ehealth Niedersachsen 2012_2013

Transcription

ehealth Niedersachsen 2012_2013
eHealth.
Niedersachsen
Exzellente Leistungen und innovative
Lösungen in Medizin und IT.
Eine Initiative des Niedersächsischen
Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit
2012/2013
und Verkehr
eHealth.
Niedersachsen
Exzellente Leistungen und innovative
Lösungen in Medizin und IT.
Eine Initiative des Niedersächsischen
Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit
und Verkehr
www.ehealth.niedersachsen.de
IMPRESSUM
Impressum
Hinweise
Projektbüro eHealth.Niedersachsen
nordmedia – Die Mediengesellschaft
Niedersachsen/Bremen mbH
Expo Plaza 1
30539 Hannover
Tel.: (0511) 123456-0
Fax: (0511) 123456-29
redaktion.ehealth@nordmedia.de
www.ehealth.niedersachsen.de
Die Initiative eHealth.Niedersachsen erhebt mit der präsentierten Auswahl keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Die Beiträge wurden von den Vertretern der Firmen und
Institutionen erstellt. Für die inhaltliche Richtigkeit der
Beiträge kann das Projektbüro eHealth.Niedersachsen
keine Gewähr übernehmen. Letzte Änderungen musste
sich die Redaktion vorbehalten.
Projektbüro eHealth.Niedersachsen
nordmedia – Die Mediengesellschaft Niedersachsen/
Bremen mbH ist vom Niedersächsischen Ministerium für
Wirtschaft, Arbeit und Verkehr mit dem
Projekt eHealth.Niedersachsen beauftragt.
nordmedia – Die Mediengesellschaft Niedersachsen/
Bremen mbH
Hannover, März 2012
Geschäftsführer: Thomas Schäffer
Leiter Projektbüro: Michael Linkersdörfer
Redaktion: Danica Müller
Gestaltung: Djahle Krebs/John Form – graphic design
Korrektorat: Cornelia Groterjahn, Hannover
Druck: Leinebergland-Druck GmbH & Co. KG, Alfeld
Titelfoto: © juanjo tugores – Fotolia.com
Auflage: 2.000 Exemplare
4
GRUSSWORT
Jörg Bode
Minister für Wirtschaft,
Arbeit und Verkehr
Sehr geehrte Leserin,
sehr geehrter Leser,
am Standort Niedersachsen arbeiten rund 385.000 Menschen in der Gesundheitsbranche und erwirtschaften so
eine jährliche Bruttowertschöpfung von rund 14 Milliarden Euro. Dabei zeichnet sich Niedersachsen sowohl
durch den Einsatz innovativer, moderner Informationstechnologie in der Medizin als auch durch Spitzenforschung aus. Die Unternehmen der Gesundheitswirtschaft
und aus der Informationstechnologie erbringen exzellente Leistungen und entwickeln gemeinsam mit der Wissenschaft neue IT-Lösungen. Diese IT-Querschnittstechnologien betreffen auch die Entwicklung und Steuerung
in den Bereichen Gesundheitstourismus, Medizintechnik
und Biotechnologie.
Der Kunstbegriff eHealth wird dabei häufig mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet. Diese reichen
von Entwicklungen in der Telemedizin über Vernetzungsbestrebungen im Gesundheitswesen (z. B. elektronische
Patientenakten) bis hin zu generellen IT-getriebenen
Infrastrukturinitiativen. Darüber hinaus wird unter dem
Begriff eHealth auch das Bestreben verschiedener Akteure summiert, Gesundheitsinformationen und Dienstleistungen über das Internet zugänglich zu machen.
Gleiches gilt für den global zu beobachtenden Trend,
dass sich Patienten im Internet zu medizinischen Themen kundig machen und in der Folge stärkeren Einfluss
auf ihre Gesundheitsversorgung nehmen.
Besonders für den Mittelstand bedeutet der Einsatz von
Informationstechnologie in der Medizin ein erhebliches
Potenzial. Um dieses zu erschließen, hat das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr im
Jahr 2006 die Initiative eHealth.Niedersachsen gegründet und mit der Realisierung nordmedia – Die Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH beauftragt.
Schwerpunkt der Initiative eHealth.Niedersachsen ist
dabei der Informationsaustausch im Netzwerk der Kompetenzträger aus der Gesundheitswirtschaft und dem
Gesundheitssystem Niedersachsens. Darüber hinaus
wird die Entwicklung und Begleitung von Pilotprojekten
für die Gesundheitswirtschaft sowie das Marketing für
die Leistungen, IT-Lösungen und IT-Produkte aus Niedersachsen unterstützt. Bislang arbeiten bereits mehr
als 65 Partner im Netzwerk zusammen. Seit Juli 2006
gibt es einen Newsletter von eHealth.Niedersachsen. Die
Initiative betrachtet sich als Netzwerk mit Querschnittsfunktion, das alle Akteure der Branche verbindet.
In den kommenden Tagen geht die zweijährige erste
Amtszeit des Beirates e.Health.Niedersachsen zu Ende.
Dieser Beirat hatte sich am 1. Dezember 2009 konstituiert. Er setzt sich aus Vertretern der Wirtschaft und der
Wissenschaft zusammen und gibt dem Wirtschaftministerium Empfehlungen, um die mittelständischen Unternehmen stärker an den eHealth-Markt heranzuführen.
Mein Bestreben ist es, dass dieser Beirat sich für zwei
weitere Jahre konstituiert.
Der Beirat hat einen Leitfaden entwickelt, um Märkte und
Marktpotenziale zu identifizieren. Ferner sollen innovative Themen herausgearbeitet werden. Der Beirat möchte
des Weiteren den Ausbau der eHealth-Aktivitäten durch
die Einbindung weiterer Partner.
Die Broschüre gibt Ihnen einen Einblick in dieses komplexe Thema. Ich bin mir sicher, dass Sie ihr viele wertvolle Informationen und Anregungen entnehmen können.
Ihr Jörg Bode
5
Vorwort
Die Initiative eHealth.Niedersachsen lebt. Mit ihren mehr
als 50 Partnern in einem landesweiten Netzwerk, mit
dem fachlich fundierten Beirat, einem breit gefächerten
Aufgabenleitfaden, einer umfangreichen Kommunikation
vor allem im Internet und einer Fülle von regionalen Veranstaltungen demonstriert eHealth den wirtschaftlichen
Aufbruch in der Gesundheitsbranche. Das gilt für Niedersachsen ebenso wie für die gesamte Bundesrepublik.
Seit mehr als fünf Jahren arbeitet die Initiative unseres
Landes an der Schnittstelle von Medizintechnik, innovativer Gesundheitswirtschaft und modernen Informationstechnologien. Das klingt technologisch-abstrakter, als es
in Wirklichkeit ist. Zum Glück leben wir ja in Niedersachsen, wo wir am Anfang eines jeden Jahres aufs Neue in
weltweit bedeutsamen Messen wie der CeBit oder auch
auf Spezialmessen wie der „Altenpflege“ erleben können,
wie weit sich die Branche inzwischen entwickelt hat.
Der Fortschritt in diesem Sektor geht rasant vonstatten.
Auch eHealth.Niedersachsen hat sich mittlerweile zu einer eigenen Marke entwickelt. Denn zahlreiche Universitäten mit leistungsstarken Forschungsinstituten bieten in
Niedersachsen immer mehr jungen Menschen in diesem
Bereich eine Perspektive. Und die Unternehmen aus dem
Wirtschaftssektor schaffen immer mehr zukunftssichere
Arbeitsplätze. Deshalb ist es sehr konsequent, wenn die
Initiative eHealth.Niedersachsen nun schon seit Längerem landesweit Marktteilnehmer, Fachleute und den
Nachwuchs bei regionalen Fokus-Treffen miteinander ins
Gespräch bringt. Nur im Austausch und koordiniert mit
anderen Netzwerken können die Vorteile der eigenen
eHealth-Anwendungen zum Tragen kommen. Sie müssen
deshalb weiterentwickelt werden.
Vorwort
6
Die ersten Jahre der Initiative eHealth.Niedersachsen
haben schon zahlreiche Erfolge gezeigt. Fast revolutionär ist es, wie stark bereits einfach anzuwendende Instrumente aus dem eHealth-Werkzeugkasten einzelne
Gesundheitsdienstleistungen verbessern helfen können.
Das Entscheidende ist, Menschen und Patienten aktiv in
ihre Gesundheitsversorgung einzubeziehen. Sie können
dadurch eine Unabhängigkeit und Freiheit gewinnen, die
wir als gesamte Gesellschaft dringender denn je benötigen. Es sollte uns dabei um eine neue, flächendeckende
Art der medizinischen Versorgung ebenso gehen wie um
eine verbesserte Form der Betreuung. Schnell, einfach
und kostengünstig. Ein Arztbesuch erfolgt nur dann,
wenn er wirklich medizinisch notwendig ist. Die Patienten erhalten also mehr Eigenverantwortung und damit
auch eine größere Autonomie.
Ich weiß, wovon ich rede, wenn ich das hier etwas apodiktisch formuliere. Denn ich durfte unfreiwillig im Verlauf der vergangenen Monate viele persönliche Eindrücke
aus der Gesundheitswirtschaft meiner Heimat sammeln.
Mit einem einfachen Bauchweh bin ich zunächst zum
Hausarzt gegangen und endete schließlich bei 16 Institutionen und Körperschaften des gesamten Gesundheitswesens – von Rettungswagen über die Medizinische
Hochschule, weiteren Kliniken, Krankenkassen, Rentenversicherungen, Apotheken und und und …
Alle für sich genommen waren hochkompetent. Aber keiner redete systematisch mit keinem. – Von Vernetzung
keine Spur! Normalbürgerinnen und -bürger wären diesem
Dickicht von Leistungserbringern wohl nicht gewachsen.
Und jedes Mal traten beim Wechsel der Leistungserbringer ungeahnte Schwierigkeiten auf. Zumindest bei mir
war das so. Die Schlussfolgerung? Siehe oben! Oder anders gefragt: Wie können wir es mit eHealth.Niedersachsen schaffen, Projekte und Vorhaben zu entwickeln, die
aus Patientensicht einen hohen Mehrwert bedeuten?
VORWORT
Einzelne Leistungserbringer werden in Zukunft weiter
ihre eigenen Entwicklungen verfolgen und eine umfassende Patientensicht nur nachrangig beleuchten. Was
also fehlt, ist vielfach die Perspektive einer langfristigen
und wirtschaftlichen Tragfähigkeit. Daher ist die eine Forderung aus dem eHealth.Niedersachsen-Leitfaden, nämlich eine unabhängige Institution dafür zu schaffen, nach
wie vor fast zwingend.
Aber wir benötigen mehr Projektbeispiele und Projekterfolge, die auch für ein breites Publikum nachvollziehbar
und damit erfahrbar sind. Was ich hier anspreche, sind
keine Wunschvorstellungen, sondern ist ein Appell, für
spezielle Patientengruppen die Lage deutlich zu verbessern: Mehr Kinder mit schwerem Hörschaden sollen eine
normale Schule besuchen können; weniger Diabetikern
in Niedersachsen sollen Gliedmaßen amputiert werden
müssen; weniger alte Menschen sollen im Haushalt oder
unterwegs Unfälle erleiden; die Wundversorgung bei vielen Patienten muss verbessert werden, sodass Wunden
schneller heilen; die Keimbelastung in Krankenhäusern
muss insgesamt gesenkt werden, damit ein Aufenthalt
dort weniger Infektionsgefahren birgt – siehe jüngste
Beispiele aus Bremen oder Göttingen.
Zweifellos könnte ein breites Publikum den Druck auf
Leistungserbringer ebenso erhöhen wie auf die politisch
Verantwortlichen in der Landes- wie der Bundespolitik.
Das ist die Chance für Patienten genauso wie für Mediziner, Unternehmer und zuständige Institutionen. Die
Medien spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie greifen die
Erfolge unserer Gesundheitsmaßnahmen ebenso auf wie
die Misserfolge. Wir brauchen mehr Beiträge in Presse,
Hörfunk und Fernsehen über solche Gesundheitsthemen.
eHealth.Niedersachsen ist dabei ein Schritt in die richtige Richtung.
Marc Elmhorst
trinovis GmbH
Marc-Achim Elmhorst ist Mitglied des neu konstituierten
Marc-Achim Elmhorst
Beirats eHealth.Niedersachsen und Geschäftsführer der
Rotenburger Straße 21
trinovis GmbH.
30659 Hannover
Tel.: (0511) 61071-101
Fax: (0511) 61071-161
marc.elmhorst@trinovis.com
www.trinovis.com
Vorwort
7
INHALT
Impressum
4
Grußwort
5
Vorwort
6
Inhalt
8
eHealth.Niedersachsen
Der neu konstituierte Beirat
12
ikn2020
Das digitale Niedersachsen
16
Regionale Gesundheitsnetzwerke
Auditory Valley
20
eHealth.Braunschweig
22
Forschungsnetzwerk Medizintechnik
24
Gesundheitsregion Hannover
26
GewiNet Kompetenzzentrum Gesundheitswirtschaft Weser-Ems
28
Initiative „Cuxland Vital“
30
Measurement Valley e. V. Göttingen
32
Netzwerk Versorgungskontinuität in der Region Osnabrück e. V.
34
Niedersächsischer Forschungsverbund
„Gestaltung altersgerechter Lebenswelten” (GAL)
36
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
8
18 – 37
38 – 61
APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft GmbH
40
European Medical School Oldenburg-Groningen
42
Hochschule Hannover
Medizinisches Informationsmanagement
44
Hochschule Osnabrück
Gesundheitsinformatik
46
Jade Hochschule
Assistive Technologien
48
Jade Hochschule
Hörtechnik und Audiologie
50
Jade Hochschule
Medizintechnik
52
Jade Hochschule
Weiterbildungsmaster Public Health
54
Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
Medizinische Informatik
56
Universitätsmedizin der Georg-August-Universität Göttingen
Medizinische Informatik
58
Zentrum für Biomedizintechnik der Leibniz Universität Hannover
Biomedizintechnik
60
Das eHealth.Niedersachsen-Netzwerk im Überblick
62- 113
Braunschweiger Informatik- und Technologie-Zentrum (BITZ)
Die Gesundheitsdatenbank
64
Competence Center für die Elektronische Signatur im Gesundheitswesen (CCESigG) e. V.
Elektronische Signaturen und Zeitstempel im Gesundheitswesen
66
corosant GmbH
Zahnersatz günstiger mit CareDental
68
Deutsche BKK
Erfolgreiches Tele-EKG-Projekt: Mit Sicherheit mehr vom Leben
70
Deutsche BKK
Gesundheitscoaching: Telefonische Beratung für chronisch Kranke
72
Digitalys GmbH
74
Mobile elektronische Einsatzunterstützung bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV)
Electric Paper GmbH
Projekt Deutsches Rotes Kreuz
76
erecon AG
Mit viel Energie immer weniger Energie! – Die Zertifizierung Blauer Engel
78
9
INHALT
Gesundheitsdatenbank für Niedersachsen
Das Netzwerk GENIAAL LEBEN
80
Health & Vitality – Deutsche Messe AG
Die Leitmesse und -konferenz für eHealth
82
Hochschule Osnabrück Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen
Analyse und Optimierung des Einsatzes von IuK-Systemen für eine settingübergreifende Patientenversorgung
84
Hochschule Osnabrück
Der IT-Report Gesundheitswesen
86
Hochschule Osnabrück
Verbesserte Patientenversorgung durch Informationsketten-Management
88
medisite Systemhaus GmbH
Cloud Computing für das Gesundheitswesen mit TRESOR
90
MediTec GmbH Niedersachsen
Neue Wege in der Reha-Steuerung
92
Medizinische Hochschule Hannover
94
MHH-QuAALi – Interdisziplinäre, berufliche und akademische Weiterbildung im Bereich AAL
10
OFFIS
HealthNavigator – Ein Wanderführer für Herzpatienten
96
OFFIS
MUSTANG – Ein System für die explorative Datenanalyse von Gesundheitsdaten
98
OFFIS
RAALI – Roadmap AAL-Interoperabilität
100
Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
Schwerpunkte der Forschung und ausgewählte Projekte
102
PrivSec – Klaus Mönikes Unternehmensberatung für Datenschutz und Datensicherheit
Datenverarbeitung von Sozialdaten im Auftrag in Alten- und Pflegeeinrichtungen
104
Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH
Das Traumanetzwerk Nordost-Niedersachsen und das Befundportal
106
trinovis GmbH
Potenziale sichtbar machen – Der trinovis Portfolio Analyzer
108
T-Systems International GmbH
Gesund und fit durchs Arbeitsleben
110
Universitätsmedizin der Georg-August-Universität Göttingen –
Abteilung Medizinische Informatik
Arbeitsgruppe „Point of Care Design”
112
Kurzprofile der Netzwerkpartner
114- 126
Abakus Elektronik GmbH
b.i.b International College
114
BioRegioN
B-I-T GmbH
115
Boston Healthcare Associates International GmbH
Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG
116
DGN Deutsches Gesundheitsnetz Service GmbH
EUSANA GmbH & Co. KG
117
Gesundheitsholding Lüneburg GmbH
Hannover School of Health Management GmbH
118
Industrie- und Handelskammer Hannover
Innovationsnetzwerk Niedersachsen
119
Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen – KVN
KKH-Allianz, Gesetzliche Krankenversicherung
120
KRH Klinikum Region Hannover
Magrathea Informatik GmbH
121
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Niedersachsen (MDKN)
net-Com AG
122
New Media Company GmbH & Co. KG
Preusker Health Care OY
123
SANICARE-Apotheke
Toll Mobile GmbH & Co. KG
124
TRILOS® IT-Dienstleistungen GbR
UNISOLO GmbH
125
Werum Software & Systems AG
126
11
eHealth.Niedersachsen
Der neu konstituierte Beirat
Der Beirat
Niedersachsen hat etwas, was andere Bundesländer
so nicht bieten können: eine landesweite Initiative mit
einem sachverständigen Gremium für die Gesundheitswirtschaft – eHealth.Niedersachsen. Besetzt mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Fachleuten aus
Informationstechnik, Computer- und Versicherungswirtschaft, Expertinnen und Experten aus Projekt- und Regionalmanagement sowie aus Wirtschaftsförderagenturen.
Gegründet vor rund fünf Jahren vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr entwickeln die Initiative und
der Beirat, der vor etwa zwei Jahren im Rahmen des ersten regionalen Thementags „Fokus Braunschweig“ berufen wurde, Problemlösungen und Hilfestellungen für die
Gesundheitsbranche. Seit der ersten konstituierenden
Sitzung im Frühjahr 2010 trafen sich die Mitglieder immer
wieder zu regelmäßigen Sitzungen in den teilweise weit
auseinander liegenden Regionen des Bundeslandes.
Die Mitglieder des Beirates werden für die Dauer von zwei
Jahren berufen. Darüber hinaus gibt es je einen Vorsitzenden aus dem Bereich der Wirtschaft sowie der Wissenschaft. Der Vorsitz wechselt dabei jährlich zwischen
diesen beiden Vorsitzenden.
Der Beirat als sachverständiges Gremium hat einen 25seitigen Leitfaden verfasst (www.nordmedia.de/digitale_
medien/ehealth_niedersachsen/der_beirat/leitfaden)
und dem Wirtschaftsministerium sowie der interessierten Öffentlichkeit vorgelegt. In dem Papier diskutiert die
Expertengruppe die zahlreichen Handlungsfelder des
eHealth-Potenzials für Niedersachsen.
Es reicht von der Erschließung eines mittelständischen
Wirtschaftssektors über die Etablierung wissenschaftlicher Forschungseinrichtungen bis hin zum Aufbau lokaler
und regionaler Förderinitiativen. All das bündelt sich im
Vorschlag für einen Masterplan eHealth.Niedersachsen.
Der Beirat versteht seinen Leitfaden als sinnvollen Ratgeber und wichtige Anregung für das Niedersächsische
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, um dieses
bedeutende Wachstumsfeld weiter zu unterstützen.
Beirat
12
Neben der Beratungsfunktion entwickelt der eHealth-Beirat weitere Handlungsvorschläge und Empfehlungen für
das Wirtschaftsministerium. So sollen aktuelle Entwicklungen des Gesundheitsmarktes für die mittelständische
Wirtschaft definiert, Best-Practice-Beispiele herausgearbeitet und Nachhaltigkeitskriterien aufgestellt werden,
um Niedersachsen langfristig als Kompetenzregion in
den Bereichen eHealth und Gesundheitswirtschaft aufzubauen. Im kommenden Jahr wird der Bereich eHealth
ferner als weitere Kategorie beim Niedersächsischen Gesundheitspreis ausgeschrieben.
Dr. Maik Plischke
Prof. Dr. Dr. h. c.
Vorsitzender des Beirats (für 2012)
Hans-Jürgen Appelrath
Braunschweiger Informatik- und
Vorsitzender des Beirats (für 2013)
Technologie-Zentrum GmbH
OFFIS e. V.
Klaus Böttcher
Dr. Hans-Jürgen Buß
KKH-Allianz
Innovationszentrum Niedersachsen GmbH
Mitglied des Beirats
Ständiger Gast
Dr. Jürgen Deitmers
Marc-Achim Elmhorst
atacama | Software GmbH
trinovis GmbH
Mitglied des Beirats
Mitglied des Beirats
Jürgen Enkelmann
Jürgen Euscher
Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH
Niedersächsisches Ministerium
für Stadt und Landkreis Lüneburg
für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Ständiger Gast
Ständiger Gast
Beirat
13
eHealth.Niedersachsen
Der neu konstituierte Beirat
Siegmar Grünewald
Prof. Dr. Reinhold Haux
IBM Deutschland
Peter L. Reichertz Institut
Mitglied des Beirats
für Medizinische Informatik
Mitglied des Beirats
Ute Hönemann
Prof. Dr. Ursula Hübner
Niedersächsisches Ministerium
Fachhochschule Osnabrück,
für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Forschungsgruppe Informatik
Ständiger Gast
im Gesundheitswesen
Mitglied des Beirats
Julius von Ingelheim
Dr. Martin Kinkel
Wolfsburg-AG
Kind Hörgeräte
Mitglied des Beirats
Mitglied des Beirats
Prof. Dr. Helmut Lessing
Michael Linkersdörfer
Universität Hildesheim,
eHealth.Niedersachsen
Institut für Betriebswirtschaft
Ständiger Gast
und Wirtschaftsinformatik
Ständiger Gast
Beirat
14
Ulrich Petersen
Thomas Schäffer
Niedersächsisches Ministerium
nordmedia – Die Mediengesellschaft
für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Niedersachsen/Bremen mbH
Ständiger Gast
Ständiger Gast
Dr. Christoph Seidel
Städtisches Klinikum
Braunschweig gGmbH
Mitglied des Beirats
Beirat eHealth.Niedersachsen
Vorstand, Mitglieder und
ständige Gäste
Beirat
15
ikn2020
Das digitale Niedersachsen
•
•
•
•
•
•
•
•
In der vom Land Niedersachsen geförderten ikn2020 haben sich acht niedersächsische IuK-Regionen zusammengeschlossen, um gemeinsam Wachstumspotenziale zu erschließen und den IT-Standort Niedersachsen zu fördern.
Die ikn2020-Fachgruppe „eHealth“ vernetzt Unternehmen
und Forschungseinrichtungen und unterstützt die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung von Produkten und
Dienstleistungen.
Die Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK)
bilden einen entscheidenden Baustein für die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft. Nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit und hohe Lebensqualität sind ohne den Einsatz von
Informations- und Kommunikationstechnologien nicht
erreichbar. Durch die hohe Innovationskraft der IuKBranche lassen sich verschiedene Anwendungsbereiche
und Branchen intelligent vernetzen und neue Geschäftsmodelle etablieren. Dies gilt insbesondere auch für den
Bereich der Gesundheitswirtschaft.
Aber der Standort Niedersachsen steht vor den Herausforderungen der Zukunft. Es gilt, die Unternehmen zu stärken, um Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen.
Die Kräfte der IuK-Wirtschaft in Niedersachsen zu bündeln und das Land als starken IuK-Standort zu positionieren – diese Ziele verfolgt die Niedersachsen-Initiative
für die Informations- und Kommunikationswirtschaft, die
„ikn2020 – Das digitale Niedersachsen“. Jedes der acht
Regionalzentren der ikn2020 hat die Federführung für ein
IuK-Leitthema übernommen:
ikn 2020
16
Braunschweig: Next Generation Networks
Emsland: Local Social Networks
Göttingen: Logistik und Mobilität
Hannover: Creative Industries
Oldenburg: IT Energy/E-Mobilität
Osnabrück: IKT für KMU
Hildesheim: Smart Home/AAL
Lüneburg: eHealth
Die ikn2020 verknüpft die regionalen IuK-Netzwerke und
bindet sie in größere Entwicklungsprojekte ein, um Innovationsprozesse durch Zusammenführung von Anwendern und IT-Entwicklern zu beschleunigen. Dabei spielt
die Unternehmensgröße eine untergeordnete Rolle. Die
Querschnittsthemen IT-Infrastruktur, IT-Security und Qualifizierung sind für alle Regionalzentren von gleich großer
Bedeutung. Regionale Clustermanager vernetzen in Fachgruppen landesweit Unternehmen aus Anwenderbranchen mit IT-Dienstleistern und informieren über aktuelle
IT-Themen – auch mit Bezug zur Gesundheitswirtschaft.
Denn der steigende Bedarf an Gesundheitsleistungen
aufgrund des demografischen Wandels kann nach Schätzungen von Fachleuten bis zum Jahr 2040 bundesweit
rund eine Million zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.
Der Einsatz von Informationstechnologie wird zu einer
erheblichen Verbesserung der Betreuungsqualität bei
gleichzeitiger Senkung der laufenden Betriebskosten
führen. Innovationstreiber ist eine enge Zusammenarbeit
zwischen Klinikbetreibern und Technologieunternehmen.
Die Gesundheitswirtschaft ist somit ein wichtiger Zukunftsmarkt für Niedersachsen.
Die Fragestellungen in Unternehmen und Gesellschaft
sind heute vielfältig und bedürfen einer nachhaltigen Bearbeitung: Welchen besonderen Anforderungen müssen
sich IT-Firmen als Dienstleister der Gesundheitswirtschaft
stellen? Welchen Beitrag kann die rasante Entwicklung
der mobilen Endgeräte mit der „App-Welt“ leisten? Und
welche Bestimmungen gibt es in Bezug auf Datenschutz
und Datensicherheit zu beachten? Antworten liefert die
vom ikn2020-Regionalzentrum Lüneburg geleitete Fachgruppe „eHealth“.
Die von der ikn2020 geförderten niedersachsenweiten
Informationsveranstaltungen „eHealth.Niedersachsen“
liefern einen Überblick und unterstützen interessierte
Unternehmen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen. Zudem erhalten die Teilnehmer
in kostenlosen themenspezifischen Workshops und Projektgruppen eine zielgruppengenaue und fachkundige
Beratung durch Experten der regionalen IKT-Wirtschaft.
Die ikn2020 bietet somit eine Plattform, um mit Experten und Anwendern den Einsatz und die Potenziale von
IT-Anwendungen im Bereich der Medizin und Gesundheit
zu diskutieren und neue Lösungen zu entwickeln. Die
ikn2020 liefert wichtige Impulse für den Ausbau des ITund eHealth-Standortes Niedersachsen.
In der ikn2020 werden Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Krankenhäuser vernetzt und die Entwicklung, Herstellung und gemeinsame Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen unterstützt. Hierbei spielen
neue Ansätze, innovative Technologien und Standardisierungsprozesse im Bereich eHealth und Telemedizin
die entscheidende Rolle. Kurz dargestellt ist der Bezug zu
eHealth-Themen wie Medizintechnik mit hohem IT-Anteil,
patientenzentrierte Datenerfassung und Datenhaltung,
Ambient Assisted Living, IT-unterstützte medizinische
Konferenzen, Schnittstellen zu Krankenhausinformationssystemen und zentrale Gesundheitsdatenhaltung.
Die Mitarbeit in regionalen ikn2020-Fachgruppen beziehungsweise überregionalen Projektteams ist grundsätzlich offen. Erst bei der Erarbeitung konkreter Innovationsprojekte bleibt die Mitarbeit auf die zur Kooperation
bereiten Partner beschränkt. Innovationsprojekte werden in engem Kontakt mit dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium, der NBank und dem Innovationszentrum Niedersachsen begleitet. eHealth.Niedersachsen
hat einen Beirat ins Leben gerufen, der die Landesregierung fachlich intensiv unterstützt. Die ikn2020-Clustermanager in Lüneburg und Hildesheim nehmen an den
Beiratssitzungen teil. Zur Stärkung der regionalen Vernetzung führt eHealth.Niedersachsen mit Unterstützung
der ikn2020 die „eHealth.Niedersachsen“-Fokus-Veranstaltungen durch.
ikn2020 Regionalzentrum Hildesheim
Leitthema: Smart Home/ALL (Ambient Assisted Living)
Prof. Dr. Helmut Lessing
Tel.: (05121) 883787
helmut.lessing@ikn2020.de
ikn2020 Regionalzentrum Lüneburg
Leitthema: eHealth
Jürgen Enkelmann
Tel.: (04131) 208220
juergen.enkelmann@ikn2020.de
www.ikn2020.de
ikn 2020
17
Regionale
Gesundheitsnetzwerke
Das Gesundheitswesen ist eine Wachstumsbranche. Das
gilt in Europa ebenso wie in der Bundesrepublik oder
dem Bundesland Niedersachsen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Bevölkerung wird immer älter, der
medizinisch-technische Fortschritt steigt rasant, und das
Gesundheitsbewusstsein der Menschen nimmt erheblich
zu. Regionale oder lokale Gesundheitsnetzwerke stellen
dabei eine zeitgemäße Lösung dar, um die Kompetenzen
der Branche zu bündeln und weiter voranzubringen.
Gerade Niedersachsen hat eine Vielzahl von regionalen
und lokalen Clustern vorzuweisen, die sich in der Vergangenheit erfolgreich etablieren konnten. Um eine Entfaltung der regionalen Stärken des Bundeslandes sicherzustellen, orientieren sich diese Gesundheitsnetzwerke an
dem Bedarf und den Interessen der jeweiligen Region,
greifen unterschiedliche Themen und Schwerpunkte auf,
schaffen durch Wissenstransfer und Kooperation Synergien und treiben damit Innovationen voran.
So hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
im Zuge der Stärkung der regional vorhandenen Potenziale eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, die erstmals am 1. Dezember 2009 mit der Auftaktveranstaltung
„eHealth.Niedersachsen – Fokus Braunschweig“ stattfand. Mit den sogenannten Fokus-Veranstaltungen sollen die Aktivitäten in den einzelnen Regionen verstärkt
thematisiert und vorangetrieben werden. Nach dem gelungenen ersten „Fokus“ folgten noch drei weitere am:
13. April 2010 in der Landeshauptstadt, am 4. November
2010 in Osnabrück sowie am 10. Mai 2011 in Oldenburg.
Nähere Informationen über die Veranstaltungen erhalten Sie auf unserer Website im Bereich Digitale Medien/
eHealth.Niedersachsen/Veranstaltungsrückblick.
Zu den Gesundheitsnetzwerken, die im nachstehenden
Kapitel dargestellt werden, zählen einige unserer Netzwerkpartner. Darunter das Regionalnetzwerk eHealth.
Braunschweig (s. S. 22 f.), welches mit der Musterwohnung in Heidberg erst kürzlich einen Meilenstein in seinem Projekt erreicht hat. Die regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft hannoverimpuls (s. S. 26 f.), GewiNet
Kompetenzzentrum Gesundheitswirtschaft e. V. in der
Region Weser-Ems (s. S. 28 f.) oder der Niedersächsische
Regionale Gesundheitsnetzwerke
18
Forschungsverbund „Gestaltung altersgerechter Lebenswelten“ (GAL) aus Oldenburg (s. S. 36 f.) präsentieren
sich ebenfalls.
Weitere regionale Gesundheitsnetzwerke in Niedersachsen sind die Initiative „Cuxland Vital“ des Landkreises
Cuxhaven, die sich auf den Seiten 30 f. vorstellt, der Forschungs- und Entwicklungscluster „Auditory Valley“ (s.
S. 20 f.) und das Forschungsnetzwerk Medizintechnik (s.
S. 24 f.), die in Oldenburg angesiedelt sind, sowie der
Wirtschaftsverband Measurement Valley e. V. zum Thema
Messtechnik in der Region Göttingen (s. S. 32 f.).
Neu in diesem Kapitel ist das Netzwerk Versorgungskontinuität in der Region Osnabrück e. V. (s. S. 34 f.), welches
die Förderung der Kontinuität in der Patientenversorgung
und die Förderung von Innovationspotenzialen durch einen organisierten Informationsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis zum Ziel hat.
Cuxhaven
Cuxland Vital
Wilhelmshaven
Emden
Lüneburg
Elsfleth
Leer
Oldenburg
GewiNet
Vechta
Gesundheitsregion
Hannover
Osnabrück
eHealth.
Braunschweig
Hannover
Hildesheim
Braunschweig
Measurement Valley
Göttingen
Auditory Valley
Forschungsnetzwerk Medizintechnik
GAL
ikn 2020 – Regionalzentren Hildesheim
und Lüneburg
19
Gesundheitsnetzwerk
Auditory Valley
Hören und Sprechen zählen zu den wichtigsten Grundlagen unserer Kultur. Menschen mit einer Hörproblematik
sind im täglichen Leben benachteiligt und von Isolation
bedroht. Schwerhörigkeit ist kein Randphänomen, circa
15 Prozent der Gesamtbevölkerung sind betroffen und
rund 50 Prozent der über 65-Jährigen.
Hören für alle! Alle Menschen, alle Situationen, alle
Branchen.
Hörgeräte werden von Menschen mit Hörproblemen häufig erst sehr spät als Lösungsmöglichkeit wahrgenommen, da sie mit einer Vielzahl negativer Assoziationen
verknüpft sind. Moderne Consumer-Elektronik hingegen
ist beliebt und weit verbreitet. Die Idee, das Stigma von
Hörgeräten abzubauen, indem ihre Technologie in Consumer-Elektronik integriert wird beziehungsweise beide
Technologien kombiniert werden, führt dazu, dass viele
Menschen den großen Nutzen von Hörhilfen schon viel
früher erkennen und anwenden.
Der weltweit einzigartige Forschungs- und Entwicklungscluster Auditory Valley führt umfassende Expertisen rund um das Thema Hören bereits seit Jahrzehnten
zusammen.
Die Verbindung von Audiosystem-, Hörgeräte- und Cochlear-Implantat-Technik birgt die einzigartige Chance, die
Lebensqualität einer Vielzahl von Menschen nachhaltig
zu verbessern.
Hören für alle bedeutet, mithilfe medizintechnischer Geräte beziehungsweise den daraus entwickelten TechnoloRegionale Gesundheitsnetzwerke
20
gien und anhand von Audiosystemen im Heim-, Arbeits-,
Freizeit- und Verkehrsbereich sowohl Schwer- als auch
Normalhörenden neue Möglichkeiten für besseres Hören
zu liefern. Die Kombination aus Medizintechnik und Consumer-Elektronik bietet zugleich eine gute Integration in
„normale“ Lebensräume.
Ebenso verfolgt das Auditory Valley die Entwicklung und
Optimierung von Dienstleistungen. Im Zentrum stehen
hier die Verbesserung der Versorgung mit Hörgeräten,
Bereitstellung von Informationen, Markt- und Trendforschung sowie eine qualifizierte und zielführende Ausund Weiterbildung.
Das Auditory Valley baut auf der sogenannten „Audiologie-Initiative Niedersachsen“ auf. Diese Initiative bildet
den thematischen Brückenschlag zwischen der HNOärztlichen Kompetenz an der Medizinischen Hochschule
Hannover (MHH, HNO-Klinik und Hörzentrum Hannover,
Prof. Lenarz) und der audiologischen/technischen Kompetenz an der Universität Oldenburg (Abteilung Medizinische Physik und Hörzentrum Oldenburg, Prof. Kollmeier). Zu Beginn des Jahres 2010 wurde die Initiative um
eine Arbeitsgruppe der Georg-August-Universität Göttingen erweitert und im Bereich der Molekularphysiologie
gestärkt.
Neben der erfolgreichen Umsetzung von Forschungsprojekten gehört auch die Wissensvermittlung zum Aufgabengebiet der Audiologie-Initiative, die viermal jährlich
ein abwechslungsreiches Fortbildungsprogramm für die
Branche anbietet. Dieses gemeinsam entwickelte Programm ergänzt die etablierten Einzelangebote der Mitglieder des Auditory Valley.
Ein weiterer Kernbereich des Auditory Valley ist die Vermarktung von Produkten, die aus den zahlreichen Forschungsprojekten hervorgehen beziehungsweise aus
Ergebnissen abgeleitet werden.
Bislang gehört hierzu vor allem audiologische Software
der HörTech gGmbH, wie zum Beispiel der bekannte Oldenburger Satztest (olsa) und der Oldenburger KinderReimtest (olki). Derzeit beinhalten die Oldenburger
Messprogramme acht der modernsten audiologischen
Messverfahren und werden bereits in vielen Kliniken und
Forschungseinrichtungen eingesetzt.
Das Auditory Valley umfasst die gesamte Wertschöpfungskette hochtechnologischer Hörsysteme von der
Forschung über die Entwicklung bis hin zur Produkteinführung, Versorgung der Betroffenen und Evaluation/
Qualitätssicherung. Zu den Clusterpartnern gehören unter anderen die HörTech gGmbH, das Hörzentrum Oldenburg, die Universität Oldenburg, die Medizinische Hochschule Hannover, das Hörzentrum Hannover, die Leibniz
Universität Hannover, die Jade Hochschule sowie das
Fraunhofer-Institut. Führende Industrieunternehmen wie
zum Beispiel SIEMENS, SENNHEISER, COCHLEAR, KIND,
PHONAK, AURITEC, WIDEX, OTICON und ADVANCED BIONICS nehmen an Forschungs- und Entwicklungsprojekten
im Auditory Valley teil.
Beispiele Zukunftsvisionen
Persönliche Hörsysteme: Viele Menschen beklagen eine
verschlechterte Klangwahrnehmung beim Musikhören.
Das Auditory Valley wird Möglichkeiten schaffen, um beispielsweise einen MP3-Player bei einem gering- bis mittelgradigen Hörverlust optimal für das eigene Gehör zu
konfigurieren. Die Musik klingt dadurch deutlich ausgewogener, und sowohl die Höhen als auch die Tiefen sind
wieder gut hörbar.
Kommunikationssysteme: Jeder kennt die Problematik
beim Telefonieren in akustisch variierenden Situationen
und bei starkem Hintergrundlärm. Die Zukunft des Mobiltelefons sieht das Auditory Valley in einem Gerät, das
an eine Freisprechanlage ankoppelbar ist und den Sprecher erkennt, seine Stimme verstärkt und gleichzeitig für
den Zuhörer den Hintergrundlärm herausfiltert. Denkbar
sind auch praktische Zusatzfeatures wie zum Beispiel
die Übertragung von Bahnhofsansagen oder Verkehrsmeldungen in Situationen, in denen die Informationen
relevant sind, beispielsweise bevor man in den Stau auf
der A1 hineinfährt.
Fernsehen mit Hör-Unterstützung: Hörprobleme treten meist in Situationen auf, in denen viele Menschen
durcheinander sprechen. Häufig wird dadurch auch der
Fernsehgenuss reduziert, weil zahlreiche Sendungen mit
Hintergrundgeräuschen aufgezeichnet sind. Die Folge ist,
dass manchmal schon gering- bis mittelgradig Schwerhörige den Ton enorm aufdrehen müssen, um die relevante
Information (beispielsweise einen Dialog in einer Kneipe)
noch verstehen zu können. Das ist für Angehörige, aber
auch für die Betroffenen selbst äußerst anstrengend. Das
Auditory Valley strebt eine Funktion an, die automatisch
den Störschall herausfiltert, sodass die Dialoge viel besser verständlich sind.
Auditory Valley
Der weltweit einzigartige Forschungs- und Entwicklungsclu-
HörTech gGmbH
ster Auditory Valley führt die umfassenden Expertisen in der
Corinna Pelz
Region Oldenburg/Hannover in Niedersachsen rund um das
Marie-Curie-Straße 2
Thema Hören (Hörsysteme, Hördiagnostik) zusammen und
26129 Oldenburg
greift in Kooperation mit den weltweit führenden Industrieunternehmen das Problem der Kommunikationsstörungen
Tel.: (0441) 2172200
durch Schwerhörigkeit auf. Zu den Clusterpartnern gehört
Fax: (0441) 2172250
unter anderen die HörTech gGmbH.
c.pelz@hoertech.de
www.auditory-valley.com
Regionale Gesundheitsnetzwerke
21
Gesundheitsnetzwerk
eHealth.Braunschweig
Im hohen Alter krank zu sein und gepflegt werden zu müssen ist ein Gedanke, den man lieber verdrängt. eHealth.
Braunschweig setzt sich intensiv mit diesem Thema auseinander. eHealth.Braunschweig vereint Partner aus Gesundheitsversorgung, Wirtschaft und Wissenschaft und
will die Herausforderung durch Einbindung von Informations- und Kommunikationstechnologien in die Gesundheitsversorgung meistern.
Die demografische Entwicklung stellt die Medizin vor
eine große Aufgabe. Es wird weniger junge und mehr ältere Menschen geben, wodurch die Anzahl chronischer
Erkrankungen genauso steigt wie die Anforderungen an
die Ärzte. Das Projekt eHealth.Braunschweig vereint Partner aus Wirtschaft, Gesundheitsversorgung und Wissenschaft und will die Herausforderung durch Einbindung von
Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) in
die Gesundheitsversorgung meistern. Mit eHealth.Braunschweig wird der Patient in den Mittelpunkt des pflegerischen und medizinischen Prozesses gerückt – beginnend bei der Versorgung und Vorsorge zu Hause über den
ambulanten und stationären Bereich bis hin zu entsprechenden Pflegeeinrichtungen und -formen.
Das von der Niedersächsischen Investitions- und Förderbank in den Jahren 2009 bis 2012 mit EFRE-Mitteln geförderte Projekt stellt sich der Herausforderung, eine zeitgemäße Gesundheitsversorgung voranzutreiben. Neben der
Einbeziehung von IuK, Versorgung und Gesundheitswirtschaft steht vor allem der Patient im Mittelpunkt der Betrachtung. Dieser wird über die gesamte Wertschöpfungskette von der Prävention und Versorgung zu Hause über
Regionale Gesundheitsnetzwerke
22
das Aufsuchen medizinischer Leistungserbringer bis hin
zur ambulanten oder stationären Pflege begleitet. Ausgehend von dieser patientenzentrierten Sichtweise werden
in eHealth.Braunschweig Lösungen konzipiert und umgesetzt, um sektorübergreifende Prozesse neu zu gestalten
und mit IuK zu unterstützen. Der Anspruch von eHealth.
Braunschweig nährt sich damit aus der Entwicklung moderner und zukunftsweisender vernetzter Versorgungsdienste.
Die Einbindung unterschiedlicher Einrichtungen, die am
Prozess der Versorgung, aber auch darüber hinaus beteiligt sind, stellt daher einen Schwerpunkt des Projektes
dar, welcher durch eine enge Abstimmung mit Seniorengruppen, niedergelassenen Ärzten, Kliniken, Kostenträgern, ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen,
Gesundheitsämtern etc. umgesetzt wird. Daneben gilt es
auch, Geschäftsmodelle zu entwickeln, um nachhaltige
Konzepte für einrichtungsübergreifende Versorgungsnetzwerke und altersgerechte Assistenzsysteme zu etablieren. Um diese Herausforderungen effizient und fokussiert bearbeiten zu können, sind drei gesellschaftlich
und medizinisch relevante Teilprojekte (Gesundheitsversorgung im Alter, Versorgungsmanagement und Kommunikationsplattform sowie Hygienenetzwerk) ausgewählt
worden, wobei auf die Übertragbarkeit der Ergebnisse
auf andere Felder großen Wert gelegt wird.
Gesundheitsversorgung im Alter
Assistierende Gesundheitstechnologien (AGT) können
einen Beitrag zur Steigerung der Effizienz und Effektivität der Gesundheitsversorgung älterer Menschen leisten. Statt in eine Pflegeeinrichtung oder ein Wohnheim
zu ziehen, möchten Seniorinnen und Senioren so lange
wie möglich ein unabhängiges Leben in den eigenen vier
Wänden führen. Im Verbund von eHealth.Braunschweig
werden AGT eingesetzt, um den Wunsch der Senioren
zu unterstützen. Mit der Wohnungswirtschaft, aber auch
medizinischen und pflegerischen Leistungserbringern
werden in Braunschweig beispielsweise Wohnungen umgerüstet und mit AGT ausgestattet sowie eine geeignete
Kommunikationsstruktur zur ärztlichen Versorgung aufgebaut, um die Menschen, denen die Mobilität fehlt, in
der eigenen Umgebung zu unterstützen und ihnen nach
Möglichkeit den Weg zum Arzt zu ersparen. Darüber hi-
Eröffnung der Braunschweiger
Musterwohnung (www.w-punkt.eu):
Professor Reinhold Haux, Rüdiger
Warnke, Carola Mette und
Dr. Maik Plischke (von links)
naus wird schon jetzt in eHealth.Braunschweig ein Angebot AGT-basierter Dienstleistungen für mehrere Wohneinheiten einer Braunschweiger Wohnbaugesellschaft
entwickelt.
Sektorübergreifende Kommunikation
Die Kommunikation zwischen medizinischen und pflegerischen Einrichtungen erfolgt immer noch überwiegend
papierbasiert. Die Übermittlung von papierbasierten
Dokumenten zwischen den Einrichtungen erschwert vor
allem die elektronische Weiterverarbeitung der Dokumente für den Empfänger. Da die Dokumente beim Ersteller oft bereits digital vorliegen, verspricht eine elektronische Übermittlung eine schnellere Verfügbarkeit ohne
Medienbrüche. In der Region Braunschweig wird für die
Übermittlung von elektronischen Dokumenten schon
heute eine Kommunikationsplattform eingesetzt, die vom
Städtischen Klinikum Braunschweig und dem Peter L.
Reichertz Institut in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung entwickelt wurde (Braunschweiger
Befundportal). Ziel des Teilprojektes Versorgungsmanagement und Kommunikationsplattform ist es darüber
hinaus, diese Kommunikationsplattform auszubauen,
zu professionalisieren und in einem größeren Rahmen
weiterzuentwickeln. Schließlich soll sie in Zukunft zahlreiche Anwendungsfälle im Rahmen der Einweisung und
Entlassung der Patienten sowie der Pflegeüberleitung
und der damit verbundenen elektronischen und einrich-
tungsübergreifenden Kommunikation sicher und effizient
unterstützen.
Hygienenetzwerk
Mit eHealth.Braunschweig soll unter anderem an einem
konkreten Versorgungsszenario und dem damit verbundenen Informationsmanagement ein Best-Practice-Beispiel etabliert werden. Als ein konkreter Anwendungsfall
sollen in der Region Braunschweig die Herausforderungen eines reibungslosen Informationsflusses bei der
Behandlung von MRSA-Patienten (MRSA: Multiresistenter
Erreger, Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus)
ins Zentrum der Betrachtung gerückt werden. Hier gilt
es insbesondere die elektronische Pflegeüberleitung als
ein Mittel der Informationsweiterleitung zu ermöglichen.
Eine MRSA-Infektion ist für die Patienten mit erhöhter
Mortalität und verlängerter Liegedauer im Krankenhaus
verbunden. Die MRSA-Problematik führt in den Kliniken
zu erheblichen Mehrkosten. Um diesem Problem strukturell entgegenzuwirken, wird eine Vereinheitlichung
der diagnostischen, therapeutischen und präventiven
Abläufe im Umgang mit MRSA angestrebt. Dabei ist die
Relevanz und Notwendigkeit der sektorübergreifenden
Zusammenarbeit und des damit verbundenen Informationsflusses deutlich zu spüren. Dazu werden Pflegeüberleitungsbögen speziell für MRSA erarbeitet beziehungsweise angepasst und im nächsten Schritt für eine
elektronische Pflegeüberleitung vorbereitet.
Dr. Maik Plischke
Die Gesamtprojektleitung von eHealth.Braunschweig hat das
Braunschweiger Informatik- und Technologie-Zentrum
Braunschweiger Informatik- und Technologie-Zentrum (BITZ).
Mühlenpfordtstraße 23
Ein Beirat, besetzt mit Vertretern des Peter L. Reichertz
38106 Braunschweig
Instituts für Medizinische Informatik, des Klinikums Braunschweig, der Stadt Braunschweig, der Kassenärztlichen
info@ehealth-braunschweig.de
Vereinigung Niedersachsen, der corosant GmbH und der
www.ehealth-braunschweig.de
Nibelungen-Wohnbau-GmbH beraten und unterstützen die
Projektleitung. Alle Partner des Projektes finden Sie unter
www.ehealth-braunschweig.de.
Regionale Gesundheitsnetzwerke
23
Gesundheitsnetzwerk
Forschungsnetzwerk
Medizintechnik
Das Forschungsnetzwerk Medizintechnik zeichnet sich
durch ein breites Spektrum an Kompetenzen und eine vielfältige Praxisorientierung aus. Fachliche Schwerpunkte
sind Ambient Assisted Living, Assistive Technologien,
Bildgebende Verfahren und Sensortechnik, Laser- und
Plasmatechnik, Medizinische Akustik und Audiologie.
Forschungsnetzwerk Medizintechnik
Eine gute Idee im Bereich Medizintechnik oder Ambient
Assisted Living ist kein Garant dafür, dass sie sich erfolgreich umsetzen lässt – das setzt oftmals externe Partner,
Know-how und Kapital voraus. Das Forschungsnetzwerk
Medizintechnik unterstützt dabei, geeignete Förderlinien
zu finden und Forschungsprojekte zu platzieren. Mit dem
Ziel, die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteurinnen
und Akteure aus Hochschulen, Unternehmen, Kliniken
und Einrichtungen optimal zu fördern, bieten wir Ihnen
gezielte Kontakte zu unseren Mitgliedern.
Die mehr als 50 beteiligten Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler forschen an folgenden niedersächsischen
Hochschulen:
•
•
•
•
•
•
•
Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
Fachhochschule Emden/Leer
FH Braunschweig/Wolfenbüttel
FH Hannover
Private FH Göttingen
FH Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Leuphana Universität Lüneburg
Regionale Gesundheitsnetzwerke
24
Hinzu kommen 25 Unternehmen, Kliniken und Kompetenzzentren aus Niedersachsen.
Das Netzwerk hat verschiedene Forschungsprojekte
unterstützt und Kooperationen initiiert. Mehrere Forschungs- und Entwicklungsvorhaben befinden sich in
Vorbereitung. Aktuell wird ein Forschungsschwerpunkt
von Mitgliedern des Netzwerkes beantragt. Gemeinsam
erforschen und entwickeln, das ist der Anspruch der Mitglieder des Forschungsnetzwerkes Medizintechnik.
Als weitere wichtige Plattform für neue Kooperationen
nutzt das Forschungsnetzwerk Tagungen und Messen,
wie zum Beispiel die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik und die CeBIT.
Profitieren Sie von dieser Vernetzung – sprechen Sie uns an!
Technologien für die Gesundheit
Bereits zum dritten Mal stand das Thema Ambient Assisted Living (AAL) im Zentrum der jährlichen Fachtagung
des Forschungsnetzwerkes Medizintechnik „AAL in Niedersachsen“. Bereits 2009 wurde AAL zum Thema der
1. Fachtagung des Netzwerkes. Gemeinsam mit Prof. Dr.
Ralph Welge konnte das Konzept sehr erfolgreich an
der Leuphana Universität umgesetzt werden. Das gemeinsame Ziel war, die niedersächsischen Forschungsinteressen im Bereich AAL zu bündeln und die Bedarfe
und Bedürfnisse der Betroffenen unmittelbar in die Forschungsansätze zu integrieren. Der Themenschwerpunkt
2009, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum,
ist nach wie vor sehr brisant. Seit 2010 findet „AAL in
Niedersachsen“ gemeinsam mit dem Leiter des Studiengangs „Assistive Technologien“ Prof. Dr. Wallhoff an der
Jade Hochschule in Oldenburg statt.
Am 11.11.11 nahmen 100 Experten aus Hochschulen,
Pflegeeinrichtungen, Unternehmen und Verbänden an
der 3. Fachtagung teil und widmeten sich dem Thema der
Robotik im Einsatz für Menschen. Bisher sind Serviceroboter auf dem Markt – neben dem Einsatz in Forschung
und Lehre – primär als Werkzeug zum Rasenmähen und
Staubsaugen, als Schwimmbadreiniger oder Spielzeug
verfügbar. Durch die immer komplexeren Funktionen
von Servicerobotern sind neue Formen der Mensch-Maschine-Interaktion denkbar, zugleich gibt es aber wenig
fundierte Erkenntnisse zur Akzeptanz in diesem Bereich.
Bilder: Piet Meyer
Fachtagung des
Forschungsnetzwerkes Medizintechnik „AAL in
Niedersachsen“
Servicerobotik soll für alle Menschen Lösungen bereitstellen, um eine Vielzahl an Dienstleistungen für sie zu
erbringen. Gerade mit Blick auf die demografische Entwicklung wird diesem Themenfeld, zur Vermeidung von
Versorgungsengpässen in der Pflege sowie zur Aufrechterhaltung eines möglichst langen eigenständigen Lebensstils, großes Potenzial zugesprochen.
Niedersachsenweite Zusammenarbeit
Wie fünf weitere Netzwerke an niedersächsischen Fachhochschulen wird auch das Netzwerk Medizintechnik vom
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und
dem Land Niedersachsen gefördert und agiert landesweit. Die enge Kooperation mit den Partnernetzwerken
eröffnet für unsere Mitglieder ein weites Feld an Fachkompetenzen, die netzwerkübergreifend viele Anknüpfungspunkte bieten und Kooperationen ermöglichen.
Partnernetzwerke:
• Pflege- & Versorgungsforschung
• Industrial Informatics
• Intelligente Energiesysteme
• Bildsensoren und Bildanalyse
• Werkstoff Innovation Niedersachsen
Gemeinsam führt unser Netzwerkverbund einmal im Jahr
einen Workshop zur Forschung an Fachhochschulen und
der erfolgreichen Drittmittelakquise durch. Forschung
kostet Geld. Deshalb werden ausgewählte Förderprogramme erläutert und können an der konkreten Projektidee geprüft werden. Im Fokus steht die angewandte
Forschung mit ihren verschiedenen Möglichkeiten der
Kooperation, zum Beispiel mit Unternehmen, Institutionen und Verbänden.
Forschungsnetzwerk Medizintechnik
Tel.: (0441) 7708-3715; - 3733
Wissenschaftliche Leitung:
info.fn-mt@jade-hs.de
Prof. Dr. Inga Holube
www.forschungsnetz-medizintechnik.de
Koordination:
Christiane Heidenfelder, M.A.
Postanschrift:
Sabine Zeller, Dipl.-Betr.-Wirt. (DH)
Ofener Str. 16/19
26121 Oldenburg
Institut Jade Hochschule
für Hörtechnik und Audiologie
Zeughausstraße 73a
26121 Oldenburg
Regionale Gesundheitsnetzwerke
25
Gesundheitsnetzwerk
Gesundheitsregion Hannover
Die Gesundheitsregion Hannover bietet Raum für Innovationen in Medizin, Versorgung und Informationstechnologien:
•
Unternehmen, Leistungserbringer und Forscher arbeiten interdisziplinär in Netzwerken zusammen und
sind offen für neue Partnerschaften.
•
Die Landeshauptstadt Hannover und die Region Hannover unterstützen die Branchenentwicklung mit der
Wirtschaftsförderungsgesellschaft hannoverimpuls.
Die Gesundheitswirtschaft ist die bedeutendste Zukunftsbranche in der Region Hannover. Schon heute
arbeiten hier mehr als 65.000 Menschen in rund 3.000
Unternehmen, Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Bei der Entwicklung dieser extrem wachstumsstarken Branche kommt dem vernetzten Einsatz von
Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) in
der Gesundheitswirtschaft eine besondere Bedeutung zu.
Auch die IuK-Branche mit ihren rund 1.200 Unternehmen
und etwa 23.000 Beschäftigten hat für den Wirtschaftsstandort Region Hannover eine große Bedeutung. Nicht
zuletzt stehen deshalb beide Branchen als sogenannte
Fokusbranchen (neben vier weiteren) im Zentrum der Aktivitäten von hannoverimpuls, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Stadt und Region Hannover.
Um Innovationen von Unternehmen zu unterstützen, setzt
hannoverimpuls neben finanzieller und infrastruktureller
Förderung vor allem auf intensive Vernetzung der Akteure
aus Wissenschaft und Wirtschaft.
Gesundheitswirtschaft und Informationstechnologien
zeigen hierbei ein besonders ausgeprägtes Synergiepo-
Regionale Gesundheitsnetzwerke
26
tenzial, welches in Hannover eine Reihe hochinnovativer
Projekte im eHealth-Bereich hervorbringen konnte. Der
Standort profitiert somit von der Kompetenz der beiden
Branchen in Wirtschaft, Versorgung und Wissenschaft:
Hier gibt es beste Bedingungen für Unternehmen.
Aufgrund der ausgeprägten Forschungs- und Hochschullandschaft stehen den Unternehmen weitreichende wissenschaftliche Kooperationsmöglichkeiten im Rahmen
ihrer Produktentwicklung zur Verfügung. Vor allem in der
präklinischen und klinischen Forschung, der Infektionsbiologie, der Transplantationsmedizin, der regenerativen
Medizin und in der Biomedizintechnik verfügt Hannover
über Kompetenzen, die sich Unternehmen zusehends
auch für IT-basierte Projekte zunutze machen.
Beispiel: „Notfall-Befundung“ für Patienten der Kinderkardiologie
Die Kinderkardiologie der Medizinischen Hochschule
Hannover bietet eine internetbasierte Applikation, mit
der Ärzte aus externen Kliniken Ultraschallfilmsequenzen
und Röntgenbilder in digitaler Form von Neugeborenen,
Säuglingen und älteren Kindern den Spezialisten der
Kinderkardiologie der Medizinischen Hochschule schnell
und von jedem Ort aus zur Verfügung stellen können, um
im Notfall umgehend die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Die Kinderkardiologen haben von jedem
Ort und zu jeder Zeit (auch nachts) im Rahmen der Rufbereitschaft die Möglichkeit, diese Bilder zu befunden
und mit den Kollegen aus den externen Kliniken Rücksprache zu halten, um ein geeignetes Therapiekonzept
abzustimmen. (Quelle: www.mh-hannover.de, Zugriff:
01.12.2011)
Beispiel: IT-gestützter Gewebespende-Prozess
Die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) mit Sitz in Hannover ist eine unabhängige,
gemeinnützige Organisation, die seit 1997 die Gewebespende und -transplantation in Deutschland unterstützt. Sie stellt ein Netzwerk zahlreicher deutscher
Kliniken, Gewebebanken und anderer medizinischer
Einrichtungen dar, die ausschließlich im Bereich der
nichtkommerziellen Gewebespende tätig sind. Bei einer Gewebespende können Menschen Augenhornhäute,
Herzklappen und Knochen spenden. 2010 wurden 2.992
Gründungsmitglieder des Gesundheitswirtschaft Hannover e. V.
Augenhornhäute, 264 Herzklappen und Blutgefäße, 700
Amnien sowie 1.326 Knochen, Sehnen und Bindegewebe
gespendet. Bundesweit melden rund 50 Universitätskliniken und Krankenhäuser potenzielle Gewebespender
an die DGFG. Die DGFG setzt den kompletten Prozess der
Informationsverarbeitung von der Gewebespende bis zur
Transplantation einschließlich sämtlicher medizinischer
und betriebswirtschaftlicher Daten und Kommunikation
künftig in einem neuen Online-IT-System um.
Beispiel: Vernetzung der Klinikstandorte im Klinikum
Region Hannover
Der Klinikverbund Klinikum Region Hannover GmbH entstand Anfang 2006 aus 13 Krankenhäusern im Umkreis
von Hannover. Er ist mit rund 8.500 Mitarbeitern einer
der größten Arbeitgeber in ganz Niedersachsen. Pro Jahr
werden dort 120.000 Patienten stationär behandelt,
180.000 ambulant. Medizinische Hightech-Versorgung
und modernste Diagnostik- und Therapieverfahren sind
im Klinikum Region Hannover selbstverständlich. Ein
gemeinsames IP-Netz für Sprache und Daten bildet die
Grundlage der von T-Systems entwickelten und umgesetzten Lösung. Die IT-Systeme der unterschiedlichen Standorte wurden in einem Weitverkehrsnetz (WAN) homogen
miteinander verbunden. Die verschiedenen Alarm- und
Notrufsysteme sowie die Schwesternrufanlagen wurden
ebenfalls in das System integriert. Die Klinikmitarbeiter
können dadurch insgesamt schneller und besser untereinander kommunizieren. (Quelle: www.t-systems.de,
Zugriff: 01.12.2011)
In der Region Hannover werden neue IT-Lösungen entwickelt und im Versorgungskontext eingesetzt. hannoverimpuls bietet Unterstützung mit Beratung, Coaching,
Finanzierung, Förderung und durch Anbindung an die
Netzwerke in der Region Hannover und in der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg.
Mit dem Verein Gesundheitswirtschaft Hannover e. V. hat
hannoverimpuls gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern im Jahr 2011 eine neue offene Kommunikations- und Kooperationsplattform initiiert. Bei der
Entwicklung und Positionierung Hannovers als herausragendem nationalen und internationalen Wissenschaftsund Wirtschaftsstandort speziell im Gesundheitsbereich
ist dieser Verein ein weiterer wichtiger Meilenstein. Die
Mitgliedschaft im Verein steht allen offen, die einen
Handlungsschwerpunkt in der Gesundheitswirtschaft in
der Region Hannover haben. Themen dieses Netzwerks
sind die Entwicklung von Aktionen, Maßnahmen und Projekten im Betrieblichen Gesundheitsmanagement insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, im Versorgungsmanagement und gegen den Fachkräftemangel.
hannoverimpuls GmbH
hannoverimpuls ist ein je 50%iges Tochterunternehmen von
Frank Kettner-Nikolaus
Region und Landeshauptstadt Hannover mit den Aufga-
Projektleiter Gesundheitswirtschaft
ben: Vernetzung der Wirtschaftsförderaktivitäten im Raum
30165 Hannover
Hannover, strategische Steuerung der Tochtergesellschaften
bzw. Beteiligungen für Marketing, Tourismus und Internet,
Tel.: (0511)300333-35
Wirtschaftsförderung in der Region Hannover.
Fax: (0511)300333-8835
Die Gesundheitswirtschaft ist eine der Zukunftsbranchen im
info@hannoverimpuls.de
Fokus von hannoverimpuls und spielt zugleich eine wichtige
www.hannoverimpuls.de
Rolle in der Vermarktung Hannovers als erstklassigem
www.Gesundheitswirtschaft-Hannover.de
Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. hannoverimpuls
bietet Gründern und Unternehmen unter anderem: Zugang
zu Netzwerken, Beratung, Förderprogramme, Wettbewerbe,
Seminare, Kooperationsprojekte und Unterstützung bei der
Unternehmensfinanzierung.
Regionale Gesundheitsnetzwerke
27
Gesundheitsnetzwerk
GewiNet Kompetenzzentrum
Gesundheitswirtschaft WeserEms
Die Verbesserung der Gesundheitsversorgung im Raum
Weser-Ems ist Ziel des Kompetenzzentrums Gesundheitswirtschaft. Damit leistet die Initiative einen wertvollen Beitrag zu den vielfältigen Herausforderungen im
ländlichen Raum. Eine besondere Rolle spielt dabei die
Telemedizin, um auch weiterhin qualitativ hochwertige
Dienstleistungen anbieten zu können.
eHealth als Entwicklungstreiber für den ländlichen Raum
– Potenziale der Telemedizin in Weser-Ems
Aus der Ferne betrachtet finden Spitzenmedizin, Forschung und Entwicklung fast ausschließlich in den Metropolen statt. Innovative IT-Unternehmen, Hochschulen
und Kliniken konzentrieren sich in urbanen Ballungsräumen wie Berlin, Hamburg, München oder Hannover. Doch
wer genauer hinsieht, entdeckt schnell auch die Potenziale der ländlichen Regionen. Beispielhaft ist die Region
Weser-Ems.
„Die neuen technologischen Entwicklungen, die sich hinter dem Begriff eHealth verbergen, sind für unseren eher
ländlich geprägten Raum von großer Bedeutung“, erklärt
Dr. Michael Böckelmann, 1. Vorsitzender des Weser-EmsKompetenzzentrums für Gesundheitswirtschaft e. V. (GewiNet): „Der demografische Wandel zeigt vor allem in
den eher gering besiedelten Gebieten unserer Region
eine deutliche Wirkung. Es wird immer aufwendiger, die
Menschen gut zu versorgen.“ eHealth-Lösungen könnten
dabei eine wichtige Rolle spielen.
Regionale Gesundheitsnetzwerke
28
GewiNet hat in diesem Zusammenhang drei zentrale
Herausforderungen identifiziert: den Einsatz mobiler
Anwendungen für Prävention und Rehabilitation, den
Aufbau lokaler Versorgungsnetze und die Unterstützung
von kleinen und mittleren Unternehmen der Technologiebranche. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Akteuren
in der Region individuelle Lösungen zu entwickeln, die
den Erfordernissen einer älter werdenden Gesellschaft
gerecht werden.“ Konkret arbeite GewiNet deshalb mit
seinen Partnern an Projekten zum mobilen Telemonitoring und zur telemedizinischen Vernetzung einer Akutklinik mit Arztpraxen und Pflegediensten.
„Für uns ist es wichtig, neue Forschungs- und Projektergebnisse für unsere Partner auch nutzbar zu machen“, erklärt Dr. Böckelmann die Aufgaben von GewiNet als Netzwerk aus Krankenhäusern, Betrieben, Kommunen sowie
Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Dafür stehen
allein in Weser-Ems vier Hochschulen mit 20 Studiengängen rund um das Thema Gesundheit zur Verfügung. „Hier
ist das norddeutsche Zentrum für nichtmedizinische Gesundheitsberufe.“ Von besonderer Bedeutung für das
Thema eHealth seien das Institut OFFIS in Oldenburg,
das sich unter anderem dem Thema Ambient Assisted Living (AAL) widmet, und die Forschungsgruppe Informatik
an der Hochschule Osnabrück. „Um kompetente wissenschaftliche Beratung zu erhalten, brauchen wir nicht in
die Ferne zu schweifen“, freut sich Dr. Böckelmann.
Die Gesundheitswirtschaft in Weser-Ems ist geprägt
durch über 100 Kliniken mit rund 20.000 Betten. Ein
Schwerpunkt liegt bei den Präventions- und Rehabilitationseinrichtungen. 25 dieser Einrichtungen konzentrieren sich vor allem in den 21 Heilbädern. Viele von ihnen
stehen vor der Herausforderung, einerseits ihre Kosten
zu senken, andererseits neue attraktive Angebote für
Selbstzahler zu schaffen. Hierfür ist GewiNet nun auch
international auf der Suche nach neuen Möglichkeiten
innovativer Patientenversorgung.
Beispielsweise beteiligt GewiNet sich an mehreren Projekten, die den Schwerpunkt auf den Technologietransfer
gelegt haben. Es sollen dabei die Ergebnisse technikgetriebener Forschung in den medizinischen und pflege-
Stefan Muhle, 1. Kreisrat des
Landkreises Osnabrück und
2. Vorsitzender bei GewiNet,
Frau Prof. Braun von Reinersdorff, Vorsitzende des
Fachbeirates, Frau Dr. Maren
Grautmann, Geschäftsführerin bei GewiNet, und Herr
Dr. Michael Böckelmann,
Geschäftsführer der Schüchtermann Schiller‘schen
Kliniken und 1. Vorsitzender
bei GewiNet (von links nach
rechts)
rischen Alltag übertragen werden. Hierdurch soll die Versorgungslage im ländlichen Raum mittel- und langfristig
verbessert werden.
Jedoch sind eine ganze Reihe von Herausforderungen
nach wie vor zu bewältigen: Die Technikakzeptanz bei älteren Menschen spielt dabei eine große Rolle. Aber auch
die Frage nach der Kostenübernahme stellt sich immer
häufiger: Wie können die notwendigen Anfangsinvestitionen betriebswirtschaftlich wieder ausgeglichen werden?
Um mögliche Lücken im regionalen Angebot zu schließen,
beteiligt sich GewiNet als einer von fünf Partnern aus
Deutschland an dem grenzüberschreitenden Projekt „Telemedicine & Personalized Care“. Ziel ist es, durch Informationen und Veranstaltungen eine bessere Vernetzung
zwischen niederländischen und deutschen Unternehmen
der Medizintechnik zu erreichen. Es sollen Geschäftsmodelle und Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette kreiert werden.
Die Wirtschaft im Weser-Ems-Raum ist geprägt durch
kleine und mittlere Unternehmen. Das gilt auch für die
eHealth- und IT-Branche. Diese Betriebe entwickeln in
der Regel spezielle Softwarelösungen für den Einsatz
in der Gesundheitsbranche, zum Beispiel Personalverwaltungsprogramme für Krankenhäuser. Damit geben
sie eine Antwort auf die sehr speziellen Anforderungen
der Einrichtungen. Und sie sind auf ihren Spezialgebieten ernsthafte Konkurrenten für die großen Anbieter. Ihr
einziges Manko ist oft der geringe Bekanntheitsgrad. Ziel
von GewiNet ist es, den Bekanntheitsgrad seiner Mitglieder zu steigern und damit das regionale Matching von
Anbietern und Abnehmern zu verbessern. Oftmals sind
kleine Softwarehäuser oder Medizintechnologie-Unternehmen mit Service vor Ort die geeigneteren Partner für
Krankenhäuser, Pflegeheime und Praxen.
In dem grenzüberschreitenden INTERREG-Projekt werden in neun Teilprojekten Forschungsvorhaben auf dem
Gebiet der Telemedizin umgesetzt und gleichzeitig bis
Anfang 2015 der Marktzugang für Entwicklungen verbessert. Das Projekt wurde 2011 auch auf der MEDICA
vorgestellt und bei der Auftaktveranstaltung durch den
niedersächsischen Staatssekretär im Ministerium für
Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gewürdigt.
Durch die zunehmende Vernetzung und die Möglichkeiten, die die Beteiligung an verschiedenen Innovationsprojekten eröffnet, sieht GewiNet die ganze Region
Weser-Ems auf einem guten Weg, um mithilfe der Medizintechnik moderne Herausforderungen in der Versorgung alter und kranker Menschen zu meistern und gleichzeitig einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung von
innovativen Ansätzen zu leisten.
GewiNet Kompetenzzentrum Gesundheitswirtschaft e. V.
GewiNet, das Kompetenzzentrum Gesundheitswirtschaft e. V.,
Am Mahnmal 5
ist ein Verein mit rund 60 Mitgliedern aus allen Sektoren
49152 Bad Essen
der Gesundheitswirtschaft: Unternehmen, Kliniken, Ärzte,
Hochschulen und Kommunen in der Region Weser-Ems. Die
Tel.: (05472) 95499-0
Schwerpunkte von GewiNet liegen bei der Durchführung von
Fax: (05472) 95499-21
gemeinsamen Projekten, der Netzwerkbildung und -pflege
info@gewinet.de
sowie im Marketing und der Interessenvertretung für die
www.gewinet.de
Gesundheitswirtschaft im Raum Weser-Ems.
Regionale Gesundheitsnetzwerke
29
Gesundheitsnetzwerk
Initiative „Cuxland Vital“
auf sieben Prozent des gesamten Tourismusmarktes und
weist diesem Tourismussegment die größten Marktpotenziale zu.
Die Initiative „Cuxland Vital“ zielt darauf ab, gemein-
Gesundheitswirtschaft beziehungsweise gesundheitstouristische Produkte und Dienstleistungen spielen am
Standort Cuxhaven bereits eine bedeutende Rolle, die
noch weiter ausgebaut werden soll.
Die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen aus der
Gesundheitswirtschaft und der Schnittstelle (Gesundheits-)Tourismus steigt rasant an.
sam mit regionalen Unternehmen und Einrichtungen der
Gesundheitswirtschaft und des Gesundheitstourismus
die sich abzeichnende Nachfrage nach mehr Gütern und
Dienstleistungen für Gesundheit und Lebensqualität zu
nutzen. Die Initiative soll dazu beitragen, den Landkreis
Cuxhaven als wettbewerbsfähigen und attraktiven Standort der Gesundheitswirtschaft und des Gesundheitstourismus weiter zu etablieren und damit eine Wertschöpfungskette in Gang zu setzen.
Die Gesundheitswirtschaft gehört zu den innovativsten
und beschäftigungsintensivsten Branchen in Deutschland. Aufgrund der demografischen Entwicklung gilt sie
als Wachstumstreiber der Volkswirtschaft.
Nach Angaben des Niedersächsischen Landesamtes für
Statistik sind aktuell mehr als 5.500 Menschen im Landkreis Cuxhaven im Gesundheitswesen beschäftigt – Tendenz steigend. Somit ist jeder siebte sozialversicherungspflichtige Arbeitsplatz im Cuxland in den sogenannten
Kernbereichen der Gesundheitswirtschaft zu finden.
Die Gesundheitswirtschaft umfasst mit einer Vielzahl von
Teilbereichen unterschiedliche Wirtschaftszweige. Jeder
zehnte Arbeitsplatz bundesweit ist hier angesiedelt. Zusammen hat der Gesundheitssektor einen Anteil von fast
zehn Prozent am bundesdeutschen Bruttoinlandsprodukt.
Bezogen auf den Gesundheitstourismus als einen Teilbereich der Gesundheitswirtschaft beziffert das Forschungsinstitut Urlaub und Reisen F.U.R. den Marktanteil
Regionale Gesundheitsnetzwerke
30
Die Agentur für Wirtschaftsförderung Cuxhaven hat aus
diesem Grund die Initiative „Cuxland Vital“ ins Leben
gerufen. Die Initiative strebt die Vernetzung und Kooperation mit möglichst vielen Institutionen, Einrichtungen,
Betrieben und engagierten Experten an, die medizinische
und gesundheitstouristische Dienstleistungen anbieten,
medizinische Produkte herstellen oder mit diesen handeln. Sie bündelt und veröffentlicht die in der Region vorhandenen gesundheitswirtschaftlichen Kompetenzen. Zur
© Engels - Fotolia.com
Profilstärkung und Positionierung wurde eine Dachmarke
entwickelt: „Cuxland Vital – Die Gesundheitsregion“.
Das Besondere am Netzwerk „Cuxland Vital“ ist der interdisziplinäre Ansatz, der ein breites Spektrum von
Akteuren zusammenführt, beispielsweise Kliniken, medizinische Praxen und Apotheken sowie Hoteliers oder
Wellnessanbieter. Den Mitgliedern ermöglicht das Netzwerk neben der Bündelung gesundheitswirtschaftlicher
Kompetenzen unter anderem:
•
•
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•
•
•
•
Know-how-Transfer
Foren zum Erfahrungsaustausch
projektbezogene Arbeitskreise
Tagungen, Workshops, Symposien
Unterstützung bei der Entwicklung neuer Angebote
Standortmarketing
Förderung von Qualifizierungsangeboten zur Ausund Weiterbildung
Förderung der Kooperation zwischen Wirtschaft,
Politik, Bildung und Forschung
GESUNDHEITSWIRTSCHAFT
Cuxland Vital
Die Initiative „Cuxland Vital“ ist eingebunden in ver-
Agentur für Wirtschaftsförderung Cuxhaven
schiedene Netzwerke des Landkreises und des Landes
Hildegard Jansen-Bitter MPH
Niedersachsen. Zur Sicherstellung der nachhaltigen Arbeit
Kapitän-Alexander-Straße 1
wurde der Verein „Cuxland Vital“ gegründet. Er unterstützt
27472 Cuxhaven
und fördert seit Mai 2010 Projekte und Aktivitäten der Initiative „Cuxland Vital“.
Tel.: (04721) 599623
Fax: (04721) 599629
hildegard.jansen-bitter@afw-cuxhaven.de
www.cuxland-vital.de
Regionale Gesundheitsnetzwerke
31
Gesundheitsnetzwerk
Measurement Valley e. V.
Göttingen
geführt werden. AXON steht für Adaptive eXchange Of
Neuroplacement Data. Der Axon-Bus selbst ist eine Neuentwicklung von Otto Bock für den Bereich der Exoprothetik. Er wurde von sicherheitsrelevanten Bus-Systemen
aus der Luftfahrt und der KFZ-Industrie abgeleitet und
stellt eine echte Innovationsleistung der Forschungs- und
Entwicklungsabteilung des Medizintechnik-Unternehmens dar.
Als Technologielieferanten sind die Firmen des Measurement Valley in vielen Bereichen der Medizintechnik tätig.
So werden die meisten Hilfsmittel erst möglich durch die
hier produzierte Messtechnik. Geometriemerkmale oder
Rautiefen- und Konturmessung sind wichtige Parameter,
um Endoprothesen, Herzschrittmacher oder Wirbelgelenkersatz zu produzieren. Wo immer die Spezialisten der
Medizintechnik präzise Messtechnik benötigen, um zu
heilen und Leben zu retten, bieten unsere Mitglieder Lösungen an.
Technologietransfer
Im Measurement Valley wird Technologietransfer gelebt,
denn hier sind Wissenschaft und Wirtschaft eng miteinander verzahnt. So findet die Zukunft oftmals in unseren
Labors und Forschungseinrichtungen statt, unabhängig
davon, ob es sich dabei um den Bereich Life Sciences,
Biotechnologie oder andere Bereiche handelt.
Einige Beispiele sollen stellvertretend für aktuelle Projekte aus dem Measurement Valley stehen:
Die Michelangelo® Hand mit Axon-Bus® System
Mit dem Axon-Bus® System und der Michelangelo®
Hand hat die Otto Bock HealthCare GmbH eine komplett
neue Technik für transradiale Versorgungen entwickelt.
Die Michelangelo® Hand ist eine myoelektrisch gesteuerte Greifprothese, deren komplexe Griffkinematik, anatomisches Aussehen und geringes Gewicht den Patienten
bei seinen täglichen Aktivitäten unterstützen.
Einstellungen der Michelangelo® Hand können mit der
Software AxonSoft und Bluetooth® Datentransfer durch-
Regionale Gesundheitsnetzwerke
32
Aufzeichnung von Sprechbewegungen
Bisher konnten Sprechbewegungen wegen der schweren
Zugänglichkeit der Zunge und des Gaumensegels nicht
befriedigend untersucht werden.
Eine von vielen Wissenschaftlern genutzte Lösung bietet
der Articulograph AG501 der Carstens Medizinelektronik
GmbH. Dieses System arbeitet nach dem Prinzip der induktiven Abstandsmessung und ermöglicht die dreidimensionale Aufzeichnung und Darstellung von Sprechbewegungen am Mund und im Mundinnenraum. Die
Registrierung der Daten erfolgt für maximal 24 Kanäle mit
einer Datenrate von 400 Hertz.
Die gewonnenen Bewegungsdaten dienen der Erforschung wissenschaftlicher Grundlagen der Physiologie
und Pathophysiologie der Sprechmotorik.
Für die Untersuchungen der neuronalen Organisation der
Sprechmotorik, der Modellierung des Vokaltraktes, der
Sprachsynthese und -analyse und der experimentellen
Phonetik eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten.
Grundlagenforschung für Diagnose und Therapie in der
Neurologie, Psychiatrie, Phoniatrie, Kieferorthopädie,
Kieferchirurgie und Pädiatrie wird ermöglicht.
Neben der Darstellung von Sprechbewegungen eignet
sich der AG501 auch für den Einsatz überall dort, wo bei
Bewegungsuntersuchungen andere Methoden versagen
oder zu aufwendig sind. So können unter anderem auch
die Greifbewegungen der Hand oder Bewegungsabläufe
anderer Gelenke registriert werden.
Innovative assistive Systeme
Die Einführung von innovativen assistiven Systemen auf
dem deutschen Gesundheitsmarkt gestaltet sich nicht
immer einfach. Forschungsprojekte enden häufig schon
nach der Pilotphase. Obwohl die Funktionsfähigkeit der
Anwendungen gewährleistet ist, sind die ökonomischen
Auswirkungen unklar.
Zu den Anschaffungskosten kommen noch die Betriebskosten, mit Datenübertragungs- und Überwachungskosten, welche nicht immer klar erkennbar sind und somit
einen Hinderungsgrund für die Installation darstellen
könnten.
Wissenschaftler der Universität Göttingen entwickeln ein
System, mit dessen Hilfe sich die Effizienz dieser Anwendungen vorab berechnen und bewerten lässt.
Das Spektrum solcher Anwendungen ist breit: Von Blutdruckmessungen über assistive Technologien und Defibrilatoren können Patienten fernüberwacht werden. In
solchen Projekten werden neben technischen und ökonomischen Parametern auch subjektive Beurteilungen
der Patienten analysiert.
Neben ökonomischen Fragen stellen auch die neuen
Anforderungen nach der Novellierung des Medizinproduktgesetzes eine große Herausforderung dar.
Deshalb werden Lösungen erforscht und Konzepte erarbeitet, mit deren Hilfe Produkte schneller und zuverlässiger den Übergang vom Labor in den Markt bewältigen
können.
Erkrankung mit hoher Prävalenz dar. Eine Insulintherapie ermöglicht eine zyklische Reduktion des Blutzuckerspiegels. Diese Art der Blutzuckerregulation führt
über die Jahre zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen.
Eine Transplantation ermöglicht eine Rückführung des
Erkrankten zu einer natürlichen Blutzuckerregulation.
Eine herkömmliche Transplantation erfordert die Verabreichung von Immunsuppressiva, die starke Nebenwirkungen mit sich bringen.
Ein am Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik
e. V. (iba) entwickeltes System ermöglicht unter Nutzung
mikrofluidischer Module eine reproduzierbare Verkapselung von Langerhans’schen Inselzellen in einer hochreinen Alginat-Matrix.
Durch diese Art der Immunisolierung werden die Inselzellen nach der Transplantation vor der Immunabwehr des
Empfängers geschützt.
Somit kann eine Transplantation durchgeführt werden,
die eine gewebebasierte Blutzuckerregulation ermöglicht, ohne Immunsuppressiva verabreichen zu müssen.
Mikrofluidisches System für die reproduzierbare Verkapselung von Zelltransplantaten
Diabetes mellitus stellt auch bei dem heutigen medizinischen Forschungsstand eine lebensbedrohliche
Measurement Valley e. V.
Der Wirtschaftsverband Measurement Valley organisiert
Nikolaistraße 29
die Interessen von 34 überwiegend mittelständischen
37073 Göttingen
Unternehmen mit rund 6.500 Beschäftigten.
Synergien können genutzt und darüber hinaus durch einen
Tel.: (0551) 9999999
intensiv geführten Know-how-Transfer Entwicklungsvorteile
Fax: (0551) 9999998
gegenüber der weltweit ansässigen Konkurrenz verschafft
office@measurement-valley.de
werden.
www.measurement-valley.de
Die Etablierung der Dachmarke „Measurement Valley“ mit
inhaltlicher Nähe zum Wissenschaftsstandort Göttingen ist
eine weitere Zielsetzung des Netzwerkes.
Regionale Gesundheitsnetzwerke
33
Gesundheitsnetzwerk
Netzwerk Versorgungskontinuität in der Region
Osnabrück e. V.
•
Seit seiner Gründung im Jahr 2001 hat sich das Netzwerk
Versorgungskontinuität in der Region Osnabrück damit
befasst, eine nahtlose elektronisch gestützte Patientenversorgung über Sektorengrenzen hinweg zu fördern und
wissenschaftlich zu begleiten. Es hat jährliche Weiterbildungsveranstaltungen zu aktuellen eHealth-Themen
durchgeführt und maßgeblich an der Erarbeitung des Basisdatensatzes für den deutschen ePflegebericht Standard auf Basis der HL7 CDA mitgewirkt.
Netzwerk Versorgungskontinuität in der Region Osnabrück e. V. – 10 Jahre im Dienst von elektronischer Vernetzung
Das übergeordnete Ziel des Netzwerkes besteht in der
Förderung der Kontinuität in der Patientenversorgung
und in der Förderung von Innovationspotenzialen durch
einen organisierten Informationsaustausch zwischen
Wissenschaft und Praxis. Es setzt sich für die Unterstützung der Zusammenarbeit von Gesundheitseinrichtungen
verschiedener Sektoren unter Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien ein.
Der Vereinszweck wird insbesondere verwirklicht durch die
• Förderung der Weiterentwicklung und Nutzung von
elektronischen Lösungen zur Optimierung der Entlassung und Aufnahme von Patienten über Institutionsgrenzen hinweg,
• Durchführung wissenschaftlicher Veranstaltungen,
• Aufbereitung und Evaluation von standardisierten
Katalogen für strukturierte klinische Daten,
Regionale Gesundheitsnetzwerke
34
Organisation und Durchführung von regionalen Veranstaltungen zum Erfahrungsaustausch zwischen
Gesundheitseinrichtungen,
• Entwicklung und Evaluation von Konzepten zur Datensicherheit und der informationellen Selbstbestimmung,
• Entwicklung und Durchführung von Schulungskonzepten für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für
Mitarbeiter der Mitgliedseinrichtungen,
• Standardisierung eines Überleitungsdatensatzes in
Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen
Partnern.
Die operativen Tätigkeiten werden in monatlich durchgeführten Sitzungen koordiniert. Zusätzlich werden punktuelle Arbeitsgemeinschaften für Spezialthemen, zum
Beispiel Evaluation von Terminologien, Entwurf eines
Basisdatensatzes, Marktübersicht über IT-Systeme in der
Wundversorgung, eingerichtet. Tabelle 1 gibt eine Übersicht über die von dem Netzwerk veranstalteten Workshops, die in erster Linie dem regionalen Erfahrungsaustausch dienen und sich an alle Gesundheitseinrichtungen
und ambulant tätigen Leistungserbringer in Osnabrück
und Umgebung richten.
Tabelle 1: Workshops und ihre übergeordneten Themen
Jahr
2001
2002
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Übergeordnetes Thema des Workshops
Internetbasierter Pflegeverlegungsbericht und
dessen Einsatz in der Praxis
Internetbasierter Pflegeverlegungsbericht und
Datenschutz und Datensicherheit
Versorgungskontinuität
Versorgungskontinuität und Wundmanagement
Vom Überleitungsbogen zum standardisierten
Pflegebericht
Heilberufsausweis – der Schlüssel zur vernetzten Versorgung
ePflege – IT als Motor der Professionalisierung
Standards im Gesundheitswesen
Versorgungskontinuität als Indikator für Versorgungsqualität – Konzepte und Beispiele in der
Wund- und Palliativversorgung
In den 10 Jahren seines Bestehens hat sich das Netzwerk
als Mittler zwischen Wissenschaft und Transfer verstanden und eine Reihe von zunächst aus der Wissenschaft
kommenden Konzepten auf Anwendbarkeit geprüft. So
wurden in den Jahren 2003 bis 2006 verschiedene Versionen eines Prototyps für einen webbasierten Pflegeüberleitungsbogen evaluiert und internationale pflegerische
Klassifikationen, wie zum Beispiel die Internationale
Klassifikation der Pflegepraxis, auf ihre Anwendbarkeit
in deutschen Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Versorgungsszenarien untersucht. In den Studien
spielte die Fachexpertise der Mitgliedsorganisationen
die entscheidende Rolle für das Resultat.
Das Netzwerk steht in engem Kontakt mit den wichtigsten
pflegerischen und physiotherapeutischen Berufsverbänden und unterstützt diese in ihren Arbeiten im Bereich
Gesundheitstelematik, insbesondere im Hinblick auf die
Einbeziehung von Gesundheitsfachberufen in die deutsche Telematikstruktur im Gesundheitswesen.
Die pflegerischen Experten des Netzwerkes schufen die
Basis für die Entwicklung des ePflegeberichts als HL7
CDA-basierten deutschen Standard für pflegerische Überleitungen, der unter der Schirmherrschaft des Deutschen
Pflegerates erarbeitet wurde. In ähnlicher Weise unterstützen die Mitglieder die Arbeiten zu einem Transferdokument für die Kommunikation von Physiotherapeuten
und Ärzten sowie zu einem Transferdokument für die
Kommunikation in der multiprofessionellen Versorgung
von Menschen mit chronischen Wunden.
Netzwerk Versorgungskontinuität in der Region Osnabrück e. V.
c/o Hochschule Osnabrück
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Sedanstraße 1
49076 Osnabrück
Geschäftsführer
Dipl.-Kfm. Daniel Flemming
Tel.: (0541) 969-3196
d.flemming@hs-osnabrueck.de
Regionale Gesundheitsnetzwerke
35
Gesundheitsnetzwerk
Niedersächsischer Forschungsverbund „Gestaltung altersgerechter Lebenswelten“ (GAL)
Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) für altersgerechte Lebenswelten ist gesellschaftlich hochrelevant – sowohl im Hinblick auf die Lebensqualität breiter
Bevölkerungsschichten als auch für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung. Der Niedersächsische Forschungsverbund „Gestaltung altersgerechter Lebenswelten“ (GAL)
befasst sich mit der Frage, was die IKT zur Gewinnung und
Aufrechterhaltung von Lebensqualität, Gesundheit und
Selbstbestimmung in der zweiten Lebenshälfte beitragen
tions- und Kommunikationstechnik für altersgerechte Lebenswelten. Projektpartner sind das OFFIS – Institut für
Informatik (Projektkoordination), die Technische Universität Braunschweig, die Medizinische Hochschule Hannover, die Universität Oldenburg, das Kompetenzzentrum
HörTech, das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (Projektgruppe Hör-, Sprach- und Audiotechnologie, Oldenburg), die Universität Vechta, die Universität
Osnabrück, die Charité Berlin, die Universität Jena, das
Klinikum Oldenburg und das St. Bonifatius Klinikum Lingen. Der Forschungsverbund geht nach erfolgreicher Begutachtung des Folgeantrages im Frühjahr/Sommer 2011
nun in das vierte von insgesamt fünf Projektjahren.
Anhand von drei konkreten Anwendungsszenarien werden assistierende Technologien zur Gestaltung altersgerechter Lebenswelten entwickelt. Im Einzelnen sind dies:
•
Persönlicher Haushalts- und Aktivitätsassistent:
Ziel ist ein elektronisches Assistenzsystem für die
alltägliche Haushalts- und Aktivitätsplanung. Diese Komponente setzt bereits im mittleren Alter an
und soll potenzielle Nutzer an assistierende Gesundheitstechnologien heranführen. In der zweiten
Projektphase wird ein weiterer Fokus auf kognitive
Einschränkungen (Mild Cognitive Impairment – MCI)
gelegt.
•
Sensorgestützte Aktivitätserkennung: Anhand unauffällig in der Wohnung installierter Sensoren werden die Aktivitäten des Bewohners erfasst, um vor
gefährlichen Situationen, zum Beispiel vor einer versehentlich angelassenen Herdplatte, zu warnen. Darüber hinaus können schleichende Veränderungen
und Funktionsverluste im Tagesablauf erkannt werden, damit Angehörige oder Pflegedienste rechtzeitig eingreifen können. Die Geräteerkennung mittels
Strommessung wird bereits prototypisch umgesetzt.
Als weitere Technologie kommt die Positionserkennung innerhalb der Wohnung mit Ultraschallsensorik
hinzu.
•
Sensorgestützte Sturzprävention und -erkennung:
Ziel ist die Entwicklung eines Systems für eine tech-
kann.
Gestaltung altersgerechter Lebenswelten
Forschungsverbund entwickelt technische Assistenten für
Haushalt und Gesundheit
Für den erfolgreichen Einsatz intelligenter IT-basierter
Assistenzsysteme für altersgerechte Lebenswelten müssen eine Vielzahl technischer Herausforderungen gelöst
werden. Gleichzeitig müssen ökonomische Aspekte und
Fragen der Nutzerakzeptanz berücksichtigt werden. Es
muss geklärt werden, welchen Bedarf Nutzer haben und
wie sich die technischen Systeme in medizinische und
pflegerische Versorgungsstrukturen einbetten lassen.
Mit dem Niedersächsischen Forschungsverbund „Gestaltung altersgerechter Lebenswelten“ (GAL) hat sich
eine interdisziplinär aufgestellte Forschergruppe aus
Geriatrie, Gerontologie, Hörtechnik, Informatik, Ingenieurwissenschaften, Medizin, Ökonomie, Pflegewissenschaft, Psychologie, Soziologie und Rehabilitationspädagogik konstituiert. Die Wissenschaftler identifizieren,
entwickeln und evaluieren neue Verfahren der InformaRegionale Gesundheitsnetzwerke
36
Projekttreffen des GAL-Forschungsverbundes beim Projektpartner Charité in
Berlin im Februar 2011
nisch stabile Sturzerkennung, das Sturzereignisse
automatisch erkennen kann und daher ohne manuelle Interaktion durch den älteren Menschen auskommt. Zudem werden technisch messbare, mobilitätsrelevante Parameter entwickelt, die prospektiv
in der häuslichen Umgebung erfasst werden können
und für die kontinuierliche Beurteilung der Sturzgefährdung Aussagekraft haben.
Die Szenarien werden in eine gemeinsame technische
Plattform integriert, die sich nachrüsten und erweitern
lässt. Die Integration des häuslichen Umfelds in neue
Versorgungsprozesse und die daraus resultierenden Veränderungen der Versorgungsprozesse und -formen sind
Bestandteil der Begleitforschung. Darüber hinaus greift
der Forschungsverbund soziologische und psychologische Voraussetzungen und Konsequenzen auf. Anforderungsanalysen beeinflussen die Arbeit an den technischen Entwicklungen. Der Nutzen für die Zielgruppen
wird systematisch evaluiert. Mikro- und makroökonomische Studien ermitteln Ausgabenbereitschaft und weitere Implikationen aus der Verwendung assistierender
Technologien in Privathaushalten.
Den wissenschaftlichen Austausch hat der Forschungsverbund unter anderem durch die Ausrichtung der internationalen Konferenz „Ageing and Technology“ im Frühjahr
2010 vorangetrieben. Die Ergebnisse wurden im Sonderheft Ageing and Technology der Zeitschrift Informatics for
Health and Social Care veröffentlicht. Ein weiterer Workshop fand auf der MedInfo 2010 in Kapstadt/Südafrika
statt. Der Öffentlichkeit hat sich der Forschungsverbund
auf der CeBIT 2010 und der GVG eHealth 2010 präsentiert. Ein weiterer Workshop ist für die kombinierte GMDS
2012/Informatik 2012-Jahrestagung in Braunschweig geplant.
Fokus der zweiten Projektphase wird die Erprobung
und Evaluation der entwickelten Technologien in realen
Wohnumgebungen sein. Der Aufbau einer langfristigen
Probandenkohorte in der Region Vechta wird die Untersuchung der langfristigen Wirkungen assistierender
Technologien ermöglichen. Zusätzlich steht die Entwicklung von Geschäftsmodellen im Fokus der ökonomischen
Arbeiten. Forschung im Bereich ethischer und persönlichkeitsrechtlicher Grundanforderungen im Kontext altersgerechter Assistenzsysteme wird die notwendige gesellschaftliche Fundierung vorantreiben.
Niedersächsischer Forschungsverbund
Prof. Dr. Harald Künemund (Sprecher des Forschungsverbundes)
„Gestaltung altersgerechter Lebenswelten“
Universität Vechta
www.altersgerechte-lebenswelten.de
harald.kuenemund@uni-vechta.de
Prof. Dr. Reinhold Haux (Sprecher des Forschungsverbundes)
Prof. Dr. Dr. Gerald Kolb (Sprecher des Forschungsverbundes)
Technische Universität Braunschweig
St. Bonifatius Hospital Lingen
reinhold.haux@plri.de
gerald.kolb@bonifatius-hospital.de
Prof. Dr. Andreas Hein (Sprecher des Forschungsverbundes)
Der Forschungsverbund Gestaltung altersgerechter Lebens-
Dr. Marco Eichelberg (Projektkoordinator)
welten dankt dem Niedersächsischen Ministerium für Wissen-
OFFIS – Institut für Informatik
schaft und Kultur für die Förderung im Rahmen des Nieder-
Escherweg 2
sächsischen Vorab (ZN 2701).
26121 Oldenburg
andreas.hein@offis.de
eichelberg@offis.de
Regionale Gesundheitsnetzwerke
37
Die eHealth-Studiengänge
in Niedersachsen
Qualifizierung und Ausbildung für die Gesundheit
Der Gesundheitswirtschaft in Niedersachsen kommt eine
enorme Bedeutung zu. Bereits heute arbeiten mehr als
400.000 Beschäftigte in dieser Branche. Der medizinisch-technische Fortschritt, die demografische Entwicklung und das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der
Bevölkerung machen die Gesundheitswirtschaft zu einer
ausgesprochenen Wachstumsbranche.
Die Erforschung und Entwicklung neuer Technologien für
das Gesundheitswesen sowie deren korrekte Handhabung sind überaus wichtig. In vielen Bereichen, wie der
Medizintechnik oder der Pflege, sind daher qualifizierte
Fachkräfte unerlässlich. Um dieses Fachpersonal auch in
Zukunft zu sichern, wird in Niedersachsen verstärkt auf
Nachwuchsförderung und Ausbildung gesetzt.
Der Qualifizierung für die bestehenden und zukünftigen
Berufsfelder in der Gesundheitsbranche kann schon heute in neuen und interessanten Studiengängen nachgegangen werden.
Im Bereich der Pflege, der aufgrund der stetig steigenden
Anzahl der Senioren und Pflegebedürftigen immer mehr
an Bedeutung gewinnt, sind die Hochschulen in Niedersachsen gut aufgestellt. So bietet zum Beispiel die
Jade Hochschule am Standort Oldenburg den Bachelorstudiengang Assistive Technologien (vgl. S. 48 f.) an.
Dem medizintechnischen Aspekt wird im Studienangebot
der Hochschule Wilhelmshaven mit dem Studiengang
Medizintechnik (vgl. S. 54 f.), der Universitätsmedizin der
Georg-August-Universität Göttingen mit der Spezialisierung auf das Gebiet der Medizinischen Informatik (vgl. S.
58 f.), der Technischen Universität Braunschweig mit dem
Bachelor-/Masterstudiengang Medizinische Informatik
(vgl. S. 56 f.) und dem Zentrum für Biomedizintechnik der
Leibniz Universität Hannover mit dem Studiengang Biomedizintechnik (vgl. S. 60 f.) Rechnung getragen. Ein hoch
spezialisiertes Angebot in diesem Bereich stellt auch der
Studiengang Hörtechnik und Audiologie der Universität
Oldenburg (vgl. S. 50 f.) dar.
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
38
Weitere relevante Studiengänge werden an der Hochschule Osnabrück mit dem Bachelorprogramm „Betriebliches Informationsmanagement“ und dem Masterprogramm „Management im Gesundheitswesen“, die beide
die Vertiefung Gesundheitsinformatik beinhalten (vgl. S.
46 f.) und an der Hochschule Hannover mit dem Bachelorstudiengang Medizinisches Informationsmanagement
(vgl. S. 44 f.) angeboten. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, an der Jade Hochschule den berufsbegleitenden
Master-Weiterbildungsstudiengang Public Health (vgl. S.
52 f.) zu besuchen.
Auf den Bereich der Gesundheitsökonomie ist die APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft in Bremen
ausgerichtet, die hoch spezialisierte Fernstudiengänge
anbietet. Die Hochschule, die 2005 staatlich anerkannt
wurde, präsentiert sich Studieninteressierten mit einem
umfangreichen Studienangebot, zu dem die Bachelor-/
Masterstudiengänge Gesundheitsökonomie, Health Management, Health Economics oder Gesundheitslogistik
gehören (vgl. S. 40 f.).
Neue Wege hingegen beschreiten die Universität Oldenburg und die oldenburgischen Kliniken mit ihren
Planungen zum Aufbau einer medizinischen Fakultät
in Zusammenarbeit mit der Universität Groningen. Die
drei Säulen des Konzeptes sind die Bildung einer Medizinischen Fakultät, die Gründung der European Medical
School Oldenburg-Groningen (EMS) und der Zusammenschluss der drei Oldenburger Kliniken zum Universitätsklinikum Oldenburg (UKO). Genaue Informationen finden
Sie auf den Seiten 42 f.
In einem noch detaillierteren Maße beschreibt das nächste Kapitel die bereits bestehende Vielfalt an eHealthrelevanten und -verwandten Studiengängen, wobei die
Initiative eHealth.Niedersachsen mit der Auswahl keinen
Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Wilhelmshaven
Groningen
Oldenburg
Bremen
Hannover
Osnabrück
Braunschweig
Göttingen
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
39
eHealth-Studiengänge
APOLLON Hochschule der
Gesundheitswirtschaft GmbH
Die APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft ist
eine private Fernhochschule mit Sitz in Bremen. Sie wurde im November 2005 als eine staatlich anerkannte Hochschultochter der Klett Gruppe gegründet und ist spezialisiert auf Fernstudiengänge (Bachelor und Master) sowie
Hochschulzertifikatskurse für das Gesundheitswesen.
APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft
Ende 2009 wurden die ersten zehn Absolventen der
APOLLON Hochschule verabschiedet. Seit Oktober 2011
haben 150 Absolventen ihren Bachelor- oder Masterabschluss der APOLLON Hochschule in der Tasche, mehr als
2.000 Studierende sind immatrikuliert.
Innerhalb von knapp sechs Jahren ist die Fernhochschule stark gewachsen – sowohl bezüglich der Studierenden- und Mitarbeiterzahlen als auch in Hinblick auf die
Studiengänge. Alles begann mit dem konsekutiven Studiengang Bachelor/Master Gesundheitsökonomie (B.A./
M.A.), für den sich im Frühjahr 2006 die ersten Studierenden einschrieben. Darunter auch Katrin Scherer, die 2011
mit dem Titel „Fernstudentin des Jahres“ vom Forum DistancE-Learning für ihre hervorragenden Leistungen ausgezeichnet wurde.
Mittlerweile umfasst das Portfolio der Hochschule acht
Bachelor- und Masterstudiengänge sowie 31 Hochschulzertifikatskurse.
Schnittstelle zwischen Medizin und Ökonomie
Die Gründung der Hochschule basiert auf der Erkenntnis,
dass das Gesundheitswesen immer komplexer wird, immer mehr unterschiedliche Berufsgruppen miteinander
kommunizieren müssen und vermehrt administrative AufDie eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
40
gaben zum Beispiel von Pflegenden übernommen werden müssen. Gesundheitsökonomen fungieren als eine
Art Schnittstellenmanager. Sie erlangen medizinisches
und ökonomisches Know-how während ihres Studiums
und qualifizieren sich damit für Führungsaufgaben in der
Gesundheitswirtschaft.
Die Gesundheitswirtschaft ist Wachstumsbranche Nummer 1 in Deutschland. Sie unterliegt aber auch einem
enormen Gestaltungs- und Reformbedarf, auf den reagiert werden muss. Dafür wird Personal gesucht, das in
hohem Maße innovativ und wirtschaftlich handelt. Wer
sich eine Tätigkeit beispielsweise als Personalreferent
im Krankenhaus, Projektleiterin in der Industrie oder Leitung einer Pflegeeinrichtung vorstellen kann, für den ist
der konsekutive Studiengang „Bachelor/Master Gesundheitsökonomie (B.A./M.A.)“ interessant. Nach 36 oder
48 Monaten Regelstudienzeit wird das Bachelorstudium
abgeschlossen, anschließend kann ein Aufbaustudium
zum „Master Gesundheitsökonomie (M.A.)“ absolviert
werden. Das Studium vermittelt ein praxisorientiertes
Systemverständnis in der Gesundheitswirtschaft: von
makroökonomischen Kenntnissen über Komponenten
des deutschen Gesundheitssystems bis zu betriebswirtschaftlichem Wissen sowie IT- und Medizintechnologie.
Bedarf identifiziert, Studiengang entwickelt
Seit April 2009 bietet die Hochschule den „Bachelor Gesundheitslogistik (B.A.)“ an, der im deutschsprachigen
Raum in dieser Form einzigartig – und aktueller denn
je – ist. Gesundheitslogistiker koordinieren, managen,
handeln zeitnah und haben immer das große Ganze im
Blick. In Katastrophensituationen behalten sie den Überblick und stabilisieren den Materialfluss von Hilfsgütern
– national und international. Der Bedarf an qualifiziertem
Fachpersonal ist aufgrund der jüngsten Ereignisse in Japan oder der Türkei beispielsweise bei global agierenden
Hilfsorganisationen groß. Aber auch um die Versorgungssicherheit bei minimierten Bestandskosten in Krankenhäusern und bei Medizingüteranbietern zu gewährleisten,
braucht es Gesundheitslogistiker. Das Studium richtet
sich an Personen, die bereits in der Gesundheitsbranche
arbeiten (z. B. Pflegekräfte), aber auch an logistiknahe
Berufsfelder, wie Spediteure, Lageristen und Mitarbeiter
von Planungsbüros im Gesundheitssektor.
Der dritte Bachelorstudiengang der APOLLON Hochschule
richtet sich an Interessenten aus den Bereichen Tourismus, Gesundheit und Ökonomie. Kaufmännisch Ausgebildete, zum Beispiel aus der Veranstaltungs- und Verwaltungsbranche oder aus Kur- und Bädereinrichtungen,
können sich mit dem „Bachelor Gesundheitstourismus
(B.A.)“ dem sich abzeichnenden Trend entsprechend
zielgerichtet weiterbilden.
Das Interesse an ärztlich begleiteten Reisen steigt, Gesundheit und Wellness im Urlaub erhalten einen höheren
Stellenwert. Nicht zuletzt aufgrund des demografischen
Wandels wird sich der Tourismus in Zukunft verändern.
Den neuen Anforderungen der Reisenden müssen Hotels,
Tourismusregionen, Kurorte und -bäder entsprechen, um
weiterhin gefragt zu sein. Die angehenden Gesundheitstouristiker werden für die Bereiche Konzeption, Management, Beratung, Marketing und Qualitätsmanagement bei
gesundheitstouristischen Unternehmen und Einrichtungen
ausgebildet. Vermittelt werden Kernkompetenzen, um
nachhaltig und erfolgreich Konzepte für den Gesundheitstourismus zu entwickeln, zu beurteilen und zu realisieren.
Für Bachelorabsolventen, die sich weiterqualifizieren
oder -spezifizieren möchten, bietet die APOLLON Hochschule außerdem die beiden eigenständigen Masterstudiengänge „Master of Health Management (MaHM)“ und
„Master of Health Economics (MaHE)“ an.
Der MaHM wurde konzipiert für Branchenkenner und vermittelt fokussiertes, managementbezogenes Wissen für
den Gesundheitsmarkt. Dadurch ist er zum Beispiel für
Mediziner und Naturwissenschaftler interessant.
Der MaHE hingegen ist speziell dafür konzipiert, branchenfremden Akademikern praxisrelevante Kenntnisse
der Gesundheitswirtschaft zu vermitteln – für eine berufliche Umorientierung hin zur Wachstumsbranche Gesundheit.
Das Portfolio der APOLLON Hochschule runden 31 Hochschulzertifikatskurse (HZK) ab, die sich jeweils mit einem
speziellen Bereich der Gesundheitswirtschaft befassen.
Konzipiert wurden sie für diejenigen, für die ein Studiengang vorerst nicht in Frage kommt, die sich aber dennoch
wertvolles Wissen für die Branche aneignen möchten –
kompakt, spezifisch und stets flexibel.
APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft
Die APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft GmbH
Abt. AA496, Universitätsallee 18
ist Teil der Stuttgarter Klett Gruppe. Mit 59 Unternehmen
28359 Bremen
an 40 Standorten in 17 Ländern ist die Klett Gruppe das
führende Bildungsunternehmen in Deutschland. Die
Tel.: (0180) 2020369*
circa 2.740 Mitarbeiter in den Unternehmen der Gruppe
Fax: (0421) 378266-190
erwirtschafteten im Jahr 2010 einen Umsatz von rund 465
info@apollon-hochschule.de
Millionen Euro.
www.apollon-hochschule.de
www.klett-gruppe.de
* 6 ct/Anruf, Mobilfunk abweichend
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
41
eHealth-Studiengänge
European Medical School
Oldenburg-Groningen
Zum Wintersemester 2012/2013 werden an der Carl von
Ossietzky Universität Oldenburg und der Rijksuniversiteit Groningen im Rahmen der in Gründung befindlichen
„European Medical School Oldenburg-Groningen“ (EMS)
jeweils 40 Studierende ihr Medizinstudium aufnehmen.
Damit wird nach langjähriger, intensiver Vorbereitung ein
europaweit einmaliges und innovatives Kooperationsprojekt der Medizinausbildung in die konkrete Umsetzung
gehen.
European Medical School
Im November 2010 hat sich der Wissenschaftsrat für die
Gründung einer Universitätsmedizin an der Universität Oldenburg nach dem vorgelegten Konzept einer „European
Medical School Oldenburg-Groningen“ (EMS) ausgesprochen. Dieses Konzept für ein europaweit einmaliges und
innovatives Kooperationsprojekt der Medizinausbildung
zwischen den Universitäten Oldenburg und Groningen
bietet einen Medizinstudiengang mit Bachelor- und Masterabschluss in den Niederlanden und medizinischem
Staatsexamen in Deutschland an.
Die EMS ist die erste Neugründung einer Universitätsmedizin in Deutschland seit über 20 Jahren. Für den Aufbau
der EMS hat das Land Niedersachsen für die Jahre 2012
bis 2015 bereits Mittel in Höhe von mehr als 50 Millionen
Euro bereitgestellt. Der EMS-Aufbau umfasst die Gründung einer Medizinischen Fakultät an der Universität
und die Errichtung einer universitären Medizin, primär
gemeinsam mit dem Klinikum Oldenburg, dem Evangelischen Krankenhaus und Pius-Hospital getragen. Im Juli
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
42
2011 konstituierte Niedersachsens Wissenschaftsministerin Prof. Johanna Wanka den Gründungsausschuss
der EMS unter Vorsitz von Prof. Eberhart Zrenner (Universitätsklinikum Tübingen). Der Gründungsausschuss ist
mit 19 Persönlichkeiten besetzt und wird den weiteren
Aufbau der EMS begleiten. Im August wurde Prof. Dr.
Eckhart Georg Hahn (zuvor Universität Witten/Herdecke)
künftiger Gründungsdekan der Medizinischen Fakultät
sowie die Geschäftsführung mit Dr. Bert Albers und das
Studiendekanat Medizin mit Dr. Kirsten Gehlhar besetzt.
Der im Herbst 2012 startende Studienbetrieb ist ein
deutsch-niederländisches Gemeinschaftsvorhaben, bei
dem die Studierenden jeweils ein Drittel ihres Studiums
in Oldenburg und in Groningen absolvieren, sodass auch
Sprache, Kultur und das unterschiedliche Selbstverständnis medizinischer Versorgung beider Standorte vermittelt
werden. Die Absolventen der EMS schließen das Studium
mit dem deutschen Staatsexamen oder dem niederländischen Master in Geneeskunde ab und erhalten somit
die ärztliche Approbation in Deutschland oder die entsprechende Qualifikation in den Niederlanden. Auch der
Bachelorabschluss kann unter bestimmten Voraussetzungen in Groningen nach sechs Semestern erworben
werden und qualifiziert die Studierenden außerhalb des
Arztberufes auch für andere Bereiche des Gesundheitswesens. Studierenden, die bereits den vorklinischen
Studienteil der Humanmedizin an einer anderen Hochschule absolviert haben, wird über ein „Brückenjahr“
der Quereinstieg in das letzte Jahr des Bachelorstudiums
eröffnet.
In der Forschung wird die EMS zwei Schwerpunkte verfolgen. Der bereits bestehende Schwerpunkt Neurowissenschaften soll weiter gestärkt und gleichzeitig mit der
Versorgungsforschung ein zweiter Schwerpunkt neu aufgebaut werden. Die Forschungsaktivitäten im Bereich der
Neurowissenschaften werden unter dem Dach des seit
2003 bestehenden universitären Forschungszentrums
Neurosensorik zusammengefasst, wo bereits seit Längerem sowohl in der Hör- als auch in der Retinaforschung
herausragende Leistungen erbracht werden. Die Versorgungsforschung als zweiter EMS-Schwerpunkt erfordert
noch intensive Aufbauarbeit in Ergänzung zu den bereits
vereinzelt etablierten Arbeitsgruppen zur Versorgungsfor-
Der Gründungsausschuss der European
Medical School Oldenburg-Groningen
08.07.2011
schung in Universität, An-Instituten und medizinischem
Umfeld. Unter Leitung von Prof. Hans-Jürgen Appelrath
wurde deshalb eine Arbeitsgruppe mit rund 40 klinischen
und nichtklinischen Mitgliedern etabliert, in der alle drei
Oldenburger Krankenhäuser, der niedergelassene Bereich, die Universität und das Informatik-Institut OFFIS
sowie das Epidemiologische Krebsregister Niedersachsen vertreten sind. In einem seit 2010 laufenden Prozess
hat sich die Arbeitsgruppe mit Fragen der Profilbildung,
der Forschungsgegenstände und -methoden, des Lehrkonzeptes und der Strukturierung der Versorgungsforschung an der EMS intensiv auseinandergesetzt und
hierzu kontinuierlich und schrittweise Lösungsvorschläge erarbeitet. Konkret wurden ein einheitliches Grundlagenverständnis von Versorgungsforschung geschaffen,
dazu ein EMS-spezifisches Profil zur Versorgungsforschung entwickelt, für die Versorgungsforschung notwendige Lehrinhalte in das geplante Curriculum eingebracht
und der Aufbau des „Institut für Versorgungsforschung“
mit sechs neu zu berufenden Professuren beschrieben.
Dabei hat die Arbeitsgruppe von Beginn an externe Experten der Versorgungsforschung eingeladen, um eine
eigene „Weiterbildung“ für die klinischen und nichtklinischen EMS-Akteure zu etablieren und die Diskussion
erarbeiteter Lösungsvorschläge mit auch international
renommierten Fachleuten frühzeitig zu suchen (weitere
Infos unter www.offis.de/ems_vf).
Die Arbeiten zum Aufbau der European Medical School
sind in vollem Gange, einem erfolgreichen Start zum
Wintersemester 2012/2013 stehen keine grundsätzlichen Hindernisse mehr im Weg. Somit werden an der
Universität Oldenburg mit dem Aufbau eines europaweit einmaligen Studiengangs Medizin eine innovative
Ausbildung hoch qualifizierter Ärztinnen und Ärzte möglich, der „weiße Fleck“ bezüglich universitärer Medizin
im Nordwesten Deutschlands beseitigt, zwei attraktive
Forschungsschwerpunkte aufgebaut sowie auch ökonomische und strukturelle Impulse für eine positive Entwicklung der gesamten Gesundheitswirtschaft in Niedersachsen gegeben.
Universität Oldenburg
European Medical School Oldenburg-Groningen
26111 Oldenburg
Tel.: (0441) 798-2499
Fax: (0441) 798-4745
medizin@uni-oldenburg.de
www.medizin.uni-oldenburg.de
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
43
eHealth-Studiengänge
Hochschule Hannover
Medizinisches Informationsmanagement
Interesse an medizinischen Daten und ihrer Verarbeitung?
Neugierig auf neue Methoden der Informationsverarbeitung im Gesundheitssektor?
Offen für Theorie und Praxis gleichermaßen?
Dann informieren Sie sich bei uns über den Bachelorstudiengang „Medizinisches Informationsmanagement“ – einmalig in Deutschland und eine hervorragende Alternative
für alle, die neue Herausforderungen gerne annehmen!
Hochschule Hannover
Bachelorstudiengang Medizinisches Informationsmanagement
Sie interessieren sich für Medizin und arbeiten gerne am
Computer? Sie wollen dazu beitragen, Informationsverarbeitung im Gesundheitswesen zu gestalten und dadurch
medizinische Prozesse zu optimieren? Sie können sich
vorstellen, durch strukturiertes Vorgehen Problemstellungen im Gesundheitswesen und in der medizinischen
Forschung zu analysieren und gemeinsam mit Ärzten und
Informatikern zu lösen? Dann bietet Ihnen der Bachelorstudiengang Medizinisches Informationsmanagement
Entwicklungsmöglichkeiten: Informatik, Medizin, Statistik, Informationsrecherche und Dokumentationsmethoden – das sind wesentliche Inhalte dieses zukunftsorientierten Studiums. Zudem lernen Sie, erfolgsorientiert zu
kommunizieren und wissenschaftlich zu arbeiten – und
Sie beschäftigen sich mit Grundlagen der Betriebswirtschaft und des Managements. Ihr Weg in den Beruf wird
durch Projekte, zwei intensive Praxisphasen und anwendungsorientierte Lehrveranstaltungen praxisorientiert
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
44
vorbereitet. Medizinische Informationsmanager werden
von Pharmaunternehmen, Kliniken, Forschungsinstituten
und weiteren Einrichtungen des Gesundheitswesens gesucht. Die Berufsaussichten sind hervorragend und der
Bedarf wird in Zukunft aller Voraussicht nach noch steigen. Das innovative Studienprogramm basiert auf 25
Jahren einschlägiger Erfahrung der Hochschule Hannover
in der Ausbildung medizinischer Informationsspezialisten. Kleine Lerngruppen, angenehmes Lernklima und
guter Kontakt zwischen Lehrenden und Lernenden prägen das Studium.
Was macht ein Medizinischer Informationsmanager?
Ihre beziehungsweise seine Aufgaben sind das Management, die Organisation, Dokumentation, Verarbeitung
und statistische Auswertung von Informationen, die in
Gesundheitsversorgung und klinischer Forschung anfallen. Der verantwortungsvolle und effiziente Umgang mit
diesen medizinischen Daten spielt eine entscheidende
Rolle im gesamten Gesundheitswesen. Medizinische
Informationsmanager analysieren und gestalten Datenbanken, Auswertungsprogramme und Dokumentationsprozesse. Sie entwerfen zum Beispiel Eingabemasken
für die Datenerhebung und arbeiten in unterschiedlichen
Funktionen in klinischen Forschungsstudien mit.
Sie unterstützen die Qualitätssicherung, Patientendokumentation, Leistungsabrechnung sowie das Medizinische
Controlling. Literaturdokumentation und Recherche sowie das Informations- und Wissensmanagement gehören
ebenfalls zum Aufgabenspektrum.
Gute Aussichten
Medizinische Informationsmanager sind gesuchte Spezialisten und arbeiten in Krankenhäusern, Universitätskliniken, der Pharmaindustrie, in Forschungsinstituten,
Tumorzentren, Krankenkassen, kassenärztlichen Vereinigungen, in Gesundheitsämtern, Ärztekammern, Einrichtungen des Umweltschutzes, Großpraxen und Softwarefirmen.
Gewünschte Interessen und Fähigkeiten der Studienbewerber:
• Freude an analytischem und strukturiertem Denken
• Grundkenntnisse im Umgang mit Computern
•
•
•
•
Interesse an EDV und am Programmieren
Interesse an Statistik und am Umgang mit Daten
Interesse an Medizin und Gesundheitspolitik
gute Englischkenntnisse
Wichtige Informationen zum Studiengang
Inhaltliche Schwerpunkte
Medizinische Dokumentation, Medizinische Grundlagen,
Medizinische Informatik, Statistik, Management klinischer
Studien, Organisation und Management im Gesundheitswesen, Kommunikation, Literaturdokumentation
Akademischer Grad
Bachelor of Arts (B.A.)
Zugangsvoraussetzungen
Allgemeine Hochschulreife oder allgemeine Fachhochschulreife, Immaturenprüfung oder eine vom Kultusministerium als gleichwertig anerkannte Vorbildung
Struktur des Studiums
Vollzeitstudium von sieben Semestern Regelstudienzeit
einschließlich der zwei Praxisphasen und Anfertigung
der Abschlussarbeit
Praxis im Studium
Intensive Praxisphasen sind ein besonderer Vorteil unseres Studiums: Sie umfassen fünf Monate im vierten
Semester und mehrere Wochen im siebten Semester.
Auch die Bachelorabschlussarbeit können Sie – zu
einem praxis- und branchenrelevanten Thema – in Kooperation mit einem Unternehmen beziehungsweise einer Gesundheitsorganisation schreiben. Umfangreiche
Projektarbeiten, Exkursionen und Seminare durch profilierte Gastdozenten aus der Wirtschaft ermöglichen es
Ihnen, unmittelbar an den aktuellen Entwicklungen der
dynamischen Gesundheitsbranche teilzuhaben.
Weitere Informationen unter
http://www.fakultaet3.fh-hannover.de/index.php?id=175
Bewerbung
Bis 15. Juli bei der Studierendenverwaltung
Studienbeginn
Jährlich im Wintersemester
Prof. Dr. Gerhard Fortwengel, MPH
Lehre und Forschung, Praxisbezug, Weiterbildung und Inter-
Hochschule Hannover
nationalität prägen die Leistungsfähigkeit der Hochschule
Studiengangskoordination:
Hannover.
Medizinisches Informationsmanagement
Mit ihren mehr als 7.000 Studierenden ist die Hochschule
Expo Plaza 12
Hannover die zweitgrößte Hochschule der niedersäch-
30539 Hannover
sischen Landeshauptstadt. Auf unseren Internetseiten
gerhard.fortwengel@fh-hannover.de
erfahren Sie mehr: unter anderem über die Geschichte, das
www.hs-hannover.de
Profil, die vielfältigen Einrichtungen und Beratungsangebote
sowie die Arbeit der Hochschule – und damit über die Möglichkeiten, die ein Studium an der Hochschule Hannover
Ihnen eröffnet!
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
45
eHealth-Studiengänge
Hochschule Osnabrück
Gesundheitsinformatik
Die Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der
Hochschule Osnabrück hat eine lange Tradition in Studienprogrammen für das Gesundheitswesen mit betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt. Gesundheitsinformatik
kann in dem Bachelorprogramm „Betriebliches Informationsmanagement“ aus technischer Sicht und in dem Masterprogramm „Management im Gesundheitswesen“ aus
strategischer und anwendungsübergreifender Sicht vertieft werden.
Bachelorprogramm „Betriebliches Informationsmanagement – BIM“ – Vertiefung Gesundheitsinformatik
Der Studiengang „Betriebliches Informationsmanagement“ bietet für Interessierte mit einem analytisch-technischen
Schwerpunkt
ein
Programm,
das ein gutes Fundament in den Grundlagen der
Wirtschaftsmathematik/-statistik, der Informatik (Programmierung, objektorientierte Verfahren, Datenbanken,
verteilte Systeme) und Betriebswirtschaftslehre bietet.
Die spezifisch betriebliche Sicht auf das Informationsmanagement bilden die Inhalte der Module „Enterprise
Resource Planning Systeme“, „Entscheidungsunterstützende Systeme“, „eBusiness“ und „Geschäftsprozess- und Workflowmanagement“ ab. Dies beinhaltet
grundsätzlich auch entsprechende Aspekte der Gesundheitseinrichtungen.
Vertieft werden die Besonderheiten im Gesundheitswesen mit den aufeinander aufbauenden Modulen „Informationssysteme im Gesundheitswesen“, „Interoperabilität
und Standards“ und „Gesundheitstelematik/eHealth“.
Inhaltlich deckt die Veranstaltung „Informationssysteme
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
46
im Gesundheitswesen“ die Architekturen und Funktionsweisen von Informationssystemen im Gesundheitswesen
ab und vermittelt Kenntnisse über das strategische, taktische und operative Management dieser Systeme. Sie
gibt auch eine Übersicht über gängige Produkte, deren
Hersteller und den Markt im In- und Ausland. Aufbauend
auf diesem Übersichtswissen werden in dem nächsten
Modul der Vertiefung „Gesundheitsinformatik“ Standards
und ihr Beitrag zur Interoperabilität thematisiert. Dazu
gehören Nachrichten-, Dokumenten-, Bildkommunikationsstandards, Standards aus dem Bereich der niedergelassenen Ärzte genauso wie die terminologischen Standards sowie ein Einblick in das G-DRG (German Diagnosis
Related Groups)-System. Darüber hinaus werden weitere
Verfahren zur Umsetzung von Interoperabilität wie beispielsweise Kommunikationsserver vorgestellt. Die Vertiefung schließt mit dem Modul „Gesundheitstelematik/
eHealth“, das in die Anwendungsfälle von vernetzter Patientenversorgung und Integrierter Versorgung einführt
und auf dieser Basis telemedizinische Anwendungen und
Gesundheitstelematiklösungen erläutert. Ebenso wird auf
die spezifischen Entwicklungen in Deutschland im Kontext weltweiter eHealth-Konzepte eingegangen.
Absolventen des Bachelorprogramms sind qualifiziert für
taktische und operative Aufgaben im Management von ITSystemen, in der Softwareentwicklung und in der Analyse
von Unternehmensdaten.
Masterprogramm „Management im Gesundheitswesen –
MIG“ – Vertiefung Gesundheitsinformatik
Das Masterprogramm „Management im Gesundheitswesen“ bereitet die Studierenden auf führende Positionen
in der Gesundheitswirtschaft vor. Da Führungskräfte
sehr häufig Entscheidungen über die Organisation von
Strukturen und Prozessen und den dazugehörigen Informationssystemen treffen müssen, gehören Inhalte der
Gesundheitsinformatik zum festen Kanon des Studienprogramms. Den Studierenden wird darüber hinaus die Möglichkeit gegeben, weiterführendes Wissen zu Methoden
und Inhalten der Gesundheitsinformatik zu vertiefen.
Das Masterprogramm „Management im Gesundheitswesen“ ist ein konsekutiver Vollzeitstudiengang und setzt
Grundkenntnisse in Allgemeiner Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen/Controlling, Volkswirtschaftslehre
und Gesundheitsrecht voraus. In bestimmtem Umfang
können fehlende Kenntnisse im ersten Semester nachgeholt werden.
Das Studium setzt sich aus vier inhaltlichen Themenblöcken zusammen:
•
•
•
•
Führung und Management allgemein
Gesundheitsmanagement im Besonderen
quantitative und qualitative Forschungsmethoden
und deren Anwendung
Wahlschwerpunkte: Gesundheitsinformatik, Controlling, Theorie-Praxis-Transfer in Pflege und Therapie,
Change Management und Personalmanagement, aus
denen zwei Schwerpunkte gewählt werden müssen
nisch-pflegerische Themen hinsichtlich ihrer IT-Unterstützung behandelt. Die Vertiefung bietet Einblick in Spezialsysteme und in ihre Anwendungen und lässt methodische
Kenntnisse vertiefen und üben.
Die Absolventen des Masterprogramms besitzen auf diese Weise das Rüstzeug, strategische Aufgaben in Management, Leadership und Consulting in Unternehmen der Gesundheitswirtschaft zu übernehmen. Sie sind ebenfalls
gut für Promotionsvorhaben vorbereitet.
Die Wahlschwerpunktsblöcke erstrecken sich jeweils
über drei Semester mit einem Modul pro Semester. Die
Vertiefung Gesundheitsinformatik behandelt die Bereiche
„eBusiness und Supply Chain Management im Gesundheitswesen“ (1. Semester), „Modellieren von Informationen, Wissen und Prozessen im Gesundheitswesen“ (2.
Semester) und „Elektronisch unterstütztes Wissensmanagement in Gesundheitseinrichtungen“ (3. Semester).
Damit werden sowohl betriebswirtschaftliche wie medizi-
Hochschule Osnabrück
Masterstudienprogramm Management im Gesundheitswesen
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Elisabeth Blömer
Postfach 1940
Tel.: (0541) 969-2995
49009 Osnabrück
schwindt@wi.hs-osnabrueck.de
Bachelorstudienprogramm Betriebliches Informations-
Verantwortlich für die Vertiefungen Gesundheitsinformatik
management
Prof. Dr. Ursula Hübner
Geschäftsstelle
Tel.: (0541) 969-2012
Birgit Schwindt
u.huebner@hs-osnabrueck.de
Tel.: (0541) 969-3498
schwindt@wi.hs-osnabrueck.de
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
47
eHealth-Studiengänge
Jade Hochschule
Assistive Technologien
Der neue Studiengang „Assistive Technologien“ ist an der
Schnittstelle von Mensch und Technik angesiedelt. Assistenztechnologien kommen dem Menschen, teilweise im
wörtlichen Sinn, hautnah. Die neuen Technologien unterstützen Mobilität, Sicherheit, medizinische Betreuung
und Kommunikation. Die interdisziplinäre Ausrichtung
macht das Studium vielseitig und ebnet den Weg in einen
attraktiven Arbeitsmarkt.
Studiengang Assistive Technologien
(Bachelor of Engineering)
Assistive Technologien
Die Zahl an älteren und alleinstehenden Menschen wird
stetig größer. Dieses schafft einen steigenden Bedarf an
neuen Orientierungs-, Unterstützungs- und Hilfsangeboten für Menschen mit alters- und krankheitsbedingten
Einschränkungen. Assistive Technologien fördern aber
nicht nur die Lebensqualität von älteren Menschen im Alltag, vielmehr unterstützen sie uns alle in den Bereichen
Sicherheit, medizinische Betreuung, Mobilität und Kommunikation. Je nach Anwendungsgebiet handelt es sich
um kleine bis zu aufwendigen technischen Hilfen: von
intelligenten Textilien, die Atemfrequenz oder Puls ambulant überwachen, bis zu Hausgeräten oder ganzen Häusern, die uns erkennen und unsere Sprache verstehen. Es
geht also letztlich um Technik für uns alle.
Die Schnittstelle zwischen Mensch und Technik ist ein
sehr interessantes, innovatives und zukunftsträchtiges
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
48
Arbeitsfeld. In diesem spannenden Bereich ist daher
der Studiengang „Assistive Technologien“ in der Abteilung „Technik und Gesundheit für Menschen“ an der Jade
Hochschule angesiedelt. Der Umgang mit Menschen, die
Identifikation eines Problems und des individuellen Bedürfnisses und die Umsetzung in entsprechende intelligente technisierte Hilfen und Lösungen erfordern eine
breit angelegte Ausbildung. Aus diesem Grund ist der
Studiengang bewusst interdisziplinär ausgerichtet. Das
neue „Institut für Technische Assistenzsysteme“ (ITAS)
befindet sich derzeit in der Gründungsphase. Wie bereits
begonnen, wird es weitere Veranstaltungen zum Thema
eHealth durchführen und regionale Akteure und Unternehmen in diesem Bereich zusammenbringen. So gab es
kürzlich einen Workshop zum Thema Servicerobotik.
Für uns alle, besonders auch mit Blick auf die demografische Entwicklung, wird die Verbreitung von Assistenzsystemen stark zunehmen, um ein gesundes und unabhängiges Leben zu ermöglichen. Doch wer Assistenzprodukte
entwickeln oder in diesem Bereich beratend tätig sein
möchte, braucht nicht nur technisches Know-how, sondern sollte auch die Bedürfnisse und Möglichkeiten der
Anwender kennen.
Lehrangebote
Gelernt wird in überschaubaren Gruppen und in persönlicher Atmosphäre. Die Lehrangebote umspannen die
Wissensfelder Medizin und Rehabilitation, Gesellschaft
und Wirtschaft, Ingenieurwissenschaften sowie den
Integrationsbereich Assistenzsysteme. Die Studierenden erwerben einerseits ingenieurwissenschaftliches
Know-how und andererseits Kenntnisse aus Medizin und
Gesellschaftswissenschaften. Psychophysik, die Wissenschaft von der menschlichen Wahrnehmung physikalischer Reize, zählt zu den Schwerpunktfächern. Neben
Gerontologie und Funktionsdiagnostik sind Aspekte des
barrierefreien Bauens wichtige Studieninhalte. Fragen
zur Technikakzeptanz und zum Design runden das Studienprofil ab.
eHealth
Im Studiengang „Assistive Technologien“ finden gemeinsam mit dem Hanse Institut in Oldenburg Studierenden-
projekte sowie Fachtagungen zum Thema eHealth statt.
Studierende diskutieren gemeinsam über Chancen, Nutzen, aber auch Risiken von eHealth. Zum Beispiel setzen
sich die Studierenden in Workshops über Möglichkeiten
der telemedizinischen Überwachung im häuslichen Umfeld von Patienten mit einer chronischen Herzschwäche
auseinander.
Es ist wichtig, den Studierenden auch die Perspektive der
Patienten als Anwender der Systeme sowie der Mediziner
und Pflegekräfte als Fachexperten der Gesundheitsversorgung nahezubringen.
Berufsfelder
Die vielseitige fachwissenschaftliche Ausbildung öffnet
den Ingenieurinnen und Ingenieuren für Assistenztechnologien eine Reihe von attraktiven Arbeitsgebieten
in einem innovativen Marktumfeld mit hohem Entwicklungspotenzial.
Ingenieurinnen und Ingenieure für Assistive Technologien entwickeln alltagsgerechte Produkte in elektro- und
medizintechnischen Unternehmen sowie Ingenieurbüros, sie prüfen und bewerten Produktentwicklungen in
Probandenstudien, erforschen Markttrends und Kundenbedürfnisse. Wohlfahrtsverbände, Wohnungsbaugesellschaften, große Klinik- und Pflegeeinrichtungen ebenso
wie Unternehmen im Bau- und Architekturwesen benötigen Fachleute, um den Einsatz assistiver Technologien
vorausschauend planen zu können. Ihr Rat ist gefragt,
wenn über Berufsgrenzen hinweg technische, medizinische, soziale und wirtschaftliche Perspektiven unter
einen Hut zu bringen sind.
Studienverlauf
Der Bachelorstudiengang Assistive Technologien ist
auf insgesamt sieben Semester angelegt: In den ersten
sechs Semestern sind theoretische und praktische Veranstaltungen an der Hochschule, aber auch Unternehmens- und Konferenzbesuche vorgesehen. Das siebte
Semester umfasst eine dreimonatige Praxisphase, meist
in einem Unternehmen außerhalb der Hochschule, und
die Anfertigung der Abschlussarbeit. Das Studienprogramm ist modularisiert und führt mit dem Erwerb von
210 ECTS-Punkten zum berufsqualifizierenden Abschluss
„Bachelor of Engineering“.
Prof. Dr. Frank Wallhoff
Dr.-Ing. Frank Wallhoff forschte und dozierte am Lehrstuhl
Jade Hochschule
für Mensch-Maschine-Interaktion an der TU München. Nach
Ofener Straße 16/19
seiner Promotion im Bereich Gesichtserkennung war er Ar-
26121 Oldenburg
beitsgruppenleiter im Münchener Exzellenzcluster CoTeSys
(Cognition for Technical Systems) und akquirierte mehrere
Tel.: (0441) 7708-3738
Industrie- und Forschungsprojekte. Seit August 2010 ist Dr.
frank.wallhoff@jade-hs.de
Wallhoff Professor für Assistive Technologien an der Jade
www.hoertechnik-audiologie.de
Hochschule.
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
49
eHealth-Studiengänge
Jade Hochschule
Hörtechnik und Audiologie
Das Institut für Hörtechnik und Audiologie fördert den
zukunfts- und praxisorientierten Studiengang, unter anderem durch internationale Forschungstätigkeit auf dem
Gebiet der Audiologie- und Hörgeräteentwicklung und
durch enge Kontakte zu entsprechenden Unternehmen.
Das Institut kooperiert mit der Universität Oldenburg,
sodass die Türen zur wissenschaftlichen Weiterqualifizierung offen stehen.
Hier dreht sich alles ums Hören. Der deutschlandweit
einzigartige Studiengang führt die technischen, medizinischen und naturwissenschaftlichen Aspekte des Hörens
und der Akustik zusammen. Der Studiengang ist bewusst
interdisziplinär und praxisnah ausgerichtet und verfügt
über gute internationale Wirtschaftskontakte. Ein erfolgreicher Abschluss bietet exzellente Chancen auf dem
Arbeitsmarkt oder für eine weitergehende akademische
Karriere.
Hörtechnik und Audiologie (Bachelor und Master)
„Hörtechnik und Audiologie“ ist ein konsekutiver Studiengang (B.Eng., M.Sc.), der sich mit verschiedenen
Aspekten des menschlichen Hörens beschäftigt. Der
deutschlandweit einzigartige Studiengang wird in der Abteilung „Technik und Gesundheit für Menschen“ an der
Jade Hochschule in Zusammenarbeit mit der Universität
Oldenburg durchgeführt.
Hier dreht sich alles um das Hören: von der Erzeugung
von Schall in Hörgeräten bis zur Wahrnehmung durch den
Menschen sowie der Analyse, Prävention und Rehabilitation von Schädigungen des Gehörs. Der Studiengang ist
auf einem interdisziplinären Gebiet angesiedelt, in dem
es um Audiologie, Hörgeräte, Cochlea-Implantate, Psychoakustik, technische Akustik, virtuelle Akustik, digitale
Audio-Signalverarbeitung und damit zusammenhängende
Themen geht. Trotz der Spezialisierung auf das Hören wird
eine breite Palette an Inhalten, Kompetenzen und Methoden vermittelt, die es den Absolventen ermöglicht, in den
unterschiedlichsten Bereichen einen Job zu finden.
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
50
Lehrangebote
Der Studiengang Hörtechnik und Audiologie führt die
technischen, medizinischen und naturwissenschaftlichen Aspekte der Audiologie zusammen. Es geht um
die Wahrnehmung, Analyse, Prävention und Rehabilitation von Schädigungen des Gehörs. Es werden neben
medizinisch-therapeutischen Lehrveranstaltungen wie
Hörphysiologie, Diagnostik, HNO-Kunde, Pädagogik und
Psychologie auch natur- und ingenieurwissenschaftliche
Grundlagen und berufsqualifizierende Veranstaltungen
angeboten. Besonderer Wert wird auf Kompetenzen wie
Teamfähigkeit, Fremdsprachen, Präsentationen und
Kommunikation gerade im Umgang mit schwerhörigen
Menschen gelegt. Gelernt wird in überschaubaren Gruppen und in persönlicher Atmosphäre in engem Kontakt zu
den Dozenten. Ein hoher Praxisanteil ist dabei selbstverständlich, sodass das vermittelte Wissen durch Übungen
und Versuche gefestigt wird.
Berufsfelder
Ein erfolgreicher Abschluss des Studiengangs Hörtechnik und Audiologie bietet exzellente Chancen auf dem
Arbeitsmarkt, so zum Beispiel in der traditionell starken
Hörgeräte- und Implantat-Industrie. Die Absolventen
sind umworbene Ingenieure beispielsweise in Kliniken
und Reha-Zentren. Die beruflichen Aufgabenstellungen
umspannen das weite Feld von klassischer ingenieurwissenschaftlicher Entwicklungs- und Forschungstätigkeit
bis hin zu patientennahen Gesundheitsdienstleistungen.
Es existieren auf dem Gebiet der Audiologie dringend
nachgefragte Berufsfelder, die bisher nur teilweise durch
Ärzte, Audiometristen und Hörgeräte-Akustiker ausgefüllt
werden können, da die entsprechenden Qualifikationsmerkmale fehlen
Studiengänge Hörtechnik und Audiologie
(Bachelor und Master)
Die Studiengänge besitzen die Merkmale der Interdisziplinarität (Medizin, Physik, Ingenieurwissenschaften),
der Internationalisierung des Studiums (Praxis- und/
oder Theorie-Semester im Ausland, Öffnung für ausländische Studierende) sowie der engen Kooperation mit
der Wirtschaft (Hörgeräte-Industrie, Handwerk, Audiound Automobil-Branche).
Masterstudiengang Hörtechnik und Audiologie
Nach dem Bachelorstudiengang steht neben den vielfältigen Bereichen auf dem Arbeitsmarkt auch der Weg
in ein weiterführendes wissenschaftliches Studium (Master) offen. Der direkt auf den Bachelor in Hörtechnik und
Audiologie aufbauende Masterstudiengang, der von der
Universität Oldenburg in enger Zusammenarbeit mit der
Jade Hochschule durchgeführt wird, erweitert die Berufsmöglichkeiten und stellt gleichzeitig eine Voraussetzung
für eine eventuelle Promotion dar.
Bachelorstudiengang Hörtechnik und Audiologie
Der Bachelorstudiengang ist auf insgesamt sieben Semester angelegt. Zur Aufnahme des Studiums ist ein
fachlich relevantes Vorpraktikum nachzuweisen. Einige
abgeschlossene Berufsausbildungen können hierfür anerkannt werden.
In den ersten sechs Semestern sind theoretische und
praktische Veranstaltungen an der Hochschule, aber auch
Unternehmens- und Konferenzbesuche vorgesehen. Das
siebte Semester umfasst eine rund dreimonatige Praxisphase und die daran anschließende Anfertigung der Abschlussarbeit, meist in Unternehmen beziehungsweise
Einrichtungen außerhalb der Hochschule. Das Studienprogramm führt zum berufsqualifizierenden Abschluss
„Bachelor of Engineering“.
Prof. Dr. Martin Hansen
Prof. Dr. Martin Hansen studierte Physik und promovierte
Jade Hochschule
über die Vorhersage von Sprachübertragungsqualität mittels
Ofener Straße 16/19
auditorischer Modelle. Anschließend arbeitete er in der
26121 Oldenburg
audiologischen Forschungsabteilung eines dänischen Hörgeräteherstellers. Seit 2003 ist er als Professor im Bereich
Tel.: (0441) 7708-3725
Medizinsche Akustik/Psychoakustik für den Studiengang
martin.hansen@jade-hs.de
Hörtechnik und Audiologie tätig. Zurzeit ist er Studiendekan.
www.hoertechnik-audiologie.de
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
51
eHealth-Studiengänge
Jade Hochschule
Medizintechnik
in der Diagnose, mit Darstellungen implantierbarer Herzschrittmacher usw. Damit kann man kurz auch die Inhalte
des Studiengangs Medizintechnik beschreiben.
Seit mehr als 25 Jahren ist das Studium der Medizintechnik im Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Jade
Hochschule etabliert. Und die Medizintechnik-Branche erfreut sich sozusagen bester Gesundheit, denn sie wächst
stetig an. Wer also Lust hat, sich beruflich mit Implantaten
und Prothesen, mit Röntgentechnik oder mit Strahlentherapie zu befassen, muss sich keine Sorgen um einen Arbeitsplatz machen.
Jade Hochschule
Lust auf Zukunft!
Die junge Jade Hochschule liegt hoch oben im Nordwesten: In Oldenburg, Wilhelmshaven und Elsfleth studieren derzeit 6.700 junge Menschen, die Lust auf Zukunft
haben. 190 Professoren betreuen sie persönlich beim
Studium und helfen bei der Vermittlung von Kontakten zu
potenziellen Arbeitgebern.
Die Jade Hochschule fördert eigenverantwortliches und
praxisorientiertes Lernen, kritisches Denken und die
Entwicklung unkonventioneller Lösungen. Akademische
Ausbildung verbindet sie mit dem Erwerb von Schlüsselqualifikationen und ethischer Kompetenz. Die Hochschule engagiert sich aktiv für Chancengleichheit.
Studiengang Medizintechnik
Der Begriff Medizintechnik verbindet sich mit Bildern von
Intensivstationen, in denen der Zustand von Patienten
mit einer Vielzahl von elektronischen Messgeräten überwacht wird, mit Beschreibungen des Computereinsatzes
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
52
Die Medizintechnik-Branche erfreut sich zurzeit sozusagen bester Gesundheit. Sie wächst jährlich um rund acht
Prozent. Das bedeutet, die meisten der in Deutschland
angesiedelten mittelständischen Firmen suchen Leute.
Und damit sie sie leichter finden, zahlen sie entsprechend gut. Wer also Lust hat, sich beruflich mit Implantaten und Prothesen, mit Röntgentechnik oder mit Strahlentherapie zu befassen, muss sich keine Sorgen um
einen Arbeitsplatz machen. Sehr gute Jobchancen gibt
es in der Entwicklung und im Produktmanagement sowie
im Vertrieb. Auch begehrt: Medizininformatiker, die in
Softwareschmieden oder den IT-Abteilungen von Krankenhäusern benötigt werden. Da die deutschen Firmen
international sehr erfolgreich sind und kräftig exportieren, sind gute Englischkenntnisse vorteilhaft.
Die Entwicklung neuer medizintechnischer Geräte – wie
zum Beispiel ein modernes EKG-Gerät – bedarf der Spezialkenntnisse einer Vielzahl von Fachkräften. So werden
Kenntnisse aus den Bereichen der Elektrotechnik, Mechanik, Ingenieur- und Naturwissenschaften, der Informatik und der Medizin gefordert. Diese Themengebiete
sind unter anderen Gegenstand des Studiums und bilden
die Kernkompetenzen im Bachelorstudiengang Medizintechnik.
Den Absolventen bieten sich attraktive Berufsfelder in
der medizintechnischen Forschung und Entwicklung, in
der Konstruktion, in der Qualitätssicherung, aber auch im
Servicebereich, im Vertrieb oder bei der Zulassung von
Medizinprodukten.
In den ersten drei Semestern werden die grundlegenden
Kenntnisse für das weitere Studium Medizintechnik vermittelt. Neben Mathematik, Physik, Elektrotechnik und
medizinischen Grundlagen gehören auch die Gebiete
Statik, Kinetik und Konstruktion beziehungsweise die Informatik dazu.
Fotos: Michael Stephan
In den weiteren Semestern werden gerätebezogene Konstruktion, medizinische Elektronik, Mikrosystemtechnik
sowie die Anwendung verschiedenster Diagnostik- und
Therapieverfahren vermittelt. Die Erfassung, Übertragung
und Verarbeitung bioelektrischer Signale sowie medizinischer Daten und Bilder werden behandelt.
Üblicherweise liegt im 5. Semester das Praxissemester.
Es wird in der Industrie absolviert.
In den höheren Semestern gibt es einen großen Wahlpflichtbereich im Umfang von 30 ECTS. Dort können die
Studierenden Veranstaltungen zum Thema Medizintechnik wählen oder aber auch Veranstaltungen aus allen anderen ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen des
Fachbereiches belegen.
Im letzten Semester schließt das Studium mit der Anfertigung der Bachelorarbeit ab.
•
•
•
•
Numerus clausus: aktuell keiner
Kosten inkl. Semesterticket: je Semester 500,- €
(Studienbeitrag Niedersachsen) zzgl. ca. 250,- € für
Verwaltung, ASTA, Studentenwerk und Semesterticket
Bewerbung: möglichst zum Wintersemester bis 15.
Juli, zum Sommersemester bis 15. Januar; spätestens zum Wintersemester bis 30. September, zum
Sommersemester bis 15. März
Zulassungsvoraussetzung: Fachhochschulzugangsberechtigung und 12 Wochen Vorpraktikum (entfällt
bei entsprechender Berufsausbildung)
Kurzinformation Studiengang Medizintechnik:
•
•
•
Regelstudienzeit: 8 Semester (6 Theoriesemester,
Praxissemester, Abschlusssemester mit Praxisphase
und Bachelorarbeit) 240 ECTS
Abschluss: Bachelor of Engineering (B.Eng.)
Studienbeginn: Sommersemester 1. März/
Wintersemester 20. September
Jade Hochschule
Studienangebot
Fachhochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
30 Bachelor- und 8 Masterstudiengänge in den Bereichen
Fachbereich Ingenieurwissenschaften
Architektur, Bauwesen, Geoinformation, Hörtechnik & Audi-
Dipl.-Ing. (FH) Volker Lübben
ologie, Ingenieurwissenschaften, Wirtschaft, Wirtschaftsin-
Friedrich-Paffrath-Straße 101
genieurwesen und Seefahrt
26389 Wilhelmshaven
Semesterstart
Tel.: (04421) 9852676
1. März/1. September
Fax: (04421) 9852902
luebben@jade-hs.de
Bewerbungsfrist
15. Juli (WS)/15. Januar (SS)
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
53
eHealth-Studiengänge
Jade Hochschule
Weiterbildungsmaster
Public Health
Struktur des Studiengangs:
•
•
•
•
•
Public Health – Ausbildung von interdisziplinär hoch qualifizierten ExpertInnen, die Gesundheitswissenschaften
im Kontext von Gesundheitsförderung, Prävention und
Versorgung anwenden und nach Effizienzgesichtspunkten
analysieren und organisieren. Forschungsstark und managementerfahren agieren MPHs mit dem medizinischen
Fortschritt und an den Prozessen unserer Gesellschaft
ausgerichtet.
Weiterbildungsmaster Public Health (MPH)
Start des Studiengangs: WS 2012/2013
„Public Health“ heißt ein berufsbegleitender Master-Weiterbildungsstudiengang, der an der Jade Hochschule am
Studienort Oldenburg unter der Federführung der Medizinsoziologin Prof. Dr. Frauke Koppelin etabliert wird. Public
Health befasst sich mit den körperlichen, geistigen, psychischen und sozialen Bedingungen von Gesundheit und
Krankheit der Bevölkerung in einer Gesellschaft.
Es geht bei Public Health um eine möglichst optimale gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung, weshalb wir
interdisziplinär arbeiten und Wissenschaften wie Medizin,
Psychologie, Ökonomie, Epidemiologie, Sozial- und Politikwissenschaft, Rechtswissenschaften und Management
einbeziehen. Außerdem beinhaltet der Studiengang eine
problemorientierte Lehre, das heißt, wir betrachten die
Fragestellungen aus unterschiedlichen Perspektiven und
untersuchen die verschiedenen Facetten, die an der Erhaltung und Wiederherstellung von Gesundheit beteiligt sind.
•
Master of Public Health (MPH), 90 ETCS
fünfsemestriger Weiterbildungsmaster
Zugangsvoraussetzungen: mindestens sechssemestriges Hochschulstudium sowie einjährige Berufspraxis
Aufnahmekapazität: 25 Studierende
Teilzeit, berufsbegleitend (eine Blockwoche und an
Wochenenden)
gebührenpflichtig
Der neue Weiterbildungsstudiengang fügt sich perfekt ein
in das vorhandene Fächerspektrum der Jade Hochschule
mit Assistiver Technologie, Gesundheitstourismus, Medizintechnik sowie Hörtechnik und Audiologie und stärkt
das Angebot im Feld Gesundheit. Hinzu kommen die Kooperation mit der Universität Oldenburg und die Neugründung der European Medical School (EMS), die neue Wege
geht. „Public Health“ ergänzt dieses Angebot mit seinen
Inhalten ideal.
Das neue Masterangebot baut im besonderen Maße auf
die stark florierende Gesundheitswirtschaft in der Metropolregion Oldenburg-Bremen auf. Die Gesundheitswirtschaft hat als Wirtschaftszweig eine enorme Bedeutung.
Dies wird sich vor dem Hintergrund der Alterung der Bevölkerung, des medizinisch-technischen Fortschritts und
des kontinuierlich steigenden Gesundheitsbewusstseins
der Bevölkerung noch verstärken. Wir können hier eine
ausgesprochene Wachstumsbranche identifizieren, in der
schon heute jeder siebte Beschäftigte tätig ist.
MPH: Tätigkeit vor dem Studium (N=20)
Tätigkeitsfelder der Studierenden im Public Health-Weiterbildungsstudiengang an der FH OOW, Prof. Dr. Frauke Koppelin (eigene Daten der
Absolventenbefragung 2008)
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
54
Der MPH wird an der Jade Hochschule am Studienort Oldenburg
durchgeführt.
Labore, Pool- und Seminarräume
sind mit neuester Technologie
ausgestattet.
Das Gebäude wurde 2008 bezogen.
Und was dann?
Absolventinnen und Absolventen haben große Chancen im schnell wachsenden Gesundheitsmarkt. Sowohl
der Beratungsmarkt als auch die Gesundheitswirtschaft
expandieren und bieten berufliche Möglichkeiten in
Krankenhäusern, bei Krankenkassen im Bereich Ökonomie und Management oder in der Begutachtung von Gesundheitsleistungen. Weitere Tätigkeitsfelder liegen im
praktischen Bereich, zum Beispiel in der Prävention, Beratung und Begleitung von Kranken und Risikogruppen.
Ein Schwerpunkt der Ausbildung ist auch die Befähigung
zum wissenschaftlichen Arbeiten und damit die Beteiligung an und wissenschaftliche Leitung von Forschungsprojekten im Gesundheitssektor.
sundheitsmanagement implementieren und Prävention
nachhaltig greift.
Ziel dieses Studienganges ist es, die theoretischen
Grundlagen, die praktischen Fähigkeiten und die Kompetenz zu vermitteln, um in Forschung, Management, Administration und Industrie eine Tätigkeit auf dem Gebiet der
Gesundheitswissenschaften und Bevölkerungsmedizin
ausüben zu können.
Gesundheitsförderung und Krankheitsvorbeugung
Gesundheitsförderung und Krankheitsvorbeugung sind
Themen, die in unserer Gesellschaft immer wichtiger
werden. Je besser die Versorgung von Kranken, aber auch
die Prävention ist, umso optimaler kann sich ein Gesundheitssystem zugunsten aller Beteiligten entwickeln. Wir
untersuchen beispielsweise, inwiefern Früherkennungsangebote wahrgenommen werden, warum Männer sie
seltener nutzen als Frauen, was getan werden muss,
damit kleine und mittelständische Betriebe, aber auch
Großunternehmen auf lange Sicht ein erfolgreiches Ge-
Prof. Dr. Frauke Koppelin
Prof. Dr. Frauke Koppelin, Professorin für Gesundheitswis-
Jade Hochschule
senschaften, lehrt und forscht seit vielen Jahren in dieser
Ofener Straße 16/19
Disziplin und hat sich bundesweit mit den Qualitätskriterien
26121 Oldenburg
der Public Health-Studiengänge auseinandergesetzt. Sie ist
Stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für
Tel.: (0441) 7708-3742
Medizinische Soziologie (DGMS) und war über viele Jahre
frauke.koppelin@jade-hs.de
Vorsitzende der Kommission für Lehre der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH).
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
55
eHealth-Studiengänge
Peter L. Reichertz Institut
für Medizinische Informatik
det, sind diese das Klinikum Braunschweig, das Universitätsklinikum Göttingen, zahlreiche niedergelassene Ärzte
und Krankenkassen. Diese Kooperationen werden auch
in der Lehre intensiv genutzt.
An der TU Braunschweig ist das Studium der Medizinischen Informatik in den Studiengang Informatik eingebettet. Durch die Wahl der Studienrichtung Medizinische
Informatik können Studierende sich im Bachelor- und
Masterstudiengang auf Medizinische Informatik spezialisieren. Dies entspricht in Umfang und Tiefe einem
Hauptfachstudium in Medizinischer Informatik. Die Studierenden erwerben so eine vollwertige Qualifikation in
Medizinischer Informatik und damit gleichermaßen einen
vollwertigen Universitätsabschluss in Informatik und in
Medizinischer Informatik.
Die Technische Universität Braunschweig kann auf eine
lange Tradition in der Medizininformatik-Ausbildung zurückblicken. Sie zählt zu den ersten Universitäten, die
Lehrveranstaltungen in Medizinischer Informatik für ihre
Studierenden angeboten und Medizinische Informatik
als Fachgebiet explizit in ihr Studienangebot aufgenommen haben. Nicht zuletzt deshalb ist das Medizininformatik-Studium an der TU Braunschweig in ein hervorragendes Forschungs- und Studienumfeld eingebettet.
Weitere Informatik-Schwerpunkte wie Software Systems
Engineering, Computernetze und Multimedia, Informationssysteme, Robotik, eingebettete Systeme oder Computergrafik ergänzen zusätzlich das Lehrangebot der Medizininformatik sehr gut. Das Gleiche gilt für Lehrangebote
in anderen Fakultäten der TU, beispielsweise in der Biomedizinischen Technik, Bioinformatik oder Wirtschaftsinformatik.
Es bestehen außerdem enge Beziehungen zum medizinischen Umfeld: Neben der Medizinischen Hochschule
Hannover, die zusammen mit der TU das Peter L. Reichertz
Institut für Medizinische Informatik als Dachinstitut bilDie eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
56
Die Studierenden der Medizinischen Informatik an der TU
Braunschweig haben frühzeitig internationale Kontakte
zu Studierenden aus anderen zum Teil internationalen
Universitäten mit gleichem Schwerpunkt. So bietet das
Peter L. Reichertz Institut die Lehrveranstaltung „Frankvan Swieten Lectures on Strategic Information Management in Hospitals“ an, in der Studierende und Dozenten
aus den Universitäten beziehungsweise Hochschulen
in Amsterdam, Innsbruck/Hall, Leipzig und Heidelberg/
Heilbronn teilnehmen und sich im internationalen Kontext austauschen können.
Der Bereich eHealth gehört inzwischen nicht nur fest
zur Gesundheitsversorgung, sondern auch zur Gesundheitswirtschaft und ist damit ein wichtiger und sogar der
treibende Faktor bei der grundlegenden Modernisierung
des Gesundheitssystems in Deutschland. Dazu gehört
insbesondere die Öffnung des Gesundheitssystems hin
zu patientenzentrierten Diensten und Anwendungen und
der notwendigen Ausrichtung an einer möglichst ökonomischen Erbringung von gesundheitlichen Dienstleistungen. Doch gibt es im Gesundheitswesen in Bezug auf
eHealth und IT auch ungelöste Probleme und Forschungsfragen wie zum Beispiel Datenschutzproblematiken oder
Fragen zum realen Nutzen der eingesetzten eHealth-Lösungen. In der spezifischen eHealth-Vorlesung werden
mit den Studierenden unterschiedliche Ansätze diskutiert und aktuelle Projekte aus dem eHealth-Umfeld präsentiert. Die Studierenden haben außerdem die Möglichkeit, im Rahmen von Bachelor- und Masterarbeiten in den
aktuellen Forschungsprojekten in den Bereichen eHealth,
Informationssysteme und Informationsmanagement im
Gesundheitswesen und Assistierende Gesundheitstechnologien mitzuarbeiten und so einen praktischen Einblick in die aktuelle Forschung zu bekommen.
Für Studierende der Informatik in den Bachelor- und
Masterstudiengängen an der TU Braunschweig kann bei
entsprechender Medizininformatik-Vertiefung in den Informatikfächern und bei Wahl des Nebenfachs Medizin in
der Urkunde explizit die Studienrichtung Medizinische
Informatik angegeben und damit gleichermaßen ein vollwertiger Universitätsabschluss in Informatik und in Medizinischer Informatik attestiert werden.
Der Aufbau des Bachelorstudiums (B.Sc.) in der Medizinischen Informatik an der TU Braunschweig beinhaltet:
Der Aufbau des Masterstudiums (M.Sc.) in der Medizinischen Informatik an der TU Braunschweig beinhaltet:
•
•
•
Medizinische Informatik im Wahlpflichtbereich und
das Nebenfach Medizin mit 50 Leistungspunkten für
die Studienrichtung
Ergänzung durch ein Seminar, ein Teamprojekt
und die Bachelorarbeit auf dem Gebiet der Medizinischen Informatik oder Medizin
•
Medizinische Informatik im Wahlpflichtbereich und
das Nebenfach Medizin mit 70 Leistungspunkten für
die Studienrichtung
Ergänzung durch ein Seminar, eine Projektarbeit und
die Masterarbeit auf dem Gebiet der Medizinischen
Informatik oder Medizin
Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
Das im Jahr 2007 durch die TU Braunschweig und die
der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule
Medizinische Hochschule Hannover gegründete Dachinsti-
Hannover
tut bildet ein regionales Exzellenzcluster und trägt durch
Kooperation der Universitäten zur international konkurrenz-
Prof. Dr. Reinhold Haux
fähigen Forschung und hochrangigen Lehre bei.
Mühlenpfordtstraße 23
Forschungsschwerpunkte sind Assistierende Gesund-
38106 Braunschweig
heitstechnologien (AGT), Informationsmanagement und
Informationssysteme für das Gesundheitswesen (I2G) und
Tel.: (0531) 391-9500
eLearning. In Forschungsprojekten steht neben der elektro-
Fax: (0531) 391-9502
nischen Vernetzung die Unterstützung eines eigenständig
reinhold.haux@plri.de
geführten Lebens Älterer und chronisch Erkrankter im
www.plri.de
Vordergrund.
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
57
eHealth-Studiengänge
Universitätsmedizin der GeorgAugust-Universität Göttingen
Medizinische Informatik
Der seit dem Wintersemester 2003/2004 angebotene, konsekutive Masterstudiengang mit dem Abschluss Master of
Science (M.Sc.) ermöglicht in vier weiteren Semestern die
fachliche Vertiefung und Spezialisierung. Herausragende
Absolventen können an das Masterstudium eine Promotion zum Dr. rer. nat. (oder PhD) anschließen.
Bereits Anfang der 70er Jahre entstanden in Deutschland
die ersten Medizininformatik-Curricula. Der Begriff der
Medizinischen Informatik wurde damals von dem in Hannover tätigen Professor Dr. Peter Leo Reichertz, einem der
bedeutendsten Medizininformatiker-Pioniere, in Deutschland verbreitet. Neben dem Begriff Medizinische Informatik tauchen heute aufgrund der fortwährenden Weiterentwicklung der Disziplin neue Bezeichnungen wie eHealth
oder Biomedizinische Informatik auf.
Der Göttinger Studienschwerpunkt Medizinische Informatik
Der Studiengang
An der Georg-August-Universität Göttingen ist eine Spezialisierung auf das Gebiet der Medizinischen Informatik
seit dem Wintersemester 2000/2001 möglich. Damals hat
die Universität Göttingen in einer gemeinsamen Initiative
mit dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft
und Kultur und der lokalen Industrie den Bachelor- und
Masterstudiengang „Angewandte Informatik“ eingerichtet. Eine Besonderheit des Göttinger Studienganges ist die
enge Verknüpfung mit verschiedenen Anwendungsfächern
– sogenannten Studienschwerpunkten. Die Medizinische
Fakultät beteiligt sich an dem Studiengang mit dem Studienschwerpunkt „Medizinische Informatik“, der durch die
Abteilung Medizinische Informatik inhaltlich entwickelt
und organisatorisch betreut wird. Leiter der Abteilung ist
Prof. Dr. Otto Rienhoff, ein Schüler von Prof. Reichertz.
Das sechssemestrige Bachelorstudium der Angewandten
Informatik führt zum Abschluss Bachelor of Science (B.Sc.).
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
58
Das Curriculum
Das Curriculum des Studienschwerpunktes Medizinische
Informatik orientiert sich an dem traditionellen, international konsentierten Curriculum der International Medical
Informatics Association (IMIA), akzentuiert es jedoch in
Richtung strategisches und operationales IT-Management.
Es setzt dabei auf hohe theoretische Informatik-Anforderungen in den ersten Semestern, Praxiserfahrung bis zum
Bachelorabschluss und anspruchsvolle methodische Vertiefung im Masterstudium.
Enge Verknüpfung von Theorie und Praxis
Theorie und Praxis sind in der hiesigen Lehre eng miteinander verknüpft. Die unmittelbare Nähe zur Forschung
und zur klinischen Versorgung, die starke Vernetzung zum
Beispiel mit dem Zentrum für Angewandte Informatik,
der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung
mbH Göttingen (GWDG), dem Nationalen Bernstein Netzwerk Computational Neuroscience und international tätigen Unternehmen garantieren eine erstklassige, praxisorientierte Ausbildung mit exzellenten Berufsaussichten.
Besonders zu erwähnen ist hier die enge Zusammenarbeit mit der Otto Bock HealthCare GmbH, der T-Systems
International GmbH und der Ärztekammer Niedersachsen,
deren fachliche Experten als Lehrbeauftragte für unseren
Studienschwerpunkt fungieren.
Zudem fließen die Forschungsergebnisse aller Arbeitsgruppen der Abteilung in die kontinuierliche Weiterentwicklung
des Curriculums ein. Die aktuellen Forschungsprojekte fokussieren Prototypen von IT-Systemen für die Heilberufe
und das Gesundheitswesen sowie Aspekte von eScience
und eResearch. Im Rahmen von GoeGrid wurde unter Beteiligung der Medizinischen Informatik, der Angewandten
Informatik, der Physik und der Geisteswissenschaften eine
interdisziplinäre Lehrveranstaltung zum Thema Grid Computing als Seminar und ab 2010 als Vorlesung etabliert.
Literatur Medizinische Informatik
Künstlerische Darstellung der Medizinischen Informatik (Benninghoff, 1989)
Die Abteilung Medizinische Informatik bietet Studierenden der Medizinischen Informatik forschungsbezogene
Praktika an und unterstützt sie bei der Suche nach externen (internationalen) Praktika. Außerdem beteiligt sich
die Abteilung an internationalen Austauschprogrammen
wie beispielsweise IA ESTE (International Association for
the Exchange of Students for Technical Experience). Studierende haben so die Möglichkeit, ihr fachliches Wissen
zu vertiefen, soziale Schlüsselqualifikationen und interkulturelle Kompetenz zu gewinnen und ihre Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern.
des Patienten ausgerichteten Medizin (personalisierte Medizin) und der damit verbundene Anstieg an (genetischen)
Daten in der Versorgung und in der Forschung wird einen
großen Einfluss auf Datenmanagement, Datenanalyse
sowie Datengewinnung und damit auf die IT-Infrastruktur
im Gesundheitswesen haben. Neue diagnostische Verfahren wie Hochdurchsatz-Technologien ermöglichen die
Integration genetischer Daten in den klinischen Entscheidungsfindungsprozess. Bereiche der Medizininformatik
und Bioinformatik verschmelzen hierbei. Dieser Entwicklung muss bei der Ausbildung von Medizininformatikern
Rechnung getragen werden.
Auch die Abschlussarbeiten haben häufig einen internationalen Bezug, und ihre Ergebnisse fließen in aktuelle
Forschungsprojekte ein. Unser Ziel sind selbstständige,
entscheidungsfähige Absolventen, die darauf vorbereitet
sind, sich stetig fortzubilden. Nicht die Softwareentwicklung steht im Mittelpunkt, sondern das Management von
IT-Services im Gesundheitswesen.
Weiterentwicklung des Studienschwerpunktes Medizinische Informatik
Nicht nur die Forschungsergebnisse der Arbeitsgruppen
fließen in die Weiterentwicklung des Curriculums ein, sondern auch nationale und internationale Entwicklungen auf
dem Gebiet der Gesundheitsversorgung. Der Wandel hin
zu einer auf die individuellen Bedürfnisse der Patientin/
Vor Kurzem haben zudem die Universitätsmedizin Göttingen und die Private Fachhochschule Göttingen in Zusammenarbeit mit der Firma Otto Bock HealthCare GmbH den
Studiengang Orthobionik eingeführt. In diesem Studiengang vereinen sich Inhalte der Medizinischen Informatik
sowie der Bio- und Neuroinformatik. Langfristig sollen
die sich ergebenden Synergien für das Curriculum des
Studienschwerpunktes Medizinische Informatik genutzt
werden.
Abteilung Medizinische Informatik
Seit 16 Jahren leitet der Arzt und Medizininformatiker Prof.
Universitätsmedizin der Georg-August-Universität Göttingen
Dr. Otto Rienhoff, ein Schüler von Prof. P. L. Reichertz, die
Leitung: Prof. Dr. Otto Rienhoff
Abteilung Medizinische Informatik der Universitätsmedizin
Robert-Koch-Straße 40
Göttingen. Als erfolgreiche Forschungseinrichtung mit etwa
37075 Göttingen
30 Mitarbeitern ist die Göttinger Medizinische Informatik
auf die Testung und Bewertung früher Prototypen sowie Kon-
Tel.: (0551) 39-3431
zeption von IT-Systemen für die Heilberufe und Institutionen
Fax: (0551) 39-22493
des Gesundheitswesens spezialisiert.
otto.rienhoff@med.uni-goettingen.de
www.mi.med.uni-goettingen.de
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
59
eHealth-Studiengänge
Zentrum für Biomedizintechnik
der Leibniz Universität
Hannover
Biomedizintechnik
•
Interdisziplinäre Ausbildung und Zusammenarbeit
wird im Masterstudiengang Biomedizintechnik der
Leibniz Universität Hannover großgeschrieben.
•
Kooperationen, Sonderforschungsbereiche und neue
Forschungszentren bieten den Studierenden einzigartige Möglichkeiten.
•
Die Biomedizintechnikindustrie bietet hervorragende Chancen auf einen erfolgreichen Berufseinstieg für Absolventen und Absolventinnen.
Studienziele des Masterstudiengangs Biomedizintechnik
Der Masterstudiengang Biomedizintechnik ist aufgrund
der technisch orientierten Basis des Studiums an der Fakultät für Maschinenbau angesiedelt. Austausch mit anderen Fakultäten, wie zum Beispiel mit der Fakultät für
Elektrotechnik und Informatik, sowie Kooperationen mit
der Medizinischen Hochschule Hannover und der Stiftung
Tierärztliche Hochschule Hannover ermöglichen ein einzigartiges Lehrangebot für die Studierenden.
Aufbauend auf ein abgeschlossenes ingenieurtechnisches Bachelor- oder Diplomstudium ist der Masterstudiengang geprägt von interdisziplinären Anforderungen
aus den Bereichen der Technik, Naturwissenschaft und
Medizin, mit denen sich ein Ingenieur/eine Ingenieurin
der Medizintechnik im Arbeitsalltag konfrontiert sieht.
Dieses fachlich weit gefächerte Aufgabengebiet spiegelt
sich auch in der Modulauswahl des Studiengangs wieder.
Die angebotenen Wahlkompetenzfelder decken mit ihren
Ausrichtungen Biomedizinische Technik, Robotik und Mechatronik, Bioprozesstechnik, Lasermedizin, Bildgebende
Systeme und Informatik in der Medizintechnik ein umfasDie eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
60
sendes Spektrum an Disziplinen ab. Die Studierenden
erweitern im Masterstudiengang Biomedizintechnik ihre
Spezialisierung, indem sie zwei aus diesen sechs Wahlkompetenzfeldern auswählen. Jedes Wahlkompetenzfeld
besteht aus einem Pflicht- und Wahlmodul. Das Pflichtmodul beinhaltet zwei Veranstaltungen, welche die Kerninhalte des Moduls darstellen. Im Wahlmodul können die
Studierenden aus einer Vielzahl an Kursen drei Veranstaltungen auswählen, die ihrer persönlichen Ausrichtung
am besten entsprechen. Die Vermittlung von Soft Skills
wird durch ein breites Angebot an Tutorien, unter anderem mit den Schwerpunkten Präsentationstechnik oder
Zellkulturtechnik, realisiert. Darüber hinaus können die
Studierenden im „Studium Generale“ ihre Fähigkeiten in
fachfremden, nichttechnischen Bereichen wie beispielsweise zum Thema Ethikrecht erweitern. Diese Strukturierung ermöglicht den Studierenden eine individuelle Organisation ihres Studiums und somit auch individuelle
Erweiterung ihrer Kompetenzen. Abgeschlossen wird das
Studium mit einer Masterarbeit im Umfang von sechs Monaten. Im Rahmen der Masterarbeit demonstrieren die
Studierenden eine selbstständige, methodenorientierte
Herangehensweise an eine komplexe Aufgabenstellung
und entwickeln Lösungsansätze für die aufkommenden
Fragestellungen.
Die Studierenden werden bestmöglich auf die vielfältigen
interdisziplinären Anforderungen im späteren Berufsleben in Industrie und Hochschule vorbereitet. Sie werden zu hoch qualifizierten Fachkräften mit einem breiten
Spektrum an Kenntnissen verschiedener naturwissenschaftlicher und technischer Disziplinen ausgebildet.
Zentrum für Biomedizintechnik (zbm)
Das Zentrum für Biomedizintechnik der Leibniz Universität Hannover ist im Jahr 1999 aus der Innovationsoffensive des Landes Niedersachsen und der Niedersächsischen Hochschulen hervorgegangen. Am Zentrum sind
verschiedene Institute der Fakultät für Maschinenbau,
der Medizinischen Hochschule, der Tierärztlichen Hochschule sowie auch des Laser Zentrums Hannover beteiligt. Dies ermöglicht den Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern interdisziplinäre Forschungen in den
Bereichen Medizin und Technik.
Die Sonderforschungsbereiche „599“ und „Transregio
37“ sind solche interdisziplinären Gemeinschaftseinrichtungen. Der SFB 599 befasst sich mit permanenten und
nichtpermanenten Implantaten aus metallischen und
keramischen Werkstoffen unter Beachtung gesundheitsökonomischer Aspekte. Im SFB TR 37 werden neue Mikro- und Nanosysteme zur Rekonstruktion biologischer
Funktionen entwickelt.
Aus diesen Aktivitäten in den unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen haben die Beteiligten des zbm
den Masterstudiengang Biomedizintechnik geschaffen.
Hier werden, basierend auf den neusten Forschungsergebnissen, Experten und Expertinnen der Biomedizintechnik ausgebildet.
Die durch das zbm vorangetriebene transdisziplinäre Forschung zwischen der Medizinischen Hochschule Hannover, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, der
Leibniz Universität Hannover sowie des Laser Zentrums
Hannover führte zur Gründung des Niedersächsischen
Zentrums für Biomedizintechnik/Implantatforschung
(NZ-BMT). Die hier vereinten Kompetenzen und Kooperationen sollen zu einer effizienteren und innovativeren
Entwicklung neuartiger Implantate beitragen und dem
wissenschaftlichen Nachwuchs eine bisher einzigartige
Möglichkeit der Aus- und Fortbildung im interdisziplinären Kontext der Biomedizintechnik ermöglichen.
Berufsfeldbezogene Nachfrage
Geprägt von einem hohen Maß an Interdisziplinarität
kombiniert die Biomedizintechnik die neusten Entwicklungen aus den Bereichen der Technik und Medizin. Ihre
Innovationskraft beruht auf einer gekonnten Integration
unterschiedlicher Basis- und Schlüsseltechnologien. Sie
gilt als erfolgversprechende und zukunftsträchtige Querschnittstechnologie mit stetig steigendem Bedarf an
interdisziplinär ausgebildeten Ingenieuren und Ingenieurinnen. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind laut einer Umfrage der „Deutschen Gesellschaft
für Biomedizinische Technik (DGBMT)“ hierbei auf sehr
breit qualifizierte Fachkräfte angewiesen. [1], [2]
Medizinprodukte aus deutscher Herstellung genießen
weltweit einen hervorragenden Ruf, was durch die internationale Spitzenposition auf dem Exportmarkt mit einer Quote von 63 Prozent belegt wird. [3] Auch in Zeiten
wirtschaftlicher Regression bietet die Biomedizintechnik
vielfältige Karrierechancen auf dem nationalen wie internationalen Markt. [3], [4]
Quellen
[1] KRAFT, M.: Ergebnisse einer Umfrage zu Anforderungen an Medizintechnikabsolventen. In: DGMT – Magazin Health Technologies, Ausgabe 02/2008
[2] Fachausschuss „Aus- und Weiterbildung – Biomedizinische Technik im
Studium“; www.dgbmt.de/ausbildung
[3] BREITENFELD, P.; MEWES, D.; FABIAN, T.; HAFERKAMP, H.; GLASMACHER, B.:
Biomedizintechnik am Standort Hannover in Diplom- und Masterstudiengängen
im Maschinenbau.
[4] Programm der Zukunftskonferenz Medizintechnik (2011); www.zukunftskonferenz-medizintechnik.de
Institut für Mehrphasenprozesse
Prof. Dr.-Ing. Birgit Glasmacher, M.Sc., leitet seit April 2006
Callinstraße 36
das Institut für Mehrphasenprozesse der Leibniz Universität
30167 Hannover
Hannover und ist Sprecherin des Vorstands des Zentrums für
Biomedizintechnik der Leibniz Universität Hannover.
Tel.: (0511) 7623828
sekretariat@imp.uni-hannover.de
www.imp.uni-hannover.de
Fachberatung Masterstudiengang Biomedizintechnik
Marc Müller, M.Sc.
Tel.: (0511) 7623826
master-biomed@zbm.uni-hannover.de
Die eHealth-Studiengänge in Niedersachsen
61
Das eHealth.NiedersachsenNetzwerk im Überblick
Das Netzwerk im Überblick
Das Netzwerk der Initiative eHealth.Niedersachsen
wächst. Mittlerweile arbeiten mehr als 70 Partner darin
zusammen. Die jeweiligen Unternehmen und Institutionen aus der Gesundheitsbranche stammen aus allen
Bereichen entlang der Wertschöpfungskette. Ihr gemeinsames Ziel: Synergien schaffen und Niedersachsen als
eHealth-Standort stärken.
Als ein Ergebnis der erfolgreichen Zusammenarbeit ist
bereits Ende des Jahres 2009 die Veranstaltungsreihe
„eHealth.Niedersachsen – Fokus …“ entstanden. Ihre
Aufgabe ist es, die einzelnen niedersächsischen eHealthRegionen in den Mittelpunkt zu rücken.
In einer umfangreichen Darstellung zeigt das folgende
Kapitel die Vielfältigkeit des Netzwerkes eHealth.Niedersachsen. In ausführlichen Beiträgen geben 19 Netzwerkpartner genaue Einblicke in ihre Arbeit und stellen
eigene Projekte beziehungsweise Produkte vor.
Das Braunschweiger Informatik- und Technologie-Zentrum (BITZ) zum Beispiel präsentiert sich gleich mit zwei
interessanten Best-Practice-Beiträgen und stellt unter
anderem die Gesundheitsdatenbank für Niedersachsen
(GD-Bank) vor, die im Rahmen des Projekts eHealth.
Braunschweig aufgebaut wurde (s. S. 66 f.).
Die medisite Systemhaus GmbH, die auf Softwareentwicklungen im Gesundheitsbereich spezialisiert ist, stellt
mit „TRESOR“ eine „Trusted Cloud“-Infrastruktur vor, die
alle relevanten gesetzlichen Vorschriften sowie individuelle Richtlinien der Gesundheitsinstitutionen berücksichtigt (s. S. 90 f.).
Und das Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der TU Braunschweig und der Medizinischen
Hochschule Hannover gibt Einblicke in die Schwerpunkte
seiner Forschung sowie in einige aktuelle Projekte (s. S.
102 f.).
Zum vierten Mal in Folge erschien zudem Anfang des
Jahres der „IT-Report Gesundheitswesen“, eine Publikation der Fachhochschule Osnabrück in Kooperation mit
eHealth.Niedersachsen. Der IT-Report beinhaltet eine
Befragung der Geschäftsführer aller deutschen Krankenhäuser, die die Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen der FH Osnabrück jährlich durchführt. Weitere
Informationen stehen auf den Seiten 88 f.
Ein neuer Netzwerkpartner ist seit November 2011 die
Das Netzwerk im Überblick
62
Electric Paper GmbH aus Lüneburg, die im folgenden Kapitel einen interessanten Beitrag mit dem Titel „Spenderbefragung mit TeleForm beim Blutspendedienst NSTOB
des Deutschen Roten Kreuzes“ auf den Seiten 78 f. vorstellt.
Darüber hinaus präsentiert sich OFFIS – Institut für Informatik und An-Institut der Universität Oldenburg – mit den
Projekten „HealthNavigator“, „MUSTANG“ und „RAALI“
auf den Seiten 96 bis 101.
Abschließend stellen sich weitere Partnerunternehmen
und -institutionen in informativen Kurzprofilen auf den
Seiten 114 ff. vor.
Die rechtsseitig abgebildete Niedersachsenkarte dokumentiert die im Bundesland ansässigen Partner und
nimmt Bezug auf die Gestaltung von www.ehealth.niedersachsen.de.
Cuxhaven
Schortens
Schiffdorf
Lüneburg
Oldenburg
Bremen
Celle
Bad Essen
Wolfsburg
Hannover
Osnabrück
Braunschweig
Bad Münder
Bad Laer
Bad Salzdetfurth
Göttingen
Einige Netzwerkpartner haben ihren Hauptfirmensitz
nicht in Niedersachsen. Eine genaue Übersicht finden
Sie auf www.ehealth.niedersachsen.de
Das Netzwerk im Überblick
63
Braunschweiger Informatik- und
Technologie-Zentrum (BITZ)
Die Gesundheitsdatenbank
Die Gesundheitsdatenbank für Niedersachsen (GD-Bank)
wurde aus dem Projekt eHealth.Braunschweig heraus gegründet. Die GD-Bank wird sich in einer eigenen Rechtsform um das Gesundheitsdatenmanagement in entsprechenden Versorgungsnetzwerken kümmern, die Partner
zusammenhalten, technische Lösungen etablieren und
unter Aspekten des Datenschutzes und der Datensicherheit einführen.
Hintergrund
Derzeit erfolgt der Großteil des Informationsaustausches
zwischen Kliniken und anderen Gesundheitsversorgern
papierbasiert. Die steigenden Anforderungen an einrichtungsübergreifende Kooperation und Kommunikation
zwischen den Gesundheitsversorgern in der Region erfordern eine einheitliche standardisierte Kommunikationslösung, die von den meisten Gesundheitsversorgern
in der Region zur externen Kommunikation verwendet
werden kann, ohne dass Insel- oder Parallellösungen
entstehen. Neben den täglichen Kommunikationsbedarfen im Rahmen der Routinebehandlungen (Arztbriefe, Untersuchungsbefunde etc.) wurden diverse Kooperationen
und Netzwerke zur gezielten, verbesserten Patientenversorgung in verschiedenen Bereichen ins Leben gerufen
(siehe Traumanetzwerk Nordost-Niedersachsen, Hygienenetzwerk Südost-Niedersachsen). Eine technische Vernetzung der Akteure existiert jedoch noch nicht.
Insbesondere das Fehlen einer Möglichkeit zur einrichtungsübergreifenden Patientenidentifizierung (MasterPatient-Index) erschwert bislang die automatisierte
Das Netzwerk im Überblick
64
eindeutige Zuordnung von auszutauschenden Informationen zu den Patienten und würde eine ressourcen- und
zeitintensive manuelle Zuordnung bedeuten, die von den
Gesundheitsversorgern nicht effizient geleistet werden
kann.
Um die einrichtungsübergreifende Zusammenarbeit von
Gesundheitsdienstleistern in der Region zu ermöglichen,
wurde eine unabhängige und neutrale Organisation benötigt, die rechtliche und organisatorische Aufgaben
übernimmt sowie zentrale technische Dienste zur Verfügung stellt. Zu den wesentlichen zentralen Diensten
einer solchen Organisation zählen unter anderem die
eindeutige Patientenidentifikation durch einen einrichtungsübergreifenden Patientenindex, ein Verzeichnis von
verfügbaren Dokumenten und die rechtskonforme Protokollierung aller Vorgänge.
Zielsetzung
Im Rahmen des Projekts eHealth.Braunschweig sollte
eine regionale eHealth-Kommunikationsplattform für
die beteiligten Gesundheitseinrichtungen zur kooperativen Gesundheitsversorgung aufgebaut werden. Die
eHealth-Kommunikationsplattform soll medizinische Anwendungsfälle der integrierten Gesundheitsversorgung
unterstützen und zugleich die Interoperabilität zwischen
bestehenden und zukünftigen Informationssystemen gewährleisten, indem die Vorgaben und Konzepte des IHE
Technical Framework IT Infrastructure zur gegenseitigen
Bereitstellung von medizinischen Informationen erfüllt
werden. Die GD-Bank wird diese zentralen Dienste der
eHealth-Kommunikationsplattform betreiben und sich
um die Organisation des Kommunikations- und Datenverbunds kümmern.
Das Ziel der GD-Bank ist somit der Aufbau einer regionalen Kommunikationsinfrastruktur für den einrichtungsübergreifenden elektronischen Informationsaustausch
zunächst in folgenden medizinischen Anwendungsfeldern:
• Einweisung und Entlassung (Arztbriefe, Befunde,
Pflegeüberleitungsbögen)
• Bildkommunikation und Telekonsil (DICOM-Bilder)
• Labordatenkommunikation (Anforderungen und Befunde)
Foto: www.fotolia.com
In einem ersten Schritt wird die GD-Bank daher die Umsetzung der elektronischen Kommunikationsplattform
des Traumanetzwerks Nordost-Niedersachsen starten.
Anfang 2012 werden in einem Pilotprojekt das Städtische
Klinikum Braunschweig und das Klinikum Wolfsburg vernetzt. Danach können alle Kliniken des Netzwerks an dem
Vorhaben teilnehmen. In einem weiteren Schritt wird die
GD-Bank die Umsetzung der elektronischen Kommunikationsplattform auf andere Versorgungsthemen und weitere Regionen ausweiten.
Service
Als Service wird die GD-Bank primär die Bereitstellung
eines Master-Patient-Index anbieten. Dieser Verzeichnisdienst ermöglicht, dass die an der Behandlung eines
Patienten beteiligten Versorger im Falle der Zustimmung
des Patienten ihre vor Ort gespeicherten Daten über ein
eindeutiges, über die Sektorengrenzen hinweg gültiges
Identifikationsmerkmal einem Patienten zuordnen können. Die Verwaltung dieses Identifikationsmerkmals, die
automatische Zuordnung zu einem Patienten über die
Sektorengrenzen hinweg sowie auch die gegebenenfalls
notwendige Nachbearbeitung in Fällen, in denen keine
automatische Zuordnung möglich ist, stellt die GD-Bank
sicher.
Die GD-Bank ermöglicht über Webschnittstellen und Konnektoren, die mit dem Informationssystem der jeweiligen
Versorgungseinrichtung (Arztpraxis, Krankenhaus, Pflegedienst) verbunden sind, dass ein im Behandlungsprozess beteiligter Versorger bei Zustimmung des Patienten
über diesen Master-Patient-Index auf die im Behandlungsprozess relevanten Daten des Patienten zugreifen
kann. Die Daten des Patienten bleiben aber wie gewohnt
in der jeweiligen Einrichtung gespeichert. Es erfolgt somit keine zentrale Speicherung von Patientendaten in
der Gesundheitsdatenbank, sondern nur das Wissen darüber, wo welche Datensätze liegen und zum Abruf verfügbar sind.
Die GD-Bank hält weiterhin ein Rechtesystem vor, um prüfen zu können, ob ein Patient seine Einwilligung gegeben
hat, um an dem oben beschriebenen Prozess teilzunehmen. Auch die berechtigten Zugriffe der Versorger und
die Überprüfung, ob ein Behandlungsauftrag vorliegt,
werden durch die GD-Bank sichergestellt.
Die GD-Bank orientiert sich bei der IT-Architektur an dem
internationalen anerkannten IHE-Standard. Auch die Einbindung der Gesundheitskarte wird berücksichtigt und
kann nach flächendeckender Einführung als Schlüssel
für den Datenzugriff dienen. Die GD-Bank sieht sich als
Dienstleister für den Patienten und den Versorger und
kann somit für die zukünftige Gesundheits-Telematikinfrastruktur auch einen Mehrwertdienst anbieten.
Gesundheitsdatenbank für Niedersachsen
Die GD-Bank wurde 2011 aus dem Projekt eHealth.Braun-
Dr. Maik Plischke
schweig heraus gegründet. Die Geschäftsführung hat Dr.
Theodor-Heuss-Straße 22
Maik Plischke übernommen. Als weiteres Gremium wird ein
38122 Braunschweig
Beirat mit Mitgliedern auf Vorschlag der Kassenärztlichen
info@gd-bank.de
Vereinigung Niedersachsen, der Niedersächsischen Landes-
www.gd-bank.de
regierung, des Peter L. Reichertz Instituts für Medizinische
Informatik, der Stadt Braunschweig und des Städtischen
Klinikums Braunschweig benannt. Darüber hinaus werden
eine Fachkommission sowie eine Technische Kommission
die GD-Bank begleiten.
Das Netzwerk im Überblick
65
Competence Center für die Elektronische
Signatur im Gesundheitswesen (CCESigG)
e. V.
Elektronische Signaturen und
Zeitstempel im Gesundheitswesen
Elektronisches Dokumentenmanagement und die digitale
Archivierung mit elektronischen Signaturen und Zeitstempeln bergen ein enormes Einsparpotenzial gegenüber Papierakten in Krankenhäusern. Das CCESigG erarbeitete,
welche Signaturen in einem papierlosen Krankenhaus
notwendig sind. Die Quintessenz der veröffentlichten Ergebnisse wurde in den sogenannten „Braunschweiger Regeln“ zusammengefasst.
Elektronisches Dokumentenmanagement und die digitale Archivierung mit elektronischen Signaturen und
Zeitstempeln bergen ein enormes Einsparpotenzial. In
deutschen Krankenhäusern wächst der Anteil der originär
elektronisch erstellten Dokumente der Patientenbehandlung kontinuierlich. Nach dem IT-Report Gesundheitswesen 20111 haben bereits 32,4 Prozent der befragten
Kliniken eine elektronische Archivierung eingeführt, und
38,5 Prozent haben mit der Umsetzung begonnen oder
zumindest Ressourcen dafür bereitgestellt. Die Umfrage
ergab aber auch, dass lediglich 4,7 Prozent der befragten
Kliniken elektronische Signaturen für den Großteil der
originär elektronisch erzeugten Dokumente einsetzen.
Elektronische Signaturen und Zeitstempel spielen bei der
Umsetzung von rechtssicheren und ausschließlich elektronischen Dokumentenmanagement- und Archivierungssystemen eine zentrale Rolle.
Hürden erkennen
Was hindert Krankenhäuser daran, originär elektronisch
erzeugte Dokumente der Patientenbehandlung ausDas Netzwerk im Überblick
66
schließlich elektronisch zu archivieren? Die notwendigen
technischen und gesetzlichen Grundlagen sowie Lösungen sind in ausgereifter Form am Markt vorhanden.
Enorme Einsparpotenziale, die sich bei einer rein elektronischen Archivierung durch schnellere, zeitgleiche
und standortunabhängige Verfügbarkeit neben anderen
qualitativen Vorteilen ergeben, werden oftmals gar nicht
genutzt oder durch eine parallele Führung von Papieroder Mikrofilmarchiven ausgehebelt. Scheinbar unklare
Rechtsgrundlagen oder fehlende Referenz- und Pilotprojekte lähmen offensichtlich eine Entscheidungsfindung
und Projektinitialisierung für rein elektronisch geführte
Patientenakten (EPA) und die Umsetzung elektronischer
Archive.
Den Weg bereiten
Um dieser Herausforderung besser begegnen zu können,
wurde der CCESigG e. V. im März 2009 in Braunschweig,
als nicht profitorientierter Zusammenschluss von Kliniken, Institutionen des Gesundheitswesens, Hochschulen und Firmen mit Förderung und Beteiligung des
Niedersächsischen Ministeriums für Arbeit, Wirtschaft
und Verkehr und der Stadt Braunschweig gegründet. Ziel
des Vereins ist es, als neutrale Plattform Hindernisse für
den Einsatz elektronischer Sicherungsmechanismen wie
elektronischer Signaturen und Zeitstempel im Gesundheitswesen zu identifizieren und durch Vermittlung gesicherter Informationen und Methoden an deren Beseitigung mitzuwirken.
Arbeitsergebnisse und Meilensteine
Im Besonderen bieten qualifizierte elektronische Signaturen mit Anbieterakkreditierung ein hohes Maß an Sicherheit über mindestens 30 Jahre hinweg. Qualifiziert
elektronisch signierte Dokumente haben nach dem Signaturgesetz (2001) in Verbindung mit §126 Abs. 3 Bürgerliches Gesetzbuch und §317 Zivilprozessordnung den
gleichen Beweiswert wie Papierdokumente mit Unterschrift (Urkunden). Angesichts hoher finanzieller und organisatorischer Aufwendungen können weitere Varianten
elektronischer Sicherungsverfahren eingesetzt werden,
um die Vollständigkeit, Unverändertheit, eindeutige Zuordnung des Autors beziehungsweise des Erstellers und
die Verkehrsfähigkeit von elektronischen Dokumenten
1 Hübner, U.; Liebe, J. D.; Egbert, N.; Frey, A.: IT-Report Gesundheitswesen – Schwerpunkt Informationstechnologie
im Krankenhaus. Schriftenreihe des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Hannover 2011.
2 Seidel, C.; Kosock, H.; Brandner, A.; Balfanz, J.;
Schmücker, P.: Empfehlungen für den Einsatz elektronischer Signaturen und Zeitstempel in Versorgungseinrichtungen des Gesundheitswesens. Aachen: Shaker Verlag
GmbH 2010. Die Publikation ist unter der ISBN: 978-38322-9102-0 oder unter www.ccesigg.de erhältlich.
über den Archivierungszeitraum zu gewährleisten. Diese
Verfahren zur Sicherstellung der Authentizität und Integrität implizieren einen unterschiedlich großen Aufwand
und erzeugen Dokumente mit unterschiedlich hohem Beweiswert. Eine systematische Aufarbeitung zur Klassifizierung von nahezu allen elektronischen Dokumentarten
in Einrichtungen des Gesundheitswesens in Hinblick auf
das zu verwendende Signaturverfahren und unter Berücksichtigung der gesetzlichen Anforderungen existierte
bis dato nicht. Das CCESigG hat im Rahmen einer Arbeitsgruppe mit Experten eine solche Zusammenfassung erarbeitet und als Leitfaden2 veröffentlicht. Als Quintessenz
entstanden die „Braunschweiger Regeln“ zur Archivierung mit elektronischen Signaturen im Gesundheitswesen. Erstmalig werden den Kliniken somit generische
und individuell verwendbare Empfehlungen geboten, die
alle gesetzlichen Vorschriften und Regelungen für eine
praktikable Anwendung elektronischer Dokumentation
beachten und das erforderliche Maß an Beweissicherheit
nachweisen.
Aktuelle Arbeit und Perspektiven
Derzeit arbeitet eine zweite Expertengruppe des CCESigG
im Rahmen der Arbeitsgruppe „Prozesse und Best Practice“ an Empfehlungen für die praktische Umsetzung von
Signaturen und Sicherungsmechanismen in Dokumentationsprozessen im Gesundheitswesen. Die Zielsetzung
des zweiten Leitfadens, der im Frühjahr 2012 veröffentlicht werden soll, ist es, eine Anleitung zum Vorgehen bei
der Umstellung papiergebundener Dokumentationsprozesse in elektronische zu geben. Aus den dargestellten
Beispielprozessen wird ein Modell und Lösungskonzept
entwickelt, das eine Ableitung für andere Prozesse im
klinischen Umfeld ermöglicht und eine Empfehlung für
die Gestaltung rechtssicherer Dokumentation und revisionssicherer Archivierung wesentlicher Prozesse der Diagnostik sowie ärztlicher und pflegerischer Behandlung
von Patienten in Kliniken und Praxen gibt.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
(BSI) hat aktuell die Erstellung der Technischen Richtlinie „TR-RESICAN“ zum rechtssicheren, dokumentersetzenden Scannen in Auftrag gegeben. Das CCESigG ist im
Beirat des TR-RESICAN-Projektes vertreten und an der
Kommentierung beteiligt. Die Technische Richtlinie hat
das Ziel, eine Basis zum rechtssicheren Scannen mit anschließender Vernichtung der Originale auch unter wirtschaftlichen Aspekten zu schaffen und Grundlage einer
Zertifizierung für den Anwender und Referenzpunkt für
künftige Rechtsvorschriften darzustellen.
Competence Center für die Elektronische Signatur
Das CCESigG hat sich als Ziel gesetzt, die flächendeckende
im Gesundheitswesen e. V. (CCESigG)
Einführung der elektronischen Signatur im Gesundheits-
Dr. Christoph Seidel (Vorsitzender)
wesen voranzubringen. Der Verein vermittelt plausible
Jürgen Bosk (Geschäftsführer)
Methoden und erprobte Lösungen als neutrale Plattform für
Kliniken, Praxen, Institutionen und Arbeitsgruppen, Hard-
Projektbüro CCESigG
ware- und Softwarehersteller, Trust Center und Dienstleister,
c/o Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH
damit sich die Effizienzvorteile sicherer digitaler Kommuni-
Freisestraße 9/10
kation zügig im Gesundheitswesen durchsetzen und allen
38118 Braunschweig
Beteiligten zugutekommen.
Tel.: (0531) 5951475
Fax: (0531) 595851475
info@ccesigg.de
www.ccesigg.de
Das Netzwerk im Überblick
67
corosant GmbH
Zahnersatz günstiger
mit CareDental
CareDental – die Internetplattform für einen Preisvergleich für Zahnersatz:
•
schafft Transparenz in einem undurchsichtigen Markt
durch Aufschlüsselung der Einzelpositionen
•
liefert sofortige Ergebnisse ohne Wartezeiten
•
ist bedienerfreundlich und einfach in der Anwendung
•
in dieser Form einzigartig am Markt
Ein Patient, der Zahnersatz benötigt, erhält von seinem
Zahnarzt einen Heil- und Kostenplan (HKP), auf dem der
Ist-Zustand seines Gebisses, die vorgesehene Behandlung sowie die zu erwartenden Honorar-, Labor- und
Materialkosten erfasst werden. Der HKP wird dann bei
der Krankenkasse eingereicht, dort genehmigt und bezuschusst. Dennoch muss ein Großteil der Kosten in der
Regel vom Versicherten getragen werden. Da sich die
Endsumme des HKP zu circa 65 Prozent aus den Material- und Laborkosten ergibt, ist es sinnvoll, an diesem
Punkt anzusetzen. Hier ist eine Preisersparnis von bis
zu 40 Prozent möglich. Dies ist der Ansatz der Plattform
CareDental. Es werden allein die Labor- und Materialkosten betrachtet, ohne in die Behandlung des Zahnarztes
einzugreifen oder den Behandler zu wechseln.
Um sich über CareDental Vergleichsangebote zu der im HKP
geplanten Versorgung erstellen zu lassen, werden einfach
die Angaben aus dem Heil- und Kostenplan eins zu eins
in das Eingabeformular übertragen. Darüber hinaus bietet
CareDental unterschiedliche Auswahlkriterien, um auf die
individuellen Wünsche des Versicherten einzugehen:
•
Aufgrund der steigenden Kosten im Gesundheitswesen
spielt die Informationsbeschaffung auch im Gesundheitsbereich eine immer wichtigere Rolle. Dabei sind die
Verbesserung der Versorgungsqualität und des Services,
die Beschleunigung und Vereinfachung von Prozessen
sowie die Effizienzsteigerung und Kostentransparenz die
vorrangigen Nutzen des Themas eHealth. Hierbei erweist
sich die Informationstechnologie als ein sehr hilfreiches
Instrument, um umfangreiche Daten für alle gut nutzbar
zur Verfügung zu stellen.
Konkrete Ansatzpunkte entstehen an vielen Stellen: von
der elektronischen Gesundheitskarte über Medikamentendatenbanken, Gesundheitsakten, kommunale medizinische Kooperationszentren bis hin zu Internetplattformen mit unterschiedlichsten Inhalten.
Die corosant GmbH setzt genau hier an: Mit der InternetPreisvergleichsplattform CareDental sorgt die corosant
für Transparenz und Reduzierung des Eigenanteils der
Versicherten bei den Material- und Laborkosten für Zahnersatz. Diese Plattform ist zurzeit in der Form einzigartig
am Markt.
Das Netzwerk im Überblick
68
•
•
•
Gewährleistungsdauer (gesetzliche Gewährleistung
2 Jahre; längere Gewährleistung möglich),
Umkreis-Suche (von bundesweit bis 20 km um eine
gewünschte Postleitzahl),
Vor-Ort-Service (kommt der Zahntechniker ggf. auch
in die Zahnarztpraxis),
Spezialisierung auf bestimmte Versorgungen.
Die Anwendung CareDental filtert die drei günstigsten
Labore heraus, die die benötigten Leistungen erbringen
sowie die gewählten Kriterien erfüllen.
Um diesen Vergleich zu ermöglichen, können in Deutschland ansässige Labore ihre Preisliste hinterlegen. Um an
CareDental teilnehmen zu können, müssen sich die Labore aber erst bei CareDental registrieren. Damit erkennen sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen an und
verpflichten sich, nach dem deutschen Medizinproduktegesetz zu arbeiten und ihre Preise aktuell zu halten. Erst
nach Überprüfung der gemachten Angaben erhält ein Labor die Zugangsdaten, die es benötigt, um seine Daten
einzutragen und zu pflegen. Wichtig ist, dass die Eingabe korrekt ist, wobei das System inzwischen viele mög-
liche Eingabefehler abfängt. Individuelle Absprachen
zwischen Zahnarzt und Patient sowie Informationen, die
nicht im HKP enthalten sind, können bei der Berechnung
nicht berücksichtigt werden.
Das Ergebnis wird als PDF-Datei angeboten und kann problemlos ausgedruckt werden. Im Unterschied zum Heilund Kostenplan werden bei dem CareDental-Angebot die
Einzelpositionen der eingegebenen Leistungen aufgelistet, sodass der Versicherte einen detaillierten Überblick
der erforderlichen Positionen erhält. Darüber hinaus sind
auf dem Ausdruck die Kontaktdaten des gewählten Labors sowie zusätzliche Informationen über das Labor wie
beispielsweise Meisterpräsenz, Ausgabe eines Prothetikpasses, Herstellungsland sowie weitere Servicemerkmale angegeben.
Mit diesem Ausdruck kann der Patient zu seinem behandelnden Zahnarzt gehen und ihn bitten, die Arbeiten von
dem von ihm ausgewählten Labor durchführen zu lassen.
Immer mehr Zahnärzte sind bereit, auf Wunsch der Patienten mit einem neuen Labor zusammenzuarbeiten.
Andere Zahnärzte wiederum reduzieren aufgrund des Alternativangebots den Preis und lassen die Arbeiten weiterhin in „ihrem“ Labor anfertigen.
Wichtig ist es, ein gutes Gefühl und Vertrauen zu seinem
Zahnarzt zu haben. CareDental fördert das Gespräch mit
dem Zahnarzt: Mit den Informationen von CareDental
können gezielt Fragen gestellt und eine bewusste, den
eigenen Wünschen entsprechende Entscheidung getroffen werden.
Das System wurde in Kooperation mit der Wolfsburg AG
und der Deutschen BKK entwickelt und ist seit dem Jahr
2011 nicht mehr nur für die Mitglieder der Krankenkassen, sondern für alle Internetnutzer zugänglich.
corosant GmbH
Die corosant GmbH ist eine Schwestergesellschaft der
Theodor-Heuss-Straße 2
LINEAS Informationstechnik GmbH mit Firmensitz in Braun-
38122 Braunschweig
schweig. Sie wurde gegründet, um im eHealth-Bereich tätig
zu werden.
Tel.: (0531) 8852-5100
Fax: (0531) 8852-5500
info@corosant.de
www.corosant.de
Das Netzwerk im Überblick
69
Deutsche BKK
Erfolgreiches Tele-EKG-Projekt:
Mit Sicherheit mehr vom Leben
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind Todesursache Nummer
eins in Deutschland. Die Krankheitskosten für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems liegen jährlich bei
rund 37 Milliarden Euro. Mit dem Tele-EKG gibt die Deutsche BKK Versicherten mit Herzrhythmusstörungen ein
Stückchen Lebensqualität zurück. Die Patienten fertigen
mit dem mobilen Gerät eigenständig EKGs an, die der betreuende Arzt umgehend empfängt.
Die Diagnose Herzrhythmusstörungen bedeutet für viele
Betroffene vor allem eine große Unsicherheit. Die unterschwellige Angst, einen Herzinfarkt zu erleiden, begleitet
sie täglich. So landen Patienten mit subjektiv wahrgenommenem Herzstolpern oder Herzrasen, mit leichten
Schwindelgefühlen oder nach einem Ohnmachtsanfall oft
beim Arzt – nur um sicher zu gehen. Es folgt eine aufwendige Diagnostik mit Langzeit-Elektrokardiogrammen
(EKG) und im Anschluss schwierige und zum Teil wenig
erfolgreiche Behandlungen. Viele dieser Arztbesuche
oder stationären Krankenhausaufenthalte sind unnötig
und verursachen beträchtliche Kosten. Immerhin machten laut Statistischem Bundesamt 2008 die Krankheitskosten für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems rund
37 Milliarden Euro aus. Damit floss fast jeder sechste
Euro im Gesundheitswesen in die Behandlung derartiger
Krankheiten.
Ein kleines Gerät schafft Abhilfe und bietet den Herzpatienten ein großes Maß an Sicherheit und mehr Lebensqualität. Seit 2005 ist das Tele-EKG Bestandteil eines PiDas Netzwerk im Überblick
70
lotprojektes der Deutschen BKK, die hierbei im Rahmen
eines Vertrags zur Integrierten Versorgung mit dem Klinikum der Stadt Wolfsburg zusammenarbeitet. Mit dem
scheckkartengroßen und einfach zu handhabenden Gerät können die Betroffenen bei Beschwerden eigenständig ein EKG anfertigen. Auf Knopfdruck werden bis zu drei
EKGs abgespeichert. Ärzte der internistischen Intensivstation, die die Krankengeschichten der Patienten kennen,
werten die elektronisch übertragenen Daten aus. Gibt es
starke Auffälligkeiten im EKG, wird der Betroffene telefonisch über das weitere Vorgehen informiert. Bekommt
der Patient innerhalb einer Frist von zwei Stunden keinen
Anruf, weiß er, dass es keinen Grund zur Besorgnis gibt.
Die Daten der Tele-EKG-Geräte sind sehr gut analysierbar:
Nur weniger als ein Prozent aller EKG-Registrierungen waren seit dem Start des Projekts nicht verwendbar.
Eine Auswertung des Klinikums der Stadt Wolfsburg zeigt,
dass die Mehrzahl der am Projekt teilnehmenden Versicherten sich durch die gefühlte Rund-um-die-Uhr-Betreuung beruhigt fühlt. Zwischen 2005 und Dezember 2010
erhielten insgesamt 161 Versicherte ein Tele-EKG. Das
Durchschnittsalter lag bei 61 Jahren, die durchschnittliche Nutzung eines Geräts bei 9,7 Monaten. Die Anzahl
der EKG-Registrierungen variierte bei den Teilnehmern
zwischen null und 444. Im Wesentlichen kristallisierten
sich dabei zwei Patientengruppen heraus: Zum geplanten
regelmäßigen Nachweis der Rhythmusstabilität gab es
50 bis 250 EKG-Registrierungen. Um bisher nicht bekannte Rhythmusstörungen zu dokumentieren, benötigten die Teilnehmer eine bis circa zehn Registrierungen.
Grund für die Registrierung war in den meisten Fällen die
Dokumentation des Herzrhythmus oder das wiederholte
Auftreten von Herzflimmern. Bei 35 Patienten wurde eine
stark beschleunigte Herzaktivität gemessen, 24 Betroffene verunsicherte eine harmlose Extrasystolie (Herzschläge außerhalb des regulären Grundrhythmus).
Bei 18 Patienten wurde die Behandlung nach dem Einsatz
des Tele-EKG-Geräts deutlich geändert. Neun von ihnen
unterzogen sich einer Ablationsbehandlung (Verödung
von krankhaften Herzmuskelzellen). Einige bekamen
eine neue medikamentöse Therapie, die wiederum durch
mehrere EKG-Registrierungen überprüft wurde. Neben der
Foto: istockphoto/ Monkey Business Images
Vitaphone
Erweiterung der Diagnosemöglichkeiten für die Mediziner
und der Verkürzung der Diagnostik hat der Einsatz der
Tele-EKG-Geräte große Vorteile für die Patienten. Sie gewinnen mehr Sicherheit im alltäglichen Umgang mit ihren
Beschwerden. Das kleine Gerät erleichtert ihnen die Kontrolle über ihre Krankheit, da sie jederzeit und kinderleicht
ihre EKGs aufzeichnen, speichern und senden können.
Dadurch lernen sie ihren Körper und ihren Herzrhythmus
besser einzuschätzen. Viele überflüssige Untersuchungen
sowie stationäre Aufenthalte können so vermieden und
damit langfristig Kosten eingespart werden.
Bei 85 Prozent aller Patienten kann innerhalb von sieben
Tagen die Ursache der Herzrhythmusstörungen diagnostiziert werden (Angaben des Herstellers des Vitaphone 100
IR). Beim Einsatz herkömmlicher Mittel wie beispielsweise dem Langzeit-EKG läge diese Quote im gleichen Zeitraum bei unter 50 Prozent.
Das Tele-EKG-Projekt ist medizinisch und wirtschaftlich
betrachtet ein großer Erfolg für das Klinikum der Stadt
Wolfsburg und die Deutsche BKK. Es wird auch künftig
Patienten mit der Diagnose Herzrhythmusstörungen helfen, sich im Alltag sicherer und gut betreut zu fühlen.
Deutsche BKK
Die Deutsche BKK gehört zu den 20 größten Krankenkassen
Willy-Brandt-Platz 8
Deutschlands. Sie ist hervorgegangen aus den Betriebs-
38439 Wolfsburg
krankenkassen der Unternehmen Volkswagen, Deutsche
www.deutschebkk.de
Post und Deutsche Telekom. Ihr Sitz ist in Wolfsburg. Als
gesetzliche Krankenversicherung ist die Deutsche BKK
deutschlandweit für jeden geöffnet. Die Kunden profitieren
von einem breiten Produktangebot mit attraktiven Bonusprogrammen, Preisvorteilen bei Medikamenten, kostenloser Auslandsreisekrankenversicherung und vielfältigen
Präventionsangeboten rund um das Thema Gesundheit.
Das Netzwerk im Überblick
71
Deutsche BKK
Gesundheitscoaching:
Telefonische Beratung für
chronisch Kranke
rechtsseitige Herzinsuffizienz zeigt sich durch geschwollene Beine, Entzündungen sowie Wasseransammlungen
in Organen und der Bauchhöhle.
317.000 Patienten werden pro Jahr in Deutschland wegen
Herzinsuffizienz stationär behandelt. Damit ist Herzmuskelschwäche der häufigste Grund für Krankenhausaufenthalte. Deutsche BKK-Versicherte mit dieser Diagnose
bekommen einen Gesundheitscoach zur Seite gestellt.
Das individuelle telefonische Leistungsangebot fördert
die Therapietreue der Patienten und stabilisiert ihren Gesundheitszustand.
Herzmuskelschwäche, die so genannte Herzinsuffizienz,
ist seit Jahren der häufigste Grund für Krankenhausaufenthalte. Im Jahr 2006 wurden laut Statistischem Bundesamt 317.000 Patienten deshalb stationär behandelt.
Die Kosten lagen dafür bei rund 2,7 Milliarden Euro. Die
meisten Neuerkrankungen treten im Alter zwischen 70
und 80 Jahren auf. Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Hauptursache der Herzinsuffizienz ist die
Verkalkung der Herzkranzgefäße, die Koronare Herzkrankheit (KHK). Sie endet häufig mit dem Herzinfarkt, was ein
Absterben von Herzmuskelgewebe bedeutet. Zweithäufigster Auslöser ist Bluthochdruck. Ist der Blutdruck ständig erhöht, muss sich das Herz mehr anstrengen. Auf die
Dauer geht ihm die Puste aus, und es lässt in seiner Leistung nach. Das hat zur Folge, dass der Körper nicht mehr
mit ausreichend Blut und Sauerstoff versorgt wird. Die
Symptome der Herzinsuffizienz sind vielfältig und hängen
davon ab, welche Herzseite betroffen ist. Bei einer linksseitigen Herzmuskelschwäche klagen die Patienten vor
allem über trockenen Husten und in schwereren Fällen,
wenn Wasser in der Lunge ist, über starke Atemnot. Eine
Das Netzwerk im Überblick
72
Deutsche BKK-Versicherte mit Herzmuskelschwäche können seit Februar 2010 ein individuelles telefonisches
Coaching in Anspruch nehmen. Insgesamt fünf medizinisch ausgebildete Gesundheitscoaches betreuen die
chronisch Kranken im Rahmen eines bundesweiten Programms. Dafür schreibt die Krankenkasse Versicherte mit
der Diagnose Herzinsuffizienz an. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Gesundheitscoaches melden sich dann in regelmäßigen Abständen bei „ihren“ Patienten. Sie befragen sie zu ihrem aktuellen Gesundheitszustand, nehmen
wichtige Parameter wie Gewicht, Puls und Blutdruck auf,
erkundigen sich nach der Arzneimitteltherapie und geben ganz alltägliche Ratschläge. Der ständige Austausch
und der persönliche Kontakt zwischen Versichertem und
Gesundheitscoach führen dazu, dass sich ein Vertrauensverhältnis bildet. Das hat für beide Seiten Vorteile: Zum
einen lernen die Versicherten durch die Beratung ihre individuelle Situation besser verstehen. Sie setzen sich mit
ihrer Krankheit auseinander, halten sich an besprochene
Therapien und entwickeln eine gewisse Eigenverantwortung für ihren Gesundheitszustand. Zum anderen helfen
die regelmäßigen Gespräche dem Gesundheitscoach,
persönlich auf den Kranken einzugehen. So können sie
die Symptome besser einschätzen und lebensbedrohliche Situationen möglichst vermeiden.
Die wichtigsten Voraussetzungen dafür sind ein gesunder
Lebensstil der Betroffenen und die exakte Einnahme der
verordneten Medikamente. Durch das Gesundheitscoaching wird die Therapietreue der Patienten gefördert und
ihr Gesundheitszustand so stabilisiert, dass sie – soweit
es ihre Krankheit zulässt – ein „normales“ Leben führen
können.
Insgesamt betreuen die Gesundheitscoaches durchschnittlich rund 300 Versicherte zeitgleich. Hat ein Patient keinen Bedarf mehr, kann er jederzeit aus dem Projekt aussteigen.
Zu Beginn des Projektes lag das Potenzial bei rund 2.500
in Frage kommenden Kandidaten, jährlich kommen rund
Foto: istockphoto/ Lisa Kyle Young Photography
1.300 dazu. Die Erfolge seit dem Projektstart können sich
sehen lassen: Eine Auswertung der Deutschen BKK über
einen dreistufigen Zeitraum (März bis Juni 2010, März bis
Dezember 2010 und März 2010 bis April 2011) ergab,
dass von den betreuten Herzinsuffizienzpatienten jeweils
nur rund sieben Prozent ins Krankenhaus aufgenommen
werden mussten. In der Kontrollgruppe dagegen stieg
die Zahl der Krankenhausfälle über die beobachtete Zeit
hinweg an. Waren es im ersten Drittel noch 11,7 Prozent,
lag die Zahl bis zum dritten Zeitraum bereits bei fast 20
Prozent. Betrachtet man die anfallenden Krankenhauskosten über die gesamten analysierten Monate März 2010
bis April 2011, so werden die Einsparungen durch die
Betreuung der Gesundheitscoaches deutlich: In der Kontrollgruppe kosten Krankenhausaufenthalte pro Fall circa
3.500 Euro, bei den Teilnehmern sind es lediglich rund
2.900 Euro.
kontaktieren können, wenn sie medizinische Fragen außerhalb ihrer Herzinsuffizienz haben. Ihre Lebensqualität
wird wesentlich verbessert.
Die Daten zeigen, dass die Deutsche BKK mit dem telefonischen Gesundheitscoaching chronisch kranke Versicherte erreicht, die normalerweise schwer erreichbar
wären. Die Coaches beugen Notfällen vor und sorgen dafür, dass es bei den Betroffenen nicht mehr zu kritischen
Situationen kommt beziehungsweise greifen im Falle
solcher Situationen rechtzeitig und sinnvoll ein. Darüber
hinaus haben die Betroffenen immer einen persönlichen
Ansprechpartner bei ihrer Krankenkasse, den sie auch
Deutsche BKK
Die Deutsche BKK gehört zu den 20 größten Krankenkassen
Willy-Brandt-Platz 8
Deutschlands. Sie ist hervorgegangen aus den Betriebs-
38439 Wolfsburg
krankenkassen der Unternehmen Volkswagen, Deutsche
www.deutschebkk.de
Post und Deutsche Telekom. Ihr Sitz ist in Wolfsburg. Als
gesetzliche Krankenversicherung ist die Deutsche BKK
deutschlandweit für jeden geöffnet. Die Kunden profitieren
von einem breiten Produktangebot mit attraktiven Bonusprogrammen, Preisvorteilen bei Medikamenten, kostenloser Auslandsreisekrankenversicherung und vielfältigen
Präventionsangeboten rund um das Thema Gesundheit.
Das Netzwerk im Überblick
73
Digitalys GmbH
Mobile elektronische Einsatzunterstützung bei einem
Massenanfall von Verletzten
(MANV)
glückes, eines Terroranschlages oder einer Schadenslage in einem Gebäude und somit prinzipiell jederzeit und
überall auftreten. Zukünftig sollen die rettungsdienstliche Arbeit auch in solchen Einsatzlagen durch moderne
Technologien unterstützt und die Kommunikation, Kooperation und Koordination vor Ort vereinfacht werden.
DIGITALYS® unterstützt mit dem R2-System Rettungsdienste und ihre Mitarbeiter bei Notarzteinsätzen und
Krankentransporten. Auf Grundlage dieser in der täglichen Praxis genutzten Lösung sollen zukünftig auch
Kommunikation, Kooperation und Koordination der Einsatzkräfte bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV)
vereinfacht werden – vom ersteintreffenden Rettungsmit-
Aufgrund eines Rollen- und Aufgabenkonzeptes, das
auf die gewohnte Aufbau- und Ablauforganisation abgestimmt ist, stehen dem Leitenden Notarzt (LNA), dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst (OrgL) sowie allen
übrigen Einsatzkräften jeweils exakt die Informationen
zur Verfügung, die zur Priorisierung der Maßnahmen und
zur effizienten Nutzung verfügbarer Ressourcen benötigt
werden. Hierzu zählen insbesondere:
•
tel bis zum Patientenfluss.
•
•
Mit dem speziell für die rettungsdienstliche Praxis entwickelten R2-System und seinen Komponenten
•
•
•
•
R2-Satellite (Mobile Datenerfassung und Einsatzunterstützung)
R2-Drive (Fahrzeugtelematik und Navigation)
R2-Control (Administration und Datenmanagement)
R2-Server (Professionelles Serverhosting und Datenarchivierung)
unterstützt DIGITALYS® bereits heute Rettungsdienste
und ihre Mitarbeiter bei Notarzteinsätzen sowie Krankentransporten und ermöglicht neben einer einfachen,
prozessorientierten und standardisierten elektronischen
Erfassung medizinischer und technischer Daten auch den
mobilen Zugriff auf unterstützende Informationen und
Assistenzfunktionen.
Ein Massenanfall von Verletzten (MANV) kann unter anderem infolge eines Verkehrsunfalls mit großen Fahrzeugen
(z. B. Bus oder Bahn), eines Flugzeug- oder SchiffsunDas Netzwerk im Überblick
74
•
interaktive Checklisten für die Besatzung des ersteintreffenden Rettungsmittels beziehungsweise den
ersteintreffenden Notarzt
ein unmittelbarer Überblick über die bereits registrierten, gesichteten, behandelten und abtransportierten Patienten
eine optionale Unterstützung der Sichtungsmaßnahmen durch standardisierte Algorithmen
ein unmittelbarer Überblick über die im Bereitstellungsraum verfügbaren beziehungsweise angeforderten Rettungsmittel
Auf Praxisnähe und die gezielte Unterstützung beziehungsweise Optimierung etablierter Arbeitsprozesse
wird bei der Weiterentwicklung des R2-Systems auch hinsichtlich der Einsatzunterstützung bei einem MANV viel
Wert gelegt.
Praxisnahe Entwicklung
Das R2-System wurde in enger Zusammenarbeit mit den
Mitarbeitern verschiedener Rettungsdienste sowie unter
Berücksichtigung aktueller Standards der Qualitätssicherung im Rettungswesen entwickelt. Kundenfeedback wird
bei der Umsetzung weiterer Ideen stetig berücksichtigt.
Darüber hinaus ist DIGITALYS® in Kooperation mit der
Universität zu Lübeck mit eigenen Beiträgen auf nationalen wie internationalen Fachtagungen vertreten und
diskutiert dort aktuelle Entwicklungen im Bereich der IT-
Unterstützung von Rettungskräften. Weitere Erkenntnisse
werden durch die beobachtende Teilnahme an rettungsdienstlichen Einsätzen und Großübungen gesammelt.
Bei der Entwicklung eines mobilen Dokumentation- und
Informationssystems muss berücksichtigt werden, dass
Großschadenslagen und Massenanfälle von Verletzten
nur einen äußerst geringen Anteil der rettungsdienstlichen Einsätze ausmachen und eine besondere physische und psychische Herausforderung darstellen. Ein
MANV kann in seiner Charakteristik nicht als die Summe
einzelner Notfälle verstanden werden.
Nur die natürliche Erweiterung einer bei der täglichen
Arbeit eingesetzten Lösung wie dem R2-System kann es
den Einsatzkräften aufgrund erworbener Kompetenzen
ermöglichen, auch in solch außergewöhnlichen Schadenslagen sicher und schnell mit der Anwendung zu
interagieren. Längere Lern- und Eingewöhnungsphasen
würden nicht nur die Etablierung geordneter Abläufe erschweren, sondern auch die Versorgung der Patienten
gefährden.
Moderne und intuitive Bedienung
Um dem Anspruch „Im Vordergrund steht der Mensch
– die Technik unterstützt“ gerecht zu werden, setzt DIGITALYS® auf moderne Tablet-PC-Technologie und eine
für die besonderen Anforderungen des Rettungsdienstes
optimierte Benutzungsoberfläche. Nur wenn Daten effizi-
ent erfasst und Informationen direkt abrufbar sowie interpretierbar sind, können die potenziellen Vorteile einer
rechnerbasierten Lösung zum Tragen kommen.
Einfache und klar strukturierte Bildschirmmasken sowie speziell entwickelte Dialoge zur Eingabe von Zeiten,
Zahlen und Freitexten erlauben es dem Benutzer, Einsatz- und Patientendaten schnell und sicher zu erfassen
– auch in Stresssituationen.
Kundenspezifische Textbausteine und Stammdaten vereinfachen die Eingabe wiederholt benötigter Angaben
(u. a. Vorerkrankungen, Diagnosen, Medikamente und
Zielorte) ebenso wie die Möglichkeit, handschriftliche
Eintragungen vorzunehmen, die von der Anwendung automatisch in gut lesbare Blockschrift umgewandelt werden.
Einsatz modernster Übertragungstechniken
Um eine zuverlässige und unkomplizierte Übertragung
der Daten und die nötige Mobilität im Rettungseinsatz
zu gewährleisten, ist das R2-System auf die Nutzung von
Bluetooth, WLAN, UMTS/GPRS sowie Funk (analog und
digital) ausgelegt.
Vor dem Zugriff Unbefugter sind die sensiblen Einsatzund Patientendaten dabei sowohl auf dem mobilen Endgerät als auch bei der Übertragung – unabhängig von der
jeweiligen Kommunikationstechnologie – durch aktuelle
Verschlüsselungsverfahren geschützt.
Dipl. Ing. Thomas Behra
Die DIGITALYS® GmbH ist aus einem der Kerngeschäfte der
Barkenboomsweg 1
Behra Unternehmensberatung entstanden, die eine Viel-
27619 Schiffdorf
zahl von Rettungsdiensten erfolgreich betreut. In dem im
Dezember 2005 gegründeten Unternehmen haben sich die
Tel.: (04706) 931080
Kompetenz des Beratungsunternehmens und das Know-how
thomas.behra@digitalys.de
unserer IT-Partnerfirma sowie der Universitäten Würzburg
www.digitalys.de
und Lübeck vereint.
Das Netzwerk im Überblick
75
Electric Paper GmbH
Projekt Deutsches Rotes Kreuz
Arzt angeschaut, der auf Basis der Antworten und eines
Einzelgesprächs mit dem Spender entscheidet, ob eine
Blutspende möglich ist, und danach gesammelt und archiviert. 30 Jahre lang muss die Herkunft von Blutkonserven und Blutpräparaten zur Klärung möglicher rechtlicher
Fragen nachweisbar bleiben.
Blutspenden verhelfen schwerstkranken Patienten zur Gesundung und tragen zur Rettung vieler Unfallopfer bei. Für
Blut gibt es jedoch keinen künstlich hergestellten Ersatz.
Seit 1952 organisiert das gemeinnützig tätige Deutsche
Rote Kreuz (DRK) unentgeltliche Blutspenden und sichert
so die Versorgung von Patienten, die auf Blutpräparate
angewiesen sind.
Spenderbefragung mit TeleForm beim Blutspendedienst
NSTOB des Deutschen Roten Kreuzes
Der DRK-Blutspendedienst NSTOB ist der Blutspendedienst der DRK-Landesverbände Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Oldenburg und Bremen. Jeden
Tag werden bundesweit 15.000 Blutkonserven benötigt.
Allein der NSTOB ist zur Erfüllung seiner Aufgabe darauf
angewiesen, dass sich täglich 3.500 Menschen freiwillig als Blutspender zur Verfügung stellen. Die 50 mobilen Blutentnahme-Teams des Dienstes führen jeden Tag
Blutspenden in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bremen durch und decken damit 70 Prozent des
Bedarfs an Blutprodukten der Krankenhäuser in den vier
Bundesländern.
Die Sorge um das Wohl der Spender gehört ebenso wie
der Schutz der Empfänger von Blutpräparaten zu den
Aufgaben der DRK-Blutspendedienste. Aus diesem Grund
füllen die freiwilligen Spender vor der Blutentnahme einen Fragebogen zu ihrer gesundheitlichen Situation aus.
Außerdem werden Werte gesundheitlicher Messungen,
die vor der eigentlichen Spende durchgeführt werden,
auf dem Bogen eingetragen.
Die Fragebögen werden beim Spendetermin von einem
Das Netzwerk im Überblick
76
Seit 2002 nutzt der DRK-Blutspendedienst NSTOB einen
Fragebogen, der elektronisch eingescannt werden kann
und auf Mikrofilm archiviert wird. Das System ist jedoch
nur für eine bestimmte Anzahl Fragebögen lizensiert;
außerdem wünschten sich die Mitarbeiter eine höhere
Bedienerfreundlichkeit. Seit Mitte 2011 wird vom DRKBlutspendedienst NSTOB erstmals ein vierseitiger Fragebogen getestet, der von der zuständigen Bundesoberbehörde, dem Paul-Ehrlich-Institut, erarbeitet und mit
dem technischen Support von Electric Paper umgesetzt
wurde. Dieses Formular kann von der Beleglesesoftware
TeleForm eingelesen werden. Auf der ersten Seite des
Bogens tragen die Labormitarbeiter vor Ort die Werte der
gesundheitlichen Messungen ein. Dabei werden medizinische Werte wie beispielsweise die Körpertemperatur
des Spenders und der Eisengehalt des Blutes in ein Feld
zur Erfassung von numerischen Werten eingetragen, die
zur besseren Erkennungsgenauigkeit mit Blindfarben
umrandet sind.
Beim späteren Scannen der Bögen wird diese Umrandung
von der Lesesoftware ausgeblendet, was das Einlesen
erleichtert. Auch Kommentare, zum Beispiel zu früheren
Blutspenden, können handschriftlich eingetragen werden. TeleForm verwandelt diese Information in Bilder,
die dann am Bildschirm ausgewertet werden können. Auf
zwei weiteren Seiten beantworten die Spender Fragen
zu ihrem allgemeinen Gesundheitszustand, zu übertragbaren Krankheiten und zu möglichen Arzneimittelrückständen in ihrem Blut. Durch ihre Unterschrift geben die
Blutspender die Einwilligung zur Blutentnahme und bestätigen die Richtigkeit ihrer Angaben.
Ein Barcode-Aufkleber, den TeleForm automatisch einliest, sorgt dafür, dass der Fragebogen eindeutig der zugehörigen Blutspende zugeordnet wird.
Sofort im Anschluss an den Blutspendetermin bringen
die DRK-Mitarbeiter die Spenden zusammen mit den Fra-
gebögen nach Springe. Dort werden die Bögen zentral
eingescannt. Die Antworten werden noch einmal ausgewertet, um sicherzustellen, dass das Blut zweifelsfrei eingesetzt werden darf. „Parallel zum Scannen der
Bögen laufen weitere Laboruntersuchungen des Bluts.
Insgesamt bleibt uns zum Einlesen und Auswerten der
Fragebögen nur vier Stunden Zeit, um über die Verwendbarkeit der Präparate zu entscheiden“, erläutert Marcus
Lach vom DRK-Blutspendedienst NSTOB. Die ausgefüllten
Fragebögen wurden in den vergangenen Jahren bisher
neben der Speicherung auf Mikrofilm als Bilddokument
elektronisch abgelegt. „In Zukunft soll die elektronische
Archivierung dank TeleForm auch das Kriterium der Revisionssicherheit erfüllen“, erklärt Lach. Hierfür wird eine
Grundversion des Scans irreversibel abgespeichert, ohne
später verändert werden zu können. Auf die Speicherung
per Mikrofilm kann dann verzichtet werden. Außerdem
muss nicht mehr der Arzt vor Ort zurückgestellten Spendern mitteilen, zu welchem Termin eine Spende möglich
ist. „Das EDV-System kann durch hinterlegte Zeiträume
für die Beantwortung jeder Frage automatisch errechnen,
welcher Termin für den Spender in Frage kommt, und einen Brief mit dieser Information an ihn erstellen“, erklärt
Berit Wistal, Projektassistentin beim DRK-Blutspendedienst NSTOB. Ein weiterer Vorteil der neuen Erfassung:
„Durch TeleForm besteht zukünftig auch die Möglichkeit,
die Fragebögen bei der Blutspende vor Ort nicht mehr auf
Papier, sondern beispielsweise auf Tablet-PCs auszufüllen und die Einwilligungs-Unterschrift direkt im digitalen
Dokument zu leisten“, so Marcus Lach. Die Testphase
des neuen TeleForm-Fragebogens soll nach einem Jahr
abgeschlossen sein.
Beim DRK-Blutspendedienst NSTOB werden in dieser Zeit
zwei der 50 mobilen Blutspende-Teams mit dem neuen
System arbeiten. Bei einem Team ist der Spendebogen
vom Paul-Ehrlich-Institut eins zu eins umgesetzt worden.
Ein zweites Team arbeitet mit einem modifizierten Spendebogen in Kombination mit einem darauf abgestimmten
„vertraulichen Zusatzbogen zur Verwendbarkeit“ (SAB).
Um herauszufinden, ob bei den Spendern Schwierigkeiten beim Beantworten der persönlichen Fragen auftreten und wie der Bogen insgesamt von den Spendern
akzeptiert wird, wird zusätzlich eine Evaluation des Testbogens durchgeführt.
Das Formular der Befragung befindet sich auf der vierten
Seite des Spendebogens und ist ebenfalls mit TeleForm
umgesetzt worden. Bisher wurden die Fragebögen durch
die dezentrale Struktur des DRK von jedem Blutspendedienst separat erarbeitet und durch das Paul-EhrlichInstitut geprüft. Mit TeleForm bietet sich nun die Möglichkeit, dass andere Blutspendedienste diese Software
gleichfalls verwenden.
DRK Blutspendedienst NSTOB gemeinnützige GmbH
Electric Paper Gesellschaft für Softwarelösungen mbH
Eldagsener Straße 38
Konrad-Zuse-Allee 13
31832 Springe
21337 Lüneburg
Tel.: (05041) 772-0
Tel.: (04131) 7360-0
info@bsd-nstob.de
info@electricpaper.de
www.blutspende-nstob.de
www.electricpaper.de
Das Netzwerk im Überblick
77
erecon AG
Mit viel Energie immer weniger
Energie!
einem Standardrechenzentrum erfolgreich um 65 Prozent
gesenkt hat.
In der Energiedebatte, die überallhin ihre Fühler ausstreckt, ist die Thematik der IT kaum bis wenig präsent.
Mit einem Verbrauch von ~10 TWh und steigend ist die IT
aber eine Größe, mit der man rechnen muss.
Diesem Trend entgegenwirkend, hat die erecon AG bei der
Erstellung des „neuen“ Blauen Engels mitgewirkt, dem
neuen Standard für energieeffiziente und nachhaltige Rechenzentren.
In der aktuellen Debatte über die Energiewende ist das
Thema Energieeffizienz noch immer randständig. Es geht
gar nicht darum, die Leistung aller Atomkraftwerke durch
neue regenerative Energien zu ersetzen. Heute noch verbraucht die deutsche IT-Branche in etwa die Energie von
vier Großkraftwerken (~10 TWh). Kommerzielle Rechenzentren produzieren damit annähernd so viel CO2 wie
der gesamte internationale Flugverkehr. Schlimmer noch:
Der Hauptanteil des Energieverbrauchs ist nicht etwa den
produktiven Prozessen geschuldet (also dem Rechenbedarf): Sie wird zumeist nur zur Kühlung eingesetzt. Mit 35
bis 50 Prozent des Bedarfs verbraucht die Klimatisierung
von Rechenzentren den Löwenanteil eingesetzter Energie
im IT-Bereich.
Zusammen mit der Firma b.r.m. betreibt die erecon AG bereits ein Referenzrechenzentrum nach modernsten energetischen Standards, wofür das Unternehmen als „Good
Practice Energieeffizienz“ von der dena ausgezeichnet
wurde. Damit arbeitet die erecon AG täglich auf einer
Rechenplattform, welche die Kühlungskosten gegenüber
Das Netzwerk im Überblick
78
Um praktisch gewonnene Erfahrungen weiterzutragen,
wurde die erecon AG gegründet. Es galt, das Wissen der
Gründer und Mitarbeiter unter dem Banner der Green IT
zu versammeln. In der Regel lassen sich in bestehenden
Rechenzentren ebenfalls Energieeinsparungen von etwa
zwei Drittel erzielen. Die Beratung der erecon AG beginnt dabei stets mit einer Analyse des Ist-Zustandes:
Wie effizient ist dies Rechenzentrum, wo stecken leicht
realisierbare Potenziale, um die Effizienz klimawirksam
und betriebswirtschaftlich sinnvoll zu steigern? Unter
dem Leitbegriff der Green IT führt die erecon AG dann
Rechenbedarf, Serverarchitektur, Gebäudemanagement
und Klimatisierung zusammen zu einem innovativen,
ganzheitlichen System, das doppelten Gewinn bringt: für
die Umwelt wie auch für die Bilanz des Unternehmens.
Zur Bewusstseinsbildung und Marktlenkung in diesem
Bereich hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zusammen mit dem Umweltbundesamt und weiteren Institutionen ein neues
Umweltzeichen entwickelt: den „Blauen Engel für energiebewussten Rechenzentrumsbetrieb“.
Der „Blaue Engel“ existiert seit dem Jahr 1978 und gilt
damit als das älteste umweltbezogene Gütesiegel der
Welt. Das Umweltzeichen wird derzeit für circa 90 Produkte und Dienstleistungen vergeben. Die Spannbreite
reicht von Altglascontainern über Omnibusse und Teppichböden bis hin zu Zeitungsdruckpapier.
Seit August 2011 kann der Blaue Engel nun auch von
Betreibern energieeffizienter und ressourcenschonender
Rechenzentren beantragt werden. In diesem Fall wird, im
Gegensatz zu produktbezogenen Umweltzeichen, die gesamte Dienstleistung „Rechenzentrumsbetrieb“ betrachtet und zertifiziert. Ziel des Umweltzeichens ist es, einen
kontinuierlichen Prozess zur Steigerung der Energieeffizienz in Rechenzentren und Serverräumen zu implementieren.
Die erecon AG war bei der Erstellung der Richtlinien zum
Blauen Engel für Rechenzentren beteiligt und bietet nun
Hilfe im Rahmen der Consultingdienstleistung zur Zertifizierung an. Wir erstellen die notwendige Potenzialanalyse und das Konzept für ein zertifiziertes Green IT-Rechenzentrum. Als erstes Rechenzentrum überhaupt wurde der
Zertifizierungsprozess für das erecon-RZ gestartet, und
wir haben schon erste Kunden auf ihrem Weg zum Blauen
Engel begleitet. Als Beispiel nennen wir hier das Rechenzentrum der itsc GmbH, dessen Antrag aktuell läuft. Die
itsc GmbH bietet IT-Lösungen für den deutschen Gesundheitssektor.
Während eines laufenden Zertifizierungsprozesses werden die Rechenzentren einer umfassenden Betrachtung
unterzogen. Diese beinhaltet das Management des Rechenzentrums, die Effizienz der eingesetzten IT-Komponenten sowie den Wirkungsgrad der Energieversorgung
und der Klimatisierungstechnik.
Die Nachweise liegen dann der Technischen Universität
Berlin zur Prüfung vor, welche die Funktion der offiziellen
Prüfinstitution für diesen Blauen Engel darstellt.
Liegt das Prüfergebnis der TU Berlin vor, wird dieses an
die RAL gGmbH übermittelt. Diese gemeinnützige GmbH
ist im Auftrag des Umweltbundesamtes für die eigentliche Zeichenvergabe zuständig.
Während des Vergabeprozesses holt die RAL darüber
hinaus eine Stellungnahme vom jeweiligen Bundesland
ein, in welchem das Unternehmen seinen Hauptsitz unterhält.
Diese Vorgehensweise unterstreicht, neben den objektiven Vergabekriterien, der staatlich-wissenschaftlichen
Verankerung des Prüfverfahrens und der institutionalisierten und unabhängigen Vergabe, die Glaubwürdigkeit
und Kompetenz des Blauen Engels.
Mit der erstmaligen Auszeichnung mit dem Blauen Engel
verpflichtet der Betreiber sich, die laufenden Anforderungen des Umweltzeichens einzuhalten. Dies wird jährlich in Form eines Energieeffizienzberichtes nachgewiesen. Hierzu zählen unter anderem eine energiebewusste
Beschaffung, eine umweltgerechte Entsorgung, ein kontinuierliches Energiemonitoring und -management sowie
die Einhaltung der geforderten Kennzahlen der Kälteanlage.
Von diesem Einsatz im Bereich der Green IT profitieren
sowohl unsere Umwelt durch die Senkung des Energiebedarfs und der damit verbundenen verringerten CO2Emissionen als auch der Betreiber durch geringere Energiekosten.
Mit viel Energie immer weniger Energie!
erecon AG
Green IT
Hansjürgen Wilde
Mit Energieeffizienz gewinnen
Finanzvorstand
Konsul-Smidt-Straße 8h
Die erecon AG ist ein vielfach ausgezeichnetes Bremer Be-
28217 Bremen
ratungsunternehmen, das sich auf Green IT und Energieeffizienz in Rechenzentren spezialisiert hat. Das herstellerun-
Tel.: (0421) 69499414
abhängige und beratungsneutrale Unternehmen ist nicht
Fax: (0421) 69499457
nur EcoStep-zertifiziert, es ist darüber hinaus mit seinem
green-it@erecon.de
Rechenzentrum als „Best-Practice-Beispiel“ des Bundesmi-
www.erecon.de
nisteriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
ebenso anerkannt wie als „Bremer Klimaschutzbetrieb
2009“.
Das Netzwerk im Überblick
79
Gesundheitsdatenbank für Niedersachsen
Das Netzwerk GENIAAL LEBEN
Moderne Technologien und Assistenzsysteme (AAL) helfen, die alltäglichen Anforderungen des Lebens leichter zu
meistern – und auf diese Weise ein Mehr an Handlungsund Entscheidungskompetenz, an Selbstbestimmung
und Lebensqualität zu erlangen: zu Hause, im Beruf und
in der Freizeit. In Niedersachsen wurde im April 2011 das
Netzwerk GENIAAL LEBEN gestartet, welches sich diesen
Herausforderungen stellt. GENIAAL LEBEN wird gefördert
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Unser Netzwerk
Das in 2011 gegründete Netzwerk GENIAAL LEBEN ist
ein Zusammenschluss von Unternehmen und führenden
Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet des Ambient
Assisted Living (AAL). Unter der fachübergreifenden Bezeichnung AAL bündelt das aus Niedersachsen heraus
gegründete Netzwerk GENIAAL LEBEN die Kompetenzen
norddeutscher Unternehmen und Einrichtungen auf diesem Gebiet, fördert den Dialog der Unternehmen untereinander und ebnet den Weg zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Netzwerkpartner. Die
Mitgliedsunternehmen sind auf Forschung, Entwicklung,
Produktion und Implementierung von Produkten, Dienstleistungen und Assistenzsystemen für ein selbstbestimmtes, generationengerechtes Leben und Wohnen im
Alter spezialisiert.
Informativ, anschaulich und verständlich werden mittels
Projekten, Demonstratoren und auch virtueller Möglichkeiten moderne Produkte, Technologien und Lösungen
der Öffentlichkeit nähergebracht, die Menschen helfen,
die Anforderungen und Ansprüche des täglichen Lebens
Das Netzwerk im Überblick
80
zu vereinfachen und zu meistern – vom Einsatz elektronischer Tür- oder Fensteröffner über die Installation von
Hausautomations- oder Steuerungssystemen für Sanitäroder Kücheneinrichtungen bis hin zum Einsatz von Servicerobotern wie der Computerrobbe PARO in der häuslichen oder stationären Pflege.
Die Entwicklungen der Netzwerkpartner von GENIAAL
LEBEN reichen aber weit über singuläre Produkte oder
Anwendungen hinaus: In Gemeinschaftsarbeit initiieren
Unternehmen zum Beispiel intelligente Wohnprojekte,
die mit assistierenden Gesundheitstechnologien wie
intelligenten Leuchtsystemen, modernen Bewegungssensoren oder Kommunikationssystemen ausgestattet
sind. Diese sind in der Lage, unter anderem gefährliche
Situationen wie nicht ausgeschaltete Herdplatten, überlaufende Badewannen oder auch Stürze in den eigenen
vier Wänden zu registrieren und über vernetzte Kommunikationssysteme automatisch an Angehörige, Ärzte oder
Pflegedienste zu melden. Das symbiotische System aus
Mensch und vernetzter (Kommunikations-)Technologie
gewährt generationsübergreifend mehr Sicherheit, Geborgenheit und Selbstständigkeit im Alltag und daheim.
Die Produkte und Lösungen sind alltagstauglich und
leicht zu bedienen. Sie lassen sich modular einsetzen
und wachsenden individuellen Ansprüchen anpassen.
Unsere Netzwerkpartner
GENIAAL LEBEN – die Netzwerkplattform für assisitive
Produkte, Dienstleistungen und Systeme wird von erfolgreichen und wegweisenden Unternehmen aus Norddeutschland getragen. Über 30 Netzwerkpartner stellen
sich den Herausforderungen des demografischen Wandels und arbeiten gemeinsam an zukunftsweisenden
Lösungen von praxiserprobten und bezahlbaren Assistenzsystemen für ein selbstbestimmtes, generationenübergreifendes Leben und Wohnen. Eine Liste aller beteiligten Unternehmen, Einrichtungen und Institutionen
finden Sie unter www.geniaalleben.de
Unser Service
Das Netzwerk veranstaltet Vortragsreihen, lädt zu Produktpräsentationen von Netzwerkpartnern ein und regt
zum fachlichen und produktiven Gedankenaustausch
über AAL-Produkte und Dienstleistungen im Verbund an.
© Sandor Kacso - Fotolia.com
Das Netzwerk GENIAAL LEBEN lebt von den Aktivitäten der
Netzwerkpartner, von ihren Ideen, Projekten, Forschungsergebnissen, AAL-Produkten und Dienstleistungen. Sie in
ihrer Arbeit zu unterstützen, ihnen Kooperationspartner
zu empfehlen, Förderprojekte zu unterstützen, sie bei der
Beantragung von Fördergeldern zu beraten, Veranstaltungen zu organisieren oder eine Online-Plattform zum
Informationsaustausch bereitzustellen, zählt zu den vielfältigen Serviceleistungen des Netzwerkmanagements.
Ihre Mitgliedschaft
Auch Sie sind Dienstleister, Entwickler oder Forscher im
Bereich assistiver Technologien, Systeme, Produkte oder
Lösungen? Dann sind Sie im Netzwerk GENIAAL LEBEN genau richtig. Wir bieten Ihnen und Ihrem Unternehmen eine
Entwicklungs- und Arbeitsplattform zur Gestaltung eines
zukünftigen, wirtschafts- und finanzstarken Marktes für
Ambient Assisted Living-Systeme und -Dienstleistungen.
Werden Sie Mitglied in unserem Netzwerk.
Ihr Netzwerkmanagement
Das Netzwerkmanagement der Initiative GENIAAL LEBEN
liegt in den Händen des Braunschweiger Informatik- und
Technologie-Zentrums (BITZ). Das BITZ wird in seiner
strategischen und operativen Arbeit durch das Wittpahl
Ingenieur- und Innovationsbüro, Oldenburg, unterstützt.
Das Netzwerkmanagement koordiniert die interdiszi-
plinäre Zusammenarbeit und die Projektaktivitäten der
Akteure aus Wirtschaft, Politik, Vereinen, Verbänden und
wissenschaftlichen Einrichtungen. Das BITZ fungiert als
Projektinitiator und Leiter unterschiedlicher Netzwerke
in Niedersachsen. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, die
wissenschaftliche Arbeit in der Gesundheitsforschung, in
der Medizinischen Informatik und in weiteren relevanten
Bereichen der Informationstechnologie (IT) zu unterstützen. Dafür bietet das Informatik- und Technologiezentrum
Schnittstellen der Zusammenarbeit mit akademischen
Einrichtungen, Experten der Informationstechnik und
kleinen und mittelständischen Unternehmen an. Das
Wittpahl Ingenieur- und Innovationsbüro agiert seit 2003
als Dienstleister für die Entwicklung von Produktinnovationen. Es ist für Industrieunternehmen sowie kleine und
mittelständische Betriebe tätig, aber auch für Hochschulen und Universitäten. Wittpahl unterstützt und begleitet den Entwicklungsprozess neuer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsfelder. Als externe Projektleitung
und Serviceeinheit ist Wittpahl mit seinem Team von der
Ideenfindung bis zur Umsetzung von Technologie-Vermarktungskonzepten für seine Kunden da.
Braunschweig:
Dr. Maik Plischke
Braunschweiger Informatik- und Technologie-Zentrum
Mühlenpfordtstraße 23
38106 Braunschweig
Oldenburg:
Dr. -Ing. Volker Wittpahl
Ingenieur- und Innovationsbüro
Philosophenweg 16
26121 Oldenburg
info@geniaal-leben.de
www.geniaal-leben.de
Das Netzwerk im Überblick
81
Health & Vitality – Deutsche Messe AG
Die Leitmesse und -konferenz
für eHealth
Das Ausstellungsgeschehen wird durch ein umfassendes
Forum ergänzt. In Expertenrunden werden aktuelle Fragestellungen rund um das Thema Gesundheit diskutiert.
Zur Eröffnung des neuen Bereiches Health & Vitality wird
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr erwartet.
Erweiterung des Bereiches TeleHealth und Umbenennung in
„Health & Vitality“
Zur CeBIT 2012 wird das Ausstellungsgeschehen um interessante Themen erweitert und durch das bewährte Forum
„Health & Vitality“ ergänzt.
Aussteller
aus
verschiedenen
Branchen
zeigen
bei
„Health & Vitality“ die neuesten Trends der Gesundheitswirtschaft.
Die Deutsche Messe AG freut sich besonders, die Preisträger
des AOK-Präventionspreises „Leonardo“ und die Roadshow
der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu den
Themen „Alkohol“ und „Organspende“ zu präsentieren.
CeBIT 2012 – Neuer Bereich „Health & Vitality“
Zur CeBIT 2012 erweitern wir den Bereich TeleHealth
durch aktuelle, interessante Themen und nennen das
neue Konzept „Health & Vitality“. Mit diesem Schritt
trägt das Unternehmen Deutsche Messe AG der zunehmenden Bedeutung von IT-Lösungen im Gesundheitswesen Rechnung. Der neue Ausstellungsbereich zeigt
unterschiedliche IT-gestützte Einsatzmöglichkeiten der
Gesundheitswirtschaft: im Arbeitsumfeld, in der Arztpraxis sowie in der Lebens- und Wohnsituation im Alter. Es
werden Produkte und Dienstleistungen im praxisnahen
Umfeld der Gesundheitswirtschaft präsentiert. Aussteller
aus verschiedenen Branchen – von der Stammzellenforschung bis hin zu Wellnessprodukten – zeigen hier dem
interessierten Besucher die neuesten Trends in der Gesundheitswirtschaft.
Das Netzwerk im Überblick
82
Wir sprechen mit unserem Closed Shop für ITK Professionals speziell Entscheider und Anwender aus Krankenhäusern, Senioren- und Pflegeeinrichtungen an, die nach
Lösungsmöglichkeiten für ihre IT-Probleme suchen und
sich über neue Anwendungen informieren wollen. Für Unternehmen bietet sich hier die Möglichkeit, in einem speziell gekennzeichneten Rahmen ihren Kunden Lösungen
anzubieten und über die neuesten IT-Trends in der Gesundheitswirtschaft zu informieren und zu beraten. Das
Ausstellungsspektrum umfasst Themen wie Medizin/Praxis, Arbeit & Gesundheit, Pflege im häuslichen Bereich/
gesundes, generationengerechtes Leben in jedem Alter,
Themen für ITK Professionals, IT-Probleme im Krankenhaus, Tablets im Krankenhaus, Sicherheits- sowie Energiethemen.
Seit Jahren ist die CeBIT eine der bedeutendsten Plattformen, wenn es um Innovationen und Trends in der ITKBranche geht. Deshalb freut sich die Deutsche Messe AG
besonders, dass sich auch der AOK-Bundesverband für
eine Teilnahme an der CeBIT 2012 entschlossen hat und
die Sieger des ersten digitalen Präventionspreises, dem
AOK-Leonardo, im März nach Hannover bringen wird. Der
Preis wird Anfang 2012 erstmals an Projekte aus der Informations- und Kommunikationstechnologie vergeben,
die sich der Gesundheitsförderung widmen. Ausgezeichnet werden sowohl praxiserprobte Lösungen als auch
neue Ideen und innovative Produkte.
Auf dem Gemeinschaftsstand „IT-Produkte und Dienstleistungen für ein generationengerechtes Leben und Wohnen“ werden Angebote und Lösungen für die Generation
50 plus präsentiert. Dieser ständig wachsende Markt der
Zukunft spricht einen wesentlichen Teil der CeBIT-Fachbesucher an. Sie gehören der Generation 50 plus an, sind
im Berufsleben aktiv und finden hier für ihre gegenwär-
tige Lebenssituation sowie für ihre Zukunftsplanung ein
breit gefächertes Angebotsspektrum.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) hat ihre Teilnahme im Bereich Health & Vitality
an der CeBIT 2012 bereits zugesagt. Auf einer Fläche von
120 Quadratmeter wird eine Sonderpräsentation zum
Thema „Alkohol? Kenn dein Limit“ gestaltet. Die BZgA
hat sich dieser wichtigen Thematik angenommen und
nutzt die CeBIT als Plattform, um hier ihre aktuelle InfoTour zum Thema Alkoholprävention zu starten. Die Aktion
wird weitergeführt und soll unter anderem in Einkaufspassagen und Museen deutschlandweit ein besonderes
Augenmerk auf diese wichtige Problematik lenken.
CeBIT gov bildet der neue Bereich Health & Vitality am
Beispiel lebensnaher Situationen den Fortschritt im Gesundheitswesen ab, führt Anbieter und Anwender aus
der Welt der IT-gestützten Medizin zusammen und zeigt
Gesundheitslösungen der Zukunft auf.
Zur Messehalbzeit wird es am Stand der BZgS einen Themenwechsel geben. Dann wird die Info-Tour „ORGANPATEN werden“ am selben Ort präsentiert. Diese interaktive Informationstour möchte Menschen anregen, sich
mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. Sie
thematisiert alle Kernfragen dazu und bietet Gelegenheit zum offenen Austausch mit Fachleuten. Im direkten
Gespräch vor Ort soll dabei keine Frage unbeantwortet
bleiben.
Mit seinem umfangreichen Themenangebot bietet der
neue Bereich Health & Vitality Interessantes für alle Besuchergruppen – vom IT-Entscheider im Gesundheitssektor bis hin zum Pflegepersonal. Innerhalb der Plattform
Deutsche Messe AG
Die Deutsche Messe AG nimmt eine Spitzenstellung unter
Daniela Weir
den international führenden Messegesellschaften ein. Mit
Messegelände
weltweit mehr als 870 Beschäftigten und 56 Repräsen-
30521 Hannover
tanzen, acht Tochtergesellschaften und zwei Niederlassungen ist sie in mehr als 100 Ländern präsent.
Tel.: (0511) 89-33129
Die Deutsche Messe AG entwickelt, plant und führt insge-
Fax: (0511) 89-33117
samt mehr als 100 Messen und Kongresse im In- und Aus-
daniela.weir@messe.de
land durch mit 36.000 Ausstellern, drei Millionen Besuchern
www.messe.de
und 15.000 Journalisten aus mehr als 100 Ländern.
Das Netzwerk im Überblick
83
Hochschule Osnabrück
Forschungsgruppe Informatik
im Gesundheitswesen
•
•
Die Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen
ist eine Institution der Hochschule Osnabrück, die sich
seit mehr als zehn Jahren mit dem Thema Prozessoptimierung durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie im Gesundheitswesen befasst. Untersucht werden dabei sowohl interne wie externe Prozesse
aller Akteure im Gesundheitswesen, insbesondere von
Pflegekräften, Ärzten, Physiotherapeuten, Pharmazeuten
sowie von Entscheidungsträgern auf Ebene der Geschäftsführung.
Die Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen
widmet sich der Analyse und Optimierung des Einsatzes
von Informations- und Kommunikationssystemen im
Gesundheitswesen zur Unterstützung einrichtungsinterner und einrichtungsübergreifender Prozesse. Zu den
Schwerpunkten der Arbeit zählen dabei:
• IT-Report Gesundheitswesen: In regelmäßigen Befragungen erhebt sie den aktuellen Stand der IT-Durchdringung an deutschen Krankenhäusern, um darüber
anhand von statistischen Modellen Aussagen treffen
zu können, welche Faktoren IT-Innovation begünstigen.
• eStandards: Die Forschungsgruppe unterstützt die
Optimierung des sektorübergreifenden IT-Einsatzes
durch die Entwicklung von domänenspezifischen
Health-IT-Standards in Kooperation mit HL7 Deutschland und IHE international. So wurde bislang der
elektronische Pflegebericht (ePflegebericht) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Pflegerat standardisiert. Aktuell finden Arbeiten zu dem elektronischen Wundbericht und dem Physiotherapiebericht
Das Netzwerk im Überblick
84
•
statt. Dabei nutzt die Forschungsgruppe ein multimethodisches Vorgehensmodell, das evidenzbasierte Leitlinien und empirische Daten integriert.
eSupply Chain Management: In diesem Segment engagiert sich die Forschungsgruppe ebenfalls in der
Entwicklung von standardisierten Ansätzen zur Integration patientenbezogener Informationen aus der
Materialwirtschaft/Apotheke und der elektronischen
Patientenakte.
eGrounding: Der optimierte Einsatz von einrichtungsinterner IT, insbesondere der elektronischen Patientenakte, ist Gegenstand einer Analyse, Modellierung
und Evaluation von Kommunikationsprozessen bei
Schichtwechsel auf Basis von sozialpsychologischen
Theorien.
eLearning: In Zusammenarbeit mit dem Labor für
Advanced Applications (Lab4Apps) an der Fakultät
entwickelt und evaluiert die Forschungsgruppe Konzepte und Module für eLearning-basierte Aus- und
Weiterbildung, insbesondere für Pflegekräfte, aktuell für den Einsatz von assistierenden Technologien
(AAL), zum Beispiel in der Wundversorgung.
Die Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen
steht für die Arbeiten in engem Kontakt zu den verschiedenen Fachgesellschaften und bringt sich auf nationaler
Ebene aktiv in die Deutsche Gesellschaft für Medizinische
Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)
und das nationale Interoperabilitätsforum (von HL7, IHE,
bvitg und DIN) ein.
Stellvertretend für den Gesamtbereich sollen im Folgenden die Arbeiten zu eStandards ausführlicher dargestellt werden.
Domänenspezifische IT-Standards bilden die Grundlage
für eine patientenzentrierte Interaktion verschiedener Gesundheitsberufe auf einer elektronischen Plattform. Dabei sind insbesondere die Abbildung des krankheitsspezifischen Versorgungsprozesses und die Abbildung der
Perspektive der einzelnen Gesundheitsberufe auf diesen
spezifischen Prozess wichtig. Versorgungsprozesse können sich durch die an ihnen beteiligten Gesundheitsberufe, durch die Art der Daten und Inhalte sowie durch die
Intensität, Häufigkeit und die benötigte Rückkoppelung
unterscheiden. Entsprechend muss die jeweilige Kom-
Abbildung 1: Heilberufsausweis für
Physiotherapeuten
(mit freundlicher Genehmigung
des Bundesverbandes der selbstständigen Physiotherapeuten - IFK e.V. )
munikationsform, die das Geschehen am besten unterstützt, ausgewählt und durch IT-Standards untermauert
werden. Auch ist zu unterscheiden, ob Angehörige einer
Berufsgruppe sich miteinander austauschen oder ob zwischen den Berufsgruppen kommuniziert wird.
Diese diversen Anwendungsfälle gilt es durch Sets von
domänenspezifischen IT-Standards zu unterstützen.
Die Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen
befasst sich daher mit der Entwicklung von HL7-basierten
Standards für den Austausch von Pflegekräften untereinander und mit Ärzten und anderen Gesundheitsberufen
und den Austausch von Physiotherapeuten mit Ärzten.
Dabei wurden zunächst allgemeine Versorgungsszenarien abgebildet, dann jedoch auch spezifische Krankheitsbilder, insbesondere die Behandlung von chronischen
Wunden, das heißt Dekubitus, Ulcus curis und der Diabetische Fuß.
Die Entwicklung von IT-Standards folgt einem multimethodischen Ansatz, indem zunächst Leitlinien beziehungsweise die evidenzbasierte Literatur analysiert,
dann Delphi-Befragungen, Experteninterviews und Dokumentenanalysen durchgeführt werden und schließlich
ein Informationsmodell erstellt wird.
Nach demselben Schema wurde auch das Modell für
das Physiotherapeut-Arzt-Transferdokument entwickelt.
Wichtige physiotherapeutische Berufsverbände haben
sich aktiv an den Arbeiten beteiligt.
Die elektronische Physiotherapeut-Arzt-Kommunikation
wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen, da
die Verordnung (Arzt-Physiotherapeut-Kommunikation)
bereits in Form des eRezeptes standardisiert wurde und
von daher auf der Gesundheitstelematikplattform grundsätzlich implementierbar ist. Die Rückmeldung vom Therapeuten zum Arzt ist ein wichtiger Baustein einer qualitätsorientierten Versorgung und eine bedeutende Quelle
für die Entscheidungen eines Arztes.
Physiotherapeut-Arzt-Transferdokumente werden von
Physiotherapeuten mit dem elektronischen Heilberufsausweis (Abb. 1), der von dem in Bochum ansässigen
elektronischen Gesundheitsfachberuferegister (eGBR)
ausgestellt wird, signiert. Die Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen begleitet seit Jahren den
Prozess der Länder, einen elektronischen Heilberufsausweis/Berufsausweis für Gesundheitsfachberufe über das
eGBR zu etablieren.
Damit schließt sich der Kreis zur Entwicklung eines HL7basierten
Physiotherapeut-Arzt-Transferdokumentes.
Qualifizierte Signaturen sind ebenfalls für die elektronischen Dokumente anderer Berufsgruppen, wie zum
Beispiel für den ePflegebericht, einsetzbar.
Elektronische Signaturen und domänenspezifische ITStandards bilden zusammen Kernelemente der Etablierung von eHealth in Deutschland.
Hochschule Osnabrück
Dipl.-Kfm. Daniel Flemming,
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
IHE Caretaker Patient Care Coordination
Postfach 1940
Dipl.-Kff. Nicole Egbert, M.A.,
49009 Osnabrück
Lab4Apps und Forschungsgruppe
www.wiso.hs-osnabrueck.de/igw_forschung.html
Eva Cruel, M.A.
Jan David Liebe, M.A.
Prof. Dr. Ursula Hübner
Markus Griffig
Tel.: (0541) 969-2012
Daniel Langemeyer
u.huebner@hs-osnabrueck.de
Das Netzwerk im Überblick
85
Hochschule Osnabrück
Der IT-Report
Gesundheitswesen
Der IT-Report Gesundheitswesen liefert regelmäßig aktuelle Zahlen für die Verbreitung von IT-Systemen in deutschen Krankenhäusern, bietet individuelle IT-Benchmarks
für die Einrichtungen an und vergleicht die Installationszahlen von Deutschland mit anderen europäischen Ländern. Alle IT-Reports Gesundheitswesen sind frei verfügbar unter www.it-report-gesundheitswesen.info.
Der IT-Report Gesundheitswesen ist eine regelmäßig
durchgeführte Befragung von leitenden Personen in Krankenhäusern zu ausgewählten Schwerpunktthemen sowie
zu der Verbreitung von IT-Systemen und den Prioritäten
der Befragten in der Beschaffung von IT (Abb. 1).
Der IT-Report Gesundheitswesen möchte eine interessierte breite Leserschaft aus den Einrichtungen des Gesundheitswesens, der Wissenschaft, der IT-Industrie und der
Politik über den aktuellen Stand der Nutzung von spezifischen IT-Systemen informieren und deren Trends über
die Jahre darstellen. Ein besonderes Augenmerk wird
dabei auf die Entwicklung der Verbreitung von Elektronischen Patientenaktensystemen gelegt, stellen sie doch
den Dreh- und Angelpunkt des internen wie einrichtungsübergreifenden Informationsmanagements dar.
Zum Vergleich der IT-Verbreitung in unterschiedlichen europäischen Ländern wurden bislang Befragungen in Österreich und den Niederlanden durchgeführt. Sie erlauben
einen Blick auf das Geschehen jenseits der Grenzen des
deutschen Gesundheitswesens und seiner Strukturen, die
ja nicht unerheblichen Einfluss auf die IT-Infrastruktur und
die entsprechenden Anwendungen besitzen.
Schließlich liefert der IT-Report Gesundheitswesen Daten
für die statistische Ermittlung von Einflussgrößen auf die
Das Netzwerk im Überblick
86
IT-Innovationsbereitschaft von Einrichtungen. IT-innovative Einrichtungen besitzen mehr IT-Module und eher die
Elektronische Patientenakte als weniger IT-innovative.
Schließlich und endlich ermöglichen die Ergebnisse der
Befragungen auch einen individuellen Vergleich eines
Krankenhauses mit den anderen Krankenhäusern vergleichbarer Größe und Trägerschaft. Ein solches Benchmarking wird seit 2011 angeboten.
Befragungen im Gesundheitswesen gibt es viele. Der ITReport Gesundheitswesen hebt sich von anderen Befragungen dadurch ab, dass er unabhängig durchgeführt
und von öffentlichen Drittmittelgebern finanziert wird.
Die Daten sind qualitätsgesichert und weisen die Möglichkeiten und Einschränkungen ihrer Interpretation direkt aus. Sie sind frei verfügbar.
In 2011 wurden erstmals IT-Leiter/innen befragt, und es
wurde zum ersten Mal eine Online-Befragung durchgeführt. Beide Ziele zusammengenommen verlangten ein
vollkommen neues Vorgehen. So musste zunächst eine
Datenbank mit den IT-Leiter/innen aller deutschen Krankenhäuser aufgebaut werden, über die die Fragebogen
personalisiert als Mail verschickt wurden. Dabei kann ein
IT-Leiter beziehungsweise eine IT-Leiterin durchaus für
mehrere Krankenhäuser zuständig sein.
IT-Leiter/innen sind die Gruppe in Gesundheitseinrichtungen, die den tiefsten Einblick in die Installationsbasis von Anwendungen besitzen. Allerdings können ihre
Befugnisse und Aufgaben deutlich variieren. So gibt es
den Chief Information Officer (CIO), der auf der Ebene der
Geschäftsführung agiert, es gibt die Position der Stabsstelle, und es existieren eine Vielzahl von Modellen, wie
IT-Leiter/innen in die Organisation eingebunden sind.
Unter dem Motto „IT im Krankenhaus“ wurde 2011 der
Schwerpunkt auf Technologie gelegt und unter anderem
auch zu den Themen elektronische Archive und digitale
Signaturen eine Befragung durchgeführt, deren Ergebnisse in dem Beitrag des Competence Center für die Elektronische Signatur im Gesundheitswesen (CCESigG) e. V.
in diesem Heft dargestellt sind.
Im Folgenden werden einige zentrale Ergebnisse der Befragungen zusammengefasst.
Abbildung 2: Implementierungsstatus der
Elektronischen Patientenakte in deutschen
Krankenhäusern
Abbildung 1: Übersicht über bisherige Ausgaben des
IT-Reports Gesundheitswesen
Über die letzten Jahre hinweg konnte ein bedeutsamer
Anstieg in den Installationszahlen vieler Module eines
Krankenhausinformationssystems registriert werden.
Dies gilt auch und insbesondere für die Elektronische Patientenakte (EPA), die als zentrales System alle aktuellen
und bisherigen Fälle von Patienten speichert, die Papierdokumentation ersetzt, in allen Abteilungen verfügbar ist
und über die Speicherung hinaus noch zusätzliche Funktionen wie zum Beispiel Entscheidungsunterstützung
bietet (Abb. 2). Eine solche EPA ist eine große Herausforderung für eine Organisation. Deshalb haben wir weitere
Abstufungen der EPA-Implementierung vorgesehen, um
einen Einblick zu erhalten, wie der Implementierungsprozess voranschreitet.
Hinsichtlich der Bereitschaft, IT in Krankenhäusern bereitzustellen, können sich Länder deutlich voneinander
unterscheiden, selbst wenn sie Nachbarn sind und sehr
ähnliche Strukturen im nationalen Gesundheitswesen
aufweisen. Bereits im IT-Report Gesundheitswesen 2008
war aufgefallen, dass in Österreich deutlich mehr Pflegeinformationssysteme in Krankenhäusern zum Einsatz
kamen als in Deutschland. Diese Aussage hat sich auch
im IT-Report Gesundheitswesen 2009 bestätigt, genauso
wie die signifikant größere Anzahl von elektronischen Ar-
chiven und PACS. Rein zahlenmäßig gab es jedoch noch
eine Vielzahl anderer IT-Systeme, deren Verbreitungsgrad
in Österreich über demjenigen in Deutschland lag, wie
zum Beispiel medizinische Basisdokumentation und
Leistungsanforderungs- und Befundrückmeldungssysteme. In Österreich sind Krankenhäuser häufig in einem
Verbund organisiert. Aus der Literatur ist bekannt, dass
diese Tatsache sich positiv auf die Bereitschaft auswirkt,
IT-Anwendungen zu implementieren. Dies mag die Differenz in den Ländern erklären helfen.
In Deutschland, wo sich Verbünde aus Krankenhäusern
erst rechtlich etablieren, spielt der Faktor Verbund noch
keine Rolle. Statistische Verfahren zur Identifikation von
Einflussgrößen auf die Bereitschaft, IT zu nutzen, ergaben
für Deutschland andere Faktoren. Hier gilt: Größere Krankenhäuser, solche mit einer IT-Abteilung, Krankenhäuser
in öffentlicher oder freigemeinnütziger Trägerschaft und
schließlich Referenzhäuser für einen IT-Hersteller sind
diejenigen, die am meisten IT-Systeme beziehungsweise
IT-Funktionen implementiert haben.
Diese Ergebnisse gilt es nun weiter zu verifizieren und
allgemeingültige Grundmuster für IT-Innovation im Krankenhaus zu identifizieren.
Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen
Prof. Dr. Ursula Hübner
Hochschule Osnabrück
Tel.: (0541) 969-2012
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
u.huebner@hs-osnabrueck.de
Postfach 1940
49009 Osnabrück
In Kooperation mit:
www.wiso.hs-osnabrueck.de/igw.html
Prof. Dr. Elske Ammenwerth
Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizi-
Team IT Report Gesundheitswesen:
nische Informatik und Technik UMIT Hall/Tirol Österreich
Jan David Liebe, M.A.
Tel.: (0541) 969-3692
Dr. Christine Schaubmayr
j.liebe@hs-osnabrueck.de
TILAK – Landeskrankenhaus-Universitätskliniken Innsbruck
Österreich
Dipl.-Kff. Nicole Egbert, M.A.
Tel.: (0541) 969-3252
Dr. William Goossen
n.egbert@hs-osnabrueck.de
Hogeschool Windesheim Niederlande
Das Netzwerk im Überblick
87
Hochschule Osnabrück
Verbesserte Patientenversorgung durch Informationsketten-Management
Das Projekt IKM health zielt auf die Entwicklung von Referenzmodellen für Informationsketten zur Verbesserung der
Patientenversorgung ab. Mithilfe eines multimethodischen
Vorgehensmodells war es möglich, passende inhaltliche
Anforderungen zu ermitteln und zu konsolidieren sowie
diese in UML zu modellieren. Die Referenzmodelle dienen
als Basis für die Entwicklung von domänenspezifischen ITStandards, datenschutzrechtlichen Analysen sowie dem
Vergleich unterschiedlicher marktgängiger IT-Lösungen
für eine vernetzte Versorgung im Gesundheitswesen.
Patienten mit stark belastenden Erkrankungen wie
chronischen Wunden, Rückenschmerzen oder gar Tumorschmerzen erwarten eine effektive Behandlung, in
der die einzelnen Schritte aufeinander abgestimmt sind.
Eine durchgängige Versorgung durch die einzelnen an
dem Prozess beteiligten Akteure ist eine Grundvoraussetzung für eine effektive Behandlung. Sie setzt ihrerseits
ein gutes Informationsmanagement voraus, das im besten Fall die gesamte Kette der Versorger berücksichtigt
und so zum Informationsketten-Management wird.
Dazu werden Modelle, Konzepte, IT-Standards und darauf
abgestimmte IT-Systeme benötigt, die den Bedürfnissen
der Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten und anderer
Akteure gerecht werden, damit sie ihren Patienten eine
wirksame Behandlung zukommen lassen können.
Solche Modelle und Konzepte erarbeitet das Verbundprojekt „IKM health – Informationsketten-Management
zur Verbesserung der Patientenversorgung“. Ziel des
Projektes ist die Erstellung von Soll-Prozessen zur Kommunikation und die Erarbeitung von standardisierten
Das Netzwerk im Überblick
88
Kommunikationsinhalten, die eine nahtlose Weiterleitung zwischen den beteiligten Akteuren ermöglichen.
Die Modelle dienen als Grundlage zur Erarbeitung von
domänenspezifischen IT-Standards in Kooperation mit
HL7 Deutschland und IHE international. Softwaremäßig
sollen die Modelle von den im Projekt beteiligten Industriepartnern umgesetzt werden.
Dabei werden Ansätze entwickelt, die aufgrund der Einbeziehung von internationalen Leitlinien und Standards
eine evidenzgestützte Allgemeingültigkeit aufweisen,
gleichzeitig aber auch die Bedürfnisse und Gegebenheiten der Praxis integrieren sowie datenschutzrechtlichen Vorgaben gerecht werden.
In einem ersten Schritt konnten optimale intersektorale Versorgungsprozesse als Ergebnisse einer Recherche
nach medizinischen Leitlinien und pflegerischen Standards in den Anwendungsfeldern chronische Wunden,
Rückenschmerz und Tumorschmerz generiert und modellhaft dargestellt werden. Ebenso konnte ein Datenmodell
zu relevanten Informationen in der Ein- und Überweisung
sowie der Entlassung aus einer stationären Einrichtung
entwickelt werden. Diese literatur- und evidenzgestützten
Modelle wurden in einem zweiten Schritt mit Praktikern
und Experten diskutiert und abgestimmt. Hierzu wurden
Delphi-Befragungen, Experteninterviews sowie Dokumentenanalysen durchgeführt.
Über das Fachurteil der Experten aus Medizin und Pflege
konnten die literaturbasierten Modelle angereichert und
den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden. Damit
liegen Ergebnisse vor, die einerseits in die Standardisierung über HL7 und IHE einfließen und andererseits Vorgaben darstellen, anhand derer marktgängige IT-Systeme
zur intersektoralen Versorgung bewertet werden können.
Das Verbundprojekt wird durch die Forschungsgruppe
Informatik im Gesundheitswesen der Hochschule Osnabrück unter der Leitung von Prof. Dr. Ursula Hübner in Kooperation mit der Universitätsmedizin Göttingen, Fachbereich Medizinische Informatik (Prof. Dr. Otto Rienhoff)
und der Universität Osnabrück, Fachbereich Pflegewissenschaft (Prof. Dr. Hartmut Remmers) durchgeführt. Die
Universitätsmedizin Göttingen bearbeitet das Teilprojekt
Rückenschmerz, die Universität Osnabrück Tumorschmer-
zen und die Hochschule Osnabrück chronische Wunden.
Gefördert wird das Projekt von der EU im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und
dem Land Niedersachsen.
Hochschule Osnabrück/Fakultät WiSo
Albrechtstraße 28
Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen
49076 Osnabrück
49009 Osnabrück
www.pflegewissenschaft.uni-osnabrueck.de
www.wiso.hs-osnabrueck.de
IKM-health-Team:
Universitätsmedizin Göttingen
Eva Cruel, M.A.
Abteilung für Medizininformatik
Tel.: (0541) 969-6074 e.cruel@hs-osnabrueck.de
Robert-Koch-Straße 40
Murat Gök, M.Sc. Inf.
37075 Göttingen
Tel.: (0551) 39-10733 murat.goek@med.uni-goettingen.de
www.mi.med.uni-goettingen.de
Marcus Garthaus, M.A.
Tel.: (0541) 969-2734 marcus.garthaus@uni-osnabrueck.de
Universität Osnabrück
FB Humanwissenschaften
Prof. Dr. Ursula Hübner, Hochschule Osnabrück
Fachgebiet Pflegewissenschaft
Prof. Dr. Otto Rienhoff, Universitätsmedizin Göttingen
Prof. Dr. Hartmut Remmers, Universität Osnabrück
Das Netzwerk im Überblick
89
medisite Systemhaus GmbH
Cloud Computing für das
Gesundheitswesen mit TRESOR
TRESOR steht für TRusted Ecoystem for Standardized and
Open cloud-based Resources und ist eines der Siegerprojekte des BMWi-Wettbewerbs „Sicheres Cloud Computing
für Mittelstand und öffentlichen Sektor – Trusted Cloud“.
Mit TRESOR wird erstmals eine „Trusted Cloud“-Infrastruktur bereitgestellt, die alle relevanten gesetzlichen
Vorschriften sowie individuelle Richtlinien der Gesundheitsinstitutionen berücksichtigt.
medisite Systemhaus GmbH ist mit dem Forschungsprojekt TRESOR gemeinsam mit den Konsortialpartnern
T-Systems International GmbH, Ubiry GmbH, TU Berlin –
Service-centric Networking, TU Berlin – Wirtschaft und
Management Fachgebiet Informations- und Kommunikationsmanagement, Deutsches Herzzentrum Berlin und
dem Paulinenkrankenhaus Berlin einer der Preisträger
des BMWi-Technologiewettbewerbs „Sicheres Cloud
Computing für Mittelstand und öffentlichen Sektor – Trusted Cloud“.
Trusted Cloud ist ein Technologieprogramm des BMWi mit
dem Ziel der Entwicklung und Erprobung innovativer, sicherer und rechtskonformer Cloud Computing-Lösungen.
Das Programm Trusted Cloud wurde im September 2010
als Technologiewettbewerb des BMWi ausgeschrieben.
Insgesamt haben 116 Projekte an der Ausschreibung
teilgenommen. In einem mehrstufigen Prozess mit Unterstützung einer unabhängigen Expertenjury wurden 14 zu
fördernde Projekte ausgewählt. Auf der CeBIT 2011 sind
die Projekte öffentlich vorgestellt worden. An den 14 Forschungsprojekten sind insgesamt 44 Unternehmen und
Das Netzwerk im Überblick
90
22 wissenschaftliche Einrichtungen beteiligt. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten werden bis Ende
2014 laufen.
TRESOR hat den Aufbau eines Cloud-Ecosystems zum
Ziel, das exemplarisch für den Anwendungsbereich der
Patientenversorgung im Gesundheitswesen umgesetzt
wird.
Kernbestandteile dieses Ecosystems sind eine neue offene PaaS-Plattform für die Bereitstellung und Nutzung
standardisierter cloudbasierter System- und Anwendungsdienste sowie ein Cloud Broker als vertrauenswürdiger Mediator zwischen einem Klienten und den CloudAnbietern des Ecosystems. Die PaaS-Plattform zeichnet
sich aus durch die Verwendung etablierter Standards für
die Beschreibung von System- und Anwendungsdiensten
und die daraus resultierende Vermeidung von Lock-inEffekten sowie die Möglichkeit der Orchestrierung von
Diensten verschiedener PaaS-Anbieter. Der Cloud Broker ist ein vertrauenswürdiger, zentraler Einstiegspunkt,
der für den Klienten Cloud-Ressourcen auf den verschiedenen Ebenen (IaaS, PaaS und SaaS) unter Berücksichtigung von gesetzlichen Vorschriften sowie Sicherheits-,
Datenschutz- und sonstigen Unternehmensrichtlinien
vermittelt, bereitstellt und bündelt. Dies geschieht unter Berücksichtigung etablierter Mechanismen des Rollen- und Rechtemanagements, die um neue, innovative
Konzepte zur geografischen Eingrenzung der Nutzung von
Cloud-Diensten ergänzt werden.
Die Umsetzbarkeit der im Rahmen von TRESOR entwickelten Lösungen des Cloud-Ecosystems wird anhand von
Anwendungsszenarien aus dem Bereich der Patientenversorgung demonstriert. Diese Zielgruppe weist besonders viele Charakteristiken für eine „Trusted Cloud“ auf.
So fordert dieser Bereich sehr hohe Standards bezüglich
Datenschutz und Datensicherheit und hat aufgrund der
Vielzahl der beteiligten Akteure hohe Anforderungen an
Interoperabilität, Skalierbarkeit und Verfügbarkeit. Die
Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen werden
immer spezialisierter. Ohne eine funktionale Vernetzung
der Leistungsebenen werden zukünftige Anforderungen
nicht umzusetzen sein. Die heute eingesetzten Softwaresysteme sind über Jahre gewachsene, vorgangsbasierte
und wenig prozessorientierte Systeme, das heißt die Vernetzung der Leistungsebenen kann auf Basis der jetzigen
TRusted Ecosystem for Standardized
and Open cloud-based Resources
Lösungen nur unzureichend umgesetzt werden. Für die
am Markt etablierten Systeme steht ein architekturbezogener Generationswechsel an, der durch eine „auf Biegen
und Brechen“ entwickelte Durchgängigkeit der Systeme
– zum Beispiel mit dem Versuch der Implementierung
von klinischen Pfaden in ein nicht generisches und nicht
workfloworientiertes System – nur unzureichend vollzogen werden kann. Zudem ist der Betrieb dieser Lösungen
aufwendig und kostenintensiv.
Durch eine standardisierte Modularisierung von medizinischen Anwendungsdiensten werden die zuvor genannten Hemmnisse ausgeräumt sowie die Wiederverwendbarkeit von cloudbasierten Diensten auf der Basis
innovativer Geschäftsmodelle ermöglicht. Dies bedeutet
Kostenoptimierung und Investitionsschutz bei messbar
steigender Qualität der Patientenversorgung.
Eine der größten Herausforderungen bei der klinikübergreifenden stationären Versorgung von Patienten ist die
Gestaltung einer datenschutzkonformen, geschlossenen
und institutsübergreifenden Prozesskette mit einer medienbruchfreien und durchgängigen Verlaufsdokumentation. Ein Projektansatz wird daher die exemplarische Umsetzung einer solchen medienbruchfreien medizinischen
Verlaufsdokumentation sein. Ein weiteres Szenario konzentriert sich auf die Umsetzung eines cloudbasierten,
den Behandlungsprozess begleitenden Services zur ver-
lässlichen Prüfung von Arzneimittelinteraktionen auf der
Basis aktuellster Informationen.
Mit TRESOR wird erstmals eine „Trusted Cloud“-Infrastruktur bereitgestellt werden, die alle relevanten gesetzlichen
Vorschriften, Sicherheits- und Datenschutzrichtlinien sowie individuelle Richtlinien der Gesundheitsinstitutionen
berücksichtigt und die damit zukunftsweisend für die
weitere Entwicklung von Cloud-enabled Softwareservices
im Gesundheitswesen sein wird.
medisite Systemhaus GmbH
Seit über 10 Jahren ist medisite spezialisiert auf Software-
Karl-Wiechert-Allee 20
entwicklungen im Gesundheitsbereich. Mit den Produkten
30625 Hannover
m.life® und m.care® enthält das Portfolio zwei innovative
Softwarelösungen für den medizinischen und pflegerischen
Tel.: (0511) 3363999-0
Anwendungsbereich, die auf Nachhaltigkeit und Kontinuität
Fax: (0511) 3363999-39
ausgerichtet sind.
www.medisite.de
medisite ist als Unternehmen international tätig. Die Pro-
www.trusted-cloud.de
dukte werden im In- und Ausland erfolgreich eingesetzt. Zu
den Kunden gehören Krankenhäuser aus dem öffentlichen
und privaten Bereich sowie international agierende Industrieunternehmen.
Das Netzwerk im Überblick
91
MediTec GmbH Niedersachsen
Neue Wege in der
Reha-Steuerung
Die Wurzeln der MediTec GmbH liegen bei der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und dem Lehrstuhl
für Informatik der HAWK in Hildesheim/Göttingen. Inzwischen steht ein 25-jähriges IT-Unternehmen, das laufend
durch innovative und richtungsweisende Entwicklungen in
der medizinischen Datentechnologie heraussticht. Heute
gehört MediTec zu den führenden Herstellern von Softwarelösungen für Einrichtungen der ambulanten wie stationären Rehabilitation im gesamten deutschsprachigen
Raum.
Ein Projekt der MediTec GmbH Niedersachsen
Seit Jahren engagiert sich die MediTec GmbH in der Entwicklung richtungsweisender Reha-Konzepte, die stets
modernste Informationstechnologien einbindet und Dokumentations- und Steuerprozesse optimiert. So wurden
unter Einsatz neuester Erkenntnisse weitere MediTecAnwendungen entwickelt, die für die Rehabilitation völlig
neuartige Konzeptionen ermöglichen. Der ganzheitliche
Ansatz des Systems gilt zwar vordergründig für Rehabilitationsfälle als das Mittel der ersten Wahl, ist aber auch
zur Unterstützung älterer Menschen oder im Bereich Prävention bestens geeignet.
Moderne Reha-Steuerung und Tele-Reha sind getragen
vom „TeleReha-Gerät“, welches ständig das Monitoring
medizinisch relevanter Parameter (z.B. Puls, EKG, Sauerstoffgehalt des Blutes) übernehmen kann. Es ist eine
Art Sensor-Aktorplattform mit Handling für jedermann
und der Ausgabe von Daten an beliebige Geräte (I-Pad,
Smartphone, PC etc.), wobei dessen Grundfunktionen
um zusätzliche Applikationen erweitert werden. Das
TeleReha-Gerät kann dabei herstellerunabhängig an alle
Das Netzwerk im Überblick
92
Trainingsgeräte oder Ergometer angeschlossen werden
(siehe Abbildung 1) und dadurch auch den Reha-Sport
auf innovative Art und Weise steuern, überwachen und in
den Reha-Prozess voll integrieren.
Um die Rehabilitation den individuellen Bedürfnissen
des Patienten und seiner durchaus auch veränderlichen
gesundheitlichen Situation anpassen zu können, werden
bei MediTec laufend neue Module entwickelt: Terminals
mit Touchscreen zur Datenerhebung und Dokumentation,
Implementierung von Tests inkl. der ICF-Dokumentation,
webbasierende Dialogplattformen für Ärzte und Patienten, Zeiterfassung mit Steuer- und Überwachungsfunktionen, Planung und Steuerung inkl. Dokumentation von
Training und Therapie mit detaillierter Erfassung medizinischer Parameter. Dies alles steht unter der generellen
Intention „Gesundheit und Rehabilitation transparent
und messbar machen“.
Das „TeleReha-Gerät“ erfasst nicht nur medizinische
Daten, sondern ist zugleich die Kommunikationsschnittstelle für den Patienten zum Arzt, da es sogar per Notruf
den behandelnden Arzt online (z. B. inkl. aktueller EKGÜbermittlung) informieren kann. Heute sind erst wenige
Sensorprototypen verfügbar, doch wird es in Zukunft
viele unterschiedliche Sensoren für ganz spezifische Einsatzbereiche geben.
Die Entwicklungen von Tele-Rehabilitation und RehaSteuerung bieten den besonderen Vorteil, dass sie die
Nachhaltigkeit und Suffizienz der Rehabilitation sowie
die Qualität des Ergebnisses steigern und dabei die
Reha-Kosten senken können. Die größte Schwachstelle
bisheriger Reha-Verfahren liegt wegen der Finanzierbarkeit in der Kürze der Zeit (meist wenige Wochen). Verhaltensänderungen und Trainingseffekte lassen sich aber
nur über einen längeren Zeitraum etablieren, wobei die
Selbstkontrolle den Trainingserfolg maßgeblich beeinflusst. Hier setzen die Tele-Reha und Reha-Steuerung von
MediTec an: Durch eine flexible Erweiterung bestehender ambulanter und stationärer Reha-Angebote erfolgt
über den bisherigen Zeitraum hinaus eine Ausdehnung
auf den häuslichen Bereich des Patienten, in seiner gewohnten Umgebung, aber dennoch unter ständiger Anleitung. So lassen sich die Effekte der Reha-Maßnahmen
in den Alltag tragen und sogar gesundheitsförderliche
Abb. 1: Funktionsstruktur
des TeleReha-Systems
Gewohnheiten etablieren. Dies gelingt nur deshalb, weil
bei der Tele-Rehabilitation die Therapeuten-PatientenBindung nicht abbricht und der Patient durch eine motivierende Rückkopplung seine Trainingsübungen mit der
notwendigen Ausdauer über Monate fortsetzen kann. Die
Selbstkontrolle zeigt dem Patienten sofort, ob er die verordnete Übung auch richtig ausführt; sein Therapeut sieht
dies ebenfalls und kann notfalls steuernd eingreifen. Nur
durch dieses Anschlusstraining nach klassischen RehaMaßnahmen kommt es zu einer Verstetigung der evidenzbasierten Reha-Effekte und zu Verhaltensänderungen.
Eine moderne Rehabilitation ist multidimensional und
bedarf einer Vernetzung der Leistungsträger und Partner. Neben der Entwicklung von praxisgerechter Software
bemüht sich MediTec insbesondere um die Reha-Inhalte
und um Benchmarking zusammen mit Spezialisten und
Kompetenznetzwerken.
MediTec sieht sich als Reha-Spezialist an der Schnittstelle möglicher Reha-steuernder und telemedizinischer
Entwicklungen, die ganz wesentliche Interventionen in
Prävention und Nachsorge ermöglichen. Als führender
Anbieter bei ambulanten und stationären Reha-Einrichtungen mit dem Steuerungs-, Reha-Management- und
Informationssystem mediWORKS und mediSPORTS sowie
der Webtechnologie Reha-X sind alle Voraussetzungen
geschaffen, um telemedizinische Anwendungen im Pra-
xis- und Patientenalltag umzusetzen. Der individuelle
wie auch volkswirtschaftliche Nutzen liegt auf der Hand.
Deshalb erarbeitet MediTec innovative IT-gestützte Modelle für das Gesundheitswesen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Die Entwicklungen bei MediTec strahlen inzwischen auch
auf altersgerechte Lebenswelten aus, in denen mit den
gleichen Technologien ein selbstständiges Leben bis ins
hohe Alter ermöglicht und unterstützt wird. Sowohl die
Optimierung von Pflege und Sicherheit für ältere Menschen (Notfallsensorik) als auch die multimediale, interaktive Trainingsunterstützung im häuslichen Umfeld sind
im Kontext AAL als generelle Maßnahmen zur Erhaltung
der „Life Fitness“ von Bedeutung.
MediTec GmbH
Griesbergstraße 1b-1c
31162 Bad Salzdetfurth
Tel.: (05063) 9592-0
Fax: (05063) 9592-61
info@meditec-gmbh.com
www.meditec-gmbh.com
Das Netzwerk im Überblick
93
Medizinische Hochschule Hannover
MHH-QuAALi – Interdisziplinäre, berufliche und akademische Weiterbildung im Bereich AAL
der eigenen Hightechstrategie. In diesem Rahmen stellt
das BMBF seit Mitte 2011 etwa fünf Millionen Euro zur
Verfügung. Eines der neun geförderten Projekte ist das
Verbundprojekt MHH-QuAALi, in dem innerhalb von drei
Jahren ein Weiterbildungsangebot im Bereich AAL entwickelt wird.
Das Verbundprojekt MHH-QuAALi entwickelt ein Weiterbildungsangebot für beruflich und akademisch Qualifizierte
im Bereich Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben (AAL). Der Verbund aus
vier niedersächsischen Hochschulen und KMU-Partnern
fokussiert dabei die Zusammenkunft von Berufsgruppen
aus dem Gesundheitsbereich, dem Handwerk sowie technischen Berufen.
Für eine marktwirtschaftliche Etablierung von Produkten
aus dem Bereich AAL bedarf es, wie bereits vor einigen
Jahren konstatiert wurde, neben der Vernetzung von Beteiligten und der Betrachtung von Benutzerbedürfnissen
auch der Durchführung von spezifischen Maßnahmen für
die Aus-, Weiter- und Fortbildung. Angesprochen sind dabei beruflich qualifizierte Akteure des Gesundheits- und
Sozialwesens mit und ohne Hochschulbildung, aber auch
beruflich Qualifizierte mit Ausbildungshintergründen aus
handwerklichen und technischen Bereichen.
Während das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereits seit 2008 insgesamt 18 Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Rahmen der
Hightechstrategie der Bundesregierung unter dem Titel
„Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und
unabhängiges Leben (AAL)“ fördert, wird aktuell auch
dem Aus- und Weiterbildungsbedarf in verschiedenen
Bereichen nachgekommen. Die Ausschreibung des BMBF
zu „Weiterbildung und Zusatzqualifikationen im Bereich
Altersgerechter Assistenzsysteme – QuAALi“ ist dabei
ein konsequenter Schritt zur erfolgreichen Umsetzung
Das Netzwerk im Überblick
94
Ziel des Vorhabens MHH-QuAALi ist es, beruflich und
akademisch Qualifizierte aus Gesundheitsberufen und
aus technischen Berufen interdisziplinär und gemeinsam im Bereich AAL weiterzubilden. Dabei erhalten
Pflegekräfte sowie medizinisch, therapeutisch und sozial tätige Personen einen qualifizierten Überblick über
verfügbare Dienstleistungen und Technologien und lernen unterschiedliche Anwendungsgebiete von AAL kennen. Personen aus technischen Berufen werden über
die Bedürfnisse und Lebensbedingungen jener Menschen aufgeklärt, für die AAL Nutzen bringen kann. Das
berufsbegleitende Weiterbildungsangebot soll dabei
Kommunikationsprozesse zwischen den verschiedenen
Berufsgruppen anregen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern.
Aufbauend auf einem didaktischen Konzept, welches die
Verflechtung von Seminaren mit praxisorientierten Lernphasen und multimedialen, webbasierten Lerninhalten
vorsieht, wird ein kompetenzorientiertes Curriculum entwickelt. Die Lernziele in diesem Curriculum orientieren sich
an Kompetenzen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Sie sollen:
• erkennen können, welche Unterstützung für Gesundheitsberufe AAL-Technologien bieten,
• AAL-Technologien für die Kommunikation zwischen
den verschiedenen Berufen nutzen können,
• AAL-Technologien zur Prozessunterstützung der eigenen Arbeitsprozesse anwenden können und
• Patienten zur Nutzung von AAL-Technologien für das
Selbstmanagement anleiten können.
Für die Entwicklung des Weiterbildungsangebotes hat
sich ein Verbund aus kompetenten und erfahrenen Einrichtungen unter der Leitung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zusammengefunden. Mit dem
Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
(PLRI) unter der Leitung von Prof. Dr. Herbert K. Matthies
Foto: K. Kaiser/MHH
und dem Geschäftsbereich Pflege/Pflegewissenschaft
unter der Leitung von Frau Iris Meyenburg-Altwarg sind
in der MHH zwei Bereiche am Projekt beteiligt, die sowohl die technischen als auch die pflegerischen Aspekte
des AAL-Einsatzes berücksichtigen. Das PLRI am Standort
TU Braunschweig (Prof. Dr. Reinhold Haux) bringt ebenfalls eigene Entwicklungen aus dem Forschungsgebiet
Assistierende Gesundheitstechnologien (AGT) ein. Dazu
kommen die Projektpartner Hochschule Osnabrück mit
der Forschungsgruppe IT im Gesundheitswesen unter der
Leitung von Prof. Dr. Ursula Hübner sowie die Hochschule Hannover mit der Fakultät Diakonie, Gesundheit und
Soziales (Prof. Dr. Sigrun Goll) und das Braunschweiger
Informatik- und Technologie-Zentrum (BITZ) GmbH (Dr.
Maik Plischke). Als Kooperationspartner konnten das Projekt InnovAging der Leibniz Universität Hannover (LUH),
das DAI-Labor der TU Berlin und das Center für Near Field
Communication Management der LUH gewonnen werden
sowie die Industrie- und Handelskammer Hannover (IHK)
und der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), Landesverband Niedersachsen.
Einsatz moderner Informations- und
Kommunikationstechnologien in der Pflege
hinaus auch in bestehende Bachelor- und Masterstudiengänge der Hochschulen, zum Beispiel Sozial- oder
Pflegemanagement, integriert werden. Darüber hinaus
ist eine Übertragung auf weitere Bildungsanbieter (z. B.
Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer und
Berufsbildungszentren) vorgesehen. Die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer erhalten nach erfolgreicher Absolvierung ein von MHH, IHK Hannover und VDI Niedersachsen
entwickeltes Zertifikat, das auf verschiedenen Ebenen
anrechenbar sein soll. Dazu gehören insbesondere die
Zertifizierung durch die IHK Hannover, die Zertifizierung
durch die Registrierung beruflich Pflegender GmbH sowie
die Zertifizierung von ärztlichen Fortbildungen durch die
Ärztekammern.
Die Weiterbildung zur AAL-Qualifizierung wird dauerhaft
in das Weiterbildungsangebot der beteiligten Hochschulen aufgenommen. Einzelne Module sollen darüber
Verbundprojektleiter:
Carl-Neuberg-Straße 1
Prof. Dr. Herbert K. Matthies
Geb. I6, Ebene S0, Raum-Nr. 3030
Medizinische Hochschule Hannover
30625 Hannover
Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
Tel.: (0511) 5324411
Carl-Neuberg-Straße 1
krueckeberg.joern@mh-hannover.de
30625 Hannover
Tel.: (0511) 5326545
Das Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
Fax: (0511) 5324621
(PLRI) ist ein gemeinsames Institut der Technischen Uni-
matthies.herbert@mh-hannover.de
versität Braunschweig und der Medizinischen Hochschule
Hannover (www.plri.de). Neben den Bereichen Assistierende
Verbundprojektkoordination:
Gesundheitstechnologien (AGT), Informationsmanagement
Dr. rer. biol. hum. Jörn Krückeberg
und Informationssysteme für das Gesundheitswesen (I2G)
Medizinische Hochschule Hannover
sowie Verarbeitung und Visualisierung medizinischer Daten
Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
gehört das Themengebiet des elektronisch gestützten Lernens
(eLearning) zu den Forschungsschwerpunkten des Instituts.
Das Netzwerk im Überblick
95
OFFIS
HealthNavigator – Ein Wanderführer für Herzpatienten
ren dazu, dass Patienten nach einer gewissen Zeit die für
die Genesung notwendige Bewegung einstellen und das
Risiko für eine erneute Krankheit steigt.
Der HealthNavigator unterstützt Herzpatienten beim Erlernen der eigenen körperlichen Belastungsgrenzen während
einer Wanderung oder einer Radtour. Durch freie Navigation, neue Interaktionsformen und Hinweise auf touristische Attraktionen wird das Nutzererlebnis gesteigert
und langfristig die Motivation zur Bewegung erhalten.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Westeuropa heute
die häufigste Todesursache. Sie verursachen die meisten stationären und ambulanten Behandlungsfälle sowie entsprechend hohe Kosten im Gesundheitssystem.
Für die nachhaltige Genesung des Patienten spielt die
Sekundärprävention eine elementare Rolle. Hier werden
Maßnahmen etabliert, die das weitere Fortschreiten der
Krankheit verhindern sollen. Nach einem Herzinfarkt ist
es beispielsweise wichtig, durch Bewegung und Sport
zukünftigen Infarkten vorzubeugen. Aus ärztlicher Sicht
sollten Patientinnen und Patienten nach einer Krankheit
oder in der Rehabilitation durch Wandern, Laufen oder
Radfahren ihr Wohlbefinden verbessern. Während der Rehabilitation in der Klinik gelingt dies unter Beobachtung
von Medizinern gut. Nach der Entlassung jedoch nimmt
der Erfolg der Genesung häufig ab. Die Ursache hierfür
lässt sich anhand zweier Phänomene erklären: Zum einen sind sich viele Patienten über die korrekte Belastung
bei der Bewegung und deren optimalen Grenzen unsicher. Dies führt zu Ängsten, es könne eine Überbelastung
mit der Folge erneuter Komplikationen auftreten. Zum
anderen lässt die Motivation zur selbstbestimmten körperlichen Bewegung oft schnell nach, sodass Patienten in
alte Verhaltensweisen zurückfallen. Beide Ursachen fühDas Netzwerk im Überblick
96
Im Projekt HealthNavigator entwickeln die niedersächsischen Partner OFFIS, GewiNet und die Schüchtermann
Klinik sowie das niederländische Institut Roessingh
Research and Development ein mobiles System zur Unterstützung von Herzpatienten bei Wanderungen und
Radtouren. Der HealthNavigator hilft bei der Navigation,
motiviert zu mehr Bewegung, schafft Vertrauen in die
eigene körperliche Aktivität und baut so Ängste ab. Er
kennt die optimalen Belastungsgrenzen des Patienten,
analysiert die derzeitige Belastung beim Wandern oder
Radfahren anhand von physiologischen Daten und hält
Informationen über die Umgebung bereit. Anders als
klassische Navigationssysteme übernimmt der elektronische Begleiter nicht die Routenführung. Er unterstützt
vielmehr den Patienten bei seiner Entscheidungsfindung
durch geeignete Darstellungen der Eigenschaften potenzieller Wegstrecken und deren Auswirkungen auf das
Herz-Kreislauf-System. Diese Eigenschaften können zum
Beispiel die geschätzte Dauer für das Ablaufen oder Abfahren des Weges, potenzielle Belastungshöhepunkte,
das Höhenprofil oder die optimale Geschwindigkeit sein.
Auf diese Weise behält der Patient sowohl die volle Kontrolle über den Begleiter und bleibt frei in der Erkundung
neuer Umgebungen. Gleichzeitig vermittelt das System
kontinuierlich oder nach Bedarf die eigene aktuelle Belastung im Verhältnis zum Belastungskorridor. Der Wanderer gewinnt mehr Vertrauen in die körperliche Aktivität
und lernt deren optimalen Grenzen für eine erfolgreiche
Rehabilitation kennen.
Innovative Nutzungsschnittstellen und User Experience
Die Akzeptanz des Systems setzt eine einfache Bedienbarkeit voraus. Der HealthNavigator soll aber nicht nur
akzeptiert werden, sondern auch Spaß machen. Daher
spielt die User Experience, also das gesamte Nutzererlebnis mit dem System und der Umgebung, eine wichtige Rolle. Damit die Wander- und Radtouren noch mehr
Spaß machen, wird der Nutzer durch die Anzeige von
touristischen Attraktionen in der Umgebung motiviert
und angeregt, diese zu besuchen. Weiterhin soll das Nut-
zererlebnis durch die Verwendung von neuen Interaktionsformen gesteigert werden. Geplant ist zum Beispiel
die Darstellung von Informationen über Vibration oder
Akustik, sodass das Gerät auch durchaus in der Tasche
getragen werden kann. Die Herzfrequenz oder eine touristische Attraktion in der Nähe könnte beispielsweise
durch die Verwendung von Vibrationsimpulsen dargestellt werden. Insgesamt soll das System mit so wenig
Sensorik wie möglich auskommen, um Barrieren und
Bewegungseinschränkungen bei der Nutzung von vornherein zu reduzieren.
Der Patient im Mittelpunkt der Entwicklung
Bei der Entwicklung des HealthNavigators stehen die
Patienten im Mittelpunkt: Zusammen mit ihnen werden
Bedarfe und Anforderungen an das System analysiert,
Prototypen entworfen und anschließend im Feldeinsatz
bewertet. Die Entwicklung ist in drei Iterationen geplant,
sodass Experten und Patienten in kurzen Zyklen Rückmeldung und Vorschläge für weitere Verbesserungen
geben können. Bis 2015 soll das System zunächst auf
ausgewählten Strecken für Fußgänger und Fahrradfahrer
einsatzbereit sein.
Gefördert wird der Routenführer von der Europäischen
Union im Rahmen eines Programms für Interregionale Zusammenarbeit (INTERREG IV A). HealthNavigator ist Teil
einer grenzüberschreitenden Gesamtinitiative zu Telemedizin und individueller Pflege.
OFFIS – Institut für Informatik
Das 1991 gegründete OFFIS – Institut für Informatik
FuE-Bereich Gesundheit | R&D Division Health
erforscht als An-Institut der Universität Oldenburg neue
Escherweg 2
Formen computergestützter Informationsverarbeitung in
26121 Oldenburg
Hard- und Softwaresystemen und setzt die Ergebnisse in
anwendungsnahe Entwicklungen um. Es gliedert sich mit
Prof. Dr. Susanne Boll (Wissenschaftliche Leitung)
seinen über 290 MitarbeiterInnen in die drei Bereiche
Dr. Wilko Heuten (Projektleitung)
Energie, Gesundheit und Verkehr. Der Bereich Gesundheit
Tel.: (0441) 9722-171
fokussiert seine FuE-Aktivitäten dabei auf die vier Themen-
Fax: (0441) 9722-111
felder intelligente Nutzungsschnittstellen, Datenmanage-
susanne.boll@offis.de
ment und -analyse, Integrationstechnik sowie medizinische
wilko.heuten@offis.de
Gerätetechnik.
www.offis.de
Das Netzwerk im Überblick
97
OFFIS
MUSTANG – Ein System für die
explorative Datenanalyse von
Gesundheitsdaten
Die Aufgaben im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD)
sind vielfältig und komplex, sodass informationstechnische Unterstützung notwendig ist, zum Beispiel bei der
Integration verschiedener Datenquellen, der Berechnung
statistischer Kennzahlen auf den integrierten Datenbeständen und der Erstellung thematischer Karten für die
Gesundheitsberichterstattung. Mit MUSTANG ist eine
Datenanalyseplattform für Anwendungen im ÖGD mit entsprechenden Möglichkeiten entwickelt worden.
Die Entdeckung von Gesundheitstrends, von Zusammenhängen zwischen Erkrankungen und potenziellen Einflussfaktoren, das frühzeitige Erkennen der Ausbreitung
von gefährlichen Infektionskrankheiten, die Untersuchung von Versorgungsstrukturen oder die umweltbezogene Gesundheitsberichterstattung (GBE) sind typische
Aufgaben im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD). Hierbei werden Informationen für die verschiedenen Akteure
im Gesundheitssystem, wie Politiker, Leistungserbringer,
Kostenträger, Wissenschaft, Verbände und interessierte
Laien, generiert. Auf Landesebene dienen diese Informationen der Beratung und Unterstützung der Landesregierungen, Behörden, Einrichtungen oder Kommunen in
Fragen der Gesundheit, der Gesundheitspolitik sowie der
Sicherheit und des Gesundheitsschutzes.
Damit der ÖGD die unterschiedlichen Aufgaben wahrnehmen kann, muss die Grundlage aller aufgezeigten Szenarien ein qualitätsgesicherter, integrierter Datenbestand
sein, der sich aus verschiedenen Datenquellen, insbesondere amtlichen Statistiken (z. B. Krankenhausstatistik,
Todesursachenstatistik), Statistiken und Routinedaten
Das Netzwerk im Überblick
98
anderer Akteure des Gesundheitssystems (z. B. Krankenhäuser, Krankenkassen u. a.) und Befragungen oder
andere Erhebungen zusammensetzt. Darauf basierend
können komplexe Kennzahlen und statistische Verfahren
definiert werden, die diese Daten nutzen und neue Analysen und Erkenntnisse ermöglichen. Die Datenanalysen
im ÖGD werden dabei in der Regel auf anonymisierten
und aggregierten Daten durchgeführt; betrachtet werden
also nicht Einzelfälle, sondern Fälle pro räumlicher Einheit, Geschlecht, Diagnose und anderen Merkmalen auf
verschiedenen Aggregationsebenen.
Die Anwender von Auswertungssystemen im ÖGD haben
unterschiedliche Anforderungen an die Auswertungsmöglichkeiten, die sich grob in folgende Kategorien klassifizieren lassen:
•
•
•
•
•
Ad-hoc-Anfragen
explorative Datenanalysen
Monitoring
Qualitätssicherung
(automatische) Berichtsgenerierung
Mit MUSTANG (Multidimensional Statistical Data Analysis Engine) wurde am OFFIS eine Plattform zur Erstellung
spezialisierter analytischer Informationssysteme (Datenanalyseanwendungen) für das Gesundheitssystem
entwickelt, welches die oben genannten speziellen Anforderungen berücksichtigt und dabei die Einbindung
komplexer statistischer Verfahren ermöglicht sowie den
explorativen Charakter und die besondere Bedeutung
des Raumbezugs von Datenanalysen im Gesundheitswesen beachtet. Die auf Basis von MUSTANG erstellten
Informationssysteme verfügen über
•
•
•
•
ein Data Warehouse (einen integrierten, auswertungsorientierten, qualitätsgesicherten Datenbestand) und Werkzeuge zum Laden der Daten aus bestehenden Informationssystemen,
einen OLAP (Online Analytical Processing)-Server zur
multidimensionalen Datenanfrage,
ein integriertes geografisches Informationssystem
und
auf R-Project basierende statistische Verfahrensbibliotheken.
MUSTANG Karte und 3D-Diagramm
MUSTANG Karte mit Diagramm
Die Plattform ist durch ihre serviceorientierte Architektur
auf maximale Flexibilität und Erweiterbarkeit der Auswertungsmöglichkeiten ausgelegt, sodass Ergänzungen der
Auswertungsmöglichkeiten um neue Attribute oder weitere statistische Verfahren einfach möglich sind. Als Besonderheit von MUSTANG ist hervorzuheben, dass durch
die Integration eines Geo-Servers eine enge Verzahnung
der gesundheitlichen und geografischen Daten (z. B. ATKIS-Daten) möglich ist. Diese können für die Auswahl der
zu analysierenden Regionen (z. B. nach dem Abstand von
Emissions- oder anderen potenziellen Gefahrenquellen),
im Rahmen geostatistischer Verfahren (z. B. räumlicher
Clusteranalysen) oder zur Visualisierung der Untersuchungsergebnisse in Form von thematischen Karten genutzt werden.
Die Ergebnisse der Datenanalysen werden als Karten, Diagramme, Karten mit Diagrammen oder Tabellen aufbereitet und in verschiedene Formate (z. B. MS Excel) exportiert. Darüber hinaus können die Analyseergebnisse für
die regelmäßige und automatisierte Erstellung standardisierter Gesundheitsberichte (z. B. jährliche Krebsregisterberichte oder wöchentliche Berichte über Infektionskrankheiten) als Berichtsmappen gespeichert werden.
Solche Berichtsmappen können im Rahmen einer automatisierten Berichtsgenerierung in ein standardisiertes
XML-Format exportiert werden. Auf der Basis des exportierten XML-Berichts sind anschließend PDF-Dokumente
oder HTML-Berichte entsprechend den Layout-Vorgaben
der jeweiligen Organisation für die Webpräsenz generierbar.
Aktuell wird MUSTANG für die Auswertungswerkzeuge der
epidemiologischen Krebsregister in Niedersachsen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sowie
für das Zentrum der Bundesregisterdaten am RobertKoch-Institut (RKI) verwendet. Des Weiteren werden auf
MUSTANG basierende Anwendungen beim Landesinstitut
für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen (LIGA.NRW) eingesetzt. Dort werden mittels des Systems AIM+ (Automatisiertes Infektionskrankheiten Meldesystem) wöchentliche Infektionsberichte erstellt und
mit der Anwendung „Gesundheit NRW“ ein Großteil der
Indikatoren der Landesgesundheitsberichterstattung erstellt. Daneben sind mit EARL (Early Warning System) ein
Expertenwerkzeug zur Überwachung der Infektionskrankheiten und mit dem INITIAL-System ein Analysewerkzeug
zur Beantwortung von Ad-hoc-Anfragen und für explorative Datenanalysen im LIGA.NRW umgesetzt worden.
OFFIS – Institut für Informatik
Das 1991 gegründete OFFIS – Institut für Informatik
FuE-Bereich Gesundheit
erforscht als An-Institut der Universität Oldenburg neue
Escherweg 2
Formen computergestützter Informationsverarbeitung in
26121 Oldenburg
Hard- und Softwaresystemen und setzt die Ergebnisse in
anwendungsnahe Entwicklungen um. Es gliedert sich mit
Prof. Dr. Dr. h.c. H.-Jürgen Appelrath (Wissenschaftliche Leitung)
seinen über 290 MitarbeiterInnen in die drei Bereiche
Dipl.-Math. Martin Rohde (Projektleitung)
Energie, Gesundheit und Verkehr. Der Bereich Gesundheit
Tel.: (0441) 9722-140
fokussiert seine FuE-Aktivitäten dabei auf die vier Themen-
Fax: (0441) 9722-111
felder intelligente Nutzungsschnittstellen, Datenmanage-
martin.rohde@offis.de
ment und -analyse, Integrationstechnik sowie medizinische
www.offis.de
Gerätetechnik.
Das Netzwerk im Überblick
99
OFFIS
RAALI –
Roadmap AAL-Interoperabilität
Unter dem Schlagwort „Ambient Assisted Living“ (AAL)
werden derzeit in vielen Projekten technische Assistenzsysteme für altersgerechtes Leben entwickelt. Solche Systeme müssen modular sein, um mit den Anforderungen
der Nutzer „mitwachsen“ zu können. Das RAALI-Projekt
formuliert eine „Deutsche Roadmap AAL-Interoperabilität“ mit dem Ziel, Zusammenspiel und Zukunftssicherheit
von AAL-Systemen zu verbessern.
Um den Herausforderungen des demografischen Wandels
zu begegnen, werden unter dem Schlagwort „Ambient Assisted Living“ (AAL) Assistenzsysteme entwickelt, die das
tägliche Leben der Menschen situationsabhängig und
unaufdringlich unterstützen sollen. Solche AAL-Systeme
sind bislang häufig sehr spezialisiert – es entstehen Insellösungen, die nicht flexibel sind. Dabei ist gerade ein
„Mitwachsen“ der AAL-Systeme notwendig, um den sich
ändernden Anforderungen bei zunehmendem Alter oder
sich ändernden Lebensumständen gerecht zu werden.
Eine solche Anpassungsfähigkeit kann nur durch Interoperabilität, also einen modularen Aufbau von Systemen
und die Möglichkeit der Kommunikation zwischen den
einzelnen Systemen und Komponenten erreicht werden.
Ein Grund dafür, dass der Aspekt der Interoperabilität in
der Forschung und Entwicklung zu AAL bislang nicht ausreichend beachtet wurde, liegt in der hohen Komplexität
des Themas: Es existieren viele – zum Teil konkurrierende – Standards und Normen, die in diesem Bereich zum
Einsatz kommen können. Benötigt werden auf diesen
Normen aufsetzende technische Regelwerke, die es den
Das Netzwerk im Überblick
100
Entwicklern von AAL-Systemen erlauben, aufeinander abgestimmte Module zu entwickeln, die sich nach Bedarf
miteinander kombinieren lassen. Darüber hinaus existiert ein erhebliches Informationsdefizit, was die Verfügbarkeit von so genannten Middleware-Systemen für AAL
betrifft; hier haben FuE-Projekte bereits leistungsfähige
Lösungen entwickelt und veröffentlicht, die aber nur wenigen bekannt sind.
Das vom BMBF geförderte (Fkz. 16SV5562K) und im Sommer 2011 gestartete Projekt RAALI formuliert zur Lösung
dieser Problematik eine „Deutsche Roadmap AAL-Interoperabilität“ und erarbeitet exemplarisch Regelwerke
(sog. Integrationsprofile) für die wichtigsten Anwendungsfälle von AAL. Darüber hinaus wird eine Bestandsaufnahme der verfügbaren Middleware-Systeme für AAL
erarbeitet. Ziel dieser Arbeit ist es, durch die Veröffentlichung der Ergebnisse eine stärkere Durchdringung des
AAL-Marktes zu unterstützen und gleichzeitig die Zukunftssicherheit der AAL-Systeme zu verbessern.
Roadmap AAL-Interoperabilität: Das RAALI-Projekt formuliert eine „Roadmap“ für die Interoperabilität von AAL-Systemkomponenten und stimmt diese mit der Fachöffentlichkeit aus Forschung, Industrie, Anwenderverbänden
und Normungsgremien ab. Diese Roadmap identifiziert
die Innovationen, Produktentwicklungen, Normen/Standards und politischen Rahmenbedingungen, die erforderlich sind, um das Entstehen eines vielfältigen Markts
mit kompatiblen, nachrüstbaren, „mitwachsenden“ AALSystemen zu ermöglichen, und skizziert deren Priorität
und den möglichen Zeitrahmen einer Umsetzung.
Entwicklung anwendungsfallbasierter Integrationsprofile für AAL: Ein Ansatz zur Realisierung interoperabler
Systeme, der sich in den letzten 10 Jahren im Bereich der
medizinischen IT bewährt hat, ist die Definition so genannter anwendungsfallbasierter Integrationsprofile, wie
sie etwa für das Gesundheitswesen von der Initiative „Integrating the Healthcare Enterprise“ oder für die Überwachung von Vitalparametern in der häuslichen Umgebung
von der Continua Health Alliance entwickelt werden. Integrationsprofile beschreiben typische Anwendungsfälle
und identifizieren die zu deren Realisierung notwendigen
IT-Systemkomponenten sowie die Schnittstellen zwischen
diesen Komponenten. Für jede Schnittstelle werden dann
auf der Basis existierender Normen oder Standards und
deren Optionen genaue Vorgaben definiert, die ein „Plugand-Play“-Zusammenspiel ermöglichen. Integrationsprofile liegen damit auf einer höheren Abstraktionsebene
als die bestehenden Normen für Kommunikationsprotokolle und ergänzen diese. Im RAALI-Projekt werden exemplarisch wichtige AAL-Anwendungsszenarien identifziert
und als Integrationsprofil modelliert, welche dann in die
Normung eingebracht werden.
Bestandsaufnahme zu Middleware-Plattformen für AAL:
Auf internationaler Ebene gibt es zurzeit mehrere Initiativen und Projekte, die sich um die Etablierung einer unter
Open-Source-Lizenz verfügbaren Middleware-Plattform
für AAL bemühen. Zu nennen sind hier unter anderen
Persona, SOPRANO, UniversAAL, OpenAAL, OpenURC
sowie die AAL Open Association. Aus der Sicht eines Systementwicklers stellt sich die Frage, welche dieser Plattformen für welche Art von AAL-System die geeignetste ist,
wie sich die Plattformen weiterentwickeln, auf welche
Hardware sie portiert sind, welche Anforderungen sie an
Rechenleistung, Speicher usw. stellen. Im Projekt RAALI wird daher eine Bestandsaufnahme der verfügbaren
Middleware-Plattformen zu AAL durchgeführt, um der
deutschen Fachöffentlichkeit Informationen über Verfügbarkeit, Fähigkeiten, Randbedingungen usw. bereitzu-
stellen, damit neue FuE-Vorhaben im Bereich AAL ohne
große Schwierigkeiten auf die existierenden MiddlewarePlattformen aufsetzen können.
RAALI-Projektpartner sind neben OFFIS die Deutsche
Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE, Frankfurt/Main), das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD, Darmstadt), das Institut
für Angewandte Informatik der TU Dresden, das Institut
für Angewandte Mikroelektronik und Datentechnik der
Universität Rostock, die Abteilung Medizinische Informatik der Universitätsmedizin Göttingen sowie Embedded
Network Solutions (ENS) – Freies Institut für Technische
Informatik (Lüneburg).
OFFIS – Institut für Informatik
Das 1991 gegründete OFFIS – Institut für Informatik
FuE-Bereich Gesundheit
erforscht als An-Institut der Universität Oldenburg neue
Escherweg 2
Formen computergestützter Informationsverarbeitung in
26121 Oldenburg
Hard- und Softwaresystemen und setzt die Ergebnisse in
anwendungsnahe Entwicklungen um. Es gliedert sich mit
Prof. Dr. Andreas Hein (Wissenschaftliche Leitung)
seinen über 290 MitarbeiterInnen in die drei Bereiche
Dr. Marco Eichelberg (Projektleitung)
Energie, Gesundheit und Verkehr. Der Bereich Gesundheit
Tel.: (0441) 9722-147
fokussiert seine FuE-Aktivitäten dabei auf die vier Themen-
Fax: (0441) 9722-111
felder intelligente Nutzungsschnittstellen, Datenmanage-
Andreas.Hein@offis.de
ment und -analyse, Integrationstechnik sowie medizinische
Marco.Eichelberg@offis.de
Gerätetechnik.
www.offis.de
Das Netzwerk im Überblick
101
Peter L. Reichertz Institut für
Medizinische Informatik
Schwerpunkte der Forschung
und ausgewählte Projekte
Das im Jahr 2007 durch die TU Braunschweig und die Medizinische Hochschule Hannover gegründete Dachinstitut
Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik beschäftigt sich intensiv mit den Forschungsschwerpunkten
Assistierende Gesundheitstechnologien (AGT), Informationsmanagement und Informationssysteme für das Gesundheitswesen (I2G) und eLearning in der Medizin und
Zahnmedizin. In einer Vielzahl von Forschungsprojekten
steht neben der elektronischen Vernetzung der Einrichtungen des Gesundheitswesens auch die Unterstützung
eines eigenständig geführten Lebens Älterer und chronisch Erkrankter im Vordergrund.
Seit über 30 Jahren sind die Hochschulen, die das Peter
L. Reichertz Institut als Dachinstitut gegründet haben, die
Medizinische Hochschule Hannover und die TU Braunschweig, in der Forschung auf dem Gebiet der Medizinischen Informatik aktiv und greifen in Forschungsprojekten die aktuellen und relevanten Problembereiche der
Gesundheitsversorgung auf.
Im Forschungsschwerpunkt Assistierende Gesundheitstechnologien geht es dabei vor allem um die Erforschung
und Gestaltung von nachhaltigen Bedingungen für ein
aktives, selbstständiges und selbst gestaltetes Leben
unter Einsatz von sensorerweiterten medizinischen Systemen insbesondere für ältere oder chronisch erkrankte
Personen.
Der Forschungsschwerpunkt Informationsmanagement
und Informationssysteme für das Gesundheitswesen
rückt vor allem solche Informationssystem-Architekturen
und Informationsmanagement-Prinzipien in den Vordergrund, an denen mehrere Gesundheitseinrichtungen
Das Netzwerk im Überblick
102
beteiligt sind. Diese sind in der heutigen Zeit für die
kooperative patientenzentrierte Gesundheitsversorgung
unverzichtbar geworden.
Im Forschungsschwerpunkt eLearning in der Medizin und
Zahnmedizin werden innovative Lern- und Lehrkonzepte
erforscht, entwickelt und mit Studierenden der Medizin
und Zahnmedizin erprobt. Diese Konzepte haben die
Realisierung einer praxisorientierten Lehre zum Ziel, die
den Studierenden eine optimale Vorbereitung auf den
medizinischen Alltag als Ärzte bietet.
Die aktuellen Projekte in den Forschungsschwerpunkten
des Instituts sind unter vielen anderen Gestaltung altersgerechter Lebenswelten (GAL), eHealth.Braunschweig,
virtX und MONARCA.
Gestaltung altersgerechter Lebenswelten (GAL) – Niedersächsischer Forschungsverbund:
Die altersgerechte Gestaltung der Lebenswelt soll ein sicheres, gesundes, selbstständiges und selbstbestimmtes
Leben in der selbst gewählten Umgebung ermöglichen.
Das PLRI erforscht zusammen mit über 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der unterschiedlichsten
Fachgebiete die Möglichkeiten, mittels des Einsatzes
modernster Informations- und Kommunikationstechnologien und unter Berücksichtigung des demografischen
Wandels zu diesem Ziel beizutragen. Sensorgestützte
Aktivitätserkennung, Sturzprävention und Sturzerkennung sind nur einige der vielen Themen, die im Projekt
erforscht werden.
eHealth.Braunschweig – Modellregion patientenzentrierte Versorgung:
eHealth.Braunschweig verbindet die relevanten Akteure
der Gesundheitsversorgung in einem regionalen Gesundheitsnetzwerk und etabliert neue informationsgestützte
Architekturen und Dienste in der Region Braunschweig
mit dem Ziel, die Qualität und Effizienz der Gesundheitsversorgung messbar zu verbessern. In den Teilprojekten
Gesundheitsversorgung im Alter, Versorgungsmanagement und Kommunikationsplattform, Hygienenetzwerk
und Traumanetzwerk werden die aktuellen Probleme der
Gesundheitsversorger in Bezug auf einrichtungsübergreifende Kommunikation aufgegriffen und Lösungen umgesetzt. Die Themen wie Unterstützung der Einweisung und
Entlassung von Patienten mit Übermittlung der Arztbriefe
und Pflegeüberleitungsdokumente oder die Unterstützung der akuten Versorgung von Traumapatienten durch
schnelle und sichere Bildkommunikation sind nur einige
wenige Themen des Projekts.
Workflows eingliedern. Dabei werden neuartige Technologien, wie beispielsweise Aktivitätssensoren, zur
Erstellung eines kontinuierlichen Verhaltensprofils und
zur Vorhersage von depressiven und manischen Phasen
eingesetzt.
virtX – Ein rechnergestütztes System zum Trainieren der
Handhabung von mobilen Bildverstärkersystemen:
virtX ist ein computergestütztes System für das Trainieren
der korrekten Handhabung mobiler Röntgengeräte sowie
für die Vermittlung von Verhaltensweisen zur Vermeidung
unnötiger Strahlenbelastung. Es bietet ein interaktives
virtuelles Operationsszenario, aufgabenbasiertes Training, das Tracking eines C-Bogens sowie einer Patientenpuppe und ist in der Lage, für beliebige OP-Situationen
Röntgenbilder und die zu erwartenden Strahlenbelastungen im OP zu simulieren.
MONARCA – MONitoring, treAtment and pRediCtion of
bipolAr Disorder Episodes:
Im EU-Projekt MONARCA
werden Lösungen zum Management und zur Behandlung bipolarer Störungen
entwickelt, welche sich in
bestehende medizinische
Informationssysteme und
Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule
Hannover
Prof. Dr. Reinhold Haux
Mühlenpfordtstraße 23
38106 Braunschweig
Tel.: (0531) 391-9500
Fax: (0531) 391-9502
reinhold.haux@plri.de
www.plri.de
Das Netzwerk im Überblick
103
PrivSec – Klaus Mönikes Unternehmensberatung für Datenschutz und Datensicherheit
Datenverarbeitung von Sozialdaten im Auftrag in Alten- und
Pflegeeinrichtungen
len Betriebssystemen, allen gängigen Browsern und ist
hardwareunabhängig.
Es besteht eine gesetzliche Verpflichtung, die Datenschutzbestimmungen einzuhalten. Vielen Geschäftsführern ist nicht bewusst, dass sie bei einer Datenverarbeitung im Auftrag für den Datenschutz verantwortlich sind,
auch wenn die Daten bei einem externen Dienstleistungsunternehmen verarbeitet werden. So haften Geschäftsführer für einen grob fahrlässig verursachten Verstoß gegen
das Bundesdatenschutzgesetz mit ihrem Privatvermögen
in unbegrenzter Höhe.
Die Klaus Mönikes Unternehmensberatung für Datenschutz und Datensicherheit unterstützt kleine mittelständische eHealth-Unternehmen in der Umsetzung der
Datenschutzgesetzgebung
Stark betroffen von den Regelungen der Datenschutzgesetzgebung sind nicht nur kleine mittelständische
eHealth-Unternehmen, sondern auch Krankenhäuser sowie Alten- und Pflegeheime.
Datenverarbeitung von Sozialdaten im Auftrag in Altenund Pflegeeinrichtungen
Die Pflegedokumentation der Bewohner in Kurz- oder
Langzeitpflege in Alten- und Pflegeeinrichtungen wird
meist durch die Alten- und Pflegedienstkräfte konventionell in Aktenordnern erstellt.
Mit der softwaregestützten Browserlösung CareCloud©
App der CareCloud GmbH aus Garbsen können Alten- und
Pflegeeinrichtungen die Pflegedokumentation praxisnah
pflegen. Hierzu benötigt jeder Arbeitsplatz nur einen Internetanschluss! Die CareCloud©App funktioniert mit al-
Das Netzwerk im Überblick
104
Die Verarbeitung und Übermittlung von medizinischen
Pflegedaten oder -berichten sind schnell und einfach auszuführen. Die CareCloud©App kann beispielsweise personenbezogene Stammdaten und Vertragsverhältnisse,
aber auch Anamnese, Biografie, Pflegevisite, Sturzprotokoll, Fixierungsmaßnahmen, Wunddokumentation und
Wundfotos, Daten von Ärzten, Apotheken, Krankenkassen, Teilnahme an Betreuungsangeboten, Allergien, Befreiungen, Betreuungen, Wünsche im Todesfall, Patientenverfügung, Pflegeplanung etc. fortlaufend archivieren
und bedarfsgerecht aufbereiten.
Die Vertraulichkeitsbestimmungen zur Pflegebehandlung
sind eng gefasst. Gesetzliche Rechtsvorschriften sehen
generell keine Auskunft vor, es sei denn, es liegt eine
ausdrückliche Einwilligung des Patienten in die Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht vor. Gesetzlich
geregelte Auskunftspflichten bestehen unter anderem
gegenüber den Sozialträgern nur bei Abrechnungen; medizinische Daten dürfen hingegen ausschließlich vom
Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) geprüft
werden.
Die Erstellung der schriftlichen Pflegedokumentation
mit der CareCloud©App wurde vom MDK in Niedersachsen kontrolliert und für den Einsatz in Alten- und Pflegediensteinrichtungen empfohlen. Das Programm bildet
den Pflegeprozess in der Praxis qualitativ hochwertig ab.
Somit bleibt für die Betreuung der Bewohner mehr Zeit.
Auftragsdatenverarbeitung
Damit die CareCloud©App auch in Alten- und Pflegeeinrichtungen eingesetzt werden kann, muss zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer ein Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung geschlossen werden.
Die Erhebung, die Verarbeitung oder die Nutzung von
Sozialdaten im Auftrag ist im 10. Sozialgesetzbuch definiert. Der Auftraggeber wird verpflichtet, eine obligato-
© Jan Werner
rische vertragliche Regelung vor der Datenweitergabe und
einem etablierten Vertragsmanagement zu schließen. So
behält die auftraggebende Alten- und Pflegeeinrichtung
den Überblick, wer, was und welche Daten herausgegeben und verarbeitet werden und was der Auftragnehmer
tun und nicht tun darf.
Weiterhin sind Regelungen zur Datensicherheit, wie zum
Beispiel Zugriff auf die CareCloud©App (Berechtigungskonzept), Verfügbarkeit der Bewohnerinformationen über
einen Zeitraum von dreißig Jahren, Kontrolle der Aktenarchivierung oder Akten- oder Datenträgervernichtung zu
erstellen.
Durch schriftlich fixierte technische und organisatorische
Maßnahmen der CareCloud GmbH werden alle spezifischen Geheimhaltungspflichten eingehalten.
Die Verletzung des Sozialgeheimnisses wird in der Regel
wie die ärztliche Schweigepflicht nach dem Strafgesetzbuch geahndet.
Kurz gesagt: keine Datenweitergabe ohne Vertrag
Wir empfehlen, den gesetzlichen Zehn-Punkte-Katalog
des §80 Abs. 2 Satz 2 SGB X im Rahmen der schriftlichen
Auftragserteilung einzuhalten:
1. Gegenstand und Dauer des Auftrags
2. Konkretisierung des Auftragsinhalts
3. technisch-organisatorische Maßnahmen
4. Berichtigung, Sperrung und Löschung von Daten
5. vorzunehmende Kontrollen und sonstige Pflichten
des Auftragnehmers
6. etwaige Berechtigung zur Begründung von Unterauftragsverhältnissen
7. Kontrollrechte des Auftraggebers und die entsprechenden Duldungs- und Mitwirkungspflichten des
Auftragnehmers
8. Mitteilung bei Verstößen des Auftragnehmers
9. Weisungsbefugnis des Auftraggebers
10. Löschung von Daten und Rückgabe von Datenträgern
nach Auftragsbeendigung
Die Auftragsdatenverarbeitung durch die CareCloud
GmbH wurde im September 2011 in einem freiwilligen
Datenschutzaudit eines unabhängigen Dienstleisters
kontrolliert und zertifiziert.
Die in der CareCloud©App erfassten Daten werden in
einem nach ISO 27001 zertifizierten Rechenzentrum in
Deutschland verarbeitet. Die Datenverarbeitung findet
also nur im Speicher des Arbeitsplatz-PC und im Rechenzentrum statt.
Datenschutz extern
Die privsec - Klaus Mönikes Unternehmensberatung aus
Hannover berät als externer Datenschutzbeauftragter die
CareCloud in Fragen zum Datenschutz und der Datensicherheit.
Klaus Mönikes
Klaus Mönikes als studierter Nachrichtentechniker,
Unternehmensberatung für
GDDcert. betrieblicher Datenschutzbeauftragter, Daten-
Datenschutz und Datensicherheit
schutzmanager (TAR) und TÜV-geprüfter zertifizierter
Ellernstraße 36
Datenschutzauditor (TAR) gehörte zu den 37 Gewinnern
30175 Hannover
der hannoverimpuls-Initiative „plug & work“ 2004.
Er ist bei der GDD e. V. und BVD e. V. als externer Da-
Tel.: (0511) 2203696
tenschutzbeauftragter gelistet. Er arbeitet in diversen
Fax: (0511) 2203698
Datenschutz-Arbeitskreisen mit und ist Leiter des GDD-
Mobil: (0160) 1539950
ERFA-Kreises in OWL sowie stellvertretender Leiter des
info@privsec.de
GDD-ERFA-Kreises in Hannover.
www.privsec.de
Das Netzwerk im Überblick
105
Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH
Das Traumanetzwerk NordostNiedersachsen und das Befundportal
Schwer verletzte Patienten in der Region Nordost-Niedersachsen über die Grenzen verschiedener Kliniken hinweg besser zur versorgen – das ist eines der Ziele einer
neuen Kommunikationsplattform, die das Klinikum gemeinsam mit dem Projekt eHealth.Braunschweig maßgeblich vorantreibt.
Anfang 2012 startet ein Pilotprojekt, mit dem zunächst
Bilder und Befunde von Polytraumapatienten zwischen verschiedenen Kliniken übermittelt werden, um (lebens-)notwendige Entscheidungen gemeinsam treffen zu können.
Das Städtische Klinikum Braunschweig ist mit 1.425
Betten das größte Krankenhaus in Niedersachsen. Pro
Jahr werden rund 56.000 Patienten stationär und über
100.000 ambulant behandelt. Das Klinikum setzt schon
seit Langem innovative IT-Dienste zur Kommunikation und
Verbesserung der Gesundheitsversorgung um. Das erste
Projekt ist das Braunschweiger Befundportal, das seit
2008 produktiv zur Laborbefund- und Arztbriefkommunikation eingesetzt wird. Ergänzt wird dies durch weitere
Dienste, wie die Übermittlung von Herzkatheterbildsequenzen und Teleradiologie. Zurzeit arbeiten die Beteiligten an einer neuen Kommunikationsplattform, über die
CT-Bilder und Befunde im Rahmen des Traumanetzwerks
Nordost-Niedersachsen für Konzile bei der Versorgung
von schwer verletzten Patienten elektronisch verschickt
werden können.
Traumanetzwerk Nordost-Niedersachsen
Jedes Jahr erleiden über 35.000 Menschen in Deutschland schwere, oft lebensbedrohliche Verletzungen. Die
Überlebenschance sinkt mit jeder Viertelstunde. EntDas Netzwerk im Überblick
106
scheidend sind die Rettungsdauer und die zeitnahe individuelle Versorgung der Betroffenen in spezialisierten
Kliniken. Im Traumanetzwerk Nordost-Niedersachsen
haben sich acht Kliniken zusammengeschlossen, um die
bestmögliche Versorgung von Schwerverletzten zu gewährleisten. Je nachdem, welche Versorgungsstufe die
einzelnen Kliniken leisten können, werden sie als lokale,
regionale oder überregionale Traumazentren eingestuft.
Das Klinikum Braunschweig koordiniert das Traumanetzwerk Nordost-Niedersachsen und stellt mit dem Chefarzt
der Braunschweiger Unfallchirurgie Prof. Dr. Heinrich
Reilmann den Sprecher des Netzwerkes.
Für die Zusammenarbeit der Kliniken soll eine elektronische Kommunikationsplattform bereitgestellt werden,
über die Ärzte schnell Konsile für die Versorgung ihrer
Patienten abrufen können. Konkret sieht das so aus:
Wenn zum Beispiel ein Patient mit schweren Schädelverletzungen in ein Krankenhaus mit lokalem Traumazentrum eingeliefert wird, wird dort zunächst die lebensrettende Erstversorgung geleistet. Für den Fall, dass die
Expertise eines Neurochirurgen benötigt wird, den das
Krankenhaus nicht selbst vorhält, stellt sich nun die Frage, ob der Patient aufgrund seiner Verletzungen in ein
regionales oder überregionales Traumazentrum verlegt
werden muss. Über die neue IT-gestützte Kommunikationsplattform kann die Klinik dann CT-Bildsequenzen,
Röntgenbilder und gegebenenfalls weitere Befunde mit
einem Neurochirurgen aus einem überregionalen Traumazentrum besprechen und individuell entscheiden, ob
eine Verlegung notwendig ist oder nicht. Diese Kommunikationsplattform können alle am Traumanetzwerk teilnehmenden Kliniken quer über das Netzwerk hinweg in
Anspruch nehmen.
Dass für die Realisierung der Vernetzung mehr als eine
schnelle Datenleitung notwendig ist, leuchtet unmittelbar ein. Grundvoraussetzung ist zunächst, dass jeder
Patient, trotz unterschiedlicher Fallnummern, in den
verschiedenen Krankenhäusern eindeutig identifiziert
werden kann. Dazu braucht er eine übergeordnete einheitliche Patientennummer – den sogenannten MasterPatient-Index. Diese Kennzahl gibt es in Deutschland
bisher nicht, erst jetzt mit der Gesundheitskarte wird sie
schrittweise eingeführt. Zusätzlich muss gewährleistet
sein, dass die eingehenden Befunde auch innerhalb der
einzelnen Häuser an die zuständigen Fachabteilungen
gelangen und in einem zentralen Bildmanagement verwaltet werden. Die lokale Infrastruktur hat das Klinikum
bereits aufgebaut. Die Umsetzung der elektronischen
Kommunikationsplattform des Traumanetzwerks startet
Anfang 2012 mit einem Pilotprojekt zwischen dem Städtischen Klinikum Braunschweig und dem Klinikum der
Stadt Wolfsburg und kann dann auf das ganze Netzwerk
ausgeweitet werden.
In diese neuen Modalitäten wird in Zukunft auch das
erste eHealth-Projekt des Klinikums integriert: das
Braunschweiger Befundportal. Das Befundportal ist die
Basis für eine sichere Kommunikation, die das Klinikum
gemeinsam mit der kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen ins Leben gerufen hat.
Das Befundportal
Das Zentrallabor und die Pathologie des Klinikums Braunschweig bieten für diverse Kliniken und niedergelassene
Ärzte in der Region Braunschweig Laboruntersuchungen
in den Instituten für Mikrobiologie, Immunologie und
Krankenhaushygiene sowie im Institut für Pathologie als
Dienstleistung an. Mit dem Braunschweiger Befundportal wird die elektronische Übermittlung der Befunde an
die anfordernde Institution ermöglicht. Der Zugriff auf
das Befundportal erfolgt über das Mitgliederportal der
Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), das
allen zugelassenen KVN-Ärzten über einen gesicherten
Zugang zur Verfügung steht. Im vergangenen Jahr wurden
insgesamt 37.336 Befunde in das System eingespeist.
Davon wurden 15.368 Befunde (41%) im Verlauf des ersten Tages nach der Freigabe abgerufen. Insgesamt wurden 11.558 Laborbefunde (41,7%) und 8.538 Pathologiebefunde (89,1%) elektronisch abgerufen.
Einsicht in die elektronische Patientenakte
Das Braunschweiger Befundportal ermöglicht es teilnehmenden niedergelassenen Ärzten außerdem, freigegebene Arztbriefe im Befundportal zu lesen. Sie können in
einer webbasierten Sicht auf die elektronische Patientenakte des Klinikums Braunschweig zugreifen und somit die
Arztbriefe schnell und direkt elektronisch in die eigenen
Praxisverwaltungssysteme integrieren. Voraussetzung
ist, dass der Patient seine Zustimmung dafür gegeben
hat. In diesem Fall wird der Hausarzt beziehungsweise
der einweisende Arzt nach der Entlassung des Patienten
per E-Mail über den Eingang neuer Dokumente im Braunschweiger Befundportal informiert und kann den entsprechenden Bericht abrufen.
Dr. Christoph Seidel
Städtisches Klinikum Braunschweig gGmbH
Geschäftsbereichsleiter IT und
Das Klinikum Braunschweig ist das Krankenhaus der Maxi-
Unternehmensentwicklung
malversorgung für die Region Braunschweig und mit 1.425
Yvonne Menzel
Planbetten eines der großen Krankenhäuser in Deutschland.
Unternehmensentwicklung
Mit 17 Kliniken, elf selbstständigen klinischen Abteilungen
Freisestraße 9/10
und sechs Instituten wird nahezu das komplette Fächer-
38118 Braunschweig
spektrum der Medizin abgedeckt.
Pro Jahr werden rund 56.000 Patienten stationär und über
Tel.: (0531) 595-0
100.000 ambulant behandelt.
info@klinikum-braunschweig.de
Das Klinikum Braunschweig beteiligt sich an zahlreichen
www.klinikum-braunschweig.de
eHealth-Projekten und -Aktivitäten wie eHealth.Braunschweig, CCESigG, Telemedizin, Videokonferenz, Traumanetzwerk und ist Mitglied des Beirats eHealth.Niedersachsen.
Das Netzwerk im Überblick
107
trinovis GmbH
Potenziale sichtbar machen –
Der trinovis Portfolio Analyzer
Vereinfachtes Diagramm
Hoher Marktanteil bei geringem weiteren Potenzial
und mittlerem
Erlösbeitrag
Hoher Marktanteil bei hohem weiteren Potenzial
und Erlösbeitrag
“Mit dem trinovis Portfolio Analyzer erhält die Geschäftsführung schnell und unkompliziert Auskunft über die
Chancen und Risiken der einzelnen Fachabteilungen im
Krankenhausmarkt.”
Marc Elmhorst, Geschäftsführer trinovis GmbH
Potenziale sichtbar machen
Wissen Sie genau, wo in Ihrer Klinik noch Entwicklungspotenzial steckt? Ab sofort können
Sie es auf einen Blick erkennen: Der trinovis
Portfolio Analyzer für den Gesundheitsmarkt
bietet Ihnen einen visuellen Zugang zu Ihren
Potenzialen und Herausforderungen – gemessen am Markt.
Beispiel
Fragestellung:
In welchen Leistungsbereichen können die Erlöse kurzfristig gesteigert werden?
Vorbereitung:
Wählen Sie die gewünschten Leistungsbereiche aus den
trinovis Leistungsgruppen* aus.
Ergebnis:
Überblicken Sie in einem Diagramm, welche Wachstumspotenziale in Ihrem Markt noch vorhanden sind und welcher zusätzliche Erlösbetrag erwartet werden kann.
Das Netzwerk im Überblick
108
Geringer Marktanteil bei
nur geringem weiteren
Potenzial und mittlerem
Erlösbeitrag
Theorie
Im Spannungsfeld zwischen (politisch gewolltem) Wettbewerb und (gesellschaftlich nötiger) Gemeinnützigkeit
bewegen sich viele Kliniken auf einem schmalen Grat.
Strategische Entscheidungen können kompliziert sein,
hängen sie doch oft von schlecht prognostizierbaren
Bevölkerungsphänomenen und den Interessen diverser
Akteure ab. Um diesen Unwägbarkeiten zu begegnen,
sind fundierte, marktanalytisch aufbereitete Daten vital
für alle Entwicklungsprozesse innerhalb des Unternehmens Krankenhaus. Mit einer klaren, marktanalytisch
hinterlegten Sicht auf die einzelnen Fachabteilungen im
Wettbewerb mit regionalen und bundesweiten Akteuren
gelingt die Positionierung im Gesundheitsmarkt. Ergebnisse einer solchen Analyse sind Strategien zur Fallzahlund Erlössteigerung. Diese Sicht und damit die Grundlage für Ihre Entscheidungen bietet Ihnen der trinovis
Portfolio Analyzer.
Leistungsbereich
Wenn Sie Ihr Portfolio mit dem trinovis Portfolio Analyzer betrachten, können Sie unter anderem Folgendes erkennen:
Welche Leistungsgruppe hat heute eine große Bedeutung
für die wirtschaftliche Situation (hoher Marktanteil), wird
aber zukünftig durch die demografische Entwicklung in
der Region weniger Fälle erhalten (geringes Potenzial)?
Eine mögliche Strategie für solche Leistungsgruppen (im
Screenshot z. B. Leistungsgruppe 2) kann es sein, den
Marktanteil von anderen zu übernehmen, um die für den
wirtschaftlichen Betrieb benötigten Fallzahlen zu haben.
Welche Leistungsgruppe hat bei bereits hohem Marktanteil noch starkes Wachstumspotenzial? Ein solcher
Bereich eignet sich besonders gut für kurzfristige Fallzahlsteigerungen (z. B. Leistungsgruppe 4). Leistungsgruppen mit geringem Marktanteil und ohne Wachstumspotenzial stellen eher keinen Investitionsbereich dar
(z. B. Leistungsgruppe C). Ein Leistungsbereich mit geringem Marktanteil, aber hohem Potenzial durch zukünftige
demografische Entwicklungen eignet sich für einen langfristigen Aufbau (z. B. Leistungsgruppe A).
Entfalten Sie Ihr Potenzial?
Mit dem Portfolio Analyzer von trinovis können Sie Ihre
Stärken und Schwächen auf einen Blick erkennen. Erleben Sie die Kraft visueller Datendarstellung über vier Dimensionen – Ihr Potenzial entfaltet.
Mit etwa 280 Analysen von
Krankenhausstandorten
in den letzten fünf Jahren
ist trinovis Marktführer im
Bereich Krankenhausmanagement und Krankenhausmarktanalysen. Seit
über zehn Jahren stellen
wir Krankenhäusern und
Kliniken unser Know-how zur Verfügung. Bis heute hat trinovis circa acht Millionen Datensätze stationärer Behandlungsfälle verarbeitet. Knapp 200 Krankenhausstandorte
in Deutschland vertrauen auf Marktanalytik-Lösungen von
trinovis für ihren betriebswirtschaftlichen Erfolg.
Fallzahl- und Erlössteigerung
Unsere interdisziplinären Teams aus IT-Spezialisten, Betriebswirten und Medizinern erarbeiten zusammen mit
Ihnen Handlungsempfehlungen für Fallzahl- und Erlössteigerungen.
*Die trinovis Leistungsgruppen fassen Diagnosen und Prozeduren marktorientiert zusammen und machen so eine übersichtliche und intuitiv verständliche
Darstellung von Krankenhausleistungen möglich. Das Ordnungssystem wird
fortlaufend in Zusammenarbeit mit Krankenhäusern aus der Praxis heraus entwickelt.
trinovis GmbH
Die trinovis GmbH stellt als Beratungs- und IT-Dienst-
Marc Elmhorst
leistungsunternehmen Informationen und Methoden zur
Geschäftsführer
Unterstützung strategischer Entscheidungen im Ge-
Rotenburger Straße 21
sundheitswesen bereit sowie Lösungen zur Bewertung,
30659 Hannover
Überwachung und Steuerung von Abläufen. Der trinovisKompetenzbereich erstreckt sich dabei sowohl auf die
Tel.: (0511) 61071-0
technische Realisierung und die inhaltliche Ausgestaltung
Fax: (0511) 61071-161
von Anwendungen zur Datenaufbereitung und -präsentation
info@trinovis.com
als auch auf die Entwicklung und Umsetzung geeigneter
www.trinovis.com
Methoden zur Steuerung. Dabei arbeitet die trinovis GmbH
mit interdisziplinären Teams aus Gesundheitsökonomen,
Medizinern und Informatikern mit langjährigen praktischen
Erfahrungen in Gesundheitseinrichtungen zusammen.
Das Netzwerk im Überblick
109
T-Systems International GmbH
Gesund und fit durchs Arbeitsleben
Von Nicole Schmidt & Petra Stracke, Deutsche Telekom
Krankenkassen: Vom Kostenträger zum Gesundheitsmanager
Betriebliche Gesundheitsvorsorge steigert das Wohlbefinden der Angestellten und spart gleichzeitig Kosten für die
Unternehmen. Mithilfe von Gesundheitsportalen, mobilen Apps und sicheren Netzwerken bauen Kassen ihr Versorgungsangebot weiter aus und können ihre Mitglieder
gleichzeitig besser als vorher für das Thema Gesundheit
begeistern.
Langes Sitzen, Stress und unregelmäßiges Essen – der
Arbeitsalltag vieler Menschen ist heutzutage alles andere
als gesund. Die Folgen sind häufig Müdigkeit, Energiemangel und Lustlosigkeit bis hin zu Ausfällen aufgrund
von physischen und psychischen Erkrankungen. Die Unternehmen kommt diese Entwicklung teuer zu stehen:
Eine aktuelle Studie der Strategieberatung Booz & Company im Auftrag der Felix Burda Stiftung kommt zu dem
Ergebnis, dass deutsche Firmen im Jahr 2009 allein die
Fehlzeiten 1.199 Euro pro Mitarbeiter gekostet haben.
Noch stärker zu Buche schlagen die Kosten, die entstehen, wenn Mitarbeiter trotz Krankheit am Arbeitsplatz
erscheinen. Denn das führt häufig zu schlechter Arbeitsqualität, Unfällen oder chronischen Krankheiten bis hin
zum Burn-out. Die Kosten für diesen sogenannten Präsentismus betrugen 2009 laut Booz & Company weitere
2.399 Euro pro Kopf. Hochgerechnet auf alle deutschen
Firmen fielen somit Kosten in Höhe von 129 Milliarden
Euro an.
Trotz dieser Entwicklung haben bisher nur wenige Unternehmen in Deutschland ein betriebliches Gesundheits-
Das Netzwerk im Überblick
110
management etabliert. Denn zum einen lässt sich der
direkte Nutzen von Präventivmaßnahmen nur schwer
ermitteln, und zum anderen sind den meisten Unternehmen die rechtlichen, politischen und finanziellen Rahmenbedingungen für ein betriebliches Gesundheitsmanagement nicht oder nur zum Teil bekannt. Die Deutsche
Telekom ist hier bereits einen Schritt weiter. Sie hat das
„Kümmern um Gesundheit“ zum festen Bestandteil der
internen Servicekultur gemacht und wurde 2010 dafür
von Handelsblatt, EUPD Research und TÜV SÜD Life Services mit dem „Corporate Health Award“ ausgezeichnet.
„Eine umfassende Gesundheitsförderung ist nicht nur
ein Grundprinzip nachhaltigen Personalmanagements,
sondern auch eine tragende Säule für die Werthaltigkeit
von Unternehmen“, so Personalvorstand Thomas Sattelberger. Und Dr. Anne-Katrin Krempien, Leitende Ärztin
der Deutsche Telekom, ergänzt: „Die Führungskräfte sind
aufgefordert, Vorbilder und Verantwortungsträger für die
Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu sein. Ziel ist, die Beschäftigten nachhaltig zu motivieren, Eigenverantwortung
für ihre Gesundheit zu übernehmen, um ihre Beschäftigungsfähigkeit und damit auch die eigene Lebensqualität zu steigern.“
Fit@Telekom
Neben regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen sowie Beratungen im psychosozialen Bereich ist
bei der Telekom mit „Fit@Telekom“ jetzt ein internes Gesundheitsportal an den Start gegangen. Unter dem Motto
„Gesundheit macht Spaß“ bietet das Portal umfangreiche
Funktionen und Informationen rund um die Themen
Sport, Bewegung, Ernährung und Wohlbefinden. So haben die Mitarbeiter dort die Möglichkeit, einen FitnessCheck durchzuführen und so Erkenntnisse über mögliche
körperliche Gefährdungen zu gewinnen. Darüber hinaus
bietet das Portal Motorik- und Gedächtnisübungen, Interviews mit Experten, Literaturtipps zu den Themen Gesundheit, Bewegung und Ernährung sowie Verlinkungen
zu verschiedenen Wikis und Blogs. Fit@Telekom soll
nicht nur informieren, sondern die Mitarbeiter anregen,
mit Kollegen über Gesundheitsthemen zu sprechen und
sich unternehmensweit zu vernetzen. So steht beispielsweise bei weiblichen Nutzern der Austausch von Kochrezepten für kalorienarme Gerichte ganz hoch im Kurs.
Nicole Schmidt, Deutsche Telekom (links)
Petra Stracke, Deutsche Telekom (rechts)
Grundsätzlich lässt sich Fit@Telekom auch auf andere
Unternehmen übertragen. Das Know-how, das TelekomMitarbeiter bei der Entwicklung des Portals gewonnen
haben, geben sie natürlich gerne an Kunden weiter. Die
Inhalte können speziell auf die Bedürfnisse und Anforderungen von Nutzergruppen zugeschnitten werden.
„Die Gesundexperten“ im Netz
Beispiel für eine solche Kundenlösung ist das Mitgliederportal der Barmer GEK, das die Telekom gemeinsam
mit der Krankenversicherung entwickelt hat und in ihren
Rechenzentren betreibt. Die Seite teilt sich in zwei Bereiche: In der klassischen Rubrik „Leistung & Services“
finden die Nutzer Basisinformationen wie Anträge, Formulare und Ansprechpartner. Darüber hinaus stellt die
Barmer GEK ihren Mitgliedern mit „Wissen & Dialog“ eine
Kommunikationsplattform zur Verfügung. Dort können
sich Mitglieder mit Experten und anderen Anwendern in
Foren austauschen, sich Fitnessprogramme erstellen lassen oder in einer Medikamentendatenbank stöbern. Eine
Mediathek bietet zudem die Möglichkeit, Diagnosen und
Therapien zu recherchieren. Außerdem können die Nutzer
dort Newsletter und RSS-Feeds abonnieren sowie Gesundheitsvideos ansehen. Um das Portal auf die Bedürfnisse
ihrer Mitglieder zuschneiden zu können, ist die Barmer
GEK bei der inhaltlichen Konzeption des Portals einen ungewöhnlichen Weg gegangen: Sie hat auf die Vorschläge
ihrer Kunden gesetzt. Rund 5.000 Versicherte haben sich
aktiv an der Gestaltung der Seite beteiligt und Ideen und
Wünsche für das neue Portal zusammengetragen.
Der Aufwand hat sich gelohnt: Im April 2011 hat der Interactive Media Council in New York die Barmer GEK und die
Telekom für ihr Portal mit dem „Interactive Media Award“
ausgezeichnet. Der Preis wurde von der nichtkommerziellen Organisation Interactive Media Council Inc. initiiert
und zeichnet den höchsten Standard in Webdesign und
Entwicklung aus. „Der Award ist eine tolle Auszeichnung
für unsere Arbeit und motiviert uns, das Angebot für unsere Kunden weiter zu verbessern“, sagt Heiner Beckmann, Marketingleiter der Barmer GEK. „Unser Ziel ist es,
unseren Mitgliedern einen umfassenden Service zu bieten und ihre Anliegen schnell und gut zu beantworten.“
Bundesregierung belohnt Gesundheitsförderung
Mit dem Jahressteuergesetz 2009, das am 1. Januar 2009
in Kraft getreten ist, stärkt die Bundesregierung die betriebliche Gesundheitsförderung. Durch eine Ergänzung
in Paragraf 3 Nr. 34 Einkommensteuergesetz (EStG) sind
zusätzliche Aufwendungen des Arbeitgebers zur Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes und der
betrieblichen Gesundheitsförderung steuer- und sozialabgabenfrei, soweit sie den Betrag von 500 Euro pro Mitarbeiter und Kalenderjahr nicht übersteigen.
T-Systems International GmbH
Nicole Schmidt und Petra Stracke sind Market-Manage-
Tel.: (069) 66531-126
rinnen im Konzerngeschäftsfeld Gesundheit, Deutsche
Fax: (069) 66531-139
Telekom. Die Deutsche Telekom sieht den Gesundheits-
info@t-systems.com
sektor als strategisches Wachstumsfeld, das im Rahmen
www.t-systems.de
der Intelligente-Netze-Strategie des Konzerns zu einem
www.gedas.de
Zusatzumsatz von 1 Milliarde Euro bis 2015 beitragen soll.
Die Telekom bietet Ärzten, Krankenkassen, Kliniken und
anderen medizinische Dienstleistungen rund um das digitale Gesundheitswesen. Hierzu gehört auch der sogenannte
zweite Gesundheitsmarkt mit Produkten für die private
Vorsorge und Fitness. In diesem Feld vertreibt die Telekom
in ihren Shops bereits erfolgreich Gesundheitsmessgeräte.
Das Netzwerk im Überblick
111
Universitätsmedizin der Georg-August-Universität Göttingen - Abteilung Medizinische
Informatik
Arbeitsgruppe
„Point of Care Design“
Die Arbeitsgruppe CIOffice Forschungsnetze bündelt die
Methodenkompetenzen der Medizinischen Informatik in
Göttingen zum Thema IT-Forschungsinfrastrukturen für
Studien im Gesundheitswesen. Insbesondere zählen
dazu Identitätsmanagement, Studiensoftware, Bild- und
Biobanken sowie Methoden zur Langzeitarchivierung.
Dabei wird eine neue virtuelle Forschungsumgebung für
die kooperierenden Forscher entwickelt.
Die Integration neuer (assistiver) Technologien in Gesundheitspflege und medizinische Versorgung ist vielschichtig
und bedarf eines systematischen Vorgehens auf mehreren
Ebenen. Diese Fragestellung steht im Mittelpunkt der Arbeitsgruppe Point of Care Design der Abteilung Medizinische Informatik, Universitätsmedizin Göttingen (UMG)
unter Leitung von Murat Gök.
Die Abteilung Medizinische Informatik (MI) mit den Arbeitsgruppen (AG) Point of Care Design und CIOffice Forschungsnetze im Zentrum Informatik, Statistik und Epidemiologie der UMG (Direktor: Prof. Dr. Otto Rienhoff)
führt Evaluationsstudien zur Verbesserung der Qualität
und Akzeptanz von assistiven Technologien und telemedizinischen Systemen durch. Diese Studien werden im
Rahmen von nationalen und EU-geförderten Verbundprojekten konzipiert und durchgeführt. Auch mit gemeinnützigen Organisationen, Patientenverbänden, Kommunen
und der Industrie wird kooperiert.
Arbeitsgruppen
Die AG Point of Care Design (POCD) hat eine anwendungsorientierte Forschungsausrichtung. Sie analysiert
und evaluiert den Einsatz neuer assistiver Technologien,
zum Beispiel von Telemonitoring-Anwendungen, im stationären sowie im ambulanten Bereich. Der Fokus der
verschiedenen Forschungsaktivitäten liegt darauf, technische Innovationen von der Laborphase zügig in die
breite Kundenakzeptanz im Sozial- und Gesundheitswesen zu führen.
Das Netzwerk im Überblick
112
Evaluation von neuen Technologien
Typische Fragestellungen in der AG POCD sind zum Beispiel: Wie sind ältere Menschen gegenüber neuen Technologien eingestellt? Wie sehen Pflegekräfte den Einsatz
der neuen assistiven Technologien im pflegerischen Alltag? Kann die Effizienz neuer telemedizinischer Dienstleistungen gemessen werden? Wie robust ist die Funktionalität eines neuen assistiven Systems und wie sehen
dessen Einsatzszenarien aus? Wie kann neue assistive
Technologie in (Versorgungs-)Prozesse integriert werden
und wie sollte die Dienstleistung hinter der Technologie
aussehen?
Im Vordergrund steht immer eine Verbesserung der sozialen und medizinischen Versorgung – etwa in städtischen
Quartierskonzepten oder ländlich regionalen Verbünden.
In diesem methodischen Kontext übernimmt die POCDArbeitsgruppe die evaluativen Aufgaben; das CIOffice
stellt Funktionalitäten bezüglich der Studieninfrastruktur
zur Verfügung. Auf einige ausgewählte Forschungsaktivitäten wird im Folgenden eingegangen.
Wissensmodellierung
Jede innovative Entwicklung birgt Chancen und Gefahren
für die Nutzer. Gleichermaßen haben Assistenzsysteme
im Gesundheitswesen durchaus enorme Vorteile, bergen
aber auch versteckte Gefahren. Ein Videotelefonie-System für Senioren zum Beispiel fördert die Kommunikation mit Angehörigen und Freunden; gleichzeitig kann es
aber auch zu einer Reduktion der persönlichen Kontakte
führen. Um solche Aspekte bereits früh in der Designphase zu erkennen, bedarf es einer Analyse durch Experten
mit sozialwissenschaftlicher, psychologischer, ethischer
und juristischer Perspektive. Dafür dass diese Experten
die technologischen Entwicklungen bewerten können,
schafft das POCD mithilfe von Taxonomien oder Ontolo-
Abb. 1: Ausschnitt einer Ebene der im PHM-Projekt entwickelten Taxonomie
Abb. 2: Ausschnitt einer Prozessmodellierung aus dem Projekt EDiMed
gien über entsprechende Domänen die Grundlagen. Beispielsweise wurde in dem EU-Projekt PHM-ethics1 eine
Taxonomie (Abb. 1) erstellt, auf deren Grundlage Analysen durchgeführt wurden; im nationalen Projekt DIA-LOC2
wird derzeit eine Ontologie entwickelt.
interdisziplinäres Team von Informatikern, Medizinern,
Dokumentaren, Sozialwissenschaftlern und Betriebswirten (Foto). Zu den circa 30 Mitarbeitern gesellt sich ein
Kreis von wissenschaftlichen Hilfskräften und Doktoranden. Mehrere Hundert Quadratmeter Arbeits-, Labor und
Testfläche stehen zur Verfügung. Die Studienrichtung
„Medizinische Informatik“ ist eine der nachgefragtesten
des Studienganges Angewandte Informatik der Universität Göttingen. Um methodisch auf dem neuesten Stand
zu bleiben, kooperiert die Abteilung eng mit anderen Arbeitsgruppen in den Göttinger Zentren für Angewandte
Informatik und Digitale Geisteswissenschaften.
Studien
In vielen Fällen sind Innovationen im Bereich der assistiven Systeme aus der Entwicklung von technischen
Prototypen entstanden, die einen Beitrag zur Linderung
der Auswirkungen des demografischen Wandels und der
Unterversorgung von ländlichen Gebieten leisten wollen. Der Transfer vom Prototyp oder Demonstrator in den
Massenmarkt ist jedoch in solch einem Technology-PushSzenario nicht trivial. Zudem ist die Akzeptanz bei den
Nutzern nicht immer so gegeben, wie es sich die Entwickler erhofft haben. Hinzu kommen gerade im Gesundheitswesen viele Regulierungen und ökonomische Besonderheiten. Wie kann die Effizienz von assistiven Systemen
in einem derart komplexen System gemessen werden?
Hierzu beispielsweise führt die AG POCD im Verbundprojekt EDiMed3 gemeinsam mit dem Blutdruckinstitut Göttingen und weiteren wissenschaftlichen Partnern eine
Studie durch, um die Prozesse mit deren In- und OutputFaktoren (Abb. 2) zu analysieren.
Abteilung Medizinische Informatik Göttingen 2011
Team
Um das aufgezeigte Aufgabenspektrum bewältigen zu
können, verfügt die Abt. Medizinische Informatik über ein
Abteilung Medizinische Informatik
Arbeitsgruppe CIOffice
Universitätsmedizin der Georg-August-Universität Göttingen
Frank Dickmann
www.mi.med.uni-goettingen.de
fdickmann@med.uni-goettingen.de
Prof. Dr. Otto Rienhoff
1
otto.rienhoff@med.uni-goettingen.de
Arbeitsgruppe Point of Care Design
Murat Gök
murat.goek@med.uni-goettingen.de
Personalized health monitoring (PHM) – Interdisciplinary research to
analyse the relationship between ethics, law and psychosocial as well as
medical sciences, Projektleitung: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Prof. Dr. Silke Schmidt (Förderer: EU FP7)
2 Portable diagnostic “lab-on-a-chip” systems (LOC’s) in health care and
in direct-to-consumer contexts: Interdisciplinary analysis of risks and
chances from a legal, ethical, psychosocial, information technological
and health care perspective, Projektleitung: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Prof. Dr. Schmidt (Förderer: BMBF)
3 Effizienzbewertung von Dienstleistungskonfigurationen in der Telemedizin, Projektleitung: CEPRA – Center for Performance Research & Analytics,
Prof. Dr. Klaus Möller (Förderer: BMBF)
Das Netzwerk im Überblick
113
KURZPROFILE DER
NETZWERKPARTNER
Abakus Elektronik GmbH
b.i.b. International College
Abakus Elektronik GmbH
Das IT-Unternehmen aus der Nordheide bietet IT-Lösungen und Software-Ideen für individuelle Ansprüche.
Dabei stehen der Kunde und seine Ansprüche für einen
entscheidenden Wettbewerbsvorteil immer im Mittelpunkt.
Die Abakus Elektronik GmbH wurde 1993 gegründet und
bietet seitdem IT-Entwicklungen und -Anwendungen, die
Geschäftsprozesse durchgängig unterstützen und sich
vollständig in Systemwelten integrieren. Abakus kümmert sich vor allem um Softwareentwicklungen, Internetauftritte sowie Server und Netzwerke.
Seit 2010 spezialisiert sich das Unternehmen im Bereich
eHealth als qualifiziertes IT-Service-Unternehmen und im
Bereich Beratung für Medizinprodukte.
Kontakt:
b.i.b. International College
Private Trägerschaft, staatliche Anerkennung und wirtschaftliche Unabhängigkeit – auf diesen drei Säulen
baut sich das b.i.b. International College auf. Durch seine
über 35-jährige Erfahrung und den Berufserfolg der über
25.000 Absolventen zählt es zu einer der ersten Adressen unter den Aus- und Weiterbildungsinstitutionen der
angewandten Informatik. Dabei hält das b.i.b. Aus- und
Weiterbildungen für die verschiedensten Adressatengruppen bereit - angefangen beim Jugendlichen mit mittlerem
Schulabschluss bis hin zum Akademiker.
Kontakt:
Netzwerkpartner
114
Claudia Schwegmann
Auepark 7
21271 Hanstedt
Tel.: (04184) 88822-0
Fax: (04184) 88822-20
EHealth@x65.de
www.x65.de
Freundallee 15
30173 Hannover
Tel.: (0511) 28483-0
Fax: (0511) 28483-14
Info-ha@bib.de
www.bib.de
KURZPROFILE DER
NETZWERKPARTNER
BioRegioN
B-I-T GmbH
Kontakt:
Landesinitiative Gesundheitswirtschaft –
Life Sciences Niedersachsen
c/o Zentrum für biomedizinische
Technik und Innovation e. V.
Dr.-Ing. Gerrit Hohenhoff
Bischofsholer Damm 15 / Geb. 105
(auf dem Gelände der Tierärztlichen
Hochschule Hannover)
30173 Hannover
Tel.: (0511) 856-8322
Fax: (0511) 856-8324
BioRegioN
BioRegioN ist die Landesinitiative Gesundheitswirtschaft – Life Sciences des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.
BioRegioN vernetzt, berät und unterstützt Unternehmen,
Hochschulen, Forschungsinstitute und viele weitere Akteure in den Bereichen Gesundheitswirtschaft, Biotechnologie und Biomedizintechnik in Niedersachsen. Ziel
ist eine nachhaltige Sicherung und Stärkung des Wirtschafts- und Innovationsstandortes im internationalen
Wettbewerb. Im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr betreibt der Verein
Zentrum für biomedizinische Technik und Innovation (BiomeTI) e. V. die Geschäftsstelle der BioRegioN.
info@bioregion.de
www.bioregion.de
Kontakt:
Ralph Wecks
Essener Straße 1
30173 Hannover
Tel.: (0511) 807190-0
Fax: (0511) 807190-25
info@bit-hannover.de
www.bit-hannover.de
B-I-T GmbH
Die B-I-T GmbH ist spezialisiert auf Verschlankung und
Automatisierung verwaltungstechnischer Abläufe und
Prozesse. In ihrem Fokus stehen sämtliche administrative Aufgaben, die Informationen statt Waren „produzieren“. Denn gerade dort besteht im Vergleich zu Produktionsprozessen noch ein erheblicher Nachholbedarf
– sowohl an Optimierung als auch an Automatisierung.
Und wie anders als durch Verschlankung und IT-seitiger
Unterstützung sollte steigendem Kostendruck und zunehmender Vernetzung der Prozessteilnehmer begegnet
werden? Die B-I-T GmbH bietet hier ein breites Spektrum
von Beratung, intelligenten Lösungsansätzen und Software. Beginnend beim elektronischen Dokument reicht
das Angebot über die Digitalisierung von Arbeitsschritten
bis hin zur Verknüpfung vorhandener Softwarelösungen
zu einer ganzheitlichen Prozessunterstützung.
Netzwerkpartner
115
KURZPROFILE DER
NETZWERKPARTNER
Boston Healthcare Associates International GmbH
Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG
Boston Healthcare Associates International GmbH
Die Boston Healthcare Associates International GmbH
bietet ein breites Spektrum von Leistungen zur Analyse, Dokumentation und Kommunikation des Nutzens
bzw. Wertes von Arzneimitteln oder Medizinprodukten
im gesamten Produktlebenszyklus an. Dazu gehören die
strategische gesundheitsökonomische und -politische
Beratung, gesundheitsökonomische Studien, Health
Technology Assessment-Bewertungen, systematische
Reviews oder Analysen der Erstattungsrahmenbedingungen. Nach der Markteinführung unterstützt die Boston Healthcare Associates International GmbH Hersteller bei der Planung von elektronischen Patientenregistern
für Post Marketing Surveillance oder Post Authorization
Safety Studies.
Kontakt:
Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank),
Düsseldorf, ist mit ihren insgesamt 46 Filialen, vier Geschäftsstellen und mehreren Beratungsstellen in allen
Regionen Deutschlands präsent. Mit einer Bilanzsumme
von rund 40 Milliarden Euro (Dezember 2010) steht sie
an der Spitze der genossenschaftlichen Primärkreditinstitute – und das seit mehr als 30 Jahren. Als Universalbank
mit komplettem Produktspektrum hat die apoBank ihre
Geschäftspolitik auf die Erfordernisse der Heilberufe ausgerichtet.
Kontakt:
Netzwerkpartner
116
Prof. Dr. Bernd Brüggenjürgen
Geschäftsführer
Alter Bremer Weg 23
29223 Celle
Tel.: (05141) 1067
Fax: (05141) 1068
bbrueggenjuergen@bostonhealthcare.com
www.bostonhealthcare.de
www.bostonhealthcare.com
Sven Branahl
Königstraße 10
30175 Hannover
Tel.: (0511) 3403-0
Fax: (0511) 3403-271
niederlassung.hannover@apobank.de
www.apobank.de
KURZPROFILE DER
NETZWERKPARTNER
DGN DEUTSCHES GESUNDHEITSNETZ SERVICE GMBH
EUSANA GmbH & Co. KG
Kontakt:
Katja Chalupka
Redaktion & Öffentlichkeitsarbeit
Niederkasseler Lohweg 181-183
40547 Düsseldorf
Tel.: (0211) 77008-0 (Zentrale)
Tel.: (0211) 77008-456 (Infoline)
Fax: (0211) 77008-393
infoline@dgn.de
www.dgn.de
Kontakt:
Dr. med. Werner G. Gehring
Geschäftsführer
Hannoversche Straße 24
31848 Bad Münder
Tel.: (05042) 940600
Fax: (05042) 940608
info@eusana.de
www.eusana.de
DGN Deutsches Gesundheitsnetz Service GmbH
DGN steht für Deutsches Gesundheitsnetz Service GmbH.
Das Düsseldorfer Unternehmen, 1997 ursprünglich für
den Betrieb heilberufsspezifischer Intranetportale gegründet, zählt heute zu den marktführenden TelematikDienstleistern im deutschen Gesundheitswesen. Seit
2005 ist das DGN zertifizierter KV-SafeNet-Provider und
seit 2007 ein durch die Bundesnetzagentur akkreditiertes
Trustcenter. Auf Basis modernster Kommunikations- und
Sicherheitstechnologien entwickelt das DGN Lösungen
für Online-Vernetzung und elektronische Transaktionen
– und schafft damit eine sichere Basis für neue eHealthAnwendungen.
EUSANA GmbH & Co. KG
Die EUSANA GmbH & Co. KG ist für Arzt und Patient der
Partner für alle Fragen rund um die Präventions- und Individualmedizin. Mehr als 1.000 Ärzte in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind mit dem EUSANA Konzept
wirtschaftlich erfolgreich. Das EUSANA Konzept basiert
auf:
• einem ganzheitlichen Patientenbetreuungssystem,
• dem EUSANA Expertensystem (Software) inklusive
medizinischer Checks,
• individuellen Patientenmarketing-Konzepten,
• Fortbildungs-Konzepten.
Das EUSANA Konzept integriert das bisherige Leistungsangebot von individuellen Gesundheitsleistungen eines
Arztes in ein ganzheitliches System.
Netzwerkpartner
117
KURZPROFILE DER
NETZWERKPARTNER
Gesundheitsholding Lüneburg GmbH
Hannover School of Health Management GmbH
Gesundheitsholding Lüneburg GmbH
Diese acht Gesellschaften gehören zur Gesundheitsholding Lüneburg:
• Städtisches Klinikum Lüneburg,
• Psychiatrische Klinik Lüneburg,
• Ambulanzzentrum Lüneburg am Städtischen Klinikum,
• Orthoklinik Lüneburg,
• Salztherme Lüneburg (SaLü),
• Reha-Zentrum Lüneburg,
• Städtisches Pflegezentrum Lüneburg,
• Service Plus Lüneburg.
Sie arbeiten eng zusammen, um den Menschen der Region in allen Lebensphasen umfassende Gesundheitsversorgung und Betreuung auf hohem Niveau zu bieten. Mit
mehr als 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die
Gesundheitsholding der größte Arbeitgeber und Ausbilder der Region.
Kontakt:
Hannover School of Health Management GmbH
Die Hannover School of Health Management GmbH
(HSHM) wurde im November 2002 gegründet. Zweck
der Gesellschaft ist die Förderung von Wissenschaft,
Forschung und Lehre, insbesondere auf dem Gebiet des
Gesundheitswesens. Darüber hinaus bietet die HSHM
folgende Leistungen an: Coaching, Consulting, Teaching
und Training. Alleinige Gesellschafterin der HSHM ist die
Medizinische Hochschule Hannover (MHH).
Kontakt:
Netzwerkpartner
118
Rolf Sauer
Geschäftsführer
Am Wienebütteler Weg 1
21339 Lüneburg
Tel.: (04131) 60-1022
Fax: (04131) 60-1028
info@gesundheitsholding-lueneburg.de
www.gesundheitsholding-lueneburg.de
Prof. Dr. Dr. Daniel P. Wichelhaus
Podbielskistraße 162
30177 Hannover
Tel.: (0160) 90376285
info@hshm-hannover.de
www.hshm-hannover.de
KURZPROFILE DER
NETZWERKPARTNER
Industrie- und Handelskammer Hannover
Innovationsnetzwerk Niedersachsen
Kontakt:
Stefan Noort
Abteilung Kommunikation
Schiffgraben 49
30175 Hannover
Tel.: (0511) 3107-231
Fax: (0511) 3107-450
noort@hannover.ihk.de
www.hannover.ihk.de
Kontakt:
Mario Leupold
Kurt-Schumacher-Straße 24
30159 Hannover
Tel.: (0511) 760726-21
Fax: (0511) 760726-19
inn@iz-nds.de
www.innovationsnetzwerk-niedersachsen.de
Industrie- und Handelskammer Hannover
Die IHK Hannover gehört zu den fünf größten Industrieund Handelskammern in Deutschland. Sie vertritt die
Interessen von circa 150.000 Mitgliedsunternehmen der
IHK-Region.Übergeordnetes Ziel der IHK als Mittler zwischen Wirtschaft und Politik ist die Stärkung der regionalen Wirtschaft.
Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Konzeption und Umsetzung von innovativen Serviceangeboten
für ihre Mitgliedunternehmen.
Die IHK erfüllt weiterhin zahlreiche hoheitliche Aufgaben,
zum Beispiel in der Berufsbildung, die der Wirtschaft vom
Staat zur eigenverantwortlichen Gestaltung übertragen
wurden und die von der IHK kosteneffizient umgesetzt
werden.
Innovationsnetzwerk Niedersachsen
Das Innovationsnetzwerk Niedersachsen ist der Zusammenschluss der niedersächsischen Einrichtungen aus
den Bereichen Innovationsförderung, Technologietransfer und Innovationsberatung. Das Innovationsnetzwerk
Niedersachsen führt Informationsveranstaltungen zu
innovativen Technologiefeldern und Instrumenten der
Innovationsförderung durch und bietet den Mitgliedern
durch Expertenrunden und Arbeitskreise die Gelegenheit, die Innovationslandschaft in Niedersachsen aktiv
mitzugestalten.
Netzwerkpartner
119
KURZPROFILE DER
NETZWERKPARTNER
Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen – KVN
KKH-Allianz, Gesetzliche Krankenversicherung
Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen – KVN
Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen ist die
Interessenvertretung der rund 13.600 niedergelassenen
Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten in Niedersachsen. Sie sichert die flächendeckende medizinische Versorgung für die rund acht Millionen Einwohner
in Niedersachsen rund um die Uhr, kontrolliert die Qualität der medizinischen Leistungen und legt gemeinsam
mit den Krankenkassen das Leistungsspektrum und die
Honorierung der Vertragsärzte fest. Die KVN hat eine
Hauptgeschäftsstelle in Hannover und elf Bezirksstellen
mit insgesamt rund 750 Beschäftigten. Ihr oberstes Gremium ist die 50-köpfige Vertreterversammlung. Verantwortlich für die laufenden Geschäfte ist der Vorstand.
Kontakt:
KKH-Allianz, Gesetzliche Krankenversicherung
Die KKH-Allianz ist Deutschlands viertgrößte bundesweite Krankenkasse mit rund zwei Millionen Versicherten.
Sie gilt als Vorreiter für innovative Behandlungsmodelle
in der gesetzlichen Krankenversicherung. Rund 4.000
Mitarbeiter bieten einen exzellenten Service, entwickeln
zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und unterstützen die Versicherten bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensstile. Exklusiver Kooperationspartner
der KKH-Allianz ist die Allianz Private Krankenversicherung. Hauptsitz der KKH-Allianz ist Hannover.
Kontakt:
Netzwerkpartner
120
Detlef Haffke
Leiter der Stabsabteilung Kommunikation
Berliner Allee 22
30175 Hannover
Tel.: (0511) 38003
Fax: (0511) 3803491
detlef.haffke@kvn.de
www.kvn.de
Diana Schulze
Grundsatzreferat Leistungen und Beiträge
Karl-Wiechert-Allee 61
30625 Hannover
Tel.: (0511) 2802-3040
Fax: (0511) 2802-3097
diana.schulze@kkh-allianz.de
www.kkh-allianz.de
KURZPROFILE DER
NETZWERKPARTNER
KRH Klinikum Region Hannover
Magrathea Informatik GmbH
Kontakt:
Norbert Ohnesorg, Karsten Honsel,
Dr. Friedrich von Kries
Geschäftsführung
In den Sieben Stücken 2-4
30655 Hannover
Tel.: (0511) 906-6000
Fax: (0511) 906-6108
KRH Klinikum Region Hannover
Das KRH Klinikum Region Hannover ist der Zusammenschluss der zwölf Krankenhäuser in der Trägerschaft der
Region Hannover. 8.500 Mitarbeiter versorgen jährlich
130.000 Patienten stationär und zudem 180.000 Patienten ambulant. Damit ist das KRH Klinikum Region Hannover einer der größten öffentlichen Krankenhausträger.
Die Krankenhäuser liegen in einem Umkreis von circa 30
km im Umland und im Zentrum von Hannover.
info@krh.eu
www.krh.eu
Kontakt:
Gerd Dreske
Goseriede 1-5
30159 Hannover
Tel.: (0511) 54388-0
Fax: (0511) 54388-299
info@magrathea.eu
www.magrathea.eu
Magrathea Informatik GmbH
Magrathea ist die führende und unabhängige Marke für
Effizienzsteigerung und Wissensmanagement im Gesundheitswesen. Magrathea bietet innovative Softwareprodukte, die dies ermöglichen.
Magrathea TIMEBASE – das Terminmanagementsystem
(TMS) steht für effektive Therapieplanung und Terminplanung in Klinik und Krankenhaus.
Magrathea IDORU – die Klinikportalsoftware organisiert
vorhandenes Wissen und liefert die benötigten Informationen.
Netzwerkpartner
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KURZPROFILE DER
NETZWERKPARTNER
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Niedersachsen (MDKN)
net-Com AG
Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Niedersachsen (MDKN)
Die Gutachterinnen und Gutachter des Medizinischen
Dienstes der Krankenversicherung Niedersachsen unterstützen die gesetzlichen Krankenkassen zum Beispiel bei
Fragen der Arbeitsunfähigkeit, stationären Behandlung
oder Behandlungsfehler. Sie geben von Fall zu Fall ihre
Einschätzung ab, ob sie eine Bewilligung der Leistung
medizinisch für angebracht halten. Für die Pflegekassen
stellt der MDKN fest, ob jemand pflegebedürftig ist; darüber hinaus berät er die Kassen in grundsätzlichen Versorgungsfragen. Nicht zuletzt ist der MDKN für die Prüfung
der Qualität der Pflegeeinrichtungen zuständig.
Kontakt:
net-Com AG
Die net-Com AG entwickelt spezielle Branchen-Portallösungen. So sind neben active-Health (Demo http://
healthcare.active-city.net) für den Health-Bereich auch
active-City für Städte und Gemeinden sowie active-Portal für Unternehmen verfügbar. Alle Anwendungen sind
grundsätzlich mehrsprachig und lassen sich als fertige
Anwendungen auch in bestehende Websites einbinden.
Verschlüsselung und elektronische Formulare sowie Web2.0-Anwendungen stehen zur Verfügung.
Kontakt:
Netzwerkpartner
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Carsten Cohrs
Geschäftsführer
Hildesheimer Straße 202
30519 Hannover
Tel.: (0511) 8785-0
Fax: (0511) 8785-199
redaktion@mdkn.de
www.mdk-niedersachsen.de
Detlef Sander
Geschäftsführer
Rheinische Straße 15
49084 Osnabrück
Tel.: (0541) 50570-0
Fax: (0541) 50570-99
vertrieb@net-com.de
www.net-com.de
KURZPROFILE DER
NETZWERKPARTNER
New Media Company GmbH & Co. KG
Preusker Health Care OY
Kontakt:
Dipl.-Oec. Mathias Meyer-Peteaux
Donnerschweer Straße 398
26123 Oldenburg
Tel.: (0441) 39011200
Fax: (0441) 39011210
info@newmediacompany.de
www.smarty-online.de
www.newmediacompany.de
Kontakt:
Dr. Uwe K. Preusker
Vorstand Preusker Health Care OY
Vestrantie 112
FIN-01750 Vantaa
Tel.: (+358) 9-27692610
Fax: (+358) 9-27692611
office@phc.fi
www.phc.fi
New Media Company GmbH & Co. KG
Die New Media Company (NMC) entwickelt und pflegt
unterschiedliche Softwareprodukte für den Gesundheitsmarkt. Das Hauptprodukt Smarty ist eine Praxisverwaltungssoftware für den niedergelassenen Arzt und
Psychotherapeuten. Micro- und Android-Smarty sind die
neuen mobilen Varianten. Mit dieser neuen Software stehen die wichtigsten Patientendaten mobil und unabhängig von dem Praxis-PC auf einem Handy, Netbook oder
Tablet-PC zur Verfügung und können unterwegs ideal,
z. B. bei Hausbesuchen oder im Notdienst, eingesetzt
werden.
Außerdem werden weitere innovative Produkte für das
iPhone und Android programmiert, z. B. Dokdex (ICD-10,
GOÄ, EBM & OPS Katalog).
Preusker Health Care OY
Spezialist in Sachen Gesundheit: Auf der Grundlage von
gut 30 Jahren Erfahrung im europäischen Gesundheitswesen bietet Preusker Health Care OY seine Beratungsleistungen insbesondere solchen Unternehmen an, die der
Markteintritt in andere europäische Gesundheitssysteme
interessiert. Gründer und Vorstand Dr. Uwe K. Preusker
ist neben seiner Beratungstätigkeit unter anderem Chefredakteur des Branchendienstes „Klinik Markt inside“,
Herausgeber des „Lexikon des deutschen Gesundheitssystems“ sowie Mitherausgeber des Managementhandbuchs „DRGplus“ und der Buchreihe „Zukunft Gesundheitswirtschaft“.
Netzwerkpartner
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KURZPROFILE DER
NETZWERKPARTNER
SANICARE-Apotheke
Toll Mobile GmbH & Co. KG
SANICARE-Apotheke
Die SANICARE-Unternehmensgruppe ist starker Partner
in der ambulanten und stationären Patientenversorgung.
50 Kliniken mit insgesamt rund 12.000 Betten und über
500 Pflegeeinrichtungen versorgt die niedersächsische
Apotheke mit Arzneimitteln und Produkten des medizinischen Bedarfs. Die SANICARE-Versandapotheke liefert
Arzneimittel und alle weiteren Gesundheitsprodukte diskret nach Hause oder an eine Wunschadresse, z. B. an den
Arbeitsplatz. SANICARE ist an drei Forschungsprojekten
beteiligt: Verbundprojekt ePod@Home unter Leitung des
Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik; BMBFProjekt SafeMed; Zuzahlungsstudie (www.zz-studie.de).
Kontakt:
Toll Mobile GmbH & Co. KG
Die Toll Mobile war im Zuge der Einführung der eGK bei
der gematik in den Bereichen Testmanagement (z. B. Konnektor, Karte, Primärsysteme, Fachdienste), Zulassung
der Telematikinfrastruktur-Komponenten und -Dienste,
Sicherheitsmanagement (ISMS) sowie im Projektmanagement verantwortlich tätig.
In ihrem Test-Competence-Center prüft sie als zugelassene Prüfstelle der Deutschen Krankenhausgesellschaft
die Konformität der Krankenhaus-Informationssysteme
(KIS) und führt Dienstleistungen rund um die eGK, z. B.
Performancemessungen, durch. Aufseiten der Krankenkassen entwickelt und unterstützt sie im Testlabor sowie
bei der Entwicklung von Mehrwertdienstkonzepten.
Kontakt:
Netzwerkpartner
124
Christina Conradi
Pressestelle
Grüner Weg 1
49196 Bad Laer
Tel.: (05424) 801-365
Fax: (05424) 801-5365
christina.conradi@sanicare.de
www.sanicare.de
Dr. Waldemar Urbanek
Leiter Prüflabor
Olympiastraße 1 / Geb. 6a
26419 Schortens
Tel.: (04421) 7558-600
Fax: (04421) 7558-611
info@toll-mobile.de
www.toll-mobile.de
KURZPROFILE DER
NETZWERKPARTNER
TRILOS® IT-Dienstleistungen GbR
UNISOLO GmbH
Kontakt:
Erik Petersen
Geschäftsführender Gesellschafter
Königstraße 7
30175 Hannover
Tel.: (0511) 21449860
Fax: (0511) 21449865
service@trilos.de
www.trilos.de
gplus.to/trilos
www.facebook.com/trilos.it
www.twitter.com/trilos
Kontakt:
Dipl.-Inform. D. Kazantzidou
Geschäftsführung
Gaußstraße 7
38106 Braunschweig
Tel.: (0531) 12161-0
Fax: (0531) 12161-29
info@unisolo.de
www.unisolo.de
TRILOS® IT-Dienstleistungen GbR
Gründung 1999 in Hannover. Leistungsbereiche: Internetauftritte mit Online-Redaktionssystem (WCMS), komplexe datenbankgestützte Webanwendungen für Verwaltungszwecke, Hosting und weitere IT-Dienstleistungen.
Beratung, Konzept, Design, Programmierung und Schulung runden die Internetprojekte ab.
Wir setzen bereits bei Beratung und Konzeption an, um
sinnvolle und benutzerfreundliche Anwendungen zu
schaffen. Mit einem Netzwerk von Geschäftspartnern,
freien Grafikern und Programmierern, Werbeagenturen
und anderen sind die möglichen Leistungsbereiche noch
weiter ausgedehnt, so wie auch die Arbeit in Projektgemeinschaften oder reine Zulieferung selbstverständlich
sind.
UNISOLO GmbH
Das Systemhaus für Software im Gesundheitswesen
entwickelt Standardlösungen, von der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung zertifiziert, sowie Individuallösungen
für niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser und Kliniken.
Zu den Anwendungsschwerpunkten zählen u. a. Informationssysteme für die Medizin, Integrationslösungen für
die Akteure im Gesundheitswesen, UNISOLO®-POESY
als Verwaltungssystem oder die Integration von digitaler
Sprachverarbeitung, digitalem Diktat und Spracherkennung. Darüber hinaus erstellt UNISOLO® Individuallösungen für spezielle Anforderungen im eHealth-Bereich,
z. B. Auswertungen für die Integrierte Versorgung.
Netzwerkpartner
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KURZPROFILE DER
NETZWERKPARTNER
Werum Software & Systems AG
Werum Software & Systems AG
Werum ist ein international führender Anbieter von Manufacturing Execution Systems (MES) für die pharmazeutische und biopharmazeutische Produktion. Das bewährte MES-Produkt PAS-X ist weltweit bei 16 der Top
30-Pharma- und Biotech-Unternehmen in rund 550 Installationen im Einsatz. An seinem Hauptsitz in Lüneburg
sowie an acht weiteren Standorten in Deutschland, Frankreich, USA, Japan und Singapur beschäftigt das 1969 gegründete IT-Unternehmen rund 450 Mitarbeiter.
Netzwerkpartner
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Kontakt:
Dirk Ebbecke
Director Corporate Communications
Wulf-Werum-Straße 3
21337 Lüneburg
Tel.: (04131) 8900-0
Fax: (04131) 8900-20
info@werum.de
www.werum.de
Projektbüro eHealth.Niedersachsen
nordmedia – Die Mediengesellschaft
Niedersachsen/Bremen mbH
Expo Plaza 1
30539 Hannover
Tel.: (0511) 123456-0
Fax: (0511) 123456-29
redaktion.ehealth@nordmedia.de
www.ehealth.niedersachsen.de
www.nordmedia.de