Flüchtlingshilfe ist Lebensschutz Bewegende Begegnungen Die
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Flüchtlingshilfe ist Lebensschutz Bewegende Begegnungen Die
18. März 2016 | 11 Flüchtlingshilfe ist Lebensschutz Bewegende Begegnungen Kardinal Woelki besuchte Japan S. 4, 5 und 56 Die Schergen sind zeitlos Peter Heckers Werk in der Wissener Kirche S. 10 www.kirchenzeitung-koeln.de | Einzelpreis: 1,95 € Kommentar S. 3 INHALT / KIRCHE UND WELT IN DIESER WOCHE vom 18. 3. bis 24. 3. 2016 Schlüssel als Symbol der Hoffnung Caritas international startet Kampagne „Keys of Hope“ Seite 7 Generationen-Wettbewerb������������������������������� Seite 8 kfd eröffnet Aktionsjahr���������������������������������� Seite 9 Festzug für den König�������������������������������������� Seite 13 Impressum������������������������������������������������������� Seite 17 Regionale Berichte������������������������������������������ Seite 33 Chaldäische Christen�������������������������������������� Seite 46 Das Kino als fünftes Evangelium? Der Film „Auferstanden“ inszeniert Tod und Auferstehung Jesu als modernen Krimi Seite 19 Titelbild: Vom „Hosianna“ am Palmsonntag bis zum „Kreuzige ihn!“ am Karfreitag war der Weg nicht weit. Im Kölner Museum Schnütgen gibt es noch einen mittelalterlichen Palmesel, der früher bei der Palmprozession mitgeführt wurde. (Foto: Boecker) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Zahl der Katholiken ist gestiegen Kirche wächst schneller als Weltbevölkerung VATIKANSTADT. Die Zahl der Katholiken weltweit steigt schneller als die Weltbevölkerung. Das geht aus den neuesten statistischen Angaben hervor, die der Vatikan veröffentlichte. Zwischen 2005 und 2014 nahm die Zahl der Katholiken demnach um 14,1 Prozent von 1,115 Milliarden auf 1,272 Milliarden zu. Die Weltbevölkerung wuchs im gleichen Zeitraum um 10,8 Prozent. Der Anteil der Katholiken an der Weltbevölkerung stieg damit im Berechnungszeitraum von 17,3 auf 17,8 Prozent. Das dynamischste Wachstum verzeichnete die katholische Kirche laut Vatikan in Afrika. Die Zahl der katholischen Priester ist nach den statistischen Angaben zuletzt stabil geblieben. Weltweit gab es 2014 insgesamt 415 792; im Vorjahr waren es 415 348. Stark rückläufig ist sie hingegen weiterhin in Europa, wo es 2014 insgesamt 8 Prozent weniger Priester gab als 2005; in Ozeanien waren es 1,7 Prozent. Das Interesse am Priesteramt war demnach seit 2011 in allen Kontinenten außer Afrika rückläufig. Besonders betroffen war Europa. Dort sank die Zahl der Priesteramtskandidaten zwischen 2005 und 2014 um 17,5 Prozent. Weiter fortgesetzt hat sich auch der starke Rückgang an Ordensfrauen. Insgesamt gibt es weltweit 682 729. Auch die Zahl der nichtgeweihten Ordensmänner nahm ab und lag 2014 bei 54 559. Besonders hervorgehoben wird in der vatikanischen Mitteilung die starke Zunahme der Ständigen Diakone. Ihre Zahl stieg zwischen 2005 und 2014 um 33,5 Prozent von 33 000 auf 45 000. Diese Entwicklung, die vor allem Europa und Amerika betreffe, sei von „großer Bedeutung“, heißt es darin. Die Zunahme lasse sich nicht auf vorübergehende oder zufällige Motive zurückführen. Vielmehr scheine sie „neue und andere Entscheidungen für die Art und Weise der Verbreitung des Glaubens“ zum Ausdruck zu bringen. KNA Heiligsprechung am 4. September Verfahren für Mutter Teresa von Kalkutta abgeschlossen VATIKANSTADT. Am 4. September wird Papst Franziskus in Rom Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997) heiligsprechen. Das teilte der Vatikan am Dienstag nach einer Sitzung des Kardinalskollegiums mit dem Papst mit. Damit ist der Prozess zur Heiligsprechung der als „Mutter der Armen“ weltweit bekannt gewordenen Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin nur 18 Jahre nach ihrem Tod abgeschlossen. Der 4. September ist der Sonntag vor dem 19. Jahrestag des Todes von Mutter Teresa am 5. September 1997. Ihre Hilfe für die Armen in den Elendsvierteln des indischen Kalkutta machte Mutter Teresa seit den 1970er-Jahren weltberühmt. Als Albanerin mit bürgerlichen Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu 1910 im heute mazedonischen Skopje geboren, wollte sie schon als Schulmädchen Missionsschwester werden. Mit 18 Jahren trat sie bei den LoretoSchwestern ein, die sie als Lehrerin nach Kalkutta sandten. 1948 verließ sie diese Gemeinschaft und siedelte in eines der schlimmsten Elendsviertel von Kalkutta über, um das Leben der Armen zu teilen. Schon ein Jahr später konnte sie dort mit einheimischen jungen Frauen, die sich ihr anschlossen, eine Gemeinschaft bilden, die „Missionarinnen der Nächstenliebe“, die sich vor allem für Straßenkinder, Obdachlose, Arme und Kranke engagieren. Medizinische Gutachter der Heiligsprechungskongregation hatten bereits im vergangenen September die Heilung eines Brasilianers von einem bösartigen Hirntumor im Jahr 2008 als wissenschaftlich nicht erklärbar beurteilt. Die theologische Kommission bewertete die Heilung des damals 35 Jahre alten Mannes als Wunder, das auf Fürsprache von Mutter Teresa gewirkt worden sei. Die Frau des Mannes, Familienangehörige und Bekannte baten Mutter Teresa demnach im Gebet um ihre Hilfe. Papst kannte Mutter Teresa persönlich Bereits sechs Jahre nach ihrem Tod wurde Mutter Teresa am 19. Oktober 2003 in einem der kürzesten Verfahren der Geschichte von Johannes Paul II. seliggesprochen. Papst Franziskus lernte Mutter Teresa 1994 während einer Bischofssynode im Vatikan persönlich kennen. Damals saß sie direkt hinter dem heutigen Papst. Er habe ihre Kraft und die Entschiedenheit ihrer Wortmeldungen bewundert, sagte Franziskus später. Sie habe sich nicht von den Bischöfen einschüchtern lassen. Mutter Teresa sei eine Frau gewesen, „die immer das sagte, was sie sagen wollte“. KNA Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 MEINUNG PRESSESCHAU Wir zitieren aus anderen Medien zum Ausgang der Wahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und SachsenAnhalt: Europäische Wirklichkeit. (Karikatur: Plaßmann) Flüchtlingshilfe ist Lebensschutz Lebensschutz heißt für gewöhnlich gegen Abtreibung und Sterbehilfe zu sein. Ein entsprechendes Engagement für das unantastbare Lebensrecht ist in kirchlichen Kreisen – katholisch wie evangelisch – groß. Das ist legitim und unverzichtbar in einer Gesellschaft, in der dieses Recht gerade in den genannten Grenzfällen offensichtlich nur noch beschränkt mehr- GASTKOMMENTAR heitsfähig ist. Es ist verständlich, dass manche im Lebensschutz engagierte Christen von daher zunächst Hoffnungen gegenüber der AfD hegten, wo doch andere Parteien – darunter auch die CDU – in bioethischen Fragen aus Sicht christlicher Ethik schon lange nicht mehr überzeugen können. Die AfD erschien anfangs als eine Partei, die sich vermeintlich auch dem Schutz des Lebens verschrieben hat; Beatrix von Storch gab als Abtreibungskritikern hierfür die Galionsfigur. War man aber blind gegenüber der Tatsache, dass Parteien der politischen Rechten nur aus rein völkisch-nationalen Interessen gegen Abtreibung sind? Schon 2014 offenbarte Frauke Petry, dass es ihr bei ihrer Abtreibungskritik mehr um „das Überleben des eigenen Volkes, der eigenen Nation“ geht, als um das Lebensrecht der einzelnen Person. Nicht zuletzt ihre und von Storchs Forderung, man müsse „notfalls“ auf Flüchtlinge, sogar auch auf Kinder, zwecks Grenzsicherung schießen, offenbarte endgültig, dass für die AfD der Schutz des einzelnen Lebens, gerade auch der Schwächsten, völlig zweitrangig ist. Dass aber Flüchtlingshilfe dezidiert auch Lebensschutz ist bzw. sein muss, zeigen die seit Jahren hohen Zahlen von im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlingen, und nicht zuletzt die aktuellen Luftaufnahmen von zerbomb- 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 ten syrischen Städten wie Aleppo oder Kobane führen es drastisch vor Augen. Von daher ist es mehr als verwunderlich, dass in den Sozialen Medien manche Pro-Life-Christen der Kritik am Islam, an Frau Merkels Politik und sogar an flüchtlingsfreundlichen kirchlichen Stellungnahmen beispielsweise von Kardinal Woelki mehr Raum geben, als der Sorge um das Leben der Flüchtlinge, die aus Kriegsgebieten zu uns kommen. Was kann dieser Widersprüchlichkeit, die der Glaubwürdigkeit christlichen Lebensschutzes letztlich schadet, entgegnet werden? Die Kirche braucht ein umfassenderes Lebensschutzkonzept, in das die Hilfe für Flüchtlinge, die der Todesgefahr in der Heimat zu entkommen suchen, integriert wird. Ein solches zu formulieren und zu konkretisieren, wäre nicht allein eine Aufgabe der akademischen Moraltheologie und Sozial ethik. Visionär gedacht, könnte Flüchtlingshilfe als Lebensschutz zugleich ein tragfähiges theoretisches Fundament sein, auf dem unterschiedliche innerkirchliche Strömungen in einer Art Allianz für umfänglichen Lebensschutz in der Praxis zusammenarbeiten und sich gemeinsam für das Lebensrecht des Einzelnen, des Ungeborenen, des Sterbenden und eben auch des Flüchtenden einsetzen können. „Pro-Life“ bedeutet in diesem Sinne immer auch „refugees welcome“, egal, ob mehrheitsfähig oder nicht. Lars Schäfers Unser Autor, Lars Schäfers, ist katholischer Theologe mit dem Schwerpunkt christliche Sozialethik und Journalist. ➔➔ www.firstlife.de „Dieser Dreiwahlen-Sonntag wird in die bundesdeutsche Geschichte eingehen; er war und ist nämlich ein Blick in die Zukunft der deutschen Demokratie. Er zeigt, wie sich das Zerbrechen der alten Parteienlandschaft fortsetzt; und er lenkt den Blick auf die Gefahren, die der Demokratie drohen; sie tragen das KürSüddeutsche Zeitung zel AfD.“ „Deutschlands zornige Wähler haben das Parteiensystem, wie wir es bisher kannten, in ein Trümmerfeld verwandelt: Durch den Osten der Republik weht mit dem dramatischen Erstarken der Ränder ein Hauch von Weimar; der Süden erlebt den Kollaps der SPD; und die CDU, Mitte und ruhender Pol der deutschen Nachkriegszeit, ist eine Union in Auflösung.“ Münchner Merkur „Die demokratischen Kräfte müssen wieder unterscheidbarer werden. Demokratie lebt ja nicht nur vom guten, pragmatischen, kompromissbereiten Regieren. Sondern auch vom Wettbewerb der Angebote, von politischen Erzählungen und Träumen, von harten Debatten. Es muss einen spürbaren Unterschied machen, wer regiert.“ SpiegelOnline „Angesichts des Triumphs der rechtspopulistischen AfD haben die klassischen politischen Lager nach dem RechtsLinks-Schema ausgedient. Selbst Bündnisse der einstigen Volksparteien CDU und SPD reichen in Stuttgart und Magdeburg nicht mehr zum Regieren.“ Die Welt „Was (der Grüne, d. Red.) Kretschmann leistete: Ein Land erobern und nach einer kompletten Legislatur auch wieder verteidigen. Das ist unerhört, zumal Kretschmann eher für den Op-Typus taugt als für den Volkstribun. Die Menschen fühlen sich einfach gut regiert von ihm, und das genügt. Damit ist die Antwort auf die AfD gegeben: Wenn ein Bundesland seinen Landesvater gefunden hat, dann spielt das eine viel größere Rolle als irgendwelche politischen Tischtennisspiele am Rande.“ Schleswig-Holsteinische Landeszeitung www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT Bewegende Begegnungen Kardinal Woelki blickt auf seinen Japan-Aufenthalt zurück Zum Abschluss seiner Japan-Reise hat Kardinal Rainer Maria Woelki die Ehrendoktorwürde der SophiaUniversität in Tokio verliehen bekommen. Diese Auszeichnung widmet er stellvertretend den vielen ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern in den Gemeinden, wie er im Interview mit „domradio.de“ erklärte. Herr Kardinal, Sie haben die Ehrendoktorwürde der Sophia-Universität Tokio verliehen bekommen und zwar als Anerkennung für Ihr Engagement in der Flüchtlingsarbeit. Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung? Woelki: Das ist natürlich eine große Freude. Vor allem wird dadurch die Verbindung zwischen dem Erzbistum Tokio, der SophiaUniversität und dem Erzbistum Köln gestärkt. Ich habe die Ehrendoktorwürde vor allem für die vielen Engagierten in unseren Gemeinden entgegengenommen, die durch 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de ihren Einsatz und ihre Willkommenskultur mitgeholfen haben, dass neue Nachbarn gewonnen werden können. Ich will die Verleihung als Auszeichnung für die vielen Ehrenamtlichen in den Gemeinden verstanden wissen, die sich für Flüchtlinge engagieren. Die Verbindung mit dem Erzbistum Tokio ist 1954 von Kardinal Frings ins Leben gerufen worden. Was macht diese Partnerschaft nach jetzt über 60 Jahren aus? Woelki: Es hat in dieser Zeit immer wieder Kontakte, Gebets- und Hilfsunterstützung gegeben. Wir haben im Austausch mit Erzbischof Okada festgestellt, wie ähnlich sich die pastoralen Situationen in Tokio und in Deutschland sind: Die Gesellschaften säkularisieren sich und die Zahl der Getauften nimmt ab. Wir stehen vor der gleichen Herausforderung, in eine säkulare Gesellschaft hinein den Glauben neu zu verkünden. Dass jetzt die Heiligen Drei Könige als die ersten großen Missionare auch in Tokio angekommen sind, ist uns eine Bekräftigung, dass wir gemeinsam – in Tokio und in Köln – versuchen wollen, den Menschen den Glauben neu zu verkünden. Ein Höhepunkt war die Übertragung einer Reliquie der Heiligen Drei Könige. Wie haben die Gläubigen in Tokio reagiert? Woelki: Mit großer Freude, viel Applaus und Dankbarkeit. Die Gläubigen und auch Erzbischof Okada waren sich dessen bewusst, dass das eine außergewöhnliche Geste ist. 100 Jahre nachdem das Erzbistum Mailand einen Teil der Reliquien zurückerhalten hat, ist nun auch Tokio eine Diözese, die einen Teil dieser Reliquien erhalten hat. Es ist noch einmal ein Zeichen unserer Freundschaft. Wir haben in Köln einen Dom für die Reliquien und einen mächtigen Goldenen Schrein, wie kann man sich denn so eine Übergabe in Tokio vorstellen, wo Katholiken ja nur eine kleine Minderheit sind? Gibt es da eine große Kirche und mächtige Orgelklänge? Woelki: Die Marienkathedrale in Tokio ist eine große Kirche. Wir haben die Reliquie in einer großen Monstranz dorthin transportiert, sie dann feierlich dem Erzbischof von Tokio übergeben. Unser Generalvikar hat sie Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 IM BLICKPUNKT Wie Kardinal Frings Oberbonze wurde Bereits 1957 reiste ein Kölner Erzbischof ins Partnerbistum D Gruppenbild: Kardinal Woelki (vorne, 3. von links) mit Geistlichen aus Japan. (Foto: Solzbacher) während des Gottesdienstes in die Kathedrale hineingetragen. Nachher wurde die Reliquie in einer Prozession zu einem Schrein in ein Seitenschiff getragen. Ich habe den Eindruck, dass das von den Gläubigen schon mit großer Freude, Applaus und einer Willkommensgeste angenommen worden ist. Was war Ihr persönlich beeindruckendstes Erlebnis in den letzten Tagen? Woelki: Es war insgesamt eine sehr schöne Begegnung mit den japanischen Mitchristen. Bewegt hat mich die Ernsthaftigkeit, mit der diese Menschen ihren Glauben leben und Sonntag für Sonntag zusammenkommen, um Gottesdienst zu feiern. Und vor allem, dass sie dafür weite Wege in Kauf nehmen. Einige sagten, dass sie jeden Sonntag bis zu zwei Stunden Fahrt haben, um zum Gottesdienst zu kommen. Es zeigt mir: Wir sollten in Deutschland unsere Katholiken ermutigen, dort, wo mal kein Sonntagsgottesdienst vor der Haustür stattfindet, den vergleichsweise kleinen Weg von 15 Minuten auf sich zu nehmen, um in der Nachbarkirche den Gottesdienst zu besuchen. Da können wir die japanischen Christen zum Vorbild nehmen. 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 er Kölner Kardinal Josef Frings hat in seinem Bischofsleben eine Menge außergewöhnlicher Situationen absolviert. Davon zeugen nicht zuletzt seine so humorvollen wie plastischen Lebenserinnerungen. Frings‘ Japan-Reise 1957, mit der er den Grundstein für die inzwischen bereits seit über 60 Jahren dauernde Bistumspartnerschaft zwischen den deutschen und den japanischen Kriegsverlierern Köln und Tokio legte, gehört sicher zu den eindrücklichsten. Frings‘ Grundidee war, etwas von der Hilfe, die die Deutschen nach der Kriegskatastrophe erfahren hatten, mit dem einsetzenden Wirtschaftswunder an andere Völker in Not zurückzugeben. Die Wahl fiel auf Tokio – ein Bistum mit extrem kleinem Katholikenanteil. Im Mai 1957 trat Kardinal Frings eine Reise an, die damals mit 30 Stunden Dauer noch deutlich unkommoder war als heute. Probleme bekam der Kardinal bereits vor dem Start. Die vorgesehene Maschine habe in Stockholm einen Schaden erlitten und werde dort repariert, hieß es; die Passagiere sollten sich dort einfinden. „Das war nicht gerade ermutigend“, so Frings trocken. Zum Zwischenstopp in Alaska war der Bischof von Fairbanks gekommen – „sonst gab es dort nicht viel Sehenswertes“. Sehr schwierig, so Frings, sei die Zeitbestimmung gewesen – zumal man auch noch die Datumsgrenze überflog. „Sogar beim Brevierbeten wusste man nicht, was denn nun eigentlich zu beten war.“ Wenn man über den Pol fliege, höre „überhaupt jede zeitliche Orientierung auf“. Auf dem Flughafen Tokio war, wie der ebenso volkstümliche wie standesbewusste Kardinal bemerkte, ein Roter Teppich ausgelegt, wie es in Japan „nur für souveräne Herrscher üblich ist“. Auch weiterhin zeigte sich Frings sehr angetan von der japanischen Art des Sozial-Checks. Der Jesuit Joseph Roggendorf stellte den Erzbischof seinen japanischen Gesprächspartnern als „Großbonzen“ vor – der Bezeichnung für einen buddhistischen Obermönch oder Hohepriester. Als solcher wurde er sowohl dem Tenno, dem legendären japanischen Ex-Gottkaiser Hirohito, vorgestellt als auch dem bereits über 90-jährigen Oberhaupt der japanischen Zen-Buddhisten in Yokohama. Es waren wohl Wochen intensiven interkulturellen Lernens. So nahm Frings zwar bereitwillig die Übung an, am Eingang eines Hauses die Schuhe auszuziehen und „auf Strümpfen in den Raum hineinzugehen“. Er konnte sich freilich nicht die Anmerkung verkneifen, dass die Japaner „sehr ehrlich“ seien. Es komme „eigentlich nie vor“, dass Schuhe gestohlen würden – ein Tatbestand, den er seinen eigenen Landsleuten offenbar zutraute. Einen weiteren Beleg der ausgesprochenen Wahrheitsliebe der Japaner erlebte der Kardinal, als ihm bei einer Feier Jungen und Mädchen aus jeder einzelnen Tokioter Pfarrei einen Zettel mit der Summe von Gebeten und kleiner Opfer für die Partnerdiözese überreichten. Dieses Bild habe ihn tief ergriffen. Ausgesprochene Wahrheitsliebe Seine Strümpfe verfolgten Frings in Japan – nur nicht an einem Tag. Vor einem Binnenflug – der Kardinal hatte einen Mittagsschlaf und sein Generalvikar sich bereits mit dem Gepäck zum Flughafen aufgemacht – erwachte er ohne Socken. „Das hätte bedeutet, dass ich mein Gesicht verloren hätte – und zwar an den Füßen.“ Doch der örtliche Bischof half ihm aus. „Meine Schwester hat allerdings immer behauptet, sie seien gar nicht schwarz gewesen, sondern dunkelblau.“ Frings‘ Rückkehr aus Japan verursachte am Düsseldorfer Flughafen einen Menschenauflauf. Am meisten aber, so der Erzbischof, habe er den Reportern mit der Bemerkung imponiert: „Jetzt muss ich zuerst eine Zigarette haben. In Japan hat man uns daran geAlexander Brüggemann wöhnt.“ RELIGION IN JAPAN In Japan haben immer mehrere religiöse Glaubensformen nebeneinander bestanden. Die wichtigsten sind der Shinto, der sich von der japanischen Urreligion herleitet, und der Buddhismus, der Japan im 5. oder 6. Jahrhundert erreichte. Die meisten Japaner gehören beiden Hauptreligionen gleichzeitig an. Das Christentum spielt in Japan nur eine geringe Rolle. Die Vorstellung eines einzigen, allmächtigen Gottes hat nur wenig Übereinstimmung mit den traditionellen religiösen Vorstellungen des Shinto und des Buddhismus. Derzeit bekennt sich nur rund ein Prozent der japanischen Staatsbürger, also etwa eine Million Menschen, zu einer der christlichen Konfessionen. Die katholische Kirche zählt rund 440 000 registrierte Mitglieder – wobei nur japanische Staatsbürger aufgeführt werden. Die steigende Zahl der katholischen Gastarbeiter dürfte bei über KNA einer halben Million liegen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 KIRCHE UND WELT Kardinal Rainer Maria Woelki würdigt die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin. Der Erzbischof sagte in einem WDR-2-Interview, dass die Kanzlerin versuche, eine europäische Lösung zu finden und Europa zusammenzuhalten. Dafür verdiene sie „unsere Unterstützung“. Er lobte auch den Besuch des CDU-Politikers Norbert Blüm im Flüchtlingslager von Idomeni. Steyler Ethik Bank legte eine gemischte Bilanz vor. Die Steyler Bank, die sich als Deutschlands älteste Ethikbank versteht, investiert kein Geld mehr in Unternehmen der Kohleindustrie. Neuerdings sei auch VW wegen der Abgas-Affäre aus dem „Steyler Anlageuniversum“ ausgeschlossen. Vertreter des Unternehmens sprachen von einem ambivalenten Geschäftsjahr. Der Überschuss vor Steuern sank im Vergleich zu 2014 auf 723 000 Euro. Das verwaltete Kundenvermögen wuchs aber wie in den Vorjahren: Es stieg auf 449,7 Millionen Euro. Erste-Hilfe-Station für Obdachlose im Vatikan eingerichtet. Für die zahlreichen Obdachlosen hat Papst Franziskus eine Erste-Hilfe-Station einrichten lassen. Sie befindet sich neben den bestehenden Duschen am Petersplatz. Das medizinische Personal besteht aus freiwilligen Ärzten und Pflegern. Papst an Gründonnerstag mit Flüchtlingen. Papst Franziskus will, wie italienische Zeitungen berichten, am Gründonnerstag Flüchtlingen die Füße waschen. Die österliche Hoffnung mit Flüchtlingen teilen. KIRCHE IN NOT veröffentlicht die Ostergeschichte auf Arabisch. Es ist ab sofort mit den Bibeltexten zum Osterfest erhältlich und enthält die biblischen Erzählungen vom Einzug Jesu in Jerusalem über die Leidens- und Auferstehungsberichte bis hin zum Pfingstereignis. Geständnis im zweiten Vatileaks-Prozess. Im sogenannten „Vatileaks-2-Prozess“ um die Veröffentlichung vertraulicher Unterlagen hat der angeklagte vatikanische Mitarbeiter Lucio Angel Vallejo ein Geständnis abgelegt. „Ja, ich habe Dokumente an die Journalisten weitergegeben“, sagte der spanische Priester. Er habe dem ebenfalls angeklagten Gianluigi Nuzzi eine fünfseitige Liste mit 87 Passwörtern für die Unterlagen der päpstlichen Untersuchungskommission COSEA gegeben. Eine weitere Angeklagte, Francesca Chaouqui, soll Vallejo Balda unter Druck gesetzt haben, um an die internen Unterlagen zu gelangen. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Zum Vesper-Gottesdienst der Franziskaner in der Grabeskirche kommen regelmäßig viele Pilger aus der ganzen Welt. Sie suchen auch den Kontakt zu den einheimischen Christen im Heiligen Land. (Foto: Raspels) Am Ursprungsort des Glaubens Aufruf zur Palmsonntags-Kollekte für das Heilige Land BONN. In den Gottesdiensten am Palmsonntag gedenken die deutschen Katholiken besonders der Christen im Heiligen Land, der Region der biblischen Stätten. Die Deutschen Bischöfe rufen sie zur Solidarität mit ihnen auf und bitten um eine Spende zu ihren Gunsten sowie für die seelsorgliche Arbeit dort. Die Deutschen Bischöfe blicken darüber hinaus auf die gesamte angespannte Lage im Vorderen Orient. Sie schreiben: „Wir müssen feststellen: Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern scheint von einer Lösung weiter entfernt zu sein denn je. Noch bedrückender ist die Lage in anderen Teilen dieser Weltgegend. Nach fünf Jahren Krieg ist Syrien weitgehend zerstört. Hunderttausende haben den Tod gefunden, Millionen sind auf der Flucht. In den Herrschaftsgebieten des sogenannten ‚Islamischen Staats‘ gibt es für die Christen keine würdigen Lebens- möglichkeiten. Syriens Nachbarländer Jordanien und Libanon sind von den Flüchtlingsbewegungen besonders betroffen. Viele Menschen haben auch den weiten und beschwerlichen Weg nach Europa angetreten, um abseits der angestammten Heimat für sich und ihre Kinder ein Leben in Gerechtigkeit, Würde und Frieden zu finden. Wir sind überzeugt: Auch die Katholiken in Deutschland sollten das ihnen Mögliche tun, damit die Christen des Heiligen Landes in ihrer Heimat verbleiben oder bald wieder dorthin zurückkehren können. Hier geht es um die Existenz des Christentums in der Ursprungsregion unseres Glaubens!“ Die Bischöfe bitten die Christen um das Gebet für ihre Glaubensgeschwister und ermutigen zu Pilgerreisen, bei denen die persönliche Begegnung mit den christlichen Gemeinden geDBK sucht wird. Kultur mit Oratorien, Ausstellung und Dialog Programm zum Katholikentag in Leipzig steht fest LEIPZIG. Das komplette Programm des 100. Deutschen Katholikentags vom 25. bis 29. Mai in Leipzig ist ab sofort im Internet abrufbar. Das soll Besuchern die Suche nach bestimmten Veranstaltungen, Namen und Orten sowie ihre gesamte Besuchsplanung erleichtern. Das Treffen wartet auch mit einem breiten Kulturprogramm auf. Etwa 300 der rund 1000 Veranstaltungen bilden den kulturellen Schwerpunkt mit Musik, Literatur, bildender Kunst, Film, Theater und Kabarett. Sie richten sich auch an die Bewohner Leipzigs. Zu den Highlights zählt die Uraufführung des Oratoriums „Ecce homo“ (Seht, da ist der Mensch) des englischen Komponisten Sir Colin Mawby. Das sakrale Auftragswerk ist am 26. Mai in der Nikolaikirche unter Beteiligung mehrerer internationaler Chöre zu hören. Die aktuelle Flüchtlingsthematik greift das Rock- Oratorium „Daniel“ von Thomas Gabriels und Eugen Eckerts auf. An der Inszenierung der alttestamentarischen Geschichte wirken auch Asylbewerber mit. Letztmalig beim Katholikentag findet das inzwischen schon fast traditionelle Konzert der A-Cappella-Band „Wise Guys“ statt. Die Gruppe hat ihre Auflösung im kommenden Jahr angekündigt. In der Leipziger Baumwollspinnerei ist bereits ab dem 30. April die Ausstellung „Seht, da ist der Mensch“ zu sehen. Zeitgenössische internationale Künstler haben das gleichnamige Motto des 100. Katholikentags in ihren Werken aufgegriffen. In der Buchstadt Leipzig will der Katholikentag zudem einen literarischen Akzent setzen. So diskutieren die Schriftstellerin Ulla Hahn und Kardinal Karl Lehmann über Aufbrüche in Kirche und Gesellschaft. KNA ➔➔ www.katholikentag.de Ausgabe 10/16 | 11. März 2016 erzbistum aktuell Schlüssel als Symbol der Hoffnung Caritas international startet Kampagne „Keys of Hope“ DÜSSELDORF. Ein Schlüssel auf einer Handfläche. 19 großformatige Hochglanzfotos zeigen derzeit in der Bergerkirche dieses Motiv, das für die neue Kampagne von Caritas international „Keys of Hope“ steht. Schlüssel als Symbol für Hoffnung. Anlässlich des fünften Jahrestages des Beginns des syrischen Bürgerkriegs im März will die Hilfsorganisation auf die bewegenden Flüchtlingsschicksale in Syrien und den Nachbarländern aufmerksam machen und um Unterstützung für ihre humanitäre Arbeit in den Kriegsgebieten werben. „19 Bilder, 19 Schlüssel, 19 Schicksale. Wir zeigen die Geschichten hinter den Schlüsseln“, erklärte Christoph Klitsch-Ott, stellvertretender Leiter von Caritas international, bei der Eröffnung der Ausstellung. „Auf der Flucht nehmen viele Syrer ihren Hausschlüssel mit. Er steht stellvertretend für den Wunsch nach einem sicheren Zuhause und die Hoffnung, eines Tages in ihre Heimat zurückkehren zu können“, so Klitsch-Ott. Videofilme über einzelne Schicksale Mehr als zwölf Millionen Syrer seien derzeit auf der Flucht. „Jeder Mensch weiß, wie wichtig ein sicheres Zuhause ist. Wir stecken beim Verlassen unserer Wohnung mit der größten Selbstverständlichkeit unseren Schlüssel ein und wissen, dass wir damit abends wieder hineinkommen. Diese Selbstverständlichkeit hat auf der Flucht keine Gültigkeit mehr“, verdeutlichte er. Kernstücke der Kampagne sind neben der Fotostrecke „Syrian Nakbar“ des britischen Fotojournalisten Bradley Seckers zehn Videofilme, die ebenfalls in der Bergerkirche zu sehen sind. Gedreht in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Hamburg und einem Flüchtlingslager in Serbien, stellen die Filme die Schicksale einzelner Flüchtlinge in den Fokus. Gleichzei- Exerzitien für Frauen KÖNIGSWINTER. „Die verborgene Quelle in der eigenen Tiefe neu entdecken“ ist das Motto der Exerzitien, die die Frauenpastoral des Erzbistums Köln von Montag, 18. April, 18 Uhr bis Freitag, 22. April, 14 Uhr in Haus Marienhof in Königswinter-Ittenbach anbietet. In dieser Zeit wird es biblische Impulse geben und Wahrnehmungsübungen, Schweigen, Meditation sowie Einzel- und Gruppengespräche. Die Teilnahme kostet 190 Euro. Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es bei Stefanie Sander unter Telefon (02 21) 16 42 13 46 oder aber per E-Mail an frauenpastoral@ erzbistum-koeln.de.KB Dom und KVB im Gespräch Der Hausschlüssel in der Hand eines Flüchtlings – ein Symbol für Wunsch und Hoffnung auf ein sicheres Zuhause. tig will Caritas international auf ihre humanitären Forderungen aufmerksam machen: ungehinderten Zugang für Hilfsorganisationen in Syrien, Kampfpausen, überwachte Waffenstillstände, das Ende der Angriffe auf die zivile In frastruktur, Bewegungsfreiheit für alle Zivilisten und die sofortige Beendigung von Belagerungen durch alle beteiligten Parteien. „Keys of Hope“ entstand in Zusammenarbeit mit verschiedenen Agenturen und Produktionsfirmen, die sich unentgeldlich für Caritas international engagieren. „Dieses Projekt ist für uns eine Herzensangelegenheit“, betonte Kristoffer Heilemann für die Agentur BBDO in Düsseldorf. Bis zum 24. März ist die Ausstellung dienstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr in der Bergerkirche, Bergerstraße, zu sehen. Annette Stolz ➔➔ www.keys-of-hope.org KÖLN. Derzeit gibt es Gespräche zwischen den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) und der Hohen Domkirche über das weitere Vorgehen bezüglich der Vibrationen im Kölner Dom, die mit Betriebsbeginn der KVB-Linie 5 Ende 2012 aufgetreten waren. Zu klären ist unter anderem, wer die Kosten trägt für die bisher ergriffenen Maßnahmen zur Reduktion der Beeinträchtigungen. Durch Schallbrücken zwischen dem Dom und dem nahegelegenen Stadtbahntunnel kommt es zu Schallübertragungen. Diese konnten reduziert werden durch den Einbau eines hochelastischen Schienenlagers in dem betreffenden Abschnitt. Die Kosten dafür lagen bei 180 000 Euro. Das Domkapitel hat angeboten, 60 000 Euro zu übernehmen. Außerdem stimmen sich Dom und KVB nun ab, ob im Zuge einer für das Jahr 2018 ohnehin geplanten Sanierung der Weichen im Bereich des Doms weitere technische Maßnahmen umgesetzt werden können. KB Jerusalem am Rhein finden Berichtete in der Bergerkirche über die Arbeit von Caritas international: Christoph Klitsch-Ott (rechts) mit Kristoffer Heilemann, BBDO Düsseldorf, und Lina Tenbohlen, ebenfalls Caritas international. (Fotos: Stolz) 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 KÖLN. Unter der Überschrift „Jerusalem am Rhein – Das Heilige Land in Köln“ bietet die Thomas-Morus-Akademie für Mittwoch, 6. April, einen ganztägigen Stadtspaziergang an mit Führungen unter anderem in St. Maria in der Kupfergasse mit einem Nachbau der „Casa Santa“, des Haus der Maria in Nazareth, und in der Kirche St. Maria im Kapitol, deren Architektur auf die Geburtskirche in Betlehem verweist. Nähere Informationen gibt es unter Telefon (0 22 04) 40 84 72 oder im Internet. KB ➔➔ www.tma-bensberg.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Auf 4000 Blättern statt auf 400 Häuten Kölner Liebfrauenschule schrieb in zwei Stunden die komplette Bibel ab KÖLN. Jede Versangabe, jedes Komma, jeder Absatz, jede Kapitelangabe, jedes Wort musste genau übernommen werden. Akkuratesse und Sorgfalt wie in einem mittelalterlichen Skriptorium waren an diesem Morgen in der Erzbischöflichen Liebfrauenschule besonders gefragt. Es galt 1189 Kapitel mit 839 451 Wörtern exakt abzuschreiben. Rund 1300 Schüler, Lehrer und Eltern hatten sich die Mammutaufgabe gestellt, die komplette Bibel abzuschreiben. Unterstützt wurden sie dabei noch von Sekretärinnen, drei Ordensschwestern und dem Hausmeister. Auch Schulleiterin Ingrid Schulten-Willius machte sich an die Arbeit. Die Devise: „Die Mönche brauchten zwei Jahre - wir brauchen zwei Stunden“ sollte den Schülern Ansporn sein. Die Idee zum Abschreiben der Heiligen Schrift hatte Religionslehrer Christoph Lengsholz, der der Schule mit dieser Aktion ein gelungenes Gemeinschaftserlebnis zum 100-jährigen Bestehen der Liebfrauenschule schenkte. Im Vorfeld bekam jeder Mitschreiber seine Seite zugeteilt. Mit blauer Tinte auf liniertem, gelblichem Papier versehen mit dem Schullogo schrieben die Jungen und Mädchen in ihrer persönlichen Handschrift penibel ihre Seite ab. Die Mönche im Mittelalter brauchten für eine ganze Bibel 400 Häute von Schafen, in der Liebfrauenschule wurden rund 4000 Blätter benötigt. Manche schrieben in zierlicher Manier, andere brauchten für ihre große, ausladende Handschrift mehr Papier. Mühe gaben sich in Sachen Schönschrift alle. Jede abgeschriebene Seite wurde mit dem Namen des Abschreibers versehen und in Kisten gesammelt. Wichtig war es den Organisatoren, dass sämtliche Vers- und Kapitelangaben mitübernommen wurden, denn die handgeschriebenen Seiten sollen später zu einem Buch gebunden werden und in Schulgottesdiensten oder zu anderen Anlässen benutzt werden. Wenn der gebundene Band vorliegt, soll er in einer Vitrine aufgeblättert ausgestellt werden, auch sollen die Seiten digitalisiert werden, um sie im Netz nachzulesen – damit ist die Schulgemeinschaft wieder in der heutigen Zeit angekommen. RUM Konzentriert machten sich die Schüler an die Arbeit und schrieben jeweils eine Seite aus der Bibel ab. (Foto: RUM) Generationen miteinander unterwegs - Wettbewerb und Fortbildung Altenpastoral sucht und fördert intergenerationelle Projekte und Ideen KÖLN. „So geht‘s! Generationen miteinander unterwegs“ – unter diesem Motto möchte die Initiative „Leben in Fülle“ der Altenpastoral im Erzbistum Köln wissen: „Was tut sich so in Sachen Generationengemeinschaft?“ Deshalb hat sie einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem man sich mit generationenverbindenden Initiativen, Projekten und Ideen bewerben kann. Wer auf maximal zwei DIN-A4-Seiten einreicht, worum es in seinem Projekt geht, kann je zwei von insgesamt zehn Hardtickets für das Kasalla-Geburtstagskonzert am 10. September in der Kölner LanxessArena gewinnen. „Damit können sich dann jeweils zwei Generationen zusammen auf den Weg machen ... denn Musik verbindet“, sagt Ute Aldenhoff aus der Abteilung Erwachsenenseelsorge im Erzbistum Köln. „Wir wollen wissen: Was sind die Ziele der Teilnehmer? Wer ist beteiligt an der Sache? Wie sind sie auf die Idee gekommen und was tut sich gerade?“ Mit diesem Motiv wirbt „Leben in Fülle“ für den Wettbewerb „So geht‘s! Generationen miteinander unterwegs“. 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Einsendeschluss für den Wettbewerb ist der 30. Mai. Mehr Informationen gibt es unter Telefon (02 21) 16 42 13 84 oder im Internet. „Und weil wir nicht nur wissen wollen, was für generationenverbindende Aktivitäten es gibt, sondern diese und neue auch fördern möchten, gibt es Ende Juni eine Veranstaltung ,Von 1 bis 100‘ zum Thema ,Intergenerationelle Angebote und Projekte initiieren, planen und durchführen‘“, ergänzt Brigitte Döpper, Referentin Altenpastoral. Die Fortbildung findet am 30. Juni und 1. Juli im Kardinal Schulte Haus in Bensberg statt in Kooperation mit der Erwachsenenbildung und Religio Altenberg, dem Fortbildungsprogramm der Jugendseelsorge im Erzbistum Köln. Sie setzt an grundlegenden Fragen an wie „Welche Bilder habe ich zum Thema Alter/Jugend?“, „Was sind Generationen und wie ‚ticken‘ sie?“ und „Was ist für das Gelingen von intergenerationellen Projekten wichtig?“ „Aufbauend auf diesen Fragestellungen sollen die Teilnehmer Beispiele kennenlernen, an Ideen spinnen, Konzepte andenken sowie erste Schritte zur Umsetzung in die je eigene Praxis entwiKB ckeln“, sagt Aldenhoff. ➔➔ www.leben-in-fuelle.info Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 ERZBISTUM aktuell Wert der Arbeit: Wunsch und Wirklichkeit Verbände thematisieren ungleiche Bezahlung der Geschlechter KÖLN. „Ungerecht: Trotz gleicher Qualifizierung haben Frauen es schwerer. Leitungspositionen zu erreichen“, sagt Anne, seit 36 Jahren medizinisch-technische Röntgenassistentin. Sie sagt es auf einem Plakat, das Teil der Ausstellung ist „Wunsch und Wirklichkeit – Was ist meine Arbeit W€rt?“ und sie sagt es vor Publikum: vergangenen Donnerstag bei einer Midissage zur Ausstellung beim Landschaftsverband Rheinland. Zum „equal pay day“, dem Tag der Entgeltgleichheit von Männern und Frauen, haben fünf katholische Verbände in der Ausstellung Frauen und Männer zu Wort kommen lassen, die ihre Wünsche an der Wirklichkeit ihres Arbeitsalltags – zum Beispiel in der Krankenpflege oder Kindererziehung – messen. Bezahlung, Arbeitszeiten, Ausbildungskosten, Anerkennung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ... die Themen sind vielfältig. „Ein Beruf hat für mich nur Zukunft, wenn ich mit dem Einkommen meine Familie ernähren kann – und das muss auch für Frauen gelten“, sagt etwa Markus, seit 25 Jahren Krankenpfleger. Die Realität etwa in Sachen Entgeltgleichheit sieht so aus, dass Frauen statistisch gesehen bis zum 19. März arbeiten müssten, um das Gleiche zu verdienen, wie Männer bereits Ende 2015 hatten. „Männer glauben, dass Frauen sich ernähren lassen wollen“, sagte bei der Midissage Christine Kronenberg, die als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Köln die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernommen hat. Diese Denkweise spiele etwa bei Tarifverhandlungen eine Schlüsselrolle. „Kein anderes europäisches Land hat solch konservative Rollenbilder“, so Kronenberg. Auch Ingrid Hack, SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der „Enquetekommission zur Zukunft der Familienpolitik in Nordrhein-Westfalen“, sagte mit Blick auf die unterdurchschnittliche Bezahlung der Arbeit in Erziehung und Pflege: „Ich glaube, wenn es sich um Männerberufe handelte, wäre das Thema relativ schnell abgefrühstückt.“ KB Nahmen sich des Themas kabarettistisch an: Helga Klingbeil-Weber und Ute Lindemann-Degen vom „FKK FrauenKabarettKrefeld“. (Foto: Becker) Reinhängen ins Netz, das Frauen trägt kfd eröffnet am Weltfrauentag Aktionsjahr DÜSSELDORF. „Die kfd ist ein Netz aus, von und für Frauen, das trägt und stabil ist“, erklärte die Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Maria Theresia Opladen, vergangene Woche bei einer Aktion in der Düsseldorfer Innenstadt. Am Weltfrauentag eröffnete der Verband damit sein Aktionsjahr unter dem Motto „Häng Dich rein ins Netz, das Frauen trägt!“ „Die kfd ist mit einer halben Million Mitgliedern ein starker Verband, der viel bewegt“, sagte Opladen. „Wir setzen uns für die Interessen von Frauen in Kirche und Gesellschaft ein, zum Beispiel Rentengerechtigkeit, Lohngleichheit und mehr Leitungsfunktionen für Frauen in der Kirche.“ Darauf wolle die neue Aktion aufmerksam machen. „Hängen Sie sich rein in unser Netz und unterstützen Sie uns“, ermunterte Opladen. Mit einem „Namensstern“ im roten Netz kam diesem Aufruf unter anderem die stellvertretende Ministerpräsidentin von NordrheinWestfalen, Sylvia Löhrmann (Bündnis 90/Die Grünen) nach. Sie lobte den Titel der Mitgliederwerbekampagne, in die die Netzaktion eingebettet ist: „Der Slogan ,Frauen.Macht.Zukunft.‘ gefällt mir besonders gut“, sagte sie. „,Macht‘ ist zwar oft negativ besetzt, ich aber halte es mit Hannah Arendt, die gesagt hat ,Macht ist eine Möglichkeit, um gemeinsam die 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 Gesellschaft zu gestalten‘.“ Netzwerke seien besonders für Frauen wichtig, um ihnen mehr Einfluss zu verschaffen. „Ich bin durch meine Vergangenheit geprägt“, gab Löhrmann zu. „Ohne das Vorbild der weiblichen Leitung in meinem katholischen Mädcheninternat stünde ich vielleicht heute nicht da, wo ich stehe.“ Unterstützung erfuhr die kfd-Aktion auch durch die Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel (CDU) und die Düsseldorfer Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke (SPD). Stadtdechant Monsignore Ulrich Hennes ermutigte die Frauen in einem Grußwort: „Jesus Christus macht seine Nachfolger zu Menschenfischern. Werfen Sie als engagierte Frauen in der kfd Ihre Netze aus! Werden Sie zu Menschenfischerinnen!“ KB Setzen auf das „Netz, das Frauen trägt“: kfd-Bundesvorsitzende Maria Theresia Opladen, Schulministerin Sylvia Löhrmann und Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel (von links). (Foto: kfd/JörgLetz) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BERICHT Die Schergen sind zeitlos Peter Heckers Werk in der Wissener Kirche N ieder mit der Religion“ steht auf einer Tafel, die ein junger Mensch inmitten einer erregten, hasserfüllten und aufgehetzten Menschenmenge emporreckt. Es ist eine Szene, wie sie Peter Hecker in den turbulenten Zeiten am Ende der 1920er- und den beginnenden 1930er-Jahren möglicherweise selber in den Straßen deutscher Städte erlebt hat. Es ist die Zeit der dramatischen und gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den radikalen Kräften von rechts und links, die den Un- tergang der Weimarer Republik herbeiführten und am Ende Hitler an die Macht kommen ließen. In dieser Zeit arbeitet der in Türnich, heute ein Stadtteil der Kolpingstadt Kerpen, am 13. April 1884 geborene Maler Peter Hecker an der Ausmalung der Kirche Kreuzerhöhung in Wissen. Im Juli 1928 bekommt Hecker, der als einer der letzten großen Kirchenmaler des 20. Jahrhunderts gilt, den Auftrag, die in ihren Ursprüngen romanische Kirche in der Christus am Ölberg. 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Gottvater thront in der Apsis. Die Geißelung Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 BERICHT Stadt an der Sieg, die zum rheinlandpfälzischen Teil des Erzbistums Köln zählt, auszumalen. Im Laufe seines langen Lebens – Hecker stirbt 1971 – hinterlässt er in vielen Kirchen des Erzbistums seine künstlerischen Spuren. Erinnert sei an dieser Stelle nur an das große Misereorfresko im Generalvikariat oder an die Ausmalung unter der aus Beton gegossenen Orgelempore, wo er den Geige spielenden Kardinal Frings verewigt hat. Bedingt durch Kriegseinwirkungen ist nirgendwo ein Gesamtwerk von Peter Hecker, die komplette künstlerische Gestaltung eines Gotteshauses, erhalten geblieben – mit einer Ausnahme: Kreuzerhöhung in Wissen. Der Weg des Menschen zur Erlösung (Fotos: Boecker) Christus wird mit der Dornenkrone gekrönt. 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 1929 sind die Fresken im Chor der Kirche vollendet. Im Jahr darauf stellt Hecker die Malereien in der Kuppel fertig. Bis 1931 erfolgt die Ausmalung des Langhauses. Obwohl diese Arbeiten die jüngsten sind, stehen die dortigen Themen in Heckers Konzept am Anfang: Sie zeigen Szenen aus dem Alten Testament. In der Kuppel finden sich auf Christus bezoge- ne Darstellungen. Schließlich folgen im Chor und der Apsis endzeitliche Motive aus der Offenbarung des Johannes, die in einem monumentalen Bild von Gottvater gipfeln. Aus dem umfangreichen Gesamtkunstwerk soll an dieser Stelle der Fokus auf die Passionsszenen gelenkt werden, mit denen Hecker die vier Bildfelder unterhalb der Kuppel gestaltet hat. Es handelt sich um „Christus am Ölberg“, „Die Geißelung“, „Die Dornenkrönung“ sowie „der erste Fall Christi unter dem Kreuz“. In einem dieser Felder findet sich auch das eingangs beschriebene Motiv: „Nieder mit der Religion“. Hecker hat die Henkersknechte, die Jesus foltern und verhöhnen, die sich teilnahmslos abwenden oder verschämt wegschauen, mit Attributen von Menschen des 20. Jahrhunderts versehen. Jesus steht in allen Szenen im Mittelpunkt, doch ziehen die ihn umgebenden Gestalten, Typen aus der Gegenwart des Künstlers, die aber auch zeitlos aktuell sind, die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Wer das eindrucksvolle Werk Peter Heckers in Wissen näher in Augenschein nehmen möchte, hat dazu täglich Gelegenheit, denn das Gotteshaus ist tagsüber für Beter und Robert Boecker Kunstfreunde geöffnet. Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 SONNTAG Palmsonntag ERSTE LESUNG: Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich auf ihn höre wie ein Jünger. Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate. Jes 50,4-7 ZWEITE LESUNG: Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: „Jesus Christus ist der Herr“ - zur Ehre Gottes, des Vaters. Phil 2,6-11 EVANGELIUM (zur Palmweihe): In jener Zeit ging Jesus nach Jerusalem hinauf. Als er in die Nähe von Betfage und Betanien kam, an den Berg, der Ölberg heißt, schickte er zwei seiner Jünger voraus und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt. Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los, und bringt ihn her! Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr ihn los?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn. Die beiden machten sich auf den Weg und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte. Als sie den jungen Esel losbanden, sagten die Leute, denen er gehörte: Warum bindet ihr den Esel los? Sie antworteten: Der Herr braucht ihn. Dann führten sie ihn zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und halfen Jesus hinauf. Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf der Straße aus. Als er an die Stelle kam, wo der Weg vom Ölberg hinabführt, begannen alle Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Wundertaten, die sie erlebt hatten. Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Herrlichkeit in der Höhe! Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, bring deine Jünger zum Schweigen! Er erwiderte: Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien. Lk 19,28-40 Lesungen der Woche Lesejahr C Wochentagslesungen: Karwoche Stundengebet: Zweite Woche Sonntag, Palmsonntag: L 1: Jes 50,4-7; L 2: Phil 2,6-11; Ev zur Palmweihe: Lk 19,28-40; Passion: Lk 22,14 bis 23,56 oder Lk 23,1-49. Montag: L: Jes 42,5a.1-7; Ev: Joh 12,1-11. In der Chrisam-Messe im Kölner Dom: L 1: Jes 61,1-3a.6a.8b-9; L 2: Offb,15-8; Ev: Lk 4,16-21. Dienstag: L: Jes 49,1-6; Ev: Joh 13,2133.36-38. Mittwoch: L: Jes 50,4-9a; Ev: Mt 26,14-25. Gründonnerstag, Messe vom Letzten Abendmahl: L 1: Ex 12,1-8.11-14; L 2: 1 Kor 11,23-26; Ev: Joh 13,1-15. Karfreitag, Feier vom Leiden und Sterben Christi, strenger Fast- und Abstinenztag: L 1: Jes 52,13 bis 53,12; L 2: Hebr 4,14-16; 5,79; Passion: Joh 18,1 bis 19,42. Karsamstag, in der Osternacht: L 1: Gen 1,1 bis 2,2 oder 1,1.26-31a; L 2: Gen 22,118 oder Gen 22,1-2.9a.10-13.15-18; L 3: Ex 14,15 bis 15,1; L 4: Jes 54,5-14; L 5: Jes 55,1-11; L 6: Bar 3,9-15.32 bis 4,4; L 7: Ez 36,16-17a.18-28; Epistel: Röm 6,3-11; Ev: Lk 24,1-12. Über die Jahrhunderte verwitterte diese Darstellung des Einzugs Jesu in Jerusalem an einem „Kalvarienberg“ in der westlichen Bretagne. Die als „Bibel der Armen“ bekannten Bildergeschichten erzählen in der Regel die Kindheit Jesu bis zur Flucht auf einem Esel nach Ägypten. Daran schließt seine Leidensgeschichte an. Sie setzt wieder mit dem Ritt Jesu auf einem Esel nach Jerusalem ein. (Foto: Ras) 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 SONNTAG Froh recken die Kinder ihre Palmwedel in die Höhe. Am Palmsonntag feiern die Gemeinden das Fest ihres Königs – ein König, der so ganz anders ist, als man sich Könige weithin vorstellt. (Foto: Raspels) Ein Festzug für den König W ie schön der Beginn der Karwoche in unseren Gemeinden gefeiert wird! Frohe Kinder auf dem Kirchplatz wedeln geschmückte Palmzweige, deren bunte Farben im Licht der Frühlingssonne leuchten… Ein nicht katholischer Mitbürger, der vielleicht gerade seinen sonntäglichen Gang zum Bäcker macht, kann sich wohl schwer einen Reim daraus machen, was der Gang mit Grünzweigen zu bedeuten habe. Würde er nachfragen, sollte er eigentlich zur Antwort bekommen: „Wir halten den Festzug für unseren König!“ Denn das ist es, wovon uns Lukas berichtet: beim Abstieg vom Ölberg in Richtung Tempel huldigen die Jünger Jesus als ihren König und preisen Gott „wegen all der Wundertaten, die sie erlebt hatten“. Ihre Augen, Ohren und Herzen sind erfüllt von all dem Faszinierenden, was sie in den vergangenen Monaten gesehen, gehört und erlebt haben. Sie können nicht umhin, als es laut auszurufen: in diesem Jesus von Nazareth schenkt Gott den Menschen, auch den Zöllnern und Sündern, Heil! Das sollte auch für uns heute der Beweggrund zur Palmenprozession sein: die Freude und die Dankbarkeit darüber, dass Jesus wirklich „the King – der König“ ist – aber nicht als Hollywood-Star oder Nobelpreisträger, 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 sondern als Gottes Sohn, der durch seine Liebe und durch seinen „Lebensstil“ das Herz eines jeden von uns für sich gewonnen hat, das ohne ihn ärmer, verzagter oder selbstsüchtiger wäre. Nicht nur die Jünger damals, sondern auch wir heute stehen vor der Herausforderung zu verinnerlichen, um was für eine Königsherrschaft es sich handelt. Die Verkündigung der Passion mündet in der Kreuzigung Jesu. Rechts und links von ihm die beiden Schächer, die zwei Grundhaltungen verkörpern: der eine verspottet zynisch, der andere ist tief berührt und bittet. Jesu Heilswirken löst keinen Automatismus aus: bis in die letzte Stunde hinein fordert der Herr unsere menschliche Freiheit heraus: der Gekreuzigte überrumpelt uns nicht, sondern lässt uns frei, uns ihm zu öffnen oder uns ihm gegenüber zu verschließen. Und selbst wenn einem ein Kreuz auferlegt wird, das man sich nicht ausgesucht hat – wie bei Simon von Zyréne, „der gerade vom Feld kam“ –, selbst dann kann man es mit Groll und fluchend tragen, oder eben annehmen und es mit ihm tragen, im Vertrauen darauf, dass auch dadurch der Heiland Heil schaffen kann. Die Palmsonntagliturgie hat ihren Höhepunkt in der Eucharistiefeier, in deren Mitte der dreifache Heilig-Ruf steht sowie der Huldigungsvers: „Gelobt sei der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!“ Als Getaufte und Gefirmte sind wir hier beheimatet, in diesem Bekenntnis und in dieser Huldigung der ganzen Kirche ihrem Herrn gegenüber, der am Kreuz liebend und vergebend gesiegt hat. Und wenn wir an diesem Sonntag die geweihten Palmzweige nach Hause mitnehmen, so sind sie uns Zeichen des Sieges. Mögen die Probleme unserer Tage, die persönlichen wie die auf der weiten politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Weltbühne noch so groß sein: die Liebe unseres Königs besitzt die Kraft sie zu lösen – angefangen bei uns, wenn wir uns durch ihn erlösen lassen. P. Romano Christen FSCB Unser Autor, Pater Romano Christen FSCB, ist Direktor des Erzbischöflichen Theologenkonvikts Collegium Albertinum in Bonn. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Weggerissen aus der Mahlgemeinschaft in Todesängste Am Gründonnerstagabend kann man nicht cool bleiben K arwoche. Wer ist der Sprache so mächtig, dass er die Passion Jesu auszuloten vermöchte? Allein schon die Zeitspanne vom Gründonnerstagabend in die folgende Nacht! Spätmittelalterliche Darstellung der Ölbergszene. Es ist schwer zur Karwoche das Richtige zu sagen ohne im Labyrinth theologischer Begrifflichkeit hängen zu bleiben. Vielleicht kann man das richtige Wort wenigstens buchstabieren. Die liturgische Farbe zu Gründonnerstag ist Weiß. Es ist die Farbe unserer Feste und die Farbe der Freude. Die abendliche Eucharistiefeier ist nicht nur Erinnerung, sondern die Vergegenwärtigung des Geschehens im Jerusalemer Abendmahlssaal. Der Herr ist in unserer Mitte. Dennoch durchzieht ein herber Ton die Abendgottesdienste unserer Gemeinden: Mit dem Gloria verstummen die Schellen, die Glocken schweigen bis zur Osternacht. Der Altar wird geräumt von Blumen und Kerzen. Selbst die Altartücher werden abgezogen. Nackt und leergefegt steht der Altar im kahlen Chorraum. Offen der Tabernakel, denn das Allerheiligste ist weggenommen. All das sind Hinweiszeichen auf den Beginn der Passion Jesu in diesen Nachtstunden. Hinweise auf seine Todesangst in Getsemane, den Verrat des Judas, die von langer Hand geplante Verhaftung, die Feigheit der fliehenden Freunde, die nächtliche Folter und Schmach im Jerusalemer Gefängnis, der Hohn der Tempelpriester. Am Abend und in der Nacht des (Foto: Läufer) Gründonnerstags 14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de steht er vor uns, der geschlagene Hirte, dessen Herde sich zerstreut. Jesus, der mehr als einmal seine Jünger wegen ihres schwachen Glaubens getadelt und zur Furchtlosigkeit aufgefordert hat, beginnt in dieser schrecklichen Nacht selbst unter den Olivenbäumen eines Gartens am Ölberg „zu zittern und zu zagen, und er sprach zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis in den Tod. Bleibet hier und wachet“. Der Evangelist Matthäus hat diese Worte überliefert (26,38). Vielleicht hat er sie sogar abgemildert, denn Markus ist drastischer, wenn er schreibt, dass ihn Furcht ergriff und Angst: „Er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete, dass diese Stunde, wenn es möglich, an ihm vorübergehe“ (Mk 14,33-35). Jesus, der so oft von „seiner Stunde“ als eigentlicher Bestimmung gesprochen hatte, ist jetzt zutiefst erschüttert, geängstigt, angefochten vom Unausweichlichen, worin sein Leben enden wird. Seine Angst wird zum Gebet Kein Zweifel: es ist „seine“ Stunde, von der er selbst sagt „Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn in die Hände der Sünder ausgeliefert“ (Mt 26,45). Warum nur? Hat nicht der Vater im Himmel andere Wege als diesen in die Abgründe der Bosheit und der Angst? Wer fragt nicht bis heute und immer wieder, warum diese Auslieferung in die undurchdringliche Finsternis jener Mächte, die dem Mann aus Nazaret doch zutiefst zuwider sind: Verrat, Lüge, Unrecht, Feigheit, Folter, Grausamkeit, Hass. Es sieht so aus, als sei ihm in den Ölbergstunden die ganze Angst der Welt aufgeladen. Angst ist immer Bedrohung des Daseins. Die gläubige Betrachtung und Versenkung in diese Nachtstunden der Passion unseres Herrn nimmt zunächst nichts weg von der Angst und Unbegreiflichkeit des Geschehens. Sie macht frierend. Doch gerade in dieser Todesangst spricht Jesus das nur ihm eigene Wort „Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir. Aber nicht was ich will, sondern was du willst“ (Mk 14,36). Seine Angst wird zu einem Gebet. Der französische Dichter Bernanos gibt einem seiner Bücher den Titel „Die begnadete Angst“. In Getsemane ist sie gegenwärtig, denn das fragende „Warum“ und „Warum so“ wird aufgehoben in Jesu Einvernehmen mit dem Geschehen: „Ja, Vater“. Er sieht gleichsam hindurch, was auf ihn zukommt und nimmt deshalb alles auf sich. Jesus hat seine Passion nicht erduldet, er hat sie in Freiheit gewählt. So jedenfalls die biblischen Berichte, die allen zugänglich sind und zu jedem sprechen, der hören will. Erich Läufer Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Bei Jan Brueghel dem Älteren (1568 bis 1625) ist die Kreuzigung selbst eine Nebensache. Sein Bild von 1594 rückt ins Zentrum die Flucht der Jünger (vorne links), die Teilung der Kleider Jesu und die Versammlung der Menschen an der „Schädelstätte“, die dem Tod Jesu kaum Beachtung schenken. Doch der Herr blickt am Kreuz erhöht auf sie alle. (Foto: Raspels) Barmherziger Heiland, Du bist der Erlöser aller Völker T reuer Heiland, Du bist der Erlöser aller Völker. An diesem Tag hast Du die Bedeutung Deiner Menschwerdung vollendet, als Du am Kreuz Dein Leben für uns gabst. Die Schmerzen, die Du ausgestanden hast, sind für uns unbegreiflich. Aus Liebe zu uns hast Du Dich schmähen, schlagen und töten lassen. Heute schmücken wir uns mit dem Kreuz und denken kaum daran, welche Schmerzen Du daran erduldet hast. Sei uns barmherzig! Wir wollen vertrauensvoll auf Dich blicken. Dir haben wir die Erlösung und können dem Jüngsten Tag entgegensehen. T äglich dürfen wir zu Dir kommen. Unsere Schuld und alle unsere Belastungen können wir bei Deinem Kreuz abladen. Du begegnest uns voller Barmherzigkeit. Du willst nicht, dass wir verlorengehen, sondern das ewige Leben empfangen. B armherziger Heiland, vergib uns unsere Sünde. Stärke unsere armherziger Heiland, dein Opfer heiligt Zuversicht auf Dich. Wir wollen Dich mit uns, sodass wir trotz unserer Sünde unserem Verhalten loben und ein Zeugnis im Gericht bestehen können. Du hast uns von Deiner Liebe ablegen, mit der Du uns deine Gerechtigkeit angeboten. Allein in begegnet bist. Nimm Dich der Millionen B 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 von Heimatlosen und Vertriebenen an. Sende ihnen verständnisvolle Menschen, und gebrauche auch uns dazu, ihnen beizustehen. Lass sie erkennen, dass wir bei Dir ein ewiges Zuhause haben sollen. U nsere Welt ist von Brutalität und Grausamkeit gekennzeichnet. Menschen fügen einander fürchterliche Schmerzen und Verletzungen zu. Doch nichts lässt sich mit Deiner Passion vergleichen. Zu unserer Befreiung von Sünde und ewigem Tod hast Du sie auf Dich genommen. Durch Deine Wunden sind wir heil geworden. Denn nur aus Deiner Liebe können wir leben. Du bist der Erlöser aller Völker. Aus der Fastenzeit-Meditation „7 Wochen mit“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 KIRCHE UND THEOLOGIE Der Karfreitag öffnet die Quelle der Barmherzigkeit Theologischer Sammelband erörtert vor allem ihre biblische Grundlage I m Leiden Christi erreicht die barmherzige Liebe Gottes ihren Höhepunkt und ihr Ziel – die Versöhnung der Welt. Die Barmherzigkeit Gottes, die im Antlitz des karfreitaglichen Jesu Christi in einzigartiger Weise zum Vorschein gekommen ist, ist die motivierende Kraft für die Praxis der Barmherzigkeit. Dies sind zwei leitende Gedanken aus dem Sammelband „Barmherzigkeit leben. Eine Neuentdeckung der christlichen Berufung“. Aus unterschiedlichen Perspektiven laden die 22 Autoren – darunter auch der bekannte Neutestamentler Thomas Söding und der aus dem Erzbistum Köln stammende Direktor des Diakoneninstituts Günter Riße – dieses spirituell und theologisch anregenden Lesebuchs im Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit ein, die Bedeutung der Barmherzigkeit für das Christsein tiefer zu erfassen, und ermutigen, Gottes Barmherzigkeit zu erfahren, zu leben und zu verkünden. Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Herausgeber dieses empfehlenswerten Werkes ist der Dogmatiker und Fundamentaltheologe Professor Dr. George Augustin SAC. Der Pallottiner-Pater leitet auch das Kardinal-Walter-Kasper-Institut in Vallendar. An prominenter Stelle wirkt Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, an diesem Buch mit. Auch er setzt seine Überlegungen im Karfreitags-Ereignis an. Zu Beginn geht der Sammelband die biblischen Quellen seines Themas an. „Es ist von zentraler Bedeutung, dass wir dieses Thema aus der Mitte des Evangeliums her erfassen“, so „Das Heilige Gesicht“ nennt der Maler Philippe de Champaigne (1602 bis 1674) das Antlitz des leidenden Gottessohnes. Es sei Ausdruck der Barmherzigkeit Gottes. (Foto: Ras) Augustin. Es gehe in erster Linie um die Barmherzigkeit Gottes: „Wir müssen die Barmherzigkeit des Vaters immer wieder neu begreifen, um selbst barmherzig zu werden.“ Das Gottesbild sei entscheidend, von ihm aus entfalte sich das Geheimnis seiner Barmherzigkeit. Entschieden wenden sich die Autoren gegen die weit verbreitete Ansicht, diese Haltung rein zwischenmenschlich-humanitär zu verstehen. Eine solche Anthropozentik verlange aus christlicher Sicht gerade nach einer „Theozentrik“, dem Mittelpunkt in Gott. Diesen Aspekt hat Papst Johannes Paul II. bereits in seiner Enzyklika „Dives in misericordia – Über das göttliche Erbarmen“ entfaltet. Eine Reihe von Autoren kommt unter ver- schiedenen Aspekten immer wieder auf den scheinbaren Widerspruch von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zurück. Alle versuchen nachzuweisen, dass es einen solchen nicht gibt. Vertretend für andere sei Augustin zitiert: „Es kann keinen Gegensatz zwischen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit geben. Die Barmherzigkeit unterscheidet sich von der Gerechtigkeit, steht jedoch nicht im Widerspruch zu ihr. Nach dem biblischen Verständnis erweist sich Gerechtigkeit als ein Aspekt der Liebe Gottes. Denn es handelt sich bei der Gerechtigkeit nicht um eine strafende und verurteilende Gerechtigkeit, wie wir sie gewöhnlich verstehen, sondern um die Bundesgerechtigkeit Gottes, deren Inhalt Heils erweisungen sind.“ Oder um es mit Thomas von Aquin zu schreiben: „Die Gerechtigkeit Gottes stimmt mit dem Bild seiner Barmherzigkeit und Güte überein.“ Kardinal Koch charakterisiert in seinem Beitrag den karfreitaglichen Aspekt göttlicher Barmherzigkeit. Das „Herz“ steht in der Mitte der Bezeichnung dieser Haltung und ist die Mitte des Kreuzestodes Christi. Aus diesem durchbohrten Herz entspringen die „Quellen des Heils“, die durch die Kirche in den Sakramenten den Menschen aller Zeit weitergegeben Bernhard Raspels werden. George Augustin (Hg.), Barmherzigkeit leben: Eine Neuentdeckung der christlichen Berufung. 22 Texte verschiedener Autoren. Verlag Herder. 360 Seiten gebunden. 24,99 Euro. ISBN 978-3-4513-4871-6. Den Reichtum der Gemeinschaft ausschöpfen Vatikanzeitung nimmt Predigt von Frauen in den Blick D ie Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ hat die Frauenpredigt in der katholischen Kirche ins Gespräch gebracht. In drei Gastbeiträgen in der Märzausgabe der Sonderbeilage „Frauen – Kirche – Welt“ erörtern zwei Ordensfrauen und der in Italien prominente Klostergründer Enzo Bianchi die Möglichkeit, Frauen stärker in die Verkündigung einzubinden. Nach dem geltenden Kirchenrecht ist die Auslegung des Evangeliums in der Messfeier Priestern und Diakonen vorbehalten. In der Kirchengeschichte fänden sich genug Beispiele, dass Laien, darunter zahlreiche Frauen, den Predigtdienst ausgeübt hätten, schreibt der Gründer der ökumenischen Kommunität von Bose, Enzo Bianchi. Dies sei auch noch nach dem offiziellen Verbot durch Papst Gregor IX. (1227 bis 1241) der Fall gewesen. „Das Thema ist delikat, aber wir müssen es dringend angehen“, so der Theologe. Die Wertschätzung der Laienpredigt wäre aus seiner Sicht ein „entscheidender Schritt“ für eine größere Teilhabe besonders von Frauen in der Kirche. Die französische Dominikanerin und Buchautorin Catherine Aubin führt an, Jesus habe gerade den Frauen eine Stimme gegeben. Heilige wie Hildegard von Bingen (1098 bis 1179) hätten die Verkündigung in charismatischen 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Predigten vorangetragen, so die Theologin. Die Kirche müsse den Reichtum ihrer Gemeinschaft ausschöpfen und Offenheit zeigen. Das Verkünden der Botschaft Jesu könne keine Frage von Reglementierungen und Gesetzen sein, sondern wurzele in der Freude und dem Drang, seinen Mitmenschen davon mitzuteilen – „wie ein Fluss, der sich nicht am Fließen hindern lässt“. Zur Zeit ist die „Laienpredigt“ über die „Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester“ von 1997 geregelt. Danach sind „Laien-Predigten“ nur im „Ausnahmefall“ als „Ersatz“ für geistliche KNA Amtsträger gestattet. Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 Leserbriefe Besser nicht entdeckt Zu: „Witwenweihe: Alten Schatz wiederentdeckt“ in Nr. 7/16, Seite 6 Diesen „Schatz“ hätte man besser nicht entdeckt – ein Segensritus aus frühchristlicher Zeit. Gerade hat Erzbischof Kardinal Woelki in einem langen Interview sich geäußert, wie er sich die Zukunftskirche vorstellen kann (KiZ 6/2016). Daraus ein kurzes Zitat „...so müssen wir als Ortskirche vielleicht auch in manchem Abschied nehmen und Vertrautes zurücklassen“. Eine Bedingung für die Witwenweihe „wenn sie nur ein Mal verheiratet waren“ hat mich umgehauen. Zwei Mal heiraten geht ja gar nicht! Was ist mit einer Frau, die mit ihren drei kleinen Kindern vom Ehemann verlassen wird, ohne jede Rücksicht, so wie ich es erleben musste. Ich bin keine Witwe, also wäre ich ausgeschlossen von dieser Segnung. Mich erinnert dieser Segen an die Aussegnung der Mütter, die ein Kind zur Welt brachten. Ehe sie die Kirche betrat, bekam sie vom Priester eben diesen Segen. Gott sei es gedankt, diese Handlung wurde eingestellt. Eine Frage noch: Gibt es auch eine Witwersegnung? Was ist, wenn die Frau sich doch noch mal verliebt? Dann muss sie ihr Versprechen brechen? Margareta Weiss, Siegburg Versagen auf beiden Seiten Zu: „Auch unangenehme Fragen ertragen“ in Nr. 9/16, Seite 15 Durch die Überschrift angesprochen, habe ich mich der zentralen Frage des Artikels gestellt. Im Zusammenhang mit der Tatsache, dass so viele Menschen dem Sonntagsgottesdienst fernbleiben, stellt Prälat Läufer die Frage: „Ist es Verrat, ist es Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit oder nur Vergessen und Langeweile, was sie so handeln lässt.“ Für Verrat halte ich es nicht, denn ich glaube nicht, dass das Fernbleiben gegen Gott oder das Messgeschehen gerichtet ist. Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Dagegen wusste Judas genau, was er tat, als er Jesus seinen Peinigern preisgab. Bequemlichkeit ist es sicher bei vielen, die eine Woche intensiv und hart gearbeitet haben und den Sonntag ausschließlich als „Wohlfühltag“ oder als Tag der „verschiedensten Aktionen“ verbringen. Gleichgültigkeit ist es auch, denn es müsste ihnen bewusst sein, dass sie auf die Sonntagsmesse angewiesen sind, weil von ihr durch Jesu Tod und Auferstehung Heil ausgeht, das ein Christ anstreben sollte. Nun muss man ehrlicherweise sagen, dass viele Menschen als Kind nicht eingeführt wurden ins religiöse Leben und keine Vorbilder erlebt haben. So bleiben vielen Sonntagsmesse, Sakramente und Gebote fremd. Und was ich nicht kenne, lerne ich nicht lieben. Das Sonntagsgebot bringt die Menschen nicht zurück. Dazu sind heute zu viele überzeugt, dass sie ganz unabhängig sind, alles selbst bestimmen können, keine Einschränkungen dulden wollen, erst recht keine Gebote und niemandem Rechenschaft schuldig sind. Wenn ich sonntags nicht in die Kirche gehe und das zur langfristigen Gewohnheit wird, stellt sich allmählich Vergessen ein. Die Kirche spielt keine Rolle mehr. Langeweile entsteht immer dann, wenn ich einem Geschehen nicht folgen kann, weil mich niemand darauf vorbereitet hat; und der Langeweile setzt sich keiner gerne langfristig aus. Jeder, der ganz selbstverständlich sonntags zum Gottesdienst geht, müsste sich verpflichtet fühlen, seinen Glauben weiterzugeben und Kirchenfernstehende zu gewinnen. Die Sorge der Kirche, dass so viele ihr den Rücken kehren, kann nicht allein auf die Amtsträger abgeschoben werden. Wir alle sind das Volk Gottes. Wenn mich jemand fragen würde, warum ich jeden Sonntag zur Kirche gehe, würde ich sagen: „Aus Dankbarkeit für alles Gute, was ich in der vergan- genen Woche erfahren durfte.“ Diese Dankbarkeit kann ich in die Eucharistiefeier einbringen. Zum Schluss sei mir die Gegenfrage erlaubt: „Hat die Kirche vielleicht nicht auch Schuld, dass ihr so viele Menschen fernbleiben?“ Versagen liegt sicherlich auf beiden Seiten. Monika Straub, Düsseldorf Es bleibt ein Geheimnis Zu: „Der Papst und die Dunkelhäutige“ in Nr. 6/16, Seite 16 Der Bericht behandelt im Wesentlichen das besondere persönliche Verhältnis von Papst Franziskus zur Gottesmutter von Guadalupe. Die Ereignisse um die Erscheinung der Gottesmutter in Guadalupe vom 9. bis zum 12. Dezember 1531 sind im Einzelnen nicht behandelt. Insbesondere nicht, wie aus den Rosen, die der Indio Juan Diego in seinem Umhang trug, vor dem Bischof plötzlich ein Bildnis der Gottesmutter auf seinem Umhang erschien. In der Folge haben über die fast 500 Jahre immer wieder Wissenschaftler, berühmte Maler und Augenfachärzte mit jeweils neuen wissenschaftlichen und technischen Methoden ohne Erfolg eine Erklärung für das Geheimnis des Bildes gesucht. Auch die Spiegelung von Menschen in den Augen der Gottesmutter blieb unerklärlich, ebenso die Tatsache, dass widrige Witterungsverhältnisse und Umwelteinflüsse, ja sogar ein Anschlag dem Glanz und der Unversehrtheit des Bildes auch nach fünf Jahrhunderten nichts anhaben konnten. In der Folge der Erscheinung haben sich die Menschen des Landes in Scharen taufen lassen, und Guadalupe wurde der größte Wallfahrtsort der Welt. Hans Josef Bartholmes, Troisdorf Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung-koeln.de (Anzeigenpreisliste Nr. 39 vom 1. Januar 2016) Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke E-Mails: <Nachname>@kirchenzeitung-koeln.de Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) 16 19-1 49, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: vertrieb@kirchenzeitung-koeln.de Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,95 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,95 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 1,00 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,95 Euro. Mitglied der Konpress-Medien e.G. Hanauer Landstraße 189 60314 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0 Internet: www.konpress.de Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG., Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21 Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller Telefon: (0 22 41) 98 00-13 E-Mail: kiz@degensche-druckerei.de Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: redaktion@kirchenzeitung-koeln.de Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,95 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,95 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 1,00 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,95 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17 Bücher Zusagen des Glaubens Mörderin – oder nicht Köln-Krimi Der Titel des Taschenbuches „Ihre Route wird neu berechnet“ ist vom Autofahren her bekannt. Nicht immer behagen uns die Änderungen. Meistens sind Änderungen unbeliebt. Mindestens anstrengend. Ins neue Haus ziehen oder im Beruf neue Aufgaben übernehmen, ist dagegen oft mit Freude verbunden. Aber das Scheitern des Lebensentwurfes, eine unheilbare Krankheit, der Verlust vom Arbeitsplatz oder das Zerbrechen einer Ehe sind Veränderungen, die uns zu schaffen machen. Die 21 Beiträge dieses Büchleins gehen darauf ein. Oft genug fehlen uns einfache Lösungen. Dann kommt noch der Glaube ins Spiel bis hin zur Frage „Will Gott jetzt etwas von mir?“ Aus der Perspektive des Glaubens sind Veränderungen keine „Unfälle“ Die beiden Autorinnen bieten keine Patentrezepte, aber drei mal sieben Zusagen des Glaubens. EL Nordisland 1828. Die Tat war grausam: zwei Männer erschlagen, erstochen und verbrannt. Angeklagt und zum Tode verurteilt wird Agnes, eine Magd von Mitte 30. Die letzten Monate vor ihrer Hinrichtung soll sie auf dem Hof eines Beamten und seiner Familie verbringen. Entsetzt darüber, eine verurteilte Mörderin im Haus zu haben, meidet die Familie jeden Kontakt. Nur der junge Geistliche Tóti, der die Verurteilte auf den Pfad der Wahrheit und Buße führen soll, spricht mit ihr. Als der Winter naht und die Gemeinschaft zusammenrücken muss, enthüllt sich Agnes’ Geschichte vollständig und die Familie muss feststellen, dass das, was sie für wahr hielt, vielleicht nicht stimmt. DT Sie sind Freunde seit Kindertagen und bereits im Studium erfolgreiche Musiker. Doch als auf Helgoland ein Mord geschieht, ist ihre Band karriere schlagartig vorbei. Jahrzehnte später beschäftigen zwei tote Wachleute die Kölner Kriminalpolizei. Stammen die Täter aus der Drogenszene? Aber was hat dann ein geplanter Kunstraub im Wallraf-Richartz-Museum damit zu tun? Kriminalhauptkommissar Max Harmsen hat alles im Griff, so scheint es. Bis er seinen alten Widersachern begegnet. Der Rheinbacher Autor und Verleger Winrich C.-W. Clasen hat unter dem Pseudonym Paul Schaffrath seinen zweiten Krimi „Die drei Könige“ veröffentlicht – diesmal mit dem Schauplatz Köln. Eine raffiniert aufgebaute Geschichte voller Spannung, Überraschungen und einer guten Prise Humor. STO Claudia Nieser/Annegret Meyer: Die Route wird neu berechnet. 3x7 Zusagen des Glaubens. 124 Seiten. Bonifatius-Verlag.. ISBN 978-3-89710-845-1. 13,90 Euro. Hanna Kent: Das Seelenhaus. Hörbuch. Gelesen von Vera Teltz. Spieldauer elf Stunden, 57 Minuten. Gekürzte Ausgabe. Hörbuch-Verlag. ISBN 978-3-89903-918-4. CD 17,99 Euro. Paul Schaffrath: Die drei Könige – Köln-Krimi. 295 Seiten. cmz-Verlag Rheinbach. ISBN 978-3-87062-167-4. 12,95 Euro. 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 KULTUR Bartholomäus (Stephen Hagan) und Clavius (Joseph Fiennes): Der unerschütterliche Glaube der Jünger bringt das Weltbild des römischen Volkstribuns ins Wanken. (Foto: 2015 Sony Pictures Releasing GmbH) Das Kino als fünftes Evangelium? Der Film „Auferstanden“ inszeniert Tod und Auferstehung Jesu als modernen Krimi D er Inhalt des Films „Auferstanden“, der seit Donnerstag im Kino läuft, ist in einem Satz zusammenzufassen: Ein Toter kehrt unter die Lebenden zurück! Doch handelt es sich bei diesem von Kevin Reynolds („Robin Hood – König der Diebe“) gedrehten Werk keinesfalls um einen neuen Zombie-Film im Fahrwasser von „The Walking Dead“, sondern um eine innovative biblische Verfilmung von Tod und Auferstehung Jesu, wie man sie so noch nie auf der Leinwand gesehen hat. Der Zuschauer wird nämlich Zeuge der Auferstehung Jesu durch die Augen eines ungläubigen römischen Soldaten. Nachdem Jesus (Cliff Curtis) gekreuzigt wurde, kommen dem römischen Statthalter Pontius Pilatus (Peter Firth) beunruhigende Gerüchte zu Ohren. Jesus soll von den Toten auferstanden und seinen Jüngern erschienen sein, so wie er es prophezeit hat. Pilatus, der dies natürlich für eine Erfindung hält und glaubt, dass die Jünger Jesu seinen Leichnam gestohlen und irgendwo versteckt haben, gibt daraufhin dem römischen Volkstribun Clavius (Joseph Fiennes, der auch schon Martin Luther im Film „Luther“ gespielt hat), einen speziellen Auftrag: Er, der als Soldat bei der Kreuzigung Jesu dabei war, soll sich nun auf die Suche nach der Leiche machen, um den Mythos um den göttlichen Messias endgültig zu widerlegen und einen potenziellen jüdischen Aufstand im Keim zu ersticken. Clavius spürt zusammen mit seinem Gehilfen Lucius (Tom Felton) wie ein Detektiv akribisch genau den Hinweisen über die wunder- 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 same Auferstehung nach und befragt in Kreuzverhören die Anhänger Jesu, allen voran Maria Magdalena und die Apostel. Der unerschütterliche Glaube der Jünger an den Auferstandenen macht ihn dabei mit der Zeit nachdenklich und bringt sein Weltbild und seinen Glauben an die römischen Götter ins Wanken. Zwei Dinge, die unvereinbar sind Clavius ringt mit sich und seinen Zweifeln, bis er Jesus als dem Auferstandenen leibhaftig begegnet und diese Begegnung sein ganzes Leben verändert, sodass er ein Glaubensbekenntnis ablegt: „Ich habe zwei Dinge gesehen, die unvereinbar miteinander sind: Einen Menschen, der tot war und zweifelsohne denselben Menschen, der wieder lebendig war! Ich glaube, ich kann nie wieder derselbe sein!“ Seine Bekehrung erinnert dabei stark an die Ereignisse um den Apostel Saulus/Paulus, denn ähnlich wie bei ihm wird aus dem einstigen Verfolger der Christen einer der selbst als Anhänger Christi verfolgt wird. Regisseur Kevin Reynolds hat mit seinem Film eine Art inoffizielles Sequel für Mel Gibsons „Die Passion Christi“ gedreht. Denn wo der umstrittene Film aus dem Jahr 2004 aufhört, setzt nun der neue JesusFilm aus Hollywood nach zwölf Jahren wieder an. Dabei spielt der Film mit zahlreichen Thriller- und Krimi-Elementen, was unkonventionell für ein Bibel-Epos ist und den bekannten biblischen Ereignissen neue Facetten entlockt. Die Geschichte von Tod und Auferstehung Jesu, erstmals durch die Augen eines Ungläubigen erzählt, fühlt sich an, als hätte man den vier Evangelien noch ein fünftes hinzugefügt, eine andere Sichtweise auf die Geschehnisse, eine Sichtweise, die sich zwar einige künstlerische Freiheiten herausnimmt, dabei aber die biblischen Zeugnisse zu keiner Zeit verfälscht oder psychologisiert, wie es die letzten Bibel-Verfilmungen „Noah“ und „Exodus“ taten. „Auferstanden“ ist ein sehenswerter Film, denn er lehrt den Zuschauer, ob gläubig oder nicht, neu auf die Geschehnisse um Tod und Auferstehung Christi zu blicken und sie mit den Augen eines Skeptikers zu betrachten, der plötzlich seine Überzeugungen überdenken muss. Der Film macht deutlich: Ein Christ zu sein bedeutet nicht in erster Linie einem ethischen Wertekanon anzuhängen oder einer sozial-religiösen Idee, sondern Jesus Christus in seinem Leben persönlich begegnet zu sein und ihm nachzufolgen – mit allen Konsequenzen, die das Kreuz und das leere Grab verheißen. Norbert Fink Unser Autor, Pfarrer Norbert Fink, ist Kreisjugendseelsorger im Oberbergischen Kreis und Pfarrverweser im Seelsorgebereich Lindlar. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Wort des Bischofs Das „Wort des Bischofs“ ist eine Beitragsreihe des Erzbistums Köln. An Feiertagen, am Sonntag und zu besonderen Anlässen wendet sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit einer Video-Botschaft an die Gläubigen. Regelmäßige Sendeplätze sind: domradio.de (Radio): sonntags jeweils um 8 und 18 Uhr. Unter domradio.de und erzbistum-koeln.de ab sonntags 8 Uhr. TV Partnersender: nach der Messe, gegen 11 Uhr. HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de. Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 6.00 und 19.00 auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntag Aktenzeichen. Franz Reinisch - Opfer des Dritten Reiches. Dienstag Radioakademie. Papst Franziskus - Das dritte Amtsjahr. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonn- und feiertags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Werktags zwischen 6.00 und 9.00 Augenblick mal. WDR 2 Sonntag und Freitag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Es spricht Klaus Nelißen, Köln. Werktags 5.55 und Samstag 6.20 Kirche in WDR 2. WDR 3 Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 7.05 Geistliche Musik. 8.30 Lebenszeichen. Sterben in Würde. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Freitag 7.05 Geistliche Musik. 8.30 Lebenszeichen. Heilige Gräber, inszenierter Tod. Werktags 8 bis 9 Uhr, Köln TV und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. Nicki wird erwachsen. Ein Mann mit Down-Syndrom. 20.15 bis 21.15 Uhr, Phoenix: Rom. Samstag, 19. März 14.35 bis 14.40 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Glockenläuten. Stiftskirche in Weyarn. 18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus der Marienbasilika, Kevelaer. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht (täglich). 23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Montag, 21. März 17 bis 17.30 Uhr, BR: Wo Pfingsten vor Ostern beginnt. Der Kötztinger Pfingstritt. 21 bis 21.45 Uhr, BR: Lebenslinien. Der andere Weg zu Gott. 22 bis 22.30 Uhr, Bibel TV: Das Gespräch. Beruf und Berufung. Gäste: Reiner Dienlin und Dagmar Janssen. Sonntag, 20. März 8.10 bis 8.30 Uhr, SAT.1: So gesehen. 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. Blut – Saft des Lebens? 9.25 bis 11.45 Uhr, BR, EWTN und K-TV: Segnung der Palmzweige, Prozession und Heilige Messe mit Papst Franziskus. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz in Deutschkreutz mit Pfarrer Franz Brei. 10 bis 11.30 Uhr, Köln TV: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 11.45 bis 12 Uhr, BR: Zeit und Ewigkeit. Gedanken zur Karwoche mit Äbtissin M. Petra Articus Ocist. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN und K-TV: Angelus mit Papst Franziskus. 12 bis 12.15 Uhr, BR: Gott mit dir, du Land der Bayern. Schwaben. 13 bis 14 Uhr, Phoenix: Vatikan - Die Macht der Päpste. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 15 bis 15.30 Uhr, NDR FS: Klosterküche (3). Kochen mit Leib und Seele. Mittwoch, 23. März 9.50 bis 11 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes. 10.30 bis 11 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Solidarisch in der Einen Welt - Die Fastenaktion von Misereor. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Nach dem Abgrund einfach weiter. Der erstaunliche Lebensmut der Constanze F. Donnerstag, 24. März 9.30 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: ChrisamMesse mit Papst Franziskus, Petersdom. 17 bis 18.30 Uhr, ETWN: Feier vom Letzten Abendmahl mit Papst Franziskus. 16.45 bis 17.30 Uhr, Phoenix: Kreuz gegen Halbmond. 20.15 bis 21.45 Uhr, Phoenix: Bibelrätsel „Die Karriere Gottes“ und „Die Macht der Zehn Gebote“. 22 bis 22.45 Uhr, SWR FS: Der Südwesten von oben. Unsere Klöster. 22.40 bis 23.25 Uhr, WDR FS: Menschen hautnah: Heiraten? Ja! Aber warum? WDR 4 domradio.de WDR 5 Gottesdienste Tagesevangelium Palmsonntag, 20. März, 10 Uhr: Pontifikalamt zu Palmsonntag, Kölner Dom. 18 Uhr: Chorvesper – Evensong, live auf domradio.de (22 Uhr im Radio). Montag, 21. März, 16.30 Uhr: ChrisamMesse, Kölner Dom über www.domradio.de. Gründonnerstag, 24. März, 20 Uhr: Feier vom Letzten Abendmahl, Kölner Dom. Karfreitag, 25. März, 10 Uhr: Kreuzweg, Kölner Dom. 15 Uhr: Feier vom Leiden und Sterben Jesu Christi, Kölner Dom. Montag bis Mittwoch, 8 Uhr: Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de. Täglich um 6 Uhr und um 22 Uhr: Laudes und Komplet. Fastenimpulse in der Lau- Von Montag, 21., bis Samstag, 27. März, um 8 Uhr spricht Pfarrer Dr. Jens-Martin Kruse von der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde in Rom Gedanken zum Tagesevangelium. Täglich 8.55 Kirche in WDR 4. Sonntag 8.35 Das Geistliche Wort. 9.05 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Kapelle des KardinalHengsbach-Hauses in Essen-Werden. Es predigt Kai Reinhold. 13.30 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Deutschlandfunk Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Bloß der Schatten des Guten? Das unheimlich Böse. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Freitag 8.35 Die sieben letzten Worte Jesu am Kreuz. Südwest-Rundfunk 2 Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Lied zum Sonntag. Singt dem König Freudenpsalmen, GL 280. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Die Wiederentdeckung des Heiligen Grabes. Werktags 7.57 Wort zum Tag. Freitag 7.50 Zum Feiertag. 12.05 Glauben. Judas, der geliebte Verräter. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de des mit Monsignore Gerhard Dane und die Komplet mit Weihbischof Ansgar Puff. Weltweit – Frieden für Kolumbien Das Hilfswerk Adveniat hat mit „Frieden jetzt! Gerechtigkeit schafft Zukunft“ die Friedensarbeit in Lateinamerika zum Jahresthema gemacht (Mo., 21. 3., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Beratung – Rund ums Ei Wie kauft man die richtigen Eier und greift zu den richtigen Farben (Di., 10. 7., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 MEDIEN Wechsel von „Köln TV“ auf „Bibel TV“ Live-Gottesdienst ab 1. April aus dem Kölner Dom im Kabelnetz bei Bibel TV, EWTN bleibt Der christliche Familiensender Bibel TV weitet sein Programmangebot aus und sendet ab dem 1. April regelmäßig werktags um 8 Uhr den Gottesdienst aus dem Kölner Dom. Von Montag bis Freitag übernimmt Bibel TV das Sendesignal von domradio.de und speist dieses bundesweit in das Kabelnetz ein. Neben diesem werktäglichen Angebot werden weiterhin auch alle 14 Tage die Gottesdienste am Sonntag um 10 Uhr übertragen. „Wir freuen uns sehr, dass Bibel TV unsere erprobte Zusammenarbeit mit domradio.de aus- baut. Während wir früher nur im regionalen Kabelnetz zu empfangen waren, sind wir durch die bundesweite Kabelverbreitung dank Bibel TV jetzt quasi an der Bundesligaspitze“, freut sich der oberste Chef des Kölner Doms, Dompropst Prälat Gerd Bachner. Das von domradio.de produzierte Sendesignal wird von Bibel TV live übernommen und sowohl im bundesweiten Kabelnetz als auch über Satellit ausgestrahlt. Jeden Werktag und an allen Sonn- und Feiertagen überträgt domradio.de die Gottesdienste wie gewohnt in Bild und Ton aus dem Kölner Dom (Web-TV unter www.domradio.de). Die werktägliche Übertragung über Satellit um 8 Uhr und sonntags um 10 Uhr auf EWTN bleibt unverändert. Bibel TV – der christliche Familiensender mit Sitz in Hamburg strahlt seit 2002 sein 24-Stunden-Vollprogramm aus. Zu den Gesellschaftern gehört auch die Katholische Kirche. domradio.de überträgt jährlich über 400 Gottesdienste aus dem Kölner Dom und baut seit Jahren seine Kooperationen mit verschiedenen Partnersendern aus. RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Karfreitag, 25. März 6.30 bis 7 Uhr, SWR RP: Jesus von Cannstatt. 7.45 bis 8.30 Uhr, SWR FS: Liebe bis zum Tod. Spuren der Passion Christi. 8.30 bis 10 Uhr, SWR FS: Giganten der Gotik. Wie die Kathedralen in den Himmel wuchsen. 9.05 bis 11.40 Uhr, 3sat: Messiah. Oratorium in drei Teilen von Georg Friedrich Händel. 10 bis 11 Uhr, ARD: Evangelischer Gottesdienst zum Karfreitag. 11.10 bis 12.40 Uhr, ARD: Sein Name war Franziskus (1). Zweiteiliger Spielfilm. 11.30 bis 12 Uhr, SWR FS: Ostern in Franken. Damals und heute. 11.55 bis 12.25 Uhr, 3sat: Der geheimnisvolle Dom zu Erfurt. 12 bis 13.30 Uhr, Phoenix: Die Kathedrale. Die Baumeister des Straßburger Münsters. 12.25 bis 13.10 Uhr, 3sat: Der Xantener Dom. 13.10 bis 13.55 Uhr, 3sat: Der Aachener Kaiserdom. 13.20 bis 14.10 Uhr, ZDF: Walaam – Die verborgene Welt eines russischen Klosters. 13.30 bis 14.15 Uhr, BR: Lohrer Karfreitagsprozession. 13.45 bis 14.15 Uhr, WDR FS: Himmlische Gerichte: Die Oster-Torta der Olper Franziskanerinnen. 15 bis 17 Uhr, EWTN: Feier vom Leiden und Sterben Jesu Christi mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki im Kölner Dom. 15 bis 17 Uhr, Bibel TV: Johann Sebastian Bach: Johannespassion. 15.30 bis 16.30 Uhr, 3sat: Giganten der Gotik. Wie die Kathedralen in den Himmel wuchsen. 15.45 bis 16.30 Uhr, Phoenix: Die Deutschen II. Hildegard von Bingen und die Macht der Frauen. 15.55 bis 18.55 Uhr, ARD: Gottes mächtige Dienerin. Spielfilm Teil 1 und Teil 2. 16 bis 16.45 Uhr, BR: Kalvarienberge. 16.30 bis 17.15 Uhr, 3sat: Der Dom von Köln. 17 bis 19 Uhr, EWTN und K-TV: Feier vom Leiden und Sterben Christi mit Papst Franziskus. 17.15 bis 19 Uhr, 3sat: Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen. 17.15 bis 18 Uhr, SWR FS: Der Südwesten von oben. Unsere Klöster. 19.30 bis 20.15 Uhr, ZDF: Martin Luther – Petra Gerster auf den Spuren des Reformators. 21.10 bis 23 Uhr, BR, EWTN und K-TV: Kreuzweg mit Papst Franziskus, Kolosseum Rom. 23.35 bis 0.20 Uhr, Phoenix: Mathilde von Quedlinburg. Vom Mädchen zur Machtfrau. 23.45 bis 1.55 Uhr, 3sat: Das 1. Evangelium – Matthäus. Spielfilm. 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 ERZÄHLUNG A ber in diesem Jahr“, trällerte der kleine Kumpel Bernemann, „fahren wir an Ostern zur OsterinseL Du hast es versprochen.“ Ich saß im Wohnzimmer auf dem Sessel und las die desaströsen Fußballnachrichten über meinen Lieblingsklub, als der Junge hereinschaute und seine Osterinsel-Theorie zum besten gab. Wahrscheinlich jagte es mich glatte zwei Meter in die Höhe, und ich plumpste von der Zimmerdecke wieder zurück in meinen Sessel. „Waaas“, entfuhr es mir, „soll ich dir versprochen haben?“ Bernemann stellte sich neben mich und reckte ein Zeigefingerchen empor. „Im letzten Jahr“, führte er aus, „hab‘ ich dich gefragt, ob wir an Ostern zur Osterinsel fahren, und du hast mich abgewimmelt und hast gesagt, dass wir das leider erst im nächsten Jahr machen können.“ „lch-hab‘-dich-ab-ge-wimmelt“, stammelte ich, „und dann soll ich so etwas gesagt haben? Das ist völlig ausgeschlossen, Kumpel – absolut unmöglich.“ Der Knirps grinste bis zu den Ohrläppchen. „Das hab‘ ich mir schon gedacht, dass du so etwas vergisst. Dein Gedächtnis hat in letzter Zeit sowieso echt krasse Lücken.“ Der kleine Kerl feixte. Ich richtete meinen Oberkörper kerzengerade auf. „Hör mal, mein Lieber“, knurrte ich, „das mit dem Gedächtnis möchte ich überhört haben. Und außerdem . . .“ Ich hielt inne. „Ach komm, du willst mich veräppeln. Du weißt genau, dass ein Ostertrip zur Osterinsel nicht in Frage kommt. Die Osterinsel ist die einsamste Insel der Welt. Mitten im Pazifischen Ozean. In der Südsee. Dreitausend Kilometer von Chile aus oder so. Wir bleiben an Ostern wie immer zu Hause.“ „Schade“, sagte Bernemann. „Ich hab‘ gedacht, ich kann dich vielleicht austricksen.“ „Aber Bernemann . . .“ „Dafür möchte ich dann aber gern zu Ostern einen Supermegariesenschokohasen. Mindestens einen Meter hoch soll er sein.“ 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 Und er verdrehte treuherzig die Augen und fügte hinzu: „Ach bit-täää!“ Ich tätschelte seine Schulter. „Naja, ich will mal sehen,was sich machen lässt.“ Ostern bedeutete für den kleinen Kumpel Bernemann in allererster Linie, dass es Schokoladenosterhasen gab und Schokoladenostereier und vielleicht auch noch Schokoladenosterküken und was-weiß-ich-noch aus Schokolade. Dass unser Osterfest auch noch einen anderen Sinn hat, der viel bedeutender ist als der schnöde Konsum von Schokoladenosterhasen, versuchte ich ihm immer wieder mal in einigen stillen Minuten zu erklären. Er hörte sich meine Erläuterungen auch geduldig an, aber schließlich kam er doch wieder auf seine geliebten Schokohasen zu sprechen und geriet dabei mit leuchtenden Augen ins Schwärmen. Schön und gut, er war sieben Jahre alt, und ich glaube, er hat ein gewisses Recht auf seine Leckereien. Bei unserem Bäcker um die Ecke gab ich eine Spezialbestellung auf, und der Meister besorgte mir den größten Osterhasen, den ich je aus der Nähe gesehen hatte, einen aufrecht stehenden Schokohasen mit hoch aufragenden Ohren. Von der Standfläche bis zu den Ohrenspitzen maß er tatsächlich einen Meter. Ich lagerte ihn vorsichtig im Auto auf dem Rücksitz, um ihn heil nach Hause zu bringen. Bernemann würde staunen! Er würde vor Freude in die Luft springen. Da war ich mir Peter Biqué ganz sicher. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 AUS DEM ERZBISTUM „Ich habe nicht umsonst überlebt“ Nach 30 Jahren hat Hans-Werner Kücking wieder zur Kirche gefunden KÖLN. „Das passiert nicht zufällig mit dir. Das hat alles seinen Sinn.“ Dieser Gedanke beschäftigte Hans-Werner Kücking im vergangenen Jahr während seiner Krebstherapie in der Urologischen Klinik Lindenthal immer häufiger. Am Ende entschied sich der Mann, der vor 30 Jahren aus der Kirche ausgetreten war, wieder in die Gemeinschaft der Gläubigen zurückzukehren. Bei einer heiligen Messe in der Kapelle des Malteser Krankenhauses St. Hildegardis besiegelte er jetzt diesen Beschluss. Ein komplizierter Eingriff hatte im vergangenen Jahr Hans-Werner Kücking bevorgestanden. Der Tumor hatte Blase und Darm befallen und war bereits tief in das Gewebe eingedrungen. – Eine Situation, in der viele Menschen den Lebensmut verlieren und die Angst die Hoffnung überwiegt. Bei HansWerner Kücking war es umgekehrt. Er nahm Kontakt zu Pater Juan Carlos Pacheco auf. Mit dem Krankenhauspfarrer im Krankenhaus St. Hildegardis führte er zahlreiche Gespräche über Gott, das Leben und den Glauben. Schon während seines Aufenthaltes im Hildegardis-Krankenhaus reifte in ihm der Gedanke, wieder in die katholische Kirche einzutreten. Schließlich war er überzeugt, dass dies der richtige und konsequente Weg für ihn sei. Nach 30 Jahren fand Pater Carlos organiHans-Werner Kücking sierte die notwendigen wieder zur Kirche. Schritte und wurde letzt (Fotos: Malteser) endlich von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki beauftragt, die Wiederaufnahme in die Kirche durchzuführen. Für den Krankenhausseelsorger war dies eine besonde- KLEINANZEIGEN re Freunde: „Wir als Katholiken freuen uns sehr darüber und auch, weil Gott nie den Menschen aufgibt und er immer bedingungslos auf uns mit seinem liebenden und barmherzigen Herzen schaut. Im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit ist das ein eindeutiges Zeichen dafür.“ Zweites Leben Im Beisein seiner beiden Ärzte, Prof. Dr. Detlef Rohde und Barsam Harandi, sowie seines Vaters und seiner Schwester feierte Hans-Werner Kücking dann kürzlich seine erste Heilige Messe nach über drei Jahrzehnten. Dass diese für ihn so besondere Messe ausgerechnet im Krankenhaus stattfand, war für Kücking eine große Freude. An dem Ort, an dem ihm sein Leben ein zweites Mal geschenkt wurde, gestand er: „Es fühlt sich an, als wäre ich neu geboren worden. Ich bin nicht traurig über die Krankheit, sondern ich fühle mich beschwingt.“ Die Messe gestaltete Pater Juan Carlos Pater Juan Carlos Pache Pacheco freute sich co passend zu ihrem be- über die Rückkehr des sonderen Anlass. Das „verlorenen Sohnes“. Gleichnis vom verlorenen Sohn wurde gelesen, und die Gemeinde sprach mit Hans-Werner Kücking gemeinsam das Glaubensbekenntnis. „In Gottes Herz ist Platz für jeden Menschen.“ Mit diesem Satz nahm Pater Juan Carlos Pacheco Hans-Werner Kücking offiziell wieder in die katholische Kirche auf. Dass dies ein ganz besonderer Augenblick war, konnten alle Gemeindemitglieder sehen und spüren. Richtiger Weg Die Behandlung von Hans-Werner Kücking ist noch nicht abgeschlossen – für einige Monate muss er zur Sicherheit noch eine vorbeugende Chemotherapie durchlaufen. Aber er strahlt Zuversicht aus und ist sicher: „Gott hat durch die Ärzte gewirkt. Ich war hier so gut aufgehoben und habe mich geborgen gefühlt – das alles hatte einen Sinn. Ich weiß noch nicht, wie mein Leben weitergeht. Meinen Beruf werde ich vielleicht nicht mehr ausüben können – aber ich weiß jetzt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.“ 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 AUS DEM ERZBISTUM Wunder im Hamburger Hafen NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 zimmermann@kirchenzeitungkoeln.de Ausstellung über die Glocken von Knechtsteden KNECHTSTEDEN. Glocken begleiten das gesamte Menschenleben von der Taufe bis zum Begräbnis. Die Klangkörper sind ein Zeichen des Friedens und Gegenstand zahlreicher Dichtungen. Ihre Inschriften enthalten verschlüsselte Botschaften, die Chronogramme. Und die Läute-Ordnung legt fest, wann welche Glocke angeschlagen wird. Alle diese Aspekte veranschaulicht die Ausstellung „Eine bewegte Geschichte – Die Glocken von Knechtsteden“, die jetzt im Kreuzgang an der Klosterbasilika zu sehen ist. Im Mittelpunkt steht das Fünfergeläut, das vor 85 Jahren am Sonntag nach Ostern, dem Weißen Sonntag, geweiht wurde. Spannend ist auch die Geschichte vom „Knechtstedener Glockenwunder“. Die 1941 von den Nationalsozialisten beschlagnahmten Instrumente lagerten auf dem „Glockenfriedhof“ im Hamburger Hafen, um für die deutsche Rüstungsindustrie eingeschmolzen zu werden. Aber den Knechtstedener Patres gelang es nach dem Ende des Krieges, ihre Klangkörper unter rund 10 000 Glocken wiederzufinden. So kehrten diese neun Jahre später in die Glockenstube der Basilika zurück. Die Ausstellung ist bis Pfingsten täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Zugang ist über die Klosterkirche möglich. GREFRATH. Zur Prozession „Römerfahrt“ lädt die Gemeinde St. Stephanus ein. Sie beginnt am Palmsonntag, 20. März, um 14.30 Uhr in der Kirche. Hintergrund: Die Kirchen von Rom waren schon früh das Ziel vieler Pilger. Für die meisten Menschen war eine solche Reise früher aber nicht möglich. Im ausgehenden Mittelalter entstand daher in rheinischen Dörfern ersatzweise die sogenannte Römerfahrt zu sieben Fußfällen rund um die jeweiligen Orte. An diese Tradition knüpfen die Grefrather seit Jahrhunderten an. Mit Seilzügen und Menschenkraft wurden 1931 alle fünf Glocken durch die Öffnung in der Kuppel über dem Altar in die Glockenstube gezogen. (Repro: ZIM) Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die Finanzierung der kommenden Ausstellung wird gebeten. ZIM Anlaufstelle für Hilfesuchende Neuer Lotsenpunkt mitten in der Fußgängerzone GREVENBROICH. Ob Einsamkeit, Trauer über ihre Probleme zu sprechen und konkrete oder Krankheit, Suchtproblematik, Überschul- Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dort stehen die dung oder Arbeitslosigkeit: Menschen mit Pro- Soziallotsen auch potenziellen ehrenamtlichen blemen haben jetzt ein Ziel: den „Lotsenpunkt“ Mitarbeitern mit Informationen zur Verfügung. in der Jugendeinrichtung „Café Kultus“. Die Ca- Außerdem knüpft das Lotsenpunkt-Team Konritas sowie die Pfarreiengemeinschaften „Nie- takte zu anderen Einrichtungen in der Stadtmitdererft“, „Elsbach/Erft“ und „Vollrather Höhe“ te. Öffnungszeiten sind montags von 14.30 bis sind für das Angebot verantwortlich. Dazu ha- 17 Uhr und donnerstags von 10 bis 12 Uhr. Näben sie gleich neben der Innenstadt-Kirche St. heres unter Telefon (0 15 73) 1 10 46 13. ZIM Peter und Paul eine Anlaufstelle eröffnet. „Damit verfügen wir über den großen Vorteil, mitten in der Fußgängerzone gleich neben Bürgerbüro und Stadtverwaltung am Marktplatz agieren zu können“, so Jürgen Weidemann, Fachberater für Gemeindecaritas. Er und seine Mitstreiter setzen stark auf „Laufkundschaft“. Die Besucher haben die Möglichkeit, „nur“ einen Kaffee zu „Lotsenpunkt im Café Kultus“: Die Soziallotsen von Caritas und Pfarreiengemeinschaften (Foto: ZIM) trinken und/oder direkt stehen jetzt bereit. 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 NEUSS. Ein Konzert zur Passionszeit beginnt am Sonntag, 20. März, um 17 Uhr in Christ König. Das „trio contemporaneo“ interpretiert Werke von Johann Sebastian Bach, Franz Liszt, Günther Wiesemann und anderen Komponisten. NEUSS. Die großangelegte zyklische Passionsmusik „Seven last words from the Cross“ (Sieben letzte Worte vom Kreuz) des zeitgenössischen britischen Komponisten James MacMillan erklingt Palmsonntag, 20. März, um 20 Uhr in der Basilika St. Quirin. Es musizieren der Kammerchor „Capella Quirina“ und das Neusser Kammerorchester unter Leitung von Kantor Joachim Neugart. GLEHN. Zu einem „Bußgang zu den Fußfällen“ laden die Gemeinde St. Pankratius und die Heimatfreunde am Karfreitag, 25. März, um 7 Uhr ein. Die Teilnehmer treffen sich zu Einleitung und Eröffnungsgebet in der Kirche und machen sich dann bei jedem Wetter auf den Weg durch die Felder entlang der Fußfälle. Nach der Prozession besteht die Möglichkeit zu einem Frühstück. KNECHTSTEDEN. Georg Friedrich Händels „Johannes-Passion“ wird am Karfreitag, 25. März, um 20 Uhr in der Basilika des Spiritaner-Klosters Knechtsteden aufgeführt. Die Dormagener Kantorei, Solisten und das Kölner Ensemble „Concert Royal“ treten unter Leitung von Christine Marx auf. Die Komposition ist ein Jugendwerk Händels und wurde Karfreitag 1704 in Hamburg uraufgeführt. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33 AUS DEM ERZBISTUM DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 morschheuser@ kirchenzeitung-koeln.de MÖRSENBROICH. „Lasst uns miteinander... eine Ausstellung erleben“ ist der Titel eines Projekts zur Kommunionvorbereitung in der Pfarrei St. FranziskusXaverius. Bis Ende Mai werden Bilder, Collagen und Materialien der Gruppen aus allen drei Ortsgemeinden in Mörsenbroich, Rath und Oberrath in der Katholischen öffentlichen Bücherei (KÖB) an der St.-Franziskus-Straße zu sehen sein. Zusammengestellt hat sie die Katechetin Meike Sander. Gezeigt wird ein Überblick des Geschehens in den Gruppenstunden, vom Wochenende der Kommunionkinder in der Jugendherberge Ratingen und bei verschiedenen Aktionen. Die Bücherei ist mittwochs von 16 bis 18 Uhr und sonntags von 10.30 bis 13 Uhr geöffnet. ALTSTADT. Heinz Terbuyken, langjähriger Kirchenmusiker an der Basilika St. Lambertus, gibt am Sonntag, 20. März, ein Konzert im Rahmen der „Sonntagsorgel“. Es beginnt um 16 Uhr in der Offenen Dominikanerkirche St. Andreas an der Andreasstraße. Der Eintritt ist frei; Spenden werden erbeten. FLINGERN. Die Jugendfreizeiteinrichtung (JFE) St. Elisabeth hat sich anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des Landes Nordrhein-Westfalen und von Düsseldorf als Landeshauptstadt zum ersten Mal ein Jahresmotto gewählt. Unter dem Titel „Stadt – Land – Fluss. Entdecke deine Heimat“ sollen bis zu zehn Veranstaltungen stattfinden; die meisten Aktionen und Ausflüge werden kostenlos angeboten, damit Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien nicht ausgegrenzt werden. Über die Vorhaben können sich Interessierte in der JFE am Vinzenzplatz zu den Öffnungszeiten montags bis freitags von 15.30 bis 19.30 Uhr oder unter Telefon (02 11) 3 55 93 1-3 10 informieren. GERRESHEIM. Die Weltjugendtags-Gruppe und der Ortsausschuss St. Katharina laden zu einem „Kirchencafé“ in St. Katharina, Katharinenstraße, ein. Es findet am Sonntag, 20. März, nach der Messe von 11.15 Uhr an statt. Mit dem Verkauf von Kaffee und Kuchen wird die Fahrt der Jugendlichen zum Krakauer Weltjugendtag im Sommer unterstützt. Bagger im Einsatz Alter Pfarrsaal war für Seelsorgeeinheit zu klein geworden WERSTEN. Nach acht Jahren Planungs-Vorlauf sind jetzt die Bagger neben der Kirche St. Maria Rosenkranz im Einsatz: Der alte Kindergarten, die darüber gelegenen Jugendräume und die Pfarrbücherei an der Burscheider Straße werden abgerissen. „Wir als Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen und der Stadtteil Wersten brauchen dringend einen großen Saal, in dem das aktive Leben so vieler Gruppen und Vereine stattfinden kann“, sagt Pfarrer Frank Heidkamp. „eine Sanierung des alten Pfarrsaals war wirtschaftlich nicht mehr zu vertreten.“ Nach der Bauphase werden ab 2017 ein schöner neuer Kindergarten und ein darüber liegender Pfarrsaal zur Verfügung stehen; auch Pfarrbüro und Pfarrer ziehen von der einen auf die andere Seite der Kirche. Damit können das alte Pfarrhaus und das bisherige Pfarrsaalgelände anders genutzt werden, zum Beispiel für altersgerechte Wohnungen. Die Pfarrbücherei ist für die Bauphase in die Garderobe des bisherigen Pfarrzentrums umgezogen. Die Kindergartenkinder haben ein Ausweichquartier an der Werstener FriedhofPfarrer Frank Heidkamp (links) mit Baustellenleiter Bastian Goldschmidt. (Foto: RM) straße gefunden. RM Bereit sein für gemeinsames Tun Kontakte knüpfen im „Raum für nachhaltige Begegnung“ FLEHE. „Leben findet Stadt“ ist das Motto im „Raum für nachhaltige Begegnung“. Die ganze Gemeinde St. Bonifatius, aber auch Menschen aus anderen Stadtteilen sind eingeladen, das Angebot in der ehemaligen SupermarktHalle an der Ecke Uedesheimer/Fleher Straße zu nutzen. Dort werden Nahrung, Gegenstände aller Art, aber auch Wissen, Können und Gemeinschaftssinn miteinander geteilt, zum Beispiel jeden Montag ab 17 Uhr bei „Küche für alle“. Gemeinsam werden dabei am Großmarkt aussortierte, aber noch genießbare Lebensmittel zubereitet. Dienstags ab 15.30 Uhr gibt es einen Treff zum „Gärtnern, Planen, Einrichten, Reparieren, Aufräumen, Schreiben, Malen, Klönen, Kaffeetrinken“. Immer donnerstags um 15 Uhr hilft der „PC-Doktor“ bei Problemen mit dem elektronischen Gehilfen. Freitags ab 15 Uhr findet „Miriams Kuchen Café“ statt. Die Initiative für den Gemeinschaftlichen Offenen Raum mitten im städtischen Leben haben Bettina Berens und Olivia Tawiah ergriffen. Ihnen ist es wichtig, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen. Jeder ist willkommen. „Leben findet Stadt“ bietet Möglichkeiten für freie Entfaltung bis hin zum Austausch über Gott und die Welt. Berens ist überzeugt: „Das Paradies ist eigentlich mitten unter uns, wir müssen uns einfach nur darauf und auf andere einlassen, bereit sein für Kontakte Immer montags wird gekocht. Schnibbelt gerne mit: Bettina Berens (zweite von links), und gemeinsames Tun.“ die „Leben findet Stadt“ gemeinsam mit Olivia Tawiah initiiert hat. (Foto: RM) RM 34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 AUS DEM ERZBISTUM „Klangfarben“ zum Geburtstag HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Seelsorgebereichsmusiker Peter Gierling lädt zu Konzerten ein RICHRATH. Zum zehnjährigen Jubiläum der Seifert-Orgel in der Kirche St. Martin legt Seelsorgebereichsmusiker Peter Gierling mit dem Pfarrgemeinderats-Arbeitskreis „Kunst-KulturKirche“ die vierteilige Konzertreihe „Klangfarben“ auf. Sie soll in vier über die Jahreszeiten verteilten Veranstaltungen die konzertanten Möglichkeiten des Instruments hörbar machen. Auftakt ist das „Geburtstagskonzert“ am Sonntag, 20. März, um 16 Uhr. Dabei spielen vier Organisten aus katholischen und evangelischen Gemeinden Langenfelds: Esther Kim (Erlöserkirche), Sven Schneider (Johanneskirche), Matthias Krella (St. Josef) und Peter Gierling selbst, der seinen Dienst in der damals noch eigenständigen Pfarrei St. Martin vor 21 Jahren begonnen hat. Aufgeführt werden Werke von Bach, Ravel, Weber, Blarr, Mendelssohn Bartholdy und Widor. Anschließend sind alle Konzertbesucher zu einem Empfang im benachbarten Pfarrsaal eingeladen. Die Bauphase der vor zehn Jahren neu errichteten Orgel hat Gierling noch gut in Erinnerung. Die Kevelaerer Orgelbaufirma Romanus Seifert erhielt den Auftrag für die neue Orgel. Ihr Konzept eines dreimanualigen Werks mit rein mechanischer Traktur, bei dem dank einer Wechselschleiflade aber nur Pfei- Fax (0 21 73) 96 79 98 morschheuser@kirchenzeitungkoeln.de METTMANN, RATINGEN: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 moll@kirchenzeitung-koeln.de LANGENFELD. Die Kolpingsfamilie Langenfeld hat einen jungen Mann aus Eritrea eingeladen, um von seiner Flucht nach Deutschland zu berichten. Er spricht am Dienstag, 22. März, um 19.30 Uhr im Adolph-Kolping-Raum, Josefstraße. HAAN. Die neugestalteten Priestergräber werden am Karsamstag, 26. März, auf dem katholischen Friedhof an der Thienhausener Straße gesegnet. Beginn ist um 12.30 Uhr. Peter Gierling vor der Seifert-Orgel. (Foto: RM) fen für zwei Manuale gebraucht werden, sparte Platz und Geld. „Dennoch hat der Organist die Spielmöglichkeiten einer großen Orgel“, so Gierling. Die weiteren „Klangfarben“-Konzerte im Juni, September und Dezember bieten teils traditionelle Orgelwerke, teils sogar Rock, Pop und Filmmusik. Der Eintritt ist immer frei. RM Die Kraft des Wassers Meditativer Abend in St. Peter und Paul RATINGEN. Erst war es nur ein leises Tröp- ten sieben Tage der Schöpfung“ von Jörg Zink feln, dann ein Blubbern, schließlich mündete es gegenüber. Viel Raum nahm auch die Lesung in ein Wellengeräusch, eine richtige Brandung aus der Enzyklika „Laudato Si“ ein, in der Papst war zu hören. Gebannt lauschten die Besucher Franziskus dazu aufruft, „die gesamte Menschin St. Peter und Paul. Das Team „Neue Wege ge- heitsfamilie in der Suche nach einer nachhaltihen“ hatte die gesamte Kirche in blaues Licht gen und ganzheitlichen Entwicklung zu vereigetaucht, und im Hochchor rauschte ein imagi- nen“. Unter dem Turm am Taufbecken endete närer Wasserfall. Es ging um die gewaltige Kraft der Abend mit einer Betrachtung, wie sehr für des Wassers, um das „Wasser des Lebens“ und Christen das „Wasser des Lebens“ zum Antrieb die Bedeutung für den christlichen Glauben. Da werden kann. NAU gab es teils erstaunliche Fakten: etwa wie sich die Zusammensetzung der Tränen je nach Stimmung verändert, veranschaulicht mit Bildern der Fotografin Rosalind Fisher. An verschiedenen Stationen, wie einer Wasserverkostung, konnten sich die Besucher aktiv mit Wasser auseinandersetzen. Im zweiten Teil stellte das Team die Schöpfungserzählung dem Text „Die letz- St. Peter und Paul war in ein stimmungsvolles Licht getaucht worden. (Foto: NAU) 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 HILDEN. Im Projekt „Hast du Töne – Musik am Samstagabend zugunsten der Flüchtlingshilfe St. Jacobus“ spielt Kantor Carlos A. Geigadas am Samstag, 19. März, in St. Jacobus an der Mittelstraße. Gegen 18 Uhr – nach der 17-Uhr-Vorabendmesse – präsentiert er „Best of Bach“. ERKRATH. Das „Weltreisecafé“ in der Caritas-Begegnungsstätte Gerberstraße führt am Sonntag, 20. März, um 15 Uhr an die Côte d’Azur. „Reisebegleiterinnen“ sind Marin Mixdorf und Sabine Gabriel. VELBERT. Michael Smetten vermittelt in dem Kursus „Die Orgel – das unbekannte Wesen“ in St. Michael am Dienstag, 5. April, um 18 Uhr Wissenswertes rund um das Instrument. Anmeldung für die Führung bis 31. März an smetten@web.de oder unter Telefon (0 20 51) 95 50 00. NEVIGES. Zur Einstimmung auf die Heilige Woche findet am Palmsonntag, 20. März, um 16 Uhr eine musikalische Passionsandacht in der Pfarrkirche St. Mariä Empfängnis statt. Der thematische Schwerpunkt liegt auf „Stabat Mater“. Zu hören sind Werke von Pergolesi, Bach, Mozart, Rossini und Rheinberger in einer Bearbeitung für Bläserensemble unter Leitung von Klaus Georg Hanf. METTMANN. Zum 15. Mal färben die Georgspfadfinder im Stamm Mettmann Ostereier und liefern diese rechtzeitig zum Osterfest aus. Sie bitten um Spenden, mit denen die Kinderfreizeiten und Zeltlager unterstützt werden. Bestellungen nimmt Anna Goßmann entgegen per E-Mail an osterhase@dpsg-mettmann.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35 AUS DEM ERZBISTUM REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 moeller@kirchenzeitung-koeln.de WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 pathe@kirchenzeitung-koeln.de LENNEP. Kinder vom ersten bis fünften Schuljahr sind am Dienstag, 22. März, um 10 Uhr zum Kinderpaschamahl ins Gemeindehaus St. Bonaventura eingeladen. Anmeldelisten liegen in der Kirche aus. MERSCHEID. Der ökumenische Jugendkreuzweg startet am Karfreitag, 25. März, um 18.30 Uhr in St. Mariä Empfängnis, Merscheid. Gegen 20 Uhr findet der Abschlussgottesdienst in der Lutherkirche statt. Die Solinger christlichen Gemeinden, der BDKJ und die katholische Jugendagentur Wuppertal laden hierzu ein. LENNEP. Die Ausstellung „Heimat ist bunt“ wird am Freitag, 18. März, um 19 Uhr mit einem Gottesdienst in St. Bonaventura eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 16. Mai in der Kirche zu sehen. Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr. Montags ist die Präsentation geschlossen. Der Eintritt ist frei. ELBERFELD. Für den Frühjahrsputz rund um die Kirchen St. Laurentius und St. Suitbertus werden für Samstag, 19. März, noch Helfer gesucht. Treffpunkt ist um 10 Uhr an den jeweiligen Kirchen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. WUPPERTAL. Im Rahmen der Reihe „Glaubensinformation“ bietet die Katholische Citykirche eine Einführung in das sogenannte Triduum Paschale am Mittwoch, 23. März, um 19 Uhr im Katholischen Stadthaus in der Laurentiusstraße 7 an. Das Triduum Paschale umfasst die Zeit vom Gründonnerstag bis zur Osternacht. Der Informationsabend führt in Ablauf, Inhalt und Verständnis der österlichen Liturgie ein. Die Veranstaltung wird von Pastoralreferent Dr. Werner Kleine geleitet. BARMEN. Pfarrer Michael Haupt lädt junge Erwachsene ab 18 Jahren zu einem Glaubensgespräch und Imbiss am Montag, 21. März, um 19.15 Uhr ins Pfarrhaus von St. Antonius ein. Gebet als Kraftquelle Solingens Oberbürgermeister verbindet Arbeit und Glaube SOLINGEN. Seit einem halben Jahr ist Tim Kurzbach (37) nun der „erste Bürger“ Solingens. Doch so sieht er sich selber nicht. Er ist für alle Menschen da, die in Solingen wohnen. Es ist seine christliche Einstellung, und es sind christliche Werte, die seine Entscheidungen beeinflussen. Schon Jahrzehnte engagiert sich der SPDMann in sozialen und kirchlichen Berei- chen seiner Heimatstadt. In St. Joseph, Ohligs, seiner Heimatgemeinde, war er in der Pfarr- und Jugendarbeit tätig. Der studierte Diplom-Sozialpädagoge wurde Diözesanratsvorsitzender der Katholiken, Aufsichtsratsmitglied der Katholischen Jugendagentur, Träger der silbernen BDKJ-Ehrennadel, Mitglied des ZDK und auch im Seelsorgebereich Solingen-West aktiv. „Das soll auch so bleiben“, erklärte er. „Wir Christen müssen unsere Aufgabe in der Welt anpacken. Da darf man sich nicht von einer Partei abhalten lassen.“ Das christlich-katholische Elternhaus habe ihn geprägt und soll auch seine Arbeit bestimmen. Dass andere für ihn beten und das eigene Gebet seien Quellen seiner Kraft. „So wahr mir Gott helfe“ war somit auch Teil seiTim Kurzbach holt sich Kraft und Orientierung aus dem Glauben. nes Amtseides. MÖ Menschen in Lebenskrisen begleiten Quirin Sailer übernimmt Leitung der Krankenhausseelsorge WUPPERTAL. „Irgendwann kommt der Punkt zu begreifen, dass die eigenen Kräfte nicht unbegrenzt sind. Jetzt ist es gut, Abstand zu gewinnen und neu zu beginnen“, so Pfarrer Bernd Uedelhoven im Rahmen des Empfangs am Sonntag im katholischen Stadthaus zu seiner Verabschiedung und der Einführung von Quirin Sailer als neuer Leiter der stadtweiten Krankenhausseelsorge. Zuvor wurde in der St.-Laurentius-Basilika eine Messe gefeiert. Für Uedelho- ven, der seit 2002 die Krankenhausseelsorge leitete, ist es wichtig „Menschen in Lebenskrisen zu zeigen, dass es in ihrem Leben so etwas wie Barmherzigkeit gibt“ und „in der Begleitung dieser Menschen alles auszuhalten“. Stadtdechant Pfarrer Dr. Bruno Kurth bedankte sich bei Uedelhoven für „die Vielfalt seines Dienstes auch als Berater und Supervisor“ und hob dessen „klare kölsche Art“ hervor. Uedelhoven wechselt nach Euskirchen, wo er auch das Fahrrad als Bewegungsmittel nutzen will. Die Leitung übernimmt ab April Pastoralreferent Quirin Sailer, der die Arbeit von Uedelhoven weiterführen möchte. Sailer ist seit 2010 Krankenhausseelsorger in Wuppertal und der erste Nichtpriester, der im Erzbistum Köln mit der Leitung eines KrankenhausseelsorgeStadtdechant Bruno Kurth (von links), Pastoralreferent Quirin Sailer mit der Teams beauftragt wird. Ernennungsurkunde und Pfarrer Bernd Uedelhoven. (Foto: MM) MM 36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 AUS DEM ERZBISTUM OBERBERGISCHER KREIS, ALTENKIRCHEN: Heike Cosler, Telefon (01 71) 3 60 96 14 cosler@kirchenzeitung-koeln.de WIPPERFÜRTH. Die Ökumenische Hospiz-Initiative Wipperfürth/Kürten lädt ein zum „Offenen Treff für Trauernde“. Der Treff findet statt am Sonntag, 20. März, um 15 Uhr im Café Zentral von Noh Bieneen in der Hochstraße 40a. Hier können Trauernde mit anderen Menschen, die Ähnliches erlebt haben, ins Gespräch kommen. Informationen bei Maria Winter unter Telefon (01 78) 5 99 08 25. Die Familien Feldhoff und Diewerge in Lindlar-Hohkeppel möchten unbegleiteten Flüchtlingskindern ein neues Zuhause mit Familienanschluss geben. Familie Diewerge hat schon einen jungen Flüchtling (rote Kapuze) in ihre Familie aufgenommen. Bürokratie und Gesetzesauslegungen stellen das neue Familienleben aber auf eine harte Probe. (Foto: Klein) „Wir lassen kein Kind zurück“ Bürokratie behindert Integration von Flüchtlingskind in Familie HOHKEPPEL. Eigentlich war die Welt der Familie Feldhoff, die in der Ortsmitte von Lindlar-Hohkeppel unweit der Pfarrkirche St. Laurentius lebt, bis vor wenigen Wochen noch ganz in Ordnung. Klaus-Dieter und Claudia Feldhoff und ihre Kinder Kerstin (19) und Oliver (14) hatten gegenüber dem Jugendamt der Gemeinde Lindlar ihre Bereitschaft erklärt, einem jungen unbegleiteten Flüchtling in ihrer Familie ein neues Zuhause zu geben. Daraufhin wurden sie auf Herz und Nieren überprüft, ob sie als sogenannte Pflegefamilie in Frage kommen. Die Prozedur hatten sie gut überstanden. Im Haus wurden einige Räume getauscht, um ein Zimmer für den Familienzuwachs zu erhalten. Jetzt warten die vier auf den Tag, an dem das Jugendamt ihnen einen unbegleiteten Flüchtling anvertraut. „Die Vorfreude ist groß, denn bei unseren Nachbarn hat es Anfang des Jahres hervorragend geklappt“, sagt Claudia Feldhoff, die Küsterin von St. Laurentius ist. Doch die Vorfreude bekam jetzt einen Dämpfer. Die befreundete Familie Diewerge darf mit ihrem Pflegekind nicht den bereits seit langem gebuchten Skiurlaub in Österreich antreten. „Von diesen Einschränkungen, dass Ali (12, Name geändert) nicht ins Ausland reisen darf, war in den vielen Gesprächen, bevor Ali in unsere Familie kam, keine Rede“, beklagt sich Verena Diewerge. „In den fast drei Monaten, die Ali in unserer Familie lebt, ist er unser viertes Kind gewor- 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 den. Wir lassen doch nicht eins unserer Kinder zurück, damit sich der Rest der Familie vergnügen kann. Wir sind strikt gegen eine Zwei-Klassen-Familie“, so Diewerge. Wenn diese Probleme früher bekannt gewesen wären, hätte man sich nicht um ein Flüchtlingskind bemüht. „Das Jugendamt wusste, dass wir uns regelmäßig im Ausland aufhalten.“ Es gehe nicht an, dass ein Familienmitglied von einem wesentlichen Bestandteil ihres Familienlebens ausgeschlossen werde. Die Feldhoffs sind ebenso entsetzt, dass es da keine Sondererlaubnis gibt. Denn auch bei ihnen ist der Aufenthalt in fremden Ländern Teil der Erziehung ihrer Kinder. Dieses Jahr stehen unter anderem Taizé und die letzte Hälfte des Camino auf dem Familienprogramm. Das Verhalten von Jugendamt und Ausländerbehörde des Oberbergischen Kreises hat dazu geführt, dass sich die Feldhoffs jetzt sehr genau überlegen, ob man das Angebot, einem jungen Flüchtling eine neue Heimat zu geben, aufrecht erhält. „Ein gemeinsamer Urlaub ist Zeit für Familie pur. Gemeinsame Erlebnisse fördern den Zusammenhalt und auch die Integration“, sagt Tochter Kerstin. Sie versteht diese Gesetze nicht. Sie behindern nach ihrer Meinung die Integration. Bis Redaktionsschluss am Dienstagnachmittag war die Kreisverwaltung des Oberbergischen Kreises nicht zu einer Stellungnahme gegenüber der Kirchenzeitung bereit. SIEGBERT KLEIN REICHSHOF-ECKENHAGEN. Eine „Liturgische Nacht“ findet am Gründonnerstag, 24. März, in St. Franziskus Xaverius statt. Sie beginnt um 20 Uhr mit einer eucharistischen Andacht. Um 21.30 Uhr beginnt die Abendmahlsfeier. Anschließend besteht die Gelegenheit zur Beichte, zum Gebet und zum Gespräch. Ein Kreuzweg startet um 5 Uhr. Die Nacht endet um 6 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück.. WALDBRÖL. Der Chor FORUMVOCALE St. Augustin gibt am Samstag, 19. März, um 19.15 Uhr in der Kirche St. Michael ein „Konzert zur Passion“.In seinem Programm mit dem Titel „O Crux Ave” spannt der Chor einen Bogen durch die Musik mehrerer Jahrhunderte. HÜCKESWAGEN. Das „Josef-Schutzfest“ der Kolpingsfamilie wird am Samstag, 19. März, gefeiert. Die Kolpingsfamilie hat diese alte Tradition vor einigen Jahren wieder aufleben lassen. Der Abend beginnt mit der Feier der Messe um 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt. Zelebrant und Referent für diesen Abend wird Kolping-Diözesan-Ehrenpräses Monsignore Winfried Motter sein. OBERBERGISCHER KREIS. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Flosbach hat jetzt das Zertifikat „Qualifizierte Tagespflegeperson“ des Bundesverbandes für Kindertagespflege an Tagesmütter überreicht. Ein Jahr lang hatten 15 Absolventen an 40 Abend- und Wochenendterminen eine Qualifizierung zur Tagespflegeperson absolviert. Für das zweite Halbjahr sind weitere Kurse geplant. Informationen im Haus der Familie Wipperfürth unter Telefon (0 22 67) 85 02 und im Internet. ➔ www.hdf-wipperfuerth.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37 aus dem erzbistum Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 klein@kirchenzeitung-koeln.de Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 becker@kirchenzeitung-koeln.de SCHILDGEN. Das „gemeinsame Singen mit Chor und Gemeinde“ war 2015 zu Pfingsten ein Versuch, Aufmerksamkeit für Chorgesang in der Gemeinde zu erreichen. Aufgrund der positiven Resonanz hat der Kirchenchor Herz Jesu in Bergisch Gladbach-Schildgen beschlossen, an vier Sonntagen das Projekt zu wiederholen. Dabei werden Mitglieder des Chores im Kirchenraum verteilt, die bei mehrstimmigen Gotteslobliedern den mehrstimmigen Satz singen, während die Gemeinde nur die gewohnte Melodie singt. Der erste Termin ist die Messe am Palmsonntag, 20. März, um 11 Uhr. STEINENBRÜCK. Vor 100 Jahren wurde die Pfarrgemeinde St. Barbara in Overath-Steinenbrück gegründet. Die Jubiläumsfeierlichkeiten beginnen am Palmsonntag, 20. März, um 11.15 Uhr mit einer Palmprozession vom Kindergarten zur Kirche. Anschließend wird das Jubiläum im Pfarrsaal gefeiert. MANFORT. Über den Weltgebetstag der Frauen, der dieses Jahr von Christinnen aus Kuba gestaltet wurde und unter dem Motto steht „Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf“, informiert Pfarrer Jürgen Berghaus von der evangelischen Johannesgemeinde am Mittwoch, 23. März, im Pfarrheim St. Joseph nach der 8.30-Uhr-Frauenmesse. WIESDORF. Die Auferstehung Christi in einer „Nacht der Nächte – vom Kreuz zum Licht“ zu feiern, dazu lädt die Gemeinde St. Stephanus ein. Die Ostervigil findet von Karsamstag, 26. auf Ostersonntag, 27. März in St. Hildegard statt. Los geht es um 23.30 Uhr mit dem Osterfeuer, an das sich die Feier des Paschamahls anschließt. Danach gibt es Stille, Anbetung des Allerheiligsten, Gestaltung der Osterkerze, Impulse, Taizégesänge, Gebet für die Verstorbenen, Prophetenlesungen und um 6 Uhr die Auferstehungsfeier mit anschließendem Frühstück. Um Anmeldung im Pastoralbüro unter Telefon (02 14) 31 20 45 00 oder per E-Mail an pastoralbuero@stephanus-wbk.de wird gebeten, auch Kurzentschlossene sind aber willkommen. Über 260 Ordensfrauen in 150 Jahren Franziskanerinnen in Marialinden feiern Jubiläum MARIALINDEN. Im Februar 1866 kamen drei Franziskanerinnen von Salzkotten in die Pfarrgemeinde St. Mariä Heimsuchung in Overath-Marialinden. Der damalige Pfarrer hatte den Orden angefragt, um alte und kranke Menschen in der Pfarrei zu versorgen. Später kamen eine Näh- und Handarbeitsschule hinzu. 1900 übernahmen die Schwestern die Krankenpflege im neu errichteten Krankenhaus. Nach der Schließung des Krankenhauses errichteten die Ordensfrauen ein Altenheim an der Franziskanerstraße. Dort sind heute noch sieben Ordensfrauen tätig. „In den zurückliegenden 150 Jahren sind insgesamt über 260 Ordensfrauen in Marialinden aktiv gewesen“, so Oberin Schwester M. Susanne. Sie durfte jetzt zum Jubiläum über 30 Mitschwestern und die Provinzoberin Schwester M. Hildegarde in Marialinden begrüßen. KL Dechant Gereon Bonnacker (links) und Prälat Joseph Herweg feierten mit den Schwestern deren 150-jähriges Jubiläum in Overath-Marialinden. (Foto: KL) Einander gut tun, statt verzichten Fastengang des Familienzentrums Christus König WIESDORF. Ein Spaziergang im Sonnenschein, zusammen singen und beten, Luftballons steigen lassen und Picknick machen – was hat das mit Fasten zu tun? „Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass es beim Fasten nicht darum geht, sich selbst durch Verzicht auf Süßes oder irgendetwas anderes zu quälen“, sagt Pfarrer Ralf Hirsch. „Sondern es geht darum, dass man weglässt, was einen kaputt macht, und anfängt das zu tun, was einem selbst und anderen gut tut.“ „Einander gut tun“ war deshalb das Motto des Fastengangs zum Neulandpark, zu dem die fünf Einrichtungen des Familienzentrums Christus König am Samstag eingeladen hatten. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst ließen die Kinder dort Luftballons steigen mit Grußkarten mit guten Wünschen für die unbekannten Finder. Anschließend wurde miteinander geteilt und verzehrt, was die Familien mitgebracht hatten. Es gebe zwar eine Reihe von gemeinsam geplanten Aktivitäten, aber ganz so oft würden sich Kinder, Eltern und Mitarbeiterinnen der Einrichtungen des Familienzentrums gar nicht als Gruppe empfinden, erklärten die Organisatoren. „Deshalb wollen wir mindestens einmal im Jahr eine gemeinsame Veranstaltung anbieten, in der sozusagen der Geist des FamiliKB enzentrums weht.“ Gute Wünsche hatten die Kinder auf Postkarten geschrieben, die sie mit Luftballons auf die Reise schickten. (Foto: KB) 38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.deAusgabe 11/16 | 18. März 2016 AUS DEM ERZBISTUM EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 gast@kirchenzeitung-koeln.de Der Solidaritätslauf startete an der St.-Josefs-Kapelle in Altenburg; die Jugend trug stolz das Banner. (Foto: CG) Helfen mit den Füßen – und mit Hund Seelsorgebereich Rheinischer Westerwald läuft mit ALTENBURG. „Endlich ist die Kirche mal wieder voll“, freute sich Monsignore Clemens Feldhoff, als mehr als 100 Teilnehmer der MISEREOR-Aktion „Solidarität geht“ aus dem Seelsorgebereich Rheinischer Westerwald in die Oberlahrer Kirche einzogen. Seit etwa 20 Jahren beteiligt sich der Seelsorgebereich am Solidaritätslauf, der in jedem Jahr eine andere Strecke nimmt. In diesem Jahr waren rund 90 junge wie ältere Wanderer frühmorgens in eisiger Kälte an der St.-Josefs-Kapelle in Altenburg gestartet – Anke und Marisa Schulte-Schröer hatten sogar ihre Hunde Trixi, Rika und Bolle mitgenommen – um unter dem Motto „Damit Wunden heilen“ Spenden für die Nothilfe im Nahen Osten zu erlaufen. Mit dem Geld werden MISEREOR-Partnerorganisationen in Syrien, Irak und Libanon unterstützt, die von Gewalt Betroffene und Vertriebene mit dem Notwendigsten versorgen, psychologische Hilfe leisten und sich um die Kinder kümmern. Selbst die Kommunionkinder und Firmanden waren hoch motiviert zu helfen und Hoffnung zu schenken. CG Kaffeetrinken verbindet Begegnungen beim Misereor-Coffee-Stop im Kindergarten UCKERATH. Im Flur des Kindergartens ging Sie gehört zum Elternbeirat, der die Akties lebhaft zu. Mütter und Väter saßen bei frisch on organisiert. Mit dabei war diesmal Elisaaufgebrühtem Trans-Fair-Kaffee zusammen beth Witzmann mit ihrer Mieterin, der Kound unterhielten sich angeregt. Schon seit Jah- sovarin Nadir Hasiri und deren Tochter Elren wird der monatliche „Klön-Kaffee“ am medina, die seit 2014 in Deutschland leben. Freitag vor dem Misereor-Sonntag zum „Cof- „Ich habe im Ökumenekreis davon gehört fee-Stop“, an dem sich nicht nur Kindergarten- und dachte, das könnte für Frau Hasiri eine eltern und -mitarbeiter beteiligen, sondern auch Möglichkeit sein, Kontakte zu knüpfen.“ Der Menschen von außerhalb kommen und für eine „Coffee-Stop“ verbindet. CG Spende Trans-Fair-Kaffee oder -Tee genießen – mit netten Gesprächen und dem guten Gefühl, die Welt ein bisschen besser gemacht zu haben. Für Eilige wird auch „Coffee to go“ angeboten, und wer selbst dazu keine Zeit hat, darf auch ruhig einfach so etwas spenden. „Ab 8.30 Uhr beginnt der Ansturm; manche haben dann extra zu Hause noch nichts getrunken“, erzählt Das frühmorgendliche Treffen und Klönen bei einer guten Tasse fair gehandeltem Kaffee (Foto: CG) Manuela Rosenstein. macht allen gute Laune. 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 ITTENBACH. Die Kar-Exerzitien der Gemeinschaft katholischer Männer (GKM) im Erzbistum finden unter Leitung von Pfarrer Dr. Peter Schmedding, Köln, von Mittwoch, 23. März, bis Samstag, 26. März, im Haus Marienhof, Königswinterer Straße, statt. Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 21 91) 66 73 16, (02 21) 16 42-12 68 oder (02 12) 2 47 44 55 oder unter info@michaelfassbender.de SIEGBURG. Unter dem Motto „Trennung: Schmerz – Umbruch – Neubeginn“ trifft sich ab Montag, 21. März, um 19.30 Uhr eine angeleitete Gesprächsgruppe für Menschen vor, in und nach einer Trennung in der Katholischen Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen, Wilhelmstraße 74. Die Gesprächsgruppe will Menschen in dieser Situation eine Möglichkeit bieten, miteinander Wege der Reflexion und emotionalen Bewältigung zu finden, die eigenen Ressourcen zu erkennen und selbstbestimmt über eine Neuorientierung und Erweiterung der eigenen Möglichkeiten nachzudenken. Information und Anmeldung per EMail an info@efl-siegburg.de oder unter Telefon (0 22 41) 5 51 01. EUDENBACH. Zum Morgenlob in St. Mariä Himmelfahrt mit anschließender „Vogelwanderung“ lädt der Ortsausschuss am Samstag, 19. März, um 7.30 Uhr ein. Unter fachkundiger Leitung des erfahrenen Hobby-Ornithologen Johannes Herzog werden bei einem Spaziergang durch den Oberhau die heimischen Vögel beobachtet und belauscht. Danach sind alle Teilnehmer zu einem Frühstück im Pfarrheim gegen eine Spende eingeladen. BÖDINGEN. Eine Kirchenführung mit Peter Hilleke und Erklärungen zur Entstehungsgeschichte der Wallfahrt zum Gnadenbild der „Schmerzhaften Mutter“ ab 1350, die 400-jährige Geschichte der Augustiner Chorherren im Kloster „Unserer lieben Frau“ in Mariä-Bödingen und die Veränderungen, die die Wallfahrtskirche erfuhr, findet am Samstag 19. März, von 18 bis 20 Uhr in der Wallfahrtskirche „Zur schmerzhaften Mutter“ statt. Die Führung ist kostenlos. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39 AUS DEM ERZBISTUM BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 krieger@kirchenzeitung-koeln.de BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 schoppert@kirchenzeitung-koeln.de BLEIBACH-HARDT. Am Palmsonntag, 20. März, wird zur „Römerwallfahrt“ nach Rheder eingeladen. Start ist um 14.30 Uhr in Kreuzweingarten ab der Erftmadonna und um 14.15 Uhr in Stotzheim ab der Pfarrkirche St. Martin. In der Kapelle Mutter vom Guten Rat in Rheder treffen beide Prozessionen um 15 Uhr zusammen zur Andacht mit sakramentalem Segen. VEYTAL. Zur „Ölbergwache“ unter dem Titel „Konntet ihr nicht eine Stunde mit mir wachen...“ lädt der Ortsausschuss „Aktiv.Kirche“ Antweiler-Wachendorf am Gründonnerstag, 24. März, ein. Nach der Messe um 20 Uhr in der Kirche St. Johann Baptist in Antweiler gestaltet der Ortsausschuss die Wache von etwa 21 Uhr bis 22 Uhr mit Texten und Liedern. EUSKIRCHEN/MARIA RAST. Bereits zum zehnten Mal lädt die Kolpingsfamilie am Karfreitag zum Kreuzweg ein, in diesem Jahr in der Lindenallee in Maria Rast. Treffpunkt ist am 25. März um 10.15 Uhr vor der Gnadenkapelle. Der Weg ist auch für Kinder und Gehbehinderte geeignet. An einzelnen Stationen werden Texte vorgelesen, Stille gehalten und anonym abgegebene Anliegen vorgetragen. Anmeldung unter Telefon (0 22 56) 9 58 70. Informationen bei Manfred Ronig unter Telefon (0 22 51) 5 25 63. ALTENDORF. Osterdekorationen können Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren am Samstag, 19. März, von 9.30 bis 12 Uhr im Schützenhaus der St.-SebastianusSchützenbruderschaft basteln. Sie werden von Jugendleitern der Bruderschaft betreut. Weitere Informationen und Anmeldung bei Familie Klein unter Telefon (0 22 25) 9 99 90 67. ALFTER. Zu einem Verwöhnfrühstück lädt das Frühstücksteam VolmershovenHeidgen am Samstag, 19. März, von 9 bis 12 Uhr ins Pfarrheim St. Mariä Hilf in Volmershoven, Hauptstraße 615, ein. Es ist verbunden mit einem Vortrag der Therapeutin Ulrike Mendner zum Thema „Gesundheit und Vitalität für Körper, Geist und Seele“. Nähere Informationen bei Ute Fuhs unter Telefon (02 28) 64 62 97. Über große Resonanz beim Walburgafest freuen sich (von links) Pfarrer Matthias Genster, Steinmetz Rupert Fieger und Organisator Hans Dieter Wirtz. (Foto: ES) Großes Interesse an Grabkultur Künstler Rupert Fieger Gast beim Walburgafest WALBERBERG. Eng wurde es beim Patronatsfest der Pfarrgemeinde St. Walburga im Haus im Garten. Statt der erwarteten 50 waren rund 100 Interessierte zu einem Vortrag des Künstlers Rupert Fieger über Grabkultur gekommen. Der Steinmetz und Bildhauer aus Eichstätt/Oberbayern gab im Rahmen seines Bildervortrages einen umfassenden Einblick in seine Tätigkeit. Er betonte, dass es ihm wichtig sei, ein Grabmal immer auch als ein Zeichen der christlichen Hoffnung zu sehen. Am Beispiel des Wegmotivs erläuterte er, dass ein Weg aus christlicher Sicht nicht beim Tod ende. Seine Grabsteine sollten zudem auch immer ein Stück die Persönlichkeit der Verstorbenen widerspiegeln. Der Pfarrausschuss unter Leitung von Hans Dieter Wirtz und Heike Bersem-Roder als Organisatoren des Walburgafestes konnten sich insgesamt über eine große Resonanz freuen. Nach der überaus gut besuchten Festmesse in St. Walburga und dem sich anschließenden Kirchenkaffee am Vormittag war auch die Walburgaandacht am Nachmittag so gut besucht wie seit Jahrzehnten nicht mehr. ES Feste „zum Anfassen“ Bibelszenen bis Pfingsten in Kirche Heilig Kreuz KREUZWEINGARTEN. Die fünf Figuren und der Holzesel, die den Palmsonntag neben dem Marienaltar szenisch darstellen, sind in der Pfarrkirche Heilig Kreuz nichts Ungewöhnliches. Beim ersten „Tag der offenen Krippen“ im Kreisdekanat Euskirchen vor drei Jahren kam Hermann Josef Kesternich die Idee, Feste im Kirchenjahr über die übliche Weihnachtsszene hinaus „zum Anfassen“ zu gestalten. Mit der Krippenbauergruppe Hermann Josef Be- heng, Hubert Pick, Johannes Spilles und Theo Bohnen kümmert sich Kesternich nicht nur um die älteren Holzfiguren aus den 1960er-Jahren. Für die zusätzlichen Bibelszenen wurden neue Figuren gekauft. Für alle hat Hobbyschneiderin Bärbel Lehser aus Rheder Stoffe gestiftet und ehrenamtlich Kleidung genäht. Die acht neuen Modelle wurden komplett aus Gemeindespenden finanziert, etwa aus dem Erlös beim jährlichen Krippencafé im Januar. Aber auch nach den jeweiligen Szenen würden Figuren gestiftet, berichtet Kesternich, so auch von der Frauengemeinschaft (kfd) eine Frauenfigur und von einem Gemeindemitglied nach der Bemerkung „dä Ösel is vel ze kleen“ eine größere Eselfigur. Die Szene zu Palmsonntag steht noch bis Mittwoch, 23. März, danach folgen Darstellungen zu Ostern, Christi Himmelfahrt und Hermann Josef Kesternich zeigt die vorbereitete Palmsonntagsszene. (Foto: AK) Pfingsten. AK 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 AUS DEM ERZBISTUM Durch Lesen Deutsch lernen Bücherei St. Martin arbeitet mit Stadt und Schule zusammen RHEINBACH. Eine Koalition des Helfens ha- le sind die Kinder mit Sprachschwierigkeiten ben die Bücherei St. Martin, die Stadt Rhein- zusammengefasst und erhalten eine Grundausbach, die Gemeinschaftsgrundschule Sürster bildung in Deutsch. Wenn sie fit sind, können Weg und der Flüchtlingshelferkreis geschlos- sie eine Schule in der Nähe ihrer Wohnung besen. Sie wollen ausländischen Kindern – vor suchen. Damit das schnell der Fall ist, wird daallem aus Flüchtlingsfamilien – einen raschen rauf geachtet, dass sie mindestens einmal pro Einstieg in die deutsche Sprache vermitteln. Woche eine Stunde Lesen üben. Dabei werden „Dazu haben wir einfach lesbare Bücher und sie von ehrenamtlichen Vorlesepaten der BüSpiele angeschafft“, erläutert Büchereileiterin cherei betreut. ES Daniela Hahn. Die Aktion „Neue Nachbarn“ des Erzbistums Köln habe 1000 Euro dafür zur Verfügung gestellt. Davon seien auch Bilderwörterbücher für Erwachsene angeschafft worden. Schon beim Memoryspiel würden die Kinder schnell Begriffe wie Hund, Katze, Blume oder Haus kennenlernen, wenn sie mit einem deutschen Kind oder einem Betreuer spielten, hat die Mit neuen Medien können Flüchtlingskinder in der Bücherei St. Martin spielend Deutsch Konrektorin der Schule lernen. Im Hintergrund (von links): Büchereileiterin Daniela Hahn, Konrektorin Ute Jansen, Sürster Weg, Ute Jansen, Vizebürgermeister Claus Wehage, Pfarrer Bernhard Dobelke und Verena Weber, die (Foto: ES) beobachtet. In der Schu- Vorsitzende des Flüchtlingshelferkreises. Jugendförderung und Integration Caritas-Einrichtungen profitieren von Spende des Bonner SC BONN. Unter dem Motto „Löwenherz – Der Bonner SC hilft“ will der Bonner Sport Club (BSC) künftig sein gesellschaftliches Engagement bündeln. Dass der Schwerpunkt dabei auf Einrichtungen liegt, die für Jugendförderung und Integration stehen und sich aktuell in der Flüchtlingsarbeit engagieren, freut die Caritas in Bonn besonders. Denn so kamen das Jugendzentrum „Uns Huus“ und der Fachdienst Integration und Migration im Haus Mondial in den Genuss einer Spende von jeweils 650 Euro. BSC-Präsidiumsmitglied Professor Dr. Dirk Mazurkiewicz überreichte die Schecks Vertretern der Caritas, allen voran Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider. Den gleichen Betrag erhielt auch der Verein „AsA – Ausbildung statt Abschiebung“. Die knapp 2000 Euro waren durch den Verkauf des aktuellen BSC-Kalenders und dank Unterstützung der Sparkasse KölnBonn zusammengekommen. BBW Vertreter des Bonner Sport Clubs und der Sparkasse KölnBonn übergaben ihre Spende sowie Sportartikel an die CaritasMigrationseinrichtung Haus Mondial und das Caritas-Jugendzentrum „Uns Huus“ sowie an den Verein „AsA – Ausbildung statt Abschiebung“. (Foto: BBW) 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 behrendt-weiss@kirchenzeitung-koeln.de BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 schoppert@kirchenzeitung-koeln.de BONN-BAD GODESBERG. Benjamin Kalkum (Foto) ist der neue Koordinator des „Runden Tisches Flüchtlingshilfe Bad Godesberg“. Der 30-jährige Diplomtheologe, der zuletzt in der Gemeindearbeit im Kölner Süden tätig war, wird für die Vernetzung aller Akteure der Flüchtlingshilfe in Bad Godesberg sorgen und die Aktivitäten des Runden Tisches organisieren. Seine Stelle wird vom Netzwerk Neue Nachbarn des Erzbistums und dem „Runden Tisch“ finanziert. BONN. Anlässlich des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ lädt das Pastoralteam von St. Petrus alle Interessierten am Sonntag, 3. April, zu einem „Geistlichen Tag“ unter der Überschrift „Selig die Barmherzigen? Barmherzigkeit: Tugend oder Dummheit?“ ein. Er beginnt um 11 Uhr mit einer Messe in St. Marien, Adolfstraße, und endet mit einem liturgischen Abschluss um 16.30 Uhr. Dazwischen gibt es verschiedene Einheiten, die im Gemeindesaal von St. Marien stattfinden. Flyer liegen aus. Informationen und Anmeldung bis Donnerstag, 24. März, im Pastoralbüro unter Telefon (02 28) 63 35 35. BONN-POPPELSDORF. Der Figuralchor Bonn gestaltet die Abendmahlsliturgie am Gründonnerstag, 24. März, um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Sebastian, Kirschallee. Während der Liturgie sind neben Psalmen und Wechselgesängen mit der Gemeinde vom Chor unter anderem die Motette „Wie liegt die Stadt so wüst“ von Rudolf Mauersberger und das „Ubi caritas“ zu hören – ein Auftragswerk der zeitgenössischen Komponistin Oxana Omeltschuk für den Figuralchor. Im Anschluss an den Gottesdienst erklingt im Rahmen einer Nachtmusik die große Motette „Befiehl Du Deine Wege“ von Johann Christoph Altnickol, einem Schüler und Schwiegersohn von Johann Sebastian Bach. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) 8 77 24 94 b.boecker@kirchenzeitung-koeln.de PULHEIM-BRAUWEILER. Eine Führung durch die Gedenkstätte Brauweiler bietet der Verein für Geschichte Pulheim am Samstag, 2. April, um 15 Uhr an. Treffpunkt ist am LVR-Parkplatz vor dem Bürogebäude. Des Weiteren bietet der Verein eine Führung durch die Abteikirche am Sonntag, 3. April, um 14.30 Uhr an. Treffpunkt ist vor dem Eingang der Abteikirche Brauweiler. Der Besuch beider Führungen ist kostenlos, um eine Spende wird gebeten. KERPEN. „Das Tagebuch der Anne Frank“ – zu diesem Film findet im Capitol-Theater, Kölner Straße 24, im Anschluss an das gemeinsame Anschauen des Films ein Gespräch im Rahmen des „Filmfensters“ statt. Das „Filmfenster“ wird regelmäßig im Capitol vom Katholischen Bildungswerk mit Unterstützung der Deutschen Bischofskonferenz und der Medienzentrale des Erzbistums Köln veranstaltet. Der Film mit anschließendem Gespräch läuft am Dienstag, 29. März, um 20.15 Uhr. PULHEIM. „Warum fliehen Menschen?“ Eine Ausstellung von Pro Asyl zu diesem Thema findet von Montag, 4. April, bis Montag, 11. April, in der Evangelischen Gnadenkirche, Friedhofsweg 4, in Brauweiler statt. Die Präsentation geht der Frage nach, warum und unter welchen Umständen Menschen ihre Heimat verlassen müssen und fliehen. Kooperationspartner sind das Familienzentrum evka, die evangelische Kita Miteinander und das Katholische Bildungswerk. KERPEN-HORREM. Das Buch „Kafkas Puppe“ von Gerd Schneider soll an vier aufeinanderfolgenden Dienstagen vom 5. bis 26. April in der Bücherei Christus König, Hauptstraße 215, besprochen werden. Die Themen des Literaturgesprächskreises reichen dabei von der Persönlichkeit des Autors über Charaktere und Handlungsstränge der Geschichte bis hin zu persönlichen Erfahrungen, die mit dem Gelesenen verknüpft werden. Referent ist Florian Müller. Weitere Informationen und Anmeldungen unter Telefon (0 22 73) 82 41. „Fundament für gute Zusammenarbeit“ Grundstein für psychiatrische Klinik gelegt BERGHEIM. Nach langer Anlaufzeit konnte der Grundstein für die neue psychiatrische Tagesklinik auf dem Gelände des Maria-HilfKrankenhauses (MHK) gelegt werden. Die Klinik soll zukünftig von der LVR-Klinik Düren betrieben werden. Es wird ein vierstöckiger Bau mit rund 3500 Quadratmetern Nutzfläche errichtet, der 64 stationäre Betten, eine Tagesklinik und ambulante Angebote beinhalten wird. Bereits im Sommer 2015 hatten die Arbeiten auf dem ehemaligen Mitarbeiterparkplatz des Krankenhauses begonnen. MHK-Geschäftsführer Carsten Claus beschrieb die Grundsteinlegung als „Fundament für eine gute Zusammenarbeit“ zwischen der LVR-Klinik Düren und dem Bergheimer Krankenhaus. Außerdem betonte er die positive Entwicklung des MHK hin zu einem ausgereiften Campusgelände mit vielen Angeboten, um für die Menschen gemäß des Mottos der Cellitinnen, Träger des MHK, „einfach da zu sein“. Auch Bürgermeisterin Maria Pfordt freute sich über die Grundsteinlegung der Klinik, mit der eine weitere „Versorgungslücke“ geschlossen werden könne. Sie verwies außerdem auf die steigende Anzahl von psychischen Erkrankungen, die mittBürgermeisterin Maria Pfordt (von links), Vorstand der Stiftung der Cellitinnen, Dieter Kesper, lerweile zehn Prozent alVorsitzender des Vorstandes und Kaufmännischer Direktor der LVR-Klinik Düren, Michael van ler beruflichen Fehltage Brederode und Carsten Claus bei der Versenkung der Zeitkapsel. (Foto: BB) ausmachten. BB Laufen und helfen Realschule Mater Salvatoris veranstaltet Solidaritätsmarsch KERPEN-HORREM. Bei minus drei Grad trotzten die Schülerinnen der Realschule Mater Salvatoris der Kälte und unternahmen den 37. Solidaritätsmarsch der Schule. Die Schülerinnen „marschierten“ gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern entweder die zwölf oder die 20 Kilometer lange Strecke, um für verschiedene Hilfsprojekte pro gegangenen Kilometer Spenden zu sammeln. Das von den Schülerinnen erlaufene Geld geht diesmal an ein Misereor-Projekt und unterstützt ein Krankenhaus in Äthiopien – das einzige in der Region. Außerdem werden zwei salvatorianische Projekte gefördert: eines hilft jungen Mädchen in Pakistan, das andere unterstützt Kinder mit Lernstörungen in Nazareth. Des Weiteren geht ein Teil des Geldes nach Bolivien, um ein Schul- und Gesundheitsprojekt zu fördern, ein weiterer Teil nach Osteuropa und Afrika, um Kindern aus ärmsten Familien eine Perspektive bieten zu können. BB „Solidarität geht“ beim 37. Hungermarsch der Realschule Mater Salvatoris in Horrem. 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: Privat) Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 AUS DEM ERZBISTUM Nicht gegeneinander ausspielen KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 volberg@kirchenzeitung-koeln.de Kritische Worte beim Frühjahrsempfang der Caritas KÖLN. Seine Grippeviren wollte Peter Krücker nicht „gleichmäßig über das soziale Köln“ verteilen, darum vermied er die persönliche Begrüßung per Handschlag, richtete aber sein Wort während des Frühjahrsempfangs der Caritas im Domforum an die zahlreichen Gäste. Die Veranstaltung stand unter dem Thema „Gemeinsam in schwierigen Zeiten – für Köln“. Als Sprecher des Vorstands des Caritasverbandes warb er für gesellschaftlichen Zusammenhalt und sozialen Frieden. Gerade die Flüchtlingssituation bringe viele Probleme mit sich und angesichts der Summen, die Kommunen, Länder und Bund für Unterbringung und Integration der Flüchtlinge aufzubringen bereit seien, scheine kein finanzielles Limit gesetzt zu sein. „Im Gegensatz dazu ist es irritierend und verstörend, wenn soziale Versorgungsangebote und Sicherungssysteme seit Jahren am Limit fahren“, so Krücker. Das von Abstiegsängsten und Existenznöten geprägte Klima drohe die Gesellschaft zu spalten. Der Caritasverband und seine Fachverbände (In Via, SkF, SKM, Malteser) kennen und wissen um die Notlage von Menschen, die nicht von Lohn, Rente oder Arbeitslosengeld leben können, vergeblich einen Arbeitsplatz su- chen, keinen bezahlbaren Wohnraum finden. „Auch wenn die Unterbringung und Integration eine unbestritten große Herausforderung darstellen, ist in der Kommune nicht alles Flüchtling oder Asylsuchender“, führte Krücker C a r i t a s v o r s t a n d aus. Peter Krücker. Er warnte davor, dass (Foto: RUM) die Anliegen und Sorgen der Flüchtlinge nicht gegen die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung ausgespielt werden dürfen. So seien schwierige Zeiten nicht geeignet für „Egotrips und politische Exaltiertheit“; solides Handeln sei gefragt. Die Verbände wünschen sich ein Moratorium, bei dem sich politische und gesellschaftliche Kräfte in Verantwortung umeinander und auf Sichtweite und Augenhöhe miteinander verständigen. Gebraucht werde für das soziale Köln „ein kluger Plan, wie sich die Stadt aus dem Würgegriff drohender Nothaushalte befreien kann“. Caritas und ihre Fachverbände stehen zur Verfügung, im Geiste der Solidarität und Mitmenschlichkeit schwere Zeiten zu meistern. RUM „Guten Draht zum lieben Gott halten“ Männerwallfahrt in Ruhe und ohne Handy KALK. Diesen Termin hat er fest im Blick und seit 50 Jahren noch nicht einmal ausgelassen. Selbst bei Wind und Wetter macht sich der 63-jährige Heinz Georg Kleinschmidt auf den Weg zur Schmerzhaften Muttergottes in Kalk. Die Tradition hat er von seinem Vater Heinrich übernommen, der ihn als Kind immer mitgenommen hat. So hat auch Kleinschmidt diese Gewohnheit an seinen 32-jährigen Sohn übertragen, der selber schon als Jugendlicher mit nach Kalk kam. „Wir haben heute noch auf dem Feld gearbeitet, aber keine Müdigkeit kann uns daran hindern, am Schweigegang der Kölner Männer teilzunehmen“, erzählen die beiden Landwirte aus Poll. Mit diesem Gang am Vorabend des Passionssonntags wachse in ihm die Vorfreude auf Ostern, und es sei ihm wichtig, „einen guten Draht zum lieben Gott zu halten“, so Heinz Georg Kleinschmidt. Auch für Sohn Martin hat dieser Gang eine wichtige Bedeutung: „Ich kann für ein paar Stunden innehalten, ohne ständig von Lärm und Handyklingeln umgeben zu sein.“ Rund 1500 Männer ehrten die Muttergottes 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 an der Kalker Kapelle, um anschließend mit Monsignore Markus Bosbach im Dom den Abschluss der Wallfahrt zu feiern. RUM Rund 1500 Männer nahmen wieder an der Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes teil. (Foto: RUM) BICKENDORF. Der Stummfilmklassiker „Der letzte Mann“ aus dem Jahr 1924 mit Emil Jannings wird am Samstag, 19. März, um 20 Uhr in St. Rochus aufgeführt. Die neue Musikfassung für konzertante Orgel, Midivibraphon und Schlagwerk stammt von Wilfried Kaets. Gezeigt wird der Film von Friedrich Wilhelm Murnau in historischer 35-Millimeter-Kinofassung in filmhistorisch korrekter Geschwindigkeit und originalem Format auf Großleinwand. „Der letzte Mann“ gilt als einer der bedeutendsten Stummfilmklassiker der Filmgeschichte und befasst sich mit der Würde des Menschen. KÖLN. Die generalüberholte Orgel von St. Kunibert wird am Sonntag, 20. März, um 17 Uhr in einem Orgel- und Chorkonzert vorgestellt. Das Programm orientiert sich an dem der Orgelweihe von Notre Dame in Paris im Jahr 1868, damit wird dem französisch-symphonischen Klangcharakter der Orgel Rechnung getragen. Der St.-Kunibert-Chor unter der Leitung von Gerhard Blum führt Werke von Bach, Haydn, Widor und anderen auf. HOLWEIDE. Die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), Ortsverband Holweide, wählte einen neuen Vorstand. In der Jahreshauptversammlung wurden einstimmig Klaus Herber zum ersten Vorsitzenden und Peter Franzen zu seinem Stellvertreter gewählt. Als Gastredner konnte die KAB den CDU-Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer begrüßen, selber Mitglied der KAB. Als Obmann für Behinderte sieht er seine Hauptaufgabe in deren Integration in alle Bereiche des sozialen Lebens. MÜLHEIM. Pfarrer Fritz Frank starb jetzt im Alter von 85 Jahren. Nach seiner Priesterweihe 1959 war er zunächst Kaplan an St. Ursula in Düsseldorf, später an St. Bruno in Köln. Anschließend übernahm er 1969 die Pfarrerstelle von St. Hubertus in Flittard. Später kam noch die Gemeinde St. Pius X. dazu. 1992 übernahm er mit anderen Mitbrüdern die Seelsorge an St. Mariä Geburt in Stammheim. 2002 trat er in den Ruhestand und versah weiterhin Subsidiardienste in Mülheim. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 KLEINANZEIGEN 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 KLEINANZEIGEN 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 KIRCHE UND WELT Treffen vor dem Dreikönigsschrein: Pfarrer Dr. Sami Danka, Leiter der chaldäisch-katholischen Gemeinde in München und Koordinator der Chaldäer in Deutschland, Pfarrer Raad Washan Sharafana, Leiter der chaldäisch-katholischen Gemeinden in Bonn und Essen, Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp, der Erzbischof von Teheran, Ramzi Garmou, der chaldäisch-katholische Patriarch von Babylon, Dr. Louis Raphaël I. Sako, Shlemon Warduni, Weihbischof von Bagdad, Pater Paulus Sati CSsR, Leiter der chaldäisch-katholischen Gemeinde Antwerpen, Msgr. Dr. Markus Hofmann, Bischofsvikar für die Internationale Katholische Seelsorge im Erzbistum Köln, Moris Adam, ehrenamtlicher Mitarbeiter in der chaldäisch-katholischen Gemeinde in Essen-Katernberg, Markus-J. Heeg, Referent für die Internationale Katholische Seelsorge im Erzbistum Köln. (Foto: Klein) Chaldäische Christen bitten um Solidarität Lage im Irak Thema bei Besuch des Patriarchen von Babylon im Erzbistum Köln KÖLN. Immer unerträglicher wird die Lage der Christen im Irak. Das berichteten der chaldäisch-katholische Patriarch von Babylon, Dr. Louis Raphaël I. Sako, und der Weihbischof von Bagdad, Shlemon Warduni, bei einem Besuch in Köln. Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp empfing die Delegation der chaldäischen Katholiken, zu der auch Vertreter der in Deutschland entstandenen Gemeinden gehörten, in Vertretung von Erzbischof Kardinal Woelki im Generalvikariat zu einem Informationsgespräch. Flucht und Vertreibung waren dabei das allumfassende Thema. Von den ehemals 1,4 Millionen Christen im Irak leben nur noch 400 000 in ihrer Heimat. Zu leiden haben sie vor allem unter der Terrormiliz Islamischer Staat. Aus Furcht um das eigene Leben und das ihrer Kinder haben die meisten den Irak verlassen. Unter anderem in Deutschland fanden sie eine neue Heimat. Chaldäisch-katholische Gemeinden sind etwa in München, Stuttgart, Essen und Bonn entstanden. Der Patriarch von Babylon bedankte sich bei Weihbischof Schwaderlapp für die Unterstützung, die das Erzbistum den Christen im Irak bislang gewährt hat. Er bat um weitere Solidarität im Gebet durch die Christen in Europa. Man hoffe und bete um Frieden, damit die schwierige Situation ein Ende finde. Chaldäer in Deutschland Die etwa 18 000 in Deutschland lebenden Chaläder verteilen sich nach Angaben ihres Deutschland-Koordinators, Pfarrer Dr. Sami Danka, wie folgt: etwa 5000 leben in München, 1100 in Augsburg, 900 in Nürnberg. 400 Familien wohenen in Baden-Württemberg, 550 in NRW. In Saarbrücken, Osnabrück und Trier leben 50 Familien, in den neuen Bundesländern mit Hamburg sind es rund 300 Familien. Es gibt drei Hauptgemeinden: München, Stuttgart und Essen. Sie betreuen Bayern und die neuen Bundesländer, Baden-Württemberg mit Mainz und Frankfurt sowie NRW mit Hamburg. ES 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 AUS DEM ERZBISTUM Liturgie im Fernkurs Eine Fortbildung zur Liturgie im Fernkurs (LIF) beginnt am 1. April. Der Fernkurs bietet liturgisch interessierten Laien sowie Theologen die Möglichkeit, sich eingehend mit der katholischen Liturgie zu beschäftigen. Er besteht aus zwölf Lehrbriefen, verschiedenen Medien und dauert 18 Monate. Als Abschluss sind eine Prüfung mit Zeugnis oder nur ein Zertifikat vorgesehen. Konkrete Übungen können unter Anleitung von Mentorinnen und Mentoren in der Pfarrei durchgeführt werden. Außerdem gibt es Studienwochenenden in ganz Deutschland, die von erfahrenen Referentinnen und Referenten geleitet werden. LIV wurde vor 30 Jahren von den deutschen Bischöfen ins Leben gerufen. Der Kurs wird vom Deutschen Liturgischen Institut durchgeführt. ➔➔ www.fernkurs-liturgie.de Stellvertretender Dombaumeister gesucht Dombauhütte hat rund 90 Beschäftigte KÖLN. Das Domkapitel sucht einen stellvertretenden Dombaumeister. Die Architektin oder der Architekt soll zum nächstmöglichen Termin die Stelle des vormaligen Amtsinhabers Peter Füssenich antreten, der im Januar zum Dombaumeister ernannt worden war. Die Dombauhütte hat rund 90 Mitarbeiter und einen Jahresetat von etwa sieben Millionen Euro. Neben der fachlichen Qualifikation und mehrjähriger Berufserfahrung im Bereich Denkmalpflege, Restaurierungstechnik, Bau planung und Bauleitung muss der Bewerber ein überdurchschnittliches Verständnis für handwerkliches Arbeiten haben. Die Dombauhütte hat hoch qualifizierte wissen- schaftliche und handwerkliche Mitarbeiter. Der angemessene Umgang mit diesen Personengruppen und auch solchen außerhalb der Dombauhütte erfordert hohes Einfühlungsvermögen. Die Erhaltung des Domes als Kathedralkirche verlangt eine bewusste Identifikation mit der Glaubenslehre der katholischen Kirche und ein ausgeprägtes Verständnis für die unterschiedlichen liturgischen Feiern in der Bischofskirche. Das verlangt von den Mitarbeitern die Fähigkeit zur Ausrichtung des eigenen Denkens und Handelns auf langfristige Ziele sowie die Fähigkeit, soziale Kontakte aktiv zu gestalten und Lösungen gemeinsam und arbeitsteilig zu suchen. KNA Anzeige Briefmarken für Kinder in Not 19.2. Gertrud Koopmann, Duisburg. Rosa Schmitz, Marienberghausen. Ingrid Hüning, Odenthal. Gerd Mainz, Köln. Johann Finken, Dormagen. 22.2. Lore Braak/Trude Zaun, Waldbröl/Bornheim. Gerta Rücker, Wuppertal. Hildegard Kreutzberg, Roisdorf. Engelbert Klyszcz, Neuss. Franziskus Hospiz Hochdahl, Erkrath. Johannes u. Victoria Eyckeler, Düsseldorf. J. Schäber, Düsseldorf. Adelheid Schwinnen, Ratingen. 23.2. M. Knopp, Düsseldorf. Peter Edringer, Köln. 24.2. Marga Werner, Euskirchen. Josefine Jansen, Brühl. Ute Karpuschewski, Waldbröl. Magrid Pauelsen, Grevenbroich. Barbara u. Hans Jürgen Faßbender, Wesseling. Konrad Fischer, Leverkusen. Jutta Dörpinghaus-Fedke u. Matthias Fedke, Wipperfürth. Inge Küpper, Bonn. Margarete Hellinger, Wülfrath. Dr. Stephan Wegener, Meerbusch. Lieselotte Haasbach, Ulla Breitbach, Helma Klopf und Kath. Pfarrbüro St. Martin, Much. 25.2. D. Güttler, Düsseldorf. 26.2. Gabriel u. Eva Maria Helfer, Velbert. Johanna Berger, Köln. Peter Jansen, Brühl. Anneliese Rühle, Bergheim. Annemarie Gehle, Wipperfürth. Annemarie Lauth, Leverkusen. 29.2. Eugen Hempsch, Kerpen. Klara Robertz, Bedburg. Manfred Schuster, Königswinter. Theodor Burtscheidt, Rommerskirchen. Ottilie Braun, Köln. Martin Gross, Esch. Bernhard Schwartz, Köln. Prof. Dr. C. Mucha, Köln. L. Schumacher, Zülpich. 1.3. Gisela Aretz, Düsseldorf. Josefine Müller, Braschoß. 2.3. Familie Kohlhaas, Neuss. Dorothea Schönenberg, Gummersbach. Dorothee Bender, Zülpich. Elfriede Hartenfels, Köln. Christel Garbe und Helen Dahmen, Pulheim. Sr. Maria Goretti, Königswinter. Allen Sammlern sei herzlich gedankt! Bitte schicken Sie Ihre Briefmarken an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln. 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 AUS DEM ERZBISTUM Hilfe für traumatisierte Flüchtlingsfrauen Sozialdienst katholischer Frauen richtet in Köln Schutzwohnung ein KÖLN. „Barmherzigkeit ist das Wesen Gottes. Sie ist ohne Grenzen und jedem Menschen geschenkt, weil jeder Mensch ein Abbild Gottes ist.“ Dies sagte Kardinal Rainer Maria Woelki bei der Segnung einer neuen Schutzwohnung für traumatisierte Flüchtlingsfrauen am Montag. Die vom Sozialdienst katholischer Frauen e.V. in Köln getragene Einrichtung im Kölner Norden bietet Platz für sechs Frauen mit insgesamt zwölf Kindern. Die Frauen, die in der dank Spenden großzügig ausgestatteten Wohnung leben werden, sind in ihrem Heimatland, auf der Flucht oder in Unterkünften Opfer von sexualisierter Gewalt geworden oder wurden durch den Verlust des Partners oder von Kindern traumatisiert sind. Woelki lobte die Arbeit des SkF, weil „der Sozialdienst dafür Sorge trägt, dass in dieser Einrichtung die Menschen gottebenbildlich aufgenommen werden“. Ausdrücklich bedankten sich Angelika Berzdorf-Lenders, Vorstandsvorsitzende des SkF e.V. Köln, und SkF-Geschäftsführerin Monika Kleine bei der Aachener Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft, die die Wohnung in renoviertem Zustand zur Verfügung stellte. Die Belegung der Wohnung erfolgt in Absprache mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Flüchtlingsunterkünften und Flüchtlings- und Frauenberatungsstellen. Betreut werden die erwachsenen Bewohnerinnen durch eine SkF-Mitarbeiterin, die durch Bistumsmittel im Umfang einer fast 50-prozentigen Stelle finanziert wird. Dank einer 25 000-Euro-Spende eines Kölner Lionsclubs kann eine Mitarbeiterin als „Brückenbauerin“ eingestellt werden. Diese Mitarbeiterin des Gewaltschutzzentrums klärt in Flüchtlingsunterkünften über häusliche/sexualisierte Gewalt und die Rechtslage auf und betreut die Frauen RB in der Schutzwohnung. Kardinal Woelki segnete die neue Wohnung, die sechs Frauen und bis zu zwölf Kindern Schutz bietet. (Fotos: Bkr) „Ankommen und ablegen“ – Installation in Kölner Kirche KÖLN. Die 18 weißen Holzboote im Kirchenraum der Kirche St. Gertrud, Krefelder Straße, geben bis zum 10. April Denkanstöße zum Thema „Flüchtlingsschicksale“. So lange ist die Installation der Berliner Künstlerin Rebecca Raue mit dem Titel „Ankommen und ablegen“ in der Kulturkirche der Pfarre St. Agnes zu sehen. Das Thema „Boote“ und „unterwegs sein“ beschäftigt die Berliner Künstlerin schon seit Langem. Die Boote, in denen sich Menschen auf die lebensgefährliche Fahrt begeben, seien oft nicht größer als die, die sie aufstelle. Darüber sollten sich Betrachter im Klaren werden. Um 19.45 Uhr lädt die Gemeinde jeden Abend zum Gebet für die auf der Flucht Gestorbenen ein. RB 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Rebecca Raue in ihrer Installation in St. Gertrud. Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Heilige Erstkommunion – So gelingt das Familienfest Vom selbstgestalteten Tischgebet bis zur Musik und zum Geschenk F ußball spielen im Kommunionsanzug? Der beste Freund oder die beste Freundin inmitten der Familie am Ehrentisch? Spaghetti Bolognese anstelle eines Stunden andauernden Fünf-Gänge-Menüs – geht das? Auf jeden Fall, sagen Experten. Das Fest der heiligen Erstkommunion muss nicht pompös und stocksteif sein. „Die Kirche im Dorf lassen“, rät Andreas Engel von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung in Fürth im übertragenen Sinn. Wenn die Planung der Feier etwas gelassener angegangen werde, profitierten alle davon – Gäste wie Organisatoren. Übertreiben es Eltern und Verwandte beim Fest der Erstkommunion, kann der Ehrentag für das Kind sogar schnell zur Tortur werden. Ein gemeinsames Essen nach der Messe gehört zu einem derartigen Tag natürlich dazu. Es muss sich aber nicht über Stunden hinziehen und in einer Atmosphäre stattfinden, in der das Kommunionkind sich langweilt oder die Geduld der jungen Teilnehmer überstrapaziert wird. Auf Wünsche eingehen Eltern gehen bei der Vorbereitung am besten auch auf die Wünsche des Kindes ein. Wenn es sich die Hauptperson des Tages wünscht, ist das beliebte Spaghetti-Gericht durchaus legitim. Eine Absage an die Feierlichkeit dieses besonderen Tages ist das nicht. Die kann übrigens aber durch Musik oder auch gemeinsames Singen sogar noch intensiver werden – allerdings nur, wenn es nicht erzwungen wirkt. Auch ein selbst vorbereitetes Tischgebet ist am Tag der Erstkommunion wichtig. Damit der Tag rundum gelingt, darf das Kommunionkind nicht überfordert werden – auch nicht bei den Geschenken. Diese sollten nicht maßlos sein und nicht im Vordergrund stehen – und vor allem altersgemäß sein. Es lohnt sich, den Schenkenden vorher Tipps zu geben. Und diese sollten vor allem eines dabei bedenken: Geschenke wie auch Glückwunschkarten sollten persönlich und liebevoll gestaltet sein und dem Kommunionkind zeigen, wie wichtig es dem Schenkenden ist. Es lohnt sich, sich dafür Zeit und Muße zu nehmen. Schon bei der Einladung können Eltern die Weichen für ein gelungenes Fest stellen. Zum 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 Das Angebot an Geschenken, die zu dem Ehrentag passen, und Glückwunschkarten ist vielfältig. Sie werden das Kommunionkind auch noch lange Zeit später an seinen Ehrentag und seine Gäste erinnern. (Foto: Stolz) Beispiel dadurch, dass neben den obligatorischen Fakten auch die Bitte um ein Kommunionfoto jedes Gastes in das Einladungsschreiben aufgenommen wird. Die Bilder können an einer Pinnwand befestigt werden, und die Gäste erraten am Festtag, wem welches Foto gehört. Ein lockerer Einstieg in ein gelungenes Familienfest, an das sich alle gern erinnern. STO www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 SCHÖNES ZUHAUSE Gelb – die Farbe des Frühlings Farben spielen im Garten eine große Rolle. Räume und Stimmungen lassen sich durch die Wahl bestimmter Farben oder Farbkombinationen stark beeinflussen. In meinen kommenden Beiträgen möchte ich Ihnen die verschiedenen Farben mit ihrer Wirkung im Garten vorstellen. Passend zur Jahreszeit beginne ich heute mit der Farbe Gelb, denn keine andere Farbe verbinde ich mehr mit dem Frühling. Kein Wunder, denn sehr viele der Frühlingsboten haben gelbe Blüten: Winterling, Schlüsselblume, Narzisse und Sumpfdotterblume; auch Sträucher des Frühlings wie Forsythie und Ranunkelstrauch blühen gelb. Ton in Ton mit Orange ergeben sich besonders leuchtende Effekte. Viele der ersten Blumen im Garten bekommt man (auch) in Gelb oder Orange: Krokusse, Primeln, Tulpen, Stiefmütterchen und viele mehr. Mit Gelb verbinden wir Sonne und Wärme, Aktivität und aufbrechendes Leben. In einem Garten mit vielen gelben und orangenen Blüten haben wir immer den Eindruck, dass die Sonne scheint, auch wenn der Himmel bedeckt ist. Das hebt die Stimmung. Jedoch sollte man nicht übertreiben – zu viel Gelb und Orange wirkt erschlagend, den Augen fehlt ein Ruhepunkt. Abhilfe schaffen hier Grün und Weiß. Gelbe Blüten wirken besonders gut vor dunklen Hintergründen und können düstere Gartenecken aufhellen. Es lassen sich auch schöne Kontraste bilden, zum einen durch die Komplementärfarben, also Violett zu Gelb und Blau zu Orange. Sehr schön finde ich zum Beispiel die Kombination aus Traubenhyazinthen und Narzissen oder Vergissmeinnicht und gelben Tulpen. Später im Jahr gehen gelber Sonnenhut oder Goldfelberich sehr gut mit Rittersporn oder Eisenhut zusammen. Und genauso attraktiv ist die Kombination von Lavendel und gelben Rosen. Die zweite Möglichkeit für interessante Kontraste ist ein Farbdreiklang, am besten mit Blumen, die man in allen entsprechenden Farben bekommt. Jetzt kann man etwa gelbe, rote und violette oder orange, weiße und rosa Primeln schön üppig im Blumenbeet oder Kübel kombinieren. Das muss den Frühling doch locken! Annette Koster Gründonnerstagssuppe Mindestens neun Kräuter geben ihr Farbe und Geschmack Leserin Elisabeth Margarete Comes aus Weilerswist schickte uns vergangenes Jahr diesen Beitrag über die „Gründonnerstagssuppe“ Der Gründonnerstag hat zwar nichts mit der Farbe Grün zu tun – sein Name leitet sich vielmehr von dem Begriff greinen (weinen, klagen) ab –, die Gründonnerstagssuppe aber schon: Sie wird nämlich mit den ersten frisch getriebenen Kräutern zubereitet. So symbolisiert sie das neu erwachende Leben nach langer, dunkler Winterzeit – Zeichen für die Auferstehung aus dem Tod. Mindestens neun verschiedene Kräuter sollen es sein, die „Neunstärke“ soll den Menschen Kraft und Mut geben. Die Zahlensymbolik verweist nämlich auf die Neun als potenzierte Drei, Zahl der höchsten Vollkommenheit. Falls Ostern sehr früh ist – wie in diesem Jahr –, hat man je nach Region eventuell Sorge, neun Kräuter zu finden – jedenfalls, wenn man nicht in Plastik gepackte Pflanzen aus dem Supermarkt kaufen will. Aber für einen späten Ostertermin deckt die Natur den Tisch schon sehr reichhaltig und es wird der Gründonnerstagssuppe sicherlich nicht schaden, wenn man mehr als neun Kräuter verwendet. Geeignet sind: Der ungeliebte, aber delikat schmeckende Giersch ist besonders gut, wenn sich die hellgrünen Blätter soeben entfalten. Der Gartenkerbel beziehungsweise der Wiesenkerbel ist ein aromatisches, altes Gewürz- und Küchenkraut, welches in Süddeutschland das herausragende Kraut für die Gründonnerstagssuppe ist. Insbesondere die fein geschnittenen Stengel würzen die Suppe. Die jungen Blätter vom Gänseblümchen kann man schon früh pflücken. Viele Blätter kann man vom Guten Heinrich und vom Weißen Gänsefuß mit ihrem zarten Geschmack nehmen. Petersilienstengel als Geschmacksträger Dagegen sollte man nicht zu üppig mit dem wundersamen Gundermann umgehen. Auch die Blätter vom Liebstöckel sind sehr würzstark. Harmonisch pfefferartig schmeckt die Brunnenkresse, beim Kochen verliert sie ein wenig die Schärfe, auch sollte man einige frische Blätter auf die fertige Suppe geben. Meistens stehen noch Petersilienpflanzen vom letzten Jahr im Garten, die nun austreiben. In die Suppe gehören auf jeden Fall die klein geschnittenen Blattstengel als Geschmacksträger, während man die Blätter – glatt oder kraus – sowohl 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de in die Suppe gibt als auch auf die fertige. Auch vom Spitzwegerich und Hirschhornwegerich verfliegt beim Kochen der eigentlich angenehm bittere Geschmack. Und auch sie sollte man sowohl in der Suppe wieoben auf verwenden. Wenn das Vitamin C-reiche Scharbockskraut noch nicht blüht, ist es eine herrliche Bereicherung im frühen Frühjahr, ab der Blüte wird es langsam ungenießbar. Der Sauerampfer gibt ein leckeres aber auch dominantes Aroma an die Suppe. Sehr aromatisch ist das Winterbohnenkraut, auch im getrocknetem Zustand. Ein wertvolles, mildes Blattgemüse ist der Huflattich. Der Thymian darf mit seinem intensiven Aroma nicht fehlen. Auf jeden Fall gehören die im Geschmack dem Spinat ähnelnden, aber viel aromatischeren, jungen, noch herzförmigen Blätter der Großen Brennnessel in die Suppe. Kurz vor Kochende sollte man die schon im zeitigen Frühjahr treibende Vogelmiere mit vielen wichtigen Vitaminen und Mineralien hineingeben. Ähnlich wertvoll ist der Bärlauch, dessen dem Knoblauch ähnelnde Geschmacksstoffe sich beim kurzen Dünsten etwas verflüchtigen. Wenn die Suppe fertig gekocht ist, kann man über die bereits beschriebenen hinaus noch eine Vielzahl an Kräutern darüberstreuen. REZEPT Butter oder Öl (Albaöl, Distelöl oder Ähnliches) nicht zu stark erhitzen, klein gehackte Zwiebel und etwas später Knoblauch (je nach Geschmack) glasig anschwitzen. Die Kräuter der ersten Liste hineingeben, zusammenfallen lassen und mit Gemüsebrühe auffüllen. Etwa zehn Minuten köcheln lassen und das Salzen nicht vergessen. Man kann auch kleine Kartoffelwürfel mitkochen oder man reibt zum Andicken mehlig kochende Kartoffeln kurz vor dem Kochende hinein. Zu diesem Zeitpunkt gibt man auch Sternmiere und Bärlauch in die Suppe. Wenn man die Suppe pürieren will, dann nicht zu fein, sodass sie noch etwas Struktur hat. Würzen sollte man nur vorsichtig mit schwarzem und weißem Pfeffer und geriebener Muskatnuss. Wein und Sahne gehören nicht in die Suppe, denn es ist Karwoche. Nun werden die klein geschnittenen, frischen Kräuter auf die Suppe gestreut, dazu kann man geröstete Brotwürfel reichen. Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 KLEINE KIRCHENZEITUNG Jesus zieht in Jerusalem ein An Palmsonntag beginnt die Karwoche I n der Fastenzeit bereiten wir uns auf Ostern vor. Ostern ist das Fest der Auferstehung Jesu. Das ist ein fröhliches Fest, mit vielen Bräuchen, also mit vielen Dingen, die man macht, weil sie vor uns auch schon viele andere Menschen gemacht haben. Doch vor Ostern kommen noch andere wichtige Tage, ohne die Ostern gar nicht möglich wäre: Jesu Einzug nach Jerusalem, Gründonnerstag und Karfreitag. In unseren Kirchen verändert sich in diesen Tagen sehr viel. Jeden Tag kann unser Auge etwas entdecken, das es am Tag vorher noch nicht gab oder das anders zu sehen war. Die Frauen und Männer, die das in den Kirchen mit viel Mühe vorbereiten, sind die Küster. Sie schmücken und gestalten die Kirchen, sodass wir unseren Glauben auch mit den Augen feiern können. Palmsonntag An Palmsonntag, dem Sonntag vor Ostern, ist alles festlich geschmückt – oft mit roten Blumen, auf jeden Fall aber mit grünen Zweigen. Wir feiern, dass Jesus nach Jerusalem eingezogen ist und von sehr vielen Menschen dort begrüßt wurde. Sie hatten grüne Zweige in den Händen und legten ihre Kleidung auf den staubigen Boden. In vielen Kirchen beginnen wir an Palmsonntag die Messfeier draußen, tragen auch grüne Zweige, oft Das Heilige Grab ist eine Nachbildung des Grabes von Jesus. Das Bild entstand auf dem Kreuzberg in Bonn. mit Bändern geschmückt, in den Händen und ziehen dann singend in die Kirche ein. gerne mit den Kindern nach dem Kinderkreuzweg. Gründonnerstag Osternacht An Gründonnerstag tragen wir Priester festliche Gewänder. An diesem Tag erinnern wir uns daran, dass Jesus den Aposteln den Auftrag gegeben hat, künftig die Messe zu feiern. Nach der Messe wird die heilige Kommunion aus der Kirche in eine Nebenkirche oder Unterkirche, die Krypta, getragen. Dann macht der Küster alle Kerzen aus, räumt allen Schmuck weg. Wir zeigen, dass wir traurig darüber sind, dass Jesus am Kreuz getötet wurde und so die Welt verlassen hat. In der Osternacht ist dann alle Trauer wie weggeblasen. Alles ist festlich, alles schön: Jesus ist auferstanden. Ich muss Euch aber noch eine lustige Geschichte erzählen: Vor vielen Jahren hatten wir in meiner Pfarrkirche auch ein Heiliges Grab gebaut. Nach der Osternacht kam jemand zu mir und sagte mit traurigem Gesicht: „Jesus ist doch nicht auferstanden.“ Ich verstand ihn gar nicht. Dann zeigte er auf das Heilige Grab, das wir am Karfreitag aufgebaut hatten: Wir hatten vergessen, die Gipsfigur des verstorbenen Jesus wieder herauszunehmen. Wir haben alle ziemlich gelacht und dann fröhlich Ostern gefeiert. Dieser Fehler ist uns danach nie wieder passiert. Pfarrer Guido Assmann Karfreitag Selbstgebastelte Palmstöcke werden an Palmsonntag beim Einzug in die Kirche mitgenommen. (Fotos: Boecker) 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 Am Karfreitag sind wir besonders still in der Kirche: Jesus stirbt, und er wird ins Grab gelegt. Es wird ein Kreuz an einer besonderen Stelle aufgestellt, und die Menschen werden zum Gebet eingeladen. In manchen Kirchen wird ein Heiliges Grab gebaut: An einer besonderen Stelle wird aus Holz, Tüchern oder anderem Material eine Höhle nachgebaut. Das kann man sich vorstellen, wie man zu Weihnachten in den Kirchen Krippen baut. In die Höhle, die das Grab Jesu darstellen soll, wird eine Holz- oder Gipsfigur gelegt, die den toten Jesus zeigt. Viele Gläubige beten hier, manche legen auch eine Blume vor das Heilige Grab. Das mache ich immer www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 FAMILIE Mehr Gelassenheit Entwicklungspsychologe Rainer Dollase rät: Druck aus der Erziehung nehmen A uf die Kindheit kommt es an. Hier wird der Grundstein gelegt, dass ein Mensch sich optimal entwickelt. So die vorherrschende Meinung. Danach sei der Zug abgefahren. Was Hänschen bis dahin nicht gelernt hat, lernt Hans nimmermehr, heißt es. In der Folge geraten vor allem Eltern, aber auch Erzieherinnen und Lehrkräfte immer mehr unter Druck. Der Trend geht zu Chinesisch im Kindergarten – um nur ja nichts zu verpassen. Die Maxime, Kinder bestmöglich zu fördern, macht Erziehung heute zu einer großen Anstrengung. Ganz abgesehen von den Versagensängsten und Schuldgefühlen vieler Eltern, deren Kinder sich allen Mühen zum Trotz nicht wunschgemäß entwickeln. Dabei wäre dieser Druck gar nicht nötig, so der EntwicklungspsychoProfessor Rainer loge Professor Dr. Rainer Dollase. Dollase. „Erfahrungswissenschaftliche Studien belegen, dass Kindheit kein unveränderliches Schicksal ist und der Mensch sich ein Leben lang entwickelt.“ In seinem Vortrag „Wie wichtig ist eigentlich Kindheit und Jugend?“ in der Familienbildungsstätte Bonn warb er deshalb für mehr Gelassenheit im Umgang mit unserem Nachwuchs, aber auch für mehr Achtsamkeit auf die wirklich wichtigen Phänomene. „Der Druck auf Kinder wie Erwachsene in einer Gesellschaft, in der Menschen nur nach ihrem Schulabschluss bewertet werden, ist enorm“, kritisiert der Erziehungswissenschaftler. „Das führt dazu, dass Eltern immer mehr Dampf machen. Die Angst, das eigene Kind könne in der Leistungsgesellschaft nicht mithalten, ist groß.“ Diesen Stress aus der Erziehung herauszunehmen, dafür plädiert Dollase – und damit für ein Menschenbild, das Würde und Wert des Einzelnen nicht am akademischen Abschluss bemisst. Mittlerweile würden vielfältige Studien die These vom frühkindlichen Determinismus widerlegen, erläuterte der Bielefelder Bildungsforscher, der selbst als Flüchtlingskind manch schwere Traumata mit auf den Lebensweg genommen hat. „Alle Regeln pädagogischer, psychologischer oder soziologischer Wissenschaft sind lediglich Wahrscheinlichkeitstendenzen; es gibt ganz viele Ausnahmen von der Regel.“ Wie ein Mensch ist und wie er wird, hänge stärker von gegenwärtigen Faktoren ab als von weit zurückliegenden; und auch Erziehung und Schule seien für die Entwicklung eines Menschen nicht allein verantwortlich. „Wir wissen eigentlich nichts“, konstatierte Dollase. „Wenn Eltern ihr Kind gut behandeln, wird dieses nicht zwangsläufig ein toller Erwachsener. Wir glauben, dass alles machbar ist, aber das ist falsch. Erziehung hat Grenzen.“ Die Entwicklung eines Menschen hänge genauso von Anlagefaktoren (zum Beispiel dem Temperament) und Umweltfaktoren (beispielsweise der Familiengröße) wie von Selbstfaktoren (zum Beispiel eigene Entscheidungen) oder Zufallsfaktoren (Begegnungen, Unfällen und Ähnlichem) ab. Dass das Leben nicht kalkulierbar ist, sei doch eine zutiefst katholische Überzeugung, so der Referent. Deshalb könnten gerade Christen eigentlich gelassener sein. Keinen falschen Ehrgeiz entwickeln Mit Blick auf den verständlichen Wunsch vieler Eltern, ihr Kind optimal auf die Zukunft vorzubereiten, warnte Dollase vor falschem Ehrgeiz und einem grassierenden Frühförderwahn. Für Kinder bis zum sechsten Lebensjahr sei die unstrukturierte Zeit zum Spielen ganz wichtig. Sie entwickeln sich am besten durch Nähe und spontanes Spiel im Alltag. „Studien zeigen zudem, dass die Förderung in Kindertagesstätten weniger bringt als man erwartet hatte.“ Auch die frühe Einschulung sieht der Wissenschaftler kritisch: „Langzeitstudien belegen, dass Kinder, die mit fünf Jahren eingeschult wurden, später mit mehr Problemen zu kämpfen haben als später eingeschulte.“ In diesem Zusammenhang kritisiert Dollase auch die fortschreitende Ganz- 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de tagsbeschulung, die nicht zum Wohl der Kinder und Jugendlichen sei. „Eltern wird eingeredet, dass Erziehung in der Gruppe für ihren Nachwuchs gut sei. Das ist aber nicht der Fall. Man sollte den Eltern reinen Wein einschenken; der wahre Grund liegt darin, dass sie für den Arbeitsmarkt gebraucht werden.“ Gruppen wie Schulklassen seien ganz im Gegenteil die Hauptursache für aggressives Verhalten. Der Erziehungswissenschaftler hält Schulbildung grundsätzlich für überbewertet. Nicht nur die Liste prominenter Sitzenbleiber und Schulabbrecher, sondern auch eine Vergleichsstudie über die Karriereerfolge von Realschülern und Abiturienten belege diese These. Zudem zeige die jüngere Forschung, dass die Fähigkeit zu lernen lebenslang gegeben ist und erst im Alter nennenswert abnimmt. Was Hänschen nicht gelernt hat, kann Hans später also doch noch lernen. „Ich kenne mehr krumme als geradlinige Lebenswege“, berichtete Dollase, der es für eine christliche Pflicht hält, Eltern zu unterstützen, die an der Entwicklung ihrer Kinder leiden und sich dafür schämen. Und was brauchen unsere Kinder stattdessen? Für den renommierten Wissenschaftler ist die Antwort klar: „Kinder brauchen verlässliche, warmherzige, optimistische und anerkennende Erziehungspersonen, die vor allem eines sind: glaubwürdig. Aufgabe von Erziehung und Bildung ist es, ein realistisches Bild von der Welt und den eigenen Fähigkeiten zu vermitteln, um effektiv handeln zu können. Das erreicht man am besten mit Herzlichkeit und Führung. Wir müssen nett zu unseren Kindern sein. Das klingt einfach, aber es zu machen ist wirklich schwierig.“ Beate Behrendt-Weiss Spielen und Erzählen in alltäglichen Situationen ist für die frühkindliche Entwicklung von großer Bedeutung. (Fotos: Behrendt-Weiß) Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 FAMILIE Heute eine Selbstver- ständlichkeit: eine ökumenische Trauung mit einem katholischen und einem evangelischen Geistlichen. (Foto: Raspels) „Geschenk“ für alle Liebespaare Vor 50 Jahren erlaubte der Vatikan gemischtkonfessionelle Ehen E s war wohl eines der größten Geschenke für alle Liebespaare, für die nicht nur die Liebe zählt, das ein Papst je gemacht hat: Vor 50 Jahren, am 18. März 1966, schaffte der Vatikan die Exkommunikation für jene Katholiken ab, die gegen die damals gültigen kirchenrechtlichen Vorschriften für gemischtkonfessionelle Ehen verstießen; etwa, weil sie wegen ihres evangelischen Partners evangelisch heirateten, oder weil sie die Kinder einer solchen Verbindung nicht im katholischen Glauben erzogen. Dieses Geschenk fiel keineswegs vom Himmel. Hintergrund waren nicht zuletzt die großen Bevölkerungsverschiebungen als Folge des Zweiten Weltkriegs. Sie führten zu einer bislang in diesem Umfang unbekannten Durchmischung der Konfessionen in Europa, nicht zuletzt im Nachkriegsdeutschland, das Millionen Vertriebene aus den Ostgebieten aufnahm. Zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen kam es in den 1950erund 1960er-Jahren immer häufiger zum JaWort über die Konfessionsgrenzen hinweg. „Besondere Verhältnisse unserer Zeit“ Man müsse zugeben, dass „die besonderen Verhältnisse unserer Zeit, die so rasch tiefgreifende Umwälzungen im sozialen und familiären Leben bewirkt haben, die Beachtung der kirchlichen Vorschriften über die Mischehen gegenüber früheren Zeiten erschwer- 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 ten“, heißt es in der sogenannten Instruktion der vatikanischen Glaubenskongregation. Das Schreiben trägt den lateinischen Titel „Matrimonii sacramentum“ (Das Sakrament der Ehe). Zwischen Katholiken und Nichtkatholiken entstünden dadurch leichter Freundschaften, „aus denen, wie die Erfahrung zeigt, die Gelegenheiten zu Mischehen erwachsen“, stellt das Schreiben nüchtern fest. Den theologischen Boden für diesen Schritt bereitete die ökumenische Öffnung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65). Diese Bischofsversammlung hatte sich so positiv wie nie zuvor über die nichtkatholischen Konfessionen geäußert. Die Strafe der Exkommunikation erschien deshalb auch aus theologischer Sicht im Zusammenhang mit gemischtkonfessionellen Ehen nicht mehr angemessen. Das alte Kirchenrecht von 1917, das in den 1960er-Jahren noch galt, verlangte vom katholischen Partner in einer gemischtkonfessionellen Ehe noch die Missionierung des nichtkatholischen Partners. Er sollte zum Übertritt bewegt werden. Am besten war es demnach jedoch, wenn die Priester die Gläubigen von vornherein von solchen Mischehen abhielten. Wer dagegen als Katholik seine Kinder nicht katholisch taufte, zog sich automatisch die Exkommunikation zu. Ein vollständiger Triumph der Liebe war auch das vatikanische Schreiben von 1966 gleichwohl nicht. Es hielt daran fest, dass sich Katholiken tunlichst nur in Katholikinnen verlieben sollten. Die Kirche sehe es als eine „vordringliche Aufgabe, sowohl in den Eheleuten als auch in den Kindern das Gut des Glaubens zu schützen und zu bewahren“. Daher sei sie „mit größter Sorge und Wachsamkeit bestrebt, dass Katholiken nur mit Katholiken die Ehe eingehen“, heißt es darin. Kirchenrechtliche Grundlage Die Instruktion über die Mischehen war nur der erste Schritt. Vier Jahre später, 1970, schuf Papst Paul VI. schließlich mit dem Schreiben „Matrimonia Mixta“ (Mischehen) die noch heute gültige kirchenrechtliche Grundlage für gemischtkonfessionelle Ehen. Mit seiner umfänglichen Würdigung der neuen Realität ging dieses Dokument auch in das neue Kirchenrechtsbuch von 1983 ein. Demnach verlangt eine Ehe zwischen einem Katholiken und einem Nichtkatholiken die ausdrückliche Erlaubnis des zuständigen Ortsbischofs; der katholische Partner muss die Gefahr des Glaubensabfalls ausschließen und sich für eine Erziehung der Kinder im katholischen Glauben einsetzen. Auch heute noch sind gemischtkonfessionelle Ehen daher nicht frei von ökumenischem Sprengstoff. Papst Franziskus wurde damit jüngst beim Besuch der EvangelischLutherischen Gemeinde in Rom erneut konfrontiert: Eine evangelische Frau klagte ihm ihr Leid darüber, dass sie mit ihrem Mann nicht gemeinsam zum Abendmahl gehen Thomas Jansen dürfe. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 RÄTSEL Sonderschau zum goldenen Jubiläum ART COLOGNE öffnet in der Koelnmesse vom 14. bis 17. April ihre Tore 50 Jahre und kein bisschen altbacken! Die ART COLOGNE ist die älteste ununterbrochen bestehende Messe für zeitgenössische und moderne Kunst und immer frisch geblieben. Rund 200 internationale Galerien präsentieren auch in diesem Jahr vom 14. bis 17. April in der Koelnmesse ihre Kunstwerke, darunter Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Drucke, Installationen und vieles mehr. Zum goldenen Jubiläum werden in der Halle 11, 3. Etage, die Sonderschau „1967 – Ein Jahr in 50 Kunstwerken!“ 50 Kunstwerke aus der Sammlung der Deutschen Bank und von Sal. Oppenheim aus dem Gründungsjahr Weiß auf Rot, weithin leuchtend, lädt die ART COLOGNE in die Koelnmesse ein. (Foto: Ras) 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de der Kunstmesse vor 50 Jahren gezeigt. Es sind Werke bedeutender Künstler wie Georg Baselitz, Rolf Cavael, Sigmar Polke und Wolf Vostell und damit wegweisende künstlerische Strömungen sowie Impulsgeber dieser wichtigen Aufbruchszeit zu sehen. Leser der Kirchenzeitung können fünf mal zwei Eintrittskarten gewinnen. Senden Sie das Lösungswort des Kreuzworträtsels zusammen mit Ihrer Adresse bis zum 23. März an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln oder per EMail an redaktion@kirchenzeitung-koeln.de. ➔➔ www.artcologne.de Ausgabe 11/16 | 18. März 2016 Bunte seite Robin begleitet seinen Vater zum ersten Mal zum Angeln. Stundenlang sitzen die beiden so da und kein Fisch beißt an. Schließlich raunt Robin ihm zu : „Sag mal, Papi. Meinst du nicht auch, dass Fischstäbchen praktischer sind?“ Der Polizist schreibt einen Parksünder wegen Falschparkens auf: „Macht zehn Euro Strafe“, sagt er streng. Fragt der Autofahrer: „Können Sie einen 20-Euro-Schein wechseln?“ „Nein“, antwortet der Polizist. Der Bestrafte entgegnet lässig: „Na, das macht nichts. Morgen parke ich sowieso wieder hier!“ „Alfredo! Kannst du nicht mal bezahlen wie jeder andere auch?!“ Ein Hochseilartist und eine Hochseilartistin wollen heiraten. Der Pfarrer gibt in der Kirche zum Abschluss der Trauung seinen Segen: „Möge der Herr immer seine schützende Hand über euch halten...“ Da unterbricht ihn der Zirkusmann: „Unter uns, Herr Pfarrer, unter uns!“ 18. März 2016 | Ausgabe 11/16 Will der Kapitän vom Matrosen wissen: „Sie wollen also bei mir anheuern. Können Sie denn überhaupt schwimmen?“ Antwortet der: „Das nicht, aber ich kann in 23 Sprachen nach Hilfe rufen!“ Staunt der Uhrmacher über seinen neuen Kunden: „Warum bringen Sie denn Ihren süßen Dackel zu mir?“ Darauf erklärt der Hundebesitzer: „Na ja, ich wusste nicht weiter. Er bleibt einfach alle fünf Minuten stehen!“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 BERICHT Die Delegation aus Köln besuchte auch das Mutterhaus der Caritas-Schwestern, die Niederlassungen in Köln und Düsseldorf haben. (Fotos: Meiering, Solzbacher, privat) Impressionen von einer Reise in ein fernes Land Ein umfangreiches Programm absolvierte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki bei seinem Aufenthalt im japanischen Partnerbistum Tokio. Die Bilder zeigen einige Eindrücke seiner Reise. Im Gespräch mit Ordensfrauen: Kardinal Woelki beim Besuch des Karmels in Chofu. Ausflug in die Geschichte: In der Stadt Kamakura begab sich Kardinal Woelki auf die Spuren des Buddhismus und des Shintoismus, der beiden Hauptreligionen in Japan. 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Hohe Auszeichnung: Kardinal Woelki bekam die Ehren- doktorwürde der Sophia-Universität der Jesuiten verliehen. Ausgabe 11/16 | 18. März 2016