte auf ein Minimum zu begrenzen. Trotz seiner beeindruckenden Leistungscharakteristik stößt der neue D5-Motor nur 164 g CO2 pro Kilometer aus und erfüllt die strenge Abgasnorm Euro5. 16 Turbo & Emi ssi ons S ys tem s intern WERK BRADFORD FÜHRT TPM-SYSTEM ZUR VERBESSERUNG DER MASCHINENVERFÜGBARKEIT EIN Total produktiv Effizienz und Qualität sind heute mehr denn je entscheidende Wettbewerbsfaktoren für die Automobilzulieferunternehmen. Deshalb haben die Turboladermontage und die Maschineninstandhaltung des Werkes Bradford gemeinsam ein Total Productive Maintenance Konzept zur Pflege und Wartung ihrer wichtigsten Produktionseinrichtungen eingeführt. Das Ergebnis ist eine Verbesserung der Maschinenverfügbarkeit von beachtlichen 74 Prozent. Ganzheitliche Qualitätssicherung Verbesserung in Teamarbeit Hinter „Total Productive Maintenance“ steht die Grundidee, alle Bereiche innerhalb eines Unternehmens kontinuierlich und systematisch zu verbessern. Hierbei geht es darum, vor allem in der Produktion Probleme und Verluste aufzuspüren, um Defekte, Ausfälle, Qualitätsmängel, Unfälle usw. möglichst auf Null zu reduzieren. Das TPM-Programm wird bei BorgWarner in Bradford in enger Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern der Montage und denen der Instandhaltung durchgeführt. So ist das Produktionspersonal für die tägliche Reinigung der Maschinen und tägliche Funktionsprüfungen an den wichtigsten Einrichtungen zuständig. Ebenso dokumentiert es seine Prüfungen TPM-Schautafeln schaffen Transparenz Entwickelt und eingeführt wurde das TPM-Konzept von einem funktionsübergreifenden Team, das aus einem Produktionstechniker, einem Senior Instandhaltungsingenieur und einem Fertigungsingenieur besteht. Anlass waren die TT Rumpfgruppen-Wuchtmaschinen, die nicht ausreichend zuverlässig liefen und einen hohen Instandhaltungsaufwand verursachten. Das Konzept wurde sehr offen zwischen den Teammitgliedern, dem Leiter des Montageteams und dem Fertigungsmanagement diskutiert und sollte nach einhelliger Meinung am Ort seiner Anwendung für alle Mitarbeiter klar und verständlich visualisiert werden. Daraufhin wurden große Schautafeln entwickelt, die jeweils drei Dokumente enthalten: Das TPM-Team vor einer TT Rumpfgruppen-Wuchtmaschine: Große Schautafeln visualisieren Prüfpunkte und Auffälligkeiten. Bei BorgWarner wird TPM als konzernweiter Lösungsansatz vorangetrieben, um die Effizienz und Verfügbarkeit der Fertigung zu optimieren. Das Unternehmen zielt dabei weniger darauf ab, nach einem Ausfall eine Maschine oder einen Prozess zu verbessern – sondern vielmehr darauf, hohe Qualitätsstandards für die Produktion als Ganzes zu definieren und zu sichern. sowie Auffälligkeiten und Störungen. Die Mitarbeiter der Instandhaltung vermitteln dem Produktionspersonal das Knowhow, das für die täglichen Checks notwendig ist. Sie ergreifen auch Gegenmaßnahmen, wenn Probleme oder Störungen aufgetreten sind. Darüber hinaus ist das Instandhaltungspersonal für die Durchführung der geplanten, vorbeugenden und vorausschauenden Wartung zuständig. • Eine CHECKLISTE – die genau angibt, welche Funktionen geprüft werden müssen, welche Kriterien zu erfüllen sind und die Häufigkeit die erforderlichen Prüfung • Eine ÜBERSICHT – mit Fotos aller Maschinenteile, die geprüft werden müssen • Eine STÖRUNGSLISTE – auf der Auffälligkeiten und Fehler verzeichnet werden Turbo & Emis s ions Sys tem s intern WERK BRADFORD SPONSERT INGENIEURSNACHWUCHS Talents for tomorrow Talentierter Ingenieursnachwuchs ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor für die Industrienationen. Nicht zuletzt deshalb sponsert der BorgWarner Standort Bradford (Großbritannien) gemeinsam mit einer Schule vor Ort zwei Projekte im Rahmen des Engineering Education Scheme (EES). 74 Prozent weniger Ausfälle Damit die Mitarbeiter der Fertigung das neue TPM-System erfolgreich anwenden können, wurden sie anschließend darin geschult, die täglichen Checks durchzuführen. Dazu gehören neben visuellen Prüfungen zum Beispiel auch die Untersuchung auf auffällige Gerüche oder Geräusche. Jeder Prüfpunkt, den eine Maschine nicht den vorgegebenen Standards entsprechend absolviert, wird in die Störungsliste eingetragen. Das Instandhaltungsteam sieht in vorgegebenen Intervallen die Störungslisten ein und überprüft und beseitigt die festgestellten Mängel neben der Durchführung der geplanten Wartungsarbeiten, die die TPM-Checkliste vorsieht. Inzwischen wurden sämtliche Mitarbeiter der Fertigung, die an TT Rumpfgruppen-Wuchtmaschinen arbeiten, mit dem TPM-Programm vertraut gemacht. Das Programm kam bei allen sehr gut an. Sicher auch deshalb, weil sich sehr schnell herausstellte, dass es zu einer erheblichen Verbesserung der Maschinenverfügbarkeit führte. Die unplanmäßigen Unterbrechungen konnten um rund 74 Prozent gesenkt werden. Das TPM-Programm wird nun seit rund einem halben Jahr sehr erfolgreich eingesetzt. Aufgrund seiner hohen Praxistauglichkeit soll es auf alle anderen wichtigen Produktionsbereiche in Bradford ausgeweitet werden. Das EES wurde 1984 mit dem Ziel gegründet, Schülern der 12. Klasse in lebensnahen Wissenschafts- und Technologie-Projekten tiefgreifendes Wissen zu vermitteln. Dank enger Kontakte zur Industrie bietet das Programm herausfordernde und spannende Aufgabenstellungen aus der Praxis. Sie ermöglichen es den Schülern, sich innerhalb einer professionellen ingenieurstechnischen Umgebung praktische Kenntnisse und handwerkliche Fähigkeiten anzueignen. EES – ein Erfolgsprogramm Die so gewonnenen Erfahrungen dienen dazu, jungen Menschen mehr Wissen über das breite Spektrum an Ingenieursberufen zu vermitteln und sie mit Kernkompetenzen auszustatten, die sie für die Hochschule und die spätere Karriere benötigen. Seit 1984 hat das Programm mehr als 17.000 Schüler an die Arbeitswelt der Ingenieure herangeführt – und es werden von Jahr zu Jahr mehr. Auch BorgWarner profitiert vom Engagement für die jungen Menschen. So kann das Unternehmen feststellen, ob es Talente gibt, die man später an der Universität fördern sollte. Außerdem kann das Unternehmen mit Hilfe begabter Programmteilnehmer kostengünstig Projekte durchführen und bei den künftigen Ingenieuren ein positives Image aufbauen. In den letzten sechs Monaten betreuten Simon Harrison und Rob Daniels vom Standort Bradford als Mentoren zwei Teams, die aus je vier Schülern und ihren Lehrern vom Greenhead College bestanden. Jedes Team arbeitete an einer konkreten Aufgabenstellung, für die BorgWarner eine Lösung benötigte. Das Programm bestand aus einem Einführungstag, einem Projektentwicklungs-Workshop an der Universität, einem Präsentationstag, Werksbesuchen – und einer Menge harter Arbeit. Acht Schüler konnten sich bei BorgWarner in Bradford in der Praxis beweisen. Projekte mit Praxisbezug Der Präsentationstag fand an der Universität von Huddersfield statt. 16 Teams stellten ihre Projekte einem Komitee vor, das aus Spezialisten der Maschinenbaubranche bestand. Bei den beiden BorgWarner-Projekten handelte es sich um die Entwicklung einer Schmiereinrichtung für die Montage eines TurboladerInserts und um die Entwicklung einer Einrichtung zur Prüfung der Sicherungsmutter am Verdichterrad. Diese Projekte ragten aus der Vielfalt der vorgestellten Arbeiten besonders heraus. Am 13. Mai präsentierten die beiden Teams ihre Projekte nochmals im Werk Bradford. Die von einem Nachwuchsteam entwickelte Prüfvorrichtung für die Sicherungsmutter am Verdichterrad ist das erste der 16 präsentierten Projekte, das jetzt tatsächlich in der Produktion umgesetzt werden soll. 17 18 Märkt e & Kunde n RENAULT SETZT AUF DOWNSIZING UND TURBOAUFLADUNG Créateur d`Ef Bei der Entwicklung neuer Motoren geht es nicht immer um die Verbesserung der Leistungskenndaten. Die Automobilhersteller suchen heute vielmehr nach Lösungen, um ihre bewährten Antriebe unter Beibehaltung guter Fahrleistungen noch sparsamer und umweltschonender zu machen. Ein interessanter Ansatz hierfür ist das Downsizing in Verbindung mit der Abgasturboaufladung. Renault präsentiert mit seinem neuen 1,4-Liter-Turbomotor zum Beispiel einen hocheffizienten Benziner, der das Temperament eines 2,0-Liter-Aggregats besitzt. Viel Temperament bei wenig Verbrauch – der neue Mégane 1,4 16V TCE. Aufladung ist der Schlüssel, mit dessen Hilfe Renault dem neu entwickelten 1,4 16V TCE Leistungs- und Drehmomentwerte entlockt, die man eigentlich nur von deutlich hubraumstärkeren Motoren kennt. Gleichzeitig liegt der Kraftstoffverbrauch unter dem Wert eines 1,6-LiterVierzylinders. Entscheidend für dieses hohe Maß an Effizienz ist der kompakte KP39 Turbolader, den BorgWarner Turbo & Emissions Systems für den Motor entwickelt hat. Die zusätzliche Beatmung des Brennraums ermöglichte bei nahezu identischen Leistungswerten, den Kraftstoffverbrauch gegenüber dem 2,0-LiterSaugaggregat von Renault um bis zu 16 Prozent zu senken. Hohe Literleistung Der aufgeladene 1,4-Liter 16V TCE 130 erreicht ein maximales Drehmoment von 190 Nm bei 2250 U/min und verfügt über eine Spitzenleistung von 96 kW (130 PS) bei 5500 U/min. Dies entspricht einer außerordentlich hohen spezifischen Leistung von 69 kW (93 PS) pro Liter Hubraum. Aufgrund dieser exzellenten Leistungsmerkmale löst das neue Triebwerk, das im spanischen Werk in Valladolid gefertigt wird, in Kürze den größeren 2,0-Liter-Saugmotor von Renault ab. Der moderne 1,4-Liter-Turbobenziner er füllt selbstverständlich die Abgasnorm Euro5. Eingesetzt wird er in den 19 ficience Kompaktklasse-Modellen von Renault – zunächst in Mégane und Scénic. Im Mégane gibt sich der Motor mit 6,5 Litern Benzin auf 100 Kilometer zufrieden und emittiert 153 Gramm CO2 pro Kilometer. Mit einem Verbrauch von 7,1 Liter und 168 g CO2 liegt der Scénic nur knapp darüber. Die Zukunft heißt TCE Die Basis des hubraumreduzierten Triebwerks bilden die von Renault und Nissan gemeinsam entwickelten 1,5- und 1,6Liter-Benziner. Das neue Aggregat ist das zweite der sogenannten TCE-Familie bei Renault. TCE steht für „Turbo Control Efficiency“ und verdeutlicht, welche zentrale Rolle die Turboaufladung bei der Neukonzeption der Motorengeneration des französischen Automobilherstellers spielt. Statt konventioneller Saugmotoren setzt Renault auf breiter Basis kleinere Motoren mit moderner Aufladetechnologie ein. Aufgrund der geringeren Reibungswiderstände bei reduziertem Hubraum und der Verschiebung zu höheren Lasten ergibt sich ein besserer Wirkungsgrad, weshalb sowohl der Kraftstoffverbrauch als auch die Emissionen sinken. Verdichterraddurchmessers spricht das Aufladesystem nahezu verzögerungsfrei an und sorgt dafür, dass das kleine Renault-Triebwerk seine Leistung sehr spontan entfaltet. Aufgrund der thermodynamischen Auslegung des Motors besitzt der Lader ein so gutes Ansprechverhalten, dass die Ingenieure auf den Einsatz eines aufwendigeren Twin-ScrollTurboladers, der die Abgasströme der einzelnen Zylinder erst kurz vor dem Turbinenrad zusammenführt, verzichten konnten. Die Ladedruckregelung des KP39 erfolgt über ein sogenanntes Wastegate, das bei hoher Verdichterdrehzahl der Turbine überschüssiges Abgas vorbeileitet. Mit dem 1,4 16V TCE präsentieren Renault und BorgWarner eindrucksvoll die Vorzüge des Downsizings von Ottomotoren. Das neue Triebwerk markiert dabei sicher erst den Anfang des Trends zu kompakten Turbobenzinern. Optimal abgestimmte Aufladung Entwicklungspartner von Renault ist der Turboladerspezialist BorgWarner, der auch die Aufladetechnologie für den 1,5Liter-Common-Rail-Dieselmotor K9K des Laguna liefert (s. TurboNews 1/08). Die Ingenieure von BorgWarner entwickelten für den neuen 1,4-Liter-Turbobenziner eine speziell angepasste Variante des KP39 Turboladers. Dank eines geringen Renault Scénic 20 Turbo & Emi ssi ons S ys tem s intern WERK PYONGTAEK WIRD CENTER OF EXCELLENCE FÜR VTG-KARTUSCHEN Korea startet durch Im September 2007 eröffnete SeohanWarner Turbo Systems, an der BorgWarner mehrheitlich beteiligt ist, eine Fertigungsstätte in Korea (s. TurboNews 2/07). Das in Pyongtaek angesiedelte Werk entwickelt sich mittlerweile zu einer tragenden Säule für die Turboladerproduktion. Die Mitarbeiter in Pyongtaek feiern die erste Lieferung VTG-Kartuschen nach Kirchheimbolanden. Die variable Turbinengeometrie wird zunehmend zur State-of-the-Art-Technologie bei modernen Aufladesystemen. Mit steigender Durchdringung des Marktes und entsprechendem Volumenwachstum steigt jedoch auch der Kostendruck. Der Standort Pyongtaek soll deshalb zu einem „Center of Excellence“ für die Fertigung von VTG-Komponenten ausgebaut werden. Bereits im Juni 2009 konnte das Werk seine erste Lieferung von Kartuschen der VTG-Generation 3 für den BV43-Turbolader nach Kirchheim bolanden (Deutschland) auf den Weg bringen. Gute Zusammenarbeit Dem Produktionsstart ging eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Fachleuten in Deutschland und den Mitarbeitern in Korea voraus. Durch den engen und kooperativen Austausch zwischen den Teams konnte in Korea eine produktive und wirtschaftliche Fertigung nach höchsten Qualitätsmaßstäben etabliert werden. Durch die Bündelung der Aktivitäten in Korea und der Lokalisierung des Materialbezuges erwartet BorgWarner nachhaltige Wettbewerbsvorteile in der Fertigung. Bis zum zweiten Quartal 2010 sollen bereits große Volumina der weltweit benötigten VTG-Kartuschen in Pyongtaek gefertigt werden. Als nächtes Ziel visiert der Standort die Produktion von Kartuschen für die VTGGeneration 4 an. Pyongtaek wird dann die zentrale Fertigungsstätte für den globalen Bedarf an VTG-Kartuschen sein. Neben den VTG-Kartuschen werden in Pyongtaek weiterhin Turbolader – insbesondere mit VTG – für den lokalen Markt gefertigt. Beispiele hierfür sind die Hyundai-Modelle Veracruz und Grand Starex sowie die Kia-Modelle Sorento und Grand Carnival. Korea soll bald VTG-Kartuschen in hohen Stückzahlen fertigen. Turbo & Emi ssi ons S ys tem s intern 21 BORGWARNER IN BRADFORD ERHÄLT OHSAS 18001 ZERTIFIKAT Safety first Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit sind Themen, mit denen sich die Wirtschaft weltweit befassen muss. Auch von Kundenseite wird heutzutage verlangt, dass Unternehmen Systeme zum Schutz von Gesundheit und Sicherheit ihrer Beschäftigten einführen. BorgWarner wird dieser Forderung in Bradford (Großbritannien) mit der OHSAS 18001 Zertifizierung gerecht. Der BorgWarner Konzern fühlt sich der Gesundheit und Sicherheit seiner Mitarbeiter schon seit langer Zeit verpflichtet. So erhielt bereits im Mai 2008 der Standort Kirchheimbolanden (Deutschland) das OHSAS 18001 Zertifikat (Occupational Health and Safety Assessment Series). Auch in Bradford arbeitet man seit Jahren intensiv daran, die Standards für die Beschäftigten immer weiter zu verbessern. Mit der Zertifizierung nach BSOHSAS 18001 wurden diese Bemühungen jetzt belohnt. chen und auch ermöglichen, die Interessen von BorgWarner als Arbeitgeber besser zu wahren. Das System wird dabei helfen, das Risiko von Unfällen, Rechtsstreitigkeiten und Ausfallzeiten zu vermindern. Das Werk ist darüber hinaus nach TS16949 für exzellente Qualität und nach ISO14001 für hohe Umweltschutzstandards zertifiziert. Zusammen mit dem OHSAS 18001 Zertifikat wird dies die Integration aller drei Standards vereinfachen und die Koexistenz unterschiedlicher Strategien und Vorgehensweisen reduzieren. Drei Zertifikate, ein gemeinsames Ziel Bewusstsein schaffen für Sicherheit OHSAS 18001 trägt dazu bei, Schlüsselelemente und Leitlinien einzuführen, die der aktuellen Gesetzgebung entspre- Bradford setzt auf kontinuierliche Verbesserung und wird sich – unterstützt durch alle Mitarbeiter – weiter dafür einsetzen, eine sicherere und bessere Arbeitsumgebung zu schaffen. 2008 wurde am Standort schon das Safety First Programm eingeführt, um die Vorstellungen der Belegschaft von Risiko und Verhalten einer genaueren Betrachtung zu unterziehen. Obwohl dieses System noch in den Kinderschuhen steckte, trug es dazu bei, das Bewusstsein und Verhalten der Mitarbeiter zu verändern. Die Beschäftigten in Bradford wurden dazu ermutigt, sich zuständig und verantwortlich zu fühlen, innezuhalten und nachzudenken. Sicherheit wird auch in Zukunft Aufgabe jedes einzelnen sein. In Bradford ist man zu Recht stolz auf das gemeinsame Engagement zum Erlangen des OHSAS 18001 Zertifikats. 22 Eve nt s BORGWARNER BETEILIGT SICH MIT ERLEBNISAUSSTELLUNG AM NEUEN ACTION-MUSEUM DES NÜRBURGRINGS Technik in Action Am 15. August 2009 war es endlich soweit: Nach langer Vorbereitung wurde das mit großer Spannung erwartete ring°werk am Nürburgring (Deutschland) eröffnet. Die legendärste Rennstrecke der Welt ist damit um eine einzigartige Attraktion reicher, die auch abseits von Rennveranstaltungen tausende von Besuchern anlocken wird. BorgWarner beteiligt sich mit einer interaktiven Dauerausstellung am test°center des ring°werks. Auf den 15.000 Quadratmetern des neuen Freizeitparks dreht sich alles um Mythos, Motorsport und Mobilität. Die Besucher erfahren alles über Geschichte und Zukunft der „Grünen Hölle“ – wie der Nürburgring auch genannt wird. Sie können hinter die Kulissen der Formel 1 sehen oder sich in der schnellsten Achterbahn der Welt entlang der Zielgeraden in weniger als 2,5 Sekunden auf 217 km/h katapultieren lassen. Neben 3D-Kinos, Fahrsimulatoren und vielen weiteren Attraktionen erwartet die Besucher auch ein test°center, das spannende Einblicke in modernste Fahrzeugtechnologien bietet. Ein begehbarer Motor bildet den Eingang zum test°center, in dem auch BorgWarner Turbo & Emissions Systems an verschiedenenen interaktiven Stationen interessantes Wissen rund um die Abgasturboaufladung vermittelt. Wie funktioniert ein Turbolader, was leistet und was bringt er? Welche höllischen Umgebungsbedingungen muss er aushalten? Wie konzipiert man einen Motor mit Turbolader? Was passierte seit der Erfindung des Turboladers vor hundert Jahren bis heute? Rund um diese Fragen gibt es im Erlebnisbereich von BorgWarner vieles zu sehen, zu entdecken und auszuprobieren. Da sind „Aha“-Erlebnisse vorprogrammiert – sowohl für die jüngsten Besucher als auch für versierte Technikexperten. Geöffnet ist das ring°werk das ganze Jahr über täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.ring-werk.com An interaktiven Terminals, realen Schaustücken, Vitrinen und Schautafeln gibt es bei BorgWarner einiges zu entdecken. Turbo & Emi ssi ons S ys tem s intern 23 BORGWARNER ERÖFFNET FERTIGUNGSSTÄTTE IN RZESZÓW Produktionsstart in Polen BorgWarner Turbo & Emissions Systems setzt Zeichen gegen die Krise: Nur ein Jahr nach der Grundsteinlegung eröffnete der Automobilzulieferer am 22. Juni 2009 offiziell seine neue Turbolader-Produktionsstätte im polnischen Rzeszów. In der modernen Anlage sollen jährlich bis zu 500.000 Turbolader für europäische Automobilhersteller gefertigt werden. Zur feierlichen Eröffnung besuchten Marschall Zygmunt Cholewinski, Landrat Jozef Jodlowski und Mariusz Bledowski, Leiter der Sonderwirtschaftszone Mielec, das neue Werk. „Nach der Grundsteinlegung im März 2008 sind wir stolz darauf, dass die Serienproduktion an unserem neuen Standort bereits auf Hochtouren läuft“, sagte Werksleiter Marek Zabielski in seiner Ansprache. „Von der Planung über den Bau der Produktionshallen, die Inbetriebnahme der Maschinen und die Schulung der Mitarbeiter bis hin zur letzten Abnahme benötigten wir weniger als ein Jahr, um dieses wichtige Projekt zu realisieren.“ Turbos für Fiat Der erste Kunde des neuen Werks ist Fiat Powertrain Polska, für den BorgWarner bisher am ungarischen Standort in Oroszlány Turbolader produziert hat. Die ersten Aufladesysteme wurden schon im Dezember 2008 an Fiat ausgeliefert. Dabei handelt es sich um einen KP35- Turbolader für den 1,3-Liter-Dieselmotor von Fiat, der in verschiedenen Fahrzeugmodellen zum Einsatz kommt. Durch die Verlagerung der Produktionskapazitäten nach Polen kann BorgWarner das Fiat-Werk im südwestpolnischen BielskoBiala optimal mit diesen Turboladern versorgen. Standort Rzeszów Als Standort wählte BorgWarner Turbo & Emissions Systems den Podkarpackie Science and Technology Park aus, der sich südöstlich von Krakau befindet. Er zeichnet sich insbesondere wegen seiner günstigen Verkehrslage als ideale Produktionsstätte aus. Das neue Werk in Rzeszów beschäftigt über 100 Mitarbeiter und verfügt über eine Fläche von 5.500 Quadratmetern. Es ist als sogenanntes Green Building konzipiert. Das bedeutet, dass Gebäude und Anlagen besondere Rücksicht auf die Umwelt nehmen. Bei den Dach- und Wandkonstruktionen kamen beispielsweise In Rzeszów können jährlich bis zu 500.000 Turbolader produziert werden. Baumaterialien zum Einsatz, die den Energieverbrauch des Gebäudes stark senken. Sensorgesteuerte Lichtanlagen sorgen zudem dafür, dass die Beleuchtung nur dann angeschaltet ist, wenn sich Personen im jeweiligen Raum befinden. Gerüstet für die Zukunft Mit der neuen europäischen Fertigungsstätte sieht sich BorgWarner gut gerüstet für die Zukunft. Schon heute ist Europa aufgrund des hohen Anteils an Dieselmotoren der Schwerpunktmarkt für Abgasturbolader. Hinzu kommt, dass immer mehr europäische Automobilhersteller auf aufgeladene Ottomotoren mit reduziertem Hubraum setzen, wodurch der Prozentsatz der Fahrzeuge mit intelligenten Aufladekonzepten weiter wachsen wird. Werksleiter Marek Zabielski bei der feierlichen Eröffnung des neuen Werks. Turbo & Emi ssi ons S ys tem s intern 24 Bildung mit Spaßfaktor CAMPINAS UNTERSTÜTZT SCHULPROJEKTE FÜR KINDER Soziales Engagement ist für den BorgWarnerStandort Campinas (Brasilien) schon seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit. Gemeinsam mit den Gemeinden der Umgebung hat das Werk schon unterschiedlichste Hilfsaktionen unterstützt. In diesem Jahr wurden drei Projekte im Bereich Bildung gefördert. Die beiden anderen Projekte bestanden in der Organisation von Theaterstücken zu Umweltschutzthemen wie Ressourcenschonung und Recycling. Mehr als 1.300 Kinder im Alter zwischen sechs und zehn Jahren, die öffentliche Schulen in Werksnähe besuchen, sahen eine Aufführung, der großen Spaß mit fundierter Wissensvermittlung verband. Bei einem Projekt ging es um die Produktion eines Buches, das Kindern wichtige Grundwerte fürs Leben vermittelt. Das Buch wurde an 2.000 Kinder verteilt und darüber hinaus auf 50 Audio-CDs aufgenommen, um es an Einrichtungen zu spenden, die blinde Kinder betreuen. Für die Mehrheit der Kinder war der Besuch des Theaterstückes eine absolute Premiere, die sie mit sichtlicher Begeisterung erlebten. Auch die liebevoll gestalteten Bücher kamen bei den jungen Lesern sehr gut an – viele von ihnen können sich keine eigenen Bücher leisten. Ein „echtes“ Theaterstück erleben – für viele Kinder in Campinas eine Premiere. Impressum TurboNews – Ausgabe 1/2009 Herausgeber Fotos BorgWarner Turbo Systems Worldwide Headquarters GmbH Marnheimer Straße 85/87, D-67292 Kirchheimbolanden BW Turbo & Emissions Systems, Audi, Ford, John Deere, Opel, Renault, Volkswagen, Volvo Das Infomagazin von BorgWarner Turbo & Emissions Systems Volkssportwagen Konzept, Design und Litho Redaktion und Koordination schulze, reister, grözinger, werbeagentur ag, Mannheim www.srgwerbeagentur.de Günter Krämer, Global Marketing, BorgWarner Turbo Systems Druck WDW Druck GmbH, Leimen-St.Ilgen, Germany Autoren Anne Burkheiser, Sabine Bossert, Brad Weingust, Steve Birnie, Ho-Sun HU, Simon Spencer, Malgorzata Poczatek, Christine Cliffe TurboNews Ausgabe 2/08 Copyright © 2009 BorgWarner Turbo Systems Worldwide Headquarters GmbH, Kirchheimbolanden Alle Rechte und technische Änderungen vorbehalten Printed in Germany NEUER SCIROCCO BEGEISTERT DURCH DESIGN, DYNAMIK UND NIEDRIGEN VERBRAUCH Bella Macchina! TDI für USA Emissionsbremse Lancia Delta setzt Maßstäbe in Design und Motorisierung Jetta Turbodiesel meistert weltweit strengste Abgasnorm BorgWarner entwickelt innovatives AGR-Ventil Ein Kollege/eine Kollegin soll ebenfalls eine Ausgabe der TurboNews regelmäßig bekommen? Firma, Name, Anschrift per email an: aburkheiser@borgwarner.com