Ausgabe 7/2016 - IHK zu Coburg
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Ausgabe 7/2016 - IHK zu Coburg
Magazin Unsere Wirtschaft Ausgabe 7/2016 Region Standortpolitik Recht Vererbung von Unternehmen künftig höher besteuert Stipendiaten auf „Get Connected Tour“ zu Unternehmen Arbeitsverträge von Familienangehörigen auf dem Prüfstand BREXIT - muss sich unsere Wirtschaft Sorgen machen? 2 Inhalt Titelthema Großbritannien will raus aus der EU, die Folgen für die Wirtschaft sind bis jetzt kaum absehbar 4 Region Entscheidung zur Erbschaftsteuerreform erfüllt IHK-Forderungen nur teilweise IHK-Organisation zieht Halbzeitbilanz zur bayerischen Wirtschaftspolitik Auch heimische Unternehmen unter Trägern des „Key Supplier Awards“ von Brose Initiativen des Netzwerks „WIR“ zur Sicherung von Fachkräften in der Region ausgezeichnet Sechs weitere Folgen des Fernseh- und Internet-Magazins der IHK vereinbart Nachruf: Hochschulpräsident Prof. Dr. Michael Pötzl überraschend verstorben EnergieEffizienz-Netzwerk Coburg hilft dabei, Energiekosten zu senken 6 7 8 9 10 11 12 Stipendiaten der Coburger Hochschule informierten sich bei der Maschinenfabrik Dietze&Schell über mögliche Berufsperspektiven. Sonderthema: Betriebliche Gesundheitsförderung Aktion „Bike to Work“ als pragmatisches Beispiel gesunder Mobilität in Coburg gestartet 13 Regionale Berufsperspektiven für Hochqualifizierte Wirtschaftsjunioren Premiere für „Ich pack´s an!“: Junioren machen Mittelschülern Lust aufs Berufsleben 15 Aus- und Weiterbildung Heimische Ausbildungsbetriebe stellen auf Anhieb 200 Plätze für junge Flüchtlinge zur Verfügung Nach Weiterbildungsmarathon: 30 neue Betriebswirte und technische Betriebswirte 18 19 Tourismus Weiterbildungsangebot in der Tourismusregion Coburg.Rennsteig wird optimiert Coburg beim „Top City Voting“ des Internetportals „www.hotel.de“ auf Spitzenplatz 14 Stipendiaten-Exkursion „Get Connected Tour 2016“ Unternehmensexkursionen erfreuen sich bei angehenden Hochschulabsolventen und Unternehmen gleichermaßen großer Beliebtheit. Frühzeitiges Kennenlernen erleichtert die Karriereplanung auf der einen wie die Gewinnung von hochqualifiziertem Nachwuchs auf der anderen 7 Waldrich-Einladung stieß auf starkes Echo bei jungen Leuten 20 Nachts in der Werkzeugmaschinenfabrik 20 Die Einladung des Coburger Werkzeugmaschinenbauers Waldrich zur „Nacht der Ausbildung“ stieß bei den adressierten jungen Leuten auf starkes Echo: 430 Jugendliche wollten sich über technische Berufe informieren lassen. Ausbilder und Auszubildende standen nicht nur Rede und Antwort, sondern zeigten auch an Maschinen, wie‘s geht. Existenzgründung u. Unternehmensförderung Innovative Geschäftsmodelle rund um Biomasse und Digitalisierung werden gefördert und prämiert 21 Innovation und Umwelt Energiekosten der ThermeNatur in Bad Rodach sollen deutlich und nachhaltig sinken Cloud-Computing ist für Unternehmen besonders kosteneffizient - jedoch nicht frei von Risiken 22 23 11 Erik Bätzoldt für Round Table Coburg und guten Zweck „auf Achse“ International Zollamt in Coburg bewährt sich seit nunmehr 110 Jahren als Standortvorteil 25 Recht Beschäftigten Familienangehörigen in Familien26 GmbHs drohen Nachzahlungen zur Sozialversicherung Norbert Rauch neuer Leiter des Erfa-Kreises 27 für Datenschutz und Datensicherheit Bundesarbeitsgericht gestattet Berücksichtigung 28 von bestimmten Zuschlägen beim Mindestlohn Unsere Wirtschaft 7/2016 Seite. Die Stipendiaten des „DeutschlandStipendiums“ an der Hochschule Coburg nahmen jetzt an der „Get Connected Tour“ teil und nutzten die Gelegenheit, sich intensiv über die Firmen Schumacher Packaging (Ebersdorf) und Dietze&Schell (Coburg) zu informieren. Hilfsgüter für rumänische Krankenhäuser Seit nunmehr zehn Jahren engagiert sich IHK-Vollversammlungsmitglied Erik Bätzoldt persönlich für die Hilfsgüter-Konvois der Serviceorganisation „Round Table 151 Coburg“. Für den aktuellen Hilfsgütertransport nach Rumänien saß er in seinem Urlaub über 3.000 Kilometer am Steuer eines LKWs. Editorial ICE-Halt Coburg: Die zweite Halbzeit muss es bringen! Der ICE wird mit Beginn des Winterfahrplans der Bahn AG im Dezember 2017 sechsmal pro Werktag am Bahnhof Coburg halten: Drei Züge werden Richtung München fahren, drei Richtung Berlin, jeweils morgens, nachmittags und abends. Das haben Bahnvorstand Berthold Huber und Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann bei einem Pressetermin mitgeteilt. Damit ist Coburg ab diesem Zeitpunkt an das ICE-Schienenfernverkehrsnetz angebunden. – Ein gewisser Erfolg unserer Arbeit für Coburg, aber noch nicht das Ergebnis, das wir für die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaftsregion Nordwest-Oberfranken und Südthüringen als vordringlich erachten. – Letztendlich werden die Fahrgastzahlen in der Betriebsphase ab 2017 zeigen, wie gut der ICE-Halt angenommen wird. Oder, um eine alte Fußballer-Weisheit zu zitieren: „Die Wahrheit liegt aufm Platz.“ Laut Gutachten, das wir bei der Gesellschaft für Verkehrsberatung und Systemplanung mbH Hannover in Auftrag gegeben hatten, generiert ein ICE-Systemhalt im 2-Stunden-Takt am Bahnhof Coburg rund 1.140 Fahrgäste täglich. Bahnvorstand Huber dagegen sprach bei seiner Vorstellung des ICE-Bedienkonzepts lediglich von 500 Ein- und Ausstiegen, kündigte aber an, dass bei höheren Zahlen auch mehr ICE-Halte möglich sind. Es liegt also nicht zuletzt auch schlicht daran, wie der ICE-Halt Coburg von Berufspendlern, Geschäfts- und anderen Reisenden ab 2017 angenommen wird. Die Reaktionen aus verschiedensten Richtungen von Politik, Wirtschaft und Bevölkerung in Oberfranken und Südthüringen Deshalb gilt es, bis dahin auch noch Hausaufgaben zu erledigen: zeigen dann auch – wenig überraschend einstimmig –, dass die • Als erste Voraussetzung muss eine unserer Grundforderungen erfüllt werden, wonach mit Inbetriebnahme der neuen angebotenen drei Halte pro Tag und Richtung zu wenig sind, ICE-Strecke die bestmögliche Verknüpfung von Fernverkehr der zusätzliche Halt am frühen Nachmittag aber schon mal in und öffentlichem Nahverkehr am Bahnhof Coburg zu orgadie richtige Richtung geht. Coburg erhält immerhin 50 Pronisieren ist. Dadurch wird entsprechendes Fahrgastpotenzial zent mehr Anbindungen als bisher zugesagt. Allerdings verliegeneriert und der Deutschen Bahn die Entscheidung erleichren wir elf ICE-Halte pro Tag in Lichtenfels, das kann auf Dauer tert, zukünftig mehr ICEs in Coburg halten zu lassen. nicht hingenommen werden. Die Region Nordwest-Oberfranken und Südthüringen verfügt damit ab 2017 nur noch über knapp ein Drittel der bisherigen ICE-Halte! Damit wird der wirt- Und wir haben weitere Baustellen, bei denen Deutsche Bahn schaftlichen Bedeutung unserer landesgrenzenübergreifenden AG wie auch Stadt Coburg in der Pflicht stehen: Region und den Bedürfnissen von 1,4 Millionen Einwohnern • Aufwertung und Ausbau des Coburger Bahnhofs zu einem ICE-Bahnhof, beispielsweise durch Einrichtung von zwei vollnicht adäquat Rechnung getragen. Das sieht auch der Bayeständigen ICE-Bahnsteigkanten mit Überdachung, Neugestalrische Innen- und Verkehrsminister Herrmann so. tung von Treppenanlagen, Unterführung und Empfangshalle einschließlich Beleuchtung, Herstellung der Barrierefreiheit Analog zur Fußball-Europameisterschaft können wir das nun vorgestellte ICE-Bedienkonzept am Bahnhof Coburg nur als Zwi- • Schaffung von ausreichend Parkplatzangebot für Pendler und Tagesreisende schenergebnis am Ende der ersten Halbzeit betrachten, das in der zweiten Halbzeit dringend ausgebaut werden muss, damit • Anpassung des Stadtbus-Takts an die ICE-Halte unsere Region wirtschaftlich weiter im europäischen Wettbewerb mitspielen kann. Dass überhaupt dieser Teilerfolg erreicht Wir werden uns weiterhin zielstrebig wie hartnäckig für eine wurde, haben wir – das muss an dieser Stelle hervorgehoben angemessene Schienenfernverkehrsanbindung einsetzen. Das werden – der Unterstützung durch den Freistaat, Ministerprä- habe ich dem DB-Vorstand Huber am 24. Juni so mitgegeben. sidenten Seehofer und Staatsminister Herrmann mit den Ex- Unsere Region ist ein wirtschaftlich prosperierender Raum mit perten im Ministerium zu verdanken. Diesem Einsatz gebührt hoher Beschäftigungsquote, Wertschöpfung und Steuerkraft. Anerkennung, zumal das Thema Schienenpersonenfernverkehr Wir brauchen angemessene Verkehrsanbindungen über Straqua Gesetz nicht unmittelbar in der Zuständigkeit der Länder ße, Schiene und Luft, damit das nicht nur so bleibt, sondern liegt. Gerne hätten wir eine solche Unterstützung auch dem zukunftsfähig ausgebaut wird. Bundesverkehrsministerium konstatiert… Ihr Und wir verkennen auch nicht, dass sich die vom Freistaat Bayern dankenswerter Weise bezahlten RE-Züge vorteilhaft für Reisende aus der Region in Richtung Süden auswirken werden. Dennoch kann damit die schnelle ICE-Verbindung am Bahnhof Coburg nicht voll ersetzt werden, zumal der Anschluss in Richtung Erfurt/Berlin weiterhin fehlt. Friedrich Herdan, Präsident Unsere Wirtschaft 7/2016 4 Titelthema WAS WIRD NACH DEM BREXIT? Wirtschaft ist auf den Fortbestand des Binnenmarktes geradezu angewiesen Am 23. Juni stimmte eine knappe Mehrheit im Rahmen des Referendums über die Mitgliedschaft Großbritanniens in der Europäischen Union für den Austritt. „Wie auch immer jeder diese Entscheidung für sich persönlich bewertet, ist dieses demokratisch zustande gekommene Votum zu respektieren“, betont IHK-Präsident Friedrich Herdan. Wie geht es nun weiter? U m das Austrittsverfahren formell einzuleiten, muss Großbritannien dem Europäischen Rat seinen Beschluss mitteilen, aus der EU austreten zu wollen. Gemäß Artikel 50 des EU-Vertrages wird ein Abkommen ausgehandelt, in dem die Einzelheiten des Austritts bestimmt werden. Der Europäische Rat ermächtigt dann die EU-Kommission mit den Verhandlungen, die in zwei Jahren abgeschlossen werden sollen. Eine Verlängerung kann vereinbart werden. Das Abkommen muss schließlich mit einer qualifizierten Mehrheit des Europäischen Rats beschlossen werden. Das Europäische Parlament muss dem Abkommen ebenfalls zustimmen. Je nach Art des Abkommens ist es nicht ausgeschlossen, dass die nationalen Par- lamente ebenfalls ihre Zustimmung geben müssen. Verschiedene Szenarien möglich „Die Änderungen für Coburger Unternehmen werden sich Schritt für Schritt einstellen“, erläutert Friedrich Herdan. Kurzfristig werden sich durch die wahrscheinliche Schwächung des britischen Pfunds die Exporte nach Großbritannien verteuern. Das Ausmaß der weiteren Veränderung wird von den zu vereinbarenden Regelungen der künftigen Beziehungen der EU mit Großbritannien abhängen. Dazu gibt es verschiedene Szenarien: GB als Drittstaat? Mit einem „harten“ Austritt würde Großbritannien für die EU ein Drittstaat. Da Großbritannien WTO-Mitglied ist, die WTO-Regeln aber mit der EU vereinbart wurden, müsste das Land seine eigenen Mitgliedschaftskonditionen neu verhandeln – was längere Zeit beanspruchen würde. Freihandelsabkommen als Option EU und Großbritannien könnten aber auch ein Freihandelsabkommen vereinbaren, das mehr oder weniger umfas- Wo sehen Coburger Unternehmen Risiken durch den Brexit? Zunahme tarifärer Handelshemmnisse, (Zoll, Steuern, usw.) Zunahme nicht-tarifärer Handelshemmnisse (Zolldokumente, Ausfuhrbescheinigungen usw.) Pfundabwertung, Wechselkursrisiken Verlangsamung des britischen Wirtschaftswachstums für mehrere Jahre Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in der EU für mehrere Jahre politische und rechtliche Unsicherheit Hürden beim Erbringen von Dienstleistungen in Großbritannien (Montagen, Inbetriebnahme, Wartungen usw.) 0% 20 % 40 % Prozent Unsere Wirtschaft 7/2016 60 % 80 % 100 % send ausgestaltet werden kann. Neben der Vereinbarung der Zollfreiheit könnten weitergehende Liberalisierungen, z. B. im Bereich Dienstleistungen, Investitionen, Kapitalverkehr, beschlossen werden. Raus aus der EU, rein in die EWR Großbritannien könnte auch entscheiden, die EU zu verlassen aber dem Europäischen Wirtschaftsraum beizutreten. Damit würden die Grundfreiheiten des freien Verkehrs von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Menschen gelten. Großbritannien müsste dabei auch weiter in die EU-Kassen zahlen, es könnte aber die EU-Politik nicht mehr mitgestalten. Daher gilt dieses Szenario als eher unwahrscheinlich. Es droht mehr Bürokratie Selbst wenn im Rahmen eines Handelsabkommens mit der EU auf Zölle verzichtet würde, käme auf die Unternehmen mehr Bürokratie zu. Denn innerhalb der EU abgeschaffte Zollvorschriften würden bei Im- und Exporten mit Großbritannien wieder greifen. „Dann müssten Unternehmen beispielsweise wieder förmliche Zollanmeldungen bei Ein- und Ausfuhr abgeben“, erklärt Elisabeth Löhr, Bereichsleiterin International der IHK zu Coburg. Laut einer Blitzumfrage der IHK zu Coburg sind es in unserer Region insbesondere Unternehmen aus den Bereichen Automotive und Kunststoffverarbeitung, die umfangreichere geschäftliche Aktivitäten mit Großbritannien pflegen. Dort sieht man mögliche Risiken mit einer gewissen Sorge: Zunahme nicht-tarifärer Handelshemmnisse, wie Zolldokumente, Ausfuhrbescheinigungen usw. (77,2 %), politische und rechtliche Unsicherheit (73,7 %), Wechselkursrisiken (71,9 %) und Zunahme tarifärer Handelshemmnisse, wie Zölle, Steuern usw. (70,2 %). Das Ende der Limited? Besonders treffen könnte der Brexit deutsche Firmen, die nach britischem Recht als „Limited“ (Ltd) oder „Public Limited Company“ (PLC) gegründet wurden. Diese Titelthema 5 Dem Finanzbezirk von London (Bild) - „the City“ genannt - droht nach dem Brexit Bedeutungsschwund. Falls die geplante Fusion der Frankfurter Börse mit der London Stock Exchange überhaupt noch stattfindet, wird London schwerlich Hauptsitz der Superbörse. Viele Experten halten es kaum noch für denkbar, dass der wichtigste Börsenplatz im Europaraum von einem Standort außerhalb der EU gesteuert wird. Rechtsformen würden nicht mehr ohne weiteres anerkannt, denn Grundlage für die Anerkennung ist die Niederlassungsfreiheit, wonach Unternehmen in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union Vertretungen gründen dürfen. Wenn es in den Verhandlungen über einen Austritt nicht gelingt, die Niederlassungsfreiheit beizubehalten und damit die britischen Rechtsformen nicht mehr anerkannt werden, würden die Gesellschafter zunächst persönlich für die Verbindlichkeiten des Unternehmens haften. Um dem zu entgehen, müssten sie sich beispielsweise in eine GmbH umwandeln. Die Albert Brücke (links) und das Albert Memorial (rechts, auch Titelbild) im Hyde Park halten in London die Erinnerung an Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1818-1861) lebendig, dem Prinzgemahl von Queen Victoria. Dem überaus beliebten Coburger im englischen Königshaus würde es eher nicht gefallen, dass die Briten ihre Brücken zum Kontinent in Frage stellen. Dominoeffekt verhindern Wichtig ist in dieser Situation, dass die EU den Zusammenhalt der restlichen Mitgliedstaaten sichert. Dies bedeutet auch, die richtige Balance zu finden, zwischen guten zukünftigen Handelsbeziehungen mit Großbritannien und der gefährlichen Botschaft, dass man die Vorteile der EU nutzen kann, ohne sich an den Kosten zu beteiligen. Birgit Eibl eröffnete vor wenigen Monaten ihren Spezialitäten-Shop „The British Corner“ in Coburg. Sie hofft, dass Briten und EU in künftigen Handelsverträgen den vereinfachten Warenverkehr erhalten. mit darüber, ob der Ausstieg für andere EU-Mitgliedsstaaten zum Vorbild oder abschreckenden Beispiel wird. Würde der Brexit als Erfolgsmodell bewertet, wäre ein Dominoeffekt zu befürchten: der Weg Europas zurück in politische Kleinstaaterei und die ökonomische Bedeutungslosigkeit. Eine klare und konsequente Haltung der EU ist deshalb jetzt unbedingt geboten. Europäischer Binnenmarkt, offene Grenzen, gemeinsame Rechtssysteme, durchlässige Steuersysteme, keine Zölle, paneuropäische Wertschöpfungsketten: Die Coburger Wirtschaft ist auf den Fortbestand des Binnenmarktes geradezu angewiesen. IHK-Präsident Friedrich Herdan: „Wir sollten jetzt nicht in Panik verfallen, sondern genau beobachten, wie sich die Dinge entwickeln, ob beispielsweise die Briten weiter im Binnenmarkt bleiben. Der Brexit stellt die vielfältigen Verbindungen zu Großbritannien zwar Transparenz und Konsequenz! Wie es nun konkret Großbritannien nach dem Brexit ergeht, entscheidet sicher auch auf eine andere Basis, aber sie werden sich unter geänderten Vorzeichen fortentwickeln. Nun sind pragmatische Lösungen gefordert.“ Wichtig ist jetzt, die Verhandlungen zwischen Europäischer Union und Großbritannien nun so schnell wie möglich aufzunehmen und auch abzuschließen. „Für Investitionen und wirtschaftliche Dynamik unserer Unternehmen ist nichts schädlicher als Unsicherheit über die Rahmenbedingungen“, so Herdan abschließend. Unsere Wirtschaft 7/2016 6 Region Rechtssicherheit wird mit höheren Belastungen bezahlt Der Bundestag hat die Erbschaftsteuerreform ab 1. Juli 2016 beschlossen – Bundesrat muss noch zustimmen Mit dem Thema Erbschaftsteuer hat sich die Vollversammlung der IHK zu Coburg intensiv beschäftigt und dazu eine Resolution verabschiedet. In seiner Sitzung am 24. Juni 2016 hat der Deutsche Bundestag die Reform des Erbschafts- und Schenkungssteuerrechts beschlossen. „Lohnsummentest“ wurde von drei auf fünf Beschäftigte angehoben. Auch bei der Investitionsklausel gab es eine gewisse Verbesserung: Werden liquide Mittel bzw. sonstiges Verwaltungsvermögen zwei Jahre (vorher nur ein Jahr) nach Übertragung aufgrund eines Todesfalls investiert, wird dieses Vermögen als begünstigt behandelt. Dies umfasst z. B. Vorratsgrundstücke für Investitionen und saisonal schwankende Finanzmittel für Lohnzahlungen. Offen ist, wie konkret die als Voraussetzung formulierten „Pläne des Erblassers“ sein müssen und nachzuweisen sind. Positiv ist auch, dass bei der Ermittlung begünstigten Vermögens nun Deckungsvermögen für betriebliche Altersversorgung und Drittlandsbeteiligungen (Tochterunternehmen im Ausland) berücksichtigt werden. Deutlich zum Nachteil für unsere Familienunternehmen ist folgende Änderung: Noch im Februar war vorgesehen, dass 20 % der für einen Betrieb notwendigen Finanzmittel (Forderungen, Barmittel, Bankguthaben) zum begünstigten Vermögen gerechnet werden. Jetzt sollen es nur noch 15 % sein. Der vorgesehene Schwellenwert von 26 Mio. Euro für die Bedürfnisprüfung für „große“ Betriebe ist zu niedrig, die Einbeziehung von Privatvermögen bei der Besteuerung problematisch. M it dem vorliegenden Kompromiss der großen Koalition wurden die IHK-Forderungen nur teilweise erfüllt. Positiv zu bewerten ist, dass Regelungen im Gesetzentwurf von Bundesfinanzminister Schäuble entschärft wurden, die zu einer noch stärkeren Belastung geführt hätten und dass die Unternehmen nun Planungs- und Rechtssicherheit bekommen sollen. „Diese Sicherheit bezahlt die Wirtschaft allerdings mit höheren Belastungen“, kritisiert IHK-Präsident Friedrich Herdan. Positiv ist, dass, wie von der IHK gefordert, durch die Begrenzung des Kapitalisierungsfaktors auf 10 bis 12,5 eine realitätsgerechtere Bewertung des Unternehmensvermögens vor dem Hintergrund der Niedrigzinsphase erreicht wurde. Auch die geplante Bürokratie-Belastung kleinerer Unternehmen fällt geringer aus als ursprünglich zu befürchten war: Die Schwelle für die Befreiung vom Diese Punkte erhöhen die steuerliche Belastung bei Übertragungen von Familienunternehmen nochmals und stehen im Widerspruch zum Koalitionsvertrag. Für die von zahlreichen Familienunternehmen geprägte Wirtschaftsregion Coburg ist es aber existenziell wichtig, dass Unternehmensübergaben an die nächste Generation gelingen. Andernfalls drohen Substanzverlust und damit die Gefährdung von Arbeitsplätzen. IHK-Präsident Friedrich Herdan zieht sein Fazit: „Der Anspruch einer ,minimalinvasiven Reform‘, den die Bundesregierung eigentlich hatte, wird mit diesem Gesetzentwurf nicht erfüllt. Aus Sicht der IHK zu Coburg ist der gefundene Kompromiss zwar insgesamt ,bedingt vertretbar‘, er ist aber auch eine Abkehr von dem Vorsatz der großen Koalition, die Wirtschaft nicht noch weiter zu belasten.“ Die Finanzminister der Länder haben sich zwischenzeitlich auf Druck von SPD und Grünen mehrheitlich dafür ausgesprochen, beim Erbschaftsteuerreformgesetz den Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat anzurufen. Das Votum sei gegen die Stimmen der unionsgeführten Länder gefallen. Sollte der Vermittlungsausschuss angerufen werden, verzögert sich der Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens vermutlich bis zum Herbst. ZENTRUMSNAHES WOHNEN IN COBURG Am Brauhof Utopolis 4 2 1 Ha 5 hnw eg 3 44 EIGENTUMSWOHNUNGEN · Tiefgarage in 5 Stadthäusern mit Wohnflächen · Barrierefrei von 61 bis 141 m² · B-Ausweis, 57,6 kWh/(m2a), AB Bj. 2015, FW Eekl. 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Die Studie analysiert, wie erfolgreich die Staatsregierung in den letzten zweieinhalb Jahren wirtschaftspolitische Ziele umsetzen konnte. D ie Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der bayerischen IHKn waren in die Staatskanzlei gekommen, um mit Seehofer und fünf seiner Kabinettsmitglieder – Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, Innenminister Joachim Herrmann, Arbeits- und Familienministerin Emilia Müller, Finanzminister Dr. Markus Söder und Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle – über die Ergebnisse der Studie und wichtige Aufgaben für die zweite Legislaturhälfte zu diskutieren. Die Unternehmen im Freistaat bewerten den Standort Bayern zur Halbzeit der zweiten Amtsperiode von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) leicht verbessert, so die Einschätzung des BIHK. Unterm Strich sei die Wirtschaft in ausgesprochen guter Verfassung, betonte BIHK-Präsident Sasse. „Viele Faktoren werden stark durch die Bundespolitik beeinflusst und liegen leider nicht allein in der Hand des bayerischen Kabinetts“, sagte Sasse. Kritisch sehen die Betriebe vor allem die ausufernde Bürokratie: Diese schränke ihre unternehmerische Tätigkeit stark ein. Die Unternehmen sehen auch mit der Energiepolitik und der Diskussion um die Stromtrassen Optimierungsbedarf. Bis zur nächsten Landtagswahl wünscht sich die Wirtschaft vor allem Fortschritte bei den drei Themen Digitalisierung, Bildung und Fachkräftesicherung sowie Infrastruktur. Seit dem Amtsantritt der Staatsregierung ist die Wirtschaftsleistung im Freistaat um acht Prozent gewachsen. Die Zahl der Beschäftigten nahm um 200.000 auf einen Rekordwert von über fünf Millionen zu. „Nacht der Ausbildung“ 430 Jugendliche haben sich bei der „Nacht der Ausbildung“ von WALDRICH COBURG über technische Berufe informiert. Der Weltmarktführer im Großwerkzeugmaschinenbau hilft bei der Berufsorientierung und informiert über berufliche Perspektiven. Fachleute, Ausbilder und Auszubildende standen den Besuchern Rede und Antwort. WALDRICH COBURG warb zum dritten Mal um potenzielle Nachwuchskräfte. Auf dem Werksgelände bekamen die Gäste einen Einblick in Fertigung und Montage der Maschinen. Die Ausbildung stand an diesem Abend im Mittelpunkt. Ein weiterer Schwerpunkt war die Vorstellung der angebotenen dualen Studiengänge im Bereich Maschinenbau und Elektrotechnik. Unsere Wirtschaft 7/2016 8 Region Brose würdigt zwei regionale Partner mit „Key Supplier Awards“ Automobilzulieferer vergibt an 70 Geschäftspartner Auszeichnung Die Auszeichnung erhielten mit der D+S Logistic GmbH (Ebersdorf) und der SÜC Energie und H2O GmbH (Coburg) auch zwei Unternehmen aus dem IHK-Bezirk. M it dem „Key Supplier Award“ würdigt Brose die unternehmerische Gesamtleistung, die Prozessstabilität, die hohen Qualitätsstandards und die außerordentliche Kompetenz der Mitarbeiter seiner Lieferanten von Waren und Dienstleistungen. D+S Logistic – Logistikspezialist mit Hauptsitz in Neustadt bei Coburg, der seit 2009 auch am Standort Ebersdorf ansässig ist – teilte mit, die Auszeichnung bewerte das Unternehmen als einen der besten Logistik-Dienstleister in Europa, die für den Automobilzulieferer tätig sind. „Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung. Für uns ist das ein wichtiger Imagegewinn“, dankte Geschäftsführer Thomas Schnappauf. Wer für Brose tätig sei, mache deutlich, dass er qualitativ hochwertig arbeite. Bei der SÜC freuten sich (von rechts) Achim Brückner (Leiter Investitionen und Dienstleistungen Einkauf Brose Gruppe), Wilhelm Austen (Geschäftsführer SÜC und Vorstand des CEB); Bernhard Paulus (SÜC Großkundenbetreuer für Brose) über die Auszeichnung. D+S Logistic ist im Logistikbereich die Drehscheibe für die europäischen BroseWerke, die zu den Hauptkunden zählen. Pro Tag werden für den weltweit tätigen Automobilzulieferer rund 3.500 Ladungsträger wie Gitterboxen oder Europaletten umgeschlagen. Neben der D+S Logistic Unsere Wirtschaft 7/2016 Bei der D+S Logistic GmbH fühlt man sich durch die Auszeichnung von Brose als Top-Logistik-Dienstleister in Europa gewürdigt. Im Bild (v. l.): Wolfgang Krebs (Brose), Geschäftsführer Thomas Schnappauf, Katja Schultheiß (D+S Logistik) und Achim Brückner (Leiter Investitionen und Dienstleistungen Einkauf Brose Gruppe). GmbH in Ebersdorf gibt es sechs weitere Standorte in Deutschland. Die SÜC erklärte, mit der Ehrung würdige der Mechatronik-Spezialist die langjährige und außerordentlich gute Leistung des städtischen Tochterunternehmens in der Energiedienstleistung und -versorgung. „Die SÜC Energie und H2O GmbH ist für Brose ein konstruktiver und lösungsorientierter Geschäftspartner. Mit dem Key Supplier zeigen wir unsere Anerkennung für die kontinuierliche und exzellente Zusammenarbeit mit dem Energieversorger“, so Achim Brückner, Leiter Investitionen und Dienstleistungen Einkauf Brose Gruppe. Die SÜC Energie und H2O GmbH versorgt Brose mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Wasser. Wilhelm Austen, Geschäftsführer der SÜC, erklärt: „Wir schätzen die Zusammenarbeit mit Brose sehr. Der Umstand, dass wir diese Auszeichnung in Empfang nehmen dürfen, drückt großes Vertrauen in unser Unternehmen aus. Darauf sind wir stolz und freuen uns darauf, die partnerschaftliche Zusammenarbeit auch in Zukunft fortzuführen.“ Information www.ds-logistic.com www.suec.de Verstärkung für Kompetenzzentrum Birgit Sagasser neu im Team D as Kompetenzzentrum für Maschinen- Anlagenbau und Automotive der IHK zu Coburg hat Verstärkung erhalten: Seit 1. Juni unterstützt Birgit Sagasser (Foto) als Projektassistentin den Leiter des Zentrums, Thomas Aue. Frau Sagasser ist gelernte Kauffrau für Bürokommunikation und bringt langjährige Erfahrung in der IHK-Arbeit in die neue Tätigkeit ein. „Auf meine neuen Aufgaben freue ich mich und helfe Mitgliedsunternehmen sowie allen an einer Karriere in diesem Bereich Interessierten gerne bei Fragen und Anliegen weiter“, erklärt die 37-Jährige. Kontakt Birgit Sagasser, Tel.: 09561 7426-788 E-Mail: sagasser@coburg.ihk.de Region 9 Regierung zeichnet Netzwerk „WIR“ für Fachkräftesicherungsaktivitäten aus Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat herausragende, innovative Akteure ausgezeichnet, die sich derzeit besonders bei regionalen Fachkräftesicherungsaktivitäten engagiert haben. In den Netzwerken und Projekten arbeiten Kammern und Unternehmen, Agenturen für Arbeit und Jobcenter, Bildungseinrichtungen und Kommunen genauso wie Unternehmer, Unternehmerverbände und Gewerkschaften zusammen. Einer von insgesamt fünf Preisträgern ist das Netzwerk: „WIR - Wirtschaft - Innovation - Region - zwischen Rennsteig und Main e. V.“ (Sonneberg/Thr.) , das auch von der IHK zu Coburg unterstützt wird. Hier treffen sich das Who-is-who der Werkzeugmaschinen- und Präzisionswerkzeugindustrie sowie führende Experten für spanabhebende Metallbearbeitung. www.amb-messe.de Die Welt des Maschinenbaus 10 Region Das TV- und Online-Magazin der IHK geht in die nächste Runde Auch in diesem Jahr werden zusammen mit TVO sechs Ausgaben „Unsere Wirtschaft“ produziert Erfolg in bewegten Bildern: Das Kooperationsprojekt von TVO und IHK zu Coburg wird fortgesetzt, für dieses Jahr sind sechs Ausgaben geplant. Inhaltlich wird das Konzept fortgeführt, neu ist die Rubrik „Klartext, Herr Präsident“: Hier äußert sich IHK-Präsident Friedrich Herdan dezidiert zu aktuellen Themen. Die Industrie- und Handelskammer zu Coburg setzt ihre Zusammenarbeit mit dem regionalen Fernsehsender TV Oberfranken (Hof) fort. Zunächst sind sechs weitere Folgen der Reihe „Unsere Wirtschaft – IHKTV- und Online-Magazin“ vereinbart. D ie fortschreitende Digitalisierung verändert nicht nur die Medienwelt, sondern auch die Mediennutzung der Menschen. Dieser Wandel bietet eine Reihe von Chancen, etwa bei der Verbindung der Mediengattungen Print, TV und Internet. Die Möglichkeit, Nachrichten und Informationen in „bewegten Bildern“ flächendeckend, rund um die Uhr zu verbreiten und damit unseren Mitgliedsunternehmen und allen Interessierten einen Mehrwert zu bieten, nutzt die IHK zu Coburg seit über einem Jahr mit der Kommunikationsplattform „Unsere Wirtschaft – IHK-TV- und Online-Magazin“. Im vergangenen Jahr wurden in Zusammenarbeit mit TVO bereits sechs Unsere Wirtschaft 7/2016 reguläre und eine Sondersendung professionell produziert. Diese wurden im Fernsehen ausgestrahlt und stehen außerdem jederzeit in der TVO-Mediathek und auf der IHK-Homepage zum Anschauen zur Verfügung. Die Zusammenarbeit mit dem oberfränkischen Sender wird sehr geschätzt und auf einstimmigen Beschluss der Vollversammlung fortgeführt, geplant sind sechs Ausgaben für dieses Jahr. Inhaltlich wird das Konzept fortgeführt: Wir zeigen, was den Wirtschaftsraum Coburg auszeichnet, erfolgreiche Unternehmen und Unternehmerpersönlichkeiten, innovative Produkte und Geschäftsmodelle, Kompetenz, Leistung – und nicht zuletzt eine starke Industrie- und Handelskammer zu Coburg, die nicht nur hoheitliche Aufgabe wahrnimmt, sondern auch die Interessen der gewerblichen Wirtschaft vertritt, ihren Mitgliedsunternehmen umfassenden Service bietet und deutlich Position bezieht. Neu im TV-Format der Industrie- und Handelskammer zu Coburg ist die Rub- rik „Klartext, Herr Präsident“: Hier wird sich IHK-Präsident Friedrich Herdan dezidiert und auf den Punkt zu aktuellen Themen äußern. In der Juli-Ausgabe geht es um den ICE-Halt am Coburger Bahnhof. Im Unternehmensporträt wird das Einrichtungshaus Schulze in Rödental vorgestellt. Für TVO-Geschäftsführer Norbert Kießling ist die Zusammenarbeit mit der IHK zu Coburg ein besonders herausragendes und innovatives Kommunikationsprojekt, das den regionalen Schulterschluss nachhaltig unterstreicht: „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Kammer eine starke, eigenständige und crossmediale Plattform für Coburger Wirtschaftsthemen anbieten können. Die Sendung soll - gezielt über die Coburger Stadtgrenzen hinaus - eine professionell gemachte und inhaltlich relevante Plattform sein, in der die Themen der Wirtschaft, Unternehmen und Unternehmerpersönlichkeiten aus der Region Coburg im Mittelpunkt stehen.“ Damit trifft man übrigens genau die Erwartungen der Zuschauer. Die Funkanalyse von Infratest hat ergeben, dass sich rund 90 Prozent der Seher in der Region „Berichte über wirtschaftliche Zusammenhänge“ im Programm wünschen. „Das ist“, sagt Kießling, „ein starkes Statement für die Wirtschaft, für innovative Unternehmen und für zukunftsorientierte Arbeits- und Ausbildungsplatzangebote in der Region. Im Zuständigkeitsbereich der IHK zu Coburg gebe es dafür eine Vielzahl von herausragenden Beispielen: „Und genau die wollen wir den Menschen zeigen.“ Region 11 Der Präsident der Hochschule für angewandte Wissenschaften verstarb im Juni im Alter von 57 Jahren. Die IHK zu Coburg trauert um Prof. Dr. Michael Pötzl Prof. Dr. Michael Pötzl, Präsident der Hochschule Coburg, ist am 10. Juni 2016 völlig überraschend verstorben. Der 57-Jährige befand sich in Potsdam zu einer Tagung der Hochschulrektorenkonferenz, er sollte dort als Senatsmitglied die Interessen aller 17 staatlichen bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften mit ihren insgesamt 125 000 Studierenden vertreten. Michael Pötzl war eine Persönlichkeit mit Tatkraft, der gebürtige Westfale kam 2001 als Professor für Bauingenieurwesen nach Coburg. 2004 wurde er zum Vizepräsidenten für den Bereich Forschung und Transfer gewählt. Fünf Jahr später folgte dann seine Kandidatur für das Präsidentenamt, in das er gewählt wurde. 2013 wurde Pötzl im Amt bestätigt. Seine zweite Amtszeit begann 2014. Unter seiner Leitung nahm die Hochschule für angewandte Wissenschaften in den letzten Jahren eine bedeutsame Entwicklung, mit deutlichem Anstieg der Studentenzahlen und Ausweitung der Studiengänge. Untrennbar mit seinem Wirken verbunden ist der „Coburger Weg“, das interdisziplinäre Studium über Fächergrenzen hinweg. 2011 war die Hochschule Coburg unter anderem mit ihrem Projektantrag „Der Coburger Weg“ beim Qualitätspakt Lehre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erfolgreich. Bis zum Jahr 2021 fließen im Rahmen dieses Projekts insgesamt etwa 15 Millionen Euro in die Hochschule Coburg. Um Forschung, Lehre und die Promotionsmöglichkeiten an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften hat sich Prof. Dr. Pötzl verdient gemacht, aber auch daneben den Transfer der Forschungsergebnisse in die Wirtschaft nach Kräften gefördert. Über die Technologie-Allianz Oberfranken, an deren Zustandekommen er maßgeblich mitgewirkt hat, wurden vielfältige Investitionen in Gebäude und Ausstattung während seiner Präsidentschaft durch den Freistaat Bayern gefördert und somit die Hochschule zukunftsfähig ausgerichtet. Sein viel zu früher Tod ist ein herber Verlust für unsere Hochschule. Mit seinem Wirken hat Prof. Dr. Michael Pötzl eindrucksvolle Spuren hinterlassen. Die Industrie- und Handelskammer zu Coburg wird das Andenken an Prof. Dr. Michael Pötzl stets in ehrendem Gedenken halten. 8.000-Kilometer-Transport für guten Zweck Sommerkonvoi 2016 von Round Table 151 Coburg brachte Hilfsgüter zu Krankenhäusern in Rumänien Ein Schwerpunkt der Arbeit des internationalen Serviceklubs „Round Table“ (RT) sind Aktionen für das Allgemeinwohl. Der heimische Ableger, RT 151 Coburg, transportierte jetzt Hilfsgüter nach Rumänien. Z wei LKWs befüllt mit Krankenhausbetten, Nachtschränken und medizinischem Verbrauchsmaterial fuhren unter Leitung von Monika und Jens Dambietz, Vorstände von Kliniken helfen e. V. (Herrenberg), nach Targu Jiu, Rumänien. Die dortige Klinikleitung freute sich über die Unterstützung des Vereins, denn das gespendete Inventar wird dringend benötigt. Die Klinik in Targu Jiu wurde vor 50 Jahren gegründet und verfügte noch immer über die Erstausstattung. Dass die Hilfe herzlich willkommen ist, zeigte sich im überaus herzlichem Empfang und dem öffentlichen Interesse, sogar Fernsehen, Rundfunk und Printmedien berichteten. Das gespendete Material stammt aus ausgemusterten Beständen von Kliniken, ein Lkw wurde kostenlos zur Verfügung gestellt, der zweite Lkw sowie die anfallenden Fahrkosten wurden durch Spendengelder finanziert. Einer der Lkw-Fahrer war IHK-Vollversammlungsmitglied Erik Bätzoldt, der sich seit zehn Dank tatkräftiger Unterstützung vieler fleißiger Hände waren die Hilfsgütertransporte im rumänischen Targu Jiu innerhalb kürzester Zeit abgeladen. Jahren persönlich für die sogenannten „Konvois“ engagiert und für diesen ehrenamtlichen Einsatz seinen Urlaub opfert. Kliniken helfen e. V. setzt sich aus Mitgliedern von Round Table Deutschland und Ladies‘ Circle Deutschland zusammen, zwei Organisationen, die sich regional, national und international ehrenamtlich für soziale Projekte engagieren. Unsere Wirtschaft 7/2016 12 Region Mitmachen beim EnergieEffizienz-Netzwerk! IHK appelliert an Unternehmen – Präsident Herdan: „Unser EnergieEffizienz-Netzwerk soll ein Erfolg werden!“ Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Medien, Infrastruktur, Bau und Verkehr, Energie und Technologie des Bayerischen Landtags, MdL Erwin Huber, beim Kick-Off in Coburg. Energieversorgung zu wirtschaftlichen Preisen ist eine zentrale Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen am Standort Coburg. A uch wenn derzeit die Preise für die Energieträger Öl und Gas auf relativ niedrigem Niveau sind, ist doch in der Perspektive von steigenden Kosten für Strom und Wärme auszugehen. Deshalb kommt der effizienteren Verwendung von Energie in den Firmen hohe Bedeutung zu. Dazu sind oft Investitionen sowie neue Techniken und Organisationsformen notwendig. Ein komplexer Prozess, der gerade kleinere und mittlere Unternehmen personell und/oder finanziell überfordern kann. Mögliche Lösung: Als Mitglied eines Netzwerks können gerade KMU ihren Fortschritt bei der Energieeffizienz deutlich beschleunigen. Die IHK zu Coburg und das Technologietransferzentrum Automotive der Hochschule Coburg (TAC) haben deshalb das EnergieEffizienz-Netzwerk „Wirtschaftsraum Coburg“ ins Leben gerufen. Beim offiziellen Kick-off warb der bayerische Landtagsabgeordnete Erwin Huber, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Medien, Infrastruktur, Bau und Verkehr, Energie und Technologie des Bayerischen Landtags, für die Teilnahme. Den Appell des Politikers unterstrich IHK-Präsident Friedrich Herdan: „Für Coburg als Industriestandort ist Energie ein wichtiges Thema – unser EnergieEffizienzNetzwerk soll ein Erfolg werden!“ So profitieren Unternehmen Das EnergieEffizienz-Netzwerk „Wirtschaftsraum Coburg“ ist regional und branchenübergreifend ausgerichtet, die Laufzeit beträgt zwei bis drei Jahre. Angesprochen sind Unternehmen, die ihre Energiekosten deutlich senken wollen. Die jährlichen Kosten pro Teilnehmer liegen bei maximal 2.500 Euro. Über regelmäßigen Erfahrungsaustausch der Netzwerk-Mitglieder sollen Wissen geteilt, neue Ideen entwickelt und rentable Einsparpotenziale realisiert werden. Es geht darum, mögliche Einsparmaßnahmen (zum Beispiel bei Wärme- Kälte- oder Druckluftsystemen, Lüftung, Beleuchtung und Abwärmenutzung) zu identifizieren und umzusetzen. Erreichte Einsparungen werden durch ein jährliches Monitoring erfasst. Außerdem unterstützt das EnergieEffizienz-Netzwerk „Wirtschaftsraum Coburg“ speziell mittlere und kleinere Unternehmen dabei, Managementsysteme zur Überwachung von Energieverbrauch und -kosten aufzubauen und selbstständig weiter zu betreiben. Auswertungen bisheriger Netzwerk-Projekte belegen, dass teilnehmende Unternehmen ihre Energieeffizienz nach zwei bis drei Jahren im Vergleich zum Branchendurchschnitt deutlich stärker verbessern, ihre Treibhausgasemissionen reduzieren und ihre Energieproduktivität doppelt so schnell wie der Branchendurchschnitt erhöhen konnten. Mitmachen im EnergieEffizienz-Netzwerk „Wirtschaftsraum Coburg“ rechnet sich! Wie und was dafür nötig ist, erfahren Interessierte bei den unten angegebenen Ansprechpartnern. Kontakt Rico Seyd, IHK zu Coburg, Tel.: 09561/7426-46, Telefax: 09561/7426-50, E-Mail: seyd@coburg.ihk.de Dr. Wilhelm Völker, TAC, Tel.: 0173-294 22 32, Telefax: 09561/317514, E-Mail: wilhelm.voelker@tac-coburg.de Setzen auch Sie auf betriebliche Gesundheitsförderung mit der Volkshochschule! Die Volkshochschule Coburg Stadt und Land ist seit vielen Jahren WĂƌƚŶĞƌŝŶĚĞƌƉƌŽĨĞƐƐŝŽŶĞůůĞŶKƌŐĂŶŝƐĂƟŽŶǀŽŶ'ĞƐƵŶĚŚĞŝƚƐŬƵƌƐĞŶ zu Themen wie Ernährung, Fitness, Stressabbau und vielem mehr. hŶƐĞƌĞ<ƵŶĚĞŶƐŝŶĚƵŶƚĞƌĂŶĚĞƌĞŵďĞƌĞŝƚƐĚŝĞ,h<ͲKhZ'͕ĚŝĞ Audi BKK, Brose und die Sparkasse Coburg-Lichtenfels. Vielleicht bald auch Sie? Sprechen Sie uns an! Franziska Knauer WƌŽŐƌĂŵŵďĞƌĞŝĐŚ'ĞƐƵŶĚŚĞŝƚ Telefon 09561/8825-81 www.vhs-coburg.de Unsere Wirtschaft 7/2016 Volkshochschule Coburg Stadt und Land Sonderthema: Betriebliche Gesundheitsförderung 13 COBURG WILL VORREITERROLLE IN GESUNDER MOBILITÄT „Bike to Work“ – in die Pedale treten, ab zur Arbeit und ein E–Bike gewinnen Namhafte Repräsentanten Coburger Unternehmen, Junge Coburger, Tourismus Stadt Coburg, Stadt und Land aktiv und ADFC Coburg haben den Startschuss für die Aktion „Bike to Work“ gegeben. D ahinter verbirgt sich die Idee, dass mehr Menschen den Weg zur Arbeit mit dem Rad anstatt dem Auto fahren sollen. Mit einem Foto, das die fleißigen Radler auf die Facebook-Seite der Aktion (facebook.com/biketoworkcoburg) hochladen und dem Nominieren von fünf Personen aus ihrer digitalen Freundesliste können sie ein E-Bike mit einem Brose-Motor im Wert von rund 3.000 Euro gewinnen. Der Teilnehmer mit den meisten „gefällt mir“–Angaben (Likes) erhält diesen Hauptpreis. „Die Parkplatzsituation in Coburg ist enorm angespannt. Arbeitnehmer wie Offizieller Start der Aktion „Bike to Work - Coburg“ mit (v. l.) Katja Herrmann (Brose), Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer, Uli Schmerbeck (ADFC Coburg), Christina Biegner (Junge Coburger), Michael Amthor (Leiter Tourismus Coburg), Rainer Mattern (stellv. Landrat), Frank Schäfer (ÖPNV Stadt und Land). auch Arbeitgeber beklagen dies. Hier wollen wir eine deutliche Abmilderung schaffen sowie unsere Stadt und ihre Bürger gesund und fit halten. Ein gesunder Geist steckt in einem gesunden Körper“, so Christina Biegner, Schirmherrin und Vorsitzende der Jungen Coburger. Das Ganze wird mit Spaß und Spannung durchgeführt. Einige Fotos sind schon hochgeladen und man geht noch von einigen mehr bis zum Ende der Aktion am 18. Juli 2016 aus. Seit zwei Jahren entwickelt Brose Motoren speziell für E-Bikes. „Damit sind wir das einzige Unternehmen, das die Motoren für E-Bikes in Deutschland produziert“, erklärte Katja Herrmann. „Bei unserem hochpreisigen Hauptgewinn steht nicht nur dieser selbst, sondern auch die Qualitätsmarke ‚made in Germany‘ im Mittelpunkt“, so Christina Biegner. Abgerundet wird die Aktion mit einer feierlichen Preisverleihung am 18. Juli 2016 auf der Showbühne des Schloßplatzfestes. NESUSNDS! T, FIT POR L, SCH SPIE GE D UN T SPASS, FIT TL AND MA SPOR rt Steaits am ber ai! M . 1 Warum mit dem Rad zur Arbeit? „Weil meine Gesundheit Vorfahrt hat“ WWW.SPORTLAND-COBURG.DE Los geht’s! Fahren Sie zwischen dem 1. Mai und dem 31. August an mindestens 20 Tagen „Mit dem Rad zur Arbeit“ und gewinnen Sie attraktive Preise. Alles zur Aktion unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de oder bei der AOK in Ihrer Nähe. „Mit dem Rad zur Arbeit 2016“ wird gefördert von der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. 15 TEL . 0 95 61 / 6 80 ZIEGELEI 10 H DÖRF LES-ESB AC Unsere Wirtschaft 7/2016 14 Standortpolitik STIPENDIATEN TOUR: GET CONNECTED 2016 Deutschland-Stipendiaten informierten sich bei potenziellen Arbeitgebern Im Rahmen der „Get Connected Tour“ besuchten die Deutschland-Stipendiaten Schumacher Packaging in Ebersdorf und die Maschinenfabrik Dietze&Schell in Coburg. D ie „Get Connected Tour“ ist ein besonderes Angebot, das sich an Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen der Hochschule Coburg richtet. Die Exkursionen, die den akademischen Nachwuchs zu Unternehmen des Kammerbezirks führen, werden von IHK zu Coburg und Career Service der Hochschule Coburg organisiert. Das Deutschlandstipendium fördert Studierende sowie Studienanfängerinnen und Studienanfänger, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Der Leistungsbegriff, der dem Stipendium zugrunde liegt, ist bewusst weit gefasst: Gute Noten und Studienleistungen gehören ebenso dazu wie die Bereitschaft, Verantwortung im Ehrenamt zu übernehmen. Das Förderprogramm wird je zur Hälfte von Bund und Wirtschaft getragen. Auch die IHK zu Coburg unterstützt neben zwölf weiteren Unternehmen aus dem Kammerbezirk seit vielen Jahren die Hochschule Unsere Wirtschaft 7/2016 Teilnehmer/innen der „Get Connected Tour“ bei Schumacher Packaging in Ebersdorf. Coburg bei der Umsetzung dieses Förderprogramms. Die Unternehmensexkursionen erfreuten sich bei angehenden Hochschulabsolventen und Unternehmen gleichermaßen großer Beliebtheit. Neben klassischen Recruitingmessen wie die CampusMesse der IHK zu Coburg und der Hochschule bietet die „Get Connected Tour“ eine alternative Plattform, auf der künftiger Fachkräftenachwuchs und potenzielle Arbeitgeber in etwa zweistündigen Treffen die Möglichkeit haben, sich näher kennenzulernen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfuhren vor Ort mehr über Ein- und Aufstiegschancen in den Unternehmen. Darüber hinaus bestand Gelegenheit, bei Unternehmensführungen die jeweiligen Produkte kennenzulernen und sich über Firmenphilosophien zu informieren. „Coburg ist starker Wirtschafts- und Industriestandort. Wir sind Heimat zahlreicher Global Player und Hidden Champions. Doch bedauerlicherweise sind sich viele Studierende unserer Hochschule dieses Potenzials an möglichen Arbeitgebern nicht bewusst und ziehen nach dem Studium aus Coburg weg. Dem wollen wir mit diesem Veranstaltungskonzept entgegenwirken und den Aka- demikernachwuchs von den regionalen Unternehmen als potenzielle Arbeitgeber begeistern und damit die jungen Menschen als hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte in der Region halten“, erläutert Björn Cukrowski, Leiter des Bereichs Standortpolitik der IHK zu Coburg. „Eine bessere Gelegenheit, direkte Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen, gibt es für uns Studierende nicht“, betont Laura Birgit Nüßlein, Studentin der Betriebswirtschaft und geförderte Stipendiatin durch die IHK zu Coburg. Produktvorstellung bei der Maschinenfabrik Dietze&Schell in Coburg. Kontakt Björn Cukrowski, Tel.: 09561 7426-27 E-Mail: bjoern.cukrowski@coburg.ihk.de Wirtschaftsjunioren 15 PREMIERE FÜR „ICH PACK‘S AN!“ Junioren wollen Mittelschülern Mut machen und innere Feuer entzünden „Ich pack´s an!“ heißt die Berufseinstiegshilfe, die speziell für Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe der Rückert-Mittelschule Coburg konzipiert wurde. D ieses Projekt setzen die Wirtschaftsjunioren Coburg e. V. in Kooperation mit dem HSC 2000 Coburg und dem Landestheater Coburg für die Schule um. Das 3-Monats-Schüler-Programm bereitet spielerisch auf „den Ernst des Lebens“ vor. Im Fokus steht die individuelle Stärkung, gezielte Talentförderung und positive Potenzialentwicklung der Mittelschüler, um sich mutig und motiviert der eigenen Lebensgestaltung zu widmen. Und das mit Perspektiven auf und für den Coburger Arbeitsmarkt! An sechs Nachmittagen durchlaufen 22 Schülerinnen und Schüler der Ganztagsklasse 8g der Rückert-Mittelschule Coburg das fein aufeinander abgestimmte Coaching. „Spielerisch Lernen macht Spaß und was Freude bereitet, wird im Nu gelernt. Das Theater und der Sport ermöglichen eine einfache Auseinandersetzung mit dem Ernst des Lebens“, sind sich Luca Pauer und Martin Röhrig einig. Die Theaterpädagogin und der HSC 2000 Coburg Jugendkoordinator bringen viel Erfahrung in der Förderung von jungen Menschen mit. Jeder Projektpartner stellt zu den einzelnen Programmeinheiten seine Experten zur Verfügung. Unterstützt bei der Durchführung werden sie insbesondere von Anne Rieckhof (Dipl.-Schauspielerin) und Alexander Meixner (Business-Führerschein-Trainer der WJ Coburg). Die Wirtschaftsjunioren Coburg sehen dieses Pilotprojekt als wertvolle Ergänzung der bereits an Mittelschulen vorhandenen Berufsorientierungsmaßnahmen und haben mit Wolfgang Heyder (HSC 2000 Coburg), Bodo Busse (Intendant Landestheater Coburg) und Monika Gunzenheimer (Klassenlehrerin Rückert-Mittelschule Coburg) motivierte Akteure gefunden, die sich dem Thema desorientierte Jugendliche und Nachwuchskräftemangel in besonderer Weise aktiv annehmen. Beim ersten Modul „Persönlichkeit“ leitete WJ-Vorstandsmitglied Elke Gillardon die Schüler an, sich mit verschiedenen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auseinander zu setzen, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und sich auf einer „Bühne“ zu präsentieren. UNIORENKREIS www.wj-coburg.de Die nächsten Termine 14.07.2016 Afterwork-Treffen auf dem Schloßplatzfest 15.07.2016 Besuch der Rosenbergfestspiele 15.-18.09.2016 Bundeskonferenz WJ Deutschland Gastgeber: WJ Konstanz-Hegau Immer dienstags WJ Stammtisch Kontakt Uwe Müller, Tel.: 0178 1686989 E-Mail: sprecher@wj-coburg.de HSC-Jugendkoordinator Martin Röhrig, Theaterpädagogin Luca Pauer, Schauspielerin Anne Rieckhof und WJVorstandsmitglied Elke Gillardon freuten sich über den gelungenen Auftakt der Berufseinstiegshilfe „Ich pack‘s an!“ für Mittelschüler. Junioren lernten Mey CHAIR SYSTEMS kennen Zusammen mit seinen Söhnen Benedikt und Tobias gab Dieter Mey kürzlich interessante Einblicke in die Firmengeschichte der Mey CHAIR SYSTEMS GmbH im Seßlacher Ortsteil Merlach. Im kleinen Kreis durften die Coburger Wirtschaftsjunioren „Probesitzen“. Angeregte Gespräche über die ergonomischen Sitzgelegenheiten ergaben sich während der Besichtigung des familiengeführten Herstellers. Zum Abschied gab es eine kurze FaszienMassage am neuesten Produkt von Mey CHAIR. Im Bild (v. l.): Gerold Gebhard (WJ Coburg), Dieter Mey, Benedikt Mey, Uwe Müller (WJ Coburg), Tobias Mey. Unsere Wirtschaft 7/2016 SERVICE Veranstaltungen | Seminare | Weiterbildung 16 Seminar Umgangsformen für AZUBI und Praktikanten IHK-Seminar zur Verbesserung des Auftretens junger Leute des Monats In Seminar am 13. September 2016 in der IHK zu Coburg werden die aktuellen deutschen Umgangsformen und Kniggeregeln vermittelt. Zielgruppe sind speziell junge Mitarbeiter, Azubis und Praktikanten. I n der heutigen Zeit kommen die guten alten Sitten manchmal etwas zu kurz. Dieses Seminar soll jungen Leuten diese wieder etwas näher bringen. Inhalt: Warum gute, situationsgerechte Umgangsformen? l Wo kommen unsere Regeln her und wer ist heute dafür verantwortlich? l Verschiedene Änderungen und Aktualisierungen bei den Umgangsformen | Wichtige Regeln im allgemeinen Umgang der Azubi l Rangfolgen: Wer grüßt zuerst? - Wer bietet wem zuerst die Hand an l Der Händedruck I Anreden – Siezen/Duzen – Das TagesDu – Vorstellen – Bekannt machen I Der zeitgemäße Umgang mit Visitenkarten und Titeln | Was ist die richtige Seite beim Gehen? – Wer hält wem die Türe auf? I Wer geht auf der Treppe voraus? | Im Büro beim Chef I Blickkontakt – Distanzzonen – Der erste Eindruck macht’s l Körpersprache l Richtiges Verhalten bei Schulungen, Seminaren und Besprechungen l So benimmt man sich in der Kantine – Das Wichtigste zum Essen I Der höfliche Umgang mit Kollegen, Vorgesetzten und untereinander I Mit situationsgerechter Körpersprache Respekt signalisieren | Situationsgerechte Kleidung – Fettnäpfchen und Tabus l Verhalten bei Betriebsfeiern I Pünktlichkeit – Der erste Tag in der neuen Abteilung I Wie geht man mit Fehlern um? – Wann fragt man nach Arbeit? I Richtiges Benehmen beim Umgang mit Besuchern l Wertschätzung zeigen. Kontakt Dirk Schmidt, Tel.: 09561 7426-23, E-Mail: dirk.schmidt@coburg.ihk.de Big Data – Chancen für den Mittelstand Datenflut des „Internet der Dinge“ stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen Die IHK zu Coburg bietet mit der Veranstaltung „Big Data – Chancen für den Mittelstand“ am 14. Juli 2016 die Möglichkeit für alle Unternehmer, sich über das Themenfeld „Big Data“ zu informieren. O b im Privatleben oder in der Wirtschaft, die Menge der zu verarbeitenden Informationen steigt exponenziell. Das „Internet der Dinge“ wird Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten eröffnen, aber auch mit Herausforderungen konfrontieren. Doch was hat es damit eigentlich wirklich auf sich? Bei der Veranstaltung (14:00 bis ca. 16:30 Uhr) werden Prof. Dr. Dieter Landes von der Hochschule Coburg und Johannes Knauf, Ancud IT-Beratung GmbH, die wichtigsten Technologien im Bereich Big Data vorstellen. Aber auch die Risiken und Fallstricke bei der Umsetzung von Projekten im Umfeld von Big Data werden diskutiert. Zudem stellt Dr. Holger Wittges das Zentrum Digitalisierung Bayern vor. Kontakt Markus Vollmuth, Tel.: 09561 7426-56 E-Mail: markus.vollmuth@coburg.ihk.de Unsere Wirtschaft 7/2016 Seminare und Zertifikatslehrgänge Juli und September/Oktober 2016 Seminare Ausbilder-FIT Teambuilding - gruppendynamische Prozesse initiieren - steuern - bewerten 11. Juli 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € Auszubildende richtig beurteilen 19. September 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € Azubi-FIT Umgangsformen für Auszubildende und Praktikanten - Gutes Benehmen hat auf dem Berufsweg noch nie gestört 13. September 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € EDV Grundlagenseminar Excel 2010 l 2013 26.+28. September 2016, 18:00 bis 21:15 Uhr, Preis: 190,00 € Excel-Bausteine: Arbeiten mit Arbeitsmappen und -blättern 10. Oktober 2016, 18:00 bis 21:15 Uhr, Preis: 95,00 € Einkauf Preisverhandlungen im Einkauf 5. Oktober 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € Verhandlungspsychologie Basis 6.+7. Oktober 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 370,00 € Kommunikation Business und private Umgangsformen aktuell 11. Oktober 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € Personal / Führung Erfolgreich Führen! Die eigene Führungspersönlichkeit - Modul 1 14.+15. September 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 370,00 € Digitalisierung konkret – neue Geschäftsfelder mit neuen Technologien 27. September 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 385,00 € Die neue Dimension des Bewerber-Interviews: Gute Bewerber erkennen und die Arbeitgebermarke stärken 10. Oktober 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € Rechnungswesen Basiswissen Controlling 21.+22. Juli 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 450,00 € Erfolgreiches Forderungsmanagement im Inland 10. Oktober 2016, 8:30 bis 16:30 Uhr, Preis: 185,00 € Workshop - Abschreibung 11. Oktober 2016, 13:30 bis 17:00 Uhr, Preis: 110,00 € Recht Der Dienstwagen - Motivationsinstrument oder Kostenfalle? 11. Juli 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € Betriebsprüfung - was nun? 12. Juli 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € Seminarreihe „Arbeitsrecht“ - befristete Arbeitsverhältnisse, Teilzeit, Elternzeit und Elterngeld 13. Juli 2016, 9:00 bis 13:00 Uhr, Preis: 110,00 € Seminarreihe „Arbeitsrecht“ - Fit im Arbeitsrecht für 2016 13. Juli 2016, 13:30 bis 17:00 Uhr, Preis: 135,00 € Rechtsfragen zum Facility-Management: Verwalten und Bewirtschaften von Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen 27. September 2016, 9:30 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € Sekretariat Sicher in der aktuellen deutschen Orthografie und Interpunktion 4. Oktober 2016, 9:00 bis 12:30 Uhr, Preis: 110,00 € Coburger Sekretärinnen-Arbeitskreis Teil 4 Der (manchmal) schwierige Umgang mit Menschen 5. Oktober 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € Die Sekretärin als Führungsassistentin: Mitdenken - Mitplanen - Mitverantworten 6. Oktober 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € Vertrieb / Marketing Schwierige Verhandlungen erfolgreich führen - so gewinnen Sie im Preiskampf und setzen Ihren Preis durch! 22. September 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € Messe-Beteiligung, Chancen und Aussichten 29. September 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € Erfolgreich verkaufen am Telefon 30. September 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € Beschwerdemanagement: Wie aus reklamierenden Kunden Stammkunden werden 11. Oktober 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr, Preis: 185,00 € Kontakt Dirk Schmidt, Tel.: 09561 7426-23, E-Mail: dirk.schmidt@coburg.ihk.de Veranstaltungen | Seminare | Weiterbildung SERVICE 17 Zertifikatslehrgänge Ressourceneffizienz: Weniger ist mehr IT-Sicherheitsbeauftragte/r (IHK) 19.-23. September 2016, Preis: 1.995,00 € zzgl. Test BIHK-Wanderausstellung im IHK-Zentrum für Weiterbildung Betriebswirtschaftliche Grundlagen Kaufmännisches Basiswissen für Mitarbeiter ab Oktober 2016, Preis: 325,00 € zzgl. Abschlusstest Immobilienmakler/in (IHK) Oktober 2016, Preis: 1.800,00 € zzgl. Test IT-Forensiker/in (IHK) 24.-28. Oktober 2016, Preis: 2.495,00 € zzgl. Test Kontakt Dirk Schmidt, Tel.: 09561 7426-23, E-Mail: dirk.schmidt@coburg.ihk.de International Das amerikanische Re-Exportrecht 11. Juli 2016, 9:00 bis 12:00, Preis: 115,00 € Die Internetrecherche als Hilfsmittel zur Exportkontrolle 11. Juli 2016, 13:00 bis 16:00 Uhr, Preis: 115,00 € Zollrechtliche Exportabwicklung - Abläufe und Gestaltungsmöglichkeiten 26. Juli 2016, 9:00 bis 16:00 Uhr, Preis: 185,00 € Zollbasisseminar Herbst 2016 - vierteilig 1. Seminartag 21. September 2016, 9:00 bis 16:00 Uhr, Preis: 185,00 € 2. Seminartag 28. September 2016, 9:00 bis 16:00 Uhr, Preis: 185,00 € 3. Seminartag 12. Oktober 2016, 9:00 bis 16:00 Uhr, Preis: 185,00 € 4. Seminartag 19. Oktober 2016, 9:00 bis 16:00 Uhr, Preis: 185,00 € Die IHK zu Coburg und der Umweltcluster Bayern laden gemeinsam zur Begleitveranstaltung und Eröffnung der BIHKWanderausstellung Ressourceneffizienz „Weniger ist mehr“ in das IHK-Zentrum für Weiterbildung der IHK zu Coburg ein. A nhand von Best-Practice-Beispielen wird aufgezeigt, wie Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Coburg neue Maßstäbe in Sachen Ressourceneffizienz setzen. Die Wanderausstellung der bayerischen Industrie- und Handelskammern gibt darüber hinaus spannende Einblicke in das Thema Ressourceneffizienz. Die Begleitveranstaltung „Ressourceneffizienz in Unternehmen – Erfahrungen aus der Region“ findet am 4. August 2016 von 17:00 – 19:00 Uhr im IHK-Zentrum für Weiterbildung statt. Information www.coburg.ihk.de, Bereich „Veranstaltungen“ Kontakt Rico Seyd, Tel.: 09561 7426-46 E-Mail: seyd@coburg.ihk.de Einzige Bewilligung 26. September 2016, 9:00 bis 16:00, Preis: 185,00 € IHK-Weiterbildungsprogramm für das 2. Halbjahr 2016 jetzt verfügbar Kontakt Elisabeth Löhr, Tel.: 09561 7426-14, E-Mail: loehr@coburg.ihk.de Seminare, Lehrgänge und Zertifikatslehrgänge Recht ERFA-Kreis „Datenschutz und Datensicherheit“ Coburg 31. Sitzung, 19. Juli 2016, 13:00 bis ca. 16:30 Uhr, kostenfrei Kontakt Darja Scharabarin, Tel.: 09561 7426-13, E-Mail: darja.scharabarin@coburg.ihk.de Gaststättenunterrichtung 29. August 2016, 8:15 bis ca. 13:00 Uhr, Preis: 50,00 € Kontakt Birgit Wachsmann, Tel.: 09561 7426-41, E-Mail: birgit.wachsmann@coburg.ihk.de D ie IHK zu Coburg eröffnet mit dem Programm für das zweite Halbjahr 2016 auf fast 200 Seiten eine große Vielfalt an Seminaren, Zertifikatslehrgängen und Lehrgängen zum beruflichen Aufstieg. Der Unterricht orientiert sich unmittelbar an der betrieblichen Praxis, die Dozenten sind Fachleute mit langjähriger Berufserfahrung in Unternehmen. Alle Themen werden auf Wunsch auch als betriebsinterne, individuelle Schulungen durchgeführt. Das Programm liegt in der IHK zur Abholung bereit. Es kann auch bestellt werden per E-Mail (dirk.schmidt@coburg.ihk.de) und Tel.: 09561 7426-23. Innovation und Umwelt Big Data - Chancen für den Mittelstand 14. Juli 2016, ab 14:00 Uhr, kostenfrei Lehrgänge mit IHK-Prüfung Kontakt Markus Vollmuth, Tel.: 09561 7426-56, E-Mail: markus.vollmuth@coburg.ihk.de Geprüfte/r Bilanzbuchhalter/in Herbst 2016, Preis: 3.850,00 € zzgl. Prüfungsgebühr Geprüfte/r Industriemeister/in - Metall Herbst 2016, Preis: 4.500,00 € zzgl. Prüfungsgebühr Geprüfte/r Industriemeister/in - Mechatronik Herbst 2016, Preis: 4.500,00 € zzgl. Prüfungsgebühr Geprüfte/r Industriefachwirt/in Herbst 2016, Preis: 3.200,00 € zzgl. Prüfungsgebühr Gerprüfte/r Technische/r Fachwirt/in Herbst 2016, Preis: 3.800,00 € zzgl. Prüfungsgebühr Geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in Herbst 2016, Preis: 3.200,00 € zzgl. Prüfungsgebühr Ausbildung der Ausbilder (AdA-Schein) Kurzlehrgang für Fachwirte mit Befreiung vom schriftlichen Prüfungsteil (z. B. Industriefachwirte, Technische Fachwirte, Wirtschaftsfachwirte, …), Oktober 2016, Preis: 180,00 € zzgl. Prüfungsgebühr Ausbildung der Ausbilder (AdA-Schein) Vollzeit, August 2016, Preis: 450,00 € zzgl. Prüfungsgebühr Ausbildung der Ausbilder (AdA-Schein) Teilzeit, Oktober bis Dezember 2016, Preis: 450,00 € zzgl. Prüfungsgebühr Existenzgründung und Unternehmensförderung Tagesseminar für Existenzgründer/innen 27. Juli 2016, 9:00 bis 16:00 Uhr, Preis: 50,00 € LfA-Finanzierungssprechtag Einzelgespräche à 60 Minuten, 22. September 2016, 9:00 bis 16:00 Uhr, kostenfrei Kontakt Darja Scharabarin, Tel.: 09561 7426-13, E-Mail: darja.scharabarin@coburg.ihk.de Veranstaltungsort: IHK-Zentrum für Weiterbildung, Schloßplatz 5a, Eingang Allee, 96450 Coburg Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen: www.coburg.ihk.de (wenn nicht anders ausgewiesen) Kontakt Dirk Schmidt, Tel.: 09561 7426-23, E-Mail: dirk.schmidt@coburg.ihk.de Unsere Wirtschaft 7/2016 18 Aus- und Weiterbildung UNTERNEHMEN TRAGEN ZUR INTEGRATION AKTIV BEI 200 Ausbildungs- und Praktikumsplätze für junge Flüchtlinge im IHK-Bezirk Coburg Viele Unternehmen in der Region Coburg sind bereit, aktiv zur Integration von Flüchtlingen beizutragen. Das betonte der IHK-Bereichsleiter berufliche Bildung, Rainer Kissing bei einer Podiumsdiskussion in Coburg. S chwerpunkt der Veranstaltung, die vom Lions Club Coburg in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Coburg durchgeführt wurde, war das Thema Integration von Flüchtlingen in Arbeit und Ausbildung. Höhepunkt des Abends war die Gesprächsrunde zwischen dem Coburger Jugendamtsleiter Reinhold Ehl, Rainer Kissing von der IHK und Steffen Tauss von der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (GFI), einer Tochtergesellschaft des BFZ. Themenschwerpunkt waren minderjährige Flüchtlinge ohne familiäre Begleitung. Für die Jugendhilfe sei es eine große Herausforderung gewesen, einen strukturierten Tagesablauf herzustellen, sagte Steffen Tauss: „Integration ist ein teilweise schleichender Prozess. Aber wir Unter der Moderation von Julia Bach (Radio Eins) diskutierten (v. r.) Rainer Kissing (IHK zu Coburg) , Steffen Tauss (BFZ) und Reinhold Ehl (Jugendamt Coburg) über die Integrationsarbeit in Coburg. können feststellen, dass sich die Selbstständigkeit der Jugendlichen schrittweise erhöht hat.“ Die von ihm postulierte Hilfsbereitschaft von Arbeitgebern in der Region verdeutlichte Rainer Kissing anhand einer Schlüsselzahl: Schon bei einer ersten Umfrage bei ausbildenden Unternehmen wurden knapp 200 Plätze für Praktika und Ausbildung zur Verfügung gestellt. Der Leiter des Bereichs berufliche Bildung der IHK erläuterte dem Publikum das IHK-Paten- modell. Bei diesem wird einem Flüchtling im Unternehmen ein Auszubildender als Pate zur Seite gestellt, der ihn sowohl in der Integration im Unternehmen als auch im privaten Lebensumfeld unterstützt. „Die Paten nehmen freiwillig an diesem Modell teil und werden selbstverständlich vorher interkulturell geschult“, betonte Kissing. Kontakt Rainer Kissing, Tel.: 09561 7426-29 E-Mail: kissing@coburg.ihk.de Bewerberpotenzial in der „zweiten Reihe“ Manche Jugendliche finden noch immer schwer einen Ausbildungsbetrieb Zwar ist auf dem Ausbildungsmarkt im IHK-Bezirk das Stellenangebot höher als die Nachfrage, dennoch haben viele Jugendliche Schwierigkeiten, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden. Goldene Medaille der IHK für Prüfer Rudolf Grellert Mehr als 30 Jahre lang war Rudolf Grellert als Prüfer für kaufmännische Berufe bei der IHK zu Coburg ehrenamtlich tätig. Die Kammer hat ihm jetzt zum Abschied für dieses außerordentliche Engagement und die stets zuverlässige Mitarbeit im Prüfungsausschuss herzlich gedankt. Formaler Ausdruck dieses Dankes ist die Würdigung der Leistung durch die goldenene Medaille der IHK und die IHK-Ehrenurkunde, die der Leiter des Bereichs Berufliche Bildung, Rainer Kissing, überreichte. Unsere Wirtschaft 7/2016 V or Kurzem trafen sich regionale Netzwerkpartner aus Agentur für Arbeit, Kammern, Bildungsunternehmen, Betrieben und Kommunen in der KOINOR Polstermöbel GmbH & Co. KG (Michelau), um sich über Ausbildungsmöglichkeiten von Jugendlichen mit Startschwierigkeiten auf dem Ausbildungsmarkt sowie über Strategien zur besseren Nutzung ihrer Potenziale auszutauschen. Der Workshop wurde vom Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, der IHK zu Co- burg, der IHK für Oberfranken Bayreuth und der Handwerkskammer für Oberfranken durchgeführt. Nicht alle Unternehmen können ihre freien Ausbildungsstellen besetzen, berichtete Rainer Kissing, Leiter des IHKBereichs berufliche Bildung: Im Agenturbezirk Bamberg-Coburg kamen im Berichtsjahr 2015/2016 (Oktober bis März) auf 4.411 gemeldete Ausbildungsstellen 3.484 gemeldete Bewerber und Bewerberinnen (Stand: März 2016). Damit ist der regionale Ausbildungsmarkt durch einen erkennbaren Überhang an Ausbildungsstellen gekennzeichnet. Zugleich ist es für viele Jugendliche – vor allem diejenigen mit Startschwierigkeiten und geringeren Chancen auf dem Ausbildungsmarkt – nicht leicht, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden. Aus- und Weiterbildung 19 30 neue Fachkräfte für die Coburger Wirtschaft D er Abschluss zum geprüften Betriebswirt/-in bzw. technischen Betriebswirt/-in stellt die Spitze der beruflichen IHK-Weiterbildung dar und ist seit März 2016 im deutschen Qualifikationsrahmen auf Stufe 7, gleichgestellt mit Master-Studiengängen. In einer feierlichen Verabschiedung wurden den Prüflingen die Zeugnisse durch Siegmar Schnabel, Hautgeschäftsführer der IHK zu Coburg, überreicht. Die IHK zu Coburg wünscht allen Absolventen und deren Unternehmen eine erfolgreiche Zukunft! Geprüfte/r Betriebswirt/in (Bild oben): Patrick Erhardt, Janette Forkel, Jessica Greiner-Fuchs, Sandra Gundermann, Daniel Reichenbacher, Jens Rittershofer, Toni Schleicher, Franziska Totzauer, Hannes Vollert und Sebastian Wlasek sowie Maximilian Zapf. Geprüfte/r Technische/r Betriebswirt/ in (Bild unten): Thomas Bartsch, Matthias Dittler, Michael Dressel, Florian Fiedler, Nick Fruhnert, Manuel Gebhardt, Andreas Grosch, Heike Hartmann, Fabian Heusinger, Frank Hollfelder, Patrick Kerber, Maximilian Köhlerschmidt, Thomas Lindenberger, Christian Meyer, Fabian Rehmet, Heiko Rinke, Matthias Ruck und Patrick Schulze sowie Maik Vetter. HALLEN Industrie- und Gewerbehallen von der Planung und Produktion bis zur schlüsselfertigen Halle Wolf System GmbH 94486 Osterhofen Tel. 09932/37-0 gbi@wolfsystem.de www.wolfsystem.de 5.700 Verpackungen für Industrie, Handel und Handwerk. Tel. 0800 - 8995 000 www.transpack-krumbach.de Unsere Wirtschaft 7/2016 20 Tourismus © Stefan L. Beyer - SLB-Photography Coburg Spartensieger Top City Voting 2016 Internetportal suchte „schönste Stadt“ Beim „Top City Voting“ des Internetportals www.hotel.de hat die Vestestadt Coburg gewonnen. G Blick auf die Veste Coburg über die Dächer von Schloss Ehrenburg und die Arkaden. esucht wurde die schönste Stadt in Deutschland, die über eine Burg oder ein Schloss verfügt und zwischen 10.000 und 80.000 Einwohner hat. Über diesen Titel freuen sich touristische Akteure aus Stadt und Landkreis Coburg gleichermaßen. Kerstin Pilarzyk, Chefin des Brauhotels Grosch und Vorsitzende des IHK-Tourismusausschusses, sieht in der Auszeichnung einen weiteren Baustein, um die Region Coburg-Rennsteig touristisch und auch im Bekanntheitsgrad in Deutschland nach vorne zu bringen. „Deutschland wird als Feriendestination in Europa immer wichtiger und wir sind auch mit dabei!“ „Die Stadt Coburg hat es verdient – herzlichen Glückwunsch“, freut sich Lutz Lange, Geschäftsführer der ThermeNatur Bad Rodach. „Die Stadt wird dadurch immer interessanter für Gäste aus nah und fern und davon profitiert auch das ganze Reisegebiet und natürlich auch Bad Rodach mit der ThermeNatur. Wir wollen ‚die Therme‘ für Coburg sein“. WEITERBILDUNG IM TOURISMUS BLEIBT GEFRAGT Angebotsoptimierung nach Befragung von Leistungsträgern und Akteuren in der Tourismusregion Coburg.Rennsteig D ie Umfrage richtete sich an 587 touristische Leistungsträger der Tourismusregion. Organisiert wurde die Aktion von Tourismusverein, LEADERRegion Coburger Land und der IHK zu Coburg. Im Ergebnis kann festgehalten werden, dass die touristischen Leistungsträger und Akteure auch weiterhin den Bedarf sehen, dass Tagesseminare im Rahmen von 4-8 Stunden angeboten werden. Vorzugsweise sollte der Schulungszeitraum in die Monate Januar, Februar, März und November gelegt werden. Gewünschte Schwerpunktthemen sind Marketing, Kommunikation, Verkaufsförderung und Zertifizierung. Nahezu alle an der Befragung teilnehmenden Unternehmen wollen ihre Mitarbeiter finanziell oder durch Freistellung bei der Teilnahme an Weiterbildung unterstützen. Dabei sind sie bereit, Kosten von bis zu 100 EUR, ein Viertel der Befrag- Unsere Wirtschaft 7/2016 ten von bis zu 250 EUR pro Teilnehmer zu übernehmen. Neue Trends, steigender Wettbewerbsdruck und hohe Qualitätsansprüche von Gästen und Kunden sind nur einige Herausforderungen, mit welchen sich Akteure aus Tourismus, Freizeit und Einzelhandel täglich konfrontiert sehen und denen sie sich stellen müssen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, sind kontinuierliche Weiterbildung und lebenslanges Lernen unerlässlich. IHK zu Coburg und Regionalmanagement Coburger Land haben seit 2013 ein regionales Fortbildungsangebot für Leistungsträger aus Tourismus, Freizeit und Einzelhandel organisiert. Mit kostengünstigen und speziell auf die Region zugeschnittenen Seminaren vor Ort wurde so die innerbetriebliche Weiterbildung unterstützt. Im nächsten Schritt wird ein auf die Region und ihre Akteure - unter Berücksichtigung der durch die Befragung abgesteckten Rahmenbedingungen abgestimmtes Fortbildungsangebot durch den Bereich Weiterbildung der IHK zu Coburg zusammengestellt. Start: November 2016. Weitere Einzelheiten zum Programm werden über die Homepage der IHK zu Coburg (www.coburg.ihk.de) unter der Rubrik „Seminare“ und über den B2B-Newsletter der Tourismusregion Coburg.Rennsteig (www.coburg-rennsteig.de/gemeinsam-aktiv) in Kürze bekannt gegeben. Kontakt Björn Cukrowski, Tel.: 09561 7426-27 E-Mail: bjoern.cukrowski@coburg.ihk.de © Dehoga / Reiner Pfisterer Um auf die Wünsche und Bedürfnisse der Leistungsträger im Tourismus noch besser eingehen und passgenaue Weiterbildungsseminare anbieten zu können, wurde jetzt eine regionale Befragung durchgeführt. Existenzgründung und Unternehmensförderung 21 START FREI FÜR INNOVATIVE GRÜNDER! Wettbewerbe im Bereich Digitalisierung und nachwachsende Rohstoffe Neue, innovative Geschäftsmodelle aus den Bereichen Digitalisierung und nachwachsende Rohstoffe sind der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit nicht nur der Region Coburg, sondern auch für ganz Bayern. U m Gründungen zu erleichtern und zu unterstützen, fördert das Bayerische Wirtschaftsministerium gute Ideen mit zwei Förderprogrammen, die wir nachfolgend vorstellen. Die Ausreichung der Förderung erfolgt in beiden Fällen durch die Regierung von Oberfranken. Businessplanwettbewerb PLAN B 2016 Der Wechsel von einer erdölbasierten hin zu einer biobasierten Industriegesellschaft erfordert den Einsatz einer Vielzahl unterschiedlicher nachwachsender Rohstoffe. Dabei entstehen neue Märkte nicht nur für den energetischen Einsatz von Biomasse, sondern auch für deren stoffliche Nutzung vom Biopolymer bis hin zum Designermöbel. Es eröffnen sich Chancen für neue Produkte in etablierten Unternehmen ebenso wie für die Gründung eines neuen Unternehmens. Damit es aber nicht bei Ideen bleibt, sondern damit diese auch umgesetzt werden, wurde der Wettbewerb ins Leben gerufen. Teilnehmen kann fast jeder: egal ob Student, Forscher, Landwirt, Handwerker, Klein- oder Großunternehmen, ein- Gemeinsam präsentierten bei der Regierung von Oberfranken den „Businessplanwettbewerb PLAN B 2016“ (v. l.): Hauptgeschäftsführer Thomas Koller (Handwerkskammer Oberfranken), Projektleiterin Ann-Kathrin Kaufmann, Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel (IHK zu Coburg), Projektleiterin Lena Maria Bredl und stv. Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm (IHK für Oberfranken Bayreuth). zeln oder im Team. Eine Selbstständigkeit darf maximal 5 Jahre bestehen. Wichtig ist der deutliche Bezug der Idee zu nachwachsenden Rohstoffen und zu Bayern. Neben attraktiven Geld- und Sachpreisen bekommt jeder Teilnehmer ein umfassendes Expertenfeedback und somit eine Einschätzung der eigenen Geschäftsidee. Die ausgewählten Teilnehmer werden bei der Ausarbeitung des Businessplans gecoacht, um daraus eine tragfähige Geschäftsidee zu entwickeln. Schlusstermin für die Online-Einreichung einer fünfseitigen Ideenskizze ist der 15. August 2016. Information www.planb-wettbewerb.de Förderprogramm „Start? Zuschuss!“ Ziel dieser Förderung ist es, technologieorientierte Unternehmensgründungen im Bereich Digitalisierung in der Startphase durch Förderung zu unterstützen und dazu beizutragen, dass sich diese Neu- gründungen am Markt etablieren können. Bewerben können sich Gründer aus der Region Coburg im Bereich Digitalisierung, die ein besonders zukunftsfähiges, innovatives Geschäftsmodell haben. Die Gründung darf maximal zwei Jahre zurückliegen. Der Förderung ist ein Wettbewerb vorgeschaltet, bei dem durch eine Expertenjury die 20 vielversprechendsten Geschäftsmodelle ausgewählt werden. Gefördert werden dann u. a. die Ausgaben für Miete, Personal, Markteinführung des Produkts, Forschung und Entwicklung bis zu 50 % für maximal ein Jahr mit monatlich bis zu 3.000 Euro also bis zu 36.000 Euro pro Jahr. Die Bewerbungsfrist läuft bis Freitag, den 15.07.2016. Information www.guenderland.bayern.de Kontakt Susanne Stammberger, Tel.: 09561 7426-11 E-Mail: stammberger@coburg.ihk.de Unsere Wirtschaft 7/2016 22 Innovation und Umwelt ENERGIEKOSTEN DER „ThermeNatur“ SOLLEN SINKEN Erfahrungsaustausch in Bad Rodach mit dem IHK-Umwelt- und Energie-Ausschuss Die Mitglieder des Umwelt- und Energie-Ausschusses der IHK und Gäste wurden von Bad Rodachs Bürgermeister Tobias Ehrlicher (4. v. l.) sowie den Geschäftsführern Stine Michel und Lutz Lange (4. und 1. v. r.) in der „ThermeNatur“ empfangen. Die Bilanz der „ThermeNatur“ von Bad Rodach wird unter anderem durch jährliche Energiekosten von rund 600.000 Euro belastet. Die sollen durch Investitionen in Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz nachhaltig gesenkt werden. W as geplant ist und was es bringen soll, diskutierten Verantwortliche in der „ThermeNatur“ mit dem Umwelt- und Energie-Ausschuss der IHK. Die Geschäftsführer der „Betriebsführer Bad Rodacher Bäder GmbH“ des Eigenbetriebs „Kurbetrieb Thermalbad der Stadt Bad Rodach“, Stine Michel und Lutz Lange, berichteten von geplanten Investitionen in ein neues BHKW und in die Steuerungstechnik. Dadurch sollen die Energiekosten um einen mittleren fünfstelligen Wert pro Jahr sinken. IHK-Ausschussbetreuer Rico Seyd verwies auf das zu gründende EnergieEffizienz-Netzwerk „Wirtschaftsraum Coburg“. Hierfür sei die „ThermeNatur“ wegen ihrer Energiekosten idealer Teilnehmer. Seyd machte auch auf Wasserfilter der Saint-Gobain IndustrieKeramik Rödental GmbH aufmerksam. Das dort entwickelte Filtersystem ermöglicht die Reinigung des Nutzwassers in Bädern und Thermen mit sehr geringen Chlormengen. Die Keramikfilter aus rekristallisiertem Siliziumkarbid sind einzigartig in Deutschland. Die Kombination mit der Fachkompetenz der Coburger Fa. POWATEC im Bereich Schwimmbadtechnik macht sie zu einer revolutionären Entwicklung. Die Pilotanlage im Rödentaler „Rödenbad“ läuft seit Jahren störungsfrei. Mit diesem regionalen Produkt könne man im Zuge von Investitionen in die Anlagentechnik gewiss auch bei den Thermalbadgästen in Bad Rodach punkten und sich ein Alleinstellungsmerkmal sichern. Kontakt Rico Seyd, Tel.: 09561 7426-46, E-Mail: seyd@coburg.ihk.de E-Mobilität im Langzeittest von Logistiker Arbeitsschutz gefordert Logistik Agentur Oberfranken gewinnt Coburger Partner für Pilotprojekt Gefahren psychischer Belastung Der Wirtschaftsraum Coburg profitiert im Rahmen der Logistik Initiative Bayern vom Pilotprojekt „E-Mobilität im ländlichen Raum“. B ayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann übergab kürzlich den Förderbescheid an Marcus Löhner, Geschäftsführer der Logistik Agentur Oberfranken e. V. Als Projektpartner nutzen die Firma Trinkerl - Transporte Seßlach e. K. sowie das Coburger Depot der Hermes Logistik Gruppe Deutschland GmbH für 24 Monate einen voll elektrisch betriebenen Nissan-Transporter. In diesem Zeitraum sollen unter realen Einsatzbedingungen möglichst viele Anwendungsfälle betrachtet und ausgewertet werden, darunter Werksverkehre, Filialbelieferungen, Paketzustellungen und Patiententransporte. Ferner soll ein genauerer Einblick in klassische Kosten- Unsere Wirtschaft 7/2016 strukturen wie Anschaffung, Betrieb und Wartung gewonnen werden. Auch das Verhalten von Fahrern, Kunden, Lieferanten, Be- und Entladepersonal sowie der Einfluss der Jahreszeiten auf die Elektromobilität und die Versorgung mit Ladestationen werden untersucht. Über die Förderung des Freistaates freuten sich (v. r.): Marcus Löhner, Geschäftsführer, Logistik Agentur Oberfranken e. V., Detlef Berner (Area Manager Operations Nürnberg, Hermes Logistik Gruppe Deutschland GmbH) und Thomas Trinkerl (Trinkerl – Transporte Seßlach e. K). B ei der Veranstaltung „Arbeitsschutz“ stand die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen im Mittelpunkt. Weil das Arbeitsschutzgesetz dazu keine Vorgaben macht, sind Unternehmen sich selbst überlassen. Fortschritt verdichtet den Arbeitsalltag und erzeugt Leistungsdruck, den manche Menschen nicht bewältigen, betonte Rico Seyd, stv. Leiter des Bereichs Standortpolitik. Referent Denny Wihan vom Institut für Gesundheit und Management erläuterte Grundlagen der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen, zeigte Umsetzungsmöglichkeiten und Praxisbeispiele. Information www.coburg.ihk.de/80-0-Arbeitsschutzund-Arbeitssicherheit.html Innovation und Umwelt 23 Rentiert sich die Datenverarbeitung in der „Wolke“? IHK-Veranstaltung: Cloud-Computing ist kosteneffizient, aber nicht frei von Risiken Cloud-Computing gilt derzeit als wichtiger Trend der Informations- und Kommunikationstechnologie. Schon aus diesem Grund sollten sich kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit dem Thema auseinandersetzen. C loud-Computing (übersetzt „Datenverarbeitung in der Wolke“) bietet eine gute Alternative zur aufwendigen Betreibung einer eigenen IT-Infrastruktur; allerdings sollten auch die Risiken bedacht werden. Vor diesem Hintergrund traf die Veranstaltung „Cloud-Computing: Chancen und Risiken aus der Wolke“ der IHK zu Coburg einen Nerv der Teilnehmer. Was Cloud-Computing eigentlich bedeutet und wie der Einstieg in die Cloud für KMU gelingen kann, verdeutlichte Dominik Henze, Geschäftsführer der Urospace GmbH. Die Cloud bietet Unternehmen die Gelegenheit, Speicherkapazitäten, Rechenleistung und Software über das Inter- bzw. Intranet zu beziehen. „So werden IT-Ressourcen nur dann bereitgestellt und auch abgerechnet, wenn sie wirklich benötigt werden“, erklärte Henze. Dadurch entbindet Cloud-Computing den Nutzer von der kostenintensiven Bereitstellung, Installation und Betreuung eigener Rechensysteme. Neben diesen Vorteilen sollten Unternehmer sich aber auch um die Nachteile von Cloud-Lösungen Gedanken machen: Die meist genannten Risiken betreffen Datenschutz, IT-Sicherheit und Verfügbarkeit der Daten. „Prinzipiell funktionieren Cloud Lösungen nur mit einer aktiven Internetverbindung. Besteht keine Internetverbindung zum Anbieter, ist kein Arbeiten mehr möglich“, so Jan Sommerfeld von der atarax GmbH & Co. KG. Ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium sollte der Hauptsitz des Cloud-Providers sein. Viele bekannte Anbieter operieren von den USA aus und unterliegen den dortigen Gesetzen. Dazu gehört insbesondere auch der Freedom Act, der USBehörden den umfangreichen Zugriff auf Anwenderdaten erlaubt, ohne dass Externe Experten sind gefragt Deutsche Unternehmen vertrauen in Sachen IT-Sicherheit immer häufiger auf externe IT-Dienstleister; sowohl bei der Unterstützung als auch bei der Einführung und Wartung von ITSicherheitssystemen. D as ergab eine Umfrage des Branchenverbands der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche – Bitkom. Auch die Bedeutung von „Security as a Service aus der Cloud“ steigt; gerade in KMU ist es eine Alternative zum Do-it-yourself- Dominik Henze, Geschäftsführer der Urospace GmbH, und Jan Sommerfeld von der atarax GmbH & Co. KG informierten bei der IHK über Cloud-Computing. die Anwender darüber informiert werden müssen. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projektes „Know-how-Schutz und IT-Sicherheit für den Mittelstand“ statt, das durch den Freistaat Bayern gefördert wird. Kontakt Markus Vollmuth, Tel.: 09561 7426-56 E-Mail: markus.vollmuth@coburg.ihk.de IT-Sicherheit ist Wachstumsmarkt Umsatz. Dies gilt auch für den Wirtschaftsraum Coburg, dessen Firmenstruktur mittelständisch geprägt ist. In der deutschen Industrie arbeitet knapp die Hälfte der Unternehmen (46 %) bei der Umsetzung digitaler Sicherheitsmaßnahmen mit externen IT-Dienstleistern zusammen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 504 Unternehmen des produzierenden Gewerbes ab 10 Mitarbeitern. Bei einem Viertel (24 %) übernimmt ein externer Dienstleister sogar die gesamte Verantwortung für die IT- Sicherheit. Bei einem Fünftel (20 %) sind sowohl die eigene IT-Abteilung als auch ein Dienstleister dafür verantwortlich. In 56 % der Unternehmen kümmert sich ausschließlich die eigene IT-Abteilung um das Thema. Fast ein Drittel (29 %) der Public-Cloud-Nutzer in Unternehmen bezieht Sicherheitsdienste aus dem Netz. Jedoch fürchten auch über die Hälfte (58 Prozent) unberechtigten Zugriff und 45 Prozent Datenverluste. Quelle: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Unternehmen-nutzen-bei-ThemaSicherheit-externes-Know-how.html DATENTECHNIK PRO Ihr IT-Dienstleister lässt Sie im Regen stehen? www.it-networks.de Wir vertreiben die „Cloud“! Unsere Wirtschaft 7/2016 © Foto: Bundesregierung / Guido Bergmann 24 Innovation und Umwelt Klimaschutz-Unternehmen im Dialog mit Bundeskanzleramtschef Peter Altmaier. Klimaschutz-Unternehmen beim Kanzleramtschef Politdialog: Peter Altmaier würdigt Leistungen in der Energieeffizienzsteigerung Kanzleramtschef Peter Altmaier empfing in Berlin Repräsentanten der Vereinigung Klimaschutz-Unternehmen, darunter auch Joachim Krause, Inhaber der Coburger Handtuch+MattenService Joachim Krause e. K. (CHMS/ Rödental). K limaschutz-Unternehmen e. V. hat für seine Mitglieder ein neues Gesprächsformat gestartet, den „Poli- tik-Dialog Klimaschutz-Unternehmen“. Das Ziel ist der Austausch mit der Bundespolitik über aktuelle energie- und klimapolitische Rahmenbedingungen. Zum Auftakt empfing Peter Altmaier, Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramts, die Klimaschutz-Unternehmen, um über die Energiewende und die weiteren Maßnahmen nach dem Pariser Klimaabkommen zu diskutieren. Jan Eschke, Vorsitzender des Verbands, übergab Bundesminister Altmaier das Positionspapier des Verbands, das wichtige Schritte für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende aufzeigt. Kontakt Rico Seyd, Tel.: 09561 7426-46 E-Mail: seyd@coburg.ihk.de Große Bühne für Coburger Innovationen Institut für Sensor- und Aktortechnik stellte im Schloss Bellevue aus Bundespräsident Joachim Gauck lud zur „Woche der Umwelt“ rund 200 Aussteller mit innovativen Projekten in den Park von Schloss Bellevue ein. Zu den ausgewählten Gästen zählte auch das Institut für Sensorund Aktortechnik (ISAT) der Hochschule Coburg. B ei strahlendem Sonnenschein und in beeindruckender Kulisse erhielten knapp 12.000 Besucher auf einer Ausstellungsfläche von 4.000 m2 Einblick in neue umweltfreundliche Technologien, Produkte, Dienstleistungen und Konzepte, die zur verantwortungsvollen Gestaltung unserer Zukunft bereitstehen. Eine vom Bundespräsidenten berufene Jury hatte zur diesjährigen Umweltschau auch das Institut für Sensor- und Unsere Wirtschaft 7/2016 Aktortechnik der Hochschule Coburg als Aussteller ausgewählt. Das von Prof. Dr. Maria Kufner und Prof. Dr. Gerhard Lindner geleitete Institut präsentierte in Berlin seine innovativen Forschungsergebnisse unter dem Motto „Energiewende in Schallgeschwindigkeit – mit akustischen Wellen Energiespeicher schneller laden“. Bereits seit 2011 forscht das ISAT an der Beschleunigung elektrochemischer Transportprozesse durch akustische Oberflächenwellen, einer Sonderform des Ultraschalls. Am Messestand des ISAT konnten sich die Besucher anhand von Messetafeln und einem Exponat über das Thema akustische Ladezeitverkürzung von Akkumulatoren und die potenziellen Einsatzbereiche der Technologie bei Energiespeicherformen der Zukunft informieren. Unterstützung erhielt das Karin Schmidt, Sandra Ebert und Sabrina Tietze (v. l.) präsentierten in Berlin innovative Forschungsergebnisse des ISAT. ISAT bei seinem Messeauftritt durch das Coburger Unternehmen SCHWINDT CAD/CAM-Technologie GmbH dank einer 3D-Visualierung der akustisch angeregten Transportprozesse in Akkumulatoren über ein Z-Space-System. Information www.isat-coburg.de www.woche-der-umwelt.de International 25 SERVICE FÜR BÜRGER UND WIRTSCHAFT ÜBER JAHRZEHNTE Seit 110 Jahren Zollamt in Coburg – IHK würdigt gute Zusammenarbeit als Standortvorteil für die Region Anlässlich der Veranstaltung „Wirtschaft trifft Zoll“ in der Industrie- und Handelskammer würdigte Regierungsdirektor Joachim Muhlert mit einer kleinen Feierstunde zum 110-jährigen Jubiläum des Zollamts Coburg vor etwa 30 Unternehmensvertretern der Coburger Wirtschaft die Leistungen der Zöllnerinnen und Zöllner. M uhlert betonte: „Die Bediensteten am Zollamt zeigen sich tagtäglich als verlässliche und kompetente Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger wie auch ansässige Unternehmen in und um Coburg, Lichtenfels und Kronach.“ Elisabeth Löhr, Leiterin Bereich International der IHK zu Coburg, lobte die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen. Die Zolldienststelle vor Ort sei für die Wirtschaftsregion Coburg ein Standortvorteil, sagte Löhr: Kooperation auf kurzen Dienstwegen spare Zeit und Kosten. Im Arbeitskreis „Wirtschaft trifft Zoll“ tauschen Zollamt und Wirtschaftsbeteiligte seit 2009 Erfahrungen aus. Mit elf Bediensteten ist das Zollamt in der Schlachthofstraße das kleinste von sechs Zollämtern im Bezirk des Hauptzollamts Schweinfurt. Im Bereich der Ausfuhr fertigte das Amt 2015 rund 280.000 Anmeldepositionen ab. Im Zuge der Abfertigung von knapp 28.000 Einfuhrpositionen wurden 1,7 Mio. Euro an Zollabgaben und 13,2 Mio. Euro Einfuhrumsatzsteuer erhoben. Darüber hinaus steht das Zollamt als Kontaktstelle für die Kfz-Steuer Bürgerinnen und Bürgern der Bereiche Coburg, Kronach und Lichten- WIR FÖRDERN HIER UND DORT Bayerns Mittelstand ist stark in seiner Vielfalt. Als Förderbank für Bayern unterstützen wir mittelständische Unternehmen bei Inlandsaufträgen genauso wie bei Auslandsgeschäften. Gerne beraten wir Sie kostenfrei, wie Sie mit unseren Auftragsgarantien Ihre Aufträge im In- und Ausland optimal absichern können. Tel. 0800 - 21 24 24 0 www.lfa.de fels sowie Südthüringen zur Verfügung. Volker Braun, Leiter des Zollamts Coburg, führte in seinem Referat durch den Wandel, den der Zoll und die Zollämter in den vergangenen Jahrzehnten gemeistert haben. Neuerdings bietet das Zollamt auch Apps für Smartphones und Tablets an: zur Berechnung der Kraftfahrzeugsteuer und für Zollauflagen bei Einfuhr von Waren, die z. B. Urlaubsreisende im Ausland erworben haben. Die Apps sind im Apple App Store und im Google Play Store kostenlos erhältlich. Franziska Schubert, stellv. Leiterin des Hauptzollamts Schweinfurt, erläuterte die Exportkontrolle aus zollrechtlichen Blickwinkeln am Beispiel der IranVO. Kontakt Elisabeth Löhr, Tel.: 09561 7426-14 E-Mail: loehr@coburg.ihk.de 26 Recht und Steuern „SCHÖNWETTER-SELBSTSTÄNDIGKEIT“ UNZULÄSSIG Familienangehörigen in Familien-GmbHs drohen erhebliche Nachzahlungen zur Sozialversicherung Das Bundessozialgericht (BSG) hat die Praxis der so genannten „Kopf-und Seele“-Rechtsprechung verworfen, nach der angestellte Familienangehörige in Familien-GmbHs häufig keine Beiträge zur gesetzlichen Sozialversicherung leisteten. Jetzt drohen in solchen Fällen erhebliche Nachforderungen – falls die Arbeitsverträge nicht eindeutig unternehmerische Tätigkeit belegen. E in Fall, der auch im IHK-Bezirk Coburg in hunderten Familienunternehmen vorkommt: Die Firma wird in der Rechtsform einer GmbH betrieben und es gibt einen Geschäftsführer, der über die Hälfte der GmbH-Stammanteile hält. Daneben gibt es aber auch Minderheitsgesellschafter oder nicht am Unternehmen Beteiligte, aber im Unternehmen tätige Familienangehörige. Für den Mehrheitsgesellschafter nimmt die Rechtsprechung keine Sozialversicherungspflicht an, denn er hat einen beherrschenden Einfluss auf die GmbH und ist daher kein Arbeitnehmer. Der komplette Betrieb. Bürogebäude plus Halle aus einer Hand. www.renz-container.com Unsere Wirtschaft 7/2016 Für Minderheitsgesellschafter oder mitarbeitende Familienangehörige galt bislang die sogenannte „Kopf-und Seele“-Rechtsprechung. Wenn die beschriebenen Personengruppen faktisch wie ein Alleininhaber nach eigenem Gutdünken die Geschäfte der GmbH führen konnten, also „Kopf- und Seele“ des Unternehmens waren, waren sie nicht renten- und arbeitslosenversicherungspflichtig. Diese Rechtsprechung hat das Bundessozialgericht (BSG) in vier Entscheidungen aus dem Jahr 2015 aufgegeben. Es gilt nicht mehr eine faktische Betrachtungsweise, sondern eine rein rechtliche Sicht. Als Begründung nennt das BSG die Vorhersehbarkeit beitragsrechtlicher Tatbestände. Das erste Urteil vom 29.07.2015 (Az.: B 12 KR 23/13 R) gab das Prinzip der „Kopf- und Seele-Rechtsprechung“ auf. Der Ehemann der Alleingesellschafterin einer GmbH war als Vertriebsleiter beschäftigt. Es wurde ein Anstellungsvertrag geschlossen. Das BSG sah den Ehemann deshalb als Arbeitnehmer an. Erst als er 2011 Geschäftsführer der GmbH wurde und dann Mitgesellschafter zu 50 %, lag keine Versicherungspflicht vor. In drei Entscheidungen vom 11.11.2015 ging es um die Sozialversicherungspflicht von Minderheitsgesellschaftern, die als leitende Angestellte, Prokuristen und Geschäftsführer von Familien-GmbHs tätig waren. Im Fall B 12 R 2/14 R hatte der Ehemann der Mehrheitsgesellschafterin, der einen Dienstvertrag als leitender Angestellter in der Funktion des „Technischen Leiters im Baubereich“ mit der GmbH abgeschlossen hatte, sich die Stimmrechte seiner Ehefrau aus deren Gesellschaftsanteil isoliert übertragen lassen. Der Fall B 12 KR 13/14 R betraf die Fallgestaltung, dass die Ehefrau des Mehrheitsgesellschafters, die als leitende Angestellte und Prokuristin der GmbH tätig war, lediglich eine Minderheitsgesellschafterin war. Gleichzeitig hatte sie mit ihrem Ehemann einen auf unbestimmte Zeit laufenden Stimmbindungsvertrag abgeschlossen, um gesell- schaftsrechtlich so gestellt zu sein, als habe sie mindestens 50 % der Stimmrechte. Zusätzlich hatte sie die Stimmführerschaft. Im Fall B 12 KR 10/14 R hatte der minderbeteiligte Gesellschafter-Geschäftsführer in seinem Anstellungsvertrag mit der GmbH weitgehende Veto-Rechte hinsichtlich der Bestellung weiterer Geschäftsführer. Er hatte auch ein Veto-Recht in Bezug auf Änderungen und Erweiterungen des Geschäfts der GmbH. Alle diese Gestaltungen ließ das BSG nicht als unternehmerische und damit sozialversicherungsfreie Tätigkeit zu, weil im Konfliktfall die Mehrheitsgesellschafter mittels ihres Weisungsrechts gegenüber dem Minderheitsgesellschafter ihre Rechtsmacht durchsetzen könnten. Allein die Möglichkeit hierzu ist ausreichend. Das BSG spricht von einer unzulässigen „Schönwetter-Selbstständigkeit“. Praxishinweis: Familien-GmbHs, die bisher für Familienangehörige, die als Minderheitsgesellschafter im Unternehmen tätig waren, keine Beiträge zur Rentenund Arbeitslosenversicherung abgeführt haben, müssen ihre Gestaltungen dringend überprüfen lassen. Denn für die Vergangenheit drohen (massive) Nachzahlungen. Beitragsansprüche in der Renten- und Arbeitslosenversicherung verjähren in vier Jahren, gerechnet ab dem Ende des Kalenderjahrs, in dem sie entstanden sind. Somit sind Forderungen ab dem Jahr 2012 betroffen. In der Summe können schnell mehrere Tausend Euro zusammenkommen. Auf die Gewährung von Vertrauensschutz der zuständigen Krankenkassen kann nicht vertraut werden. Kontakt Frank Jakobs, Tel.: 09561 7426-17 E-Mail: jakobs@coburg.ihk.de Recht und Steuern 27 Verbraucherrecht Vertragstypen, Durchsetzung I m Verbraucherrecht haben EU-Vorgaben viele deutsche Rechtsgrundsätze erweitert oder modifiziert. Von der AGB-Prüfung bis zum Finanzdienstleistungsvertrag, vom Mietvertrag bis zum Reisevertrag stellen sich, sobald Verbraucher beteiligt sind, komplexe Fragen, bei deren Beantwortung das Handbuch hilft. Beratungshandbuch, Hrsg. PD Dr. Marina Tamm, Prof. Dr. Klaus Tonner, 2. Aufl. 2016, 1336 S., gebunden, ISBN 978-3-8487-2537-3, 128,00 €, Nomos Verlag. Norbert Rauch (rechts) hat die Leitung des Erfa-Kreises für Datenschutz und Datensicherheit von Dieter Bartosch (Mitte) übernommen. Frank Jakobs von der IHK zu Coburg und GDD-Vorstandsmitglied Thomas Müthlein (1. u. 2. v. l.) sowie der Präsident des Landesamts für Datenschutz, Thomas Kranig (2. v. r.), würdigten die Arbeit des Gremiums. Harmonischer Staffelwechsel beim Erfa-Kreis Dieter Bartosch gibt Leitung nach fast elf Jahren an Norbert Rauch ab VSBG in Kraft getreten Verbraucherstreitbeilegungsgesetz D ie Konzeption des Handkommentars „VSBG mit Einführung/Kommentierung/Muster“ ist passgenau auf den Informationsund Beratungsbedarf im Umgang mit den Neuregelungen des am 1. April 2016 in Kraft getretenen Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) zugeschnitten. Handkommentar, RA Sascha Borowski, FABKR, Ltd. MinR Peter Röthemeyer, RA Prof. Dr. Jörn Steike. 2016, 434 S., gebunden, ISBN 978-38487-2609-7, 68 €, Nomos Verlag. Die 30. Erfa-Kreis-Sitzung Datenschutz und Datensicherheit war die letzte unter Leitung von Dieter Bartosch. F ast elf Jahre lang leitete Bartosch den Erfa-Kreis. Sein Nachfolger ist Norbert Rauch von der atarax GmbH & Co. KG (Herzogenaurach), der dem Erfa-Kreis seit 2006 angehört. Für die IHK zu Coburg dankte Frank Jakobs, Bereichsleiter Recht und Steuern, Dieter Bartosch für seine jahrzehntelange Arbeit auf dem Gebiet des Datenschutzes und der Datensicherheit im IHK-Bezirk Coburg und besonders für die Gründung und Etablierung des Arbeitskreises. Bartosch habe es stets geschafft, Aktualität und Praxisrelevanz der Themen des Erfa-Kreises zu gewährleisten, betonte Jakobs. Mit Norbert Rauch übernimmt ein anerkannter Datensicherheitsfachmann die Nachfolge als Arbeitskreisleiter und setzt die bewährte Zusammenarbeit mit der IHK zu Coburg und der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit (GDD) fort. Dies betonte auch Rechtsanwalt Thomas Müthlein, Vorstandsmitglied der GDD. Für das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht, zuständig für die Aufsicht über die Unternehmen in Bayern, würdigte deren Präsident Thomas Kranig die gute Zusammenarbeit mit der IHK und der GDD. Thematisch stand die Sitzung ganz im Zeichen der gerade in Kraft getretenen EU-Datenschutzgrundverordnung. Information www. gdd.de/Erfa-Kreise Spezialist für individuellen Komplettbau wegra-anlagenbau.de KOMPLETTBAU STAHLBAU ELEKTRO HEIZUNG+SANITÄR KLIMA+LÜFTUNG ENERGIETECHNIK LANDTECHNIK Unsere Wirtschaft 7/2016 28 Recht und Steuern Compliance in Familienunternehmen und im Mittelstand Erfolgreiche Kooperationsveranstaltung von IHK zu Coburg und Forschungsstelle der Universität Bayreuth Dr. Simon Sabel, Steuerberater Karl Spangler, Dr. Michael Hohl, IHK-Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel, Rechtsanwalt Florian Block und IHK-Bereichsleiter Frank Jakobs (v. l.) beleuchteten zentrale Aspekte des Themas „Compliance“. Das Thema „Compliance in Familienunternehmen und im Mittelstand“ aus rechtlicher und betriebswirtschaftlicher, aus Praxis- und Wissenschaftssicht zu beleuchten – diesen übergreifenden Ansatz hatte eine Kooperationsveranstaltung der IHK zu Coburg und der Forschungsstelle für Familienunternehmen der Universität Bayreuth (FoFamU). I HK-Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel unterstrich in seiner Begrüßung, dass er sich über die erste Veranstaltung der Forschungsstelle in Zusammenarbeit mit der IHK zu Coburg freue. Der systematische Umgang mit dem Thema „Compliance-Regelungen“, also die Einhaltung aller Gesetze, Verordnungen und Richtlinien sowie von vertraglichen Verpflichtungen und freiwilligen Selbstverpflichtungen, spiele gerade für familiengeführte und mittelständische Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Insbesondere auch, weil diese Unternehmen im Rahmen ihrer Lieferketten von ComplianceVerstößen ihrer Vorlieferanten betroffen sein können. Daher sei er dem Geschäftsführer der Forschungsstelle, Dr. Michael Hohl, dankbar für das Angebot, Compliance aus der Sicht von Familienunternehmen, die die Coburger Wirtschaftsregion prägen, zu beleuchten. Die rechtlichen Rahmenbedingungen von Compliance-Systemen in mittelständischen und Familienunternehmen stellten die Rechtsanwälte Dr. Simon Sabel und Florian Block, CMS Hasche Sigle (München) anschaulich dar. Anhand zweier konkreter Fälle wurden der rechtliche Rahmen der Compliance und die Haftung der Unternehmer bzw. GmbH-Geschäftsführer bei Verstößen dagegen erläutert. Die Folgen können beträchtlich sein. Diese reichen von nachhaltigen Rufschädigungen über Bußgelder bis hin zu Umsatzabschöpfungen. GmbH-Geschäftsführer tragen die Verantwortung für Pflichtverstöße von Vertragspartnern und Mitarbeitern. Ein auf das Unternehmen angepasstes Compliance-Management-System sei daher sinnvoll und ab einer bestimmten Unternehmensgröße auch notwendig. Unsere Wirtschaft 7/2016 Betriebswirtschaftliche, insbesondere steuerrechtliche, Aspekte der Compliance beleuchtete der Leiter der KPMG Steuerabteilung Regensburg, Karl Spangler. Compliance sei gerade bei Familienunternehmen wichtig, weil diese Familie, Privatvermögen und Unternehmen in Einklang bringen müssten. Im Steuerrecht werden klare Strukturen im Compliance-Management-System immer wichtiger. Dies gelte umso mehr, da nach einem aktuellen Erlass des Bundesfinanzministeriums vom 23. Mai 2016 ausdrücklich innerbetriebliche Kontrollsysteme als Indiz dafür gelten, dass keine vorsätzliche oder leichtfertige Steuerhinterziehung vorliegt. Insofern sei diese Frage ein wichtiges Thema für die Unternehmensleitung und nicht nur für die Fachabteilungen. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine von Dr. Michael Hohl moderierte Diskussions- und Fragerunde. Einigkeit bestand beim Resümee, dass Compliance für jedes Unternehmen wichtig sei. Allerdings wandten sich die Unternehmer auch gegen eine gesetzliche Überforderung, denn die geschäftliche Tätigkeit müsse natürlich im Vordergrund stehen. BAG-Grundsatzentscheidung zum gesetzlichen Mindestlohn Berücksichtigung von Zuschlägen ist möglich D ie Frage, welche Bestandteile der gesetzliche Mindestlohn umfasst, wird häufig auch der IHK zu Coburg von ihren Mitgliedsunternehmen gestellt. Eine eindeutige Antwort war bisher nicht möglich, da einerseits das Mindestlohngesetz keine gesetzliche Begriffsdefinition enthält und andererseits noch keine höchstrichterliche Rechtsprechung vorlag. Seit Ende Mai liegt jetzt eine wichtige Grundsatzentscheidung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) vor. Danach können besondere Lohnzuschläge wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld bei der Höhe des gesetzlichen Mindestlohns von zurzeit 8,50 € pro Stunde unter bestimmten Voraussetzungen mitberücksichtigt werden. Entscheidend ist, dass die Zuschläge vorbehaltlos und unwiderruflich während des gesamten Jahres in 12 monatlich gleichen Teilen zusätzlich zum Bruttogehalt gezahlt werden, d. h. keine Einmalzahlungen vorliegen, und eine entsprechende Betriebsvereinbarung besteht. Etwas Anderes gilt nur bei Zahlungen des Arbeitgebers, die ohne Rücksicht auf die tatsächliche Arbeitsleistung des Arbeitnehmers erbracht werden oder auf einer besonderen gesetzlichen Zweckbestimmung – z. B. § 6 Abs. 5 ArbZGNachtarbeitszuschlag – beruhen. BAG Urteil vom 25.05.2016 – 5 AZR 135/16 – Pressemitteilung Nr. 24/16 vom 25.05.2016 Bekanntmachungen 29 Bekanntmachung Einigungsstelle zur Beilegung bürgerlicher Rechtsstreitigkeiten aufgrund des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) bei der Industrie- und Handelskammer zu Coburg Nach §§ 1, 3 der Verordnung über Einigungsstellen zur Beilegung bürgerlicher Rechtsstreitigkeiten aufgrund des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb vom 17.05.1988, zuletzt geändert am 15.03.2005 (GVBl. 2005 S. 80) wurden nach Anhörung der Handwerkskammer für Oberfranken und der Verbraucherzentrale Bayern e. V. mit Wirkung ab 1. Juli 2016 auf die Dauer von fünf Jahren folgende Mitglieder in die Einigungsstelle berufen, die bei der Industrie- und Handelskammer zu Coburg errichtet worden ist: Vorsitzende: Martina Usselmann, Richterin am Oberlandesgericht Bamberg Stellvertretender Vorsitzender: Dr. Jörg Etzkorn, Leiter der Abteilung Recht und Compliance im HUK-COBURG-Konzern, Coburg Beisitzer: Detlef Beil, DS Marketing und PR GmbH, Coburg Martin-Johannes Hermann, Hermann-Spielwaren GmbH, Coburg Hubertus Hofmann, Möbel Hofmann Einrichtungshaus GmbH, Rödental Andreas Kücker, klickfeuer GmbH, Coburg Michael Leib, Leib Immobilien GmbH, Coburg Lars-Jörg Otto, Christian Appis, Bad Rodach Hans-Joachim Prodinger, Prodinger OHG, Coburg Frank Reinhardt, Reinhardt-Kfz OHG, Coburg Jörg Wagner, Frischecenter Wagner e. K., Coburg Vertreter des Handwerks: Jens Beland, Maler- und Lackierermeister, Beland GmbH, Großheirath Joachim Krause, Textilreinigungsmeister, Coburger Handtuch + Mattenservice Joachim Krause e. K., Rödental Vertreterin der Verbraucher: Tatjana Halm, Verbraucherzentrale Bayern e. V., München Hiermit wird die Liste der Beisitzer gem. § 3 Abs. 4 der Verordnung über Einigungsstellen bekannt gemacht. Die Liste der Beisitzer liegt zur Einsichtnahme in der Geschäftsstelle auf. Coburg, 9. Juni 2016 Industrie- und Handelskammer zu Coburg Friedrich Herdan Präsident Siegmar Schnabel Hauptgeschäftsführer UNSERE ANGEBOTE FÜR GEWERBEKUNDEN BIS 30. SEPTEMBER 2016. PROFITIEREN SIE VON ATTRAKTIVEN RATEN, SERVICE- UND VERSICHERUNGSPAKETEN. Der BMW 5er www.bmw.de/5er Freude am Fahren Überzeugen Sie sich selbst von beeindruckender Dynamik und überlegener Konnektivität und vereinbaren Sie gleich Ihre persönliche Probefahrt. Wir freuen uns auf Ihren Anruf. Wormser GmbH & Co. KG Sonntagsanger 16 96450 Coburg Tel. 09561 8725-0 Fax 09561 8725-87 www.bmw-wormser.de www.facebook.com/bmwwormser Ausgezeichnet mit der Auto Trophy 2015 (AUTO ZEITUNG, Ausgabe 26/2015) und Gewinner Best Cars 2016 in der Gesamtwertung der Kategorie „Obere Mittelklasse (auto motor und sport, Ausgabe 04/2016). Abbildung zeigt Sonderausstattungen. 30 Bekanntmachungen Marketing-Pakete für Unternehmen Unsere Wirtschaft Platz für Mitmacher – die Image-Kampagne der Metropolregion Eine mehrjährige Mitmach-Kampagne soll das Image der Metropolregion Nürnberg schärfen und die regionale Identität stärken. D ie Unternehmen der Region sind eingeladen, Teil dieser Kampagne zu sein. Nur wenn viele mitmachen, kann die Kampagne gelingen. Die Image-Kampagne stellt unter dem Motto „Platz für…“ talentierte und engagierte Menschen vor, die in der Metropolregion ihr Lebensmodell verwirklicht haben. Die Metropolregion Nürnberg präsentiert sich – und damit auch die Unternehmen der Region – als attraktiver Ort zum Leben und Arbeiten. Information Europäische Metropolregion Nürnberg Geschäftsstelle, Tel.: 0911 231- 10775 E-Mail: geschaeftsstelle@metropolregion. nuernberg.de Arbeitsjubiläen 40 Jahre Siegfried Knauer, Lackierer Hans-Joachim Dittmar, Zerspanungsmechaniker bei Werkzeugmaschinenfabrik WALDRICH COBURG GmbH, Coburg 25 Jahre Ralf Baumbach, Figurenmaler bei Christian Hofmann GmbH & Co. KG, Bad Rodach Katrin Dazer bei Habermaaß GmbH, Bad Rodach Tanja Pischel bei Jako-o Möbel und Spielmittel für die junge Familie GmbH, Bad Rodach Christine Schüler bei Wehrfritz GmbH, Bad Rodach HR-Eintragungen Neueintragungen C4E Technology GmbH, Callenberger Str. 52, 96450 Coburg Fahnen Koch Coburger Fahnenfabrik Bayerische Flaggendruckerei Thüringer Fahnenfabrik GmbH Querstr. 8, 96450 Coburg Magazin der IHK zu Coburg Herausgeber Industrie- und Handelskammer zu Coburg Schloßplatz 5, 96450 Coburg Postfach 2043, 96409 Coburg Telefon 09561 7426-0, Fax 09561 7426-50 (Standortpolitik, Zentrale Dienste, Recht, Ausbildung) und 09561 7426-15 (Weiterbildung, Existenzgründung und Unternehmensförderung, Innovation und Umwelt, International) E-Mail: ihk@coburg.ihk.de Internet: http://www.coburg.ihk.de Leitung und Verantwortung für den Inhalt Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel Chef vom Dienst Christian Broßmann Fotos (sow. n. anderw. ausgewiesen) H. Rosenbusch (Coburg), G. Weber (Neustadt), IHK zu Coburg Beilagenhinweis Dieser Ausgabe ist eine Informationsschrift der Autohaus am Eichberg GmbH (Dörfles-Esbach) beigeheftet sowie eine Informationsbroschüre der Wortmann AG (Hüllhorst) beigelegt. Wir bitten um freundliche Beachtung. Erscheinungsweise 10-mal jährlich (Doppelausgaben Jan/Feb und Aug/Sep) Bezugspreis Kostenlos für IHK-Zugehörige, im Übrigen 18,40 € pro Jahr. Der Bezug erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 16.30 Uhr Freitag von 7.30 bis 15.00 Uhr Weitere Termine n. pers. Vereinbarung Anzeigenbetreuung Dagmar Straßner Telefon 09564 800717 E-Mail: dagmar.strassner@t-online.de Verlag w e b e r - kommunikation Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung Heckenweg 10, 96465 Neustadt b. Coburg Telefon 09568 9418-11, Fax 9418-17 E-Mail: notes@weber-kommunikation.de Internet: www.weber-kommunikation.de Sitzverlegung Druck Schneider Printmedien GmbH, Reußenberg 22b, 96279 Weidhausen, Telefon 09562 9853-3 Elaxy Financial Software & Solutions Verwaltungs GmbH von: Am Hofbräuhaus 1, 96450 Coburg nach: Breitscheidstr. 10, 70174 Stuttgart Goebel Porzellan GmbH von: Coburger Str. 7, 96472 Rödental nach: Auwaldstr. 8, 96231 Bad Staffelstein makler.de Services GmbH von: Breite Leite 15, 96450 Coburg nach: Gottesackerstr. 11, 85221 Dachau GP Figurenwerk GmbH von: Coburger Str. 7, 96472 Rödental nach: Auwaldstr. 8, 96231 Bad Staffelstein Mit Verfasser-Namen bzw. Initialen gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Beiträgen nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers. Beiträge unserer Zeitschrift, in denen Erzeugnisse von Firmen besprochen werden, dienen der Information der Leser, um über Neuheiten auf diesem Gebiet aufzuklären. 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Die deutsche Wirtschaft stellt sich diesem Plan entgegen. Denn wer das Vertrauen der Sparer schwächt, der setzt die Stabilität der gesamten Wirtschaft aufs Spiel. damit-sicher-sicher-bleibt.de #sicherbleibtsicher