Landbedeckung im Stadt- und Stadtumlandbereich
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Landbedeckung im Stadt- und Stadtumlandbereich
Landbedeckung im Stadt- und Stadtumlandbereich Klaus Steinnocher Geschäftsfeld Umweltplanung ARC systems research Kurzfassung Städtische Metropolen und deren Umland gehören zu den dynamischsten Regionen in Europa. Die Verwaltung dieser Räume, im Hinblick auf Suburbanisierung und den damit verbundenen Umweltbelastungen, bedarf effektiver Methoden sowohl zur Stadt- und Raumplanung als auch zur Überwachung der Umwelt. Zur Beobachtung der Siedlungsentwicklung kann die Fernerkundung einen substantiellen Beitrag leisten. Der vorliegende Artikel beschreibt zwei Arten von Datensätzen, die Landnutzung/-bedeckung in Stadt- und Stadtumlandbereichen repräsentieren. Zum einen die im Rahmen des Projektes MURBANDY entstandenen Zeitreihen für Wien, zum anderen die für mehrere österreichische Zentralräume erfasste Entwicklung der Siedlungsflächen in suburbanen Gebieten. 1 Einleitung Während des letzten Jahrzehnts haben sich Geographische Informationssysteme (GIS) zu einem wichtigen Werkzeug entwickelt, um die umfangreichen, raumbezogenen Informationen, die zur Verwaltung von Siedlungsräumen anfallen, effizient verarbeiten zu können. Ein Großteil des Informationsbestandes dieser Systeme beschränkt sich jedoch auf Querschnittsinformationen, die aus amtlichen Statistiken abgeleitet wurden. Sie beziehen sich auf statistische Raumeinheiten wie Bezirke, Gemeinden oder Zählsprengel und erlauben oft nur eine sehr lange Beobachtungsperiode. Die geographische Ausprägung dieser Entwicklungen innerhalb der statistischen Einheiten ist in der Regel nicht erfasst. Insbesondere gibt es, von wenigen Ausnahmen wie der Realnutzungskartierung der Stadt Wien abgesehen, keine raumbezogenen Informationen über die Siedlungsentwicklung in Österreich. 2 Murbandy/Moland Das Projekt MOLAND (Monitoring Land Use/Cover Dynamics) wurde 1998 unter dem Namen MURBANDY (Monitoring Urban Dynamics) vom Joint Research Center (JRC) der Europäischen Union initiiert. Ziel des Projektes ist die Beobachtung der Stadtentwicklung und die Bestimmung von Trends auf Europäischer Ebene. Dazu wurden die Ausdehnung und Nutzungen von 25 Stadtregionen bzw. Siedlungsräumen verteilt über ganz Europa auf der Basis von Luft- und Satellitenbildern erfasst, und deren Entwicklung von den 50er Jahren bis heute dokumentiert. Die Arbeiten inkludieren die Berechnung von Indikatoren und die Bewertung von Umwelteinflüssen in Stadt- und Stadtumlandgebieten. Die Untersuchungen umfassen ein ausgedehntes Netzwerk von Städten und Regionen, mit einer Gesamtfläche von etwa 50.000 km2 (siehe Abbildung 1). - 57 - Workshop "Geodaten zur Landbedeckung in Österreich" - 05.12.2003 - BOKU - IVFL Landbedeckung im Stadt- und Stadtumland Abb. 1: Untersuchungsgebiete des MURBANDY/MOLAND Projektes Die MOLAND Methode besteht aus drei Komponenten, CHANGE, UNDERSTAND und FORECAST. CHANGE beinhaltet die Kartierung der Landbedeckung/-nutzung (in der Folge als Landnutzung bezeichnet) und deren Entwicklung während der letzten 40 Jahre unter Verwendung von hochauflösenden Luft- und Satellitenbildern. Unter Einbeziehung weiterer Informationen, wie z.B. demographische Daten, werden in UNDERSTAND urbane Indikatoren berechnet. Im Rahmen von FORECAST werden darauf aufbauend Szenarios entwickelt, die die zukünftige Entwicklung unter bestimmten Rahmenbedingungen simulieren (EEA, 2002). Im Folgenden werden die Aktivitäten beschrieben, die im Rahmen von MURBANDY CHANGE für die Stadtregion Wien durchgeführt wurden (Steinnocher et al., 1999). Ziel dieses Projektes war die Erstellung von vier Landnutzungsdatensätzen, die die räumliche Entwicklung Wiens von der 1950ern bis in die späten 1990er dokumentieren. Für jeden Zeitpunkt wurden jeweils eine Polygonkarte und eine Vektorkarte produziert, die die Landnutzung und die Verkehrswege repräsentieren. Der dabei verwendete Interpretationsschlüssel basiert auf der CORINE land cover Nomenklatur, die im städtischen Bereich um eine vierte Ebene erweitert wurde (siehe Tabelle 1). Die Erstellung der Datensätze erfolgte mittels computergestützter visueller Interpretation der Luft- und Satellitenbilder, unter Einbeziehung von Stadtplänen und bestehenden Landnutzungskartierungen. Der Untersuchungsraum beinhaltet die durchgehend bebaute Fläche der Stadt Wien inklusive einer 4 km breiten Bufferzone und umfasst circa 700 km2. - 58 - Workshop "Geodaten zur Landbedeckung in Österreich" - 05.12.2003 - BOKU - IVFL K. Steinnocher Für den Raum Wien wurden Luftbilder aus den Jahren 1958, 1971 und 1986 aus dem Archiv des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen verwendet. Zur Kartierung der aktuellen Situation stellte das JRC ein panchromatisches Satellitenbild zur Verfügung, aufgenommen vom IRS-1C am 14. August 1997, mit einer räumlichen Auflösung von 5,8m im Nadir. Zusätzlich standen analoge Kartenprodukte zur Unterstützung der Bildinterpretation zur Verfügung, wie die Realnutzungskartierung der Stadt Wien, Landnutzungserhebungen des Österreichischen Institutes für Raumplanung und der Planungsgemeinschaft Ost und Stadtpläne aus verschiedenen Zeitpunkten. Die Luftbilder wurden gescannt und anschließend, gemeinsam mit dem Satellitenbild, rektifiziert. Die Interpretation erfolgte schrittweise, wobei zunächst der Landnutzungsdatensatz für 1986 produziert wurde, da die Luftbilder dieses Zeitpunktes die beste geometrische und radiometrische Qualität aufwiesen. Ausgehend von diesem ersten Datensatz wurden die anderen Zeitpunkte durch Kartierung der Veränderungen erstellt. Das Ergebnis der Interpretationsarbeit sind vier digitale Polygonkarten, deren Attribute die Landnutzung, und vier digitale Vektorkarten, die die Verkehrswege zu den vier Zeitpunkten repräsentieren. Die Genauigkeit entspricht einem Maßstab von 1:25.000, die Datensätze liegen in Gauß-Krüger Projektion (M34) vor. Abbildung 2 zeigt eine aggregierte Version der Landnutzungsdaten für 1958 und 1997. Der Anstieg der bebauten Fläche ist signifikant, besonders im Stadterweiterungsgebiet nordöstlich der Donau und im Süden der Stadt. Dank einer konsequenten Umweltpolitik konnte jedoch der Wienerwald vor der zunehmenden Urbanisierung geschützt werden. Eine signifikante Änderung trat entlang der Donau ein, wo Anfang der 1980er Jahre die Donauinsel gebaut wurde. Tab. 1: Erweiterte MURBANDY Nomenklatur für CORINE Klasse 1 (Künstliche Oberflächen) Level 1 Level 2 Level 3 1. Artificial surfaces 1.1 urban fabric 1.1.1 1.1.2 1.2 Industrial, commercial and transport units 1.2.1 1.2.2 1.3 Mine, dump and construction sites 1.2.3 1.2.4 1.3.1 1.3.2 1.3.3 1.4 Artificial nonagricultural vegetated areas 1.3.4 1.4.1 1.4.2 Level 4 Residential continuous urban fabric 1.1.1.1 Residential discontinuous urban fabric 1.1.2.1 Industrial , commercial, public and private units Road and rail networks and associated land Port areas Airports Mineral extraction sites Dump sites Construction sites Abandoned land Green urban areas Sport and leisure facilities 1.2.1.1 1.2.1.2 1.2.1.3 (new, introduced for MURBANDY) Residential continuous dense urban fabric Residential continuous medium dense urban fabric Residential discontinuous urban fabric Residential discontinuous sparse urban fabric Industrial areas Commercial areas Public and private services 1.2.2.1 1.2.2.2 1.2.2.3 Toll roads Other roads Railways 1.1.1.2 1.1.2.2 - 59 - Workshop "Geodaten zur Landbedeckung in Österreich" - 05.12.2003 - BOKU - IVFL Landbedeckung im Stadt- und Stadtumland Wohnen Ind/Gew Städt. Grün Landw Wald Wasser Abb. 2: Landnutzungskartierungen vom Raum Wien in aggregierter Darstellung. Links: 1958, rechts: 1997 Abbildung 3 erlaubt den quantitativen Vergleich der aggregierten Landnutzungsklassen und ihre Veränderung über die Zeit. Der Anstieg der Bebauung geht in erster Linie auf Kosten der landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die Abnahme der semi-natürlichen Flächen (in der aggregierten Darstellung Teil der Waldflächen) ist auf den Bau der Donauinsel zurückzuführen, wo das ehemalige Überschwemmungsgebiet (semi-natürliche Fläche) in die neue Donau (Wasserfläche) und die Donauinsel (städtische Grünfläche) umgewandelt wurden. Diese Änderung ist daher auch verantwortlich für den Anstieg der Wasserflächen und der städtischen Grünflächen zwischen 1971 und 1986. Abb. 3: Änderung der Landnutzung im Raum Wien (1958, 1971, 1986, 1997) - 60 - Workshop "Geodaten zur Landbedeckung in Österreich" - 05.12.2003 - BOKU - IVFL K. Steinnocher 3 Analyse von Siedlungsräumen Das Ziel von MOLAND war die Erfassung von Siedlungsentwicklung in vergleichbarer Form auf europäischer Ebene. Natürlich konnte dabei lediglich ein Teil der Europäischen Zentren erfasst werden, und dieser auch nur in einer limitierten räumlichen Ausdehnung. So wurde im Falle Wiens der Untersuchungsraum auf das engere Umland (bis Gumpoldskirchen, Schwechat, Klosterneuburg, Purkersdorf) beschränkt, wobei allerdings eine detaillierte Differenzierung von Nutzungsklassen gefordert war. Dieser Detailgrad konnte auf Basis der visuellen Interpretation von Luftbildern und hochauflösenden Satellitenbildern erreicht werden. Eine räumliche Ausdehnung der Untersuchungsgebiete auf eine regionale Größe, die für weiterführende Analysen von Interesse wäre, konnte jedoch nicht mit einem akzeptablen Aufwand durchgeführt werden. Nachteil einer visuellen Interpretation ist - neben der hohen zeitlichen Komponente - auch noch die Subjektivität der Wahrnehmung der Interpreten. Daraus ergab sich die Frage nach alternativen Vorgangsweisen, die das Problem der zeitund kostenaufwendigen visuellen Auswertung lösen. In Bezug auf die potentiellen Datenquellen hatte sich bereits in MOLAND die Qualität hochauflösender, panchromatischer Satellitenbilder bestätigt, wie sie vom System IRS-1C/D geliefert werden. Eine Szene dieses Systems deckt ca. 70x70 km mit einer räumlichen Auflösung von 5,8 m ab und erfüllt damit die Ansprüche der Regionalplanung. Die Datenverfügbarkeit beschränkt sich aber nicht auf die letzten Jahre sondern reicht bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Bereits damals wurden Satellitenaufnahmen durchgeführt, wenn auch zum Zwecke der Spionage. Solche Aufnahmen, wie z.B. die des Satellitensystems CORONA, wurden mittlerweile von der amerikanischen Regierung freigegeben und können über das Internet erworben werden. Im Gegensatz zu den heutigen Bilddaten handelt es sich dabei um analoge Aufnahmen, die in Form von Filmstreifen vorliegen. Ein einzelner Streifen deckt dabei ein Gebiet von ca. 14 x 188 km ab, und bietet eine maximale Auflösung von ca. 2m. Zur Abdeckung größerer Gebiete ist es notwendig, mehrere parallel laufende Streifen zu erwerben, die in der Folge gescannt, geometrisch entzerrt und zu einem Bild mosaikiert werden können. Die Qualität dieser digitalen Datengrundlage reicht an die gegenwärtigen Anforderungen durchaus heran. Mit Hilfe solcher Daten ist es möglich, die Landnutzung der späten 60er Jahre zu erfassen und somit eine Referenzkartierung für eine Zeitreihe über die letzten 30 Jahre zu erstellen. Abbildung 4 zeigt ein IRS-1C Bild vom Juni 1999 und die korrespondierende Aufnahme des CORONA Systems aus dem Jahre 1968 vom Raum Tulln. Im Gegensatz zur visuellen Interpretation, wie sie zur Auswertung von Luftbildern eingesetzt wird, erlaubt die digitale Repräsentation der Satellitenbilder den Einsatz von Methoden der Mustererkennung, die den Auswerteprozess signifikant verkürzen. Das in der vorliegenden Anwendung eingesetzte Verfahren basiert auf so genannten grey-level co-occurence (GLC) Matrizen zur Ableitung von Statistiken zweiter Ordnung in digitalen Bildern. Durch Analyse der lokalen Umgebung kann für jedes Pixel eine GLC-Matrix berechnet und in der Folge ein Texturmerkmal abgeleitet werden, das die Charakteristik der GLC-Matrix in einem einzigen Wert repräsentiert. Ergebnis dieses Prozesses ist ein so genanntes Texturmerkmalsbild, dessen Grauwerte die gerichtete texturale Charakteristik des Ausgangsbildes repräsentieren. Durch Berechnung von Texturmerkmalsbildern unterschiedlicher Orientierungen kann die Richtungsabhängigkeit eliminiert werden. Als endgültiges Ergebnis liegt ein richtungsunabhängiges Merkmalsbild vor, das die Siedlungsgebiete deutlich von den übrigen Bildstrukturen abgrenzt. Eine ausführliche Beschreibung und Diskussion des Verfahrens findet man in Steinnocher (1997). - 61 - Workshop "Geodaten zur Landbedeckung in Österreich" - 05.12.2003 - BOKU - IVFL Landbedeckung im Stadt- und Stadtumland Abb. 4: Satellitenbilder vom Raum Tulln. Links: CORONA 1968, rechts: IRS-1C 1999 Die Erstellung einer Siedlungsmaske erfolgt danach durch Binarisierung des resultierenden Texturmerkmalsbildes und anschließender Elimination kleiner Flächen. Im Anschluss daran erfolgt eine Qualitätskontrolle durch visuelle Interpretation, bei der eine zusätzliche Trennung nach Wohn-/Wohnmischgebieten, Gewerbe-/Industriegebieten, Verkehrs-, Grün- und Freiflächen durchgeführt wird. Abbildung 5 zeigt die Siedlungsmaske für den Raum Tulln abgeleitet aus den Satellitendaten in Abbildung 4. Abb. 5: Siedlungsmaske vom Raum Tulln. Links: 1968, rechts: 1999 Die oben skizzierte Methode zur Erfassung der Siedlungsentwicklung wurde auf das Gebiet des weiteren Wiener Umlandes angewandt. Der Untersuchungsraum reicht von St. Pölten im Westen bis an die Staatsgrenze im Osten, in der Nord-Süd Erstreckung umfasst er das südliche Weinviertel und das Wiener Becken bis Wiener Neustadt. Damit wird ein Gebiet abgedeckt, dessen Entwicklung in hohem Maße von der Suburbanisierung Wiens geprägt wird. Zur Erfassung der aktuellen Siedlungsflächen in diesem Raum wurden zwei panchromatische Satellitenbilder vom IRS-1C, aufgenommen im Sommer 1999, herangezogen. Die von den Aufnahmen abgedeckte Fläche beträgt unter Berücksichtigung der Überlappungsbereiche circa 7000 km2. Für den “historischen” Zeitpunkt konnten - 62 - Workshop "Geodaten zur Landbedeckung in Österreich" - 05.12.2003 - BOKU - IVFL K. Steinnocher 6 wolkenfreie Aufnahmestreifen des US-amerikanischen Systems CORONA vom USGS erworben werden, das den Untersuchungsraum im Frühjahr 1968 aufgenommen hatte. Eine detaillierte Unterscheidung in Wohn-/Wohnmischgebiete, Gewerbe-/Industriegebiete, Verkehrsflächen, Grünflächen und Wasserflächen erfolgte durch visuelle Interpretation der ausgewiesenen Siedlungsgebiete. Abbildung 6 zeigt die Siedlungsmaske des Untersuchungsraumes für das Jahr 1999. Durch Verknüpfung der Siedlungsmaske mit sozioökonomischen Daten aus dem Zensus kann der Informationsgehalt räumlich weiter verfeinert werden; einerseits durch räumliche Untergliederung der Zählsprengel, andererseits durch Übertragung punktbezogener Informationen in die Fläche (etwa Daten für Ortschaften, für welche keine digitale Abgrenzung vorliegt). Als ein Beispiel sei die Bestimmung von Bevölkerungsdichte innerhalb einzelner Siedlungen genannt, die bis dato nur auf Zählsprengelebene möglich war (Steinnocher und Köstl, 2002). Diese Informationen sind wiederum eine wichtige Grundlage für die Erfassung und Modellierung der Siedlungsdynamik (Loibl und Tötzer, 2001). In der Folge wurden vergleichbare Produkte für den oberösterreichischen und den Kärntner Zentralraum sowie für das Land Vorarlberg erstellt (Steinnocher et al., 2003). In Oberösterreich kamen CORONA Aufnahmen aus 1965 und eine IRS-1D Szene aus 2001 zum Einsatz. Der Untersuchungsraum bedeckt eine Fläche von ca. 2134 km² und umfasst neben der Landeshauptstadt Linz 89 Gemeinden des oberösterreichischen Zentralraumes, darunter auch die Städte Steyr und Wels. Abb. 6: Siedlungsmaske für das Wiener Umland (Stand 1999) - 63 - Workshop "Geodaten zur Landbedeckung in Österreich" - 05.12.2003 - BOKU - IVFL Landbedeckung im Stadt- und Stadtumland Das Untersuchungsgebiet Kärntner Zentralraum umfasst 20 Gemeinden inklusive der Städte Klagenfurt und Villach und bedeckt insgesamt ca. 898 km². Als Datengrundlage wurde ein CORONA Streifen aus 1967 und eine IRS-1C Szene aus 2001 herangezogen. In Vorarlberg umfasst das Untersuchungsgebiet das gesamte Landesgebiet, eine Fläche von ca. 2600 km². Die von der IRS-1C Szene aus 2000 nicht abgedeckten Gebiete wurden auf Basis einer Landsat ETM-Aufnahme aus 2001 visuell interpretiert. Da keine wolkenfreien CORONA Aufnahmen von Vorarlberg verfügbar waren, musste für die historische Betrachtung auf eine SPOT Szene von 1990 zurückgegriffen werden. Für die Gemeinden Lech, Warth, Schröcken und Damüls konnte aufgrund der Aufnahmeverhältnisse von 1990 (Schneebedeckung) keine Wohnbauland-Änderungen festgestellt werden, sodass von den 96 Gemeinden nur 90 vollständig analysiert wurden. - 64 - Workshop "Geodaten zur Landbedeckung in Österreich" - 05.12.2003 - BOKU - IVFL K. Steinnocher Literatur EEA (2002). „Towards an urban atlas. Assessment of spatial data on 25 European cities and urban areas“, Environmental issue report No 30, Luxembourg, 131 pp. LOIBL, W. und TÖTZER, T. (2001). „Simulation of sub-urban growth with a combined Spatial Agent - Cellular Automaton approach - applied for the Greater Vienna Region”, In: Proceedings of the ISESS 2001, International Society of Environmental Software Systems, Banff/Canada, 2001. STEINNOCHER K. (1997). „Texturanalyse zur Detektion von Siedlungsgebieten in hochauflösenden panchromatischen Satellitenbilddaten“, In (F. Dollinger, J. Strobl Hrsg.): AGIT IX, Salzburger Geographische Materialien, Heft 26, pp. 143-152. STEINNOCHER K., RIES C., et al. (1999). „Monitoring Urban Dynamics by Earth Observation – the Vienna Case Study”. In (Strobl/Blaschke Hrsg.): Angewandte Geographische Informationsverarbeitung XI, Wichmann Verlag, Heidelberg, 1999, pp. 502-509. STEINNOCHER K. und KÖSTL M. (2002). „Verdichtung oder Zersiedelung? Eine Analyse des Flächenverbrauchs im Umland von Wien“, In (Manfred Schrenk Hrsg.): CORP2002: Beiträge zum 7. Symposion zur Rolle der Informationstechnologie in der und für die Raumplanung, pp. 193-200. STEINNOCHER K., HOFFMANN C., KÖSTL M. (2003). „Beobachtung der Siedlungsentwicklung in österreichischen Zentralräumen“, In (J. Strobl, T. Blaschke, G. Griesebner Hrsg.): Angewandte Geographische Informationsverarbeitung XV, Wichmann Verlag, Heidelberg, 2003, pp. 508-513. - 65 - Workshop "Geodaten zur Landbedeckung in Österreich" - 05.12.2003 - BOKU - IVFL