Sinne entdecken
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Sinne entdecken
Projekt-Kompakt-Woche vom 22.10. bis 26.10.2007 Sinne entdecken Teilnehmer Corina Beck Claudia Heßelbarth Benjamin Thiel Corinabeck@gmx.de Claudia_Hesselbarth@web.de Benny-student@web.de Die Sinne Wahrnehmung bedeutet, etwas mit den Sinnen zu erfassen und zu verstehen. Was Kinder sehen, hören und fühlen, verbindet sich zu einem Ganzen, das in gleichem Maße aufgearbeitet und interpretiert werden kann, wie Erfahrungen das Kind gelehrt haben, Sinneseindrücke zu verstehen. Wahrnehmungsvermögen bedeutet nicht, dass Menschen gut sehen, hören und fühlen können. Wahrnehmungsvermögen ist die Fähigkeit, Sinneseindrücke zu deuten. Dieser Vorgang findet im Gehirn statt. Um sich zu entwickeln, ist die Interaktion zwischen motorischen Aktivitäten und den verschiedenen Wahrnehmungsbereichen notwendig. Dies geschieht am besten, wenn Kinder spielen, ihre Umgebung erforschen und Zusammenhänge verstehen wollen (Ellneby 1997). Da das heutige Alltagsleben zunehmend bestimmte Sinneswahrnehmungen (Auge, Ohr) überfordert und überreizt, andere Sinne (Tast-, Geruchs-, Geschmacks-, Bewegungssinn) immer weniger beansprucht und genutzt werden, kommt es zu einer reduzierten Nutzung der Sinne, dieses kann zu einer Wahrnehmungsverarmung führen. Alle Sinne sind wichtig und die Sinnesbildung hat etwas mit Gefühlen zu tun (Wilken 2003). Zur Wahrnehmung bedienen wir uns der funktionalen Leistung der Sinnesorgane, ohne uns die Funktion jedes Mal bewusst zu machen. Ist eine Funktion jedoch eingeschränkt bzw. beeinträchtigt, so erfährt die Bedeutung dieses Organs eine hohe Beachtung. Plötzlich wird klar, wie sehr jede Körperfunktion ein kleines Rädchen im Gefüge des menschlichen Lebens ist und wie schwierig es ist, bei Ausfall oder Beeinträchtigung einen Ausgleich zu schaffen (Wilken 2003). Wie erwähnt, ergänzen sich die Sinne gegenseitig, um sich in der Umwelt orientieren und zurechtfinden zu können. Im Folgenden wollen wir jedoch die einzelnen Sinne getrennt voneinander betrachten, um differenzierter darauf eingehen zu können. Zusätzlich wollen wir aufzeigen, welche Fähigkeiten, durch einzelne Spiele und Übungen im Alltag oder in der Schule trainiert und gefördert werden können. Der olfaktorische Sinn (Geruchssinn) Der Geruchssinn ist bei der Geburt bereits gut entwickelt. Er ermöglicht zum Beispiel dem Säugling, seine Mutter an ihrem typischen Geruch zu erkennen. Auch später werden bestimmte Gerüche präzise mit bestimmten Personen, Ereignissen und Gefühlen in Verbindung gebracht. Die Verbindung von bestimmten Gerüchen mit emotionalen Komponenten ist darauf zurückzuführen, dass zwischen der Riechbahn und dem emotionalen System (limbisches System) eine enge Verbindung besteht (Bläsius 2003). Desweiteren verbindet man meist die wahrgenommenen Düfte mit bereits bekannten Gerüchen („Das riecht wie…“). Das ist jedoch bei jedem Menschen unterschiedlich. Wie das Riechen funktioniert Mit der Atemluft gelangen die verschiedenen Duftstoffe in unsere Nase. Oben in der Nase auf der Riechschleimhaut sitzen etwa drei Millionen Riechzellen. Sie sind mit feinen Sinneshärchen ausgestattet. Jede Riechzelle ist nur für einen einzigen Duftstoff zuständig. Sobald dieser beim Einatmen an ihren Sinneshärchen vorbeizieht, melden diese das dem Gehirn. Auf diese Weise können wir etwa 10 000 verschiedene Gerüche wahrnehmen. Hunde erschnüffeln eine Million Gerüche (Krekeler 2005). Man unterscheidet (nach Henning) sechs Grundqualitäten des Geruchs • • • • • • würzig, blumig, fruchtig, harzig, brenzlig und faulig. (http://de.wikipedia.org/wiki/Geruchssinn) Beispiele zum Training des Geruchsinns (fürKinder) So riecht die Luft (ab 7 Jahren) Machen Sie mit Ihrem Kind einen Waldspaziergang und nehmen Sie fünf bis zehn verschließbare Gläschen mit. Dazu eignen sich beispielsweise leere Honig- oder Marmeladengläser. Nehmen Sie nun an verschiedenen Stellen des Waldes Proben und füllen Sie diese in die Gläser. Die Gläser werden dann beschriftet und gut verschlossen. Als Inhalte bieten sich unter anderem an: • Gras • Tannenzapfen • Moos • Steine • Baumrinde Aber Ihr Kind findet jedoch sicher noch viel mehr Proben, die es einsammeln kann. Zu Hause werden die Gläser wieder geöffnet: Nun muss mit geschlossenen Augen erraten werden, was die einzelnen Gläser enthalten. Finde das Duftdöschen (ab 7 Jahren) Dieses Spiel eignet sich für Kindergruppen, zum Beispiel an Geburtstagen oder bei Familienfeiern. Ein kleines Döschen wird mit einem Wattebausch gefüllt, auf den zuvor ein paar Tropfen eines stark riechenden Duftöls geträufelt worden sind. Nun muss ein Kind den Raum verlassen, während die anderen das Döschen im Zimmer verstecken. Wenn es wieder hereingelassen wird, soll es das Duftdöschen allein mit seinem Geruchssinn finden. Am besten werden dazu auch noch die Augen verbunden, damit sich das Kind wirklich auf seine Nase verlässt und nicht mit den Augen nach Hinweisen sucht. Was steht auf dem Herd? (ab 6 Jahren) Natürlich bietet es sich an, Ihr Kind jeden Tag zu fragen, ob es allein anhand der Gerüche aus der Küche erkennen kann, was gerade gekocht oder zubereitet wird. Je öfter Sie das üben, desto sicherer wird Ihr Kind einzelne Zutaten oder Gewürze erkennen können. Der eigene Kräutergarten (ab 10 Jahren) Motivieren Sie Ihr Kind, auf dem Balkon, der Fensterbank oder im Garten ein eigenes kleines Kräuterbeet anzulegen. Dazu müssen die Kräuter nicht mühsam aus Samen gezogen, sondern können schon topffertig in jedem größeren Supermarkt gekauft werden. Verwenden Sie diese Kräuter zum Kochen und lassen Sie Ihr Kind nach einer Geschmacksprobe entscheiden, was wozu passt. Diskutieren Sie dabei die folgenden Fragen: • Verändert sich der Geruch der Kräuter je nach Tageszeit? • Wann riecht ein Blatt stärker: als Ganzes oder zerrieben? • Schmeckt das Kraut so, wie es riecht? • Lassen Sie Ihr Kind versuchen, die einzelnen Kräuter allein am Duft zu unterscheiden. • Lassen Sie Ihr Kind versuchen, die einzelnen Kräuter allein am Geschmack zu unterscheiden. (Quelle: http://www.lernen-undfoerdern.com/Magazin/Lernfoerderung/Spiele_und_%DCbungen_zur_Foerderung_des_ Riechens__und_des_Schmeckens.html) Der gustatorische Sinn (Geschmackssinn) Der Geschmackssinn ermöglicht es uns Nahrung zu genießen, voneinander zu unterscheiden und in ihrer Geschmacksvielfalt zu schätzen. Beim Essen kommen aber nicht nur die Geschmacksnerven zum Einsatz. Zunächst gibt der Geruchssinn uns Auskunft über das, was da vor uns steht. Er befindet, ob es sich lohnt, zuzubeißen oder nicht. Und da bekanntlich auch noch die Augen mitessen, sind es schon zwei Sinne, die versuchen unseren Geschmack zu beeinflussen (Jutta Bläsius 2003). Was wir als Geschmack erleben, ist tatsächlich zu 80 Prozent Geruch. Denn viele kleine Bestandteile der Nahrung gelangen durch den Rachen von hinten in die Nase und reizen die Riechrezeptoren. Beim Geschmack können wir süß, salzig, sauer und bitter unterscheiden. Erst seit einiger Zeit weiß man von der fünften Geschmacksrichtung „umami“, dem sogenannten Fleischgeschmack, der proteinhaltige Lebensmittel kennzeichnet. Die Sinneszellen für Geschmack befinden sich in der Mundhöhle. In bestimmten Bereichen der Zunge schmeckt man einzelne Geschmacksrichtungen besonders deutlich, da die Geschmacksknospen nicht gleichmäßig über die ganze Zunge verteilt sind. Süß spürt man am besten mit der Zungenspitze und bitter ganz hinten auf der Zunge, salzig und sauer an den Seiten. In der Mitte der Zunge gibt es eine Zone ohne Geschmacksknospen. Man nimmt die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen aber überall wahr. Außerdem können wir im Mund noch heiß und kalt, feucht und trocken wahrnehmen sowie die Beschaffenheit von Lebensmitteln: hart, weich, klebrig, krümelig (Krekeler 2005). Die Vorliebe für süße Nahrungsmittel scheint angeboren zu sein. Sie hat den Menschen in seiner Entwicklungsgeschichte das Überleben gesichert, denn der süße Geschmack signalisiert, dass die Nahrung energiereiche Kohlenhydrate enthält. Auch die Abneigung gegen extrem bittere Speisen ist ein Erbe aus der Frühzeit des Menschen. Denn die meisten giftigen Pflanzen schmecken bitter. Schmecken ver- und erlernen Das Schmecken kann man allerdings auch wieder verlernen, wenn man sich nur noch von Fertiggerichten ernährt. Diese werden nämlich mit zahlreichen Aromastoffen angereichert. Vor allem der Geschmack von Kindern stumpft dadurch schnell ab und gewöhnt sich an die aromatisierten Produkte. Manche Kinder wissen schon gar nicht mehr, wie Erdbeeren schmecken. Sie kennen zwar Erdbeerjoghurts, aber da diese sehr stark mit Aromastoffen angereichert sind, empfinden sie die echten Früchte als fad. Zum Glück lässt Geschmack sich aber auch schulen. 1. Regel: Aromabomben meiden und frische Lebensmittel auftischen. 2. Regel: Richtiges Kauen. Statt das Essen in großen Brocken herunter zu schlingen, sollte man zunächst kleinere Bissen in den Mund nehmen. Sie sollten sorgfältig, aber nicht zu lange gekaut, mit der Zunge in fünf bis sieben Portionen zerkleinert und dann geschluckt werden. Wichtig ist hierbei nicht, dass die Nahrung möglichst klein, sondern dass sie gut mit Speichel durchmischt wird. Wartet man lange genug, spürt man, wie die Spucke die Kohlenhydrate aufschließt und dadurch die Mundhöhle süß erfrischt wird. Aus einem sauren Apfel wird so schnell ein süßer. 3. Regel: Es empfiehlt sich, auf starke Gewürze und große Mengen Salz zu verzichten. Als Alternative bieten sich Kräuter an. Der Erfolg ist garantiert. Denn letztlich ist Geschmack ja vor allem auch eine Frage der Gewöhnung. (http://www.planetwissen.de/pw/Artikel,,,,,,,AADD277CC25B154BE0340003BA17F124,,,,,,,,,,,,,,,.html) Der taktile Sinn (Tastsinn) Unser größtes Sinnesorgan ist die Haut, das taktile System, die eng mit dem zentralen Nervensystem verbunden ist. Sie ermöglicht uns einerseits den umfangreichen Kontakt zur Außenwelt durch Berührungsempfindungen, Druckempfindungen, Erkennen von Gegenstandsformen, Temperaturempfindungen usw., stellt andererseits aber auch eine direkte Verbindung zu unserem Inneren dar. Der Tastsinn ist also ein grundlegender Sinn für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden. Mit unserer Haut spüren wir Wind und Regen, Wärme, Kälte, Druck und Schmerz. Überall sind in der Haut unzählige kleine Sinneszellen verborgen. Berührungen stehen in direktem Zusammenhang mit Gefühlen und Kontakten zu anderen Personen. Am allerwichtigsten für die Entwicklung des Menschen ist der frühzeitige und häufige Körperkontakt. Berührung fördert unsere individuelle Lernfähigkeit, sie unterstützt und fördert die Entwicklung des gesamten Nervensystems (Ellneby 1997). Mit dem Tastsinn nimmt man Druck, Widertand, Härte beziehungsweise Weichheit wahr. Die Haut als sensorisches Organ stellt quasi die Schranke zwischen innen und außen dar. Über den Tastsinn erhalten wir Informationen über die Dinge unserer Umwelt. Oberflächenstruktur (glatt, rau), Konsistenz (klebrig, hart), Temperaturen, Formen, Maße und Proportionen werden so wahrgenommen. Durch Greifen wir „begriffen“. In der Regel wird unser Tastsinn erst dann wirklich aktiv, wenn wir die anderen Sinne, vor allem unseren Sehsinn ausschalten (Bläsius 2003). Mit Hilfe der Haut, dem Tast- und Spürsinn kann der Mensch die unterschiedlichsten Sinnesempfindungen wie Wärme, Kälte, Hitze, Jucken, Kitzeln, Erregung, Atmungsempfindung, Appetit, Hunger, Durst, Übelkeit, Herzklopfen, Druck, Berührung, Stechen, Schmerzen, etc. spüren und differenzieren lernen. Die tastenden und forschenden Hände beginnen zu be- greifen, sie er- fassen Zusammenhänge und machen dann Gestaltung möglich. Es bildet sich über die Tasterfahrung ein Verständnis, es findet die Entwicklung vom Begreifen zum Begriff statt. Fühlen – Tasten – Spüren entwickelt sich durch das praktische Tun (Wilken 2003). Wir empfinden auch Wärme-, Kälte- und Schmerzgefühl mit unserem Tastsinn. Die Haut hat Sensoren für die Empfindung von warm und kalt. So lernt jeder durch bestimmte Erfahrungen, was kalt ist und was warm ist. Das Schmerzgefühl funktioniert als Schutz. Wenn wir unseren Körper Schmerzen aussetzen, können wir es jederzeit von der Schmerzquelle zurückziehen. Tastsinn und soziale Intelligenz Die volle Entfaltung des Tastsinns durch vielerlei Formen von Berührungserfahrungen, bildet die Grundlage der Entwicklungen sämtlicher Formen von Intelligenz: der sozialen, emotionalen und auch der kognitiven. Bei allen höheren Säugetieren beobachtet man ein intensives Lecken des Neugeborenen in den ersten Lebensstunden. Unterbindet man diesen Kontakt, z. B. bei Ziegen, für nur 24 Stunden, und gibt dem Muttertier anschließend sein Junges zurück, dann wachsen diese Tiere zwar heran, fressen und trinken, werden aber "soziale Idioten": Sie können nicht mit Gleichaltrigen spielen, finden keinen Anschluss an die Herde und können sich später nicht fortpflanzen. Ethnologen konnten noch im 19. Jahrhundert dieses Lecken der Neugeborenen bei einigen Naturvölkern beobachten. In unserer Kultur werden Babys getragen, gewiegt, gestreichelt: Nur Kinder, die auch auf diese Weise an Berührungen "satt" geworden sind, können ihr ganzes Intelligenzpotential entfalten. Auch darum ist im alltäglichen Umgang mit Säuglingen und Kleinkindern "langsam" oft besser als "schnell". Förderung des Tastsinns Fangen Entspannung ohne Musik durch Berührung einzelner Körperteile mit verbundenen Augen herausfinden, wen man fühlt Spielen mit Wasser von unterschiedlicher Temperatur Sehen und Fühlen von Dingen unterschiedlicher Gestalt mit verbundenen Augen backen, spielen mit Schlamm, Schnee, Sand, Kleber, Pappmache und Wasser malen mit Fingermalfarben, Körperbemalung mit dem Finger Dinge auf Rücken einer anderen Person zeichnen und sie erraten lassen • Lieder singen und Spiele spielen bei denen man sich die Hand gibt • verschiedene Stoffe erfühlen und Paare finden • Singspiele über verschiedene Körperteile • mit Puppen spielen • Dinge berühren und herausfinden, welche dick, dicker, am dicksten sind • Blindenschrift • mit verbunden Augen Klötzchen verschiedener Form und Größe sortieren lassen • Tastbilder entwerfen (Wollreste, Schwamm, Rinde, Korken, etc.) • Tastbeutel (Ellneby 1997) • • • • • • • • Der visuelle Sinn (Sehsinn) rund oder eckig h Nah o Rot oder Blau oder fern? c oder tief h Die Augen liefern die meisten Botschaften aus der Umwelt. Mit den Augen können wir mit der Außenwelt in Kontakt treten, eine Brücke von innen nach außen bauen. Auch zur Orientierung sind die Augen unerlässlich beschäftigt, sie helfen uns, den Raum in Gebäuden, in der Stadt und Natur zu erfassen, damit wir uns bewegen können. Das Auge vermittelt uns Informationen zu Gestalt, Größe, Form, Lage und Beschaffenheit der Menschen und Gegenstände. Es hilft uns Farben, Formen, Helligkeit und Dunkelheit zu unterscheiden. Das Auge erfasst die optischen Reize und sendet sie ans Gehirn, dort werden die Impulse verarbeitet. Es gibt viele Arten des Sehens und Schauen. Im bewussten Sehen, im Schauen kommt der Mensch durch die Ansicht zur Einsicht, er blickt hinter die Dinge, sieht auch das Unsichtbare. Das Schauen nimmt die Stimmung mit auf, die Einmaligkeit des Eindrucks spiegelt sich im ganz persönlichen Augenblick (Wilken 2003). Die meisten Sinneseindrücke aus unsrer Umwelt erhalten wir über unser visuelles System, dessen Organ die Augen sind. In unserer heutigen Gesellschaft sind gerade die Augen einer wahren Reizüberflutung ausgesetzt. Fernsehen, Video, PC, Lichtreklamen, grelle Farben für Kleidung und Spielzeug stellen unsere Augen täglich auf eine harte Probe. Das Auge ist in der Lage Wichtiges von Unwichtigen zu unterscheiden, es berücksichtigt die Interessen, Emotionen, Stimmungen, Gewohnheiten und persönlichen Sichtweisen des Betrachters. Auf dieser Basis wählt es letztlich aus, was „gesehen“ wird (Bläsius 2003). Eine gut entwickelte visuelle Wahrnehmung ist die Voraussetzung für Lesen, Zählen und alle anderen Fähigkeiten, um in der Schule erfolgreich zu sein. Das Auge ist wie eine Kamera aufgebaut. Vorn ist die Linse und wo in der Kamera der Film ist, liegt beim Auge die so genannte Netzhaut mit vielen licht- und farbempfindlichen Zellen. Über die Sinne werden die Lichtreize zum Gehirn geleitet. Wo die Nerven die Netzhaut verlassen, liegt der blinde Fleck. Viele Menschen sind farbenblind und merken es nicht. Die meisten von ihnen haben eine so genannte RotGrün- Schwäche. Das bedeutet, es fällt ihnen schwer, Rot und Grün zu unterscheiden. Diese Rot- Grün- Schwäche ist erblich und tritt fast nur bei Männern auf. Bislang wurde noch keine Heilmethode erfunden (Krekeler 2005). So wie es Rechts- und Linkshänder gibt, so gibt es auch rechts- und linksäugige Menschen. Auch beim Sehen bevorzugen wir eine Seite. So testest du, welche das bei dir ist: Halte mit ausgestrecktem Arm einen Stift in Augenhöhe. Sieh auf seine Spitze und merk dir einen Punkt, der genau dahinter liegt. Schließe das rechte Auge. Macht der Stift nun scheinbar einen Sprung nach rechts, bist du Rechtsäuger. Bei linksäugigen Menschen springt er nach links, wenn sie das linke Auge schließen (Krekeler 2005). Wie kann das Sehen gefördert werden? Ideen / Spiele zur Förderung Brotschneiden, Butter auf Brot streichen, Kartoffeln schälen • zeichnen, malen, kleben, schneiden • Ballspiele • Gegenstände auf Bildern erkennen und benennen • Gegenstände im Raum suchen • Seifenblasen machen • nach Farben, Formen, Größe, etc. sortieren • Puzzle • verschiedene Materialien sortieren • kriechen, klettern, rennen • Bewegungsspiele • Verkleiden mit Kleidung, Hüten, etc. • Memory- Spiele • Kaufladen- Spiel • Umgebung beschreiben lassen • Farbenpuzzle • „Ich sehe was, was du nicht siehst“ • Gegenstände nach Farbe sortieren • beim Tennis zuschauen • Tanzen und dabei Augenkontakt halten • mit einer Taschenlampe Gegenstände anleuchten • im Raum herumgehen und dabei einen bestimmten Gegenstand nicht aus den Augen lassen • etwas abmalen, was in weiter Entfernung ist (Akkomodation) • Fische im Aquarium beobachten • auf einen Spiegel malen • Gegenstände durch Lupe betrachten • durch Mikroskop schauen (Ellneby 1997) • Was wird gefördert? (visuelle Wahrnehmungsaspekte nach M. Frostig) Koordination zwischen Sehen und Bewegung Gestalt-/ Hintergrundwahrnehmung Formwahrnehmung Raumwahrnehmung visuelles Erinnerungsvermögen Farbenspiele Augenmuskeltraining Fixieren andere Aktivitäten Der auditive Sinn (Hörsinn) Das menschliche Ohr nimmt Geräusche in vielfacher Weise wahr. Es erkennt in welcher Richtung sich die Geräuschquelle befindet und differenziert zwischen hohen und tiefen Tönen, sowie zwischen laut und leise. Aber wie funktioniert das genau? Das Geräusch wird in Form von Schallwellen von der Ohrmuschel aufgefangen und an das Trommelfell weitergeleitet. Die Vibration des Trommelfells wird über Hammer, Amboss und Steigbügel an das Innenohr (Bogengänge & Schnecke) übertragen und dort zu Nervenimpulsen verarbeitet, welche dann zum Gehirn übermittelt werden. So ist beispielsweise die Höhe des wahrgenommenen Tons von der Anzahl der Schwingungen pro Sekunde, Frequenz genannt, abhängig. Je mehr Schwingungen, desto höher ist der Ton. Wie laut ein Geräusch ist, gibt der, in Dezibel gemessene, Geräuschpegel an. Diese Dezibelskala ist logarithmisch aufgebaut, sodass bei Verdoppelung des Schalldrucks der Pegel um jeweils 6 Dezibel erhöht wird. Die Lokalisation der Geräuschquelle hängt mit der Wahrnehmung der Lautstärke zusammen. Befindet sich die Geräuschquelle links vom Hörer, so erreichen die Schallwellen das linke Ohr zuerst und der Ton wird vom linken Ohr minimal lauter wahrgenommen. Aufgrund dessen, dass das Gehirn die weitergeleiteten Informationen beider Ohren verarbeitet und in diesem Fall diese Unterschiede feststellt, lässt sich ableiten, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt. (vgl. www.focus.de/gesundheit/ratgeber/hoeren/aufbau/das-gehoer_aid23374.html) Diese hier beschriebenen Fähigkeiten des menschlichen Ohrs lassen sich zusammenfassend als das auditive Bewusstsein benennen. Der Mensch nimmt jedoch nicht nur die Geräusche in ihren Eigenheiten wahr, er verarbeitet sie ebenfalls. So sind bezüglich der auditiven Wahrnehmung ebenfalls neben dem auditiven Bewusstsein die Aspekte „auditive Unterscheidung“ und „auditives Gedächtnis“ erwähnenswert. Auditive Unterscheidung bedeutet „Geräusche, Laute, Wörter und Sätze richtig zu erfassen“ (Ellneby 1997, S.105). Auditives Gedächtnis meint „die Fähigkeit, sich zu erinnern, was gesagt worden ist“ (Ellneby 1997, S.105). Übungen zur auditiven Förderung • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • „Der Plumpsack geht um“ bzw. „Faules Ei“ Herumrennen zu Musik. Wenn Musik stoppt stehen bleiben und eine Aufforderung befolgen (ähnlich: Spiel- „Feuer, Wasser, Sand“) Töne lokalisieren (z.B. versteckten Wecker suchen) „Stille Post“ Üben, nahe und ferne Geräusche zu unterscheiden Kinder schließen die Augen, jemand lässt einen Ball fallen. Kinder sagen, wie oft der Ball aufgeschlagen ist. Etc. Nachahmen von Rhythmen Namen der Kinder klopfen, trommeln oder klatschen Schüttelschachteln bzw. „Hördöschen“ Hören, ob etwas glücklich, ärgerlich oder ängstlich klingt Stimme der Kinder oder verschiedene Töne auf Kassette aufnehmen, anhören und raten, wer spricht oder was es ist. Etc. Kurze Geschichte vorlesen und nacherzählen lassen Reime und Verse vorlesen Lieder singen Geräuschkassette anhören und Geräusche zuordnen Kinder von Wochenenderlebnissen erzählen lassen Kaufladen spielen: Einkaufsliste erstellen, einkaufen und danach erzählen lassen, was alles eingekauft worden ist Etc. Was wird gefördert? Auditive Konzentration / Auditives Bewusstsein Auditive Unterscheidung Auditives Erinnerungsvermögen / Auditives Gedächtnis Literatur • Bläsius, Jutta: Mandalas mit allen Sinnen, Kösel-Verlag GmbH & Co., München 2003 • Bestle-Körfer, Regina: Sehen, hören, schmecken…, Chrsitophorus-Verlag Freiburg 2005 • Vogel, Maja: Hörst du den leisen Streichelwind?, 1. Aufl., Loewe Verlag Bindlach 2004 • Müller-Mees, Elke: Kinderspiele für alle Sinne, 1. Aufl., Urania Stuttgart 2003 • Biermann, Ingrid: Spiele zur Wahrnehmungsförderung, 10. Aufl., Herder Verlag Freiburg 2005 • Ellneby, Ylva: Die Entwicklung der Sinne, Lambertus Verlag Freiburg 1997 • Krekeler, Hermann: Experimente für alle Sinne, Ravensburger Buchverlag Ravensburg 2005 • Wilken, Hedwig: Kursbuch Sinnesförderung, 1. Aufl., Don Bosco Verlag München 2003 Internet • http://de.wikipedia.org/wiki/Geruchssinn • http://www.lernen-undfoerdern.com/Magazin/Lernfoerderung/Spiele_und_%DCbungen_zur_Foerderung_d es_Riechens__und_des_Schmeckens.html • http://www.planetwissen.de/pw/Artikel,,,,,,,AADD277CC25B154BE0340003BA17F124,,,,,,,,,,,,,,,.html • www.focus.de/gesundheit/ratgeber/hoeren/aufbau/das-gehoer_aid23374.html Ablauf der Projektkompaktwoche Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag • Besuch der Sinn-Welt in Biberach • Besorgen aller Materialien • Herstellen von Spielen zum Thema Sinne • Fertigstellung der Spiele zum Thema Sinne • Dokumentation der PKW • Fertigstellung der Dokumentation der PKW • Vorbereitung der Präsentation • Präsentation zum Thema Sinne Hergestellte Spiele Bild Name des Materials Fühlsäckchen • Säckchen selbst genäht • Figuren aus Spiel „Ratz Fatz“ • Kärtchen und Tafel mit Boardmaker erstellt Geräuschedosen • Döschen aus Drogerieläden • Kärtchen und Tafel mit Boardmaker erstellt • Füllinhalt aus Haushalt und Naturmaterialien Riechbaum • Duftöle gekauft • Kärtchen und Tafel mit Boardmaker erstellt • Döschen an Alu-Draht mit Heißkleber befestigt und in Styropor gesteckt Plakat für die Präsentation