geht trinken! - StudentenPACK.

Transcription

geht trinken! - StudentenPACK.
PACK.
Juli 2012
Studenten
geht trinken!
www.studentenpack.uni-luebeck.de
2 — Editorial
Prost!
Man muss in PACK nur vier Buchstaben ändern, dann ist es BIER. Insofern ist es schon
längst überfällig, dass wir uns in einer Ausgabe einer der zentralen Beschäftigung studentischer Existenz widmen: dem Trinken.
Der Zeitpunkt kommt dabei nicht von ungefähr: Jetzt, mit der Prüfungsphase in ihren
letzten Zügen, ist die Ideale Zeit seine Leber
einer ganz anderen Prüfung zu unterziehen.
Euch erwartet eine ausführliche Anleitung für
gigantische Kneipentouren. Die Komplette
Karte unserer Empfehlungen (in mühseliger
Nachtarbeit von der Redaktion durchgetestet)
findet ihr ab Seite 19. Keine Lust auf die bekannten Biersorten? Dann braut es euch doch
einfach selber! Wir haben ein Bierbrauset getestet. (Seite 10)
Selbst Bier machen hat kaum etwas damit
zu tun, wie es die Profis tun. Im Brauberger
konnten wir erfahren wie die letzte Traditionsbrauerei in Lübeck das Bier zubereitet. Ihr
könnt es auf Seite 14 nachlesen. Wie die
Brauerei zeigt: Bier muss kein Hobby sein,
man kann es zum Beruf machen. Wenn man
will, kann man es sogar studieren: Unter anderem in Berlin wird Brauereiwesen als Bachelor/Master Studium angeboten. Wer jetzt
über einen Wechsel nachdenkt, kann auf Seite
16 mehr erfahren.
Kein Fan von Bier? Gut, dass es Cocktails
gibt. Unser Comic verrät euch diesmal einige
Cocktail Rezepte die einerseits auch in dem
Semesterferien an die Uni erinnern und andererseits helfen werden, sich die Erinnerung
schön zu trinken (Seite 4).
Alkohol ist nicht das einzige Thema dieser
Ausgabe. Natürlich haben wir die Wahlergebnisse der Gremienwahlen für euch parat und
natürlich berichten die Gremien auch in dieser Ausgabe über alles, was sie in letzter Zeit
getan haben. Zudem findet ihr auf Seite 3 die
Laudatio auf den Heliprof-Gewinner Dennis
Pfisterer.
Um Quantenmechanik und Schrödingers
Katze dreht sich alles in unserer Buchkritik
auf Seite 24. Den Schluss macht wie immer
unsere Kolumne, vielleicht zum letzten mal,
denn unser Kolumnistin Sarah verabschiedet
sich für ihren Master nach Dortmund.
Also: Viel Erfolg bei den Klausuren, Schöne
Semesterferien, auf die Helme...
... eure StudentenPACKer
Impressum
Das StudentenPACK erscheint während der
Vorlesungszeit monatlich mit einer Auflage
von 500 Stück im Eigenverlag des Allgemeinen Studierendenausschusses der Universität zu Lübeck und wird unentgeltlich
abgegeben.
Lukas Ruge (V.i.S.d.P.),
Philipp Bohnenstengel, Susanne
Himmelsbach, Georg Männel,
Annika Munko, Albert Piek, Sarah
Sandmann, Frederike Sannmann,
Hendrik Wallbaum
Redaktion
Helge Sudkamp, Steffen Drewes, Lucas
Kötter, Christoph Leschczyk
Mitarbeit an dieser Ausgabe
Hendrik Wallbaum
Design und Satz
AStA der Universität zu Lübeck in
23538 Lübeck
Telefon: 0451 3 05 04 39
studentenpack@asta.uni-luebeck.de
www.studentenpack.uni-luebeck.de
Kontakt
Auszeichnung — 3
Dennis Pfisterer gewinnt den Heliprof 2012 Foto: Albert Piek
Auszeichnung Die Fachschaften CS|MLS vergeben jährlich den Preis für die beste Lehre an
einen Dozenten der Universität zu Lübeck. Dieses Jahr hat Dr. Dennis Pfisterer den Preis gewonnen. Die Laudatio des Fachschaftsvorsitzenden Helge Sudkamp.
Heliprof 2012 ist Dennis Pfisterer
von Helge Sudkamp.
In diesem Jahr hat sich Dr. Dennis Pfisterer
gegen die zweit- und drittplatzierten Prof. Dr.
Bernd Fischer und Prof. Dr. Jürgen Prestin
durchgesetzt. Während die beiden letztgenannten schon im letzten Jahr unter den drei
Bestplatzierten waren, hat Dr. Dennis Pfisterer quasi aus dem Stand den Sprung auf den
ersten Platz geschafft.
Die Gründe dafür sind vielfältig: So gelingt
es Dr. Dennis Pfisterer regelmäßig, den Studenten die Grundkenntnisse des Programmierens näher zu bringen und dabei auch den
Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen. Die
Vorlesung wirkt aufgelockert und kurzweilig,
ohne dass der eigentliche Inhalt zu kurz
kommt. Es ist vielmehr eine ideale Ergänzung, die es möglich macht, über die gesamten anderthalb Stunden einer Vorlesung
konzentriert zuzuhören.
Pünktlich zur Adventszeit folgt dann die
jährliche Weihnachtsvorlesung mit PowerPoint-Karaoke und Glühwein.
Ein weiteres Augenmerk liegt darauf, die
Zuhörerschaft für das Fallschirmspringen zu
begeistern… mehr oder weniger erfolgreich.
Dr. Dennis Pfisterer ist es durch seine sehr
guten Vorlesungen über die Jahre gelungen,
einen bleibenden Eindruck in seiner Zuhörerschaft zu hinterlassen, was ihm den Titel Heliprof
2012
beschert.
Herzlichen
Glückwunsch!
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Zur Nachgärung wird das Jungbier in Flaschen gefüllt Foto: Hendrik Wallbaum
Bier Selbst ist das PACK – und darum versuchen wir uns im Bierbrauen.
Bier selbstgebraut
von Georg Männel
Die Deutschen sind bekannt für ihren
Bierkonsum und ihre Braukultur. Es ist also
nicht verwunderlich, dass Bier auf den
meisten Veranstaltung nicht fehlen darf. Ob
Pils, Hefe-Weizen, Ale oder Stout spielt dabei
keine Rolle. Wenn wir ehrlich sind, müssen
wir uns auch eingestehen, dass ein goldenes
frisch gezapftes Pils mit festen stehenden
Schaum ein wenig aussieht wie flüssiges
Glück. Ganz besonders werden solche
Ereignisse auch für viele Studenten, wenn es
Bier aus der Heimat gibt oder eben das
Lieblingsbier. Deutschland ist mit 1327
gelisteten Brauereien auch mit großem
Vorsprung auf Platz 1 in der Weltrangliste.
Geschichte des Reinheitsgebot
Besonders stolz sind die Deutschen auf Ihr
Reinheitsgebot, was in seinen Grundzügen
nichts anderes besagt, als dass in ein Bier nur
Hopfen, Malz, Hefe und Wasser enthalten sein
sollen. Diese Bestimmung geht noch auf das
Mittelalter zurück, als das so genannte
Grutrecht von Landesherren, Zünften oder
Stadträten verliehen werden konnte. Das
älteste bekannte wurde von Kaiser Otto II.
974 an die Kirche von Lüttich vergeben. 1156
fand hingegen mit der Verleihung des
Stadtrechts an Augsburg auch die Bierqualität
Einzug in eine Rechtsverordnung. Das
berühmte Bayrische Reinheitsgebot von 1516
ist auf die 1447 erlassene Münchener
Brauverordnung zurückzuführen, welche
Titel — 11
Sud und Hefe werden getrennt. Foto: Philipp Bohnenstengel
besagt, dass nur Hopfen, Gerste und Wasser
verwendet werden dürfen. Dementsprechend
ist jedes Hefe-Weizen eigentlich ein Bruch mit
dieser Verordnung, da Weizen nicht zu den
erlaubten Zutaten gehörte. Erst 32 Jahre
später erhielt Freiherr von Degen das Privileg,
nördlich der Donau Weizen zu verwenden.
Auch das Gerücht, das Reinheitsgebot habe
über die Jahrhunderte Bestand gehabt, ist
falsch, schon kurz nach seinem Erlass wurden
Zusätze erlaubt, wie zum Beispiel Koriander
und Lorbeer. Erst 1906 gab es dann ein
Reinheitsgebot,
welches
für
den
gesamtdeutschen Raum galt. Das deutsche
Biersteuergesetz wurde 1923 eingeführt und
hatte bis auf kleine Veränderungen bis 2005
Bestand, als dieses dann in die bis heute
geltende Bierverordnung überführt wurde.
Aber wie wird nun aus dem Getreide dieses
herrliche Getränk?
Wie die Bierherstellung von dem Profis
gemacht wird, verraten wir euch in unserem
„Hinter den Kulissen“. Aber da Mütter sagen,
alles schmecke besser, wenn es selbst
gemacht ist, müsste das doch auch für Bier
gelten. Im Wissen, dass Bierbrauen eine
Wissenschaft für sich sein kann, hat sich das
StudentenPACK dennoch daran versucht und
sich eine „Bier-Kwik“-Ausrüstung bestellt.
Entgegen der Erwartung kamen keine
druckfesten Gärkessel und einzeln in Tüten
verpackte Zutaten. Man erhält bei einer
Bestellung einen unscheinbaren gelben Eimer
mit Ablassventil, ein Bierwürze-Konzentrat
und eine Packung Trocken-Bierhefe. Der
Vorteil ist ganz klar, dass man sich das
stundenlange in der Küche Stehen und
Bierwürze Kochen sparen kann. Zuerst
werden sämtliche Geräte gründlich gereinigt
und das Konzentrat zur besseren Dosierung in
einem Wasserbad erhitzt. Als nächstes sucht
sich der Braumeister ein Rezept aus, in
unserem Fall ein einfaches Pils mit 600
Gramm Zucker und 400 Gramm BierwürzeKonzentrat. Anschließend werden 3 Liter
kochendes Wasser aufgegossen. Wenn sich
die Zutaten vollständig aufgelöst haben,
12 — Titel
Ein einfaches Bierwürzkonzentrat übernimmt die meiste Arbeit Foto: Hendrik Wallbaum
füllen wir den Gärbehälter mit 7 Litern
kaltem Wasser auf und fügen die Hefe hinzu.
Nach dreiminütiger Wartezeit wird alles um
gerührt und dann für eine Woche bei
Zimmertemperatur stehen gelassen. In dieser
Zeit kommt es vermehrt zur Schaum und
Blasenbildung, was bei längerem Beobachten
eine durchaus beruhigende Wirkung hat.
Nach Beendigung des Gärprozesses wird der
Sud durch den Abflusshahn in ein anderes
Gefäß umgefüllt, um die am Boden abgesetzte
Hefe aus dem Sud zu bekommen. Diesen fügt
man in etwa 10 Gramm Zucker pro Liter
hinzu, um die Nachgärung zu ermöglichen.
Der Sud wird danach in Flaschen gefüllt,
wofür
sich
alle
druckfesten
und
verschließbaren Plastik- und Glasflaschen
eignen. Wir haben uns vorbildlich um
ehemalige Flensburger Flaschen gekümmert,
damit wir bei der Verköstigung in den Genuss
des Plopps kommen. Nach dem Abfüllen
werden die Flaschen vorerst 2 Wochen bei
Zimmertemperatur und danach weitere 2
Wochen gekühlt gelagert. Zur Kühlung reicht
hierbei ein Kellerraum oder in Lübeck ein
Balkon. Das Produkt zwischen Abfüllen und
Ende der Nachgärung Nennt man Jung-Bier.
Es entwickelt erst nach einer weiteren
Lagerzeit von 2 Wochen bis zu mehreren
Monaten sein vollständiges Aroma. Die
Fristen ändern sich je nachdem, ob man Pils,
Bock oder andere Biersorten herstellt.
Auch wenn das ganze Prozedere relativ
simpel klingt, kann dabei ziemlich viel schief
gehen und das endet meist in einer großen
Sauerei. Die Liste des Herstellers beinhaltet
alleine schon acht Warnungen, die sich vor
allem auf das Endergebnis beziehen. Aber
auch während der Herstellung kann viel
schiefgehen. Besonders zu beachten ist, dass
der Sud durch den hohen Zuckeranteil sehr
klebrig ist. Man sollte sich also darauf
einstellen, dass der Fußboden doch des
Öfteren gewischt werden muss. Ob nun bei
der Gärung der Schaum überquillt oder beim
Umund
Abfüllen,
bedingt
durch
unkonzentriertes Arbeiten, ein Teil des edlen
Getränks auf dem Boden verteilt wird. Auch
Soweit die Theorie
Titel — 13
Hefe rein, Deckel zu, dann gärt unser Bier vor sich hin. Foto: Frederike Sannmann
der entstehende Druck in den Flaschen durch
die Nachgärung sollte in den ersten Tagen
kontrolliert werden, da sonst beim Öffnen der
Flaschen eine Bierfontäne entsteht, welche zu
erneuten Wischeinsätzen führt. Dafür sollte
man einfach mal die Flaschen kurz öffnen,
um den Druck abzubauen. Selbst der einfache
Schritt, eine Konservendose im Wasserbad zu
erhitzen, birgt Gefahren. Das Metall der Dose
verträgt sich in der Regel nicht mit dem des
Topfes und hinterlässt unschön anmutende
Ringe auf dem Topfboden. Ganz abzuraten ist
davon, beschichtet Töpfe zu verwenden, da
so direkt die Beschichtung angegriffen wird.
Und die größte Gefahr bleibt natürlich auch
bestehen: Was tun, wenn das Bier nicht
schmeckt? In der Regel bedeutet dies ein
Neuansetzen des Ganzen, aber zum Glück ist
dies bei uns bis jetzt nicht der Fall und wir
freuen uns, euch demnächst das neue
StudentenPACK-Bier zu präsentieren.
Wer sich nach dieser Beschreibung denkt,
dass es im Allgemeinen nicht so schwer sein
vom Hobby-Brauer zum Braumeister?
kann, Bier zu brauen und deshalb meint, Bier
werde viel zu teuer verkauft, der irrt
gewaltig. Das eigentliche Prozedere klingt
zwar relativ simpel, bedarf aber dennoch
zumindest einer dreijährigen Ausbildung zum
Brauer und Mälzer. Nach zwei Jahren
beruflicher Praxis hat man dann die
Möglichkeit,
eine
Meisterausbildung
abzuschließen. In der Regel hat man damit
auch eine gute Ausgangsposition auf dem
Arbeitsmarkt. Wem das aber nicht reicht, der
kann auch ein Studium an der TU-München
oder an der TU-Berlin absolvieren. Um euch
dazu weitere Informationen zu geben, hat das
StudentenPACK ein Interview mit Sebastian,
einem Studenten des Fachtechnischen
Braustudiums der TU-Berlin, geführt (Seite
16). Wer meint, jetzt noch zu wechseln, der
darf sich nach absolviertem Studium dafür
aber auch Master für Brauwesen und
Getränketechnologie
oder
DiplomBraumeister nennen.
14
— Titel
Brauen, mitten in der Schankstube. Foto: Philipp Bohnenstengel
Bier Eine Tour im Brauberger erklärt, wie Bier gebraut wird, und führt nebenbei noch durch
800 Jahre Lübecker Geschichte.
Das Zwickelbier mit Tradition
von Lukas Ruge.
Drei Liter Bier am Tag, gezahlt von der Stadt.
Das ganze Leben lang. Klingt nach dem
Traum jedes Studenten, war aber die Realität
im 15. Jahrhundert. Fast 200 Brauereien versorgten die gut 20.000 Bürger der Hansestadt
Lübeck täglich mit Bier. Drei Liter für jeden
ob jung oder alt. Wasser genießbar zu ma-
chen war eine Herausforderung, aber die
Bierherstellung hatte man gemeistert und so
erhielt jeder Bürger seine rationierten drei
Liter. Kinder noch mit kaum Alkohol, die
alten Männer, und mit Mitte dreißig war man
bereits ein alter Mann, konnten Bier mit bis
zu 16 Prozent Alkohol genießen.
Titel — 15
Dies sind die Geschichten, die man zu
hören bekommt, wenn man im Brauberger,
der letzten verbliebenen Brauerei Lübecks,
ein Tour mitmacht. In den 800 Jahre alten
Gewölben, dort wo einmal die Stadtmauer
stand, erhält man eine Einführung in die Geschichte des beliebten Getränks bevor man zu
sehen bekommt, wie es gemacht wird. Denn
im Brauberger macht man das Bier nicht nur
selbst, man macht es mitten in der Gaststätte.
Heute hat das Bier keine 16 Prozent mehr, lediglich 4,5 Prozent. Das hat hauptsächlich gesetzliche Gründe. Natürlich ist auch die
Brautechnik moderner geworden, aber davon
abgesehen macht man Bier noch immer wie
vor 500 Jahren, das deutsche Reinheitsgebot
lässt es gar nicht anders zu. Wasser, Gerste,
Hopfen, Hefe. Mehr nicht. Das gilt selbstverständlich auch im Brauberger. Das Gebäude
selbst ist nicht so alt wie sein Keller, aber es
hat immerhin auch schon über 100 Jahre auf
dem Giebel. Von 1919 bis 1983 beherbergte
es eine Eisenwarengroßhandlung namens
„Vageler & Christiansen“, deren Namen zur
allgemeinen Verwirrung immernoch die Fasade des Hauses ziert. Seit 1989 findet sich
hinter dieser Aufschrift die Gaststätte Brauberger.
Wer das Brauberger betritt, sieht als erstes
die großen Kupferkessel, einer davon ist der
Sudkessel. Der Kessel fasst 1000 Liter und
hier beginnt die Bierherstellung. Neben dem
Wasser wird Malz hinzugefügt, eine Art Gerstenschrot. Dies wird auf 60°C erhitzt und es
entstehen Stärke und Zucker, „Maischen“
nennt sich das. Weiter geht es im zweiten großen Behälter in der Gaststätte, dem im oberen
Stockwerk. Im sogenannten Läuterbottich,
einem großen Filter, trennen sich Malztreber
(das, was von der Gerste übrig blieb) und die
Flüssigkeit, die jetzt Bierwürze heißt. Der
Modern und Traditionsbewusst
feste Teil spielt für das Bier keine Rolle mehr,
taugt aber als Tierfutter, regelmäßig holt
daher ein Bauer die Malztreber ab.
Die Bierwürze fließt wieder in den unteren
Behälter, wo sie zum Kochen gebracht wird
und der Hopfen beigegeben wird. Schlussendlich geht es in den Kühlraum. Dort kommt die
Hefe hinzu und das Bier wird auf 10°C für
eine Woche in Gärtanks gelagert. Die Hefe
kann man immer wieder benutzen, sie setzt
sich am Boden des Tanks ab, da es sich um
eine untergärige Hefe handelt. Nach etwa sieben Tagen wechselt das werdende Bier noch
einmal den Tank. In den Lagertanks verbringt
es noch einmal vier Wochen bis es bereit ist,
getrunken zu werden.
Das Resultat der Bemühungen kann man nur
an einem Ort kaufen, im Brauberger selbst.
Nirgends sonst steht das Bier zum Verkauf.
Immerhin, 60.000 Liter gehen dort jedes Jahr
über den Tisch, im Winter übrigens mehr als
im Sommer. Das Bier sieht trüber aus als man
es aus dem Supermarkt gewohnt ist. Das liegt
mit daran, dass noch etwas Hefe im Bier verbleibt. Man nennt ein solches Bier ein Zwickelbier, ein ungefiltertes, naturtrübes Bier,
welches direkt nach dem Nachgärungsprozess
ausgeschenkt wird.
Die Herstellung ist natürlich teurer als in
großen Brauereien und die Produktionskosten
für einen Liter Bier liegen bei über einem
Euro. Damit wird man zwar nicht Millionär,
aber es reicht, um das Brauberger, die letzte
Brauerei der Hansestadt, am Leben zu halten.
Wer das Zwickelbier des Braubergers ausprobieren möchte kann dies montags bis
samstags ab 17 Uhr tun, dann hat das Brauberger geöffnet. Zum Bier gibt es herzhaftes
Essen und dienstags ein All-you-can-eat-Buffet.
Nur im Brauberger
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— Titel
TU-Berlin Foto: Flickr-Nutzer BernieCB
Bier An zwei Universitäten in Deutschland kann Brauereiwesen studiert werden. Das StudentenPACK hat mit einem berliner Studenten geredet.
Wie studiert man Bier?
Interview: Lukas Ruge
Sebastian ist 24 Jahre alt und absolviert in
Berlin ein Brautechnisches Fachstudium an
der Technischen Universität. Er studiert seit
zwei Jahren und im Oktober wird er sein
Diplom als Braumeister machen.
StudentenPACK: Brauereiwesen ist ein
ungewöhnlicher Studiengang. Wie bist Du
darauf gekommen, das studieren zu wollen?
Sebastian Hartmann: Darauf gekommen bin
ich, wie viele andere auch, auf Umwegen.
Eigentlich hatte ich zu Beginn überhaupt
nicht vor, einen handwerklichen Beruf zu
ergreifen, sondern wollte lieber einen
schönen ruhigen Bürojob. Ich hatte mich
allerdings damals zu spät entschieden, die
Schule zu verlassen und daher waren die
Bewerbungsfristen der meisten Ausbildungen
bereits verstrichen. Ich stand also mit meinem
auf
dem
Gymnasium
erworbenen
Realschulabschluss und ohne Ausbildung da,
dafür allerdings mit einem Haufen Absagen
auf meine Bewerbungen. Etwas entmutigend
Titel — 17
war die ganze Sache damals schon. Eher
spaßeshalber und mangels Alternativen hatte
ich mich dann bei Brauereien im Umland
beworben. Für die Idee wäre ich beinahe bei
einem bekannten deutschen Privatsender in
einer Realityshow zu sehen gewesen…
Die Eichbaum Brauerei in Mannheim gab
mir dann letztendlich die Zusage und ich war
plötzlich Auszubildender zum Brauer &
Mälzer. Ob das so wirklich ein Job für mich
war, wusste ich zu diesem Zeitpunkt
allerdings noch nicht so recht und ich
entschloss, mich überraschen zu lassen.
Mittlerweile denke ich, dass es eine der
besten Entscheidungen bisher war. Die
Ausbildung hat meistens auch viel Spaß
gemacht und war sehr abwechslungsreich.
Vieles davon kann ich heute noch außerhalb
des Berufs im Privatleben gut gebrauchen. Ich
hatte das Glück, in einen Betrieb zu kommen,
dem die Ausbildung seiner Azubis sehr
wichtig ist und in dem ich viel lernen konnte
für das Studium. Schon von Anfang an war
mir allerdings klar, dass ich nicht als
einfacher Geselle die nächsten 40 Jahre
arbeiten möchte, sondern auch selbst
Verantwortung über größere Aufgaben
übernehmen will.
Von meinen Mitauszubildenden erfuhr ich
, dass man so etwas auch studieren kann,
unter anderem in Berlin und Freising bei
München. Da in Berlin als Besonderheit bei
diesem Studiengang eine abgeschlossene
Ausbildung und ein Realschulabschluss als
Hochschulzugangsberechtigung ausreicht,
war mir schnell klar, wohin der Weg gehen
soll. Ich zog also direkt nach dem Ende
meiner Ausbildung ins knapp 700km
entfernte Berlin und schrieb mich an der Uni
ein. Ich wusste damals nicht so genau, was
mich erwarten würde. Es war also eher, wie
schon bei der Ausbildung, ein Schuss ins
Blaue. Aber Bisher bereue ich das nicht.
PACK: Wer „Bier brauen“ studiert, hat sicher
mit dem einen oder anderen Vorurteil zu
kämpfen oder?
Sebastian: Zum Glück lernt man noch etwas
mehr als nur Bier brauen. Viele von uns sind
bereits gelernte Brauer und nur wenige haben
ohne Ausbildung das Studium angefangen.
Wenn ich erzähle, was ich gelernt habe
beziehungsweise gerade studiere, dann sind
die Reaktionen meist ganz unterschiedlich.
Von Vorurteil bis Anerkennung. Oft ist das
Vorurteil des einen der Grund für die
Anerkennung des anderen. Oft sind die
Reaktionen auf meinen Beruf auch
geschlechts- und herkunftsabhängig. Gerade
viele Männer sehen den Beruf als reine urmännliche Domäne und sind öfters auch mal
neidisch auf das erlaubte Probieren während
der Arbeit und den sogenannten Haustrunk.
Ein Job um Frauen zu imponieren ist es
allerdings wohl eher nicht. Des Öfteren hört
man die üblichen Aussagen und Vorurteile
wie „Ihr trinkt doch den ganzen Tag nur
Bier“, die dauernd ungläubige Nachfrage
„Was? Sowas kann man studieren?“ oder
„Das kann doch nichts Gescheites sein“.
Natürlich besonders beliebt ist auch die
Frage, ob man nicht mal einen Kasten Bier
mitbringen könnte.
Aber ich denke, solche Vorurteile gibt es in
jedem Beruf und ich versuche, diese immer
bestmöglich auszuräumen. Denn natürlich
trinken wir nicht den ganzen Tag auf Arbeit
Bier, allerdings liegt unser Bierkonsum sicher
weit über dem Durchschnitt. Brauen ist auch
ganz
bestimmt
keine
ur-männliche
Angelegenheit. Eher im Gegenteil. Brauen
war seit eh und je bis ins Mittelalter die
Arbeit von Frauen und auch heute gibt es
Brauerinnen, wenn auch nicht ganz so viele
wie Brauer.
PACK: Der Studiengang heißt offiziell
„Brauerei- und Getränketechnologie“, es geht
also um viel mehr als Bier, was denn noch so?
Sebastian: Genau. Es geht nicht nur um Bier.
18
— Titel
Die
Zeiten,
in
denen
Brauereien
ausschließlich nur Bier produzierten, gehören
schon länger der Vergangenheit an. Mit
diesem Konzept können heute nur noch
wenige Brauereien überleben. Denn heute ist
es in Deutschland leider so, dass immer
weniger Bier getrunken wird. Wir haben
schon lange unsere Spitzenposition im proKopf-Verbrauch abgeben müssen. Auch der
Anspruch der Verbraucher hat sich stark
gewandelt. Immer weniger Menschen wollen
ein bitteres Bier trinken. Dafür geht der Trend
der letzten Jahre immer mehr zu
Biermischgetränken.
Heute produzieren Brauereien daher von A
wie Apfelsaft bis Z wie Zitronenlimonade. Das
Studium dreht sich aber im Großen und
Ganzen um Bier, Biermischgetränke,
alkoholfreie Getränke und deren Rohstoffe.
Wein und Spirituosen gehören nicht dazu. Es
wird aber auch immer mal wieder der Blick
ins Ausland schweifen gelassen und erklärt,
wie dort andere Verfahren zur Anwendung
kommen dürfen, die in Deutschland auf
Grund des Reinheitsgebots nicht erlaubt sind.
In einigen Vorlesungen geht es natürlich aber
mehr um den Gesamtüberblick, um
Grundlagen. Man lernt die biologischen
Zusammenhänge
und
physikalischen
Hintergründe zu verstehen, die dann
natürlich auch außerhalb der Brauerei gelten.
Während des Studiums erhält man auch
Einblicke in Fachbereiche, die man nicht
sofort mit Bierbrauen verbinden würde. Man
wird ermutigt, in diesem doch so
traditionsbewussten Handwerk auch neue
Dinge einzubinden.
Generell ist man nach dem Studium nicht auf
die Brauerei als Arbeitsplatz beschränkt. Man
kann sich auch für einen Job in der
Zulieferindustrie, in Laboren, in der
Pharmaindustrie oder in der Getränkebranche
entscheiden. Möglichkeiten gibt es genug,
denn die erlernten Kenntnisse kommen dort
ähnlich zur Anwendung.
PACK: Wie viele Erstsemester fangen denn in
Berlin jedes Jahr mit diesem Studiengang an?
Sebastian: Im Techniker-Studiengang, also
mit Abschluss Diplom Braumeister, mehr als
im Bachelor-Studiengang. In den letzten
Jahren waren es jeweils so um die 40
Studenten. Also eine sehr überschaubare
Anzahl.
PACK: Schaut man sich den Lehrplan an, so
sieht man viel Mathe (Lineare Algebra,
Analysis) und technische Fächer, auch
Chemie. Wird im Studium auch mal wirklich
Bier gebraut?
Sebastian: Man findet einige Fächer, die auf
den ersten Blick nicht direkt Bezug haben
zum Brauen. Sie bilden allerdings die
Grundlage für das Verständnis der relevanten
Themen auch im Brauereibereich.
Die VLB Berlin verfügt über eine eigene
Studienbrauerei und bildet dort auch aus. In
ihr dürfen auch Studenten brauen. So findet
einmal pro Jahr ein Seminar statt, in dem
gemälzt und gebraut wird. Dies allerdings
nicht zum Spaß sondern durchaus mit dem
Hintergrund, aktuelle Forschungsstände zu
vermitteln. Darüber muss dann auch eine
Seminararbeit geschrieben werden, wobei es
natürlich gerade uns Brauern Spaß macht,
auch mal während des Studiums brauen zu
dürfen.
PACK: Was ist denn das Beste an Deinem
Studiengang?
Sebastian: Das Beste ist wohl der kollegiale
Zusammenhang der Studenten. Es gibt zum
Beispiel jede Woche einen Stammtisch, zu
dem jeder eingeladen ist, und man hilft sich
sehr viel untereinander. Man könnte teilweise
schon von einer kleinen Ersatzfamilie
sprechen. Gerade aus dem Grund, dass es ein
eher seltener Studiengang mit wenigen
Studenten ist, wächst man sehr schnell
zusammen.
PACK: Vielen Dank.
Titel — 19
Kneipen Das StudentenPACK empfiehlt: eine Kneipentour durch Lübeck.
Kneipencheck
von Georg Männel, Albert Piek, Philipp Bohnenstengel, Susanne Himmelsbach, Lukas
Ruge.
Die Semesterferien nahen und wenn dann die
Klausuren endlich mal vorbei sind, kann man
sich auch wieder den schönen Dingen des Lebens widmen: Einem Tag am Strand oder
einer Nacht in der Kneipe. Doch wer sich in
Lübeck etwas genauer umsieht, wird feststellen, dass man sich hier nicht auf eine Kneipe
pro Nacht beschränken muss. Die Redaktion
empfiehlt, einfach mal einen ausgedehnten
Kneipenbummel zu machen. Wir haben für
euch Kneipen und Gaststätten - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - besucht. Wer unseren Plan befolgt, muss im Süden der
Altstadt beginnen und dann gegen den Uhrzeigersinn über die Insel wandern, um möglichst alle Etablissements mitnehmen zu
können. Wir wünschen viel Erfolg, viel Vergnügen und: Geht Trinken!
Jeder Student sollte das Alte Zolln noch aus
seiner Vorwoche kennen, wo man doch genau
da zur Stadtrallye die lang erwartete Erbsensuppe bekam. Aber auch davon unabhängig
ist das Zolln eine gute Adresse. Egal zu welchen Anlass man im Zolln ist, man wird nie
schief angeschaut, auch wenn es beim Skatspielen mal etwas lauter wird. In der oberen
Etage finden auch ohne Probleme größere
Gruppen platz. Besonders zu empfehlen sind
dabei die Live-Auftritte von internationalen
Big Bands, zu denen man möglichst früh kommen sollte, um einen Platz zu ergattern. Auch
als Kultur-Highlight des elterlichen Besuchs
empfiehlt sich das Zolln aufgrund seiner langen Historie.
Im alten Zolln (A: Mühlenstraße 93-95)
Kurze Info zum Glänzen vor den Eltern: Das
Gebäude des Alten Zolln wurde Ende des 16.
Jahrhunderst gebaut, anstelle des ehemaligen
alten Zolln. Obwohl es damals direkt am Tor
der Stadt lag, war es nie das Haus, in dem
Zölle bezahlt wurden, sondern vermutlich das
Wohnhaus eines Zöllners. Eine Gaststätte ist
das Zolln seit 1972.
Fazit: Historisches Lokal, welches mit guter
Küche und großer Auswahl punktet.
Mit großem Angebot und vielen Aktionen, die
das studentische Budget nur wenig belasten,
lockt das ebenfalls in der Mühlenstraße gelegene Friends. Der Schankraum geht über zwei
Ebenen und bietet dadurch Raum sowohl für
Tresen-Besucher als auch für mittelgroße
Gruppen, die Cocktails trinken oder gemütlich essen wollen. Leider gestalten sich Unterhaltungen auf Grund der meist zu lauten
Musik eher schwierig und die häufig wechselnden Bedienungen sind eher unfreundlich,
als dass man im Friends einen wirklich gemütlichen Abend verbringen könnte.
Fazit: Mit dem Friends konnten wir uns nicht
anfreunden.
Friends (B: Mühlenstraße 75)
Das Café Art in der Kapitelstraße neben C&A
ist eine der Anlaufstellen für Fußballfreunde
in Lübeck. Zu Bundesligazeiten und bei
Deutschlandspielen ist es immer rappel- und
stimmungsvoll und wer nicht rechtzeitig da
ist oder sich einen Platz reservieren lässt, hat
oft das Nachsehen. Doch auch ohne Fußball
kann das Café Art mit einem umfangreichen
und leckeren Speise- und Getränkeangebot
punkten. Und mit dem Frühstück, das bis in
den Nachmittag hinein serviert wird, wird
fast jeder studentische Schlafrhythmus beCafé Art (C: Kapitelstraße 4-8)
dient. Bei schönem Wetter lädt ein Biergarten
zum Verweilen ein.
20
— Titel
Der eine oder andere mag den „Kürbis“ am
Anfang der Mühlenstraße als gute Küche kennen. Weniger bekannt dürfte hingegen sein,
das dort gelegentlich ein Schild vor die Tür
gestellt wird, welches ab 19 Uhr eine Happy
Hour mit Cocktails und Longdrinks für 3,90
Euro verspricht. Wer der Verlockung folgt
und ein wenig Geduld für die Bedienung
übrig hat, dem wird das an sich etwas dunkle
Ambiente rasch mit Kerzenschein erhellt.
Seine Cocktails darf man hier aus knuffigen
Granini-Gläsern schlürfen. Auch die Bierkarte
bietet Auswahl und so kann man unter anderem ein Budweiser Budvar bestellen. Mit
etwas Glück sorgen sogar noch die singenden
und schunkelnden Tischnachbarn für Unterhaltung.
Kürbis (D: Mühlenstraße 9)
Bedingt durch die sanfte Beleuchtung des
Schankraums wirkt die Sternschnuppe von
außen oft geschlossen. Dabei ist die Sternschnuppe gerade durch diese Beleuchtung
sehr gemütlich. Am frühen Abend lohnt es
sich, sie auf einen Kaffee zu besuchen oder
auch mal um ein Buch zu lesen. Später wird
es dann doch mal etwas voller, was vor allem
dem kleinen Schankraum zuzuschreiben ist.
Dafür hat man es dann aber auch gemütlich.
Sonntags ist die Schnuppe eine der wenigen
Kneipen, in der man den Tatort schauen
kann. Und: Bis eine halbe Stunde nach KrimiBeginn kann man auf den Mörder tippen und
mit etwas Glück und Geschick eine Flasche
Wein gewinnen. An den anderen Abenden der
Woche kann man sich die Zeit auch mit dem
Kicker-Tisch im Hinterzimmer vertreiben.
Fazit: Sehr gemütlich und mit studentisch fairen Preisen.
Sternschnuppe (E: Fleischhauerstraße 78)
In alten Ersti-Heften wurde diese Adresse
noch erwähnt, bevor sie lange geschlossen
war und für die Wiedereröffnung warb. Seit
Schmidt’s (F: Dr. Julius-Leber-Straße 60)
Jahresbeginn findet man hier eine großräumige Bar im Loungestil, mit schönem Ambiente und… Platz! Zumindest bei unserem
Besuch waren wir fast die einzigen Gäste. Entsprechend schnell wurden wir bedient. Mit
den Getränken und den Preisen waren auch
alle zufrieden, bis auf den Resident-Caipi-Experten, der jedoch später von der Bar mit
einer versehentlich zu viel gemixten Piña Colada beschenkt wurde. Bierfreunde können
hier unter Anderem vom König Ludwig
Weissbier kosten, welches immerhin schon
einmal den World Beer Award gewonnen hat.
Großgewachsenen Kommilitonen, die sich in
Lübecker-Altstadt-Treppenaufgängen oft speziellen Gefahren ausgesetzt sehen, sei gesagt:
Hier hat man gepolstert! Warum über dem
Eingang güldene Lettern für Goldankauf werben, blieb allerdings ein Rätsel…
Mit unter Klaustrophobie leidenden Menschen sollte man hier nicht einkehren, denn
die Weltwirtschaft ist klein und eng. Dennoch
wurde hier eine ganze Portion Gemütlichkeit
nebst zweier Kickertische neben den Tresen
gestopft. Das Bier ist günstig, die Musik ist
unaufdringlich und das Personal ist gut gelaunt. Hier kann man sich von den Cracks, die
schon die ganze Nacht kickern, versenken lassen oder einfach nur im Fenster sitzen, über
Musik und die Welt quatschen und dem Sonnenaufgang entgegenchillen.
Weltwirtschaft (G: Königstraße 16)
Um wieder einmal in eine größere Bar zu
kommen, ist das Bolero in der nördlicheren
Hälfte der Altstadt zu empfehlen. Hier können sich in freundlicher Atmosphäre Angebot
und Qualität sehen lassen. Dabei sind die
Preise nicht immer für das studentische Portemonnaie geeignet, wer aber eine der vielen
Happy-Hours abpasst, die täglich von 17 bis
1 Uhr stattfinden, kann tatsächlich etwas sparen. Das Personal ist zwar manchmal etwas
langsam, insbesondere wenn man an einem
der Außentische sitzt. Wer aber etwas Geduld
mitbringt, wird dafür belohnt. Fazit: Für entBolero (H: Breite Str. 1-5)
Titel — 21
Cocktails im La Havanna Foto: Albert Piek
spannte Abende mit guten Gesprächen und
dem Bedürfnis nach Qualität sehr zu empfehlen.
IF (I: Engelsgrube 41) - ein historischer Exkurs
Am 28. Mai 1929 wird Horst Bernhard Wilhelm Frank in Lübeck geboren. Nach einer
Ausbildung muss er im 2. Weltkrieg als Soldat
kämpfen, danach entscheidet er sich nach seinem ersten Theaterbesuch Schauspieler zu
werden. Er arbeitet eine Zeit lang in Lübeck,
dann in Bonn, Basel und Zürich. Er wird TVStar, an den sich die meisten heute allerdings
kaum noch erinnern können. Bleibende Bekanntheit ist ihm dank seiner Rolle als Kommissar Reynolds bei den Drei Fragezeichen
sicher.
Horst Frank war vier mal verheiratet. Aus der
ersten Ehe ging ein Sohn, aus der zweiten
eine Tochter hervor. Diese beiden Ehen, wie
auch die dritte, scheitern an seinem exzessiven Lebensstil.
Warum das wissenswert ist? Weil das IF eben
nicht IF heißt, wie die Abfrage in Programmiersprachen, sondern IF wie die Anfangsbuchstaben in Ilse Frank. Ilse Frank war eine
der Frauen des Horst Frank und sie eröffnete
in Lübeck in der Engelsgrube 41 eine Bar.
Heute heißt der Wirt Uwe, offensichtlich ein
Unikat, mit wallender grauer Mähne und
grauem Rauschebart, der einem in der urigsten Atmosphäre die es in einer Kneipe überhaupt geben kann, gern von Ilse und Horst
Frank erzählt. Dazu kann man zu sehr fairen
Preisen ein irisches Bier trinken und die wild
an die Wand gehängten Bilder bestaunen.
Die Toilette ist sicher nichts für zartbesaitete
aber das IF ist authentisch, gut und immer
einen Besuch wert.
Wer hier herein kommt, sollte kitschtolerant
sein: Der Raum ist mehrheitlich rot, mit pinkgrünen Kronleuchtern und die Lichtanlage tut
ihr übriges. Auf die ebenerdig gelegene Bar
und die Tanzfläche kann man von gemütlichen Sesseln in der Zwischenetage herabblicken. Leider klappt es hier nicht immer mit
der Bedienung, die sich gerne mal auf die
Tanzfläche begibt. Wer die Bestellung direkt
am Tresen aufgibt, bekommt aufwendig dekorierte aber sehr gelungene Cocktails aus
einer großen Auswahl und darf anschließend
den Pärchen bei Salsa, Merengue, und was
man sonst noch zu kubanischer Musik tanzen
kann, zuschauen oder selbst Fuß anlegen.
La Havanna (J: Engelsgrube 41)
22 — Titel
Strandsalon (K: Willy-Brandt-Allee 25a, Wallhalbinsel)
Wem der Weg zum Strand selbst zu weit ist
oder wer dem Lübschen Wetter nicht traut
und dennoch gern das Strandfeeling haben
möchte, ist hier an der richtigen Adresse. Der
Strandsalon besticht mit Karibik-Flair und
etwas Extravaganz. Preislich gesehen ist der
Strandsalon für das Niveau, welches er bietet,
doch schon eine der günstigeren Locations. Es
sei aber jedem gesagt, dass das Baden in der
Trave an dieser Stelle nachts vermieden werden sollte, dafür gibt es alternativ einen Pool
zum Planschen. Fazit: Mit dem Versprechen
auf Sonnenschein und guten Preisen ist der
Strandsalon eine Adresse um das tägliche
Grau in Grau zu vergessen.
Eins vorweg: Unser Urteil, dies sei eine Hipster-Bar, war bereits gefällt, da waren wir fast
noch am anderen Ende der Stadt. Entsprechend fröhlich halblaut geäußerte Sprüche,
während man den länglichen Schankraum
mit keinen zwei gleichen Sitzmöbeln durchschreitet, bringen einem schon mal böse Blicke von der Seite ein. Ob es nun an unserer
Platzwahl auf den Polstermöbeln in der hintersten Ecke oder an den Sprüchen lag, es
dauerte jedenfalls eine Weile, bis sich die Bedienung zum ersten Mal blicken ließ. Danach
ging es zwar zügig, aber die Preise sind nicht
unbedingt studentenfreundlich und der betont zufällige Stil ist uns doch etwas too
much.
COLE STREET (L: Beckergrube 18)
Herrlich urig, herrlich rustikal, so lautete der
erste Eindruck des in der Mengstraße gelegenen Irischen Pubs. Wer sich die Zeit nimmt
und des Öfteren in der Bar erscheint, wird
schnell mit dem Barkeeper und Besitzer per
du sein, was zu manch einem kleinen geschenkten Glas Schnaps führen kann. Wer den
Pub am Mittwoch besucht, hat die Möglichkeit, am Barquiz teilzunehmen, welches Wissen in allen möglichen Kategorien abfragt.
Finnegan (M: Mengstraße 42)
Auch Lohneswert sind die Open-Mic-Abende
und andere Live-Musik-Events. Egal, was ansteht, die Preise sind annehmbar und für Studenten teilweise reduziert (Bier: 1,50€). Fazit:
Trinken in familärer Atmosphäre mit urigem
irish-charme.
Wer das Finnegan kennt, weiß, dass es öfter
einfach zu voll ist. Doch wer einige Schritte
weiter die Mengstraße in Richtung Untertrave
herunter spaziert, wird belohnt: Direkt an der
Ecke zur Untertrave liegt das Mac Thomas,
einer der Geheimtipps in Sachen Irish Pubs.
Es bietet über zwei Etagen Plätze, sodass man
auch mit einer etwas größeren Gruppe Platz
findet. Doch es ist dort keineswegs tote Hose.
Live-Musik und Quiz-Abende haben ihren
Platz und machen den Charme des Pubs aus.
Auch wenn die direkte Art der Chefin am Tresen am Anfang ungewöhnlich vorkommen
mag, so passt sie gut in das rustikale Flair des
Irish Pubs. Die Preise sind günstig und Kleinigkeiten zu Essen gibt es auch. Und mit
etwas Glück kriegt man eine der vielen irischen Whiskey-Spezialitäten zum Probieren
ausgegeben. Fazit: Sehr empfehlenswert!
Mac Thomas (N: An der Untertrave 95)
An der Untertrave gelegen wirkt das Barcio
nicht unbedingt studentenfreundlich. Doch
dieser Eindruck täuscht! Mit vielen Aktionen
und Happy-Hours wird das Barcio zur Adresse
des feinen Cocktailgeschmacks mit einer großen Auswahl, guter Qualität und immer recht
freundlicher Bedienung. Zum Barcio sei gesagt, dass es sich wunderbar eignet, um sich
oder andere zu belohnen, wie zum Beispiel
nach einer bestanden Klausur. Für Personen,
die notorisch vergessen, vor einem langen
Abend zu essen, bietet sich dabei der Montag
mit Buy-one-get-two auf alle Speisen an. Auch
hier gilt, dass die Portionen groß sind und die
Qualität den Cocktails in nichts nachsteht.
Fazit: Freundliche Bedienung und gute Qualität machen das Barcio zu einer von Lübecks
besten Cocktailbars.
Barcio (O: An der Untertrave 106)
Titel — 23
Kartenmaterial von OpenStreetMap (CC-By-SA)
24
— Buchrezension
Tot? Oder lebendig? Foto: Flickr-Nutzer Dr LoveCherry
Gelesen Von einem Vakuum, das nicht „leer“ ist, und Schrödingers Katze, die gleichzeitig
tot und lebendig ist.
Quantenmechanik für Ahnungslose
von Frederike Sannmann.
Quantenmechanik. Was gibt es in der Physik,
das komplizierter und verwirrender ist? Die
Professoren Michael Haugk und Lothar
Fritsche haben ein kompaktes Buch
geschrieben, das die größten Irrtümer und
Fragen aus dem Weg räumen soll. Sie haben
es sich zum Ziel gesetzt, die mysteriöse
Quantenmechanik einfach und bodenständig
zu erklären. Bereits im Vorwort kündigen die
beiden Absolventen der TU Clausthal an,
nicht der „Religion ‚vom Himmel fallender‘
Gleichungen“ zu folgen. „Quantenmechanik
für Ahnungslose“ heißt das Buch und soll die
Mysterien von Einstein, Heisenberg,
Schrödinger und all den anderen schlauen
Köpfen kurz und kompakt verständlich
machen.
In der Einführung geben die Autoren einen
Überblick über die Phänomene, die
üblicherweise
der
Quantenmechanik
zugeordnet werden: Vom Planckschen
Strahlungsgesetz, über den photoelektrischen
Effekt, die Schrödingergleichung bis hin zur
Heisenbergschen Unschärferelation, werden
alle relevanten Themen in zeitlicher Abfolge
kurz beleuchtet. Im zweiten Kapitel werden
einige Grundannahmen erklärt. Eine davon
ist die Aussage: „Das Vakuum ist nicht leer,
sondern ‚full of stuff‘“. Hierauf bauen Haugk
und
Fritsche
ihre
gesamte
quantenmechanische Erklärung auf. Ihnen
zufolge besteht der „stuff“ im Vakuum aus
virtuellen Teilchen, die kurzzeitig an einem
Ort auftauchen, unter Verletzung jeglicher
Energieerhaltungsgesetze,
und
wieder
verschwinden. Diese virtuellen Teilchen
erzeugen Energiefluktuationen, welche
beispielsweise dafür sorgen, dass ein Elektron
seine
Flugbahn
verlässt.
Auf
die
Grundannahmen folgt ein kleiner Ausflug in
die Statistik. In diesem Kapitel werden
Begriffe, wie „Wahrscheinlichkeitsdichte“
und „Wahrscheinlichkeitsfunktion“ definiert
und anhand von Beispielen erklärt.
An dieser Stelle wird das Mysterium um
eine gewisse, sehr bekannte Katze gelüftet
und aus der Welt geräumt. Schrödingers
Katze – wer hat noch nicht von ihr gehört?
Spätestens seitdem das Experiment in einer
bekannten amerikanischen Fernsehserie
zitiert wurde, weiß fast jeder, dass diese
spezielle Katze es irgendwie schafft,
gleichzeitig tot und lebendig zu sein. Das
Experiment sieht folgendermaßen aus: Man
nehme eine Katze und sperre diese in eine
Kiste, in die man von außen nicht
hineinschauen kann. In dieser Kiste befinden
sich ebenfalls ein instabiles Atom und eine
Giftgasflasche. Letztere öffnet sich, sobald das
Atom zerfallen ist, daraufhin stirbt die Katze.
Die Autoren nehmen dem Experiment jede
Grundlage, denn in ihrer Vorstellung existiert
die Welt auch ohne Beobachter, das bedeutet,
sobald die Katze in der Kiste stirbt, ist sie tot,
obwohl es niemand gesehen hat. Die
allgemeine
Interpretation
dieses
Gedankenexperiments geht davon aus, dass
der „Zustand“ der Katze erst feststeht, wenn
jemand nachschaut, was passiert ist. Daher
befindet sich die Katze in einer Überlagerung
zweier Zustände, nämlich „tot“ oder
„lebendig“, sobald die Halbwertzeit des
Atoms abgelaufen ist, denn dann befindet sich
auch dieses in der Überlagerung der Zustände
„zerfallen“ und „nicht zerfallen“.
Genug von Katzen: „Quantenmechanik!“,
denkt der interessierte Leser an dieser Stelle
und wird noch etwas auf die Folter gespannt.
Erst einmal beschäftigen sich die beiden
Autoren mit weiteren mathematischen
Begebenheiten,
mit
denen
sie
die
Quantenmechanik für den Ahnungslosen
zugänglich machen wollen. Ihr Ansatz besteht
einerseits aus der Existenz von virtuellen
Teilchen und andererseits aus stochastischen
Bewegungsgleichungen. Letztere werden im
vierten Kapitel hergeleitet. Das fünfte Kapitel
trägt den sonderbaren Namen „Noch nicht
Quantenmechanik“. Hier werden die
Heisenbergsche
Unschärferelation,
das
Doppelspaltexperiment
und
andere
Phänomene,
die
viele
schon
der
Quantenmechanik zuschreiben, mit Hilfe der
bis dahin hergeleiteten und eingeführten
Formeln beschrieben und erklärt.
Ab dem sechsten Kapitel geht es dann ans
Eingemachte.
„Der
Übergang
zur
Quantenmechanik“ greift nochmal die
Eigenschaften des Vakuums, die bereits zum
Anfang definiert wurden, auf und nutzt
weiterhin
die
bereits
hergeleiteten
Gleichungen
zur
Aufstellung
der
Schrödingergleichung. Weiterhin werden
Operatoren
eingeführt
und
weitere
Grundsätze
der
Quantenmechanik
besprochen. Das folgende Kapitel beschäftigt
sich mit dem Spin. Die Autoren erklären sich
den Spin, wie so vieles, über die
Energiefluktuationen im Vakuum, welche
durch die virtuellen Teilchen ausgelöst
wurden. Da dies nicht der Standardansatz zur
Erklärung der Quantenmechanik ist,
unterscheidet sich diese Theorie von der
herkömmlichen. Die Autoren leiten allerdings
jede Gleichung aus einer bereits bekannten
her, sodass sie zu der Überzeugung kommen,
ihr Ansatz sei richtig. In den nächsten
Kapiteln gehen die Autoren noch kurz auf
Verschränkung von quantenmechanischen
Zuständen ein und die Lichtemission, hierbei
wird
das
Wasserstoffmolekül
quantenmechanisch betrachtet. Im vorletzten
Kapitel schreiben Haugk und Fritsche über
die Berechnung von Mehr-Teilchen-Systemen,
dem Konzept der Fermionen und Bosonen.
Buchrezension — 25
26 — Buchrezension
Stationäre Zustände Foto: Hendrik Wallbaum
Das letzte Kapitel ist ein Ausblick über die
restlichen Phänomene, die auf den 110 Seiten
nicht behandelt wurden. Auch diese seien mit
dem von den Autoren gewählten Ansatz
herleitbar.
Das
Buch
„Quantenmechanik
für
Ahnungslose“ ist aus meiner Sicht nicht für
vollkommen „Ahnungslose“ geschrieben. Der
Leser sollte ein gewisses Maß an Wissen über
Physik und Mathematik mitbringen, denn
sonst ist man bei den eher kurzen
Erklärungen schnell aufgeschmissen. Eine
gute Eigenschaft der Autoren ist es, dass an
vielen der kritischen, eher schwer zu
verstehenden Stellen blaue Kästen mit
Erklärungen und Berechnungen einiges
verständlicher machen. Weiterhin fällt auf,
dass sehr häufig auf andere Literatur
verwiesen wird. Insgesamt 29 Nachweise
stehen im Literaturverzeichnis und im Text
Info
wird des Öfteren darauf hingewiesen, dass es
zu diesem oder jenem Thema ein Buch gibt,
das tiefgründigere Erklärungen parat hält.
Negativ ist mir persönlich aufgefallen, dass
die Autoren in jedem Kapitel mindestens
einmal erwähnen, dass ihr Ansatz sich von
der Kopenhagener Interpretation der
Quantenmechanik abhebt und eigentlich aus
ihrer Sicht viel logischer und einleuchtender
sei. Insgesamt ist das Buch definitiv nicht zur
Klausurvorbereitung geeignet, da es viel zu
kurze Erklärungen liefert. Wer allerdings
schon immer einmal wissen wollte, wer dieser
Heisenberg eigentlich war und warum
Schrödinger nicht nur eine Katze hatte,
sondern auch eine Gleichung aufgestellt hat,
der kann sich die 110 Seiten mit Sicherheit
antun, oder im Internet nachschauen. Denn
die fast 25 Euro, die Amazon für das Heftchen
haben will, sind dann doch nicht nötig.
Michael Haugk und Lothar Fritsche, Quantenmechanik für Ahnungslose;
Hirzel Verlag, Stuttgart,
110 Seiten, ca. 25,00 Euro
Gremien und Gruppen — 27
Gremienwahlen Die Fachschaften, das Studierendenparlament und die Vertreter im Senat
wurden gewählt.
Wahlergebnisse der Gremienwahlen
Studierendenparlament
von Lukas Ruge.
Am 19., 20. und 21. Juni 2012 haben insgesamt 979 von 2791 Studenten an den Wahlen
zu den Fachschaftsvertretungen und dem Studierendenparlament teilgenommen, dies entspricht einer Wahlbeteiligung von 35,2
Prozent. Zum Vergleich: Letztes Jahr lag die
Beteiligung bei 30 Prozent. Die Wahlbeteiligung war mit 38,3 Prozent an der MINT dieses Jahr leicht höher als an der Sektion
Medizin mit 32,4 Prozent.
Für das Studierendenparlament mit 25 Sitzen
hatten sich zwei Listen aufgestellt, die „Offene Liste“ mit 34 Kandidaten und die „Alternative Liste“ mit vier Kandidaten.
Die Alternative Liste erhält 60 Stimmen (6,1
Prozent) die Offene Liste 827 Stimmen (83,9
Prozent), insgesamt waren 99 Stimmzettel für
das Studierendenparlament ungültig. Daher
ergibt sich nach Sainte-Laguë-Verfahren eine
Verteilung von 23 Sitzen für die Offene Liste
und 2 Sitzen für die Alternative Liste.
Die Plätze werden nach Vorzugsstimmen belegt, das StuPa sieht demnach im nächsten
Jahr folgendermaßen aus:
Georg Engelbart (Offene Liste) 90 Stimmen
Lucas Kötter (Offene Liste) 76 Stimmen
Konrad Holzapfel (Offene Liste) 56 Stimmen
Georg Männel (Offene Liste) 54 Stimmen
Miriam Sasse (Offene Liste) 49 Stimmen
Britta Winkler (Offene Liste) 42 Stimmen
Christian Wilde (Offene Liste) 36 Stimmen
Benjamin Eurich (Offene Liste) 35 Stimmen
Ulf Wohlers (Alternative Liste) 32 Stimmen
Karim Tarhbalouti (Offene Liste) 29 Stimmen
Kilian von Medem (Offene Liste) 27 Stimmen
Stephanie Stein (Offene Liste) 27 Stimmen
Frederike Strahwald (Offene Liste) 25 Stimmen
Philip Sören Queßeleit (Offene Liste) 23 Stimmen
Julia Jansen (Offene Liste) 23 Stimmen
Tino Pollex (Offene Liste) 22 Stimmen
Steffen Drewes (Offene Liste) 20 Stimmen
Pascal Geerdsen (Offene Liste) 19 Stimmen
Nikolai Schrewek (Alternative Liste) 18 Stimmen
Iris Dittmann (Offene Liste) 18 Stimmen
David Leffers (Offene Liste) 18 Stimmen
Birte Stoeter (Offene Liste) 18 Stimmen
Natascha Hahn (Offene Liste) 15 Stimmen
Tabea Quecke (Offene Liste) 15 Stimmen
Rahel Tabea Roseland (Offene Liste) 13 Stimmen
28 — Gremien und Gruppen
Stimmenverteilung auf die Listen: offene Liste: dunkel, alternative Liste: hell, verbleibend: ungültige
Stimme Bild: Lukas Ruge
Fachschaft Medizin
Für die Fachschaft Medizin, für die 15 Personen gewählt werden konnten, sieht das Ergebnis wie folgt aus:
Jan-Birger Kirchhoff ( klinisch) 297 Stimmen
Christopher Blaum, (vorklinisch) 290 Stimmen
Jakob Götsch, (klinisch) 281 Stimmen
Mirja Müller, (klinisch) 257 Stimmen
Felicitas Kählitz, (klinisch) 249 Stimmen
Britta Warwas, (klinisch) 240 Stimmen
Manja Golakov, (klinisch) 227 Stimmen
Natascha Hahn, (klinisch) 217 Stimmen
Fabian Dib, (vorklinisch) 211 Stimmen
Henning Baars, (vorklinisch) 189 Stimmen
Michelle Gurth, (vorklinisch) 178 Stimmen
Jannik Prasuhn, (vorklinisch) 177 Stimmen
Mechthild Haake, (vorklinisch) 173 Stimmen
Katharina Wargenau, (vorklinisch) 170 Stimmen
Olga Kopeleva, (vorklinisch) 158 Stimmen
Nicht gewählt wurde: Esther Bisplinghoff (124 Stimmen)
4 Stimmzettel waren ungültig.
Gremien und Gruppen — 29
Fachschaft MINT
Erstmalig wurde an der Sektion MINT lediglich eine Fachschaft gewählt. Diese kann bis
zu 15 Personen groß sein, da aber keine Medizininformatiker kandidiert haben verfallen
die beiden Plätze, die laut Greimensatzung
diesem Studiengang zustehen. Die Fachschaft
MINT besteht im nächsten Jahr aus folgenden
13 Personen:
Tina Karisch (MIW) 303 Stimmen
Georg Männel (MIW) 281 Stimmen
Miriam Sasse (MIW) 253 Stimmen
Iris Ellerkamp (MIW) 222 Stimmen
Alessa Hering (MML) 217 Stimmen
Tobias Schöne (MLS) 207 Stimmen
Steffen Drewes (MML) 198 Stimmen
Alexander Bigerl (Informatik) 186 Stimmen
Kevin Becker (MLS) 186 Stimmen
Jonas Beuke (MIW) 179 Stimmen
Ulf Wohlers (Informatik) 175 Stimmen
Sabrina Lohmann (MIW) 170 Stimmen
Maximilian Wattenberg (MIW) 167 Stimmen
Nicht gewählt wurden
Schonlatis Ariyamitr (MIW) 163 Stimmen
Pascal Kettmann (MML) 151 Stimmen
Marlene Rickmers (MML) 148 Stimmen
9 Stimmzettel waren ungültig.
Das von vielen als kompliziert empfundene
Verfahren mit Listen- und Vorzugsstimmen
wird zum nächsten Jahr übrigens verändert.
Die Fachschaften werden dann in direkter
Personenwahl gewählt, lediglich für das Parlament können sich weiterhin Listen aufstellen.
Parallel zu denn studentischen Gremienwahlen fanden die Wahlen zu den Gremien der
Universität statt.
Senat
Die studentischen Vertreter im Senat werden im kommenden Jahr Christopher Blochwitz und der ehemalige AStA-Vorsitzende
Georg Engelbart sein. Für den Senatsausschuss Medizin wurden Britta Warwas, Jakob
Götsch, Jan-Birger Kirchhoff und Lucas Kötter
gewählt, für die Sektionen MINT sitzen zukünftig der ehemalige StuPa-Präsident Christoph
Leschczyk,
die
ehemalige
AStA-Vorsitzende Linda Krause sowie Georg
Männel und Tina Karisch im Senatsausschuss.
30
— Gremien und Gruppen
Die Teilnehmer der KOMA in Augsburg. Foto: Albert Piek
Fachschaftstagung Mathestudenten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum treffen
sich um ihre Studiengänge zu diskutieren und zu verbessern.
KOMAtös in Augsburg
von Steffen Drewes.
Was macht der Durchschnittsstudent an
einem normalen Mittwoch um 05:00 Uhr in
der Früh? Schlafen werdet ihr sagen. Und
damit habt ihr eigentlich auch vollkommen
Recht.
Dann war Mittwoch der 16. Mai - kein normaler Mittwoch. Denn da standen Albert und
ich um 05:00 Uhr hochmotiviert und schwer
bepackt am Lübecker Hauptbahnhof und
sahen einer 10 Stündigen Zugfahrt bis nach
Augsburg entgegen.
In Augsburg fand Mitte Mai die 69. Konferenz der deutschsprachigen Mathematikfachschaften
statt.
Auf
dieser
Bundesfachschaftstagung treffen sich Vertreter aller Mathematikstudenten des deutschsprachigen Raumes um interessante Fragen
rund um den Studiengang zu besprechen.
Aber der Reihe nach.
Nach der Zugfahrt und dem Abstellen der
Rucksäcke an der Uni Augsburg hatten wir
noch etwas Zeit um vor der Konferenz Augsburg zu erkunden. Und man kann über die
Bayern sagen was man will, aber Bier brauen
können sie!
Aber zurück zur Konferenz. Am ersten
Abend wurden alle Anwesenden begrüßt,
man stellte sich vor und es wurden die Arbeitskreise (AKs) festgelegt, denen sich die
Anwesenden in den nächsten 4 Tagen widmen wollten. Wichtige Themen dieses Mal
waren z.B. das Hochschulranking, der Studentische Akkreditierungspool sowie Minimalstandards der Lehre. Nachdem diese und
weitere Themen auf die Tage aufgeteilt, und
uns auch eine Vertreterin der Deutschen Mathematiker Vereinigung (www.dmv.mathematik.de) sowie ein Vertreter der Universität
begrüßt hatten, ging der erste Tag eher ruhig
Gremien und Gruppen — 31
Beratungen über die Arbeit in Studentischen Gremien. Foto: Albert Piek
zu Ende. Es wurde geredet, gespielt und viel
gelacht.
Ab Donnerstag ging es dann aber mit dem
ernsthaften Arbeiten los. Stellungnahmen der
KoMa, die über die DMV durchaus auch Außenwirkung haben, müssen besprochen und
konsensfähig gemacht werden. Unterschiede
im Gremienleben und Möglichkeiten der Weiterentwicklung der eigenen Fachschaft wurden aufgezeigt und festgehalten, sodass man
einen Blick über den eigenen Tellerrand werfen konnte und neue Ideen in die eigene Fachschaftsarbeit einfließen lassen kann.
Donnerstagabend hatte die Augsburger Fachschaft einen geselligen Abend organisiert und
uns ein wenig das durchaus interessante
Nachtleben der bayrischen Metropole gezeigt.
Am Vormittag des folgenden Tages gab es
dann eine Stadtführung durch die Stadt der
Fugger. Orte wie die „Fuggerstadt“ und das
Augsburger Rathaus sind für Touristen sehr
sehenswert. Nach diesen kulturellen Ausflügen und einem stärkenden Mittag in der
Mensa wurde sich dann wieder mit voller
Kraft und bis in die späten Abendstunden den
wichtigen Themen des Lebens gewidmet.
Am Samstagabend stand dann das Endplenum auf dem Plan. Nachdem über alles abge-
stimmt und über jeden Teil der gemeinsamen
Stellungnamen diskutiert wurde endete die
KoMa weit nach Mitternacht.
Und dann, die Rückfahrt. Idee: Sonntagmorgen, 05:00 Uhr ab Augsburg, da kann der
Zug doch eigentlich nur leer sein. Wirklichkeit: Champions League Finale am Samstagabend in München! Folge: besoffene
Bayernfans überall im ICE ab Ingolstadt. Ein
Traum bis Hamburg.
Abschließend kann man sagen:
–Augsburg ist weit weg.
–Bayern können Bier brauen.
–Fahrt niemals in einem ICE, nachdem am
Vortag Bayern München ein wichtiges Turnier verloren hat!
Die nächste KoMa findet Ende Oktober in
Wien statt. Die Fachschaft MINT wird auch
auf die nächste Konferenz wieder Vertreter
schicken und natürlich gibt es auch von dieser KoMa wieder einen Bericht im StudentenPACK geben. Wenn ihr auch einmal Interesse
an einer KoMa (oder einer entsprechenden
Tagung der anderen Studiengänge) habt, engagiert euch in der Fachschaft, die Teilnahme
ist nicht auf gewählte Vertreter der Fachschaft begrenzt.
32
— Gremien und Gruppen
Gremienberichte
Fachschaft Medizin
von Lucas Kötter.
Das Fachschaftsjahr neigt sich dem Ende zu:
Doch obwohl Klausurenzeit ist, haben wir natürlich nicht geschlafen – hier das Wichtigste
aus dem Juni für den Juli: Vielen Dank nochmal an alle Helfer beim COAL! Obwohl der
Getränkeabsatz dieses Jahr leider leicht unter
dem des letzten Jahres gelegen hat, war es
dennoch ein Erfolg, vor allem das Konzept
der drei Theken hat sich bewährt und viel
Stress von unseren Schultern genommen. Der
dadurch massiv gesteigerte Bedarf an Helfern
konnte dank eurer Hilfe kompensiert werden,
ich würde mich freuen, euch nächstes Jahr
wieder auf den Wagen begrüßen zu dürfen.
Um direkt die nächste Feierei anzuschließen,
wobei ich mir nicht sicher bin, dass ihr diesen
Beitrag jetzt noch rechtzeitig bekommt: Am
13.Juli war Werkhofparty!!! Mit dabei wie
immer The Scoops, das Tag Team From Hell
und das kühle Bier in deiner Hand! Schön,
dass ihr mal wieder da gewesen seid...
Abseits der Feierei lief natürlich auch genug:
Im Transitoriums-Gebäude gibt es einen alten
OP, den wir in Zusammenarbeit mit der Klinik für Anästhesiologie in einen Lehr-OP umbauen dürfen. Noch ist das nicht alles ganz
fertig, aber freut euch auf eine baldige Ergänzung zum TÜFTL.
Nachdem mehrere Anfragen an die Fachschaft getragen wurden, ob man als Zweitsemestler nicht auch mal beim Physikum
hospitieren könnte, kam es zu einem Treffen
mit Prof. Westerman. Hier wurde eine generelle Lösung ausgeschlossen, jedoch wird an
einer individuellen Lösung gearbeitet. Mehr
dazu bald von eurer AG Lehre: Wenn bei euch
Interesse besteht, wartet bitte noch in wenig
ab, ihr werdet noch früh genug vom Lösungsweg erfahren.
Vergangene Veranstaltungen im Juni waren
einmal die Teddyklinik und ein Vortrag zum
Thema „Wie Pharmafirmen Ärzte beeinflussen und was man dagegen tun kann.“ von
einem Vorstandsmitglied der MEZIS (Mein
Essen Zahl Ich Selbst). Vielen Dank von dieser
Seite an die Organisatoren.
Und als letztes müssen wir nun leider auch
wieder einige Fachschaftsmitglieder gehen
lassen: Da ich womöglich jemanden vergesse,
werde ich hier auf Nennung der Namen verzichten – nichtsdestotrotz möchte ich mich im
Namen aller für langjährige Mitarbeit bedanken und wünsche euch ein tolles PJ oder Doktorarbeitssemester und alles Gute für die
Zukunft! Und da es ja nicht nur zu Ende geht,
sondern auch wieder irgendwo ein Anfang
sein muss: Herzlich Willkommen ihr 15 (wir
sind gewachsen) Neugewählten!
Schön, dass wir das nächste Jahr mit euch bestreiten dürfen und es hoffentlich so erfolgreich und arbeitsam gestalten können wie das
zurückliegende. Und jetzt wünscht euch die
FSMED tolle Semesterferien! Und bis ins neue
Fachschaftsjahr!
Gremien und Gruppen — 33
Fachschaften CS MLS
von Georg Männel.
Zum letzten Mal berichtet euch die Fachschaften CS|MLS im StudentenPACK, bevor
sie im nächsten Wintersemester als neu gewählte Fachschaft MINT zusammen kommt.
In den vergangenen Semester haben wir
viel erreicht und viele Veranstaltung mitgestaltet. Angefangen bei der Student Lecture
XXL, welche aus unserer Sicht ein Erfolg war
und auch in den kommenden Semestern in
ähnlicher Form wieder stattfinden soll. Des
Weiteren wollen wir uns bei allen Helfern
vom Campus Open-Air bedanken, bei welchen die Fachschaft einen der Grillstände organisiert und betrieben hat. Der Ablauf war
für uns unproblematisch und reibungslos, wie
freuen uns dementsprechend auf das nächste
Jahr. Zum Sommerfest der Gremien stellten
wir die Hüpfburg und boten Jelly-Shots an.
Zusätzlich verliehen wir den Heliprof, den
Lehrpreis der Fachschaften CS|MLS. In diesem Jahr wurden die meisten Stimmen für
Dennis Pfisterer abgegeben. Wir bedanken
uns für die rege Wahlbeteiligung und gratulieren dem Gewinner erneut. Als letzte Veranstaltung des Semesters luden wir am 20.
Juni zum Chillen und Grillen ein. Trotz des
eher mäßigen lübecker Wetters war die Veranstaltung gut besucht und half hoffentlich
auch einigen Studenten in ein Gespräch mit
einigen der anwesenden Dozenten und Professoren zu geraten.
Abseits der vielen Veranstaltungen hat sich
die Fachschaft mit der Evaluation der Lehre
der Sektionen MINT beschäftigt. Die Evalua-
tion ist im Großen und Ganzen gut ausgefallen und es sind auch keine besonders schlecht
bewerteten Veranstaltungen aufgefallen. In
unserem Gespräch mit Prof. Jürgen Prestin
und Prof. Till Tantau ging es vor allem um
Problemfälle in der Lehre des vergangenen
Sommersemesters. Im Gespräch in kleiner
Runde mit PD Jens Christian Claussen wurden diese auch direkt nochmals seine Vorlesung betreffenden Themen angesprochen, ob
dies etwas bewirkte wird die nächste Evaluation zeigen. Damit ihr auch in den kommenden Semestern gut mit Altklausuren versorgt
seid, arbeiten wir immer noch zügig an einer
neuen Version unseres Altklausurenprogramms, welches wir hoffentlich pünktlich
zur neuen Prüfungsperiode startbereit haben.
Dabei sind neue Klausuren immer willkommen. Nehmt also einfach eine mit oder
schreibt ein Gedächtnisprotokoll und lasst uns
euer Ergebnis zukommen. Die nachfolgenden
Jahrgänge werden es euch danken!
Natürlich lief nicht alles wie geplant in diesem Jahr. So ist zum Beispiel der Science
Slam „Schnacken 2012“ mangels studentischer Beteiligung nicht zustande gekommen.
Aber wir haben aus den Fehlern gelernt und
werden im nächsten Jahr einen neuen Versuch unter anderem Modus starten. Auch ist
es uns nicht gelungen, Mitarbeiter der Medizinschen Informatik zu mobilisieren, sodass
wir in der nächsten Wahlperiode nur aus 13
gewählten Mitgliedern bestehen werden. Ansonsten gilt wie immer: Auch im nächsten Semester sind alle herzlich eingeladen, zu
unseren Sitzungen zu kommen.
34
— Gremien und Gruppen
StuPa
von Christoph Leschczyk.
Seit dem letzten Bericht sind wieder zwei
StuPa-Sitzungen vergangen. Auf der 8. Sitzung gab es hauptsächlich nur Finanzanträge.
So wurde der Gruppe rund um das "MediBüro" ein Startkapital von 250 Euro für Büromaterial und Infobroschüren genehmigt.
Auch wurde es Zeit, die Finanzierung der Vorwoche durchzusprechen. Nach jetzigen Schätzungen wird uns die Erstiwoche 2380 Euro
kosten. Sollten noch mehr Sponsoren hinzukommen, würden die Kosten sich natürlich
noch senken. Anschließend gab es wieder einmal eine Veranstaltungsübernahme für die
Werkhofparty. Das Risiko der Veranstaltung
beträgt 2552,72 Euro und wurde auch wieder
abgesichert. Wie jedes Mal wird jedoch ein
Plus von 500 bis 1000 Euro erwartet. Die 300
Euro für das Chillen und Grillen der FSen der
MINT, die 308,73 Euro für den Vortrag aus
der Reihe Einblick schafft Durchblick sowie
die 3148,15 Euro für das Sommerfest wurden
ebenfalls genehmigt. Außerdem dürfen Vertreter der FS MINT zur Fachschaftstagung
nach Wien auch per Flugzeug anreisen. In der
Regel sind Flugreisen bei der Kostenerstattung ausgenommen. Da hier jedoch eine Verkürzung der Anreise um zehn Stunden bei
gleichen Reisekosten vorliegt, wurde eine
Ausnahme genehmigt. Am Ende wurde noch
über den Entwurf der neuen Geschäftsordnung des StuPas diskutiert. Hauptsächlich
handelt es sich um redaktionelle Änderungen,
welche nach den neuen Satzungen der Studierendenschaft nötig waren. Auf ein Umlaufverfahren, bei dem dringende Entscheidungen
auch per Mail über den StuPa-Verteiler getroffen werden können, soll nun doch noch
verzichtet werden. Außerdem wurde einstimmig beschlossen, dass nur noch die maskuline
Form verwendet wird, da dies die Lesbarkeit
deutlich verbessert. Nach den anschließenden
Berichten ging die 8. Sitzung zu Ende.
Auf der voraussichtlich letzten Sitzung des
Studierendenparlaments ging es erstmal um
den Haushalt. Der Abschluss 2011 konnte leider immer noch nicht vollzogen werden, da
unsere Abrechnungen noch bei der Steuerberaterin sind. Es wird vermerkt, dass hier eventuell unsere Satzung doch noch abgeändert
werden muss, da in der Praxis ein Haushaltsabschluss und dessen Prüfung nicht innerhalb
von drei Monaten möglich ist. Der Nachtragshaushalt wurde ebenfalls vorgestellt und
kann auf der Internetseite eingesehen werden. Es wird mit einem leichten Defizit von
200 Euro gerechnet, welches durch unsere
Rücklagen jedoch ausreichend gedeckt ist.
Die Operation Popcornkino und die FS MED
stellten anschließend Bilanzen ihrer Veranstaltungen vor. Die OP Death Star hat insgesamt etwa 70 Euro gekostet, da es dieses Mal
wahrscheinlich aufgrund eines Sommerfestes
weniger Besucher gab und somit auch weniger verkauft wurde. Der Vortrag der FS MED
hat am Ende rund 220 Euro gekostet. Nun die
Finanzantrage: Die neue Operation Proseccokino hat 249 Euro für einen Sex and the CityKinoabend beantragt. Diese laufen ähnlich
wie die Operation Popcornkino ab. P++ hat
für die Ersti-Party eine Veranstaltungsübernahme mit dem Risiko von 7553,90 Euro beantragt und der AStA möchte für die
Studierendenschaft eine Fahrradstation für
etwa 200 Euro einrichten. Allen Anträgen
wurde nach Diskussion zugestimmt.
Am Ende wurde noch über die neue Geschäftsordnung positiv abgestimmt. Nach
dem offiziellen Teil hat man beim Bierchen
das Jahr nochmal Revue passieren lassen und
ging anschließend in die Sommerpause ....
oder besser gesagt in die Klausurenphase.
Alle Bilanzen, Protokolle und so weiter findet
ihr
auf
unserer
Homepage
http://www.stupa.uni-luebeck.de
Kolumne — 35
The End?
von Sarah Sandmann.
Schluss. Aus und vorbei. Abgepfiffen. Die
Fußball-Europameisterschaft ist zu Ende gegangen. Und was noch viel schlimmer ist: Die
neue Bundesliga-Saison hat noch nicht wieder
angefangen. Das bedeutet insgesamt, dass es
– die zweite Liga eingeklammert – annähernd
acht fußballfreie Wochen zu überstehen gibt.
Acht lange Wochen.
Doch auf die Rückkehr des einzigartigen
Gefühls, gemeinsam unsere Mannschaft,
unser Land anzufeuern, im Kampf gegen Holland, Griechenland, Italien und Co., werden
wir wohl noch ganze zwei Jahre warten müssen. Leider. Denn wie kein anderer Sport
schafft es der Fußball in Deutschland eine unvergleichliche Euphorie auszulösen. Alte
Männer laufen mit Fanhüten in Form von
einem Fußball und großen Flaggen durch die
Stadt, während kleine Kinder Trikots, Fanblumenketten und fantasievoller „Kriegsbemalung“ tragen. Plötzlich wird jeder – selbst die
nicht regelfesten U-Boot-Fans – für ein paar
Wochen zum absoluten Fußballfan. Es werden bunte Abziehbildchen gesammelt, den
Autospiegeln eine Deutschlandflagge angezogen, die anstehenden Fußballpartien getippt
und überhaupt die Planung des Alltags auf die
anstehenden Spiele abgestimmt. Es scheint
beinahe so, als hätten die Stunden für eine
kurze Zeit 90 Minuten. Und mit einem Mal
scheint eh alles andere unwichtig zu werden.
Für die kurze Zeit einer Europa- oder Weltmeisterschaft rücken alle zusammen. Man
fällt beim Public Viewing völlig unbekannten
Menschen jubelnd um den Hals und es verbreitet sich ein unvergleichliches Gefühl der
Gemeinschaft. Bis, ja bis schließlich das Finale abgepfiffen wurde und der ganze „Spuk“
ein Ende hat.
Mit einem Mal wird man wieder seltsam
angeguckt, wenn man bei annähernd sommerlichen Temperaturen einen Wolle-Schal
trägt (ist ja schließlich ein Fanschal!) oder
seinen Rücksack mit bunten Buttons seines
Lieblingsvereins schmückt oder sein Handy
einen eingehenden Anruf mit „Heja BVB“ ankündigt. Was vor wenigen Wochen noch ein
absolutes Muss war, um dazu zu gehören, erscheint anderen Menschen mit einem Mal befremdlich. Versucht besser erst gar nicht, die
Fußball-Livekonferenz als überzeugendes Argument anzuführen, warum ihr Samstagnachmittag ab halb vier keine Zeit mehr habt, um
mit eurer Freundin shoppen zu gehen.
Möglicherweise hängt der allgemeine Fußballfanatismus einer Stadt oder Region ja
auch mit dem generellen Erfolg seiner heimischen Fußballmannschaften zusammen. Dies
erklärt zwar nicht die ungebrochene Leidenschaft, die man in Holland seiner Nationalmannschaft entgegenbringt, doch wer
versteht schon Oranje? Für den deutschen
Norden scheint diese Theorie jedenfalls nicht
ganz abwegig zu sein.
In diesem Sinne verbleibt mir wohl nur
eine einzige Möglichkeit: der Umzug in eine
Stadt, die einen Erstliga-Fußballclub stellt
und in der man meine ganzjährige Fußballleidenschaft versteht. Lieber VfB Lübeck, betrachte
dies
als
die
ultimative
Herausforderung. In nur drei Jahren ist theoretisch ein Aufstieg von der Regionalliga
Nord in die 1. Bundesliga möglich. Beweise
mir, dass das Unmögliche möglich ist, und ich
werde zurückkommen.