Tierschutz mit Herz und Verstand

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Tierschutz mit Herz und Verstand
Jahresbericht 2014
Tierschutz
mit Herz und
Verstand
DEUTSCHER
TIERSCHUTZBUND E.V.
www.tierschutzbund.de
Herausgeber:
Deutscher Tierschutzbund e.V.
In der Raste 10
53129 Bonn
Telefon: 0228-60496-0
Fax: 0228-60496-40
Spendenkonto:
Sparkasse KölnBonn
BLZ: 370 501 98
Spendenkonto: 40 444
IBAN: DE 88 37050198 0000040444
BIC: COLS DE 33
1226/09/15
Redaktionsschluss: September 2015
Aus Gründen der Lesefreundlichkeit haben wir uns
bei Bezeichnungen von Personengruppen für die männliche Form entschieden,
wobei natürlich beide Geschlechter angesprochen sind.
Der Deutsche Tierschutzbund e.V.
Unsere Vision
J
edes Geschöpf hat Anspruch auf ein artgemäßes, leidensfreies Leben und einen schmerzlosen Tod. Tiere,
die sich in der Obhut der Menschen befinden, müssen ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten und
behandelt werden. Tiere in freier Natur sind vor Eingriffen und Ausrottung zu schützen. Generell müssen
Tiere vor Grausamkeit und Not bewahrt werden. Alle Aktivitäten des Deutschen Tierschutzbundes und seiner
Mitgliedsvereine sind darauf ausgerichtet, diese Ziele zu erreichen. 
Der Deutsche Tierschutzbund wurde im Jahre 1881
als Dachorganisation der Tierschutzvereine und
Tierheime in Deutschland gegründet. Heute sind
ihm 16 Landesverbände und mehr als 750 örtliche Tierschutzvereine mit über 500 vereinseigenen
Tierheimen und mehr als 800.000 Mitgliedern aus
allen Teilen der Bundesrepublik angeschlossen. Er
ist damit Europas größte Tier- und Naturschutzdachorganisation.
Wer die Arbeit des Deutschen Tierschutzbundes
kontinuierlich unterstützen möchte, hat die Möglichkeit, Fördermitglied zu werden – für einen Jahresbeitrag ab 64 Euro (Schüler, Studenten, Rentner
und Erwerbslose zahlen einen ermäßigten Beitrag
ab 32 Euro). Unsere fördernden Mitglieder helfen
uns, den Tieren zu helfen.
Von den ihm angeschlossenen Vereinen erhält der
Deutsche Tierschutzbund jeweils einen Mitgliedsbeitrag, der für Tierschutzvereine und korporative
Mitglieder für je angefangene 100 Mitglieder 55
Euro beträgt. Der Betrag ist so gering angesetzt,
weil die meisten Tierschutzvereine für ihre eigene
Tierschutzarbeit und vor allem für vorübergehende
Unterbringung und Versorgung in Not geratener
Tiere, die im vereinseigenen Tierheim oder privat
betreut werden, selbst dringend Geld benötigen.
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Tierschutz mit Herz und Verstand
So arbeiten wir
W
ir wollen verhindern, dass Tiere leiden müssen. Dieser einfache Satz wirft oftmals einen ganzen Strauß von Fragen auf, die
gelöst werden wollen. Leiden die Tiere
wirklich? Und warum? Wer verursacht
das Leid? Was muss getan werden,
damit sich das ändert? Reichen dazu
Hinweise, weil den Tieren Qualen aus
Unkenntnis zugefügt werden oder aus
Gleichgültigkeit? Liegen wirtschaftliche Gründe oder Interessenskonflikte zwischen dem
Schutz der Tiere und Wünschen in unserer Gesellschaft
oder von einzelnen Bürgern vor, die nur mit Druck aus
der Öffentlichkeit oder durch Änderung der politischen
Rahmenbedingungen und/oder durch Schärfung des
öffentlichen Bewusstseins zu ändern sind?
Wir gehen diesen Fragen auf den Grund und leiten
daraus unsere Aktivitäten ab.
Unsere Fachleute in der Akademie für Tierschutz
bearbeiten die wissenschaftlichen Grundlagen, die die
Basis für weitere Aktivitäten sind. Die pauschale Forderung, Tierleid abzuschaffen, führt leider selten direkt
zum Ziel. In Pilotprojekten zeigen wir daher beispielhaft
auf, wie Tiere ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten
und versorgt oder wie offene Fragen in der Wissenschaft
ohne Tierversuche bearbeitet werden können.
Gerade in der landwirtschaftlichen Tierhaltung sind
die Konflikte zwischen wirtschaftlichen Interessen und
Gegebenheiten und den Bedürfnissen der Tiere oft groß.
An der Lösung solcher Zielkonflikte arbeiten unsere
Wissenschaftler und die politisch Verantwortlichen gemeinsam. Meist müssen wir Zwischenschritte begleiten,
um für die Tiere möglichst sofort spürbare und messbare
Verbesserungen zu erreichen; dabei dürfen wir das große
Ziel nicht aus den Augen verlieren.
In der Bundesgeschäftsstelle werden Informationen
über unsere Erkenntnisse und Aktivitäten für die Öffentlichkeit in Broschüren, Merkblättern und zu passenden
Zeitpunkten für die Medien und weitere Unterstützer aufbereitet. Zur Lösung vieler Tierschutzprobleme
braucht es zielführende politische Rahmenbedingungen.
Unsere Mitarbeiter im Hauptstadtbüro halten den
Kontakt zu Politikern aller Parteien, informieren über
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Handlungsbedarf und knüpfen die
Verbindungen zwischen Politikern
und den Gremien und Fachleuten des
Deutschen Tierschutzbundes.
Für uns ein wichtiges Fundament
ist der praktische Tierschutz. Unsere
Facharbeit in allen Einrichtungen und
Projekten ist darauf ausgerichtet. Wir
verzahnen nicht nur unsere Kampagnen mit den Aktivitäten unserer Mitgliedsvereine, wir helfen auch aktiv mit Fachberatung,
mit Zuschüssen und mit Rechtsberatung. Dazu trägt auch
das Tier-, Natur- und Jugendzentrum in Weidefeld mit der
Artenschutzstation auf Sylt bei. Dort helfen wir Tieren
direkt und aus dieser Tätigkeit entwickelt sich immer auch
Grundlagenarbeit zum Nutzen der uns angeschlossenen
Landesverbände und Mitgliedsvereine mit den Tierheimen.
Und wenn es konkret werden muss, leisten wir auch das:
Mit dem Deutschen Haustierregister oder bei Projekten
vor Ort im Inland und im Ausland, beispielsweise in der
Ukrainie, helfen wir unzähligen Tieren ganz direkt.
Wenn wir ein konkretes Ziel erreichen wollen, greifen
die Aktivitäten unserer Fachleute ineinander. Das
ist die gelebte Prämisse „Tierschutz mit Herz und
Verstand“, unser Leitmotto.
Mit Partnerorganisationen aus anderen Mitgliedsstaaten der EU arbeiten wir in der Eurogroup for Animals und bei Bedarf darüber hinaus ad hoc in anderen,
themenbezogenen Bündnissen zusammen - ebenso auf
nationaler Ebene.
Dazu gehört auch gelebte Transparenz: Als Dachorganisation haben wir die Verpflichtung, dafür Sorge zu
tragen, dass unsere Mitglieder Zugang zu allen aktuellen
Informationen zu Fragen des Tierschutzes haben und dass
der Umgang mit Tieren stets dem neuesten Standard
entspricht. Aus-, Fort- und Weiterbildung sind daher
Aufgaben, die wir sehr ernst nehmen. Und wir stellen uns
freiwillig den Überprüfungen durch das Finanzamt, den
Kontrollrichtlinien des von uns gegründeten Spendenrates. Zudem sind wir als einzige Tierschutzorganisation
Träger des DZI-Spendensiegels. Die damit verbundenen
Verpflichtungen und unser Leitmotto „Tierschutz mit
Herz und Verstand“ sind Garant für unsere seriöse,
transparente und nachhaltige Tierschutzarbeit. 
Inhalt
Unsere Vision .................................................................................................................................... 05
Tierschutz mit Herz und Verstand - So arbeiten wir............................................................... 07
Vorwort................................................................................................................................................ 08
Unterstützung Tierschutzvereine und Tierheime...................................................................... 10
Hunde im Tierheim............................................................................................................................ 14
Fortbildungsangebot........................................................................................................................ 15
Ausbildung von Tierschutzlehrern................................................................................................ 16
Illegaler Welpenhandel..................................................................................................................... 18
Katzenelend beenden....................................................................................................................... 20
Tierschutz in Rumänien................................................................................................................... 22
Besuch bei Mitgliedsvereinen im Ausland.................................................................................. 23
Tierschutz in der Ukraine................................................................................................................ 24
Wildtiere im Privathaushalt............................................................................................................ 26
Tierhaltung im Zoo - Säugetiergutachten.................................................................................. 28
Pelztierhaltung beenden.................................................................................................................. 30
Modernisierung der Jagdgesetzgebung...................................................................................... 32
Lasst die Tiere wie sie sind!............................................................................................................ 34
Tierschutzplan Niedersachsen....................................................................................................... 36
Für Mehr Tierschutz.......................................................................................................................... 38
Kampagne gegen Billigfl eisch.......................................................................................................40
Genehmigungsverfahren für Tierversuche verschärfen..........................................................43
Beschwerde gegen Deutschland bei der EU-Kommission......................................................44
Kampf gegen Affenversuche..........................................................................................................46
Forschungslabor der Akademie für Tierschutz.......................................................................... 47
Vorträge 2014.................................................................................................................................... 49
Haushalt 2014.................................................................................................................................... 49
Transparenz und Kontrolle.............................................................................................................. 59
Einrichtungen des Deutschen Tierschutzbundes......................................................................60
Weitere Termine und Aktionen 2014...........................................................................................64
Zusammenarbeit mit anderen Organisationen.......................................................................... 66
Gremienarbeit.....................................................................................................................................68
Ausblick 2015.....................................................................................................................................69
Werbung und Fundraising............................................................................................................... 70
So können Sie helfen........................................................................................................................ 71
Organigramme................................................................................................................................... 72
Adressen.............................................................................................................................................. 75
Fotoquellennachweise...................................................................................................................... 78
INHALT
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Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,
T
ag für Tag helfen wir und die uns angeschlossenen
Vereine unzähligen in Not geratenen Tieren – ganz
praktisch, in den Einrichtungen, durch fachliche
Arbeit, durch politische Lobbyarbeit und indem Medien und Öffentlichkeit auf drängende Probleme des
Tierschutzes aufmerksam gemacht werden. In unseren
eigenen Tierschutzeinrichtungen starten wir Pilotprojekte, die auch den angeschlossenen Tierheimen und
Tierschutzvereinen zugute kommen.
Die Einrichtungen und Abteilungen des Deutschen
Tierschutzbundes - in der Bundesgeschäftsstelle in
Bonn, der Akademie für Tierschutz in München, im
Tierschutzzentrum Weidefeld und im Hauptstadtbüro
in Berlin - arbeiten bei jedem Projekt Hand in Hand.
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VORWORT
Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit unseren
Mitgliedsvereinen, den Landesverbänden und anderen
Partnern. Der Jugendtierschutz ist in alle Aktivitäten
involviert – auch wenn dies nicht in jedem Einzelfall
im Jahresbericht erwähnt wird.
Wir greifen in diesem Jahresbericht die Schwerpunktthemen des Jahres 2014 auf. Die Notwendigkeit der
Katzenkastration, der illegale Welpenhandel, die Probleme bei der Wildtierhaltung im Privathaushalt oder
die Jagdgesetzgebung; die Haltung von Tieren in der
Landwirtschaft oder auch in Tierversuchen. Das alles
sind Themen, die wir immer wieder anstoßen. Wir spüren Jahr für Jahr, dass die Themen auf der politischen
Agenda immer weiter nach oben kommen. Kleinere
Erfolge haben wir, der große Durchbruch steht noch aus.
Die unzähligen Themen und Problemfelder aufzuführen,
in denen der Deutsche Tierschutzbund sich darüber hinaus - getreu seinem Motto „Mit Herz und Verstand“ - für
Tiere eingesetzt hat, würde den Rahmen dieses Berichtes
sprengen.
Mit der Einführung unseres zweistufigen Tierschutzlabels
„Für Mehr Tierschutz“ haben wir die Debatte in Deutschland über die Tierhaltung in der Landwirtschaft massiv
angeschoben. In den Ställen, die dem Label entsprechend
zertifizierten sind, haben wir rückblickend für mehrere
Millionen Hühner und zehntausende Schweine deutlich
bessere Lebensbedingungen geschaffen.
Langsam setzt sich auch die Erkenntnis durch, dass tierische
Produkte wie Fleisch, Milch und Eier, im Handel viel zu
billig sind. Mit unserer Billigfleisch-Kampagne haben wir
die Bevölkerung aufgerüttelt und den Druck auf den Handel
verstärkt. Tierschutz ist zum Nulltarif nicht zu haben.
Unser Dank geht an alle, die unsere Tierschutzarbeit unterstützen – ob im Verein oder im privaten Kreis, mit Spenden
oder durch ehrenamtliches Engagement. Zu sehen, wie viele
Menschen sich mit uns gemeinsam dafür einsetzen, dass
Tiere bessere Lebensbedingungen erhalten, macht Mut.
Ich ermuntere Sie, den Jahresbericht aufmerksam zu lesen. Sie erhalten damit einen Überblick über die Arbeit
des Deutschen Tierschutzbundes – über unsere Ziele,
unsere Aktivitäten und unsere Erfolge. Sie werden jedoch
auch erkennen, wie viele Herausforderungen noch vor uns
stehen. Die gehen wir an - mit Herz und Verstand - und
wir setzen dabei auf Ihre Unterstützung. Nur gemeinsam
sind wir stark.
Mit tierschützerischen Grüßen
Thomas Schröder
Präsident
VORWORT
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Dachmotiv der TierheimKampagne: „Ohne Tierheime
fehlt ein Stück heile Welt“
Unterstützung der
Tierschutzvereine und
Tierheime
Tierschutzvereine und Tierheime leisten Tag für Tag
praktische Tierschutzarbeit, damit Tiere eine Chance auf
ein besseres Leben bekommen - und das zum großen
Teil ehrenamtlich. Der Deutsche Tierschutzbund unterstützt die ihm angeschlossenen Vereine und Tierheime
im In- und Ausland dabei auf vielfältige Art und Weise.
Z
um Jahresende 2014 waren dem Deutschen Tierschutzbund bundesweit 750 Tierschutzvereine
angeschlossen, von denen 505 ein vereinseigenes
Tierheim, eine Tierauffangstation oder einen Gnadenhof
betreiben. Ebenso wie seine in Deutschland tätigen Vereine unterstützt der Deutsche Tierschutzbund auch die 13
im Ausland aktiven Mitgliedsvereine, von denen sieben
ein eigenes Tierheim betreiben, mit Argumentationshilfen,
fachlichen Informationen und auch finanziell (s. S. 23).
Die wirtschaftliche Lage vieler Tierschutzvereine und
Tierheime war 2014 weiterhin sehr angespannt. Mit der
Aufnahme von Fundtieren aber auch behördlich beschlagnahmten oder sichergestellten Tieren übernehmen
die Tierheime wichtige Pflichtaufgaben der öffentlichen
Hand. Kommunen und Behörden erstatten ihnen die
dadurch entstehenden Kosten jedoch in der Regel nicht
in angemessenem Umfang. Wenn Mitgliedsvereine
des Deutschen Tierschutzbundes daraufhin notwendige Investitionen oder ein wichtiges Tierschutzprojekt
nicht aus eigener Kraft stemmen können, springt der
Dachverband mit finanzieller Unterstützung aus seinem Tierheim-Nothilfefonds und dem Feuerwehrfonds
ein. 2014 unterstützte der Deutsche Tierschutzbund
seine Mitgliedsvereine durch direkte Zuschüsse mit
einer Gesamtsumme von 717.260,10 @. Im Laufe des
Jahres wurden 156 Zuschussvorgänge bearbeitet. Die
Zuschüsse werden, je nach finanzieller Notlage des
Vereins aus verschiedenen Fördertöpfen ausgeschüttet. Aus dem Feuerwehrfonds, der Tierschutzvereinen
in kurzfristig eingetretenen Notlagen finanzielle Hilfe
zur Verfügung stellt, erhielten beispielsweise der Tierschutzverein Landsberg am Lech einen Zuschuss zum
10
PROJEKTE
Kauf eines Tierhilfewagens, der Tierschutzverein Bad
Oldesloe nach einem Wasserschaden im Katzenhaus
einen Zuschuss zur Bereitstellung eines Containers
zur kurzfristigen Einrichtung von Quarantäne- und
Krankenstation sowie der Tierschutzverein Oberland
einen Zuschuss für Dachreparaturen.
Das Elend frei laufender Katzen belastet Tierschutzvereine und Tierheime bundesweit. 2014 hatte der Deutsche
Tierschutzbund daher abermals für Kastrationsaktionen
seiner Mitgliedsvereine zusätzliche Haushaltsmittel bereitgestellt. Die Förderung bezieht sich sowohl auf die
Kosten für die tierärztlichen Leistungen als auch auf die
Beschaffung erforderlicher Hilfsmittel wie beispielsweise Katzenfallen. Mitgliedsvereine aus allen Teilen
des Landes nahmen dieses Angebot an (ausgenommen
nur die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg).
Die Tierschutzvereine erhielten insgesamt 155.117,52 @
an Fördermitteln. Mit weiteren 25.000 @ unterstützte
der Dachverband das Thema Katzenkastration in den
Landes(tierschutz)verbänden. In Baden-Württemberg sowie im Saarland konnten die Landes(tierschutz)verbände
daraufhin weitere Geldmittel an die Ihnen angeschlossenen Tierschutzvereine weitergeben. In Schleswig-Holstein
beteiligte der Deutsche Tierschutzbund sich auch finanziell an einem Pilotprojekt gegen Katzenelend. Damit das
Problem flächendeckend gelöst werden kann, fördert er
Kastrationsaktionen seiner Vereine und Landesverbände
gegebenenfalls auch über mehrere Jahre hinweg. (Weitere
Informationen s. S. 20).
Finanzielle Unterstützung können auch Vereine
erhalten, die unverhofft und kurzfristig eine große
Anzahl an Tieren in ihren Tierheimen aufnehmen, sie
tierärztlich versorgen und gesund pflegen müssen – sei
es aus einem Animal Hoarding-Fall, wie in Leverkusen
eine große Anzahl an Kaninchen, oder nachdem die
Polizei einen illegalen Hundetransport gestoppt hatte
(s. S. 18). Um den Vereinen mit den in diesen Fällen
häufig sehr hohen Kosten schnell und unbürokratisch
zu helfen, unterstützt der Deutsche Tierschutzbund
sie mit der kurzfristigen Bereitstellung von für den
Verein kostenlosem Futter oder, wenn die für den Fall
zuständige Behörde keine ausreichende Kostenübernahme bietet, auch durch den Ausgleich eines Teils der
Kosten. Zudem hat der Deutsche Tierschutzbund 2014
in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern für die
Tierheime der Mitgliedsvereine insgesamt 1.349 Paletten Tiernahrung und Sachspenden wie Kratzbäume,
Katzentoiletten oder Kissen kostenlos zur Verfügung
gestellt. Dabei handelt der Dachverband, soweit möglich,
verbesserte Einkaufskonditionen aus. In anderen Fällen
werden ihm die Waren auch kostenfrei zur Verfügung
gestellt. 2014 gab der Deutsche Tierschutzbund dennoch
602.209 @ (584.160,69�@ + 18.048,31�@) für Waren
aus, die die Vereine kostenlos erhielten. Insgesamt 967
(445 + 522) Paletten Tiernahrung wurden im Rahmen
von 2 Futterspendenaktionen im Mai und November
2014 an die Mitgliedsvereine verteilt.
Zusätzlich unterstützte der Dachverband auch Vereine
mit Futterlieferungen, wenn er von der Notsituation eines
Tierheims Kenntnis bekam. So zum Beispiel in Fällen von
Animal Hoarding oder anderweitiger, kurzzeitiger gravierender Überbelegungssituationen. Im Rahmen dieser Hilfestellungen wurden 2014 weitere 77 Paletten Tierfutter
verteilt. 10 Paletten Tierfutter erhielten zudem diejenigen
Tierschutzvereine, die kurzfristig Tiere aus illegalen Welpentransporten aufgenommen hatten (s. S. 18).
Eine große Hilfe für Tierschutzvereine und Tierheime sind die Tierhilfewagen, mit denen der Deutsche
Tierschutzbund Dank der Unterstützung eines Sponsors (s. S. 71) 2014 abermals fünf Vereine ausstatten
konnte: Die Fahrzeuge sind nun
für die Tierschutzvereine in Eisenach (Thüringen), Löbau-Zittau
(Sachsen), Güstrow (MecklenburgVorpommern), Heilbronn (BadenWürttemberg) und Cuxhaven (Niedersachsen) unterwegs.
Fortlaufend erhielten Mitgliedsvereine aus allen Teilen Deutschlands
darüber hinaus fachliche Unterstützung
aus den Fachreferaten des Deutschen
Tierschutzbundes. Die Rechtsabteilung
bietet den Mitgliedsvereinen kostenlose Rechtsberatung, v.a. bei Fragen des
Vereinsrechts oder des Arbeitsrechts,
häufig aber auch bei finanziellen Fragen. Neben Anfragen in Fällen von
Beschlagnahmungen und Sicherstellungen ist hierbei die Beratung in Hinblick auf die Fundtierkostenfinanzierung
und die Bearbeitung von Verträgen mit
Kommunen ein wesentlicher Teil ihrer
Arbeit. So gelang es beispielsweise
dem Tierschutzverein Augsburg, mit
Unterstützung der Rechtsabteilung
des Deutschen Tierschutzbundes,
eine Vertragsvorlage der Kommune zu überarbeiten und einen
guten Vertrag zur Erstattung der
Fundtierkosten abzuschließen. In
Einzelfällen konnte auch eine individuelle Begleitung von Vereinen bei
Verhandlungen durchgeführt werden.
In Passau gelang es der Rechtsabteilung des Deutschen Tierschutzbundes, in persönlichen Verhandlungen mit Banken und Behörden, dem
in Not geratenen Tierschutzverein
zu helfen. Die Zwangsversteigerung Mit seiner Öffentlichkeitsarbeit unterstützte der Deutdes Tierheim-Grundstückes konnte
Urlaubsaktion Nimmst du mein Tier, nehm´ ich dein Tier
Entlastung für die Tierheime bringt auch die bewährte Urlaubsaktion, die der Deutsche
Tierschutzbund auch 2014 gemeinsam mit den ihm angeschlossenen Tierschutzvereinen
organisierte. Hunde- oder Katzenhalter Antwort auf ihre Fragen rund um das Thema
Tier und Urlaub. Viele Informationen zum Thema gibt der Deutsche Tierschutzbund
auch auf seiner Internetseite. Ein Faltblatt mit den wichtigsten Informationen liegt
in den Tierheimen aus. Unter dem Motto „Nimmst du mein Tier, nehm´ ich dein Tier“
vermitteln örtliche Tierschutzvereine in der Zeit von Mai bis September zudem ehrenamtliche Pfleger für die Urlaubszeit.
sche Tierschutzbund die Anliegen der Tierschutzvereine
und Tierheime kontinuierlich
das ganze Jahr über. Unter
anderem wurden den Vereinen aktuelle Poster-Motive
zur Verfügung gestellt.
PROJEKTE
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Die Tierheime leisten Tag für Tag praktische Tierschutzarbeit,
zum großen Teil ehrenamtlich, damit Tiere eine Chance auf
ein besseres Leben bekommen.
die gemeinsame Erarbeitung neuer Lösungsansätze,
die Besprechung spezieller Projekten und eine konkrete
fachliche Beratung.
abgewendet werden. Durch intensive Beratung zu Satzungs- und Rechtsfragen konnte dem neu gewählten
Vorstand wertvolle Hilfestellung für die Fortsetzung
der Vereins- und Tierheimführung gegeben und somit die Grundlagen geschaffen werden, um mit den
Kommunen über angemessene Fundtierkostenverträge
zu verhandeln. Zusammen mit den Angeboten aus
Tierheimberatung und Vereinsbetreuung ergibt sich
eine ganzheitliche Betreuung der Vereine, wie das
Beispiel des Tierschutzvereins Lengerich-Westerkappeln
(NRW) zeigt: Nach intensiven Gesprächen und mit
Unterstützung der Rechtsabteilung des Deutschen
Tierschutzbundes erhielt der Verein für den dringend
erforderlichen Umbau seines Tierheims zur Optimierung
v.a. der Situation von Quarantäne- und Krankenstation
für Katzen einen Baukostenzuschuss von der Kommune. Zeitgleich wurde der Verein fachlich durch die
Tierheimberatung bei der Umbauplanung unterstützt,
der Deutsche Tierschutzbund beteiligt sich aber auch
finanziell an diesem Umbauprojekt.
Individuelle Beratung und Betreuung der Tierheime
Die Beratung der ihm angeschlossenen Tierheime
durch erfahrene Tierärzte hat der Deutsche Tierschutzbund 2014 weiter intensiviert. Die Abteilung
Tierheimberatung wurde von zwei auf vier Fachreferenten aufgestockt. 74 Tierheime konnten daraufhin im
Berichtsjahr besucht werden. Die intensive Beratung
vor Ort erfordert viel Vorabreit und Nachbereitung. In
der Regel werden die Tierheimberater bei ihren Besuchen in den Tierheimen von Vertretern des jeweiligen
Landes(tierschutz)verbandes begleitet. Bei ihrem ersten
Besuch verschafft die Tierheimberatung sich einen
Eindruck von der individuellen Situation des Tierheims.
Gemeinsam mit dem Tierschutzverein ermittelt sie
Problembereiche und spricht aktuelle Projekte und
Verbesserungspotential an. Dabei kann sie oft auch
als Multiplikator fungieren und positive Beispiele und
Lösungen, die andere Vereine gefunden haben, weitertragen. Die Beratungen dienen daher auch dazu, die
Tierschutzvereine stärker miteinander zu vernetzen.
Zur intensiven Betreuung gehört gegebenenfalls auch
12
PROJEKTE
Grundlage für die Arbeit der Tierheimberatung ist
die von der Mitgliederversammlung beschlossene Tierheimordnung des Deutschen Tierschutzbundes. Für viele
Tierheime mit alter Bausubstanz ist es jedoch nicht
leicht, deren Vorgaben der Tierheimordnung einzuhalten.
Hier hilft die Tierheimberatung kontinuierlich mit fachlichem Rat. Den Tierheimen, die die Vorgaben einhalten,
verleiht der Dachverband seine Tierheim-Plakette (THPlakette). Diejenigen Tierheime, die beim ersten Besuch
der Tierheimberater noch keine TH-Plakette erhalten
konnten, führt die Tierheimberatung dort hin. 2014
konnten insgesamt 16 neue Tierheimplaketten vergeben
werden. Zahlreiche Tierheime stehen in intensivem
Kontakt mit der Tierheimberatung, damit auch sie die
TH-Plakette schnellstmöglich erhalten.
Um den Vereinen die Möglichkeit zu geben, sich auf
die Besuche der Tierheimberatung vorzubereiten und
gegebenenfalls vorab schon einige Verbesserungen im
Sinne der Tierheimordnung durchzuführen, werden Tierschutzvereine, die im Rahmen des Vergabeverfahrens
für die TH-Plakette besucht werden sollen, zunächst
zu einem Seminar eingeladen. 2014 organisierte die
Tierheimberatung ein solches Seminar im Januar gemeinsam mit dem Landesverband Schleswig-Holstein
in Neumünster und im Oktober mit dem Landestierschutzverband Brandenburg in Fürstenwalde (s. S.
15). Die fachliche Fortbildung der Tierheimleiter und
Vereinsvorstände findet interaktiv in kleinen Gruppe
statt. Die Teilnehmer haben Zeit für Fachgespräche
und Rückfragen zu Themen, die für alle Tierheime interessant sind. Später können die Tierheimberater des
Deutschen Tierschutzbundes daraufhin den individuellen
Anliegen und Besonderheiten der besuchten Tierheime
mehr Zeit widmen.
Auf Grundlage der Erfahrungen seiner Tierheimberatung erarbeitete der Deutsche Tierschutzbund umfangreiche Erläuterungen zur Umsetzung der Tierheimordnung,
die den Tierschutzvereinen dabei helfen, die Tierheimordnung trotz baulich und/oder strukturell schwieriger
Verhältnisse umzusetzen. Die Erläuterungen wurden in
einem Neudruck der Tierheimordnung beigefügt. Um
praktische Tipps aus ihren Besuchen auch anderen Tierheimen zugänglich zu machen, hat die Tierheimberatung
zudem eine Handreichung mit Anregungen zur optimalen
Strukturierung eines Katzenbereichs im Tierheim erstellt.
Beide Publikationen wurde allen Mitgliedsvereinen mit
dem „Tierschutztelegramm“ zugeleitet.
Den Tierheimen, die die Vorgaben der Tierheimordnung
einhalten, verleiht der Dachverband seine Tierheim-Plakette
(TH-Plakette)
Der intensive Kontakt der Tierheimberatung mit den
Landes(tierschutz)verbänden schlug sich auch in der
Begleitung verschiedener Initiativen auf Landesebene
nieder. In Sachsen wurden die Experten des Deutschen
Tierschutzbundes beispielsweise gebeten, den Prozess
der Einführung von Regionalkonferenzen zu begleiten. Diese haben das Ziel, fachliche Unterstützung bei
speziellen Problemen in der Region, beim Aufbau von
Tierschutzvereinen und deren Vernetzung zu geben
sowie gemeinsame politischer Ziele zu formulieren
Zusätzlich strebt der Deutsche Tierschutzbund an,
die Tierschutzvereine und deren Tierheime in besonderen Fällen gemeinsam mit den zuständigen Behörden
noch effektiver zu unterstützen. Um die örtlichen
Veterinärbehörden von dieser Möglichkeit in Kenntnis
zu setzen, war es erfreulich, dass die Tierheimberatung
im Oktober, anlässlich einer Dienstbesprechung der
Obersten Veterinärbehörden von Bayern in München,
die Gelegenheit erhielt, ihre Arbeit vorzustellen und sich
als kompetenter Ansprechpartner für die Tierhaltung
in Tierheimen des Deutschen Tierschutzbundes zu
empfehlen. Entsprechende Veranstaltungen sollen in
anderen Bundesländern angestoßen werden.
Finanzierung der Tierheime
Die Tierheimfinanzierung war auch 2014 eine der
größten Herausforderungen für die Tierschutzvereinen,
die ein Tierheim betreiben. Die Kostenerstattungen der
meisten Kommunen waren zu gering. Durch die Einführung des Mindestlohns sind viele Tierheime zusätzlich
unter finanziellen Druck geraten. Als Dachverband
wandte der Deutsche Tierschutzbund sich daher bereits
Anfang des Jahres an die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales,
Annette Kramme, mit der Bitte, zu prüfen, inwieweit es
im Rahmen des Mindestlohngesetze oder begleitender
Verwaltungsbestimmungen möglich sei, den Rahmen
dafür zu schaffen, dass die Kommunen Mehrkosten,
die aufgrund des gesetzlichen Mindestlohns entstehen,
ausgleichen müssen. Zudem wiederholte er seinen Appell
an die Bundesregierung, verbindliche Rechtsvorschriften
und einheitliche Zuständigkeiten für die Kostenübernahme bei der Betreuung von Fund- und beschlagnahmten Tieren zu schaffen. Auch in Gesprächen mit
Abgeordneten auf Bundes- und auf Landesebene setzte
er sich dafür ein, dass die Kommunen die durch die Tierschutzvereine in den Tierheimen erbrachten Leistungen
kostendeckend erstatten. Parallel dazu appellierte er
an seine Mitgliedsvereine, frühzeitig das Gespräch mit
den Kommunen zu suchen, um die Fundtierverträge, die
jedes Tierheim zurzeit selbst abschließen muss, nach
Inkrafttreten des Gesetzes umgehend anzupassen.
Ein kleiner Lichtblick ist ein 2014 vom Ministerium für
Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW)
eingerichteter Runder Tisch Fundtiere/Tierheime in
NRW. Dessen Ziel ist es, eine einheitliche Regelung für
den Umgang mit Fundtieren und die Kostenerstattung
für Tierheime zu erreichen. Der Deutsche Tierschutzbund
ist daran ebenso wie der Landestierschutzverband NRW
beteiligt und bringt seine fachlichen Erfahrungen sowie
rechtliche Argumentation ein.
Als Dachverband bezieht der Deutsche Tierschutzbund
bei allen Beratungen auch die ihm angeschlossenen
Landesverbände ein, die mit Tatkraft unterstützen. 
Jugendtierschutz im Tierheim
Mit verschiedenen Anregungen und Aktivitäten
unterstützte das Referat Kinder- und Jugendtierschutz 2014 die Arbeit der Tierheime. Für
den Verkauf auf Tierheimfesten wurden allen
Tierschutzvereinen Bastelanleitungen für selbst
gefilztes Heimtierspielzeug und eigenhändig gebastelte Schultüten zur Verfügung gestellt. Schüler der vierten bis sechsten Klasse, die im Rahmen
eines bundesweit ausgeschriebenen Gewinnspiels
jeweils „einen Tag im Tierheim“ gewonnen hatten,
erhielten im Albert-Schweitzer-Tierheim Essen und
im Tierheim Eisenach Einblick in die tägliche Arbeit
der Tierheim-Mitarbeiter. Sie hatten ausreichend
Zeit, sich den Tieren zu widmen, Fragen zu stellen
und spielerisch ihre Tierschutz-Kenntnisse zu
erweitern. Bei einem Futtersortier-Spiel lernten
Viertklässler in Essen, was als Tiernahrung geeignet ist und was nicht. Im Tierheim Eisenach
erfuhren Fünft- und Sechstklässler unter anderem,
dass nicht jedes im Handel angebotene Spielzeug
für Tiere geeignet ist.
PROJEKTE
13
Im Lissi Lüdemann-Haus werden
hilfsbedürftige und problematische
Hunde therapiert, um sie später an
erfahrene Halter zu vermitteln.
Hunde
im Tierheim
In die Tierheime der Mitgliedsvereine gelangen immer
wieder Hunde, die sich auf Grund von Verhaltensproblemen im täglichen Umgang als nicht oder kaum
handhabbar erweisen. Die Tiere sind nur schwer,
teilweise gar nicht vermittelbar. Die Erfahrungen
der Tierheimberatung sowie des Hundeprojektes
des Tierschutzzentrums Weidefeld haben gezeigt,
dass im Umgang mit Hunden in vielen Tierheimen
deutlicher Schulungsbedarf besteht.
D
er Länderrat beschloss, in einer gemeinsamen
Arbeitsgruppe des Deutschen Tierschutzbundes
und seiner Landesverbände ein Konzept zur Optimierung der Situation für die Hunde in Tierheimen
und für den Umgang mit ihnen zu erarbeiten, das den
Mitgliedsvereinen zur Verfügung gestellt wird.
Die Landesverbände entsandten bis zu zwei mit Tierheimhunden erfahrene Fachleute in die „Arbeitsgruppe
Hunde im Tierheim“. Unter Leitung der Stationsleiterin
des Tierschutzzentrums Weidefeld sowie mit fachlicher Begleitung der Tierheimberatung des Deutschen
Tierschutzbundes entwickelte die Arbeitsgruppe in
drei Sitzungen ein Fortbildungskonzept, um TierheimMitarbeiter im Umgang mit Hunden auszubilden. Das
geschulte, kompetente Personal kann später Ansprechpartner für die anderen Tierheimmitarbeiter sein. Die
Schulung wird im Modulsystem stattfinden und in
verschiedenen Kompetenzzentren durchgeführt werden.
Das grundlegende Modul führt der Deutsche Tierschutzbund im Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld
und in der Akademie für Tierschutz in Neubiberg durch.
Das erste Seminar wird 2015 in Neubiberg stattfinden.
Auf Grundlage der langjährigen Erfahrungen, die im
Hundeprojekt des Tierschutzzentrums Weidefeld gewonnen wurden, bietet der Deutsche Tierschutzbund den
ihm angeschlossenen Tierheimen seit zehn Jahren an,
problematische Hunde für eine begrenzte Zeit gemeinsam
mit einem betreuenden Tierpfleger nach Weidefeld zu
entsenden. Für jeden dieser Hunde erarbeiten die Stationsleiterin und ihr Team eine Verhaltensanalyse und
einen individuellen Therapieplan. Insgesamt hundert
problematischen Hunden konnte im Weidefelder Lissi
Lüdemann-Haus bereits geholfen werden, zahlreiche
weitere Hunde stehen noch auf der Warteliste. 
Tierische Unterstützung im Büro
Zum siebten Mal hatte der Deutsche Tierschutzbund am 26. Juni seinen Aktionstag
„Kollege Hund“ ausgerufen. An diesem Aktionstag können Hundehalter ihrem Chef und ihren
Kollegen – deren Einverständnis vorausgesetzt – einmal ihren tierischen Freund vorstellen.
Selbstverständlich muss dabei auch sichergestellt sein, dass die Bedürfnisse des Tieres sich im
Arbeitsumfeld erfüllen lassen. Mehr als 1.000 Unternehmen beteiligten sich in diesem Jahr:
Anwaltskanzleien, Buchhandlungen, Tierarztpraxen, Autohäuser, Reisebüros und Seniorenheime.
Mitarbeiter und Chefs können an diesem Aktionstag erleben, wie vierbeinige Kollegen den Arbeitsalltag bereichern. Die Auswirkungen auf das Arbeitsklima sind überaus positiv. Häufig lässt
es sich später einrichten, dass Herrchen oder Frauchen den Hund dauerhaft zum Arbeitsplatz
mitbringen kann. Mit diesem Aktionstag möchte der Deutsche Tierschutzbund auch den überfüllten Tierheimen helfen, in denen tolle Hunde auf eine zweite Chance warten. Viele könnten
ein liebevolles Zuhause finden, wenn sie auch im Berufsalltag häufiger dabei sein dürften.
14
PROJEKTE
Fortbildungsangebot
Wissen schützt Tiere. Der Deutsche Tierschutzbund bietet neben- und hauptberuflich tätigen Tierschützern und am Wohl
der Tiere interessierten Bürgern vielfältige
Fortbildungsmöglichkeiten an.
Z
entrale Bausteine zur Aufklärung und Weiterbildung
von tierschutzengagierten Bürgerinnen und Bürgern
sind die themenspezifischen Seminare, die in der
Akademie für Tierschutz und dem Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld des Deutschen Tierschutzbundes angeboten werden. Die Palette reicht von fachlichen Hintergrund­informationen
zu den speziellen Bedürfnissen von Tieren und zum Umgang
mit verschiedenen Tierarten über juristische Fragen und Anregungen zur Mittelbeschaffung für den Tierschutzverein.
Mit dem Seminarangebot „Grundlagen für den Sachkundenachweis“ gehören die beiden Einrichtungen zu den einzigen, die entsprechende Ausbildungskurse für Tierheimpfleger
nach den Lerninhalten der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift
zur Durchführung des Tierschutzgesetzes anbieten. Mehr als
400 Tierschützer nutzten 2014 unsere Fortbildungsangebote. 
Praxisübung: Beschäftigung von Tierheimhunden und
Erziehungsmaßnahmen in der Praxis
FORTBILDUNGEN 2014
Termine
Seminar
Ort1
18. Januar
Seminar zur Tierheimordnung
beim LTV SchleswigHolstein, Neumünster
24. – 28. März
Grundlagen für den Sachkundenachweis
AfT
29. – 30. März
Der ehrenamtliche Tierschutzberater
AfT
04. – 06. April
Ausbildung zum Tierschutzlehrer - Modul 1, Heimtiere
AfT
26.-27. April
Umgang mit Tierheimhunden für IG-Hundeschulen
Kappeln
10. – 11. Mai
Fundraising für Fortgeschrittene
AfT
16. – 18. Mai
Ausbildung zum Tierschutzlehrer - Modul 2, Schule und Lernen
AfT
24. – 25. Mai
Beschäftigung von Tierheimhunden / Erziehungsmaßnahmen in der Praxis
TZW
21. – 22. Juni
Der Hund: Aggressionsverhalten
AfT
27. – 29. Juni
Ausbildung zum Tierschutzlehrer - Modul 3, Mensch und Tier / Tierversuche
AfT
16. – 17. August
Praktischer Umgang mit Problemhunden, Trainingsmöglichkeiten im Tierheim
TZW
04. – 05. September
Führungskräfteseminar für Tierheimleiter
AfT
06. – 07.September
Freundlichkeit, der Schlüssel zu mehr Vermittlungen und Interessenten
AfT
22. – 26. September
Grundlagen für den Sachkundenachweis
TZW
11. – 12. Oktober
Die Katze
AfT
25. Oktober
Seminar zur Tierheimordnung
beim LTV Brandenburg,
Fürstenwalde
08. - 09. November
Rechtsfragen bei der Führung eines Tierschutzvereins
AfT
17. – 21.11. November
Grundlagen für den Sachkundenachweis
AfT
Abkürzungen /Veranstaltungsorte: AfT: Akademie für Tierschutz, Neubiberg
LTV: Landestierschutzverband · TZW: Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld
1
PROJEKTE
15
Ausbildung von Tierschutzlehrern
Seit 2012 bildet der Deutsche Tierschutzbund Tierschutzlehrer aus. Fünf Wochenend­module
finden zwischen April und Oktober in der Akademie für Tierschutz statt und werden durch
praxisnahe Exkursionen ergänzt.
Entwickelt und begleitet wurde diese umfangreiche Ausbildung vom Jugendländerrat des Deutschen Tierschutzbundes,
dessen Mitglieder bereits vielfältige Erfahrungen in der Kooperation mit Schulen besitzen.
D
er 3. Jahrgang der Tierschutzlehrer hat 2014
seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. 17
Teilnehmer mit unterschiedlichem Hintergrund
– haupt- und ehrenamtlich aktive Tierschützer, Pädagogen und Tierschutzinteressierte – erwarben fachliche
Hintergrundinformationen in den thematischen Schwerpunktmodulen Heimtiere, Tiere in der Landwirtschaft
und Wildtiere, die um die Seminaren Schule & Lernen,
Mensch & Tier ergänzt wurden.
Ziel dieser Ausbildung, die auch von Fachreferenten der Akademie für Tierschutz unterstützt wird, ist
nicht nur die Vermittlung von Fachwissen, sondern
vor allem die Übertragung der Kenntnisse auf eine
didaktische Ebene zur praktischen Umsetzung. Die
Teilnehmer entwickeln eigene Unterrichtskonzepte,
erstellen Arbeitsblätter und erproben verschiedene
schulkonforme Lernformen wie Gruppenarbeit oder
Stationenlernen.
16
PROJEKTE
„Meine Erwartungen an den Kurs wurden im Laufe
der Ausbildung keineswegs enttäuscht. Vielmehr war
ich sehr beeindruckt vom facettenreichen Programm,
sowohl in inhaltlicher als auch in methodischer Hinsicht“, erklärte Claudia Meixner (Lehrerin). „Die Wochenendmodule deckten die wichtigsten Bereiche der
Tierschutzarbeit ab und gaben den Teilnehmern viele
Anregungen sowie nützliche Empfehlungen zur thematischen Vertiefung mit. Sehr fruchtbar war auch der
Austausch innerhalb des Teilnehmerkreises, da viele
der Mitglieder bereits über langjährige Erfahrungen
im Tierschutz verfügten.“
Gefragt nach der Motivation, die sie bewogen habe,
sich zur Tierschutzlehrerin ausbilden zu lassen, antwortete eine andere Teilnehmerin, Maribel Rico: „Ich stelle
immer wieder fest, dass viele Menschen nicht darüber
informiert sind, welche traurigen Konsequenzen unser
Konsumverhalten für Tiere nach sich zieht. Wenn selbst
Abwechslungsreiche Gruppenarbeit.
ein Erwachsener nicht weiß, warum eine Kuh Milch
gibt, ist das für mich eine erschreckende Bildungslücke.
Dagegen will ich etwas tun. Deshalb möchte ich mit
den Kindern sprechen. Sie stellen Fragen und Kinder
haben das Recht auf altersgerechte, ehrliche Antworten
und genau das wollen sie auch: Nur wer die Wahrheit
kennt, hat die Wahl, sich zu entscheiden. Kinder sind die
handelnden Bürger von morgen. Deshalb ist mein Motto:
Bildung ist für alle da, Tierschutzunterricht auch!“ (Das
vollständige Interview mit Maribel Rico ist in Ausgabe
6/2014 des Magazins DU UND DAS TIERE erschienen.)
Ausgebildete Tierschutzlehrer engagieren sich inzwischen mit Arbeitsgruppen,
Workshops und Projektwochen an Schulen
im gesamten Bundesgebiet (s. Grafik). Im
Juni berichteten Teilnehmer aller Jahrgänge
bei einem Erfahrungsaustausch im Tierheim Berlin, wie sie die neu erworbenen
Kenntnisse in verschiedenen Schulformen
einsetzen konnten, im regulären Unterricht
ebenso wie mit Arbeitsgruppen oder in
Aktionswochen.
Praxisorientiert: die Teilnehmer besuchen
einen Biohof in Bayern.
Pressemeldungen, Facebook und Newsletter auf dem
Laufenden. Verschiedene Medien, darunter der WDR,
der NDR, die Rheinische Post und die Frankfurter
Rundschau, stellten in Beiträgen und Artikeln die Idee
der Tierschutzlehrer-Ausbildung sowie einige ihrer
Teilnehmer vor.
Wir danken dem Jugendländerrat für dessen Begleitung und dem Tierschutzverein für Berlin für die
personelle Unterstützung bei der Durchführung der
Tierschutzlehrer-Ausbildung. 
Ausgebildete
Tierschutzlehrer
engagieren sich
im gesamten
Bundesgebiet
Journalisten stand das dritte Modul „Tiere in der Landwirtschaft“ im September
zur Teilnahme offen. Sie hatten so die
Möglichkeit, sich vor Ort über die Didaktik der Tierschutzlehrer-Ausbildung zu
informieren und mehr über die Motivation
der Teilnehmer zu erfahren. Gleichzeitig
hielt der Deutsche Tierschutzbund Medien, Journalisten und Interessierte über
PROJEKTE
17
Illegaler Welpenhandel
Das Geschäft mit Hundewelpen boomt. Deutschland ist für Hundehändler aus Osteuropa sowohl Ziel als auch Transitland und viele Hunde
werden illegal importiert. Wenn Polizei, Zoll oder
Veterinäramt die Tiere eines illegalen Transports
beschlagnahmen, kommen oft viel zu junge,
schwer kranke und geschwächte Welpen in die
Tierheime.
B
In Kleinanzeigen und im Internet werden viele Hundewelpen
angeboten, die aus Hundefabriken aus dem Ausland stammen.
Muttertiere und Welpen leiden darunter, daher entwickelte
der Deutsche Tierschutzbund ein neues Kampagnenmotiv.
is Mitte des Jahres 2014 waren allein in Bayern bereits 15 Welpentransporte gestoppt worden. Noch
immer sind das meist „Zufallsfunde“, zum Beispiel
bei Durchsuchungen aufgrund eines Drogenverdachtes.
Die 77 viel zu jungen Hundewelpen, die Zoll, Polizei und
das Veterinäramt Nürnberg in einem Kleinlaster auf der
A6 bei Nürnberg beschlagnahmten, stammten aus der
Slowakei. Die Papiere waren offensichtlich gefälscht
und den Transport nach Spanien hätten viele Welpen
sicher nicht überlebt. Das Tierheim Nürnberg nahm sich
der geschwächten Tiere an. Nur wenige Tage später
übergaben Beamte des Zollamtes und der örtlichen
Veterinärbehörde dem Tierheim Feucht 20 MalteserWelpen, zehn Chihuahuas, sieben Möpse und zudem
zehn British Kurzhaar Katzen. Alle Tiere waren in einem
schlechten Zustand, hatten offensichtlich über längere
Zeit weder Futter noch Wasser bekommen.
Der Deutsche Tierschutzbund unterstützte seine
Mitgliedsvereine bei der Betreuung dieser und
anderer junger Tiere sowohl finanziell als auch
mit rechtlicher Beratung. Über das Tierschutztelegramm erhielten alle Mitgliedsvereine Hintergrundinformationen zum Welpenhandel, Material
für die Öffentlichkeitsarbeit und Mustertexte
für Pressemeldungen, mit denen die Bevölkerung
auf die Problematik aufmerksam gemacht und
Bastelanleitung für ein
Schattentheater: Anregung für
den Informatonsstand einer
Jugendtierschutzgruppe
18
PROJEKTE
In der Quarantänestation
kuscheln sich Hundebabys im
Tierheim aneinander.
Der illegale Handel mit Welpen floriert. Immer wieder müssen
Tierheime Hundewelpen aufnehmen.
um Wachsamkeit gebeten wurde. Mit einem speziellen
Aktionspaket, das Faltblätter, Broschüren, Poster und
Postkarten enthielt, unterstützte der Dachverband die
Öffentlichkeitsarbeit der Tierschutzvereine zusätzlich.
Als Titelthema der Ausgabe 4/2014 der Zeitschrift du
und das tier erschien ein ausführlicher Bericht, der
das Leid der Tiere dokumentierte, die Hintergründe
erläuterte, die Kostenexplosion in den Tierheimen
verdeutlichte und auf die aktuellen politischen Aktivitäten einging.
Auf Initiative von Bundeslandwirtschaftsminister
Christian Schmidt fand unter Leitung der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für
Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Maria Flachsbarth,
ein runder Tisch zum Thema Welpenhandel statt, bei
dem der Deutsche Tierschutzbund auch die akute Not
der Tierheime schilderte. Die Staatssekretärin schlug
vor, eine bundesweite Arbeitsgemeinschaft einzurichten, um einen Leitfaden zum Thema Welpenhandel
für Behörden erstellen zu lassen. Auf allen politischen
Ebenen haben Gespräche stattgefunden, um auf die
Bedeutung des Themas hinzuweisen und die Politik in
die Pflicht zu nehmen.
Ausgezeichnet!
Der Tierschutzverein Nürnberg-Fürth, der
Tierschutzverein Dingolfing-Landau, das
Tierheim Feucht, die Tierhilfe Nürnberg,
der Tierschutzverein München und der
Tierschutzverein Pirna wurden für ihren
Einsatz gegen illegalen Welpenhandel
mit einer Auszeichnung in der Sonderkategorie „Tierrettung“ des Deutschen Tierschutzpreises geehrt. Die Laudatio hielt
Dr. Maria Flachsbarth, Staatssekretärin
im Bundeslandwirtschaftsministerium.
Die Vereine hatten im Berichtsjahr zahlreiche Hunde und Katzen aufgenommen,
die von Zoll oder Polizei beschlagnahmt
wurden und oft in
einem erbärmliTierschutz
chen gesundaus erster
Hand
heitlichen Zustand waren.
du und das
tier
Der Deutsche Tierschutzbund stand in engem Kontakt
zu seinen Tierheimen, dokumentierte die Fälle und appellierte an Tierfreunde, die Tierheime bei der Hilfe für in Not
geratenen Welpen finanziell zu unterstützen. Dank der
guten Aufklärungsarbeit wird die Problematik des illegalen
Hundehandels in den Medien stärker denn je thematisiert
und ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. 
4|2014
44. Jahrgan
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24.07.14
14:32
PROJEKTE
19
Katzenelend
beenden
Unzählige frei lebende Katzen
schlagen sich hierzulande alleine durch – zumeist schlecht
ernährt, ausgemergelt und krank.
Eine Katze wirft durchschnittlich
zweimal im Jahr drei Welpen. Wenn
alle überleben und sich vermehren,
kann ein Katzenpaar nach fünf Jahren
etwa 20.000 Nachkommen haben.
E
s ist eine Kernaufgabe des Tierschutzes, sich um die
schlecht ernährten und kranken Katzen zu kümmern. Eine mittel- und langfristige Lösung ist nur
zu erreichen, wenn die Vermehrung von frei lebenden
Katzen unterbunden wird. Nach diesem Grundsatz lindern engagierte Tierschützer die Not frei lebender Katzen, indem sie sie einfangen, tierärztlich untersuchen,
gegebenenfalls behandeln und vor ihrer Freilassung
kastrieren, kennzeichnen und registrieren lassen. Nach
der Freilassung in ihrer gewohnten Umgebung werden
die Katzen an betreuten Futterstellen weiterhin versorgt.
Bundesweit unterstützt der Deutsche Tierschutzbund
seine Mitgliedsvereine und Landesverbände hierbei. Für
die Kastrationsaktionen werden finanzielle Zuschüsse
bereitgestellt.
Deutschen Tierschutzbund und seinem Landesverband
- ein Pilotprojekt. In drei Aktionszeiträumen, zwischen
Oktober 2014 und November 2015, unterstützt die Landesregierung finanziell die Kastration, Kennzeichnung
mittels Mikrochip und die Registrierung von frei lebenden Katzen und Freigängerkatzen aus Privathaushalten
unter bestimmten Voraussetzungen. Dazu wurde ein
Fonds eingerichtet. Gemeinsam mit seinem Landesverband Schleswig-Holstein unterstützt der Deutsche
Tierschutzbund die Aktion auch finanziell. Die Tierärzteschaft fördert diese Katzenkastrationen ebenfalls, indem
sie während des Aktionszeitraums auf einen Teil ihres
Honorars verzichtet. 2014 wurden daraufhin innerhalb
eines Monates bereits 2.418 Katzen kastriert, durch
Mikrochip gekennzeichnet und registriert.
Zudem wirbt der Deutsche Tierschutzbund seit langem dafür, dass auch die Gemeinden und die Tierärzteschaft ihren Beitrag zur Kastration von frei lebenden
Katzen leisten. Die Gespräche dazu wurden mit der
Tierärzteschaft auch im Berichtsjahr fortgeführt.
Seit langem setzt der Deutsche Tierschutzbund sich
dafür ein, auch die Rahmenbedingungen zum Schutz
der Katzen insgesamt zu verbessern. Das stetige Ansteigen der Population frei lebender Katzen ist langfristig
nur durch die konsequente Kastration aller Tiere, die
Freigang haben, zu verhindern. Seiner Forderung eine
Ermächtigungsgrundlage für die Länder zu schaffen,
wurde mit der Neuerung im § 13 b Tierschutzgesetz
Rechnung getragen. Obwohl die Formulierungen im Gesetzestext nicht ganz seinen Vorstellungen entsprachen,
Nachdem einzelne Gemeinden in Deutschland gemeinsam mit Tierärzten und Tierschützern bereits eine Vorreiterrolle übernommen haben, startete Schleswig-Holstein
im Oktober 2014 als erstes Bundesland – mitinitiiert vom
20
PROJEKTE
Frei lebende Katzen vermehren
sich unkontrolliert - ihr Elend wird
dadurch immer größer.
wandte der Deutsche Tierschutzbund sich im April 2014
an die Ministerien der Bundesländer, mit dem Appell,
von dieser Neuregelung Gebrauch zu machen und Verordnungen zum Schutz frei lebender Katzen zu erlassen.
Dazu stellte der Deutsche Tierschutzbund den
Ministerien auch einen eigenen Vorschlag für eine
Katzenschutzzuständigkeits-Verordnung vor. Hessen
erließ im September eine entsprechende Ermächtigungsgrundlage für Städte und Gemeinden. Hessische
Kommunen können demnach selbst entscheiden, ob
sie eine Verordnung zum Schutz frei lebender Katzen
einführen. Mecklenburg-Vorpommern kündigte an,
eine landesweite Katzenschutzverordnung zu erlassen.
Über die Medien rief der Deutsche Tierschutzbund
mehrfach dazu auf, privat gehaltene Katzen, die Freigang haben, kastrieren zu lassen. Zudem unterstützte er
Bürger, die in ihren Kommunen eine Kastrationspflicht
für Freigängerkatzen aus Privathaushalten einführen
möchten, mit Hintergrundinformationen und Argumentationshilfen. Dass sich immer mehr Gemeinden
dem Tierschutzgedanken öffnen und nach dem Vorbild
Paderborns eine kommunale, ordnungsrechtlich begründete Kastrationspflicht einführen, ist sehr erfreulich
und wird auf der Internetseite www.tierschutzbund.de
dokumentiert. 
KATZENELEND
die Nachkommen eines Katzenpaares
Annahme:
eine Katze wirft im Durchschnitt zweimal pro Jahr. Pro
Wurf hat sie drei Welpen. Alle
geborenen Katzen überleben
und vermehren sich weiter.
Wie groß wäre dann theoretisch die Katzenpopulation
nach 10 Jahren basierend auf
einem Katzenpaar. So sind es
z.B.: nach drei Jahren bereits
fast 500 Tiere und nach 5
Jahren ca. 20.000. Nach 10
Jahren wären es rund 200
Millionen Katzen.
Summe aller Katzen,
die zu dem Zeitpunkt
geboren sind (in Millionen).
0
2
4
6
8
10 Jahre
PROJEKTE
21
Tierschutz in Rumänien
Bereits vor der Verabschiedung des Gesetzes zur
Tötung der Hunde in Rumänien (Euthanasiegesetz) hatte der Deutsche Tierschutzbund an die
rumänischen Verantwortlichen appelliert, der
großen Anzahl von Straßenhunden mit tierschutzgerechten und langfristigen Lösungen zu
begegnen. Auch hatte der Deutsche Tierschutzbund die politisch Verantwortlichen auf Bundesund EU-Ebene angeschrieben. 2014 wurde die
Durchführungsverordnung zum Euthanasiegesetz
zwar als verfassungswidrig erklärt, doch nach wie
vor werden Straßentiere in Rumänien getötet.
D
rumänischen Tierschutzorganisation FNPA (Federatia
Nationala Pentru Protectio Animalelor) statt. Neben der
aktuellen Lage der Straßentiere in Rumänien wurden
dort auch Strategien und Lösungsansätze für einen
langfristigen und tierschutzgerechten Umgang mit
den Hunden vor Ort besprochen. Die Veranstaltung
stieß auch auf großes öffentliches Interesse: Neben
Tierschutzorganisationen waren Medienvertreter, Vertreter der für den Tierschutz zuständigen Behörden,
Bürgermeister, Parlamentarier und mit dem Einfangen
der Hunde beauftrage Firmen vertreten. Der Deutsche
Tierschutzbund stellte Kastrationsprojekte in anderen
Ländern vor. Einige Behördenvertreter zeigten sich offen
für alternative Lösungen zur Minimierung der großen
Anzahl von Straßenhunden. Der Deutsche Tierschutzbund sagte zu, sich auch zukünftig aktiv auf politischer
Ebene für das Konzept „Einfangen, Kastrieren, Freilassen“
und einen tierschutzkonformen Umgang mit den Hunden
in Rumänien einzusetzen. Weitere Gespräche mit den
zuständigen Behörden vor Ort wurden vereinbart.
Im Oktober 2014 fand mit Unterstützung des Deutschen Tierschutzbundes und begleitet durch Kurt Beck,
Vorsitzender der Friedrich Ebert Stiftung (FES) und
Mitglied im Gesamtpräsidium, in Bukarest ein Symposium der Friedrich-Ebert-Stiftung Rumänien und der
Im Dezember 2014 wurde Klaus Johannis zum neuen
rumänischen Präsidenten gewählt. Als Bürgermeister in
Sibiu hatte er sich damals gegen die Tötung von Straßenhunden stark gemacht und ein Kastrationsprogramm
eingeführt, welches nach Einführung des Euthanasiegesetzes 2013 jedoch gestoppt wurde. Der Deutsche
Tierschutzbund gratulierte zur Präsidentschaftswahl,
appellierte, sich für eine nachhaltige und tierschutzgerechte Lösung für die Straßentiere einzusetzen, und
erreichte eine Zusage: In seinem Antwortschreiben betonte der Präsident, dass „die Tötung herrenloser Hunde
ein Akt der Barbarei“ sei. Er hofft, dass das Problem
durch die „Anstrengung der gesamten Gesellschaft“
gelöst werden könne. 
a Tiere, die eingefangen, tierärztlich betreut und
kastriert wurden, nach aktueller Gesetzeslage in
Rumänien nicht wieder frei gelassen werden dürfen, sind Kastrationsaktionen nach dem erfolgreichen
Konzept „Einfangen, Kastrieren, Freilassen“ in diesem
Land zurzeit nur schwer realisierbar. Der Deutsche
Tierschutzbund versucht daher, auf politischem Wege
eine tiergerechte Lösung für die Tiere in Rumänien zu
erwirken. Im April fand dazu ein Gespräch mit Vertretern
der Bundesregierung statt. Im Juni sprachen Vertreter
des Deutschen Tierschutzbundes mit dem rumänischen
Botschafter in Berlin. Der Länderrat beschäftigte sich
mehrfach mit der Lage in Rumänien.
22
PROJEKTE
In Rumänien sterben trotz aufgehobener Durchführungs­bestimmung
tagtäglich noch immer zahlreiche Hunde – ein untragbarer
Zustand, den der Deutsche Tierschutzbund ändern will.
Diese Hunde aus einem privaten Tierheim haben Glück gehabt.
Besuch bei Mitglieds­
vereinen im Ausland
Dieser Hund wartet im Tierheim Zagreb auf ein neues Zuhause.
E
ine Delegation des Deutschen Tierschutzbundes
reiste im Mai nach Kroatien, um sich ein Bild von
der Lage vor Ort zu machen und aktuelle Anliegen
der dort tätigen Tierschützer im persönlichen Gespräch
zu erörtern. Der 2002 gegründete Verein DIDONA –
Tierärzte für Tierschutz und Tierwohl in Kroatien sieht
seine Hauptaufgabe darin, Hunde und Katzen von
mittellosen Besitzern zu kastrieren, da alle Straßentiere
letztlich auf unkastrierte Tiere aus Privathaushalten
zurückzuführen sind. In elf kroatischen Städten bietet
DIDONA Kastrationen für Hunde und Katzen an, deren
Besitzer diesen Eingriff selbst nicht finanzieren können.
Die Kosten für die Kastration übernimmt vollständig der
Verein. Vor Ort erfuhren die Vertreter des Deutschen
Tierschutzbundes, dass viele ortsansässige Tierärzte
bereit seien, für DIDONA kostengünstig zu kastrieren.
Die Kastrationen zeigten bereits große Erfolge. Auch
die Einstellung der Bevölkerung habe sich in den letzten
Jahren gewandelt. Heute sei es nicht mehr die Regel,
dass ungewollter Nachwuchs von Hunden oder Katzen
ausgesetzt oder getötet werde. Aktuell geplante Kastrationsaktionen für frei lebende Katzen in den Städten
Zapresic, Delnice und Cabar finanziell zu unterstützen,
hat der Deutsche Tierschutzbund zugesagt. Die Stadt
Ivanic-Grad (nahe Zagreb) entschied sich nach Gesprächen mit dem Deutschen Tierschutzbund, Kastrationen
zukünftig finanziell zu unterstützen.
Im Juni besuchte ein Team des Deutschen Tierschutzbundes den in Italien tätigen Mitgliedsverein
Lega Pro Animale. Der von der Tierärztin Dorothea Friz
gegründete Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht,
die Anzahl der Straßentiere durch Kastrationen der
Tiere und Aufklärung der Bevölkerung tierschutzgerecht und nachhaltig unter Kontrolle zu bringen. Im
Viele Mitgliedsvereine des Deutschen Tierschutzbundes engagieren sich außerhalb Deutschlands
für in Not geratene Tiere. Anliegen des Deutschen
Tierschutzbundes ist es, ihnen dabei Hilfe zur
Selbsthilfe zu geben. Vielerorts gelingt es bereits,
die Vermehrung der Straßentierpopulationen nach
dem erfolgreichen Konzept „Einfangen, Kastrieren,
Freilassen“ einzudämmen.
Kastrationszentrum Castel Volturno betreibt er eine
Tierklinik und eine Tierpension. Zum regelmäßigen
Programm gehören „Spay Days“, bei denen auch frei
lebende Hunde oder Katzen anderer italienischer Gemeinden kastriert werden.
Ein weiterer Meilenstein, der Überpopulation von
Hunden und Katzen im Ausland Herr zu werden, konnte
auf Initiative von Dorothea Friz mit der Eröffnung einer
modernen tierärztlichen Praxis in Süditalien gesetzt
werden. Die Gemeinde Rocco D´Evandro, deren Veterinäramt und die deutsch-italienische Stiftung Mondo
Animale, in deren Stiftungsrat der Deutsche Tierschutzbund vertreten ist, hatten bei diesem Pilotprojekt zusammengearbeitet. Ende Juni wurde die Klinik „Happy
Pet“ eröffnet. Der Deutsche Tierschutzbund beteiligt
sich an der monatlichen Miete. Die ersten Tiere wurden
bereits kurz nach der Eröffnung kastriert. 
Vertreter des Deutschen Tierschutzbundes besuchen den in Italien tätigen Mitgliedsverein Lega Pro Animale. Dieser setzt sich
vor Ort für Hunde und Katzen ein.
PROJEKTE
23
Tierschutz in der Ukraine
Seit dem Jahr 2000 engagiert
sich der Deutsche Tierschutzbund
für den Tierschutz in der Ukraine.
2005 eröffnete er in der Hafenstadt Odessa sein Tierschutz- und
Kastrationszentrum. Der Kreislauf
der ständigen Vermehrung von
Straßentieren konnte mit dem
erfolgreichen Konzept „Fangen,
Kastrieren, Freilassen“ durchbrochen werden. Das Tierschutzzentrum Odessa hat Modellcharakter
– auch für andere Regionen Südund Osteuropas. Straßenhunde und
unzählige frei lebende Katzen der
Stadt erhalten dort medizinische
Versorgung und Pflege.
Wolfgang Apel mit einem
Kätzchen aus Illitschevsk.
Eine Einwohnerin hatte es
ihm auf der Straße in den
Arm gedrückt. Das Tierschutzzentrum Odessa hat
sich seiner angenommen
und es in liebevolle Hände
vermittelt.
D
ass die Betreuung und medizinische Versorgung der Straßentiere in Odessa trotz der
schwierigen politischen Situation der
Ukraine 2014 ohne nennenswerte Einschränkungen fortgeführt werden
konnte, ist in erster Linie den engagierten Mitarbeitern des Tierschutzzentrums zu verdanken. Als die eisigen
Schneestürme das Thermometer Ende Januar auf minus
20 Grad sinken ließen, bat das Tierschutzzentrum darum,
Decken, alte Wollpullover und ähnliche Materialien zu
spenden. Die tierliebe Bevölkerung reagierte sofort.
Binnen weniger Stunden waren alle Tiere mit wärmespendendem Material versorgt.
Da die Versorgung in der Ukraine instabil und ungewiss ist, hatten der Deutsche Tierschutzbund und seine
Mitarbeiter vor Ort bereits frühzeitig damit begonnen,
Vorräte an Futtermitteln, Medikamenten und Waschmittel anzulegen. Über Wochen hinweg gelang es, Futter
und Impfstoffe im Wert von mehreren Tausend Euro
24
PROJEKTE
einzulagern, um für den Notfall gerüstet zu sein. Die
Anschaffung eines Notstromaggregats wurde ebenfalls
veranlasst.
Vertreter des Deutschen Tierschutzbundes versicherten den Mitarbeitern des Tierschutzzentrums,
auch anlässlich von zwei Besuchen in der Ukraine im
Juli und Oktober, dass der Verband immer an ihrer Seite
stehe und alles unternehme, um die Fortführung der
gemeinsamen Arbeit zum Wohl der Tiere, aber auch zum
Wohle der Mitarbeiter, sicherzustellen. Der geplante
Bau eines zweiten Katzenhauses musste allerdings
zurückgestellt werden. Baumaterialien waren zum Teil
nicht zu bekommen und die Preise sind zwischenzeitlich
enorm gestiegen. Nichtsdestotrotz betreut das Tierschutzzentrum neben den zahlreichen Hunden auch eine
zunehmende Anzahl von Katzen. Der Bedarf ist groß
und sobald sich die Lage stabilisiert hat, soll der Bau
des neuen Katzenhauses in Angriff genommen werden.
Anfang August besuchten der neu gewählte Oberbürgermeister Odessas, weitere Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie die Leitung des städtischen Fangdienstes
in Begleitung eines Fernsehsenders das Tierschutzzentrum. Der Oberbürgermeister äußerte sich lobend über
die nachhaltige Tierschutzarbeit sowie die Vorbildfunktion des Zentrums und bedankte sich auch dafür,
dass der Deutsche Tierschutzbund den Mitarbeitern
soziale Sicherheit gibt. Er selbst sagte zu, das Projekt
„mit beiden Händen“ zu unterstützen. Ein Gespräch mit
Vertretern des Präsidiums des Deutschen Tierschutzbundes Anfang Oktober im Rathaus von Odessa verlief
Das Team des Tierschutzzentrums in Odessa schickt einen
positiven und hoffnungsvollen Gruß nach Deutschland.
„
Dank
Es ist uns ein tiefes Bedürfnis, unseren ukrainischen Mitarbeitern zu
danken, die bei aller Sorge über die Entwicklung ihres Landes, hochmotiviert sind. Uns hier in Deutschland erfüllt das mit ehrlicher Demut und
großer Hochachtung. Aber nicht nur unsere Mitarbeiter vor Ort zeigen in
diesen Zeiten voller Ungewissheit, Angst und durchaus auch Gefahr eine
tiefe und ehrliche Tierliebe – auch die Odessiten selbst überraschen uns
damit immer wieder. Obwohl das Volk verständlicherweise große Sorgen
hat, ist die Spendenbereitschaft im Rahmen der dortigen Möglichkeiten
für unser Tierschutzzentrum ungebrochen. Auch besteht unaufhörlich die
Bereitschaft, ein Tier zu übernehmen und Zuhause zu versorgen. Ebenso
dankbar sind wir den Paten und Spendern, die unsere Tierschutzarbeit in
der Ukraine nach wie vor engagiert unterstützen.
Wolfgang Apel,
Ehrenpräsident des Deutschen Tierschutzbundes
„
in ebenso freundlicher Atmosphäre. Ukrainische Medien
berichteten mehrfach sehr positiv über das Tierschutzzentrum und stellten das Kastrationsprojekt vor.
2014 wurden in Odessa insgesamt 5.644 Straßentiere
medizinisch versorgt. Seit Beginn der Kastrationsaktionen im Jahre 2005 wurden in Odessa damit bereits
51.665 Straßentiere medizinisch behandelt – die meisten
von ihnen kastriert -, gesund gepflegt und versorgt.
Allein im Jahre 2014 wurden 3.611 Hunde und Katzen
im Tierschutz- und Kastrationszentrum kastriert. Zudem konnten etliche Tiere vor Ort in liebevolle Hände
vermittelt werden. Im Juni fanden 60 Hunde ein neues
Zuhause. Insgesamt 3.000 Hunde und Katzen wurden
bereits an liebevolle Odessiten vermittelt.
Auf Einladung des dortigen Bürgermeisters fand im
Oktober auch ein Gespräch im Rathaus von Illitschevsk
statt. Die Gemeinde, die in der Region Odessa liegt,
dankte dem Deutschen Tierschutzbund dafür, dass im
Jahr 2014 bereits mehr als 700 Straßenhunde aus der
Hafenstadt im Tierschutzzentrum Odessa behandelt
worden waren. Es wurde vereinbart, im Laufe des Jahres
weitere 500 Hunde aus Illitschevsk im Tierschutzzentrum Odessa zu kastrieren.
Kastrationsprojekt in Kiew
Das Kastrationsprojekt, das der Deutsche Tierschutzbund ihm Rahmen eines Memorandums mit der Stadt
Kiew in der Hauptstadt durchführt, konnte ebenfalls
erfolgreich fortgeführt werden. Anfang des Jahres hatte
der Deutsche Tierschutzbund aufgrund der Unruhen
in der Hauptstadt zwar angeregt, das Kastrationsprojekt kurzzeitig zu unterbrechen, auf Anraten der
Klinikleiterin wurden die Kastrationen jedoch nicht
gestoppt. Seit Beginn der Kastrationsaktion im Vorfeld
der Fußball-Europameisterschaft im Frühjahr 2012 sind
im Rahmen des Memorandums zwischen der Stadt Kiew
und dem Deutschen Tierschutzbund bis heute bereits
über 7.000 – und damit mehr als die Hälfte der dort
lebenden Straßenhunde – kastriert. Bei den auf circa
12.000 geschätzten Straßenhunden (die Zahl wurde
2014 noch einmal aktualisiert) ist davon auszugehen,
dass das Kastrationsprojekt in Kiew noch einige wenige
Jahre andauern wird. Kiews neuer Oberbürgermeister
hat sein Interesse an einem gemeinsamen Gespräch
zur weiteren Umsetzung des Memorandums bereits
signalisiert. 
PROJEKTE
25
Wildtiere im Privathaushalt
Wildtiere können in der Regel unter den Bedingungen eines privaten Haushaltes nicht tiergerecht
gehalten werden. Doch jedermann kann fast jedes
Tier auch ohne Vorkenntnisse erwerben. Überforderte Tierhalter geben ihre Schützlinge später
in Tierheimen ab oder setzen sie aus. Geeignete
Auffangstationen fehlen. Seit Jahren fordert der
Deutsche Tierschutzbund gesetzliche Bestimmungen, die dieses Tierleid im Vorfeld verhindern.
CDU/CSU und SPD hatten in ihrem Koalitionsvertrag
vom November 2013 für die 18. Legislaturperiode vereinbart, den Handel mit und die private Haltung von
exotischen und Wildtieren bundeseinheitlich zu regeln.
Dies geschah auch als Reaktion auf die eindringlichen
Forderungen des Deutschen Tierschutzbundes, der auf
die schwierige Lage vieler Tierschutzvereine, die mit
immer mehr Wildtieren, vor allem Reptilien, konfrontiert
werden, hingewiesen hatte. Importe von Wildfängen in
die EU sollen dem Koalitionsvertrag zufolge grundsätzlich verboten und gewerbliche Tierbörsen für exotische
Tiere untersagt werden. Bis Ende 2014 wurde jedoch
keiner der Punkte umgesetzt. In Gesprächen, die Vertreter des Deutschen Tierschutzbundes führten, war zu
vernehmen, dass die politisch Verantwortlichen keinen
Handlungsbedarf sehen. Die Zuständigkeit liege beim
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
26
PROJEKTE
Auch potenziell gefährliche Tiere wie
dieser Bindenwaran landen immer
häufiger im Tierheim.
(BMEL). Das schiebe die Verantwortung jedoch den
vollziehenden Behörden der Länder und Kommunen
sowie der EU zu und setze auf Verzögerung.
Um mehr Druck auf die Regierung zu erwirken und
die Umsetzung des Koalitionsvertrags sicherzustellen,
suchte der Deutsche Tierschutzbund daraufhin das
Gespräch mit tierschutzengagierten Abgeordneten der
Regierungsfraktionen. Im März appellierte der Verband
gemeinsam mit anderen Tierschutz- und Umweltschutzverbänden an die Bundesregierung, sich für die rasche
Umsetzung des Koalitionsvertrages einzusetzen. Im November hatte er im Rahmen einer SPD-Fachtagung zum
Thema „Wildtierhandel: Reptilien in privaten Händen
– Spannungsfeld zwischen Artenschutz und Tierschutz“
Gelegenheit, seine Forderungen zu erläutern.
Zudem verstärkte der Deutsche Tierschutzbund seine Aktivitäten in den Bundesländern. Eine Expertin
des Deutschen Tierschutzbundes referierte anlässlich
der Mitgliederversammlung des Landestierschutzverbandes in Reutlingen über „Exoten in Privathand:
Herkunft, Handel, Rechtliche Vorgaben - Besonderheiten und Probleme“. Im Mai fand im Ministerium
für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und
Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (NRW) ein
Gespräch zu den Missständen auf Tierbörsen und zur
Gefahrtierhaltung statt. NRW veröffentlichte im September einen Entwurf eines Gefahrtiergesetzes, zu
Leben ist zerbrechlich.
Wildtierhandel zerstört.
dem der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit dem
Landestierschutzverband NRW Stellung bezog. Im Dezember ging eine gemeinsame Verbände-Stellungnahme
an alle nordrhein-westfälischen Landtagsabgeordneten. Verstärkt wurde darüber hinaus die Öffentlichkeit
informiert. Auch Niedersachsen kündigte an, seine
Gefahrtierregelung zu überarbeiten. Ein Entwurf lag
Ende des Jahres noch nicht vor.
Hunderttausende Reptilien, Amphibien, Fische
und Säugetiere werden
in Deutschland legal
und ohne Einschränkung
verkauft, darunter auch
zahllose wildgefangene
Tiere oder sogar vom
Aussterben bedrohte
Arten.
Parallel zur Ausstrahlung des Beitrags in der Sendung
am 18. Juni informierte der Deutsche Tierschutzbund
die Öffentlichkeit über die Not der Tierheime und
startete seine Kampagne „Leben ist zerbrechlich,
Wildtierhandel zerstört“.
Fortgeführt wurde auch die Beobachtung von
Tierbörsen. So besuchte eine Expertin des Deutschen
Tierschutzbundes im Juni 2014 gemeinsam mit einem
Redaktionsteam der RTL-Sendung „Stern TV“ die größte Reptilienbörse, die Terraristika in Hamm (NRW).
Anlässlich der Dezember-Terraristika in Hamm rief
der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit anderen
Verbänden die Bundesregierung noch einmal öffentlich
dazu auf, die Umsetzung des Koalitionsvertrags endlich
in Angriff zu nehmen. 
www.frese-wolff.de
Parallel dazu unterstützt der Dachverband seine
Mitgliedsvereine bei der tiergerechten Unterbringung
von Wildtieren. Wie eine Umfrage des Verbandes über
die Anzahl aufgenommener Reptilien in den letzten fünf
Jahren ergab, handelt es sich hier nicht um Einzelfälle.
Dreiviertel aller Vereine wurden in der Vergangenheit mit
dieser Aufgabe konfrontiert. Hochgerechnet mussten
die Tierschutzvereine fast 30.000 Reptilien aufnehmen.
Darunter viele Wasser- und Landschildkröten, aber
auch Anakondas, Warane, Schnappschildkröten und
ein Brillenkaiman. Da viele Tierschutzvereine nicht
auf die Versorgung von Reptilien eingerichtet sind,
sind sie dankbar, dass beispielsweise die Reptilienauffangstation München sie entlastet. Da die Kapazitäten
der Station schon mehr als erschöpft waren, war der
Neubau eines Schildkrötenhauses erforderlich, den der
Deutsche Tierschutzbund finanziell unterstützte. Das
1.500 Quadratmeter große Refugium „Chelonia“ wurde
im Juni 2014 feierlich eröffnet.
Ein Wildtier im Wohnzimmer zu halten, verursacht oft Tierleid. Überforderte Halter
sind ein Teil der Folgen, die Tiere werden ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben.
Kaufen Sie deshalb keine Wildtiere! Solange politische Lösungen fehlen, unterstützen
Sie bitte auch Tierheime. Damit die Welt wieder ein Stückchen heiler wird.
Tierheime helfen. Helfen Sie Tierheimen.
DEUTSCHER
TIERSCHUTZBUND E.V.
www.tierschutzbund.de
Auch auf europäischer Ebene kämpft der Deutsche
Tierschutzbund für gesetzliche Bestimmungen, die den
Handel mit Wildtieren zur Heimtierhaltung unterbinden.
Im Oktober trat zu diesem Thema auch die Wildlife
Working Group der Eurogroup for Animals in Brüssel
zusammen.
Reptilienhaus im
Tierschutzzentrum Weidefeld
Zur weiteren Unterstützung seiner Tierheime plant
der Deutsche Tierschutzbund, im Tierschutzzentrum
Weidefeld auch ein Reptilienhaus zu errichten Er
betreibt dort bereits ein Papageienhaus und eine
Affenstation. In der neuen Station sollen zukünftig
Reptilien aufgenommen werden, die keinen Platz in
einem anderen Tierheim oder einer Auffangstation finden oder nicht mehr weiter vermittelt werden können.
Geplant sind – zusätzlich zu einer Quarantänestation
für die Papageien, die neben dem Papageienhaus
entstehen wird – Gewächshäuser für Land- und
Wasserschildkröten in der Nähe des Luchsgeheges.
Das neue Reptilienhaus soll zwischen dem großen
Hundeauslauf und der Affenstation entstehen und
ausreichend Platz für notleidende Echsen, Schlangen
und Schildkröten bieten. Die ersten Schritte für das
Genehmigungsverfahren wurden bereits eingeleitet.
PROJEKTE
27
natürliche Reviergröße ~150.000 m2
Tierhaltung im Zoo Säugetiergutachten
Die Bedingungen, unter denen Wildtiere in Zoologischen Gärten und Tierparks leben, sind unter
Tierschutzaspekten häufig als inakzeptabel zu
bewerten. Viele Haltungseinrichtungen werden
den Bedürfnissen der Tiere nicht gerecht. Als
das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) 2010 begann, das veraltete
Säugetiergutachten aus dem Jahr 1996 zu überarbeiten, erklärte der Deutsche Tierschutzbund
sich daher sofort bereit, gemeinsam mit anderen Fachleuten des Tier- und Naturschutzes, im
Gutachtergremium mitzuwirken.
A
nfang 2014, nach
knapp vier Jahren,
haben das BMEL und
die Sachverständigengruppe zur Überarbeitung des
„Gutachtens über Mindestanforderungen an die Haltung
von Säugetieren“ (Säugetiergutachten) ihre Arbeit abgeschlossen. Die harten und
mühsamen Diskussionen mit
den Vertretern der Zoos und
28
PROJEKTE
die intensive wissenschaftliche Arbeit im Hintergrund
haben im Artenschutzreferat viel Zeit gebunden.
Der Deutsche Tierschutzbund, der auch einen der drei
Sprecher des Gutachtergremiums stellte, hat sich von
Beginn an dafür eingesetzt, dass bei der Haltung aller
Tiere in zoologischen Einrichtungen deren arteigene
Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen sollten. Aus unserer
Sicht muss gewährleistet werden, dass die Tiere jederzeit
frei von Schmerz, Leiden und Schaden gehalten werden.
Gehege müssen hinsichtlich ihrer Größe, des Klimas und
der Struktur daher jeweils so gestaltet sein, dass die Tiere
ihren artgemäßen Bedürfnissen nachkommen und ihr Sozialverhalten ausleben können. Zudem sollten - auch aus
Artenschutzgründen - keine Tiere der Natur entnommen
werden. Wo diese Voraussetzungen nicht erfüllt werden
können, sollte auf die Haltung der Tierart in Zoologischen
Gärten verzichtet werden. Diese Grundsätze finden sich
im neuen Säugetiergutachten so nicht wieder.
Dass das Säugetiergutachten überhaupt fertiggestellt
und der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte, ist der
enormen Kooperationsbereitschaft der Tier- und Naturschutzverbände zu verdanken. Im Vergleich zu den bisherigen Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren
aus dem Jahr 1996 stellt es dennoch einen Fortschritt dar.
Es ist ein ausführliches Kapitel zu allgemeinen und tiermedizinischen Anforderungen (z.B. Gehegestruktur, Fütterung,
Tierbestandsmanagement) hinzugekommen, welches in
dieser umfangreichen Form im bisherigen Gutachten nicht
enthalten war. Für jede Tierart ist nun „grundsätzlich“ (was
leider Ausnahmen beinhaltet) ein Außengehege vorgeschrieben und die Vorgaben für die Gehegegrößen sind bei
Gehegefläche 400 m2
Eisbären: Eisbären legen in der Wildnis am Tag Entfernungen von
bis zu 50 Kilometern zurück, ihre Reviere haben eine durchschnittliche
Größe von etwa 150.000 m2 natürliche Reviergrößenqudratkilometern.
Im Säugetiergutachten von 1996 waren für ein Paar Eisbären 200 qm Gehegefläche,
sowie zusätzlich mind. 60 qm Badebecken vorgeschrieben, im neuen Gutachten
von 2014 sollen zwei Tieren 400 qm inkl. 100 qm Badefläche zur Verfügung gestellt
werden. Dies ist viel zu gering und wird weiterhin dazu führen, daß – wie bisherder Großteil der Tiere Stereotypien entwickelt.
den meisten Tierarten nach oben gesetzt worden.
Auch wenn die Neuerungen aus Tierschutzsicht oft
nicht ausreichend sind, so konnten doch Verbes- Mit einer Pressekonferenz unter Vorsitz der Staatssekretärin Dr. Maria Flachsbarth
serungen erreicht werden. Beispielsweise waren stellte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Mai 2014
für die Haltung von drei Elefantenkühen bisher das neue Säugetiergutachten der Öffentlichkeit vor. Ein Vertreter des Deutschen
nur mindestens 500 Quadratmeter Fläche erfor- Tierschutzbundes erläuterte dabei die Position der Tierschutzsachverständigen.
derlich. Nun ist eine Mindestgehegegröße von
2.000 Quadratmetern für maximal vier Kühe festgelegt. Forschungsinstituten und Veterinären) nicht berückFür Giraffen galten bisher 500 Quadratmeter für bis zu sichtigt - vielfach ohne Begründung. Die Vorgaben für
sechs Tiere als ausreichend, nun empfehlen die Gutachter die Tierhaltung bleiben somit zum Teil weit hinter den
für bis zu vier Tiere 1.000 Quadratmeter Außengelände Anforderungen anderer europäischer Länder zurück.
sowie ein Innenlaufgehege von mindestens 200 Quadrat- Ausschlaggebend dafür waren meist wirtschaftliche
meter. Die empfohlenen Gehegemaße für die Haltung von Interessen der Zoos. Umbauten hätten für sie aufwendig
Nashörnern haben sich von 500 Quadratmetern auf 1.000 und teuer werden können. Bei vielen Tierarten wird daher
Quadratmeter verdoppelt. Für viele Kleinsäuger, die auch weitgehend nur der Status Quo aktueller Tierhaltungen
privat häufig gehalten werden, waren im alten Säugetier- in Zoologischen Gärten festgeschrieben.
gutachten keine oder nur unzureichende Haltungsvorgaben
enthalten. Im neuen Gutachten sind diese Tierarten nun
Nun steht das neue Säugetiergutachten den Veterinäraufgeführt und wesentlich ausführlicher behandelt. Waren behörden zur Verfügung, die entsprechende Tierhaltungen
die Nagetiere (u.a. Hörnchen, Mäuse, Biber, Chinchillas etc.) zu kontrollieren haben. Inwieweit es dazu beitragen wird,
bisher nur auf vier Seiten lose erwähnt, so enthält das neue die Lebensbedingungen von Wildtieren in Zoologischen
Gutachten auf gut 30 Seiten explizite Haltungshinweise Gärten und Tierparks mittelfristig zu verbessern, muss
zu den einzelnen Arten.
sich allerdings noch zeigen. Vertreter der Zoologischen
Gärten haben bereits damit begonnen, die erreichten
Da viele Vorgaben für die jeweiligen Tierarten aus Fortschritte öffentlich wieder in Frage zu stellen.
Tierschutzsicht jedoch nach wie vor unzureichend sind
Der Deutsche Tierschutzbund hingegen appelliert
und nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen, konnte der Deutsche Tierschutzbund das neue an die Bundesregierung und das zuständige BMEL, das
Säugetiergutachten dennoch nur unter Verweis auf ein Gutachten durch eine rechtsverbindliche Verordnung zu
umfangreiches Differenzprotokoll der Tierschutzsachver- ersetzen. Auch müssten die Vorgaben an die Tierhalständigen unterzeichnen. Essenzielle Empfehlungen der tung laufend dem aktuellen wissenschaftlichen Stand
Tierschutzexperten wurden vom Ministerium und den angepasst werden. Die Neuauflage dieses Gutachtens
„unabhängigen Gutachtern“ (Vertreter von Hochschulen, hat mit 18 Jahren viel zu lange gedauert. 
29
Pelztierhaltung beenden
In Deutschland lebten 2014 noch immer rund 100.000 Nerze in acht Nerzfarmen.
Die Anforderungen an die Tierhaltung in Pelzfarmen wurden mit der TierschutzNutztierhaltungsverordnung (TierSchNutzV) seit 2006 theoretisch stufenweise erhöht.
Betreiber von Pelzfarmen klagten jedoch gegen die Verordnung. Da die Verfahren noch
nicht abgeschlossen sind, gelingt es den Behörden in der Praxis nicht, die Tierschutzbestimmungen durchzusetzen. Zudem sind importierte Felle und Modeartikel mit Pelzbesatz – auch falsch deklarierte – nach wie vor auf dem weltweit boomenden Markt.
S
eit Dezember 2011 sollten Käfige zur Haltung von Nerzen laut
Abschnitt 7 der TierSchNutzV
eine Grundfläche von mindestens
drei Quadratmetern (mindestens ein
Quadratmeter pro Tier) aufweisen. Fast alle Betreiber deutscher Nerzfarmen klagten jedoch gegen die
Verordnung. Solange die Gerichtsverfahren laufen,
dürfen sie ihre grausame Tierhaltung weiterführen.
Am 4. Dezember 2014 fällte das Oberverwaltungsgericht Schleswig ein Urteil zugunsten einer Nerzfarmbetreiberin in Plön. Das Gericht ließ zwar keinen
Zweifel daran, dass die neue Käfiggröße wegen des
hohen verfassungsrechtlichen Wertes des Tierschutzes
30
PROJEKTE
verbindlich vorgeschrieben werden darf. Es kritisierte
jedoch das Zustandekommen der Verordnung (AZ: 4
LB 24/12). Die Nerzfarm wird auf Grundlage der alten
Erlaubnis weiterbetrieben. Der Landkreis versuchte,
in Revision zu gehen, welche ihm im Urteil jedoch
zunächst versagt wurde. Der Deutsche Tierschutzbund unterstützt den Landkreis in diesem Vorgehen
und unterstützt zudem andere örtliche Behörden bei
ihrer Argumentation. Es bleibt jedoch zu befürchten,
dass das Urteil des OVG Schleswig Vorbildfunktion
für alle weiteren noch anhängigen Gerichtsverfahren
klagender Nerzfarmen in Deutschland haben wird. Die
Pelztierhaltungsverordnung müsste dann in Bundesrat
und Bundestag neu verhandelt und in ein Gesetz umgewandelt werden.
 Pelzmode bleibt
Qualmode.
Enge Drahtkäfige ohne
jegliche Beschäftigungsmöglichkeit sind auch
heute noch die üblichen
Haltungssysteme für
Nerze in Pelzfarmen.
Über seine Pressemitteilungen, die eigene Zeitschrift
du und das tier und auf seiner Website informiert der
Deutsche Tierschutzbund Bürger und Medienvertreter kontinuierlich über den Stand der Debatte. An
die Verbraucher appelliert er, Pelzprodukte jeglicher
Art zu boykottieren und informiert sie über gängige
Tarnbezeichnungen für Felle. Dass die Deklaration häufig unkorrekt ist, hatte sich Anfang Januar 2014 erst
gezeigt. Ein Bommel an der Mütze einer Modekette,
welche als 100% Acryl gekennzeichnet war, enthielt
nachweislich Marderhund-Echtfell. Der Deutsche Tierschutzbund informierte sowohl das Unternehmen als
auch die Öffentlichkeit.
Im März 2014 gab die Modekette S. Oliver bekannt,
sie werde in Zukunft keine Angoraprodukte mehr in
ihrem Sortiment führen. Zuvor hatte das Unternehmen sich beim Deutschen Tierschutzbund erkundigt,
wie eine tiergerechte Angoraproduktion aussehen
könnte. Darüber aufgeklärt, dass Angorawolle im
kommerziellen Stil nicht tierschutzgerecht produziert
werden kann, entschied das Unternehmen sich für
den Tierschutz.
verschiedener internationaler Tierschutzorganisationen,
die sich weltweit dafür einsetzen, dass Tiere nicht allein
ihres Fells wegen getötet werden. Die Allianz hat das
internationale „Fur Free Retailer Programm“ initiiert. Bei
einem Treffen in Rom wurde unter anderem beschlossen,
an Hugo Boss zu appellieren, sich der wachsenden Liste
pelzfreier Marken und Einzelhändler anzuschließen.
Auf seiner Website gibt der Deutsche Tierschutzbund
fortlaufend Auskunft, welche Handelsketten, abgesehen von Nebenprodukten der Fleischgewinnung, keine
Pelzprodukte mehr anbieten. 
Titelthema in
„du und das tier“
6/ 2014:
Tödliche Pelzmode
Um die Problematik der Pelztierhaltung auch auf
europäischer Ebene besser verfolgen zu können, hat die
Eurogroup for Animals in Brüssel eine Arbeitsgruppe
(Fur Working Group) gegründet, der der Deutsche
Tierschutzbund angehört.
Weltweit steigen die Umsätze der Pelzindustrie. Um
vereint besser gegen Aktivitäten und Werbemaßnahmen
der internationalen Pelzindustrie vorgehen zu können,
ist der Deutsche Tierschutzbund im Oktober 2014 der
Fur Free Alliance (FFA) beigetreten – einem Bündnis
PROJEKTE
31
Jahr für Jahr töten Jäger Tausende von Haustieren – ganz legal.
Kämpfen Sie mit uns auch deswegen für eine Reform des Jagdgesetzes.
DEUTSCHER
TIERSCHUTZBUND E. V.
www.tierschutzbund.de/jagd
Kampagnenmotiv des Deutschen Tierschutzbundes
zur Novelle der Jagdgesetzgebung
Modernisierung der Jagdgesetzgebung
Mehr als 350.000 Jäger töten Jahr für Jahr in
Deutschland über fünf Millionen Wildtiere. Tierschutzwidrige Jagdmethoden, wie die Jagd mit Totschlagfallen, die Baujagd und die Beizjagd, sind nach
wie vor erlaubt, ebenso die Jagdhundeausbildung
an lebenden Tieren. Auf der umfangreichen Liste
der jagdbaren Tierarten stehen auch gefährdete
Arten oder solche, die weder tierschutzgerecht
bejagt noch sinnvoll verwertet werden können.
Mehrere Bundesländer erlauben auch den Abschuss
von Waschbären, Marderhunden sowie Rabenvögeln oder Kormoranen. Zehntausende Katzen
und Hunde werden zudem jährlich abgeschossen.
Änderungsbedarf gibt es also genug.
S
eit mehr als 30 Jahren ist das Bundesjagdgesetz
nicht umfassend überarbeitet worden. Der Bund
müsste ein neues Jagdgesetz erlassen, welches
den heutigen Ansprüchen an Tier - und Artenschutz genügt. Da die Bundesregierung jedoch keine umfassende
32
PROJEKTE
Anpassung der Jagdgesetzgebung plant, muss der
Deutsche Tierschutzbund in den Ländern aktiv werden.
Um nach und nach auch bundesweit Verbesserungen
zu erreichen, gilt es, die Landesregierungen davon zu
überzeugen, ihre Landesgesetze zu modernisieren. Der
Deutsche Tierschutzbund unterstützt seine Landesverbände dabei mit fachlichen Informationen und bei
entsprechenden Terminen auch personell.
So nahmen Vertreter des Deutschen Tierschutzbundes 2014 zu den Entwürfen einer neuen Jagdzeitenverordnung in Niedersachsen und zum Entwurf für ein
neues Landesjagdgesetz im Saarland Stellung. In BadenWürttemberg arbeitete der Deutsche Tierschutzbund
gemeinsam mit dem Landestierschutzverband bereits
seit 2012 in einer vom Ministerium für ländlichen Raum
und Verbraucherschutz eingerichteten Arbeitsgruppe
„Jagd- und Wildtiermanagement“ zur Überarbeitung
der Jagdgesetzgebung mit. Dort wurden wildbiologische
Fragen sowie jagdliche Aspekte eines Wildtiermanagements mit Vertretern anderer Interessengruppen (u.a.
Jägerschaft, Landwirte, Forstwirtschaft und Naturschutz) diskutiert. Sein Hauptaugenmerk richtete der
Wer die ethische Verantwortung für die Mitgeschöpfe
ernst nimmt, kann Jagd nur dann rechtfertigen, wenn
sie sich nach sorgfältiger wissenschaftlicher Prüfung als
ökologisch erforderlich erweist und Tiere dadurch von
Leiden erlöst oder vor Leiden bewahrt werden.
Deutsche Tierschutzbund dabei darauf, die
vielfältigen Tierschutzprobleme offenzulegen,
die mit den bestehenden Jagdmethoden verbunden sind, und den Tierschutzgedanken im
Gesetz zu verankern. Dadurch konnte erreicht
werden, dass die Belange des Tierschutzes,
insbesondere auch der nach Tierschutzrecht
gebotene vernünftige Grund für das Töten von Tieren,
zukünftig in allen Bereichen der Jagd zu berücksichtigen
sind und dass dies auch schriftlich im Gesetz niedergelegt wurde. Die Liste der jagdbaren Tierarten wurde
deutlich angepasst, umstrittene Jagdmethoden wie die
Verwendung von Totschlagfallen oder die Baujagd auf
Füchse und Dachse am Naturbau wurden untersagt.
Im April 2014 informierte der Deutsche Tierschutzbund zusammen mit dem Landestierschutzverband
alle Landtagsabgeordneten über die Forderungen des
Tierschutzes. Gemeinsam führten sie darüber hinaus
persönliche Gespräche mit Landtagsabgeordneten (der
SPD). Diese trugen – in Kombination mit verstärkter
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unter Einsatz des
Kampagnenmotivs zum Haustierabschuss – mit dazu
bei, dass weitere wichtige tierschutzrelevante Themen
im laufenden Gesetzesverfahren letztlich entsprechend
berücksichtigt wurden – wie das grundsätzliche Verbot
des Abschusses von freilaufenden Katzen sowie eine
zweimonatige Jagdruhe. Im Mai legten die beiden Verbände eine gemeinsame Stellungnahme zum aktuellen
Gesetzentwurf vor. Im Oktober 2014 erläuterte ein Vertreter des Deutschen Tierschutzbundes die Anliegen des
Tierschutzes noch einmal bei einer Landtagsanhörung.
Parallel dazu intensivierte der Deutsche Tierschutzbund seine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Auf einer
gemeinsamen Pressekonferenz erläuterten der Deutscher Tierschutzbund, der Landestierschutzverband,
der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND), der Naturschutzbund (NABU) und der Ökologische Jagdverband (ÖJV) ihre Forderungen. Das neue
„Jagd- und Wildtiermanagementgesetz“ wurde im November 2014 verabschiedet (und trat am 1. April 2015
in Kraft). Die Vertreter des Tierschutzes hatten viele
Verbesserungen erreicht, beispielsweise das Verbot von
Totschlagfallen, das Verbot der Baujagd am Naturbau,
eine starke Einschränkung des Haustierabschusses und
die Verpflichtung, im März und April eine grundsätzliche
Jagdruhe einzuhalten.
Der Gesetzentwurf für ein neues Landesjagdgesetz
in Nordrhein-Westfalen wurde zum Jahresende noch
diskutiert. Der Deutsche Tierschutzbund und der Landestierschutzverband NRW hatten dazu das Jahr über
intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit betrieben.
Im Juni 2014 stieß eine gemeinsame Resolution der
Tier- und Naturschutzverbände Nordrhein-Westfalens
auf massive Kritik der Jägerschaft und sorgte für erhebliches öffentliches Aufsehen. Gemeinsam mit dem
Landestierschutzverband NRW und dem Bund gegen
den Missbrauch der Tiere (bmt) reichte der Deutsche
Tierschutzbund im Oktober 2014 eine Stellungnahme
zum Gesetzentwurf ein. Da die Landesregierung plante, sowohl die Fallenjagd als auch den Abschuss von
Katzen zu verbieten, konnte das Kampagnenmotiv zum
Haustierabschuss erfolgreich in den Medien platziert
werden. Die Problematik, dass Jäger Hunde und Katzen
massenhaft abschießen (dürfen), rückte damit verstärkt
ins öffentliche Bewusstsein. 
PROJEKTE
33
Lasst die Tiere
wie sie sind!
Das Tierschutzgesetz erlaubt Manipulationen an Tieren als Ausnahme im
Einzelfall. Doch die Ausnahme wurde
zur Regel, denn Schweine, Hühner, Puten
und Enten sind den Lebensbedingungen
in der industriellen Intensivtierhaltung
nicht gewachsen. Sie werden krank
oder entwickeln Verhaltensstörungen.
Rinder, egal ob Masttiere oder Milchkühe werden in der Regel enthornt, da
in der engen Haltungsumgebung die
Gefahr steigt, dass sie ihre Artgenossen
oder den Menschen verletzen. Doch
anstatt den natürlichen Bedürfnissen
der Tiere nach Platz, Bewegung und
Beschäftigung nachzukommen, werden sie schmerzhaft zurechtgestutzt.
Damit muss Schluss sein.
Mit einer gemeinsamen Aktion vor dem Bundestag haben der Deutsche
Tierschutzbund und das Tollwood Kultur-festival im Rahmen ihrer
Kampagne „ARTgerecht“ gegen die Verstümmelung von Tieren in der
herkömmlichen industriellen Intensivtierhaltung protestiert: Vor dem
Bundestag knnten sich Menschen, deren Wohnung zu klein ist, an einem
„Aktionsstand“ symbolisch für diese „zurechtstutzen“ lassen – so wie
es auch mit Millionen Tieren in der Landwirtschaft gemacht wird, um sie
für die tierschutzwidrigen Haltungs­systeme „passend“ zu machen.
N
icht kurative Amputationen zu verbieten, hatte
der Deutsche Tierschutzbund unter anderem auch
im Zuge der Aktualisierung des Tierschutzgesetzes gefordert, auf Bundesebene jedoch ohne Erfolg. Auf
Ebene der Bundesländer findet die Forderung „Lasst
die Tiere wie sie sind!“ jedoch zunehmend Gehör –
eine Entwicklung, die der Deutsche Tierschutzbund in
zahlreichen Hintergrundgesprächen, mit öffentlichen
Erklärungen und Aktionen sehr vorantreibt.
So sollen in Niedersachsen Eingriffe am Tier – zu
denen auch das Kupieren der Ferkelschwänze gehört
– bis Ende 2016 eingestellt werden. Ab Herbst 2015
wird niedersächsischen Landwirten, deren Schweine
ihre Ringelschwänze behalten dürfen, eine Prämie
angeboten. Parallel dazu werden im Rahmen des
niedersächsischen Tierschutzplans (s. S. 36) in ausgewählten Musterbetrieben Erfahrungen gesammelt,
um betriebsspezifische Managementhilfen zur Reduzierung von Schwanzbeißen zu entwickeln. Bei der
34
PROJEKTE
Erstellung von Empfehlungen zur Haltung unkupierter
Schweine bringt der Deutsche Tierschutzbund sich
und seine Erfahrungen aus seinem Labelprogramm
„Für Mehr Tierschutz“ maßgeblich ein. Die Mitarbeit
des Deutschen Tierschutzbundes am Tierschutzplan
ist auch aufgrund der Vorreiterrolle Niedersachsens von großer Bedeutung. Auf die Initiative dieses
Bundeslandes hin haben folgend auch NordrheinWestfalen und Schleswig-Holstein Vereinbarungen
beschlossen, bis 2016 die Voraussetzungen für einen
Verzicht auf das routinemäßige Schwanzkupieren
zu schaffen.
Das Kürzen der Schnabelspitzen bei Legehennen und
Masthühnerelterntiere wird ab 2017 in Niedersachsen
und Mecklenburg Vorpommern verboten, bei Puten ab
Ende 2018. Da tierwidrige Haltungsfaktoren eine entscheidende Rolle spielen bei der Entstehung von Verhaltensstörungen setzt sich der Deutsche Tierschutzbund
besonders dafür ein, dass die Rahmenbedingungen in
Für die Kampagne „ARTgerecht“
erschuf der international renommierte
Aktionskünstler HA Schult auf dem
Festival das Tableau „WIR das Tier“,
einen von elf Bildpaaren gesäumten
Weg. Diese „Tierstraße“ entführte den
Besucher in eine Bilderwelt, die das
ambivalente Verhältnis Mensch-Tier
visuell und akustisch erlebbar machte.
Eine Installation, die nachdenklich
stimmte – erschütternd, auch mal
humorvoll, immer aber bewegend war.
September 2014:
Unterschriftenübergabe
an den Bundesminister
Christian Schmidt (3.v.l.) auf
der Agrarministerkonferenz
in Potsdam.
der Haltung, aber auch der Aufzucht, verbessert werden.
Auch hier profitiert der Deutsche Tierschutzbund von
seinen Erfahrungen mit dem Tierschutzlabel und bringt
diese in den relevanten Gremien ein.
Im Rahmen des vierwöchigen Tollwood Sommerfestivals, das im Juli im Münchner Olympiapark stattfand,
führten Tollwood und der Deutsche Tierschutzbund ihre
Kampagne „ARTgerecht“ gegen industrielle Intensivtierhaltung, die bereits beim Tollwood Winterfestival
2013 startete, fort. Die zentrale Forderung: Schluss
mit den grausamen Missständen, keine Verstümmelung
von Tieren, um sie nicht-tiergerechten Haltungssystemen anzupassen. Die Tierschutzgesetzgebung muss
geändert werden! Besucher des Festivals konnten die
Aktion auf dem Festivalgelände mit ihrer Unterschrift
unterstützen. Die Unterzeichnung des Aufrufs war
auch online möglich. Teil der Kampagne war die Aktion
„„Wohnung zu klein? Dann bieten wir Ihnen kostenlose Amputationen“ im März vor dem Bundestag, die
von verschiedenen Politikern unterstützt wurde und
bei der sich Menschen, , symbolisch „zurechtstutzen“
lassen konnten – so wie es mit Millionen Tieren in der
Landwirtschaft gemacht wird. Am Rande der Agrarministerkonferenz (AMK) im September in Potsdam
überreichten der Deutsche Tierschutzbund und das
Kulturfestival Tollwood Bundeslandwirtschaftsminister
Christian Schmidt schließlich 115.000 Unterschriften,
die im Rahmen der Aktion „Artgerecht – Lasst die Tiere,
wie sie sind“ gesammelt wurden. 
Insgesamt kamen über 115.000 Stimmen zusammen.
PROJEKTE
35
Tierschutzplan
Niedersachsen
Niedersachsen ist ein agrarindustriell
geprägtes Bundesland mit hoher Tierdichte. Verbesserungen im Bereich der
landwirtschaftlichen Tierhaltung, die in
Niedersachsen etabliert werden, sind
geeignet auch in nationaler Breite angegangen und durchgesetzt werden zu
können. Als Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann 2011
um Mitarbeit an seinem „Tierschutzplan“
bat, entschied der Deutsche Tierschutzbund sich daher daran mitzuwirken.
Das BMELV hatte zudem signalisiert,
das Konzept auch bundesweit für den
Tierschutz zu übernehmen.
S
owohl im Lenkungsausschuss als auch in
acht verschiedenen Arbeitsgruppen - der AG
Schwein, AG Rind, AG Legehennen, AG Enten/
Gänse, AG Puten, AG Masthühner, AG Pferde, AG
Indikatoren – setzen Vertreter des Deutschen Tierschutzbundes sich im Rahmen des niedersächsischen
„Tierschutzplans“ dafür ein, dass den Bedürfnissen
der Tiere in der landwirtschaftlichen Tierhaltung
besser als bisher Rechnung getragen wird. In den
Arbeitsgruppen nehmen Vertreter unterschiedlicher
Interessengruppen – auch aus der Wirtschaft – teil.
Damit ist ein breiter Ansatz mit verschiedenen Blickwinkeln gewährleistet, der aber auch dazu führt, dass
in der Sache kontrovers diskutiert wird. Mit gut fünf
Sitzungen pro Arbeitsgruppe im Jahr beteiligt sich
der Deutsche Tierschutzbund intensiv daran, tierschutzrelevante Probleme zu identifizieren und mit
dazu beizutragen, dass entsprechend des aktuellen
Erkenntnisstands strenge Leitlinien für verbesserte
Haltungsbedingungen oder auch Maßnahmen zur
verbesserten Umsetzung der Tierschutzanforderungen aus EU-Recht beziehungsweise dem nationalen
Recht festgelegt werden.
36
PROJEKTE
Die Haltungssysteme den Bedürfnissen der Tiere anzupassen,
nicht umgekehrt, dafür kämpft der Deutsche Tierschutzbund
beim niedersächsischen „Tierschutzplan“.
So erarbeitete die AG Schwein - nach Sichtung der
zu behebenden Kritikpunkte in der Schweinehaltung
und Bewertung des Forschungsstands – Beschlussvorlagen und Leitfäden zu den Problembereichen in der
Schweinehaltung. Beispielsweise ging man die Fragen
an: Wie lässt sich Schwanzbeißen verhindern? Wie
kann man die (betäubungslose) Kastration männlicher
Ferkel vermeiden? Welche Alternativen sind verfügbar
und geeignet? Hierbei hat der Deutsche Tierschutzbund
verschiedene Beiträge geleistet.
Für die AG Puten steht die Vermeidung des Schnabelkürzens im Mittelpunkt, denn bis Ende 2018 sollen niedersächsische Betriebe gänzlich darauf verzichten. Um dies problemlos realisieren zu können,
besteht jedoch noch viel Forschungsbedarf - auch
in Hinblick auf die Zucht. Im Rahmen verschiedener
Forschungsvorhaben wird geprüft, welche Faktoren
zur Entstehung von Federpicken und Kannibalismus
beitragen. Der Deutsche Tierschutzbund beteiligt sich
hierbei an der Auswahl geeigneter Projektanträge und
der Diskussion und Interpretation abgeschlossener
Forschungsprojekte.
Wie der Ausstieg aus dem betäubungslosen Enthornen
gelingen kann, beschäftigt die AG Rinder. Die Arbeitsgruppe erstellte zudem Managementleitfäden (z.B. für
die Kälber- und Bullenhaltung) und widmete sich der
Erfassung von Tierschutzindikatoren.
Die AG Leghennen initiierte ein Pilotprojekt zur
Haltung nicht schnabelgestutzter Hennen. Zudem
wurden die niedersächsischen Mindestanforderungen zur Haltung von Legehennen und Junghennen
im Hinblick auf das Ende des Schnabelstutzens 2017
überarbeitet. Hierbei wurde besonderer Wert darauf
gelegt, dass Legehennenhalter eine gute Hilfestellung
an die Hand bekommen, um in Zukunft Hennen mit
intaktem Schnabel halten zu können. Hierbei kommt
der Verbesserung des gesamten Haltungsumfeldes
besondere Bedeutung zu, was der Deutsche Tierschutzbund immer wieder in den Vordergrund rückt.
nicht nur den Tierschutz verbessern, sondern auch
wirtschaftlich machbar sind. Erarbeitet werden zudem
Leitfäden zur Elterntierhaltung in der Produktion.
Tierbezogene Kriterien, die im Stall sowie am Schlachthof erhoben werden, ermöglichen objektive Rückschlüsse
auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere. Sie
sind zugleich Hinweisgeber für Optimierungsbedarf in
Tierhaltungen. Die Anwendung der Indikatoren wird im
Rahmen des Tierschutzplans Nds praxisnah in Rinder-,
Schweine-, Puten- und Masthühnerhaltenden Betrieben
überprüft. Der Deutsche Tierschutzbund setzt sich in der
AG Tierschutzindikatoren für die Festlegung und Umsetzung solcher Indikatoren ein, die neben Rückschlüssen
auf die Tiergesundheit insbesondere auch Rückschlüsse
auf das Wohlbefinden der Tiere in ihrem Haltungsumfeld
ermöglichen, z. B. ob das Tier seine arteigenen Verhaltensweisen zufriedenstellend ausüben kann. 
In ähnlicher Weise überarbeitet die
AG Enten und Gänse die Mindestanforderungen des Landes zur Haltung von
Enten. Zudem begleitet sie eine Studie
zur praktikablen Badewassernutzung im
Entenstall. Die Wichtigkeit von Badewasser für Wassergeflügel wird vom Deutschen Tierschutzbund schon seit Jahren
betont, weshalb er sich hierzu in der AG
besonders stark einbringt, um die Ergebnisse der Studie hinterher auch in der
Praxis umgesetzt zu finden.
Die AG Masthuhn arbeitet schwerpunktmäßig an Vorschlägen zur Verbesserung
der Tierhaltung in bestehenden konventionellen Haltungssystemen für Masthühner – zur Verbesserung des Stallklimas
und der Fußballengesundheit sowie der
Haltungsumwelt, u.a. durch Beschäftigungsmaterial und Stallstrukturierung. Der Deutsche
Tierschutzbund brachte sich
in den Diskussionen mit Sachverstand ein und konnte dabei
auch aus seinen Erfahrungen
mit dem Tierschutzlabel profitieren. So konnte er z.B. davon
überzeugen, dass Möglichkeiten
zur Strukturierung wie Strohballen und Sitzstangen und
Beschäftigungsmöglichkeiten
Der 2011 ins Leben gerufene „Tierschutzplan
Niedersachsen“ hat das Ziel, Lösungen zu Fragen
tiergerechter Haltungsbedingungen zu erarbeiten
und in vorgegebenen Zeithorizonten in die
Praxis umzusetzen.
PROJEKTE
37
Für Mehr Tierschutz
Mit seinem zweistufigen Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ ist der Deutsche Tierschutzbund
angetreten, jetzt und sofort Verbesserungen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung zu erreichen –
mit kleinen Schritten für viele Tiere in der Breite sowie auf hohem Niveau in der Premiumstufe. Im
Berichtszeitraum ging es insbesondere darum, das Label im Markt weiter zu festigen, entsprechend
der ersten Erfahrungen zu verbessern und weiter auszubauen
O
bwohl der Handel in der Breite noch zögerlich
auf das Tierschutzlabel reagierte, startete es
mit einer positiven Bilanz ins Jahr 2014. Nicht
nur, weil mit der Einführung des Tierschutzlabels die
politische Debatte über eine Veränderung der bisherigen
Intensivtierhaltung an Intensität zugenommen hat. Fünf
Mastbetriebe mit sechs Ställen der Einstiegsstufe und
zwei Betriebe der Premiumstufe erzeugten im Bereich
Schwein kontinuierlich für das Labelprogramm. Da
ein Vermarkter ankündigte, seine Bio-Eigenmarkte
zusätzlich auf die Premiumstufe des Tierschutzlabels
umzustellen, wurden Ende des Jahres weitere neun
Premiumbetriebe auf eine Zertifizierung vorbereitet.
Der Bereich Masthuhn erweiterte sich von 14 auf 48
zertifizierte Einstiegsbetriebe, von denen – abhängig
von der (saisonbedingt) schwankenden Nachfrage – im
Schnitt 25 Betriebe aktiv waren.
Mitte des Jahres konnte der Deutsche Tierschutzbund bekanntgeben, dass mit dem Label „Für Mehr
Tierschutz“ gekennzeichnete Produkte in immer
mehr Sortimenten platziert wurden. Während das
Angebot an Produkten von Mastschweinen, die mit
dem Tierschutzlabel ausgezeichnet sind, noch regional begrenzt ist, sind Produkte von Masthühnern
nahezu flächendecken erhältlich. Das Angebot für
Verbraucher, die zwar nicht auf Fleisch verzichten,
aber zumindest beim Kauf darauf achten wollen,
38
PROJEKTE
dass es den Tieren Schritt für Schritt besser geht,
wurde damit immer größer.
Dass die Labelanforderungen zu entscheidenden Verbesserungen für die Masthühner führen, unterstreicht
eine vergleichende Studie der Ludwig Maximilians
Universität München. Prof. Dr. Michael Erhard und sein
Team untersuchten das Verhalten und die Gesundheit
von Masthühnern, die unter den-Bedingungen der
Einstiegsstufe gehaltenen wurden, im Vergleich zu
konventionellen Tieren. Die Labeltiere zeigten mehr
arteigenes Verhalten, waren gesünder, insgesamt vitaler
und agiler. Die Ergebnisse der Studie wurden im Januar
in einer gemeinsamen Pressekonferenz vorgestellt.
Erste Verbesserungen im Bereich der Einstiegsstufe
für Mastschweine zu erreichen, erwies sich wie erwartet
als eine ungleich größere Herausforderung. Daher wurde
die praktische Umsetzung der Einstiegsstufe Mastschwein des zweistufigen Labels „Für Mehr Tierschutz“
im Rahmen eines von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderten Forschungsund Entwicklungsprojektes wissenschaftlich begleitet.
Dazu wurden die Erfahrungen von 20 Landwirten, die
ihre Intensivmast-Betriebe auf die Label-Kriterien für
die Einstiegsstufe umgestellt haben und dabei durch
einen Berater des Deutschen Tierschutzbundes intensiv begleitet wurden, aufgearbeitet. Es zeigte sich,
Der Deutsche Tierschutzbund
berät Landwirte besonders
intensiv während der Umstellung
auf die Labelstandards.
dass mit der Umstellung konventioneller Betriebe auf
die Einstiegsstufe tierschutzrelevante Verbesserungen
während der Haltung und dem Umgang mit den Tieren
erreicht werden konnten, auch wenn hinsichtlich der
Trennung der Funktionsbereiche und des Verzichts auf
das Schwänzekupieren weitere Herausforderungen
bleiben. Im Berichtszeitraum zeigte sich weiterhin, dass
sich das im Rahmen des Projektes aufgebaute Zertifizierungs- und Kontrollsystems, das Schulungskonzept
sowie die entsprechende Prüfsystematik bewährt haben.
Alle gesammelten Erkenntnisse stellen die Grundlage
für die Überarbeitung der Richtlinien und die Weiterentwicklung des Programms dar, die wissenschaftlich
weiter begleitet werden sollen.
In Abstimmung mit dem Wissenschaftlichen Beirat
hat der Deutsche Tierschutzbund 2014 damit begonnen, die Kriterienkataloge für die Masthühner- und
Schweinehaltung den praktischen Erfahrungen und
Ergebnissen der Forschung entsprechend zu aktualisieren. Diese Revision war Ende des Jahres noch nicht
abgeschlossen. Ferner arbeitete die AG Mastschwein
an Kriterien für die Ferkelaufzucht. Ein erster Schritt,
mit dem das Labelprogramm auch die vorgelagerten
Stufen einbeziehen soll.
Etabliert wurden im Berichtsjahr zudem eine neue
Arbeitsgruppe, die Kriterien für die Haltung, den Transport und die Schlachtung von Legehennen erarbeitet - ausgehend von den gemeinsam mit dem Verein
Kontrolliert Artgerechte Tierhaltung (KAT) und dem
Bund gegen den Missbrauch der Tiere (BMT) am Markt
bereits eingeführten „Tierschutz geprüft-Vorgaben“
für Schaleneier. Ferner begann die Vorarbeit dafür, das
Tierschutzlabel auch auf Rinder auszuweiten. 
Viele Vertreter aus Politik und Wirtschaft nutzen die
Gelegenheit, sich in Berlin bei einem Parlamentarischen
Abend über das Tierschutzlabel zu informieren, u.a. im
Rahmen einer Podiumsdiskussion.
Parlamentarischer Abend
Mehr als 100 Vertreter der Politik und der
Wirtschaft waren einer Einladung des Deutschen Tierschutzbundes zum Parlamentarischen
Abend gefolgt. Vertreter des Präsidiums erläuterten Hintergründe, Zielsetzung und Entwicklung des Labels. Landwirte der ersten Stunde
berichteten über ihre Erfahrungen, die Freude
an ihrer Arbeit, aber auch von spannenden
Herausforderungen. Parallel dazu hatten die
Besucher Gelegenheit, sich anhand live übertragener Bilder aus einem zertifizierten Hühnerund einem Schweinestall selbst einen Eindruck
von den Tieren und deren Haltung zu verschaffen. Die Staatssekretärin im Bundesministerium
für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Dr.
Maria Flachsbarth, lobte das Tierschutzlabel
als Leuchtturmprojekt und würdigte die hoch­
wertige und gewinnbringende Zusammenarbeit. Sie sagte dem Deutschen Tierschutzbund
weitere Forschungsförderung und ihre persönliche politische Unterstützung zu.
PROJEKTE
39
30.000 Menschen demonstrierten bei der vierten
Groß-Demonstration im Januar 2014 in Berlin
unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt!“.
Kampagne gegen Billigfleisch
Discounter und Lebensmitteleinzelhandel unterbieten sich gegenseitig mit billigen Preisen für
Fleisch und Eier. Doch wie sollen Landwirte bei
derartigem Preisdruck mehr Tierschutz in den
Ställen verwirklichen? Der Preiskampf wird auf
dem Rücken der Tiere ausgetragen.
W
er dauerhaft die Preise senkt, der senkt auch
das Tierschutzniveau. Das war die zentrale
Botschaft, die der Deutsche Tierschutzbund
der Öffentlichkeit vermittelte - mit dem KampagnenMotiv „Hinter billig steckt mehr als Sie denken“.
Es geht auf Kosten der Tiere, wenn die Tierhalter
immer weniger Geld für ihre Produkte bekommen
und die Produktionskosten sich nicht mehr decken.
„Wir müssen endlich aufhören zu diskutieren, ob
tierische Lebensmittel zu teuer sind, sondern klarstellen, dass sie zu billig sind“, erklärte der Verband
im Januar anlässlich seiner Pressekonferenz auf der
Internationalen Grünen Woche in Berlin.
40
PROJEKTE
Das Kampagnenmotiv „Wie viel Leid billigen Sie?“
appelliert an die Verantwortung des Handels, denn
der übernimmt beim Geschäft mit dem Tierleid eine
Schlüsselrolle. Handel und Discounter müssen endlich
ihre ethische Verantwortung wahrnehmen und auf
Billigfleischangebote verzichten, lautete die Forderung.
Landwirte, die in Tierschutz investieren, müssen ausreichend entlohnt werden, um Investitionen für mehr
Tierschutz tätigen zu können, und es braucht eine
Gesetzgebung, die die Tiere wirklich schützt. Darauf
wies der Deutsche Tierschutzbund in seinen Pressemeldungen hin.
An die Verbraucher erging der Appell, mit dem Kaufverhalten dazu beizutragen, dass Tierleid verhindert
wird: „Wer einen teuren Grill nutzt, sollte beim Fleisch
nicht sparen“. Diese Botschaft verbreitete der Deutsche
Tierschutzbund während der sommerlichen Grillsaison
und der Fußballweltmeisterschaft über seine Website
und Social Media-Kanäle.
Die Materialien zur Billigfleisch-Kampagne wurden
allen Mitgliedsvereinen zur Verfügung gestellt. Die
Motive erschienen als Poster in der Zeitschrift du und
Pressekonferenz zum Start der Grünen Woche
unter dem Motto: Wer Preise senkt, der senkt
auch das Tierschutzniveau.
das tier und wurden über die Social Media
Kanäle verbreitet. Poster und Aufkleber
waren für jeden Interessierten erhältlich
und jedermann konnte sich mit Hilfe einer
speziellen Kampagnenseite auf der Website
informieren.
Auch der Welttierschutztag im Oktober
stand ganz im Zeichen der BilligfleischKampagne. Der Lebensmitteleinzelhandel
wurde individuell angeschrieben und aufgefordert, aus Gründen des Tierschutzes
auf Preissenkungen zu verzichten. Opfer der
fatalen Preispolitik sind Millionen Tiere in
tierschutzwidrigen Haltungssystemen, aber
auch die Landwirte, die unter den aktuellen
Preisbedingungen kaum in mehr Tierschutz
im Stall investieren können. Am 25. September wurde die Billigfleisch-Kampagne
den Teilnehmern des Parlamentarischen
Tierschutzfrühstücks in Berlin vorgestellt.
Am 26. September erschien das Motiv „Wie
viel Leid billigen Sie?“ in der Lebensmittelzeitung (LZ) als ganzseitige Anzeige.
Kampagnenmotiv: Kampagnenmotiv: „Wie viel Leid billigen Sie?“. Handel und
Discounter spielen beim Geschäft mit Fleisch eine Schlüsselrolle. Mit diesem
Motiv sollen sie an ihre Verantwortung erinnert werden.
Hinter billig steckt mehr als Sie denken“. Mit diesem Motiv zeigt der Deutsche
Tierschutzbund den Verbrauchern das wahre Gesicht hinter den Billigpreisen.
PROJEKTE
41
Aktion zum Welttierschutztag 2014 am 4. Oktober in Berlin
Seinen Appell an Handel, Verbraucher und Gesetzgeber unterstützte der Deutsche Tierschutzbund zudem
durch eine Aktion vor dem Brandenburger Tor und einen
Video-Podcast. Aufsteller, Schilder und Banner mit den
Kampagnen-Motiven lenkten die Aufmerksamkeit der
Öffentlichkeit auf das Problem. Hintergründe und Folgen
der Billig-Produktion waren das Schwerpunktthema
der Ausgabe 5/2014 der Zeitschrift du und das tier und
eines Artikels „Billig um jeden Preis – Wie Tiefpreise
Tierschutz verhindern“, der im Januar 2015 im Kritischen
Agrarbericht erschien.
Als die Discounter die Preise für Fleisch und Milchprodukte im November und Dezember trotzdem noch
einmal drastisch senkten, reagierte der Deutsche Tierschutzbund umgehend mit massiver öffentlicher Kritik:
Jede Preissenkung senkt das Tierschutzniveau.
Viele Medien griffen das Thema auf, berichteten
über Hintergründe und Folgen des Preiskampfes und
gaben Vertretern des Deutschen Tierschutzbundes
Gelegenheit, ihre Forderungen zu begründen. Dass der
größte Schritt in Richtung Tierschutz immer noch die
vegetarische und vegane Ernährung ist, wurde dabei
immer wieder thematisiert. 
42
PROJEKTE
Landwirtschaft –
Jahresthema des Jugendtierschutzes.
Auf Anregung des Jugendländerrates widmeten
sich viele Jugendgruppen den Problemen der
Tierhaltung in der Landwirtschaft. Um sie zu
unterstützen, entwickelte das Jugendreferat des
Deutschen Tierschutzbundes attraktive Unterlagen: eine Aktionsmappe mit didaktischen und
fachlichen Anregungen für die Jugendarbeit zum
Thema Landwirtschaft, eine CD mit copyrightfreien Fotos für die Jugendtierschutzgruppen
sowie eine ausgearbeitete „Schweinerallye“, deren Stationen spielerisch Wissenswertes zum
Schwein vermittelten. Auf Grundlage einer naturgetreuen Zeichnung eines Schweines wurde
eine Besatzdichten-Darstellung entworfen – als
Anregung für Infostände. Angeboten wurde zudem eine ausgearbeitete Gruppenstunde zum
Thema Legehennen.
Über drei Millionen Nager, Kaninchen,
Hunde, Katzen und Affen werden pro Jahr
in deutschen Labors bei Tierversuchen
eingesetzt - Tendenz weiter steigend.
Eine langjährige Kernforderung des
Deutschen Tierschutzbundes bei der
Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie
war es, das Genehmigungsverfahren für
Tierversuche in Deutschland dahingehend
zu ändern, dass Genehmigungsbehörden
eine inhaltliche Prüfung der Tierversuchsanträge vornehmen müssen. Doch
anstatt diese Klarstellung herbeizuführen,
hat die Bundesregierung das Genehmigungsverfahren mit dem neuen Tierschutzgesetz (TierSchG) abgeschwächt.
2014 bestätigte dies ein Beschluss des
Bundesverwaltungsgerichtes.
Genehmigungsverfahren
für Tierversuche verschärfen
G
emeinsam mit der Deutschen Juristischen
GesellscDurch den Beschluss des Bundesverwaltungsgerichtes vom 20.01.2014 zu den Affenversuchen des Bremer Forschers Andreas Kreiter,
wurde das im TierSchG geforderte Genehmigungsverfahren für Tierversuchsvorhaben, das der Deutsche
Tierschutzbund in der Vergangenheit immer wieder
als unzureichend kritisiert hatte, endgültig zur Farce.
Das Gericht hatte bekräftigt, dass die Behörden, die
in Deutschland Tierversuche genehmigen müssen,
Tierversuchsanträge nicht inhaltlich bewerten dürfen.
Demnach dürfen Genehmigungsbehörden nicht einmal
mehr prüfen, ob ein Versuchsziel gegebenenfalls mit
anderen Methoden als einem Tierversuch zu erreichen
wäre. Klargestellt hat das Bundesverwaltungsgericht
zudem, dass die Behörden dem TierSchG von 2013 zufolge dazu verpflichtet sind, ein Tierversuchsvorhaben
zu genehmigen, sobald ein Antragsteller die Erfüllung
der im Gesetz genannten Bedingungen wissenschaftlich begründet dargelegt hat.
Im Februar 2014 hat der Deutsche Tierschutzbund
daraufhin alle Tierschützer aufgefordert, die Mitarbeit
in den Kommissionen, die die Genehmigungsbehörden
hinsichtlich der Zulässigkeit von Tierversuchen beraten,
niederzulegen. Er hält es für unabdingbar, dass im TierSchG ein materielles Prüfrecht der Behörden verankert
wird und setzt sich dafür ein, dass die Behörden das
Recht erhalten, unabhängig von der Einschätzung des
Antragstellers, eigenständig zu bewerten, ob ein geplanter Versuch unerlässlich und ethisch vertretbar ist.
Genehmigungsbehörden müssen die Möglichkeit haben,
Tierversuchsanträge abzulehnen, wenn sie diese für
nicht unerlässlich und nicht ethisch vertretbar erachten.
Dies betonten Vertreter des Deutschen Tierschutzbundes
auch in der Öffentlichkeit immer wieder.
Die detaillierte Begründung für seinen Aufruf an
die Tierschützer, aus den beratenden Kommissionen
auszutreten, ließ der Deutsche Tierschutzbund allen
Genehmigungsbehörden der Bundesländer zukommen.
Der Aufruf und die Tatsache, dass die Verbandsvertreter ihre Mitarbeit in beratenden Kommissionen ruhen
lassen, bis die Gesetzeslage sich gebessert hat, haben
für erheblichen Wirbel gesorgt. Vertreter der Ministerien
und der Genehmigungsbehörden rufen nun ebenfalls
nach einer Klarstellung des Prüfumfangs. Damit hat
sich der Druck auf die Bundesregierung, das TierSchG
nachzubessern, weiter erhöht. 
PROJEKTE
43
Beschwerde gegen Deutschland
bei der EU-Kommission
2013 hatte Deutschland die EU-Tierversuchsrichtlinie (2010/63/EU) in nationales Recht umgesetzt.
Das Tierschutzgesetz (TierSchG) wurde überarbeitet und es wurde eine neue Tierversuchsverordnung
(TierversuchsVO) erlassen. Das neue deutsche Recht ist aus der Sicht des Tierschutzes unbefriedigend und entspricht in einigen Teilen auch nicht den Vorgaben der EU.
G
emeinsam mit der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutz (DJGT) hat der Deutsche Tierschutzbund im Februar 2014 bei der
Europäischen Kommission eine Beschwerde gegen
Deutschland eingereicht – wegen nicht korrekter Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie (Aktenzeichen
CHAP (2014)00979). Er kritisiert, dass die neue deutsche
Tierversuchsgesetzgebung in vielen Punkten hinter den
Mindestvorgaben der EU zurück bleibt.
Tierversuche durch Alternativmethoden zu ersetzen,
die ohne Tierleid auskommen, ist eines der wichtigsten
Ziele des Deutschen Tierschutzbundes.
Den Vorgaben der EU zufolge dürfen Tierversuchsprojekte beispielsweise nur dann durchgeführt werden, wenn sie von unabhängigen, an der Studie nicht
beteiligten, unparteiischen Experten positiv bewertet
wurden. In Deutschland hingegen dürfen die Behörden
keinen Antrag ablehnen, der formal richtig gestellt
wurde. Hierzulande wird nicht einmal verlangt, dass
die Prüfung eines Tierversuchsantrags unparteiisch
zu erfolgen hat.
Die Verbände weisen in ihrer Beschwerde auch darauf
hin, dass Tierversuche, die gesetzlich vorgeschrieben
44
PROJEKTE
Anlässlich des Internationalen Tages des Versuchs­tieres
(24.4) riefen der Deutsche Tierschutzbund und das
Bündnis Tierschutzpolitik Berlin, bestehend aus dem
Tierschutzverein für Berlin und dem Bundes­verband
Tierschutz, zur Demo unter dem Motto „Forschung ja Tierversuche nein!“ auf.
sind oder routinemäßig durchgeführt werden
sollen, den EU-Vorgaben zufolge grundsätzlich
nur nach einer positiven Projektbeurteilung
und einem Bescheid der zuständigen Behörde
durchgeführt werden dürfen. In Deutschland
dagegen müssen Experimentatoren, die der
Behörde diese Tierversuchsvorhaben angezeigt
haben, keinen behördlichen Bescheid abwarten.
Sie dürfen nach einer kurzen Frist mit den Versuchen beginnen. Ein weiterer Kritikpunkt: In
Deutschland ist für einen Teil der Tierversuche,
die in der Lehre durchgeführt werden, nur ein
vereinfachtes Anzeigeverfahren erforderlich. Die
EU-Richtlinie für Tierversuche sieht in diesem
Bereich kein vereinfachtes Verfahren vor. Die
EU-Richtlinie möchte den Tieren zudem auch
„Ängste“ ersparen. Dieser Begriff wurde ins
deutsche Recht nicht übernommen.
Die Verbände haben ihre Beschwerde sowohl
der EU-Kommission als auch dem Bundeskanzleramt und den zuständigen Ministerien (BMEL und
BMBF) zugeleitet. Die Bundesregierung ist nun
aufgefordert, entsprechende Korrekturen am TierSchG und der TierversuchsVO vorzunehmen. Sollte
das nicht geschehen, so hat die EU-Kommission
die Möglichkeit, ein Vertragsverletzungsverfahren
gegen Deutschland einzuleiten. Ende des Jahres
stand deren Entscheidung noch aus. 
Forschung ja - Tierversuche nein
Am 26. April 2014 gelang es erneut, diese Mal
mit einer Großdemonstration, ein eindrucksvolles
Zeichen gegen Tierversuche und für eine moderne,
tierversuchsfreie Forschung zu setzen. Anlässlich des
Internationalen Tags des Versuchstiers demonstrierten
mehrere tausend Menschen in Berlin gegen Tierversuche und für tierversuchsfreie Forschungs- und
Testmethoden. Das Bündnis Tierschutzpolitik Berlin,
bestehend aus dem Tierschutzverein für Berlin und
den Tierversuchsgegnern Berlin und Brandenburg,
hatte gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund
zu dieser Großdemonstration aufgerufen. Tierschützer
aus ganz Deutschland, Vertreter der Landestierschutzverbände, Tierschutzvereine und Jugendtierschutzgruppen des Deutschen Tierschutzbundes aus allen
Teilen der Republik reisten an, um die Forderungen
zu unterstützen. Unter dem Motto „Forschung ja,
Tierversuche nein“ startete der Demonstrationszug
am Potsdamer Platz und zog durch die Berliner Innenstadt bis zum Bundeskanzleramt.
PROJEKTE
45
Kampf gegen
Affenversuche
Versuche an Affen werden ganz legal
auch in Deutschland durchgeführt. Bei
Hirnversuchen, die an verschiedenen
deutschen Forschungsstätten sattfinden,
werden die hochsensiblen Tiere über
einen im Affenschädel implantierten Bolzen im
Primatenstuhl fixiert und dazu gezwungen, auf
einen Bildschirm zu sehen und Aufgaben zu lösen. Um ihre Mitarbeit zu erzwingen, erhalten sie
nur während der Versuche tropfenweise Saft und
außerhalb der Versuche eine stark begrenzte Flüssigkeitsmenge, so dass die Tiere immer noch Durst
verspüren. Elektroden, die in das Gehirn eingeführt
wurden, messen währenddessen Nervenimpulse. Die
quälerischen Versuche sollen helfen, medizinische
Erkenntnisse für die Hirnforschung zu gewinnen.
Der Deutsche Tierschutzbund fordert seit Jahren,
Primatenversuche zu beenden und stattdessen
moderne humane Methoden einzusetzen.
I
m November 2014 erstattete der
Deutsche Tierschutzbund gemeinsam
mit dem Landestierschutzverband
Baden-Württemberg Strafanzeige gegen Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts (MPI) für Kybernetik in Tübingen
– wegen des Verdachts der Zufügung
von länger anhaltenden bzw. sich wiederholenden, erheblichen Schmerzen
und Leiden an mindestens vier Makaken. Filmaufnahmen, die der Sender RTL in dem Format SternTV an zwei Abenden im September 2014
ausgestrahlt hat, hatten nicht nur dokumentiert, wie
grausam diese in der Grundlagenforschung zulässigen Versuche sind. In seiner detailliert begründeten
Strafanzeige kritisierte der Deutsche Tierschutzbund
unter anderem auch den grausamen Umgang mit den
Tieren. Zwei Affen seien vorsätzlich erhebliche, länger
anhaltende Leiden dadurch zugefügt worden, dass sie
in sediertem Zustand in den Primatenstuhl gesetzt und
trotz panischer Reaktion nach dem Aufwachen erst
nach einem längeren Zeitraum wieder herausgelassen
46
PROJEKTE
Mehr als 2.000 Affen sterben in Deutschland offiziellen
Statistiken zufolge Jahr für Jahr in qualvollen Tierversuchen.
wurden. Ein Tier sei trotz einer offenen Wunde nicht
dem Tierarzt vorgeführt worden, ein weiteres trotz
erheblicher Gesundheitsprobleme nicht angemessen
tierärztlich versorgt und zu einem zu späten Zeitpunkt
eingeschläfert worden. Der Deutsche Tierschutzbund bat
die Staatsanwaltschaft um eine lückenlose Aufklärung
sowie um die Ahndung der aufgezeigten Tierquälereien.
Unmittelbar nach Bekanntwerden der Filmaufnahmen
aus dem MPI Tübingen hatte er zudem gemeinsam mit
dem Landestierschutzverband Baden-Württemberg
die verantwortlichen Minister Alexander Bonde und
Theresia Bauer (beide Bündnis90/Die Grünen) gebeten,
umgehend alle notwendigen Schritte in die Wege zu
leiten, um die quälerischen Affenversuche in Tübingen
zu beenden und sich auf Bundesebene für die dringend notwendige Überarbeitung des
Tierschutzgesetzes einzusetzen. Unter
anderem erinnerte der Verband daran,
dass die Partei Bündnis90/Die Grünen
sich vor ihrer Wahl in die baden-württembergische Landesregierung noch
klar gegen Versuche an Primaten ausgesprochen hatte.
In seinem Antwortschreiben sicherte
Minister Bonde zu, er werde die Forderung des Deutschen Tierschutzbundes nach einer
korrekten Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie
unterstützen und sich bei der Bundesregierung dafür
einsetzen, dass die Behörden mehr Kompetenzen zur
Prüfung von Tierversuchsanträgen erhalten. Aufgrund
der aktuellen Rechtslage könne man die Affenversuche
jedoch nicht pauschal verbieten.
Der Deutsche Tierschutzbund wird sich weiterhin
für die Abschaffung der Affenversuche einsetzen. Ende
des Jahres dauerten die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft im Falle des MPI in Tübingen noch an. 
Bei tierversuchsfreien Test- und
Forschungsmethoden
müssen keine Tiere
leiden und sie liefern
im Gegensatz zu Tierversuchen belastbare
Ergebnisse.
Forschungslabor der Akademie für Tierschutz
Alle Chemikalien, die neu auf den Markt kommen,
müssen den gesetzlichen Bestimmungen zufolge
auf ihre Schleimhautverträglichkeit geprüft werden. Um den Grad der Verätzung zu ermitteln, den
eine Substanz möglicherweise hervorruft, wird sie
Kaninchen in die Augen geträufelt. Nachweislich
führt dieser Draize-Test jedoch zu unterschiedlichen Resultaten, wenn er in verschiedenen Labors
durchgeführt wird. Das strenge Prüfverfahren, dem
sich moderne, tierverbrauchsfreie Testverfahren
unterziehen müssen, um anerkannt zu werden,
hätte dieser Tierversuch nie bestanden.
D
er Deutsche Tierschutzbund setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dass dieser Augenreizungstest
nirgends mehr durchgeführt und aus den gesetzlichen Bestimmungen für Giftigkeitsprüfungen
von Chemikalien und anderen Stoffen gestrichen wird.
Die Forschungsarbeiten im Zellkulturlabor der Akademie für Tierschutz zum Ersatz des für Kaninchen
so qualvollen Tests gehen vielversprechend voran. Im
Rahmen eines Projektes wird dort ein komplexes Biochip-System den Anforderungen der OECD angepasst.
Außerdem wird dessen Potenzial geprüft, auch andere
Tierversuche zu ersetzen. In aufwändigen Testreihen
wird u.a. untersucht, ob es sich eignet, die Wirkung
wiederholter Gaben von Substanzen oder eine mögliche
hautreizende Wirkung vorherzusagen.
Das Projekt läuft im Forschungslabor der Akademie
für Tierschutz bereits seit 2013. In Zusammenarbeit
mit der Münchner Firma cellasys werden dort Tests
durchgeführt, die eine internationale Anerkennung,
eines von cellasys und der Technischen Universität
München entwickelten hochmodernen Prüfsystems, zum
Ziel haben. Dieses IMOLA-IVD-Testsystem („intelligent
mobile lab for in vitro diagnostic“ = intelligentes mobiles Labor für Diagnostik im Reagenzglas) ermöglicht
mithilfe von Biochips Messungen an lebenden Zellen
über mehrere Tage hinweg. Die Biochips bestehen aus
verschiedenen Sensoren, auf welche Kulturen lebender Zellen ausgesät werden. Kontinuierlich erfassen
die Sensoren verschiedene Funktionen der auf ihrer
Oberfläche wachsenden Zellen, zum Beispiel die Stoffwechselrate oder Änderungen der Zellzahl, -dichte
oder -morphologie. Damit können präzise Aussagen
über die zellschädigenden Wirkungen von Substanzen
getroffen werden, die man in das Nährmedium der
Zellen gegeben hat.
Bevor das IMOLA-IVD-System international anerkannt wird, sind noch zahlreiche Testreihen erforderlich.
Es muss insbesondere nachgewiesen werden, dass das
Verfahren auch bei mehrmaliger Durchführung eines
Tests dieselben Ergebnisse liefert. Später muss noch
dokumentiert werden, dass die Versuche vergleichbare
Ergebnisse liefern, wenn das System in verschiedenen
Labors betrieben wird. Auch wird daran gearbeitet,
die Zellen über einen längeren Zeitraum zu kultivieren,
damit an ihnen untersucht werden kann, wie sich die
wiederholte Gabe von Substanzen auswirkt. 
PROJEKTE
47
Vorträge 2014
Gefragte Referenten: Die wissenschaftlichen Experten der
Akademie für Tierschutz in Neubiberg bei München.
Der Deutsche Tierschutzbund wird häufig eingeladen, bei tierschutzrelevanten Veranstaltungen zu
referieren. Vertreter des Deutschen Tierschutzbund waren 2014 an folgenden Veranstaltungen beteiligt:
48
Datum
Ort
Veranstaltung
Vortragsthema
27.01.
Wien
Fachtagung „Quarantäne im Tierheim“ /
Tierschutz Ombudsstelle
Hygiene und Wohlbefinden - Die zwei Säulen der
Bestandsgesundheit im Tierheim
19.02.
Bonn
Treffen Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie
Federn und Daunen – Relevante Tierschutzprobleme
15.03.
Reutlingen
Seminar des Landestierschutzverbandes Baden-Württemberg
Exoten in Privathand: Herkunft, Handel, Rechtliche
Vorgaben - Besonderheiten und Probleme
21.03.
Berlin
QUADRIGA Universität
Kampagnenarbeit und Politische Kommunikation
einer Nicht-Regierungs-Organisation
09.04.
Düsseldorf
Vortragsabend „Irrtum Tierversuch“ des Tierschutzvereins
Düsseldorf und Ärzte gegen Tierversuche AG Düsseldorf
Missstände in der Tierversuchsanlage der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
10.04.
Brüssel
„Stray animals – our sentient fellow creatures“,
Landesvertretung Baden-Württemberg bei der EU
„Presentation of the Odessa stray animals project
in the Ukraine“
26.-27.04. Kappeln
Seminar der Interessengemeinschaft Hundeschulen e.V.
„Problematische Hunde in der Tierheimarbeit“
08.05.
Mainz
Mitgliederversammlung Verband der Federnindustrie (VDFI)
Fortschritte beim Schutz von Enten und Gänsen
15.07.
Hannover
AG Masthuhn Tierschutzplan Niedersachsen
Eckpunkte zur Anreicherung von Haltungsbedingungen
27.08.
Prag
9. Weltkongress zu Alternativmethoden und Verwendung
von Tieren in den Lebenswissenschaften
Plenarvortrag: Rückschau und Ausblick auf Entwicklung
im Bereich Tierversuche. Poster: Genehmigungsverfahren
zu Tierversuchen in Deutschland
09.09.
Untermerzbach
Seminar der Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG)
Arbeiten im Tierheim – sicher und gesund
07.10.
Brüssel
Eurogroup for Animals #Act4Animals Conference EU Parlament
Strategie zur Abschaffung von Tierversuchen
10.10.
Berlin
Fachgespräch „Tierschutz im Dornröschenschlaf“
Bündnis90/ GRÜNE (Bundestagsfraktion)
Steigende Tierversuchszahlen, sinkende Behörden­
kompetenzen – fatale Umsetzung der EU-Tier­
versuchsrichtlinie in Deutschland
11.10.
Reutlingen
Seminarveranstaltung des Landestierschutzverbandes
Baden-Württemberg
Vortrag "Datenschutz in der Spendenwerbung"
17.10.
München
Fachgespräch Bayrische Landtagsfraktion Bündnis90/GRÜNE
Ersatz von Tierversuchen – Anspruch und Wirklichkeit
22. 10.
Bukarest
Symposium „Romania’s Stray Dog Management Standards
in a European Context“
Best Practices in Stray Dog Management:
the Example of Odessa
23.10.
Gevelinghausen
Seminar der Verwaltungsberufsgenossenschaft ( VBG)
Tierheime: Arbeitsschutz als Führungsaufgabe
30.10.
Rom
Treffen der Fur Free Alliance
Presentation Deutscher Tierschutzbund and its
activities against the fur trade
31.10.
Köln
5. Kölner Demenzwochen : Podiumsdiskussion
„Tiere helfen Menschen – aber nicht um jeden Preis!“
Tiergestützte Therapie
05.11.
Berlin
SPD-Veranstaltung Wildtierhandel: Reptilien in privaten
Händen – Spannungsfeld zwischen Artenschutz und Tierschutz
Wildtierhandel: Reptilien in privaten Händen –
- Bestandsaufnahme Tierschutzrecht
11.11.
Hannover
EuroTier „Fachforum Geflügel“
Tierschutzlabel – Ein Beitrag für mehr Tierschutz
in der Hühnermast
25.11.
Bersenbrück
Sparkassenforum: „Fleischeslust adé –
Bedeutung für die Landwirtschaft“
Podiumsdiskussion
03.-04.12. Celle
IGN „Tierzucht und Tierschutz – Herausforderungen an eine
tierschutzorientierte Zucht von Nutztieren“
Tierzucht aus Sicht des Tierschutzes – Was erwarten
die Tierschutzverbände von der Forschung?
09.12.
Symposium „Forschung für mehr Tierwohl“
Erwartungen gesellschaftlicher Gruppen
PROJEKTE
Bonn
Haushalt 2014
Ob der Deutscher Tierschutzbund Tiere aus akuter Notlage rettete, ob er dafür kämpfte, ihnen ein
Schicksal als Versuchstier zu ersparen, oder ob er sich für eine bessere Tierschutzgesetzgebung und
die tierschutzkonforme Umsetzung von EU-Bestimmungen engagierte - auch im Jahr 2014 konnte
der Verband vieles für die Tiere erreichen. Zu den Arbeitsschwerpunkten gehörten insbesondere
der Einsatz für Millionen Heimtiere in den angeschlossenen Tierheimen und die Bemühungen, den
Tieren, die in der Landwirtschaft gehalten werden, ein besseres Dasein zu ermöglichen. Ohne eine
entsprechende finanzielle Ausstattung wären diese Aufgaben für den Deutschen Tierschutzbund
nicht zu bewältigen gewesen.
Praktische Tierschutzarbeit und Projekte
Auf die kontinuierliche Unterstützung der praktischen Tierschutzarbeit, die in den dem Deutschen
Tierschutzbund angeschlossenen Tierheimen und Tierschutzvereinen vor Ort und in den eigenen karitativen
Einrichtungen, wie dem Tier-, Natur- und Jugendzentrum
Weidefeld mit der angeschlossenen Artenschutzstation
auf Sylt, geleistet wird, legt der Deutsche Tierschutzbund besonderen Wert.
Tierheimen in Not zu helfen, ist eine Aufgabe, die
den Dachverband voraussichtlich noch lange Zeit in
Anspruch nehmen wird. Zum 31. Dezember 2014 waren
dem Deutschen Tierschutzbund 750 Tierschutzvereine
angeschlossen. Viele Tierschutzvereine, von denen
mehr als 500 ein vereinseigenes Tierheim betreiben, befinden sich in wirtschaftlicher Not. Vielerorts
auch deshalb, weil die Kommunen die Erfüllung ihrer
gesetzlichen Aufgaben auf die Tierheime und Vereine übertragen haben, für die Kosten aber nicht in
ausreichendem Maße aufkommen. Die Kosten für
die Tierheime steigen weiter rasant, ohne dass diese
vielerorts durch Spenden aufgefangen werden können. Reparaturen und notwendige Investitionen, um
wichtige Tierschutzstandards zu halten, können immer
weniger Vereine alleine schultern.
In dieser Situation ist ein leistungsfähiger Dachverband, der für seine Mitgliedsvereine ein Dienstleister
ist, notwendiger denn je. Der Deutsche Tierschutzbund
unterstützt die Tierschutzvereine sowohl finanziell — mit
Mitteln aus zwei für spezielle Förderzwecke angelegten
Hilfsfonds — als auch durch die Beratungsleistung seiner
verschiedenen Fachabteilungen, die alle Aspekte des
Tierschutzes abdecken. Die Tierschutzvereine sollen
in die Lage versetzt werden, ihre Arbeit zum Wohl
der Tiere und der Gesellschaft dauerhaft finanzieren
zu können. Zu den Tätigkeiten, die der Dachverband
derzeit ausbaut, und zukünftig noch weiter ausbauen
wird, gehört daher die Fortbildung der Vereinsvorstände
und Tierheimverantwortlichen. Sie müssen für ihre
vielfältigen Aufgaben, die weit über die Versorgung
der Tiere hinausgehen, gut gerüstet sein. Das stetig
weiterentwickelte Vereins- und Tierheimbetreuungskonzept unterstützt die Mitgliedsvereine auch auf
diesem Gebiet und soll ihnen helfen, das finanzielle
Auskommen für eine erfolgreiche Tierschutzarbeit zu
sichern. Die Rettung von Tieren in Not und die Nothilfe
für die Mitgliedsvereine, mit Beratung und direkten
Zuschüssen gehören zu den großen Ausgabenpositionen des Deutschen Tierschutzbundes. Dessen direkte
Hilfen aus Mitteln des Feuerwehrfonds sind im Jahr
2014 nochmals um 76.800,- EUR gestiegen, nachdem
diese bereits im Vorjahr um über 40% im Vergleich zum
Jahr 2012 erhöht worden waren. Insgesamt wurden
aus dem Feuerwehrfonds 1.432.806,73 EUR an die
Vereine weitergeleitet.
HAUSHALT 2014
49
Aufgrund der deutlich gestiegenen Ausgaben im
Rahmen des Feuerwehrfonds und der gleichzeitig
positiven Einnahmesituation der vergangenen zwei
Jahre, wurde der Haushalt des Deutschen Tierschutzbundes um knapp 1,3 Millionen Euro im Vergleich zum
Vorjahr erhöht.
Spenden und öffentliche Mittel
Der Deutsche Tierschutzbund finanziert seine Arbeit
primär aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Erbschaften
und Kapitalerträgen. Lediglich in Teilbereichen und nicht
kontinuierlich erhält der Verband eine im Verhältnis
geringe öffentliche Förderung. Im Jahr 2014 waren
dies Fördermittel für das Tierschutzlabel in Höhe von
20.128,01 EUR.
Die Einnahmen entwickelten sich mit Ausnahme der
Position „Schenkungen und Nachlässe“ im Jahr 2014
stabil. Im Bereich „Schenkungen und Nachlasse“ fallen
die Einnahmen in Höhe von 7.321.301,49 EUR im Jahr
2014 um über 9 Mio EUR zum Ergebnis des Jahres 2013
zurück. Dies unterstreicht den bereits im Jahresbericht
2013 betonten Ausnahmecharakter des Vorjahres, der
im Wesentlichen auf einen sehr hohen Einzelnachlass
zurückgeht. Vergleicht man die Einnahmen in diesem
Bereich über größere Zeiträume, zeigt sich, dass auch
das Jahr 2014 im Bereich „Schenkungen und Nachlässe“ sehr positiv beendet werden konnte. Während die
Mitgliedsbeiträge im Vergleich zum Vorjahr nahezu
gleich blieben, gingen die Einnahmen aus Geldspenden um rund 500.000 EUR zurück. Dies ist damit zu
begründen, dass im Vorjahr im Zusammenhang mit
der Hochwasserkatastrophe hohe zweckgebundene
Spenden eingegangen waren. Lässt man diesen Effekt
beiseite, waren die Spendeneinnahmen im Jahr 2014
gut. Eine deutliche Verschiebung gab es in der Position
„Zuwendungen anderer Organisationen“, worunter vor
50
HAUSHALT 2014
allem Zuwendungen von Stiftungen fallen. Diese Position fällt mit Einnahmen in Höhe von 73.716,08 EUR
im Jahr 2014 fast 750.000 EUR hinter das Ergebnis des
Vorjahres zurück, was auf hohe Einzelzuwendungen im
Jahr 2013 zurückzuführen ist.
Trotz insgesamt stabiler Einnahmen zeigt sich an
den Verschiebungen in einzelnen Bereichen, dass der
Deutsche Tierschutzbund auf die seit nunmehr drei
Jahren schwache Kapitalmarktsituation und auf einen
seit Jahren zurückgehenden Anteil spendenbereiter
Menschen in Deutschland reagieren muss. Er tut
dies, indem er Rücklagen für die Zukunft bildet und
Investitionen in Maßnahmen zur Sicherung künftiger
Einnahmen tätigt.
Erfreulicherweise hat in den vergangenen Jahren
auch das Sponsoring für den Deutschen Tierschutzbund
weiter an Bedeutung gewonnen. Es ist gelungen, den
Deutschen Tierschutzbund bei immer mehr Unternehmen als potenziellen Kooperationspartner bekannt zu
machen. Die aktuellen Partner identifizieren sich gerne mit ihm und unterstützen den Verband und seine
Tierschutzanliegen auf unterschiedliche Art und Weise.
Die Einnahmen aus diesem Bereich, die in der Position
„Ergebnis aus Vermögensverwaltung“ enthalten sind,
befinden sich auf einem guten und stabilen Niveau.
Für die Weiterentwicklung des Tierschutzes innerhalb
des Deutschen Tierschutzbundes, sei es in den ihm angeschlossenen Vereinen und deren Tierheimen oder den
eigenen Einrichtungen, ist es wichtig, Projekte voraus
zu planen, den möglichen Finanzbedarfe zu ermitteln
und Entwicklungen im Spendenbereich insgesamt zu
prognostizieren. Deshalb plant das Präsidium vorausschauend, ohne die Möglichkeit außer Acht zu lassen,
dass Notsituationen eintreten können, die schnelle
Reaktionen erfordern und unmittelbar auch finanzielle
Anstrengungen bedeuten. Auf einige bereits geplante
Projekte geben wir nachfolgend einen Ausblick:
Weidefeld
Sonnenhof
Die hohe Anzahl exotischer Haustiere, die in dem
Deutschen Tierschutzbund angeschlossenen Tierheimen
aufgenommen worden waren, ließen das Präsidium im
Berichtsjahr den Beschluss fassen, im Tier-, Natur- und
Jugendzentrum Weidefeld ein Exotenhaus zu errichten.
Im Herbst 2015 soll die Grundsteinlegung für diesen
Neubau erfolgen. Ein Teil der für den Bau benötigten
Mittel wurde 2014 bereits eingeworben. Das Exotenhaus soll zu einer Entlastung der angeschlossenen
Tierheime führen, die mit der auch finanziell, personell
und räumlich anspruchsvollen Versorgung der Tiere
auf Dauer überfordert sind. Darüber hinaus sollen das
Papageienhaus und die Unterbringungsmöglichkeiten
für Affen im Tierschutzzentrum erweitert werden.
Die Aufnahme und gezielte Vermittlung von
Senioren­hunden ist auch für den Deutschen Tierschutzbund eine besondere Aufgabe. Genauso
wie die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle zur
Sozialisierung von beschlagnahmten Welpen aus dem
Welpenhandel. Im Jahr 2014 hat sich der Deutsche
Tierschutzbund daher dazu entschieden, das Projekt
„Sonnenhof“ zu begleiten. Auf dem „Sonnenhof“ wird
die Umsetzung beider Aufgabenbereiche möglich
werden. Der Deutsche Tierschutzbund wird daher
für dieses Projekt eine Anschubfinanzierung in noch
festzulegender Höhe leisten.
Auslandstierschutz
Feuerwehrfonds
Es ist absehbar, dass selbst ein deutlich aufgestockter Feuerwehrfonds nicht die Mittel bereitstellen kann,
die in manchen angeschlossenen Tierschutzvereinen
benötigt werden, um finanzielle Schieflagen und Investitionsstaus auszugleichen. So befinden sich zahlreiche
Tierheime in einem baulichen Zustand, der dringende
Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten notwendig
macht. Vor diesem Hintergrund wird der Deutsche
Tierschutzbund im Jahr 2015 einen „Bauhilfefonds“
einrichten, der mit 1 Mio. EUR ausgestattet werden
wird. Es ist geplant, vorbehaltlich der Entscheidung
der Mitgliederversammlung im Herbst 2015, diesen
Hilfsfonds auch in den Jahren 2016/17 mit jeweils
500.000 EUR weiterzuführen.
Der Deutsche Tierschutzbund ergriff unmittelbar
nach Erlass der Tötungsanordnung für streunende
Hunde in Rumänien die Initiative, die Situation der
Hunde dort zu verbessern. Der Einsatz auf höchster
politischer Ebene einerseits sowie die ausgesprochen
positiven Erfahrungen aus seinem Projekt in Odessa,
lassen den Deutschen Tierschutzbund auch in den
kommenden Jahren aktiv an der direkten Verbesserung der Situation der Hunde aber auch einer Änderung der Gesetzeslage arbeiten. Die zu erwartenden
Kosten dieses Engagements waren bei Erstellung
dieser Vorausschau noch nicht absehbar. Sie müssen
gegebenenfalls über Einnahmen aus gesonderten
Spendenbitten finanziert werden. 
HAUSHALT 2014
51
Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben
des Deutschen Tierschutzbundes e.V. im Kalenderjahr 2014
Der Deutsche Tierschutzbund ist Träger des DZI-Spendensiegels (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen)
und Mitglied im Deutschen Spendenrat e.V. Er hat sich über das geltende Recht hinaus selbst verpflichtet, die von
den vorgenannten Institutionen aufgestellten Regeln einzuhalten. Damit möchte der Deutsche Tierschutzbund
eine größere Transparenz und eine höhere Sicherheit beim Spenden gewährleisten.
Vereinseinnahmen
2014 (in Euro)
Vorjahr (in TEuro)
Geldspenden (einschl. Beiträge Fördermitglieder)
4.269.725,06
4.756
Nachlässe und Schenkungen
7.321.301,49
16.500
13.470,00
31
176.527,75
169
1.646.783,69
1.683
Zuwendungen der öffentlichen Hand
20.128,01
49
Zuwendungen anderer Organisationen
73.716,08
818
Leistungsentgelte
48.122,39
46
874,88
1
Buß- und Strafgelder
Mitgliedsbeiträge
Ergebnis aus Vermögensverwaltung
Sonstige Einnahmen
13.570.649,35
Vereinsausgaben
2014 (in Euro)
24.053
Vorjahr (in TEuro)
Projektförderung:
Personalausgaben
• Deutsches Haustierregister, Fachreferate Bonn,
Tierschutzberatung, Tierschutzlabel, Jugendtierschutz,
Projektkoordination etc.
1.235.977,34
1.015
• Akademie für Tierschutz (Forschung/Beratung*)
1.638.921,89
1.305
• Tier-, Natur- und Jugendschutzzentrum Weidefeld**
ÜBERTRAG:
284.984,32
3.159.883,55
275
3.159.883,55
2.595
* U.a. Heimtiere, Nutztiere, Artenschutz, Alternativmethoden Tierversuche, Tierschutzvereine und Tierheime
** U.a. Auffangstation für Großtiere, Greifvögel, Seevogelrettung, wissenschaftliche Grundlagen für praktischen Tierschutz/Resozialisierung
von Hunden, Beratung und Weiterbildung
52
HAUSHALT 2014
Vereinsausgaben
2014 (in Euro)
ÜBERTRAG:
3.159.883,55
Vorjahr (in TEuro)
2.595
Sach- und sonstige Ausgaben
• Deutsches Haustierregister, Fachreferate Bonn,
Tierschutzberatung, Jugendtierschutz,
Projektkoordination etc.
606.792,04
561
• Akademie für Tierschutz (Forschung/Beratung*)
156.495,60
133
• Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld**
236.300,14
190
• Tierschutz Feuerwehrfonds
1.432.806,73
1.356
• Auslandstierschutzprojekte
347.241,57
531
• Bärenschutz
49.270,20
66
• Zweckbetrieb
32.734,48
35
• sonstige Projektförderungen
531.298,03
3.392.938,79
161
Projektbegleitung:
Personalausgaben
0,00
0
• Deutsches Haustierregister, Fachreferate Bonn,
Tierschutzberatung, Jugendtierschutz,
Projektkoordination etc.
30.007,03
22
• Akademie für Tierschutz (Forschung/Beratung*)
58.457,43
47
Sach- und sonstige Ausgaben
• Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld**
2.983,54
91.448,00
3
Kampagnen-, Bildungs- und Aufklärungsarbeit:
Personalausgaben
397.312,13
Sach- und sonstige Ausgaben
661.193,11
389
1.058.505,24
424
Allgemeine Öffentlichkeitsarbeit und Werbung:
Personalausgaben
327.535,32
Sach- und sonstige Ausgaben
810.048,70
307
1.137.584,02
771
Allgemeine Verwaltung:
Personalausgaben
391.486,93
Sach- und sonstige Ausgaben
298.535,45
410
690.022,38
264
9.530.381,98
8.265
HAUSHALT 2014
53
1,3%
1,2%
Einnahmen 2014 nach ihrer Herkunft:
31,5%
12,1%
 Geldspenden (einschl. Beiträge Fördermitglieder) 4.269.725,06 €
53,9%
 Schenkungen und Nachlässe
7.321.301,49 €
 Ergebnis aus Vermögensverwaltung
1.646.783,69 €
 Mitgliedsbeiträge
176.527,75 €
 Sonstige Zuwendungen und Einnahmen
156.311,36 €
13.570.649,35 €
Ausgaben 2014 nach ihrer Verwendung:
69,7%
 Projektförderung und -begleitung
6.644.270,34 €
 Kampagnen-, Bildungs- und
1.058.505,24 €
 Allgemeine Öffentlichkeitsarbeit
1.137.584,02 €
Aufklärungsarbeit
11,1%
und Werbung
7,2%
12%
 Allgemeine Verwaltung
690.022,38 €
9.530.381,98 €
54
HAUSHALT 2014
Bilanz zum 31. Dezember 2014
Aktiva
2014 (in Euro)
Vorjahr (in TEuro)
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
47.969,00
37
II. Sachanlagen
7.166.673,38
9.222
III. Finanzanlagen
17.957.124,33
15.044
155.852,48
147
5.783.213,50
8.072
III. Kassenbestand und Bankguthaben
11.520.645,99
6.306
C. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
21.057,10
11
42.652.535,78
38.839
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Bilanzsumme
Passiva
2014 (in Euro)
A. Vereinsvermögen
Vorjahr (in TEuro)
42.171.529,46
38.131
B. Rückstellungen
174.268,00
69
C. Verbindlichkeiten
306.208,32
639
530,00
0
42.652.535,78
38.839
D. Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
Die Aktiva enthalten u.a. Immobilien und Einrichtungen zur Umsetzung des Satzungszweckes, Vermögensgegenstände, die zum Teil durch Auflagen gebunden sind, sowie notwendige Rücklagen um die Arbeit des Deutschen
Tierschutzbundes e.V. zum Wohle der Tiere unabhängig von schwankenden Einnahmen zunehmend sicherzustellen.
Der Jahresabschluss des Deutschen Tierschutzbundes e.V. zum 31.12.2014 wurde nach den Bestimmungen
des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) gemäß der §§ 238 bis 263 und der sinngemäßen Anwendung der
handelsrechtlichen Vorschriften für mittelgroße Kapitalgesellschaften gemäß § 264 ff. HGB aufgestellt. Die
Darstellung der Einnahmen und Ausgaben erfolgte in Anlehnung an das Gliederungsschema des DZI (Deutsches
Zentralinstitut für soziale Fragen). Die Vermögenseinnahmen und -ausgaben wurden entsprechend saldiert
als Ergebnis aus Vermögensverwaltung ausgewiesen. In gleicher Weise wurde bei den Nachlässen und Schenkungen verfahren. Nicht zweckgebundene Zuwendungen wurden unabhängig von ihrer Verwendung sofort
als Ertrag ausgewiesen. Der Jahresabschluss 2014 wurde durch einen vereidigten Buchprüfer geprüft. Von
diesem wurde ein Bestätigungsvermerk erteilt. Der Prüfungsauftrag an den vereidigten Buchprüfer umfasste
auch die Beurteilung der Einhaltung der freiwilligen Selbstverpflichtungserklärung gegenüber dem Deutschen
Spendenrat e.V. gemäß dessen Grundsätzen, soweit diese die Rechnungslegung betreffen. Weitere Informationen zum Jahresabschluss und zu DZI-/und Spendenratsangaben auch auf www.tierschutzbund.de unter
der Rubrik Organisation/Selbstdarstellung.
HAUSHALT 2014
55
56
HAUSHALT 2014
HAUSHALT 2014
57
Erklärung zu den Grundsätzen
des Deutschen Spendenrates e.V.
Die Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.V.
sehen in der Präambel eine Erklärung des Geschäftsführungsorgans zur Befolgung dieser Grundsätze vor.
Das Präsidium des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
hat die folgende Erklärung beschlossen.
•Der Deutsche Tierschutzbund e.V. hat im Kalen-
Der Deutsche Tierschutzbund e.V. hat die Grundsätze des Deutschen Spendenrates e.V. in der Fassung
vom 05.05.2010 im Geschäftsjahr 2014 mit Ausnahme von drei Abweichungen befolgt. Die Gründe für die Abweichungen liegen insbesondere in der
Struktur des Deutschen Tierschutzbundes e.V. Eine
nähere Erläuterung der Abweichungen finden Sie in
der Rubrik „Transparenz“ auf unserer Internetseite:
www.tierschutzbund.de. Gemäß den Grundsätzen des
Deutschen Spendenrates e.V. erklärt der Deutsche
Tierschutzbund e.V. darüber hinaus:
•Der Deutsche Tierschutzbund e.V. ist eingetragen
beim Vereinsregister des Amtsgerichts Bonn, Registernummer VR 3836, und wegen der Förderung
des Tierschutzes nach dem letzten vom Finanzamt
zugegangenen Freistellungsbescheid vom 12.04.2013
als gemeinnützig anerkannt.
•Der noch nicht an die entsprechenden Projekte
derjahr 2014 keine Provisionen oder Erfolgsbeteiligungen für die Einwerbung von Mitgliedern
oder Zuwendungen oder bei der Vergütung seiner
Arbeitnehmer gezahlt.
weitergeleitete Teil derzweckgebundenen Spenden
ist unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die nicht zweckgebundenen Spenden werden
unabhängig von ihrer Verwendung sofort als Ertrag
ausgewiesen.
•Im Kalenderjahr 2014 hat der Deutsche Tierschutzbund e.V. im Rahmen seiner Tierschutz-Hilfsfonds
1.432.806,73 €, des Bärenschutzes 49.270,20 € und
des Auslandstierschutzes 347.241,57 € an Spenden
weitergeleitet/verwendet. Darüber hinaus hatte
der DTSchB in diesen Tätigkeitsbereichen weitere
Aufwendungen. 
Transparenz und Kontrolle
Zu den obersten Prinzipien des Deutschen Tierschutzbundes gehört es, die anvertrauten Spenden
für den Tierschutz gezielt einzusetzen und die Mittel
sparsam zu verwenden. Transparenz hat für den
Verband höchste Priorität. Daher hat er sich - neben
der Anerkennung der besonderen Förderungswürdigkeit durch die Finanzbehörden - freiwillig wichtigen weiteren Kontrollinstanzen angeschlossen. Als
Gründungsmitglied des Deutschen Spendenrates hat
sich der Verband im Rahmen dieser Mitgliedschaft
zur transparenten Mittelverwendung und Einhaltung ethischer Standards in der Spendenwerbung
verpflichtet. Zusätzlich unterstützt der Deutsche
Tierschutzbund die Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) und erfüllt deren Standards. Darüber
hinaus trägt er als einzige Tierschutzorganisation
das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale
Fragen (DZI). Das DZI-Spenden-Siegel wurde dem
Deutschen Tierschutzbund seit 2007 jährlich ohne
58
HAUSHALT 2014
Unterbrechung zuerkannt. Dieses Siegel muss jedes
Jahr neu beantragt werden und es wird erst nach
einer eingehenden Prüfung zuerkannt.
Für die Zuerkennung des DZI-Spenden-Siegel gelten
u. a. folgende Kriterien:
• wahre, eindeutige und sachliche Werbung
• nachprüfbare und sparsame Mittelverwendung
• eindeutige, nachvollziehbare Rechnungslegung
• Prüfung des Jahresabschlusses und Vorlage
beim DZI
• interne Überwachung des Leitungsgremiums
durch ein unabhängiges Aufsichtsorgan
Damit ist garantiert, dass Spender und interessierte
Bürger sich darauf verlassen können, dass Spenden
zweckgebunden und effizient eingesetzt werden. Für
weitere Informationen und DZI-/Spendenratsangaben siehe auch www.tierschutzbund.de.
Leitung und Aufsicht
Das Präsidium leitet die Geschäfte des Deutschen Tierschutzbundes. Es besteht aus einem hauptamtlichen
Präsidenten (Thomas Schröder), zwei ehrenamtlichen
Vizepräsidentinnen (Dr. Brigitte Rusche und Renate
Seidel) und einem ehrenamtlichen Schatzmeister (Jürgen
Plinz). Bei seiner Arbeit wird das Präsidium von einem
ehrenamtlich tätigen Länderrat beraten. Neben seiner
beratenden Funktion fasst der Länderrat zwischen den
Mitgliederversammlungen wichtige unaufschiebbare
Beschlüsse, die aber grundsätzlich zum Aufgabenbereich
der Mitgliederversammlung gehören. Diese Beschlüsse
des Länderrates müssen von der Mitgliederversammlung
im Nachhinein genehmigt werden. Dem Länderrat gehören neben den Präsidiumsmitgliedern die Vorsitzenden
der Landesverbände, Vertreter der Einrichtungen des
Deutschen Tierschutzbundes sowie ein Vertreter des
Jugendländerrates an. Höchstes Organ des Deutschen
Tierschutzbundes ist die Mitgliederversammlung, welcher
im Jahr 2014 insgesamt 772 stimmberechtigte Mitglieder
angehörten. Unter anderem sind dort sämtliche Tierschutzvereine im Deutschen Tierschutzbund vertreten.
Zu den Aufgaben der alle zwei Jahre tagenden Mitglieder­
versammlung zählen unter anderem die Wahl und Abwahl
des Präsidiums, die Verabschiedung von Haushaltsplänen,
die personelle Besetzung anderer Gremien wie „Besonderes Aufsichtsorgan“, „Beschwerde- und Schlichtungsausschuss“ und „Ombudsmann“ sowie Satzungs­änderungen
(mehr unter www.tierschutzbund.de). Das ehrenamtlich
tätige Besondere Aufsichtsorgan nimmt Aufgaben für
die Mitgliederversammlung war, erfüllt Aufsichts- und
Kontrollfunktionen und berichtet den Gremien, wie Länderrat und Mitgliederversammlung, direkt. Ihm gehörten
im Jahr 2014 folgende Personen an:
1. Heinz-Peter Zimmermann
2. Ralf Peter Schmid
3. Jan Redeker
Tarifsystem/ Vergütungsstruktur
Die durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres 2014 beschäftigten Arbeitnehmer betrug 92 Angestellte und 9 geringfügig Beschäftigte.
Das Bruttoeinkommen der hauptamtlichen Mitarbeiter
setzt sich aus 12 Monatsgehältern und einer (nach
Jahren gestaffelten) Gratifikation zusammen, die
jährlich neu genehmigt werden muss. Die Gratifikation
entspricht nach über 5-jähriger Betriebszugehörigkeit
einem 13. Monatsgehalt. Darüber hinaus bestehen
variable Vergütungsbestandteile.
TG 1: Aushilfskräfte:
EUR 17.700-26.448 (zzgl. Gratifikation)
TG 2: Sekretäre, Assistenten, Sachbearbeiter,
Tierpfleger:
EUR 22.680-31.800 (zzgl. Gratifikation)
TG 3: Sachbearbeiter, Referenten:
EUR 27.600-53.580 (zzgl. Gratifikation)
TG 4: Referenten, Leitende Angestellte:
EUR 37.800-64.296 (zzgl. Gratifikation)
Die drei höchsten Jahresgesamtbezüge von Arbeitnehmern im Kalenderjahr 2014 betrugen zusammen
EUR 258.563,15. Der Präsident ist hauptamtlich tätig
und erhält eine Vergütung, die in der vorgenannten
Summe enthalten ist.
Kontrollmechanismen
Es wird konsequent ein Vier-Augen-Prinzip durchgeführt. Schriftlich fixierte Vergabeprinzipien und
Organisationsleitlinien etc. haben die einheitliche
und transparente Durchführung von Prozessen zum
Ziel und regeln beispielsweise auch den Umgang mit
Dienstleistern. Ein von der Mitgliederversammlung
gewählter Ombudsmann dient als externer Ansprechpartner. Er hat die Aufgabe Hinweise und begründete Beschwerden von Mitarbeitern, Mitgliedern
oder dem Deutschen Tierschutzbund verbundenen
Projektpartnern auf schädigende oder unredliche
Verhaltensweisen einzelner Personen aufzunehmen
und zu verfolgen.
Controlling/Wirkungsmessung
Der Deutsche Tierschutzbund wertet seine Aktivitäten
und Projekte kontinuierlich auf den sinnvollen Einsatz
aller eingesetzten Ressourcen aus. Ein System zur Erfassung der Wirkung unserer Arbeit, die so genannte
Wirkungsmessung, wird zurzeit erarbeitet und soll im
Jahr 2016 eingeführt werden. 
HAUSHALT 2014
59
Einrichtungen des Deutschen Tierschutzbundes
Um Grundlagen für den Tierschutz zu erarbeiten, deren Praxistauglichkeit zu beweisen und die
Öffentlichkeit für den Tierschutz zu sensibilisieren, verfügt der Deutsche Tierschutzbund über verschiedene Einrichtungen. Deren Aufgabenspektrum reicht von der praktischen Tierschutzarbeit über
die politische und die Bildungsarbeit, die Information der Mitglieder und die Aufklärung der Öffentlichkeit über tierschutzrelevante Themen bis hin zu Forschungsarbeiten. Alle Projekte des Deutschen Tierschutzbundes werden in fachübergreifender Zusammenarbeit der Einrichtungen betreut.
Bundesgeschäftsstelle
Die Bundesgeschäftsstelle in Bonn ist die Verbandszentrale. Hier wird die interne und externe Verbandskommunikation koordiniert. Mitglieder und Tierschutzinteressierte erhalten Informationen und Antworten
auf ihre Fragen. Von Bonn aus erfolgt die Vereinsbetreuung. Die Abteilung Tierschutzlabel ist ebenfalls
hier angesiedelt. Auch die Öffentlichkeitsarbeit wird
von der Bundesgeschäftsstelle aus koordiniert. Dazu
gehören die Betreuung der Website sowie der sonstigen
Online-Aktivitäten des Deutschen Tierschutzbundes,
die Redaktion der Fachpublikationen und des Magazins
DU UND DAS TIER. Erster Anlaufpunkt für Journalisten
ist die Pressestelle. Sie koordiniert auch Kampagnen,
Aktionen und die Herausgabe von Publikationen des
Verbandes. In der Bundesgeschäftsstelle haben zudem Buchhaltung, Fundraising, IT-Abteilung und die
Versandabteilung ihren Sitz. Von hier aus erfolgt auch
die Koordination der Jugendtierschutzarbeit.
Akademie für Tierschutz
Statue des Heiligen Franziskus von Assisi
im Brunnen derAkademie für Tierschutz.
60
Für die Erarbeitung der fachlichen Grundlagen ist die Akademie für Tierschutz
in Neubiberg bei München zuständig. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter setzen
sich mit aktuellen Tierschutzanliegen auseinander, erarbeiten Lösungsansätze
und bringen diese in die Informations- und Gremienarbeit ein. Die Fachreferate
decken dabei vielfältige Themengebiete ab − von der richtigen Haltung der
Heimtiere über den besseren Schutz für Tiere in der Landwirtschaft oder in
der freien Natur bis hin zum Kampf für die Abschaffung der Tierversuche. Die
Rechtsabteilung des Deutschen Tierschutzbundes ist ebenfalls in der Akademie
für Tierschutz angesiedelt. Sie setzt sich für Verbesserungen im Tierschutzrecht
ein, unterstützt die Mitgliedsvereine bei vertrags- und vereinsrechtlichen Fragen und berät sie bei möglichen Streitigkeiten mit Tierhaltern und Behörden.
Vom reichen Erfahrungsschatz der Akademie für Tierschutz profitieren auch
die Teilnehmer der zahlreichen Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen, die
alle Fragen der praktischen Tierschutzarbeit abdecken.
EINRICHTUNGEN DES DEUTSCHEN TIERSCHUTZBUNDES E.V.
Hauptstadtbüro
Das Team im Hauptstadtbüro Berlin beobachtet
kontinuierlich die politische Arbeit auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene. Es informiert und berät die Funktions- und Mandatsträger sowie deren Mitarbeiter bei
Gesetzgebungsprozessen. Durch persönliche Gespräche im Bundestag, im Europäischen Parlament und
bei der Bundesregierung sowie durch die regelmäßige
Teilnahme an Fachtagungen und Gremiensitzungen
können bestehende Kontakte ausgebaut, neue geknüpft und der Informationsfluss gestärkt werden.
Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld
In Weidefeld bei Kappeln in Schleswig-Holstein
steht der praktische Tierschutz im Vordergrund. Hier
entwickeln die Mitarbeiter praxisnahe Lösungskonzepte für aktuelle Tierschutzfragen. Die dort gewonnenen
Erkenntnisse kommen den Tierschutzvereinen und
anderen Tierschutzeinrichtungen zugute. So werden
beispielsweise im Lissi-LüdemannHaus für notleidende und hilfsbedürftige Hunde verhaltensauffällige
Tierheimhunde resozialisiert. Junge
Menschen können im Tierschutzzentrum Weidefeld Einblick in die aktive
Natur- und Tierschutzarbeit gewinnen. Das Zentrum ist Ausbildungsbetrieb für Tierpfleger und anerkannte
Einsatzstelle für das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ). Zudem finden
dort Fortbildungsveranstaltungen
statt. Nahezu täglich, vor allem
in der Touristensaison, kommen
Besucher im Tierschutzzentrum vorbei, um sich über Tierschutzfragen zu informieren.
Das Tierschutzzentrum Weidefeld ist sieben Tage in der
Woche geöffnet.
Tier-, Natur- und Artenschutzzentrum Sylt
Dem Tierschutzzentrum Weidefeld angeschlossen ist das Tier-, Natur- und Artenschutzzentrum auf der Nordseeinsel Sylt. Der Deutsche Tierschutzbund erhält und entwickelt
hier durch den Schutz einer zehn Hektar großen unbebauten Grünlandfläche wichtige Lebensräume und Rückzugsmöglichkeiten für Tier- und Pflanzenarten. Die
Flächen werden mit Coburger Fuchsschafen beweidet, einer vom Aussterben
bedrohten Rasse. Die genügsamen Tiere passen sich leicht an das raue
Küstenklima an und eignen sich sehr gut für die Landschaftspflege.
Das dem Tierschutzzentrum Weidefeld angeschlossene Zentrum
verfügt über eine Erstaufnahmestation für verletzte oder
verölte Seevögel und ein Informationszentrum, um Tierund Artenschutzanliegen zu vermitteln.
EINRICHTUNGEN DES DEUTSCHEN TIERSCHUTZBUNDES E.V.
61
Deutsches Haustierregister
Das Deutsche Haustierregister (DHR) –
www.registrier-dein-tier.de - ist das älteste und
einzige Register, das von einem seriösen TierschutzDachverband – dem Deutschen Tierschutzbund – und
seinen Mitgliedsvereinen getragen wird. Es bietet
seit mehr als 30 Jahren allen Tierhaltern, unabhängig
von einer Mitgliedschaft im Bundesverband oder
Tierschutzverein, einen kostenlosen Melde- und
Suchdienst für Haustiere. Mit einer Kennzeichnung
– durch Mikrochip oder Tätowierung – und durch die
Registrierung beim DHR werden Tiere unverwechselbar. Verschwundene Tiere lassen sich damit leichter
identifizieren. So kann vielen entlaufenen Haustieren
und deren Haltern geholfen werden. Das DHR gibt
Vermisstmeldungen sowohl an die Mitgliedsvereine
und -tierheime im Deutschen Tierschutzbund als
auch an andere deutsche und europäische Tierregister
weiter. Diese Vernetzung erlaubt es, auf Millionen
Daten zuzugreifen. Ein im DHR registriertes Tier
ist damit auch im Ausland davor geschützt, verloren zu gehen. Unzählige Tierhalter haben mit Hilfe
des DHR ihre vierbeinigen oder geflügelten Freunde
wiedergefunden.
Stiftung des Deutschen Tierschutzbundes
Viele Themen, die der Deutsche Tierschutzbund voranbringen möchte, benötigen einen langen Atem.
So vergingen etliche Jahre, bis der Tierschutz im Grundgesetz verankert war. Auch die leidvollen Tiertransporte, der Kampf gegen die Käfighaltung von Legehennen oder das Engagement für Alternativen
zu Tierversuchen sind Beispiele dafür, dass Erfolge nur über lange Zeiträume zu erreichen sind. Das gilt
auch für die Unterstützung der praktischen Tierschutzarbeit vor Ort. Um solche Aufgaben kontinuierlich
und unabhängig vom Erfolg kurzfristiger Spendenaufrufe wahrnehmen zu können, hat der Deutsche
Tierschutzbund im Jahr 2000 die Stiftung des Deutschen Tierschutzbundes eingerichtet. Die Stiftung ist
als gemeinnützig anerkannt und von der Erbschaftsteuer befreit. Jede Zustiftung oder auch Erbschaft
zugunsten der Stiftung des Deutschen Tierschutzbundes ist steuerfrei. Sie mehrt das Grundstockvermögen,
so dass es dauerhaft in der Stiftung erhalten bleibt. Gleichzeitig wachsen die Stiftungserträge für den
guten Zweck – und das Jahr für Jahr. Im Jahr 2014 wurden Stiftungserlöse in Höhe von 50.273,50 Euro
an verschiedene Tierschutzprojekte ausgeschüttet.
62
EINRICHTUNGEN DES DEUTSCHEN TIERSCHUTZBUNDES E.V.
Tierschutz- und Kastrationszentrum Odessa
Seit dem Jahr 2000 engagiert sich der Deutsche
Tierschutzbund für den Tierschutz in der Ukraine. 2005
hat er in der Hafenstadt Odessa ein Tierschutz- und
Kastrationszentrum eröffnet, um für die Straßenhunde und unzähligen frei lebenden Katzen in der Stadt
medizinische Versorgung und Pflege bieten zu können.
Mit dem erfolgreichen Konzept „Fangen, Kastrieren,
Freilassen“ konnte die Tötung der Straßentiere in Odessa zwischenzeitlich beendet werden. Der Kreislauf
der ständigen Vermehrung wurde durchbrochen. Das
Tierschutzzentrum Odessa hat Modellcharakter − auch
für andere Regionen Süd- und Osteuropas, in denen
Tiere zu einem Leben auf der Straße verdammt sind.
Anholter Bärenwald
Gemeinsam mit der International Bear
Federation (IBF) betreibt der Deutsche
Tierschutzbund seit 2000 auf einem zweieinhalb Hektar großen Gelände im Biotopwildpark Anholter Schweiz (nahe Emmerich)
den Anholter Bärenwald. Offiziell eröffnet
wurde die Anlage 2003. Demnach konnte
2013 das zehnjährige Bestehen gefeiert
werden. Auf 25.000 Quadratmetern naturnaher Landschaft, mit Teichen, Bäumen
und Klettergeräten, erhalten die Bären viel
Beschäftigung, Bewegung und artgerechtes
Futter sowie fachgerechte Betreuung und
Pflege durch Tierärzte und Tierpfleger.
EINRICHTUNGEN DES DEUTSCHEN TIERSCHUTZBUNDES E.V.
63
Weitere Termine und Aktionen 2014
2014 war ein bewegtes Jahr. Es gab Wochen, in denen ein Termin den anderen jagte. Doch gelegentlich durfte auch einmal gefeiert werden – anlässlich einer Preisvergabe, beim Patentreffen
oder am Tag der offenen Tür.
Auf Achse und auf Video:
Tierschutzbund-Motiv gegen
Tiertransporte
Seit April 2014 erhält der Deutsche Tierschutzbund auf deutschen Autobahnen Unterstützung in seinem Kampf gegen
Tiertransporte: LKW mit dem
Motiv „Mein Weg in den Tod
ist die Hölle“ fahren durch die
Bundesrepublik. Das „Makingof“ und die ersten Fahrten wurden in einem Video-Podcast
dokumentiert.
Tierschutz in Schleswig-Holstein – von
der Möwe bis zum Papagei
Am 27. Juli 2014 öffnete das Tierschutzzentrum Weidefeld seine Tore zum
sommerlichen Tag der offenen Tür. Der
Kreispräsident des Kreises SchleswigFlensburg, Ulrich Brüggemeier, signalisierte Unterstützung für das geplante
Reptilienhaus. Exklusiv hatte das Tierschutzzentrum Weidefeld für den 26.
Juli seine Paten und deren Angehörige
eingeladen.
64
TERMINE UND AKTIONEN
Die Bären sind los
Großen Anklang fand am 24. Mai das Patentreffen im Anholter Bärenwald, zu dem
der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam
mit der International Bear Federation (IBF)
eingeladen hatte.
Massentierhaltung abwählen!
„Wir haben es satt! Massentierhaltung abwählen!“ –
Unter diesem Motto forderten 3.000 Demonstranten des
Aktionsbündnisses Agrarwende Berlin-Brandenburg am
31. August in Potsdam die Abkehr von der Agrarindustrie
hin zu einer tier-, natur- und umweltgerechteren Landwirtschaft. 30.000 Bürger hatten die Volksinitiative, die
der Landestierschutzverband Brandenburg mit dem Aktionsbündnis gestartet hat, bereits mit ihrer Unterschrift
unterstützt und damit auch das Verbandsklagerecht für
anerkannte Tierschutzverbände gefordert. Nun muss
der Landtag sich mit den Forderungen befassen.
Tiere haben einen Wert – Schluss mit der
industriellen Tierproduktion
Vertreter des Deutschen Tierschutzbundes, des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, verschiedener
Bürgerinitiativen, des Unternehmerverbandes MilaN, der
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und
des BUND konfrontierten am 11. September die Besucher
der Landwirtschaftsmesse MeLa im mecklenburgischen
Mühlengeez mit den realen Missständen in der agrarindustriellen Tierhaltung. Tags zuvor hatten Vertreter der
Landes(tierschutz)verbände und des Prä­sidiums das Tierheim Schlage des Rosto­cker Tierschutzvereins besucht.
Die Tiere sind die Gewinner
Am 14. Oktober wurden im Berliner Meistersaal die Gewinner des
Deutschen Tierschutzpreises 2014
ausgezeichnet. Der bundesweit einzigartige Preis, den der Deutsche
Tierschutzbund gemeinsam mit den
Marken Pedigree und Whiskas sowie
der Zeitschrift FUNK UHR ins Leben
gerufen hat, ist mit insgesamt 7.000 Euro dotiert. Die
Sängerin Stefanie Hertel, die den Deutschen Tierschutzbund seit vielen Jahren als Tierschutzbotschafterin und
Trägerin der „Franz-von-Assisi-Medaille“ unterstützt,
hielt bei der feierlichen Preisverleihung die Laudatio in
der Kategorie Lebenswerk. Zudem moderierte sie und
bestritt gemeinsam mit ihrem Ehemann Lanny Isis das
musikalische Rahmenprogramm.
die bis zu 1.000 Wildvögel im Jahr
versorgt. Den mit 1.000 Euro dotierten dritten Platz belegten die
„Bienenfreunde Ober-Beerbach“ aus
Seeheim-Jugenheim (Hessen). Sie
erhielten den Tierschutzpreis für ihr
Honigbienenprojekt, das Kindern von
zwei bis sechs Jahren das Leben der
Honigbienen näher bringt.
Der mit 3.000 Euro dotierte erste Preis ging an Sonja
Lindemann aus Norden (Niedersachsen) vom Verein
„Aktive Tierfreunde“. Sie erhielt den renommierten
Tierschutzpreis für ein Katzenschutzprojekt, das mit
außergewöhnlicher Kreativität – unter anderem mit dem
„Miezmobil“ – über die Notwendigkeit der Kastration
von frei lebenden Katzen aufklärt. Den zweiten Preis,
dotiert mit 2.000 Euro, erhielt Thorsten Kestner aus
Hattingen (NRW) vom Verein „Paasmühle“. Er wurde
für seine Wildvogel-Auffangstation ausgezeichnet,
Marie-Luise Molkentin aus Schleswig (SchleswigHolstein) wurde für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Die langjährige Tierschützerin engagiert sich seit 1970
im Tierschutzverein Schleswig; seit 20 Jahren auch als
Vorstand. Als Mitglied der „Aktion Kirche und Tiere e.V.“
(AKUT) fordert sie eine eindeutige Positionierung der
Kirche gegen Massentierhaltung. Mit ihren 85 Jahren
lebt sie nach wie vor für den Tierschutz und ist auf
Demonstrationen immer ganz vorne dabei.
In der Sonderkategorie „Tierrettung“ wurden der
Tierschutzverein Nürnberg-Fürth, der Tierschutzverein Dingolfing-Landau, das Tierheim Feucht, die
Tierhilfe Nürnberg, der Tierschutzverein München
sowie der Tierschutzverein Pirna für ihren Einsatz
gegen illegalen Welpenhandel geehrt. Die Laudatio hielt Dr. Maria Flachsbarth, Staatssekretärin im
Bundeslandwirtschafts­ministerium. 
TERMINE UND AKTIONEN
65
Zusammenarbeit mit anderen Organisationen
Gemeinsam ist man stärker. Um die Interessen der Tiere noch besser durchsetzen zu können,
arbeitet der Deutsche Tierschutzbund daher sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene mit vielen Partnern zusammen.
AgrarBündnis
Meine Landwirtschaft
Das AgrarBündnis setzt sich für die umwelt- und
sozialverträgliche bäuerliche Landwirtschaft mit artgerechter Tierhaltung, für die Produktion gesunder
Lebensmittel und für einen funktionsfähigen ländlichen Raum ein. Unter anderem veröffentlicht das
AgrarBündnis seit 1993 alljährlich den „Kritischen
Agrarbericht“ mit Daten und Hintergrundinformationen zu aktuellen Diskursen im Agrarbereich, die
vielfach völlig andere Einsichten zulassen als etwa
der Agrarbericht der Bundesregierung. Die Redaktion
des Kapitels „Tierhaltung und Tierschutz“ liegt in der
Hand des Deutschen Tierschutzbundes.
Dem Kampf für eine grünere, gerechtere und tierschutzkonformere EU-Agrarreform hat sich das Kampagnenbündnis „Meine Landwirtschaft“ verschrieben.
Trägerverbände des Bündnisses sind der BUND, die
AbL und der Deutsche Tierschutzbund. Insgesamt
gehören dem Bündnis 43 Trägerverbände an. Meine
Landwirtschaft organisiert u. a. die jährliche Groß­
demo „Wir haben es satt“ zur Grünen Woche in Berlin.
Agrar-Verbändeplattform
Durch den richtigen Einsatz deutscher und europäischer Fördergelder will die Agrar-Verbändeplattform
eine natur- und sozialverträgliche Landwirtschaft in
Europa schaffen. Um die dafür notwendigen Reformen
politisch durchzusetzen, begleitet und bewertet sie
die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union und entwickelt konkrete Vorschläge zu
ihrer Neuausrichtung. Der Plattform sind zurzeit 29
Verbände aus Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaftspolitik, Entwicklungspolitik sowie Tier- und
Verbraucherschutz angeschlossen.
KAT
Der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) wurde 1995 gegründet und überprüft die
Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und darüber
hinausgehender KAT-Vorgaben für Eier aus der Bio-,
Freiland- und Bodenhaltung. In Zusammenarbeit mit
dem Deutschen Tierschutzbund, dem Bund gegen
den Missbrauch der Tiere und dem Bundesverband
Tierschutz hat KAT noch strengere Kriterien für die
Hennenhaltung entwickelt. Die nach diesen Kriterien
kontrollierten Eier sind mit dem Siegel „Tierschutz
geprüft“ im Handel erhältlich.
Deutscher Naturschutzring
(DNR)
NEULAND
Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft (AbL) und dem Bund für Umwelt- und
Naturschutz Deutschland (BUND) ist der Deutsche
Tierschutzbund seit 1988 Träger des NEULANDVereins für tiergerechte und umweltschonende
Nutztierhaltung.
66
ZUSAMMENARBEIT MIT ANDEREN ORGANISATIONEN
Um Tierschutzanliegen mehr Gewicht zu geben, engagiert sich der Deutsche Tierschutzbund als Mitglied
im Dachverband der Umweltverbände, dem Deutschen
Naturschutzring.
Eurogroup for Animals
Um die vielfältigen Tierschutzprobleme in Europa gemeinsam lösen zu können, engagiert sich der
Deutsche Tierschutzbund seit deren Gründung in der
Eurogroup for Animals. Die Eurogroup koordiniert
den Kontakt zwischen den nationalen Tierschutzorganisationen und den Institutionen der Europäischen Union. Ziel ist es, in ganz Europa verbindliche
Vorschriften für einen besseren Schutz aller Tiere
durchzusetzen.
Stiftung Mondo Animale
Seit 2001 arbeitet die von Dorothea Friz gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund gegründete
deutsch-italienische Stiftung für Tierschutz, Fondazione Mondo Animale, an ihrem Ziel, das Problem
der frei lebenden Hunde und Katzen zu lösen. Seit
Ende 2012 gehört Ehrenpräsident Wolfgang Apel dem
Stiftungsrat an.
Transparency International
Deutschland e.V.
Als Mitglied im Beirat von Transparency Deutschland setzt der Deutsche Tierschutzbund sich für eine
effektive und nachhaltige Bekämpfung von Korruption
ein. Darüber hinaus unterstützt der Deutsche Tierschutzbund die von Tansparency ins Leben gerufene
Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) und
erfüllt deren Standards.
European Coalition to End
Animal Experiments (ECEAE)
In der European Coalition to End Animal Experiments (ECEAE) setzt sich der Deutsche Tierschutzbund
gemeinsam mit seinen europäischen Partnern für ein
Ende von Tierversuchen ein.
ICAPO und ICAPPP
International Council on Animal Protection in OECD
Programmes, ICAPO (Internationaler Rat für Tierschutz in OECD-Programmen) International Council
on Animal Protection in Pharmaceutical Programmes,
ICAPPP (Internationaler Rat für Tierschutz in Pharmazeutischen Programmen)
Fur Free Alliance
2014 ist der Deutsche Tierschutzbund der „Fur Free
Alliance“ beigetreten. Das weltweite Bündnis verschiedener Tierschutzorganisationen setzt sich dafür ein,
dass Tiere nicht allein ihres Fells wegen getötet werden.
„Bauernhöfe statt
Agrarfabriken“
Im bundesweiten Netzwerk „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ haben sich Bürgerinitiativen, die sich gegen
industrialisierte Tierhaltungsanlagen wenden, mit
Umwelt- und Tierschutzverbänden, Vertretern aus dem
kirchlichen Bereich und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) zusammengeschlossen.
Klima-Allianz
Die Klima-Allianz ist mittlerweile auf über 110 Mitgliedsorganisationen angewachsen. Ein wichtiges Anliegen,
das der Deutsche Tierschutzbund hier verfolgt, ist es, die
Vorteile einer artgerechten, extensiven Nutztierhaltung
wie auch des Verzichts auf Fleisch und andere tierische
Erzeugnisse für das Klima aufzuzeigen.
Ad hoc-Bündnisse
Bei speziellen Themen und Protestaktionen vor Ort
schließt der Deutsche Tierschutzbund darüber hinaus
immer wieder auch kurzfristig Bündnisse mit über­
regionalen und lokalen Tier- und Naturschutzgruppen
oder Initiativen. 
ZUSAMMENARBEIT MIT ANDEREN ORGANISATIONEN
67
Gremienarbeit
In vielen Gremien kämpft der Deutsche
Tierschutzbund gegen die herkömmliche
Intensivtierhaltung.
Wichtige Grundlagen für politische Entscheidungen entstehen, oft unbemerkt von der Öffentlichkeit,
durch hartnäckige fachliche Diskussionen – unter Beteiligung des Deutschen Tierschutzbundes –
in Fachgremien des Bundes, der Länder und der Europäischen Union.
A
uch 2013 haben Vertreter des Deutschen Tierschutzbundes sich in verschiedenen Gremien für
den Schutz der Mitgeschöpfe engagiert und dazu
beigetragen, dass Tierschutzanliegen dort mindestens
diskutiert, aber auch umgesetzt wurden. Durch die
Mitwirkung von Vertretern in der Tierschutzkommission
beim Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMELV) hat der Deutsche
Tierschutzbund die Möglichkeit, bereits im Vorfeld zu
allen tierschutzrelevanten Entwürfen des Bundesministeriums Stellung zu nehmen. Hier kann er auch
aktuelle Themen und Vorfälle auf höchster Ebene zur
Sprache bringen.
Über seine Landesverbände ist der Deutsche Tierschutzbund zudem in den Tierschutzbeiräten der meisten Bundesländer vertreten. So kann er unter anderem
richtungweisende Erlasse auf Länderebene vorantreiben
und auf Entscheidungen des Bundesrates einwirken.
Im niedersächsischen Tierschutzbeirat hat der
Deutsche Tierschutzbund aufgrund eines Kabinettsbeschlusses der dortigen Landesregierung einen festen
Sitz, durch den bereits zahlreiche Tierschutzinitiativen
von bundesweiter Bedeutung in Gang gesetzt werden
68
GREMIEN
konnten. Direktes Mitglied ist der Deutsche Tierschutzbund auch im Tierschutzbeirat Bayern.
Darüber hinaus engagiert der Verband sich in verschiedenen fachspezifischen Gremien (s. Schutz für
Heimtiere (S. 24ff.), Schutz für Tiere in der Landwirtschaft (S. 30ff.), Schutz für Wildtiere (S. 34ff.), Kampf
gegen Tierversuche und für die Erforschung tierversuchsfreier Methoden (S. 38ff.) und Zusammenarbeit
mit anderen Organisationen (S. 64)).
Als Mitglied der europäischen Tierschutz-Dachorganisation Eurogroup for Animals engagiert der Deutsche Tierschutzbund sich zudem in unterschiedlichen
Arbeitsgruppen zur Erarbeitung gemeinsamer Positionen für die Lobbyarbeit auf europäischer Ebene. Eine
Arbeitsgruppe erarbeitet aktuell Vorschläge für eine
europäische Tierschutzgesetzgebung (Animal Welfare
Framework Law). Weitere, inhaltlich ausgerichtete
Arbeitsgruppen befassen sich mit Tieren in der Landwirtschaft, der Situation von Hunden und Katzen in
Europa, Wildtieren und den Überlegungen zu einer
europäischen Tierschutzkennzeichnung. In der Arbeitsgruppe Tierversuche und Alternativen hat der Deutsche
Tierschutzbund den Vorsitz. 
Ausblick 2015
2014 war ein bewegendes, aufreibendes Tierschutzjahr. Gern würden wir an dieser Stelle prognostizieren,
dass 2015 ruhiger wird. Doch unsere Maxime, wenn
der große Durchbruch nicht sofort gelingt, dann mit
kleinen Schritten Stück für Stück weiterzukommen,
hält immer wieder auch Rückschritte bereit. Um jeden
kleinen Schritt müssen wir kämpfen.
Seit der Bundestagwahl 2013 begleiten wir die
Aktivitäten der Bundesregierung, die mit ihrem Koalitionsvertrag verschiedene Tierschutzinitiativen angekündigt hatte. Doch kurz vor der Halbzeit ist die
Bilanz ernüchternd: Die Lage der Tierheime ist für
die Bundesregierung immer noch kein Handlungsfeld. Weder die angekündigte Initiative zum Schutz
von Wildtieren noch das Handelsverbot für exotische und Wildtiere sind in Sicht. Auch die Haltung
dieser Tiere wurde bisher nicht bundeseinheitlich
geregelt. Gemeinsam mit den uns angeschlossenen
Tierschutzvereinen müssen und werden wir 2015 und
wohl auch darüber hinaus den Druck erhöhen. Unser
Parlamentarisches Tierschutzfrühstück, mittlerweile
ein festes Ritual im politischen Berlin, wird sich der
Halbzeitbilanz der Bundesregierung widmen und wir
werden dabei auch das drängende Thema Wildtiere
und Exoten ansprechen.
In eine destruktive Anti-Haltung ziehen wir uns, trotz
aller Kritik, auf keinen Fall zurück. So werden wir auch
weiterhin in dem von Bundeslandwirtschaftsminister
Christian Schmidt ins Leben gerufenen „Kompetenzkreis Tierwohl“ mitarbeiten. Wir nutzen dieses Angebot
des Ministers konstruktiv, aber auch konsequent im
Sinne des Tierschutzes. Die Probleme, gerade in der
landwirtschaftlichen Tierhaltung, sind bekannt, viele
Lösungswege schon aufgezeigt.
Zudem treiben wir unsere eigenen Projekte voran und
2015 haben wir sogar Grund zum Feiern: Wir wissen um
die schwierige Lage in der Ukraine. Die Menschen dort
haben viele und große Sorgen, doch das Engagement
unserer Kolleginnen und Kollegen im Tierschutzzentrum
Odessa ist ungebrochen. Das wollen wir würdigen und
mit ihnen gemeinsam im Mai das 10jährige Jubiläum
unseres Tierschutzzentrums begehen.
„Stoppt den Illegalen Welpenhandel!“ wird unser
Motto zum Welttierschutztag 2015 sein. Wie diesem
Jahresbericht zu entnehmen ist, haben wir den Kampf
gegen den Welpenhandel 2014 als einen Schwerpunkt
gewählt, immerhin gibt es jetzt einen Runden Tisch
im zuständigen Bundeslandwirtschaftsministerium. 2015 werden wir noch
einmal gezielt Hundeinteressenten ansprechen:
„Kaufen Sie keine Welpen
oder Hunde aus dem Kofferraum, auf der Straße oder
über Internet. Sie sind sonst
Mittäter dieser skrupellosen
Hundemafia!“ Das ist unsere
klare Botschaft.
Kampagnenmotiv gegen
illegalen Welpenhandel
Wie gewohnt, „Mit Herz und Verstand“, werden wir
auch 2015 alle Tierschutzthemen angehen, aktuelle
Scherpunkte setzen und die Politik zum Handeln auffordern. So machen wir auf das Leid von Wildtieren
im Zirkus aufmerksam, auf die Schlachtung trächtiger
Rinder und auf das grausame „Catch & Release“ in der
Angelfischerei. Fische zum Spaß und bei Wettbewerben
zu fangen und wieder ins Wasser zu setzen, ist Töten
auf Raten.
Und mit einer weiteren Grundbotschaft ziehen wir in
das nächste und wohl auch in die weiteren Tierschutzjahre: Wer für einen innovativen Forschungsstandort
Deutschland ist, der muss uns bei unserem Kampf gegen
Tierversuche und für Alternativmethoden unterstützen:
Tierversuche nein, Forschung ja.
Auch unser zweistufiges Label zur Verbesserung
der Lage der Tiere in der landwirtschaftlichen Haltung
werden wir konsequent weiterentwickeln - für andere
Tierarten und im Hinblick auf die Anzahl der zertifizierten Ställe. Das große Ziel verlieren wir dabei nicht
aus den Augen. Wir kommen aber nicht daran vorbei,
den betroffenen Tieren erste und sofortige Verbesserungen zu ermöglichen. Klar ist auch: Wir fordern
weiter höhere gesetzliche Standards und ein staatliches
Tierschutzlabel, national und in Europa.
„Tierschutz mit Herz und Verstand. Gemeinsam sind
wir stark“ wird im September 2015 in Stuttgart das Motto
unserer Mitgliederversammlung sein. Es gibt viel zu tun,
wir bleiben dran. Dazu gehört auch, dass wir den erfolgreichen Kampf auf der Straße fortsetzen: 2014 waren es
40.000 Menschen, die im Januar mit uns für eine andere
Agrarpolitik demonstriert haben. Mehr als 2.000 zogen
im April mit uns gegen Tierversuche auf die Straße. Auch
2015 werden wir mit Demonstrationen und Aktionen
öffentliche Signale für mehr Tierschutz setzen. 
AUSBLICK 2015
69
Ohne Tierheime fehlt
ein Stück heile Welt.
Werbung und Fundraising
Damit der Deutsche Tierschutzbund seine Arbeit erfolgreich umsetzen kann, benötigt er Unterstützer und Förderer.
Um diese zu erreichen und die Öffentlichkeit für seine Ziele
und Positionen zu sensibilisieren betreibt der Verband eine
intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Zum Wesen
dieser Kommunikationsformen gehört zum Teil, dass der
eigene Einfluss auf die Platzierung der jeweiligen Botschaften
begrenzt ist. Damit Kampagnen erfolgreich sein können, ist es
daher notwendig zusätzlich Werbung zu betreiben. Typische
vom Deutschen Tierschutzbund eingesetzte Instrumente sind:
www.frese-wolff.de
• Anzeigen (in der Regel Frei-Anzeigen)
• Plakate, Poster, Postkarten
• Online-Marketing
u.a. mit Hilfe von
Anzeigen streut der
Deutsche Tierschutzbund seine Positionen,
Botschaften und
Kampagnenmotive.
Tierheime springen ein, wenn Tiere leiden – mit einer sicheren Unterkunft,
Betreuung und einer zuverlässigen medizinischen Versorgung. Aber damit Tierleid
gar nicht erst entsteht, kämpfen sie u.a. auch für ein Tierschutzgesetz, das die Tiere
wirklich schützt. Und wie alle gemeinnützigen Organisationen sind Tierheime für ihre
Arbeit auf Spenden angewiesen. Damit die Welt wieder ein Stückchen heiler wird.
Tierheime helfen. Helfen Sie Tierheimen.
DEUTSCHER
TIERSCHUTZBUND E.V.
www.tierschutzbund.de
Ein weiterer Bereich der Werbung betrifft die Spendenwerbung oder Fundraising. Als Verband, der sich überwiegend privat finanziert, ist es von entscheidender Bedeutung,
Unterstützung bei der Finanzierung von Projekten zu
erhalten sowie neue Unterstützer zu finden. Der Deutsche
Tierschutzbund erreicht dies, indem er sich regelmäßig an
bestehende und potenzielle Unterstützer wendet. Typische
Spendenwerbeformen hierbei sind:
•
•
•
•
Mailings
Telefonate
Anzeigen
Online-Fundraising
Seine Unterstützer informiert der Deutsche Tierschutzbund
u.a. beim „Tag der Offenen Tür“ seines Tierschutzzentrums
in Weidefeld.
Zusammenarbeit mit Dienstleistern
• Brandt GmbH Druck und Medie
- Druckabwicklung von Publikationen
• Fundango GmbH
- Mailings
• Ein Herz für Tiere Media GmbH
- Redaktion, Anzeigenredaktion, grafische
Gestaltung, und Druck der Zeitschrift
du und das tier
• Köllen Druck + Verlag GmbH
- Druckabwicklung von Publikationen
• Frese & Wolff Werbeagentur GmbH
- Konzeption, Erstellung von
Kampagnenmaterialien
• GFS Fundraising Solutions GmbH
- Mailings
- Telefon-Dienstleistungen
70
WERBUNG UND FUNDRAISING
• Marianne Steiner Grafik-Design & Kunst
- Grafische Arbeiten, u.a. Geschäftsbericht
• Die Medialen GmbH
- Unterstützung bei den Online-Aktivitäten des
Verbandes, z.B. der Webseiten
• Morefiremedia GmbH
- Suchmaschinenmarketing
So können Sie helfen
Mit Ihrer Spende helfen Sie Tieren.
Damit kann der Deutsche Tierschutzbund
• Tieren in Notsituationen helfen und sie
medizinisch versorgen, unterbringen und pflegen
• Tierschutzvereinen Hilfestellung bei der
praktischen Tierschutzarbeit vor Ort anbieten
• Öffentlichkeitsarbeit im Namen der Tiere
betreiben und weitere Unterstützer gewinnen
• mit Aktionen und Kampagnen auf Missstände
aufmerksam machen
• durch Gremienarbeit die Gesetzgebung
D
er Deutsche Tierschutzbund steht seit mehr
als 130 Jahren für kompetenten und engagierten Tierschutz. Während dieses langen
Zeitraums konnten wir zahlreiche Verbesserungen
für die Tiere erreichen. Doch neue Herausforderungen kamen hinzu und es gilt, noch viele
Missstände zu beseitigen. Bei der Bewältigung
unserer umfangreichen Aufgaben sind wir auf die
Unterstützung durch Mitgliedsbeiträge, Spenden
und Nachlässe angewiesen. 
beeinflussen und vieles Weitere mehr
Spendenkonto: Sparkasse KölnBonn
BLZ 370 501 98 · Konto Nr. 40 444
IBAN: DE 88 37050198 0000040444
BIC: COLS DE 33
Online-Spenden: www.tierschutzbund-spenden.de
Kontakt: mitgliederbetreuung@tierschutzbund.de
E
ine wichtige Stütze für die Arbeit des Deutschen
Tierschutzbundes ist neben dem Engagement von
Mitgliedern, Spendern und Paten auch die Hilfe durch
Unternehmen. An dieser Stelle gilt ein besonderer Dank
den langjährigen Partnern Pedigree und Whiskas sowie
Fressnapf. Diese Partner unterstützen uns seit vielen Jahren
durch verschiedene Aktionen. Sie sorgen dafür, dass der
praktische Tierschutz mehr Aufmerksamkeit erfährt und
gleichzeitig mit Geld- und Sachleistungen unterstützt wird.
Wir danken allen, die unsere Tierschutzarbeit unterstützt
haben, insbesondere den folgenden Unternehmen:
• AKL – Altkleider Entsorgungs GmbH
- Altkleidersammlungen mit Lizenz zur Namensnutzung
• Dirk Rossmann GmbH
- Aktion „Jeder Kauf hilft“
• Fressnapf Tierhandels GmbH
- Sponsoring des Deutschen Haustierregisters
- Aktion Pfötchen 2013
- Futterspenden
• Pedigree
-
Aktion „Helfen Sie helfen 2014“
Sponsoring von Tierhilfewagen
Deutscher Tierschutzpreis 2014
Futterspenden
Dank an Sponsoren
• Perfect Fit
- Aktion „Helfen Sie helfen 2014“
• real, -SB-Warenhaus GmbH & Co. KG
- Aktion Die tierisch gute Tat
• Whiskas
-
Aktion „Jeder Kauf hilft“
Sponsoring von Tierhilfewagen
Deutscher Tierschutzpreis 2014
Futterspenden
Dank an Medienpartner
• FUNK UHR
- Deutscher Tierschutzpreis 2014
Wenn auch Ihr Unternehmen den Tierschutz
unterstützen und von einer starken Marke
profitieren möchte, sprechen Sie uns an.
Ihr Kontakt: Wilfried Britz
Leiter Unternehmenskooperationen
Tel.: 0228-60496-39
E-Mail: britz@tierschutzbund.de
SO KÖNNEN SIE HELFEN
71
Strukturplan Deutscher Tierschutzbund
Mitgliederversammlung
Beschwerde- und
Schlichtungsausschuss
Besonderes Aufsichtsorgan
Ombudsmann
Mitgliedsvereine des
Deutschen Tierschutzbundes e.V.
Beiräte, Komissionen,
Ausschüsse
Länderrat
Präsidiumsmitglieder,
Vorsitzende/Präsidenten
der Landesverbände
Präsidium
praesidium@tierschutzbund.de
Tel.: 0228-604960
Stiftung
die Stiftung ist eine
eigenständige Einrichtung
unter dem Dach des
Deutschen Tierschutzbundes.
Präsident
Vizepräsidentinnen
Schatzmeister
---------------Erweitert:
bis zu 4 kooptierte
Mitglieder
Ehrenpräsident
Ehrenvizepräsidenten
Wissenschaftliche Leitung
info@tierschutzakademie.de
Tel.: 089-6002910
Akademie für Tierschutz
info@tierschutzakademie.de
Tel.: 089-6002910
Weitere beratende Vertreter
Politische Leitung
bg@tierschutzbund.de
Tel.: 0228-604960
Hauptstadtbüro
berlin@tierschutzbund.de
Tel.: 030-23456988
Bundesgeschäftsstelle
bg@tierschutzbund.de
Tel.: 0228-604960
Tier-, Natur- und
Jugendzentrum
Weidefeld
info@tierschutz­
zentrum-weidefeld.de
Tel.: 04642-987253
Tier-, Natur- und
Artenschutzzentrum
Sylt
info@tierschutz­
zentrum-weidefeld.de
Tel.: 04642-987253
Der Deutsche Tierschutzbund e.V. unterhält ein Tierschutzzentrum in Odessa und ein Kastrationsprojekt in Kiew.
Die Stiftung Deutscher Tierschutzbund unterstützt ausgewählte Tierschutzprojekte. Stiftung, Tierschutzzentrum
und Kastrationsprojekt sind über die Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Tierschutzbundes erreichbar.
Tier-, Natur- und
Jugendzentrum Weidefeld
Hauptstadtbüro
Hauptstadtbüro
berlin@tierschutzbund.de
Tel.: 030-23456988-0
Tier-, Natur- und
Jugendzentrum
Weidefeld
info@tierschutz­zentrum-weidefeld.de
Tel.: 04642-987253
Leitung
Sekretariat
Liegenschaft
72
ORGANIGRAMME 2014
info@tierschutz­zentrum-weidefeld.de
Tel.: 04642-987253
Verwaltungs-/Projektleiter
Politische Kommunikation
Tierpflege
Tier-, Natur- und
Artenschutzzentrum Sylt
IT / ITProjektbetreuung
Finanzbuchhaltung /
Mitgliederverwaltung
Objektverwaltung
und
-betreuung
Vereins­
betreuung/
Bürger­
anfragen
Mitglieder-/
Spender­
betreuung /
Unternehmenskooperationen /
Fundraising
Tierschutzvereine/
Tierheimberatung
Sekretariat
Fach­
koordination
Allgemeine
Fachinformationen
Bürger- und
Behördenanfragen
Jugend­
tierschutz
Telefonzentrale/
Empfang
Deutsches
Haustier­
register
Geschäftsstellenleitung
bg@tierschutzbund.de
Tel.: 0228-604960
Bundesgeschäftsstelle
Lager
Du und
das tier
Pressestelle
Online
Redaktion
Fachpubli­
kationen /
Print
Redaktion
Öffentlichkeitsarbeit
Geschäftsstelle
Tierschutzlabel
Labelberater
Präsidium
Bundesgeschäftsstelle
ORGANIGRAMME 2014
73
74
ORGANIGRAMME 2014
Heimtierreferat
mit Auslands­
tierschutz
Sekretariat
Rechtsabteilung
Sekretariat
Sekretariat
Referat Tiere
in der
Landwirtschaft
Sekretariat
Tierheimberatung
Sekretariat
Artenschutz­
referat/
Vegetarismus
Stv. Akademieleitung
Akademieleitung
Projektkoordination
Gebäudepflege
Sekretariat
Leitungs­­sekretariat/
Hausverwaltung
info@tierschutzakademie.de
Tel.: 089-6002910
Akademie für Tierschutz
Sekretariat
Referat Tierversuche/Alternativ­
methoden
Sekretariat
Seminare
Gentechnik/Ethik/
Koordination
Verbandsklage/
Sonderaufgaben
Labor
Akademie für Tierschutz
Adressen
Deutscher Tierschutzbund e.V.
Bundesgeschäftsstelle
In der Raste 10
53129 Bonn
Tel.: 0228-60496-0
Fax: 0228-60496-40
E-Mail: bg@tierschutzbund.de
www.tierschutzbund.de
Kontakt zum Präsidium des Deutschen Tierschutzbundes
über die Bundesgeschäftsstelle
Urlaubsberatungstelefon:
0228-60496-27
Mai bis September
Mo. - Do. 09.00 - 17.00 Uhr
Fr. 10.00 - 16.00 Uhr
Hauptstadtbüro
Reinhardtstraße 47
10117 Berlin
Tel.: 030-23456988-0
Fax: 030-23456988-15
E-Mail: berlin@tierschutzbund.de
Akademie für Tierschutz
Spechtstraße 1
85579 Neubiberg
Tel.: 089-600291-0
Fax: 089-600291-15
E-Mail: info@tierschutzakademie.de
www.tierschutzakademie.de
Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld
Weidefelder Weg 14a
24376 Kappeln
Tel.: 04642-987253
Fax: 04642-987255
E-Mail: info@tierschutzzentrum-weidefeld.de
www.tierschutzzentrum-weidefeld.de
Tier-, Natur- und Artenschutzzentrum Sylt
Kontakt über das Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld
Deutsches Haustierregister
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Tel.: 0228-60496-35 (24-Stunden-Service-Telefon)
Fax: 0228-60496-42
www.registrier-dein-tier.de
Tierschutz- und Kastrationszentrum Odessa
Kontakt über die Bundesgeschäftsstelle
Anholter Bärenwald
Kontakt über die Bundesgeschäftsstelle
Besuchsadresse des Anholter Bärenwaldes:
Biotopwildpark Anholter Schweiz
Pferderhorster Straße 1
46419 Isselburg-Vehlingen
Öffnungszeiten des Parks:
16.03.-01.11.: täglich von 9.00-18:00 Uhr
02.11. - 15.03.: Sa., So.
und an Feiertagen von 10.00-17:00 Uhr
am 25.12. geschlossen
Stiftung Deutscher Tierschutzbund
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Tel.: 0228-60 496-0
Fax: 0228-60 496-40
E-Mail: stiftung@tierschutzbund.de
Landesverbände des Deutschen Tierschutzbundes
Deutscher Tierschutzbund Landestierschutzverband
Baden-Württemberg e.V.
Geschäftsstelle
Herbert Lawo
Unterfeldstraße 14 B
76149 Karlsruhe
Tel.: 0721-704573
Fax: 0721-705388
E-Mail: Landestierschutzverband-bw@t-online.de
Deutscher Tierschutzbund Landesverband Bayern e.V.
Geschäftsstelle
Nicole Brühl
„Sonnenhof“
Hochkreit 8
82401 Starnberg
Tel.: 0172-8337581
E-Mail: geschaeftsstelle@tierschutz-bayern.de
Deutscher Tierschutzbund e.V. Landesverband Berlin
Wolfgang Apel
Hausvaterweg 39
13057 Berlin
Tel.: 030-76888-112
Fax: 030-76888-150
E-Mail: lisa.fichtner@tierschutz-berlin.de
Deutscher Tierschutzbund Landestierschutzverband
Brandenburg e.V.
Renate Seidel
Berliner Straße 38
13189 Berlin
Tel./Fax: 030-4729496
E-Mail: seidel@tierschutzbrandenburg.de
ADRESSEN
75
Deutscher Tierschutzbund e.V. Landesverband
Bremen
Wolfgang Apel
Hemmstraße 491
28357 Bremen
Tel.: 0421-352214
Fax: 0421-374957
E-Mail: wapel@bremer-tierschutzverein.de
Deutscher Tierschutzbund Landesverband
Rheinland-Pfalz e.V.
Andreas Lindig
Gotenstraße 39
54293 Trier
Tel.: 0651-53798
Fax: 0651-5610261
E-Mail: info@tierschutz-rheinland-pfalz.de
Deutscher Tierschutzbund e.V. Landesverband
Hamburg
Manfred Graff
Süderstraße 399
20537 Hamburg
Tel.: 040-211106-28
Fax: 040-211106-38
E-Mail: graff@hamburger-tierschutzverein.de
Deutscher Tierschutzbund Landesverband
Saarland e.V.
Frau Beatrice Speicher-Spengler
Geschäftsstelle
Diedenhofer Str. 15
66117 Saarbrücken
Tel.: 06804-6829 (08:00-10:00 Uhr danach AB)
E-Mail: beatrice.speicher-spengler@saarbruecken.de
Landestierschutzverband Hessen e.V.
Geschäftsstelle
Hans-Jürgen Kost-Stenger
Cassellapark Frankfurt
Cassellastraße 30-32
60386 Frankfurt/Main
Tel.: 069-272979-23
Fax: 069-272979-24
E-Mail: info@ltvh.de
Deutscher Tierschutzbund Landestierschutzverband
Sachsen e.V.
Joachim Rockmann
Freiberger Straße 31
04349 Leipzig
Tel.: 0341-9217417
Fax: 0341-9211396
E-Mail: 1.vorsitzender@ltschvsn.de
Deutscher Tierschutzbund e.V. Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern
Kerstin Lenz
Randow 15
17109 Demmin
Tel.: 03998-201826
Fax: 03998-201828
E-Mail: info@tierschutz-mv.de
Deutscher Tierschutzbund Landesverband
Niedersachsen e.V.
Vera Steder
Im Dorfe 10
38542 Leiferde/OT Dalldorf
Tel.: 05373-3255
Fax: 05373-3272
E-Mail: v.steder@tierschutzniedersachsen.de
Landestierschutzverband Nordrhein-Westfalen e.V.
Geschäftsstelle
Peer Fiesel
Vinckestraße 91
44623 Herne
Tel.: 02323-911417
Fax: 02323-1487992
E-Mail: post@ltv-nrw.de
76
ADRESSEN
Deutscher Tierschutzbund e.V. Landesverband
Sachsen-Anhalt
Ursula Blumenthal
Belziger Chaussee 18
06886 Wittenberg
Mobil: 0177-5961366
E-Mail: info@landestierschutz-lsa.de
Deutscher Tierschutzbund Landesverband
Schleswig-Holstein e.V.
Holger Sauerzweig-Strey
Osterbünge-Mitte 4
25572 St. Margarethen
Tel./Fax: 04858-969
E-Mail: sauerzweig-strey@t-online.de
Deutscher Tierschutzbund Landestierschutzverband
Thüringen e.V.
Gerd Fischer
Fischweide 11
99817 Eisenach
Tel.: 03691-785827
Fax: 03691-212221
E-Mail: fischer-tierschutz@gmx.de
Warum zählt ausgerechnet beim
Fleisch jeder Cent? Dauerhafte
Billigpreise für Fleisch senken das
Tierschutzniveau.
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DEUTSCHER
TIERSCHUTZBUND E.V.
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Fotoquellennachweise
S. 12 oben.........................................................Sabine Münch
S. 13....................................................................Gerd Fischer
S. 14 unten........................................................Bayer
S. 15 oben li......................................................Natalie Pongracz / NeL Photography
S. 17 unten........................................................2015 GeoBasis-De/BKG (©2009), Google, Inst. Geogr. Nacional
S. 19 oben li......................................................Tierschutzverein Chemnitz u.U. e.V
S. 19 oben re....................................................Tierschutzverein Nürnberg e.V./Tierheim Feucht
S. 20....................................................................Deutscher Tierschutzbund/Erhardt
S. 22 oben.........................................................Friedrich-Ebert-Stiftung
S. 23 oben und unten....................................Deutscher Tierschutzbund/Mißler
S. 26 oben.........................................................Tierschutzverein Berlin und Umgebung Corporation e.V.
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S. 28 unten.......................................................Schicht
S. 29 re...............................................................BMEL
S. 30 oben.........................................................dpa
S. 30 Logo.........................................................Nettverk for dyrs frihet
S. 31 oben.........................................................A. Farkas/afi
S. 35 oben Mitte.............................................Bernd Wackerbauer/Tollwood
S. 36....................................................................Deutscher Tierschutzbund e.V./NEULAND e.V.
S. 37 Karte........................................................www.niedersachsen.de
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