Chance zur Veränderung!
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Chance zur Veränderung!
56. Jahrgang . Ausgabe Nr. 3/4 . März/April 2010 Betriebsratswahlen Chance zur Veränderung! VORWORT . INHALTSVERZEICHNIS MAGAZIN DER CHRISTLICHEN GEWERKSCHAFTEN CGM . CGDE . CGBCE . KFG . UNION GANYMED . BIGD . GKH VORWORT [ Einleitende Worte ] Liebe Kolleginnen und Kollegen, in Deutschland schleicht sich zurzeit der real existierende Sozialismus ein und keiner merkt es. Während einerseits ein Richterspruch aus Karlsruhe dafür sorgt, dass die Hartz-IV-Leistungssätze aller Voraussicht nach steigen werden, wird andererseits darüber nachgedacht, wie die vorhandene Arbeit auf möglichst viele Schultern verteilt wird. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Die CGM hat nichts dagegen, dass vor allem Kinder in Zukunft wahrscheinlich mehr Hartz IV bekommen und in begründeten Einzelfällen Zulagen gezahlt werden. Aber im Zusammenhang mit dem Bundesverfassungsgerichtsurteil muss dann auch dringend die Frage Titelthema 03 Chance zur Veränderung! Betriebsratswahlen Gewerkschaftsnachrichten CGM 04 CGM-Auszeichnungen und Jahresrückblick 04 Detlef Lutz besuchte VEM Sachsenwerk GmbH Dresden 05 50 Jahre Bezirksverband Friedrichshafen/Ravensburg 06 Frischer Wind bei Bosch Ansbach 06 Podiumsdiskussion zu brandaktuellem Thema 07 Eine starke Truppe traf sich in Sennfeld CGDE 07 Bahn-Turbulenzen KFG 08 Immer wieder das Thema der Spesen 09 Verpflichtung zur Weiterbildung 09 Schulterschluss von CSA und KFG diskutiert werden, welchen Wert Arbeit in unserer Gesellschaft hat. Aus Sicht der CGM sollte derjenige, der jeden Tag arbeiten geht, mehr in der Tasche haben als derjenige, der nicht arbeitet. Es gilt das Lohnabstandsgebot einzuhalten, damit auch in Zukunft ein Anreiz besteht, arbeiten zu gehen. Wir stehen zur sozialen Marktwirtschaft und wir stehen dazu, dass die Gemeinschaft demjenigen hilft, der sich selbst nicht helfen kann. Es kann jedoch nicht sein, dass soziale Sicherungssysteme als soziale Hängematte missbraucht werden. Und fällt Ihnen noch etwas auf? Während bis vor kurzem eine breite demokratische Mehrheit in Politik und Bevölkerung über Forderungen nach einer 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich gelacht hat, weil jeder wusste, dass diese nicht finanzierbar ist, wird derzeit eine gesellschaftspolitische Debatte geführt, die inhaltlich nicht weit weg von diesen Forderungen ist. Auf bis zu 26 Wochenstunden kann nach dem Tarifabschluss in der Metallund Elektroindustrie die Arbeitszeit gekürzt werden – in Zeiten einer Weltfinanz- und Wirtschaftskrise ist offensichtlich alles möglich. Zum vollen Lohnausgleich zahlt der Arbeitgeber einen kleinen Teil und der Rest kommt Jugendseite 10 Führerschein mit 17 11 Sekunden, die über Leben 11 Jugendzeitschrift Politik . Soziales 12 Gesetzliche Krankenkassen weiterhin im „Fusionsrausch“ 13 Minister Rösler schwimmen die Felle davon 13 Was hindert den DGB 14 Hoffnung auf den Aufwärtstrend 14 Schwere Zeiten auf dem Automarkt 15 Kein Börsen-Poker mit Menschenschicksalen! 16 Chinesische Mauern 16 Immer wieder zu Wahlkampfzeiten 17 Arbeit muss sich lohnen Wir 18 CGM-Spende an „Hilfe für kranke Kinder e.V.“ Heike de Vries DGZ . 3/4 2010 Monica Wüllner 19 Neuer Geschäftsführer in Wolfsburg Torsten Schöne 19 Treffen der Verwaltungsangestellten und Tod entscheiden 19 Neue Geschäftsführerin für NRW 02 per Kurzarbeitergeld oder Aufstockung vom Staat. Bezahlt wird alles von den immer weniger werdenden Steuerzahlern, die noch von dem leben können, was sie selbst verdienen. Und wenn diese Rechnung nicht mehr aufgeht, wird halt ein Rechtsanspruch auf Arbeit eingeführt. Dann verdienen wenigstens bald alle etwas, aber halt auch alle gleich wenig, oder? Dass dieses leistungsfeindliche System nicht funktioniert, wissen spätestens seit dem Bankrott der ehemaligen DDR alle, aber zurzeit erinnert sich wohl niemand mehr daran. Lassen Sie sich durch meine Worte nicht entmutigen: Es geht in den nächsten Tagen und Wochen bei den Betriebsratswahlen auch darum, Unterschiede zwischen den Kandidaten darzustellen. Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben wollen wissen, für was die CGM steht und worin sich unsere Gedanken von anderen unterscheiden. Unsere Grundsätze basieren auf der christlichen Soziallehre, andere auf dem kommunistischen Manifest. In diesem Sinne: Viel Erfolg bei der Betriebsratswahl 2010! Tarifgeschehen 20 Entgelterhöhung trotz Krise 20 SHK-Handwerker in Brandenburg erhalten mehr Geld 18 20 21 21 21 22 Recht Betriebsrente – Insolvenzsicherung Aufwendungsersatz Anhörung des Arbeitnehmers Kündigungsgrund Internet für den Betriebsrat Informationen 23 Der Mythos lebt! 23 Wertevermittlung für unsere Gesellschaft 24 24 25 25 Armutsrate nimmt zu Wehrpflicht und Zivildienst ade? Neuregelung für Jahreswagen Wahlparolen der LINKEN 26 Franz-Röhr-Bildungswerk 27 Impressum TITELTHEMA BETRIEBSRATSWAHLEN [ Chance zur Veränderung! ] Die Betriebsratswahlen 2010 starten am 1. März. Sie können bis 31. Mai andauern, werden jedoch in den allermeisten Betrieben wesentlich früher abgeschlossen sein. In den bedeutenden Unternehmen und Betrieben im Organisationsbereich der CGM sind Kolleginnen und Kollegen mit eigenen Listen angetreten. Sie sorgen dafür, dass die Betriebsratswahlen zu wirklichen Wahlen werden, denn ebenso wie bei allen politischen Wahlen muss es auch bei der Betriebsratswahl ein demokratisches Auswahlverfahren geben. Die Christliche Gewerkschaft Metall hat in einem Grundsatzprogramm zu den Betriebsratswahlen ihre Position dargestellt. Sie ruft nunmehr die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf, durch eine hohe Wahlbeteiligung zu zeigen, dass Betriebsräte einen wichtigen Platz im Sozialgefüge der Unternehmen haben. Auch bei diesen Betriebsratswahlen geht die andere Gewerkschaft wieder mit einem „erfolgreichen“ Tarifabschluss hausieren: Die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie ist relativ lautlos und schnell zu einem Abschluss gekommen. Bei den Tarifverhandlungen in Nordrhein-Westfalen haben sich Arbeitgeber und IG Metall auf ein Tarifpaket „Zukunft in Arbeit“ verständigt. Gesamtmetall hat dieses „Krisenpaket 2012“ zur Übernahme in den anderen Tarifgebieten empfohlen, viele Bezirke sind dieser Empfehlung bereits gefolgt. Auf den ersten Blick scheint der Abschluss gelungen: Beschäftigung wird gesichert und es gibt sogar eine Entgelterhöhung im nächsten Jahr um 2,7 Prozent. Schaut man genauer hin, beinhaltet der Abschluss einige Tücken und entspricht nur ansatzweise den Forderungen der CGM. Kritisch betrachten wir vor allem die Tatsache, dass die Tarifpartner die Wirkung von der Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge durch den Staat abhängig machen. Dies stellt ein Paradigmenwechsel in der Ta- rifpolitik dar, dessen rechtliche und arbeitsmarktpolitischen Auswirkungen noch nicht abzusehen sind. Zudem halten wir aufgrund des nicht absehbaren Verlaufs des Jahres 2010 bezüglich Bruttoinlandsprodukts, insbesondere aber auch der Preissteigerung, eine Laufzeit von insgesamt 23 Monaten für deutlich zu lange. Die Große Tarifkommission der CGM hatte in ihrer Sitzung am 20. und 21. Januar in Hohenroda beschlossen, die Laufzeit eines neuen Tarifvertrages auf höchstens zwölf Monate zu begrenzen. Die Große Tarifkommission beschloss weiterhin die Forderung, die Berufsausbildungsverhältnisse in der Fläche um jährlich fünf Prozent zu steigern. Damit können sich Unternehmen im Geltungsbereich eines Flächentarifvertrages gegenseitig bei der Anzahl der Auszubildenden unter die Arme greifen. Viel problematischer stellte sich aus Sicht der Tarifexperten der CGM die Frage, ob man mit einer prozentualen Forderung operieren solle. Die Große Tarifkommission hält im Prinzip an einem Inflationsausgleich fest. Für die Handwerke werden insgesamt 4,7 Prozent im Gesamtvolumen gefordert, hier sind mögliche Arbeitszeitfaktoren eingerechnet. Die Sicherung der Arbeitsplätze steht auch dort im Vordergrund der beginnenden Tarif- verhandlungen, an denen die CGM beteiligt ist. Dazu kommt, dass seit dem 1. Januar die Folgeregelung für die Altersteilzeit, der Tarifvertrag FlexÜ, in Kraft ist und bis zu vier Prozent der Beschäftigten unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit des vorzeitigen Ausstiegs nutzen können. Niemand weiß, was am Ende bei den Tarifverhandlungen herauskommen wird, aber die Stimmung ist geprägt vom Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung. Und das ist gut so! Detlef Lutz Bundesvorsitzender Im Vorfeld zur Betriebsratswahl und Tarifrunde trafen sich die gewerkschaftlichen Gremien zur Entscheidungsfindung. Hier: Bundesweite Tarifkommissionssitzung in Hohenroda. DGZ . 3/4 2010 03 GEWERKSCHAFTSNACHRICHTEN KREISVERSAMMLUNG BAYERN [ CGM-Auszeichnungen und Jahresrückblick ] Im Rahmen einer Kreisversammlung verbunden mit einer vorweihnachtlichen Feierstunde hat die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) an Reinhold Endres, Manfred Seufert und Norbert Scherg die höchste Auszeichnung des Landesverbandes Bayern verliehen. Landesvorsitzender Bernhard Kreser überreichte zusammen mit Geschäftsführer Kurt Schreck aus Schweinfurt die Franz-WieberMedaille an die drei langjährig in verschiedenen Gremien mitwirkenden Kollegen, u.a. im Betriebsrat der Fa. Bosch Rexroth AG in Lohr a. Main. Die Auszeichnung ist nach Franz Wieber benannt, der vor 110 Jahren in Duisburg den Christlichen Metallarbeiterverband (heute CGM) gründete. In einem Jahresrückblick erläuterte Rexroth-Betriebsgruppenvorsitzender Theo Dittmaier die aktuelle Situation und der Landesvorsitzende Bernhard Kreser ging auf die bayrischen Tarifabschlüsse und -verhandlungen 2009 ein. Im Elektro-Handwerk konnten im Frühjahr die Löhne um 2,4 Prozent erhöht werden und eine nächs- Auf dem Foto sind von links nach rechts abgebildet Kurt Schreck (Geschäftsführer), Reinhold Endres, Bernhard Kreser (Landesvorsitzender), Norbert Scherg und Theo Dittmaier te Tariferhöhung zum 01. Mai 2010 ist mit 2,7 Prozent bereits vereinbart. Weiter laufen derzeit Verhandlungen zur Verbesserung der betrieblichen Altersvorsorge. Im Metallhandwerk wurden zum 01. September 2009 die Entgelte um 2,1 Prozent erhöht, die zweite Stufe folgt zum 01. Juli 2010 mit weiteren 2,0 Prozent. Aktuell laufen Tarifverhandlungen im Sanitär-Heizung-Klima-Handwerk zu dem zum 31.12.2009 gekündigten Entgelt-Tarifvertrag. Diese gestalten sich als schwierig, da die Entgelte in Bayern zu den höchsten in diesem Tarifgebiet in der gesamten Bundesrepublik gehört. Er bezeichnete deshalb die Tarifarbeit der CGM im bayerischen Handwerk als einen Erfolg, der im krassen Widerspruch zu dem von den Medien verbreiteten Eindruck von Dumpinglöhnen der christlichen Gewerkschaften steht. In vielen Bundesländern bestehen DGB-Tarifverträge, die 30 - 40 Prozent unter dem Niveau von Bayern liegen, was sich zunehmend als belastend für die bayerischen Handwerksbetriebe darstellt. Die CGM hat in den zurückliegenden Jahren die tariflichen Schwerpunkte auf die Sicherung der Arbeitsplätze, die Förderung der betrieblichen Ausbildung und die Verbesserung der betrieblichen Altersvorsorge gelegt. Letzteres wird auch bei den Tarifverhandlungen bei Sanitär-Heizung-Klima eine entscheidende Rolle spielen. BETRIEBSBESICHTIGUNG [ Detlef Lutz besuchte VEM Sachsenwerk GmbH Dresden ] Die CGM ist seit 10 Jahren Tarifpartner der VEM Gruppe. Diese besteht aus vier Unternehmen, wobei drei Betriebe Elektromotorenhersteller sind. Ergänzt wird die Gruppe durch eine Gießerei in Ostsachsen. Das Sachsenwerk in Dresden stellt Elektromotoren und Generatoren bis 35.500 kW, Windkraftgeneratoren bis 6 MW, Motoren für den Schienenfahrzeugbau und auch Sonderanfertigungen her. So konnte das Werk einen Auftrag verbuchen, alle Elektroanlagen für ein Schiff der AIDA-Reihe zu liefern. Traditionell fand Anfang Dezember im VEM Sachsenwerk Dresden die 4. Betriebsversammlung statt. Anlass für den Bundesvorsitzenden Detlef Lutz, an der Betriebsversammlung teilzunehmen und ein Gespräch mit der Werksleitung zu führen. » 04 DGZ . 3/4 2010 in der vorderen Reihe: Detlef Lutz (links) und Freiherr von Rothkirch in der hinteren Reihe: Frieder Berger, Hans-Jörg Tittel, Hans-Georg Becker, Dr. Dietmar Puschkeit (v.l.n.r.). GEWERKSCHAFTSNACHRICHTEN Nach dem Gespräch mit dem Betriebsgruppenvorstand traf sich die Geschäftsleitung der VEM Gruppe mit der CGM Delegation. Die wirtschaftliche Lage der Unternehmen wurde seitens der Geschäftsleitung dargestellt. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass die Haustarifverträge, die seit 10 Jahren wirken, ihren Sinn und Zweck erfüllten und auch weiterhin erfüllen wer- den. Der Abschluss im Jahr 2000 hatte die Ziele, die Unternehmen zu erhalten und wirtschaftlich zu stärken, die Arbeitsplätze zu sichern und die Arbeitnehmer am Erfolg der Unternehmen zu beteiligen. Es konnte festgestellt werden, dass seit 2000 keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen wurden. Die Gesprächspartner waren sich einig, die Tarifzusammenarbeit auch weiterhin konstruktiv zu entwickeln. Im Anschluss an das Gespräch führte der Werksleiter Dr. Kunze die CGM-Delegation durch den Betrieb. JUBILÄUM [ 50 Jahre Bezirksverband Friedrichshafen/Ravensburg ] Mit einem Festakt hat der Bezirksverband sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Mit Stolz blickten rund 80 Betriebsräte, Jubilare und Mitglieder auf die Geschichte der Arbeiterbewegung zurück. „Nicht als Konkurrenz, sondern als Alternative“ sieht die Christliche Gewerkschaft Metall ihre Arbeit. Dazu der Bezirksvorsitzende Bernd Fuchs: „Man sei nicht mehr die kleine, unbekannte Gewerkschaft, sondern habe sich in diesen fünf Jahrzehnten den nötigen gesellschaftlichen Respekt erarbeitet. Wir sind auf dem richtigen Weg“. Zahlreiche Ehrengäste folgten der Einladung. Landrat Lothar Wölfle bezeichnete die CGM als eine Gewerkschaft, die im Fokus einer Auseinandersetzung nicht den Sieg, sonder vielmehr den Fortschritt im Grußworte von Lothar Riebsamen MdB Blick habe. Landrat Wölfle bot das Miteinander mit der Kreispolitik an. „Die Tür des Landratsamtes steht immer offen“. „Gewerkschaftsarbeit kann man nicht an der Lautstärke messen, sondern an der Kraft der Argumente“, war das Credo von Andreas Brand, Oberbürgermeister von Friedrichshafen. „Die CGM sei im gewerkschaftlichen Konzert nicht mit einer lauten Trompete sondern eher mit einer filigranen Geige gleichzusetzen“. MdB Lothar Riebsamen würdigte in seinem Grußwort den Mut der Initiatoren, der vor 50 Jahren zur Gründung der CGM geführt habe. „Kompetenz und die Fähigkeit zu überzeugen zeichne die Christliche Gewerkschaft Metall aus“, meinte Riebsamen. Dass das „C“ im Namen auch in der gewerkschaftlichen Arbeit erkennbar ist, betonte Pfarrer Bernd Herbinger: „Die CGM baut Brücken in den Betrieben. Wenn wir uns auf diesen Brücken begegnen, kann ich Ihnen gerne die Hand reichen“, so Herbinger. In seinem Festvortrag würdigte der stellvertretende CGM-Bundesvorsitzende Adalbert Ewen aus Saarbrücken die Arbeit des Bezirksverbandes, der sich damals neben Grußworte von Landrat Lothar Wölfle Grußworte und Gastgeschenk von Oberbürgermeister Andreas Brand dem Platzhirsch DGB etabliert habe. „Aus einem zarten Pflänzchen sei ein schöner Baum geworden“. „Wir sind für eine Sozialpartnerschaft und nicht für Ideologie und Klassenkampf“, streifte Ewen das Thema Mindestlohn. Es geht um Menschen und jeder könne aus heutiger Sicht morgen auf der Straße stehen. Bezirksvorsitzender Bernd Fuchs und GeorgDieter Bell, Landesvorsitzender, zeichneten danach Mitglieder aus für 25-, 40- , 50- und 60 Jahre Gewerkschaftszugehörigkeit. Die hervorragende musikalische Begleitung des Festaktes übernahm das Friedrichshafener Zeppelin-Ensemble unter der Leitung von Peter Bergmüller. Bernd Fuchs Bezirksvorsitzender Festvortrag von Adalbert Ewen Ehrung von Gründungsmitglied Albert Vogelmann DGZ . 3/4 2010 05 GEWERKSCHAFTSNACHRICHTEN BEGRÜSSUNG [ Frischer Wind bei Bosch Ansbach ] Seit 01. Februar 2010 ist Peter Kalisch für die Betriebsgruppe der CGM bei Bosch Ansbach zuständig. Christoph Blümlein und Gerhard Herzog begrüßten ihn recht herzlich bei der Betriebsgruppensitzung anlässlich der Festlegung der Kandidatenliste zur Betriebsratswahl. Peter Kalisch konnte sich bei seinem Besuch vom großen Potenzial und der Motivation der Mitglieder vor Ort überzeugen. Zukünftig wollen alle an einem Strang ziehen und ihr Möglichstes tun, um die bevorstehenden Betriebsratswahlen zu einem Erfolg zu machen. Gerade, weil die nicht in der CGM organisierten Mitarbeiter eine Anlaufstelle suchen, sich gerne einbringen möchten, ist es eine interessante und lohnende Aufgabe. Erste Reihe von links: Peter Kalisch, Michael Berger, Marion Hohlheimer, Marianne Magdsick, Michael Lange, Nikolaus Gress, Christoph Blümlein, Frank Schmidt. Hintere Reihe von links: Hartmut Schädel, Roland Stellwag, Herbert Sand, Klaus-Dieter Ulfig, Josef Engelhardt, Wolfgang Scheidacker, Richard Ludwig, Gerhard Herzog. ZEITARBEIT [ Podiumsdiskussion zu brandaktuellem Thema ] Auf breites Interesse stieß die von der CGM organisierte Podiumsdiskussion, die am 21.01.2010 im „Politikcafe friends“ in Friedrichshafen statt fand. Mit dabei in der Podiumsdiskussionsrunde waren Andreas Bemerl, Ernst Kretschmer, Detlef Lutz, Oswald Metzger und Daniel Oberschelp. Das Urteil der Presse: „Ganz nah am Puls der Zeit / lebendige und lehrreiche Diskussion / provokative Fragen zu einem aktuellen Thema...“ • Ist die Zeitarbeit ein legales Mittel, den Kündigungsschutz zu umgehen? • Ist die Zeitarbeit der Jobmotor, der uns 2010 aus der Krise hilft? • Sind Zeitarbeiter Mitarbeiter 2. Klasse? • Wie wirkt sich die Osterweiterung des Ar beitsmarktes auf unsere Arbeitsplätze aus? Zum Thema Zeitarbeit herrscht viel Halbwissen angereichert mit viel Emotionen. Derzeit sind rund 650.000 Menschen in der Zeitarbeit beschäftigt. In Spitzenzeiten waren dies sogar 900.000. Nur ein Drittel der dort beschäftigten Mitarbeiter sind sogenannte Helfer, also Mitarbeiter ohne Berufsausbildung. Der überwiegende Teil der Zeitarbeiter ist gut 06 DGZ . 3/4 2010 ausgebildet. Das Spektrum geht vom Facharbeiter bis zum Akademiker. Ernst Kretschmer berichtete, dass im vergangenen Jahr bei einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent kein Facharbeiter zu haben war. Detlef Lutz der Bundesvorsitzende der CGM forderte für die Zeitarbeit einen Mindestlohn von deutlich über 8 Euro. Insbesondere im Hinblick auf die anstehende Öffnung des EU Arbeitsmarktes bot Detlef Lutz den Vertretern der IGM eine Zusammenarbeit zum Wohle der Beschäftigten an. Oswald Metzger wies zurecht darauf hin, dass es keinen Bestandsschutz für Löhne bis zum Lebensende geben kann. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen sich dem weltweiten Wettbewerb stellen und sich behaupten. Der Staat kann hierbei nur die Rahmenbedingungen anpassen und versuchen, dass wieder mehr Netto übrigbleibt. KURZ GESAGT Deutliche Kritik äußerten die Verbände und Gewerkschaften an der Vorgehensweise der Firma Schlecker. Eine neue Ladenkette mit Hilfe von Zeitarbeitsunternehmen auf den Markt bringen zu wollen, und Menschen aus festen Arbeitsverhältnissen in die Zeitarbeit zu drücken, ist eindeutiger Missbrauch der Zeitarbeit und wird weder durch die Arbeitgeberverbände noch durch die Christlichen Gewerkschaften, in welcher Form auch immer, unterstützt oder toleriert. Schlecker betreibt Missbrauch unter dem Deckmantel der Zeitarbeit. Die CGM bedankte sich bei allen Besuchern und Interessenten, insbesondere bei den Vertretern der IGM, die durch ihr Interesse und ihre Beiträge die Wertigkeit dieser Veranstaltung bestätigt haben. Geschäftsstelle Friedrichshafen Von rechts: Wirtschaftsexperte Oswald Metzger, CGM-Bundesvorsitzender Detlef Lutz und Ernst Kretschmer, Chef einer Zeitarbeitsfirma, auf dem „Roten Sofa“ des CDU-Ortsverbands. GEWERKSCHAFTSNACHRICHTEN SCHWEINFURT [ Eine starke Truppe traf sich in Sennfeld ] Beim Treffen der CGM´ler von ZF Sachs, anlässlich der Aufstellung der Kandidatenliste für die Betriebsratswahl 2010, wurden auch einige langjährige Kollegen/innen aus der Betriebsgruppe in den Vorruhestand und in die Rente verabschiedet. Durch intensiven Einsatz des Kollegen Michael Demus konnten neue Kandidaten für die Betriebsratswahl geworben werden, so dass unsere Liste auf 86 Kandidatinnen/en gesteigert wurde.Eine besondere Freude ist es, dass wir diesmal 11 weibliche Kandidaten, für unsere Liste gewinnen konnten. Kollege Michael Demus dankte allen Kandidatinnen und Kandidaten für Ihre Bereitschaft und den Einsatz für die bevorstehende BRW. CGM-Bezirksvorsitzender Peter Lehmann sprach die Laudatio für den erkrankten Robert Jaksch, der im Rollstuhl sitzend, zusammen mit seiner Frau an der Veranstaltung teilnahm. Mehr als 30 Jahre setzte er sich als Betriebsrat für seine Kollegen ein. Robert war für die CGM u.a. als Betriebsgruppensprecher bei Sachs und als Mitglied der CGM KreisBezirks und Landesvorstandschaft aktiv. Für diese langjährigen Aktivitäten wurde er mit der Franz Wieber Medaille und einer Urkun- de ausgezeichnet, die ihm von Peter Lehmann überreicht wurden. Zusätzlich erhielt Robert Jaksch die „Goldene Ehrennadel“ für 40 Jahre Mitgliedschaft in der CGM von Michael Demus. Mit einem minutenlangen Applaus dankten alle Anwesenden dem erkrankten Kollegen für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die CGM. Desweiteren gilt ein herzlicher Dank der Kollegin Rosemarie Ludwig, die bei vielen Betriebsratswahlen als Kandidatin zur Verfügung stand sowie dem Kollegen Erich Fries, der fast 20 Jahre Betriebsrat bei Sachs war und auch vielen Kolleginnen/en als Versichertenberater der Vl. Günter Hornung, Heike Weißenberger, Peter Lehmann, Wolfgang Hochrein, Robert Jaksch, Erich Fries, Betriebsgruppenvorsitzender Michael Demus, Torsten Krämer, Gerhard Kölbl, Ekrem Gülsem und Ernst Ullrich. Deutschen Rentenversicherung mit Rat und Tat zur Seite stand . Alle drei wurden vom Betriebsgruppenvorsitzenden Michael Demus mit einem Präsent und einem starken Applaus aus der Betriebsgruppe ZF Sachs verabschiedet. Erich Fries/Matthias Beuerlein KEINE PERSONALRESERVE [ Bahn-Turbulenzen ] Der Winter hat die Deutsche Bahn AG hart betroffen. War die im Jahr 1966 von der Deutschen Bundesbahn groß plakatierte Aussage für den Winter: „Alle reden vom Wetter. Wir nicht“ beim nächsten Wintereinbruch kaum zu halten, so traf man aber auf eine wesentlich besser vorbereitete Bahn als 2009/2010. Die hatte besser vorgesorgt und damit den Bahnverkehr besser im Griff. Die Behinderungen und Störungen hielten sich im Rahmen. Der nicht vorübergehende Wintereinbruch ist eine der Ursachen für das Chaos durch Schnee und Eis, aber eine bessere Vorsorge vor Ort zum Schneeräumen, zur Enteisung der Weichen und Schienen wären hilfreich gewesen. Der rigorose Abbau des Eisenbahnpersonals führte dazu, dass für den Räumdienst keine Personalreserve zur Verfügung stand. Beim Winterdienst der Bahn ist ein Maschineneinsatz nur beschränkt möglich. Es überwiegt die Handarbeit. Bei Einsatz von Fremdpersonal ist wegen der besonderen Gefahren der Arbeiten im Betriebsbereich der Bahn besondere Vorsicht geboten. Die Bahn schiebt ihre Probleme auf das Winterwetter. Die Folgen ihrer riskanten Sparpolitik führt sie dabei nicht an. Auch von den fehlenden Lok`s, Wagen und ICE-Zügen spricht sie nicht. Mit entsprechenden Reserven könnte sie Ausfälle bei Schnee und Eis überbrücken und so ihren Betrieb besser weiterführen. Gründe für Winter bedingte Betriebsstörungen gibt es viele. Ein Grund ist auch, dass der Fuhrpark heute eine weitaus sensiblere und störungsanfällige Technik als früher hat. Als Beispiel nennen wir die sensible Technik beim Kuppeln der ICE-Züge. Auf Grund von Verdreckungen muss ein Handentkupplung der Züge erfolgen. Danach muss der Rechner des ICE wieder gestartet werden. Das braucht Zeit, die zu Verspätungen führen kann. Die Verschmutzungen von Lüftungsöffnungen an der Unterseite der Züge führen vor allem im elektrischen Bereich zu Störungen. Es ist eine verstärkte, zeitaufwändige Wartung der Züge durchzuführen. In den Werkstätten gibt es einen Rückstau, der mindestens bis ins Frühjahr 2010 reicht. Die Verantwortlichen bei der Führung der Bahn sind zudem kaum mehr „Eisenbahner“, die die Besonderheiten des Bahnbetriebes von der Pike auf kennen und als Praktiker richtig nach der gegebenen Lage reagieren und handeln können. Der Vorstand der Deutschen Bahn AG besteht aber überwiegend aus Managern, über deren Entscheidungen sich frühere Eisenbahner oft nur wundern können. » DGZ . 3/4 2010 07 GEWERKSCHAFTSNACHRICHTEN So vertrat eine Führungskraft der Bahn die Meinung, dass eingeschneite Gleise, wenn die Züge immer das gleiche Gleis befahren, Schnee und Schneewehen von selbst verschwinden. Falsch war auch der Abbau von Schneefangzäunen zur Verhinderung von Schneeverwehung der Gleise an besonders gefährdeten Stellen. Viele Nebengleise auf Bahnhöfen wurden abgebaut, so dass nun die Überholmöglichkeiten für schnellere Züge stark eingeschränkt sind. Wegen der erhöhten Wartungsarbeiten bei den ICE-Zügen sind die bei der DB vorhandenen 250 ICE- Züge nicht ausreichend und man- KURZ NOTIERT Kundenfreundliche Bahn? Zugbegleiter brauchen bessere Regeln. Trotz starker Kälte wurden in jüngster Zeit wiederholt vor allem Jugendliche Fahrgäste aus dem Zug gewiesen, weil sie keine Fahrkarte hatten und sie das Geld für eine Fahrkarte zuzüglich der Nachlösegebühr nicht besaßen. Das kann so nicht hingenommen werden. Wenn die Bahn kundenfreundlich bleiben will, muss sie das Problem lösen. Die brutale Methode selbst zu Nachtzeiten Reisende ohne Fahrkarte aus der Bahn zu weisen, muss anders geregelt werden. Die Zugbegleiter müssen abgesichert werden, dass sie das Problem menschlicher und damit kundenfreundlich lösen können. Sicher, Ordnung muss sein, aber wo sind wir denn, dass Jugendliche auf irgendeinem Bahnhof ausgesetzt werden dürfen. Der Bahnvorstand ist am Zug. Die CGDE erwartet, dass sich bald etwas tut. Die Zugbegleiter brauchen klare, humane Richtlinien. cher ICE muss deswegen als IC verkehren. Vor vier Jahren wurde die Hochgeschwindigkeitsstrecke von Nürnberg nach München eröffnet. Wegen Mängel der Gleisanlagen kann zurzeit nur eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h gefahren werden, statt der vorgesehenen 300 km/h. Durch die großen Verspätungen und Zugausfälle sind viele Bahnkunden stark verärgert und unzufrieden. Der Bahnvorstand sollte daher mit großem Einsatz alles tun, damit er die „Turbulenzen“ in den Griff bekommt. Der Bahnbetrieb muss endlich wieder normal, zuverlässig und störungsfrei verlaufen. DGZ . 3/4 2010 Ordentlicher Gewerkschaftstag mit Neuwahlen der Kraftfahrergewerkschaft (KFG) im CGB • • • Samstag 10. April 2010 Fährhaus Tatenberg Tatenberger Deich 162 21037 Hamburg Beginn ist um 10.30 Uhr FAHRPERSONAL [ Immer wieder das Thema der Spesen ] Noch immer sind wegen Unklarheiten bei der Festlegung der „Spesen“ für das Fahrpersonal Auseinandersetzungen zwischen den Fahrern und den Arbeitgebern an der Tagesordnung. An dieser Stelle wollen wir durch eine Klarstellung zum Thema: „Was steht mir denn nun wirklich zu“, für Aufklärung sorgen. Die „Spesen“ richten sich nach der Zeit, die sich der angestellte Berufskraftfahrer außerhalb des Standortes seiner Firma befindet. Die Regelsätze richten sich nach der Zeit der Abwesenheit. Bei Abwesenheit von mindestens acht Stunden Dauer können sechs Euro, bei mindestens 14 Stunden zwölf Euro und bei 24 Stunden 24 Euro als Verpflegungsgeld pauschal angesetzt werden; für die Übernachtung in der Eurozone zusätzlich 20 Euro. Eine Tätigkeit, die nach 16 Uhr begonnen und vor 8 Uhr des nachfolgenden Kalendertags beendet wird, ist mit der gesamten Abwesenheitsdauer dem Kalendertag der überwiegenden Abwesenheit zuzurechnen. Bei Auslandseinsätzen gibt es unterschiedliche Pauschalbeträge: Frankreich z. B. 13, 26 oder 39 Euro, je nach Dauer. Bei einem Aufenthalt in Paris bleiben sogar 16, 32 oder 48 Euro steuerfrei. Das Land, das zuletzt erreicht wurde, zählt! Der Arbeitgeber kann entweder die amtliche Pauschale, das sind beispielsweise in Deutschland 20 Euro, in Frankreich – Paris inklusive – 100 Euro oder die echten Kosten erstatten. Dafür braucht er allerdings die entsprechenden Belege als Nachweis. Erstattet der Arbeitgeber die steuerfreien 08 ANKÜNDIGUNG Pauschalbeträge nicht, kann der Arbeitnehmer sie mit der Steuererklärung als Werbungskosten absetzen. Die inländischen Übernachtungskosten werden vom Finanzamt aber nur gegen Nachweis anerkannt, die ausländischen können dagegen auch pauschal als Werbungskosten angesetzt werden. Wer allerdings meint, die Kosten sparen zu müssen, ist am Ende der Gelackmeierte: „Die steuerfreie Zahlung des Pauschalbetrags für eine Übernachtung im Fahrzeug ist nicht zulässig“. Wer in der Kabine übernachtet hat Pech. Ist der Arbeitgeber nach Tarif- oder Arbeitsvertrag verpflichtet, höhere Sätze zu zahlen besteht Steuer- und Sozialversicherungsfreiheit nur in Höhe der gesetzlichen Pauschale. Alles, was darüber hinaus geht, ist Arbeitslohn und muss als solcher versteuert werden. Umgekehrt: Erstattet der Arbeitgeber weniger oder gar keine Spesen, kann der Arbeitnehmer die Differenz-Beiträge in seiner Steuererklärung als Werbungskosten geltend machen. Reisekosten, z.B. die tatsächlichen Aufwendungen für Ferngespräche, Parken, Straßenbenutzung, Schriftverkehr ect. darf der Arbeitgeber ebenfalls steuerfrei erstatten. Macht er das nicht, können sie steuerrechtlich in tatsächlicher Höhe als Werbungskosten abgezogen werden. An dieser Stelle greift der § 670 BGB direkt: Macht der Beauftragte zum Zwecke der Ausführung des Auftrags Aufwendungen, die er den Umständen nach für erforderlich halten darf, ist der Arbeitgeber zum Ersatz verpflichtet. Franz Xaver Winklhofer, Bundesvorsitzender, Reinhard Assmann, Stellvertreter GEWERKSCHAFTSNACHRICHTEN HÖHERE ANFORDERUNGEN AN BUS- UND LKW-FAHRER [ Verpflichtung zur Weiterbildung ] Mit dem „Gesetz über die Grundqualifikation und Weiterbildung der Fahrer bestimmter Kraftfahrzeuge für den Güterkraftoder Personenverkehr (Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz-BKrFQG)“ vom 14. August 2006, wurden die fachlichen Anforderungen an LKW- und Busfahrer erhöht und eine Verpflichtung zur Weiterbildung eingeführt. So müssen seit dem 10. September 2009 alle Personen, die einen Lkw-Führerschein neu erwerben und dann als Berufskraftfahrer im gewerblichen Güterkraftverkehr tätig werden wollen, zusätzlich eine Grundqualifikation nachweisen. Für die Berufskraftfahrer im Straßenpersonenverkehr, die eine OmnibusFahrerlaubnis neu erwerben, gilt dies schon seit dem 10. September des Vorjahres. Die Neuregelung betrifft Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 t bzw. mit mehr als 8 Fahrgastplätzen im Personenverkehr. Dies entspricht den Führerschein-Klassen C1, C1E, C, CE sowie D1, D1E, D, DE. Für bestimmte Institutionen wie z.B. Bundeswehr, Polizei oder Feuerwehr sowie für bestimmte Fahrzeuge, z.B. solche, deren zulässige Höchstgeschwindigkeit 45 Kilometer pro Stunde nicht überschreitet, bestehen Ausnahmeregelung. Eine weitere Ausnahmeregelung gilt für die Beförderung von Materialien, die der Fahrzeugführer zur Ausübung des Berufs verwendet. Der Schlosser, der per LKW Metalltüren und -fenster zur Baustelle transportiert, die er anschließend selbst einbaut, benötigt somit keine Zusatzqualifikation. Ein Kollege, der ausschließlich mit der Belieferung der Baustellen betraut ist, muß hingegen die Zusatzqualifikation nachweisen. Da in der Praxis die Aufgabenteilung nicht immer so eindeutig ist, sind Auslegungs- und Rechtstreitigkeiten vorprogrammiert. Gänzlich befreit vom Nachweis der Grundqualifikation sind Berufskraftfahrer, die ihren LKW-Führerschein vor dem 10.09.2009 erworben haben. Bei Fahrerinnen und Fahrern, die am Stichtag 10.09.09 nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis waren (Führerschein abgenommen und abgelaufen) greift dieser Bestandsschutz allerdings nicht. Der Bestandsschutz entbindet auch nicht von der Verpflichtung zur Weiterbildung, die zukünftig alle Berufskraftfahrer regelmäßig absolvieren und nachweisen müssen. Verpflichtend ist die Grundqualifikation für alle Neueinsteiger in den Beruf, die sie durch den Besuch eines 140-stündigen Unterrichts plus theoretischer Prüfung (beschleunigte Grundqualifikation) oder durch eine 7,5-stündige theoretische und praktische Prüfung erwerben können. Bei den Ausbildungsberufen „Berufskraftfahrer“ und „Fachkraft im Fahrbetrieb“ ist die Grundqualifikation Bestandteil der Ausbildung und muß nicht gesondert erworben werden. Das Gesetz sieht vor, daß im Anschluss an den Erwerb der Grundqualifikation bzw. der beschleunigten Grundqualifikation alle fünf Jahre die entsprechenden Kenntnisse durch Teilnahme an einer Weiterbildung aufge- frischt werden müssen – regulär erstmalig zum 10.09.2014. Es gibt jedoch Übergangsregelungen, die ein Unter- wie auch ein Überschreiten der Fünfjahresfrist zulassen. Die Weiterbildung erfolgt in modularer Form. Vorgesehen sind fünf Module von jeweils sieben Stunden zu den Themenbereichen „Eco Training / Wirtschaftliches Fahren“, „Sozialvorschriften für den Güterverkehr“, „Sicherheitstechnik und Fahrsicherheit“, „Schaltstelle Fahrer“ sowie „Ladungssicherung“. Die Module können einzeln und zeitversetzt absolviert werden. Eine Abschlußprüfung ist nicht vorgesehen. Die erfolgte Weiterbildung muß lediglich durch eine Teilnahmebescheinigung nachgewiesen werden. Auf Grundlage des Weiterbildungsnachweises erfolgt ein Eintrag im Führerschein. Hierzu ist mit der Richtlinie 2003/59/EG der Gemeinschaftscode „95“ eingeführt worden. Damit dieser Code im Führerschein dokumentiert werden kann, müssen die Führerscheine gegebenenfalls (kostenpflichtig) erneuert werden. Die Dokumentation im Führerschein macht deutlich, daß die Verpflichtung zur Weiterbildung personen- und nicht betriebsbezogen ist. Es besteht somit für die Unternehmen keine Verpflichtung zur Übernahme der Weiterbildungskosten. Berufskraftfahrer können auch nicht damit rechnen, dass die Arbeitsagenturen ihnen die Weiterbildung finanzieren, um Kündigung und drohende Arbeitslosigkeit zu verhindern. Es empfiehlt sich also, rechtzeitig mit dem Arbeitgeber abzuklären, ob und inwieweit die Weiterbildungskosten übernommen werden. WIDERSPRUCH ZUR KOPFPAUSCHALE [ Schulterschluss von CSA und KFG ] „Die im Koalitionsvertrag beschlossene Reform der K r a n ke nv e r s i c h e r u n g muss sich im bestehenden System bewegen. Alles andere wäre ein Bruch mit den bewährten Prinzipien und widerspräche der sozialen Gerechtigkeit“, so die Landesvorsitzende der CSU-Arbeitnehmer Dr. Gabriele Stauner und der Bundesvorsitzende der Kraftfahrergewerkschaft (KFG) Franz Xaver Winklhofer. Die Arbeitnehmervertreter der CSU und der KFG halten deshalb an ihren früheren Po- sitionen fest: „Wir wollen weiterhin soziale Gerechtigkeit bei der Krankenversicherung und keine Gleichmacherei durch eine Kopfpauschale. Die Arbeitgeber dürfen sich nicht durch ein „Einfrieren“ des Arbeitgeberbeitrags aus ihrer solidarischen Verantwortung davonstehlen.“ Aufgrund der sich abzeichnenden demographischen Entwicklung sind Reformen im Gesundheitswesen notwendig. „Oberstes Ziel jeder Reform muss es sein, jedem Versicherten eine optimale medizinische Versorgung zu gewährleisten, die nicht immer automatisch eine Maximale sein muss“, so Stauner und Winklhofer. Dann ergäbe sich erhebliches Einsparungspotential ohne Preisgabe von Solidarität und Parität. Stauner und Winklhofer fordern ferner die Beteiligung von Ländervertretern in der vom Bundesgesundheitsminister angekündigten Regierungskommission zur Reform der Krankenversicherung. „Es kann nicht sein, dass eine Reform, die von den Bundesländern durchgeführt werden muss, in einem geschlossenen Kränzchen von Bundesministern ausgehandelt wird. Wir fordern deshalb die Beteiligung von kompetenten Fachministern der Länder.“ Franz Xaver Winklhofer Bundesvorsitzender der KFG DGZ . 3/4 2010 09 JUGENDSEITE JUGEND MIT BISS NOCH IN TESTPHASE [ Führerschein mit 17 ] Nachdem sich nun auch das letzte Bundesland gefügt hat, ist jetzt deutschlandweit das „Begleitete Fahren“, umgangssprachlich „Führerschein mit 17“ genannt, möglich. Das zunächst angezweifelte Projekt geht nun in die „Testphase“ über. Um den Führerschein mit 17 zu erlangen, muss man mindestens 16-einhalb Jahre alt sein und beim zuständigen Amt einen Antrag darauf stellen. Da man noch minderjährig ist, müssen auch die Erziehungsberechtigen zustimmen – zum einen, dass ihr den Führerschein machen dürft, und zum anderen müssen sie auch mit den zukünftigen Begleitpersonen einverstanden sein. Dann könnt ihr ganz normal und in jeder beliebigen Fahrschule die Theorie- und Praxisstunden für die Klasse B oder AB absolvieren. Die theoretische Prüfung ist frühestens drei Monate, die praktische erst einen Monat vor dem 17. Geburtstag möglich. Hat man die Prüfungen bestanden, erhält man keinen Führerschein im Kreditkartenformat, sondern eine „Prüfungsbescheinigung“ ohne Foto mit der Ausnahmegenehmigung, bereits mit 17 fahren zu dürfen. Auf dieser Bescheinigung sind auch eure Begleitpersonen eingetragen. Die Begleitperson muss jedoch auch einigen Kriterien entsprechen: Sie muss mindestens 30 Jahre alt und namentlich eingetragen sein. Die Begleitperson muss mindestens 5 Jahre im Besitz eines Klasse-B-Führerscheins 10 DGZ . 3/4 2010 sein und darf höchstens 3 Punkte in Flensburg haben. Sowohl für den Fahrer als auch für die Begleitperson gilt eine Alkoholgrenze! Außerdem gilt natürlich für Fahrer und Mitfahrer, dass sie keine Drogen genommen haben dürfen! Die Begleitperson darf nur als Berater fungieren, nicht als Lehrer und darf nicht in die Fahrt eingreifen. Da es nicht festgelegt ist, wo der Begleiter sitzen muss, kann das auch durchaus auf dem Rücksitz sein. Sowohl Begleiter als auch Fahrer müssen sich mit Personalausweis oder Reisepass ausweisen können. Außerdem muss man beachten, dass sich das begleitete Fahren um eine nationale Sonderregelung handelt und im Ausland nicht anerkannt wird! Die Probezeit beträgt 2 Jahre und beginnt mit der Aushändigung der Prüfungsbescheinigung. Nach dem 18. Geburtstag hat man noch maximal 3 Monate Zeit, um beim Straßenverkehrsamt seinen richtigen Führerschein zu beantragen und abzuholen. In dieser Zeit darf man übergangsweise auch ohne Begleiter fahren. Auch in dieser Zeit sollte man von Fahrten in das Ausland noch absehen, da es Probleme mit der Anerkennung der Bescheinigung gibt. Beim Thema „Führerschein mit 17“ gehen die Meinungen stark auseinander. Die einen sehen darin eine Chance, dass die jungen Fahrer ein Jahr lang mehr Fahrpraxis sammeln können und dabei noch von erfahrenen Autofahrern begleitet und beraten werden. Außerdem könnten sie sich, da sie ja unter Aufsicht sind, gegebenenfalls in ih- rem Temperament zügeln. Nach einem Jahr hat sich dies so eingeprägt, dass sie auch ohne Begleiter noch einen ordentlichen Fahrstil haben. Andererseits befürchten andere eine Verantwortungslosigkeit, sowohl von den Eltern, den Begleitern und dem jungen Fahrer selbst. Die Eltern könnten einfach jeder Begleitperson zustimmen, weil sie sich selbst aus der Verantwortung heraushalten wollen. Sind diese Personen jedoch genauso verantwortungslos und lassen den Fahranfänger einfach tun, was er will, könnte das sogar ein tragisches Ende nehmen – oft sind übermütige, junge Fahrer die Auslöser für schlimme Unfälle, die vielfach auch mit dem Tod enden. Ob man schon mit 17 den Führerschein machen sollte liegt also vor allem an einem selbst. Ist der Jugendliche schon bereit, die Verantwortung zu übernehmen, ein Fahrzeug zu steuern, was eben nicht nur nützlich sondern auch gefährlich sein kann? Ist er bereit, sich auf die Tipps und die Beratung durch die Begleitperson einzulassen, auf sie zu hören und sie umzusetzen? Wenn man zu sich selbst ehrlich ist und diese Fragen positiv beantworten kann, ist man reif für den Führerschein mit 17! JUGENDSEITE VERKEHR [ Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden ] (DVR) – Der Sekundenschlaf ist eines der Hauptrisiken bei langen Autofahrten. Schätzungsweise jeder vierte Unfall mit Todesfolge auf Autobahnen wird durch kurzes Einnicken verursacht. Dennoch, so informiert der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR), wird diese Unfallursache von den meisten Fahrern unterschätzt. Ein Sekundenschlaf kann schnell über Leben und Tod entscheiden. Ein Autofahrer, der bei Tempo 130 seine Augen für fünf Sekunden geschlossen hält, legt in dieser Zeit 180 Meter im „Blindflug“ zurück. Beim Aufwachen kommt es häufig zu Fehlreaktionen durch ruckartiges Lenken oder heftiges Bremsen mit schweren Folgen. Lange, gerade, monotone Strecken sind besonders gefährlich. Wer müde ist und auf solchen Strecken Auto fährt, hat ein höheres Einschlafrisiko. Nicht nur die Nacht- und frühen Morgenstunden sind unfallträchtig, sondern auch die Mittagszeit und der frühe Nachmittag, besonders nach einem reichhaltigen Essen. Der Sekundenschlaf kündigt sich durch zunehmende Müdigkeit an. Wer sich häufiger die Augen reibt oder bemerkt, dass sich sein Lidschlag erhöht, sollte diese Warnsignale richtig deuten. Auch häufige Lenkkorrekturen können ein Anzeichen starker Müdigkeit sein. Schlaftrunkenes Fahren ähnelt sehr stark dem Fahren im angetrunkenen Zustand. Bei Versuchen wurde festgestellt, dass 24 schlaflose Stunden die gleiche Auswirkung auf die Fahrtüchtigkeit haben wie ein Promille Alkohol im Blut. Neben „Vielfahrern“, die oft und auf langen Strecken unterwegs sind, beispielsweise Lkw- und Busfahrer, sind Autotouristen die zweite große Risikogruppe. Sie fahren lange Strecken in entfernte Urlaubsländer, ohne genügend Pausen zu machen. Ebenfalls gefährdet sind die jungen Fahrer, die nach einer Disco-Nacht in den frühen Morgenstunden unterwegs sind. Die Müdigkeit, von der sie in der Disco bei lauter Musik nichts merkten, kommt am Steuer schnell und unvermittelt. Der dann folgende Sekundenschlaf führt mit vollbesetzten Fahrzeugen häufig zu Unfällen mit schwersten Folgen. Hinter das Lenkrad sollte sich nur derjenige setzen, der ausgeruht ist und sich fit fühlt, empfiehlt der DVR. Bei ersten Anzeichen von Schläfrigkeit muss unbedingt eine Pause – nötigenfalls eine Schlafpause – eingelegt werden. „Patentrezepte“ wie das Öffnen des Seitenfensters sind trügerisch. Gegen Müdigkeit hilft nur ausreichender Schlaf. VORSICHT im Straßenverkehr! ZAHLEN & FAKTEN MTU JAVIS [ Jugendzeitschrift ] Um besser auf unsere Azubis eingehen zu können, haben wir JAVis von der MTU uns überlegt, wie wir dies am besten machen könnten. So entstand die Idee, einen Jugendflyer oder eine Zeitschrift zu machen. Besonders wichtig war uns hierbei, die Jugendzeitschrift speziell auf unsere Azubis zuzuschneiden. Wir JAVis möchten in unseren Veröffentlichungen auf unsere Azubis eingehen und sie über aktuelle Themen, wie Wahlen, Rechte, aber auch wie dreist andere Gewerkschaften vorgehen, informieren. Durch unsere Zeitschrift und unseren Internetauftritt wollen wir versuchen, die CGM populärer zu machen. Unseren ersten Flyer konnten wir zum Ende des letzten Jahres herausbringen, wobei uns die vielen Rückmeldungen bestätigten, dass er gut ankam. In der Rubrik „Klargestellt“ wiesen wir zum Beispiel darauf hin, dass es bei der Übernahme egal ist, ob man einer Gewerkschaft angehört und vor allem welcher Gewerkschaft man angehört. Andere Gewerkschaften verbreiten das Gerücht und verunsichern die Jugendlichen, dass nur diejenigen übernommen werden, die bei ihnen Mitglied sind. Eure MTU JAVis, Friedrichshafen Fotograf: Frank Dillmann MAIL AN: jugend@cgm.de Schickt uns Eure Meinung, Inhalte für diese Seite, Kritik & Ideen. Wir sind gespannt. DGZ . 3/4 2010 011 POLITIK . SOZIALES SOZIALWAHLEN [ Gesetzliche Krankenkassen weiterhin im „Fusionsrausch“ ] resmitte 2010 oder zum 1. Januar 2011 annehmen. Einen möglichen Zusammenschluss prüfen derzeit auch die AOK Hessen und die AOK Plus (Sachsen, Türingen). Bereits zum 1. April 2009 fusionierte die AOK SachsenAnhalt mit der Betriebskrankenkasse Sachsen-Anhalt. Damit wurde ein erster kassenartenübergreifender Zusammenschluss im AOK-System vollzogen. Am 01. Januar 2010 gab es nur noch 169 Krankenversicherungsträger in Deutschland. Immer schneller dreht sich das „Fusionskarussell“ in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Mehr und mehr löst sich die traditionelle Krankenkassen-Landschaft auf. Die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt dürfte mit ihrem Wunsch, 30 bis 50 Krankenkassen seien für die gesundheitliche Versorgung der bundesdeutschen Bevölkerung vollkommen ausreichend, der Zeit zwar etwas vorausgeeilt sein. Die jüngsten Zahlen aber sprechen für sich und gehen genau in diese Richtung: Hatte es zum Jahresende 2008 noch 215 gesetzliche Krankenkassen gegeben, waren es zum Jahresbeginn 2010 nur noch 169. Betroffen von der Fusionswelle sind alle großen Krankenkassen-Arten von den Ortskrankenkassen über die Betriebsund Innungskrankenkassen bis hin zu den Ersatzkassen. Schuld am zahlenmäßigen Rückgang der Krankenversicherungsträger sind nicht nur ein zunehmender Wettbewerb und der Zwang zum Sparen von Verwaltungskosten, sondern vor allem die Gesundheitsfonds. Seit seinem Start am 1. Januar 2009 hat sich die Zahl der Krankenkassen durch Fusionen innerhalb eines Jahres um fast 50 verringert. Neue Spielregeln, die Fusionen begünstigen, hat auch ein reformierter Finanzausgleich innerhalb der GKV gebracht. Und die Zahl der Krankenkassen wird weiter abnehmen. Bald nur noch ein Dutzend Allgemeine Ortskrankenkassen? Zum 1. Januar 2010 gab es noch 14 Allgemeine Ortskrankenkassen (AOK) und damit eine weniger als vor Jahresfrist; denn die AOK Berlin und die AOK Brandenburg haben zu Jahresbeginn fusioniert. Konkrete Formen könnte die Fusion der AOK Rheinland/Hamburg und der AOK Westfalen-Lippe zur Jah- 12 DGZ . 3/4 2010 Betriebskrankenkassen im zahlenmäßigen Abwärtstrend Am stärksten gestaltet sich derzeit der „Aderlass“ bei den Betriebskrankenkassen (BKK). Ihre Zahl ging im Verlauf des Jahres 2009 von 155 auf nunmehr 130 zurück. Etwa 110 Krankenkassen, der Großteil BKK, verfügten im letzten Jahr über weniger als 70.000 Mitglieder. Ihre Kompetenzen gebündelt haben die Neue BKK und die BKK Siemens (SBK) und sich zum Jahresbeginn 2010 zusammengeschlossen. Beide Fusionspartner gehören zu den traditionsreichsten deutschen Krankenkassen mit über 100-jähriger Erfahrung und sehen sich als Krankenkassen, die zueinander passen und viele Vorteile in sich vereinen, die den Kunden zugute kommen sollen. Ebenfalls zum 1. Januar 2010 schlossen sich die Pronova BKK und die BKK Ford & Rheinland und Goetze & Partner zusammen. Bereits am 1. Oktober 2009 hatten sich die Taunus BKK und die BKK Gesundheit zur mit 1,2 Millionen Versicherten größten deutschen BKK unter dem Namen „BKK Gesundheit“ zusammengeschlossen. Am 1. Januar 2010 folgte die Fusion dieser Krankenkasse mit der BKK Fahr. Noch neun Innungskrankenkassen im Handwerksbereich Die einstigen „Aushängeschilder“ des deutschen Handwerks fusionieren mehr und mehr, auch über Kassengrenzen hinweg. Zurzeit gibt es noch neun IKK mit annähernd fünf Millionen Versicherten, während es vor Jahresfrist noch 14 waren. KURZ GESAGT Selbstverwaltung nicht ohne Christliche Gewerkschaften Die größte Krankenkasse ist bei den Ersatzkassen beheimatet Von der aktuellen Entwicklung zu größeren Einheiten bleiben auch die Ersatzkassen (EK) nicht ausgenommen. Bundesweit gibt es jetzt noch sechs. Am meisten Aufsehen in der gesamten GKV hat der Zusammenschluss von Barmer Ersatzkasse (BEK) und Gmünder Ersatzkasse (GEK) zum 1. Januar 2010 erregt. Während die Barmer/GEK in ihrem Verwaltungsrat nur Versichertenvertreter hat, was wohl auch ausschlaggebend für die „Elefantenhochzeit“ gewesen sein dürfte, sind sowohl Kaufmännische Krankenkasse (KKH) wie auch Techniker Krankenkasse (TK) paritätisch mit Vertretern der Arbeitgeber und der Gewerkschaften zusammengesetzt. Ursäch- WICHTIG ... ... für die Sozialwahlen: Wir bitten alle unsere Mitglieder, welche im Zusammenhang mit der „Gesundheitsreform“ oder anderen Gründen ihre Krankenkasse gewechselt haben, dies telefonisch, schriftlich oder per Mail unter dem Stichwort „Kassenwechsel“ ihren zuständigen Sekretariaten mitzuteilen. Dies ist wichtig für die anstehenden Sozialversicherungswahlen. Schon jetzt vielen Dank! lich dafür ist der Umstand, dass sich die KKH zum 1. April 2009 mit der Allianz BKK und zum 1. September 2009 mit der Metro AG Kaufhof BKK zusammengeschlossen hat und die TK am 1. Januar 2009 mit der IKK-Direkt (860.000 Versicherte) fusionierte. Dabei kam eine bisher wenig beachtete Regelung im Sozialgesetzbuch IV zum Tragen: Der Verwaltungsrat einer EK setzt sich nämlich nach einer Fusion mit einer Krankenkasse außerhalb des Ersatzkassen-Systems je zur Hälfte aus Vertretern der Versicherten und der Arbeitgeber zusammen und nicht mehr nur – wie in der Vergangenheit aus Versichertenvertretern. Am 1. Januar 2010 hat sich die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) die Hamburg Münchener Ersatzkasse (HaMü) mit 300.000 Versicherten einverleibt und trägt jetzt den Namen „DAK Unternehmen Leben“. Keine Veränderungen im Bestand verzeichneten in letzter Zeit die Knappschaft und die neun landwirtschaftlichen Krankenkassen. Dr. Dieter Leopold POLITIK . SOZIALES KOPFPAUSCHALE? [ Minister Rösler schwimmen die Felle davon ] Der Gesundheitsminister besteht auf die schrittweise Einführung der Kopfpauschale in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Die bislang prozentual vom Einkommen erhobenen Beiträge sollen damit der Vergangenheit angehören. Eine einkommensunabhängige Gesundheitsprämie mit steuerfinanzierten Sozialausgleich ist die gerechtere Lösung, so Rösler. Kritiker halten ihm vor, dass die Einführung einer Kopfpauschale im Gesundheitssystem unsozial, viel zu teuer wird und die für den Sozialausgleich aus Steuermitteln genannten Summen von 20 bis 40 Milliarden EUR nicht finanzierbar seien. Die Kopfpauschale – als gehaltsunabhängiger Krankenkassenbeitrag jedes Krankenversicherten – soll ab 01.01.2011 109,- Euro betragen, maximal 7 Prozent des Einkommens. Der Gesetzgeber will damit den Anstieg der Lohnnebenkosten stoppen. Beitragserhöhungen darüber hinaus soll künftig der Arbeitnehmer selber tragen. Nicht wenige können den gewünschten Kassenbeitrag nicht bezahlen. Rösler: „Der Ausgleich soll über Steuermittel erfolgen“. Sozial Schwächere sollen – so Rösler – über die Einkommensteuer entlastet werden. Was ist dann der Grad der Einkommenssteuer? Den Nachweis hierfür muss der Arbeitnehmer führen. Auch der Geringverdiener und der Rentner! Es ist zu hoffen, dass hier nicht eine weitere neue Säule von „Hartz IV-Empfängern“ entsteht. Weitere Beitragserhöhungen, die ja bekanntlich nicht ausgeschlossen sind, soll künftig nur noch der Versicherte zahlen! Inzwischen haben acht Krankenkassen einen Sonderbeitrag von 8,- Euro bei den Versicherten erhoben, den das Mitglied jetzt schon selber bezahlen soll. Die Gesundheitsreform von Schwarz/Rot erlaubt dies. Obwohl die Parteien diese Möglichkeit eröffnet haben, drohen sie jetzt zugleich wieder mit dem Kartellamt. Es wäre müßig darüber zu spekulieren, ob dieser Mitnahmeeffekt zu Recht besteht oder nicht: Fakt ist, der Gesetzgeber hat dies zunächst gestattet! Es mangelt bei den Politikern an klaren Vorgaben. Die Krankenkassen haben den Spielraum ausgenutzt, was nichts anders ist als die Folge der Politik. Auch wird nicht erwartet, dass das Bundesversicherungsamt, das die Aufsicht führt, einschreiten wird. Also bleibt die Frage offen, ob die unter Ulla Schmidt ins Leben gerufene „Gesundheitsreform“ das bewirkt, was mit ihr erreicht werden sollte. Bevor wir neue Wege glauben beschreiten zu müssen, so sollten wir zunächst vor unserer eigenen Haustür kehren. Der soziale Zusammenhalt ist wegen der event. Einführung der Kopfpauschale ge- MINDESTLOHN IN ZEITARBEIT [ Was hindert den DGB ] ... daran, den Aufforderungen von Kauder, CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender und von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales zu folgen, einen Mindesttariflohn für die Zeitarbeit gemeinsam mit allen Tarifvertragsparteien abzuschließen. Der DGB würde gut daran tun, seine Verweigerungshaltung aufzugeben. Bereits am 08. Dezember 2008 gab es beim damaligen Bundesarbeitsminister Scholz (SPD) ein Spitzengespräch zum Thema „Mindestlohn“. In Gegenwart von Reinhardt Dombré, zuständig für Tarifpolitik beim DGBBundesvorstand, forderte Detlef Lutz, stellv. Vorsitzender der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und PSA (CGZP) einen gemeinsamen Mindestentgelt- Tarifvertrag. Der DGB-Teilnehmer Dombré gab lediglich zu verstehen, dass es mit der CGZP keinen gemeinsamen Tarifvertrag für die Zeitarbeit geben würde. Frage also an den DGB, was will er denn? Die Diskussion über eine gesellschaftspolitische Auseinandersetzung wach halten! Auch die Bundesvorsitzende der iGZ, Frau Ariane Durian, will sich für einen gemeinsamen Mindesttariflohn für die Zeitarbeit einsetzen. Also wir warten nicht nur auf fromme Sprüche bei Talk-Shows, sondern Fakten. Also, was steht einem Mindesttariflohn für die Zeitarbeit entgegen? Nichts! Ein Schelm, der Böses denkt, wenn die iGZ den Sitz in Münster hat und von dort ein Herr Schüren auftritt, der vehement gegen die Christlichen Gewerkschaften poltert? hae fährdet. Zugleich ist es die Verabschiedung von der Solidargemeinschaft. Das Lebenswerk von Ulla Schmidt ist gefährdet, bevor es umgesetzt werden soll. Ihre Idee war auch, dass die Krankenkassen fusionieren sollten – angeblich -, um ein Einsparpotential zu bekommen. Untersuchungen haben inzwischen ergeben, dass bei den Betriebskrankenkassen die Verwaltungskosten pro Versichertem 105 Euro betragen, bei den AOKen und Ersatzkassen waren es 125 Euro. Wenige große Kassen – so Schmidt – würden einen besseren Service für die Versicherten bieten und weniger Verwaltungskosten verursachen. Dienstwagen und große Gehälter für Vorstandsposten würden wegfallen. Wie es scheint – ein Trugschluss! Rösler muss sich bei seinen Einsparmaßnahmen damit beschäftigten, ob es angemessen ist, dass das durchschnittliche Bruttoeinkommen bei Ärzten von 126.000 Euro aus dem Jahr 2003 nunmehr auf 162.000 Euro gestiegen ist und das Einkommen weiterhin so steigen soll. Als ehemaliger praktizierender Arzt scheint es, dass er nicht unbefangen an die Sache herangeht. Jeder, der ein Amt übernimmt – gleichgültig auf welcher Ebene – muss eine Bestandsaufnahme machen. Rösler ist daher zu empfehlen, zunächst einmal andere Prioritäten zu setzen: Die Kosten zu dämpfen und den Lobbysten die Stirn zu zeigen. hae KURZ NOTIERT Herzlichen Glückwunsch Altbundeskanzler Helmut Kohl feiert am 03. April seinen 80. Geburtstag. Von 1969 bis 1976 war er Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz, von 1982 bis 1998 Bundeskanzler. Zu den herausragenden Ereignissen seiner Kanzlerzeit gehört das ZehnPunkte-Programm zur schrittweisen Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas. Im Rahmen der Haushaltungsberatungen legte er am 28. November 1989 das Programm vor. DGZ . 3/4 2010 13 POLITIK . SOZIALES WACHSTUMSPROGNOSEN LEICHT NACH OBEN [ Hoffnung auf den Aufwärtstrend ] 2010 geht es aufwärts, zumindest wenn man den Wachstumsprognosen der führenden Wirtschaftsinstitute Glauben schenkt. Darüber, dass die Wirtschaft an Wachstum zulegen wird, sind sich die Experten einig. Geht es jedoch um konkrete Zahlen und Einschätzungen, gehen die Zahlen allerdings noch auseinander. Während Michael Heise, Chefsvolkswirt der Allianz, eine Wachstumsprognose von 2,8 Prozent oder mehr wagt, liegt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mit seiner Prognose von 2 Prozent allerdings immer noch im oberen Bereich der Erwartungen. Weit hinter diesen Erwartungen bleibt die Prognose des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zurück. Dieses rechnet mit einem Wachstum von lediglich 1,5 Prozent. Die Bundesregierung hat ihre Zahlen von 1,2 Prozent Wachstum mittlerweile nach oben korrigiert und rechnet für die deutsche Wirtschaft 2010 mit einem Wachstum von 1,4 Prozent. Diese Einschätzungen für das kommende Jahr basieren allerdings auf einem dementsprechenden Maß an Unsicherheit. Anhand der wirtschaftlichen Lage weltweit ist es schwierig, zuverlässige Prognosen abzugeben. Kai Carstensen, Konjunktur-Chef am Münchner Ifo-Institut, hält übertriebenen Optimismus für falsch. Er schätzt die Lage im verarbeitenden Gewerbe nach wie vor als sehr schwierig ein. Auch die führenden Experten gehen zwar von einer besseren Wachstumsrate aus, aber über die Verschlechterung am Arbeitsmarkt sind sie sich ebenso einig. Ifo und IfW gehen beispielsweise von einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 8,3 Prozent, bzw. von 3,6 Millionen Stellensuchenden aus. Das DIW hingegen rechnet mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 3,8 Millionen. cah ABWRACKPRÄMIE [ Schwere Zeiten auf dem Automarkt ] Wie zu erwarten, ist der Absatz von Neuwagen in den Anfangsmonaten des neuen Jahres bereits rückläufig. Experten sagten den Rückgang des Neuwagengeschäfts nach der der sogenannten „Abwrackprämie“ voraus. Die ersten Prognosen bestätigten diese Entwicklung bereits im Dezember 2009. Angaben der Branchenverbände VDIK und VDA zufolge sanken die Neuzulassungen im Dezember, im Vergleich zum Vormonat, bereits um 4,7 Prozent. Dank der staatlichen Förderung von Neuwagen kann man allerdings auch von einem Rekordjahr sprechen. Seit 16 Jahren wurden in Deutschland nicht mehr so viele Autos verkauft. 3,8 Millionen Neuwagen verschafften den Autoverkäufern ein Plus von 23 Prozent im Vergleich zu 2008. Während der Absatz hierzu Lande zurückgeht, können die meisten Händler in den USA ein eindeutiges Plus verzeichnen. Da die Amerikaner die Krise als überwunden einschätzen, und sich die Preise auf einem derart niedrigen Niveau befinden, steigt die Lust am Autokauf in den USA. Vor allem Ford und Toyota verzeichnen jeweils fast ein Drittel mehr Absatz. Volkswagen und Audi konnten 16 bzw. 17 Prozent mehr Autos verkaufen und auch BMW und Mercedes legten um ein Zehntel zu. Währenddessen Mini und Smart drastische Rückgänge zu verzeichnen haben und die Werte von Porsche stagnieren, mussten sich auch die großen US-Konzerne GM und Chrysler mit leichten Verlusten abfinden. 14 DGZ . 3/4 2010 Die Hoffnungen der Autohersteller richten sich an die Schwellenländer. Viele Hersteller wollen in den kommenden Jahren vermehrt in Russland, Brasilien, Indien und China investieren. Unter den Herstellern werden Hyundai/Kia und Volkswagen als vielversprechend gehandelt. Diese Konzerne werden SUDOKU es nach Ansicht von über zwei Dritteln der Branchenexperten schaffen, ihren Marktanteil auszubauen. Etwas weniger trauen dies auch Toyota zu. Um sich auf dem Markt behaupten zu können, rechnen Experten mit Fusionen, Übernahmen und Allianzen bei Herstellern und Zulieferern. cah POLITIK . SOZIALES WOW – BERUFSAUSSCHUSS INDUSTRIE [ Kein Börsen-Poker mit Menschenschicksalen! ] Die weltweite Wirtschaftskrise, ausgelöst durch das Desaster auf den Finanzmärkten, trifft Millionen von Menschen und bedroht deren Existenz. Unzählige Arbeitnehmer/innen in ganz Europa sind direkt oder indirekt involviert. Das ist natürlich auch ein Arbeitsauftrag für die Gewerkschaften. Viele Maßnahmen auf nationaler Ebene (Kurzarbeitsvereinbarungen, Gründung von Arbeitsstiftungen, Lohnverzicht,…) werden auch und gerade mit Hilfe der Gewerkschaften vereinbart und umgesetzt, um den Folgen entgegenzuwirken. Echte Gegensteuerungen, die auf der einen Seite Geld für die Krisenbewältigung bereitstellen könnten, und auf der anderen Seite Instrumentarien schaffen, die eine derartige Katastrophe künftig verhindern würden, sind bis heute nur halbherzig entwickelt. Es entsteht der Eindruck, dass sich die neoliberale Lobby mit ihrer Taktik „durch zu tauchen, um danach wieder so weiter machen zu können wie vorher“, tatsächlich erfolgreich durchsetzt. Auf europäischer Ebene gibt es diesbezüglich einen sehr klaren Hinweis darauf. Seit weit mehr als einem Jahr wird auf europäischer Ebene über die Regulierung und Kontrolle der Hedgefonds (HF), Private Equity Fonds (PEF) und Off Shore Fonds (OSF) diskutiert. Ziel sollte eine vom europäischen Rat und Parlament sowie der Kommission getragene und abgesegnete Richtlinie der EU sein. Seitens des europäischen Parlaments wurde mit überwältigender Mehrheit (526 zu 82 Stimmen) ein Bericht verabschiedet, der scharfe Maßnahmen bei Kapitalvorschriften, Veröffentlichungspflichten und Transparenz, Kontrolle von Asset Stripping, Kapitalauszehrung, und auch Kontrolle von Managereinkommen verlangt. Umso unverständlicher und schmerzhafter ist die Reaktion seitens der Kommission, die diesen Bericht der demokratisch gewählten Vertreter/innen weitestgehend negiert. Die Haltung der Kommission ist verwerflich. Sie missachtet offenbar das klare Votum der durch Wahl legitimierten Europaabgeordneten! Der Ende April 2009 präsentierte Kommissionsentwurf schreibt vor, dass Fondsmanager in Zukunft ihre Geschäfte anmelden müssen. Die Fonds werden aber nicht wirklich reguliert und in ihrem Handlungsspielraum nicht begrenzt. Es sind zwar wie gefordert Transparenzvorschriften und eine Zulassungspflicht für Hedgefonds vorgesehen, das aber nur wenn sie mehr als 100 Mio. Euro verwalten. Dieses Instrumentarium ist somit zahnlos, denn sind Fondsmanager einmal in einem EU-Mitgliedsland registriert, können sie in der gesamten EU ihre Produkte vermarkten. Außerdem bedeutet die Grenze von 100 Mio. Euro, dass die Richtlinie nur für etwa 30 Prozent der Fonds anzuwenden wäre. Natürlich ist auch zu befürchten, dass große Fonds in kleinere zerlegt werden, um auch dieser ohnehin halbherzigen Aufsicht zu entgehen. Private Equity Fonds können in Wirklichkeit so weiter agieren wie vor der Krise, denn der Kauf von Unternehmen mit Geld, das man bei Banken ausborgt, wird nicht begrenzt. In diesem Zusammenhang sieht die Richtlinie weiterhin keine ausreichenden Informationsrechte für Arbeitnehmervertreter/innen vor, wenn ihr Unternehmen von einem Private-Equity-Fonds übernommen wird. Auch die Praktiken der Steuervermeidung werden durch den Entwurf nicht tangiert. Das Problem ist auch, dass man bei diesem Richtlinienentwurf den Schlupflöchern gar nicht ausweichen kann. Denn die Regelungen beziehen sich nur auf den Richtlinien der EU-basierende Fondsmanager und die Registrierung ist Formalsache ohne Bedingungen. Die Schwelle von 100 Mio. Euro für Hedge Fonds und 500 Mio. Euro für Private Equity Fonds scheint fast eine Einladung für mehr oder weniger kreative Finanzköpfe zu sein. Vermutlich wird dies ein Geschäft für Berater, die wahrscheinlich jetzt schon überlegen, wie man diese Richtlinie umgehen kann. Die Eigenkapitalvorschriften sind unbedeutend (0,02 Prozent) und die Transparenz inadäquat. Es ist weder ein Schutz institutioneller Investoren vorgesehen noch wurden irgendwelche Maßnahmen zur Steuerflucht festgeschrieben. Die echten Kontrollmechanismen, wie sie vom Parlament angedacht wurden, sind in keinster Weise berücksichtigt worden. Die Gefahr, dass hier versäumt wird, auf Vorkehrungen und Maßnahmen zu setzen, die in Zukunft ein Finanzmarktdesaster wie jenes zu verhindern, ist leider mehr als offensichtlich. Wir fordern daher eine deutliche Überarbeitung der Richtlinie unter Berücksichtigung folgender Maßnahmen: • Manager UND Fonds müssen reguliert werden, • direkte Regulierung von Fonds, um Steuer-, Mindestkapital und Liquiditäts vorschriften effektiv umsetzen zu können, • Registrierung von Managern, wenn sie für Fonds arbeiten, bei denen EU-Investoren beteiligt sind, um eine Regulierungsflucht zu vermeiden, • klare Beschränkung des Einsatzes von Fremdkapital zur Steigerung der Eigen kapitalrendite (Leverage), • Einführung von strengen Eigenkapitalvor schriften, • Regulierung der Zerschlagung und Ver äußerung von übernommenen Unterneh men (Asset Stripping), • Anwendung der Richtlinie vom 12.03.2001 – Beschäftigte müssen bei Übernahmen informiert und konsultiert werden, • verpflichtende Einbindung der Gewerk schaften und Betriebsräte bei Übernah meprozessen, • Möglichkeit der Wahl von Europabetriebs räten in von Fonds übernommenen Unter nehmen, • Rückzug von Pensionsfonds aus dem Private Equity und Hedge Fonds Markt bzw. Beteiligung nur unter der Auflage, dass der Fonds sich zur Erhaltung von Arbeitsplätzen verpflichtet, • Beschränkung der steuerlichen Abzugs fähigkeit von Zinsen, • Manager müssen wie Arbeitnehmer besteuert werden, • Managergehälter und Boni müssen in Relation zum Betriebserfolg und den Einkommen der Beschäftigten stehen, • Einführung einer internationalen Finanz transaktionssteuer einerseits als zentrales Kontrollelement und andererseits zur Abfederung der Folgen der Krise. Der Mensch muss im Mittelpunkt des Interesses stehen. Es geht bei dieser Krise nicht um Verluste und Geldvernichtung – hinter all dem stehen Menschenschicksale. Menschen leiden unter den Auswirkungen von Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Armutsgefährdung. Wir müssen JETZT daran arbeiten, dass etwas Derril artiges nicht mehr passieren kann. DGZ . 3/4 2010 15 POLITIK . SOZIALES HANDELSHÜRDEN [ Chinesische Mauern ] Die chinesischen Mauern sind hoch, vor allem was den Handel betrifft. Zunehmend beklagen sich Deutsche Firmen über die Handelsbedingungen in China. Die chinesischen Behörden wollten ausländische Unternehmen außerdem zur Offenlegung ihrer geheimen und internen Daten zwingen. Der Hightech-Verband Bitcom fordert einen offenen und transparenten Marktzugang und den Verzicht auf solche Methoden von Seiten der Chinesen. 2009 wurden aus Deutschland Kommunikationstechnik und Unterhaltungselektronik im Wert von 480 Millionen Euro nach China exportiert. Diese Methoden schüren weitverbreitete Ängste vor der aufsteigenden Weltmacht China. Dass China selbst keine Grenzen kennt ist hinlänglich bekannt, schließlich sind die Chinesen Meister darin sich fremde Technologien anzueignen und sehr viel preisgünstiger zu produzieren. Dass sie aber die Grenzen, die sie selbst gewahrt haben wollen, im Gegenzug von Handelspartnern nicht akzeptieren und ihre eigenen Bestimmungen nicht anpassen, lässt einem Angst und Bange werden. cah August-Wilhelm Scheer, Präsident des Hightech Verband Bitcom, erklärte, dass China der größte Lieferant für Elektronikgeräte in Europa ist, seinen eigenen Markt aber weitgehend abzuschotten versucht. Ab dem ersten Mai 2010 dürfen viele IT-Produkte in China nicht mehr ohne staatliche Zertifizierung hergestellt, verkauft oder importiert werden. NORDRHEIN-WESTFALEN [ Immer wieder zu Wahlkampfzeiten ] Sein Arbeitsminister Josef Laumann donnert zu Hause über die Leiharbeit. Da gebe es mit Schlecker einen umstrittenen Tarifvertrag mit den christlichen Gewerkschaften, der ausschließlich die niedrigsten Tarife für das Lohngebiet Ost vorsehe. ... sind sie im Namen der sozialen Gerechtigkeit und des eigenen Egos unterwegs. Mai dieses Jahres sind Landtagswahlen im bevölkerungsreichsten Bundesland. So wollte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Rüttgers für seine Sache noch kurz Werbung in Washington machen. Doch daraus wurde leider nichts: Im Jahrhundertschneesturm von Washington gingen die Echos gewünschter Schlagzeilen „Vom Winde verweht“ völlig unter. In Washington war er damit beschäftigt, den Reisebus der deutschen Delegation wieder flott zu bekommen. 16 DGZ . 3/4 2010 Die Frage, Genosse Laumann ist erlaubt: Wer hat von den Christlichen Gewerkschaften diesen Tarifvertrag mit Schlecker unterzeichnet? Laumann muss beispielhaft der Tariflohn im Friseurhandwerk im Osten – wie in den Medien immer wieder darauf hingewiesen wird – entgangen sein. Diesen Tarifvertrag hat bekanntlich nicht die Christliche Gewerkschaft abgeschlossen. Aber in dasselbe Horn zu blasen wie der DGB, macht die Sache für Laumann natürlich einfacher. Insoweit haben wir für Laumann Verständnis. Das Problem der Masse der heutigen Politiker ist leider der Kampf um Erhalt des gesicherten Status. Die Angst, eine Führungsposition zu verlieren, ist dafür zu groß. Mit populistischen Aussagen wird mittel- und langfristig schlechte Politik betrieben. Es muss einem Angst und Bange sein um die Volksparteien! hae KURZ NOTIERT Mehr Firmengründungen als Pleiten Nach einer Hochrechnung des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) wurden 2009 mehr Firmen gegründet als aufgegeben. Im vergangenen Jahr wurden 410.000 Neugründungen registriert. Die Zahl der Unternehmensaufgaben lag 2009 bei 397.000. Im Vergleich zu 2008 waren damit etwa 13.000 Betriebe mehr angemeldet. Nach einer Umfrage unter den Mittelständlern rechnet zudem jeder dritte Betrieb mit einer wirtschaftlichen Erholung bis zum Herbst 2010. Allerdings handelt es sich bei den Unternehmensaufgaben nur zum Teil um Insolvenzen. Rund 34.000 Firmen mussten 2009 Insolvenz anmelden. Der Insolvenzverwalterverband rechnet für 2010 mit einem weiteren Anstieg der Unternehmensinsolvenzen und verweist auf eine Welle von Folgeinsolvenzen, die vor allem die Automobilindustrie, den Maschinenbau und den Handel betreffen. POLITIK . SOZIALES PRESSEMITTEILUNG [ Arbeit muss sich lohnen ] CGM mahnt Lohnabstandsgebot an Die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) sieht aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes vom 09.02.2010 zu den Hartz-IV-Leistungssätzen dringenden Handlungsbedarf in der Arbeitsmarktpolitik. Selbstverständlich befürwortet die CGM Hartz-IV-Regelsätze, die ein menschenwürdiges Leben ermöglichen, insbesondere auch für Kinder. Dennoch mahnt sie auch die Beachtung des Lohnabstandsgebotes an. „Arbeit muss sich weiterhin lohnen. Wir fordern den Gesetzgeber auf, sich Gedanken darüber zu machen, wie bei steigenden Hartz-IV-Sätzen das gesetzlich vorgeschriebene Lohnabstandsgebot eingehalten werden kann“ äußert sich der CGM-Bundesvorsitzende Detlef Lutz zum Urteil der Bundesverfassungsrichter. Es könne nicht sein, dass ein normal verdienender Arbeitnehmer kaum mehr verdient, als ein Hartz-IV-Empfänger an Sozialleistungen bekommt. Einerseits fordere man von den Gewerkschaften angesichts der schwierigen Wirtschaftslage moderate Tarifforderungen, andererseits würde dadurch aber der Abstand zwischen dem, was ein durchschnittlich verdienender Arbeitnehmer verdient und dem, was ein Hartz-IV-Empfänger vom Staat bekommt, immer geringer. „Ich habe großes Verständnis für das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes“, so Lutz, „aber dann müssen wir nun auch den Mut haben, einen gesellschaftspolitischen Diskurs über den Wert von Arbeit zu führen.“ WER WENIGER ALS HATZ IV VERDIENT Branche mtl. Nettoeinkommen Differenz zu Hartz IV Zeitarbeit 1375 Euro - 278 Euro Gasthöfe, Hotels, Pensionen 1459 Euro - 194 Euro Gastronomie 1544 Euro - 109 Euro Gebäudereinigung, Gartenbau 1593 Euro - 60 Euro Rechtsberatung 1606 Euro - 47 Euro Call-Center 1624 Euro - 29 Euro Werbung, Marktorschung 1636 Euro - 17 Euro Hartz-IV-Bezieher 1653 Euro Pflegeheime 1671 Euro + 18 Euro Erziehung, Unterricht 1687 Euro + 34 Euro Wirtschaftsprüfung, Steuerberater 1689 Euro + 36 Euro Einzelhandel 1699 Euro + 46 Euro Wach-/ Sicherheitsdienste 1732 Euro + 79 Euro Schlachter/ Fleischverarbeitung 1747 Euro + 94 Euro Kfz-Reparatur 1773 Euro + 120 Euro Kfz-Handel 1805 Euro + 152 Euro Großhandel 1811 Euro + 158 Euro öffentl. Verwaltung 1815 Euro + 162 Euro Die Beispiele sind berechnet an einem Geringverdiener, verheiratet, zwei Kinder. Ein vergleichbarer Hartz-IV-Bezieher erhält 1653 Euro monatlich. Geringverdiener sind Arbeitnehmer, die in Vollzeit arbeiten, aber in ihrer Branche unterdurchschnittlich verdienen. Das Kindergeld ist beim Nettoeinkommen eingerechnet. Quelle: Karl-Bräuer-Institut ZEITARBEIT Die CGM könne sich beispielsweise vorstellen, dass im Ministerium für Arbeit und Soziales ein Runder Tisch unter der Federführung von Ministerin von der Leyen eingerichtet wird, der sich diesem Thema annimmt. Beteiligt werden sollten alle Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände und Sozialverbände, damit gemeinsam überlegt wird, wie man sowohl Hartz-IV-Empfängern als auch Arbeitnehmern gerecht werden kann. „Fakt ist, dass es sich für viele Arbeitnehmer bereits heute kaum noch lohnt, arbeiten zu gehen. Dies kann nicht im Interesse unserer Gesellschaft sein. Wir brauchen dringend eine Diskussion darüber, welchen Wert Arbeit in unserer Gesellschaft hat“ fordert der CGM-Bundesvorsitzende. wü DGZ . 3/4 2010 17 WIR DIE SEITE FÜR ALLE MITGLIEDER INTERNES . TERMINE . LESERBRIEFE . GLÜCKWÜNSCHE HERRENBERG / BÖBLINGEN / SINDELFINGEN [ CGM-Spende an „Hilfe für kranke Kinder e.V.“ ] Der CGM-Bezirksverband Herrenberg/ Böblingen und die CGM-Betriebsgruppe Daimler Werk Sindelfingen sammelten im Rahmen einer Veranstaltung für die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in Tübingen. Bei ihrem Grillfest im Juli 2009 hatte sich die VertrauensKörperLeitung (VKL) des Standortes Sindelfingen angeschlossen. Dabei kam die stolze Summe von insgesamt 1.200 Euro zusammen. Anlässlich eines Besuches von Paul Zechmeister und Götz Steiner in der Klinik der Kinder- und Jugendmedizin in Tübingen Von Links: Frau Sigrid Kochendörfer, Thomas Hassel, Paul Zechmeister, Götz Steiner, Dirk Junger Die Deutsche Gewerkschaftszeitung (DGZ) finden Sie jetzt brandneu im Internet. konnte die Spende am 03. Februar 2010 dem Vorsitzenden des Vereins „Hilfe für kranke Kinder e.V.“, Thomas Hassel, übergeben werden. Der Bezirksvorsitzende Paul Zechmeister und der Betriebsgruppenvorsitzende Götz Steiner haben sich gemeinsam mit dem Sprecher der VKL, Dirk Junger, bei einer Führung durch das Krankenhaus davon überzeugen können, dass die Spende nicht nur sehr willkommen ist, sondern auch eine gute und sinnvolle Verwendung finden wird. Auch das Franz-Röhr-Bildungswerk e.V. präsentiert sich unter Ein herzlicher Dank gilt allen Spendern! EIGENE PRÄSENZ www.gewerkschaftszeitung.org www.frbw.de 18 DGZ . 3/4 2010 WIR HEIKE DE VRIES [ Neue Geschäftsführerin für NRW ] Mein Name ist Heike de Vries. Seit Anfang des Jahres arbeite ich als neue Geschäftsführerin für die CGM. Von der Geschäftsstelle Duisburg aus betreue ich den Landesverband Nordrhein-Westfalen der CGM. Ganz nach meinem Grundsatz, dass „alle Stärke nur durch Hindernisse erkannt wird, die sie überwältigen kann“ (Emmanuel Kant), werde ich mich mit voller Überzeugung für die Ziele und Werte der CGM einsetzen. Ich möchte für die CGM begeistern und mit Motivation den Weg in eine neue Kultur des Miteinanders beschreiten. TORSTEN SCHÖNE [ Neuer Geschäftsführer in Wolfsburg ] Mein Name ist Torsten Schöne. Seit 04.01.2010 bin ich bei der CGM beschäftigt. Als neuer Geschäftsführer in Wolfsburg werde ich die Grundsätze der CGM und die Interessen unserer Mitglieder im Bereich Nord/Küste vertreten. Im Bereich Metall konnte ich als ausgebildeter Automateneinrichter und Industriemeister Metall bereits viele Erfahrungen sammeln. Als Reservist der Bundeswehr war ich zudem vier Monate im Auslandseinsatz im Kosovo. Die Erfahrungen aus meinen bisherigen Tätigkeiten werden mir für meine tägliche Arbeit hilfreich sein. Es ist mir wichtig für die Grundsätze der CGM einzustehen und diese bekannter zu machen. Ich freue mich auf eine offene, ehrliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit. IGEL-KOLUMNE Fastenzeit Die katholische Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet mit der Osternacht. Hingegen dem weitverbreiteten Irrglauben sind die Sonntage, die in diese Zeit fallen, aber keine Fastentage. Jeder Sonntag wird als Auferstehungstag gefeiert und ist deswegen von den Fastentagen ausgenommen. Ohne die Sonntage sind es genau vierzig Tage von Aschermittwoch bis Ostern. Steuersünder [ Treffen der Verwaltungsangestellten ] Die öffentlich bekannten SteuersünderCDs haben die Selbst-Anzeigen nach oben schnellen lassen. Teils wird noch über den Ankauf von Steuerdaten – wie in Baden-Württemberg – gestritten. Allein schon die öffentliche Diskussion hierüber hat ihren Sinn erfüllt. Es fließt Geld in die hoch verschuldeten Länderkassen und die rechtzeitige Selbstanzeige erspart dem Steuersünder ein strafrechtliches Verfahren. Nunmehr droht ein Schweizer Politiker mit der Veröffentlichung geheimer Kontendaten von deutschen Kollegen, sollte der Ankauf der Steuersünder-CDs anhalten. Der schweizerische Nationalrat Alfred Heer, der auch Präsident des Bundes der Steuerzahler in der Schweiz ist, verweist auf Hinweise in Schweizer Finanzkreisen, dass zahlreiche deutsche Politiker und Richter in Liechtenstein und der Schweiz Konten oder Stiftungen unterhalten. Warum die Zurückhaltung der deutschen Politiker um den Ankauf der Steuersünder CDs? Etwa wegen der Drohung der Schweizer Politiker, Konten von deutschen Personen, die öffentliche Ämter bekleiden, offen zu legen? Auf ausdrücklichen Wunsch der Mitarbeiterinnen in den Verwaltungsstellen gab es ein zweitägiges Treffen in Hohenroda zu einem Informationsaustausch. DGZ-Postfach KREUZWORTRÄTSEL Otto Killet Hans Zeitlmayer • Christine Cieslar • Bernd Schlieper • Wilhelm Köllner • Mahmoud Harraz • Wolfgang Hess • Amina Omeirate • Mari Lehtonen • Veli Aydin • [ Die Gewinner ] Wir gratulieren den 10 Gewinnern des Kreuzworträtsels der DGZ-Ausgabe Januar/Februar 2010. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ! • INFORMATIONSAUSTAUSCH Ziel war es, die unterschiedlichen Arbeitsmethoden besser aufeinander abzustimmen und die Arbeit in den Büros zu straffen. Die Sitzung diente damit dem Austausch von Erfahrungen, der Weitergabe von Tipps und von Ratschlägen. Neben den alltäglichen Hinweisen und den Austausch allgemeiner Erfahrungswerte in den Geschäftsstellen soll eine solche Sitzung auch dazu dienen, sich gegenseitig kennenzulernen. Die Mitarbeiterinnen waren sich einig, dass diese Art der Zusammenarbeit sinnvoll ist, so dass jährlich ein solches Treffen ausdrücklich gewünscht wird. Senden Sie uns Ihre Inhalte, Bilder, Termine, Anregungen, Kritik & Lob. Eine E-Mail an: dgz@gewerkschaftszeitung.org genügt. Wir freuen uns auf viele interessante Beiträge für unsere DGZ. DGZ . 3/4 2010 19 TARIFGESCHEHEN . RECHT TISCHLER OST [ Entgelterhöhung trotz Krise ] bereich Neue Länder) auf eine Entgelterhöhung geeinigt. Die Vertreter der GKH im Tarifbereich der Tischler Ost haben sich mit dem Fachverband Holz und Kunststoff (Tarif- Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages beträgt 21 Monate. Zum 01.04.2010 wurde eine Entgelterhöhung um 2,0 Prozent beschlossen. Eine weitere Entgelterhöhung folgt ab 01.01.2011 um zusätzlich 1,1 Prozent, mit der Option der Neuverhandlung im November 2010 entsprechend der wirtschaftlichen Situation. Ferner wurde die bestehende Gesundheitsprämie von 0,5 Prozent auf 0,75 Prozent mit der Maßgabe erhöht, dass von den zur Berechnung herangezogenen Krankheitstagen diejenigen aufgrund unverschuldeter Arbeitsunfälle ausgeschlossen sind. Mit gleicher Laufzeit wurde auch die Ausbildungsvergütungen im 1. Lehrjahr (um 50,00 Euro) und im 3. Lehrjahr (um 20,00 Euro) erhöht. „Aufgrund der weiterhin angespannten Wirtschaftslage im Handwerk ist dieser Abschluss als ein positives Signal an die Arbeitnehmer zu verstehen. Wir sind zufrieden.“ so der Verhandlungsführer auf Seiten der GKH. NEUER TARIFABSCHLUSS [ SHK-Handwerker in Brandenburg erhalten mehr Geld ] CGM und Fachverband einigen sich auf eine Lohnsteigerung von insgesamt 4,0 Prozent. Seit dem 01. Dezember 2009 erhalten die Beschäftigen des SHK-Handwerks in Brandenburg eine Entgelterhöhung von 2,0 Prozent für 12 Monate und weitere 2,0 Prozent bis zum 30. November 2011. Die CGM und der Fachverband SHK Land Brandenburg haben sich nach langen Verhandlungen auf eine Überarbeitung des gesamten Tarifwerks geeinigt. Wichtigstes Ziel beider Tarifparteien ist die Sicherung des Fachkräftebedarfs im SHK-Handwerk im Land Brandenburg. Damit sind die Weichen für eine Allgemeinverbindlichkeit (AVE) des Entgelttarifvertrages gestellt. „Die Einhaltung der Tariflöhne“, so die Forderung von Erik Debertshäuser, dem Geschäftsführer des SHK-Fachverbandes Brandenburg, könne nur durch die Einführung einer AVE des Tarifvertrages und eine entsprechende Kontrolle der Einhaltung durch die öffentlichen Vergabestellen erreicht werden. „Die AVE bzw. das Antragsverfahren ist ein klares politisches Zeichen, welches gerade auch für die CGM von Bedeutung ist. Da das Gesamtpaket des Tarifvertrags vollkommen überarbeitet und insbesondere auch eine Sonderzahlung für Auszubildende mit guten Leistungen eingeführt worden ist, stellt dieser Abschluss im Zusammenhang mit der beabsichtigten AVE ein rundes Ergebnis dar“, resümiert der Verhandlungsführer der CGM, Björn Zirzlaff. NEUE BUNDESLÄNDER [ Betriebsrente – Insolvenzsicherung ] Nach dem Einigungsvertrag gilt das Betriebsrentengesetz auch in den neuen Bundesländern, wenn die Versorgungszusage nach dem 31. Dezember 1991 erteilt wurde. Das kann auch durch Bestätigung einer früher erteilten Zusage geschehen. Ist das Betriebsrentengesetz anwendbar, gelten auch die Regeln zum Insolvenzschutz. Danach hat der Pensionssicherungsverein (PSV) für gesetzlich unverfallbare Betriebsrentenanwartschaften einzustehen. Bei der Prüfung, ob die notwendige Betriebszugehörigkeit für die Unverfallbarkeit vorliegt, sind Zeiten der Tätigkeit als Mitglied einer „Produktionsgenossenschaft Handwerk“ (PGH) mitzurechnen. Eine solche „Tätigkeit für ein Unternehmen“ steht einem Arbeitsverhältnis gleich. 20 DGZ . 3/4 2010 Voraussetzung für den Insolvenzschutz ist weiter, dass die Zusage „aus Anlass“ eines Arbeitsverhältnisses und nicht wegen einer Gesellschafterstellung erteilt wird. Das ist bei Zusagen einer in eine GmbH umgewandelten ehemaligen PGH, die diese den für sie als Arbeitnehmer tätigen GmbH-Gesellschaftern und ehemaligen PGH-Mitgliedern gegeben hat, dann der Fall, wenn die Zusage nicht entscheidend aufgrund der Gesellschafterstellung, sondern aufgrund der Tätigkeit im Arbeitsverhältnis erteilt wurde. Eine Eintrittspflicht durch den PSV scheidet nach allgemeinen Regeln aus, wenn die Parteien des Versorgungsverhältnisses mit dem alleinigen oder überwiegenden Zweck gehandelt haben, ihn in Anspruch nehmen. Nach diesen Grundsätzen war die gegen den PSV gerichtete Klage eines ehemaligen PGH- Mitglieds und später als Arbeitnehmer für die aus der PGH entstandene GmbH tätigen Versorgungsberechtigten, der gleichzeitig mit einem geringen Anteil Gesellschafter war, in allen Instanzen erfolgreich. Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 19.01.2010 – 3 AZR 660/09 RECHT WECHSELNDER EINSATZORT [ Aufwendungsersatz ] Ein Leiharbeitnehmer, der arbeitsvertraglich verpflichtet ist, seine Arbeitsleistung an wechselnden Einsatzorten zu erbringen, hat grundsätzlich einen Anspruch auf Aufwendungsersatz nach § 670 BGB. Die Eigenart von Leiharbeit schließt einen solchen Anspruch nicht aus, sondern macht seine Anerkennung im Gegenteil sogar erforderlich. Der Ausschluss eines solchen Rechtsanspruchs auf Aufwendungsersatz in Allgemeinen Geschäftsbedingungen weicht von der Rechtsvorschrift des § 670 BGB ab und unterliegt deshalb der Inhaltskontrolle nach § 307 Abs. 1 und 2 BGB. LAG Düsseldorf, Urteil v. 30.07.09 – 15 Sa 268/09 (Revision zugelassen) AUSSERORDENTLICHE VERDACHTSKÜNDIGUNG [ Anhörung des Arbeitnehmers ] Wird ein Arbeitnehmer, der in dem Verdacht steht, eine schwere arbeitsvertragliche Pflichtverletzung begangen zu haben, unter dem Vorwand, mit ihm ein Fachgespräch zu führen, in die Räume der Geschäftsleitung gelockt, um ihn zu einer beabsichtigten Verdachtskündi- gung anzuhören, so handelt es sich nicht um den hinreichenden Versuch des Arbeitgebers, den Sachverhalt umfassend aufzuklären. tretern des Arbeitgebers gegenübersteht, ist berechtigt, die Anhörung so lange zu verzögern, bis er sich mit einer Person seines Vertrauens (Betriebsrat) beraten hat. Der Arbeitnehmer, der in einer derartigen Situation völlig unvorbereitet mehreren Ver- LAG Düsseldorf, Beschluss v. 25.06.09 – 5 TaBV 87/09 (Rechtsbeschwerde eingelegt) UNZUREICHENDE DEUTSCHKENNTNISSE [ Kündigungsgrund ] Ist ein Arbeitnehmer nicht in der Lage, in deutscher Sprache abgefasste Arbeitsanweisungen zu lesen, so kann eine ordentliche Kündigung gerechtfertigt sein. Es stellt keine nach § 3 Abs. 2 AGG verbotene mittelbare Benachteiligung wegen der ethnischen Herkunft dar, wenn der Arbeitgeber von seinen Arbeitnehmern die Kenntnis der deutschen Schriftsprache verlangt, soweit sie für deren Tätigkeit erforderlich ist. Der Arbeitgeber verfolgt ein im Sinne des Gesetzes legitimes, nicht diskriminierendes Ziel, wenn er – z.B. aus Gründen der Qualitätssicherung – schriftliche Arbeitsanweisungen einführt. Der 1948 geborene Kläger war seit 1978 als Produktionshelfer bei der Arbeitgeberin beschäftigt, einem Unternehmen der Automobilzuliefererindustrie mit ca. 300 Arbeitnehmern. Er ist in Spanien geboren und dort zur Schule gegangen. Nach einer vom Kläger unterzeichneten Stellenbeschreibung aus dem Jahr 2001 zählte zu den Anforderungen die Kenntnis der deutschen Sprache in Wort und Schrift. Der Kläger absolvierte im September 2003 auf Kosten der Arbeitgeberin während der Arbeitszeit einen Deutschkurs. Mehrere ihm empfohlene Folgekurse lehnte er ab. Seit März 2004 ist die Arbeitgeberin nach den entsprechenden Qualitätsnormen zertifiziert. In der Folgezeit wurde bei mehreren internen Audits festgestellt, dass der Kläger Arbeitsund Prüfanweisungen nicht lesen konnte. Im September 2005 forderte die Arbeitgeberin ihn auf, Maßnahmen zur Verbesserung seiner Deutschkenntnisse zu ergreifen. Eine weitere Aufforderung im Februar 2006 verband die Arbeitgeberin mit dem Hinweis, er müsse mit einer Kündigung rechnen, wenn er die Kenntnisse nicht nachweisen könne. Nach einem Audit von April 2007 war der Kläger weiterhin nicht in der Lage, die Vorgaben einzuhalten. Daraufhin kündigte die Arbeitgeberin das Arbeitsverhältnis mit Zustimmung des Betriebsrats zum 31. Dezember 2007. Das Bundesarbeitsgericht hat die Klage abgewiesen. Die Kündigung verstößt nicht gegen das Verbot mittelbarer Diskriminierung wegen der ethnischen Herkunft. Der Arbeitgeberin war es nicht verwehrt, vom Kläger ausreichende Kenntnisse der deutschen Schriftsprache zu verlangen. Sie hatte ihm ausreichend Gelegenheit zum notwendigen Spracherwerb gegeben. Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 28.01.2010 – 2 AZR 764/08 SOZIALGERICHTSGESETZ In dieser Textsammlung sind alle wichtigen Verfahrensnormen sowohl für das außergerichtliche als auch für das gerichtliche Verfahren für alle Bereiche der Streitigkeit im Sozialrecht enthalten. Aus dem Inhalt: Sozialverwaltungsverfahren und Sozialschutz, VerwaltungsgerichtsO (Auszug), VerwaltungszustellungsG, VerwaltungsvollstreckungsG, Deutsches RichterG (Auszug), Justizvergütungs- und -entschädigungsG (Auszug), GerichtsverfassungsG (Auszug), ZivilprozessO (Auszug), RechtsanwaltsvergütungsG (Auszug). Susanne Jaritz ist Richterin am Sozialgericht Kassel und damit eine ausgewiesene Expertin des Verfahrens im Sozialgerichtsprozess. In ihrer ausführlichen Einführung beschreibt sie den Aufbau und die Struktur des sozialrechtlichen Verwaltungs- und Gerichtsverfahrens. Das Werk wendet sich an betroffene Bürger, Behörden, Gerichte und Rechtsanwälte. Weitere Informationen zum Titel finden Sie unter www.beck-shop.de/27175 Beck-Texte im dtv, Band 5778 SGG/SGB X, Verlag C.H.Beck, 2020 XXXII, 265 Seiten, kartoniert 12,90 Euro ISBN 978-3-406-58921-8 DGZ . 3/4 2010 21 RECHT MEIN ARBEITSZEUGNIS Dass Formulierungen wie „stets bemüht“ oder Vokabeln wie „gesellig“ ein Arbeitszeugnis nicht eben zur besten Empfehlung für potenzielle Arbeitgeber machen, ist mittlerweile bekannt. Neben diesen k.o.-Begriffen für jede Bewerbung gibt es aber noch eine ganze Reihe weiterer Punkte, die den Bewerber schnell in einem unvorteilhaftem Licht erscheinen lassen. Werden beispielsweise bei der Tätigkeitsbeschreibung eher unbedeutende Nebenaufgaben hervorgehoben, entsteht leicht der Eindruck, der Mitarbeiter sei mit seinen Hauptaufgaben überfordert gewesen. Doch nicht nur die richtige Beurteilung und die Entschlüsselungen der so genannten Geheimcodes – d. h. was zwischen den Zeilen steht – sind für Bewerber essenziell wichtig. Immer mehr Arbeitgeber gehen dazu über, ihre Mitarbeiter die Zeugnisse selbst erstellen zu lassen. Das bietet zwar die Chance, sich selbst für die getane Arbeit gute Noten zu bescheinigen. Allerdings birgt das auch Risiken. Ist ein Arbeitnehmer bei der Formulierung von Zeugnissen unerfahren, begibt er sich dabei leicht aufs Glatteis und baut unbeabsichtigt Wörter oder Sätze ein, die die Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch rapide sinken lassen. Wer sich in Sachen Arbeitszeugnis auf den neuesten Stand bringen will, dem sei der Ratgeber „Mein Arbeitszeugnis“ von Günther Huber aus dem Haufe Verlag empfohlen. Er beantwortet kompetent und leicht verständlich die wichtigsten Fragen zum Thema Arbeitszeugnis. Auf CD-ROM und im Buch finden Jobwechsler zahlreiche Zeugnismuster für alle Berufe und quer durch alle Branchen mit ausführlichen Beurteilungen. Durch die Kommentierung der guten und schlechten Muster erhält der Leser die wichtigsten Bausteine und Grundlagen um ein Arbeitszeugnis ohne Fallen und falsche Formulierungen aufzusetzen. Und, neu in diesem Herbst: die Online-Beratung durch einen Experten. Buchkäufer können sich mit dem im Buch enthaltenen Code im Internet unter www. haufe.de/ratgeber registrieren und dann ihre Frage individuell vom Fachmann beantworten lassen. „Mein Arbeitszeugnis“ Von Günther Huber 4. aktualisierte Auflage 2008 ca. 182 Seiten, Broschur DIN A 5 14,95 Euro. ISBN 978-3-448-09086-4 Bestell-Nr. 04029-0004 BESCHLUSS [ Internet für den Betriebsrat ] Der Betriebsrat kann vom Arbeitgeber die Bereitstellung eines Internetanschlusses jedenfalls dann verlangen, wenn er bereits über einen PC verfügt, im Betrieb ein Internetanschluss vorhanden ist, die Freischaltung des Internetzugangs für den Betriebsrat keine zusätzlichen Kosten verursacht und der Internetnutzung durch den Betriebsrat keine sonstigen berechtigten Belange des Arbeitgebers entgegenstehen. 22 DGZ . 3/4 2010 Nach § 40 Abs. 2 BetrVG hat der Arbeitgeber dem Betriebsrat für die laufende Geschäftsführung in dem erforderlichen Umfang auch Informations- und Kommunikationstechnik zur Verfügung zu stellen. Dazu gehört das Internet. Der siebte Senat des Bundesarbeitsgerichts hat daher, wie bereits die Vorinstanzen, dem Antrag eines Betriebsrats stattgegeben, der von der Arbeitgeberin einen Zugang zum Internet für den ihm zur Verfügung stehenden PC verlangt hat. Die Leitung des von der Arbeitgeberin betriebenen Baumarkts, für den der Betriebsrat gebildet ist, verfügt über einen Internetanschluss. Durch die Freischaltung des dem Betriebsrat zur Verfügung gestellten PC entstehen für die Arbeitgeberin keine zusätzlichen Kosten. Auch sonstige der Internetnutzung durch den Betriebsrat entgegenstehende berechtigte Belange hatte die Arbeitgeberin nicht geltend gemacht. Bundesarbeitsgericht, Beschluss vom 20. Januar 2010 – 7 ABR 79/08 KURZ NOTIERT Das Bundesarbeitsgericht ist gefragt Am 10. Juni soll das Bundesarbeitsgericht über die Berliner Kassiererin entscheiden. Sie hatte zwei Pfandbons im Wert von 1,30 Euro unterschlagen. Die Frau war mehr als 30 Jahre in einem Unternehmen beschäftigt und ist im Februar 2008 wegen dieser angeblichen Unterschlagung gekündigt worden. Das Landesarbeitsgericht hatte ihre Klage abgewiesen und die Revision nicht zugelassen. Mit einer Nichtzulassungsrevision hat sich die Klägerin erfolgreich an das Bundesarbeitsgericht gewandt. Nunmehr soll am 10. Juni das Bundesarbeitsgericht darüber befinden. INFORMATION SCHUMACHER & ROSBERG STEIGEN EIN [ Der Mythos lebt! ] Es ist die Automobilindustrie, die von der Krise derzeit am meisten betroffen ist. Viele Automobilkonzerne fahren einen harten Sparkurs, kürzen Stellen und Arbeitszeiten, wie nicht zuletzt in Stuttgart bei Mercedes. Während sich aber andere Autokonzerne aus Kostengründen aus der Formel 1 zurückzogen, wie auch BMW, Toyota und Honda, investiert Mercedes in die Königsklasse. Der Konzern hat sich in das Weltmeisterteam Brawn GP eingekauft und in Mercedes Grand Prix umbenannt. Zwischen 50 und 75 Millionen Euro wird dieser Deal den Konzern in den nächsten Jahren kosten. Weitaus weniger als bisher, darauf verwies Konzernchef Zetsche. Schließlich werden die Kosten für die Formel 1 drastisch reduziert, und es sind bereits Limits gesetzt, was die Zahl der Mitarbeiter und die Entwicklungskosten angeht. Zetsche versuchte mit einem offenen Brief an die Mitarbeiter, in dem er Zahlen nannte, den Unmut und das Unverständnis in den eigenen Reihen zu dämpfen. Zetsche glaubt nach wie vor an die Prestigewirkung der Königsklasse. Werbewirksam sind diese Investitionen in jedem Fall. Mit den beiden deutschen Formel 1-Größen Michael Schumacher und Nico Rosberg, die Mercedes verpflichten konnte, will Zetsche den Erfolg der Marke sicher stellen. Doch helfen den Daimler-Beschäftigten Prestige und möglicherweise reihenweise Siege? Es können Zweifel aufkommen, wenn man bedenkt, dass man mit Investitionen in dieser Höhe reihenweise Ausbildungs- und Arbeitsplätze sichern könnte. cah KURZ NOTIERT Total streckt seine Fühler aus… ... und zwar über den großen Teich! Der französische Energiekonzern sicherte sich mit hunderten Millionen Dollar den Zugriff auf Gasvorräte in den USA. Die Vereinbarung über die 25 Prozent Beteiligung der Franzosen am Fördergebiet Barnett Shale im Bundesstaat Texas wurde mit dem Erkundungsunternehmen Chesapeake geschlossen. Es sollen in naher Zukunft sogenannte unkonventionelle Gasvorräte erschlossen werden, wie sie zum Beispiel in Tonschiefer vorhanden sind. KIRCHENAUSTRITTE [ Wertevermittlung für unsere Gesellschaft ] Einrichtungen, wie Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen, Kindertagesstätten und Kinderheime. Auch Einrichtungen wie die Caritas und das Diakonische Werk, Jugendund Erwachsenenarbeit werden über Kirchensteuern finanziert. Als Beispiel hierfür sind die Pfadfinder oder die Jugendakademie für Umwelt zu nennen. Vom Staat gibt es Zuschüsse für Projekte, von denen wir annehmen, dass die Umsetzung dieser Maßnahmen mindestens ebenso gut, wenn nicht sogar besser von der Kirche vollzogen werden. Die Austritte aus den großen christlichen Kirchen nehmen immer mehr zu. 2008 verzeichnete allein die Katholische Kirche 120.000 Austritte, was zu einem Rückgang der Steuereinnahmen um 10 Prozent führt. In Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise ist es für den Arbeitnehmer ein wesentliches Motiv zu sparen. Dazu gehört eben auch die Kirchensteuer. Dass die Kirchensteuer aber eine wichtige Quelle für die staatlichen Aufgabenstellungen darstellt, wird dabei oft außer Acht gelassen. Die Kirche finanziert viele soziale Kirchliche Mittel fließen nicht nur in die Gemeinden und schaffen damit den ökonomischen Rahmen für religiöse, kulturelle und soziale Dienste der Kirchen. Vor allem die Pfarrseelsorge wird über die Steuereinnahmen abgedeckt, ebenso wie die Kategorialseelsorge, was den Bereich Krankenhaus-, Schul- und Gefängnisseelsorge betrifft. Die Seelsorge ist eine Hauptaufgabe der Kirchen, vor allem im Trauerfall oder bei der Sterbebegleitung ist der Pfarrer oder Pastor oft eine große Hilfe für die Angehörigen. Ob ein engagierter Trauerredner dieser Aufgabe gerecht wird, daran hegen wir Zweifel. christlichen Werte in unserer Gesellschaft. Vor allem in Zeiten der Krise wird oftmals die Forderung laut, sich wieder auf diese Werte zu besinnen, der Menschlichkeit und ethischem Handeln wieder mehr Raum zu geben, und sich nicht nur auf sich selbst zu konzentrieren. Wer vermittelt diese Werte in Zukunft und übernimmt diese Aufgaben der Kirchen? Staatliche Schulen und andere öffentliche Einrichtungen müssten bei der Vermittlung dieser Werte mehr ins Zentrum rücken. Ob diese das allerdings in dem Ausmaß leisten können, wie die Kirchen das tun, mag mehr als zweifelhaft sein. Ein Austritt aus der Kirche betrifft also nicht einzig und allein die einzelne Person, sondern hat Folgen und Auswirkungen auf unsere cah Gesellschaft und den Sozialstaat. Die steigende Zahl der Austritte ist nicht nur ein kirchensteuerrechtliches Problem. Die Kirchen sind auch ein Vermittlungsorgan der DGZ . 3/4 2010 23 INFORMATIONEN EUROPA [ Armutsrate nimmt zu ] Längst ist klar, dass Armut nicht nur in Entwicklungsländern herrscht, sondern auch direkt vor unserer Haustür. Natürlich sprechen wir hier von einem anderen Ausmaß, aber dennoch ist auch Europa als eine der reichsten Regionen der Welt von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen. Mittlerweile leben etwa 17 Prozent der Europäer in Armut. Es gibt kein Patentrezept zur Bekämpfung der Armut, aber gemeinsam gegen die Missstände vorzugehen hat sich die Europäische Union fest vorgenommen und setzt mit dem Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung ein erstes Zeichen. In Deutschland lebt etwa ein Fünftel der Bevölkerung in Armut oder an der Armutsgrenze. Verantwortlich dafür sind u.a. niedrige Renten und Löhne, (Langzeit-)Arbeitslosigkeit, schrumpfende Sozialleistungen und das Arbeitslosengeld II. Besonders betroffen sind Alleinstehende, Menschen mit Migrationshintergrund und Kinder. Vor allem die dramatisch angestiegene Kinderarmut ruft deutsche Politiker und Sozialverbände auf den Plan. Berechnungen des Kinderhilfswerkes zufolge sind in Deutschland rund drei Millionen Kinder und Jugendliche von Armut betroffen. Der Präsident des Kinderhilfswerkes macht dafür vor allem die Hartz IV Reform verantwortlich. Grundsätzlich sieht er die Reform als sinnvoll an, doch bei Jugendlichen hält er den angemessenen Bedarf für ein faires Erwachsenwerden für nicht gewährleistet. Die strukturelle Benachteiligung ist offensichtlich, was Bildung, Aufstiegschancen, Gesundheit und Teilhaben am sozialen Leben anbelangt. Das Urteil des Bundesverfassungsgericht zu den Hartz IV Regelsätzen, im Bezug auf die Leistungen für Kinder, ist ein erster Schritt. Die soziale Gerechtigkeit gilt es wieder herzustellen, denn sie ist es, die eine stabile Gesellschaft ermöglicht. Aus diesem Grund muss Armutsbekämpfung mehr sein als Fürsorge. cah ZAHLEN & FAKTEN GEPLANTE VERKÜRZUNG [ Wehrpflicht und Zivildienst ade? ] Rede sein. Diese existiert schlichtweg nicht. Zudem werden heftige Debatten darüber geführt, ob sich der Einsatz von Wehr- und Zivildienstleistenden unter diesen Umständen überhaupt noch lohnt. Die ab Januar 2011 geplante Verkürzung der Wehrpflicht- und Zivildienstzeit von neun auf sechs Monate entfacht derzeit heftige Diskussionen. Unter anderem steht die Frage der Wehrgerechtigkeit im Raum. Im Hinblick auf die derzeitigen Ausmusterungsverfahren kann von Wehrgerechtigkeit sowieso nicht die 24 DGZ . 3/4 2010 Unbestritten gelten die Wehrpflicht und der Zivildienst als wichtige Erfahrung im Leben eines jungen Menschen. Die Disziplin, Kameradschaft, Hilfsbereitschaft und Sorgsamkeit werden durch diese Pflichten noch gefördert. Der Dienst am Nächsten ist nicht nur für die Jugend sondern auch für die Generationenverständigung ein Gewinn. Die geplante Verkürzung der Wehrpflichtzeit von neun auf sechs Monate ist vor allem im Hinblick auf den Zivildienst problematisch. Für Pflege- und Betreuungsorganisationen stellen die Zivildienstleistenden derzeit eine unverzichtbare Bereicherung dar. 63 Prozent der Zivildienstleistenden sind im Pflegebereich eingesetzt. Die Verkürzung stellt den Pflege- und Betreuungsbereich damit vor ein großes Problem. Die großen Wohlfahrtsverbände haben bereits angekündigt, viele Zivildienststellen aufgrund dessen nicht mehr zu besetzen. Die Ausbildung von Zivildienstleistenden z. B. im Rettungsdienst würde bei der geplanten Verkürzung in keinem Verhältnis mehr stehen. Im Pflegebereich kann man es den Pflegebedürftigen nicht zumuten, sich alle sechs Monate auf neues Betreuungspersonal einzustellen. Es gibt daher Untersuchungen, die es für sinnvoller finden würden, die Kosten für den Zivildienst einzusparen und dafür qualifiziertes Fachpersonal auszubilden. Damit könnten gleichzeitig neue Arbeitsplätze kostenneutral geschaffen und besetzt werden. cah INFORMATIONEN SENKUNG DER RABATTVERSTEUERUNG [ Neuregelung für Jahreswagen ] Nach langwierigen Verhandlungen mit führenden Politikern konnte im Sachbereich Jahreswagenbesteuerung eine Regelung erzielt werden. Es ist mit das Verdienst des CGM-Bezirksvorsitzenden Franz Kapfhammer, dass es ihm im Auftrag des Betriebsrates gelungen ist, Betriebsangehörigen beim Kauf eines Kraftfahrzeuges finanzielle Vorteile zukommen zu lassen. In intensiven Gesprächen konnte Kapfhammer MdB Max Straubinger und parlamentarischen Staatssekretär Hartmut Koschyk davon überzeugen, dass der Ansatz für die Berechnung des geldwerten Vorteils beim Kauf eines Fahrzeugs nicht mehr zeitgemäß ist. Demnach wird bei der Ermittlung des geldwerten Vorteils der gewährte Rabatt am Markt nicht mehr nur zu 50 Prozent sondern zu 80 Prozent gewährt. Der Bundesfinanzhof hat dieser Senkung der Rabattversteuerung zugestimmt. Aufgrund dieser Gesetzesänderung wird es verständlicherweise für Werksanghörige attraktiver, einen Fahrzeugkauf zu tätigen. Davon profitieren nicht nur die Mitarbeiter von BMW sondern auch die von allen anderen deutschen Automobilherstellern. Im weiteren Verlauf dieser Gesprächsrunde gratulierte Landrat Franz Meyer BMWBetriebsrat Franz Kapfhammer zu diesem Erfolg, der ihm bei dieser Gelegenheit das Programm zur BR-Wahl 2010 der Christli- chen Gewerkschaft Metall überreichte. NORDRHEIN-WESTFALEN [ Wahlparolen der LINKEN ] Zwar ist man einiges gewohnt von den LINKEN und ihre verführerischen Parolen wie „Reichtum für alle“ hören sich gut an. Doch das nimmt sich vergleichsweise harmlos aus, wenn man nun erfahren muss, für was die LINKE in Nordrhein-Westfalen zur Landtagswahl am 09. Mai 2010 eintritt. Hier einige Beispiele, die zumindest den Verfasser dieser Zeilen sprachlos machen: Verstaatlichung der Energiekonzerne „Die Energiekonzerne in NRW – RWE und Eon – müssen vergesellschaftet werden“ Verstaatlichung aller Schulen und Hochschulen „Bildung gehört komplett in öffentliche Hand“ Unbegrenzte und unkontrollierte Zuwanderung für jeden „Solange es Kriege und soziale Ungleichheit gibt, wird es Flucht geben. Deshalb fordert die LINKE, Abschiebehaft muss gestoppt, Abschiebehaftanstalten müssen aufgelöst und ein umfassendes Bleiberecht für in Deutschland geduldete und illegalisierte Menschen eingeführt werden“ Uneingeschränktes Betätigungsrecht für Radikale und Extremisten „Die LINKE fordert die Auflösung des Lan- desamtes für Verfassungsschutz und die Aufhebung des Vermummungsverbotes“ Freier Drogenkonsum und Erwerb „Die LINKE tritt ein für • ein „Recht auf Rausch“ als Bestandteil der freien Entfaltung der Persönlichkeit und dem Recht selbstbestimmt zu leben“ • eine Liberalisierung des Betäubungsmit telgesetzes • ein Modellprojekt für Cannabis, welches den Besitz, Erwerb, Anbau und Handel unter Berücksichtigung des Jugendschutzes legalisiert“ harmlos aus. Wer ernst genommen werden möchte muss auch erklären, was danach kommt und wem es nützt: Dem anständigen Normalbürger sicher nicht! Er darf zur Finanzierung Steuern zahlen und anschließend die Folgekosten tragen: Wenn Deutschland sich um Wirtschaftsflüchtlinge aus der ganzen Welt, Drogenabhängige an jeder Ecke und ausbildungsunfähige Schulabgänger kümmern muss. Dass dies langfristig dann auch ohne moralische Grundsätze erfolgen soll, ist besonders verwerflich. ril Leistung ist überflüssig „Die LINKE wehrt sich gegen weiteren Konkurrenzdruck in der Schule und will deshalb das Notensystem als Druck-, Disziplinar- und Auswahlkriterium abschaffen“ Bundesbürger finanzieren Landesprogramme für NRW „Die LINKE fordert für NRW ein Zukunftsinvestitionsprogramm von jährlich 21 Milliarden. Dieses Programm soll vom Bund finanziert werden.“ Gegen diese Forderungen nimmt sich die ebenfalls bekannte Absicht der LINKEN, „im Landtag NRW und außerhalb des Parlamentes sich für die Abschaffung des Religionsunterrichtes und die Einführung eines gemeinsamen Ethikunterrichtes einzusetzen“, geradezu Das soll nach Vorstellung der LINKEN künftig ein völlig normales Bild bei uns sein. DGZ . 3/4 2010 25 FRANZ-RÖHR-BILDUNGSWERK IN ZUSAMMENARBEIT MIT DEN GESCHÄFTSSTELLEN UND DEM HAUPTVORSTAND DER CHRISTLICHEN GEWERKSCHAFT METALL SOWIE DEREN KOOPERATIONSPARTNERN FÜR DAS JAHR 2010 BILDUNG [ Terminplanung des Franz-Röhr-Bildungswerkes e. V. ] 19. - 21.04.2010 GS Baden-Württemberg Seminar-Nr.: 8001/10 19. - 23.04.2010 GS Saar/Pfalz Seminar-Nr.: 8002/10 Waldhotel Forsthof Forsthof 2 71711 Kleinbottwar Mündige Bürger und gewerkschaftliches Engagement – Aufbaustufe I Ltg.: Reinhardt Schiller Bildungsstätte der Arbeitskammer 66459 Kirkel/Saar Arbeits- und Betriebsverfassungsrecht Arbeitsschutz Ltg.: Richard Neufang 26. - 30.04.2010 Parkhotel Bad Füssing Grundlagen der Betriebsratsarbeit Waldstraße 16 Rechte und Pflichten der Betriebsräte Seminar-Nr.: 8102/10 94072 Bad Füssing Rechtliche Stellung des Betriebsrates Ltg.: Peter Kalisch Ein Seminar für Betriebsräte nach § 37.6 BetrVG GS Schwaben/Oberbayern 07. - 11.06.2010 CGM HV Seminar-Nr.: 8003/10 Hotel Jurine Arbeits-, Sozial- und Schwedter Straße 15 Beschäftigungspolitik 10119 Berlin (Mitte) Ltg.: Karin Heußner Ein Seminar für Bildungsurlauber und Betriebsräte nach § 37.6 BetrVG 07. - 11.06.2010 Göbel’s Landhotel Rechte und Pflichten der Arbeitsvertragsparteien GS NRW Briloner Straße 48 Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates Seminar-Nr.: 8004/10 34508 Willingen Teil I des Seminars Ltg.: Heike de Vries, Horst Liebendahl Ein Seminar für Betriebsräte nach § 37.6 BetrVG 30.06. - 02.07.2010 Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Rechte und Pflichten der Schloss Eichholz Arbeitsvertragsparteien Seminar-Nr.: 8005/10 Urfelder Straße 221 Stufe I 50389 Wesseling Ltg.: Heike de Vries, Horst Liebendahl 20. - 24.09.2010 Bildungsstätte der Arbeits- und Betriebsverfassungsrecht GS Saar/Pfalz Arbeitskammer Arbeitsschutz Seminar-Nr.: 8006/10 66459 Kirkel/Saar Ltg.: Richard Neufang GS NRW und KAS 11. – 15.10.2010 Haus der sozialen Bildung GS NRW Benediktushöhe Seminar-Nr. 8106/10 97225 Zellingen-Retzbach Ursachen und Wirkungen aktueller politischer Entscheidungen auf AN/innen AGG / Gesundheitsreform Ltg.: Horst Liebendahl, Teilnehmerbeitrag: 120 Euro 18. - 22.10.2010 Arbeits- und Betriebsverfassungsrecht Arbeitsschutz Ltg.: Richard Neufang GS Saar/Pfalz Seminar-Nr.: 8007/10 Bildungsstätte der Arbeitskammer 66459 Kirkel/Saar 18. - 22.10.2010 GS Sachsen Seminar-Nr.: 8008/10 Spree Hotel Bautzen Sicherung von Betriebsrechten und An den Steinbrüchen 8 Betriebsänderungen 02625 Bautzen Ltg.: Frieder Berger Ein Seminar für Betriebsräte nach § 37.6 BetrVG 25. - 27.10.2010 Waldhotel Forsthof Forsthof 2 71711 Kleinbottwar GS Baden-Württemberg Seminar-Nr.: 8009/10 Arbeits- und Tarifrecht Soziale Sicherheit 2010 – Aufbaustufe II Ltg.: Reinhardt Schiller 08. - 12.11.2010 Göbel’s Landhotel Rechte und Pflichten der Arbeitsvertragsparteien Briloner Straße 48 Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates Seminar-Nr.: 8010/10 34508 Willingen Teil II des Seminars Ltg.: Heike de Vries, Horst Liebendahl Ein Seminar für Betriebsräte nach § 37.6 BetrVG GS NRW 15. - 19.11.2010 GS Saar/Pfalz Seminar-Nr.: 8011/10 24. - 26.11.2010 GS NRW und KAS Seminar-Nr.: 8012/10 29.11. - 01.12.2010 GS Baden-Württemberg Seminar-Nr.: 8013/10 Bildungsstätte der Arbeitskammer 66459 Kirkel/Saar Arbeits- und Betriebsverfassungsrecht Arbeitsschutz Ltg.: Richard Neufang Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Schloss Eichholz Urfelder Straße 221 50389 Wesseling Rechte und Pflichten der Arbeitsvertragsparteien Stufe II Ltg.: Heike de Vries, Horst Liebendahl Waldhotel Forsthof Forsthof 2 71711 Kleinbottwar Arbeits- und Tarifrecht 2010 heutiger Stand – Aufbaustufe III Ltg.: Reinhardt Schiller BESUCHEN SIE UNS IM INTERNET . www.frbw.de 26 DGZ . 3/4 2010 FRANZ-RÖHR-BILDUNGSWERK . IMPRESSUM IMPRESSUM DGZ Deutsche Gewerkschafts-Zeitung Magazin der Christlichen Gewerkschaften Herausgeber Christliche Gewerkschaft Metall v.d.d.gf. HV, Detlef Lutz und Adalbert Ewen Jahnstraße 12 70597 Stuttgart Tel. 0711 2484788-0 Fax 0711 2484788-21 info@cgm.de www.cgm.de Für die mit der CGM kooperierenden Einzelgewerkschaften (CGBCE, CGDE, KFG, Union Ganymed): Adalbert Ewen Eisenbahnstraße 25 66117 Saarbrücken Redaktion Carolin Hänßler (cah), Peter Haege (hae), Monica Wüllner (wü), Adalbert Ewen (ewe), Reinhardt Schiller (ril), Marina Porrmann (por), Martin Grießer (magi), rechtlich f. Inhalt verantwortlich ANMELDUNG Coupon ausschneiden und absenden an: Franz-Röhr-Bildungswerk e. V., Konstantinstraße 13, 53179 Bonn Tel. 0228 365151, Fax 0228 365152 Ich melde mich für folgendes Seminar an: Nr. vom bis in Bitte schicken Sie mir das Seminarprogramm und eine Teilnahmebestätigung zu. Ich bin Mitglied des Betriebsrates und werde meine Freistellung nach § 37 Abs. 6 BetrVG beantragen. Die Seminarkosten trägt meine Firma. Ich beantrage Freistellung nach § 37 Abs. 7 BetrVG als BR-Mitglied. Ich werde Bildungsurlaub nach den Vorschriften des Bundeslandes beantragen. Ich nehme Jahresurlaub. Bitte deutlich lesbar ausfüllen! Name Vorname Straße, Nr. PLZ, Wohnort Vertrieb Monika Scheffler Telefon Gewerkschaft/Beitrag Redaktionsschluss 15. Februar 2010 Datum /Unterschrift Anschrift der Redaktion DGZ-Magazin Postfach 70 01 51 70571 Stuttgart Tel. 0711 2484788-18 Fax 0711 2484788-22 www.gewerkschaftszeitung.org dgz@gewerkschaftszeitung.org ISSN 1434-1581 Gestaltung südflügel gmbh werbeagentur Schillerstraße 21 73033 Göppingen www.suedfluegel.com Druck Bechtel Druck GmbH & Co. KG Hans-Zinser-Straße 6 73061 Ebersbach/Fils www.bechtel-druck.de Fotos DGZ-Redaktion www.fotolia.de Erscheinung Die DGZ erscheint zweimonatlich im Eigenverlag der Christlichen Gewerkschaft Metall, Stuttgart. Der Bezugspreis beträgt jährlich 12 Euro zzgl. Zustellgebühr. (Für Mitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten.) Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Hinweise zur Teilnahme Die Teilnahme an den Seminaren steht jedem Erwachsenen offen. Anmeldungen können mit unten abgedrucktem Coupon erfolgen; sie werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Jede/r Teilnehmer/in erhält nach der Anmeldung rechtzeitig vor Beginn des Seminars das Programm und den Ablaufplan. Teilnehmergebühren (zzgl. staatlicher Förderung): a) für Mitglieder der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) und alle Mitglieder der im CGB zusammengeschlossenen christlichen Gewerkschaften – i. d. R. 77,- E (gilt auch für nicht berufstätige Lebenspartner) b) für Gäste (die keiner oder einer DGB-Gewerkschaft angehören) – i. d. R. 154,- E c) arbeitslose Kollegen zahlen 50 Prozent der o. a. Gebühren d) Wochenendseminare: 31,- E / 62,- E entsprechend der Staffelung e) Seminarveranstalter Haus Retzbach: 100,- E Fahrtkosten können nicht erstattet werden. Die Teilnehmergebühr ist bis 4 Wochen vor Seminarbeginn auf das Konto Nr. 39329434 bei der Postbank Essen (BLZ 36010043) des Franz-Röhr-Bildungswerkes zu überweisen. Geben Sie bitte bei der Überweisung die Seminarnummer an. Mit der Überweisung ist der Seminarplatz reserviert. Hinweise für die Freistellung vom Betrieb: In den Bundesländern mit Bildungsurlaubsgesetzen beantragen die Teilnehmer/innen ihre bezahlte Freistellung vom Betrieb nach den Vorschriften dieser Gesetze. Die Anerkennung unserer Seminare beantragen wir bei den zuständigen Ministerien. Die für die Freistellung erforderlichen Aktenzeichen erhalten Sie, sobald uns der Anerkennungsbescheid vorliegt. Beantragen Sie sofort den Bildungsurlaub formlos bei Ihrem Arbeitgeber, ansonsten tarifpolitische Freistellungsansprüche prüfen bzw. Jahresurlaub beantragen. Betriebsratsmitglieder erwirken einen Freistellungsbeschluss nach § 37 Abs. 6 BetrVG. Den Firmen werden die effektiven Seminarkosten gem. § 40 BetrVG von uns in Rechnung gestellt. Unsere Seminare erfüllen die vom Bundesarbeitsgericht (BAG) entwickelten Anforderungen. Nur wenn der Beschluss nach § 37 Abs. 6 BetrVG nicht durchsetzbar ist, lassen sich Betriebsratsmitglieder nach § 37 Abs. 7 BetrVG freistellen. Sie zahlen dann die o. a. Teilnehmergebühren. Abmeldungen können nur schriftlich erfolgen. DGZ . 3/4 2010 27 DGZ-Magazin, Postfach 700151, 70571 Stuttgart E 13749, PVSt, DPAG, Entgelt bezahlt Teil d. Hauses (Wäsche) Zierpflanze Nutzland Mehrheit um Almosen Bittender Note beim Doktorexamen Epoche ein Loch der Erd- hergeschichte stellen 13 Lebkuchenunterlage anwesend Aufnahme, Begrüßung Bezeichnung, Benennung MAIL AN ... 44. USPräsident Abk.: post mortem Fortsetzungsfolge Futtergestell im Stall 5 Abk.: Informationstechnologie 8 Hochland in Zentralasien 4 12 d. Snobs unter Vagabund den Reichen 14 Volltreffer b. Kegeln (alle ...) Zugmaschine (Kurzwort) Unter den richtigen Einsendungen werden 10 Gewinner von Sachpreisen durch Losentscheid ermittelt. Es können nur Einsendungen berücksichtigt werden, welche die vollständige Privatanschrift beinhalten. Abk.: Montag glasartiger Überzug span. Artikel ein Bindewort 10 InternetAbk.: Good Luck Abk.: Oberinspektor Stadt und Provinz in Spanien Ausruf bedes Ver- stimmter Anmut, Liebreiz stehens Artikel Mit glieden werd Teil einer Kette 3 afrik. Gesellschaftsreise 5 6 Abk.: Madame 7 ® 7 8 9 10 Sie wollen Näheres über die Leistungen der CGM wissen oder Mitglied bei uns werden? Unter: www.cgm.de/kontakt/ aufnahmeantrag.htm 6 11 4 Deichschleuse span. Mehrzahlartikel Platzdeckchen Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 15. April 2010 MITGLIEDSCHAFT 2 Benommenheit, Schwindel s1220.0-2 ungekocht Jungschaf geometrische Figur 2 Senden Sie uns Ihre Inhalte, Bilder, Texte, Kritik & Lob ... Unser „Postfach“ ist immer für Sie geöffnet. gemauertes Ufer Name Gottes im Islam SpeisenLichtbrecher zubereiter Staat in Südamerika Carolin Hänßler dgz@gewerkschaftszeitung.org schnell, flink 3 1 1 DGZ-Magazin Postfach 70 01 51, 70571 Stuttgart oder Email an: scheffler@cgm.de amerik. Schwirrvogel IHRE ANSPRECHPARTNERIN RUND UM DIE DGZ: Teil des UnterAbk.: vergleiche schenkels Abk.: Weltmeisterschaft Das richtige Lösungswort senden Sie bitte bis zum 10. April 2010 an: Kfz-Z. Türkei tropisches Harz 9 WIR WÜNSCHEN IHNEN EIN SCHÖNES & GESEGNETES OSTERFEST. Abk.: Seine Exzellenz Abk.: ultraviolett 11 15 s1220.0-2 12 13 14 15 können Sie sich online informieren. Dort finden Sie ebenso einen Leistungsvergleich. Natürlich stehen Ihnen aber auch unsere Geschäftsstellen für persönliche Auskunft zur Verfügung.