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14 –17 NOVEMBER 2016
DÜSSELDORF GERMANY
www.kma-online.de | 16 Euro | 21. Jg. | April 2016
PACS
Datenschutz
KIS
Schnittstelle
Telemedizin
Codierung
Mobility
EGK
Controlling
Archivierung
EPA
Chirurgen-Präsidentin
Dachzeile
Schackert
„Wir
Head
sind
zum
gegen
Thema
Stoppuhr-Medizin“
Konfessionelle
Porträt Vorname
Träger
Name
Meister
Head zum
der lautlosen
Thema Übernahme
AUS DER REDAKTION
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2
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
Fotos: Blüm
AUS DER REDAKTION
Unsere wilden Titel
Auf der 20-Jahr
Feier des Aqua-Instituts empfing Joachim Szecsenyi alle Gäste
mit Handschlag. „Gaede von der kma“, sagte ich. „kma?“ Er war
begeistert: Da gab es dieses kma-Titelbild aus dem Jahr 2009, das
heute noch gerahmt in Szecsenyis Büro hängt und seinen großen
Triumph illustriert: Zu sehen ist ein kleiner Terrier (Aqua), der im
Kampf mit dem Alpha-Dalmatiner den plüschigen Wohlfühlsessel
der BQS zerlegt und dem Revierinhaber den fetten Knochen Qualitätssicherung weggeschnappt hat. – Ja, genau das wollen wir mit
unseren Titelbildern: amüsieren, erfreuen und provozieren. Vielleicht ist auch Ihnen eines unserer Titelbilder besonders in Erinnerung. Wenn ja, dann ist unser Titel-Voting auf kma-online das Richtige für Sie. Machen Sie mit und gewinnen Sie ein kma-Jahresabo.
Realitätscheck
Über alles, was bei ihnen gut läuft, reden Klinikmanager gern mit uns. Über Probleme
schweigen sie naturgemäß eher. So kommt es, dass wir beispielsweise denken, in den Notaufnahmen dieser Republik sei inzwischen alles perfekt organisiert. Eine Illusion, gegen die nur Kontakt
mit der Wirklichkeit hilft – so wie eine freie Mitarbeiterin von uns
ihn kürzlich hatte: Mit der Einweisung ihres Hausarztes saß sie,
von Migräneattacken geplagt, zwölf Stunden in der Notaufnahme
eines großen Berliner Klinikums. Nachts um 2 Uhr kam sie endlich
auf Station und konnte sich ins Bett legen. Ein Gutes hat ihr Leid:
Es zeigt, dass uns die Themen so schnell nicht ausgehen werden.
Sehen wir uns auf der ConhIT?
Schauen Sie doch an unserem Stand
(Halle 2.2, Stand C105) vorbei. Wir
sind mit der Redaktion die ganze Zeit
vor Ort und würden uns über Ihren
Besuch sehr freuen.
Wenn Sie sich über Programm und
Schwerpunkte informieren möchten,
schauen Sie am besten in unseren
kma guide ConhIT (ab Seite 38).
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihre
Kirsten Gaede, kma-Chefredakteurin
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
3
INHALT
April 2016
Nachrichten
8 Geplante Klinik-Holding in Brandenburg
Kommunale Antwort auf die Privaten
10
Hauptstadtkongress
Foto: kma
Auf Tuchfühlung mit den „Big Shots“
38
Von Archivierung bis PACS und IT-Sicherheit: In
unserem guide finden Sie unter anderem Expertenbeiträge von Michael Thoss, Dirk May, Jochen Kaiser und
dem Dänen Hans Erik Henriksen.
Szene
24
Highlights
26 Stellungswechsel
29 Veranstaltungs-Tipps
Politik
30 Innovationsfonds
Auch kleine Häuser sind gefragt
Klinikmanagement
32 Chirurgenpräsidentin Schackert
„Wir sind gegen Medizin mit der Stoppuhr“
36 Krankenhaus-Theater
Die Klinikmanagerin als Bühnenstoff
Foto: Schünemann
kma guide conhIT 2016 ab Seite 38
32
Die erste Präsidentin der DGCH im Interview:
Gabriele Schackert ist eine Freundin klarer Worte –
sie lehnt Medizin mit Stoppuhr ab und nimmt sich auch schon
mal eine halbe Stunde Zeit für das Patientengespräch.
4
38 Inhalt
39 Editorial
IT-Management ab Seite 40
40 Michael Thoss: IT-Leiter
„Wir sind ein bisschen wie Don Quichotte“
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
INHALT
April 2016
44 Dirk May: Kliniken und IT-Industrie
Das Henne-Ei-Problem
Politik ab Seite 46
46 Interview mit Britta Böckmann
„Eine E-Health-Strategie geht über die eigene Klinik hinaus“
50 Hans Erik Henriksen: Dänemark
Foto: Schütze
Das Land, wo die Health-IT blüht
Programm ab Seite 56
KIS-Markt ab Seite 66
66 KIS-Markt
Die sechs großen Player
46
Britta Böckmann: Im Interview erklärt die Expertin für Gesundheits-IT, warum E-Health in der Onkologie so schlecht funktioniert und in welchen IT-Projekten
sich Kliniken engagieren sollten.
68 Jochen Kaiser: IT-MT-Zusammenarbeit
Warum eine Norm zum Risikomanagement
die Probleme nicht löst
72
IT-Sicherheit
Zahle – oder deine Daten sind weg
74
IT-Sicherheit in Krankenhäusern
Die Industrie sollte Vorbild sein
Archivierung ab Seite 76
76
Digitalisierung boomt
Kann das weg?
Branche kompakt
84 Fokusthema: OP-Management, OP-Ausstattung,
Illustration: Wiedenroth
Chirurgische Geräte
85 Prozessoptimierung
„Die Orchestrierung des OP-Betriebs“
87
Branche in Zahlen
88 OP-Prozessoptimierung
Elektronische Dirigenten für den OP
92 Ultraschallchirurgie
Teamwork im OP
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
72
Cyberattacken: Die Angriffe vom Februar legen
die Schwachstellen in der IT-Sicherheit offen. Lesen
Sie, was die Branche aus dem GAU lernen kann, und wie
Telekom-Healthcare-Chef Wehmeier die Situation beurteilt.
5
INHALT
April 2016
Facility Management
94 Klinikeigene Servicegesellschaften
Ausgliedern rechnet sich nicht immer
HerausgeberSichten
114 Akademisierung nichtärztlicher Gesundheitsberufe
Wir benötigen hochqualifizierte Therapeuten
mit akademischer Ausbildung
Fotos: Facts
Rubriken
3 Aus der Redaktion
12 Rechtskolumne
14 kma-online
94
Seit Jahren im Trend: Klinikeigene Servicegesellschaften. Doch viele erreichen nicht die erhofften
Einsparziele, wie eine Studie der Eschborner Projektmanagementfirma Curatis zeigt.
16 Zahlen des Monats
18 Standpunkt
20 20 Jahre kma
82 Produkte & Dienstleistungen
98 FKT
102 ÖVKT
104 DGIV
106 Branchenverzeichnis
108 Stellenmarkt
112 Einblick
113 Impressum
113 Ausblick
kma Das Gesundheitswirtschaftsmagazin | www.kma-online.de | April 2016 | ISSN: 1615-8695
2016
Herzstück OP
kma report bauen & planen: Hier
dreht sich dieses Mal alles um das
Herzstück des Krankenhauses – um
den OP. Es geht um Bauplanung, Beleuchtungskonzepte und Modulbau.
Beilagen
Vollbeilage: Fachvereinigung Krankenhaustechnik e. V. (FKT), Hamm
WISO S.E. Consulting GmbH, Berlin; kma report bauen & planen
Einkleber/Einhefter: Optiplan, Düsseldorf
Der OP ist der teuerste Ort im Krankenhaus – und
der wirtschaftlich wichtigste. Wir präsentieren Ihnen
brandneue Projekte und technische Trends.
OP-Neubauten
Für die Zukunft gerüstet
6
Beleuchtungssysteme
Lightshow im OP
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
14867
INHALT
April 2016
Motiv 1
> bitte klären
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21.Medical
Jg. | April
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7
NACHRICHTEN
GEPLANTE KLINIK-HOLDING IN BRANDENBURG
Kommunale Antwort auf die Privaten
Was hat Sie zur Idee einer Klinikkette
bewogen?
Sicherlich die positiven Ergebnisse bei
der Integration neuer Standorte. Die
Klinik in Bad Belzig haben wir vor
drei Jahren mit einem Defizit von 2,2
Millionen Euro übernommen, jetzt hat
sich das Jahresergebnis um fast zwei
Millionen verbessert. Das Klinikum
Forst in der Lausitz ist seit 1,5 Jahren
unter unserem Dach und schreibt nun
eine schwarze Null. An beiden Standorten haben wir das Leistungsangebot
umstrukturiert und um Disziplinen
wie beispielsweise die Geriatrie und
die Plastische Chirurgie erweitert.
Sie favorisieren eine gemeinnützige
GmbH für ihre Klinikkette. Was ist
der Vorteil dieser Rechtsform?
Der Vorteil ist, dass die Geschäftsführer der Partner einen Sitz in der Holding
8
Foto: Wüstenhagen
Sie wollen ein regionaler Klinikkonzern werden, wie entstand diese Idee?
Viele kleine Kliniken in Brandenburg
sind derzeit in bedrohlicher Lage und
suchen das Gespräch mit uns. Aus
dem Grund sind auch Bürgermeister
und Landräte an uns herangetreten
mit der Bitte um Absicherung der Klinikstandorte. So ist die Idee entstanden nach einer Struktur zu suchen, um
weitere Partner aufnehmen zu können.
Wir haben dem Aufsichtsrat dann vor
einem halben Jahr einen Vorschlag
präsentiert. Dieser hat die Geschäftsführung beauftragt, ein Konzept zu
entwickeln. Die ersten Schritte mit der
Übernahme der Kliniken in Bad Belzig
und in Forst sind wir bereits gegangen.
Foto: Klinikum Ernst von Bergmann
Steffen Grebner, Chef des Klinikums Ernst von Bergmann, will in Brandenburg eine Kette kommunaler
Kliniken gründen, und so den Umsatz seines Unternehmens in den nächsten fünf Jahren von 250 auf 500
Millionen Euro verdoppeln. Im kma Interview erklärt Grebner, wie er dies bewerkstelligen wird.
Steffen Grebner hat das Potsdamer Klinikum
Ernst von Bergmann zu einem erfolgreichen
kommunalen Unternehmen gemacht.
Expansionskurs in Brandenburg: Das Klinikum
Ernst von Bergmann plant in den nächsten
anderthalb Jahren weitere Fusionen und Kooperationen. 2020 soll es erstmals eine gemeinsame Krankenhausplanung von Berlin und
Brandenburg geben. „Dafür positionieren wir
uns“, so Klinikchef Grebner.
bekommen und die Aufsichtsräte der
Kliniken bestehen bleiben können. Das
erleichtert Fusionen mit kommunalen
oder freigemeinnützigen Häusern ungemein. Ziel ist der Erhalt einer umsatzsteuerlichen Organschaft. Dieser Verbund wäre eine kommunale Antwort
auf den Expansionsdrang der privaten
Klinikketten.
Gibt es weitere Vorteile?
Es sind in erster Linie die klassischen
Themen, die wir auch heute schon in
der kleinen Klinikgruppe Ernst von
Bergmann nutzen: Einsparpotenziale bei Dienstleistungen wie Einkauf,
Controlling, Service. Hier stecken Synergiepotenziale von sechs Prozent. Ich
denke, wir antworten so aber auch auf
ein strukturelles Problem: Kliniken
mit weniger als 500 Betten, die keine Onkologie oder Psychiatrie haben,
werden mit Einführung der Qualitätsabschläge ihre Probleme bekommen.
Wir bauen deshalb Fachdisziplinen an
kleinen Standorten auf, indem wir sie
mit den großen Häusern verzahnen,
etwa durch Rotation der Fachärzte –
wie wir es jetzt schon am Klinikum
Forst nahe der polnischen Grenze oder
in Bad Belzig machen.
Wie funktioniert diese Rotation?
Wir haben Chirurgen die zwei Tage in
Bad Belzig oder Forst operieren und
den Rest der Zeit in Potsdam sind. In
anderen Fachrichtungen – vor allem der
Geriatrie – sind die Ärzte bis zu sechs
Monaten vor Ort. Junge Fachärzte
kommen so schnell in Führungsverantwortung und Assistenzärzte kommen
so schneller in ihrer Weiterbildung
voran. Wir bieten den Assistenz- und
Fachärzten außerdem einen Bonus für
ihre Flexibilität – und das funktioniert
sehr gut. Motivation für viele ist ein
Dienstauto, das sie auch in der Freizeit
nutzen können. Das kommt gerade bei
jungen Ärzten mit Familie gut an.
Interview: Jens Mau
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
NACHRICHTEN
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21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
9
NACHRICHTEN
HAUPTSTADTKONGRESS
Auf Tuchfühlung mit den „Big Shots“
Aus einer anfänglich kleinen Veranstaltung hat sich der Hauptstadtkongress längst zum wichtigsten Gesundheitskongress in Deutschland gemausert. kma sprach mit Ulf Fink über die besonderen
Schwerpunkte in diesem Jahr, die wichtigsten Highlights und darüber, warum sich für ihn auch
beim 19. Kongress keine routinierte Langeweile einstellt.
Gibt es Highlights, auf die Sie besonders gespannt sind?
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung werden Professor Häussler von
Iges über die Erfolge der Medizin und
Professor Ganten von der Stiftung
Charité über die großen Hoffnungen der Medizin referieren. Das wird
spannend. Und dann der Vortrag von
Bundesgesundheitsminister Gröhe,
der wie kein anderer Bundesminister
zuvor präzise in Gesetzesform seine
Agenda abarbeitet. Sodann folgt ein
Highlight dem anderen. In über 150
10
Programm ab. Bei diesem Angebot
wird es schwer, sich zu entscheiden,
in welche Veranstaltung man geht.
Foto: Schünemann
Was erwartet uns ganz generell auf
dem Hauptstadtkongress 2016? Gibt
es irgendwelche Neuerungen oder
gravierenden Unterschiede zu den
letzten Jahren?
Zuerst einmal: Der Hauptstadtkongress wird mit seinen 8.000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen wieder das
große Treffen des Gesundheitssektors
sein. Hier treffen sich die Gesundheitspolitik und die Gesundheitswirtschaft.
Wo man sonst lange oder sogar vergeblich auf einen Termin wartet, hier
sind die „Big Shots“ auf Tuchfühlung.
Das herausragende Thema dieses Kongresses sind Innovationen. E-Health,
Digitalisierung, molekulare Medizin,
regenerative Medizin, Pflegeroboter
sind nur einige Stichworte. Wir fragen, was in den letzten Jahren an Fortschritten der Medizin zu verzeichnen
war und was uns in Zukunft erwartet.
Wir haben in Deutschland ein gutes
Gesundheitswesen, aber wir können
und müssen noch besser werden.
Ulf Fink zählt seit Jahrzehnten
zu den bekannten Größen der
deutschen Gesundheitspolitik.
Von 1981 bis 1989 war er Gesundheitssenator der CDU-geführten
Landesregierung von Berlin.
1986 veranstaltete er den ersten
AIDS-Kongress in Deutschland,
1998 erstmals den Hauptstadtkongress.
Veranstaltungen wird aufgerufen: der
Innovationsfonds mit dem Chef des
Gemeinsamen Bundesausschusses Professor Hecken, Medizin 4.0 – hier wird
unter Leitung Professor Lohmanns untersucht, wie die Behandlungsabläufe
im Krankenhaus modernisiert werden
können. Professor Ekkernkamp hat
im Ärzteforum eine Fülle von Veranstaltungen darüber konzipiert, wie
die Zukunft der Medizin aussieht,
und Frau François-Kettner setzt sich
im Deutschen Pflegekongress dafür
ein, dass die Pflege endlich den Stellenwert bekommt, der ihr zusteht.
Start-up Slams und natürlich die Diskussion mit den Politikern runden das
Sie veranstalten seit 1998 den Kongress. Ist das für Sie inzwischen eine
Routine oder immer noch spannend?
Ja, es ist tatsächlich der 19. Hauptstadtkongress, den wir veranstalten.
Aus einem kleinen Kongress mit einigen hundert Teilnehmern ist mittlerweile der wichtigste Gesundheitskongress in Deutschland geworden.
Und was uns besonders freut, jedes
zweite deutsche Krankenhaus ist auf
dem Kongress auf Chefebene vertreten. Routine kommt nicht auf. Der
Gesundheitssektor ist so dynamisch
und der Gesetzgeber ist so emsig, dass
sich einfach keine Langeweile einstellen kann. Es ist die Mischung aus
Gesundheitspolitik, Gesundheitswirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und
der berufsgruppenübergreifende Dialog, die den Charme des HSK ausmachen und die diesen Kongress immer
weiter nach vorn bringen.
Interview: Carola Dorner
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
NACHRICHTEN
Helios gründet eigene
Reha-Sparte
Helios fasst seine 21 Rehakliniken und die
damit verbundenen Touristikbereiche in
einer eigenen Sparte zusammen. Ab Mai
werden diese nach Angaben des privaten
Klinikkonzerns als „Helios Reha“ geführt
und erhalten eine eigene Regionalstruktur
mit drei Regionen. Die Geschäftsführung
der neuen Sparte übernimmt Jan Leister
(38), bislang Regionalgeschäftsführer der
Helios-Region Nord-West. Ärztlicher Leiter
wird Matthias Köhler (49), der auch Ärztlicher Direktor der Rehaklinik Damp ist. In
der Konzerngeschäftsführung liegt die
Verantwortung für den Reha-Bereich weiter bei Olaf Jedersberger. Die neue Organisation hatte Helios seit Juni 2015 in einer
Pilotphase getestet. Dabei wurden Rehakliniken unabhängig von einer regionalen
Zuordnung mit Akutkliniken geführt.
kma
Foto: Schünemann
UMSTRUKTURIERUNG
BADEN-WÜRTTEMBERG
Jede zweite Klinik ist
defizitär
Mehr als die Hälfte aller Krankenhäuser in
Baden-Württemberg schreibt rote Zahlen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle
Studie der Unternehmensberatung Roland Berger. Bei großen Verbünden sieht
die Lage demnach sogar noch schlechter
aus. „Mehr als zwei Drittel der größten regionalen Krankenhausverbünde in BadenWürttemberg sind defizitär“, sagt Peter
Magunia, Leiter des Healthcare Bereichs
von Roland Berger. Insgesamt stehe ein
Rekorddefizit von 125 Millionen Euro zu
Buche, und 2016 werde aufgrund der nur
gering gestiegenen Vergütung der Krankenkassen noch herausfordernder.
Obwohl die Krankenhausausgaben in den
vergangenen Jahren um rund vier Prozent
pro Jahr gestiegen seien, setze sich das
Kliniksterben in dem Bundesland fort, so
die Berater. Gab es 2010 noch 289 Kliniken,
waren es 2014 nur noch 270, ein Rückgang
um sieben Prozent. Die meisten defizitären
Verbünde sind in öffentlicher Trägerschaft,
die Defizit-Spitzenreiter waren 2014 das
Uniklinikum Mannheim (minus 35 Millionen
Euro), die Rems-Murr Kliniken (minus 28
Millionen Euro) sowie das Klinikum Stuttgart (minus 25 Millionen Euro).
kma
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Gegen hohe
Energiepreise.
Thermotract.
Fachmesse Krankenhaus Technologie
20. - 21. April 2016, Gelsenkirchen
Günstige Wärme? Mit bis zu 15 Jahren Preisgarantie? Am besten „grün“?
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11
NACHRICHTEN
DIALOG GESUNDHEITSWESEN
Rechtskolumne
Erst die IT, dann das Dinner
Der Patient im Fokus – das Motto der conhIT ist keine Floskel:
Dies wird auf dem Dialog Gesundheitswesen deutlich, der begleitend zur Messe am 19. April ab 18 Uhr im Ellington Hotel in der
Nähe des Berliner Kudamms stattfindet. Auf dieser Veranstaltung
erzählt Bernd Löser, Chef des 200-Betten-Hauses Maria-Hilf Brilon,
wie sehr die Telemedizin den Patienten nützt. Udo Purwin, IT-Chef
des Lukaskrankenhauses in Neuss, wird berichten, wie die tückische Cyberattacke mit Erpressersoftware sein Haus für mehrere
Tage zwang, das hauseigene IT-System herunterzufahren – und
von Nicolas Schulwitz ist zu erfahren, warum sich immer mehr
Versicherte und Ärzte für die Videosprechstunde interessieren,
die sein Unternehmen Patientus ermöglicht. Der Abend ist ein
Vorsicht beim Delegieren
Wer als Arzt mit Patienten Wahlleistungen vereinbart, muss diese regelmäßig auch selbst erbringen.
Delegieren gilt sonst schnell als Betrug.
12
Erinnert an goldene Zeiten: Das denkmalgeschützte Ellington Hotel
ganz in der Nähe vom Kudamm stammt aus den 20er Jahren.
besonderes Vergnügen, weil die kurzweiligen Vorträge – zu dem
auch einer von Bilfinger-Ahr-Geschäftsführer Franz-Josef Richter
zum Wahlleistungskonzept und einer von Facility-Management-Experte Reiner Muth über versteckte Kostenpotenziale zählen – um
20.30 Uhr in einem leckeren Dinner münden. Moderatoren sind
Veranstalter Stefan Burkart (Geschäftsführer Bodensee Institut
und früherer Nexus-Chef) und Kirsten Gaede (kma Chefredakteurin). Die Unternehmen Bilfinger und Sodexo sponsern die Veranstaltung.
kig
Mehr Infos
Foto: EEP
Wurde aber die Leistung in den übrigen Fällen nicht
höchstpersönlich erbracht, dann ist die mit der Abrechnung gegebene Erklärung der Höchstpersönlichkeit unwahr und täuscht den Patienten über die Voraussetzungen des Honoraranspruchs. Damit aber ist regelmäßig der
Tatbestand des Betrugs gemäß Paragraf 263 StGB erfüllt.
Vor diesem Hintergrund sollten gerade die Inhalte von
Wahlleistungsvereinbarungen und die Abläufe im täglichen Alltag überprüft werden, um die hier bestehenden
Risiken von vornherein auszuschließen.
Foto: Ellington Hotel
Wahlleistungsvereinbarungen sind
immer wieder Gegenstand kontroverser Auseinandersetzungen.
Zumeist unbekannt ist dabei der
Umstand, dass eine unzulässige
Wahlleistungs-Delegation auch
strafrechtlich problematisch sein
kann. Dies resultiert aus dem Umstand, dass die Abrechnung einer
Wahlleistung nicht nur die ErkläChristian Rybak: Der
rung beinhaltet, dass die Leis- Münchner Jurist ist
tung überhaupt erbracht wurde Experte für Medizinrecht
und auch abrechnungsfähig ist, bei Ehlers, Ehlers & Partsondern auch selbst, das heißt ner (www.eep-law.de).
höchstpersönlich erbracht wurde.
Der Patient nämlich schließt den
Wahlleistungs-Vertrag (auch) im Vertrauen auf die besonderen Erfahrungen und die entsprechende Kompetenz des
gewählten Arztes (vgl. BGH, Urteil v. 20.12.2007–III ZR
144/07). Dies gilt zumindest für Kernleistungen, weshalb
die Leistung durch den Wahlarzt selbst, also eigenhändig
erbracht werden muss. Zwar kann bei einer unvorhersehbaren Verhinderung eine Vertretung durch einen ständigen ärztlichen Vertreter erfolgen. Dies setzt allerdings eine
entsprechende Vereinbarung voraus, die sich ausdrücklich
auf den Fall einer unvorhersehbaren Verhinderung bezieht
und den ständigen Vertreter ausdrücklich benennen muss.
Vorhersehbare Verhinderungen können dagegen nicht formularvertraglich geregelt werden.
www.BeraterDialog.de
Die Teilnahme kostet 10 Euro, die einem wohltätigen Zweck zu
Gute kommen.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
NACHRICHTEN
HSH NORDBANK
KURZPORTRÄT FREIE MITARBEITER
Mehr Kredite für Krankenhäuser
Faible für fiese Themen
Die HSH Nordbank will ihr Kreditgeschäft mit Krankenhäusern
ausweiten. In dem Sektor gebe es es einen großen Investitionsstau, hieß es seitens der Bank. Bisher betrage das Kreditvolumen
1,3 Milliarden Euro, das seien 13 Prozent der Kredite im Firmenkundengeschäft der Bank. Bundesweit hält das Finanzinstitut ein
jährliches Neugeschäft mit Krankenhauskrediten von etwa 300 bis
400 Millionen Euro für realistisch, davon allein in Schleswig-Holstein in Höhe von 50 bis 100 Millionen Euro. Schleswig-Holsteins
Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) hatte im Februar im Kieler Landtag den Kliniken in Schleswig-Holstein für 2016/17 einen
zweistelligen Millionenbetrag zur Sanierung zugesagt. Allein dem
mit rund 286 Millionen Euro verschuldeten Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein (UKSH) will das Land so 100 Millionen Euro
Schulden abnehmen, das würde für das UKSH bis zu drei Millionen Euro pro Jahr Zinseinsparungen ab 2021 bedeuten, hieß es
seitens der Ministerin damals. Mit dem zinslosen Darlehen des
Landes soll das Uniklinikum nach Medienberichten von 2018 bis
2020 entsprechende Kredite zurückzahlen. Insgesamt wird nach
Prognosen der Kieler Landesregierung der Investitionsstau an den
Kliniken in Schleswig-Holstein bis zum Jahr 2030 auf insgesamt
554 Millionen Euro anwachsen.
kma
Im Jubiläumsjahr der kma stellen wir Ihnen an dieser Stelle
jedes Mal einen unserer freien Mitarbeiter vor.
Viele Journalisten winken bei Themen wie der Finanzierung des
Gesundheitsfonds ab. Doch für Robert Paquet fängt dort der Spaß
erst richtig an. Die Komplexität des Gesundheitssystems zu sezieren – das ist seine große Leidenschaft. Er wäre der richtige Mann
für die gesundheitspolitische Enzyklopädie, auf die wir alle noch
warten. Kein Wunder: Seit fast vier Jahrzehnten beschäftigt sich
der heute 62-Jährige mit dem deutschen Gesundheitssystem.
1980 kam der geborene Hesse ins Iges-Institut, wo er die Grundlagen des Risikostrukturausgleichs mitentwickelte. Mit diesem Thema und seiner Promotion über „Umverteilung und Wettbewerb in
der GKV“ bei Winfried Schmähl wurde er für die Kassen interessant.
Nach einer Station als Referent für Gesundheitspolitik bei der SPDBundestagsfraktion, wechselte Paquet zu den Betriebskrankenkassen – als Leiter der Stabsabteilung Unternehmensplanung und der
Abteilung Wirtschaft und Statistik beim BKK-Bundesverband und
später als Chef des Landesverbandes Niedersachsen. 2008 wurde
er dann – ein Glück für uns – freier Journalist und Berater.
kig
KLINIKUM NORDFRIESLAND
Das Krankenhaus Tönning (Schleswig-Holstein) wird zum 30. Juni
2017 geschlossen. Den Beschluss dazu fasste jetzt der Kreistag
Nordfriesland in einer Sondersitzung mit großer Mehrheit. Auslöser für den drastischen Schritt ist eine drohende Insolvenz des
Krankenhauses, das deutschlandweit zu den kleinsten überhaupt
zählt (2.500 stationäre und knapp 10.000 ambulante Patienten
pro Jahr). Tönning ist einer von vier Standorten des Klinikums
Nordfriesland und erwirtschaftete zuletzt Verluste in Millionenhöhe. Diese kann der Landkreis als Träger nun nicht länger auffangen. Mit der jetzigen Entscheidung erwächst dem Landkreis
gleichzeitig das neue Problem, bis zum Schließungstermin den
ordentlichen Klinikbetrieb in Tönning aufrechtzuerhalten. Schon
jetzt deutet sich an, dass die ersten Ärzte und Pflegekräfte unter
den 80 Mitarbeitern das Krankenhaus in dem Bade- und Luftkurort an der Eider (5.000 Einwohner) so schnell wie möglich verlassen wollen. Das Klinikum Nordfriesland betreibt neben Tönning
noch die Standorte Niebüll und Husum auf dem Festland sowie
die Inselklinik Föhr-Amrum.
dsg
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Foto: Schlegelmilch
Tönning verliert sein Krankenhaus
Robert Paquet: Bereits 1988 arbeitete
der studierte Soziologe und Volkswirt im
Arbeitskreis Sozialpolitik unter Leitung von
Rudolf Dreßler bei der SPD-Bundestagsfraktion.
... jetzt auch auf Xing
Wir sind nun mit einer eigenen News-Seite bei Xing präsent.
Werden Sie Follower und erfahren Sie die aktuellen Themen
aus der Gesundheitswirtschaft.
www.xing.com/news/pages/kma-283
13
NACHRICHTEN
FACHMESSE KRANKENHAUS TECHNOLOGIE
Premiere für FKT-Branchentreffen
DIE TOP 3 IM MÄRZ
Am häufigsten geklickt
Foto: Helios
WIRTSCHAFT 14.3.2016
HELIOS
1 De Meo räumt Fehler ein
In einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ hat Konzernchef
Francesco De Meo Fehler in den Wiesbadener Horst-SchmidtKliniken eingeräumt. In einem TV-Beitrag war von bedenklichen
hygienischen Verhältnissen berichtet worden. weiter …
KLINIK-NEWS 10.3.2016
GREAT PLACE TO WORK
2 Die besten Arbeitgeber im Gesundheitswesen
Das Institut „Great Place to Work“ hat 33 Gesundheitsinstitutionen
ausgezeichnet. In der Kategorie „Kliniken“ setzte sich in diesem
Jahr die Schön Klinik Berchtesgadener Land durch. weiter …
NAMEN & NACHRICHTEN 29.2.2016
MEDICLIN AG
Die Fachvereinigung Krankenhaustechnik (FKT) veranstaltet am
20. und 21. April 2016 erstmals einen eigenen Branchentreff. Die
neue „Fachmesse Krankenhaus Technologie“ im Wissenschaftspark Gelsenkirchen wendet sich an alle Berufsgruppen aus dem
Krankenhaus.
Neben den Technischen Leitern sollen in Gelsenkirchen auch
Klinikmanager, Ärzte, Planer, Berater, Hygienefachkräfte und
Pflegedienstleitungen alltagstaugliche Lösungen erleben und
diskutieren. „Wir bilden sämtliche Techniken, Ausstattungsgegenstände und Services ab, die im Krankenhaus eingesetzt werden“, betonen FKT-Präsident Horst Träger und sein Stellvertreter
Wolfgang E. Siewert. Die Aussteller kämen überwiegend aus dem
deutschsprachigen Raum. Ihr Spektrum reiche vom Bodenbelag
über Blockheizkraftwerke bis hin zu Medizinprodukten sowie Systemen zur Speisenversorgung und Reinigung. Bei den Ständen setze die Messe ganz bewusst auf Überschaubarkeit und kurze Wege.
Denn im Vordergrund stehe der fachliche Dialog mit Zulieferern,
Dienstleistern und Kollegen, betont Träger. Der Eintritt ist für alle
Besucher kostenfrei.
Im Fachprogramm vor Eröffnung der Ausstellung geht es in vier
praxisorientierten Vorträgen unter anderem um die „Kostenfalle Krankenhaustechnik“ und das Thema Brandschutz. Zudem ist
als Abschluss des ersten Ausstellungstages ein Messe-Dinner mit
Livemusik angekündigt. Das Motto: Anwendung trifft Entwicklung –
„technische Aussichten“ garantiert.
Jens Kohrs
Mehr Infos
www.fktmesse.de
Hier finden Sie den Messezeitplan und erfahren mehr über die
Aussteller und das Fachprogramm.
3 Volker Hippler wird Vorstandsvorsitzender
Volker Hippler verlässt die Sana Kliniken und wird zum 1. April Vorstandsvorsitzender der Mediclin AG. Er löst Volker Feldkamp ab,
der den Krankenhausbetreiber Ende März verlassen wird. weiter …
... jetzt abonnieren!
http://to.kma-online.de/dg110
14
Fotos: FKT
newsletter
FKT-Präsident Horst Träger und sein Stellvertreter Wolfgang E.
Siewert: Auch Klinikmanager, Ärzte, Planer, Berater, Hygienefachkräfte
und PDL sind ausdrücklich eingeladen. Der Eintritt ist kostenfrei.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
Fotos: BDPK, IVKK, Illustration: kma
NACHRICHTEN
SUBVENTION KOMMUNALER KRANKENHÄUSER
Bundesgerichtshof stellt Bedingungen
für Klinikzuschüsse
In dem seit Jahren laufenden Rechtsstreit um Subventionen des
Landkreises Calw an seine Kliniken Calw und Nagold hat der Bundesgerichtshof jetzt ein Urteil gefällt – mit einem interessanten
Ergebnis: Beide Streitparteien sehen sich als Sieger. So beanstandeten die Karlsruher Richter in ihrer Entscheidung vom 24. März
(Az.:I ZR 263/14) die öffentlichen Zuschüsse zunächst grundsätzlich nicht. Deshalb atmeten Städte und Kommunen mit eigenen
Kliniken erst einmal auf. Wegen der Millionen aus der öffentliche
Schatulle hatte der Bundesverband Deutscher Privatkliniken
(BDPK) in einem Musterprozess gegen den Landkreis Calw geklagt.
Die privaten Klinikträger halten diese Zuschüsse für nichts anderes
als verbotene und wettbewerbsverzerrende Subventionen. Eine Ansicht, die auch von vielen konfessionellen Klinikträgern geteilt wird.
Vorschnell jubeln sollten die Kommunen jedoch nicht, denn der
BGH garnierte sein Urteil mit einem kräftigen Aber. Als Voraussetzung für kommunale Zuschusse müsse vorab klar festgelegt werden, für welche konkreten Leistungen Zuschüsse erteilt werden.
Nur bei ausreichender Transparenz müssten diese dann nicht bei
der EU angemeldet werden. Weil der Landkreis Calw bei einzelnen
Leistungen in den Jahren 2012 und 2013 nur „unzureichend“ dieser
geforderten Transparenz nachgekommen sei, hoben die höchsten
Private blasen zum Angriff: BDPK-Geschäftsführer Thomas Bublitz
(links) sieht in den kommunalen Zuschüssen verbotene Subventionen
für defizitäre kommunale Kliniken. Bernhard Ziegler, Chef des Verbands
kommunaler Kliniken, hält die Klage hingegen für ungerechtfertigt.
deutschen Zivilrichter ein Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart
teilweise auf und verwiesen es in diesem Punkt zur neuen Verhandlung zurück an das OLG. Aufgrund dieses Umstands sehen sich
auch die privaten Klinikbetreiber mit dem Urteil bestätigt. Der BGH
habe damit klar gestellt, „dass die Kommunen ihre Krankenhäuser
nicht schrankenlos aus Steuergeldern subventionieren dürfen“,
hieß es seitens des BDPK. Seit 2012 zieht die EU klare Grenzen
für Beihilfen der öffentlichen Daseinsvorsorge, zu denen auch Zuschüsse für Kliniken gehören. Grundsätzlich dürfen sogenannte
Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichen Interesse von
Mitglieds staaten finanziert werden. Allerdings deckelte die Kommission die Höhe der Beihilfen ohne Genehmigungspf licht auf 15
Millionen Euro jährlich. Liegen die Subventionen höher, müssen
diese von der Kommission genehmigt werden.
dsg
KLINIKUM HANAU
Michel muss seinen
Posten räumen
Der Weggang von Geschäftsführerin Monika
Thiex-Kreye aus dem Klinikum Hanau hat
Komplikationen zur Folge: Der Ärztliche Direktor und Geschäftsführer André Michel
verlässt das Klinikum. Es gab, so scheint
es, Verstimmungen zwischen Aufsichtsrat
und Michel, vermutet die „Frankfurter Allgemeine“. Dies könnte mit der Einstellung
des neuen kaufmännischen Geschäftsführers Volkmar Bölke zu tun haben. Der soll
gemeinsam mit André Michel die Doppelspitze im städtischen Krankenhaus Hanau
bilden. Bislang führt Monika Thiex-Kreye
die Geschäfte mit Michel.
kma
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
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15
NACHRICHTEN
Zahlen des Monats
Verdi-Umfrage zur Pflegeausbildung
In der Studie „Ausbildungsreport Pflegeberufe 2015“ hat die Gewerkschaft Verdi Auszubildende in den Pflegeberufen zu Ihrer Ausbildung
befragt. Verdi wertete die Antworten von 3.410 Nachwuchspflegekräften aus 13 Bundesländern aus. Davon hatten 2.569 als Berufsziel
die Gesundheits- und Krankenpflege, den Rest zieht es vorwiegend in die Kinderkranken- und Altenpflege. 14,4 Prozent der Befragten
waren Gewerkschaftsmitglieder.
Pflege-Azubis verdienen gut
Jeder sechste Azubi fühlt sich überfordert
Ausbildungsvergütung/Durchschnitt alle Ausbildungsjahre
(in Euro, 2015)
Ausbildungsbereich
Gesundheits- und
(Kinder) Krankenpflege
Ausbildungsberufe in Industrie, Handel & Handwerk1
832 Euro
1.050 Euro
1.070 Euro
O
/
11,0 %
12,2 %
78,6 %
Altenpflege
10,2 %
22,2 %
67,6 %
Krankenpflege (Tarifbereich Öffentlicher Dienst)
Pflege insgesamt
10,6 %
16,4 %
72,9 %
Krankenpflege (Tarifverträge/Durchschnitt)
BBiG1 gesamt
13,0 %
8,4 %
78,6 %
Quelle: 1Bundesinstitut für Berufsbildung, Datenbank Ausbildungsvergütungen
1
Durchschnitt Ausbildungsberufe nach Berufsbildungsgesetz (BBiG)
unterfordert
Tatsächliche Arbeitszeit von Azubis
überfordert
weder noch
Viele Auszubildende klagen über hohen Zeitdruck
Ich fühle mich besonders belastet durch …
(Mehrfachnennungen möglich)
83,3 %
Arbeiten unter Zeitdruck ..................................... =
16,7 %
63,7 %
37,7 %
37,3 %
Probleme im Team .................................................. =
Altenpflege
56,2%
Fehlende Pausen ..................................................... =
43,8 %
Schweres Heben und Tragen ............................... =
33,7 %
33,6 %
Arbeiten im Schichtdienst .................................... =
28,6 %
Häufiges Wechseln der Stationen ...................... =
25,5 %
Überstunden ............................................................. =
20,8 %
Sonstiges .................................................................. =
7,4 %
Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit ................ =
Bis 40 Stunden/Woche
Mehr als 40 Stunden/Woche
Zufriedenheit mit der Ausbildung
Sehr zufrieden
1
zufrieden
Teilweise zufrieden
eher unzufrieden
Sehr unzufrieden/k. A.
Gesundheits- und Krankenpflege
8,8%
47,6%
30,6%
9,8%
3,2%
Altenpflege
17,6%
42,2%
30,2%
7,2%
2,8%
BBiG1 gesamt
20,1%
51,4%
21,9%
5,2%
1,4%
Ausbildungsberufe nach Berufsbildungsgesetz (BBiG)
16
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
Quellen: Verdi, Ausbildungsreport Pflegeberufe 2015, BIBB
Gesundheits- und
(Kinder) Krankenpflege
NACHRICHTEN
KLINIKUM STUTTGART
Das Klinikum Stuttgart hat sich am 17.
März mit sofortiger Wirkung von seinem
Geschäftsführer Ralf-Michael Schmitz
getrennt. Laut Werner Wölfle, in der Landeshauptstadt verantwortlicher Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung und
Krankenhäuser, hätten sich beide Seiten
auf eine Auflösung des Vertrages zum 30.
Juni geeinigt, bei sofortiger Freistellung
des Geschäf tsführers. Reinhard Schimandl, bislang Leiter des Servicecenters
Personal und Ausbildungseinrichtungen
der Stadt Stuttgart, soll nun das Klinikum
bis 2017 kommissarisch leiten. Obwohl
die Vertragsauflösung offiziell laut Wölfle „einvernehmlich“ erfolgt sei, deutete
sich der zwangweise Abgang von Schmitz
schon seit Monaten an, die Kritik an dem
umstrit tenenen Geschäf tsführer war
zuletzt immer lauter geworden. Das Klinikum steckt mit einem Defizit von 24,5
Millionen Euro (2014) tief in den roten
Zahlen, auch bei den Neubauprojekten
laufen die Kosten massiv aus dem Ruder
und nähern sich unaufhaltsam der Marke
von einer Milliarde Euro. Zudem versenkte
Schmitz einen zweistelligen Millionentrag
bei missglückten Geschäften in Libyen und
Kuwait, weshalb laut „Stuttgarter Zeitung“
das Rechnungsprüfungsamt der Stadt die
Verantwortung der Geschäftsführung dafür
prüft und Schmitz für das Geschäftsjahr
2014 bisher nicht entlastet worden sein
soll. Nachdem bereits der frühere Klinische
Direktor Jürgen Graf ans Uniklinikum Frankfurt abgewandert ist, sei nun „der Weg zur
Foto: Klinikum Stuttgart
Ralf-Michael Schmitz muss Chefsessel räumen
Ralf-Michael Schmitz: Mit einem Jahresgehalt
von 400.000 Euro zählte er bislang zu den am
besten bezahlten Klinikchefs Deutschlands.
Neugestaltung der Führungsstruktur des
Klinikums frei“, so Wölfle. Ralf-Michael
Schmitz fällt übrigens weich, seine Abfindung beträgt 900.000 Euro.
dsg
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21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
17
NACHRICHTEN
Expertenforum
Mein Standpunkt
Unsere Leser sind
Experten. Sie vertreten
oft eine ausgeprägte und
gut begründete Meinung
zu aktuellen Ereignissen
und Diskussionen der
Klinikbranche. Ein guter
Grund für uns, regelmäßig an dieser Stelle einen
Leserstandpunkt zu
präsentieren.
WEISSE LISTE & CO.
Keine Angst vor
Bewertungsportalen!
In Nordrhein-Westfalen haben vor drei Jahren Kliniken gegen den Krankenhausnavigator geklagt. Das war teuer und erfolglos. Besser ist, sich
mit dem Unvermeidlichen zu arrangieren und die Bewertungsportale
konstruktiv zu nutzen.
Foto: privat
D
as Internet macht auch vor den Ärzten und
Krankenhäusern nicht mehr halt. Heute benutzen bereits zwei Drittel der über 16-Jährigen Online-Plattformen, um sich über Gesundheit
zu informieren. Bei den unter 45-Jährigen hat das
Internet als Informationsquelle mittlerweile einen
größeren Stellenwert als Gespräche mit dem Arzt.
Das sind Ergebnisse einer aktuellen Gesundheitsstudie des Zukunftsinstituts im Auftrag von Philips.
Verlieren die Ärzte als die traditionellen Gesundheitsexperten im Zeitalter der Digitalisierung ihre
exklusive Deutungshoheit?
Daniel Dettling leitet das
Berliner Büro des privaten
Zukunftsinstituts, das auch
Standorte in Wien und
Frankfurt a.M. hat.
BGH: Verleumdungen sind unzulässig
Wer bei sich bei Google auf die Suche nach einem Arzt macht,
landet rasch auf einem der zahlreichen Bewertungsportale. Immer
mehr Patienten machen ihre Arztentscheidung von einer OnlineBewertung abhängig. Die Bewertung erfolgt dabei oft anonym, was
nach höchstrichterlicher Rechtsprechung zulässig ist. Unzulässig
sind lediglich falsche oder verleumderische Bewertungen, wie der
Bundesgerichtshof erst vor wenigen Wochen in einem Grundsatzurteil bestätigt hat. Konkret ging es um das Bewertungsportal
„Jameda“, das sich „Deutschlands größte Ärzteempfehlung“ nennt.
Alle 280.000 niedergelassenen Ärzte sind dort aufgelistet sowie
knapp eine halbe Million Heilberufler. Kommerzielle Portale wie
Jameda stehen in der Kritik, weil Mitgliedschaften für Ärzte kostenpflichtig sind und ihnen damit den Kauf ihrer Reputationspflege
suggerieren.
Focus plant Arztsuche-Portal
Wie lässt sich eine faire und methodisch saubere Bewertung von
Ärzten und Kliniken erreichen? Die grundsätzliche Problematik vieler Bewertungsportale ist, dass sie lediglich Meinungsäußerungen
18
ausschließlich von Patienten sammeln. Eine faire
und aussagekräftige Arzt-Auskunft sollte jede Bewertung durch Fachleute prüfen und den betroffenen Arzt vorab (!) über jede Bewertung informieren, um ihm die Möglichkeit zur Stellungnahme zu
geben. Die Bewertung durch die Patienten sollte
zudem durch die fachliche Perspektive von Ärzten,
der Peer-Group, ergänzt werden.
So hat die Stiftung Gesundheit in Zusammenarbeit mit dem Institut für Public Health der Universität Heidelberg eine Methode entwickelt, um
die medizinisch-fachliche Reputation der Ärzte zu
ermitteln. Dabei bewerten Kollegen die medizinische Kompetenz eines Arztes. Das Ergebnis wird anschließend
als Gegenstück zur Patienten-Bewertung im Arztprofil des jeweiligen Arztes angegeben. Das Magazin Focus startet demnächst ein
Portal plus App mit einer Arztsuche. Zusätzlich zu den bekannten
Focus-Ärztelisten und in Kooperation mit der Stiftung Gesundheit
ermittelt das Focus-Team in ganz Deutschland die jeweiligen regionalen Top-Mediziner.
Der Patient als Partner auf Augenhöhe
Die Online-Kommunikation zwischen Ärzten, Kliniken und Patienten will nun auch das Bundesgesundheitsministerium verbessern.
Ärzte und Kliniken, die in der Bevölkerung ein hohes Ansehen genießen und über einen großen Vertrauensvorschuss verfügen, sollten die Chancen der neuen Medien nutzen und in der Bewertung
durch Patienten keine Bedrohung sehen. Der neue Dreiklang setzt
auf Kommunikation, Transparenz und Fachkompetenz. Ein guter
Arzt sieht in seinen Patienten einen Partner auf Augenhöhe und
nicht einen Kunden, der nur seiner Entscheidung folgt. Aus Halbgöttern werden Partner in Weiß.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
NACHRICHTEN
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21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
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19
2000
2001
Januar_Fischer geht – Schmidt
kommt. Kanzlerauftrag: geräuschlose Politik zur Sicherung stabiler
Beitragssätze bis zur Bundestagswahl
2002.
Februar_Der Verband
der leitenden Krankenhausärzte (VLK)
wird Kooperationspartner von kma (1/2001).
März_Die Bundesgeschäftsstelle
für Qualitätssicherung (BQS) hat
ihre Arbeit aufgenommen, Krankenhäuser beginnen Daten zu melden.
Mai_Gründung des Instituts für das
Entgeltsystem im Krankenhaus: Das
InEK soll seine Gesellschafter (Spitzenverbände der GKV, PKV, DKG) bei der
Einführung der DRG unterstützen.
Juni_Fresenius schluckt Wittgensteiner
Kliniken: Die Fresenius AG ist damit das
einzige Unternehmen weltweit, das über
das gesamte Leistungsspektrum rund um
das Krankenhaus verfügt.
Dezember_15.000 neue Ärzte sind zur Umsetzung
des EuGH-Urteils nötig. Tenor des Marburger Bundes auf seiner Hauptversammlung: „Wir sind bereit
zu streiken!“ Patienten würden dann weiterversorgt, ärztliche Bürotätigkeiten blieben liegen.
2001 – 2002
Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne) tritt am 9. Januar 2001 wegen der BSEKrise zurück. Die kma spöttelt: „Nun hat Deutschland eine wirklich schweren BSE-Fall – den
der FF-Minister Fischer und Funke. Es sind die Kapitel einer spongiösen Auflösung des
Schröder-Kabinetts – just in dem Moment, in dem sich die Mondfinsternis über Deutschland legte.“ (1/2001)
Ulla Schmidt, Nachfolgerin von Andrea Fischer, scheint wohlgelitten unter den kma-Redakteuren. Zu ihrer Amtseinführung heißt es, mit ihr sei endlich Kompromissbereitschaft ins
Ministerium eingekehrt. Dazu ein Foto, das zeigt wie Kanzler Schröder (SPD) der lachenden
Ulla Schmidt fröhlich die Hand drückt. „Du schaffst das schon“, soll er ihr laut Bildunterzeile zugeraunt haben. (3/2001)
1
1 Der freundlich-vertraute Händedruck
von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und
Kanzler Gerhard Schröder vom Jahresbeginn
2001 wird eineinhalb Jahre später nach der
Wiederwahl der rot-grünen Koalition auf dem
Titel (11/2002) abgedruckt, verzehrt und von
Linien zerfurcht. Überschrift: Notoperation
sofort, Reform später (11/2002). Im Artikel ist
dann von einem jetzt offenbar dauerhaften
sozial- und gesundheitspolitischen Verschiebebahnhof die Rede.
Die DRG werden unter Ulla Schmidt eingeführt – in den Jahren 2001 und 2002 haben Artikel über die geplanten Fallpauschalen Hochkonjunktur. In einem Artikel äußert sich der
damalige Vorsitzende des Marburger Bundes Frank-Ulrich Montgomery gewohnt markig:
Die DRG seien ein „gigantischer Menschenversuch mit ungewissem Ausgang“. (1/2001)
Ein anderer Beitrag steht unter der Überschrift „DRG – das kontrollierte Chaos“ – es kommen Günther Jonitz (Präsident der Ärztekammer Berlin), Ernst Bruckenberger (Niedersächsisches Sozialministerium) und Heinz Kölking (Verband der Krankenhausdirektoren)
zu Worte. (6/2001)
Ideologisch-weltanschaulich wurde diskutiert, als noch das Wörtchen „Krankenanstalt“
für private Träger existierte. Der IRR Krankenhauskongress steht unter dem – vielleicht
ironisch gemeinten – Motto „Wie viel Marktwirtschaft verträgt eine gemeine deutsche
Krankenanstalt?“ Die kma berichtet ( vielleicht ironisch gemeint?): „Es trafen sich die
Protagonisten eines entfesselten Krankenhauswesens“, darunter Wolfgang Schäfer (Geschäftsführer Städtische Kliniken Kassel), Rainer Räsch (Mediclin-Chef) Eugen Münch
(Rhön-Vorstandsvorsitzender) und Axel Paeger, „Herr über 50 Krankenhäuser der Asklepios GmbH“. (1/2001)
Alfred Dänzer, späterer DKG-Präsident, hält viel von dem neuen Wirtschaftlichkeitsgebot und fordert Malus-Regelungen für uneinsichtige Chirurgen. Als Finanzvorstand des
Klinikums Mannheim moniert er: Die Patienten lägen viel zu lange im Aufwachraum, so
dass dieser zu einer Hilfsintensivstation
werde. (2/2001)
2
2 Jürgen Möllemann besucht das kma-
Sommerfest des Wikom-Verlags in Wegscheid.
(7/2002) Der FDP-Politiker mit Gesundheitsminister-Ambitionen, steht in dieser Zeit in der
Kritik, unter anderem wegen seiner Ausfälle
gegen Michel Friedman, den stellvertretenden
Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in
Deutschland.
20
Klinikheute.de, das erste deutsche
Krankenhausportal, geht an den Start
und schmiedet eine strategische Allianz
mit kma. (1/2001) 2005 wird es eingestellt, kurz darauf startet kma-online.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
2002
Januar_Reform des Risikostrukturausgleichs: Es gibt
mehr Geld für die Behandlung
von Patienten, die an DMPProgrammen teilnehmen.
April_Neue Stent-Generation:
Medikament-freisetzende
Stents werden in den USA auf
den Markt gebracht, kurze Zeit
später auch in Deutschland.
August_ Evakuierung:
Elbehochwasser zwingt
mehrere Kliniken in
Dresden Gebäude und
Patienten zu evakuieren.
Dezember_TAVIPremiere: In den USA
gelingt die kathetergestützte Implantation
einer Aortenklappe.
2003
Februar_Geburt von KTQ:
Die Krankenhäuser können das
Qualitätssiegel der „Kooperation
für Transparenz und Qualität im
Krankenhaus“ (KTQ) erwerben.
Mai_Fallpauschalengesetz startet:
Das Gesetz führt schrittweise ein neues
Vergütungssystem auf der Grundlage der
sogenannten Diagnosis Related Groups
(DRG) ein.
Ein Blick zurück
3
3 kma und die Politk-Prominenz: Zur feierlichen Eröffnung der neuen Berliner kma-Redaktion
(„Kommunikations-Center Krankenhaus in der Palisade“) kommt selbst Bundesfinanzminister
Hans Eichel. Außerdem dabei: Fritz Diekmann (Information und Dokumentation im Gesundheitswesen), Ulf Fink (MdB CDU), Jürgen Knipps (Comed) Günther Jonitz (Präsident Ärztekammer Berlin),
Thomas Kersting (Ärztlicher Direktor DRK Krankenhaus GmbH), Hans Luma (Klüh Service),
Bernhard Motzkus (Verwaltungsdirektor Charité), Ulrich Pfaffelhuber (VAF Pfaffelhuber GmbH),
Horst Schmidbauer (MdB SPD), Andreas Tecklenburg (Sana Kliniken). (6/2001)
Archivierung ist erstmals Thema in der kma. „Jeder kennt sie, jeder redet über sie, keiner
hat sie je gesehen: die elektronische Patientenakte“, so heißt es. Der heutige ConhIT-Kongresspräsident Paul Schmücker, der damals am Zentrum für Informationsmanagement der
Uniklinik Heidelberg tätig war, sagt: „Bestenfalls 150 Krankenhäuser verfügen ansatzweise
über die notwendige EDV-Infrastruktur für den Einstieg in die digitale Patientenakte und
leisten sich ein Dokumenten-Management-System.“ (2/2001)
Vom Verwaltungsblättchen
für behördenähnliche Heilanstalten zum Managermagazin für das moderne
Klinikunternehmen: Mit den
rasanten Veränderungen im
Gesundheitswesen hat sich
auch die kma gewandelt.
Im unserem Jubiläumsjahr
2016 laden wir Sie zu einer
Zeitreise ein. Was hat die Gesundheitsbranche bewegt?
Was war neu? Was lässt uns
im Rückblick staunen? Oder
gar den Kopf schüt teln?
Jeden Monat durchforsten
wir kma-Hefte aus den vergangenen 20 Jahrgängen –
und präsentieren Ihnen die
schönsten Kostproben.
Neue kma-Redakteure: Die neue Berliner Redaktion in der Palisadentraße wird geleitet
von Stefan Grande, Lorenz Goslich von der FAZ kommt als weiterer Redakteur dazu. Zehn
Vollblutjournalisten schreiben jetzt für kma und klinikheute in fester Vertragsbindung,
heißt es im Editorial der kma. (4/2001)
Die Privaten und die Unikliniken – das ist nicht erst seit dem Verkauf von Gießen-Marburg
(UKGM) an Rhön Thema: Der Geschäftsbesorgungsvertrag zwischen Sana und der Uniklinik
Rostock mit Sana-Manager Wolfgang Kalkhof erhitzte damals die Gemüter in der Branche.
(3/2001)
4
5
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
6
7
4 5 6 7 8 Gewitzte Image-Anzeigen
waren en vogue: etwa von GWI (jetzt Agfa),
Agfa, Thyssen-Krupp, Sony, Philips.
8
21
Wir sind
Besuchen Sie uns
vom 8. – 10. Juni 2016 auf dem Hauptstadtkongress in Berlin
am kma-Stand und feiern Sie mit uns 20 Jahre kma.
www.thieme.de/20jahre-kma
22
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
Gesundheitswirtschaft
Come-together
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
23
Bilder: © Fotolia.com 16L119
Bilder: © Fotolia.com 16L119
am 8. Juni um 18 Uhr auf der Piazza vor dem kma-Stand.
Stoßen Sie mit uns auf 20 Jahre kma an.
SZENE
Gesundheitskongress des Westens, Köln
1 Charmanter Ort: Im Kongresszentrum Gürzenich
mitten in Köln wird seit Jahrzehnten Karneval gefeiert.
Der GdW fand hier mit 950 Teilnehmern zum dritten Mal
statt.
2 Die Minister, die Ärzte und der Kongresspräsident:
Gut gelaunt kurz vor Eröffnung des GdW zeigen sich hier
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, NordrheinWestfalens Gesundheitsministerin Barbara Steffens, der
Kabarettist und ehemalige Mediziner Eckart von Hirschhausen, Veranstalter Ulf Fink und kma-Herausgeber und
ukb-Chef Axel Ekkernkamp (v.l.).
1
Fotos: WISO (Schmidt-Dominé)
2
Highlights
3
4
Münch Kongress, München
5
3 Drahtzieher unter sich: Rhön-Gründer
Eugen Münch (l.) und Helios-Chef Francesco
De Meo plaudern entspannt – die harten Übernahmeverhandlungen liegen nun schon einige
Jahre hinter ihnen.
4 Mehr als Power-Point: Christian Lovis,
Arzt und Profefssor für Medizininformatik an
der Universität von Genua war der Star der
Veranstaltung – der Saal tobte während seines
erhellenden und amüsanten Vortrags.
5 IT macht gute Laune: Die Veranstaltung
stand unter der Überschrift „Verhilft die Digitalisierung der Netzwerkmedizin zum Durchbruch?“ Offenbar scheint ein solches Thema
die Stimmung zu heben, denn auch diese drei
scheinen ganz gelöst (v.l.n.r.): Mirko Papenfuss
(Geschäftsführer Klinikum Frankfurt/Oder),
Kurt Marquardt (Leiter der Rhön-Konzern-IT)
und Thomas Funk (Ärztlicher Direktor Klinikum
Frankfurt/Oder).
Fotos: Willax (Stiftung Münch)
24
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
SZENE
Deutscher Pflegetag, Berlin
6 Keine Nachwuchsprobleme: Der Kongress
auf dem Gleisdreieck in Berlin-Kreuzberg hat
mit 6.000 Teilnehmern einen Besucherrekord
gebrochen und folgt nun dem Hauptstadtkongress (8.000 Teilnehmer) dicht auf den Fersen.
Pflegepräsident Andreas Westerfellhaus erntete
bei den vielen jungen Besuchern Applaus, als er
politsch klar Stellung bezog und sagte: „Die Versorgung und Integration von Geflüchteten liegt
in unserer Verantwortung, professionelle Pflege
und rechte Gewalt sind unvereinbar.“
7 Herrenrunde: Jürgen Graalmann (2.v.l.) ist der
neue Sprecher des Pflegetags. Der einstige Chef
des AOK Bundesverbands ist hier zusammen mit
Karl-Josef Laumann (3.v.l.) zu sehen, dem Mann
für die Pflege im BMG.
Fotos: Schlütersche Deutscher Pflegetag
6
7
9
8
Münchner Klinikseminar, München
8 Aufmerksame Zuhörerinnen: Elizabeth Harrison (Beraterin und
ehemalige Chefin des Städtischen Klinikums München), Gabriele
Sonntag (Kaufmännische Direktorin der Uniklinik Tübingen) und Susann
Breßlein (Geschäftsführerin des Klinikums Saarbrücken)
Foto: Tietz (Münchner Klinikseminar)
Deutsche Gesellschaft für Gesundheitsökonomie, Berlin
9 Jahrestagung im Wasserwerk: Die DGGÖ hat nicht nur gefeiert,
sondern auch den Vorsitzenden neu gewählt. Der Schweizer Stefan
Felder übernimmt ab 2017 die Position von Reinhard Busse (TU Berlin).
Foto: Siegel (DGGÖ)
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
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SZENE
1
2
Stellungswechsel
1 Markus Horneber (50) bleibt nach einem
Beschluss des Aufsichtsrates weitere fünf
Jahre Vorstandsvorsitzender des evangelischen Gesundheitskonzerns Agaplesion.
Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler
führt das Unternehmen seit 2012. Davor war
er kaufmännischer Geschäftsführer am Klinikum Chemnitz. 2 Auch der Vertrag von Jörg
Marx (48), bislang neben Markus Horneber
ebenfalls im Vorstand von Agaplesion, wurde verlängert. Der Diplom-Ökonom ist seit
2012 im Vorstand und war zuvor Prokurist
und Konzerngeschäftsführer Finanzen/IT
im Konzern. __Fotos: Agaplesion
3
8
9
10
Christiane Kuhne (48) steht seit Jahresbeginn als Verwaltungsdirektorin an der
Spitze der Paracelsus-Klinik Osnabrück.
Die Verwaltungsexpertin leitete davor drei
Jahre die Verwaltung des Ameos Klinikums
in Halberstadt. _ _ Foto: Paracelsus
4
5
Stefan Schad (33) leitet seit 1. Januar
das Helios Klinikum Gifhorn. Schad hat
Soziologie und BWL studiert und zusätzlich
einen Masterabschluss in Jura. Zuvor war
er in gleicher Funktion an der Helios Klinik
Bad Salzdetfurth tätig. _ _ Foto: Helios
Astrid Frieß (52) hat am 1. März die
medizinische Leitung des Marienhospitals
Darmstadt übernommen. Die Anästhesistin
war zuvor Chefärztin für Anästhesie und
Schmerztherapie am Evangelischen Krankenhaus Bad Dürkheim. __Foto: Marienhospital
Julia Petersen (41), seit 2008 bereits
stellvertretende Pflegedirektorin am Israelitischen Krankenhaus Hamburg, hat dort
Anfang März die Leitung der Pflegedirektion
übernommen und ist gleichzeitig ins Direktorium des Hauses aufgerückt. 12 Marcus
Jahn (50), der bislang in Doppelfunktion
die kaufmännische und pflegerische Leitung des Israelitischen Krankenhauses
Hamburg innehatte, konzentriert sich seit
Anfang März ganz auf den kaufmännischen
Bereich. __Fotos: Israelitisches Krankenhaus Hamburg
11
12
5
6
Peter Quaschner (50) führt seit Beginn
des Jahres das Evangelische Krankenhaus
Oberhausen (EKO). Der Diplom-Ingenieur
und Diplom-Betriebswirt arbeite zuvor unter anderem für die Universitätsmedizin
Greifswald und das Diakonissen-Mutterhaus in Rotenburg (Wümme). __ Foto: EKO
10
11
Jürgen Winter (59) führt seit 1. April die
Lungenklinik Löwenstein, die zum Klinikverbund SLK-Kliniken Heilbronn gehört. Der
Klinikmanager hatte im März 2015 als Geschäftsführer der Rems-Murr-Kliniken das
Handtuch geworfen und war anschließend
kurzzeitig Verwaltungsdirektor der Paracelsus-Klinik Bad Ems. __ Foto: SLK-Kliniken
Daniel Koch (53) verantwortet seit Jahresbeginn als Chief Financial Officer (CFO)
den Bereich Finanzen und IT der Schweizer
Ameos Gruppe. Der Betriebswirt ist seit
Jahren in Führungspositionen in der Gesundheitswirtschaft tätig, zuletzt als CFO
der Median Kliniken. __ Foto: Ameos Gruppe
9
3
4
8 Judith Heepe (49), die nach dem überraschenden Abtritt von Evelyn Möhlenkamp
seit Juni 2015 kommissarisch die Pflegedi rek tion der Berliner Charité leitete,
hat Mitte März diesen Posten dauerhaft
übernommen und rückt damit in die Klinikleitung auf. Die Krankenschwester mit
Management-Weiterbildung ist seit 28 Jahren an der Charité tätig. __ Foto: Charité
13
6
7
7 Markus Dahlke (30) führt seit 1. März
die kaufmännischen Geschäfte des Sana
Klinikum Hameln-Pyrmont. Der DiplomBetriebswirt ist seit 2009 bei Sana und arbeitete zuletzt als Regional-Controller für
das Unternehmen. _ _ Foto: Sana
Thomas Schulz (36) hat am 1. März 2016
die Leitung des Evangelischen Krankenhauses Dierdorf/Selters übernommen. Der
Diplom-Kaufmann war zuletzt als kaufmännischer Leiter eines Integrierten Herzzentrums
in Niedersachsen tätig. __Foto: Evgl. Krankenhaus
13
14
Dierdorf/Selters
Hans-Heinrich Aldag (57) ist zum neuen Vorsitzenden der Niedersächsischen
Krankenhausgesellschaft (NKG) gewählt
worden. __ Foto: NKG
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Mehr Personalmeldungen auf
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20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
SZENE
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17
15 Volker Hippler (46), zuletzt Generalbevollmächtiger der Sana Kliniken AG, ist
zum 1. April als Vorstandsvorsitzender zur
Asklepios-Tochter Mediclin AG gewechselt.
Der Betriebswirt übte bereits für diverse
Klinikgruppen Führungspositionen aus –
unter anderem als Geschäftsführer einer
Rhön-Tochtergesellschaft. __Foto: Mediclin AG
16 Ingrid Jörg (53) führt seit Anfang Februar die Klinik Tettnang, einem von drei
Standorten des „Medizin Campus Bodensee (MCB)“. Ingrid Jörg verfügt über eine
medizinische und eine kaufmännische Ausbildung. Vor dem Wechsel zum MCB leitete
sie die Gesundheitsakademie BodenseeOberschwaben. __ Foto: Klinik Tettnang
Hans-Martin Kuhlmann (58) hat Anfang
März die Geschäftsführung vom Krankenhaus Jerusalem Hamburg übernommen.
Der Diplom-Volkswirt war zuletzt kaufmännischer Geschäftsführer des Bürgerspitals
in Einbeck. _ _ Foto: Zitzlaff
17
18
Stellungswechsel
Astrid Lurati wechselt von der
Elbe an die Charité
Astrid Lurati (50) wird zum 1. Mai Klinikdirektorin an der Berliner Charité. Das
beschloss Mitte März der Aufsichsrat des
Universitätsklinikums. Mit der DiplomKauffrau, die auch über einen Master in
Pharmazeutischer Medizin verfügt, rückt
für fünf Jahre wieder eine Frau in den vierköpfigen Vorstand von Europas größtem
Krankenhaus auf. Astrid Lurati gilt als
ausgewiesene Finanzexpertin mit intimen
Kenntnissen der deutschen Gesundheitsbranche. Die Klinikmanagerin wechselt
vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) in die Hauptstadt. Am UKE
leitete sie mehr als zehn Jahre lang den
Geschäftsbereich Finanzen, zudem war
sie dort auch Stellvertreterin des Kaufmännischen Direktors. Astrid Lurati ist
auch politisch aktiv und sitzt seit einigen
Jahren im Vorstand des Wirtschaftsbeirates der Hamburger Christdemokraten.
_ _ Foto: Charité
Jens Martin Hoyer (48) ist neuer stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOKBundesverbandes. Der Volkswirt kommt
von der Techniker Krankenkasse, wo er zuletzt die Bereiche Controlling und Unternehmensentwicklung leitete. __Foto: AOK
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Andreas Schlüter (43), Geschäftsführer des Klinikums Westfalen, ist seit 1. April zusätzlich auch Hauptgeschäftsführer
des Verbundes von Knappschaft Kliniken.
Hafid Rifi (43) ist mit sofortiger Wirkung
zum Konzerngeschäftsführer und CFO von
Asklepios berufen worden. Der studierte
Diplom-Volkswirt, Steuerberater und Wirtschaftsprüferführte hat bereits seit Anfang
Februar kommissarisch die Finanzgeschäfte von Deutschlands zweitgrößter Klinikkette geführt, nachdem Ende Januar der
langjährige Finanzchef Stephan Leonhard
unfreiwillig seinen Hut nehmen musste. Wie
das Managermagazin berichtet, soll dieser
in jüngster Zeit Firmenpatriarch Bernard
gr. Broermann zu selbstbewusst geworden
sein. Rifi, der bereits seit September 2009
im Unternehmen als Konzernbereichsleiter
für Rechnungswesen, Steuern und Controlling fungierte, tritt also ein schwieriges
Erbe an. Vor seiner Zeit bei Asklepios war
der Finanzmanager unter anderem elf Jahre
als Wirtschaftsprüfer tätig. __ Foto: Asklepios
__ Foto: Klinikum Westfalen
Kliniken GmbH
19 Beate Mand (52) steigt ab Mitte April
zum Chief Operating Officer (COO) des
Technologieverbandes VDE auf. Die promovierte Juristin ist bereits Justiziarin und
Personalchefin des VDE. __ Foto: VDE
Thomas Hagdorn (49) führt seit dem 1.
April 2016 die kaufmännischen Geschäfte
am BG Klinikum Bergmannstrost in Halle.
Der Diplom-Ökonom kommt aus Sachsen,
wo er bislang die Dresdner Bezirksverwaltung der Verwaltungsberufsgenossenschaft
(VBG) leitete. __Foto: BG Klinikum Bergmannstrost
20
21
Hafid Rifi übernimmt endgültig
Finanzressort bei Asklepios
21
Neue Gesichter? Wenn an Ihrer Klinik, in Ihrem Unternehmen, Verband oder Ihrer Institution eine Führungsposition neu besetzt wird, freuen wir uns
über eine Nachricht mit dem Stichwort „Personalie“ an: redaktion@kma-medien.de. Herzlichen Dank!
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
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SZENE
Veranstaltungstipps
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kma Das Gesundheitswirtschaftsmagazin | www.kma-online.de | Mai 2016 | ISSN: 1615-8695
2016
kma – Das Gesundheitswirtschaftsmagazin | www.kma-online.de | Juni 2014 | ISSN: 1615-8695
2014
Mit dem Programm zum
Hauptstadtkongress
kma Das Gesundheitswirtschaftsmagazin | www.kma-online.de | Mai 2015 | ISSN: 1615-8695
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20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
SZENE
Veranstaltungstipps
JUNI 2016
8. und 9.6. Würzburg
17. Wümek
Anmeldung und Information:
Euritim Bildung + Wissen GmbH & Co. KG
Tel.: 06441/44 78 50, E-Mail: kongress@euritim.de
www.wuemek.org
APRIL 2016
16.4. Berlin
Grünbau Berlin
Information: Messe Berlin GmbH
Tel.: 030/38 20 62, www.bautec.com
19.4. Berlin
Dialog Gesundheitswesen
Information: Bodensee Institut
Tel.: 07732/939 11 20
www.beraterdialog.de
19. bis 21.4. Berlin
conhIT
Information: Messe Berlin GmbH
Tel.: 030/206 22 58 58
www.conhit.de
20. und 21.4. Frankfurt am Main
Zukunft Lebensräume
Information: VDE-Konferenz Service
Tel.: 069/630 84 77
www.zl-kongress.de
27.4. Köln
Qualität im Krankenhaus
Information: MCC – Management
Center of Competence
Tel.: 02421/12 17 70
www.mcc-seminare.de
10. und 11.5. Stuttgart
Corporate Health Convention
Information: spring Messe
Management GmbH
Tel.: 0621/70 01 90
www.corporate-health-convention.de
27. bis 29.4. Wels, Österreich
Integra 2016
Information: assista Soziale
Dienste GmbH
Tel.: +43(0)7735/663 16 51
www.integra.at
10. und 11.5. Düsseldorf
fm Nutzerkongress
IInformation: Internationales Institut
für Facility Management GmbH
Tel.: 0208/205 21 97
www.nutzerkongress.de
28.4. Köln
Risikomanagement im Krankenhaus
Information: MCC – Management
Center of Competence
Tel.: 02421/12 17 70
www.mcc-seminare.de
11.5. München
Bayerischer Tag der Telemedizin
29. und 30.4. München
Bayrisches Gesundheits-Forum
Information: BGM GmbH
Tel.: 0951/700 68 23, www.bgm.ag
Weitere Veranstaltungen
MAI 2016
21.4. Köln
JuraHealth Congress
Information: PWG-Seminare
Tel.: 0221/95 15 84-0
www.jurahealth-congress.de
26. bis 28.4. Stuttgart
Pflege Plus
Information: Messe Stuttgart
Tel.: 0711/18 56 00
www.messe-stuttgart.de/pflege
26. bis 29.4. Berlin
Kongress der Deutschen
Gesellschaft für Chirurgie
Information: MCN Medizinische
Congressorganisation Nürnberg AG
Tel.: 0911/393 16 24
www.chirurgie2016.de
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Foto: Euritim
Mit seinem umfassenden Angebot aus Fachreferaten und vier
neu integrierten Seminaren (Securing MIT, Sicherheitsstromversorgung, Bau- & Prozessmanagement OP, Trinkwasser) bietet der
17. Wümek den circa 500 Teilnehmern und 70 Ausstellern Anreiz
und Rahmen zu Dialog und Diskussion rund um Medizintechnik
und IT, Gebäudetechnik sowie Hygiene im Krankenhaus.
3. und 4.5. Berlin
Kongress für
Gesundheitsnetzwerker
Information: Agentur WOK GmbH
Tel.: 030/49 85 50 31
www.gesundheitsnetzwerker.de
3. und 4.5. Augsburg
Entscheiderfabrik
Fachgruppentagung
IInformation: GuiG GmbH
Tel.: 02182/57 03 60
www.guig.org
4. bis 7.5. Leipzig
Röntgenkongress
Information: KUKM GmbH
Tel.: 03643/246 80
www.roentgenkongress.de
Information: Bayerische
Telemedallianz
Tel.: 0841/379 16 39
www.telemedizintag.de
19. und 20.5. Basel, Schweiz
Forum Gesundheitswirtschaft
Information: MediCongress GmbH
Tel.: +41(0)44/210 04 24
www.medicongress.ch
30. und 31.5. Berlin
SiQ! Forum
Information: Initiative Qualitätsmedizin
e.V., Tel.: 030/25 81 16 50
www. initiative-qualitaetskliniken.de
http://to.kma-online.de/ce15
Weitere Veranstaltungen finden Sie auf kma-online.
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29
Illustration: Wiedermann
POLITIK
INNOVATIONSFONDS
Auch kleine Häuser sind gefragt
Der Startschuss für den Innovationsfonds ist gefallen. Während Unikliniken und
Klinikverbünde bereits zum Sprint ansetzen, halten sich kleinere Häuser eher zurück. Doch auch für sie kann eine Bewerbung interessant sein.
icherlich: Die Krankenkassen
werden beim Innovationsfonds
eine dominante Rolle spielen.
„Sie werden sich mit intelligenten Antragsideen auch Gelder wieder holen
wollen für Lösungen, die letztendlich
von ihnen über den Gesundheitsfonds
in den Innovationsfonds fließen“, sagt
Thomas Kersting, Krankenhausberater beim Iges-Institut. Dabei können
Lösungen, die sie bereits selbst in kleinerem Rahmen ausprobiert haben,
eine Rolle spielen. „Aber bei einer
ganzen Reihe der benannten Förderschwerpunkte wird ohne die Krankenhäuser, auch kleinere, gar nichts
zu gestalten sein“, meint Kersting.
S
30
Allerdings seien keine Eigenbrötler
gefragt. Erfolgversprechend sei eine
Bewerbung nur mit einem starken
Partner, so der Tenor unter Experten. „Es wird kein kleines Projekt
geben, bei dem ein Krankenhaus
allein vorgeht. Lieber sollte es sich
Verbündete suchen und größere Projekte vorschlagen“, rät Arno Elmer,
Initiator des Netzwerkprojekts Innovation Health Partners und früherer
Gematik-Chef. Das ergebe sich schon
aus der Aufgabenstellung; schließlich
gehe es um sektorenübergreifende
Projekte. „Prozessuale Kooperationen“, so Elmer, spielten deshalb eine
wichtige Rolle. Viele Häuser dürften
sogar damit rechnen, von starken
Partnern angesprochen zu werden,
meint Iges-Berater Kersting.
Praxistauglichkeit zählt
Das Einweisungs- und Entlassungsmanagement ist ein gutes Thema für
eine Bewerbung. Wie erfährt die Klinik umfassend und sicher von Vorerkrankungen eines chronisch kranken Diabetikers? Wie wird bei der
Entlassung sichergestellt, dass der
Hausarzt, der Patient, die Angehörigen oder die Reha-Therapeuten den
Arztbrief erhalten? Wer kümmert
sich nach der Entlassung um den Patienten? Gibt es jemanden, der ihn
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
POLITIK
Bewerber müssen nichts Neues erfinden. Entscheidend ist, ob sich das
sektorenübergreifende Projekt in die Regelversorgung überführen lässt.
Arno Elmer, Innovation Health Partners
dort versorgt? „Das alles ist bislang
vollkommen ungeregelt“, sagt Elmer.
„Wer hier als Klinik ein patentes
Projekt vorschlägt, zusammen natürlich mit starken Partnern wie Krankenkassen, Reha-Einrichtungen und
AMTS, Telemedizin und der
ländliche Raum
Der Innovationsfonds ist gesplittet: 225 Millionen Euro für die Förderung neuer Versorgungsformen, 75 Millionen Euro für die Förderung von Versorgungsforschung. Für jede
Förderrunde bis 2019 werden neue Themen
gesetzt. Festgelegt hat der Gemeinsame
Bundesausschuss bislang aber nur Themen und Förderkriterien für die erste Runde: neue Versorgungsmodelle in strukturschwachen oder ländlichen Gebieten, neue
Modellprojekte zur Arzneimittelsicherheit,
Nutzung von Telemedizin, Telematik und
E-Health sowie spezielle Patientengruppen
(ältere Menschen, psychisch Kranke, Pflegebedürftige, Kinder und Jugendliche sowie
Menschen mit seltenen Erkrankungen). Ein
„themenoffener Teil“ lässt Vorschläge zu,
die nicht themenspezifisch adressiert sind.
Im Bereich Versorgungsforschung stehen
Qualitätssicherung, Patientensicherheit,
Lebensqualität, innovative Pflegekonzepte, Integration ausländischer anerkannter
Pflegefachkräfte und Wirtschaftlichkeit im
Vordergrund.
beziehungsweise oder ambulanten
Versorgungseinrichtungen, der hat
gute Chancen, Gelder aus dem Innovationsfonds zu erhalten.“ Aber auch
bei den Themen wie der Versorgung
in strukturschwachen oder ländlichen
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Gebieten und der Arzneimitteltherapiesicherheit, so Kersting, seien Kliniken ganz besonders gefragt.
Bewerber müssten „nichts Neues erfinden“. Die entscheidende Frage sei,
ob das sektorenübergreifende Projekt
später in die Regelversorgung überführt werden könne. Großes Interesse
am neuen Fonds sei bei den Unikliniken in Heidelberg, Hamburg und
Berlin wahrzunehmen, aber auch bei
den Helios Kliniken, der Curanum
AG sowie der Arbeiterwohlfahrt und
der Diakonie. So kaprizierten sich
besonders auf die Themen Digitalisierung und Vernetzung. Die „Klinik
4.0“, so Elmer, stehe stark im Fokus.
Demgegenüber verhielten sich die
meisten kleineren Häuser „im Moment noch sehr passiv“, beobachtet
Volker Amelung, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Managed
Care. Bei regionalen Krankenhäusern
falle stärker ins Gewicht, dass viele
Innovationen für die Regelversorgung darauf zielten, stationäre Kosten zu senken. „Das ist natürlich
nicht im Interesse der Kliniken, aber
sehr attraktiv für die Kassen“, meint
Amelung. Unikliniken und Verbund
könnten mit diesem Aspekt leben,
da sie insgesamt mit einem anderen
Anspruch an eine solche Bewerbung
gingen. Hinzu kommt: Für ein kleineres Haus seien Mittel aus dem Fonds
„mühsam verdientes Geld“, weil die
Teilnahme „einen Riesenaufwand“
bedeute. „Der Innovationsfonds ist
auch kein Sanierungstopf, den viele
Kliniken dringend bräuchten“, sagt
Amelung.
Regionale Kliniken mit zentraler Rolle
Trotzdem sollten sich auch kleinere Häuser einen Ruck versetzen, ermuntert Amelung. „Ihre Rolle in
ländlichen Regionen bietet sehr viel
Potenzial. Es wird in Zukunft mehr
Zentren geben und folglich auch mehr
Schnittstellen. Da können gerade regionale Kliniken eine ganz zentrale
Rolle spielen.“
Das sieht man auch beim Institut für
Gesundheits- und Sozialforschung
(Iges) so. „Sicher haben die Kliniken
viele andere Baustellen. Aber es lohnt
sich auch für sie, mal Dinge auszuprobieren, für die vorher kein Geld da war,
etwa in der sektorenübergreifenden
Versorgung“, meint Iges-Geschäftsführer Martin Albrecht. Kommunale Klinikverbünde wie Vivantes oder
private Ketten wie Helios seien zwar
eher in der Lage, große Projekte in der
Region oder bundesweit zu stemmen,
die am Ende in die Regelversorgung
überführt werden könnten. Kersting
ist überzeugt: „Für kleinere Häuser
kann es sich lohnen, ein eigenes, schon
bestehendes Projekt evaluieren zu lassen und damit auch eine Förderung aus
dem Versorgungsforschungstopf des Innovationsfonds zu bekommen.“
Birgitta vom Lehn
Mehr Infos
www.innovationsfonds.g-ba.de
Auf der Seite des Innovationsausschusses
beim Gemeinsamen Bundesausschuss
finden sich die Themen und Förderkriterien des Innovationsfonds.
31
KLINIKMANAGEMENT
CHIRURGENPRÄSIDENTIN SCHACKERT
„Wir sind gegen Medizin
mit der Stoppuhr“
Nach 111 Männern ist Gabriele Schackert die erste Frau auf dem Präsidentensitz
der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Doch das ist für sie kein Thema. Viel
lieber spricht die Neurochirurgin über das Motto des DGCH-Kongresses vom
26. bis 29. April: Chirurgie im Spannungsfeld von Technik, Ethik und Ökonomie.
Frau Professor Schackert, auf einer
Pressekonferenz sagten Sie neulich,
Sie würden mit jedem Patienten eine
halbe Stunde sprechen und bei Bedarf
auch länger. Ist das Ihr Ernst?
Ja, ich plane diese Zeit für meine
ambulanten Patienten ein und stehe
für jeden Patienten zur Verfügung,
der mich braucht. Der Austausch ist
wichtig, um die richtige Entscheidung
treffen zu können. Nehmen wir einen Patienten mit einem Tumor an
den Hör- beziehungsweise Gleichgewichtsnerven, der nicht mehr richtig
hört: Wenn der Tumor nicht zu groß
ist, gibt es verschiedene Behandlungsoptionen: Abwarten und Kontrollieren, Bestrahlen oder Operieren. Im
Gespräch muss man herausfinden, was
der Patient will, womit er leben kann.
Wenn er beispielsweise große Angst
vor einer OP hat, würde ich eher zum
Abwarten oder zur Bestrahlung raten.
32
Ist er jemand, der mit dem Gedanken,
dass er einen Tumor hat, nachts aufwacht, weil er Angst hat, dass der Tumor wächst, ist eher ein aktives Vorgehen mit Bestrahlung oder Operation
zu empfehlen.
Dürfen Ihre Mitarbeiter sich auch so
viel Zeit nehmen für die Patienten?
Ich sage meinen Mitarbeitern, dass
sie sich Zeit für die Patienten nehmen
müssen, so viel Zeit, wie notwendig
ist. Ich erziehe sie richtiggehend. Mir
gefällt es gar nicht, wenn jemand nicht
auf die Patienten eingeht. Mich stört
es schon, wenn ein Arzt ins Patientenzimmer tritt, ohne anzuklopfen. Es
ist ganz wichtig, den Patienten höflich zu begegnen. Während der Visite
lasse ich mir auch immer sagen, wie
die Patienten heißen, damit ich sie mit
Namen ansprechen kann. Die Bilder,
die kenne ich, die habe ich ja gesehen,
irgendwann. Aber es ist entscheidend,
über den Patienten das Wichtigste zu
wissen, vielleicht sogar in großen Zügen seine Lebenssituation zu kennen.
Wir wollen doch auch nicht anders behandelt werden, wenn wir selbst Patienten sind. Als Ärzte haben wir uns
verpflichtet, für die Patienten da zu
sein. Und dieses ärztliche Ethos müssen wir vertreten. Wenn wir es aufgeben wegen ökonomischer Zwänge,
verlieren wir alles – das Vertrauen der
Patienten und auch des Nachwuchses.
Apropos Nachwuchs: Die Chirurgie
hat Probleme, junge Mediziner für
ihr Fach zu gewinnen, gerade Frauen
sind in dieser Disziplin selten anzutreffen. Woran liegt das?
Da gibt es den bekannten Grund,
dass Frauen doch häufiger die Familie unter Dach und Fach zu bringen
haben. Als Operateur aber ist man
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
KLINIKMANAGEMENT
Foto: Schünemann
Präsidentin für ein Jahr: Die Amtszeit von
Gabriele Schackert endet im Juni. Bei der
DGCH ist die Präsidentschaft üblicherweise
auf ein Jahr begrenzt.
immer ganz persönlich gefragt, man
kann nicht von zu Hause aus Anweisungen geben, auch als Chefarzt
nicht. Wenn ich nicht mehr selbst
operieren würde, wäre ich nicht
glaubwürdig. Es ist die ganz persönliche Leistungserbringung gefordert.
Das ist anstrengend, die Eingriffe
dauern oft mehrere Stunden. Außerdem muss man flexibel sein, es gibt
Notfälle, auch mitten in der Nacht
müssen wir Aneurysmen operieren.
Wenn eine Frau nur zwei oder drei
Jahre zu Hause bleibt wegen der Kinder, ist es für sie danach ganz schwer
wieder einzusteigen.
Warum? Weil sich die Technik inzwischen so viel weiter entwickelt
hat? Weil man die Fingerfertigkeit
so schnell verlernt?
Nein, es hängt mit der Belastung zusammen. Ich habe zum Beispiel etwas
über zwei Jahre in Houston in der
Forschung gearbeitet. Während der
Zeit habe ich keine Neurochirurgie
gemacht. Als ich zurückkam und wieder neurochirurgisch tätig war, hielt
ich es fast nicht aus. Es war so eine
unglaubliche körperliche Anstrengung. Ich musste mich erst wieder
daran gewöhnen, so viel zu leisten.
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Zur Person
Für Gabriele Schackert ist es nichts
neues, die erste Frau in einer Männerdomäne zu sein: Sie war 1993
deutschlandweit die erste Medizinerin mit einem Lehrstuhl für Neurochirurgie – und zwar am Universitätsklinikum in Dresden, wo sie
heute noch die C4-Professur innehat
und Direktorin der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie ist. Außerdem
war sie 2012 die erste Präsidentin der
Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie.
Die Mutter von zwei Söhnen (30 und
31 Jahre alt) hat am Universitätsklinikum Heidelberg studiert und sich
dort nach Arbeits- und Forschungsaufenthalten in Erlangen und Houston auch habilitiert. Zur Neurochirurgie kam die heute 63-Jährige, wie sie
sagt, durch Zufall: Sie folgte ihrem
Mann nach Erlangen und bewarb sich
in der Neurologie, Augenheilkunde
und Neurochirurgie. Ausgerechnet in
der Disziplin, von der ihr damaliger
Mann ihr dringend abgeraten hatte,
bekam sie eine Stelle.
Hängen die Nachwuchsprobleme der
Chirurgie auch mit den Besonderheiten der Generation Y zusammen? Berüchtigt ist ja inzwischen das Beispiel
aus der „Zeit“: Der Assistenzarzt, der
mitten in der OP den Saal mit Hinweis auf seine Dienstzeit verlässt …
Ja, die Geschichte habe ich neulich sogar in einem Vortrag erzählt – ‚dann
schaue ich mir den Eingriff eben auf
YouTube an‘, hat er wohl noch gesagt.
Aber solch ein Verhalten ist die Ausnahme. Ich glaube, dass die Generation Y genauso arbeitet wie wir auch.
Man kann wirklich nicht sagen, dass
sie sich verweigert. Fest steht aber: Die
jungen Ärzte wollen einen Sinn sehen
in dem, was sie machen. Sie sind nicht
wie wir, die irgendwohin gestellt wurden, froh waren, wenn sie etwas machen durften, und kritiklos Aufgaben
übernommen haben. Sie wollen die
Sachen verstehen und mitreden. Es ist
eine gute Portion Selbstbewusstsein zu
spüren – sie wissen, was sie wert sind.
Sicherlich ist der Generation Y ein
Ausgleich zwischen der Arbeit und
dem Privatleben wichtig. Aber ich
glaube, das wollten wir auch. Ich habe
immer gesagt, ich schöpfe die Kraft
aus dem Beruf für Zuhause, und aus
meinem Zuhause, aus der Familie, die
33
KLINIKMANAGEMENT
Kraft für den Beruf. Auch ich habe
eine Art Work-Life-Balance angestrebt, selbst wenn ich dieses Wort nie
benutzt habe. Ich bin mir sicher, dass
auch die Generation Y Leistung bringen will. Nach meiner Beobachtung
sind die jungen Mediziner engagiert
und ambitioniert.
Was unternimmt die DGCH, um
Nachwuchs zu gewinnen?
Wir müssen die jungen Mediziner
bereits in der Studienzeit für die Chirurgie begeistern, denn während des
Praktischen Jahres ist es für all dies
oft zu spät – dann haben sich viele
Studenten schon entschieden. Das
heißt: gute Vorlesungen halten und
gute Blockpraktika anbieten. Während dieses Praktikums im 9. Semester werden die Studenten bei uns in
Dresden zum Beispiel mit in den OP
genommen. Sie kommen auch mit
auf Station, und wir zeigen ihnen
die Fälle. Sie dürfen aber nicht nur
einfach so mitlaufen, wir müssen sie
einbeziehen. Wichtig ist auch, Leute zu haben, die die Faszination des
Faches gut rüberbringen. Genau das
bezwecken wir mit unserem Studentenforum auf dem Kongress in Berlin.
Wir können leider nur 60 Studenten
in diesem Jahr aufnehmen, haben
aber 160 Anmeldungen.
Wir sind in diesem Jahr der Einheit
der Chirurgie ein großes Stück nähergekommen. Die DGCH wurde von
allen Fachgesellschaften als Mitgliedergesellschaft bestätigt. Auf Dauer
34
Foto: Schünemann
Die 1872 gegründete Deutsche
Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
vereint alle zehn Gesellschaften der
chirurgischen Disziplinen unter sich –
etwa die DG für Allgemeinchirurgie,
Gefäßchirurgie und Herzchirurgie. Als
Mitgliedergesellschaft ist sie keine
Dachgesellschaft im klassischen
Sinne.
Gabriele Schackert bei der OP eines Rückenmarkstumors: „Auch diese
Tumoren können heute mit größter Sicherheit ohne neurologische Verschlechterung aus dem Rückenmark herausgelöst werden“, sagt die Neurochirurgin.
Wenn wir wegen ökonomischer Zwänge das ärztliche Ethos
aufgeben, verlieren wir alles: das Vertrauen der Patienten und
auch das des Nachwuchses.
wird eine Doppelmitgliedschaft der
Fachgesellschaften angestrebt. So
hoffen wir, auch schlagkräftiger in
der Nachwuchsförderung zu werden.
Disziplinen. Auch müssen wir Wege
finden, uns schnell abzustimmen, um
bei wichtigen Themen sofort an die Öffentlichkeit gehen zu können.
Was bedeutet das konkret?
Wer Mitglied etwa der Deutschen
Gesellschaft für Unfallchirurgie oder
Thoraxchirurgie wird, tritt dann
gleichzeitig in die DGCH ein. Das
wollen wir bis 2018 umgesetzt haben.
Die Fachgesellschaften werden sich
in dem Zuge auch finanziell mehr an
der DGCH beteiligen. Das erlaubt
uns, uns intensiver mit übergreifenden
Fragen zu beschäftigen, eben auch mit
der Nachwuchsförderung. Wir können
zum Beispiel überlegen, ob wir wieder
mehr Bedside-Teaching machen oder
ein übergreifendes Seminarangebot
aufbauen. Aber es geht noch um ganz
andere Themen: beispielsweise Kooperationen in der Forschung, interdisziplinäre Forschungsanträge und eine
bessere Vernetzung der chirurgischen
Wenn wir mit einer Stimme sprechen,
wird es uns gelingen, auch politisch
mehr Gehör zu finden und etwa vom
Gemeinsamen Bundesausschuss früher und intensiver in Entscheidungsfindungen einbezogen zu werden. Ich
bin mir sicher, dass es uns gelingt,
die DGCH als Stimme aller chirurgischen Fachgesellschaften zu stärken –
schließlich haben wir alle dieselben
Probleme: Im OP herrscht die Stoppuhr, es wird gemessen, wie lange der
Operateur in den OP braucht, wenn
er gerufen wird, wie lange er operiert,
wie lange die Lagerungszeiten dauern,
und, und, und … Dabei wollen wir alle
vor allem eins: Uns auf die Werte des
Arztberufes besinnen und gute Medizin machen.
Interview: Kirsten Gaede
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
KLINIKMANAGEMENT
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21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
35
Foto: Wagner Carvalho
KLINIKMANAGEMENT
KRANKENHAUS-THEATER
Die Klinikmanagerin als Bühnenstoff
An TV-Krankenhaus-Serien haben wir uns gewöhnt. Aber ein Theaterstück über Hospital und Kostendruck, in dem eine Klinikmanagerin auftritt? Ja, auch das gibt es: „Das
Summen der Montagswürmer“ erzählt von Konflikten in einem Kreuzberger Klinikum.
as Stück, geschrieben von einem
Deutschtürken, erzählt eine
deutschtürkische Geschichte
über mehrere Generationen hinweg.
Die Autoren Tuğsal Moğul und Antje
Sachwitz verdichten im Berliner Theater „Ballhaus Naunynstraße“, mitten
im Kreuzberger Kiez, krankenhaustypische Konfliktfelder in prägnanten,
D
fast schon volkstheaterhaften Szenen:
Die Krankenhausmanagerin Elmira
Bahrami wird hier in kabarettartiger
Überspitzung zur kalten Vertreterin
reiner Effizienz und Gewinnsteigerung. So erläutert sie als Managerin
Ela im roten Kostüm auf der Bühne
vor einem auf die Leinwand projizierten Zahlenwust, wie sich trotz
˘
INTERVIEW MIT REGISSEUR MOGUL
Wenn Ärzte Dramen schreiben
Sie sind Arzt, aber auch Schauspieler, Autor
und Regisseur. Wie reagieren Sie, wenn man
Sie heute nach Ihrem Beruf fragt?
Nun, ich bin Facharzt für Anästhesie und Notfallmedizin in Münster, arbeite aber momentan auf einer 30-Prozent-Stelle als Anästhesist
und mache gerade meine Palliativmedizinausbildung. 2008 habe ich das „Theater Operation“ gegründet – ein Kollektiv, mit dem wir
medizinisch-ethische Themen auf die Bühne
bringen. Beim „Summen der Montagswürmer“
zum Beispiel ging es mir vor allem um die Palliativmedizin und den Alltag im Krankenhaus.
36
In Ihrem Theaterstück tritt auch eine Krankenhausmanagerin auf,
die allein an ihren Wirtschaftszahlen interessiert ist. Waren Ihnen
solche Vertreter dieser Berufsgruppe schon lange ein Dorn im
Auge?
Ja, das war in jedem Fall auch einer der Gründe für mich, dieses
Stück zu schreiben. In der Zeit zwischen meiner Ausbildung und
heute hat sich viel geändert. Vor 20 Jahren kannte man als Arzt niemanden in der Verwaltung. Der
Chefarzt hatte das alleinige Sagen. Später kamen
dann die Sanierer und eine andere Sprache zog
ins Krankenhaus ein. Plötzlich redete man über
Qualitätssicherung, Verfahrensanweisungen und
Fallzahlen.
Foto: Tarakcı
Regisseur und Krankenhausarzt Tuǧsal Moǧul spricht über seine
Arbeit auf einer Palliativstation in Münster und die Figuren in
seinen Bühnenstücken.
hoher Ausgaben mit Hilfe von OPEinnahmen dann noch ein kräftiger
Überschuss generieren lässt – und
spielt das mit einem gekonnt aufgesetzten süffisanten Lächeln. Daneben
erleben wir eine Ärztin, die sich zwischen Berufsethos und Alltagsdruck
aufreibt, eine Krankenschwester, eine
Reinigungskraft und einen deutsch-
Tuǧsal Moǧul hat eine 30-Prozent-Stelle als Anästhesist in
Münster und arbeitet daneben
als Regisseur und Autor.
Hat die Obsession mit Bilanzen, Controlling und
Kostenrechnungen in den letzten Jahren nach Ihrem Eindruck zugenommen?
Auf jeden Fall hat sich die Situation verschärft.
Gerade in der Provinz kämpfen viele Häuser ums
Überleben. Sie sehen diese Entwicklung überall
in Deutschland. Kliniken spezialisieren sich und
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
KLINIKMANAGEMENT
Fast schon volkstheaterhaft:
Die Krankenhausmanagerin
Elmira Bahrami (r.) als kalte
Vertreterin reiner Gewinnsteigerung.
türkischen Patienten, für den schwere Entscheidungen anstehen. Insgesamt trägt das 90-Minuten-Drama kräftig auf,
aber es bringt die Krankenhauswelt im deutsch-türkischen
Kreuzberger Umfeld treffsicher auf den Punkt. Das liegt auch
daran, dass Tuğsal Moğul, einer der beiden Autoren, die
Verbindung von Medizin und Kunst zu seiner Mission gemacht und sich in früheren Stücken schon mit Psychiatrie
und Ärzten beschäftigt hat. Zudem ist Moğul studierter
und heute als Anästhesist tätiger Mediziner, der für seine
Recherchen zu den „Montagswürmern“ extra sechs Wochen
lang im Vivantes Klinikum am Urban in Berlin-Kreuzberg
gearbeitet hat. Realitätsnäher geht es kaum.
Michael Handwerk
Mehr Infos
Í „Das Summen der Montagswürmer“
Das Stück hatte 2013 Premiere und läuft im Ballhaus Naunynstraße in Berlin Kreuzberg noch einmal vom 26. April bis 29. April
2016 – Karten unter 030/75 45 37 25.
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in den Hallen
8 und 9!
müssen bestimmte Qualitätssiegel erwerben – das mag alles
berechtigt sein, aber es gerät in Vergessenheit, dass ein Krankenhaus vor allem ein Ort ist, an dem Menschen gesund werden sollen. Es kann nicht sein, dass alle im Haus schon unruhig
werden, wenn ein Patient nach einer Gallenblasen-Operation
statt drei Tagen einmal sechs Tage bleibt, weil die Heilung sich
verzögert. Man darf nicht aus den Augen verlieren, dass eine
Palliativstation, auf der Menschen in Würde auch sterben dürfen,
eine gewisse personelle Ausstattung benötigt.
Sie schicken Ihre Schauspieler gern zu Praxistagen in den OP,
bevor sie dann auf der Bühne einen Arzt spielen. Sollten Krankenhausmanager auch ein Praktikum bei ihren Ärzten machen,
damit sie die Alltagssorgen der Ärzte und Pfleger besser verstehen?
Eine gute Idee, das unterschreibe ich sofort. Bestimmte Ansprüche der Ärzte verstehen die Manager erst, wenn sie den Alltag
im OP miterlebt haben. Andersherum kann es sicher auch nicht
schaden, wenn die Ärzte einmal hautnah mitbekommen, wie es
in der Verwaltung zugeht.
Interview: Michael Handwerk
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Weltmarkt moderner Textilpflege
11. – 15. 6. 2016, Frankfurt am Main
37
kma guide
conhIT 2016
INHALT
kma guide conhIT 2016
ab Seite 38
PACS
Datenschutz
IT-Management ab Seite 40
40 Michael Thoss: IT-Leiter
„Wir sind ein bisschen wie Don Quichotte“
Schnittstelle
44 Dirk May: Kliniken und IT-Industrie
Das Henne-Ei-Problem
POLITIK ab Seite 46
Mobility
46 E-Health
„Eine E-Health-Strategie geht über
die eigene Klinik hinaus“
50 Hans Erik Henriksen: Dänemark
Das Land, wo die Health-IT blüht
Programm ab Seite 56
KIS-MARKT ab Seite 66
66 KIS-Markt
Die sechs großen Player
68 Jochen Kaiser: IT-MT-Zusammenarbeit
Warum eine Norm zum Risikomanagement
die Probleme nicht löst
72
IT-Sicherheit
Zahle – oder deine Daten sind weg
74
IT-Sicherheit in Krankenhäusern
Die Industrie sollte Vorbild sein
ARCHIVIERUNG ab Seite 76
76
Digitalisierung boomt
Kann das weg?
38
Archivierung
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
Besuchen Sie uns
auf der conhIT
Halle 2.2,
Stand C105a
EDITORIAL
Im Rampenlicht
KIS
Telemedizin
Codierung
EGK
Die Zeit, in der die IT im Krankenhaus eine Nebenrolle eingenommen hat, neigt sich spürbar dem Ende zu. Die IT rückt ins Rampenlicht. Puscher für diesen Aufstieg gibt es gleich mehrere. Das EHealth-Gesetz gehört ebenso dazu wie die neue MDK-Prüfordnung,
die Kliniken zur Digitalisierung der Abläufe zwingt (Seite 76). Extra
Töpfe wie der mehrere hundert Millionen Euro schwere Innovationsfonds liefern frisches Geld. Schließlich haben auch die Cyberattacken im Februar, bei denen wohl weit über hundert deutsche
Kliniken von einem Virus attackiert und teilweise lahmgelegt wurden, viel öffentliche Aufregung hervorgerufen (Seite 72).
Für Klinikchefs bleibt die IT ein schwieriges Thema. Immer wieder
müssen Sie sich die Schelte anhören, sie hätten keine E-HealthStrategie und geizen bei IT-Investitionen. Doch Fakt ist auch, dass
ihr Budget auf Kante genäht ist, und dass IT-Lösungen oft kleinteilig sind, weil Schnittstellen und Standards fehlen. Hier steht
eindeutig die Industrie in der Pflicht! (Seite 44).
In diesem guide zur IT-Messe conhIT zeigen wir beide Seiten der
Medaille: Die riesigen Möglichkeiten, die IT-Lösungen den Krankenhäusern jetzt schon bieten und die Unwägbarkeiten, die mit diesen
Umwälzungen verbunden sind.
Die conhIT ist Kontaktbörse, Schaufenster und Meinungsplattform
für alle, die in Sachen Gesundheits-IT etwas bewegen wollen. Auch
wir Redakteure sind auf der Messe und freuen uns auf spannende
Kongress-Sessions, gute Gespräche und über Ihren Besuch an unserem Stand (Halle 2.2, C105a).
Jens Mau
Controlling
EPA
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
39
kma guide
conhIT 2016
IT-MANAGEMENT
IT-LEITER
„Wir sind ein bisschen wie Don Quichotte“
Die Krankenhaus-IT ist selten Treiber von Innovationen, sondern meistens Getriebener, moniert Michael
Thoss. Der Sprecher des Verbands der Krankenhaus-IT-Leiter und IT-Chef der DRK Kliniken Berlin
erklärt in diesem Beitrag, warum das so ist.
Von Michael Thoss
ir befassen uns im folgenden
Beitrag mit drei Schlagworten, deren Kontext für die
allgemeine Entwicklung der IT im
Krankenhaus oftmals verkannt wird
und deren Auswirkungen im Krankenhausmanagement noch nicht in vollem
Umfang angekommen sind.
W
Digitale Transformation: Vieles
ändert sich radikal
Was verbirgt sich hinter „Digitaler
Transformation“ tatsächlich? Unter
dem Begriff verstehen wir im Allgemeinen den Wechsel von analogen
auf digitale Verfahren. Zum Beispiel,
wenn Papier durch Software ersetzt
wird. In diesem Fall wird ein bisher
langlebiges Verfahren mit geringen
40
Änderungshäufigkeiten durch eine
Software mit einem intensiven Veränderungsmanagement ersetzt. Wir tauschen also bewusst ein eher statisches
Verfahren gegen ein sehr dynamisches
und berücksichtigen den Aufwand aus
dieser Dynamik in der Regel nicht. Digitale Transformation findet auf allen
Ebenen statt, oftmals getrieben vom
„Consumer“-Bereich schaffen es Technologien in den „Business“-Bereich.
Die digitale Transformation stellt
zwangsläufig an irgendeinem Punkt
der Entwicklung Ansprüche an die
Unternehmensorganisation und zwar
sowohl im Aufbau als auch im Ablauf.
Wesentlich bedeutsamer sind jedoch
die Auswirkungen auf die Finanzierung von Dienstleistungen der IT.
Technologische Konvergenz:
Freifläche im Keller nimmt zu
Unter dem schwer zu fassenden Begriff
„Technologische Konvergenz“ verstehen wir den Wechsel einer Technologie
auf eine – von der Vergangenheit abweichende – neue Plattform. Beispiele
der letzten Jahre finden sich in unterschiedlichsten Bereichen und bezeichnen zumeist die Überleitung auf die
„IP“-Plattform. IP steht für Internetprotokoll und definiert eine bestimmte Art von Datenübertragung. In der
Praxis war die prägendste Veränderung sicher die Einführung von Voice
over IP (VoIP). Neben der Einführung
von Telefonie über das Internet haben
Kliniken ganze Telefonanlagen ausgetauscht, hunderte von Endgeräten
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
Kampf gegen Windmühlen: Die Aufgaben
wachsen, das Budget nicht. Viele IT-Chefs monieren die Unterfinanzierung ihrer Abteilung.
Die IT ist heute nur noch bedingt und in ihrem Kerngeschäft
Treiber von Innovationen. In den meisten Fällen ist die IT jedoch
Getriebener durch Entscheidungen anderer.
ersetzt und oftmals die Zuständigkeit
von der Haustechnik (Versorgungstechnik) gleich mit auf die IT übergeleitet. Bei IT-Netzen auf IP-Basis kann
es – wie bei der Highlander-Saga im
gleichnamigen Film – eben nur einen geben. Einen Betreiber. Dieser ist
kompetenzbedingt die IT. Im Ergebnis
sind heute Telekommunikationsanlagen (TKA) keine „Schränke“ mehr,
sondern Server und die Freiflächen in
Kellerabteilen haben deutlich zugenommen.
Weitgehend unbemerkt finden unter
diesem Begriff aber noch weitere
Entwicklungen statt. Videoüberwachung erfolgt heute mittels IP-Kameras und nicht mehr über analoge
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
„Zwei-Draht“-Verkabelungen. Daraus leiten sich wiederum Netzwerkund Serverbetrieb mit Folgelasten wie
Sicherheit und Datensicherung für
die IT ab. Beim Patientenentertainment (Fernsehen, TV) haben wir die
gleiche Stoßrichtung, unter anderem
durch sogenannte Patient Bedside Terminals (PBT), neun bis 15 Zoll große
Betten-Fernseher für den Komfort unserer Patienten und die Bereitstellung
von Zusatzdiensten wie Speisenversorgung oder WLAN-Internetangebote.
Ebenso ist es kaum noch vorstellbar,
dass neue Medizintechniksysteme
keine Daten an die elektronische Patientenakte (EPA) liefern. Was bedeutet
das aber, wenn wir einen Blick auf ein
„kleines“ Detail werfen?
conhIT 2016
Stellvertreterkampf der IT-Leiter
Tauscht die Medizintechnik heute
ein analoges (altes) Ultraschallsystem
nach fünf bis sieben Jahren Standzeit
aus und nimmt das Folgegerät im
Sinne einer Ersatzbeschaffung im
Krankenhaus in Betrieb, so verändert
sich weder am Bestand noch an den
Verfahren der Medizintechnik etwas
(vielleicht abgesehen von Risikomanagementprozessen im Rahmen der
DIN 80001).
In der IT verändert sich dahingegen
einiges: Für die physikalische Integration der Geräte werden Netzwerkanschlüsse (Ports) benötigt, für
die logische Integration ein bis n
Schnittstellen für die Übermittlung
von Patientendaten (HL7), von Arbeitslisten (DICOM) oder Bilddaten/
Befunden (DICOM / HL7). Es entstehen außerdem zusätzliche Sicherheitsanforderungen – beispielsweise
für den Schutz vor Viren – und das
Volumen der Datenhaltung sowie der
davon abhängigen Datensicherung
nimmt zu. Unglücklicherweise sind
das alles Kostentreiber im Sekundärbereich (Primärbereich und Auslöser
ist die Medizintechnik als Handlungsanstoß). Somit werden sowohl
personelle als auch wirtschaftliche
Ressourcen der IT je Gerät stärker
beansprucht. Was in der Regel im
Rahmen der Wirtschaftsplanung für
das Folgejahr erstmalig auffällig wird
und nicht während der Planung im
Vorjahr für das laufende Geschäftsjahr kalkulatorisch berücksichtigt
wurde. Oftmals führt daher der ITLeiter bei der Verteidigung „seines“
Budgets einen Stellvertreterkampf
bei der Darstellung der Sekundärkosten. Es ist ein wenig wie Don Quichotte und meistens mit vergleichbar
schlechten Aussichten.
41
IT-MANAGEMENT
kma Montag: Fotolia (JiSign, michelangelus, scusi, Sabine)
kma guide
conhIT 2016
IT-MANAGEMENT
Internet der Dinge: Daten auf der
Suche nach Sinn und Zweck
Bereits heute kommunizieren Heizungsanlagen („Dinge“) via Internet
mit ihrem Hersteller, um Wohlbefinden und Unwohlsein mitzuteilen. Das
nennt sich dann vielleicht Präventivwartung. Den meisten Kunden dieser
Komfortfunktion ist allerdings nicht
bewusst, dass sie sich damit Sicherheitslücken einhandeln, die im Internet
via entsprechende Websites standardisiert für jedermann zugänglich sind.
Mit minimalem Aufwand können Sie
bereits heute wildfremden Leuten die
Heizung herunterdrehen. Letztendlich
verbirgt sich hinter dem Begriff „Internet der Dinge“ der Trend, nahezu
jedes vorstellbare Gerät mit anderen
kommunizieren zu lassen. All das auf
Basis des Internetprotokolls (IP), der
Kernkompetenz der IT jedes Unternehmens. Auf dieser Grundlage wechselt
zukünftig die Gebäudeleittechnik mit
immer mehr Komponenten in die IT
und fordert deren Übertragungswege
(Bandbreite) mit mehr Volumen, höherer Geschwindigkeit und anspruchsvolleren Servicevereinbarungen sowie
Servicequalitäten. Demnächst möchte
der Patient vermutlich die Verdunkelung seines Einzelbettzimmers regeln
können, ohne das Bett zu verlassen.
Vielleicht helfen solche Dienste aber
auch der Schwester im Dienstzimmer,
um Wege zu sparen und knappes Personal zu entlasten.
„Wearables“ sind der derzeit aktuellste Trend. Sozusagen der Gesundheitsund Wellnessartikel für den Selbstzahler, seien es Fitnessarmbänder, Uhren
oder andere tragbare Geräte. Nicht
wenige möchten diese Daten Medizinern zugänglich machen, so wie bereits bei Herzschrittmachern üblich.
Eine weitere Entwicklung ergibt sich
42
durch Ideen rund um das Ambient Assited Living, auch hier fallen Daten an,
die noch einen weitergehenden Sinn
und ein Ziel suchen.
Großes Missverhältnis: Mehr
Verantwortung, gleiches Budget
Wie zuvor dargestellt, nehmen die Aufgaben der IT fremdbestimmt zu: Server- und Speicherbetrieb, die Zunahme
an unterschiedlichen Schnittstellen und
deren Betrieb, Sicherheitsanforderungen und Risikomanagement. All das
löst bereits Ressourcenprobleme aus,
da ein Verantwortungswechsel beim
Technologiebetrieb in den seltensten
Fällen mit der Verschiebung von Budgets (inklusive Personal) einhergeht.
Gleichzeitig nehmen die Qualitätsanforderungen an das Veränderungsmanagement der IT zu. Ist ein Gerät
erst einmal integriert, betrachten die
Nutzer jede Unterbrechung der Verfügbarkeit als extreme Einschränkung.
Hier zeigt sich jedoch ein Problem der
schönen digitalen Welt: Die Handhabung von fünf Softwarewerkzeugen
ist ungleich komplizierter als die Nutzung von fünf DIN-A4-Belegen. Bei
Software gibt es weder eine einheitliche Bedienlogik, noch eine einheitliche
Benutzeroberfläche, noch oftmals eine
ähnliche optische Erscheinung. Auch
dieser Ausbildungsaufwand benötigt
eine ständige Versorgung mit Mitteln
des Wirtschaftsplans. Ansonsten laufen sich kostenintensive Investitionen in
kürzester Zeit tot.
IT lebt von Weiterentwicklung –
das gilt auch für die Mitarbeiter
Die IT ist heute nur noch bedingt Treiber von Innovationen. In den meisten
Fällen ist sie Getriebener durch Entscheidungen in anderen Kompetenzbereichen, im Schwerpunkt durch die
Medizintechnik und zunehmend durch
die Versorgungstechnik. Die Betriebskostenkalkulationen sind dagegen
oftmals unvollständig, weil sie zwar
die Anschaffungskosten und deren
Pflegeaufwand berücksichtigen, nicht
jedoch die Kosten des Veränderungsmanagements durch wiederkehrende
Überarbeitungen von Software (Updates) inklusive der Weiterbildungskosten des Personals. Mitarbeiter können
nicht einmalig im Rahmen eines Projektes geschult werden. Dieser Prozess
muss ständig fortgesetzt werden. Nur
dann kommen Mehrwerte „unter die
Leute“ und entfalten Nutzen.
Geballte Leitungskompetenz
Der Verband der Krankenhaus-IT-Leiter (KH-IT) hat derzeit 376 Mitglieder,
die laut Sprecher Michael Thoss die
IT für circa 40 Prozent der deutschen
Klinikbetten managen. Mehr als 98
Prozent der Mitglieder bekleiden eine
Leitungsfunktion.
Foto: DRK Kliniken Berlin
kma guide
Michael Thoss ist seit 1996 bei den DRK
Kliniken Berlin als IT-Chef für Strategie,
Konzeption und IT-Betrieb verantwortlich.
Seit 2009 sitzt er im Vorstand des Bundesverbandes der Krankenhaus-IT-Leiter.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
PRODUKTWELT
ID GMBH & CO. KGAA
eMedikation – „eHealth-Gesetz“-konform
Mit dem auf dem aktuellen Entwurf des einheitlichen Medikationsplans befindlichen 2D-Barcode
kann im Rahmen der Medikationsanamnese die
Eingangsmedikation eines Patienten in ID MEDICS® erfasst werden. Damit reduzieren sich
Übertragungsfehler und Medikationsfehler
aufgrund von Kommunikationsdefiziten an den
Schnittstellen. Da Apotheker verpflichtet werden,
den Medikationsplan auf Wunsch des Patienten
zu aktualisieren, ist damit auch eine patientenbezogene Dokumentation der Selbstmedikation
gewährleistet. Nach dem Einlesen im System
liegen die Medikationsdaten einschließlich der
zugehörigen Dosierung in strukturierter Form
vor und können somit als Grundlage für eine
Prüfung auf Arzneimitteltherapiesicherheit mit
dem ID PHARMA CHECK® dienen. Dabei werden
Diagnosen, Laborwerte, Allergien auf Wirk- und
Hilfsstoffe, Alter und weitere patientenindividuelle Daten berücksichtigt. Diese Informationen
werden direkt aus dem KIS oder aus angebundenen Softwaresystemen über HL7 übergeben.
Potentielle Kontraindikationen und Wechselwirkungen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen
sind mögliche Ergebnisse dieser Prüfung. Anschließend erfolgt die Umstellung auf die Hausliste, die in elektronischer Form auf Basis der
Materialwirtschaft-Software hinterlegt ist und
den langwierigen manuellen Abgleich zwischen
Hausmedikation und in der Klinik vorhandenen
Präparaten überflüssig macht.
Die umgesetzte Medikation kann anschließend in
einer Medikationsübersicht angezeigt werden, so
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Foto: ID
Mit dem Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen
hat jeder Patient mit mindestens drei verordneten Medikamenten ab 1. Oktober 2016 Anspruch
auf Erstellung eines Medikationsplans durch
einen an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Arzt. Krankenhäuser sind im Rahmen des Gesetzes nicht näher erwähnt, stellen
allerdings einen wichtigen Beteiligten im Medikationsprozess zwischen den verschiedenen
Akteuren des Gesundheitswesens dar.
Überführung von Freitext in strukturierte Daten.
dass sie den Ärzten bei der Erfassung weiterer
Medikamente im stationären Verlauf zur Verfügung steht. Ist bisher keine elektronische Verordnung geplant, weil z.B. die IT-Infrastruktur oder
die Prozesse im Klinikum noch angepasst werden müssen, können Medikationspläne ausgedruckt werden- zur Dokumentation der Medikationsanamnese und als Einlageblatt Medikation
für die Pflegeakte. Auf diesem stationären Medikationsplan werden schließlich die Verordnungen
im klinischen Verlauf manuell weitergeführt.
Steht die Entlassung des Patienten bevor, wird
über einen Umstellungsdialog ein Vorschlag für
den weiterbehandelnden Arzt erzeugt, welche
im Rahmen der Arztbriefschreibung ans KIS
übergeben werden kann. Die Entlassempfehlung kann darüber hinaus für einen angebundenen Rezeptdruck sowie zur Erzeugung eines
aktuellen Medikationsplans ausgegeben werden
unter Berücksichtigung der Eingangsmedikation. Selektive Ergebnisse der AMTS-Prüfung auf
Basis des ID PHARMA CHECK® können auf einer
Zusatzseite als ergänzende Information erzeugt
werden.
ID Information und
Dokumentation im
Gesundheitswesen
ID Information und Dokumentation im
Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA
Platz vor dem Neuen Tor 2
10115 Berlin
www.id-berlin.de
info@id-berlin.de
Tel.: +49 (0)30/246 26-0
Fax: +49 (0)30/246 26-111
43
kma guide
conhIT 2016
KLINIKEN UND IT-INDUSTRIE
Das Henne-Ei-Problem
Von Dirk May
eim Blick auf den Umgang mit
der Verwendung von IT in den
deutschen Krankenhäusern
kann sich der Eindruck aufdrängen,
dass die Paragrafen 3 und 6 des „Kölschen Grundgesetzes“ wesentliche
Richtschnur des Handelns sind. Paragraf 3: „Et hätt noch immer jot jejange“ („Es ist noch immer gut gegangen“)
und Paragraf 6: „Kenne mer nit, bruche mer net, fott domet“ („Kennen wir
nicht, brauchen wir nicht, weg damit“).
Anlass für diese Vermutung gibt etwa
die Tatsache, dass nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes 2013 der
weltweite Umsatzanteil der IT-Budgets
in der Branche „Healthcare Providers“
durchschnittlich bei 4,2 Prozent lag.
Die Aushängeschilder der deutschen
Spitzenmedizin, die Universitätskliniken, kommen dagegen mit Mühe über
1,5 Prozent. Beim Vergleich der ITIntensitäten verschiedener Branchen
B
in Deutschland mit den entsprechenden weltweiten Durchschnittswerten
zeigt sich darüber hinaus, dass der
dramatische Unterschied zwischen
Deutschland und dem Rest der Welt
im Wesentlichen auf die Gesundheitsbranche beschränkt ist.
Klinik-IT stiftet oft zu wenig Nutzen
Der IT-Markt für Krankenhäuser in
Deutschland ist im Vergleich zu anderen Branchen relativ klein und somit
nicht ideal, um die Anwendersehnsucht nach integrierten und bezahlbaren Lösungen zu befriedigen. Eine
Ursache dafür mag sicher auch die
IT-Historie der Gesundheitsbranche
sein. Sie ist vergleichsweise jung und
hat sich für Unternehmen eher selten
als Markt erwiesen, bei dem neue und
noch unerprobte IT-Methoden sich
schnell flächendeckend durchsetzen.
Diese Marktlage führt auch dazu, dass
Mangelwirtschaft: Kliniken beklagen unzureichende Software-Produkte
und die Industrie moniert mickrige Investitionen der Kliniken in IT. Wer
hat eigentlich damit angefangen? Unklar! Fakt ist, dass alle Marktteilnehmer spürbar unzufrieden mit der Finanzierungssituation sind.
44
die Produkte oft nicht das halten, was
sie versprechen. Beispiele, bei denen eine
papierbasierte Anordnungskommunikation (ein Notizzettel von Arzt an
Schwester) durch einen elektronischen
Prozess abgelöst worden sind, woraufhin die Medikation einer Station statt
bisher fünf bis zehn Minuten dann mindestens eine Stunde dauert, sind nicht
dazu angetan, die Begeisterung für eine
intensivere Nutzung von IT-Lösungen
beim Krankenhauspersonal zu schüren,
aller positiven Nebeneffekte der digitalen Lösung zum Trotz.
Dem Klinikmarkt fehlt die Größe
In Deutschland gab es 2014 laut
Statistischem Bundesamt nur 265
Krankenhäuser mit mehr als 500
Betten und nur 93 Krankenhäuser
erreichten eine Größe von 800 oder
mehr Betten. Der Markt ist also
eher kleinteilig und große IT-Mittel
der Krankenhäuser, die nachhaltige
Herstellerinvestitionen in adäquate
IT-Lösungen rechtfertigen würden,
fehlen. In den USA beispielsweise
herrschen andere Voraussetzungen:
Kaiser Permanente, ein Verbund aus
Versicherer und Krankenhausbetreiber mit Sitz in Oakland, der knapp
10 Millionen Endkunden hat,
setzt pro Jahr ca. 56 Milliarden
US-Dollar um, von denen nach
eigenen Angaben gut 5 Prozent
in die IT mit gut 6.000 Mitarbeitern fließen. Damit ist der
IT-Betrieb dieses einen Gesundheitsdienstleisters in den USA nach
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
Foto: Fotolia (Anatolii)
IT-MANAGEMENT
Weil der IT-Markt scheinbar keine adäquaten Lösungen hergibt, wird nichts in die IT investiert. Oder
anders herum: Weil nichts in die IT investiert wird, entwickelt der Markt keine adäquaten Lösungen.
Dirk May, IT-Chef der MHH, zum Henne-Ei-Problem in der Krankenhaus-IT.
kma guide
Das oben angedeutete Henne-Ei-Problem stellt sich stark vereinfacht wie
folgt dar: Weil der IT-Markt keine als
adäquat empfundenen Lösungen hergibt, wird nichts in die IT investiert.
Weil nichts in die IT investiert wird,
entwickelt der Markt keine adäquaten Lösungen. Wenn Deutschland auf
Dauer in der klinischen Forschung
und Krankenversorgung nicht in die
zweite Reihe der Industrienationen
zurückfallen soll, kann das bisherige Vorgehen nicht länger perpetuiert
werden. Im Folgenden finden sich
einige Beispiele für die Risiken, die
ein IT-bezogener Dornröschenschlaf
der deutschen Gesundheitswirtschaft
auslösen würde:
· Internationale Forschungsaktivitäten
werden zunehmend vernetzter. Für
viele Krankheiten lassen sich ohne
eine krankenhaus- oder sogar länderübergreifende Kombination von Fällen nicht genügend Studienpatienten
Neues Sprachrohr
der Uniklinik-IT-Chefs
Ende 1998 haben die IT-Leiter der
Unikliniken den Arbeitskreis der Leiter der Klinik-Rechenzentren (ALKRZ)
aus der Taufe gehoben. War damals
noch der technische Betrieb im Fokus, hat sich mittlerweile das Selbstverständnis der Mitglieder geändert.
Die Leiter agieren jetzt als CIOs, deren Kerngeschäft das Informationsmanagement ihrer Einrichtungen ist.
Folgerichtig hat sich der Verband im
November 2015 in „CIO-UK“ (CIO der
Universitätskliniken) umbenannt.
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
in der Regel noch schlechter vorbereitet ist als die klassische IT.
Fazit: „Et bliev nix, wie et wor!“
Eine unkritische Investition von
Mitteln in die IT ist nicht sinnvoll,
sondern verschleudert nur ohnehin
knappe Ressourcen. Es gibt aber wie
ausgeführt genügend dringende Hand-
Wenn Deutschland auf Dauer in der klinischen Forschung und
Krankenversorgung nicht in die zweite Reihe zurückfallen soll,
kann das bisherige Vorgehen nicht länger perpetuiert werden.
die das Krankenhauspersonal tatsächlich entlasten, könnten einen
wesentlichen Beitrag leisten, um
die Verdichtung der Arbeitsinhalte
für das Krankenhauspersonal dauerhaft handhabbar zu machen.
· Momentan ist die Bedrohung von
Krankenhäusern durch Ransomware wie etwa Teslacrypt in aller Munde, obwohl die dadurch
ausgelösten Folgen verglichen mit
a nderen B ed rohu ngsszena r ien
noch harmlos sind. Die im neuen
IT-Sicherheitsgesetz kodifizierten
Vorgaben zur Sicherstellung der
I T-seitigen Verfügbarkeit kritischer Infrastrukturen sind keine
Selbstläufer und ohne zusätzliche
Investitionen branchenweit nicht
zu stemmen.
· Die klassischen Welten der IT und
der Medizintechnik verschwimmen
an ihren Randbereichen immer mehr.
Hierdurch gerät die IT in neue Bereiche der Gesetzgebung, wie etwa
das Medizinproduktegesetz, dessen
erhöhte Dokumentationsanforderungen ohne zusätzliche Mittel nicht
erfüllbar sind. Gleichzeitig müssen IT
und Medizintechnik zusammenarbeiten, um die Auswirkungen aus dem
IT-Bereich kommender Bedrohungen
auf die Medizintechnik, etwa im Bereich der Cyberkriminalität, abzuwehren, auf die die Medizintechnik
lungsfelder, in die investiert werden
muss, um mittelfristig gravierenden
Problemen für die deutsche Krankenversorgung sowie Wettbewerbsnachteile der deutschen Forschungsaktivitäten im Gesundheitsbereich
entgegenzutreten. Hier müssen alle
Handlungsträger im Gesundheitswesen zusammenwirken, um die Dinge
in die richtige Richtung zu bewegen;
oder um das „Kölsche Grundgesetz“
mit Paragraf 5 wieder aufzunehmen:
„Et bliev nix, wie et wor!“ („Nichts
bleibt, wie es war“).
Dirk May leitet seit 2006 die IT-Abteilung
der Medizinischen Hochschule Hannover
und ist außerdem einer der Sprecher des
neu formierten Verbands der Uniklinik-ITLeiter (CIO-UK).
45
IT-MANAGEMENT
Achtung: Gefährlicher
Dornröschenschlaf!
finden, um aussagekräftige Studien
aufzusetzen. Diese internationale
Datenintegration ist ohne massiven
IT-Einsatz nicht vorstellbar.
· Der allseits beklagte Personalmangel wird zumindest in den nächsten Jahrzehnten durch Aussitzen
nicht verschwinden. Ergonomische
integrierte und mobile Lösungen,
Foto: MHH
Mitarbeiterzahl mehr als doppelt so
groß und nach IT-Gesamtausgaben
mindestens sechsmal so groß wie der
sämtlicher deutscher Universitätskliniken zusammengenommen.
conhIT 2016
kma guide
conhIT 2016
POLITIK
GESUNDHEITS-IT
„Eine E-Health-Strategie geht über
die eigene Klinik hinaus“
Britta Böckmann ist eine der wenigen Expertinnen für Gesundheits-IT in Deutschland.
Im Interview erklärt Sie, warum E-Health in der Onkologie so schlecht funktioniert,
in welchen IT-Projekten sich Kliniken engagieren sollten und was die conhIT Klinikgeschäftsführern bietet.
Vor zwei Jahren sagten Sie, IT-Leiter
würden im Alltagsgeschäft oft absaufen, während der Klinikmanager den
Eindruck habe, IT koste eh nur Geld.
Eine E-Health-Strategie würde den
meisten Kliniken fehlen. Hat sich der
Zustand mittlerweile gebessert?
Ja. In einer vom Lehrstuhl für medizinische Informatik der FH Dortmund
zusammen mit Deloitte durchgeführten Studie haben mehr als 70 Prozent
der befragten Krankenhäuser – circa
400 haben geantwortet – angegeben,
dass Klinik-IT einen hohen Stellenwert hat und eine IT-Strategie verfügbar ist. Wir sind also auf dem Weg
der Besserung. Allerdings fehlt in der
Strategie in der Regel genau der Teil
E-Health.
Wie muss eine E-Health-Strategie
Ihrer Ansicht nach aussehen?
Eine E-Health-Strategie geht über das
eigene Krankenhaus hinaus. Es dreht
sich um die Frage, wie binde ich andere Versorger, wie binde ich Patienten ein? Solche Bestrebungen gibt es
46
bisher vorwiegend in Pilotprojekten
einzelner Fachabteilungen, aber nicht
als Ausrichtung des gesamten Krankenhauses. Im Rahmen einer E-HealthStrategie sollte jedes Krankenhaus geprüft haben, in welchen Fachbereichen
E-Health innovative Geschäftsmodelle
oder andere Chancen verspricht.
Kleine Häuser profitieren, weil sie
beispielsweise nachts keinen Radiologen mehr vorhalten müssen, und
große Kliniken generieren als Dienstleister neue Einnahmen. Ein Gegenbeispiel ist die Onkologie: Der Bedarf
an intersektoraler Zusammenarbeit ist
groß, es gibt einige Pilotprojekte im
In einem Forschungsprojekt zur virtuellen Onkologie haben wir
gerade ein Cookbook veröffentlicht, das onkologischen Zentren
als Leitfaden helfen soll.
Gibt es einen Bereich, in dem EHealth bereits gut funktioniert?
Ja, die Teleradiologie ist dafür ein
gutes Beispiel. Fast alle Krankenhäuser sind in unterschiedlichen Varianten an teleradiologischer Befundung
beteiligt. Für diesen Bereich gibt
es seit Jahren etablierte technische
Standards wie den DICOM, aber
auch ein klares Geschäftsmodell:
Bereich Fallakten, Digitalisierung von
Tumorkonferenzen et cetera – aber es
existieren bis heute weder Standards
noch eine Musterlösung im Sinne von
übertragbaren Best-Practise-Lösungen. Onkologische Zentren stehen also
vor der Frage, in welche Lösungen sie
genau investieren sollen, um ihre Prozesse zu verschlanken und die Behandlung qualitativ zu verbessern.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
Britta Böckmann ist Professorin für Medizininformatik an der
Fachhochschule Dortmund. Außerdem ist die 49-Jährige Weltenbummlerin, BVB-Fan und Marathonläuferin. Seit Dezember
2015 sitzt sie im Beirat der Gematik, der Organisation, die
den Aufbau der Telematik-Infrastruktur im Gesundheitswesen
verantwortet.
Wo liegen die technischen Hürden in
der Onkologie?
Die Hürden sind weniger technischer
Natur. Die Zentren nutzen einerseits
Spezialsoftware für Dokumentation
und Zertifizierung, die in der Regel
keinen standardisierten Austausch
mit niedergelassenen Ä rzten abdeckt. Zusätzlich besteht Bedarf an
Unterstützung bei Tumorkonferenzen, gemeinsamen Patientenakten
und Prozessmanagement. Am Markt
gibt es bisher keine Lösung, die diese heterogenen Anforderungen allein
abdeckt. In einem Forschungsprojekt
zur virtuellen Onkologie haben wir
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
gerade ein Cookbook veröffentlicht,
das als Leitfaden für onkologische
Zentren helfen kann, strukturierte
IT-Lösungen aufzubauen.
Wie zufr ieden sind Sie mit dem
E-Health-Gesetz?
Gerade im Bereich des Datenaustauschs und der elektronischen Patientenakte ist mir das Gesetz viel zu
anspruchslos. Dass der elektronische
Arztbrief für Kliniken verpflichtend
und für niedergelassene Ärzte mit Anreizen versehen wird, ist ein Schritt in
die richtige Richtung. Aber die Fristen
und Zeiträume zur Realisierung sind
Foto: Schütze
Zur Person
Als Sie kürzlich vor dem Gesundheitsausschusses des Bundestages
sprachen, haben Sie betont, das
„ Empo we r m e nt “ d e s Pat ie nt e n
müsse stärker in den Vordergrund
rücken. Das ist auch das Credo der
Industriemesse conhIT. Was meinen
Sie damit genau?
In anderen Ländern hat der Patient
schon heute eine viel aktivere Rolle.
Er managt seine Krankheit, beispielsweise über Diabetes-Apps, indem
ein Blutzuckermessgerät ans Handy
geklemmt und der Patient oder sein
Arzt benachrichtigt werden, wenn
etwas Auffälliges passiert. Über eine
Vielzahl von Apps kann er Daten
sammeln, bewerten und sich eigenes
Wissen aneignen. Natürlich muss
das von Fachpersonal im Krankenhaus oder von niedergelassenen Ärzten qualitativ begleitet werden. Viele
hoffen außerdem, dass über den Patienten der nötige Handlungsdruck in
Sachen Gesundheits-IT entsteht. Ich
würde Krankenhäusern raten, frühzeitig in solche Projekte einzusteigen,
denn da wird sich in den nächsten
Jahren viel bewegen. Ein sehr gelungenes Beispiel ist die persönliche elektronische Patientenakte (PEPA), die
am Universitätsklinikum Heidelberg
am Beispiel des kolorektalen Karzinoms entwickelt wird. Dort wird im
Rahmen der Begleitforschung gezielt
evaluiert, welchen Beitrag zum Patient Empowerment eine solche digitale
Akte leisten kann.
47
IT-MANAGEMENT
extrem lang, so soll die Gematik erst
2018 ein Konzept für die elektronische Patientenakte vorlegen. Gut ist,
dass überprüft wird, inwieweit Bürger
selbst auch mit Smartphones oder vom
Rechner zuhause an ihre Daten kommen. Bis vor kurzem gab es noch die
Idee, bei Krankenkassen E-Kioske aufzustellen, an denen Patienten sich ihre
Daten ansehen können. Damit hätte
man sich in Deutschland nun wirklich
der Lächerlichkeit preisgegeben.
conhIT 2016
POLITIK
Die Bilanz der Gematik ist niederschmetternd. Das Projekt kriecht im
Schneckentempo vorwärts. Welche
Impulse kann der Innovationsfonds
in Sachen Klinik-IT geben?
Für Kliniken, die bereits Pilotprojekte
planen oder realisiert haben, bietet er
eine Chance, Hilfe bei den notwendigen Investitionen zu bekommen.
Natürlich haben sich inzwischen viele
Konsortien schon gebildet, besonders
stark sind bei bisherigen E-HealthProjekten Unikliniken und private Klinikträger involviert, etwa die
Rhön-Kliniken im Rahmen der elektronischen Patienten- oder Fallakte.
Die IT-Industrie bastelt seit Jahren an
dieser elektronischen Fallakte (EFA).
Wie würden Sie einem Klinikgeschäftsführer den Nutzen dieser Akte
erklären?
Die elektronische Fallakte in der Version 2.0 stellt einen Quasi-Standard
dar, mit dem beliebige Informationen
fallbezogen ausgetauscht werden können und ist zunächst mal nicht eine
Erfindung der Industrie, sondern der
DKG und privater Klinikketten gewesen, die 2006 dazu eine Projektinitiative gegründet haben. Der Vorteil
Foto: Schütze
kma guide
Der Patient zählt: Böckmann rät Kliniken, in Projekte einzusteigen, in
die Patienten stark eingebunden sind. „Da wird sich in den nächsten
Jahren viel bewegen“, prophezeit die Professorin.
Aufwände entstehen lediglich in der
Umsetzung der jeweiligen Projekte. Ein
weiterer Vorteil ist, dass die Fallakte
aufgrund ihrer Fallorientierung von
Datenschützern freigegeben ist.
Die conhIT ist der Szene-Treffpunkt
für Gesundheits-IT. Worauf freuen
Sie sich besonders?
Auf die Keynote von Enno Park. Er
hat aufgrund einer Masernerkrankung
sein Gehör verloren und trägt nun ein
Cochlear-Implantat in seinem Ohr.
Um zu vermeiden, dass die Implantate gehackt werden können, hat er den
Verein Cyberborg gegründet. Er ist
ein sehr engagierter Betroffener und
personifiziert somit das „Patient Empowerment“. Außerdem gibt es immer
Gerade im Bereich des Datenaustauschs und der elektronischen
Patientenakte ist mir das E-Health-Gesetz viel zu anspruchslos.
dieser Infrastruktur ist folgender:
Investiert eine Klinik einmalig in
den Aufbau einer EFA inklusive der
Schnittstellen zum KIS, können anschließend ganz unterschiedliche Szenarien mit dieser Fallakte realsisiert
werden – beispielsweise eine pädiatrische Fallakte als Kommunikation zu
umliegenden Kinderärzten, eine onkologische Fallakte als Grundlage für
Tumorkonferenzen et cetera – es wird
immer dieselbe Infrastruktur genutzt,
48
unglaublich viel Raum für fachlichen
Austausch, die Szene trifft sich dort.
Und last but not least hoffe ich am
Mittwochabend auf einen Sieg von
Borussia Dortmund in Berlin.
Sie sind stellvertretende Vorsitzende
des Networking-Beirats der conhIT.
Wie wollen Sie Klinikgeschäftsführer
auf die Messe locken – diese Zielgruppe ist heiß begehrt, aber kaum
anzutreffen?
Wir haben den Dienstag als Geschäftsführer-Tag angelegt, dort sind viele
Veranstaltungen und Inhalte gebündelt,
die wir für diese Zielgruppe für spannend halten. So gibt es einen speziellen
Workshop am Nachmittag: „conhITSpezial Klinikleitung: Wie komme ich
vom One-House zum Netzwerk? – IT
als Teil der Strategie“ und im Kongress
beispielsweise die Session „IT im Krankenhaus – welche aktuellen Aufgabenstellungen bewegen den Vorstand oder
Geschäftsführer?“.
Auch der Nachwuchs steht im Fokus
der Veranstalter. Was bietet die Messe
jungen Fachkräften?
Für die Young Professionals ist der
Mittwoch der wichtigste Tag, wenn
es um die Suche nach passenden Unternehmen und die Karriereplanung
geht. Ich moderiere dort zunächst den
Karriereworkshop, in dem verschiedene Berufsbilder der medizinischen Informatik vorgestellt werden – aus dem
Krankenhaus, der Wissenschaft und
der Industrie. Anschließend gibt es ein
„Speed Dating“, während dessen sich
Absolventen und Unternehmen kennenlernen können. Auch sonst arbeiten wir im Networking mit kreativen
Formaten, so wird es in diesem Jahr
erstmals den „E-Health-Slam“ geben
mit dem Ziel, den besten Slammer in
der Szene zu finden und auszuzeichnen, aber auch für eine bunte Abwechslung auf der Networking-Fläche
zu sorgen.
Interview: Jens Mau
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
PRODUKTWELT
OLYMPUS
Der Partner für ganzheitliche Lösungen im Krankenhaus
Der digitale Fortschritt in der Medizintechnik
ermöglicht immer neue und bessere Behandlungsmöglichkeiten. Gleichzeitig stehen Krankenhausmanager unter zunehmendem Kostendruck. Um diesen Herausforderungen gerecht zu
werden, entwickelt Olympus verstärkt integrierte
IT-Lösungen, damit Prozessabläufe im klinischen
Alltag effizienter und sicherer werden und Anwender mehr Zeit für ihre Patienten gewinnen.
Der Geschäftsbereich Medical Systems und der
Bereich Speech Documentation Solutions präsentieren nun erstmals gemeinsam ihre integrierten Prozesslösungen und Services auf der
conhIT in Berlin und unterstreichen damit die
Ausrichtung des Unternehmens als Partner für
ganzheitliche Lösungen im Krankenhaus.
So bieten wir mit Endoalpha, dem Integrationskonzept für die Vernetzung von Endoskopie
und OP, ein modular aufgebautes System für
Dokumentation, Video-Management und OPSteuerung.
Das integrierte Dokumentationssystem Endobase
speichert alle Endoskopie-Informationen in einer
zentralen Datenbank und macht sie gemeinsam
mit allen anderen Patientendaten, Bildern und
Videos von jedem Arbeitsplatz im Krankenhaus
zugänglich. Der automatisierte Informationsaustausch zwischen neuen und bestehenden
Krankenhaussystemen eliminiert redundante
Eingaben und erhöht die Genauigkeit der Datenübertragung. Mit dem Videomanagement
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Der all-in-one Digital Medical
Assistant: VoiSquare kann
schnell in das KrankenhausInformations-System (KIS)
integriert werden.
Foto: Olympus
Olympus bündelt seine Kompetenzen in den
Geschäftsbereichen Medical Systems und
Speech Documentation Solutions: Auf der
Messe Connecting Healthcare IT (conhIT)
in Berlin präsentiert sich das Unternehmen
als Partner für integrierte IT-Lösungen für
die Bereiche OP, Endoskopie und Speech-toText. Mit intelligenten IT-Systemen unterstützt Olympus Krankenhausmanager, Ärzte
und medizinisches Personal bei der Optimierung ihrer Arbeitsabläufe.
Konzept Video-over-IP Routing via Glasfaserkabel erweitern wir unser Angebot an Lösungen zur
Verteilung und Übertragung von Videosignalen
innerhalb eines Raumes und darüber hinaus.
VoiSquare, der digitale Assistent für den Arzt,
ist ebenfalls in das Krankenhausinformationssystem integrierbar. VoiSquare vereint weltweit
erstmals ein WLAN-fähiges, professionelles
Diktiergerät mit VoIP-Telefonie und individuell
konfigurierbaren Anwendungen wie MedikationsApps, Kalender oder E-Mail. Durch die Anbindung
an das KIS können Ärzte jederzeit auf die digitale
Patientenliste und deren Stammdaten zugreifen
sowie Diktate unmittelbar zur Transkription weiterleiten. Das Gerät bietet gemeinsam mit dem
Olympus Administration Tool (OAT) eine ganzheitliche Lösung zur zentralen Administration.
Dank seiner umfassenden Kompetenz kann Olympus Hard- und Softwarelösungen sowie Services
optimal an die Bedürfnisse der Krankenhäuser
anpassen. Ziel dabei ist es, die Operations- und
Behandlungsansätze zu verbessern, aber auch die
Wirtschaftlichkeit der Kliniken zu steigern. Überzeugen Sie sich auf der conhIT 2016 selbst von
unseren Lösungen für das Krankenhaus.
Sebastian Dahlen, Product Manager Speech
Documentation Solutions, Olympus Europa SE
& Co. KG und Dirk Kruse, Product Manager System Integration, Olympus Deutschland GmbH
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49
kma guide
conhIT 2016
POLITIK
DÄNEMARK
Das Land, wo die Health-IT blüht
Während die elektronische Gesundheitsakte in Deutschland noch immer ein Thema von Visionären
scheint, ist sie in Dänemark zum zentralen Dreh- und Angelpunkt im Krankenhaus herangereift: Die
sogenannte EHR vereint den gesamten IT-Support für Klinik- und Verwaltungspersonal in derselben
modularen Lösung.
Von Hans Erik Henriksen
ie IT hat bereits in den 70er
Jahren mit dem ersten PatientenVerwaltungs-System ins dänische
Gesundheitswesen Einzug gehalten.
Im Verlauf der 90er Jahre erschienen
erstmals Systeme wie die elektronische
Gesundheitsakte (EHR) und die elektronische Patientenakte (EMR) auf der
D
50
Bildfläche. Dies stellte einen Paradigmenwechsel für Krankenhäuser dar, da
bis zu diesem Zeitpunkt das PatientenVerwaltungs-System das vorrangig genutzte IT-System gewesen war.
Elektronische Gesundheitsakten (EHR)
wurden in dänischen Krankenhäusern
als klinische Lösungen eingeführt, die
speziell für die Nutzung durch Ärzte gestaltet und entwickelt wurden.
Die wurde als klinische Lösung von
Anfang an von jedem Arzt und jeder
Krankenschwester in jeder Abteilung
des Krankenhauses genutzt. Allerdings
stellte sich die Frage der Integration.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
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Foto: Fotolia (xtock)
HighTech.
HighTouch.
Der Opti SL
Bei den ersten Implementierungen
von EHR war es gewöhnlich notwendig, Daten neu in die EHR einzugeben. bis gegen Ende der 90er Jahre
das Konzept der Integrations-Plattformen auf dem dänischen Markt
erschien.
Die EHR umfasst selbst die
Krankenhauslogistik
Das Konzept der EHR-IntegrationsPlattform fußt auf der Vorstellung,
eine Basis-Plattform zu besitzen, die
alle notwendigen Daten versammelt:
also denjenigen aus Laborsystemen, aus
Radiologiesystemen, aus Pathologiesystemen und – selbstverständlich – aus
dem Patienten-Verwaltungs-System.
Außerdem ging das Konzept der EHRIntegrations-Plattform mit einem modularen Zugang einher, in dem alle
für die Ärzte wichtigen Funktionen
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
in unterschiedlichen Modulen organisiert waren. Zu diesen Modulen
zählten anfangs beispielsweise ein
Modul für klinische Vermerke, ein
Modul für die elektronischen Verordnungen der Ärzte (CPOE, sprich,
Computerized Physician Order Entry), ein Planungsmodul und ein Medikationsmodul. Später kam auch ein
Patienten-Verwaltungs-Modul hinzu.
Damit wurde die EHR-Plattform tatsächlich zur wichtigsten Lösung für
die Krankenhäuser, da sie seither den
gesamten IT-Support sowohl für Klinik- als auch für Verwaltungspersonal in derselben modularen Lösung
vereint.
Heute liefert die erfolgreichste EHRIntegrations-Plattform auf dem dänischen Markt – etwa die ColumnaLösung des dänischen Unternehmens
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Die
51 Manufak
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kma guide
conhIT 2016
POLITIK
Systematic – klinischen und administrativen IT-Support für das gesamte
Klinikpersonal. Die Columna-Lösung
schließt die oben genannten Module
mit ein, aber ebenso auch Module zur
Unterstützung der Telemedizin, der
Krankenhauslogistik und der mobilen Gesundheit.
Dieser Paradigmenwechsel führte dazu, dass schon im Verlauf der
1990er Jahre viele Krankenhäuser
in Dänemark und in einigen anderen
skandinavischen Ländern auf Papier
verzichten konnten. Die Flexibilität
der modularen Integrations-Plattform
förderte außerdem die allgemeine
Akzeptanz von IT-Lösungen in dänischen Krankenhäusern. Nicht zuletzt
verhalf sie der nationalen EHR zum
Durchbruch. Alle Bürger und das gesamte Klinikpersonal in Dänemark
haben einen sicheren Zugang zur nationalen EHR über das elektronische
Gesundheits-Portal sundhed.dk.
IT voll in den Stationsalltag integriert: Alle dänischen Krankenhäuser
sind mit EHR ausgestattet; jedes Zweite ist hoch digitalisiert.
Alle Bürger und das gesamte Klinikpersonal in Dänemark haben
einen sicheren Zugang zur nationalen EHR über das elektronische
Gesundheits-Portal sundhed.dk.
Auch die Medikamentengabe ist
digitalisiert
Für den Stationsalltag bedeutet dies:
Es wird keine Zeit mehr mit der Suche nach Papieren verschwendet, weil
die Akte an jedem Ort verfügbar
ist und von mehreren Mitarbeitern
gleichzeitig genutzt werden kann.
Hoch integrierte IT-Lösungen erhöhen darüber hinaus die Effizienz
und die Patientensicherheit – allein
schon deshalb, weil viele Informationen nicht bei jeder Anordnung oder
Ausführung neu eingegeben und von
Person zu Person weitergegeben werden müssen. Ein Beispiel: die sogenannten Closed-loop-Medikationslösungen, die den gesamten Prozess
der Medikation automatisieren. Die
52
einzige manuelle Eintragung ist die
Verschreibung mit Angaben zur Dosierung und Einnnahmezeit. Danach
findet das System selbstständig die
Medizin und verpackt sie. Und wenn
die Krankenschwester dem Patienten
das Medikament verabreicht, wird sie
eine mobile Gesundheits-Einheit nutzen, um den Barcode zu lesen und zu
überprüfen, ob es sich um das richtige
Medikament für den richtigen Patienten zur rechten Zeit handelt.
Medikationsmodule in modernen
EHR-Lösungen unterstützen auch
Krankenschwestern bei der Mischung
von Medikamenten, etwa wenn Flüssigkeiten für den Inhalt einer Infusion
patientengerecht zu berechnen sind.
Nicht zuletzt gewährleisten integrierte
Lösungen eine automatische Kontrolle des Zugangs von Ärzten und Krankenschwestern zu Medizinräumen.
Die Medikationsmodule warnen auch
vor Wechselwirkungen und Allergien.
Der Check findet bei jedem neuen Medikament statt – unabhängig davon, ob
der Klinikarzt, ein Hausarzt oder ein
Spezialist die Arznei verordnet. Dies
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
Foto: Healthcare Denmark
Struktur des Dokuments bei modernen EHR Ärzte dazu motiviert,
eine spezifische Ordnung in ihren
Vermerken einzuhalten. Vor der Implementierung der EHR enthielten
klinische Vermerke gewöhnlich mehr
Text, auch waren die Informationen
sehr viel schwieriger aufzufinden; darüber hinaus tauchten Informationen
manchmal doppelt auf.
alles ist möglich, weil das EHR-Medikationsmodul Informationen über die
gesamte patientenbezogene Medikation
enthält, und die EHR außerdem regelmäßig durch nationale medizinische
Informationen aus der nationalen Medizindatenbank aktualisiert wird.
Standardisierte und effiziente
Dokumentation
Dänische Ärzte und Krankenschwestern erzeugen und aktualisieren klinische Vermerke selbst, hin und wieder
werden sie dabei von Sekretärinnen
unterstützt. Zur Zeiteinsparung und
zur Steigerung der Effizienz arbeiten
zahlreiche EHR-Lösungen mit Spracherkennung, um dem Klinikpersonal
die Dokumentation zu erleichtern.
Mit der Krankenhaus-EHR haben
sich auch standardisierte klinische
Vermerke ent wickelt, zu mal die
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
D i e e l e k t r o n i s c h e Ve r o rd nu n g
(CPOE) gab es bereits vor der Einführung von EHR: Sie waren früher
in das Patienten-Verwaltungssystem
(PAS) eingegliedert. Heutige CPOEModule der EH R-Lösungen sind
sehr viel stärker automatisiert und
voll integriert. Die Anordnung einer radiologischen, aber auch einer
anderen Untersuchung kann durch
eine spezifische Diagnose oder einen
entsprechenden Behandlungsplan
ausgelöst werden. Dies gilt in ganz
ähnlicher Weise auch für Anordnung
von Untersuchungen im Labor oder in
der Pathologie. Für Klinikpersonal ist
es ebenso möglich, Untersuchungen
im Labor oder in der Pathologie als
„angepasste“ (oder „gepackte“) Anordnung auszuweisen, die, basierend
auf einer spezifischen Diagnose, eine
Reihe von Untersuchungen anstößt.
Bei wichtigen und dringenden Untersuchungen kann der Arzt entscheiden, ob er über ein mobiles Gerät
über den Stand der Untersuchungen
durch Statusmeldungen und Warnhinweise informiert werden möchte.
Ebenso kann er Informationen über
Untersuchungen und Therapien, die bei
externen Spezialisten oder Organisationen stattfinden, über das nationale
(MedCom) Gesundheitsdaten-Netzwerk anfordern.
53
kma guide
conhIT 2016
Konzept der Krankenhauslogistik zurückzuführen. Es handelt sich um eine
Just-in-Time-Koordination mit dem
Ziel, die Wartezeiten auf Spezialisten, Ressourcen und Gerät zu
verringern. Möglich ist dies
durch eine Standortverfolgung von Patienten, Klinikpersonal und Geräte
aller Art, dargestellt auf
Tage beträgt die
großen Bildschirmen
Verweildauer in dänischen
und
mobilen mediziniKrankenhäusern.
schen Geräten. Sie sorgt
dafür, dass alle Mitarbeiter im Krankenhaus auf dem
Laufenden sind und sich bei
bei früheren
Änderungen in Ablauf und Aufgaben
Ve r f a h r e n
besser koordinieren können.
von der
E nt na h me
Durch diese neue Art der Krankeneiner Probe
hauslogistik entsteht für Ärzte in
bis zur VerDänemark eine sehr viel ruhigere
fügbarkeit der
Arbeitsatmosphäre: Alltägliche, frusErgebnisse vier
trierende Widrigkeiten sind weniger
bis f ü n f St u nde n
geworden. da Änderungen im Ablauf
verstreichen konnten. Das
jetzt mit sehr viel weniger Telefonaten
hat enorme Vorteile: Das Klinikperund Unterbrechungen einhergehen.
sonal kann schneller reagieren und
die notwendigen Schritte in der Behandlung früher einleiten.
4
40
Laborergebnisse in 30 Minuten
verfügbar
Die meisten Labore in Dänemark
sind mit fortschrittlichen Labor-Informations-Management-Systemen
(LIM) ausgestattet, die in CPOE beziehungsweise EHR sowie in automatisierten Analysegeräten für Proben
integriert sind. Die fortschrittlichsten Labore nutzen voll automatisierte Testmethoden, vergleichbar der
Closed-Loop-Medikation: Es handelt
sich um eine Automatisierung, bei
der der Labortest bis menschlichen
Eingriffen unbeeinflusst bleibt – und
zwar die gesamte Zeit: von der Entnahme der Probe bis zum Auftauchen
des Ergebnisses im EHR. Der Vorteil
der Labor-Automatisierung besteht
darin, dass die Ergebnisse eines Labortests am Point-of-Care innerhalb von
30 Minuten verfügbar sind, während
54
Auch die CPOE für pathologische
Untersuchungen wird unterstützt;
zusätzlich können mithilfe der TelePathologie Pathologie-Abteilungen
unmittelbar einen Spezialisten zurate
ziehen, um eine Probe zu analysieren,
unabhängig davon, wo sich der Spezialist befindet.
Arbeitsatmosphäre ist ruhiger
geworden
Im dänischen Krankenhausbetrieb
hat sich die Effizienz in den vergagenen zehn Jahren um zwölf Prozent
erhöht. Dies ist vor allem auf das
Foto: Healthcare Denmark
POLITIK
5,5
A lle dänischen
Radiologieabteilungen haben
Milliarden Euro hat die
PACS-Systeme
Regierung für den Bau von
implementiert;
16 neuen Kranenhäusern in den
ei n ige Abteinächsten Jahren eingeplant.
lungen nutzen
20 Prozent davon fließen in IT und
darüber hinaus
innovatives Equipment.
mo der ne S t re a ming-Lösungen, die
ihnen einen Zugriff auf
Bilder und Rekonstruktionen von mobilen Terminals und
tragbaren Geräten ermöglichen.
Die mobile Technologie erlaubt es den Spezialisten,
ihre Kollegen in der Diagnostik zu unterstützen
Krankenhäuser hat
u nd a n zu leiten , selbst
Dänemark.
Nach der
wenn sich der Spezialist
5,5-Mrd.-Investition sollen
an einem anderen Ort im
es nur noch 30 sein.
Krankenhaus – oder sogar
zu Hause – aufhält.
Hans Erik Henriksen ist CEO von Healthcare Denmark, einer Public-Private-Partnership-Organisation mit dem politischen
Auftrag für dänische Healthcare-Lösungen im Ausland zu werben.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
PRODUKTWELT
BEWATEC
„Patienteninfotainment 2.0“ IT-Schlüsselthema 2016
Ziel des Projektes ist es, digitale Services, wie
eine proaktive Medikationsunterstützung, einen
interaktiven Terminkalender und die Patientenaufklärung inkl. Anamnese, direkt über das Patienten-Tablet zur Verfügung zu stellen. Mithilfe
einer neu entwickelten bidirektionalen Datenschnittstelle können bereits im KIS vorhandene
Daten systemübergreifend genutzt werden.
Das große Interesse der Kliniken an dem Projekt
zeigt, wie wichtig die Integration von Prozessen
am Point of Care ist, um die Herausforderungen
der nächsten Jahre managen zu können. Mit My-
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Besuchen Sie BEWATEC vom
19.-21. April 2016 auf der conhIT
in der Halle 1.2, Stand B-117
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Foto: BEWATEC
Bei der Auftaktveranstaltung der Entscheiderfabrik am 10./11.02.2016 wurde das von BEWATEC
gemeinsam mit dem UKM vorgestellte Projekt
„Patienteninfotainment 2.0“ zum 2. IT-Schlüsselthema für 2016 gewählt.
MediNet hat BEWATEC eine Plattform geschaffen,
die Krankenhäusern genau diese Möglichkeit bietet. Applikationen wie Patientenumfragen, Menübestellungen, Betten-Management und weitere E-Health-Services sind bereits integriert. Auf
Grund der offenen Struktur der Plattform ist die
Integration von 3rd-Party-Applikationen problemlos möglich, wodurch MyMediNet momentan
täglich wächst und somit die Kliniken zukunftssicher unterstützt.
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55
kma guide
conhIT 2016
PROGRAMM
19. APRIL | KONGRESS
SATELLITENVERANSTALTUNG
VON GMDS UND BVMI
Datum Montag, 18. April 2016
Zeit
12.30–18.00 Uhr, Abendveranstaltung ab 18.00 Uhr
Ort
ABION Spreebogen Waterside Hotel | Alt Moabit 99 |
10559 Berlin
!FBPBÐ4LOHPELMPÐPFKAÐ>KJBIAB
ÐRKAÐHLPQBKMjF@EQFDÐ
Details zum Programm und zur Anmeldung unter www.gmds.de.
WORKSHOPS
VERANSTALTER
1DUHRHNMRRHBGDQDÄ QBGHUHDQTMFÄ
TMCÄ!DVDHRVDQSDQG@KSTMFÄUNMÄ
DKDJSQNMHRBGDMCHFHS@KHRHDQSDMÄ
Patientenakten – Wie können IHE
TMCÄ2HFM@STQDMÄC@ADHÄGDKEDM
Dr. Carl Dujat, Oliver Reinhard,
Jürgen Bosk
GMDS-AG „Archivierung von
Krankenunterlagen“ in
Zusammenarbeit mit dem
Competence Center für die
Elektronische Signatur im
Gesundheitswesen e. V.
(CCESigG)
$MSRBGDHCTMFRTMSDQRSÂSYTMFÄÄ
mÄ6@RÄKDHRSDSÄJÂMRSKHBGDÄ(MSDKKHFDMYÄHMÄCDQÄ,DCHYHM
Dr. Cord Spreckelsen,
Dr. Stefan Kraus
GMDS-AG „Wissensbasierte
Systeme in der Medizin“
.EEDMDÄ/K@SSENQLDMÄEÂQÄ*Q@MJDMG@TRHMENQL@SHNMRRXRSDLD
Prof. Dr. Paul Schmücker,
Prof. Dr. Christian Wache
GMDS-AG „Informationssysteme
im Gesundheitswesen (KIS)“
$TQNO«HRBGDÄ#@SDMRBGTSYFQTMCUDQNQCMTMFÄmÄ*NMRDPTDMYDM
EÂQÄCHDÄ(MENQL@SHNMRUDQ@QADHSTMFÄ
HLÄCDTSRBGDMÄ&DRTMCGDHSRVDRDM
Dr. Bernd Schütze, Jens Schwanke
GMDS-AG „Datenschutz und ITSicherheit im Gesundheitswesen“
7'D@KSGÄEÂQÄ!ÂQFDQÄTMCÄ/@SHDM
SDMÄmÄ-DTDÄ"G@MBDMÄCTQBGÄ
#HRQTOSHNMã
Prof. Dr. Britta Böckmann
GMDS-AG „Telemedizin“,
„Medizinmanagement“ und
„Standards für Interoperabilität
und elektronische Gesundheitsakten“
/K@SSENQLRSQ@SDFHDÄmÄ('$ÄTMCÄ
,DGQVDQSCHDMRSDÄ
Dr. Christoph Seidel,
Dr. Pierre-Michael Meier
Berufsverband Medizinischer
Informatiker e. V. (BVMI)
in Zusammenarbeit mit der
ENTSCHEIDERFABRIK
09.30 SAAL 1
SESSION 1
INTEROPERABLE IT-LÖSUNGEN ALS BAUSTEINE FÜR GUTE
VERSORGUNG
5NQRHSY Dr. Christof Geßner, gematik Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH
1DFHNM@KDÄ-DSYDÄ@TEÄ!@RHRÄUNMÄ(32S@MC@QCRÄmÄ/Q@WHRDQE@GQTMFDMÄ
ADHÄCDQÄ4LRDSYTMFÄ
Dr. Martin Specht, Universitätsklinikum Jena
(MSDQNODQ@AHKHS«SÄTMCÄ5DQMDSYTMFÄ@KRÄ!DHSQ«FDÄEÂQÄDHMDÄADRRDQDÄ
5DQRNQFTMFÄmÄ6@RÄCHDÄ/NKHSHJÄC@EÂQÄSTMÄJ@MMÄ
Jörg Sauskat, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen
Bundestag
$KDJSQNMHRBGDÄ/@SHDMSDMYTRSHLLTMFÄ&QTMCK@FDÄEÂQÄCDMÄ
DHMQHBGSTMFRÂADQFQDHEDMCDMÄ#@SDM@TRS@TRBG
Tarik Idris, InterComponentWare AG
(MSDQNODQ@AHKHS«SÄTMCÄ5DQRNQFTMFRYHDKDÄADHÄD'D@KSG,DSGNCDMÄ
HMÄCDQÄ/@SHDMSDMUDQRNQFTMFÄ
Dr. Johannes Schenkel, Bundesärztekammer
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
11.30 SAAL 1
SESSION 4
IT-SICHERHEIT IM FOKUS – ZWISCHEN ANSPRUCH UND
GESETZLICHER PFLICHT
5NQRHSY Thorsten Schütz, Bundesverband der Krankenhaus
IT-Leiterinnen/Leiter e. V. (KH-IT)
(CDMSH×YHDQTMFÄUNMÄ(31HRHJDMÄHLÄ*Q@MJDMG@TR
Dr. Thore Herberg, Universitätsmedizin Göttingen
(32H&&DAQ@TBGRHMENQL@SHNMÄ(MENQL@SHNMÄEÂQÄ MVDMCDQ
René Salamon, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
$Q@QADHSTMFÄCDRÄ!Q@MBGDMRS@MC@QCRÄEÂQÄC@RÄ&DRTMCGDHSRVDRDM
Rüdiger Gruetz, Klinikum Braunschweig
(32HBGDQGDHSÄHLÄ*Q@MJDMG@TRÄ@LÄ!DHROHDKÄCDRÄ4MHUDQRHS«SR
JKHMHJTLRÄ2BGKDRVHF'NKRSDHM
Dr. Armin Will, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
13.30 SAAL 1
ERÖFFNUNG UND KEYNOTE
.E×YHDKKDÄ$Q¼EEMTMFÄCDQÄBNMG(3Ä mit Worten der Veranstalter,
der Partner und politischer Gäste.
@AÄÄ4GQÄ ADMCUDQ@MRS@KSTMFÄ
mit Abendessen, gemütlichem Beisammensein, Grußworten und kurzem
Vortrag für die Teilnehmer aller Workshops
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20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
2HLTKS@MÂADQRDSYTMF
#DTSRBGÄÄÄ$MFKHRBG
09.30 SAAL 2
09.30 SAAL 3
SESSION 2
PATIENT EMPOWERMENT: INFORMATION UND LEITUNG MIT
DIGITALEN INSTRUMENTEN
5NQRHSY Dr. Peter Müller, Stiftung Gesundheit
Benno Hermann, gematik Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH
HEALTH 4.0 – WAS KANN UND WAS MUSS DIE GESUNDHEITSWIRTSCHAFT VON DER INDUSTRIE 4.0 LERNEN, UM DIE ZUKUNFT
-("'3Ä94Ä5$1/ 22$-
5NQRHSY Ekkehard Mittelstaedt, Bundesverband Gesundheits-IT –
bvitg e. V.; Dr. Michael Meyer, ZVEI - Fachverband
Elektromedizinische Technik
PROGRAMM
#@SDMÄYTLÄ QYSÄTMCÄMHBGSÄ QYSÄYTÄCDMÄ#@SDMÄmÄ QYS/@SHDMSDM
(MSDQ@JSHNMÄHMÄ9DHSDMÄUNMÄ OORÄ6D@Q@AKDRÄÄ"N
Philipp Butscher, Doc Cirrus GmbH
#HFHS@KDÄ FDMC@ÄCDQÄ!TMCDRQDFHDQTMFÄmÄ6@RÄJ@MMÄV@RÄLTRRÄ
CHDÄ&DRTMCGDHSRVHQSRBG@ESÄDQV@QSDM
Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie (tbc)
2S«QJTMFÄCDQÄORXBGHRBGDMÄ&DRTMCGDHSÄCTQBGÄ
.MKHMD4MSDQRSÂSYTMFROQNFQ@LLD
Felicitas Tschenett, Terapon Consulting GmbH
6DKBGDÄ1NKKDÄROHDKSÄCHDÄ#HFHS@KHRHDQTMFÄCDQÄ&DRTMCGDHSRVHQSRBG@ESÄ@TRÄ2HBGSÄCDQÄ+DHRSTMFR@MAHDSDQ
Henning Schneider, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
#DQÄ# *.MKHMD/ØDFDBN@BGÄmÄ5NLÄ/QNAKDLÄYTÄDQRSDMÄ
Ergebnissen
Milorad Pajovic, DAK-Gesundheit
Thilo Veil, Töchter & Söhne Gesellschaft für digitale Helfer mbH
FDMC@Ä`&DRTMCGDHSRVHQSRBG@ESÄjÄmÄ'DQ@TRENQCDQTMFDMÄ@TRÄ
VHQSRBG@ESRÄTMCÄUDQRNQFTMFRONKHSHRBGDQÄ2HBGS
Matthias Meierhofer, Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
/@SHDMSDMHMCHUHCTDKKDRÄ QYMDHLHSSDKJNMSNÄmďQYSDÄMDGLDMÄ
6@QMGHMVDHRDÄDQMRSÄ
Matthias Leu, CompuGroup Medical Deutschland AG
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
11.30 SAAL 2
SESSION 3
$MSVHBJKTMFÄCDRÄDQRSDMÄ$*&RÄEÂQÄCDMÄ'@TRFDAQ@TBG
Ulrike Anders, IXDS GmbH
SESSION 5
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
IT IM KRANKENHAUS – WELCHE AKTUELLEN AUFGABENSTELLUNGEN BEWEGEN DEN VORSTAND ODER GESCHÄFTS%¥'1$1
5NQRHSY Dietmar Pawlik, Städtisches Klinikum München
Helmut Schlegel, Bundesverband der Krankenhaus
IT-Leiterinnen/Leiter e. V. (KH-IT)
11.30 SAAL 3
SESSION 6
ENTBÜROKRATISIERUNG DER PFLEGEDOKUMENTATION –
HERAUSFORDERUNGEN UND LÖSUNGSANSÄTZE – NICHT NUR
IN DER LANGZEITPFLEGE
5NQRHSY Prof. Dr. Dietmar Wolff, FINSOZ e. V.
Dr. Björn Sellemann, Universitätsmedizin Göttingen
*Q@MJDMG@TR(3ÄmÄ&DE@MFDMÄYVHRBGDMÄ/ØHBGSÄ*ÂQÄ6TMRBGÄTMCÄ
6HQJKHBGJDHS
Dr. Eibo Krahmer, Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH
%ÂMEÄ'DQ@TRENQCDQTMFDMÄEÂQÄCHDÄ(3Ä@TRÄCDQÄ/DQRODJSHUDÄDHMDQÄ
4MHUDQRHS«SR*KHMHJ
Dr. Sebastian Freytag, Universitätsmedizin Göttingen
$MSAÂQNJQ@SHRHDQTMFÄCDQÄ/ØDFDÄmÄ6DKBGDďMCDQTMFDMÄHMÄCDQÄ
/ØDFDCNJTLDMS@SHNMÄRHMCÄYTÄDQV@QSDM
Markus Stein, RZV Rechenzentrum Volmarstein GmbH
(MCTRSQHDÄÄ@KRÄ&QTMCK@FDÄEÂQÄC@RÄ2L@QSÄ'NROHS@KÄ
Bernhard Ziegler, Klinikum und Seniorenzentrum Itzehoe
$MSAÂQNJQ@SHRHDQTMFÄTMCÄ/ØDFDSDQLHMNKNFHDMÄ6HCDQROQTBGÄ
NCDQÄ2XMDQFHDONSDMYH@K
Karen Güttler, atacama Software GmbH
TRVHQJTMFÄCDQÄ@JSTDKKDMÄ%¼QCDQUNQG@ADMÄ@TEÄC@RÄ
(MENQL@SHNMRL@M@FDLDMSÄCDQÄ*Q@MJDMG«TRDQ
Peter Asché, RWTH Aachen
$MSAÂQNJQ@SHRHDQTMFÄHLÄ2DSSHMFÄJKHMHRBGDQÄ/ØDFD
Christian Dahlmann, Universitätsklinikum Essen
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
GELÄNDEPLAN
$HMF@MFÄ2ÂC
)@EE°RSQ@¦D
Kongress
(MCTRSQHD,DRRD
1
J@CDLHD
2
3
Networking
Stand/as of: 2016-02-17
PR-Raum
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
57
kma guide
conhIT 2016
19. APRIL | AKADEMIE
09.00 AKADEMIE-RAUM
HALLE 2.2
IT-SECURITY: BETRIEBSSICHERUNG UND IT-SICHERHEITSGESETZ
#NYDMSDMÄJochen Kaiser, Klinikum Stuttgart
Prof. Dr. Christian Johner, Johner Institut
PROGRAMM
Erpressung durch ungewollte Verschlüsselung von PCs, HackerAttacken auf vertrauliche Daten – IT-Meldungen in der Presse
TBOABKÐFJJBOÐEµRiDBOÐRKAÐARKHIBOÐ,CQJ>IPÐTFOAÐBFKÐ*>KDBIÐ
an IT-Sicherheit festgestellt.
Zudem ist im Juli 2015 das IT-Sicherheitsgesetz in Kraft getreten.
Es sieht vor, dass bestimmte Betreiber kritischer Infrastrukturen
IT-Sicherheitsmaßnahmen umsetzen müssen.
Im Sektor Gesundheit sind davon die Branchen Arzneimittelversorgung, Laborbetrieb und ambulante/stationäre Versorgung
betroffen. Die konkretisierende Verordnung kommt Mitte 2016.
Doch was bedeutet IT-Security für das Gesundheitswesen? Wo
und wie beginnt man? Welche Prioritäten legt man an? Welche
Leistungen kann man extern vergeben? Welche Vorgaben macht
man IT-Partnern?
In diesem Seminar lernen Sie, welche Bedrohungen es für die IT
und die Kernprozesse eines Gesundheitsbetriebs gibt und wie
Sie diese effektiv abwehren. Es vermittelt Ihnen Praxistipps,
mit denen Sie die anstehenden Aufgaben zusammentragen,
priorisieren und delegieren können.
Damit wird es Ihnen gelingen, die IT-Sicherheit in Ihrem Unternehmen zu erhöhen und zu vermeiden, dass Sie gegen gesetzliche
Vorgaben verstoßen.
ENBTRÄ`(32HBGDQGDHSRFDRDSYÄHLÄ*Q@MJDMG@TRÄmÄ$QENQCDQKHBGDÄ
MCDQTMFDMÄVDQÄHRSÄHMÄCDQÄ/ØHBGSÄTMCÄVDQÄ×M@MYHDQSÄC@RjÄ
Veranstalter: AG Datenschutz des Bundesverbands
Gesundheits-IT – bvitg e. V.
'@ADMÄ*Q@MJDMG@TRJNMYDQMDÄDHMDÄCHFHS@KDÄ2SQ@SDFHDÄ
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
und Bundesverband Internetmedizin e. V.
9TJTMESRBG@MBDMÄ2S@QSTORÄRSDKKDMÄRHBGÄ*Q@MJDMJ@RRDMÄUNQÄ
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
und Bundesverband Internetmedizin e. V.
International Market Presentations – Internationale
,«QJSDÄRSDKKDMÄRHBGÄUNQ
Host: Germany Trade and Invest (GTAI)
WORKSHOPS
BNMG(32ODYH@KÄ*KHMHJKDHSTMFÄ6HDÄJNLLDÄHBGÄUNLÄ.MD'NTRDÄ
YTLÄ-DSYVDQJÄmÄ(3Ä@KRÄ3DHKÄCDQÄ2SQ@SDFHD
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
und Verband der Universitätsklinika Deutschlands e. V. (VUD)
$HMEÂGQTMFÄMDTDQÄ('$#DMS@KÄ2S@MC@QCR
Veranstalter: IHE Deutschland e. V.
(MMNU@SHNMR*NMUDMSÄ,DCHYHM,@M@FDLDMS/QDHRÄ
Veranstalter: Medizin-Management-Verband e. V.
,$22$%¥'14-&$-ÄÄ$7*412(.-$-
19. APRIL | NETWORKING
/.#(4,2#(2*422(.-$-ÄÄ/12$-3 3(.-$!DMBGL@QJDMÄUNMÄ!DMBGL@QJRÄmÄ!DMBGL@QJHMFOQNIDJSDÄ
HLÄ5DQFKDHBGÄ
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
und Deutscher Verein für Krankenhaus-Controlling e. V.
#DQÄFDRTMCDÄ,DMRBGÄHLÄ%NJTRÄ!DRRDQDRÄ+DADMÄCTQBGÄLDGQÄ
Digitalisierung
Veranstalter: Fachforum „Digitalisierung und Gesundheit“ im
Hightech-Forum
ENBTRÄ`D'D@KSG&DRDSYÄmÄ#DQÄ#TQBGAQTBGÄEÂQÄ ,32jÄ
Veranstalter: AG AMTS des Bundesverbands Gesundheits-IT –
bvitg e. V.
ENBTRÄ`D'D@KSG&DRDSYÄmÄ*NLLSÄIDSYSÄCHDÄ JSDjÄ
Veranstalter: AG Interoperabilität des Bundesverbands
Gesundheits-IT – bvitg e. V.
58
,DRRDEÂGQTMFDM Interoperabilität; IT-Sicherheit; MDK-Tools;
Medikationsmanagement
$WJTQRHNMÄÄ'NLDÄ,NMHSNQHMFÄTMCÄ'DQYHMRTE×YHDMYÄ
Ort: GETEMED Medizin- und Informationstechnik AG, Teltow
Veranstalter: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
PARTNERVERANSTALTUNGEN
EEDMSKHBGDRÄ2S@STRLDDSHMFÄ(-%./ 3
Veranstalter: Gesundheitsregion Rhein-Neckar
$HML@KÄDQE@RRSÄLDGQE@BGÄUDQVDMCDSÄmÄD,DCHJ@SHNMRC@SDM
im Controlling
Veranstalter: ID Information und Dokumentation im
Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA
ABENDVERANSTALTUNG
BNMG(3/@QSX
Ab 18.00 Uhr im Eingang Süd
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
2HLTKS@MÂADQRDSYTMF
#DTSRBGÄÄÄ$MFKHRBG
20. APRIL | KONGRESS
09.30 SAAL 1
SESSION 7
-NSVDMCHFJDHSÄDHMDQÄ`CHFHS@KDMÄ.EEDMRHUDjÄHMÄCDQÄ
*Q@MJDMG@TRK@MCRBG@ES
Dr. Stephan Helm, Krankenhausgesellschaft Sachsen
2S@MC@QCHRHDQTMFÄ@KRÄ5NQ@TRRDSYTMFÄEÂQÄDHMDÄDQENKFQDHBGDÄ
(3#TQBGCQHMFTMFÄCDQÄ*Q@MJDMG@TR&DRBG«ESROQNYDRRDÄ
Andreas Henkel, Universitätsklinikum Jena
(MSDQNODQ@AHKHS«SÄUNMÄ&DQ«SDMÄTMCÄ2XRSDLDMÄmÄ&QTMCUNQ@TR
RDSYTMFÄEÂQÄCDMÄUNKKRS«MCHFDMÄ#HFHS@KHRHDQTMFR@MR@SY
Dr. Michael Czaplik, RWTH Aachen
-@SHNM@KDÄ(MHSH@SHUDÄ,DCHYHMHMENQL@SHJÄmÄ"G@MBDÄTMCÄ'DQ@TR
ENQCDQTMFÄEÂQÄ*Q@MJDMUDQRNQFTMFÄTMCÄ%NQRBGTMFÄmÄDHMÄ TRAKHBJ
-OLCÐ!OÐ*>OHRPÐ)ÄCjBOÐ&KPQFQRQÐCÉOÐ*BAFWFKFP@EBÐ&KCLOJ>QFHÐ
Statistik und Epidemiologie, Universität Leipzig
SESSION 10
INNOVATIVE HEALTHCARE IT
5NQRHSY Prof. Dr. Bernhard Breil, Hochschule Niederrhein
PROGRAMM
DIGITALISIERUNG AUS DER SICHT DES KRANKENHAUSES
5NQRHSY Stefan Smers, Universitätsklinikum Leipzig
Johannes Dehm, VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik
Informationstechnik e. V.
11.30 SAAL 1
(MJKTRHUDÄ(MMNU@SHNMDMÄmÄ6HDÄVHQďQYSDÄTMCÄ/ØDFDJQ«ESDÄYTÄ
3QHDAEDCDQMÄUNMÄ(3(MMNU@SHNMÄHLÄ&DRTMCGDHSRVDRDMÄL@BGDM
Dr. Sven Jungmann, HELIOS Klinikum Emil von Behring GmbH
2L@QSÄ6D@Q@AKDRÄHMÄJKHMHRBGDQÄ TRAHKCTMFÄTMCÄ/Q@WHR
Dr. Stephan Jonas, RWTH Aachen
#@S@V@QDGNTRHMFÄLHSÄMTQÄKNJ@KÄUDQEÂFA@QDMÄUDQSDHKSDMÄ#@SDM
Prof. Dr. Frank Ückert, Deutsches Krebsforschungszentrum
#HFHS@KHRHDQTMFÄTMCÄ(MMNU@SHNMÄHMÄCDQÄ&DRTMCGDHSRQDFHNMÄ
1GDHM-DBJ@Q
Sukumar Munshi, Universitätsklinikum Heidelberg
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
TRILUX Medical Paramon®
OP-Integrationssystem
Die richtige Entscheidung
Der neue Paramon®, ein OP-Integrationssystem, bei dem vor allem eins im Fokus steht: die richtige
Information muss zum richtigen Zeitpunkt und zum richtigen Prozessschritt bei allen Beteiligten
richtig abzurufen sein. Das neue OP-Integrationssystem Paramon® überzeugt in Sachen Flexibili-
Paramon®
Produktseite
tät, Bildqualität und Ergonomie. Mit seinen 4k und 3D power video cards gehört er zu den High-End
Performance Systemen, die hohe Leistung, Vielseitigkeit, Zuverlässigkeit und Kosteneffizient
miteinander verbinden.
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Überzeugen Sie sich selbst und besuchen Sie uns auf der conhIT 2016: Halle 4.2 / C-103
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kma guide
conhIT 2016
2HLTKS@MÂADQRDSYTMF
#DTSRBGÄÄÄ$MFKHRBG
20. APRIL | KONGRESS
09.30 SAAL 2
SESSION 8
PROGRAMM
OPTIMIERUNG MEDIZINISCHER UND MEDIZIN-ÖKONOMISCHER
PROZESSE IM KRANKENHAUS 5NQRHSY Prof. Dr. Andreas Goldschmidt, Universität Trier; Dr. Nikolai von Schroeders, Deutsche
Gesellschaft für Medizincontrolling e. V.
4LRDSYTMFÄCDRÄ#(5(-NSE@KKOQNSNJNKKRÄHMÄDHMDQÄ9DMSQ@KDMÄ
-NSE@KK@TEM@GLDÄLHSÄCDLÄ`.1!(2Ä"NBJOHSÄ-NS@TEM@GLDj
Guido Becker, Agfa HealthCare GmbH
Dr. Bernadett Erdmann, Klinikum Wolfsburg
5((!2ÄmÄ#@RÄHMSDQ@JSHUDÄ(MENQL@SHNMRÄTMCÄ*NLLTMHJ@SHNMR
SDQLHM@KÄEÂQÄCHDÄ(MSDMRHURS@SHNM
Dr. Fabian Dusse, Universitätsklinikum Essen
K@QLHDQDMCDÄ K@QLDÄ^ K@QLÄE@SHFTDhÄ@TEÄCDQÄ(MSDMRHURS@SHNMÄmÄ
4QR@BGDMÄ TRVHQJTMFDMÄTMCÄ&DFDML@¦M@GLDM
Dr. Dirk Hüske-Kraus, Philips Healthcare
.OSHLHDQTMFÄCDQÄ QYSAQHDERBGQDHATMFÄLHSÄ2OQ@BGDQJDMMTMF
Jörg Napp, Oberschwabenklinik
2S@SHNMRÂADQFQDHEDMCDÄ#NJTLDMS@SHNMÄYTLÄ6NGKDÄCDRÄ
Patienten Dr. Andreas Balser, MEIERHOFER AG
SESSION 9
QUALITÄTSMANAGEMENT UND QUALITÄTSSICHERUNG –
DIE BEDEUTUNG DER DATENQUALITÄT FÜR DIE OPTIMIERUNG
VON VERSORGUNGSPROZESSEN
5NQRHSY Prof. Dr. Volker Amelung, Bundesverband Managed
Care e. V.; Bernd Behrend, Bundesverband der Krankenhaus
IT-Leiterinnen/Leiter e. V. (KH-IT)
0T@KHS«SRLDRRTMFÄLHSÄ1NTSHMDC@SDMÄmÄ,¼FKHBGJDHSDMÄTMCÄ
&QDMYDMÄHMÄCDQÄOQ@JSHRBGDMÄ QADHSÄLHSÄ0T@KHS«SRHMCHJ@SNQDM
Andre Cools, 3M Deutschland GmbH
1$3 (-ÄmÄ6HDCDQADKDATMFRSQ@HMHMFÄEÂQÄ-DTFDANQDMDÄ
LHSÄDHMDLÄ5HCDNROHDK
Prof. Dr. Dr. Georg Schmölzer, Universität von Alberta, Kanada
0T@KHS«SRL@M@FDLDMSÄHMÄCDQÄ@LATK@MSDMÄ5DQRNQFTMFÄm
6HKKJNLLDMÄHMÄCDQÄ1D@KHS«S
Susanne Hartmann, medatixx GmbH & Co. KG
#DMJEDGKDQÄHLÄ0T@KHS«SRL@M@FDLDMSÄHMÄCDQÄ*NLLTMHJ@SHNMÄ
YVHRBGDMÄ,DCHYHMDQMÄTMCÄ$#5,HS@QADHSDQMÄ
Dr. Frieder G. Knebel, Thüringen-Kliniken Georgius Agricolar
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
11.30 SAAL 2
09.30 SAAL 3
SESSION 11
BENCHMARKING IN DER GESUNDHEITSWIRTSCHAFT –
METHODEN, PROJEKTE, ERFAHRUNGEN UND ERGEBNISSE
5NQRHSY Prof. Dr. Björn Maier, Deutscher Verein für Krankenhaus-Controlling e. V. (DVKC)
Gunther Nolte, Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH
11.30 SAAL 3
SESSION 12
INTERNATIONAL MARKETS – CRACKING THE EUROPEAN CODE
5NQRHSY Dr. Marcus C. Schmidt, Germany Trade and Invest (GTAI)
Sebastian Zilch, Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
3GDÄ$4ÄmÄ.MDÄ2HMFKDÄ,@QJDS
Tapani Piha, Europäische Kommission, Belgien
(3!DMBGL@QJHMFHMHSH@SHUDMÄEÂQÄ*Q@MJDMG«TRDQÄHLÄ5DQFKDHBG
Franziska Jahn, Universität Leipzig
3GDÄ$TQNOD@MÄ!TRHMDRRÄ"@RD
Ann Kristin Rotegård, Cappelen Damm AS, Norwegen
!DMBGL@QJHMFÄCDRÄ#HFHS@KHRHDQTMFRFQ@CRÄCDQÄ QADHSRFQTOODÄ(3Ä
CDQÄ QADHSRFDLDHMRBG@ESÄJNLLTM@KDQÄ&QN¦JQ@MJDMG«TRDQÄ
Helmut Schlegel, Klinikum Nürnberg
6NQJHMFÄVHSGÄ'D@KSG(3Ä2XRSDLRÄADXNMCÄ!NQCDQR
Prof. Dr. Norbert Hosten, Telemedizin in der Euroregion
POMERANIA e. V.
,DRRTMFÄUNMÄ6HQJR@LJDHSÄJKHMHRBGDQÄ(3ÄLHSSDKRÄOQNYDRRADYNFDMDQÄ1DHEDFQ@CLNCDKKDÄMartin Schneider, Universitätsklinikum
Erlangen; Frank Dickmann, Universitätsmedizin Göttingen
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
0T@KHS«SRADMBGL@QJHMFÄEÂQÄCHDÄ(MSDMRHULDCHYHM
Volker Paravu, Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für
Intensiv- und Notfallmedizin – DIVI e. V.
$,1 ,ÄÄCHDÄ-TSYDMNOSHLHDQTMFÄHLÄ*Q@MJDMG@TRÄmÄ
#DQÄCTQBGC@BGSDÄ$HMR@SYÄUNMÄ(3+¼RTMFDMÄ
Rainer Herzog, HIMSS Europe GmbH
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
TAGESTICKET
ab 01.03.2016 online
und an der Tageskasse
60
3-TAGE-TICKET
Tageskasse
und VVK online
170 Euro
340 Euro
Sonderpreis für
Verbände
130 Euro
250 Euro
KONGRESS
3-TAGE-TICKET
AKADEMIE
Ticket pro Seminar
INDUSTRIE-MESSE
bis 29.02.2016
online
TAGESTICKET
130 Euro
kostenlos
–
Kongress- und Akademietickets berechtigen zum Zugang der
Industrie-Messe.
34 Euro
–
50% Ermäßigung für Studenten und Schüler an der Tageskasse
auf Messe- und Kongresstickets. Begrenztes Freikartenkontingent
für Studenten bis 22. März 2016 auf www.conhit.de.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
20. APRIL | AKADEMIE
09.00 AKADEMIE-RAUM
HALLE 2.2
Unter den aktuellen Bedingungen und dem zunehmenden Patientenaufkommen ist es für Notfallambulanzen unumgänglich, ihre
Prozesse zu verbessern – frühzeitige Triagierung, umfassende
(elektronische) Dokumentation des Behandlungsverlaufes und
nach Abschluss der Behandlung die Patienten der notwendigen
stationären Therapie zuzuführen. Im Seminar wird ein herstellerneutraler Marktüberblick über die IT-Systeme für Notfallambulanzen gegeben. Ärzte berichten, wie ihr Weg zur Optimierung
ausgesehen hat. Auch werden unterschiedliche Lösungen in der
Notfallambulanz und praktische Erfahrungen bei der Umsetzung
in Kliniken aufgezeigt. Zudem werden Anforderungen abgeleitet,
TFBÐ&1Ð>KÐAFBÐ0MBWFiH>ÐABOÐ+LQC>II>J?RI>KWBKÐ>KDBM>PPQÐTBOABKÐ
JRPPÐRKAÐTFBÐA>PÐ7RP>JJBKPMFBIÐJFQÐWÐABJÐ(&0ÐBCiWFBKQÐRKAÐ
komfortabel gelöst werden kann.
HALLE 1.2
VON IHE PROFITIEREN
#NYDMSDMÄProf. Dr. Martin Staemmler, Fachhochschule Stralsund
Benedikt Aichinger, x-tention Informationstechnologie GmbH
Dr. Carl Dujat, promedtheus AG
Ziel des Seminars ist es, den Nutzen und die Rolle von IHE-basierten Systemarchitekturen vorzustellen und Erfahrungen aus der
Praxis zu vermitteln. Dabei soll das Seminar nicht nur auf XDS-OLiIBÐBFKDBEBKÐ3FBIJBEOÐPLIIÐAFBÐ&KQBDO>QFLKÐSLKÐ&%"
?>PFBOQBKÐ
Infrastrukturen in das bestehende Systemumfeld im Vordergrund
stehen. Aspekte wie Berechtigungsmanagement, Patientenverwaltung und Master Patient Index, Altdatenmigration sowie
Rahmenbedingungen (Datenschutz, OH KIS) spielen sowohl im
Rahmen von Ausschreibungen als auch nachfolgend in Projekten eine wesentliche Rolle für die erfolgreiche Umsetzung. Im
Ergebnis sollen die Teilnehmer in die Lage versetzt werden, IHEkonforme Lösungen zu planen, Anforderungen zu benennen
und den Nutzen für ihre Einrichtung bewerten zu können.
Sie brauchen keine Superkräfte, um Infektionsherde
frühzeitig zu erkennen. Mit KaPITO® HMS von Cerner
werten Sie klinische Daten gezielt aus. So kommen
Sie Infektionen und Hygienemängeln schneller auf
die Spur und können Ihre Patienten besser schützen.
Werden auch Sie ein Held im Kampf gegen
nosokomiale Infektionen.
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Echte Helden brauchen
keinen
192924Umhang, sondern
Hygienemanagement!
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
61
PROGRAMM
IT IN DER NOTFALLAMBULANZ ERFOLGREICH EINFÜHREN
#NYDMSDMÄCornelia Vosseler, Vosseler Consulting
Dr. Klaus-Peter Hermes, Gesundheit Nord
Hans-Werner Rübel, Rübel Beratung & Projektmanagement
Dr. Robert Stöhr, Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig
09.00 PR-RAUM
kma guide
conhIT 2016
20. APRIL | NETWORKING
/.#(4,2#(2*422(.-$-ÄÄ/12$-3 3(.-$-
PROGRAMM
OO"HQBTRÄ6DSSADVDQAÄ/Q«LHDQTMFÄCDQÄADRSDMÄ'D@KSG OO
Veranstalter: AppCircus©
#HDÄ1NKKDÄUNMÄ,NAHKDÄ'D@KSGÄHMÄCDQÄ4MSDQMDGLDMRRSQ@SDFHDÄ
UNMÄ/G@QL@TMSDQMDGLDM
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
und Bundesverband Internetmedizin e.V.
D'D@KSG2K@L
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
2L@QSÄ#@S@Ä MENQCDQTMFDMÄ@MÄ#@SDMÄmÄ6DKBGDÄ TEF@ADM
DQFDADMÄRHBGÄC@Q@TRÄ@MÄCHDÄ(3
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
Innovationssession 2016
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
(MSDQNODQ@AHKHS«SÄ$HMÄ!@TRSDHMÄYTQÄ/QNYDRRUDQADRRDQTMFÄÄ
HMÄ./ÄTMCÄ*KHMHJ
Veranstalter: VDE MedTech
'D@KSGÄ(3ÄRSQ@SDFHDRÄHMÄCHEEDQDMSÄBNTMSQHDRÄmÄ"@MÄVDÄKD@QMÄ
EQNLÄD@BGÄNSGDQÄSNÄ@CNOSÄHMMNU@SHNMRÄD@QKX
Host: Go-To-Market in HealthCare (GTMHC)
4MCDQRS@MCHMFÄSGDÄ&DQL@MÄ'D@KSG(3Ä,@QJDSÄ
Host: Germany Trade and Invest (GTAI)
/QDHRUDQKDHGTMFÄ,DCHYHM,@M@FDLDMS/QDHRÄÄ
Veranstalter: Medizin-Management-Verband e. V.
1DFTK@QHDMÄ2S@MC@QCRÄNCDQÄ M@QBGHDÄmÄ9DQSH×YHDQTMFÄUNMÄ
'D@KSG OORÄ
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
4MSDQMDGLDMRDQENKFÄCTQBGÄNOSHL@KDMÄ(3$HMR@SYÄmÄ5NQRSDKKTMFÄ
CDQÄEÂMEÄ(32BGKÂRRDK3GDLDMÄÄ
Veranstalter: ENTSCHEIDERFABRIK
5DQRBGLDKYTMFÄCDQÄ/QNCTJSL«QJSDÄ EEMTMFÄEÂQÄ/@SHDMSDM
@MVDMCTMFDMÄ
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
PROGRAMM DES KARRIERE-WORKSHOP
*@QQHDQDOE@CDÄHMÄCDQÄ&DRTMCGDHS(3ÄmÄ$HMÄ6DFVDHRDQ
Prof. Dr. Britta Böckmann, Fachhochschule Dortmund
#HDÄ%@RYHM@SHNMÄCDQÄ(3Ä@MÄDHMDLÄ4MHUDQRHS«SRJKHMHJTL
Katja Kümmel, Universitätsklinikum Münster
(MMNU@SHUDÄD'D@KSG/QNIDJSDÄL@M@FDMÄmÄ OORÄ+DHSKHMHDMÄTMCÄ"Nã
Prof. Dr. Sylvia Thun, Hochschule Niederrhein
62
PROGRAMM DES KARRIERE-WORKSHOP
6HQÄUDQADRRDQMÄCHDÄ6DKS
Gerd Dreske, Magrathea Informatik GmbH
Vorstellung und Bekanntgabe der Gewinnerarbeiten
des BNMG(3- "'64"'2/1$(2$2Ä
&JÐKP@EIRPPÐ>KÐABKÐ(>OOFBOB
4LOHPELMÐiKABQÐFKÐAFBPBJÐ'>EO
mit dem KARRIERE-SPEED NETWORKING erstmals ein neues
Karriere-Format auf der conhIT statt.
WORKSHOPS
2L@QSÄ#@S@ÄHLÄ&DRTMCGDHSRVDRDMÄ TEÄCDLÄ6DFÄYTÄDHMDQÄ
FDLDHMR@LDMÄ1N@CL@O
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.,
Gesellschaft für Informatik (GI) und Forschungszentrum
Informatik (FZI)
.12ÄEÂQÄ3DRSQDFHNMDMÄCDQÄ$QOQNATMFRSDHKMDGLDQ
Veranstalter: gematik Gesellschaft für Telematikanwendungen
der Gesundheitskarte mbH
'DQ@TRENQCDQTMFÄCDQÄ1DFHRSDQÄ/KTQ@KHRLTRÄHLÄ9DHBGDMÄ
von Harmonisierung
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
,$22$%¥'14-&$-ÄÄ$7*412(.-$,DRRDEÂGQTMFDM Apps & Wearables; Elektronische
Patientenakte; Inhouse IT-Lösungen; Mobile Health
*Q@MJDMG@TRDWJTQRHNMÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ
3DKDLDCHYHMÄHMÄCDQÄ2BGK@F@ME@KK JTSUDQRNQFTMF
Ort: Charité – Campus Benjamin Franklin: Klinik für Neurologie
mit Experimenteller Neurologie
Veranstalter: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
PARTNERVERANSTALTUNGEN
EEDMSKHBGDRÄ2S@STRLDDSHMFÄ.1-$3
Veranstalter: Projekt OR.NET
BNMG(3!TRHMDRRÄ,DDSHMFRÄ
Veranstalter: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH –
Enterprise Europe Network Berlin-Brandenburg
Anmeldung unter: www.b2match.eu/conhit2016
#HFHS@KÄ'D@KSGÄ2S@QS4OÄ2GNVB@RD
Veranstalter: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
$HMGDHSKHBGDQÄ,DCHJ@SHNMROK@MÄLHSÄ(#Ä,$#("2®
Veranstalter: ID Information und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA
$LOE@MFÄ&DLDHMRBG@ESRRS@MCÄ!DQKHM!Q@MCDMATQF
Veranstalter: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
ABENDVERANSTALTUNG
&@K@ÄCDRÄ!TMCDRUDQA@MCRÄ&DRTMCGDHSR(3ÄmÄAUHSFÄDÄ5
Ort: Cafe Moskau
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
2HLTKS@MÂADQRDSYTMF
#DTSRBGÄÄÄ$MFKHRBG
21. APRIL | KONGRESS
09.30 SAAL 1
2HLTKS@MÂADQRDSYTMF
#DTSRBGÄÄÄ$MFKHRBG
SESSION 13
$HMEÂGQTMFÄCDQÄ,NAHKDMÄ5HRHSDÄTMCÄDKDJSQNMHRBGDMÄ/ØDFD
CNJTLDMS@SHNMOK@MTMFÄHLÄ&DLDHMRBG@ESRJQ@MJDMG@TRÄ!NMMÄ
Michael Kreuzner und Gerd Röhrig, Gemeinschaftskrankenhaus
Bonn
SESSION 14
ZUKUNFTSORIENTIERTE IT-STRATEGIEN UND PRAKTIKABLES
IT-MANAGEMENT
5NQRHSY Dr. Carl Dujat, Competence Center für die Elektronische
Signatur im Gesundheitswesen e. V. (CCESigG); Dr. Christoph
Seidel, Berufsverband Medizinischer Informatiker e. V. (BVMI)
PROGRAMM
MOBILITÄT UND APPS
5NQRHSY Andreas Kassner, Bundesverband Gesundheits-IT –
bvitg e. V.; Prof. Dr. Arno Elmer, FOM Hochschule für Oekonomie
& Management
09.30 SAAL 2
#DQÄ!TMCDRLDCHJ@SHNMROK@MÄHMÄ('$A@RHDQSDQÄ4LFDATMF
André Sander, ID Information und Dokumentation im Gesundheitswesen GmbH & Co. KGaA
JSTDKKDÄDQENKFUDQROQDBGDMCDÄ2SQ@SDFHDMÄEÂQÄ MAHDSDQÄUNMÄ
LNAHKDMÄ+¼RTMFDMÄHLÄ*Q@MJDMG@TRÄ
Ralf Bartolles, MEIERHOFER AG
,HSÄ2HMFKD2HFM.MÄTMCÄ"NMSDWSÄ,@M@FDLDMSÄHLLDQÄADHLÄ
QHBGSHFDMÄ/@SHDMSDM
Waldemar Potratz, Zollernalb Klinikum
/@SHDMSÄ$LONVDQLDMSÄ@TEÄLNAHKDMÄ$MCFDQ«SDMÄLHSÄCDQÄ
HMSDFQHDQSDMÄ&DRTMCGDHSR@JSD
Katrin Keller, samedi GmbH
/QNYDRRNOSHLHDQTMFÄTMCÄADRRDQDÄ3Q@MRO@QDMYÄCTQBGÄ$HMEÂGQTMFÄ
eines OP-Steuerungstools
Paulus Jeuken und Gerd Grewe, Gesundheit Nord
,NAHKHSXÄHLÄ*Q@MJDMG@TRÄmÄ5NMÄCDQÄ(CDDÄYTQÄ+¼RTMFÄ
Ralf Boldt, Klinikum Oldenburg
#DQÄ(32DBTQHSX#RBGTMFDKÄHLÄ*Q@MJDMG@TRÄ$HMÄL¼FKHBGDQÄ
Ausweg
Frank Becker, Hospitalvereinigung St. Marien GmbH
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
11.30 SAAL 1
SESSION 16
!(&Ä# 3 Ä(-Ä#$1Ä,$#(9(-ÄmÄ'8/$Ä.#$1Ä"' -"$Ä
METHODEN, ANSÄTZE UND ERFAHRUNGEN
5NQRHSY Nino Mangiapane, Bundesministerium für Gesundheit
Sebastian C. Semler, TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e. V.
!HFÄ#@S@ÄHLÄ&DRTMCGDHSRVDRDMÄCHDÄ%Q@FDÄM@BGÄCDQÄ%Q@FDã
Udo Purwin, Lukaskrankenhaus
Timo Baumann, Telekom Healthcare Solutions
!HFÄ#@S@ÄLDDSRÄ#@S@Ä5HRT@KHY@SHNMÄ6HDÄ2BGLDQYLDCHYHMÄUNMÄ
5HRT@KHRHDQTMFRLDSGNCDMÄOQN×SHDQDMÄJ@MM
Annika Kaltenhauser, Ergosign GmbH
!HFÄ#@S@ÄTMSDQÄ-TSYTMFÄUNMÄ.ODMÄ#@S@
Dr. Marc Kämmerer, VISUS Technology Transfer GmbH
Dr. Bernd Schütze, Telekom Healthcare Solutions
'DTQHRSHRBGDRÄ,NCDKKÄEÂQÄOØDFDQHRBGDÄ*NMYDOSDÄHMÄHGQDLÄ
OQ@JSHRBGDMÄ*NMSDWSÄmÄ,HSÄ'HKEDÄM@HUDQÄ!@XDR*K@RRH×J@SHNM
Sebastian Zebbities, atacama Software GmbH
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDMÄTMCÄ(LOTKRUNQSQ@FÄ
`!HFÄ#@S@ÄmÄ'XODÄNCDQÄ'DHKRUDQROQDBGDMjÄ
Prof. Dr. Michael Krawczak, Universitätsklinikum SchleswigHolstein
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
11.30 SAAL 2
SESSION 17
GESUNDHEITSTELEMATIK UND EHEALTH-GESETZ
5NQRHSY Prof. Dr. Martin Staemmler, Fachhochschule Stralsund
Jan Neuhaus, Deutsche Krankenhausgesellschaft
2DJSNQDMÂADQFQDHEDMCDÄDKDJSQNMHRBGDÄ QYSYT QYS
Kommunikation
Dr. Florian Fuhrmann, KV Telematik GmbH
9VDHSLDHMTMFRMDSYÄ MENQCDQTMFDMÄTMCÄ/NSDMSH@KDÄDHMDQÄ
Portallösung
Armin de Greiff, Universitätsklinikum Essen
#@RÄD'D@KSG&DRDSYÄHLÄ2O@MMTMFREDKCÄYVHRBGDMÄ-TSYDMÄTMCÄ
1HRHJDMÄHLÄ*Q@MJDMG@TR
Bernd Christoph Meisheit, Sana IT Services GmbH
#@RÄDKDJSQNMHRBGDÄ/@SHDMSDMCNRRHDQFDRDSYÄCDQÄ2BGVDHYÄm
4LRDSYTMFÄTMCÄ"G@MBDM
Silvio Frey, Schweizerische Post AG, Schweiz
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDMÄTMCÄ(LOTKRUNQSQ@FÄ
`2S@MCÄCDQÄ4LRDSYTMFÄCDRÄD'D@KSG&DRDSYDRjÄ
Dr. Stefan Bales, Bundesministerium für Gesundheit
63
kma guide
conhIT 2016
2HLTKS@MÂADQRDSYTMF
#DTSRBGÄÄÄ$MFKHRBG
09.30 SAAL 3
SESSION 15
SEKTORENÜBERGREIFENDE ELEKTRONISCHE KOMMUNIKATION
5NQRHSY Dr. Christian Peters, AOK-Bundesverband
Angelika Händel, Universitätsklinikum Erlangen
PROGRAMM
&DLDHMR@LDQÄ#@SDM@TRS@TRBGÄHLÄ QYSMDSYÄmÄ LÄ!DHROHDKÄCDRÄ
,NCDKKOQNIDJSRÄ'DHKAQNMM
Daniel Jozic, MicroNova AG
Silvia Welzenbach, MEDIVERBUND AG
D% A@RHDQSDÄ/ØDFDÂADQKDHSTMFDMÄmÄ$HMÄMÂSYKHBGDRÄ(MRSQTLDMSÄ
EÂQÄDHMDMÄRDJSNQDMÂADQFQDHEDMCÄS«SHFDMÄ&DRTMCGDHSRCHDMRS
KDHRSDQ
Sandra Postel, Marienhaus Holding GmbH
#@RÄ/52Ä@KRÄ*NLLTMHJ@SHNMRYDMSQTLÄHLÄ*NNODQ@SHNMR,59ÄmÄ
2SQ@GKDMSGDQ@OHDÄUNMÄ5HU@MSDRÄTMCÄ"G@QHS°Ä@LÄ*Q@MJDMG@TRÄ
%QHDCQHBGRG@HMÄ
Gunther Nolte, Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH
Dagmar Ehrk und Dr. Hans-Jochen Müller, medatixx
GmbH & Co. KG
Zielgruppe
Der Workshop richtet sich an Entscheider, die BI nutzen wollen,
sowie an Mitarbeiter von Controlling, Unternehmensentwicklung,
Informationsmanagement etc., die Grundkonzepte der BI kennenlernen wollen.
(GQÄ-TSYDM
Sie lernen, welche Potenziale der Gewinnung entscheidungsrelevanter Informationen BI bietet und was bei der Einführung
und dem Einsatz von BI zu beachten ist. Anhand praxisrelevanter
Beispiele aus dem Krankenhausumfeld werden Sie in die Nutzung
von BI-Auswertungstools eingeführt.
21. APRIL | NETWORKING
/.#(4,2#(2*422(.-$-ÄÄ/12$-3 3(.-$-
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
11.30 SAAL 3
SESSION 18
PATIENTENNAHE IT-PROZESSUNTERSTÜTZUNG FOKUSSIERT AUF
THERAPIE UND ENTSCHEIDUNGSFINDUNG
5NQRHSY Prof. Dr. Sylvia Thun, Hochschule Niederrhein
Dr. Pierre-Michael Meier, Bundesverband Deutscher Volks- und
Betriebswirte (bdvb) e. V.
$E×YHDMSDÄRS@MC@QCHRHDQSDÄ#NJTLDMS@SHNMÄODQÄD'D@KSG/K@SSENQLÄ
HMJKÄDHMDQÄLNAHKDMÄ2OQ@BGÄTMCÄ!HKC#NJTLDMS@SHNMRK¼RTMF
Markus Birkle, Telekom Healthcare Solutions
5DQMDSYTMFÄ«QYSKHBGDQÄ%@BGFQTOODMÄYTQÄHMSDQCHRYHOKHM«QDMÄ
5DQRNQFTMFÄJ@QCHNKNFHRBGDQÄTMCÄGDQYBGHQTQFHRBGDQÄ/@SHDMSDM
Dr. Dietrich Metz, Universitätsklinikum Halle/Saale
(3A@RHDQSDÄ/QNYDRRTMSDQRSÂSYTMFÄEÂQÄCHDÄ M@LMDRD
Thomas Pettinger, Thieme Compliance GmbH
!DXNMCÄ.1-$3Ä$HMDÄRDQUHBDNQHDMSHDQSDÄ%'(1ÄTMCÄ('$A@RHDQSDÄ
6DA/K@SSENQLÄEÂQÄ6DA OOFDRSÂSYSDÄ/@SHDMSDMUDQRNQFTMF
Prof. Dr. Jörg-Uwe Meyer, Universität zu Lübeck
D'D@KSG&DRDSYÄÄ6@RÄLÂRRSDÄQDFTKHDQSÄVDQCDMÄV@RÄETMJSHNMHDQSÄ
@TBGÄ@KKDHMÄ
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
!@QQHDQDMÄEÂQÄ(3ÄHMÄCDQÄ/ØDFD
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
6HDÄFTSÄHRSÄCHDÄ(3ÄHMÄCDMÄ*Q@MJDMG«TRDQMÄ@TRÄ MVDMCDQRHBGS
Veranstalter: Bundesverband der Krankenhaus IT-Leiterinnen/
Leiter (KH-IT) e. V.
0T@MSH×DCÄ2DKEÄ3DBGMHRBGDÄTMCÄDSGHRBGDÄ&QDMYDMÄCDQÄ2DKARS
vermessung
Veranstalter: Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V.
0T@KHS«SRRHBGDQTMFÄ$HMÄ2HDFDKÄEÂQÄ,NAHKDÄ'D@KSG
Veranstalter: Bundesverband Internetmedizin e. V.
WORKSHOPS
ARBGKTRRCHRJTRRHNMÄLHSÄ@KKDMÄ1DEDQDMSDM
-DWSÄRSDORÄENQÄRS@MC@QCHY@SHNMÄHMÄGD@KSGÄHMENQL@SHNMÄRG@QHMF
Host: Consortium of the eStandards Project
21. APRIL | AKADEMIE
09.00 AKADEMIE-RAUM
HALLE 2.2
BUSINESS INTELLIGENCE VERSTEHEN UND ANWENDEN
#NYDMSDMÄProf. Dr. Oliver J. Bott, Hochschule Hannover
Dr. Joachim Bergmann, trinovis GmbH
6@CDMVHBJDKÄV@QÄFDRSDQMÄ#@RÄMDTDÄ'@TRLHSSDKÄDHMDQÄ OOÄ
mÄ(MSDQMDSLDCHYHMÄHRSÄLDGQÄ@KRÄDHMÄ,DCHYHMF@CFDSÄHMÄCDQÄ'@MCÄ
SDBGMHJ@E×MDQÄ/@SHDMSDMã
Veranstalter: Bundesverband Internetmedizin e. V.
,$22$%¥'14-&$-ÄÄ$7*412(.-$,DRRDEÂGQTMFDMÐ&1ÐFKÐABOÐ-jBDBÐ0J>OQÐ!>Q>
Business Intelligence (BI) hat sich von einem Buzzword zu einem
Must-Have der Managementunterstützung entwickelt. Kein
Unternehmen und insbesondere kein Krankenhaus kann es sich
leisten, auf eine systematische Unternehmens-, Markt-, und
Wettbewerbsanalyse zu verzichten. Was aber bedeutet BI? Wie
kann sie im Unternehmen eingeführt werden? Und wie können
Methoden, wie Data-Warehousing und Data-Mining, effektiv
genutzt werden?
64
*Q@MJDMG@TRDWJTQRHNMÄ3DKDO@SGNKNFHDÄÄÄÄÄÄÄÄÄ
Ort: Charité – Campus Mitte: Institut für Pathologie
Veranstalter: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
PRODUKTWELT
JIVEX 5.0 VON VISUS
Für jeden Anwender die passende Ansicht
Mit der Einführung von
JiveX 5.0 erhält die VISUS
Lösung ein komplett überarbeitetes Erscheinungsbild, das den Bedienkomfort erhöht und die Nutzung
noch intuitiver macht.
Beim Einsatz von JiveX außerhalb der Radiologie
kommt es hingegen häufig auf einen schnellen,
unkomplizierten Datenzugriff an – also den intuitiven Abruf von Bildern, Befunden oder anderen
medizinischen Dokumenten und Daten. Außerdem
stehen nicht die Werkzeuge, sondern die systematische und übersichtliche Darstellung der medizinischen Informationen im Vordergrund.
Ein Systewm, das in allen denkbaren Einsatzszenarien und für die unterschiedlichsten Nutzergruppen gleich selbsterklärend, komfortabel
zu bedienen und einfach zu erlernen ist, muss
entsprechend über eine extrem flexible und gut
konfigurierbare Benutzeroberfläche verfügen –
und genau das haben die Entwickler und Designer gewissenhaft beherzigt. Für mehr Komfort
in der Handhabung aller zu einem Patienten vorhandenen medizinischen Daten sorgt der aktualisierte Studienmanager, in dem beispielsweise
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Foto: Visus
Eine Herausforderung an
das Entwicklerteam und die
eigens hierfür beauftragten
Software-Produktdesigner
bestand darin, den Anforderungen der verschiedenen
Nut zergruppen gerecht
zu werden. So richtet der
Radiologe an seinem PCArbeitsplatz beispielsweise sein Augenmerk auf
die Verfügbarkeit von Werkzeugen, Symbolleisten
und Menüs und möchte diese entsprechend dort
vorfinden, wo er sie erwartet und schnell erreichen kann. Und weil ihm durch das gleichzeitige
Bedienen des Diktiergeräts häufig nur eine Hand
zur Bedienung der Software zur Verfügung steht,
kommen Shortcuts eher seltener zum Einsatz.
Alles im Blick: Die neue JiveX
Benutzeroberfläche ist intuitiv,
anwenderbezogen und übersichtlich.
mehrere Dokumente gleichzeitig mit ein und
derselben Aktion (zum Beispiel Laden, Drucken,
Export) belegt werden können.
Mehr Datenaustausch und Integration
Der einrichtungsübergreifende Datenaustausch
per XDS (Cross Document Sharing) gewinnt zunehmend an Bedeutung. Um diesem Umstand
gerecht zu werden, unterstützt JiveX die Kommunikation per XDS mit den entsprechenden Implementierungen der IHE Vorgaben. Der neue JiveX
XDS Consumer kann in einer entsprechenden Infrastruktur mit zentralem Patientenindex (Master
Patient Index) effizient auf Dokumente und Bilddaten aller am Netzwerk angeschlossenen Quellen
und Institutionen zugreifen. Dabei können Daten
konsistent an lokale JiveX Systeme wie beispielsweise das Medical Archive weitergeführt werden.
Das neue JiveX Photo Documentation Modul besteht aus einer App für mobile Endgeräte und
einer entsprechenden Schnittstelle im JiveX
Server. Es unterstützt beispielsweise die Wunddokumentation und die Wundverlaufskontrolle.
Ziel bei der Entwicklung war es, ein möglichst
sicheres und einfach bedienbares Produkt zu
schaffen, welches gängige Arbeitsabläufe flexibel unterstützt und für den Anwender auch
ohne Vorwissen intuitiv bedienbar ist.
VISUS
Universitätsstraße 136
44799 Bochum
www.visus.com
sales@visus.com
Tel.: +49 (0)234/936 93-400
65
kma guide
conhIT 2016
1
KIS-MARKT
2
KIS-MARKT
3
Die sechs großen Player
Fulminante Übernahmen sind in den vergangenen Monaten zwar
ausgeblieben – der KIS-Markt ist dennoch kräftig in Bewegung. Hier
stellt kma die sechs großen Anbieter von Krankenhausinformationssystemen (KIS) vor.
1 I-Solutions Health: Zurück
im Mittelstand
Das Unternehmen präsentiert sich
seit vergangenem Jahr mit neuem
Eigentümer und neuem Namen. Die
KIS-Schmiede I-Solutions Health,
ehemals I-Soft, gehört seit Dezember
2014 zum deutschen Unternehmen
Radiomed. Die Ursprünge des Unternehmens I-Soft gehen auf die ITFirmen Laufenberg und Gap zurück,
die zwischen 2001 und 2003 mit der
britischen Firma Torex fusionierten.
Torex ging 2004 unter dem Namen ISoft an die Börse. Nach einer Bieterschlacht, an der sich auch Cerner und
die Compugroup beteiligten, ging ISoft 2007 an den australischen Konzern IBA, der den Software-Hersteller 2011 an den US-amerikanischen
IT-Konzern CSC veräußerte. CSC,
das damals einen Jahresumsatz von
16 Milliarden Euro erwirtschaftete, verschmolz I-Soft erst mit seinen
Produktlinien und verkaufte I-Soft
Deutschland im Juli 2014 an das
deutsche Unternehmen Radiomed.
Diese ereignisreiche Geschichte hat
die Führung des Unternehmens geprägt: Zurück in den Mittelstand –
66
das ist seitdem das Motto der Mannheimer Software-Schmiede, die in
Europa 700 Installationen betreibt
und 2015 einen Jahresumsatz von
26,5 Millionen Euro anstrebt.
http://to.kma-online.de/hy113
2 Meierhofer: Spezialist mit
langem Atem
Die Meierhofer AG ist das letzte inhabergef ü h r te Unter neh men i m
deutschen KIS-Markt. Wichtigstes
Produkt im Portfolio des SoftwareSpezialisten ist immer noch das KIS
Medical Control Center (MCC), das
in seiner ersten Version von Matthias Meierhofer selbst entwickelt
worden war. Lange als heißer Übernahmekandidat gehandelt, gedeiht
das Münchner Unternehmen derzeit
prächtig – während manche seiner
Konkurrenten längst vom deutschen
KIS-Markt verschwunden sind. Heute zählen mehr als 250 medizinische
Einrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu Meierhofers
Kunden. Den weitaus größten Anteil
stellen weiterhin Häuser mit 150 bis
500 Betten, allerdings hat die Firma
auch Konzernkunden wie Sana, die
private Schweizer Klinikkette Hirslanden oder die katholische Contilia
Gruppe in Essen gewonnen. Die sieben
Hamburger Asklepios-Häuser und die
Uniklinik Greifswald sind die jüngsten Coups des Unternehmers Meierhofer. Doch völlig unabhängig ist der
Software-Hersteller auch nicht mehr,
nachdem die Klinikkette Asklepios
Anfang des Jahres 40 Prozent Anteile
an Meierhofer erworben hat.
http://to.kma-online.de/gv114
3 Telekom: Dax-Konzern stürmt
Health-IT
Die Deutsche Telekom versucht, an
vielen Stellen im Gesundheitsmarkt
Fuß zu fassen. Vor zweieinhalb Jahren
hat der Konzern das KIS I-Med-One
von Bright One (ehemals Tieto) erworben. Das KIS ist in über 200 Kliniken
installiert. Das sind im Vergleich zu
den mehreren hundert Installationen
der Marktführer Agfa und Cerner
wenig. „Doch durch den Kauf haben
wir unseren Footprint deutlich erweitert“, sagt Arndt Lorenz, Vertriebschef
der Telekom Healthcare Solutions. Im
KIS-Markt will die Telekom vor allem
mit mobilen Anwendungen punkten.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
Foto: vectordevices
6
5
http://to.kma-online.de/yt112
4
6 Cerner: Der US-Gigant
Der Gigant aus Bonn hat mit seinem
bereits jetzt beachtlichen Portfolio im
Gesundheitsmarkt einiges vor. „Wir
haben eine Reihe von Lösungen entwickelt, mit denen wir organisch wachsen wollen“, resümiert Lorenz. Möglich sei aber auch, dass die Telekom
durch weitere Zukäufe wächst.
http://to.kma-online.de/su116
4 Nexus: Die Outperformer
Die Erfolgsstory des IT-Herstellers Nexus kommt am Finanzmarkt gut an: In
den vergangenen fünf Jahren hat die
KIS-Schmiede laut eigenen Angaben
60 Häuser als KIS-Neukunden gewonnen – in diesem trägen Markt ist das
eine beachtliche Zahl. Darüber hinaus
weist das Unternehmen aus VillingenSchwenningen regelmäßig zweistellige
Wachstumsziffern aus. Im ersten Quartal 2015 ist der Umsatz um 22 Prozent
gestiegen, das Ergebnis vor Steuern um
17 Prozent auf 2,1 Millionen. Der Aktienkurs stieg zwischen Januar und Juni
2015 von 12 auf 16 Euro, derzeit liegt
er bei knapp 18 Euro. Das Schwarzwälder Unternehmen ist derzeit in 25 Ländern aktiv. 2015 hat Nexus einen holländischen KIS-Hersteller erworben.
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Zuvor hatte sich das Unternehmen bereits in den französischen KIS-Markt
eingekauft. Ebenfalls 2015 erwarb der
IT-Hersteller den Berliner Anbieter für
Archivierungssoftware Marabu. Nexus
setzt in der Vermarktung auf die Themen Nutzerfreundlichkeit und Schnelligkeit. „One-Click to Information“ ist
das Schlagwort.
http://to.kma-online.de/hj115
5 Agfa: Die Optimisten
Agfa Healthcare DACH – oder genauer das deutsche, österreichische und
Schweizer Klinik-IT- sowie ImagingGeschäft des Unternehmens, das als
„DACH“ bezeichnet wird – ist mit einem Umsatz von nahezu 200 Millionen
Euro KIS-Marktführer in der Region.
Agfa Healthcare bietet sein Krankenhausinformationssystem Orbis zusammen mit dem PACS-System Impax, mit
dem Dokumentenmanagementsystem
HydMedia und den Agfa Managed
Services (AMS) an. Hinzu kommen
Spezialsysteme etwa für die Kardiologie, die Pflegedokumentation und die
Intensivmedizin. Marktführerschaft
und Größe verführen Agfa aber nicht
zur Aldi-Strategie. Ganz im Gegenteil: Sie beobachten in der Branche ein
Preis-Dumping, dem sie sich ausdrücklich entziehen. Kritisch sehen einige
Marktteilnehmer, dass Agfa mit seinem
KIS Orbis ein Monolithen-Dasein anstrebe. „Das stimmt nicht: Wir haben
Cerner steht stellvertretend für den
rasanten Aufstieg der Health-IT-Industrie. Der Konzern ist derzeit knapp
18 Milliarden Euro wert, mehr als die
Hälfte der Marktkapitalisierung von
Fresenius. In Deutschland war Cerner jedoch bis 2015 nur eine kleine
Nummer: Cerners Kernprodukt, das
KIS Millennium, war bis dato elf Mal
installiert. Erst als Cerner 2015 die
Gesundheits-IT von Siemens für 1,3
Milliarden Dollar kaufte, wurde der
US-Gigant Deutschlands zweitgrößter KIS-Hersteller. Für den deutschen
Markt kategorisiert Cerner sein Angebot so: Millennium ist die Lösung
für Kliniken, die Forschungsdaten
verarbeiten und in intersektorale Versorgungsszenarien investieren möchten – also Unikliniken und Maximalversorger, die die Versorgung in einer
Region steuern möchten. ISH-Med
eignet sich – als einziges KIS mit vollintegrierter SAP-Lösung – besonders
für größere Ketten sowie Verbünde
mit mehreren Häusern. Und Medico
ist der Allrounder im Portfolio. Kaum
die Rede ist noch von Soarian Clinical, das ehemals von Siemens für den
Weltmarkt konzipierte KIS.
http://to.kma-online.de/mr120
Jens Mau
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67
KIS-MARKT
keinen monolithischen, sondern einen
holistischen, ganzheitlichen Ansatz,
der auch im Sinne der Krankenhäuser
ist“, erwidert Geschäftsführer Winfried
Post. Die Orbis-Anwendergruppe zählt
derzeit circa 300 Mitgliedskrankenhäuser.
kma guide
conhIT 2016
KIS-MARKT
IT-MT-ZUSAMMENARBEIT
Warum eine Norm zum Risikomanagement
die Probleme nicht löst
Im Jahr 2016 haben wir immer noch keine Master-Strategie für die Zusammenarbeit von IT- und
Medizintechnik-Abteilung. Die Norm 80001 hat uns nicht weiter gebracht, sie ist nicht praktikabel.
Doch wie soll es weitergehen? Fest steht: Es funktioniert nur, wenn das Prinzip „Zuerst Einsatz von
Standardverfahren, erst danach Risikomanagement“ gilt.
Von Jochen Kaiser
ie Probleme sind bekannt: Weitgehend offen ist noch immer,
wie wir die Netze ordentlich
gestalten sollen. Wir wissen nicht genau, welche Qualifikationen auf Seite
der IT-Mitarbeiter erforderlich sind.
Und immer wieder müssen wir mit
Herstellern Diskussionen führen, um
überhaupt die nötigen Integrationsinformationen für das Netzwerk zu bekommen. Die Krankenhausleitungen
versuchen die Schwierigkeiten jedoch
auf fast immer auf gleiche Weise zu
lösen: Gibt es Probleme zwischen Medizintechnik und der IT, ist eine der
ersten Reaktionen meistens, die beiden Abteilungen zu vereinen. In der
Regel versucht man, die kleinere Abteilung, oft die Medizintechnik, der
größeren, der IT, zuzuordnen. Diese
Zusammenlegung findet allerdings
meist in erster Linie auf dem Papier
D
68
statt. Spannungen bleiben da nicht
aus. Aus Sicht der IT sind die neuen
Kollegen aus der Medizintechnik oft
keine „echten ITler“, da sie nicht das
gemeinsame Kriterium der ITler erfüllen, sich also nicht ausreichend mit
IT auskennen. Die Kollegen aus der
Medizintechnik wiederum beschweren sich oftmals über die Kollegen aus
der IT, etwa dass diese „abkürzen“
und Projekte unsauber gestalten.
Statt die Medizintechnikabteilung
einfach in die IT zu integrieren, wäre
es besser, die beiden Abteilungen
würden fusionieren und die Möglichkeit haben, sich tatsächlich einander anzunähern. Das funktioniert aus
Sicht der Beteiligten dann, wenn die
Zusammenarbeit am Ende erfolgreicher als bisher gelingt. Wenn also Probleme an der Schnittstelle wegfallen,
Aufgaben besser und schneller gelöst
werden können als vorher. Der KPI
(Key Performance Indicator) dafür ist
übrigens die Vermischung der beiden
Gruppen beim Mittagessen oder in der
Pause: Reden sie nun miteinander oder
nicht?
Die medizintechnische
Kompetenz der IT
Wie gut kann die IT nun ihrerseits
Medizintechnik? Dies ist nicht nur
eine Frage der technischen Expertise.
Vielmehr geht es darum, wie exakt
die IT arbeitet. Und ob tatsächlich
eine Kompatibilität zu einem sauberen Ingenieurbetrieb gegeben ist. Klare Kennzeichen dafür sind, dass die
Verteilerschränke für das Netzwerk
ordentlich geführt werden, dass die IT
in Projekten auf die Bedürfnisse der
Medizintechnik eingeht und dass man
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
conhIT 2016
Standardfälle und Spezialfälle
in der Lage ist, ein gemeinsames Verzeichnis der vernetzten Systeme und
vernetzen Medizingeräte zu führen.
Das Ergebnis kennen wir: Die Vorgehensweise und die Nebenbedingungen
sind so komplex, dass die Norm kaum
anwendbar ist. Ich gestehe das als jemand, der selbst am Entstehen dieser
Norm mitgewirkt hat, nicht gern.
Komplexe System
z.B.: Modalitäten,
Ultraschall, Vitaldatenmonitore,
Labor, IVD, Perfusoren,
Ophtalmologische System (...)
z.B.: Herzkatheter,
Alarmsysteme,
Naviationssysteme,
Dialyse (...)
Standardverfahren
zur Absicherung
Dynamische Verfahren,
wie Risikomanagement
Typische Verfahren, aus dem
Projektmanagement anwendbar
Durchführung eines
Risikomanagements
Î Kalkulierbarer Aufwand
Î Hoher Aufwand
Quelle: Kaiser
Mehr Klarheit: Die Absicherung der vernetzen Medizintechnik ist mit eigenem Personal
möglich. Risikomanagementspezialisten sind nur bei komplexen Projekten nötig
Aber sie ist kein Erfolg. Etwas Anderes zu behaupten, wäre einfach falsch.
Standardisierung als Lösung
Die Strategie „Absicherung vernetzter
Medizintechnik“ ist vielleicht grundsätzlich falsch aufgebaut. Sie ist so
konstruiert, dass sie den Spezialfall
zuerst sieht. Also den Fall, dass eine
Medizintechnik-ans-Netz-Baustelle so
kompliziert ist, dass ein dynamisches
Risikomanagement n;tig ist – und damit ein langwieriges Verfahren und
einen Risikomanager. Aber das ist bei
einfachen Fällen, bei engagierten Medizintechnikern oder IT-Mitarbeitern,
die mehr Sicherheit wollen und oft mit
begrenzten Möglichkeiten arbeiten,
keine praktikable Lösung. Hier wären
einfache Vorgaben wertvoller. Etwa
der Aufbau sicherer medizinische
Netze, getrennt vom medizinischen
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Einheitlicher Medikationsplan und mehr
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21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
KIS-MARKT
Der Bereich der Medizintechnik /
I T w i rd of t m a l s m it der Nor m
IEC80001-1 in Verbindung gebracht.
Ihr offizieller Titel lautet: „Risikomanagement von Netzwerken, an die
Medizinprodukte angeschlossen werden“. Doch die Norm war leider von
Anfang an weder das, was der Anwender wollte und brauchte. Der Anwender, damals vertreten durch zwei Visionäre eines privaten Klinikkonzerns,
wollte eine Norm, die vorgibt, wie
Medizintechnik konkret zu schützen
ist, zum Beispiel durch die Aufteilung
in Netze. Die ursprüngliche Idee war
damals, Netze je nach Kritikalität zu
unterteilen in Klasse A, B und C und
diese dann mehr oder weniger sicher
zu implementieren. Stattdessen ging
man einen anderen Weg. Man kopierte das Verfahren der Hersteller auf die
Anwender. Was nun entstand war eine
dynamische Risikomanagementnorm.
Medizintechnische Geräte
ID MEDICS®
ID Information und
Dokumentation im
Gesundheitswesen
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69Halle 2.2/A-104
kma guide
conhIT 2016
Versorgungsnetz. Und das Bereitstellung von Firewall-Regeln und Patches
durch den Hersteller.
Welches Krankenhaus hat die Mittel, einen Mitarbeiter an drei bis
vier internationalen Standardisierungs-Events teilnehmen zu lassen,
wenn dafür jeweils 3.000 bis 5.000 Euro Reisekosten anfallen?
Damit könnte man wahrscheinlich einen Großteil der medizintechnischen
Systeme gut absichern. Erweitern wir
das zu einem Verfahren, wo Standardfälle durch Standardverfahren und
Spezialfälle durch Risikomanagement
abgewickelt werden, ergibt sich eine
klare Unterscheidung zwischen medizintechnischen Geräten und komplexen Systemen (siehe Grafik Seite 67).
Die Absicherung der vernetzten Medizintechnik sollte mit eigenem Personal
durchführbar sein. Risikomanagementspezialisten, die es ohnehin kaum gibt,
sollten nur bei komplexen Projekten
hinzugezogen werden müssen. Durch
standardisierte Verfahren könnten
wir eine Robustheit und Sicherheit
durch bekannte Sicherheitstechnik
gewährleisten. Das wäre kostengünstig und hätte eine breite Machbarkeit.
Und auch eine termingerechte Durchführung wäre nicht mehr so schwierig, weil nicht unnötig lang auf kreative Prozesse und Widersprüche dazu
gewartet werden müsste.
Grenzen der Absicherung
Die nächste Frage, die sich in dem
Zusammenhang stellt, ist: Sollen wir
den potentiellen Ausfall einer Medizintechnik durch organisatorische Ersatzprozesse abfedern? Diese entstehen
bei einem Risikomanagementprozess
mit dem Ziel, Restrisiken zu senken.
Vor dem Hintergrund, dass die Pflege
eine Fachausbildung, Zusatzausbildung und Kenntnisse beziehungsweise
eine Einweisung in die verschiedenen
medizintechnischen Systeme erfordert, ist dies allerdings kritisch zu
sehen. Müsste für jedes dieser Systeme noch ein Ersatzverfahren erdacht,
geschult und eintrainiert werden, geraten wir in einen neuen Zielkonflikt
70
von Machbarkeit, Bezahlbarkeit und
Risikoästhetik. Hier gilt es, abzuwägen und vorsichtig zu handeln. Denn
jedes Mehr an Last und Pflichten in
der Pflege erhöht die Komplexität und
damit erneut die Fehleranfälligkeit.
Die hohen Nebenkosten
der ISO-Norm
Wenn eine Norm wie die IEC 800011 ein ISO oder IEC-Standard ist,
dann wird darüber nicht nur bei der
DKE/DIN in Frankfurt beraten, sondern auch auf Treffen auf der ganzen
Welt. Dort treffen sich Delegierte der
Landesorganisationen, um die Inhalte der Norm zu diskutieren und auszuhandeln. Kritiker bezeichnen das
internationale Standardisierungsgremium ISO (International Standards
Organization) daher auch spöttisch
als „International Sightseeing Organization“ – weil die Tagungsorte der
Sitzungen auf der ganzen Welt stattfinden. Teilnehmer, die nachhaltig
die Normierung beeinflussen wollen,
müssen dieser StandardisierungsMaschinerie zwangsläufig hinterher
reisen. Für Medizintechnik-Hersteller
ab einer bestimmten Größe mag das
möglich sein. Sie haben die finanziellen und die personellen Ressourcen,
um die strategischen Interessen des
Herstellers bei der Standardisierung/
Normierung mit einzubringen. Doch
welches Krankenhaus hat schon die
Mittel, einen Mitarbeiter an drei bis
vier internationalen Standardisierungs-Events teilnehmen zu lassen,
wenn dafür jeweils 3.000 bis 5.000
Euro Reisekosten anfallen?
Die Lösung dafür kann nur sein, dass
wir unsere Vertretungsorganisationen
(wie die Krankenhausgesellschaften)
in die Pflicht nehmen, uns noch intensiver bei Standards zu vertreten.
Hier sind die Klinikgeschäftsführer
gefordert. Sie müssen das Risiko
„schleichende Gesetzgebung durch
Normen“ erkennen, eine Strategie
festlegen und die Krankenhausgesellschaften mit dem Mandat versehen,
eine professionelle Vertretung auch in
technischen Fragen aufzubauen und
zu betreiben. Die jetzt schon vorhandenen Aktivitäten buhlen um die
engen Personalressourcen in diesem
Bereich und haben am Ende des Tages
oft das Nachsehen.
Die IEC 80001-1 steht jetzt nach fünf
Jahren turnusgemäß zur Überprüfung
und Neuordnung an. Wirken wir mit
und bringen uns mit ein. Und idealerweise kommt dann ein sinnvoller
Standard „Zuerst Einsatz von Standardverfahren, erst danach Risikomanagement“ dabei heraus.
Foto: Klinikum Stuttgart
KIS-MARKT
Plädoyer für standardisierte
Verfahren
Jochen Kaiser ist Teil des IT-Leitungsteams des Servicecenter-IT am
Klinikum Stuttgart. Auf der conhIT referiert er über Betriebssicherung und das
IT-Sicherheitsgesetz (19. April, 9-13 Uhr).
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
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conhIT 2016
Sicherer Transport
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21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
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71
kma guide
conhIT 2016
Illustration: Wiedenroth
KIS-MARKT
IT-SICHERHEIT
Zahle – oder deine Daten sind weg
Seit Mitte Februar läuft eine Welle von Cyberattacken gegen deutsche Krankenhäuser. Internetkriminelle
versuchen mit Schadsoftware die Daten von Kliniken zu verschlüsseln, um anschließend Lösegeld zu erpressen. Obwohl die Angriffe sich nicht gezielt gegen die Kliniken richten, legen sie doch Schwachstellen
in der IT-Sicherheit der Kliniken offen.
ls am 10. Februar 2016 Cyberkriminelle das Lukaskrankenhaus in Neuss nahezu lahmlegten, zog eine Schockwelle durch
die Geschäftsführungen deutscher
Krankenhäuser. Die Wucht, mit der
der Angriff das digitale VorzeigeKrankenhaus in Neuss traf, überraschte viele – und beendete die trügerische Scheinsicherheit, in der sich
viele Krankenhäuser lange wiegten.
Denn Neuss war kein Einzelfall. Allein in Nordrhein-Westfalen waren
A
72
seit Anfang Januar nach Angaben
des dortigen Landeskriminalamtes
28 Krankenhäuser angegriffen worden. Zehn Häuser wurden mit Ransomware attackiert (siehe Kasten).
Gleichzeitig wurde bekannt, dass ein
Krankenhaus in Los Angeles Internetkriminellen Lösegeld bezahlt hatte.
Die vielen Cyberattacken scheinen
eine neue Qualität der Bedrohung für
Kliniken zu belegen. Es ist eine Bedrohung, die sehr teuer werden kann:
Allein das Lukaskrankenhaus Neuss
kostet die Bewältigung der Attacke
„einen hohen sechsstelligen, möglichweise sogar siebenstelligen Betrag“,
sagt Kliniksprecher Andreas Kremer.
Dabei ist die Bedrohung nicht wirklich neu. „Wir leben mit dem Risiko
solcher Attacken schon deutlich länger. Nur kommen die Mitarbeiter in
den IT-Abteilungen angesichts der
zunehmenden Digitalisierung mit
den bestehenden IT-Strukturen nicht
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
Virus verschlüsselt rasant
Mit dem lukrativen Erpressergeschäft
geht zudem offenbar ein deutlicher
Professionalisierungsschub bei den
Hackern einher. Die aktuell kursierenden Varianten der Verschlüsselungstrojaner „Locky“, „Teslacrypt“ und
„Cryptowall“ sind raffiniert getarnt,
was die eigentliche Erkennung der
Schad-Software deutlich erschwert.
Ferner werden die Schad-Programme
immer leistungsfähiger. Bernd Meisheit, IT-Chef der Sana Kliniken, testete nach einen Angriff die Ransomware in einer privaten Testumgebung.
„Das Ergebnis war frappierend: Für
das Verschlüsseln von vier Terabyte
Daten hat der Virus gerade einmal
sieben Sekunden gebraucht.“ Ein Terabyte entspricht der Datenmenge von
rund 200 komplett gefüllten DatenDVDs in einem Windows-System.
Immerhin richten sich die Attacken
derzeit nicht gezielt gegen Krankenhäuser, sondern die Hacker-Programme werden breit über das Internet
mittels Anhängen in E-Mails oder
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
KIS-MARKT
mehr hinterher“, urteilt etwa Horst
Martin Dreyer, Geschäftsführer von iSolutions Health, einem Anbieter von
Gesundheits-IT. Laut einer aktuellen
Analyse des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
treten Angriffe mit VerschlüsselungsTrojanern gehäuft schon seit 2010 auf.
Seit Mitte September 2015 habe sich
aber die Bedrohungslage „deutlich
verschärft“, so das BSI. Zum einen
würden „erfolgreiche“ Erpressungungen immer mehr Kriminelle anlocken,
weshalb die Anzahl der Angriffe derzeit stark zunimmt. Wie stark genau,
lässt sich nur schätzen. Laut dem ITFachportal Heise Security zählte der
amerikanische IT-Sicherheitsexperte
Kevin Beaumont Mitte Februar bis zu
5.000 neuinfizierte Rechner pro Stunde. In Deutschland lag im Februar
2016 laut BSI die Zahl der detektierten Angriffe mit Ransomware 10-mal
höher als noch im Oktober 2015.
conhIT 2016
Foto: Lukaskrankenhaus Neuss
kma guide
Lukaskrankenhaus Neuss: Nach einer Infektion mit Ransomware Mitte Februar war
das Haus fast eine Woche nur noch eingeschränkt arbeitsfähig. Befunde gab es nur
telefonisch, viele Operationen mussten ganz abgesagt werden.
Drive-by-Attacken gestreut. „Die EMail an sich war nicht kritisch, vielmehr war es der eingebettete Link
beziehungsweise das Word-Makro,
das den eigentlichen Schadcode nachlud. Der Schadcode liegt größtenteils
auf ganz normalen und renommierten Webservern, die infiziert sind“,
schildert Meisheit beispielhaft einen
Angriff. Neben Krankenhäusern waren deshalb auch Unternehmen und
öffentliche Einrichtungen betroffen.
„Die Dunkelziffer wird sicherlich sehr
viel höher sein, denn viele Betroffene
reden aus Angst vor Reputationsverlust ungern darüber“, urteilt Thomas
Jäschke, Leiter des Instituts für Sicherheit und Datenschutz im Gesundheitswesen (ISDSG). Der offene Umgang
des Lukaskrankenhauses mit der Attacke fällt da positiv aus dem Rahmen.
Kliniken handelten schnell
Die Erkenntnisse, die sich aus den
jüngsten Vorgängen für die IT-Sicherheit von Krankenhäusern ergeben,
sind zwiespältig. Einerseits zeigten
die Angriffe, dass die überwiegende
Zahl der betroffenen IT-Leitungen im
konkreten Fall schnell und umsichtig
reagierte, indem sie sofort die Systeme runterfuhren. Im Fall von Ransomware ist das ein wichtiger Befund,
da angesichts der Verschlüsselungsgeschwindigkeit jede Minute zählt, um
einen absoluten Daten-Gau zu vermeiden. Anderseits zeigte die hohe Anfälligkeit für Attacken, dass angesichts
der zunehmenden Digitalisierung
viele Krankenhäuser ihre IT-Sicherheitsstruktur noch einmal überdenken sollten. So entdeckten in Neuss
hinzugerufene Experten von G Data,
einem Anbieter von Anti-Viren-Software, auf den Klinikservern laut LKA
nicht nur Ransomware, sondern noch
weitere Computerviren. Dass Neuss
Glück im Unglück hatte, weil – nach
Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft
Köln – weder größere Datenbestände
beschädigt wurden oder unberechtigt
aus dem Haus gelangten, tröstet da
nur wenig.
Axel Wehmeier, Vorstandschef von
Telekom Helthcare Solutions GmbH,
appelliert daher an die Krankenhäuser, sich zukünftig stärker an den üblichen IT-Sicherheitsstandards der Industrie zu orientieren (siehe Interview
Seite 72). Bei der Telekom, die stark
das vernetzte digitale Krankenhaus
der Zukunft promotet, ist man angesichts der Vorgänge in Neuss offenbar
etwas nervös. Das Krankenhausinformationsystem sowie eine App für das
dortige Modellprojekt „Visite 2.0“ zur
digitalen Vernetzung stammen aus
Wehmeiers Haus.
weiter Seite 73
73
kma guide
conhIT 2016
IT-SICHERHEIT IN KRANKENHÄUSERN
Die Industrie sollte Vorbild sein
Herr Wehmeier, Mitte Februar wurde
das Lukaskrankenhaus Neuss Opfer
einer Cyberattacke. Warum hat die
Attacke das Haus, das Ihre IT-technik einsetzt, so schwer getroffen?
Grundsätzlich sollten wir nicht von
gezielten Attacken auf Krankenhäuser
sprechen. Laut LKA hat es beispielsweise im Lukaskrankenhaus Neuss
keinen Hinweis darauf gegeben, dass
es sich um einen gezielten Angriff auf
die Klinik gehandelt hat. Dort sind
genau wie in vielen anderen Unternehmen und bei vielen Privatpersonen
zu jener Zeit E-Mails eingegangen, die
mit schadhafter Software bestückt waren. Die haben Teile der IT, allerdings
nicht das KIS, infiziert. Das hat natürlich Auswirkungen auf das Gesamtsystem gehabt, da in Neuss – wie in
fast allen Häusern – keine industrielle
Cybercrime-Abwehr installiert ist.
Foto: Telekom
KIS-MARKT
Die jüngsten Attacken haben gezeigt, wie verwundbar deutsche Krankenhäuser durch Angriffe von
Cyber-Kriminellen sind. Telekom Healthcare Vorstandschef Axel Wehmeier fordert im Gespräch mit
kma ein Umdenken in den Kliniken. IT-Sicherheit müsse zur strategischen Aufgabe werden.
Axel Wehmeier ist seit 2014 Sprecher der
Geschäftsführung der Deutschen Telekom
Healthcare & Security Solutions GmbH. Davor
leitete der gelernte Volks-und Betriebswirt vier
Jahre das Geschäftsfeld Vernetztes Gesundheitswesen bei T-Systems.
Warum nicht?
IT-Sicherheit ist ein relativ aufwendiges
Thema und wir wissen, Krankenhäuser
müssen sparen. Bisher stand IT-Sicherheit auf der Prioritätenliste nicht ganz
oben, obwohl viele IT-Leiter schon
länger auf die Gefahren hingewiesen
haben.
den Fokus der Kliniken gerückt. Das
ist auch gut so. Den Klinikbetreibern wurde vor Augen geführt, wie
schwerwiegend die Auswirkungen
sein können und dass IT ein strategisches Thema ist. Ich habe deshalb
die Hoffnung, dass man das Thema
IT nun insgesamt etwas höher auf die
Agenda hebt. Alles schreit nach Digitalisierung, aber das ist mehr als bei
der Visite Tablets einzuführen. Dazu
bedarf es eines umfassenden Gesamtkonzeptes, in dem IT-Abteilungen
und Industrie Hand in Hand arbeiten
müssen. Dafür müssen wir aber die
Geschäftsführungen der Krankenhäuser noch stärker sensibilisieren.
Hat sich tatsächlich die Bedrohung
erhöht oder wird den Kliniken nur
bewusster, welche Konsequenzen solche Attacken haben können?
Beides. Das Thema Cybersicherheit
wird heute anders betrachtet als noch
vor fünf Jahren. Zudem ist es durch
die aktuellen Vorfälle viel stärker in
Wo sehen Sie Nachholbedarf?
Vor dem Hintergrund, dass Kliniken
ein bedeutenden Teil der „kritischen“
Infrastruktur in Deutschland ausmachen, sehe ich hier großen Handlungsbedarf. In anderen Branchen ist man
deutlich weiter, wenn es um die Frage
von standardisierten Angeboten für
74
die IT-Sicherheit geht. Ich glaube, wir
als Industrie können da gute Lösungen bereitstellen. Es geht nicht nur um
technische Produkte, sondern es geht
um Prozesse, organisatorische Fragen
– und auch um die richtige Schulung
der Mitarbeiter. Das greift alles ineinander. Wichtig ist ein Perspektivwechsel. Weg von der Reaktion, hin zur
Aktion, zum Erkennen von Mustern,
wie Angriffe gestaltet werden.
Das meint?
Es gibt derzeit einen Umbruch – sowohl in Krankenhäusern als auch in
Unternehmen. Bisher hat man sich
hauptsächlich damit beschäftigt,
Firewalls stärker, größer und undurchlässiger zu machen. Inzwischen
beginnt man, viel stärker in Richtung
Erkennung zu denken. Kann ich Angriffe wirklich wahrnehmen und sie
dann mit den richtigen Tools analysieren, um sie abwehren zu können?
Das Erkennen der Gefahr ist in diesem Zusammenhang viel wirkungsvoller als „Beton anzurühren“.
Sollten sich Kliniken an den Vorgaben des Bundesamtes für Sicherheit in
der Informationstechnik orientieren?
Ich halte das für eine gute Orientierung, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was draußen in sensiblen Industrien als Standard für IT-Sicherheit
gesetzt ist. Die strategische Diskussion
darüber, was Kliniken umsetzen können und was es sie möglicherweise
kostet, muss jetzt beginnen.
Interview: Guntram Doelfs
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
Fortsetzung von Seite 71
IT-Abteilungen oft unterfinanziert
Horst Martin Dreyer von i-Solutions
betrachtet die Situation besonders in
vielen kleineren Häusern mit Sorge.
„Viele IT-Abteilungen kämpfen angesichts der Finanzsituation vieler
Kliniken mit immer knapper werdenden Ressourcen, stehen aber andererseits einer wachsenden Komplexität
der IT-Strukturen gegenüber“, sagt
Dreyer. Er fordert ein Umdenken in
den Chefetagen, was das Thema Sicherheit angeht. Das bedeute nicht
nur mehr Investitionen in Technik
und Personal, sondern vor allem
auch die Einsicht, dass IT-Sicherheit
eine strategische Aufgabe sei, die sich
nicht im einmaligen Aufstellen neuer
Technik erschöpfen dürfe. „Mögliche
Sicherheitslücken müssen regelmäßig
im Qualitätsmanagement analysiert
werden. Da darf man nicht stehenbleiben“, warnt Dreyer. Ziel müsse
sein, sich so nah wie möglich an den
Sicherheitsvorgaben des sogenannten
BSI-Grundschutzes zu orientieren.
Wie sollten die Krankenhäuser aus
Expertensicht nun konkret auf die
aktuelle Bedrohung durch Cyberattacken reagieren? Zunächst einmal
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
„systematisch die eigene Sicherheitsstruktur analysieren und eine methodische Bedrohungs- und Schwachstellenanalyse vornehmen“, rät Thomas
Jäschke. Viele Fehler und Nachlässigkeiten werden so entdeckt – etwa das
versäumte Einspielen der neuesten
Programm-Patches, das ungezügelte
Freigeben von Zugriffsrechten oder die
fehlende Datenseparierung im Netzwerk. Sinnvoll ist unter Umständen
auch ein sogenannter Penetrationstest,
bei dem ein zertifizierter Hacker versucht, in das Firmennetzwerk einzudringen, um Schwachstellen offenzulegen. „Das ist allerdings nicht ganz
billig. So ein Test kann je nach Größe
des Hauses schnell bis zu 30.000 Euro
kosten“, sagt Thomas Jäschke.
Backup-Strategie überprüfen
Angesichts der Schwere der jüngsten
Attacken ist eine Überprüfung der
Backup-Strategie extrem wichtig –
und eine forensische Datenanalyse,
damit das Backup sicher wieder in
das System eingespielt werden kann.
Das größte Sicherheitsrisiko bleibt
aber der Mensch, weil Mitarbeiter oft
unbedacht unbekannte Anhänge in EMails öffnen. „Beim Faktor Security
conhIT 2016
Ransomware
Ransomware ist eine Schadsoftware
(„Trojaner“) zur digitalen Erpressung.
Das Kunstwort hat seinen Ursprung
in den englischen Begriffen Ransom
(„Lösegeld“) und Software. Mit ihr können der Systemzugang eingeschränkt
oder große Datenbestände mit einem
schwer knachbaren Code verschlüsselt werden. Zahlen die Opfer kein
Lösegeld, sind die infizierten Daten
fast immer verloren. Die Attacke erfolgt derzeit noch ungezielt über das
Internet mittels anhängter Dateien in
E-Mails oder durch sogenannte Driveby-Exploits, bei denen über infizierte
Webseiten oder Werbebanner unbemerkt der Trojaner nachgeladen wird.
Das Lösegeld wird oft in der Internetwährung Bitcoin verlangt. Ein Bitcoin
entpricht aktuell rund 375 Euro.
Awareness müssen die Krankenhäuser
massiv ansetzen. Gerade bei häufigem
Mitarbeiterwechsel ist dieser Punkt
immer wieder zu prüfen“, so Dreyer.
Guntram Doelfs
75
conhIT 2016
ARCHIVIERUNG
Jetzt aber wirklich: Krankenhäuser haben das Thema
Digitalisierung ihrer Archive lange stiefmütterlich
behandelt. Damit ist es nun vorbei.
Foto: Fotolia (Golden Sikorkazip.zip/Spectral-Design)
kma guide
DIGITALISIERUNGSBOOM IN KLINIKEN
Kann das weg?
Bei vielen Kliniken türmen sich Patientenakten noch in großen Räumen oder Hallen. Doch der
Druck, die Akten digital verfügbar zu machen, ist enorm gestiegen. Kaum verwunderlich also,
dass das Geschäft mit digitalen Archiven boomt.
uf der IT-Messe Cebit im März
referierte die Assistentin des
Tuttlinger Bürgermeisters über
die „papierlose Ratsarbeit im Tuttlinger Gemeinderat“. Die schwäbische
Kleinstadt ist kein Einzelfall – viele
Institutionen verbannen in rasantem
Tempo das Papier aus ihrem Alltag.
Kommunale Ämter bieten ihre Dokumente online an, Bundesbehörden
vernichten Papier tonnenweise und
selbst die digitale Steuererklärung ist
demnächst Pflicht. Dass dieser Trend
nun auch Krankenhäuser mit ihren
teils riesigen Aktenhallen erfasst,
zeigt der Auftragsboom bei den Archivierungssoftwareherstellern. KISMarktführer Agfa hat 2015 mit seiner Archivierungssoftware Hydmedia
allein 67 neue Kunden gewonnen –
davon besaßen 56 das Krankenhausinformationssystem (KIS) Orbis von
A
76
Agfa. Beim PACS-Hersteller Visus, der
mittlerweile ebenfalls ein Dokumentenarchiv anbietet, waren es im selben
Jahr 48 Neukunden in Deutschland.
Ähnlich sieht es bei Marabu aus, dem
Berliner Archivierungsspezialisten, der
im vergangenen Jahr vom KIS-Hersteller Nexus gekauft wurde: „Unsere
Umsatzsteigerung zum Vorjahr lag bei
fast 40 Prozent“, so Geschäftsführer
Ralf Günther.
MDK-Prüfung puscht Digitalisierung
Lange war die digitale Archivierung in
Krankenhäusern ein Stiefkind – warum räumen nun immer mehr ihre
teils riesigen Hallen mit Papierakten
leer? Für diese Wende gibt es mehrere
Erklärungen. Ein nicht zu unterschätzender Grund sind die vielen
Krankenhausneubauten: Kein Träger will noch Geld in den Bau von
riesigen Archivräumen stecken und
kauft deshalb lieber Archivierungssoftware. Außerdem übt der Gesetzgeber spürbaren Druck auf die Kliniken aus. Ob Patientenrechte- oder
E-Health-Gesetz, das Vorhalten von
digitalen Dokumenten wird an vielen
Stellen zur Pflicht. Der größte Druck
geht jedoch von der Novellierung des
MDK-Prüfverfahrens aus. In einem
Halbsatz heißt es in der 2014 neu verfassten Prüfordnung: Krankenhäuser
und Medizinischer Dienst der Krankenkassen (MDK) verständigen sich
auf einen elektronischen Datensatz.
Dabei geht es um eine umfassende
Einsicht in Patientenakten und um
viel Geld, das der MDK den Kliniken
vorenthalten kann. Die meisten Häuser
haben eine MDK-Prüfquote über zehn
Prozent, die strittigen Beträge gehen
jährlich schnell in die Millionen. Viele
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
Klinikchefs sind alarmiert und offener
als bisher für eine Investition in ein
neues digitales Archiv.
Gute Auftragslage für Scan-Dienste
Ein weiterer Grund, weshalb Kliniken
bisher so zögerlich Akten digitalisiert
haben, ist die Rechtsunsicherheit bezüglich der Altdokumente. Nach wie
vor fordert das Haftungsrecht, dass
Krankenhäuser Patientenakten 30 Jahre aufbewahren müssen. Berufsrechtlich vorgeschrieben ist außerdem, dass
medizinische Dokumentationen 10 Jahre, bei Studienunterlagen mit Patienten
15 Jahre, aufgehoben werden müssen.
Wer auf Nummer sicher gehen und die
Akten dennoch loshaben will, muss
die alten Dokumente scannen und revisionssicher digital archivieren. Zwei
Firmen haben sich auf dieses Geschäft
mit Kliniken spezialisiert: DMI und
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
36 Kilometer: Die Uniklinik Heidelberg
hat 2015 gut 36 Kilometer Altakten
in einer Halle der Heydt-Gruppe in
Dresden ausgelagert. Der Partner von
Agfa Healthcare schickt die Akten auf
Anfrage digital über einen datenschutzgerechten Tunnel direkt nach
Heidelberg in das dortige HydmediaSystem, das wiederum die Daten
direkt mit dem KIS (ISH-Med) verlinkt.
Die Uniklinik hat dadurch zwei komplette Hallen eingespart.
sind Urkunden, zum Beispiel. die Patienteneinverständniserklärung. Hier
empfiehlt sich die Risikoabklärung mit
dem Haftpflichtversicherer. Auch primär elektronische Dokumente können heute Urkundenstatus haben,
wenn eine qualifizierte elektronische
Die acht großen Dokumentenarchivierer für Krankenhäuser
ARCHIVIERUNG
der Heydt-Verlag. Drei bis fünf Cent
kostet ein Scan mittlerweile – vor wenigen Jahren war es noch mehr als das
Doppelte – auch diese Preisentwicklung
ist ein Grund für den Boom. Imposante Scan-Maschinen besorgen heute
die Massendatenverarbeitung. „Wer
einmal neben einer solchen Maschine
gestanden und den gesamten LogistikProzess der Papierverarbeitung gesehen
hat, stellt ganz andere Fragen über digitale Archivierung als vorher“, sagt
Sebastian C. Semler, der früher sechs
Jahre bei Optimal Systems Produktmanager für elektronische Archivierung
und war und heute Geschäftsführer
der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische
Forschung (TMF) ist. Ein Krankenhaus
müsse sich im Klaren sein, welche Dokumente wie gescannt werden müssen,
damit sie weitgehend rechtssicher sind.
„Zwei Dinge gingen lange durcheinander: Ein Papier, das keine Urkunde
ist, kann problemlos eingescannt und
dann vernichtet werden“, erklärt Semler. „Nur die wenigsten Dokumente
conhIT 2016
› Soarian Health Archive – Cerner
› Hydmedia – Agfa Healthcare
› OS|ECM – Optimal Systems
› d.3 – D.velop
› Pegasos – Marabu
› Ixos – Open Text Corporation
› Nscale 7vecto – Ceyoniq Technology
› Easy Archiv – Easy Software
Signatur des Ausstellers vorliegt.
Versuche aus der Branche, Signaturverfahren an Stellen zu puschen, wo
sie ohne weitergehende Qualitätssicherungsverfahren keine relevanten
Mehrwerte in puncto Revisionssicherheit bieten, haben eher zur Verunsicherung beigetragen und damit
dem Einsatz der digitalen Archivierung einen Bärendienst erwiesen“, so
Semler. Heute wägen Kliniken ganz
unterschiedlich ab, welche Dokumente
sie wegwerfen, welche sie einscannen
oder einlagern. Es gibt Kliniken, die
bereits nach zehn Jahren wegwerfen
und ein Restrisiko selber tragen, die
Mehrheit hält die Akten aber als Papier oder digital 30 Jahre vor. „Immer
mehr Kliniken archivieren in Absprache mit ihrem Haftpflichtversicherer“,
sagt Semler.
Systemzwist: Agfa versus Visus
Wie viel Bewegung in den Markt der
digitalen Archivierung gekommen ist,
zeigen auch die Software-Konstellationen. Vor einigen Jahren war es
nahezu undenkbar, dass ein Anbieter
wie Optimal Systems sein Archiv in
einem Haus mit Agfa-Krankenhausinformationssystem installiert, weil
standardisierte Zugriffe auf eine externe Software schwer möglich waren. Mittlerweile muss Software viel
stärker miteinander kommunizieren
77
conhIT 2016
Foto: Heydtgruppe
kma guide
Foto: DMI
ARCHIVIERUNG
Papierbunker: Nicht nur das Geschäft mit digitalen Archiven, sondern auch das der
Papierarchivierung boomt. Die zwei Scan-Dienstleister DMI und Heydt-Verlag haben
in den vergangenen Jahren riesige neue Hallen gebaut, in denen Krankenhäuser ihre
Patientenakten auslagern können. Im Bild sind zwei neue Hallen des Heydt-Verlags
in Dresden zu sehen.
Lesemaschine: Hochleistungsscanner wie dieses Gerät von Banctec scannen
rasant. In Leisnig hat der Anbieter DMI zehn Maschinen stehen, die täglich
rund 30.000 Patientenakten digitalisieren können.
und Archivsystem setzen auf den holistischen Ansatz: „Wir stecken unsere
Systeme sehr eng zusammen“, erklärt
Oliver Paul, der eine interessante Doppelrolle einnimmt: Bei Agfa ist er Chef
für die Archivsoftware (Hydmedia),
außerdem ist er Gründer, Geschäftsführer und Inhaber des Scan-Dienstleisters Heydt-Verlag. Die Verzahnung,
flankiert durch Workflow-Module,
reduziere den Papier-Output und das
Scan-Aufkommen spürbar, so Paul.
Viele Kliniken haben noch nicht in
ein digitales Archiv investiert
können und das belebt den ArchivMarkt. „Das Kundenverhalten hat
sich geändert. Wir konnten speziell im
Agfa- und Cerner-Umfeld punkten“,
erklärt Marabu-Chef Ralf Günther.
Auf der anderen Seite hat ein Sechstel
der Agfa-Neukunden 2015 nicht das
Agfa-KIS Orbis. Interessant ist bei der
Entwicklung, dass mittlerweile auch
Anbieter von Bildarchiven (PACS) in
die Dokumentenarchivierung einsteigen. Das Bochumer Unternehmen Visus ist mit seinem Medical Archive der
rührigste Vertreter. „Wir merken generell, dass die Kunden die Zahl ihrer
Archive konsolidieren, bis dato hatte
oft jede Fachabteilung ihr eigenes“, erklärt Visus-Geschäftsführer Jörg Holstein. „Bei uns ist derzeit jeder zweite
Auftrag die Implementierung eines
ganzheitlichen Archivs“, bemerkt der
Gründer des PACS-Herstellers. Bilder und Dokumente in einem System
archivieren, das ist das Versprechen
78
von Visus. Eine Herausforderung sei
dabei die große Zahl von Schnittstellen. „Wir haben Installationen in
Häusern mit über 100 Schnittstellen
– vom Endoskopie-Gerät über EKG
und Röntgen bis zum KIS.“ In jedem
Fall ist der Entschluss zur digitalen
Archivierung mit einem Änderungsprozess verbunden. „Unser System
unterscheidet sich von den klassischen
PACS-Anbietern dadurch, dass wir
in Fällen denken. Wir arbeiten mit
einem Aktenplan und unterstützen
die Workflows des KIS. Unser Viewer wird hierzu direkt in den klinischen
Arbeitsplatz integriert. Das Medical
Archive hat die Zulassung zum Medizinprodukt“, so Holstein. IHE standardisiert sämtliche Arbeitsprozesse
rund um das Archiv. Dies vereinfacht
das Änderungs- und Risikomanagement für die IT und die IT-gesteuerte
Medizintechnik. Anbieter wie Agfa
oder Cerner mit eigenem PACS, KIS
Gründe für ein digitales Archiv gibt
es viele: Subvention des Arztbriefs,
MDK-Prüfungen oder die sich anbahnende Kontrolle der Behandlungsqualität. Auch ist es nur eine Frage
der Zeit, bis der Patient nach einem
Krankenhausaufenthalt seine Akte digital übermittelt haben möchte. Hinzu kommt der wichtiger werdende
Aktenaustausch mit niedergelassenen
Ärzten, hier werden in Zukunft sicher
keine Papierakten weitergereicht.
Auf der anderen Seite kommt der
Boom für die Hersteller zur rechten
Zeit: Denn der Markt für Bildarchive
(PACS) und Krankenhausinformationssysteme ist weitgehend erschlossen.
Selbst das Geschäft mit Fachabteilungssystemen ist merklich abgeflaut.
Kliniken, die kein oder nur ein sehr
rudimentäres digitales Archiv besitzen, gibt es dagegen noch reichlich.
Jens Mau
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
kma guide
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Was haben Brandmelder,
Monitore, Aufzüge, Patientenbetten
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kma – Das Gesundheitswirtschaftsmagazin | www.kma-online.de | September 2015 | ISSN: 1615-8695
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kma – Das Gesundheitswirtschaftsmagazin | www.kma-online.de | April 2015 | ISSN: 1615-8695
kma – Das Gesundheitswirtschaftsmagazin | www.kma-online.de | Mai 2014 | ISSN: 1615-8695
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21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
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LÜFTUNGSTECHNIK
Zum ersten Mal tagt in diesem Jahr die
FKT gemeinsam mit dem fbmt auf dem
Wümek-Kongress.
Chirurgische Rauchgase
Da liegt was in der Luft
79
Illustration: kma
UNTERNEHMEN & MÄRKTE
KONFESSIONELLE TRÄGER
Meister der lautlosen Übernahme
Private Träger gelten als Klinikakquisiteure par excellence. Das hat zum Teil mit ihrer ausgebufften
PR zu tun. Doch wer genau schaut, erkennt: Bei den eher zurückhaltenden Konfessionellen gibt es
eine Fusionswelle, die zurzeit höher schlägt als die der Privaten.
i rche u nd Ökonom ie? Ja ,
das passt. Bestes Beispiel ist
Agaplesion. Die evangelische
Klinikkette, kürzlich erst vom Wirtschaftsmagazin „brand eins“ als Innovator des Jahres ausgezeichnet, ist
Vorreiter der Konzentrationswelle im
kirchlichen Bereich. Bernd Weber hat
die gemeinnützige Aktiengesellschaft
2002 in der Erkenntnis gegründet,
dass viele kleine kirchliche Einrichtungen dem Kosten- und Leistungsdruck
im Gesundheitswesen zum Opfer fallen werden. Nach erheblichen Bedenken in der Initialphase stießen immer
K
80
mehr Einrichtungen zum Konzern, sodass der Umsatz 2014 auf knapp eine
Milliarde Euro stieg. Ein wesentliches
Element des Erfolgsmodells ist, dass
die „Einbringer“ der Häuser meistens
minderheitlich an ihren Einrichtungen
beteiligt bleiben und Gesellschafter
der Agaplesion gAG werden. Denn
die Übernahme findet auf dem Wege
einer Sacheinlage gegen Ausgabe neuer
Aktien statt.
Alexianer bald Umsatzmilliardär
Das Erfolgsmodell Agaplesion ist inzwischen allseits bekannt – auch, weil
der Konzern den Privaten in Sachen
PR in nichts nachsteht. Im stillen
Kämmerchen schließen sich aber weitere kirchliche Betreiber zusammen.
So hat sich die katholische Alexianer
GmbH aus Münster mehrheitlich an
der Misericordia beteiligt und damit
ihren Umsatz von 630 Millionen Euro
auf rund 800 Millionen Euro erhöht.
Schon jetzt schreiben die neuformierten Alexianer Gewinne – kein Wunder: Misericordia wuchs in den letzten Jahren kontinuierlich und steigerte
2014 die Umsatzrentabilität deutlich
gegenüber 2013. Auch zeichnen sich
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
UNTERNEHMEN & MÄRKTE
Umsatz konfessionelle Verbünde
EBIT-Marge großer kirchlicher Betreiber
Agaplesion
951
5,7%
HBM
Alexianer neu
792
3,6%
Elisabeth Gruppe
Johanniter
690
3,0%
PGD neu
BB Trier
565
2,6%
Alexianer neu
Marienhaus
487
2,3%
Johanniter
BB (’13)
483
2,3%
BB Trier
PGD neu
466
1,7%
BB (’13)
GFO (’13)
448
1,4%
Agaplesion
Elisabeth Gruppe
326
0,9%
GFO (’13)
HSM
302
-0,5%
Marienhaus
Alle Angaben in Millionen Euro/Quelle: hps
Noch ist Agaplesion die Nummer eins:
Doch die Alexianer holen nach der Fusion
mit Misericordia auf.
weitere Margensteigerungen durch
Synergiepotenziale ab – auch durch
die enge Nachbarschaft, denn Misericordia sitzt ebenfalls in Münster. Sicherlich werden die Alexianer mithilfe
weiterer Akquisitionen bald zum Club
der Euro-Umsatzmilliardäre gehören.
Auch in Berlin gibt es in diesem Jahr
eine Elefantenhochzeit: Die diakonische Paul Gerhardt Diakonie (PGD)
fusioniert mit dem Evangelischen
Johannesstift SbR zu einem neuen
Unternehmen. Mit einem Umsatz von
rund 500 Millionen Euro ist dieser
Träger zwar noch ein Stück weit von
der Milliarden-Euro-Umsatzgrenze
entfernt. Allerdings schreiben auch in
diesem Fall beide Konzerne Gewinne.
Die Potenziale der Fusion sind somit
größer als die Risiken. Es ist davon
auszugehen, dass das fusionierte Unternehmen weiter wachsen wird.
Elisabeth Gruppe ist Primus
Zu den am stärksten wachsenden
kirchlichen Klinikkonzernen gehört
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Quelle: hps
Keine Angst vor Margen: Bloß nicht über 2 bis 3 Prozent – so
lautete das Credo noch vor wenigen Jahren. Dass es auch
anders geht, zeigt sich an der Hospitalvereinigung St. Marien.
Sinkende Mitgliederzahl in den Ordensgemeinschaften: Dies ist sicherlich ein entscheidender Grund für die
Konzentration bei den konfessionellen
Trägern. Denn diese müssen nun öfter
auf externe Managementkapazitäten
zurückgreifen, die Veränderungen entschiedener durchsetzen – etwa auch
die Zentralisierung der sekundären
und tertiären Bereiche.
die St. Elisabeth Gruppe GmbH Katholische Kliniken Rhein-Ruhr: Ihr
Umsatz hat sich von 2007 bis 2014 auf
325 Millionen Euro fast vervierfacht.
Dazu beigetragen haben maßgeblich
die Übernahmen des Marienhospitals Herne und sechs weiterer Beteiligungsgesellschaften 2014. Obgleich
die Elisabeth Gruppe mit der Akquisition auch Verluste übernommen hat,
zählt sie mit einer EBT-Rendite von
3,6 Prozent zu den ertragsstärksten
konfessionellen Trägern. Mit einer
Ebit-Rendite vor der Übernahme von
8,6 Prozent muss sich das Unternehmen auch nicht vor der privaten Konkurrenz verstecken.
Im kirchlichen Bereich wird die Fusionswelle vermutlich noch an Höhe gewinnen, während sie bei den Privaten
eher abnehmen wird: Den fünf großen
Konzernen Helios, Asklepios, Sana,
Rhön und Ameos stehen nur noch
wenige kleinere Anbieter gegenüber.
Und im kommunalen Bereich scheitern Fusionen häufig am territorialen
Besitzstandsdenken. Die bekannten
und geplanten Zusammenschlüsse von
kommunalen Kliniken dienen eher einer finanziellen Schadensbegrenzung
als einer Verbesserung der regionalen
Versorgung. Grundsätzlich aber hat
das inzwischen professionalisierte Management erkannt, dass Ertragskraft
nur durch kontinuierliches Wachstum
und eine Steigerung der – zumeist –
regionalen Marktanteile via Kooperationen oder Fusionen möglich ist.
Hartmut Schmidt
81
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN
TEM
Patient Blood Management
steigert Patientensicherheit
Das neue Krankenhausstrukturgesetz
hat das Ziel, eine qualitativ hochwertige
und leistungsfähige Versorgung von Patienten in Krankenhäusern sicherzustellen.
„Um dieses Ziel zu erreichen, enthält das
Gesetz ein ganzes Maßnahmenpaket für
die Krankenhäuser – eine Herausforderung
für den stationären Sektor“, sagt Rechtsanwalt Alexander Korthus, Berlin. Ein wichtiges klinisches Maßnahmenkonzept zur
Steigerung der Patientensicherheit ist das
Patient Blood Management (PBM).
1
Unbehandelte Anämien sind im Rahmen
von Operationen mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen und Sterblichkeit
assoziiert, werden jedoch präoperativ nur
selten therapiert. Durch ein gezieltes, patientennahes Blutungsmanagement mit
speziell entwickelten Gerinnungstests
können Blutgerinnungsprobleme frühzeitig erkannt und gezielt therapiert werden.
Dadurch lassen sich Bluttransfusionen
reduzieren und Kosten sparen. „Neueste
Veröffentlichungen zeigen, dass die Einführung von PBM sowohl mit verringertem
Blutverlust, kürzeren Krankenhausliegezeiten als auch mit niedrigeren Gesamtkosten
assoziiert ist“, bestätigt Kai Zacharowski,
Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Universitätsklinikum Frankfurt.
1
ROTEM öffnet therapeutische Fenster:
Neben der Beur teilung der plasmatischen
Gerinnung macht das Gerät Aussagen über
die globale Gerinnselstabilität und liefert
in besonderen Testansätzen auch Informationen über Einzelfaktoren wie zum Beispiel
über das Fibrinogen.
Beurteilung des Gerinnungsstatus und
optimiere aufgrund der Vollautomatisierung den Personalbedarf, so Hofer. Die
Einsatzmöglichkeiten reichen von den
verschiedenen chirurgischen Fachgebieten, der Traumatologie und Geburtshilfe
bis hin zur Hämatologie, Hepatologie und
Intensivmedizin.
Simone Müller
Nach der Veranstaltung „Das neue Krankenhausstrukturgesetz: Patient Blood
Management und ROTEM® – eine Offensive zur Verbesserung der Qualitätssicherung“, München, 4. Februar 2016
Weitere Informationen: www.rotem.de
Foto: Tem
geriatrischen Rehabilitationsklinik in den
Landkreisen Ludwigsburg, Enzkreis und
Karlsruhe. Bis 2018 erhalten die Häuser
13 Modalitäten für die Direktradiografie,
sowohl in Röntgenräumen als auch mobile Lösungen für Intensivstationen. „Überzeugen konnten wir nicht alleine durch ein
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern
auch durch ein detailliert ausgearbeitetes
und individualisiertes Gesamtkonzept“,
resümiert Michael Strüter, Geschäftsführer und Vertriebsleiter DACH, den großen
Erfolg.
In den nächsten Jahren soll die Position der
RKH als bedeutender Gesundheitsanbieter
in der Region ausgebaut werden. Dazu werden schrittweise die Modalitäten in den
Kliniken digitalisiert. Zuerst ist geplant, im
größten Haus des Verbundes, dem Klinikum
Ludwigsburg, die Röntgenarbeitsplätze und
CR-Systeme vollständig durch moderne digitale Röntgenarbeitsplätze (DR) zu ersetzen. „Dazu installieren wir drei neue deckengeführte, vollautomatisierte DR 600 in der
Radiologie, ein mobiles digitales DX-D 100
mit der neuen FreeView-Technologie in der
Intensivstation und mobile DX-D RetrofitSysteme“, beschreibt Michael Strüter die
erste Ausbaustufe.
Nach Informationen von
Agfa HealthCare
Weitere Informationen:
www.agfahealthcare.com
AGFA HEALTHCARE
WESTFALEN GRUPPE
„Im multimodalen Ansatz des PBM durchdringt die Verwendung moderner Gerinnungstests wie die der Rotationsthromboelastometrie (ROTEM) zunehmend die
Therapiestrategien“, berichtet Stefan
Hofer, Leitender Oberarzt an der Klinik für
Anästhesiologie, Universitätsklinikum Heidelberg. Die von Tem entwickelte ROTEMDiagnostik erlaube dabei eine zeitnahe
qualitativ und quantitativ hochwertige
82
RKH: neue DR-Systeme sollen
Position ausbauen
Bereits Ende 2015 hat Agfa HealthCare einen über vier Jahre laufenden Rahmenvertrag zur Lieferung von digitalen Röntgenmodalitäten mit der Regionalen Kliniken
Holding (RKH) Ludwigsburg geschlossen.
Der Verbund besteht aus acht Akutkliniken,
einer orthopädischen Fachklinik und einer
Thermotract bietet langfristige
Kostensicherheit
Krankenhäuser, aber auch Seniorenund Pflegeheime haben einen hohen Energiebedarf: Rund 1,5 Milliarden Euro wenden Deutschlands Kliniken heute pro Jahr
für Strom- und Heizkosten auf. Mit dem
neuen Wärmeliefervertrag Thermotract
2
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN
bietet die Westfalen Gruppe jetzt finanzielle Erleichterung. Das Angebot: Wärme zu
einem besonders niedrigen Kilowattstundenpreis. Dabei bietet ein Festpreis für bis
zu 15 Jahre langfristige Kostensicherheit.
Möglich sind die attraktiven Konditionen, da
Thermotract bislang ungenutzte Abwärme
erschließt: „In Krankenhäusern sind an vielen Stellen Kältemaschinen im Einsatz – zum
Beispiel für die Klimatisierung von OP-Sälen
oder die Kühlung von Magnetresonanztomografen (MRT)“, erklärt Carsten Schmidt,
Produktmanager Regenerative Energien
bei der Westfalen Gruppe. „Wir liefern und
finanzieren Technik, mit der Krankenhäuser
die Abwärme dieser Maschinen auffangen
und nutzen können.“ Die Kostenreduzierung
nach dem Einbau der Technik greift sofort;
gezahlt wird immer nur die tatsächlich gelieferte Wärme aus der Thermotract-Anlage.
„Thermotract lohnt sich ab einer Größe von
etwa 300 Betten“, so Schmidt. Für ein Klinikum mit rund 700 Betten, einem MRT und
zwei Kältemaschinen kann mit Thermotract
2
Mit dem Thermotract-Vertrag nutzen Krankenhäuser die Abwärme ihrer Kältemaschinen.
Westfalen finanziert und liefert die Technik
mit etwa vier Quadratmetern Platzbedarf – bei
Vertragsende werden alle Geräte rückstandslos entfernt.
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
3
8. Trumpf Medical Expertenforum: Experten diskutieren zum Thema „Workflow und
Flexibilität im OP der Zukunft“ im Ehrensaal des Deutschen Museums.
das Sparpotenzial bei einer geschätzten
Energiepreissteigerung von jährlich drei
Prozent in 15 Jahren rund 300.000 Euro
betragen.
Nach Informationen der
Westfalen Gruppe
Weitere Informationen:
www.westfalen.com
Foto: Westfalen Gruppe
TRUMPF MEDICAL
Experten tauschen sich zum
OP der Zukunft aus
3 Die heutigen Anforderungen im OP erfordern ein hohes Maß an Flexibilität und
Sicherheit. Durch die Zunahme der minimalinvasiven Chirurgie steigt der Bedarf
an intraoperativer High-End-Bildgebung.
Denn Chirurgie und Bildgebung wachsen
zusammen, so Clemens Bulitta, Leiter des
Instituts für Medizintechnik, Ostbayerische
Technische Hochschule (OTH) Amberg-Weiden, woraus sich grundlegende Veränderungen des Operationssaals in seiner Ausstattung ergeben. Beim 8. Expertenforum
von Trumpf Medical diskutierten Experten
darüber, welche Anforderungen und Herausforderungen die Umsetzung eines modernen Operationssaals mit sich bringt,
und gaben einen Ausblick auf den OP der
Zukunft. Ein Fazit der Veranstaltung: Der
OP der Zukunft kann die Arbeit der Chirurgen mithilfe der Medizintechnik und intelligenter IT-Systeme wesentlich erleichtern.
Um den Workflow im OP der Zukunft effizient zu gestalten, hat Trumpf Medical
das OP-Tischsystem TruSystem 7500
entwickelt, das eine ergonomische Arbeitsweise ermöglicht. Wie hier durch
Vernetzung innovativer Medizintechnik der
Workflow und die Flexibilität im OP der Zukunft optimiert werden können, zeigt das
Beispiel der Kombination des OP-Tisches
mit dem mobilen CT-Scanner Airo von
Brainlab. Bei kranialen, spinalen und traumatologischen Eingriffen werde durch die
Kombination ein idealer Workflow für die
intraoperative Bildgebung ermöglicht, berichtet Jörg Silbermann, Chefarzt der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie, SRH Wald-Klinikum Gera,
aus eigener Erfahrung.
Simone Müller
Nach der Veranstaltung „8. Trumpf
Medical ExpertenForum: Workflow und
Flexibilität im OP der Zukunft – Optimierung durch die Vernetzung innovativer
Medizintechnik“, 3. März 2016, München
Weitere Informationen:
www.trumpfmedical.com
Foto: Trumpf Medical
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Dann melden Sie sich unter:
simone.mueller@kma-medien.de
83
OP-MANAGEMENT, OP-AUSSTATTUNG, CHIRURGISCHE GERÄTE
BRANCHE KOMPAKT
Schaltzentralen für
den OP
Der steigende Wettbewerbsdruck zwingt
Krankenhäuser dazu, ihre Prozesse zu
optimieren. Der OP fällt dabei als erstes
ins Auge, schließlich ist er das Herzstück
jedes Klinikbetriebs. Wie steht es um die
Abläufe in den Operationssälen deutscher
Krankenhäuser? Läuft hier alles rund, oder
gibt es noch Luft nach oben? Was sind die
größten Schwachstellen? Worauf müssen Kliniken bei der OP-Planung achten,
was raten Experten, welche Maßnahmen
haben die größte Wirkung? Gibt es überhaupt einen Königsweg in Sachen Prozessoptimierung? Diesen Fragen geht kma auf
den folgenden Seiten nach. Erfahren Sie
außerdem, welche Neuheiten die Anbieter
minimal-invasiver Untersuchungsgeräte zu
bieten haben und wie die IT helfen kann,
die Prozessabläufe im OP noch optimaler
aufeinander abzustimmen.
OP-AUSSTATTUNG
85
Prozessoptimierung
kma Montage: Olympus, Surgical Process Institute Deutschland
Die Orchestrierung des OP-Betriebs
87
Branche in Zahlen
88
OP-Prozessoptimierung
Elektronische Dirigenten für den OP
92
Ultraschallchirurgie
Teamwork im OP
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Zentralsterilisation,
Hygiene,
Desinfektion
Krankenhauseinrichtung
und -ausstattung
Catering
OP-Management,
OP-Ausstattung,
Chirurgische Geräte
Bildgebende
Verfahren
Finanzierung und
Versicherungen
84
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
BRANCHE KOMPAKT
Die Orchestrierung des OP-Betriebs
Zeit ist Geld, das gilt auch für den Operationssaal – schließlich kostet eine durchschnittliche OP-Minute
25 Euro. Trotzdem läuft dort in vielen Kliniken nicht alles rund. kma hat mit Christian Heitmann,
Leiter des Bereichs Healthcare der Managementberatung ZEB, über Prozessoptimierung, ungenutzte
Potentiale und die Zukunft der Digitalisierung im OP gesprochen.
Wie steht es um die unterbrechungsfreie Digitalisierung und die IT im
dieser Daten hinein ins KIS und die
elektronische Patientenakte. Das
scheint vielen Häusern noch nicht
bewusst zu sein.
Foto: ZEB
Der Operationssaal ist das Herzstück
jedes Klinikbetriebs. Daher könnte
man vermuten, dass dort alle Abläufe
optimal aufeinander abgestimmt sind.
Dennoch haben viele Kliniken gerade
hier Probleme mit der Prozessoptimierung. Woran liegt das?
Der OP ist nicht nur das Herzstück,
sondern auch der Bereich mit den
kompliziertesten Prozessabläufen, die
es im Krankenhaus gibt – schließlich
konzentriert sich dort alles zu einem
Zeitpunkt auf eine Person, nämlich
den Patienten. Ich vergleiche das gerne
mit einem Golfschwung: Wenn man
nur eine Sache falsch macht, ist der
Treffmoment des Balls nicht mehr optimal. So ist es auch im OP. Außerdem
reicht es hier nicht, nur die internen
Abläufe richtig zu planen und umzusetzen – auch die Schnittstellen nach
außen und die Prozessketten, die im
Haus für den pünktlichen Transport
des Patienten in den OP verantwortlich sind, müssen optimal abgestimmt
sein. Das macht die Prozessoptimierung dort sehr spannend, ist aber auch
eine große Herausforderung.
Christian Heitmann ist der Leiter des
Bereichs Healthcare und Partner der
Managementberatungsgesellschaft ZEB
aus Münster.
Operationssaal, die hier Unterstützung leisten kann?
Die Digitalisierung ist natürlich ein
ganz relevanter Punkt, weil man darüber die durchgehende Planung sicherstellen kann, die dann zu einem
reibungslosen Ablauf führt. Sie betrifft
auch das Thema Transparenz, sprich
das Planen in Tools, die visuell auch
im OP zu sehen sind und zwar von
allen Beteiligten. Außerdem erleichtert sie das Ausleiten der im OP gesammelten Information, im Sinne von
Dokumentation und der Verzahnung
Welche Technik ist hier unerlässlich,
um den optimalen Ablauf gewährleisten zu können?
Dreh- und Angelpunkt ist das Krankenhausinformationssystem (KIS),
das alle anfallenden Informationen
des Patienten im Krankenhaus zentral elektronisch abbildet – angefangen bei einem ersten Kontakt in der
Anmeldung, über die OP-Planung, bis
hin zum digitalen Ausleiten des OPBerichtes. Es nützt allerdings nichts,
sich nur auf die Technik zu verlassen,
man muss sie auch zu nutzen wissen
und bereit sein, seine Prozessabläufe
danach ausrichten. Eine Konsequenz
davon ist, auf Vorlieben und über die
Jahre festgefahrene Gewohnheiten zu
verzichten.
Nicht immer lässt sich ein geplanter
OP-Termin auch tatsächlich einhalten. Wie kann man solche Verzögerungen kompensieren?
Dafür muss man alle Prozesse rund
um den OP so organisieren, dass trotz
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Outsourcing
Zentralsterilisation,
Hygiene,
Desinfektion
Medizintechnik
IT und Telemedizin
kma guide zur
Medica 2016
Textilien
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
85
OP-MANAGEMENT, OP-AUSSTATTUNG, CHIRURGISCHE GERÄTE
PROZESSOPTIMIERUNG
OP-MANAGEMENT, OP-AUSSTATTUNG, CHIRURGISCHE GERÄTE
BRANCHE KOMPAKT
aller geplanten Abläufe Flexibilität
möglich ist. Hier gibt es eine Menge
Möglichkeiten, die bei der transparenten und übergreifenden Planung
beginnen, aber auch die Patientenlogistik im Haus betreffen. Ein Beispiel
in größeren OPs sind sogenannte
Holdingareas, wohin Patienten von
Stationen aus abgerufen werden, so
dass kurzfristige Veränderungen sehr
schnell kompensiert werden können,
weil der Patient schon in unmittelbarer
Nähe ist.
Wie steht es um die optimale Vernetzung der Technik im OP?
Die Technik im OP befindet sich heute
schon auf einem sehr hohen Niveau.
Trotzdem sind die einzelnen Geräte
dort oft nicht vollständig miteinander
vernetzt. Da gibt es einen erheblichen
Nachholbedarf. Das fängt schon damit an, wie Implantate im OP für die
Dokumentation registriert werden.
Einige Häuser setzen dafür Scannerlösungen ein, es gibt aber auch andere, die nach wie vor Aufkleber mit der
Teamwork: Für die optimale OP-Planung gilt es, neben den internen Prozessen auch die externen Schnittstellen und Arbeitsabläufe des Klinikbetriebs
von und zum Operationssaal passgenau aufeinander auszurichten.
Wenn das OP-Personal gut miteinander harmoniert und eingespielt arbeitet, dann ist das schon deutlich mehr als die halbe
Miete.
Identifikationsnummer in die Patientenakte kleben. Hier sieht man, wie ein
digitalisierter Workflow von manuellen Papierformen unterbrochen wird.
Was ist für eine optimale Organisation der am Operationsprozess beteiligten Personen unerlässlich?
Das Rückgrad im OP bilden die OPPflege und die Anästhesie-Pflege.
Wenn diese Teams gut miteinander
harmonieren und eingespielt arbeitet, dann ist das schon deutlich mehr
als die halbe Miete. Außerdem sollte
es möglichst durch ein starkes OPManagement nicht nur organisiert,
86
sondern auch geschützt werden.
Häuser, die dies erkennen, haben
immer eines gemeinsam: sie zeichnen
sich in der Regel durch ein zentrales
OP-Management aus, welches direkt an die Geschäftsführung oder
beim Ärztlichen Direktor als Staabsstelle angegliedert ist und sich
um nichts anderes kümmern als die
optimale Gestaltung der OP-Abläufe
- und zwar mit einer entsprechenden
Durchgriffsmacht. Wenn sie niemand haben, bei dem alle Fäden zusammenlaufen und der alle Abläufe
orchestriert, kann der OP-Prozess
nicht optimal organisiert sein. Nicht
zuletzt trägt das auch entscheidend
zur Wertschätzung dieser Berufsgruppen bei und genau daran hapert es oft
erheblich.
Was raten sie den Klinikmanagern,
die ihre OP Prozesse verbessern wollen – wie sollte man das in Angriff
nehmen?
Jedes Haus hat spezielle Probleme,
und die gilt es zu erkennen. Häufig
bekommen sie mit zwei bis drei Stellschrauben schon viel bewegt. Aber das
sind oft auch Stellschrauben, die am
Schwierigsten zu verändern sind. Hier
kann der externe Blick eines Beraters
manchmal mehr bewirken als das
eigene Personal.
Werden Kliniken in Zukunft, von der
Ablauforganisation mal abgesehen,
um eine stärkere Automatisierung des
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
BRANCHE KOMPAKT
Wir führen „Team time out“
regelmäßig durch
Eher nein: 17 Prozent
Keine Angaben: 1 Prozent
Neutral: 9 Prozent
Eher ja: 73 Prozent
Quelle: OP-Barometer 2015, Thomas Busse
Meine Arbeit wird von OP-Ärzten
anerkannt
2015
2013
2011
Sicherheitslücke: Als „Team-Time-Out“ wird
die letzte Sicherheitsstufe bezeichnet, die ein
Operationsteam vor einem Eingriff beachten
sollte. Trotzdem gab 17 Prozent des befragten OP-Personals an, sie nicht regelmäßig
durchzuführen.
52 %
59 %
68 %
Foto:BVMed
Die Organisation meines OPs ist gut
Quelle: OP-Barometer 2015, Thomas Busse
Mangelnde Teamarbeit: Das nichtärztliche
Personal bildet das Rückgrat jeder OPOrganisation. Im OP-Report 2015 gab dennoch
fast die Hälfte dieser Berufsgruppe an, dass
ihre Arbeit von den OP-Ärzten nicht genügend
wertgeschätzt wird.
2015
47 %
2013
52 %
2011*
54 %
Quelle: OP-Barometer 2015, Thomas Busse
Operationsprozesses durch IT herum
kommen können?
Die Digitalisierung wird auch hier
nicht Halt machen. Es gibt bereits
Verfahren wie die digitalisierte OPFührung, die Qualitätssicherung,
Standardisierung und Dokumentation
der OP miteinander verbindet. Hier
durchläuft der Arzt mit der Operation eine sehr detaillierte Prozessroutine, die ihm bei Standardeingriffen
ansagt, welchen Operationsschritt er
als nächstes machen muss. Ich glaube
das ist absolut sinnvoll, weil man so
sicherstellt, dass jede OP zumindest
unter Normalbedingungen gleich abläuft. Auch ein Pilot wird heute trotz
seiner hohen Qualifikation beim
Flugprozess von der IT geleitet. Daher frage ich mich immer, warum das
nicht auch im OP opportun ist.
Interview: Martin Kucera
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Nachholbedarf: Lediglich 47 Prozent des
OP-Personals haben die Organisation an ihrem
Arbeitsplatz im Jahr 2015 positiv bewertet. In
den Jahren zuvor waren das noch mehr als die
Hälfte.
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87
OP-MANAGEMENT, OP-AUSSTATTUNG, CHIRURGISCHE GERÄTE
Branche in
Zahlen
Foto: Karl
arl Storz
OP-MANAGEMENT, OP-AUSSTATTUNG, CHIRURGISCHE GERÄTE
BRANCHE KOMPAKT
Schaltzentralen: OP-Integrationssysteme wie das von Karl Storz ermöglichen dem OP-Personal, alle Geräte,
Bildquellen und Raumfunktionen zentral zu steuern. Selbst die dort erzeugten Daten lassen sich darüber
schneller im KIS zuordnen.
OP-PROZESSOPTIMIERUNG
Elektronische Dirigenten für den OP
Die IT ist aus dem Operationssaal nicht mehr wegzudenken. Sie orchestriert die Arbeitsabläufe des OPPersonals, sorgt für eine optimale Vernetzung der Geräte und für die bessere Auslastung der Operationssäle. Das Surgical Process Institute aus Leipzig bietet sogar ein System, das die Chirurgen aktiv durch
den Operationsprozess führt.
is zu 100 Euro pro Minute
kostet es Kliniken, einen Operationssaal zu betreiben. Daher
gilt es, die Prozessabläufe dort so effizient wie möglich zu gestalten. Die
Medizintechnikhersteller können hier
Abhilfe leisten. Sie bieten heute Systeme an, die dem Personal neben der
zentralen Steuerung des Geräteparks
im OP sogar das Dokumentieren der
Behandlungsschritte erheblich erleichtert. So sind solche OP-Managementsysteme quasi die Schaltzentrale für
B
88
alles, was sich im Operationssaal in
irgendeiner Form elektronisch steuern
oder übertragen lässt.
Schaltzentralen im OP
Solche Schaltzentralen sind in der
Lage, sämtliche für den Eingriff nötigen Geräte den jeweiligen Gegebenheiten und individuellen Vorlieben
eines Operateurs auf Knopfdruck automatisch anzupassen. „Die Anwender unseres OP-Integrationssystems
Endoalpha können auch während
der OP Szenarien beziehungsweise
Favoriten aufrufen, um verschiedene
Geräte simultan zu steuern. Ein sehr
anschauliches Beispiel ist der Wechsel von einer minimalinvasiven OP
zu einer offenen OP. In diesem Fall
werden gleichzeitig der Insufflator
und das endoskopische Licht aus- und
die OP-Leuchten sowie das Raumlich eingeschaltet. Auf Wunsch können die Monitore auch das Bild der
OP-Feldkamera darstellen statt der
endoskopischen Kamera“, so Dirk
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
BRANCHE KOMPAKT
OP-MANAGEMENT, OP-AUSSTATTUNG, CHIRURGISCHE GERÄTE
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Qualitätsgarant: Das Softwaresystem SPM leitet Chirurgen aktiv
durch den Eingriff. So gliedert es etwa eine Hüft-TEP in 62 Einzelschritte, die dem Operateur per Sprachausgabe vorgelesen werden.
Kruse, Produktmanager für Systemintegration des Medizintechnikherstellers Olympus.
Bildsignale auf Knopfdruck
Neben der Instrumentensteuerung können solche Systeme
Daten, Bilder und Videosignale, die im OP erzeugt oder
von externen Quellen in den OP eingespielt werden, auf
Bildschirme im OP übertragen.„Sie haben Bilder der Endoskopie-Kamera, der Kamera in der OP-Leuchte und Raumkameras. Außerdem haben sie die Bilder der anderen Geräte im Raum, etwa dem Röntgenbogen oder Ultraschall,
die sich ebenfalls an unser OP-Managementsystem Core
Nova anschließen lassen. Diese Signale lassen sich einzeln
auf die Monitore im OP übertragen“, erklärt Isabel Zündorff, Marketingmanagerin für Integrierte OP-Systeme des
Medizinprodukteherstellers Richard Wolf. Diese Signale
lassen sich außerhalb des OPs übertragen. Dazu dienen
eigene Touchscreens, die die komplette Steuerung möglich
machen. Hier sind alle Signale übersichtlich aufgeführt
und können von dem Benutzer, ähnlich einem Redakteur
eines Fernsehstudios, auf einzelne Monitore im OP gelenkt
werden. „Sie können unterschiedliche Bildsignale mit unserem OP-Managementsystem OR1 auch beliebig aufbereiten und etwa vier solcher Signale auf einen einzigen
Monitor legen“, sagt Rainer Zagst, Marketing Direktor
für den integrierten Operationssaal OR1 von Karl Storz.
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
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Auch den Dokumentationsprozess
erleichtern die Systeme. So sind sie in
der Lage, Audio- und Videodaten in
die entsprechenden Speichermedien
zu übertragen. Durch den bidirektionalen Zugang zu Krankenhausinformationssystemen können sie die im
OP erzeugten Informationen auch der
jeweiligen Operation und dem entsprechenden Patienten zuordnen. Solche
OP-Managementsysteme verbessern
die Arbeitsabläufe im OP. Sie können
den Anwendern viele Arbeitsschritte
abnehmen, sogen für eine optimale Vernetzung der Geräte und damit
letztendlich für eine bessere Auslastung der Operationssäle.
Optimierung des Kerngeschehens
Das Softwareprodukt Surgical Procedure Manager (SPM), dass das Leipziger Surgical Process Institute (SPI) zusammen mit dem Softwareentwickler
Mednovo entwickelt hat, geht einen
Schritt weiter. Es widmet sich der Unterstützung und Standardisierung des
Kerngeschehens, dem chirurgischen
Eingriff des Operateurs. Checklisten
wie das sogenannte „Team time out“
dienen unmittelbar vor einem Eingriff
dazu, den Patienten nicht zu verwechseln, rufen den Informationsstand zu
einem Patient in Erinnerung und zeigen dem OP-Team eventuelle Komplikationen an. SPM widmet sich dagegen dem Eingriff selbst und ist in der
Lage, dem Chirurgen während der OP
jeden einzelnen Arbeitsschritt seiner
Operation vorzugeben.
Flexibel einsetzbar: Das
OP-Managementsystem
„Core Nova“ von Richard
Wolf passt sogar auf einen
Videowagen und kann so
in mehreren OP-Sälen zum
Einsatz kommen.
Foto: Richard Wolf
OP-MANAGEMENT, OP-AUSSTATTUNG, CHIRURGISCHE GERÄTE
BRANCHE KOMPAKT
In 50 Einzelschritten durch den
Eingriff
„Heute hat jeder Operateur weltweit
seinen eigenen Standard. Das gilt nicht
nur für die einzelnen Arbeitsschritte,
sondern auch für die dafür verwendeten Instrumente. Damit ist es nahezu unmöglich, sie miteinander zu
vergleichen. Das bedeutet aber auch,
dass man deren Qualität nicht messen kann“, bemängelt SPI-Inhaber
Gunter Trojandt. Deshalb sei es quasi
90
Mit SPM ist es erstmals möglich, Eingriffsstandards verschiedener Chirurgen zeitlich, qualitativ und im Bezug
auf die verwendeten Geräte und Materialien weltweit auszuwerten und gegebenenfalls zu adaptieren.
Gunter Trojandt, Inhaber des Surgical Process Institute (SPI) in Leipzig
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
BRANCHE KOMPAKT
OP-MANAGEMENT, OP-AUSSTATTUNG, CHIRURGISCHE GERÄTE
100
Software standardisiert die Operationsqualität
Da sich die Handlungsanweisungen des SPM jederzeit
ändern lassen, kann jede Klinik ihre eigenen Prozesse festlegen. „Wenn man bei der Nasennebenhöhlen-OP im Schritt
18 statt eines Blakesley lieber etwas anderes verwenden will,
können Sie das ganz einfach austauschen. Mit der Freigabe
durch den Chefarzt ist dann ein neuer chirurgischer Einzelprozess definiert, der damit für alle Ärzte dort verbindlich
ist“, so Trojandt. Die Handlungsanweisungen liefern nicht
nur einzelnen Kliniken Unterstützung bei der Optimierung
ihren operativen Eingriffe, sie lassen sich auch anonymisiert
mit denen anderer Ärzte oder Krankenhäuser austauschen.
„Man kann die so digitalisierten Abläufe für exakt gleiche
Operationen mit anderen Standorten vergleichen. Mit SPM
ist es erstmals möglich, Eingriffsstandards verschiedener
Chirurgen zeitlich, qualitativ und im Bezug auf die verwendeten Geräte und Materialien weltweit auszuwerten und
gegebenenfalls zu adaptieren“, schwärmt Trojandt.
Gerade als elektronisches Konzept für das schnellere
Anlernen junger Chirurgen sei das laut Trojandt eine große Hilfe. Außerdem garantiere es eine gleichbleibend hohe
Qualität zu jeder Tages- und Operationszeit. Der Pilot
des Softwaresystems, das von Karl Storz vertrieben wird,
ist erstmals in der Aquaklinik Leipzig eingesetzt worden.
Hier hat sich die Slot-Zeit für eine OP, die dort im Jahr
2004 noch bei 90 Minuten lag, auf 45 Minuten verkürzt.
Mittlerweile ist sie in zehn weiteren Häusern im Einsatz.
Martin Kucera
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Foto: General Electric
unmöglich,
bessere von
schlechteren
Methoden zu
Euro pro Minute kostet es
u nt e r s c h e i Kliniken, einen Operationssaal
den, etwa
zu betreiben.
in B ezug auf
Zeitersparnis,
Materialeinsatz
oder Rückfallquot e n – u n d g e n au
h ier lei s t e t s ei ne
Software Abhilfe. Zunächst hat SPI, gemeinsam mit führenden Experten, eine umfangreiche Datenbank mit Masterprozessen entwickelt. Daraus sind Operationsleitlinien
entstanden, an denen sich die Anwender der Software orientieren können und die jeden Eingriff durchstrukturieren. „Die Handlungsanweisung gliedern zum Beispiel eine
Nasennebenhöhlenoperation in 50 Einzelschritte, die ein
Chirurg während des Eingriffs durchführt. Sie erscheint
als Liste auf Monitoren und leitet den Arzt durch den
jeweiligen Eingriff“, erläutert Trojandt.
VORSCHAU
Bis zu
In der nächsten kma lesen Sie
in Branche kompakt:
Längst dient der Blick eines Radiologen in den Körper
eines Patienten nicht mehr nur zur Diagnose, sondern
auch zur Therapie. So liegt etwa der rein diagnostische Anteil interventionell-radiologischer Verfahren
laut Experten inzwischen bei weniger als 30 Prozent.
Auch die Computertomografie (CT) entwickelt sich ständig weiter. Was leisten die neuen CT-Systeme in Sachen
Detailschärfe, Strahlendosisreduktion und Schnelligkeit? Was wünschen sich die Radiologen in Zukunft von
den Herstellern solcher Geräte? Und welche Neuerungen gibt es in Sachen Hybrid-OP?
Antworten auf diese Frage finden Sie in unserer MaiAusgabe der Branche kompakt. Lesen Sie außerdem,
welche neuen Möglichkeiten sich Kliniken bieten, die
Daten, Bilder und Videos der bildgebenden Verfahren
mit der Hilfe von Bildarchivierungs- und Kommunikationssystemen (Picture Archiving and Communication
System, kurz PACS) optimal verwalten wollen.
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91
Foto: Olympus
OP-MANAGEMENT, OP-AUSSTATTUNG, CHIRURGISCHE GERÄTE
BRANCHE KOMPAKT
ULTRASCHALLCHIRURGIE
Teamwork im OP
Immer mehr Medizintechnikhersteller vereinen die Funktionen einzelner Geräte in Hybridsystemen.
Das gilt auch für den hochfokussierten Ultraschall. Er lässt sich nicht nur mit der Magnetresonanztomographie (MRT) verbinden, sondern sogar mit einem Elektroskalpell. Das bietet den Anwendern
gleich vier Funktionen in einem Gerät.
ie Patientin kann in den meisten
Fällen bereits zwei Stunden
nach dem Eingriff die Klinik
verlassen“, erklärt Markus Zähringer, Ärztlicher Direktor der Klinik
für Radiologie des Marienhospitals
Stuttgart. Die Rede ist von der Ultraschallchirurgie – genauer der therapeutischen Anwendung des Ultraschalls unter MRT-Kontrolle. Statt
die Ultraschallwellen zur Diagnose
einzusetzen, werden sie hier so stark
gebündelt und fokussiert, dass sie das
Gewebe in diesem Brennpunkt auf
65 bis 85 Grad erhitzen. So lässt sich
krankes Gewebe gezielt zerstören –
ohne Schnitte und Narben.
D
Hybrid aus MRT und Ultraschall
Die MRT-Bildgebung ermöglicht dabei die Temperaturüberwachung und
Erfolgskontrolle in Echtzeit. Wurde die sogenannte MRT-gesteuerte
92
Ultraschallchirurgie bisher zur Verödung von Myomen in der Gebärmutter eingesetzt, eignet sie sich
mittlerweile auch zur palliativen Behandlung schmerzhafter Knochenmetastasen. Die Hybridsysteme gibt es
seit mehr als zehn Jahren. Das Verfahren des hochintensiven fokussierten Ultraschalls (HIFU) gibt es sogar
schon seit den 1960er Jahren.
Elektroskalpell mit HIFU kombiniert
Ende 2015 hat der Medizintechnikhersteller Olympus die neuste Generation
eines neuen Hybridsystems vorgestellt,
das den HIFU nicht mit MRT, sondern mit der bipolaren HochfrequenzChirurgie verbindet. Dieses Verfahren
zur operativen Durchtrennung und
Entfernung von Gewebestrukturen
verwendet einen intensiven elektrischen Strom, der das Gewebe zerschneidet oder verdampft. Das Gerät
dazu wird auch als Elektroskalpell
bezeichnet. Bisher gab es diese beiden
Verfahren nur einzeln. Das Hybridsystem „Thunderbeat“, laut Olympus das
weltweit einzige dieser Art, verbindet
erstmals beide Verfahren in einem
Gerät.
Vier Funktionen in einem
„Vor Thunderbeat mussten sich die
Chirurgen entweder für ultraschallbasierte oder strombasierte Instrumente entscheiden - mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen“, erläutert
Torsten Lutkat, Produktleiter für
starre Endoskopie bei Olympus. Sie
waren also gezwungen, während einer OP das Instrument zu wechseln.
Durch den Wechsel verzögerte sich
eine Operation. Das störte auch die
Konzentration, da der Chirurg dafür vom Operationsfeld wegschauen
musste. Thunderbeat vereint beide
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
BRANCHE KOMPAKT
600
Mal wurde Thunderbeat
in Deutschland
bereits verkauft.
Multifunktional: Der neue Hybrid von
Ultraschallchirurgie mit
Olympus vereint die Ultraschallch
Damit
der bipolaren Hochfrequenzchirurgie.
Hochfrequenzchirur
Eingriffe nicht
können Chirurgen komplexe Eingr
nur schneller, sondern auch störungsfreier
störu
durchführen.
d
hfüh
Technologien in einem Arbeitsschritt
und kann so Instrumentenwechsel
stark reduzieren.„Thunderbeat ist
Dissektor, Ultraschallschere, bipolares Versiegelungsinstrument und Greifinstrumenet in einem“, unterstreicht
Lutkat. Das System eignet sich sowohl
für offene-, als auch für minimalinvasive Eingriffe, beispielsweise in der
kolorektalen Chirurgie. Es besteht aus
einem ergonomisch geformten Handstück, dessen Instrumentenspitze wie
eine Gartenschere aussieht. Die Hardware, etwa die Generatoren für HIFU
und Elektroskalpell, passen auf einen
Visitewagen und lassen ich bequem
an den Operationstisch schieben.
In Deutschland ist das neue Hybridsystem laut Herteller bereits rund
600 Mal verkauft worden. Besonders
bei komplexen und langen Eingriffen
machen sich die Vorteile bemerkbar. Das verdeutlicht ein spektakuläres Beispiel: In der Kinderchirurgie
der Kliniken der Stadt Köln wurden mit diesem Instrument bereits
Siamesische Zwillinge erfolgreich
getrennt.
Martin Kucera
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FACILITY MANAGEMENT
KLINIKEIGENE SERVICEGESELLSCHAFTEN
Ausgliedern rechnet sich nicht immer
Um Kosten einzusparen, gliedern Krankenhäuser gern Dienstleistungen in eigene ServiceGmbHs aus. Viele Gesellschaften erreichen jedoch nicht die erhofften Einsparziele, wie
eine neue Studie der Eschborner Ingenieurs- und Projektmanagementfirma Curatis zeigt.
kma sprach mit Geschäftsführer Norbert Lenhard über die Gründe – und wie Kliniken
Rund 450 deutsche Krankenhäuser
haben eigene Servicegesellschaften.
Rund die Hälfte erreicht jedoch nicht
die erhofften Einsparziele. Woran
liegt das?
Viele Servicegesellschaften werfen im
Jahr hohe sechsstellige Summen aus
dem Fenster, weil sie ineffizient arbeiten. Es gibt Defizite im operativen
Management, weil der Fremdvergleich
und damit auch eine gewisse Marktorientierung fehlen. Bekannte Leistungskennzahlen aus der privaten Dienstleistungswirtschaft werden nur zum Teil
konsequent umgesetzt, etwa für die
Reinigung oder in der Küche. Und irgendwann kommt dann noch ein wucherndes Eigenleben im eigenen Krankenhaus hinzu, nach dem Motto: Diese
Vorgaben gehen bei uns nicht, weil wir
ein ganz besonderes Haus sind. Das ist
eine sehr beliebte Argumentation.
Fehlt es am notwendigen Controlling?
Sicherlich gibt es ein Controlling der
Service-GmbHs. Die Frage ist nur, mit
welcher Konsequenz. Wird zum Beispiel der Wirtschaftsplan konsequent
eingehalten und umgesetzt? Oder die
Frage, wie viel Expertise eigentlich in
94
Foto: Curatis
es besser machen können.
Norbert Werner Lenhard ist
Geschäftsführer der Eschborner
Ingenieurs- und Projektmanagementgesellschaft Curatis und ist
dort für den Bereich Healthcare
zuständig. Der Industrie- und
Hotelkaufmann ist seit 30 Jahren
im Facility Management tätig
und hat inzwischen mehr als 50
Servicegesellschaften projektiert
und begleitet.
dem Wirtschaftsplan steckt. Häufig
geht es einfach nur nach dem Motto:
Wenn wir zehn Prozent einsparen,
sind wir gut.
Ist die Effektivität einer Servicegesellschaft abhängig von der Größe und
Führungsstruktur des Krankenhauses?
Ja. Eine Servicegesellschaft in einem
Haus mit weniger als 300 Betten
macht grundsätzlich keinen Sinn.
Weil der Aufwand, diese GmbH zu
managen, in keinem Verhältnis zu
möglichen Einsparungen steht. In
unserer Studie gehören 85 Prozent
der Servicegesellschaften zu Häusern
mit mehr als 500 Betten. Außerdem
stellt sich vor allem bei kleineren oder
mittelgroßen Servicegesellschaften der
sogenannte Badewanneneffekt schneller ein. Dieser Effekt beschreibt, wie
Kosten nach anfänglichen Einsparungen in älteren Servicegesellschaften
später wieder steigen können, wenn
das Tochterunternehmen nicht laufend
überprüft wird. Während sehr große
Gesellschaften sich genügend Expertise ins Haus holen können, um das
zu vermeiden, ist das für kleinere und
mittlere Service-GmbHs schwierig zu
finanzieren.
Stichwort Badewanneneffekt: Welche
Kosten laufen denn besonders schnell
wieder aus dem Ruder?
Hauptproblem ist häufig eine Verwässerung des Leistungsverzeichnisses.
Ein typisches Beispiel ist eine falsch
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
Fotos: kma Montage (Fotolia – Apops/Kurhan) / Fact
FACILITY MANAGEMENT
Die Studie
In der gerade veröffentlichten Studie „Marktfähigkeit von
Servicegesellschaften“ haben die Facility-Management-Experten von Curatis untersucht, wie kosteneffizient bestehende klinikeigene Service-GmbHs arbeiten und wo es Verbesserungspotenzial gibt. Dazu wurden 187 Krankenhäuser mit
mehr als 250 Betten befragt, die seit 2001 gegründet worden
sind. Im Schnitt lag das Durchschnittsalter aller teilnehmenden Service-GmbHs bei mehr als sieben Jahren, insgesamt
übernehmen sie bis zu 18 verschiedene Dienstleistungen für
ihre Muttergesellschaft.
verstandene Dienstleistungsmentalität. Da werden schnell
sogenannte Gefälligkeits oder „Zuruf-Dienstleistungen“
etabliert, die im Leistungsverzeichnis gar nicht vorgesehen
sind, aber wegen der steigenden Personalkosten sehr kostenintensiv sind. Außerdem schwindet mit zunehmendem Alter
der Service-GmbH auch der Bezug zu den ursprünglich vorgegebenen Basiswerten bei der Gründung der Gesellschaft.
Nach ihren Schätzungen könnten die Service-GmbHs der
Krankenhäuser die Kosten um 15,3 Prozent senken. Wie
ist das zu schaffen?
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
95
FACILITY MANAGEMENT
Reinigung
Die Reinigung wird am häufigsten ausgelagert*
100 %
Bettenaufbereitung
69 %
Mehrheit der befragten Servicetöchter übernimmt
im Durchschnitt vier Dienstleistungen*
Gastronomie/Verpflegung
62 %
Anzahl der Unternehmen in Prozent
8
38
23
8
8
8
8
Stationshilfen/-hostessen
54 %
Logistik
46 %
Zahl der
Dienstleistungen
>
2
3
4
5
6
8
>
mehr als 12
>
>
>
>
>
Textile Versorgung
38 %
23 %
Zwei Drittel der Serviceunternehmen sind
100-prozentige Töchter*
100 %
Sicherheits- und Empfangsdienst
Sonstiges
Archivdienste, Medizintechnik,
Bautechnik, jeweils *
8%
96
51/49 %
15 %
31 %
Zentralsterilisation
69 %
23 %
Anteile an der Servicegesellschaft
Prozentsatz der befragten Unternehmen
* Quelle: Studie „Marktfähigkeit von Servicegesellschaften“, Curatis GmbH 2016
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
FACILITY MANAGEMENT
Die Leistungsverzeichnisse müssen auf
einem vernünftigen Niveau definiert
und dann auch entsprechend eingehalten werden – sowohl nach oben
wie nach unten. Das meint: Man muss
eine Qualitätssicherung betreiben, die
genau erfasst: Was leisten die Mitarbeiter genau am Point of Service? Ist es
das, was vereinbart wurde oder mehr
oder weniger? Man muss hier vor allem
auf das „mehr“ aufpassen, weil das zu
erhöhten Personalkosten führen könnte. Wichtig ist auch eine permanente
Marktbespiegelung und -erkundung.
Was würden die Dienstleistungen der
Service-GmbH das Krankenhaus heute am Markt kosten, damit überhaupt
klar ist, ob man noch im akzeptablen
Durchschnitt des Marktes agiert oder
ob man längst über dem Marktwert
liegt. Der Badewanneneffekt kommt
ganz sicher, die Frage ist nur wann und
wie steil die Kurve des Kostenanstiegs
sein wird. Da ist Management gefragt.
Wenn das Management nicht aufmerksam genug ist: Könnte die Service-GmbH dann sogar unter Umständen ins Minus rutschen?
Da Service-GmbHs ohnehin nicht die
allergrößten Gewinne erzielen, muss
sehr strikt gemanagt werden, um ein
positives Ergebnis zu erreichen. Deshalb: Ja, es gibt auch Service-GmbHs,
die mit einem Jahresabschluss ins
Minus rutschen. Aber nicht dauerhaft,
weil man dann gegebenenfalls gezielt
gegensteuern kann.
Manche Service-GmbHs versuchen,
offensiv mit gewerblichen Dienstleistungen zusätzliche Einnahmen zu erwirtschaften. Eine gute Idee?
Das sogenannte Drittgeschäft würde ich mit Vorsicht angehen. Ich sehe
das kritisch. Nehmen wir zum Beispiel
das Schulessen. Das ist in so großen
Organisationen nach unseren Beobachtungen häufig defizitär. Auch bei
der Belieferung anderer Kliniken sollte
man nicht vergessen, dass man marktkonforme Preise in diesem Segment
anbieten und außerdem Aufschläge für
Raumkosten und Energie berücksichtigen muss. Von den Fixkosten ganz zu
schweigen.
Welche Beträge könnten ServiceGmbHs denn zusätzlich erwirtschaften, wenn sie wirklich effizient geführt
würden?
Im Durchschnitt sind es rund 3 Prozent
des Budgets der Dachgesellschaft. Das
klingt prozentual wenig, in absoluten
Zahlen ist es aber viel. Ein Krankenhaus mit einem Jahresbudget von 50
Millionen Euro könnte so rund 1,5
Millionen Euro mehr erwirtschaften.
Viele Muttergesellschaften könnten
ihr Defizit stark verringern, wenn die
Service-GmbH effizienter geführt würde. Aber das ist häufig auch „politisch“
nicht gewollt – etwa wenn es darum
geht, wie weit die Service-GmbH tatsächlich auf dem aktuellen Marktniveau gehalten werden soll. Oder ob die
Service-GmbH in der aktuellen Strategie des Hauses eine wichtige Rolle
spielt. Tut sie es nicht, kann sie einfach
vor sich hin arbeiten.
Interview: Guntram Doelfs
Anzahl der
Servicegesellschaften*:
ca.
450
(Stand: März 2016)
Durchschnittlicher
Umsatz der untersuchten
Servicegesellschaften*:
7,2 Mio
(Stand: März 2016)
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21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
97
FACILITY MANAGEMENT
aktuell
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FKT –
FACHMESSE KRANKENHAUS TECHNOLOGIE
Das Optimum aus Kosteneffizienz und
technischem Mehrwert
„Wenn die neue Fachmesse Krankenhaus Technologie hilft, den Bedarf im Krankenhaus mit den besten
Lösungen aus der Industrie zusammenzubringen, hat sie ihr Ziel erreicht“, schreibt der Präsident des
Fachverbandes Biomedizinische Technik, Norbert Siebold, in seinem Grußwort zur Premiere der FKTMesse am 20. und 21. April 2016 in Gelsenkirchen.
it ihrem zentralen Ziel, den
Wissensaustausch in der
Krankenhaustechnik voranzutreiben, begrüßt auch die Wissenschaftliche Gesellschaft für Krankenhaustechnik (WGKT) die Fachmesse
Krankenhaus Technologie als Forum
für den fundierten Dialog zwischen
A nwendern und Herstellern von
Techniken und Services für das Gesundheitswesen. „Nicht zuletzt, weil
der Bedarf an immer neuen, zeitgemäßen Informationen in den letzten
Jahren zweifellos gestiegen ist“, so
WGKT-Präsident Cord Brüning.
M
Die Fachvereinigung Krankenhaustechnik generiert mit der neuen Fachmesse Krankenhaus Technologie ein
98
Im Mittelpunkt steht der Dialog
über praxistaugliche Lösungen
70 namhafte Aussteller, die sich sämtlich
auf kleinen Ständen präsentieren, setzen
auf der Fachmesse Krankenhaus Technologie einen gewollten Kontrapunkt zu den
überfüllten Messehallen mit einem nicht
mehr zu überblickenden internationalen
Angebot großer Leitmessen in der Gesundheitswirtschaft. Im Mittelpunkt der
FKT-Messe steht der fachliche Dialog über
wirklich brauchbare und praxistaugliche
Produkte für das Krankenhaus. Wer konkrete Lösungen sucht, wird hier in allen
Produktsparten fündig werden. Die FKTPräsidenten Horst Träger und Wolfgang
Siewert freuen sich auf zwei Tage intensiven Wissenstransfers.
Optimum aus Kosteneffizienz und
technischem Mehrwert – in mehrerlei Hinsicht: Mehr Wissen für weniger Geld gibt es nirgends, erklärt
FKT-Vizepräsident Wolfgang Siewert.
„Der wirtschaftliche Druck auf die
Krankenhäuser war nie so gravierend
wie heute. Das neue Branchentreffen
in der Gesundheitswirtschaft wird
vor diesem schwierigen Hintergrund
Transparenz schaffen über Optimierungspotenziale – abgestimmt auf die
jeweiligen Zukunftsperspektiven der
unterschiedlichen Gesundheitseinrichtungen und deren Infrastruktur.
Sie bietet wirtschaftliche, sichere und
gesetzeskonforme Lösungen von der
Konzeption bis zur Umsetzung. Die
Aussteller auf der FKT-Messe werden
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
FACILITY MANAGEMENT
aktuell
FKT –
Das neue Krankenhausstrukturgesetz erschwert
die Finanzierung technischer Maßnahmen
Geld für technische Maßnahmen locker zu machen, war bisher
schon nicht immer ganz einfach. Das neue Krankenhausstrukturgesetz wird die Refinanzierung technischer Maßnahmen nun
noch dadurch erschweren, dass diese nur noch zum Teil über
zusätzliche Behandlungsfälle finanziert werden dürfen. Zu einem Großteil – so die Argumentation der Legislative – werden
die zusätzlichen Behandlungsfälle nämlich mit Hilfe von Fixkosten abgedeckt. Der Controller Frank Wacker ist der Meinung,
Entscheider im Krankenhaus sollten wissen, woher das Geld für
neue Technologien und Baumaßnahmen kommt, und wie Kostenrechner ticken, wenn sie nicht jeder Idee bereitwillig Mittel
zur Verfügung stellen. Mit einem Crash-Kurs zum Thema Krankenhausfinanzierung und Kosten-Nutzen-Rechnung hofft er auf
mehr gegenseitiges Verständnis.
Auch Moritz Thiede wird sich im Vortragsprogramm der Fachmesse Krankenhaus Technologie den Technikkosten widmen. Sein
Blickwinkel gilt jedoch den zahlreichen Möglichkeiten, durch den
geschickten Einsatz von Technik sehr viel höhere Betriebskosten
zu sparen.
Der Geschäftsführer der Contilia Gruppe, Heinz Diste, wird zeigen,
wie man durch Aha-Erlebnisse Kundenherzen erobert, um durch
zusätzliche Behandlungsfälle wiederum mehr Geld in die klammen
Krankenhauskassen zu spülen.
Damit diese Mehreinnahmen nicht Bränden, Überschwemmungen und anderen Katastrophen zum Opfer fallen, werden die
Risikomanager Michael Both und Thomas Nöckel erörtern, wie
sich Krankenhäuser wirksam schützen und vor allen Dingen auch
versichern.
ihre Antworten auf das aktuelle Geschehen in der Gesundheitsszene,
Innovationen und Trends erörtern
und damit ihre Wandlungsfähigkeit
unter Beweis stellen. So werden sie
sich selbst, aber auch uns Anwender
als zukunfts- und wettbewerbsfähig
positionieren. Möge dabei nicht der
Schnellere, sondern der Bessere gewinnen. Unsere Erwartungen an die
Firmenvertreter sind hoch!“
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
Kompetente Ansprechpartner
„Informationen zu filtern und die
richtigen Antworten auf die Fragen
unserer Zeit zu finden, wird angesichts der Informationsflut, die uns
Entscheider im Krankenhaus tagtäglich überrollt, zur Schlüsselqualifikation bei der Auswahl praxis- und
bedarfsorientierter Produkte für unsere Krankenhäuser“, betont FKTPräsident Horst Träger. „Auf der
Fachmesse Krankenhaus Technologie stehen Ihnen Experten aus Fleisch
und Blut mit Herz und Seele und sehr
viel Sachverstand Rede und Antwort
zu all Ihren Fragen und Themen –
vielleicht auch zu solchen, von denen
Sie noch nicht einmal wussten, dass
Sie sie haben. Was Sie hier erfahren
kann Ihnen keine Suchmaschine im
Internet bieten.“
Das innovative, an Inhalten und
fachlichem Tiefgang orientierte Messekonzept stößt bei allen, die Techniken, Services und Ausstattungsgegenstände rund um das Krankenhaus
auswählen und anwenden auf positive
Resonanz. Zweifellos erfüllt die Fachvereinigung Krankenhaustechnik mit
der Fachmesse Krankenhaus Technologie nicht nur ihren Verbandsmitgliedern, sondern vielen anderen
Berufsgruppen im Krankenhaus den
Wunsch das breite Marktsegment
komfortabel zu überblicken.
„Finden wir hier die Oase im ständigen Kommerzialisierungsdruck? Eine
Flucht vor dem Overkill der Angebote
und dem Lärm der Globalisierung?“,
fragt sich der Präsident des Krankenhaus-Kommunikations-Centrums,
Manfred Kindler. „Die Fachmesse
Krankenhaus Technologie wird hoffentlich einen wichtigen Kontrapunkt
in der überhitzten Krankenhausszene
setzen. Ich wünsche der FKT mit dieser sympathischen Idee viel Erfolg
und freue mich auf den Besuch.“
Maria Thalmayr
Mehr Infos
www.fktmesse.de
Hier finden Sie ausführliche Informationen über die Aussteller und das Vortragsprogramm auf der Messe
99
FACILITY MANAGEMENT
aktuell
Foto: FKT
FKT –
Länderübergreifender Erfahrungsaustausch: Im Forum Dach tauschen sich die Krankenhaustechnikervereinigungen aus Deutschland, Italien, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz
über gemeinsame Themen aus. Teilnehmer der Arbeitsgruppe Brandschutz sind: Reinfried Sure (D),
Steffen Kluge (D), Reinhard Eberl-Pacan (D), Ruedi Kaiser (CH), Werner Hoyer-Weber (A), Joric Witlox
(NL), Heinrich Corradini (I), Eduard Mötschger (A), der Leiter der Arbeitsgruppe, Rainer Wadlinger
(D), und Herbert Hasenbichler (A). (v.l.)
DACH-ARBEITSGRUPPE BRANDSCHUTZ
Sicherheit durch Realitätssinn
Im Brandschutz werden die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Gebäudenutzer zu wenig berücksichtigt,
oft auch nicht richtig hinterfragt. Aus diesem Grund scheitern Fachplaner, Normen- und Gesetzesschreiber immer wieder an der Realität des Krankenhauses.
in DACH-Leitfaden soll aufzeigen, was tatsächlich notwendig
und sinnvoll ist, um Brände zu
verhindern und Personen und Sachwerte vor den Folgen von Feuer und
Rauch zu schützen. Ihre Vorstellungen
dazu wird die DACH-Arbeitsgruppe Brandschutz an ganz konkreten
Schutzzielen festmachen wie zum Beispiel das zuverlässige Verhindern eines Brandüberschlags in angrenzende
Brandabschnitte, die Freihaltung der
Fluchtwege von Rauch und andere.
Eine logische Gliederung bilden dabei
die drei Säulen organisatorischer, technischer und baulicher Brandschutz.
E
Trügerische Sicherheit
Wenn man sich die aktuelle und
insbesondere auch künftige Patientenstruktur aus überwiegend pflegebedürftigen, bewegungseingeschränkten, sehr alten gebrechlichen, oft auch
dementen Menschen und die immer
niedriger werdenden Personalschlüssel vor allem nachts ansieht, müssen
100
Brandschutzkonzepte neu überdacht
werden. Das ist eine von vielen Erkenntnissen, die die DACH-Arbeitsgruppe bei der Erarbeitung ihres
Leitfadens berücksichtigen wird.
„Bei einer Evakuierungsübung mussten wir die Feuerwehrmänner mit
hauseigenen Mitarbeitern tatkräftig
unterstützen. Nach ihrem Aufstieg
über Drehleitern mit Spaten, Axt
und Atemschutz waren sie erst mal
nur eingeschränkt in der Lage helfend
einzugreifen“, berichtet Steffen Kluge,
Dezernent Technik im Universitätsklinikum Dresden, der für die FKT
an der Arbeitsgruppe teilnimmt. Katastrophen- und Rettungspläne bieten
oft nur eine trügerische Sicherheit.
Selbsthilfe muss deshalb ein wichtiges Standbein im organisatorischen
Brandschutz sein. Wie sollen jedoch
eine oder zwei Nachtschwestern im
Ernstfall alarmieren, alle nötigen
Schritte einleiten und ihre Station evakuieren, war eine von vielen
weiteren Fragen, die die DACH-AG
aufwarf. Ihr Ziel ist: „Der Leitfaden
muss sich an der (neuen) Realität des
Krankenhauses orientieren.
Zielführende Lösungen
Eine Untersuchung der Verschlüsse von
Decken- und Wanddurchbrüchen der
Installationen in einem österreichischen
Krankenhaus erbrachte ein alarmierendes Resultat: Zwei Drittel waren nicht
vorschriftsgemäß ausgeführt. Dieses
Beispiel zeigt: Wir brauchen nicht immer neue und strengere Vorschriften,
die immer höhere Standards fordern,
tatsächlich aber nur ein geringes Maß
an Sicherheit bringen, dafür aber sehr
hohe Kosten verursachen. Sinnvoller
wäre es, bestehende Regelungen der
Realität anzupassen und tatsächlich
zielführendere Lösungen zu suchen.
Sämtliche Kabeldurchführungen zu
erfassen und durch entsprechende
Ausschreibungen, Kontrollen und eine
funktionale Dokumentation sicherzustellen, dass sie nach Umbaumaßnahmen wieder zuverlässig abgedichtet
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
FACILITY MANAGEMENT
aktuell
werden, bringe ein enormes Plus an
Sicherheit, erklärt der Abteilungsleiter
für Technische und Organisatorische
Sicherheit vom Universitätsklinikum
Granz, Eduard Mötschger, der die
Steiermärkische Krankenanstalten
GmbH und den Österreichischen Verband der Krankenhaustechniker in der
DACH-AG Brandschutz vertritt. Praktische Erfahrungen und Umsetzungsbeispiele wie dieses werden Eingang in
den DACH-Leitfaden finden.
Er soll den Verantwortlichen im Krankenhaus und auch Prüfbehörden pragmatische Orientierung bieten in einer
ebenso wichtigen wie schwierigen
Thematik, die in den EU-Mitgliedsstaaten sehr unterschiedlich geregelt
ist und doch alle gleich betrifft. Er
könne sich nur schwer vorstellen, dass
italienische Krankenhäuser anders
brennen als deutsche oder österreichische, betont der Leiter der Abteilung
Technik vom Südtiroler Sanitätsbetrieb Heinrich Corradini aus Bozen,
der für den italienischen Krankenhaustechnikerverband an der Arbeitsgruppe mitwirkt. Darum ist für ihn
schwer nachvollziehbar, dass in Italien
gerade beim baulichen Brandschutz so
viel mehr Sicherheit gefordert ist als
in den Nachbarländern. Das verteuere
Baumaßnahmen um Millionen, ohne
ein Plus an Sicherheit zu bringen. Corradini erhofft sich von dem geplanten
Leitfaden, dass das zur Verfügung stehende Geld für zielführende Maßnahmen ausgegeben werden kann.
Maria Thalmayr
Foto: FKT
Für Technik im Krankenhaus
begeistern: Schüler der Rheinischen Akademie Köln erlebten
auf einer Fortbildungsveranstaltung der FKT-Regionalgruppe
NRW-Süd technischen Alltag.
WERTVOLLE ERGÄNZUNG ZUM UNTERRICHT
Schnuppertage für den technischen Nachwuchs
„Ein Tag wie gestern ersetzt mindestens
eine Woche Theorieunterricht“, schwärmte Ralf Albert, Bereichsleiter Zusatzqualifikation an der Rheinischen Akademie Köln,
in einer Mail an den FKT-Vizepräsidenten
und Leiter der FKT-Regionalgruppe NRWSüd, Wolfgang Siewert. Alberts Schüler
hatten auf Siewerts Einladung hin an einer Fortbildungsveranstaltung seiner Regionalgruppe teilgenommen und waren
ausnahmslos begeistert, zusätzlich zum
reinen Buchwissen tiefe Einblicke in die
Technik des Alltags zu erhaschen.
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
„Um junge Leute für unseren Beruf zu begeistern, müssen wir ihnen die Faszination
des Technikmanagements im Krankenhaus
frühzeitig vermitteln“, propagiert Siewert.
Laden Sie sich doch auch mal Schüler oder
Studenten ein – ins Krankenhaus oder auf
FKT-Veranstaltungen! Vor kurzem konnte
die FKT zwei Studenten des Studiengangs
Medizintechnik vielversprechende erste
Arbeitsplätze in der Industrie vermitteln.
Auch als Jobbörse ist die FKT für den Nachwuchs überaus interessant.
mt
Foto: FKT
FKT –
Junge Kollegen für die FKT gewinnen: Ulf
Ermshaus leitet seit Anfang des Jahres die
Regionalgruppe Ostwestfalen-Lippe.
NEUER REGIONALGRUPPENLEITER
Ulf Ermshaus
übernimmt in OWL
Ulf Ermshaus trat Anfang des Jahres die
Nachfolge von Thomas Skowronski als Leiter der Regionalgruppe Ostwestfalen-Lippe
an. Der 46-jährige Architekt ist froh, bei dieser Aufgabe auf die Unterstützung seines
ebenfalls neu gewählten Stellvertreters Peter Rüthschilling sowie die erfahrene mehrköpfige Führungsriege der Regionalgruppe
OWL, bestehend aus dem Schriftführer Herbert Happe, Pressewart Hans-Theo Kellerhoff und Veranstaltungskoordinator Walter
Großeheide, die schon seinem Vorgänger
zur Seite standen, zurückgreifen zu können.
Ermshaus tritt in große Fußstapfen. Dass er
und sein Stellvertreter beide im Klinikum
Gütersloh beschäftigt sind – Ermshaus als
Leiter des Bereichs Bautechnik und Rüthschilling als Technischer Leiter – erleichtert
ihnen die Zusammenarbeit. Als wichtigstes
Ziel im neuen Amt hat sich Ermshaus vorgenommen, mehr junge Kollegen für eine
Mitarbeit in der FKT zu begeistern. Darüber
hinaus möchte er für seine Kollegen weiterhin ein bis zwei Fortbildungsveranstaltungen im Jahr anbieten.
mt
V.i.S.d.P. für die FKT
Horst Träger, Präsident:
fkt@fkt.de
101
AUS GESELLSCHAFTEN UND VERBÄNDEN
ÖVKT
ÖVKT INTERNATIONAL
Horizonte erweitern und mehr erreichen
„Im Forum DACH können wir Projekte umsetzen, die wir alleine nicht bewältigen könnten. Die Kooperation und der gemeinsame Auftritt mit den deutschsprachigen und europäischen Partnerorganisationen
verleiht unserem Standpunkt zudem mehr Gewicht. Vor allem aber erweitert der Austausch Horizonte
und beschleunigt so technischen Fortschritt.“
ie internationale Zusammenarbeit liegt dem ÖVKT-Vorstand
sehr am Herzen. Besonders
inspirierend sei natürlich der Dialog
mit den deutschsprachigen Nachbarn,
betont ÖVKT-Präsident Martin Kammer. In der Muttersprache falle der
Austausch über komplexe technische
Sachverhalte am leichtesten. Und so
hat das Forum DACH innerhalb der
IFHE-Europe bereits einiges auf den
Weg gebracht.
D
Gemeinsam stärker
Eindrucksvoller Beleg dafür, dass
auch Krankenhaustechniker gemeinsam stärker sind, ist ein Berufsbild
für Technikmanager im Gesundheitswesen. Von den deutschsprachigen
Technikerorganisationen auf den Weg
gebracht, wurde diese „Musterstellenbeschreibung“ schließlich von allen
Mitgliedsorganisationen der International Federation of Hospital Engineering in Europa übernommen und soll
nun den zuständigen EU-Gremien zur
offiziellen Anerkennung vorgelegt werden. Das Berufsbild wird die Leistung
der Krankenhaustechniker europaweit
aufwerten, versichert Krammer. Es
definiert Zuständigkeiten, die Notwendigkeit beruflicher Fortbildung
und viele andere relevante Punkte.
Diese Sachverhalte nur für Österreich
festzulegen, wäre zu aufwändig gewesen, erklärt der ÖVKT-Präsident, und
hätte im Ergebnis auch nicht dieselbe
Bedeutung wie ein europaweit anerkanntes Berufsbild. So etwas kann nur
in einem größeren Rahmen gelingen.
102
Das gilt analog für einen Leitfaden
über wirklich sinnvolle und wichtige
Maßnahmen im Brandschutz (lesen
Sie dazu mehr in den FKT-Nachrichten dieser Ausgabe), der derzeit von
der DACH-Arbeitsgruppe Brandschutz erarbeitet wird. Krammer ist
überzeugt: „Auch eine geplante Wissensdatenbank „Technik im Gesundheitswesen“ wird umso interessanter,
je mehr Technikerorganisationen sich
daran beteiligen.“ Dass diese sich
auch die Kosten für das ambitionierte
Projekt teilen, sei ein nicht zu verachtender angenehmer Nebeneffekt. Das
Design für die Homepage steht bereits,
Profis für die technische Umsetzung
stehen zur Verfügung. Der Startschuss
fällt hoffentlich nach dem nächsten
DACH-Meeting, das noch im April
stattfindet.
Auf nach Den Haag!
Dass in diesem Jahr der Weltkongress
der Krankenhaustechniker in Den
Haag stattfindet, sieht Krammer als
Chance, ohne eine allzu weite Anreise
das internationale Technikerszenario
zu erleben und über den eigenen Horizont hinauszuschauen. Neugierig ist er
nicht nur auf neueste Spitzentechnologien. Zu erfahren, wie Krankenhaustechniker in ärmeren Ländern mit sehr
einfachen Mitteln eine gute Medizin
ermöglichen, rückt die eigene Wahrnehmung zurecht, schärft den Blick
für unspektakuläre Lösungen, macht
demütig und erzeugt Zufriedenheit“.
Ein erstmals international vergebener Building Award verspricht in Den
Haag ferner interessante Einblicke in
zukunftsweisende Gesundheitskonzepte aus der ganzen Welt.
Maria Thalmayr
Gemeinsam professioneller
Internationale Zusammenarbeit trage mit all diesen Aktivitäten erheblich
zur Professionalisierung des Technikmanagements im Gesundheitswesen
bei. Man könne immer etwas für sich
mitnehmen, wenn man sich anschaut,
wie andere Nationen technische Probleme lösen, ihre Abteilungen strukturieren und Aufgaben organisieren,
ergänzt Krammer.
Michael Moore macht es uns mit
seinem neuen Film „Where to invade next“ vor, indem er eindrucksvoll
dokumentiert, was es in Europa nicht
nur für US-Amerikaner Wunderbares
zu lernen gibt.
Mehr Infos
www.ifhe2016.info
Hier finden Sie ausführliche Informationen zum 24. IFHE-Kongress unter dem
Motto „Wissen teilen für ein besseres Gesundheitswesen weltweit“ vom 18. bis 20.
April 2016 in Den Haag.
V.i.S.d.P. für den ÖVKT
Martin Krammer, Präsident:
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20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
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fordert von Krankenhäusern, Versorgungskontinuität sicherzustellen. Die richtige Antwort:
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103
AUS GESELLSCHAFTEN UND VERBÄNDEN
DGIV
VERSORGUNGSSTÄRKUNGSGESETZ
Erfolgreiche Projekte im Innovationsfonds –
Ideen, Evaluation, Projektmanagement
Der Innovationsfonds richtet neue Aufmerksamkeit auf die Verbesserung von Versorgungsprozessen.
Ob ihm das nachhaltiger als früheren Initiativen gelingt, bleibt abzuwarten. Um so wichtiger ist es
nun, Projektideen erfolgreich zum Laufen zu bringen.
it dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz, das am 23. Juli
2015 in Kraft trat, hat die
Bundesregierung den Innovationsfonds
ins Leben gerufen. In den dann folgenden Monaten wurden zahlreiche Fragen der Ausführung geklärt, der beim
Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA)
angesiedelte Innovationsausschuss und
ein Expertenbeirat ins Leben gerufen.
Nach derzeitigem Stand (März 2016)
wird der Innovationsfonds frühestens
im April 2016 erste Förderbekanntmachungen veröffentlichen. Antragsabgaben könnten im Frühsommer möglich
sein, erste Projekte dann nach der Vergabeentscheidung im September, im
besten Fall im Oktober 2016, starten.
M
Auch wenn immer noch einige Rahmenbedingungen unklar sind, etwa
zum Ausschreibungsrecht, bereiten
sich zahlreiche Akteure mit Hochdruck auf die Schlussphase der Antragstellung vor. Da mit dem Antrag
wichtige Vorentscheidungen auch für
die Durchführung und Evaluation der
eigentlichen Projekte getroffen werden,
ist es wichtig, den Blick schon jetzt
auch auf diese wichtigen Faktoren für
ein erfolgreiches Projekt zu richten.
Eine Herausforderung stellt die hohe
Komplexität der Projekte dar. Der
Weg von der Projektidee bis zu einer
erfolgreichen Umsetzung in der Regelversorgung führt über vier Schritte (siehe Abbildung 1). Der Rollout in
104
der Regelversorgung ist derzeit noch
nicht absehbar.
Projektantragsphase
Jedes Projekt beginnt mit der Auswahl
der richtigen Ideen, die auf strukturierte Weise entwickelt, bewertet und
gefiltert werden. Dabei sollte auch
überprüft werden, ob sie dem Stand
der Wissenschaft entsprechen und
sich durch nationale oder internationale Modellprojekte eine begründbare
Hypothese zu den möglichen Effekten
aufstellen lässt. Anschließend werden
die Ideen in der Projektierung bis zur
Antragsreife weiterentwickelt. Die
schwierigsten Aufgaben hierbei sind
nach unserer Erfahrung folgende: die
präzise Beschreibung der angestrebten
Verbesserung, denn neben neuen Strukturen und Prozessen müssen auch die
erwarteten Ergebnisse benannt werden,
ferner die Ermittlung des optimalen
Projektumfangs – ausreichend groß
für die Evaluation, aber zugleich nicht
unbeherrschbar – sowie die exakte
Definition von Kosten und Nutzen. Da
die wirtschaftlichen Auswirkungen auf
die Regelversorgung bei der Auswahl
sicher informell mit bedacht werden,
empfehlen wir, mindestens ein ausgewogenes Verhältnis von Kosten und
erwarteten Einsparungen anzustreben.
Aufgrund der hohen Komplexität ist es
ratsam, auch alle übrigen Projektakteure rechtzeitig mit einzubeziehen und die
technische Vernetzung zu planen. Dies
gilt auch für Evaluationsexperten, um
frühzeitig die Möglichkeit von Erfolgsmessungen zu überprüfen. Die
wesentlichen Herausforderungen in
der Erstellung von Anträgen sind in
Abbildung 2 zusammengefasst.
Den Abschluss der Projektantragsphase bildet die Erstellung und Einreichung der eigentlichen Antragsunterlagen. Dies muss angesichts des stark
formalisierten Antragsverfahrens mit
besonderer Sorgfalt erfolgen.
Projektmanagement in der
Durchführung
Bisher richtete sich der Fokus der
meisten Akteure auf die Projektanträge. In diesen Anträgen werden zugleich aber Rahmenbedingungen für
das Projektmanagement gesetzt, die
im Vorhinein bedacht werden müssen. Die meisten Versorgungsprojekte
werden ein gutes Projektmanagement
benötigen. Neben der Verwaltung
eines umfangreichen Budgets müssen viele Projektpartner mit zum Teil
sehr unterschiedlichen Positionen und
Erfahrungen ausbalanciert werden.
Eine kontinuierliche interne und externe Kommunikation ist folglich die
(oft unterschätzte) Voraussetzung für
einen erfolgreichen Projektverlauf.
Nur so lassen sich die Interessen aller
Beteiligten verbinden, Informationen
zu Terminen, Projektfortschritt oder
Zwischenergebnissen austauschen
oder Konflikte managen. Außerdem ist
die Einhaltung und ständige Kontrolle
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
DGIV
Abbildung: IGES Institut
AUS GESELLSCHAFTEN UND VERBÄNDEN
Abbildung: IGES Institut
Abbildung 1: Phasen von Vorhaben des Innovationsfonds – vom Antrag zum Projekt
Abbildung 2: Herausforderungen in der Erstellung von Anträgen für den Innovationsfonds
der komplexen Zeitplanung für eine
effektive Zusammenarbeit besonders
wichtig. Gleichzeitig müssen bei Bedarf Anpassungen des Projektansatzes
möglich sein (Krisen- und Änderungsmanagement). Das Projektmanagement
überwacht außerdem den Mittelabfluss
oder kritische Pfade im Ablauf.
Evaluationskonzept
Die projektbegleitende und abschließende Evaluation ist Voraussetzung,
um Fördermittel aus dem Innovationsfonds zu erhalten – und eines der
wichtigen Auswahlkriterien. Dabei
hat der Gesetzgeber die maßgeblichen Fragestellungen bereits skizziert: Inwieweit werden Qualität und
Effizienz der Versorgung verbessert?
Werden vorhandene Defizite behoben
beziehungsweise vermindert? Oder
21. Jg. | April 2016 | 20 Jahre
lassen sich die Erkenntnisse aus dem
Pilotprojekt auf andere Regionen und
Indikationen übertragen? Antworten
aus diesen Fragen müssen aussagekräftige Begleitstudien auf Basis solider Daten liefern.
Erwartungen an den Fonds
Die Erwartungen an den Fonds sind
hoch. Im besten Fall bringt er Muster guter Versorgung hervor, die sich
auf die praktische Anwendung verallgemeinern lassen. Schon heute ist
erkennbar, dass die verschiedenen
Konzepte mit unterschiedlichen Fragestellungen ähnliche Lösungen für eine
gute Versorgung entwickeln werden.
Kann der Innovationsfonds also erreichen, woran viele Initiativen zuvor
scheiterten? Er bringt zahlreiche gute
Ideen wieder in die Diskussion und
lenkt erneut die Aufmerksamkeit auf
bessere Versorgungsprozesse. Inwiefern der enge institutionelle Rahmen
und das strikte Bewertungsschema
die Kreativität am Ende einschränken, bleibt abzuwarten. Aber auch
später ist noch viel Zusammenarbeit
aller Akteure erforderlich, damit der
Innovationsfonds die Regelversorgung
tatsächlich verbessern kann.
Karsten Neumann, Geschäftsführer
IGES Institut, Berlin
V.i.S.d.P. für die DGIV
Stefan G. Spitzer, Vorsitzender des
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105
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Konrad-Zuse-Platz 1-3
53227 Bonn
www.agfahealthcare.de
Tel.: +49 (0)228/266 80 00
Fax: +49 (0)228/266 80 01
Westfalen AG
Industrieweg 43
48155 Münster
www.westfalen-ag.de
info@westfalen-ag.de
Tel.: +49 (0)251/695-0
Fax: +49 (0)251/695-194
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www.cphc.de
info@cphc.de
Tel.: +49 (0)203/60 86 21 00
Fax: +49 (0)203/60 86 21 11
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info@discher.de
Tel.: +49 (0)2104/23 36-0
Fax: +49 (0)2104/23 36-99
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www.bewatec.com
info@bewatec.com
Tel.: +49 (0)2504/73 37-510
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Ästhetische, Rekonstruktive und
Handchirurgie, Gynäkologie und
Geburtshilfe, HNO und Phoniatrie
mit Pädaudiologie.
Wir behandeln pro Jahr etwa
40.000 Patienten und sind
seit 2010 nach DIN EN ISO
9001:2008, proCum Cert und
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Das Evangelische Krankenhaus
Oldenburg ist Teil der „European
Medical School“ in Kooperation
mit den Universitäten
Oldenburg und Groningen (NL).
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Wir suchen zur Nachbesetzung zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen
Personalleiter (m/w)
UNSERE VORSTELLUNGEN VON IHREM PROFIL
Q Juristisches oder betriebswirtschaftliches
Studium mit Schwerpunkt Personal oder
vergleichbare Ausbildung
Q Fundierte Führungs- und mehrjährige
Berufserfahrung im Personalmanagement,
vorzugsweise im Gesundheitswesen
Q Kenntnisse der Instrumente moderner
Personalarbeit
Q Überzeugende, kommunikationsstarke
Persönlichkeit
Q Strategischer Weitblick, umsetzungsstarkes
Potential und teamorientierte Umsetzung von
Maßnahmen und Veränderungsprozessen
Q Erfahrung in der Zusammenarbeit mit
Arbeitnehmervertretungen
Q Fundiertes Know-how im Arbeits- und
Tarifrecht sowie im Lohnsteuer- und Sozialversicherungsrecht und Betrieblicher Altersversorgung
IHRE AUFGABENBEREICHE BEI UNS
Q Leitung der Personalabteilung
Q Verantwortung für folgende Bereiche des
Personalwesens
Q Personalbetreuung und -entgeltabrechnung
Q Personalplanung, -controlling
Q Personalbeschaffung
Q Personalentwicklung
Q Arbeitszeitmanagement
Q ... und deren Weiterentwicklung
Q Beratung des Vorstandes und der Direktion
sowie der Führungskräfte im medizinischen
XQGSÁHJHULVFKHQ%HUHLFKVRZLHGHU9HUZDO
tung in allen personalrelevanten Fragestellungen
Q Fachkundiger Ansprechpartner für die
Mitarbeiter und konstruktive Zusammenarbeit mit der Mitarbeitervertretung
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20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
STELLENMARKT
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Pe r s p e k t i v
Das Evang. Diakoniewerk Schwäbisch Hall ist ein großes diakonisches Dienstleistungszentrum in der Region Hohenlohe-Franken.
Die Klinikum Oberberg GmbH
betreibt im Bergischen Land
zwei Akutkrankenhäuser und zwei
psychiatrische Fachkliniken mit
insgesamt 1.200 Betten.
Wir suchen zum nächstmöglichen Termin in Vollzeit, zunächst befristet für zwei Jahre, eine/-n
Mitarbeiter/-in
für Bau- und Technikprojekte
Sie arbeiten in einem motivierten Team von 40 Mitarbeitern in der
Abteilung des Gebäudemanagements. Ihr Einsatz erfolgt an allen vier
Klinikstandorten (Gummersbach, Marienheide, Bergisch Gladbach,
Waldbröl). Es stehen aktuell diverse Umbauten und Sanierungsarbeiten an.
Aufgabenschwerpunkte:
• Unterstützung des Leiters Gesamttechnik des Klinikum Oberberg
in allen strategischen, operativen und konzeptionellen Aufgabenstellungen aus dem Bereich Technik
• Führen und Anlegen von Projektunterlagen
• Koordination und Umsetzung von Sondermaßnahmen innerhalb
der Instandhaltung der Gebäude, der betriebstechnischen
Anlagen und Geräte sowie in den Baumaßnahmen
• Allgemeine Verwaltungs- und Bürotätigkeiten
Wir erwarten:
• Studium im Ingenieurswesen/Bachelor, oder vergleichbare
Qualifikation
• Gerne mehrjährige Berufserfahrung bevorzugt im Krankenhausbetrieb, Stelle ist aber auch für Berufseinsteiger geeignet
• Kenntnisse im Projektmanagement von Vorteil
• Kenntnisse in den Bereichen CAD, VOB/VOL, Trinkwasserverordnung, Krankenhausbaurichtlinien, Krankenhaushygiene
• Selbstständige Arbeitsweise, Engagement, Kommunikationsfähigkeit
Wir bieten:
• Leistungsgerechte Vergütung nach dem TVöD-K
• Zusätzliche Altersversorgung, Jobticket
• 5-Tage Woche, Gleitzeitregelung
• Arbeiten in einem jungen, dynamischen Team
• Entfaltungsmöglichkeiten im Berufsfeld
Für unsere Abteilung Bau und Technik suchen wir im Rahmen
einer Nachfolgeregelung zum nächstmöglichen Termin eine/-n
Bauingenieur oder -techniker (m/w)
Ihr Profil:
• Abgeschlossenes Studium im Bereich Bauingenieurswesen
oder als Bautechniker (m/w)
• Fachwissen im Hochbau sowie Kenntnisse in E-Technik, Versorgungstechnik und Medizintechnik
• Projekterfahrung und sicherer Umgang mit Projektsteuerungsmechanismen/-tools und gute EDV-Kenntnisse (MS
Office und Project)
• Verhandlungsgeschick, Überzeugungskraft, pro-aktives Handeln bei der fachbereichsübergreifenden Zusammenarbeit
• Selbstständige Arbeitsorganisation, sicheres Auftreten und
freundliche Umgangsformen
Ihre Aufgaben:
• Projektleitung und Koordination kleinerer und mittlerer Baumaßnahmen mit eigenen und/oder externen Handwerkern
• Unterstützung des Teamleiters Bau bei der Erstellung von
Bauplänen, Kostenschätzungen, Leistungsverzeichnissen und
der Angebotseinholung
• Planung und Durchführung von Projekten nach VOB- und
DIN-Normen
• Projektcontrolling, insb. Kosten- und Termintreue unter
Berücksichtigung der betriebswirtschaftlichen Zielvorgaben
Die Bereitschaft, die diakonische Zielsetzung unserer Einrichtung mitzutragen ist uns wichtig. Wir freuen uns deshalb über
die Mitgliedschaft in einer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zugehörigen Kirche.
Rückfragen zur Stelle beantwortet Ihnen gerne Herr Scheper,
Leiter Bau und Technik (Tel. 0791/753-2302, E-Mail: frank.scheper@
dasdiak.de).
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung an:
Evangelisches Diakoniewerk Schwäbisch Hall e. V.
Dienstleistungszentrum Personal – Frau Ammon
Am Mutterhaus 1, 74523 Schwäbisch Hall
E-Mail: irmgard.ammon@dasdiak.de
Weitere Informationen erhalten Sie von Herrn Dipl.-Ing. Gerald Pauly
unter Tel.: 02261 17-1222.
Ihre Bewerbung richten Sie bitte zusammengefasst in einer Datei per
E-Mail an: personalabteilung@klinikum-oberberg.de oder schriftlich
an die Personalabteilung der Klinikum Oberberg GmbH,
Dr.-Goldenbogen-Str. 10, 51545 Waldbröl.
Besuchen Sie uns im Internet unter www.dasdiak.de
Besuchen Sie uns auch im Internet: www.klinikum-oberberg.de
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Sie sorgen für eine optimale
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unseres Hauses.
Kommen Sie zu Sana als
Technische/-r Leiter/-in für unseren Standort Offenbach am Main
Das sind Ihre Aufgaben
• Planung, Koordination und Überwachung der Arbeitsabläufe, Ergebnisse und Sicherstellung der
Verfügbarkeit der technischen Einrichtungen
• Gewährleistung der Kundenbetreuung, Beratung des Reklamationsmanagements
• Gewährleistung des qualitativen und quantitativen Personalbestandes
• Erarbeitung und Umsetzung objektbezogener Konzepte zur Verbesserung und Reduzierung von
Verbrauchs- und Betriebsbereitstellungskosten sowie Planung und Durchführung von Projektaufgaben
• Kaufmännisches und technisches Koordinieren der vertraglich vereinbarten Leistungen für das
Klinikum und Steuerung, Kontrolle, Überwachung, Abnahme und Dokumentation der erbrachten
Leistungen, Auswertungen und Berichtswesen
• Begleitung der Umbaumaßnahmen und Sanierungs- und Renovierungsarbeiten
Das sind Ihre Stärken
• Studium Dipl.-Ing. (FH) Elektro- oder Versorgungstechnik, Facility Management, Krankenhausbetriebstechnik oder vergleichbare Master-Ausbildung. Meister oder Technikerausbildung HKLS
oder Elektro
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• Mind. 5 Jahre Berufserfahrung idealerweise in einer vergleichbaren Funktion des Gesundheitswesens,
Führungserfahrung, Erfahrung im Umgang mit Behörden
‡ .HQQWQLVVHLP:HUNYHUWUDJVUHFKW92%%92/VRZLH(UIDKUXQJHQPLWNOHLQHUHQ8PEDX3URMHNWHQ
(Ausschreibung, Vergabe, Projektsteuerung, Abnahme, Gewährleistungsverfolgung) und kaufmännische Grundkenntnisse sind von Vorteil
Das sind unsere Stärken
Das Sana Klinikum Offenbach zählt zu den modernsten Kliniken in der Wirtschaftsmetropole Rhein-Main.
Mehr als 2.300 Mitarbeiter in 20 Fachkliniken, Instituten und Belegabteilungen arbeiten Hand in Hand
für die Gesundheitsversorgung von 450.000 Menschen in der Stadt und im Landkreis Offenbach unter
einem Dach zusammen.
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Bitte senden Sie Ihre Bewerbung per
E-Mail an folgende Adresse:
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Sana Klinikum Offenbach GmbH
Personalabteilung-Bewerbermanagement
Starkenburgring 66
63069 Offenbach am Main
Wir machen darauf aufmerksam,
dass Bewerbungsmappen nicht zurückgeschickt werden.
Für weitere Fragen steht Ihnen
gerne unser Regional Personalleiter,
Herr Eberlein, zur Verfügung:
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Die Sana Kliniken AG ist eine der großen privaten Klinikgruppen in Deutschland. An unseren 47 Standorten versorgen wir jährlich rund 1,8 Millionen Patienten in höchster medizinischer Qualität. Wir
geben über 27.000 Mitarbeitern ein sicheres Arbeitsumfeld und viel Raum für Eigeninitiative. Wir leben
Krankenhaus – gerne auch mit Ihnen.
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Foto : privat
EINBLICK
AUSLÄNDISCHE MITARBEITER BERICHTEN AUS
DEUTSCHEN KLINIKEN Shueb Mussa (45), Chefarzt der
Allgemein- und Viszeralchirurgie, verließ bereits als Kind
Afghanistan. Heute würde er gerne in seine Heimat zurückkehren, um beim Aufbau modernerer Strukturen in Krankenhäusern zu helfen. Doch „die katastrophale Sicherheitslage
lässt dies nicht zu“, resümiert er.
SHUEB MUSSA
Das große Glück, zwei Kulturen zu kennen
owohl in Deutschland als auch
in meiner Heimat Afghanistan
ist der Umgang mit Patienten
sehr durch Höflichkeit geprägt. Einen
Unterschied sehe ich jedoch bei der
Aufklärung. In Deutschland hat sie einen enorm wichtigen Stellenwert: Patienten erwarten, dass Ärzte über Behandlungsmöglichkeiten und Risiken
einer Operation beraten. In Afghanistan wird das nicht so professionell und
umfangreich gehandhabt. Das liegt sicher auch daran, dass die Strukturen
in Deutschland ganz anders sind: Hier
gibt es entweder die Niedergelassenen
oder Klinikärzte. In Afghanistan arbeiten Ärzte vormittags in den staatlichen Kliniken, wo sie nur wenig Geld
verdienen. Nachmittags behandeln sie
in der eigenen Praxis, womit sie ihren
Hauptunterhalt erwirtschaften. Auch
deswegen haben Ärzte in den Kliniken
wenig Zeit, sich ausgiebig um die Patienten zu kümmern. Auch bezüglich
Hierarchie und Ansehen des Arztberufs gibt es deutliche Unterschiede.
In Deutschland ist der Klinikbetrieb
zwar auch hierarchisch geregelt, die
Strukturen sind aber in den letzten
Jahren immer flacher geworden. Im
Gegensatz zu Afghanistan, wo den
Chef- und Oberärzten aufgrund der
Jahrtausende alten Tradition dieses
Berufs eine sehr hohe Achtung entgegengebracht wird. In Deutschland
S
112
hat das Ansehen der Mediziner in der
letzten Zeit enorm gelitten. Die in den
Medien veröffentlichten Meldungen
um Hygiene- und Qualitätsprobleme
und die Skandale im Transplantationswesen haben ihrem Ruf immens geschadet. Ich würde dies als die beiden
schwierigsten Themen der letzten Jahre bezeichnen, mit denen Kliniken zu
kämpfen haben. Die Aufdeckung von
Missständen und deren Beseitigung
sind äußerst wichtig, allein schon,
um Vertrauen zurückzugewinnen.
teilzunehmen und die Erkenntnisse im
Klinikalltag auch umzusetzen – zum
Wohle der Patienten. Hier sehe ich im
deutschen Krankenhauswesen durchaus noch einigen Handlungsbedarf.
Für eine gewisse Zeit beschäftigte
mich der Gedanke, als Arzt in meine
Heimat Afghanistan zurückzukehren
und beim Aufbau modernerer Strukturen in Krankenhäusern und bei der
Verbesserung der Patientenversorgung
zu helfen. Ich entschied mich dann
Das Krankenhausstrukturgesetz wird die Situation in Deutschland
nicht entschärfen.
Auch strikt einzuhaltende Personalschlüssel erschweren die Situation
in so manchem deutschen K rankenhaus. Hier müsste sich die Politik weit mehr einsetzen und bessere
Rahmenbedingungen für einen gut
und sicher funktionierenden Klinikbetrieb schaffen. Das Krankenhausstrukturgesetz wird die Situation
nicht entschärfen. Im Gegenteil: Viele Krankenhäuser werden auf eine
harte Probe gestellt. Darüber hinaus
kommt es auch auf jeden Einzelnen
an, der in einem Krankenhaus tätig
ist: Er muss bereit sein, an regelmäßigen Schulungen und Weiterbildungen
aber doch dagegen, weil die Hürden
seitens Politik und Bürokratie immens
hoch, wenn nicht sogar fast unüberwindbar gewesen wären. Die katastrophale Sicherheitslage in einem Land,
das sich seit 1978 im Krieg befindet,
lässt nicht zu, zurückzukehren. Auch
dann nicht, wenn man eigentlich helfen möchte. Vielleicht ist das auch gut
so, denn ich empfinde Deutschland
ebenso als meine Heimat, und ich
habe das große Glück, beide Kulturen
zu kennen und jeweils das Wichtigste
für mein Leben und meine Arbeit zu
adaptieren.
Protokoll: Nina Sickinger
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
IMPRESSUM
kma Das Gesundheitswirtschaftsmagazin
April 2016 | 21. Jg.
ISSN 1439-3514
Die Zeitschrift erscheint monatlich.
www.kma-online.de
Anschrift des Verlags
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14 | 70469 Stuttgart oder Postfach 301120 | 70451 Stuttgart
Tel.: 0711/89 31-0 | Fax: 0711/89 31-298 | Internet: www.thieme.de
Anschrift der Redaktion
kma medien in Georg Thieme Verlag KG
Neue Grünstraße 17 | 10179 Berlin
Tel.: 030/33 09 19-0 | Fax: 030/33 09 19-29
E-Mail: redaktion@kma-medien.de
Herausgeber
Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Florian Gerster, Barbara Napp
Chefredaktion (V.i.S.d.P.)
Kirsten Gaede: kirsten.gaede@kma-medien.de
AUSBLICK
Die Mai-Ausgabe der
erscheint am
3.5.2016 u.a. mit folgenden Themen:
Arbeitgeberattraktivität – was ist das eigentlich?
Reichen Sportkurse und ein Betriebskindergarten? Sind individuelle Fortbildungsmöglichkeiten nötig? Oder ist es am Ende
doch allein die Arbeitsatmosphäre, die zählt? Fragen über
Fragen – kma berichtet über Kliniken, die nachweislich ihre
Arbeitgeberattraktivität gesteigert haben.
Interview mit AOK-Chef Martin Litsch
Wir sprachen mit dem neuen Frontmann von Deutschlands
größtem Kassenverbund über die Zukunft der Krankenhäuser.
Vom Schiedsrichter zum Klinikmanager
Lesen Sie eine weitere Folge unserer Senkrechtstarter-Serie
über Henning Eichhorst, Chef der Paracelsus-Klinik Hemer.
Redaktion
Guntram Doelfs: guntram.doelfs@kma-medien.de
Jens Mau: jens.mau@kma-medien.de
Adalbert Zehnder: adalbert.zehnder@kma-medien.de
Grafik: Ursula Schicke (CvD/Leitung Grafik), Ulrike Gödecke, Henrike Ott,
Katharina Weier
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| 16 Eur
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Mai 2016
21. Jg. |
Mai 2016
21 Jg |
Redaktionssekretariat
Inger Hebestreit: redaktion@kma-medien.de
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Titel: kma
Internet: Jürgen Hoffmann
Dachzeile:
Head
Mitarbeiter dieser Ausgabe (Kontakt über die Redaktion)
Carola Dorner, Jens Kohrs, Romy König, Martin Kucera, Birgitta vom Lehn,
Nina Sickinger, Hartmut Schmidt
Verbandsnachrichten und Fachbeiträge
Die Nachrichten und Fachbeiträge auf den Verbandsseiten unterliegen
der Verantwortung der benannten Person der jeweiligen Gesellschaft.
Anzeigengruppenleitung
Lutz Benecke, Tel.: 0711/89 31-954, lutz.benecke@pharmedia.de
Anzeigenleitung
Petra Beutler (verantwortlich), Tel.: 0711/89 31-579, petra.beutler@pharmedia.de
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Printed in Germany: Nachdruck, auch auszugsweise, Aufnahme in Onlinedienste
und Internet sowie Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM etc.
nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlags. Für unaufgefordert
eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr.
Organ folgender Fachgesellschaften und Verbände (Bezug der kma im Mitgliedsbeitrag enthalten): Fachvereinigung der Krankenhaustechnik e.V. (FKT); Österreichischer Verband der KrankenhaustechnikerInnen (ÖVKT); Deutsche Gesellschaft für
Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen e.V. (DGIV); Arbeitskreis für Gesundheitsökonomie und -management e.V. (AKGM); CAMBAlumni e.V.; Medica – Deutsche
Gesellschaft für Interdisziplinäre Medizin e.V.
© Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart . New York 2016
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HERAUSGEBERSICHTEN
AKADEMISIERUNG NICHTÄRZTLICHER GESUNDHEITSBERUFE
Wir benötigen hochqualifizierte
Therapeuten mit akademischer
Ausbildung
So fordern die Physio- und Ergotherapeuten, Hebammen, Logopäden und verwandte Therapieberufe die Überführung
der berufsqualifizierenden Studiengänge
gemäß Modellklauselgesetz in ein reguläres Bildungsangebot. Bekanntlich erlaubte der Gesetzgeber unter Einbeziehung
des Wissenschaftsrats vorübergehend
die Parallelität von Ausbildung und Hochschulstudium in den Therapieberufen.
Viele Hochschulen haben sich darauf eingestellt, attraktive Studienpläne erstellt
und ausgezeichnete Dozenten und Professoren dafür gewinnen können. Dennoch
114
Foto: ukb (Scheurlen)
K
rankenhausgeschäftsführer mischen sich sinnvollerweise nur selten in berufsgruppeninterne Diskussionen der Leistungserbringer ein. Doch
wie schnell und spürbar Berufspolitik
im Krankenhausalltag ankommen kann,
wurde etwa in der bestreikten Charité
deutlich, als die Funktionäre aus dem Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege
einen Mindestpersonalbedarf definieren
oder die 1996 ausgesetzte PPR reaktivieren wollten. Es lohnt sich für Klinikmanager also doch, Entwicklungen im Blick zu
behalten.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Modellklausel nicht nur verlängert,
sondern erfolgreich beendet werden könnte.
Axel Ekkernkamp, Herausgeber
ist die Zukunft der Akademisierung nichtärztlicher Gesundheitsberufe ungewiss:
Notwendige Evaluationen lassen auf sich
warten.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Modellklausel nicht nur verlängert, sondern
erfolgreich beendet werden könnte. Eine
weitergehende Qualifizierung des deutschen Nachwuchses in diesen Therapieberufen ist – auch im Hinblick auf europäische Standards – nur zu gewährleisten,
wenn man dauerhaft die Möglichkeit hat,
diese Fachdisziplinen zu studieren und
mit Bachelor, Master oder mit Promotion erfolgreich abzuschließen. Dann ist
wieder die Klinikgeschäftsführung am
Zug, die es früher den Ärzten überlassen
hatte, nichtärztliche Therapieformen zu
verordnen und zu überwachen. Heute
können Erlöse in Bereichen wie Stroke
Units, Weaning-Stationen oder Akutgeriatrie ohne lückenlos dokumentierte Therapieangebote nicht erzielt werden. Dafür
werden hochqualifizierte Therapeuten
benötigt, am besten mit akademischen
Hintergrund.
So treten, ein wenig ungewohnt, der Deutsche Pflegerat und der Hochschulverbund
Gesundheitsfachberufe an die Seite von
Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen. Dazu kommen staatliche und
private Hochschulen für Gesundheit, die
wegen des großen Zulaufs jenseits der
Medizinischen Fakultäten selbstbewusster werden. Vielleicht erfüllt sich mein
lange gehegter Wunsch, dass die vorklinischen beziehungsweise theoretischen
Bestandteile des Medizinstudiums von
allen Gesundheitsberufen gemeinsam
absolviert werden, doch noch.
20 Jahre | April 2016 | 21. Jg.
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