Ehrenamt macht süchtig!
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Ehrenamt macht süchtig!
|b.punkt Dezember | 2008 Mitgliederbeilage des Landesverbandes Berlin / Brandenburg Ehrenamt macht süchtig! Johanniter-Umfrage zeigt Stärken und Schwächen Schon die Gründung der JohanniterUnfall-Hilfe im Jahr 1952 war Resultat ehrenamtlichen Engagements. Dafür, dass sich die freiwilligen Helfer um Verunglückte kümmerten, bekamen die Gründerväter kein Geld. Eine Umfrage zeigt, dass die Freude am Helfen im Vordergrund steht. Ehrenamtliches Engagement, das klingt so groß und beginnt doch meist ganz klein: Man trifft sich einmal die Woche, lernt, wie man anderen helfen kann und übernimmt Verantwortung im Kleinen. Nach und nach werden aus Bekannten Freunde, aus einem Treffen pro Woche zwei und bald sind die Wochenenden auch schon fest verplant – ehrenamtliches Engagement bei den Johannitern kann süchtig machen! Das zeigen auch die Antworten von 287 Berlinern und Brandenburgern, die an einer Umfrage unter JohanniterEhrenamtlichen teilnahmen. Rund 43 Prozent der Befragten waren min destens einmal pro Woche für die Johanniter aktiv, knapp ein Drittel sogar mehrmals wöchentlich. Pro Woche kommen da im Durchschnitt schnell fünf Stunden zusammen, bei rund einem Viertel der Befragten sogar acht und mehr Stunden pro Woche. Im besten Fall halten sich der Wunsch anderen zu helfen und die eigene Freude Helfer zu sein die Waage. „Das ist nicht etwa egoistisch, sondern sinnvoll“, meint der ehrenamtliche Landesvorstand Dr. Arnold von Rümker, „schließlich sollen unsere Helfer lange mit Elan dabei bleiben und nicht unter der Last der Aufgaben zusammenbrechen.“ In der Umfrage stimmten bald zwei Drittel der Aussage zu, dass ihnen die ehrenamtliche Tätigkeit Spaß mache. | Lesen Sie weiter auf Seite 4 | Weitere Themen Berlin-Marathon 1021 Mal leisteten die Johanniter Erste Hilfe | Seite 3 Thomas Blümel Er baute den Ortsverband Nauen mit auf | Seite 4 Landes wettkampf Mehr als 200 Wettkämpfer waren am Start | Seite 6 Preisrätsel Fünf CDs von Ben Becker zu gewinnen! | Seite 11 | Editorial | Die Johanniter trauern Abschied von Georg Schoeller Liebe Leserinnen und Leser, 2| wir haben unsere Wurzeln nicht vergessen: Seit mehr als 900 Jahren kümmern sich die Johanniter um Hilfsbedürftige. Als vor über 50 Jahren unsere Hilfsorganisation gegründet wurde, geschah auch dies durch Ehrenamtliche. Die freiwilligen Helfer sind auch heute noch das Rückgrat der JohanniterUnfall-Hilfe. Umso mehr freuen wir uns, dass das Ehrenamt bei den Johannitern Spaß macht – wie eine interne Umfrage ergeben hat. Um für die Herausforderungen der nächsten Jahre gewappnet zu sein, arbeiten wir ständig an der Erweiterung unserer Serviceangebote. Im Bereich des Betreuten Wohnens entsteht derzeit in Altenhof das erste Objekt. Weitere Projekte dieser Art sollen im nächsten Jahr folgen. Auch für Familien setzen wir uns ein: In Cottbus haben die Johanniter eine weitere Kita übernommen. Seit kurzem bieten wir in Königs Wusterhausen eine abendliche Kinderbetreuung an – meiner Meinung nach eine Idee mit Zukunft. Demnächst sollen weitere und vor allem flexiblere Betreuungsmöglichkeiten für die Kleinen geschaffen werden, unter anderem in Form von Betriebskindergärten. Investitionen in die Zukunft – auf deren Weg Sie uns hoffentlich begleiten. Am 25. Juli ist Georg Schoeller, Rechtsritter des Johanniterordens, ehemaliges Mitglied des Präsi diums der Johanniter-Unfall-Hilfe und ehemaliger Vorstand des Landesverbandes Berlin / Brandenburg, verstorben. Georg Schoeller war viele Jahre in der Geschäftsführung eines großen Versicherungskonzerns tätig und gehörte seit 1974 dem Johanniterorden an. 1989 kam er als Bezirksbeauftragter für Mittel- und Oberfranken zur Johanniter-Unfall-Hilfe. Anschließend war er Kreisbeauftragter in Nürnberg. 1993 wurde er für vier Jahre in das Präsidium der Johanniter-Unfall-Hilfe gewählt. Seit 1997 war Georg Schoeller ehrenamtlicher Vorstand des Landesverbandes Berlin / Brandenburg. Mit seinem außerordentlichen Engagement, seiner fachlichen Kompetenz und herzlichen Art auf Menschen zuzugehen, hat er die Geschicke des Landesverbandes entscheidend geprägt. Dem Dienst am Nächsten fühlte er sich aus tiefer christlicher Überzeugung verpflichtet. Die Jugendarbeit, die Förderung des Ehrenamtes und das Wirken der Johanniter in Polen lagen dem in Breslau geborenen Schoeller besonders am Herzen. Außerdem machte er sich um den Aufbau eines Vertriebswesens verdient. Ende 2004 stellte er sein Amt nach über siebenjähriger erfolgreicher Tätigkeit aus Altersgründen zur Verfügung. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in Kleinmachnow bei Berlin. Er verstarb im Alter von 72 Jahren nach langer, schwerer Krankheit. Herzlichst, Ihr Jörg Lüssem, Landesvorstand Berlin / Brandenburg Die Johanniter gedenken Georg Schoeller in tiefer Trauer und sprechen den Hinterbliebenen ihr Beileid aus. Herausgeber: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Landesverband Berlin / Brandenburg, Berner Straße 2-3, 12205 Berlin Tel. 030 816901-102, Fax 030 816901-703 Redaktion: Grit Schreck, Steffi Bieber-Geske, Oliver Numrich . Impressum Fotos: Johanniter-Unfall-Hilfe. e. V., Andreas Schoelzel (Seite 6) Gestaltung und Satz: COXORANGE Grafikdesign | b.punkt Dezember |2008 | Berlin-Marathon Johanniter leisteten 1021 Mal Erste Hilfe Mehr als 42 000 Läufer starteten in diesem Jahr zum 35. real,- Berlin-Marathon. 37 000 kamen im Ziel an. Doch nicht nur sie gaben am letzten September-Wochenende alles. Auch für die JohanniterUnfall-Hilfe, die zum ersten Mal als federführende Hilfsorganisation für die sanitätsdienstliche Absicherung sorgte, war die Sportveranstaltung ein echter Marathon-Einsatz. Auf 42,195 Kilometern, gesäumt von rund einer Million Zuschauern, kann einiges passieren. Doch glücklicherweise gab es keine großen Zwischenfälle und Kreislaufprobleme sowie Muskelkrämpfe waren der häufigste Einsatzgrund. „Die sanitätsdienstliche Versorgung ist reibungslos verlaufen“, freut sich Angelika StecklerMeltendorf, Regionalvorstand der Berliner Johanniter. „Mit 1021 Hilfeleistungen über das gesamte Wochen- ende liegen wir im Vergleich zu den vergangenen Jahren gut im Schnitt“, weiß Dirk Dommisch, der als Einsatzleiter für den gesamten Marathon zuständig war. „Ein Grund dafür war sicher das gute Wetter“, so Dommisch. Die sanitätsdienstliche Absicherung einer der weltweit größten Laufveranstaltungen war für die Johanniter eine logistische und organisatorische Herausforderung. Bereits am Vortag des Hauptlaufes waren 154 ehrenamtliche Helfer bei den Rennen der Skater und Schüler im Einsatz. Zum Wettbewerb der Walker, Handbiker und Marathonläufer am Sonntag waren es 282 Einsatzkräfte. Unterstützt wurden die Berliner Johanniter von Ehrenamtlichen aus mehr als 20 Regionalverbänden der Johanniter-Unfall-Hilfe, einer polnischen Einheit und dem Arbeiter-Samariter-Bund. Und trotz des großen Arbeitspensums wollen viele der Helfer im nächsten Jahr wieder dabei sein. | 3 | Kurz vorgestellt Wolfgang Pellnitz Neuer ehrenamtlicher Vorstand im RV Berlin Wolfgang Pellnitz (geb. 1947 in Marburg/Lahn), Medizinaldirektor, verheiratet; 2007 zum Ehrenritter des Johanniterordens ernannt. Sein Studium der Humanmedizin absolvierte Wolfgang Pellnitz in Berlin und Freiburg und begann danach seine Laufbahn am Klinikum Steglitz. Hier erfolgte seine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin, unter anderem war er an dem Aufbau eines Notarztwagensystems in Berlin beteiligt. 1984 ging er im Auftrag der Bundesrepublik nach Saudi-Arabien. Zwei Jahre lang war Wolfgang Pellnitz als Chefarzt der Inneren Abteilung und stellvertretender ärztlicher Direktor des King-KhaledKrankenhauses tätig. Außerdem beriet der Mediziner die saudische Regierung bei der Neustrukturierung des Gesundheitssystems. 1987 folgte ein zweiter längerer Auslandsaufenthalt in China, diesmal im Auftrag des Senats von Berlin. Nach einigen Weiterbildungen – unter anderem zum Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen – wurde er 1988 Medizinaldirektor in der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind seitdem Infektionsschutz, Gentechnik, Bevölkerungsschutz, Katastrophenschutz, Umweltmedizin und Lebensmittelsicherheit. Hier ist der Vater von zwei Kindern seitdem in verschiedenen leitenden Positionen tätig, seit 2006 als Referatsleiter im Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin. Wolfgang Pellnitz vertrat das Land Berlin in Ausschüssen des Bundesrates, im Bund-Länderausschuss Gentechnik, in Expertenkommissionen des Bundestages und weiteren Fachgremien. Als beauftragter Arzt des Landes Berlin bei Großschadensereignissen und Katastrophen arbeitet er eng mit Rettungsdiensten, Hilfsorganisationen, Feuerwehr und Bundeswehr zusammen. „Durch meine Tätigkeit bin ich seit langem mit dem Katastrophenschutz und der Notfallmedizin verbunden“, so der neue ehrenamtliche Regionalvorstand. |b.punkt Dezember |2008 | Ehrenamt Engagiert in Berlin und Brandenburg Eigene Kenntnisse erweitern, neue Erfahrungen sammeln und Spaß an der Tätigkeit – das sind die wichtigsten Aspekte des Ehrenamts bei den Johannitern. Denn jeder, der sich für seine Mitmenschen engagiert, will auch etwas zurück bekommen: Bestätigung etwa, Freude, und – ganz wichtig – Freundschaft. All das können die Johanniter bieten wie sonst kein anderer Verband. vom nächsten Jahr an als Dienststellenleiter hauptberuflich führen wird (siehe Porträt unten). So wie bei Thomas Blümel ist es bei vielen Ehrenamtlichen: Die meisten kamen über Freunde oder Verwandte zu den Johannitern, die sich dort bereits seit mehreren Jahren engagieren. 2,5 Mitarbeiter nach § 13 WpflG 4| Vielfältige Tätigkeiten ermöglichen die verschiedensten Formen, sich einzubringen: „Mit großer Mehrheit engagieren sich die Ehrenamtlichen im Landesverband Berlin / Brandenburg in den Bereichen Sanitätsdienst, SEG (Schnell-Einsatz-Gruppen) und Katastrophenschutz. Das sind ganze 68,5 Prozent. Auf dem zweiten Platz rangiert der Rettungsdienst, gefolgt von der Ausbildertätigkeit“, sagt Dr. von Rümker. Die Organisationsstruktur ermöglicht es vielen, sich in ihrer unmittelbaren Umgebung zu engagieren und am Vereinsleben teilzuhaben. „Ich habe mein Engagement am Anfang mehr als eine Freizeitbeschäftigung erlebt“, sagt Thomas Blümel, der als Ehrenamtlicher einen Ortsverband aufbaute, den er 3,8 Auslandshilfe 3,9 Überwiegend Verwaltungstätigkeiten 9,7 Ortsbeauftragter/Verbandsleitg./Vorstand/Präsid. 10,4 Soziale Dienste 12,6 Johanniter-Jugend ab 16 Jahren 26,1 Ausbildertätigkeit 30,1 Rettungsdienst 68,5 Sanitätsdienst/SEG/Sonst./Katastrophensch. 0 10 20 30 40 50 60 Thomas Blümel hat den Ortsverband Nauen mitaufgebaut Gleich nach der Schulzeit begann der damals 16-Jährige eine Ausbildung zum Krankenpfleger. So konnte er ehrenamtlich auf dem Rettungswagen mitfahren und nebenbei die verkürzte Ausbildung zum Rettungsassis tenten absolvieren. Am Gartenzaun des elterlichen Grundstücks kam Blümel 2003 zufällig in Kontakt mit dem Vollblut-Johanniter Rudi Kristein. Gemeinsam gründeten sie kurzerhand den Ortsverband Nauen. | b.punkt Dezember |2008 % LV Berlin / Brandenburg | Umfrage des Tätigkeitsbereichs im Frühjahr 2007 | Vom Ehrenamt zum Arbeitsplatz Schon in der 7. Klasse wusste Thomas Blümel, dass er Rettungsassistent werden wollte. Immer wenn er den in der Nähe der Schule stationierten Rettungswagen vorbeibrausen sah, war er wie elektrisiert. Ein Schülerpraktikum brachte dann die Gewissheit: „Das ist es, was ich machen will!“ 13 Jahre später hat der Nauener seinen Kindheitstraum verwirklicht und ist Rettungsassistent bei den Johannitern. Demnächst arbeitet er sogar im „eigenen“ Verband. 70 „Unser Team bestand fast nur aus meinen Freunden und Kumpels“, erinnert sich Blümel, „die meisten beherrschten die Erste Hilfe, weil sie auch Krankenpfleger oder Krankenschwester gelernt hatten.“ Zunächst boten sie Kurse in lebensrettenden Sofortmaßnahmen an und übernahmen Sanitätsdienste. Heute hat der Ortsverband Nauen 50 Mitarbeiter, darunter geringfügig Beschäftigte, Zivildienstleitende und Ehrenamtliche. Von 2009 an ist auch eine Vollzeitstelle für den Dienststellenleiter vorgesehen. Die wird Thomas Blümel besetzen und damit hauptberuflich das machen, was er zuvor als Ehrenamtlicher getan hat: organisieren und den Aufgabenbereich seiner Dienststelle erweitern. Einen Nachteil hat der selbst geschaffene Job aber, so Blümel: „Ich bin traurig, dass ich dann nicht mehr so viel Rettungsdienst fahren kann wie bisher.“ | Rettungsdienst Lehren, lehren und nochmals lehren Seit 18 Jahren ist Lehrrettungsassistent Torsten Kleeberg in der Rettungswache Beelitz-Heilstätten Garant für qualifizierten Rettungsdienst. In dieser Zeit hat er außergewöhnlich viel Fachwissen angehäuft. Und die Arbeit für die Johanniter ist inzwischen zu seiner Passion geworden. „Solche hoch engagierten Mitarbeiter sind die wichtigste Grundlage für die gute Arbeit, die die Johanniter hier leisten“, sagt Reuter in seiner Funktion als Rettungsdienstleiter des Regionalverbands PotsdamMittelmark-Fläming. Der Verband ist gerade um zwei Wachen gewachsen, nachdem er eine Ausschreibung des Landkreises gewonnen hatte (siehe Kasten). Neuvergabe der Rettungswachen im Landkreis Potsdam-Mittelmark Der Kreistag hat Anfang Juli über die Vergabe der 13 Rettungswachen im Landkreis Potsdam-Mittelmark entschieden. Das Ergebnis: Für die nächsten fünf Jahre werden die Johanniter im Raum Beelitz / Treuenbrietzen sowie in Belzig / Ziesar die Rettungsdienstleistungen erbringen. Die Organisationen, die nicht den Zuschlag erhielten, klagten gegen diese Entscheidung, unterlagen aber in zweiter Instanz. . TÜV Der 49-jährige Kleeberg ist als speziell weitergebildeter Lehrrettungsassistent in erster Linie dafür zuständig, Auszubildende und Praktikanten zu schulen. „Wenn wir irgendwo Qualifizierungsbedarf feststellen, werden die Dienstpläne so gelegt, dass die Person mit dem Lehrrettungsassistenten zusammen arbeitet“, sagt Reuter. So könne der Ausbilder sein Wissen unkompliziert weitergeben. „Wegen ihrer langjährigen Berufserfahrung denken ältere Mitarbeiter oft, die einzig gültige Meinung zu haben“, sagt Kleeberg, „aber auch diese Kollegen muss man manchmal korrigieren und dabei versuche ich immer, sie mit meinem fachlichen Wissen zu überzeugen.“ Erfahrung sei zwar wichtig, aber jeder müsse auch bereit sein, immer wieder seine Routinen zu hinterfragen, meint Kleeberg. Zudem gebe es im Bereich Rettungsdienst und Erste Hilfe ständig Änderungen und neue Erkenntnisse. „Irgendwie mitschwimmen oder die goldene Mitte zwischen zwei Alternativen geht im Rettungsdienst nicht! Es muss 100 Prozent korrekt sein.“ Schließlich gehe der Retter mit dem Patienten quasi einen mündlichen Vertrag über eine optimale Versorgung ein. „Ich will auch im Nachhinein sagen können: Ich habe in der Situation die bestmögliche Hilfe geleistet“, sagt Kleeberg. Denn er wolle den Patienten auch hinterher guten Gewissens in die Augen schauen können. Tatsächlich hat ein ehemaliger Patient seinen Notfallretter in der örtlichen Kaufhalle wieder getroffen und sich bei ihm für die Hilfe bedankt: „Von solchen Erlebnissen zehre ich, die treiben mich weiter.“ Damit ist es offiziell: Zum 1. Januar 2009 sind die Johanniter des Regionalverbandes Potsdam-Mittelmark-Fläming für insgesamt sieben Wachen zuständig. Übrigens ist der Rettungsdienst der Johanniter im Landesverband Berlin / Brandenburg auf der Grundlage des Qualitätsmanagementsystems nach der DIN-Norm EN ISO 9001:2000 zertifiziert. Das Zertifikat wurde aktuell durch ein Überwachungsaudit vom TÜV Süd im September 2008 bestätigt. |b.punkt Dezember |2008 | 5 | Johanniter-Landeswettkampf Mit der Trage über den Hindernisparcours Mehr als 200 Wettkämpfer in 18 Mannschaften sind am 6. September beim Landeswettkampf der Johanniter im Rahmen des Brandenburg-Tages in KönigsWusterhausen gegeneinander angetreten. Köpfchen und Fingerspitzengefühl bewies die KinderMannschaft aus Finsterwalde beim Landeswettkampf am 6. September in Königs Wusterhausen: Die Kids holten sich den 1. Platz in der Kategorie für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren und qualifizierten sich damit für den Bundeswettbewerb im nächsten Jahr in Leipzig. 6 | Schon beim Theorie-, Kreativitäts- und Tragetest wurde von den Schülern einiges gefordert. Im Praxistest ging es dann um Erste Hilfe, die Versorgung von Verletzten – dargestellt von geschminkten Laiendarstellern – und das Absetzen eines Notrufs. Auch hier überzeugte die Mannschaft durch Sachverstand und Professionalität. Mit großer Freude nahmen die besten „Kinderretter“ den Pokal aus den Händen von Holger Rupprecht, Brandenburgs Minister für Bildung, Jugend und Sport, entgegen. Die älteren Teilnehmer aus Sanitäts- und Rettungsdienst mussten im praktischen Teil unter anderem einen Hindernisparcours mit einer Trage überwinden, Krankheitsbilder diagnostizieren sowie Motorradunfälle und Schussverletzungen versorgen. „Bei gutem Wetter und toller Stimmung haben sich die zahlreichen kleinen und großen Helfer super Wettkämpfe geliefert“, resümiert Landesvorstand Jörg Lüssem. Schirmherr der Veranstaltung war Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck. Neben dem Wettkampf haben die Johanniter auch ihr breites Leis tungsspektrum demonstriert: Die Besucher konnten sich Einsatzleit-, Rettungs-, Kranken- sowie Intensivverlegungsfahrzeuge, die MotorradStauhelferstaffel und die Rettungshunde anschauen. Viele Gäste, darunter Brandenburgs Gesundheits- und Sozialministerin Dagmar Ziegler, nutzten die Möglichkeit sich über die Kinder- und Jugendeinrichtungen, die Auslandshilfe und die anderen sozialen Angebote der Johanniter zu informieren. Weiteren prominenten Besuch erhielten die Johanniter durch den TV-Coach & Streetworker Thomas Sonnenburg, der an einer Podiumsdiskussion teilnahm. | b.punkt Dezember |2008 | Kinderbetreuung Johanniter mit Kita und Hort in Groß Gaglow Ihr Engagement für Kinder und Jugendliche haben die Johanniter im Cottbuser Stadtteil Groß Gaglow ausgebaut. Anfang August übernahm die Hilfsorganisation die Trägerschaft für die Kindertagesstätte „Am Froschteich“ und die Horteinrichtung neben der Grundschule „Reinhard Lakomy“. In den beiden Einrichtungen im Stadtteil Groß Gaglow werden 214 Kinder betreut, darunter 14 Krippenkinder, 30 Kindergartenkinder und 170 Hortkinder. „Der Trägerwechsel sollte eigentlich schon früher erfolgen, die Kita musste aber zunächst von der Stadt Cottbus brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden“, erklärt der Südbrandenburger Regionalvorstand Matthias Rudolf. Berndt Weiße von der Stadt Cottbus (rechts) überreicht Regionalvorstand Matthias Rudolf den Vertrag. Da die alte Villa, in der die Kita „Am Froschteich“ untergebracht ist, aber nur bis Ende 2010 eine Betriebserlaubnis hat, werden die Johanniter auf dem Gelände der „Reinhard-Lakomy-Grundschule“ eine neue Kindertagesstätte errichten. „Auch ein neuer Hort soll dort integriert werden“, so Matthias Rudolf, „die Baukosten werden wir vorschießen und die Cottbuser Stadtverwaltung wird vom Jahr 2012 an die Refinanzierung übernehmen.“ | Kinderparadies | 7 Neue Hortetage in Niemegk Piratenschiff und Ritterburg, Polizeistation und Eisenbahn, Metallbausätze und ganze Lego-Landschaften – die Johanniter haben die neue Hortetage der Niemegker Robert-Koch-Grundschule zum Kinderparadies ausgebaut. Für 30.000 Euro hat die JohanniterUnfall-Hilfe als Träger des Hortes die Räume für die nachschulische Betreuung saniert und umgebaut. Am 19. September wurden sie mit einem Erntedankfest offiziell übergeben. „Die Freude der Kinder zeigt uns, dass sich diese Investition gelohnt hat“, erklärt Monika Lahr-Eigen, Regionalvorstand Potsdam-Mittelmark-Fläming. Jetzt steht den 117 Hort-Kindern die komplette dritte Etage des Schulgebäudes zur Verfügung. Genug Platz, „dass jeder seinen Interessen nachgehen, seine Fähigkeiten ausprobieren und entfalten kann“, freut sich die Hortleiterin Margred Doemski. Kindgerecht und freundlich wurde die Etage gestaltet und verfügt nun über vielfältige Angebote, die Kinderherzen höher schlagen lassen. Im „Atelier für kleine Künstler“ können sich die Kids kreativ betätigen. Im Theaterraum, in dem ein schönes Wandgemälde die Geschichte von Aschenputtel erzählt, können sich die Hortkinder nach Herzenslust verkleiden und ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Insbesondere bei den Jungs beliebt ist der Bau- und Experimentierraum für kleine Konstrukteure und Nachwuchsforscher. Die Mädchen ziehen sich dagegen gern in die Kuschelecke zurück – zum ungestörten Lesen und Geheimnisse austauschen. Im Bewegungsraum toben und klettern alle gern. Hier können die Kids auch Trampolinspringen, Kickern sowie Tischtennis und Billard spielen. Weitere Infos: Hort Niemegk, Waldstr. 1, 14823 Niemegk, Tel. 033843 920 001 |b.punkt Dezember |2008 | Ernährung „Gesunde Lebensweise“ aktiviert Kids und Eltern Groß und stark werden kostet ganz schön viel Energie. Wird der Energiebedarf von Kindern allerdings mit dem falschen „Treibstoff“ gedeckt, drohen Übergewicht und damit oft auch moto rische Defizite, Koordinationsstörungen, soziale und seelische Probleme. Diesem Trend will die Kita „Rappelkiste“ in Rüdersdorf mit dem Präventionsprogramm „Gesunde Lebensweise“ entgegenwirken. 8 | Seit Juni dieses Jahres läuft das einjährige Projekt und hat seitdem schon ziemlich viel Bewegung in den Alltag der 280 Kinder und 26 Erzieherinnen gebracht. „In eigens eingerichteten Kinder-Küchen lernt der Nachwuchs das schmackhafte und richtige Zubereiten von frischem Obst, Gemüse und anderen gesunden Nahrungsmitteln. Außerdem vermitteln wir den Kindern, was zu einem richtigen Essen gehört“, erklärt Edda BeierNiemann, Leiterin der Integrations-Kita, die sich seit 1994 in der Trägerschaft der Johanniter befindet. Von Zeit zu Zeit wird gemeinsam gefrühstückt – und zwar gesund, lecker und mit jeder Menge Spaß. „Die Kinder helfen mit, frische Zutaten auszuwählen und einzukaufen, bauen im Garten eigene Kräuter an und wirbeln fleißig in der Küche“, so Beier-Niemann. Denn was man selbst zubereitet, schmeckt später umso besser. Bei der Auswahl der Lebensmittel legt die Kita Wert auf einen hohen Anteil an Obst, Gemüse, Vollkorn- und fettarmen Milchprodukten. Zu trinken gibt es Wasser, Früchtetee und selbst gemachte Fruchtsaftschorle. Weil zu einer gesunden Lebensweise auch körperliche Betätigung gehört, stehen den Kindern drei Bewegungsräume mit vielen Sportgeräten zur Verfügung. Hier können sich die Knirpse nach Lust und Laune allein oder mit Freunden austoben. Zusätzlich werden verschiedene Kurse wie Kinder-Yoga angeboten. Auch regelmäßige Sauna-Besuche stehen auf dem Programm. Die Präventionskampagne „Gesunde Lebensweise“ wird von der AOK Brandenburg und RWE unterstützt. Zehn Erzieherinnen der „Rappelkiste“ wurden für das Gesundheitsprojekt speziell weitergebildet. Bei Elternabenden geben sie ihr Wissen an die Eltern weiter, „Schließlich ändert sich nur etwas, wenn wir die ganze Familie erreichen und uns die Eltern Zuhause in unseren Bemühungen unterstützen“, sagt Edda Beier-Niemann. Und ändern muss sich dringend etwas: Rund 20 Prozent aller Kinder in Deutschland sind bereits von Übergewicht betroffen. Damit zusammenhängend treten Diabetes, Herzund Kreislauferkrankungen sowie Gelenkschäden immer früher auf. Weitere Infos: Kita Rappelkiste, Brückenstr. 77A, 15562 Rüdersdorf, Tel. 033638 3302 | b.punkt Dezember |2008 | Kita-Abendbetreuung Eine Gute-NachtGeschichte für Paul Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen ist gar nicht so einfach, denn in vielen Berufen ist zeitliche Flexibilität gefragt. Ob in der Kranken- und Altenpflege, im Handel oder Gastronomie: Abendund Wochenendschichten lassen sich oft nicht vermeiden. Deshalb kümmern sich die Johanniter in Königs Wusterhausen jetzt auch abends um den Nachwuchs. Vor diesem Problem stand auch die Altenpflegerin Anke Sbosny aus Königs Wusterhausen. „Ich bin alleinerziehend und meine Eltern, die mir lange Zeit bei der Betreuung meines Sohnes Paul geholfen haben, fühlen sich gesundheitlich nicht mehr in der Lage dazu“, erzählt die 39-Jährige. Im Februar erfuhr Anke Sbosny von einer neuen Richtlinie des Landkreises Dahme-Spreewald, der in bestimmten Fällen bei Schichtarbeitern die Kosten für eine flexible Kinderbetreuung in häuslicher Umgebung übernimmt. Nur eine Betreuungsmöglichkeit fand sich nicht. Nach vielen ergebnislosen Telefonaten landete Anke Sbosny schließlich bei den Johannitern. Diese kümmern sich seitdem um Paul. Die Kosten trägt der Landkreis und die Stadt. Für die Eltern ist der Service kostenfrei. „Anfangs war ich furchtbar aufgeregt“, erinnert sich Anke Sbosny, „inzwischen bin ich begeistert.“ Paul ver- Nicole Jacob und Stefanie Szayka betreuen Anke Sbosnys Nachwuchs auch am Abend. steht sich mit seinen Betreuerinnen Stefanie Szayka und Nicole Jacob, die derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr bei den Johannitern absolvieren, bestens. Wenn Anke Sbosny Spätschicht hat, holen die beiden Frauen den Siebenjährigen von der Kita ab, spielen mit ihm, machen Abendessen und bringen den Knirps ins Bett – eine Gute-Nacht-Geschichte ist natürlich inklusive. Auch am Wochenende ist eine der Johanniter-Betreuerinnen für Paul da, wenn seine Mama arbeiten muss. Inzwischen erfährt die Abendbetreuung der Johanniter regen Zulauf. Anspruch haben Eltern von Kita-Kindern, die nachweisen können, dass sie abends oder nachts arbeiten und ihre familiäre Situation keine andere Betreuungsmöglichkeit bietet. Die erforderliche Prüfung übernimmt das zuständige Fachamt der Stadt Königs Wusterhausen. Die Betreuer müssen ein polizeiliches Führungszeugnis, einen Gesundheitspass sowie einen erfolgreich abgeschlossenen Kurs für „Erste Hilfe am Kind“ vorweisen. „Das Pilotprojekt, das im Juni in Königs Wusterhausen begann, wird jetzt auch zunehmend von Eltern aus umliegenden Ortsteilen wie zum Beispiel Zernsdorf wahrgenommen“, freut sich Marco Drewitz von den Johannitern in Königs Wusterhausen. Weitere Informationen geben die Johanniter in Königs Wusterhausen unter Tel. 03375 218030 oder per E-Mail: kinderbetreuung_kw@juh-bb.de |b.punkt Dezember |2008 | 9 | Leben im Alter Betreutes Wohnen in Altenhof – Seeblick inklusive! Bei Fragen oder Interesse an einem Besichtigungs termin wenden Sie sich bitte an Nicole Henkel, Tel. 03334 300820 Schenken Sie Sicherheit: Mit dem Johanniter-Hausnotruf! Der Johanniter-Hausnotruf gibt Ihnen oder Ihren Angehörigen das beruhigende Gefühl, nie allein zu sein. Gebührenfreier Serviceruf: 0800 5642664837 www.juh-bb.de Unser Weihnachtsgeschenk für Sie: 4 Wochen kostenlos testen! Die Aktion gilt nur in den Bundesländern Berlin und Brandenburg bis zum 15. Januar 2009. � 10 | Dort warten 46 Wohnungen von 35 bis zu 56 Quadratmetern auf neue Mieter. „Der erste Bauabschnitt ist Ende November fertiggestellt. Dann können auch Musterwohnungen besichtigt werden“, sagt der Nordbrandenburger Regionalvorstand Ralf Opitz. Das Betreute Wohnen in Altenhof bietet gleichzeitig Freiheit und Sicherheit. Alle Wohnungen sind barrierefrei gestaltet und verfügen über ein seniorengerechtes Bad, eine Einbauküche, großzügige Fenster und zwei Balkone – entweder mit Wald- oder Seeblick. In einem verglasten Anbau befindet sich der Gemeinschaftsraum mit Platz für bis zu 80 Personen, an den sich eine Seeterrasse anschließt. Auch an Gästeappartements wurde gedacht. Gleichzeitig profitieren die Bewohner von einem vielfältigen Freizeit-, Therapie- und Serviceangebot, wie dem 24-Stunden-Hausnotruf: Wird Hilfe benötigt, ist sie per Knopfdruck zur Stelle. Ärztliche Versorgung, Menüund Medikamentenlieferservice, Hilfe bei der Wohnungsreinigung und bei Einkäufen, Wäscheservice oder ambulante Haus- und Krankenpflege stehen bei Bedarf jederzeit zur Verfügung. So ist sichergestellt, dass auch Bewohner mit einer Pflegestufe problemlos ihren Ruhestand hier verbringen können. Anzeige Viele Senioren möchten ihren Lebensabend in den ihren eigenen vier Wänden genießen und trotzdem nicht auf Unterstützung und Komfort verzichten. Perfekt, wenn dann noch ein traumhafter Blick auf den Werbellinsee hinzukommt, wie in der neuen Wohnanlage der Johanniter in Altenhof. | Johanniter-Preisrätsel Die Bibel – eine gesprochene Symphonie „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ Wenn der Schauspieler Ben Becker diese wohl bekannten Worte spricht, hält das Publikum den Atem an. Mit seiner markanten, dunklen Stimme verleiht er nicht nur der Einführung in das Johannesevangelium eine einzigartige Kraft und Dynamik. Mehr als drei Stunden lang liest der Berliner Charakterschauspieler seine Lieblingspassagen aus der Bibel vor, und Tausende hängen an seinen Lippen. In zwölf Städten ist Becker – begleitet von einem 75-köpfigen Team aus Musikern, einem Gospel-Chor und Videokünstlern – in den vergange Wochen und Monaten aufgetreten, vor ausverkauften Häusern. Mit der Vertonung der Bibel hat sich das Enfant terrible des Südeuropäer 1 Wassersportler schwarzer Singvogel deutschen Films einen langjährigen Wunsch erfüllt und das Buch der Bücher in eine atemberaubende Performance umgesetzt. Mit geschickt gekürzten Passagen erzählt er die spannenden Geschichten von Adam und Eva, Noah, Kain und Abel, Moses und Hiob und fasziniert damit selbst nicht-religiöse Menschen. Die wortgewaltigen Texte aus dem Alten und Neuen Testament werden durch Musik machtvoll in Szene gesetzt. Das Filmorchester Babelsberg und Beckers eigene Zero Tolerance Band spielen neben einigen eigens komponierten Liedern auch bekannte klassische Stücke von Beethoven bis Mahler, sowie neu bearbeitete Songs von Johnny Cash, Elvis Presley und vielen anderen. Weih nachtsgrün Holzraummaß nicht unten Entgegnung Mutter von Jesu 10 Frauenkosename abtrünnig Stadt in Brasilien 2 8 eine Berliner Uni (Abk. ) Haft 1 2 Aufforderung zur Ruhe Sänger im MA griech. Buchstabe Stadt im Irak 12 5 Fragewor t span. Artikel ostpolynes. Insel 7 4 zeitgemäß dt. Vorsilbe wwp08/80 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 I T A L I T E N E A R KRIPP 11 Pflanzenstiel Auflö | 11 General Wallensteins Früchte Fünf der aufwändig eingespielten DoppelCDs zur Show von Ben Becker befinden sich im Lostopf. englisch: Ohr 6 9 3 englisch: Kunst Jugendlicher Austauschspieler feinste Schmutzteilchen Fluss durch Bihac hebräi. Buchstabe arge Lage Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Bitte schreiben Sie das Lösungswort auf eine ausrei chend frankierte Postkarte und schicken sie an: Das Lösungswort der letzten Ausgabe war: BRANDENBURGTAG Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Landesverband Berlin / Brandenburg Stichwort: Preisrätsel Berner Straße 2-3, 12205 Berlin Elvira Breuer, Ulrike Schwarz und Ilse Sons konnten sich über je einen Business-Bag „Harvard“ freuen. |b.punkt Dezember |2008 www.juh-bb.de Betreutes Wohnen in Altenhof Werbellinsee-Blick inklusive Informationen erhalten Sie unter: Telefon 03334 300820 n.henkel@juh-bb.de