Siegfried – wenn die Substanz zählt Geschäftsbericht 2008
Transcription
Siegfried – wenn die Substanz zählt Geschäftsbericht 2008
Siegfried – wenn die Substanz zählt Geschäftsbericht 2008 Das Wichtigste in Kürze Die Siegfried Gruppe hat im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von 288.7 Millionen Franken erzielt, minus 9.3 Prozent in Schweizer Franken und minus 5.7 Prozent in Lokalwährungen. Der EBITDA erreichte 48.2 Millionen Franken, was einer EBITDA-Marge von 16.7 Prozent entspricht. Das operative Ergebnis (EBIT) von 12.3 Millionen Franken ist geprägt von zahlreichen Sonderfaktoren. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung betrachten das Ergebnis als unbefriedigend und haben gezielte Massnahmen eingeleitet. Mit einer Wertberichtigung von 97 Millionen Franken auf den Anlagen in Zofingen und Pennsville und der vollständigen Abschreibungen aktivierter Goodwillpositionen entlastet Siegfried die künftigen Erfolgsrechnungen nachhaltig um 7 Millionen Franken p.a. Diese Wertberichtigungen führten im Geschäftsjahr 2008 zu einem Reinverlust von 74.8 Millionen Franken. Der Eigenfinanzierungsgrad ist mit 65.8% weiterhin sehr hoch. Im Herbst 2008 haben Verwaltungsrat und Geschäftsleitung das umfassende Restrukturierungsprojekt «Deliver» gestartet. Im Zentrum stehen Kosteneinsparungen, welche zu einem grossen Teil auf besseren Prozessen, einfacheren Strukturen und kürzeren Durchlaufzeiten beruhen. Siegfried will mit «Deliver» ab dem Geschäftsjahr 2010 nachhaltig rund 20 Millionen Franken jährlich einsparen. Der operative Cashflow ist mit 22.3 Millionen Franken erneut deutlich positiv. Die Division Siegfried Actives musste wegen zwei grossen Aufträgen, die aufgrund fehlender Zulassung ins Jahr 2009 verschoben wurden, einen Umsatzrückgang von 11.5 Prozent auf 191.6 Millionen Franken in Kauf nehmen. Die EBITDA-Marge erreichte aufgrund der verfehlten UmsatzZiele 13.4 Prozent. Gegen Ende des Geschäftsjahres 2008 konnte mit einem forschenden Pharmaunternehmen ein umfassender Belieferungsvertrag abgeschlossen werden. Die Markteinführung von Standard-Wirkstoffen, die auf Opiatebasis beruhen, ist in Europa positiv verlaufen. In den Vereinigten Staaten ist ein erster Belieferungsvertrag abgeschlossen worden. Mit Verkäufen und Lizenzeinnahmen von 97.1 Millionen Franken erzielte die Division Siegfried Generics ein Ergebnis auf Vorjahresniveau. Angesichts des unsicheren Marktumfelds und des enormen Preisdrucks liegt dieser Umsatz deutlich über den Erwartungen. Zurzeit baut Siegfried Generics eine neue Pipeline auf, welche auf anspruchsvolleren Technologien beruht. Im Geschäftsjahr 2008 hat Siegfried rund 12 Millionen Franken in den Aufbau der Inhalationstechnologie für generische Asthma-Produkte investiert und angesichts der frühen Phase des Projekts vollständig der Erfolgsrechnung belastet. Über den Jahreswechsel wurde das Projekt einer umfassenden Due Diligence unterzogen. Auf der Basis der daraus gewonnenen Erkenntnisse werden erste Tests des klinischen Programms vorbereitet. Angesichts des hohen Eigenfinanzierungsgrads beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung trotz des Reinverlusts die Ausschüttung einer Dividende von 2.10 Franken (Vorjahr 4.20 Franken) pro Aktie. Die Verwaltungsräte Dr. Felix K. Meyer und Dr. Thomas Staehelin werden zur Wiederwahl für eine Amtsdauer von drei Jahren vorgeschlagen. Kennzahlen Siegfried Gruppe 2008 2007 Veränderung Siegfried Holding AG Nettoumsatz (Mio. CHF) 288.7 318.3 –9.3% Reinverlust/-gewinn (Mio. CHF) –75.2 33.3 n.a. Reinverlust/-gewinn (Mio. CHF) –74.8 22.4 n.a. Eigenkapital (Mio. CHF) 302.3 389.2 –22.3 62.4 88.9 –29.8% 382.8 443.7 –13.7 79.0% 87.7% Bruttogewinn (Mio. CHF) Operatives Ergebnis vor Impairment (Mio. CHF) Marge operatives Ergebnis vor Impairment in Prozent Operatives Ergebnis (EBIT) (Mio. CHF) Eigenfinanzierungsgrad (Prozent) 12.3 4.3% 30.5 –59.6% 9.6% –84.7 30.5 n.a. 22.3 9.2 142.6% 48.2 69.0 –30.1% EBITDA (Mio. CHF) EBITDA-Marge (Prozent) 16.7% 21.7% Eigenkapital (Mio. CHF) 352.1 487.6 –27.8% Bilanzsumme (Mio. CHF) 534.8 674.2 –20.7% 65.8% 72.3% Investitionen in Sachanlagen (Mio. CHF) 35.3 35.5 Personalaufwand (Mio. CHF) 98.4 108.6 –9.4% Personalbestand (Anzahl) 1 825 867 –4.8% 1 2 –0.5% Jahresdurchschnitt Gemäss Antrag an die Generalversammlung, auf maximal 2 800 000 dividendenberechtigten Aktien (nicht ausbezahlte Dividenden auf eigenen Aktien werden auf neue Rechnung vorgetragen). 2007 Veränderung Aktienkapital (Mio. CHF) 5.6 5.6 Dividende (Mio. CHF) 2 5.9 11.8 2.10 4.20 Dividende (CHF pro Aktie) 2 Cashflow aus operativer Tätigkeit (Mio. CHF) Eigenfinanzierungsgrad (Prozent) Bilanzsumme (Mio. CHF) 2008 Inhalt Das Wichtigste in Kürze Jahresberichterstattung 2 Corporate Governance 0. Vorwort und Rahmenbedingungen 1. Konzernstruktur und Aktionariat 2. Kapitalstruktur 3. Verwaltungsrat 4. Geschäftsleitung 5. Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen 6. Mitwirkungsrechte Aktionäre 7. Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen 8. Revisionsstelle 9. Informationspolitik 13 14 17 18 29 34 35 36 36 37 Nachhaltigkeitsbericht Einleitung Compliance/Qualität Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz Betrieblicher Umweltschutz Siegfried als Arbeitgeber Verantwortung 41 46 48 53 59 61 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe Editorial zum Finanzbericht Konsolidierte Bilanz Konsolidierte Erfolgsrechnung Konsolidierte Geldflussrechnung Konsolidierte Aufstellung aller im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen Anhang zur Konzernrechnung Segmentinformationen Bericht der Revisionsstelle Fünf-Jahres-Übersicht 2004 – 2008, konsolidierte Werte 64 66 67 68 69 70 99 102 103 Finanzberichterstattung der Siegfried Holding AG Bilanz der Siegfried Holding AG Erfolgsrechnung der Siegfried Holding AG Anhang zur Jahresrechnung der Siegfried Holding AG Bericht der Revisionsstelle Börsendaten Aktienkursentwicklung Hinweis betreffend zukunftsgerichteter Aussagen Impressum 106 107 107 112 113 113 115 116 Jahresberichterstattung Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre Das Geschäftsjahr 2008 war in verschiedener Hinsicht sehr anspruchsvoll und das Ergebnis ist unbefriedigend ausgefallen. Im Geschäft mit pharmazeutischen Wirkstoffen wurden die gesetzten Ziele wegen Verzögerungen bei wichtigen Kundenprojekten sowie negativem Währungseinfluss verfehlt und im Generika-Markt war Siegfried vor allem in Deutschland mit sich rasant verändernden Marktumständen konfrontiert. Dies führte zu einem rückläufigen Gruppenumsatz und einer reduzierten operativen Marge. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung haben im Berichtsjahr alles daran gesetzt, die Voraussetzungen für das laufende Geschäftsjahr zu verbessern und Siegfried mit einschneidenden Massnahmen auf einen nachhaltigen Erfolgskurs zurückzuführen. Dazu gehört ein umfassendes Restrukturierungsprojekt, welches ab 2010 wiederkehrend Einsparungen in der Grössenordnung von rund 20 Millionen Franken bringen wird. Im Weiteren haben Verwaltungsrat und Geschäftsleitung beschlossen, die Buchwerte der Anlagen in Zofingen und Pennsville markant zu reduzieren und die in der Bilanz enthaltenen immateriellen Werte gänzlich abzuschreiben um diese Positionen in Einklang mit den zu erwartenden Umsätzen zu bringen. Damit wird das operative Geschäft in den 2 Jahresberichterstattung kommenden Jahren von jährlichen Belastungen durch zu hohe Abschreibungsbeträge befreit. Ein damit verbundener einmaliger Reinverlust wird dabei angesichts der äusserst robusten Bilanz und einem Eigenfinanzierungsgrad von weit über 60 Prozent in Kauf genommen. Zur Verbesserung der Zukunftsaussichten der Siegfried Gruppe gehören aber auch die Reorganisation und Stärkung des Marketing & SalesTeam von Siegfried Actives und der Aufbau einer technologisch anspruchsvolleren Produktepipeline bei Siegfried Generics. Zum wirtschaftlichen Umfeld Die Life Science Industrie ist bekanntlich von der aktuellen Weltwirtschaftskrise nur bedingt betroffen. Wir stellen allerdings fest, dass junge Start-up-Unternehmen mehr und mehr Mühe bekunden, die Finanzierung für ihre Projekte sicherzustellen. Sie konzentrieren sich deshalb oft auf ihr wichtigstes Projekt, den sogenannten Lead Compound. Das hat dazu geführt, dass auch bei uns frühe Entwicklungsprojekte bei Siegfried Actives vorübergehend unterbrochen wurden. Bei Siegfried Generics kann die steigende Verschuldung wichtiger Industrienationen dazu führen, dass der bereits allgemein enorme Preisdruck der staatlichen Gesundheitsbehörden besonders bei Generika noch zunimmt. Eine weitere Folge der Weltwirtschaftskrise, welche auch Siegfried betref- fen könnte, ist die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe. Siegfried misst deshalb dem Cash-Management erstrangige Bedeutung zu. In diesem Zusammenhang ist auch das laufende Restrukturierungsprojekt «Deliver» zu sehen, welches nebst den Funktionen auf Gruppenebene stark auf Siegfried Actives fokussiert. In diesem Projekt werden alle wichtigen internen Prozesse analysiert und angepasst, um die Margensituation bereits ab dem Geschäftsjahr 2009 deutlich zu verbessern. Es geht um Kosteneffizienz und kürzere Durchlaufzeiten, was sich auch auf die Lagerbestände auswirken wird. Damit wird nicht nur ein besseres operatives Ergebnis erzielt, auch die Konkurrenzfähigkeit von Siegfried Actives wird damit nachhaltig gestärkt. Siegfried als führender Outsourcing-Partner muss nicht nur über eine hochstehende technologische Basis verfügen, sondern auch über schlanke flexible Prozesse. Die Division Siegfried Actives Die Division Siegfried Actives ist in der Entwicklung, Aufstufung und Herstellung von pharmazeutischen Wirksubstanzen und Zwischenprodukten tätig. Dabei unterscheiden wir zwischen der Exklusivsynthese, der chemischen Synthese eines Pharma-Wirkstoffs für einen Exklusivkunden, welcher über die entsprechenden Patente verfügt, und der Herstellung nicht mehr patentgeschützter pharmazeutischer Stan- dardsubstanzen, die an verschiedene Kunden geliefert werden (Multiclient-Produkte). Die Marktbedingungen für die Exklusiv-Synthese haben sich im Berichtsjahr grundsätzlich weiter verbessert. Weltweit wurden chemisch-pharmazeutische Kapazitäten abgebaut und das Interesse der forschenden Pharmaindustrie am Outsourcing nimmt zu. Es kann festgestellt werden, dass sich die international tätigen Pharmakonzerne immer stärker auf Forschung + Entwicklung, sowie Marketing konzentrieren und vermehrt Interesse am Outsourcing von bestehenden Produkten und neuen Projekten im Bereich Wirkstoffherstellung zeigen. Allerdings sind die Zyklen bei Entwicklungsprojekten für die forschende Pharmaindustrie sehr lang. Es braucht mehrere Jahre, bis ein Kundenprojekt von der Entwicklung in die Produktion überführt werden kann. Zusätzlich sind die Projekte abhängig von der Zulassung durch die staatlichen Regulierungsbehörden. Der grundsätzlich positive Trend wird sich deshalb langsam, dafür aber kontinuierlich in unserem Produktionsprogramm bemerkbar machen. Die Division Siegfried Actives war im Berichtsjahr von diesen Aspekten im positiven wie im negativen besonders betroffen. Auf der einen Seite wurden zwei bedeutende KundenProjekte wegen Verzögerungen bei der Zulassung durch die Jahresberichterstattung 3 amerikanische Regulierungsbehörde FDA verschoben. Dies hat bei Siegfried Actives zu Produktionsausfällen und damit zu einem rückläufigen Umsatz im Bereich Exklusiv-Synthese geführt, die kurzfristig nicht aufgefangen werden konnten. Andererseits unterzeichnete die Division im Dezember 2008 einen umfassenden Belieferungsvertrag mit einem europäischen Pharmaunternehmen, welcher die Auslastung der Produktion in den nächsten zwei Jahren positiv beeinflussen wird. Die Pipeline der Division ist mit insgesamt 41 Projekten gut gefüllt. Davon stammen 10 aus dem Geschäftsjahr 2008. Ebenfalls unterschiedlich entwickelte sich das Geschäft mit nicht mehr patentgeschützten Standardprodukten, intern Multiclient-Produkte genannt. In Europa wurden mit Methadon, Nikotin und mit Opiat-Derivaten gute Fortschritte und damit steigende Umsätze erzielt. In den USA gestaltet sich der Markteintritt mit Opiat-Derivaten anspruchsvoll. Ein wichtiger Liefervertrag konnte in der Zwischenzeit zwar abgeschlossen werden, bei einem zweiten erwiesen sich die Verhandlungen aber als aufwendig, nicht zuletzt, weil ein Lieferantenwechsel für unsere Kunden immer mit einem hohen und langwierigen Registrierungsprozess verbunden ist. Dennoch sind die Aussichten für Siegfried nach wie vor attraktiv. Es wird nun darum gehen, noch flexibler auf Kun- 4 Jahresberichterstattung denanforderungen zu reagieren und auf allen Ebenen um Lieferverträge zu kämpfen. Die amerikanische Regulierungsbehörde FDA hat im Berichtsjahr in Pennsville und in Zofingen Inspektionen durchgeführt, welche erfreulicherweise wiederum ohne jegliche Beanstandungen abgeschlossen werden konnten. Zusätzlich fanden verschiedenste Kundenaudits an beiden Standorten der Division statt, welche ebenfalls erfolgreich verliefen. Der hohe Compliance-Standard ist für Siegfried von erstrangiger Bedeutung. Er ist ein wichtiges Argument bei der Akquisition und bildet einen entscheidenden Bestandteil der Vertrauensbasis mit unseren Kunden. Die Division Siegfried Generics Die Division Siegfried Generics hat in einem anspruchsvollen Marktumfeld mit fertigformulierten Generika und Lizenzeinnahmen, darunter auch eine Meilenstein-Zahlung für ein vor einigen Jahren auslizenziertes Biogenerikum, einen Umsatz auf Vorjahresniveau und damit ein gutes Ergebnis erzielt. Die Nachfrage nach Generika, welche auf Tabletten und Kapseln beruhen, steigt zwar grundsätzlich, der enorme Preisdruck führt aber trotzdem zu tieferen Umsätzen. Zusätzlich schaffen die Tendergeschäfte der deutschen Krankenkassen eine grosse Unsicherheit im Markt. Diese Ausschreibungen sind Dr. Markus Altwegg schwer einzuschätzen. Gelingt ein Angebot können die entsprechenden Generika-Häuser und allenfalls auch Siegfried Generics als Zulieferer grosse Umsätze generieren, wenn nicht fällt der entsprechende Anteil auf dem wichtigen deutschen Markt aus. Eine seriöse Prognose ist unter diesen Voraussetzungen kaum möglich. der Forschung & Entwicklung vereinfachen wird. Das neue Gebäude wird im dritten Quartal 2009 bezogen werden können. Die gesamten Investitionskosten für diesen Bau belaufen sich auf rund 17 Millionen Franken. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung erachten das neue Forschungsgebäude als wichtigen Beitrag für die künftige Leistungserbringung. Siegfried Generics reagiert einerseits mit grosser Flexibilität und andererseits mit einer fundamentalen Umgestaltung des Produktangebots, hin zu technologisch anspruchsvolleren Darreichungsformen. Die sich im Aufbau befindliche Entwicklungspipeline für solche Generika wird ab dem Jahr 2011 erste Umsatzbeiträge leisten können. Mit zur Neuausrichtung des Marktangebots gehört auch das Engagement in der Inhalationstechnologie. Dieses Vorhaben wurde von zwei erfahrenen Experten auf Herz und Nieren geprüft. Basierend auf den daraus gewonnenen Erkenntnissen werden nun nächste Schritte vorbereitet. Personelles Im Oktober 2008 hat Chief Executive Officer Douglas C. Günthardt die Siegfried Gruppe verlassen.Douglas C. Günthardt war seit 2001 CEO der Division Siegfried und ab Mai 2007 CEO der Siegfried Gruppe. Der Verwaltungsrat dankt ihm für seinen langjährigen Einsatz für das Unternehmen. Wie kürzlich mitgeteilt, konnte für die Position des Chief Executive Officers Dr. Rudolf Hanko verpflichtet werden. Dr. Rudolf Hanko verfügt über langjährige Führungserfahrung und ist ein profunder Branchenkenner. Ebenfalls im Herbst 2008 hat Heiner Hoppmann, Leiter der GenerikaDivision bei einer anderen Firma eine Gesamtverantwortung übernommen. Der Verwaltungsrat hat seine Stellvertreterin, Marianne Späne, zur Nachfolgerin ernannt. Mitte 2008 wurde Dr. Walter Kittl die Leitung des Siegfried-Standorts in Pennsville/New Jersey übertragen. Dr. Kittl ist ein erfahrener Produktionsfachmann und hat vorher chemische Produktionsstätten bei der Firma F. Hoffmann-La Roche AG geleitet. Investitionen Nebst den Investitionen für Inhalationstechnologie in München und Höchstädt baut Siegfried zurzeit in Zofingen ein neues Laborgebäude mit rund 100 modernen Arbeitsplätzen, welches die heute über verschiedene Gebäude verteilten Labors vereinen und damit die Abläufe vornehmlich in Jahresberichterstattung 5 Per Ende April 2009 wird Dr. Richard Schindler, Finanzchef, das Unternehmen verlassen, um bei einem anderen Schweizer Unternehmen eine neue Herausforderung anzunehmen. Der Verwaltungsrat dankt auch Richard Schindler für sein neunjähriges Engagement für die Siegfried Gruppe. Die Suche nach einem Nachfolger ist im Gange. Mitarbeitende und Kader der Siegfried Gruppe haben im Berichtsjahr besondere Herausforderungen und verschiedene Veränderungen in den Führungsteams bewältigen müssen. Dabei hat sich unsere Belegschaft in den Divisionen, im Corporate Center und an allen Standorten äusserst engagiert und kompetent gezeigt. Ich möchte an dieser Stelle allen Mitarbeitenden und Kaderangehörigen der Siegfried Gruppe im Namen des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung herzlich für den enormen Einsatz und die Treue zur Firma Siegfried danken. Zu den Kennzahlen Nun einige Anmerkungen zu wichtigen Kennzahlen. Die Siegfried Gruppe verfügt weiterhin über eine robuste Bilanz. Das Eigenkapital ist mit 352 Millionen Franken sehr hoch, was der Siegfried-Gruppe auch angesichts der aktuellen Verwerfungen in den Finanzmärkten weiterhin den notwendigen unternehmerischen Spielraum sichert. Die starke 6 Jahresberichterstattung Bilanz machte es auch möglich, die Anlagen und die immateriellen Werte der Siegfried Gruppe einer Wertberichtigung (Asset Impairment) zu unterziehen. Während der aktivierte Goodwill (20.8 Millionen Franken) gänzlich abgeschrieben wurde, hat Siegfried die Anlagewerte um 76.2 Millionen Franken korrigiert. Damit werden die bisherigen jährlichen Abschreibungen, die das Ergebnis der Gruppe in den letzten Jahren belastet haben, um 7 Millionen Franken auf ein vernünftiges, in einem gesunden Verhältnis zu den Umsätzen stehendes Niveau reduziert und die operative Ertragskraft der Unternehmung nachhaltig gestärkt. Der Einfluss auf das Eigenkapital der Firma ist begrenzt. Ohne diese Wertberichtigungen hätte der Eigenfinanzierungsgrad 71.1 Prozent betragen, nun sind es immer noch sehr solide 65.8 Prozent. Der Gruppenumsatz reduzierte sich im Berichtsjahr um 9.3 Prozent auf 288.7 Millionen Franken, in lokalen Währungen um 5.7 Prozent. Wie die Differenz zwischen dem Umsatz in Schweizer Franken und in lokalen Währungen zeigt, hat die Siegfried Gruppe mit einem Exportanteil von weit über 90 Prozent stark unter den schwachen Hauptwährungen US-Dollar und Euro zum Jahresende gelitten. Der Umsatz der Division Siegfried Actives ging im Berichtsjahr um 11.5 Prozent auf CHF 191.6 Millionen Franken (Vorjahr CHF 216 Millionen) zurück. Nebst Währungseinflüssen spielten dabei – wie bereits erwähnt – Verzögerungen bei wichtigen Produkten eine entscheidende Rolle. Die Division Siegfried Generics lag mit einem Umsatz von 97.1 Millionen Franken (–4.5 Prozent) klar über den Erwartungen. Das operative Ergebnis (EBIT) von 12.3 Millionen Franken ist geprägt von zahlreichen Sondereinflüssen. Darin ist der Verkauf der Pharmaproduktion in Zofingen an die Schweizer Tochtergesellschaft der amerikanische Pharma-Unternehmung Arena enthalten. Weiter ergab sich aus der Planumstellung der Pensionskasse ein Buchgewinn von 8.8 Millionen Franken, der nach internationalen Rechnungslegungsstandards verbucht werden musste. Dieser Buchgewinn entstand aus den Bewertungen künftiger Leistungen aus heutiger Sicht, hat aber nichts mit den konkreten derzeitigen oder künftigen Rentenansprüchen der Versicherten zu tun. Die übrigen operativen Kosten sind stabil geblieben. Der EBITDA ist für unser anlageintensives Geschäftsmodell von grosser Bedeutung und erreichte 48.2 Millionen Franken. Auch wenn wir im laufenden Geschäftsjahr wieder einen deutlich höheren EBITDA erzielen wollen, zeigt die EBITDA-Marge von 16.7 Prozent dennoch, dass wir im Industrievergleich gut dastehen und in unseren Produktionsstätten ansprechend gearbeitet haben. Der Reingewinn von minus 74.8 Millionen Franken ist geprägt von den bereits kommentierten Wert- berichtigungen. Erfreulich ist erneut der operative Cash-flow, welcher im Berichtsjahr 22.3 Millionen Franken betrug. Die Arbeit im Verwaltungsrat Im Berichtsjahr hat sich der Verwaltungsrat zu sechs ordentlichen Sitzungen getroffen, davon ein Strategie-Meeting, welches 2 Tage dauerte. Zusätzlich wurde ein AssessmentMeeting durchgeführt, an dem nur die Verwaltungsräte teilnahmen. Im Zusammenhang mit dem Führungswechsel wurden diverse Telefonkonferenzen und Ad-hoc-Meetings notwendig. Ich möchte an dieser Stelle meiner Kollegin und meinen Kollegen im Verwaltungsrat meinen besten Dank für den enormen Einsatz und die hohe Verfügbarkeit im Dienste der Siegfried Gruppe danken. Das ausgezeichnete Einvernehmen war die Grundlage dafür, um dieses anspruchsvolle Jahr mit klaren Entscheidungen und intakten strategischen Perspektiven zu beenden. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung 2009 die Wiederwahl von Dr. Thomas Staehelin und Dr. Felix Meyer für eine dreijährige Amtszeit vor. Weiter beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 2.10 Franken pro Aktie. Diese fällt angesichts des rückläufigen Firmenergebnisses tiefer aus als im Vorjahr (4.20 Franken). Jahresberichterstattung 7 Ausblick Die Division Siegfried Actives erwartet im laufenden Geschäftsjahr ein deutliches Umsatzwachstum, hauptsächlich basierend auf steigenden Verkäufen im Bereich ExklusivSynthese. Dies wird sich – zusammen mit dem markant tieferen Abschreibungsbedarf – auch auf das operative Ergebnis der Division positiv auswirken. Bei der Generika-Division verzichten wir wegen der Unberechenbarkeit des deutschen Generika-Marktes auf eine Prognose. Insgesamt geht die Siegfried Gruppe von einem leichten Umsatzwachstum aus. Das operative Ergebnis wird wegen steigender Auslastung bei Siegfried Actives und tieferen Abschreibungen sowie ersten Kostenreduktionen aus dem Restrukturierungs-Projekt «Deliver» insgesamt besser ausfallen. Schlussbemerkungen Im Geschäftsjahr 2008 hat der Verwaltungsrat den Prozess der strategischen Neuausrichtung, welcher im Geschäftsjahr 2006 eingeleitet wurde, mit dem notwendigen Nachdruck vorangetrieben. In diesen Zusammenhang gehört auch der markante Schnitt bei den Anlagewerten. Die Umgestaltung der Unternehmung ist damit aber noch nicht zu Ende. Nebst der grundlegenden Überarbeitung der Prozesse und Struktu- 8 Jahresberichterstattung ren im Projekt «Deliver» müssen vor allem beim Marketing und beim Verkauf deutliche Fortschritte gemacht werden. Im Geschäftsjahr 2009 werden die entsprechenden Implementierungsarbeiten verzugslos in Angriff genommen. Wir sind zuversichtlich, dass mit der laufenden Restrukturierung und mit einer neuen operativen Führungsspitze die ehrgeizigen Ziele erreicht werden können. Dass die aktuelle Weltwirtschaftskrise die Life Science Industrie weit weniger trifft, als andere Branchen, kommt uns dabei sicherlich entgegen. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung sind überzeugt, dass das umfassende Massnahmenpaket die Siegfried Gruppe nun wieder auf Erfolgskurs bringen wird. Dr. Markus Altwegg Präsident des Verwaltungsrates und CEO Jahresberichterstattung 9 Ko-Lin Feng Leiterin der Siegfried-Niederlassung in Shanghai Ich glaube, wenn es den Beruf «Entdeckerin» gäbe, würde diese Bezeichnung heute auf meiner Visitenkarte stehen. Eigentlich schade, existiert keine entsprechende Ausbildung. Wobei, wenn ich es mir recht überlege: Das Entdecken kann man sowieso nicht lernen, das Entdecker-Gen hat man oder man hat es nicht. Und auch mir wurden Neugier und Weltoffenheit von meinen reise- und veränderungsfreudigen Eltern schon mit in die Wiege gelegt. Geboren in Taiwan, aufgewachsen in den USA, während zwölf Jahren in der Schweiz und nun seit elf Jahren an diversen Orten in Asien tätig, habe ich bereits eine Reihe faszinierender Ecken dieser Welt erkunden dürfen. Der «Geist des Columbus» zieht sich wie ein roter Faden durch meine gesamte Berufskarriere, ja eigentlich durch mein ganzes Leben. In allem, was ich tat, war ich irgendwie Pionier. Sei es beim Aufbau eines Logistikzentrums, sei es beim Entwickeln von Projekten, der Bearbeitung eines neuen Marktes oder der Gründung eines Geschäfts. Ich liebe die Herausforderung, das Abenteuer und ich will Dinge tun, die nicht schon viele vor mir gemacht haben. Für mich gibt es kaum Grenzen, weder im eigentlichen noch im übertragenen Sinn. Ich kann überall hingehen und interessiere mich für alles, solange es spannend und herausfordernd ist. So wichtig es in meinem Beruf ist, vorausschauend und exakt zu planen, sich innerhalb gewisser Vorgaben und Regeln zu bewegen, so sehr liebe ich es im privaten Leben, flexibel und spontan zu sein. Und immer wieder mal was ganz Neues auszuprobieren. So habe ich beispielsweise erst mit 30 Jahren den Sport für mich entdeckt und begonnen, schwimmen, Ski fahren und klettern zu lernen – etwas spät, um darin Weltspitze zu werden, aber Hauptsache es macht Spass. Gerade Ski fahren ist heute zu einer meiner grössten Leidenschaften geworden, und so nutze ich natürlich gerne jede Gelegenheiten dazu, wenn ich in der Schweiz bin und es die Zeit zulässt. Überhaupt bewege ich mich gerne draussen in der Natur. Das hilft mir, meine Batterien aufzuladen und den Kopf frei zu bekommen für kreative Gedanken. Viele meiner besten Ideen kommen mir beim Schwimmen oder beim Wandern. Und wenn das Wetter nichts anderes zulässt, trainiere ich im Fitness-Studio. schliessen. Von denen übrigens schon viele zu guten Freunden geworden sind. Nebst meiner körperlich aktiven besitze ich durchaus auch eine geistig rege Seite. Zum einen schreibe ich selber sehr gerne, fast noch lieber aber lese ich gut geschriebene Texte von Anderen, zum Beispiel spannende Romane und Erzählungen. Ja, ich übertreibe wohl nicht, wenn ich mich als fanatische Leserin bezeichne. Beinahe in Panik verfalle ich jedenfalls, wenn mein Vorrat an nicht gelesenen Büchern zur Neige geht. Auch dieser Wesenszug dürfte erblich bedingt sein, da in meiner Familie das Literarische schon immer einen grossen Stellenwert besass. Und schliesslich geht es doch auch beim Lesen eigentlich darum, zu entdecken. Meine häufigen Reisen – die beruflichen und die privaten – bringen mich oft an Orte, die mir vorher völlig unbekannt waren. Da ich für mich herausgefunden habe, dass man eine Stadt auf keine andere Art besser kennen lernen kann als zu Fuss, spaziere ich oft stundenlang durch Quartiere, Strassen und Gassen. Dabei liebe ich es auch, Bekanntschaft mit netten Leuten zu 11 Corporate Governance Inhaltsverzeichnis 0. Vorwort und Rahmenbedingungen 1. Konzernstruktur und Aktionariat 2. Kapitalstruktur 3. Verwaltungsrat 4. Geschäftsleitung 5. Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen 6. Mitwirkungsrechte Aktionäre 7. Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen 8. Revisionsstelle 9. Informationspolitik 0. Vorwort und Rahmenbedingungen Die Siegfried Gruppe verfolgt bezüglich Corporate Governance einen ganzheitlichen Ansatz. Dabei ist Siegfried grundsätzlich dem gegenseitigen Vertrauen und der Transparenz gegenüber Aktionären, Mitarbeitenden, Wirtschaftsjournalisten und Finanzanalysten verpflichtet. Die Erfahrungen mit den Richtlinien der SIX Swiss Exchange haben gezeigt, dass tragfähige und langfristig ausgerichtete Beziehungen zu allen Share- und Stakeholdern und die sinnvolle Anwendung der entsprechenden Instrumente in der Praxis im Vordergrund stehen müssen. Corporate Governance bei Siegfried stützt sich auf die Statuten der Siegfried Holding AG, das Organisationsreglement der Siegfried Gruppe sowie auf die Struktur der Gruppe und der beiden Divisionen Siegfried Actives und Siegfried Generics. Dieser Bericht beschreibt die Grundsätze der Führung und der Kontrolle der Siegfried Gruppe. Im Wesentlichen folgt die Corporate Governance der Siegfried Gruppe dem «Swiss Code of Best Practice» vom März 2002. In Anwendung des Transparenzgesetzes Art. 663b bis und Art. 663c sind die Entschädigungen an Verwaltungsrat und Geschäftsleitung sowie der Aktienbesitz der Mitglieder des Verwal- tungsrates und der Geschäftsleitung neu im Anhang zur statutarischen Jahresrechnung der Siegfried Holding AG aufgeführt. Die Corporate Governance der Siegfried Gruppe wird im Verwaltungsrat regelmässig überprüft und weiter entwickelt. 1. Konzernstruktur und Aktionariat 1.1 Führungsstruktur der Siegfried Gruppe Siegfried Holding AG Dr. Markus Altwegg Präsident des Verwaltungsrates Siegfried Gruppe Dr. Markus Altwegg * CEO Corporate Communications Compliance Board Dr. David C. Pulham Peter Gehler * Chairman of the Compliance Board CCO, Sekretär des VR Human Resources Hanspeter Brun * Head Human Resources Division Actives Division Generics Corporate Center Dr. Hubert Stückler * Marianne Späne * Dr. Richard Schindler * President Siegfried Actives President Siegfried Generics CFO, Stv. CEO * Mitglied der Geschäftsleitung 14 Corporate Governance Beteiligungsstruktur der Siegfried Holding AG LW Aktienkapital in LW Beteiligung Siegfried Ltd, Zofingen CHF 20 000 000 100.00% Siegfried Pharma Int. AG (vormals Siegfried Biologics AG) CHF 100 000 100.00% Siegfried Generics International AG, Zofingen CHF 2 000 000 100.00% Siegfried Finance AG, Zofingen CHF 14 000 000 100.00% Sigamed AG, Zug CHF 500 000 100.00% Siegfried GmbH, München EUR 25 000 100.00% Siegfried Pharma Development GmbH, München EUR 25 000 100.00% Siegfried Generics (Malta) Ltd, Valletta EUR 100 000 100.00% Siegfried Deutschland Holding GmbH, Bad Säckingen EUR 1 790 000 100.00% Bemerkungen 1. Schweiz 2. Europa Siegfried B.V., Amsterdam EUR 80 000 100.00% Siegfried (USA), Inc., Pennsville USD 500 000 100.00% Penick Holding Company, Pennsville USD 2 100.00% Penick Corporation, Pennsville USD – 100.00% SCI Pharmatech Inc., Taiwan TWD 325 106 750 16.67% Alpine Dragon Pharmaceuticals Ltd, Huangyang, Gansu Province, China USD 1 453 061 49.00% Einbezahltes Stammkapital: NLG 35 000 (20%) 3. Nord- und Mittelamerika 4. Asien Corporate Governance 15 1.2 Aktionariat Bedeutende Aktionäre Die folgende Tabelle beschreibt die Aktionärsstruktur der Siegfried Holding AG und listet diejenigen Aktionäre auf, die eine Beteiligung von 3% oder mehr der Stimmrechte der Siegfried Holding AG gemeldet haben. Im Weiteren wird der Aktienbesitz des Verwaltungsrates und der Mitglieder des Group Managements aufgezeigt. Anzahl Aktien per 31.12.2008 in % Anzahl Aktien per 31.12.2007 in % 933 680 33.35 933 680 33.35 Aktionäre über 3% Camellia Group (bestehend aus Camellia Holding AG, Glarus; Affish Ltd, Linton) Aktionärsgruppe Siegfried (bestehend aus den Nachkommen Dr. h.c. Hans Siegfried und Sigamed AG, Zug) 102 897 3.67 105 111 3.75 Tweedy, Browne Company LLC, New York 1 287 532 10.27 287 532 10.27 1 324 109 47.29 1 326 323 47.37 16 491 0.59 16259 0.58 7 257 0.26 6 907 0.25 23 748 0.85 23 166 0.83 1 443 381 51.55 1 444 936 51.60 8 762 0.31 5 575 0.20 Total Verwaltungsrat und Group Management Verwaltungsrat, nicht exekutiv 2 Verwaltungsrat exekutiv und Group Management Total Weitere Publikumsaktionäre Aktien im Besitz der Siegfried Holding AG Total 1 452 143 51.86 1 450 511 51.80 Gesamttotal 2 800 000 100.00 2 800 000 100.00 Die Camellia Group und die Aktionärsgruppe Siegfried bilden zusammen eine Gruppe und haben für die von ihnen gehaltenen Aktien eine Vereinbarung mit gegenseitigem Vorkaufsrecht abgeschlossen. 1 Die Tweedy, Browne Company LLC, New York hält nach eigenen Angaben 10.27% der Aktien der Siegfried Holding AG. 3% dieser Aktien sind im Aktienbuch mit Stimmrecht eingetragen. 2 Ohne Aktienbesitz von Dr. Bernard A. Siegfried. Dieser ist in der Position «Aktionärsgruppe Siegfried» enthalten. 1.3 Kreuzbeteiligungen Die Siegfried Gruppe ist keine kapital- oder stimmenmässige Kreuzbeteiligung mit anderen Gesellschaften eingegangen. 16 Corporate Governance 2. Kapitalstruktur 2.1 Kapital Das Aktienkapital der Siegfried Holding AG beträgt CHF 5 600 000 und ist eingeteilt in 2 800 000 voll einbezahlte Namenaktien mit einem Nennwert von je CHF 2. 2.2 Kapitalveränderungen in den letzten drei Berichtsjahren In den letzten drei Jahren fanden keine Kapitalveränderungen statt. 2.3 Beschränkung der Übertragbarkeit und Nominee-Eintragungen Nur wer im Aktienbuch eingetragen ist, kann das Stimmrecht und die damit zusammenhängenden Rechte ausüben. Für die Eintragung gelten folgende statutarischen Bestimmungen: – Eintragungsgesuche gelten als genehmigt, sofern sie nicht innert 20 Tagen nach Eingang von der Gesellschaft abgelehnt worden sind. – Gesuchsteller haben schriftlich zu erklären, die Aktien im eigenen Namen und auf eigene Rechnung erworben zu haben. – Der Verwaltungsrat hat den Eintrag zu verweigern, wenn der Gesuchsteller allein oder zusammen mit verbundenen Personen über mehr als 3% der Stimmrechte verfügt oder nach dem Eintrag verfügen würde. – Der Verwaltungsrat kann bei Vorliegen sachlicher Gründe Ausnahmen bewilligen. – Soweit Bundeserlasse den Nachweis verlangen, die Gesellschaft sei schweizerisch beherrscht, hat der Verwaltungsrat den Eintrag zu verweigern, wenn die eingetragenen Ausländer gesamthaft bereits über mehr als 10% der Stimmrechte verfügen oder nach dem Eintrag verfügen würden. Im Berichtsjahr wurden keine Ausnahmen gewährt. 3. Verwaltungsrat Die Aufgaben des Verwaltungsrates sind neben den gesetzlichen Bestimmungen in den Statuten und im Organisationsreglement der Siegfried Gruppe geregelt. 3.1 Mitglieder des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat der Siegfried Holding AG besteht aus sieben Personen. Die Mitglieder des Verwaltungsrates haben keine wesentlichen geschäftlichen Beziehungen zur Siegfried Holding AG resp. zur Siegfried Gruppe. Über Name, Alter, Position, Eintritt und verbleibende Amtsdauer der Mitglieder des Verwaltungsrates gibt die folgende Tabelle Auskunft: Verwaltungsrat Von links: Dr. Bernard A. Siegfried, Susy Brüschweiler, Dr. Markus Altwegg, Dr. Thomas Staehelin, Malcolm Perkins, Prof. Dr. Felix Gutzwiller, Dr. Felix K. Meyer 18 Corporate Governance Name Jahrgang Position Eintritt Gewählt bis Markus Altwegg 1941 Präsident, exekutiv 2002 2011 Thomas Staehelin 1947 Vizepräsident, nicht-exekutiv 1991 2009 Bernard A. Siegfried 1934 Ehrenpräsident und Mitglied, nicht-exekutiv 1977 2010 Susy Brüschweiler 1947 Mitglied, nicht-exekutiv 1999 2011 Felix Gutzwiller 1948 Mitglied, nicht-exekutiv 1999 2011 Felix K. Meyer 1953 Mitglied, nicht-exekutiv 2006 2009 Malcolm Perkins 1945 Mitglied, nicht-exekutiv 2008 2011 Sekretär des Verwaltungsrates: Peter A. Gehler 1958 2000 Corporate Governance 19 3.2 Porträts Dr. Markus Altwegg, Präsident des VR Markus Altwegg (1941) trat 2002 in den Verwaltungsrat der Siegfried Holding AG ein und wurde 2003 zum Präsidenten gewählt. Von 1999 bis 2003 war er verantwortlich für das weltweite Geschäft der Division Vitamine & Feinchemikalien der Roche Gruppe und trat anschliessend in den Ruhestand. Davor war er seit 1968 im In- und Ausland in anderen Funktionen und Abteilungen für das Basler Unternehmen tätig, ab 1986 als Mitglied der Konzernleitung. Er ist Verwaltungsrat der Energiedienst Holding AG und der Bank Sal. Oppenheim AG. Im Weiteren ist er in Verbänden und in wissenschaftlichen, gemeinnützigen sowie kulturellen Bereichen aktiv. So ist er Präsident der Stiftung für das Kunstmuseum und Mitglied der Kommission für das Antikenmuseum, beide in Basel, sowie Präsident des Aufsichtsgremiums der Wissens- und Technologie-Transfer-Stelle (WTT) der Universität Basel. Seine Ausbildung als Nationalökonom hat er an der Universität Basel absolviert und mit einem Doktorat abgeschlossen. Dr. iur. Thomas Staehelin, Vizepräsident des VR Thomas Staehelin (1947) ist seit 1999 Vizepräsident der Siegfried Holding AG und war davor zwischen 1991 und 1998 Verwaltungsratspräsident. Er ist Partner im Advokaturund Notariatsbüro Fromer, Schultheiss und Staehelin in Basel. Als Rechtsanwalt liegen Thomas Staehelins Schwerpunkte im Steuer-, Unternehmens-, Vertrags- sowie Gesellschaftsrecht. Thomas Staehelin ist Präsident der Handelskammer beider Basel und Mitglied des Vorstandes der economiesuisse. Er ist Präsident der Vereinigung der Privaten Aktiengesellschaften und Mitglied der Fachkommission für Empfehlungen zur Rechnungslegung (SWISS GAAP FER). Seine Tätigkeit in Verwaltungsräten umfasst u. a. folgende Mandate: Präsident des Verwaltungsrates der Swissport International AG, der Kühne Holding AG und der Scobag Privatbank AG, Mitglied in den Verwaltungsräten der Kühne + Nagel International AG, der Lantal Textiles und der Inficon Holding AG. In einigen dieser Verwaltungsräte leitet er auch den Audit Ausschuss. Thomas Staehelin ist Schweizer Bürger. Markus Altwegg ist Schweizer Bürger. 20 Corporate Governance Dr. Bernard A. Siegfried, Ehrenpräsident Bernard A. Siegfried (1934) war von 1998 – 2003 Präsident des Verwaltungsrates der Siegfried Holding AG. Nach beruflicher Weiterbildung in Mexiko und den USA trat er 1967 in das Familienunternehmen ein. Im Jahr 1977 übernahm Bernard A. Siegfried als Delegierter des Verwaltungsrates den Vorsitz der Geschäftsleitung. Am 1.1.2001 gab er seine operativen Funktionen ab. Im Jahr 2003 ernannte ihn der Verwaltungsrat in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenpräsidenten. Er ist weiterhin ordentliches Mitglied des Verwaltungsrates. Bernard A. Siegfried hat an der Universität St. Gallen ein wirtschaftswissenschaftliches Studium mit dem Doktorat abgeschlossen. Er ist Mitglied des Board of Directors der Camellia, Plc., Linton. Bernard A. Siegfried ist Schweizer Bürger. Susy Brüschweiler Susy Brüschweiler (1947) wurde 1999 als Mitglied des Verwaltungsrates der Siegfried Holding AG gewählt. Nach einer Ausbildung als Krankenschwester bildete sie sich an der Universität Neuenburg in Wirtschaftswissenschaften und Unternehmensführung weiter. Von 1986 bis 1990 leitete sie die Krankenpflegeschule Bois-Cerf in Lausanne und zwischen 1990 und 1994 war sie Rektorin der Kaderschule für Krankenpflege in Aarau. 1995 trat sie als Vorsitzende der Geschäftsleitung in den damaligen Verein SV-Service, dem Marktleader in der Schweizer Gemeinschaftsgastronomie, ein. Unter ihrer Führung erfolgte 1999 der Wandel vom Verein in eine Aktiengesellschaft und die Bildung des Konzerns SV-Group, dem sie als CEO vorsteht. Susy Brüschweiler ist Verwaltungsrätin der Schweizerischen Mobiliar Holding AG, der Schweizerischen Mobiliar Genossenschaft und der Movis AG. Sie ist Mitglied im Vorstand und im Vorstands-Ausschuss des Schweizer Arbeitgeberverbands. Susy Brüschweiler ist Schweizer Bürgerin. Corporate Governance 21 Prof. Dr. med. Felix Gutzwiller Felix Gutzwiller (1948) trat 1999 in den Verwaltungsrat der Siegfried Holding AG ein. Er ist seit 1988 Professor für Präventivmedizin an der Universität Zürich und leitet das entsprechende Universitätsinstitut. Er ist Mitglied des Schweizerischen Parlamentes (von 1999 bis 2007 als Nationalrat, seit 2007 als Ständerat). Felix Gutzwiller absolvierte seine Ausbildung an den Universitäten von Basel, Harvard und Johns Hopkins (USA). Nebst dem Mandat bei der Siegfried Holding AG ist Felix Gutzwiller Mitglied in den Verwaltungsräten der Rahn AG, der Medi-Clinic (Switzerland) AG, der Bank Clariden Leu AG, der Axa Winterthur Schweiz AG und der Osiris Therapeutics, Inc. Er gehört verschiedenen Stiftungsräten im gemeinnützigen und wissenschaftlichen Bereich sowie der öffentlichen Gesundheit an. In der Armee ist Felix Gutzwiller Oberst im Armeestab. Felix Gutzwiller ist Schweizer Bürger. Dr. Felix K. Meyer Felix K. Meyer (1953) ist seit 2006 Mitglied des Verwaltungsrates der Siegfried Holding AG. Er war von 1981 – 2004 in verschiedenen Funktionen bei der Ciba-Geigy AG, später der Ciba Spezialitätenchemie AG in Basel in der Schweiz und im Ausland tätig, zuletzt als Leiter eines Segments und Mitglied der Konzernleitung. In dieser Zeit beschäftigte er sich vertieft auch mit Unternehmensstrategien und Marketing-Fragen und vertrat das Mutterhaus bei Joint Venture Gesellschaften in Europa und Asien (China und Japan). Seit 2004 leitet er als CEO die weltweit in der Spezialitätenchemie tätige Firmengruppe Baerlocher mit Sitz in München. Felix K. Meyer ist Präsident des Aufsichtsrats der italienischen Firma S.O.G.I.S. Industria Chimica S.p.A. sowie Mitglied des Aufsichtsrats von Lestar Quimica S.A. in Argentinien. Seine Ausbildung absolvierte Felix K. Meyer an der ETH in Lausanne, wo er sein Studium als Chemieingenieur mit einem Doktorat abschloss. Anschliessend verbrachte er ein Jahr an der Stanford University in Kalifornien als Postdoctoral Fellow. Felix K. Meyer ist Schweizer Bürger 22 Corporate Governance Malcolm Perkins Malcolm Perkins (1945) wurde 2008 in den Verwaltungsrat der Siegfried Holding AG gewählt. 1974 wurde er zum Managing Director und 1996 Präsident des Verwaltungsrates der Linton Park Plc, einer börsenkotierten Firma innerhalb der Camellia Gruppe gewählt. 1999 trat er in den Verwaltungsrat der Camellia Gruppe in, den er seit 2001 auch präsidiert. In dieser Funktion ist er stark in Grossbritannien, Ost- und Südafrika, den Vereinigten Staaten und auf dem indischen Subkontinent tätig. Er ist Mitglied im Institute of Chartered Accountants in England und Wales. Malcolm Perkins ist britischer Staatsangehöriger. 3.3 Kreuzverflechtungen 3.3.1 Kreuzverflechtungen aus betrieblicher Sicht Malcolm Perkins ist Präsident und Bernard A. Siegfried ist Mitglied des Board of Directors der Camellia, Plc., Linton. Weitere gegenseitige Einsitznahmen im Verwaltungsrat der Siegfried Holding AG und anderen kotierten Gesellschaften bestehen nicht. 3.3.2 Kreuzverflechtungen im Verwaltungsrat Sämtliche Mandate der Mitglieder des Verwaltungsrates der Siegfried Holding AG in anderen Verwaltungsräten kotierter Unternehmen sind unter Pt. 3.2 «Porträts» einzeln aufgeführt. 3.4 Wahl und Amtszeit Der Verwaltungsrat der Siegfried Holding AG wird durch die Generalversammlung gewählt und konstituiert sich im Anschluss selbst. Das Wahlverfahren für die Erneuerung des Verwaltungsrates erfolgt gestaffelt. Die Verwaltungsräte sind für drei Jahre gewählt und wieder wählbar. Gemäss Organisationsreglement haben die Mitglieder des Verwaltungsrates mit Erreichen des 68. Altersjahres auf die nächstfolgende Generalversammlung zurückzutreten. Für Präsident und Ehrenpräsident können Ausnahmeregelungen beschlossen werden. 3.5 Interne Organisation Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Oberleitung der Gruppe und der Geschäftsbereiche. Er entscheidet damit über die Gruppenstrategie, die Allokation der Ressourcen und über die Struktur der Gruppe. Ferner ist er verantwortlich für die Ausgestaltung der Organisation, des Rechnungswesens, der Finanzkontrolle sowie der Finanzplanung. Soweit er sie nicht selbst wahrnimmt oder dem Präsidenten des Verwaltungsrates überträgt, delegiert der Verwaltungsrat die Geschäftsführung an den CEO der Siegfried Gruppe. Dieser ist verantwortlich für die Geschäftsführung und für alle Angelegenheiten, die nicht gemäss Gesetz, Statuten und dem 24 Corporate Governance Organisationsreglement einem anderen Gesellschaftsorgan zustehen. Entscheide werden vom Gesamtverwaltungsrat getroffen. Zu seiner Entlastung bestehen vier Ausschüsse: – – – – Audit and Finance Human Resources Nomination & Compensation Products & Market Die Aufgaben und Kompetenzen der Ausschüsse sind in nebenstehendem Auszug aus dem Organisationsreglement der Siegfried Gruppe beschrieben. Im Geschäftsjahr traf sich der Verwaltungsrat zu sechs ordentlichen Sitzungen, einer Assessment-Sitzung, einem Strategie-Seminar und einer ausserordentlichen Sitzung. Es waren mit einer Ausnahme stets alle Mitglieder des Verwaltungsrates anwesend. Die Assessment-Sitzung diente dazu, die interne Zusammenarbeit im Verwaltungsrat zu analysieren und den Grad der Zielerreichung zu beurteilen. Der Ausschuss Audit & Finance ist vier Mal, der Ausschuss HR zwei Mal, der Ausschuss Nomination & Compensation drei Mal und der Ausschuss Products & Markets zwei Mal zusammengekommen. Über die Besetzung der VR-Ausschüsse gibt folgende Tabelle Auskunft: Ausschuss Vorsitz Mitglieder Audit and Finance Thomas Staehelin Susy Brüschweiler Human Resources Susy Brüschweiler Felix K. Meyer Markus Altwegg Thomas Staehelin Felix Gutzwiller Felix K. Meyer, Malcolm Perkins Nomination & Compensation Products & Market 3.6 Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber der Geschäftsleitung Basis der Information ist das Monthly Reporting, das wie folgt ausgestaltet ist: Monatlich werden die Umsatz- und Betriebsergebnisse der Gruppe und der Divisionen sowie die Umsätze der Standorte detailliert aufgezeigt und mit dem Budget und den Vorjahresergebnissen verglichen. Darin enthalten ist zusätzlich eine Prognose bezüglich der Ergebniserwartungen per Ende Jahr. In monatlichen Kommentaren wird insbesondere auf Planabweichungen und wichtige Geschäftsvorfälle sowie auf die wichtigsten Key Performance Indikatoren eingegangen. Vierteljährlich wird ein voll konsolidierter Abschluss erstellt. Es besteht ein Mittelfristplan, welcher die Planung für die nächsten fünf Jahre darstellt. Auszug aus dem Organisationsreglement der Siegfried Gruppe Produkte/Markt – Pipelines – Angebots-Struktur, Services, Produkte – Marktbearbeitung, Instrumente, geographische Präsenz – Markt-Erfassung, Markt-Daten und Markt-Beurteilungen 3.3.3 Ausschüsse des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat kann Ausschüsse bestellen, mindestens für die Themenbereiche Personelles (Subcommittee HR), Produkte/Markt (Subcommittee Products & Market), Nominierungen/Entschädigungen (Subcommittee Nomination & Compensation) sowie Revision/Finanzen (Subcommittee Audit & Finance). Solche Ausschüsse dienen u. a. dazu, die Risiken in verschiedenen Sachbereichen durch den Kontakt mit den Verantwortlichen frühzeitig zu erfassen und dem Verwaltungsrat zu berichten; sie haben keine Entscheidungsbefugnis (Ausnahme: VR-Ausschuss Nominierungen/Entschädigungen für die Bezüge der Geschäftsleitung), indessen ein umfassendes Auskunftsrecht sowie ein Weisungsrecht hinsichtlich der Berichterstattung zu Handen des Verwaltungsrates. Sie können die Traktandierung eines Gegenstandes an der nächsten Verwaltungsratssitzung verlangen und erstatten an den Sitzungen des Verwaltungsrates Bericht über ihre Tätigkeit. Einem Ausschuss gehören in der Regel zwei Mitglieder des Verwaltungsrates an, wovon eines den Vorsitz führt. Die Ausschüsse tagen so oft wie notwendig, mindestens aber zwei Mal pro Jahr. Die zu behandelnden Themen sind: An den Verwaltungsratssitzungen werden die Ergebnisse mit dem CEO, dem CFO und den Divisionsleitern diskutiert und bewertet. Nominierungen/Entschädigungen – Nominationen für VR, VR-Ausschüsse, Divisionsleiter und Holding-Funktionen – Gehaltspolitik der Siegfried Gruppe – Vorschlag für die Entschädigung der Verwaltungsräte zu Handen des Gesamtverwaltungsrates. – Festlegung der Anstellungsbedingungen und Entschädigungen für Divisionsleiter, Holdingfunktionen und Mitglieder der Geschäftsleitungen – Bonus-Systeme sowie Aktien- und Options-Pläne Revision/Finanzen – Rechnungslegung – Externe und interne Revision – Budget, Mittel- und Langfristplanung – Finanzplanung – Überwachung des internen Controllings Personelles – Personalpolitik der Gruppe und der Divisionen – Erhalt internen Know Hows, Aus- und Weiterbildung – Attraktivität als Arbeitgeber – Rahmenbedingungen für Verhandlungen mit den Sozialpartnern – Personalumfragen und Auswertungen – Talent-Förderung, Kader-Nachwuchs – Alle Systeme der Altersvorsorge und anderer sozialen Leistungen der Gruppengesellschaften Corporate Governance 25 Francesca Lianza Business Development Manager Wie man an meinem Namen unschwer erkennen kann, stamme ich von da, wo auch die Pizza und der Barolo herkommen – aus Italien. Aus der Stadt Mailand bin ich vor eineinhalb Jahren in die Schweiz gezogen, um bei Siegfried in der Division Generics mitzuhelfen, die bestehenden Kunden zu betreuen und neue zu gewinnen. Eine Arbeit, die ideal auf meine Persönlichkeit und mein südländisches Temperament zugeschnitten ist. Ich liebe es, mit Leuten in Kontakt zu sein, mit ihnen Gedanken, Meinungen, Ideen aber auch mal ein Lächeln auszutauschen. Mein Motto heisst: «Sprich mit den Leuten, du wirst immer wieder Neues lernen». Die Division Generics ist auf zwei Standorte verteilt, Zofingen und München. An diesen werden zwar unterschiedliche Projekte erarbeitet, trotzdem sind wir stets in regem Kontakt, um wichtige Neuigkeiten über unsere Projekte und Marktinformationen auszutauschen. Ich bin glücklich, mit Menschen zu arbeiten, die so voller Energie, Kreativität und zudem sehr sympathisch sind. Mir gefällt auch die Schweiz als Land sehr, mit ihren imposanten Bergen, den schönen Seen und dem vielen Grün. Schade nur, hat die Schweiz kein Meer. Umso erstaunlicher finde ich übrigens, dass die Schweizer die wichtigste Segeltrophäe der Welt, den America’s Cup, gegen typische Seefahrernationen wie zum Beispiel Neuseeland oder auch Italien gewonnen und in ihr Binnenland geholt haben. ein feines Essen und guten Wein, der aber nicht immer ein Italiener sein muss. Positiv überrascht hat mich auch der Witz der Schweizer. Ich hätte das so nicht erwartet, ist doch ihr Image im Ausland eher trocken und seriös. Für mich ist Humor ein wichtiger Aspekt der Lebensqualität. Gerne hätte ich noch mehr Kontakt zu den Leuten hier, aber leider stellt die deutsche Sprache für mich im Moment noch eine gewisse Hürde dar. Ich bin aber daran, mein Deutsch zu verbessern. Und die Schweizer sind ja Gott sei Dank ein wirklich internationales Volk, das kein Problem damit hat, andere Sprachen zu sprechen. Zudem ist Siegfried sowieso ein internationales Unternehmen. In unserem Team zum Beispiel arbeite ich mit Kollegen aus aller Herren Länder wie Deutschland, Malta, den Niederlanden, Frankreich und natürlich der Schweiz. Und wir verstehen uns gut – in Englisch. Ich sage immer: «Unternehmen bestehen aus Menschen». Sie stellen den Kern, die Substanz einer Firma dar. Eine gute Zusammenarbeit und die Harmonie im Team sind für mich wichtige Erfolgsfaktoren. Es kommt deshalb immer wieder vor, dass ich mich in der Freizeit nebst meinen privaten Freunden auch mit Arbeitskollegen treffe. Da geniessen wir dann lockere Gespräche, 27 Geschäftsleitung Von links: Dr. Richard Schindler, Dr. Hubert Stückler, Dr. Markus Altwegg, Marianne Späne, Peter Gehler, Hanspeter Brun 28 Corporate Governance 4. Geschäftsleitung Dem Chief Executive Officer obliegt die operative und ergebnisverantwortliche Geschäftsführung der Gruppe und ihrer Geschäftsbereiche. Vorbehältlich der Kompetenzen und erteilten Weisungen des Verwaltungsrates bzw. des Verwaltungsratspräsidenten ist er gegenüber dem Verwaltungsrat zuständig und verantwortlich für die Erarbeitung und Erreichung der unternehmerischen Ziele sowie für die Führung und Überwachung ihrer Divisionen und der ihnen unterstellten Gruppengesellschaften (Ergebnis- und Bilanzverantwortung). Die detaillierten Befugnisse und Aufgaben des CEO sind im Organisationsreglement der Siegfried Gruppe festgelegt. 4.1 Mitglieder der Geschäftsleitung Name Jahrgang Position Markus Altwegg 1941 Chief Executive Officer Richard Schindler 1965 Eintritt in die Firma In aktueller Funktion seit 2002 1 2008 Chief Financial Officer, stv. CEO 2000 2000 1989 Hanspeter Brun 1948 Head Human Resources 1989 Peter Gehler 1958 Chief Communications Officer, Sekretär des VR 2000 2002 Marianne Spähne 1962 President Siegfried Generics Divison 2004 2008 Hubert Stückler 1953 President Siegfried Actives Division 2004 2004 1 Eintritt in den Verwaltungsrat Corporate Governance 29 4.2 Porträts Dr. Markus Altwegg, CEO Markus Altwegg (s. auch 3.2) hat die operative Führung der Siegfried Gruppe im Oktober 2008 übernommen und wird sie am 1. Mai 2009 an Dr. Rudolf Hanko, dem neuen CEO, übergeben. Dr. Richard Schindler, CFO Richard Schindler (1965) wurde 2000 zum Finanzchef der Siegfried Holding AG ernannt. Er leitet gleichzeitig das Corporate Center, welches das Projekt Management Office für Projekte auf Unternehmensebene, die Abteilung Corporate Development und die IT-Abteilung umfasst. Seit Mitte 2007 ist er zusätzlich stellvertretender CEO der Siegfried Gruppe. Zuvor arbeitete er während zehn Jahren in leitender Funktion bei PricewaterhouseCoopers als Wirtschaftsprüfer und später im Corporate Finance. Richard Schindler hat ein Ökonomiestudium an der Universität Zürich absolviert und anschliessend dort auch dissertiert. Er ist eidg. dipl. Wirtschaftsprüfer und Lehrbeauftragter an der Universität Zürich für Unternehmensbewertung. Richard Schindler ist Schweizer Bürger. 30 Corporate Governance Hanspeter Brun, Head Human Resources Hanspeter Brun (1948) trat 1989 als Personalchef in die Siegfried Gruppe ein. Seit 2005 ist er als Site Manager zusätzlich für den Standort Zofingen zuständig. Vorher war er als Personal- und Ausbildungsverantwortlicher in einem elektrotechnischen Unternehmen in Zürich tätig. Er hat eine Berufslehre als Laborant absolviert und anschliessend am Institut für Angewandte Psychologie (IAP) in Zürich ein Diplom in Betriebspsychologie erworben. Neben seiner Tätigkeit bei Siegfried ist Hanspeter Brun Mitglied des Verwaltungsrates der Parkhaus AG, Zofingen, und der Wohnbaugenossenschaft, Zofingen. Hanspeter Brun ist Schweizer Bürger. Peter A. Gehler, CCO und Sekretär des VR Peter Gehler (1958) ist seit 2000 Chief Communications Officer der Siegfried-Gruppe und seit 2002 zusätzlich Head of the Chairman’s Office. In seiner Funktion als Chief Communications Officer leitet er auch die Abteilung Corporate Communications. Vor seinem Engagement bei Siegfried war er von 1988 – 1992 Marketing- und Verkaufsleiter in der Textilindustrie und von 1992 – 1999 selbstständiger Berater für Marketing und Kommunikation mit Kunden in den Bereichen Industrie und Handel. Vor seinem Einstieg in das Berufsleben hat Peter Gehler an der Fachhochschule St. Gallen Betriebsökonomie mit Fachrichtung Marketing studiert und mit einem Diplom abgeschlossen. 2006 schloss er an der Universität Basel einen Lehrgang für Betriebswirtschaft und Marketing mit einem Master-Degree ab. Er ist Mitglied des Vorstandes der Aargauischen Industrie- und Handelskammer (AIHK) und Präsident des Verbands Wirtschaft Region Zofingen (WRZ). Seit 2008 ist er zudem Beirat der Neuen Aargauer Bank (NAB) und der Stiftung Nische, einer Stiftung für Schwerbehinderte in Zofingen. Peter Gehler ist Schweizer Bürger. Corporate Governance 31 Marianne Späne, President Siegfried Generics Marianne Späne (1962) trat im Jahr 2004 in die Firma ein. Seit Oktober 2008 leitet sie die Division Siegfried Generics. Zuvor war sie für die Business Unit Classical Generics zuständig. Zwischen Juni 2004 und Januar 2008 leitete sie die Bereiche Business Development und Supply Chain für Generika. Dr. Hubert Stückler, President Siegfried Actives Hubert Stückler (1953) ist seit dem 1. Dezember 2004 Leiter der damaligen Business Unit und heutigen Division Siegfried Actives. Vor ihrem Eintritt bei Siegfried war Marianne Späne als Logistics, Business Development und Site Manager im Bereich Kosmetika von Boucheron tätig. Sie wechselte anschliessend in die Pharmaindustrie als Head of Sales and Marketing der Pharma Division bei Schweizerhall und bei der amerikanischen Aceto, wo sie Expansionsstrategien für Europa entwickelte. Marianne Späne verfügt über Diplomabschlüsse in Finanzen, Wirtschaft und Marketing an der Kaufmännischen Führungsschule KFS in Basel sowie an der Marketing & Business School Zürich MBSZ. Vor seiner Tätigkeit bei Siegfried war er in verschiedenen Funktionen bei der Chemie Linz tätig, ab 1994 als Mitglied der Geschäftsleitung und Verantwortlicher für Forschung & Entwicklung, Marketing & Sales, Einkauf sowie PR. Hubert Stückler behielt diese Funktion nach der Übernahme der Chemie Linz durch die niederländische DSM im Jahr 1996 bis 2000. Danach wurde er zum globalen Leiter New Business Development ernannt und übersiedelte zu diesem Zwecke in die Niederlande. Er war ab 2003 Mitglied des Akquisitionsund Integrationsteam für die Übernahme der Vitamindivision von Roche. Er studierte Chemie und dissertierte an der Universität in Graz in Organischer Chemie und schloss 1981 mit einem Doktorat ab. Marianne Späne ist deutsche Staatsangehörige. Hubert Stückler ist österreichischer Staatsangehöriger. 32 Corporate Governance Corporate Governance 33 4.3 Managementverträge Die Siegfried Holding AG und ihre Konzerngesellschaften haben keine Managementverträge mit Dritten abgeschlossen. 5. Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen 5.1 Inhalt und Festsetzungsverfahren der Entschädigungen und der Beteiligungsprogramme Die Mitglieder des Verwaltungsrates beziehen für ihre Arbeit eine Entschädigung, die vom Gesamtverwaltungsrat auf Antrag des Nomination & Compensation Ausschusses festgelegt wird. Die Kader der Siegfried Gruppe werden erfolgsabhängig entschädigt. Die vorgesehene variable Komponente beträgt 5% bis 35% des Basissalärs. Die tatsächliche variable Komponente hängt von der Erreichung der wirtschaftlichen Ziele der Siegfried Gruppe und der Divisionen, sowie der individuellen Zielerreichung ab. Die wirtschaftliche Zielerreichung beeinflusst die variable Komponente mit einem Faktor 0 im ungünstigen Fall, bis zu einem Faktor 1.75 im besten Fall. Der Faktor bei der persönlichen Zielerreichung und bei den Key Performance Indikatoren liegt zwischen 0 und 1.25. Die variable Komponente kann höchstenfalls Faktor 1.5 erreichen. Der VR-Ausschuss Nomination & Compensation legt die Entlöhnung der Mitglieder der Geschäftsleitung abschliessend fest. Die Kündigungsfristen für die Geschäftsleitung betragen 6 Monate. 5.2 Mitarbeiter-Aktiensparplan Im August 2005 legte die Siegfried Gruppe für alle Mitarbeitenden in der Schweiz einen Aktiensparplan auf. Die 34 Corporate Governance Mitarbeitenden können höchstens 10% ihres Einkommens in diesen Aktienplan investieren und damit Siegfried Aktien kaufen. Die Verwaltungsräte können mit ihrem ganzen Honorar am Aktienplan teilnehmen. Die Aktien unterliegen einer Sperrfrist von drei Jahren. Die Firma steuert 30% zum Betrag der Mitarbeitenden hinzu. Die Mitarbeitenden können jährlich jeweils per August aus dem Plan aussteigen oder ihre einmal gewählten Beträge abändern. Seit September 2005 werden die im August von den Mitarbeitenden selber festgelegten Beträge monatlich vom Gehalt abgezogen. Insgesamt haben sich im Jahr 2008 153 Mitarbeitende und 6 Verwaltungsräte am Aktiensparplan beteiligt. 5.3 Entschädigungen an amtierende Organmitglieder Die im Berichtsjahr angefallenen Entschädigungen sind auf der Seite 108 dieses Berichts im Anhang zum statutarischen Jahresabschluss der Siegfried Holding AG aufgeführt. 5.4 Aktienzuteilung im Geschäftsjahr 2008 Während des Geschäftsjahres 2008 wurden den Mitgliedern des Verwaltungsrates oder den Mitgliedern der Unternehmensleitung sowie diesen nahe stehenden Personen keine Aktien der Siegfried Holding AG zugeteilt. 5.5 Aktienbesitz Der Aktienbesitz der Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung sind auf der Seite 109 dieses Berichts im Anhang zum statutarischen Jahresabschluss der Siegfried Holding AG aufgeführt. 5.6 Zusätzliche Honorare und Vergütungen Die Mitglieder des Verwaltungsrates und der Unternehmensleitung bzw. diesen nahe stehende Personen haben im Geschäftjahr 2008 keine Honorare oder andere Vergütungen für zusätzliche Dienstleistungen zu Gunsten der Siegfried Holding AG oder einer ihrer Konzerngesellschaften erhalten. 5.7 Organdarlehen Die Mitglieder des Verwaltungsrates oder der Unternehmensleitung bzw. diesen nahe stehende Personen sind oder waren nicht an Geschäften ausserhalb der normalen Geschäftstätigkeit der Siegfried Holding AG oder einer ihrer Konzerngesellschaften oder an anderen der Form und der Sache nach ungewöhnlichen, aber für die Siegfried Holding AG wesentlichen Geschäften während des laufenden oder während des vorhergegangenen Geschäftjahres beteiligt. Die Siegfried Holding AG und ihre Konzerngesellschaften haben per 31.12.2008 keine Sicherheiten, Darlehen, Vorschüsse oder Kredite an die Mitglieder des Verwaltungsrates oder der Unternehmensleitung bzw. diesen nahe stehende Personen gewährt. Es bestanden Spesenvorschüsse an Mitglieder der Geschäftsleitung im Umfang von CHF 16 000.–. 6. Mitwirkungsrechte Aktionäre 6.1 Stimmrecht und Stimmrechtsvertretung An der Generalversammlung der Siegfried Holding AG berechtigt jede Aktie mit eingetragenem Stimmrecht zu einer Stimme. Namenaktionäre, die als Aktionäre mit Stimmrecht eingetragen sind, können sich nur durch den gesetzlichen Vertreter oder durch einen anderen Namenaktionär, der als Aktionär mit Stimmrecht eingetragen ist, vertreten lassen. Der Vertreter bedarf einer schriftlichen Vollmacht. 6.2 Statutarische Quoren Die Generalversammlung fasst ihre Beschlüsse mit der absoluten Mehrheit der vertretenen Aktienstimmen, soweit das Gesetz oder die Statuten nicht zwingend etwas anderes bestimmen. Bei Stimmengleichheit entscheidet der Vorsitzende. Für Beschlüsse über: – Die Änderung des Gesellschaftszwecks – Die Einführung von Stimmrechtsaktien – Die Änderung der Bestimmungen betreffend der Übertragbarkeit von Namenaktien – Die Umwandlung von Namenaktien in Inhaberaktien – Eine genehmigte oder eine bedingte Kapitalerhöhung – Die Kapitalerhöhung aus Eigenkapital, gegen Sacheinlage oder zwecks Sachübernahme und die Gewährung von besonderen Vorteilen – Die Einschränkung oder Aufhebung des Bezugsrechts – Die Verlegung des Sitzes der Gesellschaft – Die Auflösung der Gesellschaft ohne Liquidation sind mindestens zwei Drittel der vertretenen Stimmen und die absolute Mehrheit der vertretenen Aktienwerte erforderlich. Corporate Governance 35 6.3 Einberufung der Generalversammlung und Traktandierung Die Einberufung der Generalversammlung und die Traktandierung richten sich nach den gesetzlichen Vorschriften. Die Traktandierung eines Gegenstandes an der Generalversammlung können zudem Aktionäre beantragen, die mindestens 250 000 im Aktienbuch eingetragene Aktien mit einem gesamten Nennwert von 500 000 Franken besitzen. Diese Aktionäre werden jeweils rechtzeitig von der Gesellschaft angefragt, ob die Traktandierung eines Gegenstandes gewünscht wird. Die Eingabe muss spätestens 45 Tage vor der Generalversammlung erfolgen. 6.4 Eintragungen im Aktienbuch/Einladung zur Generalversammlung vom 8. April 2009 Der Verwaltungsrat hat hinsichtlich der Generalversammlung folgenden Stichtag für die Ermittlung der teilnahmeberechtigten Aktionäre festgelegt: Mittwoch, 1. April 2009, 08.00 Uhr. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen sämtliche Meldungen beim Aktienregister eingetroffen sein. Eintrittskarten und Stimmmaterial können mit der Anmeldekarte bis am 3. April 2009 bei Siegfried Holding AG, Aktienregister, c/o Nimbus AG, Postfach, 8866 Ziegelbrücke bestellt werden. Gegen Rücksendung des Antwortscheins wird den Aktionären die Zutrittskarte mit Stimmmaterial gesandt. Vom 1. April 2009, 08.00 Uhr, bis zum 15. April 2009 werden keine Eintragungen im Aktienregister vorgenommen. Aktionäre, die ihre Aktien vor der Generalversammlung veräussern, sind nicht mehr stimmberechtigt. Die Einladung zur Generalversammlung, das Protokoll der letzten Generalversammlung und die Anträge des Verwaltungsrates sind auf der Internetseite der Siegfried Holding AG (www.siegfried-holding.com) abrufbar. 36 Corporate Governance 7. Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen 7.1 Angebotspflicht Es bestehen keine statutarischen Regelungen betreffend Opting-out bzw. Opting-up (Art. 22 BEHG). 7.2 Kontrollwechselklauseln Es bestehen keine Kontrollwechselklauseln. 8. Revisionsstelle 8.1 Dauer des Mandats und Amtsdauer des leitenden Revisors Die PricewaterhouseCoopers AG, Basel, (resp. deren Vorgängergesellschaften) ist seit 1920 Revisionsstelle der Siegfried Holding AG. Der leitende Revisor, Hr. Dr. M. Jeger, war im abgelaufenen Geschäftsjahr zum sechsten Mal für die beiden Revisionsmandate zuständig. 8.2 Revisionshonorar und zusätzliche Honorare Für die Revisionstätigkeit der Firma PricewaterhouseCoopers (Prüfung der Jahresrechnung der Siegfried Holding AG und der Konzerngesellschaften sowie der Konzernrechnung der Siegfried Gruppe) wurde im Geschäftsjahr 2008 CHF 361 700 aufgewendet. 8.3 Aufsichts- und Kontrollinstrumente gegenüber der Revision Die Leistung, Honorierung und Unabhängigkeit wird jährlich vom Audit & Finance Ausschuss des Verwaltungsrates diskutiert und beurteilt. Er erstattet dem Verwaltungsrat entsprechenden Bericht und stellt Antrag bezüglich (Wieder-) Wahl der Revisionsstelle. Die Revisionsstelle nimmt regelmässig an den Sitzungen des Audit & Finance Ausschusses teil. 9. Informationspolitik – 8. April 2009: Generalversammlung Die Siegfried Gruppe ist einer offenen und kontinuierlichen Informationspolitik verpflichtet. Die Medien, die Finanzanalysten und weitere Interessengruppen werden laufend über wichtige Entwicklungen und Ereignisse informiert. Die Aktionäre werden halbjährlich über den Geschäftsgang orientiert und erhalten auf Verlangen den Geschäftsbericht und den Halbjahresbericht zugestellt. Unter www.siegfriedholding.com sind der Geschäftsbericht, das Protokoll der Generalversammlung, die Medienmitteilungen, alle wichtigen Koordinaten und die aktuellen Aktienkurse abrufbar. Jährlich findet eine Konferenz für die Medien und die Finanzanalysten statt. – 26. August 2009 (provisorisch): Veröffentlichung der Halbjahres-Ergebnisse 2009 mit Telefonkonferenz um 09.30 Uhr – 29. Oktober 2009 (provisorisch): Veröffentlichung der Umsätze nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2009 Die Siegfried Holding AG orientiert sich bei kursrelevanten Ereignissen konsequent an der Bekanntgabepflicht (ad-hocPublizität) der SIX Swiss Exchange. Über den Geschäftsverlauf wird im Jahr 2009 wie folgt berichtet: – 19. März 2009: Veröffentlichung der Ergebnisse des Geschäftsjahres 2008 mit Medien- und Finanzanalysten-Konferenz in Zofingen Corporate Governance 37 Angela Fallet Assistentin des Chief Compliance Officers Zum Yoga bin ich eigentlich eher durch Zufall gekommen. Gegen Ende der Diplommittelschule mussten wir eine Abschlussarbeit schreiben. Ich wählte das Thema «Yoga». Und da diese Diplomarbeit nebst einem schriftlichen auch einen praktischen Teil umfasste, besuchte ich mehrere Yoga-Kurse. Das faszinierte mich damals als 18-Jährige, und diese Freude ist geblieben, so dass ich auch heute noch regelmässig YogaUnterricht nehme. Mir gefällt dabei das Gleichgewicht von Entspannung und körperlicher Fitness. Dieser Ausgleich ist mir wichtig, bewege ich mich doch beruflich in einem recht intensiven Umfeld. Erst vor kurzer Zeit nach Gelterkinden umgezogen, gilt es für mich als Bernerin und für meinen Mann, der aus der Westschweiz stammt, zuerst einmal unsere neue Heimat kennen zu lernen. Und in der kleinen, schmucken Gemeinde in der Basler Landschaft gibt es einiges zu erkunden. So habe ich mir zum Beispiel sagen lassen, dass Gelterkinden bekannt sei für seine vielen, im Frühling in voller Blütenpracht stehenden Kirschbäume. Bereits selber entdeckt haben wir auf einer unserer vielen Wanderungen ein hübsches Thermalbad in Ramsach im Baselbieter Jura, das wir in rund zwei Stunden zu Fuss erreichen können. Mit dem Fahrrad schaffen wir es in gut einer Stunde nach Basel oder auch nach Zofingen. Wer weiss, vielleicht radle ich im Sommer sogar mal zur Arbeit. Bei Siegfried arbeite ich nun seit zwei Jahren. Als Assistentin des Chief Compliance Officers bin ich für die vielen organisatorischen Aufgaben zuständig, die im Zusammenhang mit den Themen Qualität und Sicherheit anfallen. Ich organisiere Sitzungen, schreibe Protokolle, buche Flugtickets, reserviere Hotels, mache Anmeldungen für Kurse und bin generell Anlaufstelle für viele Anliegen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mir gefallen die abwechslungsreiche Tätigkeit, die gute Zusammenarbeit im Team und der rege Kontakt mit Kollegen aus den verschiedenen Abteilungen und unterschiedlichsten Berufen. Mir sind gute Beziehungen zu Familie, Freunden und Arbeitskollegen sehr wichtig. Deshalb pflegen mein Mann und ich unseren Freundeskreis intensiv. Und da dieser – allein schon wegen unserer unterschiedlichen Herkunft – über grosse Teile der Schweiz verteilt ist, kommen wir immer wieder in andere wunderschöne Ecken unseres Landes. 39 Nachhaltigkeitsbericht 2008 Inhalt Einleitung 1. Nachhaltigkeitskontext 2. Prioritäten und Handlungsspielraum 3. Was uns leitet 4. Strukturelle Verankerung 5. Anspruchgruppen 6. Zur Berichterstattung Compliance/Qualität 1. Einführung 2. Grundsätze 3. Inspektionen und Audits 4. Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen 5. Kundenzufriedenheit 6. Ziele und Ausblick Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz 1. Einführung 2. Richtlinien 3. Sicherheit und Gesundheit 4. Berufsunfälle und Berufskrankheiten 40 Nachhaltigkeitsbericht Betrieblicher Umweltschutz 1. Energieverbrauch 2. Emissionen 3. Wasserverbrauch 4. Abfälle 5. Regenerierte Lösungsmittel 6. Abfalllösungsmittel 7. Bussen und nicht monetäre Strafen 8. Ziele und Ausblick Siegfried als Arbeitgeber 1. Einführung 2. Mitarbeiterentwicklung 3. Flexibilität 4. Entlöhnung 5. Motivation und Zufriedenheit Verantwortung 1. Einführung 2. Gesellschaftliche Verantwortung 3. Wettbewerb 4. Nachhaltige Beschaffung 5. Ziele und Ausblick Einleitung 1. Kontext In der Pharma-Branche ist Nachhaltigkeit mehr als nur ein Kommunikationsinhalt. Die Aktivitäten jedes einzelnen Marktteilnehmers werden von Behörden, Kunden und Verbrauchern genau und kritisch beobachtet. Nachhaltigkeit ist ein zentraler Wettbewerbs- und Reputationsfaktor und hat somit einen hohen wirtschaftlichen Stellenwert für Siegfried. Siegfried nimmt das Bedürfnis aller Anspruchgruppen nach Transparenz ernst. Nachdem in der Vergangenheit jährlich ein Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltbericht erstellt worden ist, liegt nun der erste umfassende Nachhaltigkeitsbericht für die gesamte Unternehmung vor. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung haben die Berichterstattung aktiv mitgestaltet und werden allfällige Verbesserungschancen weiterhin wahrnehmen, um einen hohen Qualitätsstandard zu gewährleisten. 2. Prioritäten und Handlungsspielraum Innerhalb der für die Berichterstattung relevanten Themen fokussiert Siegfried auf die Bereiche Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz, Compliance und Qualität sowie Human Resources. Als verhältnismässig kleines Unternehmen, das wenig Einfluss auf die Verwendung der von ihr hergestellten Wirkstoffe hat, sind ihre Handlungsmöglichkeiten insofern teilweise beschränkt. 3. Was uns leitet Unser Slogan «Siegfried – when substance matters» unterstreicht unseren Anspruch, die erste Wahl zu sein für die Entwicklung und Herstellung von pharmazeutischen Wirkstoffen und Generika bezüglich Qualität, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Der Slogan steht stellvertretend für unsere Unternehmensphilosophie, Differenzierung und Stärke im Wettbewerb. «When substance matters» kann auf drei Ebenen verstanden werden: Bezogen auf unser Unternehmen, auf die Mitarbeitenden und auf unsere Produkte geht es um eine über 130-jährige Kontinuität und die umfassende Kenntnis der pharmazeutischen Industrie. Mit Produktionsstätten in Deutschland, Malta, den USA und der Schweiz verfügen wir auch über ideale Standorte für die Kundenbetreuung und für die Zusammenarbeit mit führenden Fachhochschulen und Universitäten. Auf der Produkteebene verfügen wir dank unserer langen Firmengeschichte über Know-how aus der Entwicklung von über 1600 Wirkstoffen sowie viel Erfahrung aus der umfassenden Dienstleistungspalette für Wirksubstanzen und Generika. Geschäftsgrundsätze Siegfried im Wettbewerb – Wir wollen ein unabhängiges Unternehmen bleiben. – Wir wollen Marktführer in klar definierten Marktsegmenten sein durch Differenzierung vom Mitbewerb und durch konsequenten Einsatz unserer Ressourcen zur Erzielung eines nachhaltigen Wettbewerbvorteils. – Wir wollen uns als ein serviceorientiertes Unternehmen am Markt profilieren; dabei ist die gezielte Entwicklung von Technologie und Know-how im Interesse einer verstärkten Kundenbindung bestimmend. Siegfried als profitables Unternehmen – Wir wollen, dass unser Gewinn stärker wächst als unsere Verkäufe und dass insbesondere die Rendite auf dem eingesetzten Kapital nachhaltig zunimmt. – Wir wollen uns von einem international tätigen zu einem global agierenden Unternehmen entwickeln. Siegfried als Arbeitgeber – Wir wollen uns schützen vor Risiken, die die Gesundheit und das Leben unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefährden. Nachhaltigkeitsbericht 41 – Wir wollen ein attraktiver Arbeitgeber für hochmotivierte und hochtalentierte Mitarbeiter sein, die ergebnisorientiert, selbstmotiviert und effizient im Team arbeiten wollen. Code of Conduct 2008 hat Siegfried erstmals einen Code of Conduct eingeführt. Er beschreibt die wichtigsten Verhaltensgrundsätze und gilt für alle Mitarbeitenden an allen Standorten. Der Code of Conduct ist als Policy formuliert und wird zurzeit im Rahmen von Schulungen jedem einzelnen Mitarbeitenden vermittelt. Corporate Governance Die Siegfried Gruppe verfolgt bezüglich Corporate Governance einen ganzheitlichen Ansatz. Dabei ist Siegfried grundsätzlich dem gegenseitigen Vertrauen und der Transparenz gegenüber Aktionären, Mitarbeitenden, Wirtschaftsjournalisten und Finanzanalysten verpflichtet. Die Erfahrungen mit den Richtlinien der SIX Swiss Exchange haben gezeigt, dass tragfähige und langfristig ausgerichtete Beziehungen zu allen Share- und Stakeholdern und die sinnvolle Anwendung der entsprechenden Instrumente in der Praxis im Vordergrund stehen müssen. Corporate Governance bei Siegfried stützt sich auf die Statuten der Siegfried Holding AG, das Organisationsreglement der Siegfried Gruppe sowie auf die Struktur der Gruppe und der beiden Divisionen Siegfried Actives und Siegfried Generics. Der Corporate Governance-Bericht beschreibt die Grundsätze der Führung und der Kontrolle der Siegfried Gruppe. Im Wesentlichen folgt die Corporate Governance der Siegfried Gruppe dem «Swiss Code of Best Practice» vom März 2002 und wird im Verwaltungsrat regelmässig überprüft und weiterentwickelt. Weiterführende Informationen zu Corporate Governance finden Sie ab Seite xy dieses Geschäftsberichts. 4. Strukturelle Verankerung Oberste verantwortliche Organe für die Umsetzung und Einhaltung aller Policies und Richtlinien sind der Verwaltungsrat 42 Nachhaltigkeitsbericht und die Geschäftsleitung. Das Compliance Board trägt die Verantwortung für die Umsetzung der Compliance- und Qualitätsstandards, während der 2008 eingeführte Code of Conduct unter der Aufsicht des Sekretärs des Verwaltungsrates steht. 5. Siegfried’s Anspruchsgruppen Die wichtigsten Anspruchsgruppen von Siegfried sind ihre Kunden, Mitarbeitenden, Investoren sowie Behörden und Regulatoren. Weitere Anspruchsgruppen sind die Gesellschaft und die Lieferanten. Siegfried legt grossen Wert auf eine offene und ehrliche Informationspolitik gegenüber diesen Stakeholdern. 6. Zur Berichterstattung Wenn nicht anderweitig erläutert, beziehen sich die Aussagen in diesem Bericht auf die gesamte Siegfried. Dieser Nachhaltigkeitsbericht ist Bestandteil des jährlichen Geschäftsberichtes, wichtige Ergänzungen werden auf der Website www.siegfried.ch veröffentlicht. Standorte und Mitarbeitende Standort Bereich Zofingen/Schweiz Divison Actives Durchschnitt 2008 Total 580 Total 453 davon Produktion 221 München/Deutschland Division Generics Total 36 München/Deutschland Development Total 32 Malta Pennsville, USA Siegfried Division Generics Total 33 Total 176 davon Produktion 123 Total 825 Der Frauenanteil in der Firmengruppe beträgt rund 25%, im oberen Kader sind 14% weibliche Personen vertreten. Fragen und Anmerkungen zur Berichterstattung können an den Sekretär des Verwaltungsrates gerichtet werden: Siegfried Holding AG Peter A. Gehler, CCO Untere Brühlstrasse 4 CH-4800 Zofingen Tel. direkt +41 62 746 11 44 peter.gehler@siegfried.ch Nachhaltigkeitsbericht 43 Stephan Dietiker Schichtführer in der Chemieproduktion Schon während der Schulzeit haben mich Fächer wie Chemie und Physik brennend interessiert. Aber auch alles, was irgendwie mit Technik zu tun hat, fasziniert mich seit meiner Jugend. Und so war es eigentlich naheliegend, dass ich etwas in dieser Richtung zu meinem Beruf machen wollte. Vor rund 15 Jahren durfte ich bei Siegfried eine Lehre als Chemikant antreten. Nach meinem Abschluss hatte ich das Glück, hier in Zofingen bleiben zu können. Heute bin ich Schichtführer. Das ist manchmal ganz schön anstrengend, weil wir in vier Schichten arbeiten. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche wird produziert. bei Siegfried jederzeit zu gewährleisten. Daneben gilt es auch, technische oder organisatorische Probleme zu lösen, die immer mal auftreten können. Ich bin mit meinem Team unter anderem dafür verantwortlich, die Abwässer aus der gesamten Produktion so sauber zu machen, dass wir sie ohne Bedenken in die Kläranlage fliessen lassen können. Dazu setzen wir chemische und physikalische Prozesse in Gang, die wir laufend überwachen und optimieren. Durch meine Arbeit im Schichtbetrieb bin ich zeitlich flexibler als in einem «normalen» Job. Das ist wichtig für mich, denn eine meiner grossen Leidenschaften ist das Snowboarden, ein Sport, der viel Zeit in Anspruch nimmt – vor allem, wenn man die Pisten nicht grad vor der Haustür hat. Im Winter verbringe ich so zwischen 40 und 50 Tage in den Bergen. Da trifft man mich dann meist in der Halfpipe oder in den Boarder Parks. Und abends natürlich in den angesagten Pubs. Ich bin ausserdem zuständig für das Vorbereiten und die Wartung der Anlagen, damit die Chemieproduktion reibungslos läuft. Dazu gehören zum Beispiel: Die Anlagen einrichten oder auch mehrere Teile zusammenhängen, Filter einbauen, dafür sorgen, dass die benötigten Rohstoffe zur rechten Zeit am richtigen Ort sind. Alles mit dem Ziel, die Einhaltung der hohen Qualitätsanforderungen und Sicherheitsrichtlinien Meine Arbeit hat aber nicht nur mit Maschinen, sondern auch mit Menschen zu tun. Und diese Abwechslung gefällt mir sehr. Im Schichtbetrieb ist es ganz wichtig, dass die Informationen bei Schichtbeginn korrekt übernommen und nach Arbeitsschluss ebenso zuverlässig weitergegeben werden. Auch die Schulung der Produktionsmitarbeiter im Zusammenhang mit Sicherheit und Umweltschutz ist ein wichtiger Teil meiner Tätigkeit. Pokerspieler. Immer mal wieder spiele ich auch an grösseren Turnieren mit und habe dabei sogar schon den Titel eines Kantonalen Meisters geholt. Oft spiele ich auch Online-Poker – obwohl das vielleicht ein wenig meinem Bedürfnis nach Geselligkeit widerspricht. Aber das Faszinierende dabei ist, dass ich gegen Leute aus aller Welt, zum Beispiel Australien, Japan und den USA, spielen – und hin und wieder auch gewinnen – kann. Geselligkeit ist mir generell sehr wichtig. Ich bin gerne mit Freunden und Kumpels zusammen. Und natürlich mit meiner Freundin. Da wird dann bis tief in die Nacht gepokert. Ja, auch meine Freundin zockt manchmal mit. Ich denke, ich bin mittlerweile ein recht guter 45 Compliance/Qualität 1. Einführung Siegfried hat sich der qualitätsbewussten Unternehmensführung und der kontinuierlichen Verbesserung aller Prozesse und Aktivitäten innerhalb des Unternehmens verpflichtet. Die Qualitätspolitik ist somit integrierender Bestandteil der Unternehmenspolitik. Am sichtbarsten wird die Compliance/Qualität durch Audits und Inspektionen. Die Ergebnisse von Kundenaudits und Inspektionen durch Behörden, insbesondere die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA und die Schweizerische Gesundheitsbehörde Swissmedic, machen unsere Leistungsfähigkeit transparent und sind nicht nur Indikatoren für unsere Qualität, sondern auch ein Wettbewerbsargument. 2. Grundsätze Siegfried hat ein übergreifendes Managementsystem für Qualität entlang der gesamten Wertschöpfungskette geschaffen. Es basiert auf dem Prozessdenken von ISO9001 (Qualitätsmanagement), sowie ISO14001 (Umweltmanagement) und deckt die international gültigen Richtlinien vollständig ab: 46 Nachhaltigkeitsbericht – Gute Herstellungspraxis/cGMP (current Good Manufacturing Practice), – Richtlinien der internationalen Konferenz zur Harmonisierung ICH (International Conference on Harmonization), bei der die Behörden und Pharmaindustrieverbände von Amerika, Europa und Japan die Massstäbe in der Pharmaindustrie definieren – Richtlinien der World Health Organization (WHO) Das Compliance Board, in dem auch die Exekutiv-Mitglieder des Top-Managements (ExeCom) Einsitz haben, tagt jeden zweiten Monat und diskutiert unter Leitung des Chairman of the Compliance Board (David C. Pulham) die Qualitäts-Situation der Siegfried. Qualitätsrelevante Entscheide werden im Compliance Board gefasst. Das Compliance Board verabschiedet auch die für die Siegfried Gruppe gültigen Policies. 3. Inspektionen und Audits Wie in der Pharmabranche üblich, stehen alle SiegfriedStandorte unter dauernder Kontrolle. Es wird unterschieden zwischen Inspektionen (Behörden), Audits (durch Kunden bei Siegfried bzw. durch Siegfried bei Lieferanten) und internen Audits. Kundenaudits und Audits bei Lieferanten und Herstellern werden Wochen bis Monate vorher angekündigt. Behörden-Inspektionen und interne Audits können auch unangemeldet erfolgen. Die Behördeninspektionen erfolgen in der Regel – in den USA durch die Food and Drug Administration (US-FDA) und für Betäubungsmittel durch die Drug Enforcement Administration (DEA) – in der Schweiz durch die Swissmedic, das Regionale Heilmittelinspektorat Nordwestschweiz (RHI) und die US-FDA – in Malta durch die Medicines Authority Malta (MAM) und die US-FDA – in Deutschland durch die Regierungspräsidien und die US-FDA Seit dem Jahr 2000 gab es keine Beanstandungen durch die US-FDA an irgendeinem Standort («No Action Indicated») und alle Lizenzen wurden erteilt bzw. erneuert. Bei Siegfried Generics (Zofingen, Malta und Höchstädt) fanden im Jahr 2008 insgesamt drei Inspektionen und 35 Audits statt. Bei Siegfried Actives in Zofingen und Pennsville wurden drei Inspektionen und 65 Audits durchgeführt. Bei über 100 erfolgreichen Inspektionen und Audits hat Siegfried einerseits beste Gelegenheiten, sich mit den Systemen anderer Firmen und mit Behördenanforderungen zu messen und daraus Rückschlüsse über die eigene Interpretation der Richtlinien zu ziehen. Das schafft Sicherheit für unser Qualitätssystem. Andererseits dient diese Plattform dazu, Kunden von der eigenen Leistungsfähigkeit zu überzeugen. Im Jahr 2009 erwartet Siegfried seitens der Behörden wieder ein intensives Inspektionsjahr: Bei Siegfried Generics die Koreanische FDA sowie die Swissmedic/RHI; in Malta die Maltesische Gesundheitsbehörde und eventuell die US-FDA; in Pennsville allenfalls die US-FDA und die DEA. Und bei Siegfried Actives in Zofingen wird die Swissmedic zwei Mal erwartet: im April für kommerzielle Herstellung und im Oktober für die Entwicklung. Die Kundenaudits werden weiterhin in hoher Frequenz in beiden Geschäftsbereichen stattfinden. 4. Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen Anti Counterfeit (Produktpiraterie): Siegfried arbeitet eng mit der US-FDA zusammen, um Produktfälschungen zu bekämpfen. Siegfried liefert dafür Material, Zertifikate und Labels, damit die US-FDA Vergleiche mit potentiellen Fälschungen vornehmen kann. Pharmakovigilanz (Meldesystem für Nebenwirkungen): Die laufende und systematische Überwachung der Sicherheit eines Arzneimittels ist nicht nur während der klinischen Entwicklung, sondern auch nach der Registrierung notwendig. Sie hat zum Ziel, dessen unerwünschte Wirkungen zu entdecken, zu beurteilen und zu verstehen sowie entsprechende Massnahmen zur Risikominimierung zu ergreifen. SiegfriedMitarbeiter aus dem Registrierungsteam der Generika Division (mit Standort München) sind den Behörden als Ansprechpersonen gemeldet und als solche für die Beantwortung solcher Fragen verantwortlich. Die Anfragen über unerwünschte Nebenwirkungen (ca. 1 – 2 pro Jahr) kommen in der Regel von unseren direkten Abnehmern (Kundenbeschwerden) und nicht von Endkonsumenten, denn Siegfried ist als Hersteller für den Endkonsumenten nicht direkt identifizierbar. 5. Kundenzufriedenheit Siegfried ist ein serviceorientiertes Unternehmen, das die Kunden in den Mittelpunkt stellt und eine enge und langfristige Zusammenarbeit pflegt. Siegfried verfügt daher, aber auch weil es im Pharmabereich gesetzlich vorgeschrieben ist, über ein formelles Kunden- Nachhaltigkeitsbericht 47 Beschwerdesystem (Customer Complaint System). Allen externen Fragen und Reklamationen, ob berechtigt oder unberechtigt, wird ausnahmslos nachgegangen. Die Art und Anzahl der Beschwerden wird systematisch aufgezeichnet. Die einzelnen Fälle werden monatlich im QualitätssicherungsGremium unter Leitung der «Fachtechnisch verantwortlichen Person» von Siegfried Actives und Siegfried Generics diskutiert und bei Bedarf Veränderungen in die Wege geleitet. Die Kunden erhalten innerhalb möglichst kurzer Zeit die Ergebnisse der Untersuchungen. Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz 6. Ziele und Ausblick Der GMP-Status (Good Manufacturing Practice) und das Qualitätsimage von Siegfried sind international anerkannt. An allen Standorten wird weiterhin und intensiv daran gearbeitet, diesen Standard zu halten und als zuverlässiger und qualitätsbewusster Partner wahrgenommen zu werden. Die Versicherungsgesellschaften Zürich Risk Engineering und FM Global sowie diverse Kunden inspizierten im Berichtsjahr die Werke Zofingen und Pennsville hinsichtlich der Umsetzung des Risk Managements. Für die Abteilung Sicherheit und Gesundheit war es eine zusätzliche Herausforderung, mussten doch fast monatlich Inspektionen und Audits vorbereitet und durchgeführt werden. Erfreulicherweise attestierten die Inspektoren Siegfried ein vorbildliches Risiko Management System. Die Zürich Versicherungsgesellschaft erteilte Siegfried ein Top-Rating innerhalb der ersten 10% aller weltweit inspizierten Firmen. Die Zahl der Audits und Inspektionen wird mit bis zu acht Behörden-Inspektionen auch 2009 sehr hoch sein. Entscheidend ist, dass Siegfried trotz dieser grossen Belastungen weiterhin gute Leistungen schnell, flexibel und kundenfreundlich erbringt. 1. Einführung Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz sind, zusammen mit Qualität und erstklassigen Leistungen, die zentralen Elemente in allen unseren Tätigkeiten und unseres Erfolges. Diesem Leitsatz folgend engagieren sich unsere Mitarbeitenden sowie Spezialisten-Teams tagtäglich, um die Sicherheit laufend zu verbessern und Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Die Reduktion der Unfälle ist nach wie vor eines unserer zentralen Sicherheitsanliegen. Mit der Einführung der generellen Helmtragpflicht in den beiden Produktionswerken Pennsville (USA) und Zofingen (CH) konnten die Kopfverletzungen markant reduziert werden. Sicherheitsbewusstes Handeln förderten wir mittels Aktionen, Begehungen an Arbeitsplätzen sowie durch Audits. Die Anzahl der Berufsunfälle war nach der Lancierung des Siegfried-Sicherheits-Programms in den Jahren 2006 und 2007 an allen Standorten rückläufig. Im abgelaufenen Jahr wurde im Werk Zofingen erstmals eine Zunahme registriert. Sowohl die Unfalltage als auch die Anzahl der Unfälle sind im Branchenvergleich leicht angestiegen. 48 Nachhaltigkeitsbericht Im Bereich Gesundheitsförderung konnte dank engagierter Mitarbeitenden erneut ein Achtungserfolg erzielt werden. An der nationalen Fahrrad-Aktion «Bike-to-Work» beteiligten sich fast neunzig Personen. Im Aktionsmonat Juni liessen diese Mitarbeitenden ihr Auto stehen, radelten zur Arbeit und legten dabei über 18 000 km zurück. Dies waren trotz weniger Teilnehmer fast 3 000 km mehr als im Vorjahr. Im Umweltschutz konnten wir weitere Verbesserungen erzielen. Unser Ziel, die Emissionen 2008 weiter zu reduzieren, haben wir beim Kohlendioxid (CO2), bei den flüchtigen Kohlenwasserstoffen (VOC) sowie der organischen Abwasserbelastung (TOC) erreicht. Der Verzicht auf Schweröl zur Wärmegewinnung im Werk Pennsville bedeutete für die Umwelt eine Verringerung der Feinstaub- und CO2-Belastung. Mit der Optimierung von Recyclingprozessen und der Bereitstellung von Ersatzbrennstoffen haben wir weitere Ziele erreicht. Der Anteil an regenerierten Lösungsmitteln zur Wiederverwendung in der Produktion stieg um über 40% auf 3 200 Tonnen gegenüber Vorjahr. Ebenso wurden 500 Tonnen mehr Abfallstoffe dem Recycling zugeführt. Der Wasserverbrauch war in allen Werken zunehmend und stieg insgesamt um über 10%. Der Anteil an unverschmutztem Kühlwasser, welches nach erfolgter Kontrolle wieder ins lokale Gewässer zurückfliesst, konnte aber erhöht werden. Weitere Zahlen und Details zu den Leistungen im Bereich Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz sowie unsere Zielsetzungen können den nachfolgenden Kapiteln entnommen werden. 2. Richtlinien Basierend auf dem Responsible Care- und ChemStewardProgramm hat Siegfried im Jahre 2006 eine globale Security Health and Environment-Policy (SHE) entwickelt und implementiert. Diese Policy beschreibt die Sicherheits-, Gesund- heits- und Umweltschutz-Philosophie von Siegfried gegenüber den Mitarbeitenden, Fremdfirmen, Kunden, Aktionären, Behörden und der Öffentlichkeit. Siegfried verpflichtet sich darin zu ausserordentlichen Leistungen im Umweltschutz und übernimmt Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden, der Kunden und der Öffentlichkeit. Die Zielsetzungen im Sinne dieser Policy sind die Reduktion von Abfällen und Umweltemissionen, die Verringerung von Unfällen und die Bewusstseinsförderung für Umwelt-, Sicherheits-, und Gesundheitsanliegen bei den Mitarbeitenden, den Kunden und der Öffentlichkeit. 3. Sicherheit und Gesundheit Im dritten Jahr seit der Lancierung des Siegfried-Sicherheitsprogramms können wir mehrheitlich über positive Entwicklung der Unfallzahlen berichten. Mittels Aktionen und Quartalsthemen, wie beispielweise Manipulationen an Schutzeinrichtungen oder Ergonomie am Arbeitsplatz sowie durch Betriebsbegehungen wurden Mitarbeitende und Kaderangehörige für die Sicherheitsbelange an deren Arbeitplätzen sensibilisiert. Als Schwerpunkthema zur Arbeitssicherheit wurde 2008 eine Initiative zur Verhinderung von Kopfverletzungen in den beiden Produktionswerken Pennsville (USA) und Zofingen (CH) durchgeführt. Die Arbeitsplätze wurden zusammen mit SHE und den Betroffenen beurteilt und dabei festgelegt, wo zukünftig eine Helmtragpflicht gelten soll. Nach der Beschaffung von mehreren Hundert Helmen und Anschlagmützen wurde im Herbst 2008 für Besucher, Handwerker und Mitarbeitende die obligatorische Helmtragpflicht eingeführt. Wiederum als sehr sinnvoll erwies sich die hohe Anzahl von fast 190 internen Audits und Sicherheitsbegehungen, die allein in Zofingen durchgeführt wurden. Dutzende von Verbesserungsmassnahmen konnten realisiert und somit das Sicher- Nachhaltigkeitsbericht 49 heitsniveau verbessert werden. Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz wurden damit fast täglich an irgendeinem Arbeitsplatz bewusst thematisiert. SHE Audits (Anzahl) Werk Zofingen & Werk Pennsville 250 Eine rasche Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess liegt sowohl im Interesse des Verunfallten, des Arbeitgebers als auch des Versicherers. Mit diesem kostenbewussten Verhalten leisten die Mitarbeitenden von Siegfried einen Beitrag zur Senkung der Gesundheitskosten. Das Werk in Malta verzeichnete erneut weder Berufsunfälle noch Berufskrankheiten. 200 150 100 50 0 wurde in allen Werken klar unterschritten. Die geringe Anzahl an Ausfalltagen, in Zofingen deren 68 und in Pennsville deren 17 pro Tausend Mitarbeitende, war nicht zuletzt auf die Ausweichmöglichkeit auf Schonarbeitsplätze zurückzuführen. 2004 Zofingen 2005 2006 2007 2008 Pennsville GR_SHE_Audits Bei arbeitshygienischen Fragestellungen zieht Siegfried einen Arbeitshygieniker bei. In dessen Verantwortungsbereich fallen Arbeitsplatzanalysen sowie die Festlegung adäquater Schutzeinrichtungen. 4. Berufsunfälle und Berufskrankheiten All diese Aktivitäten wirkten sich positiv auf die Unfallentwicklung aus. So konnten wir unsere Zielsetzungen hinsichtlich einer Reduktion der Berufsunfälle mehrheitlich erreichen. Die Anzahl der Berufsunfälle mit Ausfalltagen stabilisierte sich bei 10 Unfällen pro Tausend Mitarbeitende, was exakt der Zielgrösse entsprach. Die Anzahl der Ausfalltage konnte im Werk Pennsville um fast 90% reduziert werden. In Zofingen war jedoch gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg zu verzeichnen. Im Durchschnitt lag die Dauer der Ausfallzeiten bei einigen Arbeitstagen, was auf mehrheitlich leichte Verletzungen hinweist. Ein Berufsunfall – ein Misstritt – führte jedoch zu einer mehrwöchigen Abwesenheit. Unsere Zielgrösse von weniger als 140 Ausfalltagen pro Tausend Mitarbeitende 50 Nachhaltigkeitsbericht Übersicht Berufsunfälle mit Ausfalltagen, 2004 – 2008 Berufsunfälle mit Ausfalltagen pro 1000 Mitarbeiter 2008 2007 2006 2005 2004 Zofingen 10 11 13 18 15 Pennsville 11 11 12 44 6 – – – n.a. n.a. 2008 2007 2006 2005 2004 Malta Ausfalltage pro 1000 Mitarbeiter Zofingen 68 47 158 190 n.a. Pennsville 17 155 53 179 n.a. Malta – – – Total aller Berufsunfälle und Betriebserkrankung mit Meldung an die SUVA müssen Verletzte jeweils extern medizinisch betreut werden. Diese ärztlichen Dienstleitungen unterstehen der SUVA Leistungspflicht und werden in der Statistik des Unfallversicherers als relevante Unfälle erfasst. Die Unfallschwere spielt dabei keine Rolle. 100 90 80 70 Im Rahmen der «Gesundheitsförderung für die Mitarbeitenden» organisierte und unterstütze die Abteilung Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) wiederum unzählige Aktivitäten. 60 50 40 30 20 10 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Chemie/ Pharma Schweiz Siegfried Zofingen GR_Berufsunfaelle Im Werk Zofingen stieg das Total aller Berufsunfälle und Berufskrankheiten im Jahr 2008 an, nachdem die Unfallhäufigkeit über mehrere Jahre rückläufig gewesen war. Grund für diese negative Entwicklung waren Unfallverletzungen, die häufig eine ärztliche Kontrolle oder Behandlung nötig machten. Da Siegfried über keinen eigenen Werkarzt verfügt, Unter anderem nahm Siegfried Zofingen mit 873 weiteren Firmen in der Schweiz zum zweiten Mal an der nationalen Aktion «Bike to Work» teil. Mit von der Partie waren 88 Mitarbeitende in 22 Teams. Ziel der Aktion war es, den Arbeitsweg vermehrt gesundheitsfördernd und ökologisch zurückzulegen. Jeder Teilnehmende musste an mindestens 50% der persönlichen Arbeitstage im Juni mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen. Das interne Ziel lautete «Siegfried bikes to Mexico». Mit insgesamt 18 689 km wurde Mexico City fast erreicht. Dies wa- Nachhaltigkeitsbericht 51 ren fast 3 000 Kilometer mehr als im Jahr 2007. Insgesamt legten alle teilnehmenden Betriebe fast 7 Millionen FahrradKilometer zurück. Dank dem Verzicht auf das Auto wurden 1291 Tonnen CO2 eingespart. Als weitere Aktivitäten wurden Nordic Walking- und Theraband-Kurse angeboten, die von den Mitarbeitenden auch rege benutzt wurden. Für Sportbegeisterte offeriert der firmeneigene Sportclub weitere Möglichleiten zur körperlichen Betätigung. Sportarten wie Fussball und Tennis, aber auch Schiessen und Kegeln stehen allen Mitarbeitenden offen. Zur Grippeprophylaxe organisiert Siegfried jährlich eine Impfaktion, an der die Mitarbeitenden kostenlos teilnehmen können. So lassen sich regelmässig über 100 Personen impfen. Für medizinische Fachberatungen und Vorsorgeuntersuchungen besteht zwischen Siegfried und dem ifa, Institut für Arbeitsmedizin, in Baden ein Zusammenarbeitsvertrag. Gegen 200 Mitarbeitende werden jährlich von einer Arbeitsmedizinerin betreut und im Auftrag der SUVA einer Kontrolluntersuchung unterzogen. Mittels technischer, organisatorischer und personeller (TOP) Massnahmen werden die Prozesse und Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden sicher ausgestaltet. Die Wirksamkeit dieser Massnahmen wird anhand von Probenahmen und Analysen durch das eigene SHE-Labor überprüft. 52 Nachhaltigkeitsbericht Betrieblicher Umweltschutz 1. Energieverbrauch Gesamtverbrauch Energie (1 000 Giga Joule) GR_Gesamtverbrauch_Energie 400 300 200 100 0 2008 2007 2006 2005 2004 2008 2007 2006 2005 2004 Einheit Gesamtenergie 362 500 385 800 364 800 371 800 343 300 GJ Erdgas 183 000 187 500 197 700 179 800 190 600 GJ GJ Heizöl Ersatzbrennstoffe (Lösungsmittel) TAR Elektrizität 7 400 22 000 20 500 12 000 9 800 34 400 29 400 14 000 56 500 26 600 GJ 124 800 132 500 125 600 118 000 109 600 GJ Der Gesamtenergieverbrauch war 2008 im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedriger. Während in Zofingen nur geringfügig weniger Energie verbraucht wurde, war der Rückgang im Werk Pennsville um so deutlicher, namentlich bei den Brennstoffen. Produktionsbedingt ging vor allem der Verbrauch von Schweröl markant zurück. Betrug der Anteil dieser Energiequelle im 2007 noch 3.9%, waren es 2008 nur 0.4%. an extern zu entsorgenden Abfalllösungsmitteln reduziert werden. Der Stromverbrauch in Zofingen wurde um mehr als 11% gesenkt. Der grössere Teil dieser Einsparung rührt daher, dass die Produktion für pharmazeutische Wirkstoffe an die Firma Arena verkauft wurde. Ein Teil der Einsparung ist jedoch auf den Einsatz von energieeffizienteren Gerätschaften zurückzuführen. Der Anteil an Ersatzbrennstoffen aus verbrauchten Lösungsmitteln konnte gegenüber den beiden Vorjahren nochmals erhöht werden. Dadurch konnte der Erdgasverbrauch für die TAR (Thermische Abluftreinigung) gesenkt und die Mengen Nachhaltigkeitsbericht 53 2. Emissionen GR_CO2_Emissionen CO2-Emissionen (1 000 Tonnen) 70 20 60 15 50 40 10 30 20 5 10 0 2008 2007 2006 2005 0 2004 2008 2007 2006 2005 2004 VOC-Emissionen (Tonnen) GR_VOC_Emissionen 2008 2007 2006 2005 2004 Einheit CO2-Emissionen 15 000 15 800 15 000 16 600 14 400 Tonnen VOC-Emissionen 39 48 62 57 51 Tonnen Die CO2-Emissionen der Siegfried-Gruppe haben im Berichtsjahr 2008 abgenommen. Dies vor allem wegen des wesentlich geringeren Ausstosses im US-Werk Pennsville aufgrund tieferer Auslastung. Im Werk Zofingen hat die CO2-Emission auf bereits tiefem Niveau leicht zugenommen. Dort kommt schon seit Jahren das weniger CO2-emittierende Erdgas als Hauptenergiequelle zum Einsatz. Als Folge davon konnten 390 t Emissionsreduktion an die Stiftung Klimarappen verkauft werden. Neben dem CO2 nahmen im Vorjahresvergleich auch die VOC-Emissionen (Kohlenwasserstoff) an beiden Produktionsstätten ab. Der Grund liegt in der besseren Verfügbarkeit der Abluftreinigungsanlagen. 54 Nachhaltigkeitsbericht 3. Wasserverbrauch Wasserverbrauch (1 000 m3) GR_Wasserverbrauch 2500 2000 1500 1000 500 0 2008 2007 2006 2005 2004 Wasserverbrauch 2008 2007 2006 2005 2004 Siegfried Gruppe 1 790 000 1 586 000 1 921 000 1 746 000 1 427 000 m3 Zofingen 1 679 000 1 490 000 1 828 000 1 661 000 1 340 000 m3 104 700 91 100 89 300 85 300 87 000 m3 Pennsville Einheit TOC-Emission 2008 2007 2006 2005 2004 Einheit Siegfried Gruppe 495 521 643 658 413 Tonnen Zofingen 415 431 532 566 297 Tonnen Pennsville 80 90 111 92 116 Tonnen Der Wasserverbrauch nahm gegenüber dem Vorjahr um fast 13% zu. Das Ziel Wasser einzusparen wurde somit klar verfehlt. Der Verbrauch nahm nicht nur in Zofingen und Pennsville, sondern auch in der Produktionsstätte für pharmazeutische Formulierungen in Malta markant zu. Grund dafür ist die höhere Auslastung an diesen beiden Standorten. Gleichzeitig hat in Zofingen jedoch der Anteil an sauberem Kühlwasser zugenommen. Dieses Wasser wird nach der Kontrolle auf Unverschmutztheit direkt in das lokale Fliessgewässer geleitet und belastet somit die kommunale Kläranlage (ARA) nicht. Trotzdem müssen in Zukunft vermehrt Anstrengungen gemacht werden, um sorgfältiger mit der kostbaren Ressource Wasser umzugehen. Die Abwasserverschmutzung konnte über die letzten Jahre signifikant reduziert werden. Dabei fällt die TOC-Emission vor allem im Werk Zofingen an, da dieses Werk keine eigene Abwasserreinigungsanlage besitzt, sondern die öffentliche ARA in Oftringen mitfinanziert hat und mitbenützt. Die Reinigung erfolgt deshalb in der ARA Oftringen. Die TOCFracht konnte hauptsächlich durch Vermeidung der Abwasserbelastung und durch alternative Entsorgungswege reduziert werden. In Pennsville erfolgt eine biologische Behandlung des Abwassers auf dem Firmengelände, wodurch ein grosser Teil der TOC-Fracht eliminiert wird. Nachhaltigkeitsbericht 55 4. Abfälle Abfälle (1 000 Tonnen) GR_Abfaelle Abfälle für externe Recycling (Tonnen) GR_Abfaelle_fuer_externe_Recycling 35 2000 30 1500 25 20 1000 15 10 500 5 0 2008 2007 2006 2005 2004 2005 2004 0 2008 2007 2006 2005 Chemieabfälle (1 000 Tonnen) GR_Chemieabfaelle 20 15 10 5 0 2008 2007 2006 2008 Gesamtabfall 2007 2006 2005 2004 Einheit 1 24 900 21 600 30 400 24 000 19 400 Tonnen Chemieabfälle 12 400 11 200 16 300 13 100 10 900 Tonnen 1 820 1 370 1 210 310 Abfälle für externes Recycling 1 2 Ohne Klärschlamm Zahl wurde nicht erhoben 56 Nachhaltigkeitsbericht n.a. 2 Tonnen Die Gesamtabfallmenge hat gegenüber dem Vorjahr zugenommen, liegt aber noch unter dem Spitzenwert von 2006. Die Ursache liegt in der Zunahme der Abfallmenge im Werk Zofingen, verursacht durch die Abfalllösungsmittel, während sie in Pennsville seit 2006 rückläufig ist. Die Anstrengungen, die Abfalllösungsmittel auch in Zofingen zu reduzieren, werden aus regulatorischen Gründen erschwert und hängen stark vom Produktemix ab. In der Gesamtabfallmenge sind auch die rezyklierbaren Abfälle mit eingerechnet, die in den letzten Jahren ebenfalls stetig zugenommen haben. Es sind vor allem Lösungsmittelabfälle für die externe Wiederaufbereitung, welche als Ressource erhalten bleiben. 5. Regenerierte Lösungsmittel Regenerierte Lösungsmittel (1 000 Tonnen) GR_Regenerierte_Loesungsmittel 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 2008 2007 2006 2005 2004 2008 2007 2006 2005 2004 Einheit Siegfried Gruppe 3 160 2 230 3 290 2 570 1 430 Tonnen Zofingen 2 880 1 880 1 790 1 290 750 Tonnen 280 350 1 270 1 270 680 Tonnen Abfälle für externes Recycling Die Menge der intern recyclierten Lösungsmittel konnte 2008 markant gesteigert werden. Das Verhältnis zwischen recyclierten Lösungsmitteln und Abfalllösungsmitteln verbesserte sich von 0.21 im Vorjahr auf 0.27. Nachhaltigkeitsbericht 57 6. Abfalllösungsmittel Abfalllösungsmittel (1 000 Tonnen) GR_Abfallloesungsmittel 20 15 10 5 0 2008 2007 2006 2005 2004 2008 2007 2006 2005 2004 Einheit Siegfried Gruppe 11 900 10 500 15 800 12 900 10 500 Tonnen Zofingen 10 100 8 380 12 340 10 000 8 390 Tonnen Pennsville 1 740 2 130 3 510 2 820 2 150 Tonnen Die zu entsorgende Menge an Abfalllösungsmitteln nahm gegenüber 2007 um 13% zu, lag aber deutlich unter dem Wert von 2006. Die Zunahme konnte auch durch vermehrtes internes und externes Recycling nicht verhindert werden. Die Anstrengungen zur Reduktion der Abfalllösungsmittel werden unvermindert fortgesetzt, denn auf diesem Weg können Ressourcen geschont und Geld gespart werden. 7. Bussen und nicht monetäre Strafen Siegfried hatte in allen relevanten Bereichen keine Bussen und keine meldepflichtigen Störfalle zu verzeichnen. 58 Nachhaltigkeitsbericht 8. Ziele und Ausblick Die Leistungen und Zielsetzungen im Bereich SHE sind für 2009 wie folgt definiert: – Weniger als 9 Unfälle mit Ausfalltagen auf 1 000 Mitarbeitende – Weniger als 130 Ausfalltage durch Berufsunfälle auf 1 000 Mitarbeitende – Weniger als 32 Gesamtunfälle auf 1 000 Mitarbeitende. – Raschere Rückführung von Verunfallten in den Arbeitsprozess durch Bereithalten von Schonarbeitsplätzen – Durchführung von Aktionen und Kampagnen zur Gesundheitsförderung und Unfallreduktion – Implementierung des Global Harmonized Systems im EPR-System – Optimierung der Ressourcen im abwehrenden Brandschutz (Feuerwehr) – Modernisierung von Heiz-/Kühlsystemen und Reduktion des Kühlwasserverbrauchs – Modernisierung der Produktionsanlagen für den Umgang mit toxischen Gasen sowie hochaktiven Wirkstoffen – Optimierung im Lösungsmittel-Recycling – Weitere Reduktion von Aktivwirkstoffen im Abwasserkreislauf Siegfried als Arbeitgeber 1. Einführung Die Ansprüche an die Mitarbeitenden eines Pharmaunternehmens stehen in direktem Zusammenhang mit den hohen Qualitätsstandards, die in dieser Branche auf allen Ebenen erfüllt werden müssen. Die Komplexität der Aufträge wie auch die zunehmend strengeren behördlichen Vorschriften verlangen eine breit abgestützte Erfahrung, fundiertes fachliches Wissen sowie Zuverlässigkeit und Engagement. Das von den Mitarbeitenden eingebrachte und im Unternehmen erlangte Know-how und die qualitativ hochwertigen Arbeitsplätze sind wertvolle Güter, die es zu schützen und zu pflegen gilt. 2. Mitarbeiterentwicklung Die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung hat einen grossen Stellenwert. Sowohl für die 41 Auszubildenden (davon 14 Chemietechnologen, 16 Laboranten, 8 Kaufmännische Lernende und 3 Logistiker) wie auch für die Mitarbeitenden aller Stufen werden laufend intern und extern Aus- und Weiterbildungskurse durchgeführt. Im Berichtsjahr wurden allein intern 118 Kurse angeboten. Davon haben rund 90% aller Mitarbeitenden regen Gebrauch gemacht und sich in ihren Fachgebieten weiterentwickelt (durchschnittlich 5.5 Tage pro Mitarbeiter). Für die Funktionen im Chemie- und Pharmabereich ist die kontinuierliche GMP-Ausbildung zudem eine Grundvoraussetzung für die tägliche Arbeit. Siegfried legt Wert auf die gezielte Förderung ihrer Mitarbeitenden. Jährlich werden mit jedem Einzelnen Leistungsbeurteilungen und eine Standortbestimmung durchgeführt, aufgrund welcher die individuelle Entwicklungsplanung vorgenommen wird. Ein Potenzialpool sorgt überdies dafür, dass Talente rechtzeitig erkannt und speziell gefördert werden. Nachhaltigkeitsbericht 59 3. Flexibilität Den Mitarbeitenden aller Standorte werden bestmögliche Arbeits- und Rahmenbedingungen geboten: Seien dies mit den Sozialpartnern sowohl in der Schweiz (Unia, SAV) wie in den USA (Union) ausgehandelte Gesamtarbeitsverträge, gleitende Arbeitszeit, flexible Teilzeitpensen (wovon rund 10% der Mitarbeitende profitieren) und der Möglichkeit von JobRotation. 4. Entlöhnung Die Siegfried Lohnpolitik berücksichtigt die individuelle und fachliche Kompetenz wie auch die persönlich erbrachten Leistungen jedes Mitarbeiters. Sie definiert einen sozial fortschrittlichen und marktgerechten Rahmen. Im Sinne von Vielfalt und Chancengleichheit werden die Löhne unabhängig von Geschlecht rein funktionsabhängig festgelegt. Sie basieren auf einem vertraglich vereinbarten Monats- resp. Jahreslohn, variablen Komponenten (Bonus, Prämien, Zulagen) sowie den Sozial- und Zusatzleistungen. Der Lohn wird durch die Einstufung des Arbeitsplatzes, die individuelle Leistung und Erfahrung des Mitarbeitenden sowie den Erfolg des Unternehmens und das wirtschaftliche Umfeld bestimmt. Rund 60% der Mitarbeitenden wohnen in der Region Zofingen. Für sie wird u.a. eine mit der Firma Ringier gemeinsam betriebene Kinderkrippe zu günstigen Konditionen angeboten. Für Frauen gilt der gesetzlich vorgesehene Mutterschaftsurlaub, für Männer ist es möglich, bis zu zwölf Monaten unbezahlten Vaterschaftsurlaub zu beantragen. 5. Motivation und Zufriedenheit Mitsprache gehört genauso zu den Zielen, die sich die Unternehmensleitung für ihre Mitarbeitenden setzt. So wird alle drei Jahre gruppenweit und über alle Organisationseinheiten hinweg eine vertiefte Mitarbeiter-Befragung durchgeführt, welche auf Basis eines Zufriedenheitsindex Aufschluss über das Befinden und die Identifikation mit dem Unternehmen gibt. Die Resultate werden in der Geschäftsleitung diskutiert 60 Nachhaltigkeitsbericht und allfällige Probleme konkret angegangen und mit entsprechenden Massnahmen umgesetzt. Zufriedenheitsindex Die im Berichtsjahr durchgeführte Mitarbeiter-Befragung hat klar gezeigt, dass basierend auf der definierten Skala die Gesamtzufriedenheit genügend bis gut ist, wobei der Anteil der sogenannt «Progressiv Zufriedenen» mit 49,4% positiv hoch ausfällt. Zwei der drei wichtigsten Treiber der Arbeitszufriedenheit, das Arbeitsklima mit 4.6 und der Arbeitsinhalt mit 4.5 werden im Mittel als gut beurteilt. Eine gute Beurteilung erhalten auch die direkten Vorgesetzten, die Einschätzung der erbrachten Sozialleistungen mit 4.7 und Anstrengungen der Abteilung Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz zum Wohle der Mitarbeitenden. Die Mitarbeitenden identifizieren sich stark mit Siegfried und sind grundsätzlich bereit, sich überdurchschnittlich einzusetzen. Verantwortung 1. Einführung Die Verantwortung von Siegfried geht über den unmittelbaren Einfluss des Unternehmens hinaus. Wo es in unserer Handlungsmacht steht, tragen wir zu einer zukunftsfähigen gesellschaftlichen Entwicklung bei. 2. Gesellschaftliche Verantwortung Als verantwortungsbewusste Wirtschaftskraft und Arbeitgeberin engagiert sich Siegfried in sozialer, kultureller und sportlicher Hinsicht in der ganzen Schweiz, mit besonderem Augenmerk auf die Region Zofingen/Aargau. Sie unterstützt zum Beispiel – soziale Projekte in der Schweiz – politisches Engagement von Mitarbeitenden mit flexibler Arbeitszeitregelung – Kultur- und Sportvereine in der weiteren Umgebung 3. Wettbewerb Siegfried steht für einen fairen Wettbewerb und trägt durch die Herstellung von Generika zu tieferen Medikamentenpreisen bei. Als Massnahme gegen Korruption und Preisabsprachen schult Siegfried ihre Verkaufsteams jedes Jahr, um faires Verhalten im Wettbewerb zu fördern. Es liegen keine Klagen wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens, Kartell- oder Monopolbildung vor. 4. Nachhaltige Beschaffung/Menschenrechte Regelmässige und systematische Audits der Lieferanten vor Ort sind Teil des Qualitätsmanagements von Siegfried. Durch die Präsenz in Shanghai ist das Unternehmen nahe bei Lieferanten in Risikogebieten und kann bei Bedarf schnell und wirksam auf Mängel reagieren. Personensicherheit und Umweltschutz sind ein wichtiger Aspekt solcher Audits. Siegfried spricht sich auch klar gegen Kinderarbeit und Menschenrechtsverletzungen jeglicher Art aus. Solche Fälle sind allerdings in der Chemie- und Pharmabranche bisher kaum bekannt. – Jugendarbeit Für solche Unterstützungsarbeit stellt Siegfried jährlich einen namhaften Betrag zur Verfügung. 5. Ziele und Ausblick Siegfried sucht permanent nach Verbesserungen in der nachhaltigen Beschaffung. Das Unternehmen ist Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft Chemie Pharma Schweiz (SCGI) und der Schweizerischen Gesellschaft für Gesundheitspolitik. Ein Mitglied der Geschäftsleitung hat zudem Einsitz im Vorstand der Aargauischen Industrie- und Handelskammer AIHK und ist Präsident des Verbandes Wirtschaft Region Zofingen WRZ. In Zusammenarbeit mit der Universität Zürich verleiht Siegfried alle zwei Jahre anlässlich des internationalen Siegfried Symposiums die Siegfried Medal. Mit dieser Auszeichnung würdigt sie aussergewöhnliche Leistungen auf dem Gebiet der Prozesschemie. Nachhaltigkeitsbericht 61 Jim Coulter Analytical Chemist Ich bin 54 Jahre jung und bereits Grossvater. Meine Frau Eleanor, mit der ich seit über 36 Jahren verheiratet bin, und ich haben uns riesig über unseren ersten Enkel gefreut. Eine ganz spezielle Freude haben mir meine ältere Tochter Nichole und ihr Mann Sean mit der Wahl des Vornamens ihres Sohnes gemacht. Coulter heisst er und ist – zugegeben, welcher stolze Grossvater würde das nicht sagen über seinen Enkel – ein überaus hübscher kleiner Kerl. Demnächst wird er seinen ersten Geburtstag feiern. Mit vollem Namen heisse ich James Alexander Coulter. Geboren und aufgewachsen bin ich in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania. Meine Frau arbeitet in der so genannten «Old City», im Herzen von Philadelphia also, für eine Firma, welche die Personalvorsorge von Arbeitgebern landesweit managt. Nichole ist 35 und lebt in Portland, Oregon, wo sie als Umweltwissenschaftlerin bei einer privaten Firma angestellt ist. Danielle, unsere zweite Tochter, ist 29-jährig und selbstständige Inneneinrichtungs-Gestalterin. Zurzeit lebt sie noch in Philadelphia, wird aber schon bald an die Westküste nach San Francisco ziehen. Neben dieser örtlichen Veränderung dürfte sich – so sieht es jedenfalls aus – auch ihr momentaner Single-Status in absehbarer Zukunft ändern. Was meinen Job bei Siegfried betrifft, so bin ich als analytischer Chemiker in der Entwicklungsabteilung der Niederlassung Pennsville tätig. Seit einem Jahrzehnt arbeite ich nun schon bei Siegfried und nach wie vor schätze ich die täglichen Herausforderungen, die es mir ermöglichen, meine Fähigkeiten als Wissenschaftler einzusetzen und gleichzeitig zu verbessern. Viele Jahre war ich in die Entwicklung und Validierung analytischer Reinigungsverfahren involviert und unterstützte das Labor für Qualitätskontrolle. Seit Kurzem ist das Know-how unserer Abteilung in den äusserst anspruchsvollen OpiatProjekten gefragt. Ich sehe das als grosse Anerkennung, denn die Arbeit mit Opiat-Verbindungen stellt eine Herausforderung dar, die nur Spezialisten anvertraut wird, die sich den höchsten Standards des innovativen experimentellen Medikamenten-Designs verpflichtet haben. sern, dass ich die Nerven meiner Frau nicht allzu arg strapaziere. Und eben erst begonnen habe ich mit Vinyasa Yoga am renommierten Philly Power Yoga Institut. Das Vinyasa Yoga zählt zu den wichtigsten und ausgefeiltesten, aber auch schwierigsten Systemen des Hatha Yoga, einer Methode, bei der es darum geht, mittels sechs festgelegten Serien von dynamisch ausgeführten Yogastellungen den Atem zu synchronisieren. Schon nach wenigen Lektionen habe ich bemerkt, wie diese jahrtausende alte Tradition neue Energie in mein Leben gebracht hat und mir hilft, mich noch besser auf Ziele und Aufgaben zu fokussieren. Eine Fertigkeit, die mir nicht zuletzt auch bei der Arbeit zugute kommt. Wer mein kleines Selbstportrait bis hier gelesen hat, kann unschwer erkennen, dass neben dem Beruf die Familie in meinem Leben einen sehr hohen Stellenwert geniesst. Nichtsdestotrotz sind meine Interessen und Hobbys vielfältig. Ich selber bezeichne mich gerne als ewigen Studenten. Denn ich interessiere mich eigentlich für alles, was mit Natur- und Geisteswissenschaften zu tun hat und bemühe mich, mein Wissen darin stets zu vergrössern. Daneben besuche ich derzeit aber auch Gitarrestunden, um meine Spieltechnik auf diesem Instrument so zu verbes- 63 Konzernrechnung der Siegfried Holding AG Editorial zum Finanzteil Operatives Ergebnis der Geschäftsbereiche Der Gruppenumsatz reduzierte sich im Berichtsjahr um 9.3% auf CHF 289 Mio. In lokalen Währungen betrug das Minus 5.7%.Der Umsatz bei Siegfried Actives ging im Berichtsjahr um 11.5% auf CHF 192 Mio. zurück (Vorjahr CHF 216 Mio.). Verzögerungen in der Markteinführung der neu entwickelten Opiatderivate sowie in der Zulassung zweier Kundenprojekte waren der Grund für diese Entwicklung. Die Division Siegfried Generics lag mit einem Rückgang um 4.5% und einem Umsatz von CHF 97 Mio. über unseren Erwartungen. Darin enthalten ist auch eine Lizenz-Zahlung für ein vor einigen Jahren auslizenziertes Biogenerikum. Die Systemänderungen im deutschen Generika-Markt wurden nicht so rasch umgesetzt wie erwartet, was sich positiv auf die Umsätze im Berichtsjahr ausgewirkt hat. In Folge der tieferen Umsätze reduzierte sich auch der Bruttogewinn der Gruppe um CHF 26.5 Mio. auf CHF 62.4 Mio. im Berichtsjahr, vor allem in der Division Siegfried Actives, wo der Bruttogewinn von CHF 39.8 Mio. auf CHF 18.1 Mio. zurückging. Mit eine Rolle spielten ungünstigere Wechselkurse sowie eine veränderte Zusammensetzung des Produkte-Portfolios. Die Bruttogewinn-Marge belief sich auf 9.4% (Vorjahr 18.4%). Der Bruttogewinn der Division Siegfried Generics lag mit CHF 44.4 Mio. ebenfalls unter Vorjahr (CHF 49.1 Mio.). Dabei konnte die Division den Margenrückgang wegen gesunkener Preise dank höheren Lizenzeinnahmen teilweise kompensieren. Die direkt beeinflussbaren operativen Kosten sanken um gut CHF 2 Mio. Dabei lagen die Marketing und Vertriebskosten mit CHF 11.2 Mio. rund CHF 1.2 Mio. unter Vorjahresniveau. Die Administrations- und übrige operative Kosten gingen von CHF 20.8 Mio. auf CHF 14.6 Mio. zurück. Darin enthalten ist eine Entlastung in der Höhe von CHF 8.8 Mio., welche sich aufgrund der Umstellung der Pensionskasse der Siegfried Gruppe in der Schweiz vom Leistungs- auf das Beitragsprimat ergab. 64 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe Von den Forschungs- und Entwicklungskosten im Gesamtbetrag von CHF 42.8 Mio. entfielen CHF 26.9 Mio. auf die Division Siegfried Generics und CHF 15.9 Mio. auf die Division Siegfried Actives. In Letzterer reduzierten sich die diesbezüglichen Aufwendungen um CHF 1.3 Mio. Die grössten Aufwendungen fielen für den Aufbau der Inhalationstechnologie an, für welche CHF 11.8 Mio. ausgegeben wurden (Vorjahr CHF 4.6 Mio.). Wie schon im Vorjahr vereinnahmte Siegfried wiederum übrige betriebliche Erträge in beträchtlicher Höhe, insgesamt CHF 18.5 Mio. CHF (Vorjahr CHF 19.5 Mio. CHF). Während im Geschäftsjahr 2007 eine umfassende Zusammenarbeitsvereinbarung mit der Firma Celgene unterzeichnet wurde, konnte im Berichtsjahr die Division Siegfried Generics mit der Schweizer Tochter der US-amerikanischen Firma Arena Pharmaceuticals, Inc., eine ähnliche Vereinbarung abschliessen. Per 9. Januar 2008 übernahm Arena die Pharmaproduktion in Zofingen samt 70 Mitarbeitenden von Siegfried. Die für die Siegfried Gruppe bedeutendste Kenngrösse EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen) reduzierte sich in Folge des Umsatzrückganges von CHF 69.0 Mio. im Vorjahr auf CHF 48.2 Mio. Siegfried Actives musste einen deutlichen Rückgang von CHF 49.7 Mio. auf CHF 25.7 Mio. hinnehmen. In der Division Siegfried Generics hingegen stieg der EBITDA dank höheren Lizenzeinnahmen und der Transaktion mit Arena von CHF 18.6 Mio. auf CHF 28.9 Mio. Die EBITDA–Marge für die Gruppe beträgt 16.7% (Vorjahr 21.7%). Nach Berücksichtigung der Abschreibungen und Amortisationen reduzierte sich auch der EBIT der Gruppe von 30.5 Mio. im Vorjahr auf CHF 12.3 Mio. (vor Impairment). Die Marge reduzierte sich von 9.6% auf 4.3%, was deutlich unter der anvisierten Marge von ca. 10% liegt. Aus diesem Grund haben Verwaltungsrat und Geschäftsleitung beschlossen, mit dem Projekt «Deliver» ein umfassendes Restruktu- rierungsprogramm einzuleiten. Nebst einer intensiveren Marktbearbeitung und umfassenden Sparmassnahmen sollen vor allem auch die Durchlaufzeiten in der chemischen Produktion reduziert werden, was zusätzlich zu einem tieferen Nettoumlaufvermögen führen wird. Das Projekt «Deliver» wurde mit externer Unterstützung erfolgreich gestartet. Die erste Phase wird im April 2009 abgeschlossen sein. Anschliessend folgt die Implementierung. Bilanzentwicklung und Asset Impairment Die Bilanzsumme reduzierte sich von CHF 674 Mio. auf CHF 535 Mio. Das konsolidierte Eigenkapital ging von CHF 488 Mio. auf CHF 352 Mio. zurück. Die Eigenkapitalquote liegt immer noch bei sehr soliden 65.8% (Vorjahr 72.3%). Unter den angewandten Rechnungslegungsstandards muss für Cash Generating Units (Zahlungsmittel generierende Einheiten) mit Goodwill oder mit Anlagen mit unbegrenzter Lebensdauer ein jährlicher Impairment Test durchgeführt werden. Mit diesem Test wird überprüft, ob die Netto-Aktiven einer Cash Generating Unit durch entweder den Betrag einer sogenannten Value in Use-Berechnung oder den Betrag einer Fair Value less cost to sell-Berechnung vollumfänglich gedeckt sind. Aufgrund des Umsatzrückgangs bei Siegfried Actives im Berichtsjahr 2008 und der veränderten Rahmenbedingungen im Generika-Markt haben Verwaltungsrat und Geschäftsleitung die Mittelfristpläne für die Jahre 2009–2013 zurückhaltender prognostiziert als in den Vorjahren. Aufgrund dieser defensiveren Prognosen wird davon ausgegangen, dass die zur Verfügung stehenden Anlagenkapazitäten trotz erwarteten Fortschritten bei den Opiaten und anderen strategischen Projekten nicht voll ausgelastet werden können. Als Resultat dieser Neubeurteilung wurden insgesamt Impairmentabschreibungen von CHF 87 Mio. (nach Steuereffekten) der Erfolgsrechnung 2008 mit einem einmaligen Betrag belastet. In Übereinstimmung mit geltenden IFRS Vorschrif- ten wurden in einem ersten Schritt bestehende GoodwillBeträge im Umfang von CHF 21 Mio. vollumfänglich abgeschrieben. Weitere CHF 76 Mio. an Anlagewerten wurden in beiden Divisionen in verschiedenen Anlagekategorien wertberichtigt. Durch die Reduktion der Sachanlagen werden die Abschreibungen in den folgenden Jahren tiefer ausfallen. Dies wird sich positiv auf die zukünftigen Gewinne vor Steuern auswirken. Der operative Cashflow erhöhte sich von CHF 9.2 Mio. im Vorjahr auf CHF 22.3 Mio. im Berichtsjahr. Dieser Anstieg ist primär darauf zurück zu führen, dass sich im Vorjahr das Nettoumlaufvermögen temporär stark erhöht hatte. Dieses hat sich im Berichtsjahr dank guter Lagerbewirtschaftung zurückgebildet. Die Investitionen in Sachanlagen liegen mit CHF 35.3 Mio. auf Vorjahreshöhe. Sie beinhalten auch Investitionen in die Inhalationstechnologie von rund CHF 9.0. Mio. Die Nettoverschuldung blieb im Berichtsjahr mit CHF 71 Mio. stabil. Reingewinn der Gruppe Aufgrund der getätigten Asset Impairments mit einem (steuerlich bereinigten) Netto-Effekt von rund CHF 87 Mio. resultierte für das Geschäftsjahr 2008 ein deutlicher Verlust in der Höhe von CHF 74.8 Mio. Aufgrund der weiterhin gesunden Eigenkapitalbasis und dem erzielten operativen Cashflow beantragt der Verwaltungsrat den Aktionären die Ausschüttung einer Dividende. Diese soll aber von CHF 4.20 auf CHF 2.10 pro Aktie reduziert werden. Dr. Richard Schindler, CFO Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 65 Konsolidierte Bilanz In 1 000 CHF (per 31. Dezember) Erläuterungen * 2008 2007 1 Aktiven Anlagevermögen Sachanlagen 2 241 729 317 673 Immaterielles Anlagevermögen 3 30 353 48 870 Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures 4 6 024 5 477 5, 6 20 391 1 123 19 – 18 815 Finanzanlagen und übrige langfristige Anlagen Vermögenswerte aus Vorsorgeplänen Latente Steuerforderungen 7 Total Anlagevermögen – 8 698 298 497 400 656 Umlaufvermögen Warenvorräte 8 147 066 160 523 5, 9 63 143 68 737 5, 10 10 720 19 408 7 13 – Derivative Finanzinstrumente 11 434 527 Flüssige Mittel 12 14 937 4 714 236 313 253 909 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen Laufende Ertragsteuern Total Umlaufvermögen Zur Veräusserung gehaltene langfristige Vermögenswerte Total Aktiven – 19 600 534 810 674 165 Passiven Eigenkapital Aktienkapital 13 5 600 5 600 Eigene Aktien 13 –5 039 –4 950 Konzernreserven 13 351 502 486 971 352 063 487 621 5, 14 86 127 75 824 15 10 911 9 166 7 579 34 126 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 16 3 124 2 940 Rückstellungen für Leistungen aus Personalvorsorge 19 Total Eigenkapital Langfristiges Fremdkapital Langfristige Finanzverbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen Latente Steuerverbindlichkeiten Total langfristiges Fremdkapital 18 943 6 280 119 684 128 336 Kurzfristiges Fremdkapital Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 17 21 657 15 156 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 18 31 724 36 746 Derivative Finanzinstrumente 11 4 300 – Rückstellungen für Leistungen aus Personalvorsorge 19 922 954 Kurzfristige Rückstellungen 15 4 420 3 735 7 40 1 617 Laufende Ertragssteuerverbindlichkeiten Total kurzfristiges Fremdkapital 63 063 58 208 Total Fremdkapital 182 747 186 544 Total Passiven 534 810 674 165 * 1 Die Erläuterungen im Anhang auf den Seiten 70–101 sind Bestandteil der Konzernrechnung. Bilanz 2007 restated, siehe Seite 71 66 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe Konsolidierte Erfolgsrechnung in 1 000 CHF (für das am 31. Dezember endende Geschäftsjahr) Erläuterungen * Nettoumsatz Herstellkosten der verkauften Produkte und Leistungen 8 Bruttogewinn Marketing und Vertrieb Forschung und Entwicklung 8 Administration und allgemeine Kosten Übriger betrieblicher Ertrag 20 Operatives Ergebnis vor Impairment Impairment 2,3 Operatives Ergebnis Anteile am Ergebnis assoziierter Gesellschaften 2008 2007 288 745 318 256 –226 301 –229 349 62 444 88 907 –11 220 –12 468 –42 836 –44 669 –14 609 –20 780 18 537 19 486 12 316 30 476 –96 995 – –84 679 30 476 4 1 252 519 Finanzertrag 21 1 125 860 Finanzaufwand 21 –6 068 –5 029 Währungsdifferenzen 21 Verlust/Gewinn vor Ertragssteuern Ertragssteuern 7 Reinverlust/-gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen Reingewinn aus aufgegebenen Geschäftsbereichen Reinverlust/-gewinn Gruppe 243 –481 –88 127 26 345 13 293 –3 993 –74 834 22 352 – 27 358 –74 834 49 710 Reinverlust/-gewinn je Aktie Unverwässerter Reinverlust/-gewinn je Aktie (CHF) 22 –27.00 17.99 Verwässerter Reinverlust/-gewinn je Aktie (CHF) 22 –27.00 17.99 Reinverlust/-gewinn je Aktie (fortgeführte Geschäftsbereiche) Unverwässerter Reinverlust/-gewinn je Aktie (CHF) 22 –27.00 8.09 Verwässerter Reinverlust/-gewinn je Aktie (CHF) 22 –27.00 8.09 * Die Erläuterungen im Anhang auf den Seiten 70–101 sind Bestandteil der Konzernrechnung. Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 67 Konsolidierte Geldflussrechnung in 1 000 CHF (für das am 31. Dezember endende Geschäftsjahr) Erläuterungen * 2008 2007 –74 834 22 352 2,3 132 882 38 487 15,20 –446 Reinverlust/-gewinn Anpassungen: Abschreibungen und Impairment Sachanlagen und immaterielles Anlagevermögen Veränderung von Rückstellungen (2008 ohne Einfluss Arena Transaktion) Andere nicht geldwirksame Veränderungen –23 354 ** Aufwand für anteilsbasierte Vergütungen 226 811 296 332 Währungsergebnis 21 –243 481 Finanzertrag 21 –1 125 –860 Finanzaufwand 21 6 068 5 028 Ertragssteuern 7 –13 293 3 993 Ergebnisanteil an assoziierten Gesellschaften 4 –1 252 –519 103 –5 880 Nettoergebnis aus Verkauf von Anlagevermögen Nettoergebnis aus Verkauf von zur Veräusserung gehaltenen lfr. Vermögenswerten 20 –13 537 –9 089 11 195 55 432 Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5 310 –27 220 Veränderung sonstige Forderungen 8 163 –1 497 11 053 –10 688 2 008 –4 952 –7 762 5 436 Cashflow aus operativer Tätigkeit vor Veränderung des Netto-Umlaufvermögens Veränderung Warenvorräte Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Veränderung sonstiger kurzfristiger Verbindlichkeiten Zahlungen aus Rückstellungen 15 –1 005 –100 –4 255 –5 042 Bezahlte Ertragssteuern –2 413 –2 180 Cashflow aus operativer Tätigkeit 22 294 9 189 –30 511 –35 486 1 430 2 637 Bezahlte Zinsen und Bankspesen Investitionen in Sachanlagen Einnahmen aus Verkauf von Sachanlagen Einnahmen aus Verkauf von zur Veräusserung gehaltenen lfr. Vermögenswerten 20 21 822 – –7 890 –3 612 Investitionen in assoziierte Gesellschaften und Joint-Ventures –240 –589 Kauf von zur Veräusserung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten –196 –269 – 5 864 614 824 Investitionen in Immaterielles Anlagevermögen Verkauf von zur Veräusserung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten Erhaltene Zinsen Dividendenerträge Cashflow aus Investitionstätigkeit 2 13 –14 969 –30 618 Aufnahme langfristiger Finanzverbindlichkeiten 14 30 000 23 146 Rückzahlung langfristiger Finanzverbindlichkeiten 14 –15 000 –60 000 Aufnahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten Rückzahlung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten Veränderung sonstiger langfristiger Verbindlichkeiten Kauf/Verkauf eigener Aktien, netto Dividende an Aktionäre Siegfried Holding AG Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Cashflow aus aufgegebenen Geschäftsbereichen Nettoveränderung der flüssigen Mittel Flüssige Mittel am Jahresanfang Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf flüssige Mittel Flüssige Mittel am Jahresende * ** 13 23 79 181 –418 – –288 –230 2 943 –11 647 –11 583 3 327 –46 121 – 53 468 10 652 –14 082 4 714 18 964 –429 –168 14 937 4 714 Die Erläuterungen im Anhang auf den Seiten 70–101 sind Bestandteil der Konzernrechnung. Andere nicht geldwirksame Veränderungen beinhalten im wesentlichen CHF 9 Mio. Gewinn aus Umstellung der Pensionskasse auf Beitragsprimat, CHF 8 Mio. aktivierte Eigenleistungen, CHF 4 Mio. Zunahme langfristiger Forderungen aus Lizenzverkäufen. 68 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe Konsolidierte Aufstellung aller im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen In Mio. CHF (für das am 31. Dezember endende Geschäftsjahr) Erläuterungen * 2008 2007 –2.7 –1.3 – 0.5 –6.1 1.2 – –2.4 Cashflow Hedges – im Eigenkapital erfasste Gewinne/(Verluste) – in die Erfolgsrechnung transferierte (Gewinne)/Verluste Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – – im Eigenkapital erfasste Gewinne/(Verluste) – in die Erfolgrechnung transferierte (Gewinne)/Verluste Aktuarielle Gewinne/(Verluste) aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen 19 –41.8 6.9 0.1 –0.4 13 –9.0 –9.0 7 10.7 –1.2 Siegfried Anteil am Eigenkapital von asssoziierten Gesellschaften Umrechnungsdifferenzen Ertragssteuern auf die direkt im Eigenkapital erfassten Positionen Ergebnis direkt im Eigenkapital erfasst –48.8 –5.7 Reingewinn –74.8 49.7 –123.6 44.0 Total aller im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen * 13 Die Erläuterungen im Anhang auf den Seiten 70 – 101 sind Bestandteil der Konzernrechnung. Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 69 Anhang zur Konzernrechnung Grundsätze der Rechnungslegung Konzernrechnung Die finanzielle Berichterstattung der Siegfried Gruppe erfolgt in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS). Die Konzernrechnung basiert auf historischen Kosten, mit Ausnahme der Neubewertung bestimmter Finanzanlagen und Verbindlichkeiten wie derivativer Finanzinstrumente und zur Veräusserung verfügbarer finanzieller Vermögenswerte. Diese werden, wie in den nachstehenden Grundsätzen dargestellt, zum Marktwert bewertet. Die Siegfried-Namenaktien sind an der Schweizer Börse SIX kotiert. Die Konzernrechnung der Siegfried Gruppe wurde vom Verwaltungsrat am 16. März 2009 verabschiedet. Schätzungen und Wertungen Die Aufstellung von im Einklang mit den IFRS stehenden Konzernabschlüssen erfordert Schätzungen. Des Weiteren macht die Anwendung der unternehmensweiten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Wertungen des Managements erforderlich. Bereiche mit höheren Beurteilungsspielräumen oder höherer Komplexität, oder Bereiche, bei denen Annahmen und Schätzungen von entscheidender Bedeutung für den Konzernabschluss sind, sind in diesem Anhang unter dem Titel «Schätzungsunsicherheiten und Ermessensausübung des Managements» aufgeführt. Die tatsächlichen Ergebnisse können von den Schätzungen abweichen. Änderungen bei den Grundsätzen der Rechnungslegung Im Jahr 2007 führte die Siegfried Gruppe frühzeitig den Standard IFRS 8 «Geschäftssegmente» ein. Im Jahr 2008 führte die Gruppe die Interpretation IFRIC 14 ein, die sich auf IAS 19 «Leistungen an Arbeitnehmer» bezieht. In 2008 in Kraft getretene Interpretationen IFRIC 11, «Konzerninterne Geschäfte und Geschäfte mit eigenen Anteilen» regelt die Frage, ob anteilsbasierte Transaktionen welche eigene Aktien oder Gruppengesellschaften (beispielsweise Optionen auf Aktien der Muttergesellschaft) beinhalten im Einzelabschluss des Mutterunternehmens und der Tochtergesellschaft als anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente «equity-settled» oder als anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich «cash-settled» zu verbuchen sind. Diese Interpretation hat keinen Einfluss auf die Konzernrechnung der Siegfried Gruppe. Die per 1. Januar 2008 in Kraft getretenen Interpretationen IFRIC 12, «Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen» und IFRIC 13, «Kundentreueprogramme» sind für 70 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe die Rechnungslegung der Siegfried Gruppe nicht relevant. IFRIC 14, «Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes, Mindestfinanzierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung» ist anwendbar auf alle «Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses» und auf «Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer». IFRIC 14 regelt die Frage eines wirtschaftlichen Nutzens aus Rückzahlungen oder zukünftigen Beitragsreduktionen sowie die Entstehung einer Verpflichtung aus einer Mindestfinanzierungsanforderung. Die Umstellung aus der Erstanwendung von IFRIC 14 erforderte ein Restatement der konsolidierten Bilanz der Siegfried Gruppe, rückwirkend per 1. Januar 2007. Zukünftige Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die Gruppe untersucht gegenwärtig die Auswirkungen der per 1.1.2009 und später in Kraft tretenden revidierten und neuen Standards und Interpretationen, welche nicht frühzeitig eingeführt wurden. Dies betrifft insbesondere diejenigen von IAS 23 (revidiert) «Fremdkapitalkosten», IAS 1 (revidiert) «Darstellung des Abschlusses», IFRS 2 «Aktienbasierte Vergütung» sowie IFRS 3 «Unternehmenszusammenschlüsse» und IAS 27 «Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS». Die übrigen revidierten und neuen Standards werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Ergebnisse und die finanzielle Lage der Siegfried Gruppe haben. Restatement der Bilanz Die Umstellung aus der Erstanwendung von IFRIC 14 erfolgte rückwirkend per 1. Januar 2007. Die Auswirkungen sind untenstehend dargestellt. Auf die Erfolgsrechnung des Jahres 2007 hatte die Anwendung von IFRIC 14 keine Auswirkungen. Die in der konsolidierten Aufstellung aller erfassten Erträge und Aufwendungen in 2008 ausgewiesenen aktuariellen Verluste von CHF 41.8 Millionen beinhalten CHF 15.0 Millionen auf Grund der Anwendung von IFRIC 14. Mit der Erstanwendung von IFRIC 14 wurden gleichzeitig Verpflichtungen aus Pensionsabfindungen gesondert von den Vermögenswerten aus Vorsorgeplänen ausgewiesen. Die Vorsorgepläne in der Schweiz umfassen neben der Pensionskasse auch vier Vorsorgepläne bei einer Sammelstiftung. Aufgrund der in der Gruppe definierten Materialitätskriterien für die Bilanz und Erfolgsrechnung wurden diese Pläne bisher als beitragsorientierte Vorsorgepläne behandelt. Per 1. Januar 2009 werden drei dieser Vorsorgepläne in die Pen- sionskasse überführt. Die sich aus der Überführung ergebenden Vorsorgeleistungen werden somit zukünftig bei der Bewertung der Vorsorgeverpflichtungen der Pensionskasse berücksichtigt. Die Gruppe hat sich deshalb entschieden, rückwirkend per 1. Januar 2007 die vier Vorsorgepläne der Sammelstiftung ebenfalls als leistungsorientierte Vorsorgepläne zu erfassen. Ebenfalls wurden Umgliederungen zwi- In 1 000 CHF schen langfristigen Rückstellungen für Leistungen aus Personalvorsorge und sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten vorgenommen. Die Auswirkungen dieser Umqualifizierung im Sinne einer Fehlerkorrektur nach IAS 8 sind in der Spalte «Restatement Planüberführung» untenstehend dargestellt. Auf die Erfolgsrechnung und den Reingewinn je Aktie hatte die Umstellung keine Auswirkungen. 1.1.2007 vor Restatement Vermögenswerte aus Vorsorgeplänen Total Anlagevermögen Restatement IFRIC 14 Restatement Planüberführung 1.1.2007 restated 2 009 11 547 – 13 556 437 898 11 547 – 449 445 Total Umlaufvermögen 255 302 – – 255 302 Total Aktiven 693 200 11 547 – 704 747 33 383 2 656 –852 35 187 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 3 536 – – 3 536 Rückstellungen für Leistungen aus Personalvorsorge (langfristig) 5 697 – 3 703 9 400 Rückstellungen für Leistungen aus Personalvorsorge (kurzfristig) 1 372 – – 1 372 50 156 – 1 484 51 640 Latente Steuerverbindlichkeiten Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Total Fremdkapital 245 497 2 656 4 335 252 488 Total Eigenkapital 447 703 8 891 –4 335 452 259 Total Passiven 693 200 11 547 – 704 747 2007 vor Restatement Restatement IFRIC 14 Restatement Planüberführung 2007 restated 2 561 3 387 877 6 825 –214 –779 –202 –1 195 31.12.2007 vor Restatement Restatement IFRIC 14 Restatement Planüberführung 31.12.2007 restated Im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen Aktuarielle Gewinne/(Verluste) aus leistungsorientierten Vorsorgeplänen Steuereffekt In 1 000 CHF Vermögenswerte aus Vorsorgeplänen Total Anlagevermögen 3 388 15 427 – 18 815 385 229 15 427 – 400 656 Total Umlaufvermögen (inkl. Zur Veräusserung gehaltene Vermögenswerte) 273 509 – – 273 509 Total Aktiven 658 738 15 427 – 674 165 Latente Steuerverbindlichkeiten 31 341 3 435 –650 34 126 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 2 940 – – 2 940 Rückstellungen für Leistungen aus Personalvorsorge (langfristig) 2 961 493 2 826 6 280 Rückstellungen für Leistungen aus Personalvorsorge (kurzfristig) 954 – – 954 35 262 – 1 484 36 746 178 956 3 928 3 660 186 544 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Total Fremdkapital Total Eigenkapital 479 782 11 499 –3 660 487 621 Total Passiven 658 738 15 427 – 674 165 Konsolidierungsmethode und -kreis Die Konzernrechnung umfasst die Jahresabschlüsse aller in- und ausländischen Gesellschaften, bei denen die Siegfried Holding AG direkt oder indirekt die Kontrolle über die Finanz- und Geschäftstätigkeit inne hat; dies ist in der Regel bei einer Beteiligung von mehr als 50% der Fall. Nach der Methode der Vollkonsolidierung werden Aktiven und Passiven sowie Aufwand und Ertrag zu 100% erfasst. Anteile von Drittaktionären am Nettovermögen und am Geschäftsergebnis von Konzerngesellschaften werden sowohl in der konsolidierten Bilanz als auch in der konsolidierten Erfolgsrechnung gesondert als Minderheitsanteile ausgewiesen. Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 71 Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften werden nach der Equity-Methode konsolidiert. Dies sind Gesellschaften, welche die Gruppe nicht kontrolliert, auf die jedoch ein bedeutender Einfluss ausgeübt wird. Im Allgemeinen ist dies bei einem Stimmrechtsanteil von 20% bis 50% der Fall. Eine Ausnahme bildet die Beteiligung an SCI Pharmtech Inc. Diese wird bei einem Stimmrechtsanteil von 16.67% seit 1. April 2007 nach der Equity-Methode konsolidiert, weil aufgrund der Vertretung im Verwaltungsrat die Möglichkeit zu bedeutender Einflussnahme besteht. Beteiligungen an Joint Ventures werden ebenfalls nach der Equity-Methode konsolidiert. Im Laufe des Berichtsjahres erworbene oder veräusserte Konzerngesellschaften werden ab Erwerbs- bzw. Veräusserungszeitpunkt in die Konzernrechnung einbezogen bzw. daraus entfernt. Die der Konzernrechnung zugrunde liegenden Einzelabschlüsse werden gemäss konzernweit einheitlicher Bilanzierungsgrundsätze erstellt. Alle konzerninternen Transaktionen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten, wie auch die aus Konzernsicht noch nicht realisierten Gewinne auf internen Lieferungen und Leistungen werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert. Die jährliche Berichtsperiode der Konzerngesellschaften endet jeweils am 31. Dezember. Unternehmenszusammenschlüsse Akquisitionen von Tochtergesellschaften werden nach der Erwerbsmethode (Purchase Method) bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenszusammenschlusses beinhalten die Summe der Fair Values der akquirierten Vermögenswerte, übernommenen Schulden und Eventualschulden und emittierten Eigenkapitalinstrumente zum Akquisitionszeitpunkt, zuzüglich der direkt zurechenbaren Akquisitionskosten. Ein Überschuss der Anschaffungskosten über den Fair Value der identifizierbaren Netto-Vermögenswerte des erworbenen Unternehmens wird als Goodwill bilanziert. Falls der Fair Value der identifizierbaren Netto-Vermögenswerte die Anschaffungskosten übersteigt, wird der Überschuss erfolgswirksam erfasst. Segmentberichterstattung Mit der frühzeitigen Anwendung von IFRS 8 in 2007 folgt die Definition der operativen Segmente dem «Management approach», d.h. die Segmente werden entsprechend in Übereinstimmung mit der internen Berichterstattung ausgewiesen. Währungsumrechnung Die Posten der Abschlüsse werden auf Basis der funktionalen Währung bewertet. Die Siegfried Konzernrechnung wird in Schweizer Franken dargestellt. Die funktionale Währung der Gruppengesellschaften ist die jeweilige lokale Währung. Die Umrechnung der in den 72 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe lokalen Bilanzen enthaltenen Aktiven und Passiven in Schweizer Franken erfolgt zu den Jahresendkursen (Stichtagsmethode). Aufwendungen und Erträge der in Fremdwährung erstellten Erfolgsrechnungen werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet, welche nicht wesentlich von den Wechselkursen am Tag des Geschäftsvorfalls abweichen. Die aus der Umrechnung von Abschlüssen in Fremdwährung resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden direkt dem konsolidierten Eigenkapital gutgeschrieben bzw. belastet. Währungsumrechnungsdifferenzen auf Darlehensforderungen an Konzerngesellschaften, welche wirtschaftlich als Teil einer Nettoinvestition in diese Gesellschaften anzusehen sind sowie von Finanzschulden, die als Hedges solcher Investitionen designiert sind, werden ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Darlehen sind grundsätzlich dann als Nettoinvestition in die Tochtergesellschaft anzusehen, wenn eine Rückzahlung in einem absehbaren Zeitraum weder geplant noch wahrscheinlich ist. Alle übrigen Kursdifferenzen sind in der Erfolgsrechnung erfasst. Für die wichtigsten Währungen der Gruppe wurden folgende Kurse angewendet: Bilanz Jahresendkurse 2008 2007 1 USD 1.056 1.124 1 EUR 1.489 1.657 Erfolgsrechnung Durchschnittskurse 2008 2007 1 USD 1.0831 1.2001 1 EUR 1.5874 1.6427 Sachanlagen Die Bewertung des Sachanlagevermögens erfolgt zu Anschaffungs- oder zu Herstellkosten abzüglich der aufgelaufenen betriebswirtschaftlich notwendigen Abschreibungen. Grundstücke werden grundsätzlich nicht abgeschrieben. Die Abschreibungen erfolgen linear über den Zeitraum der geschätzten Nutzungsdauer des Anlagegutes gemäss folgender Aufstellung: Gebäude 10–45 Jahre Maschinen, Einrichtungen 8–15 Jahre Fahrzeuge 8–10 Jahre EDV-Anlagen 3–5 Jahre Sofern Teile einer Sachanlage unterschiedliche wirtschaftliche Nutzungsdauern aufweisen, werden diese als separate Objekte geführt und abgeschrieben. Die Nutzungsdauern von Sachanlagen werden mindestens einmal pro Jahr zum Bilanzstichtag überprüft und sofern notwendig angepasst. Sachanlagen werden zum Zeitpunkt ihres Abganges oder wenn kein Nutzungswert mehr erwartet werden kann, nicht mehr bilanziert. Gewinne oder Verluste aus der Veräusserung von Sachanlagen werden in der Erfolgsrechnung berücksichtigt. Bei der Bemessung des Restwertes von Gegenständen des Anlagevermögens werden die zukünftig erwarteten Zahlungseingänge zum Barwert eingesetzt. Unterhalt und Reparaturkosten werden laufend der Erfolgsrechnung belastet. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Nachträgliche Anschaffungs-/Herstellkosten werden nur aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufliessen wird und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig ermittelt werden können. Alle anderen Reparaturen und Wartungen werden in dem Geschäftsjahr erfolgswirksam erfasst, in dem sie angefallen sind. Leasing Geleaste Sachanlagen, bei denen alle mit dem Eigentum verbundenen wesentlichen Risiken und Chancen an die Gruppe übergehen, werden als Finanzierungsleasing ausgewiesen. Alle übrigen Leasingvereinbarungen werden als Operating-Leasing klassifiziert. Finanzierungsleasingverhältnisse werden zu Beginn des Leasingverhältnisses zum Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert. Die entsprechende Leasingverpflichtung, nach Abzug der Finanzierungskosten, wird in den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Die Abschreibungsdauer für Leasinggegenstände richtet sich nach den dargestellten Grundsätzen zur Abschreibung von Sachanlagen oder allenfalls kürzerer Leasingdauer. Die Leasingraten werden in einen Tilgungs- und einen Zinsanteil aufgeteilt. Der Zinsanteil der Leasingraten wird dem Finanzergebnis so belastet, dass über die Perioden ein konstanter Zinssatz auf die verbleibende Schuld entsteht. Immaterielles Anlagevermögen Die immateriellen Werte beinhalten Goodwill, von Dritten erworbene Lizenzen, Patente, Marken, Technologie, Kundenstamm, Software sowie aktivierte Entwicklungskosten für Siegfried Produkte. Goodwill aus einer Akquisition wird zum Zeitpunkt der Akquisition denjenigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units) zugeordnet, welche von den zukünftigen Cash-flows im Zusammenhang mit dieser Akquisition profitieren werden. Der bilanzierte Goodwill entspricht der Differenz zwischen den Akquisitionskosten und den «fair values» der akquirierten identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden. Er wird in der jeweiligen Gruppengesellschaft in der lokalen Währung geführt, in welcher der Kauf erfolgt ist. Zugänge von nicht durch Akquisitionen erworbenen Lizenzen, Patenten, Marken und sonstigen immateriellen Vermögensgegenständen werden zu ihren Anschaffungswerten erfasst. Immaterielle Vermögenswerte mit unbeschränkter Nutzungsdauer sowie Goodwill werden nicht abgeschrieben. Die Werthaltigkeit dieser Vermögenswerte wird stattdessen jährlich, oder wenn Anzeichen für eine mögliche Wertminderung bestehen, überprüft. Bei Siegfried betrifft dies derzeit den aktivierten Goodwill aus Akquisitionen. Alle übrigen immateriellen Vermögenswerte haben eine beschränkte Lebensdauer und werden planmässig über die kürzere rechtliche oder ökonomische Nutzungsdauer abgeschrieben: Kürzere rechtliche oder ökonomische Lizenzen, Patente Nutzungsdauer, in der Regel 5–20 Jahre Marken, Technologie, Kundenstamm Kürzere rechtliche oder ökonomische Nutzungsdauer, in der Regel 5–20 Jahre Aktivierte Entwicklungskosten Software 10 Jahre 3–5 Jahre Werthaltigkeitstests (Impairment Tests) werden immer dann durchgeführt, wenn Anzeichen für eine mögliche Wertminderung des immateriellen Wertes erkennbar sind. Liegt der Buchwert über dem erzielbaren Betrag, entsprechend dem höheren der beiden Beträge aus Verkehrswert abzüglich Veräusserungskosten und Nutzungswert des Vermögenswertes, dann wird der Buchwert auf den erzielbaren Betrag vermindert. Diese Minderung wird in der Konzernerfolgsrechnung als Aufwand erfasst. Das Immaterielle Anlagevermögen beinhaltet auch aktivierte Entwicklungskosten für Siegfried Produkte. Aktivierungen werden nur vorgenommen, wenn entsprechende Aktivierungskriterien kumulativ erfüllt sind. Wenn dies zutrifft, erfolgt die Aktivierung gemäss dem Projektfortschritt. Die Werthaltigkeit des Nettobuchwertes der aktivierten Entwicklungskosten wird regelmässig überprüft und falls nicht einbringbar auf den erzielbaren Betrag wertberichtigt. Abschreibungen von aktivierten Entwicklungskosten werden in der Erfolgrechnung unter Forschung und Entwicklung erfasst. Wertminderungen des nicht-finanziellen Anlagevermögens Die Werthaltigkeit von Sachanlagen und übrigem Anlagevermögen mit beschränkter Nutzungsdauer wird immer dann überprüft, wenn aufgrund von Ereignissen oder veränderten Umständen eine Überbewertung der Buchwerte möglich scheint. Wenn der Buchwert den erzielbaren Wert übersteigt, erfolgt eine Sonderabschreibung auf diesen Wert. Der erzielbare Wert ist der höhere aus Nettoveräusserungswert und Nutzungswert. Im Falle einer Wertminderung wird auch die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Vermögenswertes überprüft und sofern zutreffend, der verringerte Buchwert über die verbleibende kürzere Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Werthaltigkeit von Vermögenswerten mit Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 73 unbeschränkter Nutzungsdauer wird mindestens einmal jährlich überprüft. Finanzielle Vermögenswerte Die finanziellen Vermögenswerte sind in folgende Kategorien unterteilt: – Finanzaktiven, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden «at Fair value through profit and loss». Dazu gehören finanzielle Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden, sowie Derivate und finanzielle Vermögenswerte, die bei ihrer erstmaligen Erfassung als erfolgswirksam zum «Fair Value» designiert werden. Ein finanzieller Vermögenswert wird zu Handelszwecken gehalten, wenn er mit der Absicht erworben wurde, einen Gewinn aus kurzfristigen Preisschwankungen zu erzielen. Die erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte werden im Umlaufvermögen bilanziert, wenn sie zu Handelszwecken gehalten werden oder voraussichtlich innerhalb von 12 Monaten realisiert werden. – Darlehen und Forderungen beinhalten gewährte Darlehen und Guthaben mit fixen Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Sie zählen zu den kurzfristigen Vermögenswerten, soweit deren Fälligkeit nicht 12 Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt, andernfalls werden sie im Anlagevermögen ausgewiesen. – Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte «available-for-sale» sind nicht derivative Vermögenswerte, die entweder dieser Kategorie zugeordnet wurden oder keiner der übrigen Kategorien angehören. Sie sind im Anlagevermögen unter der Position Finanzanlagen und übrige langfristige Anlagen ausgewiesen, ausser deren Veräusserung sei innerhalb der nächsten 12 Monate geplant. Die Kategorisierung der Finanzanlagen wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft. Alle Käufe und Verkäufe werden am Tag erfasst, an dem sich die Gruppe zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts verpflichtet. Die erstmalige Bewertung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt zum Fair Value inklusive Transaktionskosten, mit Ausnahme von Vermögenswerten der Kategorie «Fair value through profit and loss» (ohne Transaktionskosten). Veränderungen des Fair Value von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzaktiven werden im Finanzergebnis der betreffenden Periode ausgewiesen. Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden nach der erstmaligen Erfassung zum Fair Value bilanziert, wobei die Änderungen des Fair Value (nach Steuern) im Eigenkapital erfasst werden. Bei Verkauf, Wertminderung (in der Regel bei Verlust von mehr als 50% der Anschaffungskosten oder 74 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe bei andauerndem Wertverlust von über 12 Monaten) oder anderweitigem Abgang der zur Veräusserung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte werden die seit dem Kauf im Eigenkapital erfassten kumulierten Gewinne und Verluste im Ergebnis der laufenden Periode ausgewiesen. Kredite und Forderungen sowie bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen werden nach der erstmaligen Erfassung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bilanziert. Der Fair Value von finanziellen Vermögenswerten basiert grundsätzlich auf aktuellen Marktwerten. Falls der Markt für eine Finanzanlage nicht aktiv ist und keine aktuellen Marktwerte verfügbar sind, wird der Fair Value mittels geeigneter Bewertungstechniken wie Bezugnahme auf vergleichbare Instrumente und Transaktionen oder Anwendung von Discounted Cashflow Analysen ermittelt. Die finanziellen Vermögenswerte werden an jedem Bilanzstichtag auf Wertminderungen überprüft. Wenn der Buchwert den realisierbaren Wert übersteigt, erfolgt eine Abschreibung auf jenen Wert, der aufgrund der diskontierten, zukünftigen Geldflüsse realisierbar erscheint. Warenvorräte Die Warenvorräte werden zum tieferen Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellkosten und Nettoveräusserungswert bilanziert. Die Herstellkosten umfassen sämtliche Produktionskosten inklusive anteilige Produktionsgemeinkosten. Die Bewertung erfolgt mittels FIFO-Methode (First In First Out) zu Standardkosten. Für Vorräte mit geringem Lagerumschlag und tieferen Marktpreisen und für unkurante Waren werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Die Zwischengewinne auf Vorräten aus Konzernproduktion werden ergebniswirksam eliminiert. Die Warenvorräte beinhalten auch aktivierte Projektleistungen. Die Aktivierung von Projektleistungen erfolgt gemäss dem Projektfortschritt. Projekterträge werden nur in dem Ausmass erfasst, in dem die angefallenen Kosten wiedererlangt werden können. Eine erwartete Überschreitung der Kosten über die vereinbarten Projekterträge wird als Aufwand berücksichtigt, sobald diese Überschreitung erkennbar wird. Die aktivierten Projektleistungen werden regelmässig auf deren Werthaltigkeit überprüft und falls nicht einbringbar auf den Nettoveräusserungswert wertberichtigt. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden anfänglich zum Fair Value erfasst und anschliessend zu amortisierten Kosten; dies entspricht den fakturierten Beträgen nach Abzug von Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen. Anzeichen für eine mögliche Wertminderung liegen vor, wenn eine Zahlungsverzögerung vorliegt, wenn sich der Kunde in finanziellen Schwierigkeiten befindet, beziehungsweise eine Sanierung oder ein Konkurs wahrscheinlich ist. Die Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen werden auf Grund der Differenz zwischen dem Barwert des Nennwertes der Forderungen und dem geschätzten einbringbaren Nettobetrag ermittelt. Der entsprechende erwartete Verlust wird erfolgswirksam in der Position «Marketing und Vertrieb» erfasst. Sobald eine Forderung uneinbringlich wird, erfolgt deren Abschreibung zu Lasten der Wertberichtigung. Sonstige Forderungen Diese Position beinhaltet Vorauszahlungen für Waren oder Dienstleistungen, Rechnungsabgrenzungsposten und sonstige Forderungen. Diese sind zum realisierbaren Nettowert ausgewiesen. Flüssige Mittel Die flüssigen Mittel umfassen Kassenbestände, Post- und Bankguthaben sowie kurzfristige Geldanlagen mit einer Laufzeit bis zu drei Monaten. Die flüssigen Mittel bilden den Fonds der konsolidierten Geldflussrechnung. Zur Veräusserung gehaltene langfristige Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte werden als zur Veräusserung gehalten bilanziert, wenn deren Buchwert überwiegend durch Veräusserung und nicht durch fortgeführte Nutzung realisiert wird. Die Bewertung von zur Veräusserung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten erfolgt zum tieferen Wert aus Verkehrswert abzüglich Veräusserungskosten und Buchwert. Eigenkapital/Eigene Aktien Wenn ein Unternehmen der Gruppe eigene Aktien kauft «Treasury Shares» wird der Wert der bezahlten Gegenleistung einschliesslich direkt zurechenbarer Kosten (netto nach Steuern) vom Eigenkapital abgezogen, bis die Aktien eingezogen, wieder ausgegeben oder weiterverkauft werden. Werden solche Anteile nachträglich wieder ausgegeben oder verkauft, wird die erhaltene Gegenleistung netto nach Abzug direkt zurechenbarer Transaktionskosten und zusammenhängender Ertragssteuern im Eigenkapital erfasst. Transaktionen mit Minderheiten werden nach der Economic Entity Methode behandelt wie Transaktionen mit eigenen Aktien. Somit werden alle Zahlungen für den Zukauf von Minderheitsanteilen oder Verkaufserlöse für den Verkauf von Minderheitsanteilen über das Eigenkapital gebucht. Allfällige Differenzen zu den entsprechend ausgewiesenen Minderheitsanteilen in der Bilanz werden über die Reserven ausgeglichen. Finanzverbindlichkeiten Alle Finanzschulden werden im Fremdkapital unter den langfristigen bzw. kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zu amortisierten Kosten, indem eine allfällige Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag (abzüglich Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag über die Laufzeit der Ausleihung unter Anwendung der Effektivzinsmethode in der Erfolgsrechnung erfasst wird. Als langfristige Finanzverbindlichkeiten werden alle Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit über einem Jahr bezeichnet. Als kurzfristige Finanzverbindlichkeiten werden alle Verbindlichkeiten bezeichnet, die innert Jahresfrist fällig sind. Dazu zählen auch die Jahresfälligkeiten der langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Liegt zum Bilanzstichtag eine verbindliche Zusage für die Verlängerung eines auslaufenden Darlehens vor, so wird die neue Laufzeit für die Klassierung mit berücksichtigt. Rückstellungen Rückstellungen werden nach einheitlichen, gleich bleibenden betriebswirtschaftlichen Kriterien ermittelt. Sie dienen der Abdeckung erkennbarer Verlustrisiken und Leistungsverpflichtungen. Rückstellungen werden gebildet, sobald der Firma eine rechtliche oder faktische Verpflichtung erwächst («legal» oder «constructive»), die aus einem vergangenen Ereignis resultiert, sofern es wahrscheinlich ist «more likely than not», dass die Begleichung der Verpflichtung zu einer Vermögensbelastung führen wird und wenn die Höhe der Rückstellung verlässlich ermittelt werden kann. Die Rückstellungen werden auf den Barwert der erwarteten Ausgaben abgezinst. Eine Erhöhung von Rückstellungen aufgrund des Zinseffektes wird erfolgswirksam im Zinsaufwand erfasst. Mögliche Verpflichtungen, deren Existenz von zukünftigen Ereignissen abhängt oder Verpflichtungen, deren Höhe nicht zuverlässig geschätzt werden kann, werden den Eventualverbindlichkeiten zugeordnet und nicht zurückgestellt. Leistungen an Arbeitnehmer Personalvorsorgeeinrichtungen Der Aufwand und der Barwert der Vorsorgeverpflichtungen für die wesentlichen leistungsorientierten Pensionspläne und für die anderen langfristigen Leistungen an Arbeitnehmer werden auf der Basis von verschiedenen wirtschaftlichen und demographischen Annahmen mittels der Methode der laufenden Einmalprämie «Projected Unit Credit Methode» bestimmt. Dabei werden die bis zum Bewertungsstichtag zurückgelegten Versicherungsjahre berücksichtigt. Zu den Annahmen gehören unter anderem Erwartungen über die zukünftige Gehaltsentwicklung, über den Ertrag auf dem Planvermögen, zur Personalfluktuation und zur Lebenserwartung. Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 75 Die Bewertung der Vorsorgeverpflichtungen erfolgt für die wesentlichen Vorsorgepläne jährlich von unabhängigen Experten. Die letzte Bewertung der Vorsorgeverpflichtungen für die materiellen Vorsorgepläne wurde per 31.12.2008 durchgeführt. Die Bewertung des Vorsorgevermögens erfolgt jährlich zu Marktwerten. Laufende Vorsorgeansprüche werden in derjenigen Periode der Erfolgsrechnung erfasst, in welcher sie entstehen. Rückwirkende Leistungsverbesserungen durch Planänderungen werden linear über den durchschnittlichen Zeitraum bis zum Eintritt der Unverfallbarkeit als erfolgswirksam erfasst. Soweit Anwartschaften sofort unverfallbar sind, werden diese sofort erfolgswirksam erfasst. Abweichungen zwischen dem tatsächlichen Verlauf und dem erwarteten Verlauf führen zu aktuariellen Gewinnen und Verlusten. In Anwendung der Wahlmöglichkeit für die Erfassung von solchen aktuariellen Gewinnen und Verlusten werden diese von der Gruppe direkt im Eigenkapital in der Aufstellung der erfassten Erträge und Aufwendungen erfasst. Da die Abweichungen wesentlich sein können, kann sich dies erheblich auf das Eigenkapital der Gruppe auswirken. Überschüsse in Vorsorgeplänen werden im Umfang ihres künftigen wirtschaftlichen Nutzens für die Siegfried Gruppe bilanziert. Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer beinhalten zu einem späteren Zeitpunkt anfallende gesetzliche oder reglementarische Vergütungen, welche die Konzerngesellschaften zu erbringen haben. Bei der Siegfried Gruppe sind dies hauptsächlich Leistungen im Zusammenhang mit Dienstjubiläen. Die durch den Experten berechneten Verpflichtungen sind in den sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der Aufwand für diese Leistungen wird periodisch der Erfolgsrechnung belastet. Anteilsbasierte Vergütungen Die Siegfried Gruppe hat im September 2005 einen Mitarbeiteraktienplan aufgelegt, welcher es Mitarbeitenden und Verwaltungsrat ermöglicht, Aktien zu einem gegenüber dem Marktpreis um 30% reduzierten Betrag zu erwerben. Der Mitarbeiteraktienplan wird als anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente definiert und mit dem Fair value zum Zeitpunkt der Gewährung bewertet. Der Aufwand für den Mitarbeiteraktienplan wird in den Perioden als Personalaufwand erfasst, in denen die Mitarbeiter die damit verbundenen Arbeitsleistungen erbracht haben. Die Wertkorrektur der 76 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe gezeichneten Aktien zum «Fair value» am Tag der Gewährung wird ebenfalls im Personalaufwand erfasst. Gewinnbeteiligungen/Bonuspläne Bonusansprüche und Gewinnbeteiligungen werden periodengerecht als Verbindlichkeit und Aufwand erfasst, wenn eine vertragliche Verpflichtung besteht oder sich aufgrund der Geschäftspraxis der Vergangenheit eine faktische Verpflichtung ergibt. Steuern Alle Steuerverpflichtungen zum Zeitpunkt des Bilanzstichtages werden unabhängig von der Fälligkeit periodengerecht zurückgestellt. Rückstellungen für latente Steuern werden auf allen temporären Differenzen zwischen Steuer- und Konzernwerten zu den voraussichtlich zur Anwendung kommenden lokalen effektiven Steuersätzen gebildet (Liability-Methode), es sei denn, die temporäre Differenz bezieht sich auf Beteiligungen an Konzerngesellschaften, bei denen die Terminierung der Aufhebung gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass diese in absehbarer Zukunft nicht erfolgen wird. Diese Abweichungen entstehen vor allem durch die Anwendung von steuerlich zugelassenen degressiven Abschreibungsmethoden und Reservebildung auf Vorräten und Forderungen. Aktive latente Steuern auf zeitlich befristeten Differenzen sowie auf steuerlichen Verlustvorträgen werden berücksichtigt, wenn wahrscheinlich ist, dass sie in Zukunft durch genügend steuerliche Gewinne realisiert werden können. Veränderungen der latenten Steuern werden ergebniswirksam erfasst, ausser die Steuer bezieht sich auf Posten, welche direkt im Eigenkapital erfasst werden. Für Steuern auf möglichen zukünftigen Ausschüttungen von zurückbehaltenen Gewinnen werden keine Rückstellungen für latente Ertragssteuern gebildet, da diese Beträge als permanent reinvestiert betrachtet werden. Produktverkäufe und Serviceleistungen Die Erträge entsprechen den erhaltenen Zahlungen und Forderungen für an Kunden erbrachte Lieferungen und Leistungen nach Abzug von Preisnachlässen, Mengenrabatten, Umsatz- und Mehrwertsteuern. Der Erlös aus Lieferungen wird mit dem Übergang von Chancen und Risiken auf den Käufer realisiert. Dies entspricht dem Zeitpunkt des Eigentumsüberganges auf den Käufer. Beigestellte Rohmaterialien oder Rohmaterialien, bei welchen das Risiko beim Kunden verbleibt, werden nicht umsatzwirksam erfasst. Serviceleistungen werden in Übereinstimmung mit den zugrunde liegenden Service-Agreements periodengerecht erfasst. Herstellkosten der verkauften Produkte und Serviceleistungen Die Herstellkosten der verkauften Produkte und Leistungen beinhalten die direkten Produktionskosten sowie die damit verbundenen Produktionsgemeinkosten der verkauften Produkte und der erbrachten Serviceleistungen. Lizenzeinnahmen, Entwicklungsleistungen «Downpayments» für Entwicklungen, für welche noch Leistungen erbracht werden müssen, werden abgegrenzt und mit dem Leistungsfortschritt erfolgswirksam erfasst. Verluste aus Entwicklungsprojekten werden erfasst, sobald diese erkennbar sind, entsprechende Gewinne werden bei Projektabschluss realisiert. An «Milestones» gebundene Zahlungen werden entsprechend der Erreichung der vereinbarten Leistungsziele als Ertrag erfasst, sofern gemäss Beurteilung des Managements die massgeblichen Risiken und der Nutzen auf den Käufer übergegangen sind und keine weiteren Verpflichtungen in Bezug auf deren Milestones bestehen. Übriger betrieblicher Ertrag Lizenzeinnahmen werden periodengerecht in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des zugrunde liegenden Vertrages im übrigen betrieblichen Ertrag erfasst. Der übrige betriebliche Ertrag beinhaltet ausserdem Gewinne aus Anlageverkäufen, sowie Erträge aus Aktivitäten welche nicht zum Kerngeschäft der Siegfried Gruppe zählen. Forschung und Entwicklung Die Kosten für Forschung und Entwicklung enthalten Löhne und Gehälter, Materialkosten, Abschreibungen auf Sachanlagen sowie Gemeinkosten. Entwicklungskosten für eigene Produkte werden im immateriellen Anlagevermögen erfasst. Aktivierte Entwicklungskosten im Rahmen von Projektleistungen sind in den Warenvorräten enthalten (siehe Rechnungslegungsgrundsätze Warenvorräte). Nur wenn entsprechende Aktivierungskriterien kumulativ erfüllt sind, werden Aktivierungen vorgenommen. Forschungskosten werden nicht aktiviert, sondern im Zeitraum, in dem sie anfallen, der Erfolgsrechnung belastet. Finanzierungskosten Alle Kredit- und Finanzierungskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Dividenden Die Ansprüche der Aktionäre auf Dividendenausschüttungen werden in der Periode als Verbindlichkeit erfasst, in der die entsprechende Beschlussfassung erfolgt ist. Zuwendungen der öffentlichen Hand Im Zusammenhang mit Investitionsprojekten erhalten ausländische Tochtergesellschaften der Siegfried Gruppe teilweise Zuwendungen der öffentlichen Hand. Eine Erfassung von Zuwendungen der öffentlichen Hand zum beizulegenden Zeitwert erfolgt nur dann, wenn eine grosse Sicherheit darüber besteht, dass die damit verbundenen Auflagen erfüllt werden. Erhaltene Zuwendungen der öffentlichen Hand für Sachanlagen werden bei der Feststellung des Buchwertes der Sachanlagen abgezogen. Die Zuwendung wird mittels eines reduzierten Abschreibungsbetrags über die Lebensdauer der abschreibungsfähigen Sachanlagen als Ertrag erfasst. Risikomanagement Das Geschäft von Siegfried ist mit Risiken verbunden, welche im Rahmen des Risiko Managements transparent gemacht werden sollen. Durch das frühzeitige Erkennen von Risiken können sie proaktiv angegangen werden. Der Verwaltungsrat hat die Verantwortung für den Aufbau und den Unterhalt eines systematischen Risiko Managements an das Management delegiert. Als wesentliche Risikoklassen werden «operative Risiken» und «Risiken aus strategischen Projekten» unterschieden. Die operativen Risiken wurden gesondert für die Business Units Actives, Generics sowie das Corporate Center erhoben. Die Verantwortung für die Erfassung, Kommunikation und Bewirtschaftung der laufenden operativen Risiken liegt bei den operativen Leitern der Business Units und des Corporate Centers. Die operativen Risiken werden in den Dimensionen Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmass bewertet und klassiert. Die zehn wichtigsten Risiken je Bereich werden regelmässig verfolgt. Grössere Projekte strategischer Natur werden innerhalb der Siegfried Gruppe im Rahmen eines systematischen Projektmanagements geführt. Teil des Projektmanagements bildet die laufende Erkennung, Überwachung und proaktive Korrektur von Risiken. Risiken aus strategischen Projekten werden in den Dimensionen External Risk (Market/Regulatory) und Internal Risk (Execution/Technology Risk) erfasst und bewertet. Die Verantwortung für Strategische Projekte und damit auch für das Risiko Management liegt immer bei einem Mitglied der Geschäftsleitung. Erwartete oder eingetretene operative Risiken werden im Rahmen des monatlichen Reportings an die Geschäftsleitung kommuniziert. Bei Risiken grösserer Tragweite wird im Rahmen des monatlichen Reportings auch der Verwaltungsrat informiert. Projektfortschritte strategischer Projekte werden monatlich an die Geschäftsleitung und mindestens quartalsweise auch an den Verwaltungsrat kommuniziert. Diese Berichterstattung enthält auch eine laufende Risikobeurteilung. Der Verwaltungsrat hat sich anlässlich seiner Strategiesitzung vom 15. und 16. Juni 2008 vertieft mit den strategischen Projekten und inhärenten Risiken auseinandergesetzt. Er hat Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 77 sich bei wesentlichen Veränderungen auch an den übrigen Sitzungen über Risiken strategischer Projekte informieren lassen. Operative Risiken wurden im Verwaltungsrat anlässlich der ordentlichen Sitzungen besprochen. Im Rahmen der Verabschiedung des internen Kontrollsystems in der Sitzung vom 8. Dezember 2008 wurden die Erfassung und Klassierung der zehn wichtigsten operativen Risken je Bereich verabschiedet. Finanzielles Risikomanagement Das finanzielle Risikomanagement erfolgt innerhalb der Siegfried Gruppe gemäss den vom Management festgelegten Grundsätzen und Richtlinien. Diese regeln die Absicherung von Wechselkurs-, Zinssatz-, Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken. Ebenso bestehen Richtlinien zur Bewirtschaftung liquider Mittel und zur Beschaffung von Darlehen. Die Bewirtschaftung nicht betriebsnotwendiger Liquidität sowie die Beschaffung von kurz- und langfristigen Darlehen sind zentralisiert. Das Risikomanagement zielt darauf ab, potenziell negative Auswirkungen auf die Finanzlage zu minimieren. Marktrisiken Siegfried ist Marktrisiken ausgesetzt, welche vorwiegend Wechselkurs-, Zinssatz- und Kursrisiken betreffen. Wechselkursrisiken Siegfried ist weltweit tätig und deshalb Wechselkursschwankungen ausgesetzt, die Auswirkungen auf die Berichterstattung in Schweizerfranken haben. Fremdwährungsrisiken entstehen bei Geschäftstransaktionen, die nicht in der funktionalen Währung des Unternehmens getätigt werden. Die Währungsrisiken werden laufend überwacht und, wenn angebracht, mittels Forward contracts, Swaps oder Währungsoptionen abgesichert. Gewisse Nettoinvestitionen in Konzerngesellschaften werden durch entsprechende Bankkredite in derselben Fremdwährung abgesichert. Die Siegfried Gruppe ist in erster Linie dem Währungsrisiko in Bezug auf den Euro und den USD ausgesetzt. Die folgende Darstellung illustriert die Sensitivität einer möglichen Veränderung der Wechselkurse des USD und des Euros auf den Erfolg nach Steuern sowie auf andere Komponenten des Eigenkapitals (alle anderen Variablen konstant gehalten). Anstieg/Senkung des Wechselkurses Währung Auswirkung auf andere Komponenten des Eigenkapitals (in CHF 1 000) Auswirkung auf Erfolg nach Steuern (in CHF 1 000) 2008 2007 2008 2007 2008 2007 EUR + 3% + 3% –412 795 – – – 3% – 3% 412 –795 – – USD + 8% + 8% 1 588 2 651 –2 298 –2 440 – 8% – 8% –1 612 –1 730 2 298 2 440 Zinssatzrisiken Zinssatzrisiken ergeben sich aus Zinssatzänderungen, welche Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage der Gruppe haben. Zinssatzänderungen führen zu Veränderungen des Zinsertrages und -aufwandes der verzinslichen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Zusätzlich können sie sich, wie nachfolgend unter den Kursrisiken dargelegt, auf den Marktwert gewisser finanzieller Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und auf Finanzinstrumente auswirken. Das Zinssatzmanagement wird in der Siegfried Gruppe zentral wahrgenommen. Die Siegfried Gruppe verfügt nicht über wesentliche verzinsliche Vermögenswerte, daher bleiben die Auswirkungen von Änderungen des Marktzinssatzes auf die Zinserträge gering. Bedeutender sind die Auswirkungen von Zinssatzänderungen auf den Zinsaufwand. Die verzinslichen Verbindlichkeiten betrugen zum Bilanzstichtag 31.12.2008 CHF 86.1Mio. (2007: CHF 75.8 Mio.), der durchschnittliche Zinssatz aus den CHF-, Euro- und USD Finanzierungen betrug 5.4% (2007: 4.5%). 78 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe Die folgende Darstellung illustriert die Sensitivität einer möglichen Veränderung der Zinssätze im CHF-, Euro- und USDUmfeld auf den Erfolg nach Steuern sowie auf andere Komponenten des Eigenkapitals (alle anderen Variablen konstant gehalten). Anstieg/Senkung des Zinssatzes (in basis points) Währung Auswirkung auf andere Komponenten des Eigenkapitals (in CHF 1 000) Auswirkung auf Erfolg nach Steuern (in CHF 1 000) 2008 2007 2008 2007 2008 + 50bp + 50bp 482 395 – – – 50bp – 50bp –482 –395 – – EUR + 50bp + 50bp –81 –89 – – – 50bp –50bp 81 89 – – USD + 100bp + 50bp 71 661 1 027 – –100bp – 50bp –71 –661 –1 027 – CHF Zur teilweisen Absicherung der Risiken aus Zinssatzänderungen setzt die Gruppe Finanzinstrumente wie Interest Rate Swaps ein, mit denen feste und variable Zinssätze ausgetauscht werden (siehe Note 11). Kursrisiken Veränderungen der Marktwerte von finanziellen Vermögenswerten und derivativen Finanzinstrumenten können Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage der Gruppe haben. Langfristige Finanzanlagen wie Beteiligungen werden vorwiegend aus strategischen Gründen gehalten. Risiken des Wertverlustes werden durch gründliche Analysen vor dem Kauf sowie durch laufende Überwachung der Performance und der Risiken der Investitionen minimiert. Die finanziellen Vermögenswerte beinhalten im wesentlichen die Aktien der Arena Pharmaceuticals Inc., San Diego, USA (siehe Note 6). Diese sind an der NASDAQ kotiert und unterliegen neben den allgemeinen Marktschwankungen den unternehmensspezifischen Risiken (insbesondere Realisierung des «Lead compounds Lorcaserin»). Liquiditätsrisiken Die Konzerngesellschaften benötigen ausreichende liquide Mittel zur Erfüllung ihrer finanziellen Verpflichtungen. Für die Beschaffung von kurz- und langfristigen Darlehen ist die zentrale Finanzabteilung zuständig. Die Bewirtschaftung der nicht betriebsnotwendigen Liquidität erfolgt ebenfalls zentral. 2007 Neben der Finanzierung der Betriebstätigkeit erlaubt die Kreditwürdigkeit der Gruppe eine günstige Beschaffung von liquiden Mitteln für Finanzierungstätigkeiten. Zum Bilanzstichtag präsentiert sich die Situation der verfügbaren Liquidität wie folgt: 2008 Liquiditätsreserven und Kreditlimiten Flüssige Mittel 14 937 4 714 Kreditrahmen des Konsortialkredites 200 000 200 000 ./. Beanspruchung des Kreditrahmens –86 127 –75 824 Total Liquiditätsreserven und nicht beanspruchter Kreditrahmen 128 810 128 890 Mit dem 2006 verlängerten Konsortialkredit, welcher im Jahre 2012 zur Rückzahlung fällig wird, sollten die Mittel für die ordentliche Unternehmenstätigkeit in ausreichendem Masse vorhanden sein. Im Falle einer grösseren Akquisition oder von ausserordentlichen Investitionen in das Anlagevermögen würde eine zusätzliche Finanzierung in Betracht gezogen. Nachstehende Tabelle beinhaltet eine Übersicht der Fälligkeiten der Finanzverbindlichkeiten. Die verzinslichen Finanzverbindlichkeiten sowie Hinweise zur Einhaltung der Covenants sind in Note 14 weiter erläutert. In 1 000 CHF Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten Sonstige langfristige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2007 2008 Weniger als 1 Monat Zwischen 1 und 3 Monaten Zwischen 3 und 12 Monaten Zwischen 1 und 2 Jahren Zwischen 2 und 5 Jahren über 5 Jahre Total – – 1 889 1 889 88 332 – 92 110 – – 11 – – 3 113 3 124 19 338 1 341 978 – – – 21 657 31 724 1 818 3 190 26 716 – – – Derivative Finanzinstrumente – – 1 163 1 163 1 837 – 4 163 Termingeschäfte für Trading – Zufluss – 1 170 3 529 – – – 4 699 Termingeschäfte für Trading – Abfluss – 1 056 3 168 – – – 4 224 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 79 In 1 000 CHF Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten Sonstige langfristige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 2007 Weniger als 1 Monat Zwischen 1 und 3 Monaten Zwischen 3 und 12 Monaten Zwischen 1 und 2 Jahren Zwischen 2 und 5 Jahren über 5 Jahre Total – 926 2 564 3 408 85 924 – 92 822 – – – 8 – 2 932 2 940 12 393 1 210 1 553 – – – 15 156 7 651 4 773 22 838 – – – 35 262 Kreditrisiken/Gegenparteirisiken Kreditrisiken ergeben sich aus der Möglichkeit, dass die Gegenpartei einer Transaktion unfähig oder nicht willens ist, ihre Verpflichtungen zu erfüllen und der Gruppe daraus ein finanzieller Schaden entsteht. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird ein aktives Risikomanagement im Sinne einer laufenden Überwachung und Überprüfung der Kreditrisiken durchgeführt. Das Geschäftsmodell der Siegfried Gruppe beinhaltet vorwiegend Projektgeschäfte. Als Partner bei der Entwicklung und Herstellung von Medikamenten arbeitet Siegfried über einen gewissen Zeitraum intensiv mit einzelnen Kunden zusammen. Dadurch können sich bezogen auf einen Stichtag Konzentrationen von Kreditrisiken ergeben. Bezogen auf den 31.12.2008 betrugen die Forderungen gegenüber den grössten zwei Kunden 17.7% (2007: 25.0%) und 11.3% (2007: 10.3%) der gesamten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Bei den betreffenden Kunden handelt es sich durchwegs um grosse Pharma-Unternehmen mit erstklassiger Bonität. Die Kreditrisiken der übrigen finanziellen Vermögenswerte werden durch die Politik der Beschränkung auf Finanzinstitute mit hoher Bonität als Partner, durch laufende Überprüfung der Bonitätseinstufungen und die Limitierung aggregierter Einzelrisiken kontrolliert. Per 31.12.2008 waren CHF 8.1 Mio./55% der flüssigen Mittel bei einem einzelnen Kreditinstitut angelegt (2007: CHF 2.6 Mio./55%). Kapitalrisiko Die Bewirtschaftung des Kapitals der Siegfried Gruppe erfolgt im Hinblick auf die Gewährleistung der Fortführung der operativen Tätigkeit, auf die Erzielung einer angemessenen Rendite für die Aktionäre und auf die Optimierung der Kapitalstruktur zur Senkung der Kapitalkosten. Die Kapitalstruktur kann durch Veränderung der Dividendenausschüttung, durch Kapitalrückzahlungen, Kapitalerhöhungen, durch Verkäufe von Vermögenswerten und Rückzahlung von Verbindlichkeiten beeinflusst werden. Analog anderer Unternehmen überwacht die Siegfried Gruppe die Kapitalstruktur auf Basis des Nettoverschuldungsgra80 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe des. Dabei wird die Nettoverschuldung in Prozenten des Gesamtkapitals ausgedrückt. Die Nettoverschuldung berechnet sich aus der Summe des verzinslichen Fremdkapitals, der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der Anzahlungen und der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten abzüglich der flüssigen Mittel. Das Gesamtkapital berechnet sich aus der Nettoverschuldung zuzüglich dem ausgewiesenen Eigenkapital. Insgesamt hat die Nettoverschuldung im Vergleich zum Vorjahr leicht zugenommen. In 1 000 CHF 2008 2007 Nettoverschuldungsgrad Finanzverbindlichkeiten 86 127 75 824 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21 657 15 156 Anzahlungen Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten ./. Flüssige Mittel Nettoverschuldung 302 429 6 221 8 437 –14 937 –4 714 99 370 95 132 Eigenkapital 352 063 487 621 Gesamtkapital 451 432 582 754 22.0% 16.3% Nettoverschuldungsgrad (Prozent) Derivative Finanzinstrumente Zur Absicherung von Zinsund Wechselkursrisiken setzt Siegfried Terminkontrakte, Zinssatz- und Fremdwährungs-«Swaps» oder «Put-Optionen» ein. Alle derivativen Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und bei Folgebewertungen zum «Fair Value» bilanziert. Bei derivativen Finanzinstrumenten, welche die Anforderungen eines «effective cash flow hedge»-Geschäftes erfüllen, wird der für das Sicherungsgeschäft wirksame Teil im Eigenkapital erfasst, der verbleibende unwirksame Teil im Finanzergebnis. Die im Eigenkapital erfassten Gewinne und Verluste auf «cash flow hedge»-Geschäften werden in denjenigen Berichtsperioden in die Erfolgsrechnung übertragen, in denen die abgesicherte Transaktion die Erfolgsrechnung beeinflusst. Verkehrswertänderungen auf den übrigen eingesetzten Finanzinstrumenten werden im Finanzergebnis der betreffenden Berichtsperiode erfasst. Schätzungsunsicherheiten und Ermessensausübung des Managements Die Aufstellung der Konzernrechnung erfordert vom Management eine gewisse Ermessensaus- übung und Schätzungen. Nachstehend sind die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen dargelegt, durch die ein beträchtliches Risiko entstehen kann, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden erforderlich wird. Wertminderung auf dem nicht finanziellen Anlagevermögen In Übereinstimmung mit den vorstehend beschriebenen Grundsätzen zur Rechnungslegung wird die Werthaltigkeit des aktivierten Goodwills jährlich überprüft. Der erzielbare Wert (recoverable amount) der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurde nach der Discounted Cash Flow Methode ermittelt. Diese Berechnungen erfordern vom Management zukunftsbezogene Annahmen und Schätzungen. Aus den Berechnungen 2008 resultierte bei der Division Actives (Cash generating unit actives) ein Verlust aus Wertminderungen von CHF 79.9 Mio. und bei der Division Generics ein Verlust von CHF 17.1 Mio. Der Buchwert des nichtfinanziellen Anlagevermögens wurde entsprechend um diese Beträge auf den tieferen erzielbaren Wert abgeschrieben. Die Basisannahmen der Impairmentberechnungen sind unter Note 2 und 3 offengelegt. Wäre die angewandte EBITDA Marge, mit welcher der Nutzungswert der Division Siegfried Actives ermittelt wurde, um 10% tiefer angenommen worden (21.2% statt 23.5%), hätte eine zusätzliche Wertkorrektur auf den Buchwerten des nicht-finanziellen Anlagevermögens im Umfang von CHF 76.6 Mio. resultiert. Eine Erhöhung des angenommenen pre-tax Diskontsatzes um 1% gegenüber den verwendeten Annahmen hätte zu einer Erhöhung der Wertkorrektur auf dem nicht-finanziellen Anlagevermögen der Division Siegfried Actives im Umfang von CHF 40.0 Mio. geführt. Eine Reduktion im Wachstum des Endwertes von 1% auf 0.5% hätte zu einer Erhöhung der notwendigen Wertkorrektur um CHF 13.5 Mio. geführt. Wäre die angewandte EBITDA Marge, mit welcher der Nutzungswert der Division Siegfried Generics ermittelt wurde, um 10% tiefer angenommen worden (11.4% statt 12.6%), hätte eine zusätzliche Wertkorrektur auf den Buchwerten des nicht-finanziellen Anlagevermögens im Umfang von CHF 8.4 Mio. resultiert. Eine Erhöhung des angenommenen pre-tax Diskontsatzes um 1% gegenüber den verwendeten Annahmen hätte zu einer Erhöhung der Wertkorrektur auf dem nicht-finanziellen Anlagevermögen der Division Siegfried Generics im Umfang von CHF 8.2 Mio. geführt. Eine Reduktion im Wachstum des Endwertes von 1% auf 0.5% hätte zu einer Erhöhung der notwendigen Wertkorrektur um CHF 1.7 Mio. geführt. – Latente Steueransprüche Per 31. Dezember 2008 verfügt die Gruppe über nicht erfasste steuerliche Verluste und Steuergutschriften im Betrag von CHF 167.2 Mio. Eine wesentliche Verbesserung der finanziellen Lage der Tochtergesellschaften, vor allem in den USA, würde diese nicht berücksichtigten Steueransprüche für die Gruppe nutzbar machen und eine Aktivierung der entsprechenden Steuerforderungen erlauben. Das Management nimmt die Beurteilung der Aktivierbarkeit von steuerlichen Verlusten und Steuergutschriften auf einer jährlichen Basis aufgrund der für die Zukunft zu erwartenden steuerlichen Gewinne vor (siehe auch Note 7). – Umweltrückstellungen Die Rückstellungen beziehen sich auf Verpflichtungen zur Beseitigung schädlicher Auswirkungen auf die Umwelt. Ob solche Dekontaminationskosten in Zukunft getragen werden müssen, hängt von den Entwicklungen im Bereich der gesetzlichen Vorschriften und von den Entscheidungen des Managements im Zusammenhang mit geplanten Bauprojekten ab. Abhängig von Art und Umfang der ausgelösten Bauprojekte wird die Verpflichtung zur Beseitigung schädlicher Auswirkungen auf die Umwelt erhöht oder reduziert. Der Betrag von CHF 10.5 Mio. für die Umweltrückstellung würde dementsprechend höher oder tiefer ausfallen (siehe auch Note 15). – Pensionsverpflichtungen Die Berechnungen der Guthaben und Verbindlichkeiten gegenüber diesen Einrichtungen basieren auf statistischen und versicherungsmathematischen Annahmen wie Diskontierungssatz, zukünftige Gehaltssteigerungen und Rentenanpassungen. Zusätzlich verwenden die Aktuare für ihre Annahmen statistische Daten wie Austrittswahrscheinlichkeit und Lebenserwartung der Versicherten. Die bei den Berechnungen verwendeten Annahmen können wegen Änderungen der Marktbedingungen, des wirtschaftlichen Umfelds oder aufgrund anderer Faktoren von den tatsächlichen Ergebnissen abweichen. Diese Abweichungen können einen wesentlichen Einfluss auf die zukünftigen bilanzierten Guthaben und Verbindlichkeiten gegenüber Personalvorsorgeeinrichtungen haben (siehe auch Note 19). Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 81 1. Konsolidierungskreis Die Konsolidierung umfasst folgende Gesellschaften: Gruppengesellschaften Grundkapital in LW % Operativ: Siegfried Ltd, Zofingen (CH) Siegfried (USA), Inc., Pennsville, NJ (USA) Penick Corporation, NJ (USA) Siegfried Generics International AG, Zofingen (CH) Siegfried Generics (Malta) Ltd., Valletta (MT) Siegfried Pharma Development GmbH, München (D) Siegfried GmbH, München (D) Siegfried Biologics AG, Zofingen (CH) 20 000 000 CHF 100.00 500 000 USD 100.00 – USD 100.00 2 000 000 CHF 100.00 100 000 EUR 100.00 25 000 EUR 100.00 25 000 EUR 100.00 100 000 CHF 100.00 Finanzen und Verwaltung: Siegfried Holding AG, Zofingen (CH) 5 600 000 CHF 100.00 Siegfried Finance AG, Zofingen (CH) 14 000 000 CHF 100.00 Sigamed AG, Zug (CH) Siegfried Deutschland Holding GmbH, Bad Säckingen (D) Penick Holding Company, NJ (USA) Siegfried BV, Amsterdam (NL) 500 000 CHF 100.00 1 790 000 EUR 100.00 2 USD 100.00 80 000 EUR 100.00 325 106 750 TWD 16.67 1 453 061 USD 49.00 Assoziierte Gesellschaft SCI Pharmtech Inc., Taoyuan (Taiwan) Joint Venture Alpine Dragon Pharmaceuticals Ltd., Huangyang Gansu Province (China) Veränderungen im Konsolidierungskreis Der Konsolidierungskreis ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. 82 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 2. Entwicklung der Sachanlagen Grundstücke, Gebäude Maschinen, Einrichtungen Anlagen im Bau Total 173 949 498 734 31 116 703 799 5 136 – 141 Umrechnungsdifferenzen –2 820 –5 436 –253 –8 509 Änderungen im Konsolidierungskreis In 1 000 CHF Anschaffungskosten Stand am 1.1.2007 Zugänge aufgegebener Geschäftsbereiche –2 109 –14 518 – –16 627 Zugänge 108 2 226 33 152 35 486 Abgänge –175 –3 713 –2 474 –6 362 1 736 19 878 –21 614 – Umbuchungen Zur Veräusserung gehaltene langfristige Vermögenswerte –15 192 –31 436 – –46 628 Stand am 31.12.2007 155 502 465 871 39 927 661 300 Umrechnungsdifferenzen –2 759 –7 889 –1 259 –11 907 Zugänge – 6 044 29 272 35 316 Abgänge –2 391 –5 360 –2 502 –10 253 6 963 34 976 –41 939 0 157 315 493 642 23 500 674 456 80 257 269 204 – 349 461 88 1 071 – 1 159 – 6 715 – 6 715 –1 078 –3 574 – –4 652 Umbuchungen Stand am 31.12.2008 Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen Stand am 1.1.2007 Abschreibungen aufgegebener Geschäftsbereiche Wertminderungen Umrechnungsdifferenzen Änderungen im Konsolidierungskreis Abschreibungsaufwand Abgänge Umbuchungen –257 –13 312 – –13 569 4 789 30 352 – 35 141 –71 –3 529 – –3 600 –898 898 0 – Zur Veräusserung gehaltene langfristige Vermögenswerte –8 528 –18 500 – –27 028 Stand am 31.12.2007 74 302 269 325 0 343 627 Wertminderungen 20 354 48 000 – 68 354 Umrechnungsdifferenzen –1 145 –3 999 – –5 144 Abschreibungsaufwand 3 890 28 592 – 32 482 –2 165 –4 426 – –6 591 –60 60 – – Stand am 31.12.2008 95 176 337 552 0 432 728 Nettobuchwert am 31.12.2008 62 139 156 090 23 500 241 729 Nettobuchwert am 31.12.2007 81 200 196 546 39 927 317 673 Abgänge Umbuchungen Versicherungswert am 31.12.2008 852 133 Versicherungswert am 31.12.2007 876 417 Am 31.12.2008 betrugen die Verpflichtungen zum Kauf von Sachanlagen CHF 2.6 Mio. (2007: CHF 14.5 Mio.). Siegfried Generics Malta Ltd erhält staatliche Investitionszulagen für Investitionen in Sachanlagen. Diese sind teilweise mit Auflagen verbunden wie Mindestanzahl an Beschäftigten oder Mindestdauer der operativen Tätigkeit. Die Zulagen werden direkt vom Anschaffungswert der Sachanlagen abgezogen und gehen in Form reduzierter Abschreibungen über die Nutzungsdauer in die Erfolgsrechnung ein. Per 31.12.2008 wurden Zulagen von CHF 6.0 Mio. (31.12.2007: CHF 6.6 Mio.) direkt von den Anschaffungswerten und CHF 1.0 Mio. (31.12.2007: CHF 0.6 Mio.) von den kumulierten Abschreibungen abgezogen. Die Abschreibungen wurden 2008 um CHF 0.5 Mio. (2007: CHF 0.8 Mio.) reduziert. Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 83 Wertminderungen Division Actives Die Überprüfung der Werthaltigkeit des Goodwills in der Cash Generating Unit Actives hat einen Nutzungswert ergeben, welcher um CHF 79.9 Mio. unter den relevanten Buchwerten lag (vgl. Note 3). Nach Abschreibung des Goodwills in der Höhe von CHF 20.8 Mio. verblieb ein Betrag von CHF 59.1 Mio., um welchen die Nicht-finanziellen Anlagewerte anteilsmässig reduziert wurden. Wertminderungen Division Generics Die Nachfrage nach Generika, welche auf Tabletten und Kapseln beruhen, steigt zwar grundsätzlich. Der grosse Preisdruck führt aber trotzdem zu tieferen Umsätzen in der Division Generics. Zusätzlich schaffen die Tendergeschäfte der deutschen Krankenkassen eine grosse Unsicherheit im Markt, weil die Resultate der Ausschreibungen schwer einzuschätzen sind. Vor dem Hintergrund verschärfter Marktbedingungen hat die Siegfried Gruppe eine Wertüberprüfung des Sachanlagevermögens vorgenommen, welches für die Leistungserstellung des klassischen Generikageschäftes Verwendung findet. Für die Sachanlagen, welche für die Inhalationstechnologie verwendet werden, wurden aufgrund des Aufbaustadiums dieser neuen Generikaklasse keine gesonderte Wertüberprüfung vorgenommen. Für die Ermittlung des Nutzungswertes des nicht-finanziellen Anlagevermögens der Division Siegfried Generics wurde mit einem Diskontierungssatz (vor Steuern) von 8.8% gerechnet. Für die Zwecke der Berechnung wurde im Jahr 2009 mit einem Rückgang von 29% im Basisgeschäft und für die Jahre 2010–2013 mit einem durchschnittlichen Wachstum von 1.3% gerechnet. Nach dem Prognosehorizont von 5 Jahren wurde mit einem Wachstum von 1% kalkuliert, was der erwarteten Teuerung entspricht. Aus den Berechnungen resultierte in 2008 ein Nutzungswert, welcher CHF 17.1 Mio. unter dem Buchwert lag. Die Buchwerte des nicht-finanziellen Anlagevermögens der Division Siegfried Generics wurden um diesen Betrag wertberichtigt. Die Sensitivitätsberechnungen sind unter «Schätzungsunsicherheiten und Ermessensausübung des Managements» auf Seite 80 aufgeführt. 84 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 3. Entwicklung des Immateriellen Anlagevermögens In 1 000 CHF Goodwill Lizenzen, Patente Marken, Technologie, Kundenstamm Aktivierte Entwicklungskosten Software Übrige Total 28 399 15 616 17 207 5 001 4 240 216 70 679 Anschaffungswerte Stand am 1.1.2007 Zugänge aufgegebener Geschäftsbereiche – – – – – 41 41 Umrechnungsdifferenzen –1 757 –1 042 –634 –589 –30 6 –4 046 Änderungen im Konsolidierungskreis –4 492 –302 –9 131 – – –263 –14 188 Zugänge – 809 – 3 100 2 803 – 6 712 Abgänge – – – – –289 – –289 Zur Veräusserung gehaltene langfristige Vermögenswerte – – – – –179 – –179 Stand am 31.12.2007 22 150 15 081 7 442 7 512 6 545 – 58 730 Umrechnungsdifferenzen –1 338 –739 –450 –630 –74 – –3 231 – 829 – 13 325 1 783 – 15 937 Zugänge Abgänge Stand am 31.12.2008 – –1 169 – – – – –1 169 20 812 14 002 6 992 20 207 8 254 – 70 267 1 794 2 227 317 3 636 45 8 019 – 20 173 – – 16 209 4 453 447 – – – – 4 900 Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen Stand am 1.1.2007 Abschreibungen aufgegebener Geschäftsbereiche Wertminderungen Umrechnugsdifferenzen – 39 –124 –150 –82 –25 2 –340 –4 492 –129 –1 122 – – –63 –5 806 Abschreibungsaufwand – 742 794 905 905 – 3 346 Abgänge – – – – –289 – –289 Zur Veräusserung gehaltene langfristige Vermögenswerte – – – – –179 – –179 Änderungen im Konsoliderungskreis Stand am 31.12.2007 – 2 750 1 922 1 140 4 048 – 9 860 20 812 2 086 992 4 080 671 – 28 641 Umrechnungsdifferenzen – –161 –159 –152 –39 – –511 Abschreibungsaufwand – 589 717 1 005 1 095 – 3 406 Wertminderungen Abgänge – –1 169 – –313 – – –1 482 20 812 4 095 3 472 5 760 5 775 – 39 914 Nettobuchwert am 31.12.2008 – 9 907 3 520 14 447 2 479 – 30 353 Nettobuchwert am 31.12.2007 22 150 12 331 5 520 6 372 2 497 – 48 870 Stand am 31.12.2008 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 85 Überprüfung der Werthaltigkeit von Goodwill Mit der vorzeitigen Anwendung von IFRS 8 Operating Segments in 2007 wurde der Goodwill neu zugeteilt. Der bilanzierte Goodwill (vor Impairment) wird vom Management auf Stufe Division (Cash generating unit Actives) überwacht. Die Werthaltigkeit des bilanzierten Goodwills wird mindestens einmal jährlich oder wenn es einen Anhaltspunkt für eine Wertminderung gibt, überprüft. Die Beurteilung der Werthaltigkeit erfolgt durch Bestimmung des Nutzungswertes für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Zu diesem Zweck werden Bewertungen des Nutzungswertes nach der Discounted Cash Flow Methode erstellt. Der verwendete Diskontierungssatz, die jährlichen Wachstumsraten, sowie die geschätzte Preis- und Kostenentwicklung bilden die wesentlichen Annahmen im Rahmen dieser Bewertungen. Der Diskontierungssatz beinhaltet neben dem Basiszinssatz für das Fremdkapital einen geschäftsspezifischen Risikozuschlag. Die jährlichen Wachstumsraten basieren auf Marktstudien und Einschätzungen des Managements. Die Veränderungen bei den Verkaufspreisen und die Kostenentwicklung wurden aufgrund von Berechnungsmodellen und Erfahrungswerten geplant. Die Bewertungen basieren auf der aktuellen von Management und Verwaltungsrat genehmigten Mittelfristplanung. Aufgrund des Umsatzrückgangs bei Siegfried Actives im Berichtsjahr 2008 und aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen im Generika-Markt haben Verwaltungsrat und Geschäftsleitung die Mittelfristpläne für die Jahre 2009–2013 zurückhaltender prognostiziert als in den Vorjahren. Aufgrund dieser defensiveren Prognosen wird davon ausgegangen, dass die zur Verfügung stehenden Anlagenkapazitäten in der Gruppe trotz erwarteten Fortschritten bei Opiaten und anderen strategischen Projekten nicht voll ausgelastet werden können. Als Resultat dieser Neubeurteilung wurden insgesamt Wertminderungen (Impairment-Abschreibungen) von CHF 87 Mio. (nach Steuereffekten) der Erfolgsrechnung 2008 belastet. In Übereinstimmung mit geltenden IFRS Vorschriften wurden in einem ersten Schritt bestehende Goodwill Beträge im Umfang von CHF 20.8 Mio. in der Division Actives vollumfänglich wertberichtigt. Weitere CHF 76.2 Mio. wurden in den Divisionen Actives und Generics in verschiedenen Anlagekategorien pro rata wertberichtigt. Siegfried Actives Für die Division Actives wurde mit einem Diskontierungssatz (vor Steuern) von 9.4% (Vorjahr 9.9%) gerechnet. Für den Prognosezeitraum 2009–2013 wurde mit einem durchschnittlichen Wachstum von 7.6% gerechnet. Nach dem Prognosehorizont von 5 Jahren wurde mit einem Wachstum von 1% kalkuliert, was der erwarteten Teuerung entspricht. 86 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe Bei der Division Siegfried Actives (Cash generating unit Siegfried Actives) resultierte aus den Berechnungen in 2008 ein Nutzungswert, welcher CHF 79.9 Mio. unter dem Buchwert lag. Der Goodwill der Division Actives im Umfang von CHF 20.8 Mio. wurde abgeschrieben. Der verbleibende Differenzbetrag von CHF 59.1 Mio. wurde durch eine Reduktion der Buchwerte des nicht-finanziellen Anlagevermögens der Division Actives berücksichtigt (vgl. Note 2). Siegfried Generics In der Division Generics sind keine immateriellen Anlagewerte mit unbegrenzter Lebensdauer bilanziert. Hingegen ergaben sich aufgrund der durchgeführten Nutzungswert Berechnungen Wertminderungen auf dem nicht-finanziellen Anlagevermögen (vgl. Note 2). Die Sensitivitätsberechnungen sind unter «Schätzungsunsicherheiten und Ermessensausübung des Managements» auf Seite 80 aufgeführt. 4. Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures Der Anteil der Siegfried Gruppe an den Aktiven, Verbindlichkeiten und Ergebnissen ist in der folgenden Tabelle dargestellt: In 1 000 CHF 2008 Land Aktiven Verbindlichkeiten Nettoumsatz Gewinn/(Verlust) Anteil in Prozent Buchwert 1 293 1 16.67% 5 265 –41 49.00% Assoziierte SCI Pharmtech Inc. Taiwan 6 191 926 5 410 China 784 25 – Joint Ventures Alpine Dragon Pharmaceuticals Ltd. Total 1 252 759 6 024 In 1 000 CHF 2007 Land Aktiven Verbindlichkeiten Nettoumsatz Gewinn/(Verlust) Anteil in Prozent Buchwert 530 16.67% 4 926 –11 49.00% Assoziierte SCI Pharmtech Inc. Taiwan 5 924 998 3 113 China 611 60 – Joint Ventures Alpine Dragon Pharmaceuticals Ltd. Total 1 519 551 5 477 Aufgrund geschätzter Ergebnisse In 1 000 CHF 2008 2007 Veränderung der Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures Beteiligungen assoziierte Gesellschaften und Joint Ventures, per 1.1. Zugang Konsolidierungskreis Anteile am Ergebnis 5 477 – – 5 178 1 252 519 Sonstige Eigenkapitalveränderungen –311 – Währungsumrechnung –394 –220 6 024 5 477 Beteiligungen assoziierte Gesellschaften und Joint Ventures, per 31.12. Die Alpine Dragon Pharmaceuticals Ltd. wurde in 2007 als Joint Venture mit der chinesischen Firma Gansu Medical Alkaloids, Inc., gegründet. Die Joint Venture Gesellschaft befindet sich im Aufbau, entsprechend wurden noch keine Umsätze erzielt und der Einfluss auf die Jahresrechnung ist nicht wesentlich. Im Zusammenhang mit dem Joint Venture bestehen keine Eventualverbindlichkeiten oder sonstigen Zahlungsverpflichtungen. Die Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures beinhalten zum Bilanzstichtag keinen Goodwill. Die Beteiligung an SCI Pharmtech wird seit dem 1. April 2007 als assoziierte Gesellschaft geführt, weil aufgrund der Vertretung im Verwaltungsrat die Möglichkeit zu bedeutender Einflussnahme besteht. Die Aktien dieser Gesellschaft sind an der Börse in Taiwan kotiert. Bewertet zum Börsenkurs betrug der Fair Value des Anteils von Siegfried an dieser Gesellschaft per 31.12.2008 rund CHF 10.5 Mio (31.12.2007: CHF 10.7 Mio.). Da der definitive Jahresabschluss zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Geschäftsberichtes noch nicht vorlag, wurden Ergebnisschätzungen verwendet. Diese basieren auf der öffentlich zugänglichen Berichterstattung und den Schätzungen von unabhängigen Finanzanalysten. Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 87 5. Finanzinstrumente Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind folgenden Kategorien zugeordnet: Buchwert Buchwert Marktwert Marktwert 2008 2007 2008 2007 – Derivative Finanzinstrumente 434 527 434 527 Total Finanzaktiven – erfolgswirksam zum Fair Value 434 527 434 527 63 143 68 737 63 143 68 737 – Sonstige Forderungen 23 376 19 408 23 376 19 408 – Flüssige Mittel 14 937 4 714 14 937 4 714 101 456 92 858 101 456 92 858 In 1 000 CHF Finanzielle Vermögenswerte Finanzaktiven – erfolgswirksam zum Fair Value Darlehen und Forderungen – Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Total Darlehen und Forderungen Zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – Beteiligungen und langfristig gehaltene Wertschriften 7 735 1 123 7 735 1 159 Total zur Veräusserung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 7 735 1 123 7 735 1 159 21 657 15 156 21 657 15 156 Finanzielle Verbindlichkeiten Zu amortisierten Kosten – Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 6 221 9 922 6 221 9 922 86 127 75 824 86 127 75 824 114 005 100 902 114 005 100 902 – Zinssatz-Swaps (CHF) 1 183 – 1 183 – Total Finanzverbindlichkeiten – erfolgswirksam zum Fair Value 1 183 – 1 183 – – Zinssatz-Swaps (USD) 3 117 – 3 117 – Total Finanzverbindlichkeiten – «Hedge accounting» 3 117 – 3 117 – – Langfristige Finanzverbindlichkeiten Total Finanzverbindlichkeiten zu amortisierten Kosten Finanzverbindlichkeiten – erfolgswirksam zum Fair Value Finanzverbindlichkeiten – «Hedge accounting» 88 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 6. Finanzanlagen und übrige langfristige Anlagen 7. Ertragssteuern Ertragssteuern in der konsolidierten Erfolgsrechnung Die finanziellen Vermögenswerte sind folgenden Kategorien zugeordnet: In 1 000 CHF Laufende Steuern In 1 000 CHF 2008 2007 Burill Life Sciences Capital Fund, San Francisco, USA 1 025 968 Aktien Arena Pharmaceuticals Inc., San Diego, USA 6 555 – Sonstige langfristige Forderungen 12 656 – 155 155 Sonstige langfristig gehaltene Wertschriften Total Finanzanlagen und übrige langfristige Anlagen 20 391 1 123 Die zur Veräusserung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte sind zum Fair Value bewertet. Im Zusammenhang mit der in Note 20 beschriebenen Verkaufstransaktion mit Arena Pharmaceuticals GmbH per 9.1.2008 erhielt die Siegfried Gruppe 1 488 482 Aktien dieser Gesellschaft. Diese Aktien unterliegen einer Veräusserungs-Sperrfrist von drei Jahren. Die Bewertung der Arena-Aktien erfolgt zum Fair Value, dieser wird aufgrund des Börsenkurses zum Bilanzstichtag ermittelt. Die Arena-Aktien sind als Finanzaktiven der Kategorie «available-for-sale» zugeordnet. Änderungen des Fair Value (nach Steuern) werden dementsprechend im Eigenkapital erfasst. Der aktivierte Betrag des Burrill Fund entspricht dem Verkehrswert des Kapitalanteils gemäss den vom Fonds erhaltenen Bewertungsunterlagen. Weitere Investitionen im Betrag von USD 0.2 Mio. (Vorjahr USD 0.4 Mio.) können vom Fonds noch abgerufen werden. Die diversen Wertschriften beinhalten verschiedene langfristige Beteiligungen welche nicht in einem aktiven Markt gehandelt werden. Das Management bestimmt den Fair Value in diesen Fällen unter Anwendung bestimmter Bewertungsmethoden. Dazu gehören vergleichbare Transaktionen zu marktüblichen Bedingungen sowie Discounted Cash-Flow Analysen. Die sonstigen langfristigen Forderungen beinhalten CHF 8.9 Mio. gegenüber Arena Pharmaceuticals GmbH im Zusammenhang mit obenstehender Verkaufstransaktion sowie den langfristigen Teil einer Forderung aus einem Lizenzverkauf von CHF 3.8 Mio. Der kurzfristige Teil dieser Forderung ist unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. 2008 2007 322 2 471 Latente Steuern –13 615 1 522 Total –13 293 3 993 Analyse der erwarteten und effektiven Ertragssteuern In 1 000 CHF Verlust/-Gewinn vor Ertragssteuern Erwarteter Ertragssteuersatz (Prozent) Erwarteter Steuerertrag/-aufwand Nicht steuerbarer Ertrag 2008 2007 –88 127 26 345 38.8 7.9 –34 192 2 084 –274 0 Steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwand 10 211 5 061 Auswirkung nicht erfasster latenter Steueransprüche 17 615 1 966 Auflösung latenter Steuerverbindlichkeiten –6 391 – Auswirkung unterschiedlicher effektiver Steuersätze Änderung anwendbarer Steuersätze Anpassungen Vorjahr und übrige Positionen Effektiver Steuerertrag/-aufwand In Prozenten vom Verlust/Gewinn vor Steuern –3 –1 120 – –4 060 –259 62 –13 293 3 993 15.1 15.2 Der erwartete durchschnittliche Ertragssteuersatz berechnet sich durch Multiplikation der Ergebnisse vor Steuern der einzelnen Gruppengesellschaften mit dem anzuwendenden Steuersatz. Die Veränderung des erwarteten Steuersatzes beruht auf den veränderten Ergebnisse vor Steuern in den einzelnen Ländern; während in Gesellschaften mit tiefer Steuerbelastung Gewinne erzielt wurden, ergaben sich in Ländern mit hoher Steuerbelastung steuerliche Verluste (vor allem USA). Aufgrund dieser Konstellation resultiert gesamthaft ein gegenüber dem Vorjahr wesentlich höherer erwarteter Ertragssteuersatz. Der effektive Steuerertrag unterscheidet sich vom erwarteten Steuerertrag hauptsächlich durch nicht erfasste latente Steueransprüche aus lokalen steuerlichen Verlusten der Berichtsperiode. Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 89 Die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten setzen sich aus folgenden wesentlichen Elementen zusammen: behaltenen Gewinne von Konzerngesellschaften CHF 110.9 Mio (2007: CHF 164.3 Mio.). In 1 000 CHF In 1 000 CHF 2008 2007 Latente Steuerforderungen 2008 2007 25 428 23 307 – 1 459 Veränderung der bilanzierten latenten Steuern, netto Steuerliche Verlustvorträge die innerhalb von 12 Monaten realisiert werden – – Steuerliche Verlustvorträge die nach mehr als 12 Monaten realisiert werden – 8 698 Veränderung Konsolidierungskreis Total latente Steuerforderungen – 8 698 Der Konzernerfolgsrechnung belastet, fortgeführte Geschäftsbereiche –13 615 1 522 2008 2007 Der Konzernerfolgsrechnung belastet, aufgegebene Geschäfsbereiche – –1 846 860 14 469 –10 687 1 224 –479 7 869 –547 –238 332 286 579 25 428 2 067 1 954 – 3 920 In 1 000 CHF Latente Steuerverbindlichkeiten Sachanlagen Immaterielles Anlagevermögen Finanzanlagen Vorräte Zur Veräusserung gehaltene langfristige Vermögenswerte Rückstellungen Pensionsverbindlichkeiten 1 069 3 006 –3 306 2 460 Verbindlichkeiten latente Ertragssteuern, netto, per 1.1. Den eigenen Mitteln belastet Währungsumrechnung und sonstiges Verbindlichkeiten latente Ertragssteuern, netto, per 31.12. 8. Warenvorräte 2008 2007 Rohmaterial 29 885 30 566 Ware in Arbeit 72 779 74 320 Die latenten Steuerverbindlichkeiten 2008 werden im wesentlichen nach mehr als 12 Monaten realisiert. Fertigprodukte und Handelswaren 44 402 55 637 147 066 160 523 Nicht erfasste steuerliche Verluste Steuerliche Verlustvorträge, Steuergutschriften und aktive latente Steuern auf zeitlich befristeten Differenzen werden nur berücksichtigt, wenn es wahrscheinlich ist, dass die aktivierten Steuerforderungen in Zukunft durch genügend steuerliche Gewinne realisiert werden können. Das Management überprüft jährlich die finanzielle Lage und die Gewinnerwartungen der betreffenden Konzerngesellschaften. Aufgrund der Verlustsituation in den Vorjahren wurde darauf verzichtet, Steuerguthaben aufgrund der kumulierten steuerlichen Verlustvorträge zu aktivieren. Die Waren in Arbeit enthalten aktivierte Projektleistungen für Auftragsentwicklungen der Division Siegfried Actives sowie generische Dossiers zum Verkauf an Kunden von insgesamt CHF 20.1 Mio. (2007: CHF 17.7 Mio.). Übrige Total latente Steuerverbindlichkeiten 36 162 579 34 126 Total Warenvorräte Die Gruppe verfügt über folgende nicht erfasste steuerliche Verluste: In 1 000 CHF 2008 2007 417 5 855 12 021 15 916 Verfall nicht erfasster steuerlicher Verluste und Steuergutschriften Innerhalb des 1 Jahres Zwischen 1 und 5 Jahren In mehr als 5 Jahren 154 736 41 213 Total nicht erfasste steuerliche Verluste 167 174 62 984 Steuern auf einbehaltenen Gewinnen von Konzerngesellschaften Per 31. Dezember 2008 betrugen die ein- 90 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe In 1 000 CHF Die Wertberichtigungen für Warenvorräte und Dossiers betragen CHF 17.8 Mio. (2007: CHF 26.8 Mio.) und sind in oben ausgewiesenen Werten enthalten. In der Erfolgsrechnung wurden CHF 8.2 Mio. (2007: CHF 3.9 Mio.) für Wertminderungen auf Vorräten als Teil der Herstellkosten der verkauften Produkte und Leistungen sowie CHF 3.1 Mio. (2007: CHF 13.3 Mio.) im Forschungs- und Entwicklungsaufwand erfasst. 9. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lauten auf folgende Währungen: In 1 000 CHF 2008 2007 Forderungen 65 470 71 475 Währung Wertberichtigungen –2 327 –2 738 CHF 29 226 17 373 USD 25 877 37 562 EUR 8 040 13 802 63 143 68 737 Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 63 143 68 737 Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar: In 1 000 CHF 2008 2007 53 893 48 147 Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Nicht überfällig Überfällig bis zu 1 Monat 5 699 8 125 Überfällig zwischen 1 und 3 Monaten 3 509 9 074 Überfällig zwischen 3 und 6 Monaten 389 376 Überfällig zwischen 6 und 12 Monaten 61 4 519 1 919 1 234 Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 65 470 71 475 Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen –2 327 –2 738 Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 63 143 68 737 Überfällig mehr als 12 Monate In 1 000 CHF 2008 Total Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2007 10. Sonstige Forderungen In 1 000 CHF 2008 2007 Sonstige Forderungen 6 842 13 987 Rechnungsabgrenzungen Total sonstige Forderungen 3 878 5 421 10 720 19 408 Die sonstigen Forderungen beinhalten Mehrwertsteuerforderungen von CHF 3.7 Mio. (2007: CHF 7.1 Mio.) sowie im Vorjahr eine Forderung aus einem Liegenschaftenverkauf von CHF 3.4 Mio. Die Rechnungsabgrenzungen beinhalten vorausbezahlte Versicherungsprämien von CHF 1.3 Mio. (2007: CHF 1.4 Mio.) und verschiedene zeitliche Abgrenzungen. Die Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen werden auf Grund der Differenz zwischen dem Nennwert der Forderungen und dem geschätzten einbringbaren Nettobetrag ermittelt. Die Schätzung des einbringbaren Nettobetrages basiert auf Erfahrungswerten. Die über sechs Monate überfälligen Forderungen sind im Betrage von CHF 2.0 Mio. (2007: CHF 2.4 Mio.) wertberichtigt. Der Rest betrifft Einzelwertberichtigungen von CHF 0.3 Mio. (2007: CHF 0.3 Mio.) auf bis 6 Monate überfälligen Forderungen. Von den mehr als 6 Monate überfälligen Forderungen wurden im Vorjahr CHF 3.4 Mio. nicht wertberichtigt, da sich diese auf Kunden beziehen, bei welchen aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre kein Forderungsausfall erwartet wurde. In 1 000 CHF 2008 2007 –2 738 –1 317 Inanspruchnahme von Wertberichtigungen 89 – Zahlungseingänge wertberichtigter Forderungen aus Vorjahren 527 328 –257 –1 822 Veränderung der Wertberichtigungen für zweifelhafte Forderungen Wertberichtigung per 1.1. Erfolgswirksame Veränderung der Wertberichtigungen Währungsumrechnung Wertberichtigung per 31.12. 52 73 –2 327 –2 738 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 91 11. Derivative Finanzinstrumente men dieser Richtlinien setzt die Siegfried Gruppe zur Absicherung der Wechselkurs- und Zinssatzrisiken derivative Finanzinstrumente ein. Der Kontraktwert gibt Auskunft über das ausstehende Transaktionsvolumen. Die Richtlinien zum finanziellen Risikomanagement sind in den Grundsätzen zur Rechnungslegung erläutert. Im RahDerivative Finanzinstrumente Kontraktwert Positiver Marktwert Negativer Marktwert In 1 000 CHF 2008 2007 2008 2007 2008 2007 Fremdwährungskontrakte 4 699 19 470 434 358 – – Zinssatz-Swaps erfolgswirksam zum Fair value 40 000 75 968 – 169 1 183 – Zinssatz-Swaps «CF hedges» 33 795 – – – 3 117 – Total 78 494 95 438 434 527 4 300 – Fremdwährungskontrakte: Mittels Fremdwährungs-Termingeschäften wurden erwartete Zahlungseingänge für das Geschäftsjahr 2009 im Umfang von USD 4.7 Mio. (2007: USD 19.5 Mio.) abgesichert. Die Verkehrswertänderungen dieser Fremdwährungskontrakte werden im Finanzergebnis ausgewiesen. Ein in der Gruppe in 2005 aufgenommenes Darlehen von USD 32 Mio. ist als Hedge zur Absicherung der Nettoinvestition in die amerikanische Tochtergesellschaft Penick Holding Company anzusehen (hedge of a net investment). Der zum Bilanzstichtag aus der Umrechnung der Verbindlichkeit in CHF entstandene Wechselkursverlust in der Höhe von CHF 2.2 Mio. (2007: Gewinn von CHF 3.1 Mio.) wurde direkt im Eigenkapital erfasst. Zinssatz-Swaps: Durch Zinssatz-Swaps wurden variabel verzinsliche Darlehen in CHF und USD im Umfang von CHF 73.8 Mio. fixiert (2007: CHF 76.0 Mio.). Die festen Zinssätze sind zum 31.12.2008 zwischen 2.6% und 4.5% (2007: 3.0% und 5.0%), die wichtigsten variablen Zinssätze sind CHF LIBOR 3 Monate 0.7%, (2007: 2.8%), USD LIBOR 1.4% (2007: 4.7%) und EURIBOR 3 Monate 2.9%, (2007: 4.7%). Die Verkehrswertänderungen des Zinssatz-Swaps über CHF 40 Mio. werden im Finanzergebnis ausgewiesen. Der Zinssatz-Swap über USD 32 Mio. qualifiziert ab 1.1.2008 für eine Bilanzierung als Sicherungsgeschäft, dementsprechend wird der für das Sicherungsgeschäft wirksame Teil im Eigenkapital erfasst. 12. Flüssige Mittel Die flüssigen Mittel von CHF 14.9 Mio. (2007: CHF 4.7 Mio.) sind primär Kontokorrent-Guthaben bei Banken. 92 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 13. Veränderungen des konsolidierten Eigenkapitals WertAgio und schwangesetzliche kungen auf Reserven * Finanzinstr. * Aktienkapital Eigene Aktien 5.6 –7.6 21.5 2.2 456.0 –30.0 – – – – 4.6 – 4.6 5.6 –7.6 21.5 2.2 460.6 –30.0 452.3 Total erfasste Aufwendungen und Erträge – – – –2.3 55.3 –9.0 44.0 Dividenden – – – –11.6 – –11.6 In Mio. CHF Stand 1.1.2007 Restatement Stand 1.1.2007 nach Restatement GewinnReserven * Kumulierte UmrechnungsTotal differenzen * Eigenkapital 447.7 Zuweisung aus Gewinn – – 0.5 – –0.5 – – Veränderung Bestand eigener Aktien – 2.6 – – 0.4 – 3.0 – –3.5 – 3.5 – – 5.6 –5.0 18.5 –0.1 507.7 –39.0 487.7 Veränderungen im Konsolidierungskreis Stand 31.12.2007 Total erfasste Aufwendungen und Erträge – – – –7.1 –107.5 –9.0 –123.6 Dividenden – – – – –11.6 – –11.6 –0.1 Mitarbeiteraktienplan – – – – –0.1 – Veränderung Bestand eigener Aktien – –0.1 – – –0.2 – –0.3 5.6 –5.1 18.5 –7.2 388.3 –48.0 352.1 Stand 31.12.2008 * Diese Positionen werden in der Bilanz unter der Position Konzernreserven ausgewiesen. Die Siegfried Gruppe hat keine Minderheitsanteile (analog Vorjahr). Fälligkeiten und Durchschnittsverzinsung Ø Zinssatz in % Das Aktienkapital der Siegfried Gruppe beträgt unverändert CHF 5.6 Mio. Es ist eingeteilt in 2 800 000 Namenaktien zu je CHF 2 Nennwert. Eigene Aktien werden zum Transaktionswert direkt vom Eigenkapital in Abzug gebracht. Der Nominalwert der eigenen Aktien betrug zum 31.12.2008 CHF 59 156 (2007: CHF 53 782). 2007 Veränderung 2008 Eigene Aktien Aktien reserviert für Mitarbeiteraktienplan 2008 2007 2008 2007 Jahr 2012 86 127 75 824 5.4% 4.5% Total 86 127 75 824 Durch Zinssatz-Swaps wurden variabel verzinsliche Bankdarlehen im Umfang von CHF 40.0 Mio. sowie USD 32.0 Mio. fixiert (2007: CHF 40.0 Mio. / USD 32.0). Die restlichen Finanzverbindlichkeiten unterliegen dem Risiko von Zinssatzänderungen. Die Finanzverbindlichkeiten lauten auf folgende Währungen: In 1 000 CHF Total CHF EUR USD Per 31.12.2008 5 575 3 187 8 762 Nicht reservierte eigene Aktien 21 316 –500 20 816 Darlehen von Banken 86 127 30 000 22 332 33 795 Total eigene Aktien 26 891 2 687 29 578 Total 86 127 30 000 22 332 33 795 Total ausstehende Aktien 2 773 109 –2 687 2 770 422 Total Siegfried Aktien 2 800 000 – 2 800 000 14. Finanzverbindlichkeiten In 1 000 CHF 2008 2007 Darlehen von Banken 86 127 75 824 Total langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 86 127 75 824 Per 31.12.2007 Darlehen von Banken 75 824 15 000 24 853 35 971 Total 75 824 15 000 24 853 35 971 Im August 2006 wurde ein Konsortialkredit mit einem Kreditrahmen von CHF 200 Mio. aufgenommen. Dieser Kreditrahmen wurde mit einer Bankengruppe zur Sicherstellung der geplanten Investitionsvorhaben und Finanzierung des Wachstums festgelegt. Per 31.12.2008 waren CHF 86.1 Mio. aus diesem Kredit beansprucht (2007: CHF 75.8 Mio.); die Covenants waren eingehalten. Im Zusammenhang mit dem Entscheid, auch zukünftig Aufwendungen im Zusam- Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 93 menhang mit der Inhalationstechnologie direkt dem Aufwand zu belasten, werden Gespräche mit den Banken über eine Anpassung der Covenants geführt. Der Konsortialkredit wird im Jahre 2012 zur Rückzahlung fällig. Siegfried hat aus dem Konsortialkredit das Recht, bis zu CHF 30 Mio. zusätzliches Fremdkapital ausserhalb des Konsortialkredites aufzunehmen. maceuticals GmbH (siehe Note 20) sowie Rückstellungen für sonstige betriebliche Risiken. 16. Sonstige langfristige Verbindlichkeiten In 1 000 CHF 2008 2007 Leistungen an Arbeitnehmer 3 113 2 932 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 15. Rückstellungen Total sonstige langfristige Verbindlichkeiten Umweltrück- Übrige RückIn 1 000 CHF stellung stellungen Total Stand am 31.12.2007 11 968 933 12 901 Angefallene Kosten –1 000 –5 –1 005 154 3 881 4 035 –600 – –600 Nachweis Bildung, Zinsen Auflösung nicht verbrauchter Rückstellungen Stand am 31.12.2008 10 522 4 809 15 331 davon kurzfristig 2 690 1 730 4 420 davon langfrisitg 7 832 3 079 10 911 Umweltrückstellungen Die Siegfried Gruppe produziert an verschiedenen Standorten Chemikalien. Der Produktionsprozess bringt mit sich, dass auch unerwünschte Ereignisse auftreten können, welche zu einer Verpflichtung zur Beseitigung schädlicher Auswirkungen auf die Umwelt führen. Diese Verpflichtungen werden in der Rechnungsperiode erfasst, in welcher die Verpflichtung ersichtlich wird. Dabei muss sie sowohl vernünftig quantifizierbar wie auch in mittelfristiger Zukunft erwartbar sein. Die benötigten Mittel und der Zeitpunkt des Mittelabflusses sind nur schwer abschätzbar. Im Zusammenhang mit geplanten Bauprojekten wurden Umweltgutachten vorgenommen. Insgesamt wurden Verpflichtungen zur Beseitigung schädlicher Auswirkungen auf die Umwelt im Umfang von CHF 10.5 Mio. als Rückstellungen berücksichtigt. Die Auslösung der geplanten Bauvorhaben wird innerhalb der nächsten 15 Jahre erwartet. Für ein neues Laborgebäude wurden in der Bauphase CHF 1.0 Mio. der Rückstellungen verwendet, der nicht benötigte Teil der dafür vorgesehenen Rückstellung von CHF 0.6 Mio. wurde erfolgswirksam aufgelöst. Die Umweltrückstellung wurde auf den Barwert der erwarteten Ausgaben abgezinst. Das Management überprüft jährlich die Notwendigkeit einer Anpassung bei den Umweltrückstellungen aufgrund geänderter Gesetzesvorgaben oder aufgrund von Änderungen bei geplanten Investitionen. Die übrigen Rückstellungen betreffen Transferkosten sowie weiteren Kosten von insgesamt CHF 3.9 Mio. im direkten Zusammenhang mit der Verkaufstransaktion mit Arena Phar- 94 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 11 8 3 124 2 940 Die Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer betreffen reglementarische Leistungen im Zusammenhang mit Dienstjubiläen. 17. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen In 1 000 CHF 2008 2007 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21 657 15 156 Total 21 657 15 156 Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen lauten auf folgende Währungen: In 1 000 CHF 2008 2007 Währung CHF 12 479 6 872 USD 4 139 3 736 EUR 4 980 4 293 59 255 21 657 15 156 Übrige Total Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 18. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten In 1 000 CHF 2008 2007 Übrige Verbindlichkeiten 6 221 9 922 302 429 Anzahlungen Rechnungsabgrenzungen 25 201 26 395 Total sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 31 724 36 746 Unter sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind Rückerstattungen an Kunden, Mehrwertsteuerverpflichtungen und sonstige Verpflichtungen verbucht. Die Rechnungsabgrenzungen beinhalten noch nicht fakturierte Wareneingänge, Verkaufsprovisionen, zeitliche Abgrenzungen für Personalkosten und Sozialleistungen sowie verschiedene Aufwand- und Ertragsabgrenzungen. 19. Personalvorsorgeeinrichtungen und Personalaufwand In 1 000 CHF Löhne und Gehälter Pensionsaufwand beitragsorientierte Pläne Pensionsertrag/-aufwand leistungsorientierte Pläne Aufwand für andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer 2008 2007 81 963 85 479 760 807 –3 845 3 955 440 304 Sozial- und übriger Personalaufwaufwand 19 038 18 033 Total Personalaufwand 98 356 108 578 Der durchschnittliche Personalbestand (umgerechnet in Vollzeitstellen) betrug im Berichtsjahr 825 (Vorjahr: 867). Personalvorsorgeeinrichtungen und andere langfristige Leistungen an Mitarbeiter Die Gruppe unterhält in der Schweiz und im Ausland eine Anzahl von Vorsorgeplänen für Mitarbeitende, welche die entsprechenden Kriterien für die Aufnahme erfüllen. Dazu gehören leistungs- als auch beitragsorientierte Pläne, welche die meisten der Mitarbeiter der Gruppe für die Risiken Tod, Invalidität resp. Pensionierung versichern. Daneben bestehen Pläne für Dienstjubiläen oder andere von der Dienstzeit abhängige Leistungen, welche als Pläne für andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer qualifizieren. Die Vorsorgeleistungen basieren auf den Versicherungsjahren, dem Alter, dem versicherten Lohn und teilweise auf dem angesparten Kapital. Das Vermögen der Vorsorgepläne mit ausgesondertem Vermögen ist in separate Stiftungen oder an Versicherungen ausgesondert und kann nicht an den Arbeitgeber zurückfliessen. Die Vorsorgepläne in der Schweiz umfassen neben einer autonomen Pensionskasse mit leistungsorientiertem Vorsorgeplan auch vier Vorsorgepläne bei einer Sammelstiftung. Aufgrund der in der Gruppe definierten Materialitätskriterien für die Bilanz und Erfolgsrechnung wurden diese Pläne bisher als beitragsorientierte Vorsorgepläne behandelt. Per 1. Januar 2009 werden drei dieser Vorsorgepläne in die Pensionskasse überführt. Die sich aus der Überführung ergebenden Vorsorgeleistungen werden somit zukünftig bei der Bewertung der Vorsorgeverpflichtungen der Pensionskasse berücksichtigt. Die Gruppe hat sich deshalb entschieden, rückwirkend per 1. Januar 2007 die vier Vorsorgepläne der Sammelstiftung, welche rechnungsmässig als beitragsorientiert geführt wurden, ebenfalls als leistungsorientierte Vorsorgepläne zu erfassen. Die Umqualifizierung per 1. Januar 2007 führte zu einer Erhöhung der Vorsorgeverpflichtung von CHF 3.7 Mio. Auf den Aufwand für das Geschäftsjahr 2007 hatte sie keinen Einfluss, es ergibt sich jedoch eine Umklassifizierung des Aufwandes von den beitragsorientierten zu den leistungsorientierten Vorsorgeplänen. Sämtliche für leistungsorientierte Pläne offenzulegende Angaben des Vorjahres wurden entsprechend angepasst. Per 1. Januar 2009 wird der Vorsorgeplan der Pensionskasse Siegfried angepasst. Neu berechnen sich die Altersrenten im Zeitpunkt der Pensionierung als Prozentsatz eines Alterskapitals und nicht mehr als Prozentsatz des versicherten Lohnes. Zur Abfederung der Folgen aus der Planänderung werden auf Basis einer Vergleichsrechnung für einzelne Versicherte über die nächsten 4 Jahre Einlagen in das Altersguthaben getätigt. Die Planänderung führt zu einer Plankürzung in der Höhe von CHF 11,2 Mio., wovon CHF 11,1 Mio. in der Erfolgsrechnung und CHF 0,1 Mio. direkt im Eigenkapital zu erfassen sind. Durch die Überführung der drei Pläne von der Sammelstiftung in die Pensionskasse Siegfried ergaben sich sofort unverfallbare Planänderungskosten im Umfange von CHF 2,0 Mio. IFRIC 14 «Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswerts, Mindestdotierungsverpflichtungen und ihre Wechselwirkung» anwendbar auf alle «Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses» und auf «Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer» regelt die Frage eines wirtschaftlichen Nutzens aus Rückzahlungen oder zukünftigen Beitragsreduktionen sowie die Entstehung einer Verpflichtung aus einer Mindestfinanzierungsanforderung. Die Umstellung aus der Erstanwendung von IFRIC 14 erfolgte rückwirkend per 1. Januar 2007. Die Umstellung führte zu einer Erhöhung des Eigenkapitals in der Höhe von CHF 8.9 Mio. nach Steuern. Auf die Erfolgsrechnung des Jahres 2007 hatte die Anwendung von IFRIC 14 keine Auswirkungen. Die Vermögensentwicklung im Jahr 2008 führte dazu, dass dem Arbeitgeber per 31.12.2008 gemäss IFRIC 14 keine Vermögenswerte mehr zur Verfügung stehen, wobei die Reduktion im Eigenkapital erfasst wurde. Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 95 Leistungsorientierte Vorsorgepläne und andere langfristig fällige Leistungen Folgende Beträge wurden in der Erfolgsrechnung erfasst: Entwicklung der Vorsorgeverpflichtungen Vorsorgepläne Vorsorgeaufwand der Periode Vorsogepläne In Mio. CHF Andere langfristig fällige Leistungen 2008 2007 2008 2007 Laufender Dienstaufwand 6.6 7.9 0.3 0.3 Zinsaufwand der Verpflichtungen 8.7 8.3 0.1 0.1 –10.7 –11.2 – – Erwarteter Ertrag aus Planvermögen Plankürzungen –11.1 Erfasster nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Tatsächliche Erträge auf dem Planvermögen – – 2.3 0.3 – – – – – –0.2 In Mio. CHF 2008 2007 2008 Vorsorgeverpflichtungen per 1.1. 256.7 277.2 2.9 3.2 Laufender Dienstzeitaufwand 6.6 7.9 0.3 0.3 Beiträge der Arbeitnehmer 3.3 3.6 – – Zinsaufwand der Verpflichtungen 8.7 8.3 0.1 0.1 –15.0 –15.7 – – –0.3 –0.3 –0.2 –0.2 Vorsorgeleistungen und netto Freizügigkeitsleistungen aus Vorsorgevermögen Vorsorgeleistungen des Arbeitgebers Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Plankürzungen Aktuarielle (Gewinne)/Verluste Erfassung von aktuariellen (Gewinnen)/Verlusten Total Vorsorgeaufwand der Periode – –4.2 –33.2 5.3 0.4 0.2 8.3 Entwicklung der in der «Konsolidierten Aufstellung aller im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen» verbuchten Beträge 2.0 – – – –11.2 – – – –2.1 –9.1 – –0.2 Unternehmensverkäufe – –14.8 – –0.3 Wechselkursdifferenzen –0.5 –0.4 – – 248.2 256.7 3.1 2.9 Vorsorgeverpflichtungen per 31.12. Vorsogepläne In Mio. CHF 2008 2007 Vorsorgevermögen per 1.1. 266.3 277.8 Beiträge der Arbeitnehmer 3.3 3.6 Beiträge des Arbeitgebers 5.6 6.1 –15.0 –15.7 10.7 11.2 Vorsorgeleistungen und netto Freizügigkeitsleistungen aus Vorsorgevermögen Erwarteter Vermögensertrag Gewinn/ (Verlust) aus Vermögensertrag Vorsorgepläne Unternehmensverkäufe 2008 2007 Wechselkursdifferenzen –9.8 –3.0 Aktuarielle (Gewinne)/Verluste des Jahres –2.1 –9.1 (Gewinne)/Verluste aus Vermögensanlagen 43.9 2.9 Unternehmensverkäufe – –0.6 Wechselkursdifferenzen –0.1 – Erfasste (Gewinne)/Verluste per 31.12. 31.9 –9.8 Erfasste (Gewinne)/Verluste per 1.1. 2007 Entwicklung des Vorsorgevermögens Die folgende Zusammenstellung zeigt die in der «Konsolidierten Aufstellung aller im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen» verbuchten Gewinne und Verluste für die Vorsorgepläne. In Mio. CHF Andere langfristig fällige Leistungen Vorsorgevermögen per 31.12. –43.9 –2.9 0.0 –13.4 –0.3 –0.4 226.7 266.3 Das Vorsorgevermögen umfasst per 31.12.2008 Aktien der Gruppe mit einem Marktwert von CHF 1.2 Mio. (Vorjahr: CHF 2.6 Mio.). Im Vorsorgevermögen befinden sich keine von der Gruppe selbstgenutzten Immobilien oder andere genutzte Vermögenswerte. Der erwartete Arbeitgeberbeitrag und der erwartete Aufwand für vom Arbeitgeber direkt ausbezahlte Vorsorgeleistungen beträgt für das Jahr 2009 CHF 5.3 Mio. für Vorsorgepläne und CHF 0.3 Mio. für die anderen langfristig fälligen Leistungen. 96 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe Die in der Bilanz erfasste Nettoposition aus Pensionsverbindlichkeiten lässt sich wie folgt zusammenfassen: Das Vorsorgevermögen setzt sich aus folgenden wesentlichen Wertschriftenkategorien zusammen: In der Bilanz erfasste Nettoposition aus Pensionsverbindlichkeiten Kategorien der Vorsorgevermögen In Mio. CHF Stichtag 31.12. Barwert der nicht über einen Fonds finanzierten Vorsorgeverpflichtungen Marktwert des Vermögens Unter-/(Über-)deckung Vorsorgepläne 2008 245.7 –226.7 2007 253.7 –266.3 In % Andere langfristig fällige Leistungen 2008 2007 – – – – 19.0 –12.6 – – Barwert der über einen Fonds finanzierten Vorsorgeverpflichtungen 2.5 3.0 3.1 2.9 Nicht erfasster nachzuverrechnender Dienstaufwand –1.6 –2.0 – – 19.9 –11.6 3.1 2.9 Vermögenskategorien Stichtag 31.12. 2008 2007 Aktien 21 29 Obligationen 35 31 Immobilien 20 17 Qualifizierte Versicherungspolicen Flüssige Mittel und andere Finanzanlagen 7 6 17 17 Die folgende Tabelle zeigt die Abweichungen des effektiven vom angenommenen Verlauf der Verpflichtungen und des Vermögens für die Vorsorgepläne. Nicht erfasste Vermögenswerte Erfasste Pensionsverbindlichkeiten/ -aktiven Betrag in der Bilanz Pensionsverbindlichkeiten Vermögenswerte Erfasste Pensionsverbindlichkeiten/ -aktiven 19.9 7.2 3.1 2.9 – –18.8 – – 19.9 –11.6 3.1 2.9 Folgende Annahmen wurden der versicherungsmathematischen Berechnung zugrunde gelegt: In % Stichtag 31.12. Vorsorgepläne Andere langfristig fällige Leistungen 2008 2007 2008 2007 Technischer Zinssatz 3.50 3.50 3.40 3.40 Künftige Gehaltssteigerungen 2.54 2.56 2.50 2.50 Künftige Rentenanpassungen 0.59 0.59 In Mio. CHF Stichtag 31.12. 2008 2007 2006 2005 Vorsorgeverpflichtungen 248.2 256.7 277.2 255.1 –226.7 –266.3 –277.8 –247.2 21.5 –9.6 –0.6 7.9 1.9 –4.8 6.4 –0.8 –43.9 –2.9 7.5 19.8 Marktwert des Vermögens Unter-/ (Über-)deckung Erfahrungsabweichungen der Verpflichtungen Gewinn/(Verlust) auf dem Vermögen Vorsorgepläne nach dem Beitragsprimat Die Vorsorgepläne in den USA gelten nach IFRS als beitragsorientierte Pläne. Für das Geschäftsjahr 2008 betrug der Arbeitgeberbeitrag im Zusammenhang mit diesen Vorsorgeplänen CHF 0.7 Mio. (Vorjahr: CHF 0.8 Mio.). Bestimmung der Verpflichtungen In 1 000 CHF Durchschnittliche Lebenserwartung eines Mannes im Alter von 65 Jahren 18 Jahre 18 Jahre Bestimmung des Jahresaufwandes 2008 Verkauf nicht konsolidierter Beteiligung 2008 2007 3.50 3.00 3.50 3.10 Erwarteter Vermögensertrag 1 4.23 4.08 1 Gewinne aus Anlageverkäufen 2007 Technischer Zinssatz 20. Übriger betrieblicher Ertrag Die Bestimmung des erwarteten Vermögensertrags basiert auf den aktuellen Zinssätzen von Obligationen und historischen Risikoprämien für die anderen Vermögenskategorien. 2008 2007 13 537 9 089 – 5 851 Lizenzeinnahmen 1 708 2 164 Erträge aus Feuerwehrschulungen 1 587 1 432 Diverser übriger Ertrag 1 705 950 18 537 19 486 Total übriger betrieblicher Ertrag Am 17. Dezember 2007 haben Siegfried und Arena Pharmaceuticals GmbH («Arena»), die Schweizer Tochtergesellschaft der US-basierten Arena Pharmaceuticals, Inc., vier langfristige Zusammenarbeitsverträge in den Bereichen chemische Entwicklung und galenische Produktion, Compliance und Serviceleistungen abgeschlossen. Weiter verkaufte Siegfried Arena die Pharmaproduktionsanlage in Zofingen inklusive Technologie, Equipment und Stockwerkeigentum im Gesamtwert von CHF 42.8 Mio. Der Vollzug dieser Transaktion erfolgte am 9. Januar 2008. Die Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 97 verkauften Assets wurden per 31.12.2007 im Betrag von CHF 19.6 Mio. separat unter «zur Veräusserung gehaltenen langfristige Vermögenswerte» ausgewiesen. Arena bezahlt aus dieser Transaktion CHF 31.8 Mio. in Cash und übereignete 1 488 482 Aktien der Arena Pharmaceutical, Inc. an Siegfried. Diese unterliegen einer VeräusserungsSperrfrist von drei Jahren und werden als «available-for-sale financial assets» behandelt und unter Finanzanlagen und übrige langfristige Anlagen ausgewiesen. Von den CHF 31.8 Mio. wurden CHF 21.8 Mio. per Vollzug der Transaktion fällig, die verbleibenden CHF 10 Mio. werden in drei gleichen Raten 3, 4 resp. 5 Jahre nach Vertragsabschluss beglichen. Diese Beträge wurden abdiskontiert. Siegfried wird nach Ablauf des Toll Manufacturing Agreements mit Arena die galenische Produktion in Malta und bei Drittfirmen durchführen. Damit verbundene Transferkosten sowie weitere Kosten im direkten Zusammenhang mit der vorstehenden Transaktion im Betrag von CHF 3.9 Mio. wurden zurückgestellt (siehe Note 15), sowie CHF 1.2 Mio. abgegrenzt. Diese Beträge werden bis ins Jahr 2010 beansprucht. Unter dem Strich resultierte aus der Transaktion ein Gewinn aus Veräusserung von Anlagewerten von CHF 13.5 Mio. 21. Finanzergebnis Total Total 2008 2007 Zinsertrag aus Bankguthaben 655 848 Zinsertrag aus langfristigen Forderungen 468 – 2 12 1 125 860 –3 883 –4 699 In 1 000 CHF Beteiligungsertrag Finanzertrag Zinsaufwand auf Finanzverbindlichkeiten Zinsaufwand auf langfristigen Rückstellungen Wertänderung Derivate –154 – –1 752 –84 –279 –246 –6 068 –5 029 243 –481 Bankspesen und Abschlussgebühren Finanzaufwand Währungsdifferenzen Die Abschlussgebühren für die Erneuerung des Konsortialkredites werden über die Laufzeit des Kredites der Erfolgsrechnung belastet. 22. Reinverlust/-gewinn pro Aktie Zur Berechnung des Reinverlustes/-gewinnes pro Aktie wird das den Aktionären der Siegfried Holding AG zustehende 98 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe Ergebnis von CHF -74.8 Mio. (2007: CHF 22.4 Mio.) aus fortgeführten Geschäftsbereichen und CHF -74.8 Mio. (2007: CHF 49.7 Mio.) als Gruppengewinn durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf, total 2 771 432 Stück (2007: 2 763 253) dividiert. Bei der Ermittlung der durchschnittlich ausstehenden Anzahl von Aktien wurden die von Gruppengesellschaften gehaltenen eigenen Aktien in Abzug gebracht. Siegfried setzt gegenwärtig keine Eigenkapitalinstrumente ein, welche zu einem Verwässerungseffekt führen könnten. 23. Dividende je Aktie Am 11. April 2008 genehmigten die Aktionäre mit Bezug auf das Geschäftsjahr 2007 die Ausschüttung einer Bruttodividende von CHF 4.20 pro Namenaktie (Vorjahr: CHF 4.20). Für 2008 wird der Generalversammlung vom 8. April 2009 eine Dividende von CHF 2.10 pro Namenaktie und insgesamt CHF 5.9 Mio. beantragt. In diesem Konzernabschluss wird diese Dividendenverbindlichkeit nicht berücksichtigt. 24. Eventualverpflichtungen Die Konzerngesellschaften sind im Rahmen ihrer operativen Tätigkeit Risiken durch politische, gesetzliche, steuerliche oder regulatorische Entwicklungen inklusive Umweltschutzgesetzgebungen ausgesetzt. Art und Häufigkeit entsprechender Entwicklungen und Ereignisse, die nicht durch Versicherungsverträge gedeckt sind, sind nicht vorhersehbar. Mögliche Verpflichtungen, deren Existenz von zukünftigen Ereignissen abhängt, werden den Eventualverpflichtungen zugeordnet. Diese betragen per Bilanzstichtag CHF 1.5 Mio. (2007: CHF 1.6 Mio.). Am 30. April 2007 hat die Siegfried Gruppe den Bereich Sidroga an die in Zollikon (Schweiz) ansässige Santo Holding AG verkauft. Im Anschluss an das Closing sind zwischen den Parteien Differenzen entstanden. Am 30. November 2007 hat die Santo Holding AG ein Schiedsverfahren eingeleitet und verschiedene Forderungen vorgebracht (Schadenersatz-, Teilnichtigkeits- und Rückabwicklungsklage). Die Siegfried Gruppe erachtet die käuferseitig vorgebrachten Forderungen als unbegründet. Aufgrund des nach wie vor hängigen Verfahrens werden keine weiteren Angaben gemacht. Im Zusammenhang mit der Akquisition der Penick Corporation, NJ, USA, im Mai 2005 wurden folgende mögliche Kaufpreisnachzahlungen und Royalty-Ansprüche vereinbart: Sollte vor dem Jahr 2013 mit der akquirierten Produktpalette ein jährlicher Umsatz grösser als USD 30 Mio. erzielt werden, würden zusätzlich USD 14 Mio. Zahlungen an die Verkäufer fällig. Für jährliche Umsätze grösser als USD 45 Mio. haben die Verkäufer bis zum Jahr 2014 einen Anspruch auf Royalty-Zahlungen von 5%. Es wird nicht erwartet, dass diese Umsätze überschritten werden. 25. Fälligkeit der Miet- und Leasingzahlungen In 1 000 CHF Operating Leasing Operating Leasing 2008 2007 2008 – 632 2009 593 502 2010 456 162 2011 257 16 2012 414 – 2013 402 – später 2 917 – Total Zahlungen 5 039 1 312 Von den Leasingzahlungen betreffen CHF 4.3 Mio. (2007: 0.5 Mio.) die Produktionsstätte auf Malta. 26. Transaktionen mit verbundenen Parteien Die Siegfried Holding AG hält als Mutterunternehmen direkt und indirekt alle Beteiligungen der Siegfried Gruppe. Grösste Aktionärin ist die Camellia-Gruppe, welche mit 33.35% an der Siegfried Holding AG beteiligt ist. Im Berichtsjahr erfolgten keine Transaktionen zwischen den beiden Gruppen. Die zur Siegfried Gruppe gehörenden Gesellschaften sind in Erläuterung 1 «Konsolidierungskreis» aufgeführt. Von der assoziierten Gesellschaft SCI Pharmtech Inc., Taiwan, wurden im Berichtsjahr Produkte im Gegenwert von CHF 1.2 Mio. (2007: CHF 1.5 Mio.) bezogen. Alle Transaktionen zwischen vollkonsolidierten Gesellschaften wurden im Rahmen des Konsolidierungsprozesses eliminiert und sind in dieser Erläuterung nicht dargestellt. Entschädigungen an Mitglieder des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung: Im Berichtsjahr wurde für die Mitglieder des Verwaltungsrates Honorare im Betrag von CHF 0.7 Mio. verbucht (2007: CHF 0.6 Mio.). Die Mitglieder der Geschäftsleitung wurden für das Jahr 2008 insgesamt mit CHF 4.4 Mio. entschädigt (2007: CHF 4.9 Mio.). In der Gesamtentschädigung sind die Beiträge an die Pensionskasse von CHF 0.4 Mio. (2007: CHF 0.5 Mio.) enthalten. Im Berichtsjahr wurde für die Mitglieder des Verwaltungsrates Honorare im Betrag von CHF 0.7 Mio. verbucht (2007: CHF 0.6 Mio.). Gegenüber den Mitgliedern der Geschäftsleitung bestanden per 31. Dezember Vorschüsse im Umfang von CHF 16 000 (2007: CHF 60 000), ansonsten bestanden keine Forderungen oder Verbindlichkeiten aus Transaktionen mit verbundenen Parteien. Der Aufwand im Zusammenhang mit dem Mitarbeiteraktienplan betrug für den Verwaltungsrat CHF 73 900 (2007: CHF 77 600) und für die Geschäftsleitung CHF 40 300 (2007: CHF 44 800). In den obengenannten Gesamtentschädigungen von CHF 4.4 Mio. (2007: CHF 4.9 Mio.) sind auch Lohnfortzahlungen von CHF 499 015 und eine Abgangsentschädigung von CHF 500 000 an den ehemaligen CEO enthalten. In 2007 wurden CHF 955 113 an zwei ehemalige Mitglieder der Geschäftsleitung ausbezahlt. Die nach Schweizer Recht obligatorischen Detailangaben gemäss OR 663bbis zu Organbezügen sind Bestandteil der Jahresrechnung der Siegfried Holding AG. 27. Mitarbeiteraktienplan Der Gesamtaufwand für den Aktienplan betrug im Berichtsjahr CHF 0.3 Mio. (2007 CHF 0.4 Mio.). Aus dem Aktiensparplan wurden im Berichtsjahr 7 265 (2007: 8 346 Aktien) erworben. Die im Aktienplan per 31.12.2008 durch die Planteilnehmer angesparten Mittel berechtigen diese zum Bezug von 3 407 Aktien (2007: 2 190 Aktien). 28. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Zwischen dem Bilanzstichtag und dem Datum des Prüfungstestates ergaben sich keine zu publizierenden Ereignisse. Segmentinformationen Die Siegfried Gruppe hat den neuen Standard IFRS 8, Operating Segments, obligatorisch ab 1.1.2009, in 2007 frühzeitig eingeführt. Die operativen Segmente zur Darstellung der Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 99 Segmentinformationen entsprechen der internen Berichterstattung, die Segmente basieren auf zwei Divisionen: a) Die Division Siegfried Actives umfasst auftragsspezifische patentierte pharmazeutische Wirkstoffe für forschende Pharmafirmen (Exklusiv-Synthese) und eigene, nicht mehr patentgeschützte Wirksubstanzen für verschiedene Kunden (Multi-Client Produkte). b) Die Division Siegfried Generics beinhaltet pharmazeutische Fertigprodukte und entsprechende Registrierungsunterlagen für Generika, sowie Entwicklungskosten im Zusammenhang mit dem Aufbau der Inhalations-Technologie. Das Management überwacht die Performance anhand der operativen Ergebnisse der Divisionen, diese Informationen bilden auch die Basis bei Entscheidungen bezüglich der Ressourcenallokation. Transaktionen zwischen den Divisionen erfolgen auf der Basis von vergleichbaren Preisen mit Dritten. Geschäftsjahr 2008 Nettoumsatz Operative Ergebnisse vor Impairment Operative Ergebnisse nach Impairment Siegfried Actives Siegfried Generics 191.6 97.1 Corporate und Eliminationen Gruppe – 288.7 –5.5 24.2 1 –6.4 12.3 –85.4 7.1 1 –6.4 –84.7 Finanzergebnis netto –3.4 Gewinn vor Ertragssteuern Segmentaktiven Nicht segmentierte Aktiven Total Aktiven Segmentverbindlichkeiten Nicht segmentierte Verbindlichkeiten –88.1 415.2 88.8 4.0 508.0 – – 26.8 26.8 415.2 88.8 30.8 534.8 69.7 17.8 4.2 91.7 – – 110.9 91.0 Total Verbindlichkeiten 69.7 17.8 115.1 182.7 Segmentinvestitionen 37.4 13.9 – 51.3 Segmentabschreibungen 31.2 4.7 0.0 35.9 Segmentwertminderungen 79.9 17.1 – 97.0 1 Im operativen Ergebnis sind im Berichtsjahr CHF 11.8 Mio. (2007: CHF 4.6 Mio.) Entwicklungskosten im Zusammenhang mit dem Aufbau der InhalationsTechnologie enthalten. 100 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe Geschäftsjahr 2007 Fortgeführte Geschäftsbereiche Aufgegebene Geschäftsbereiche Siegfried Actives Siegfried Generics Sidroga Siegfried Biologics 216.5 101.8 6.4 16.3 13.6 30.5 Nettoumsatz Operative Ergebnisse Corporate und Eliminationen Gruppe 14.7 –21.1 318.3 –5.0 –24.9 30.5 Finanzergebnis netto –4.2 Gewinn vor Ertragssteuern 26.3 Segmentaktiven 560.0 126.7 – – –28.4 658.3 – – – – 15.9 15.9 560.0 126.7 – – –12.5 674.2 47.3 56.0 – – –28.4 74.9 – – – – 118.8 111.6 47.3 56.0 – – 83.2 186.5 Segmentinvestitionen 26.4 15.8 – 0.2 –0.2 42.2 Segmentabschreibungen 33.5 4.9 0.3 12.7 –12.9 38.6 Nicht segmentierte Aktiven Total Aktiven Segmentverbindlichkeiten Nicht segmentierte Verbindlichkeiten Total Verbindlichkeiten Nicht weitergeführte Geschäftsbereiche sind in der konsolidierten Erfolgsrechnung separat in der Position «Reingewinn aus nicht weitergeführten Geschäftsbereichen» ausgewiesen. Neben Produktverkäufen beinhaltet der Nettoumsatz verrechnete Entwicklungsleistungen, Entschädigungen für Serviceleistungen aus Zusammenarbeits-Verträgen mit Kunden, sowie Lizenzeinnahmen. Nettoumsatz mit Dritten In Mio. CHF Produktverkäufe 1 Entwicklungsleistungen Serviceleistungen Total Nettoumsatz 1 Die Segmentverbindlichkeiten umfassen betriebliche Verbindlichkeiten. Nicht segmentiert sind Steuerverbindlichkeiten und Finanzverbindlichkeiten. Die Segmentinvestitionen umfassen Zugänge bei Sachanlagen und Immateriellem Anlagevermögen. Geographische Informationen Die bedeutendsten Produktionsstandorte befinden sich in der Schweiz und in den USA. Die wesentlichsten Absatzregionen sind Westeuropa und die USA. 2008 2007 – – 263.9 307.2 In Mio. CHF 2008 2007 3.5 5.4 USA 76.5 126.5 21.3 5.7 Schweiz 288.7 318.3 nicht umsatzwirksam war der Rohmaterialanteil an Produktverkäufen für welche Kunden das wirtschaftliche Risiko getragen haben. Diese betrugen in 2008 CHF 8.4 Mio. (2007: CHF 8.2 Mio.). Umsätze zwischen den Divisionen sind in der konsolidierten Erfolgsrechnung eliminiert. Die Segmentaktiven umfassen in erster Linie Sachanlagen, Immaterielles Anlagevermögen, Warenvorräte, Forderungen und betrieblich genutzte Flüssige Mittel. Ausgeschlossen sind Steuerforderungen und Finanzanlagen. Im Berichtsjahr sind keine «Zur Veräusserung gehaltene langfristige Vermögenswerte» enthalten (Vorjahr: CHF 19.6 Mio. in der Division Siegfried Generics). Nettoumsatz mit Dritten1 58.3 29.8 Übrige Gebiete 153.9 162.0 Total 288.7 318.3 1 nach Absatzmarkt Die Division Siegfried Actives erreichte in 2008 mit einem einzelnen Kunden Umsätze von CHF 44.3 Mio. (2007: mit einem Kunden CHF 63.8 Mio.). Segmentaktiven2 In Mio. CHF 2008 Europa (ohne Schweiz) 36.9 47.0 USA 127.5 149.2 Schweiz 343.6 462.1 Total 508.0 658.3 2 2007 nach Produktionsstandort Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 101 Bericht der Revisionsstelle An die Generalversammlung der Siegfried Holding AG, Zofingen Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung Als Revisionsstelle haben wir die Konzernrechnung der Siegfried Holding AG, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung, Aufstellung aller im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen und Anhang (Seiten 66 bis 101) für das am 31. Dezember 2008 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den gesetzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards sowie den International Standards on Auditing vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung 102 Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember 2008 abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und entspricht dem schweizerischen Gesetz. Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert. Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen. PricewaterhouseCoopers AG Dr. Matthias Jeger Revisionsexperte Leitender Revisor Basel, 16. März 2009 Thomas Illi Revisionsexperte Fünf-Jahres-Übersicht 2004 – 2008, konsolidierte Werte 2008 Umsatz 3 Veränderung zu Vorjahr Operatives Ergebnis (EBIT) 1,3 2007 2006 2005 2004 Mio. CHF 288.7 318.3 359.8 318.3 321.4 Prozent –19.29 –21.53 13.04 9.04 –12.30 Mio. CHF 12.3 30.5 41.1 42.9 33.4 Veränderung zu Vorjahr Prozent –59.62 –25.79 –4.20 28.44 –47.00 Marge des operativen Ergebnisses Prozent 4.27 9.58 11.42 13.48 10.39 EBITDA 1,3 Mio. CHF 48.2 69.0 78.9 79.0 66.6 Veränderung zu Vorjahr Prozent –40.14 –22.55 –0.13 18.62 –29.40 EBITDA-Marge Prozent 16.69 21.68 21.93 24.82 20.72 Jahresgewinn Veränderung zu Vorjahr Cashflow aus operativer Tätigkeit 3 Veränderung zu Vorjahr Mio. CHF –74.8 49.7 32.4 36.5 16.4 Prozent –250.57 63.40 –21.23 152.56 –69.30 Mio. CHF 22.3 9.2 53.7 47.6 72.2 Prozent 142.33 –82.87 12.82 –34.07 169.80 7.72 2.89 14.92 14.95 22.46 Mio. CHF 534.8 658.7 690.8 677.4 585.8 Prozent –18.81 –4.65 1.98 15.64 –9.20 Mio. CHF 352.1 479.8 445.5 435.4 388.1 Prozent –26.62 7.70 2.32 12.19 –2.90 Mio. CHF 236.3 253.9 250.5 227.8 201.3 Prozent –6.93 1.36 9.96 13.16 –16.10 In % vom Umsatz Bilanzsumme Veränderung zu Vorjahr Eigenkapital Veränderung zu Vorjahr Umlaufvermögen Veränderung zu Vorjahr Anlagevermögen Veränderung zu Vorjahr Kurzfristiges Fremdkapital Veränderung zu Vorjahr Langfristiges Fremdkapital Veränderung zu Vorjahr Investitionen in Sachanlagen 3 Veränderung zu Vorjahr Mio. CHF 298.5 385.2 435.5 449.6 384.5 Prozent –22.51 –11.55 –3.14 16.93 –5.00 Mio. CHF 63.1 56.7 76.7 65.7 54.2 Prozent 11.22 –26.08 16.74 21.22 –44.60 Mio. CHF 119.7 122.2 168.7 176.4 143.6 Prozent –2.06 –27.56 –4.37 22.84 –2.50 Mio. CHF 35.3 35.5 35.8 29.6 26.3 Prozent –0.52 –0.84 20.95 12.55 –61.70 12.2 11.2 9.9 9.3 8.2 Mio. CHF 132.9 38.5 37.8 36.1 35.0 Prozent 245.15 1.85 4.71 3.14 11.50 46.0 12.1 10.5 11.3 10.9 128.5 In % vom Umsatz Abschreibungen/Wertminderungen 3 Veränderung zu Vorjahr In % vom Umsatz Personalaufwand 3 Veränderung zu Vorjahr Mio. CHF 98.4 108.6 121.9 119.0 Prozent –9.43 –10.91 2.44 –7.39 2.50 34.1 34.1 33.9 37.4 40.0 In % vom Umsatz Personalbestand 2,3 Anzahl 825 867 967 913 968 Veränderung zu Vorjahr Prozent –4.84 –10.34 5.91 –5.68 2.20 Umsatz pro Mitarbeiter Mio. CHF 350 000 367 000 372 000 349 000 332 000 Veränderung zu Vorjahr Prozent –4.63 –1.34 6.59 5.12 –5.70 1 2 3 2004* ohne Restrukturierungskosten von CHF 10.2 Mio. Jahresdurchschnitt 2007 fortgeführte Geschäftsbereiche Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 103 Michael Klein Head of Clinical Operations Inhalation Technology Herausforderungen haben mich eigentlich schon immer angezogen – je anspruchsvoller, desto mehr. Dies ist wohl auch der Grund, warum ich mich stets aufs Neue steile Kletterwände hochquäle. Und da der höchste Berg in der Pfalz, wo ich aufwuchs, nur gerade 687 Meter hoch und dazu noch ein rundlicher Haufen Vulkanerde ist, musste ich mich zwangsläufig irgendwann wenigstens in die Nähe richtiger Berge begeben. So hat es mich im Jahr 2007 nach München verschlagen, wo bei Siegfried eine dieser anspruchsvollen Herausforderungen auf mich wartete. Wir sind zur Zeit daran, ein neuartiges Inhalationsgerät zu entwickeln, das vorerst bei Lungenerkrankungen wie zum Beispiel Asthma eingesetzt werden kann. Innerhalb dieses anspruchsvollen Projekts ist mein Team für die klinische Entwicklung inklusive klinische Studien zuständig, die in der letzten Phase der Medikamenten-Entwicklung vor der Einreichung an die Gesundheitsbehörden durchgeführt werden. Diese Studien liefern jene wichtigen Daten, die massgebend für eine Zulassung dieses innovativen medizinischen Gerätes und der entsprechenden Wirkstoffe sind. Solche klinischen Studien werden in einem hoch regulierten und kontrollierten Umfeld üblicherweise an freiwilligen Patienten, aber auch an gesunden Personen durchgeführt. Der Reiz dieser Aufgabe liegt für mich im Meistern der vielen kniffligen Aufgaben, mit denen ich und mein Team tagtäglich konfrontiert werden. Spannend und bereichernd finde ich zudem die Dynamik und die Internationalität unserer jungen Truppe, in der mittlerweile neben Deutschland Nationen wie Holland, Österreich, Schweden, die Schweiz und Frankreich vertreten sind. tel meines Mountainbikes und im Sommer schliesslich an irgendeiner senkrechten Wand «klebend», den Blick auf die nächste grosse Herausforderung gerichtet. Bevor ich mich entschieden habe, diese Aufbauarbeit bei Siegfried anzunehmen, war ich für ein mittelständisches Pharmaunternehmen in Konstanz tätig. Auch hier lag der Schwerpunkt meiner Arbeit in der Entwicklung von Medikamenten zur Bekämpfung verschiedener Lungenkrankheiten. Ich hatte das Glück, für jenes Unternehmen auch in den US-Niederlassungen Long Island bei New York City und später New Jersey arbeiten zu dürfen. Auch heute noch zieht es mich regelmässig in die USA, wo ich meine Freunde besuche und dabei keine Gelegenheit auslasse, den Big Apple erneut zu erleben. New York City ist eine ungemein faszinierende, pulsierende Stadt mit einer sehr lebendigen Kunstund Kulturszene, die ich mir immer wieder gerne antue. Zurück in München brauche ich dann wieder den sportlichen Ausgleich zum Büro. Den finde ich im Winter auf meinen Langlaufskiern, im Frühling im Sat- 105 Jahresrechnung der Siegfried Holding AG Bilanz der Siegfried Holding AG In CHF 31.12.08 31.12.07 Aktiven Anlagevermögen Sachanlagen Immaterielle Anlagen Beteiligungen Wertberichtigung Beteiligungen 8 452 12 920 55 160 91 934 260 132 761 –183 993 000 260 132 651 76 139 761 –96 870 452 163 262 199 Darlehen an Konzerngesellschaften 302 944 452 276 887 857 Total Anlagevermögen 379 147 825 440 254 910 7 564 13 103 Umlaufvermögen Andere Forderungen Dritte Andere Forderungen Konzerngesellschaften 586 139 0 1 859 198 2 084 328 Wertschriften 952 757 1 165 145 Flüssige Mittel 241 965 176 012 Aktive Rechnungsabgrenzungen Total Umlaufvermögen Total Aktiven In CHF 3 647 623 3 438 588 382 795 448 443 693 498 31.12.08 31.12.07 5 600 000 5 600 000 Passiven Eigenkapital Aktienkapital Gesetzliche Reserve Allgemeine Reserve 2 800 000 Reserve für eigene Aktien 5 040 859 Freie Reserve 2 800 000 7 840 859 4 950 013 363 517 293 7 750 013 341 608 140 Bilanzverlust/-gewinn Vortrag aus dem Vorjahr Reinverlust/-gewinn Total Eigenkapital 545 605 –75 186 067 842 827 –74 640 462 33 349 630 34 192 457 302 317 690 389 150 610 63 795 200 35 971 200 Fremdkapital Finanzverbindlichkeiten Dritte Finanzverbindlichkeiten Konzerngesellschaften Andere Verbindlichkeiten 3 117 020 2 693 583 204 648 2 138 125 Passive Rechnungsabgrenzungen 13 360 890 13 739 980 Total Fremdkapital 80 477 758 54 542 888 382 795 448 443 693 498 Total Passiven 106 Finanzberichterstattung der Siegfried Holding AG Erfolgsrechnung der Siegfried Holding AG In CHF 2008 2007 25 569 594 17 226 300 Ertrag Finanzertrag Dienstleistungsertrag Gewinn aus Verkauf Beteiligungen Total Ertrag 9 065 961 11 056 913 0 32 329 300 34 635 555 60 612 513 Aufwand Verwaltungsaufwand 3 060 650 4 704 087 19 530 784 22 369 127 Steuern 66 399 162 929 Abschreibungen 41 241 26 740 Finanzaufwand Wertminderung Beteiligungen 87 122 548 0 Total Aufwand 109 821 622 27 262 883 Reinverlust/-gewinn –75 186 067 33 349 630 Anhang zur Jahresrechnung der Siegfried Holding AG (im Sinne von Art. 663 b und c Obligationenrecht) Garantie- und Bürgschaftsverpflichtungen: CHF 222,5 Mio. (2007: CHF 223.1 Mio.). Zur Sicherstellung des beanspruchten Konsortialkredites hat die Siegfried Holding AG Forderungen gegenüber Tochtergesellschaften zugunsten der kreditgebenden Banken abgetreten. Der am 31.12.2008 beanspruchte Kredit beläuft sich auf CHF 63.8 Mio. (2007: CHF 36.0 Mio.). Die Tweedy, Browne Company LLC, New York, USA, hält nach eigenen Angaben 10.27% der Aktien der Siegfried Holding AG. Drei Prozent dieser Aktien sind im Aktienregister mit Stimmrecht eingetragen, die restlichen Aktien – soweit angemeldet – ohne Stimmrecht. Eigene Aktien Die Siegfried Holding AG und eine Tochtergesellschaft haben im Berichtsjahr verschiedene Käufe und Verkäufe von Siegfried Aktien getätigt. Per Saldo ergab sich eine Zunahme des Bestandes um 2 687 Aktien. CHF Für Risiken im Zusammenhang mit dem Verkauf des Bereiches Sidroga vergleiche Note 24 der Konzernrechnung. Brandversicherungswert Sachanlagen: CHF 0.2 Mio. (2007: CHF 0.2 Mio.). Anzahl Aktien Durchschnittskurs Bestand am 1.1.2007 41 752 181.2 Käufe Jan.–Dez. 07 13 485 193.3 Verkäufe Jan.–Dez. 07 28 346 195.7 Bestand am 31.12.2007 26 891 184.1 Käufe Jan.–Dez. 08 11 652 147.1 8 965 165.6 29 578 170.4 Verkäufe Jan.–Dez. 08 Eine Aufstellung aller Beteiligungen, die für die Beurteilung der Vermögens- und Ertragslage der Gruppe wesentlich sind, ist auf Seite 82 wiedergegeben. Mit einem Stimmenanteil von mehr als 3% sind im Aktienbuch eingetragen: Die Camellia-Gruppe (bestehend aus Camellia Holding AG, Glarus und Affish Ltd, Linton) hält 33.35% beziehungsweise 933 680 Aktien und die Aktionärs-Gruppe Siegfried (bestehend aus den Nachkommen Dr. h.c. Hans Siegfried und Sigamed AG, Zug) 3.67% beziehungsweise 102 897 Aktien. Diese beiden Gruppen bilden zusammen eine Gruppe (Pool) und haben für die von ihnen gehaltenen Aktien eine Vereinbarung mit gegenseitigem Vorkaufsrecht abgeschlossen. Bestand am 31.12.2008 Allgemeines Die Siegfried Holding AG hält direkt und indirekt alle Beteiligungen der Siegfried Gruppe. Die Rechnungslegung der Siegfried Holding AG erfolgt nach den Vorschriften des schweizerischen Aktienrechts. Finanzberichterstattung der Siegfried Holding 107 Transparenzgesetz Art. 663bbis und Art. 663c OR Inhalt und Festsetzungsverfahren der Entschädigungen und der Beteiligungsprogramme Die Mitglieder des Verwaltungsrates beziehen für ihre Arbeit eine Entschädigung, die vom Gesamtverwaltungsrat auf Antrag des Nomination & Compensation Ausschusses festgelegt wird. Die Kader der Siegfried Gruppe werden erfolgsabhängig entschädigt. Die vorgesehene variable Komponente beträgt 5% bis 35% des Basissalärs. Die tatsächliche variable Komponente hängt von der Erreichung der wirtschaftlichen Ziele im jeweiligen Verantwortungsbereich und der individuellen Zielerreichung ab. Die wirtschaftliche Zielerreichung beeinflusst die variable Komponente mit einem Faktor 0 im ungünstigen Fall, bis zu einem Faktor 1.75 im besten Fall. Der Faktor bei der persönlichen Zielerreichung liegt zwischen 0 und 1.25. Die variable Komponente kann höchstenfalls Faktor 1.5 erreichen. Der VR-Ausschuss Nomination & Compensation legt die Entlöhnung der Mitglieder der Geschäftsleitung abschliessend fest. Mitarbeiter-Aktiensparplan Im August 2005 legte die Siegfried Gruppe für alle Mitarbeitenden in der Schweiz einen Aktiensparplan auf. Die Mitarbeitenden können höchstens 10 Prozent ihres Einkommens in diesen Aktienplan investieren und damit Siegfried Aktien kaufen. Die Verwaltungsräte können bis maximal 90% von ihrem ganzen Honorar am Aktienplan teilnehmen. Die Aktien unterliegen einer Sperrfrist von drei Jahren. Die Firma steuert 30 Prozent zum Betrag der Mitarbeitenden hinzu. Die Mitarbeitenden können jährlich jeweils per August aus dem Plan aussteigen oder ihre einmal gewählten Beträge abändern. Seit September 2005 werden die im August von den Mitarbeitenden selber festgelegten Beträge monatlich vom Gehalt abgezogen. Insgesamt haben sich im Jahr 153 Mitarbeitende (2007: 170) und 6 Verwaltungsräte am Aktiensparplan beteiligt. Entschädigungen an amtierende Organmitglieder Die Mitglieder des Verwaltungsrates werden jährlich mit CHF 50 000 zzgl. CHF 5 000 Pauschalspesen, der Präsident des Verwaltungsrates mit CHF 270 000 zuzüglich CHF 20 000 Pauschalspesen und der Vizepräsident mit CHF 60 000 zzgl. CHF 10 000 Pauschalspesen entschädigt. Die Gesamtvergütung an die Mitglieder des Verwaltungsrates beträgt somit CHF 635 000 (2007: 580 000). Im Rahmen des Mitarbeiter-Aktiensparplans konnten auch Verwaltungsräte Aktien beziehen, welche von der Firma mit 30% vergünstigt wurden. Im Einzelnen ergibt das folgende Bezüge: Aufwendungen für Vorsorge (AHV) Verwaltungsrat Position Entschädigung Beitrag für Aktiensparplan Total 2008 Total 2007 Markus Altwegg Präsident 290 000 32 138 13 591 335 729 343 028 Vizepräsident 70 000 9 641 3 830 83 471 83 117 Thomas Staehelin Bernard A. Siegfried Ehrenpräsident und Mitglied 55 000 19 283 2 155 76 438 77 799 Susy Brüschweiler Mitglied 55 000 2 143 3 092 60 235 60 887 Felix Gutzwiller Mitglied 55 000 4 285 3 158 62 443 62 568 Felix K. Meyer Mitglied 55 000 6 428 3 089 64 517 60 887 Malcolm Perkins Mitglied Total Geschäftsleitung Position Geschäftsleitung Höchste Einzelentschädigung: Douglas C. Günthardt 108 Finanzberichterstattung der Siegfried Holding CEO 55 000 0 2 525 57 525 0 635 000 73 918 31 440 740 358 688 286 Entschädigung Beitrag für Aktiensparplan Aufwendungen für Vorsorge (AHV/ Pensionskasse) Total 2008 Total 2007 3 740 218 40 275 586 258 4 366 751 4 881 942 1 525 607 8 999 175 916 1 710 522 825 521 Entschädigungen an ehemalige Geschäftsleitungsmitglieder In den obengenannten Gesamtentschädigungen von CHF 4.4 Mio. (2007: CHF 4.9 Mio.) sind auch Lohnfortzahlungen von CHF 499 015 und eine Abgangsentschädigung von CHF 500 000 an den ehemaligen CEO enthalten. In 2007 wurden CHF 955 113 an zwei ehemalige Mitglieder der Geschäftsleitung ausbezahlt. Aktienbesitz Die nicht exekutiven Mitglieder des Verwaltungsrates sowie diesen nahestehende Personen hielten am 31. Dezember 2008 insgesamt 62 529 Namenaktien der Siegfried Holding AG (2007: 62 387). Dies entspricht 2.23% des gesamten Aktienkapitals der Siegfried Holding AG (2007: 2.23%). Das exekutive Mitglied des Verwaltungsrates und die Mitglieder der Geschäftsleitung (inkl. diesen nahestehende Personen) hielten zum gleichen Zeitpunkt 7 257 (2007: 6 907) Namenaktien, 0.26% des Aktienkapitals der Siegfried Holding AG (2007: 0.25%). Jahr 2008 Verwaltungsrat Markus Altwegg Position Anzahl Aktien davon gesperrt 1 Präsident des Verwaltungsrates und CEO 5 122 Vizepräsident des Verwaltungsrates 6 823 623 Bernard Siegfried 2 Ehrenpräsident und Mitglied 54 798 1 131 Susy Brüschweiler Mitglied 186 186 Felix Gutzwiller Mitglied 601 401 Felix K. Meyer Mitglied 121 121 Malcolm Perkins Mitglied 0 0 Thomas Staehelin 2 122 Geschäftsleitung Richard Schindler Hanspeter Brun Peter A. Gehler Marianne Späne Hubert Stückler 2 CFO 660 660 Head HR 555 545 CCO 375 375 President Siegfried Generics 244 244 President Siegfried Actives 301 301 Bernard A. Siegfried ist Mitglied der Aktionärsgruppe Siegfried, welche 3.67% beziehungsweise 102 897 Aktien hält und zusammen mit der Camellia Gruppe mit einem Anteil von 33.35% beziehungsweise 933 680 Aktien eine Aktionärsgruppe bildet. Jahr 2007 Verwaltungsrat Markus Altwegg Thomas Staehelin Position Anzahl Aktien davon gesperrt 1 Präsident des Verwaltungsrates 4 433 1 433 480 Vizepräsident des Verwaltungsrates 6 680 Bernard Siegfried 2 Ehrenpräsident und Mitglied 54 888 721 Susy Brüschweiler Mitglied 238 138 Felix Gutzwiller Mitglied 506 306 Felix K. Meyer Mitglied 75 75 CEO 988 288 Geschäftsleitung Douglas C. Günthardt Richard Schindler Hanspeter Brun Peter A. Gehler Heiner Hoppmann Peter Kiechle Hubert Stückler 1 2 CFO 503 503 Head HR 350 340 CCO 335 335 President Siegfried Generics 0 0 Chief Compliance Officer 106 96 President Siegfried Actives 192 192 gesperrte Aktien im Zusammenhang mit dem Mitarbeiter-Aktiensparplan (siehe oben). Bernard A. Siegfried ist Mitglied der Aktionärsgruppe Siegfried, welche 3.75% beziehungsweise 105 111 Aktien hält und zusammen mit der Camellia Gruppe mit einem Anteil von 33.35% beziehungsweise 933 680 Aktien eine Aktionärsgruppe bildet. Finanzberichterstattung der Siegfried Holding 109 Organdarlehen Die Mitglieder des Verwaltungsrates oder der Unternehmensleitung bzw. diesen nahe stehende Personen sind oder waren nicht an Geschäften ausserhalb der normalen Geschäftstätigkeit der Siegfried Holding AG oder einer ihrer Konzerngesellschaften oder an anderen der Form und der Sache nach ungewöhnlichen, aber für die Siegfried Holding AG wesentlichen Geschäften während des laufenden oder während des vorhergegangenen Geschäftjahres beteiligt. Die Siegfried Holding AG und ihre Konzerngesellschaften haben per 31.12.2008 keine Sicherheiten, Darlehen, Vorschüsse oder Kredite an die Mitglieder des Verwaltungsrates oder der Unternehmensleitung bzw. diesen nahe stehende Personen gewährt. Es bestanden Spesenvorschüsse an Mitglieder der Geschäftsleitung im Umfang von CHF 16 000 (2007: CHF 60 000). Risikomanagement Der Verwaltungsrat und das Management sind für den Risikomanagementprozess der Siegfried Gruppe verantwortlich, in welchem die Risiken der Siegfried Holding AG einbezogen sind. In diesem Zusammenhang werden die unternehmensweiten Risiken und deren Entwicklungen analysiert und sichergestellt, dass die erforderlichen Massnahmen zu ihrer Begrenzung getroffen werden. Besondere Aufmerksamkeit kommt den Risiken der Finanzberichterstattung zuteil. Eine weitergehende Beschreibung der Risikobeurteilung findet sich im Anhang des Konzernabschlusses unter «Risikomanagement» auf Seite 77. Bilanz Anlagevermögen Die Beteiligungen umfassen die Konzerngesellschaften, an denen die Siegfried Holding AG zu mehr als 50% beteiligt ist sowie die Minderheitsbeteiligung an SCI Pharmtech Inc., Taoyuan, Taiwan und Alpine Dragon Pharmaceuticals Ltd., Huangyang, China. Sie werden zum Anschaffungswert abzüglich Wertberichtigungen bilanziert. In der Konzernrechnung der Siegfried Gruppe resultierte aus der Überprüfung der Werthaltigkeit von Goodwill und nicht finanziellem Anlagevermögen im Berichtsjahr eine Wertminderung von CHF 97 Mio. vor Steuern (CHF 87 Mio. nach Steuern). Aufgrund einer entsprechenden Überprüfung der Werthaltigkeit der Buchwerte der Tochtergesellschaften der Siegfried Holding AG wurden die Beteiligungen um CHF 87.1 Mio. wertberichtigt. Die langfristigen Darlehen an Konzerngesellschaften werden zur Finanzierung der Investitionen ins Anlagevermögen sowie übriger betrieblicher Aktivitäten gewährt. Das immaterielle Anlagevermögen beinhaltet aktivierte Software. 110 Finanzberichterstattung der Siegfried Holding Umlaufvermögen Die aktiven Rechnungsabgrenzungen beinhalten die Abschlussgebühr für die Erneuerung des Konsortialkredites, welche über die Laufzeit des Kredites im Aufwand erfasst wird, sowie die zeitlichen Ertragsabgrenzungen. Die Wertschriften werden zum Anschaffungswert bzw. – falls tiefer – zum aktuellen Kurswert per Bilanzstichtag ausgewiesen. Eigenkapital Das Aktienkapital von CHF 5.6 Mio. ist in 2 800 000 Namenaktien zu je CHF 2 Nennwert eingeteilt. Die gesetzlichen Reserven betragen unverändert CHF 2.8 Mio. Den freien Reserven wurde ein Betrag von CHF 22.0 Mio. aus der Gewinnverwendung vom Vorjahr zugewiesen. Zudem wurden die Reserven für eigene Aktien um CHF 0.1 Mio. zugunsten der freien Reserven erhöht. Dieser Betrag entspricht dem Nettowert der Käufe und Verkäufe im laufenden Jahr, bewertet zum Anschaffungswert. Fremdkapital Aus dem Konsortialkredit der Siegfried Gruppe mit einem Kreditrahmen von CHF 200 Mio. wurden CHF 63.8 Mio. (2007: CHF 36.0 Mio.) durch die Siegfried Holding AG beansprucht. Die Laufzeit des Konsortialkredites endet im August 2012. Die passiven Rechnungsabgrenzungen beinhalten die zeitlichen Aufwands- und Ertragsabgrenzungen. Erfolgsrechnung Der Finanzertrag setzt sich im wesentlichen aus den Zinserträgen und Kursgewinnen auf Darlehen an Konzerngesellschaften, sowie zu einem kleineren Teil aus Wertschriftenerträgen zusammen. Der Dienstleistungsertrag enthält die Erlöse aus der internen Leistungsverrechnung an Konzerngesellschaften. Der Finanzaufwand beinhaltet die Verzinsung des Konsortialkredites und der gruppeninternen Darlehen sowie Kursverluste und Wertberichtigungen auf Darlehen gegenüber Dritten und Konzerngesellschaften. Auf den Beteiligungen wurde eine Wertminderung von CHF 87.1 Mio. zu Lasten des Ergebnisses 2008 erfasst (siehe obige Erläuterungen unter «Anlagevermögen»). Mit dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr von CHF 0.5 Mio. und dem Jahresverlust von CHF 75.2 Mio. beläuft sich der Bilanzverlust auf CHF 74.6 Mio. Antrag des Verwaltungsrates zur Verwendung des Bilanzverlustes und der freien Reserven In CHF 2008 Reinverlust –75 186 067 Gewinnvortrag vom Vorjahr 545 605 Bilanzverlust –74 640 462 Verrechnung Bilanzverlust mit freien Reserven 74 640 462 Vortrag Bilanzgewinn/-verlust auf neue Rechnung Freie Reserven zur Verfügung der Generalversammlung Bruttodividende von CHF 2.10 pro Namenaktie zu nom. CHF 2 auf 2 800 000 dividendenberechtigten Aktien 1 Vortrag freie Reserven auf neue Rechnung 1 1 0 288 876 831 5 880 000 282 996 831 Nicht ausbezahlte Dividenden auf eigenen Aktien verbleiben in den freien Reserven. In CHF Reingewinn Gewinnvortrag vom Vorjahr Bilanzgewinn zur Verfügung der Generalversammlung 2007 33 349 630 842 827 34 192 457 Bruttodividende von CHF 4.20 pro Namenaktie zu nom. CHF 2 auf 2 800 000 dividendenberechtigten Aktien 11 646 852 Zuweisung an die Freie Reserve 22 000 000 Total Gewinnverwendung 33 646 852 Vortrag auf neue Rechnung 545 605 Finanzberichterstattung der Siegfried Holding 111 Bericht der Revisionsstelle An die Generalversammlung der Siegfried Holding AG, Zofingen Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung der Siegfried Holding AG, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang (Seiten 106 bis 111) für das am 31. Dezember 2008 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die 112 Finanzberichterstattung der Siegfried Holding von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2008 abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten. Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert. Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzverlustes und der freien Reserven dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen. PricewaterhouseCoopers AG Dr. Matthias Jeger Revisionsexperte Leitender Revisor Basel, 16. März 2009 Thomas Illi Revisionsexperte Börsendaten Namenaktie nom. CHF Dividendenberechtigtes Kapital Bruttodividende pro Namenaktie 2008 2007 2006 2005 2004 2 800 000 2 800 000 2 800 000 2 800 000 2 800 000 5.6 5.6 5.6 5.6 5.6 Mio. CHF CHF 2.10 4.20 4.20 4.20 3.50 CHF 5 880 000 11 760 000 11 760 000 11 760 000 9 800 000 höchst CHF 183.0 206.9 211.0 165.4 171.5 tiefst CHF 84.0 173.0 161.0 138.0 135.0 141.1 2 Dividendensumme Börsenkurse Namenaktie Jahresende CHF 91.0 193.0 183.0 164.5 höchst % 2.5 2.4 2.6 3.0 2.6 tiefst % 1.1 2.0 2.0 2.5 2.0 Gruppen-Gewinn pro Namenaktie 1 CHF –27.00 17.99 11.70 13.23 6.01 Cashflow aus operativer Tätigkeit pro Namenaktie 1 CHF 8.0 3.3 19.4 17.4 26.9 Gruppen-Eigenkapital pro Namenaktie 1 CHF 127.0 176.5 160.9 157.0 142.0 –3.4 10.7 15.6 12.4 23.4 255 540 512 461 395 Bruttorendite pro Namenaktie Kurs/Gewinn-Verhältnis (Jahresende) 1 Börsenkapitalisierung per Ende Jahr 1 2 Mio. CHF Berechnet auf der durchschnittlichen Anzahl der ausstehenden Aktien, unter Abzug der eigenen Aktien Gemäss Antrag an die Generalversammlung Die Siegfried-Namenaktien sind an der Schweizer Börse SIX kotiert: Valoren-Nummer 239546 Ticketsymbole Reuters SFFZn Telekurs SFZN Vinkulierungsbestimmungen: Aktionäre werden mit maximal 3% des Namenaktienkapitals eingetragen. Aktienkursentwicklung Periode vom 1.1.2002 bis 31.12.2008 70 % 225 52 % 200 33 % 175 14 % 150 – 5% 125 – 24 % 100 – 43 % 75 2002 Siegfried 2003 2004 2005 2006 2007 2008 SMI Finanzberichterstattung der Siegfried Holding 113 Hinweis betreffend zukunftsgerichteter Aussagen Dieser Geschäftsbericht enthält gewisse zukunftsgerichtete Aussagen. Diese können unter anderem erkennbar sein an Ausdrücken wie «sollen», «annehmen», «erwarten», «rechnen mit», «beabsichtigen», «anstreben», «zukünftig», «Ausblick» oder ähnlichen Ausdrücken sowie der Diskussion von Strategien, Zielen, Plänen oder Absichten usw. Die künftigen tatsächlichen Resultate können wesentlich von den zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Bericht abweichen, dies aufgrund verschiedener Faktoren wie zum Beispiel: (1) Preisstrategien und andere Produkteinitiativen von Konkurrenten; (2) legislative und regulatorische Entwicklungen sowie Veränderungen des allgemeinen wirtschaftlichen Umfelds; (3) Verzögerung oder Nichteinführung neuer Produkte infolge Nichterteilung behördlicher Zulassungen oder anderer Gründe; (4) Währungsschwankungen und allgemeine Entwicklung der Finanzmärkte; (5) Risiken in der Forschung, Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte oder neuer Anwendungen bestehender Produkte, einschliesslich (nicht abschliessend) negativer Resultate von klinischen Studien oder Forschungsprojekten, unerwarteter Nebenwirkungen von vermarkteten oder Pipeline-Produkten; (6) erhöhter behördlicher Preisdruck; (7) Produktionsunterbrechungen; (8) Verlust oder Nichtgewährung von Schutz durch Immaterialgüterrechte; (9) rechtliche Auseinandersetzungen und behördliche Verfahren; (10) Abgang wichtiger Manager oder anderer Mitarbeitender sowie (11) negative Publizität und Medienberichte. Die Aussage betreffend das Wachstum des Gewinns ist keine Gewinnprognose und darf nicht dahingehend interpretiert werden, dass der Gewinn von Siegfried für 2009 oder eine spätere Periode die in der Vergangenheit veröffentlichten Zahlen für den Gewinn erreichen oder übertreffen wird. Finanzberichterstattung der Siegfried Gruppe 115 Impressum Dieser Geschäftsbericht erscheint auch in englischer Sprache. Massgebend ist die deutschsprachige Originalversion. Ordentliche Generalversammlung Mittwoch, 8. April 2009, 11.00 Uhr Stadtsaal, Zofingen Siegfried Holding AG Untere Brühlstrasse 4 CH-4800 Zofingen Telefon + 41 62 746 11 11 Telefax + 41 62 746 11 03 www.siegfried-holding.com Redaktion: Peter A. Gehler Marcel Gremaud Idee, Konzept, Gestaltung: Seiler Communications AG, Zürich Fotos: Dan Cermak, Zürich Albert Zimmermann, Zürich Markus Senn, Biel Produktion: MDD Management Digital Data AG, Schlieren Druck: NZZ Fretz AG, Schlieren 116 Impressum