white paper 2010 - Fitness und Gesundheit
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white paper 2010 - Fitness und Gesundheit
Deutscher Industrieverband für Fitness und Gesundheit e.V. WHITE PAPER 2010 Eine Sammlung von Auszügen aus aktuellen Studien und Umfragen zur Entwicklung der Fitness- und Gesundheitsbranche in Deutschland von DIFG – Deutscher Industrieverband für Fitness und Gesundheit DSSV –Deutscher Sportstudio Verband Deloitte & Touche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft DIFG Expertise, Prof. Dr. Theodor Stemper IHRSA Fachmagazin body LIFE Impressum Herausgeber: DIFG e.V. – Deutscher Industrieverband für Fitness und Gesundheit e.V. Kaistraße 12 40221 Düsseldorf Telefon: 0211/157 996 13 E-Mail: info@difg-online.de Internet:www.difg-online.de Redaktion: Olaf Tomscheit (v.i.S.d.P) Reka Thiemann Layout: Die 3 Sterne Knobelsdorfstraße 45 14059 Berlin E-Mail: mp@die-drei-sterne.de Druck & Verarbeitung: Leppelt Grafik & Druck GmbH Königswinterer Straße 116 53227 Bonn Telefon: 02 28/4 21 47-0 Telefax: 02 28/4 21 47-25 E-Mail: info@leppelt.de © DIFG e.V. 2010, Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Verwertung in jedwelcher Form bedarf der ausdrücklichen schriftlichen Zustimmung des Herausgebers. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und/oder die Weitergabe in digitaler Form. Genannte Markenbezeichnungen sind Eigentum der jeweiligen Markeninhaber. Für die Angaben innerhalb der Studienauszüge sind die jeweiligen Unternehmen verantwortlich. Auflage: 1.500 Expl. Schutzgebühr: 48,– Euro SEITE 2 DIFG WHITE PAPER 2010 Wir danken den DIFG Mitgliedern, die uns die Umsetzung des 2. WHITE PAPER für die Fitnessbranche ermöglicht haben. C DIFG WHITE PAPER 2010 Business Service GmbH SEITE 3 Quelle: DIFG e.V. 2010 Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, als wir im letzten Jahr das erste White Paper der Fitnessbrache herausgebracht haben, da waren wir zwar von der Idee überzeugt, wir waren uns aber nicht bewusst, welchen Erfolg wir mit diesem Werk haben werden. Zunächst nur publik in der Branche selbst, wird das White Paper des DIFG mittlerweile von vielen Institutionen und Firmen angefragt, die sich einen Einblick in den derzeitigen Entwicklungsstand und in die Aussichten der Branche verschaffen wollen. Mit dem Ihnen vorliegenden WHITE PAPER 2010 entsteht ein zweites, interessantes Nachschlagewerk und dies nicht nur für Journalisten, Investoren oder Banken, sondern ganz speziell auch für diejenigen, die sich über den Wandel der Brache hin zu einem effektiven Akteur im deutschen Gesundheitssystem informieren möchten. Bereits im ersten White Paper haben wir die voranschreitende Orientierung der Fitnessstudios in Richtung Gesundheit aufgezeigt. Diese mittlerweile noch weiter fortgeschrittene Entwicklung wollen wir auch mit dem zweiten White Paper darlegen. Wir wollen aber auch mit alten Vorurteilen aufräumen. Dass der eingeschlagene Weg der richtige ist, zeigt die erfolgreiche Überwindung der Wirtschaftkrise. Die starken Zuwachszahlen an Mitgliedern in den Studios sprechen für die Stärke der Branche und eine nachhaltige Entwicklung. Diese Stärke und Nachhaltigkeit, die sich in den letzten Jahren nicht zuletzt durch ein kontinuierliches Wachstum und durch die Flexibilität aller Akteure entwickeln konnte, möchten wir auch in der Zukunft unterstützen und weiter ausbauen. Olaf Tomscheit 1. Vorsitzender, DIFG e.V. SEITE 4 DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: DIFG e.V. 2010 WHITE PAPER 2010 Inhaltsverzeichnis Impressum Danksagung Vorwort Inhaltsverzeichnis Fitnessbranche wird wichtiger Pfeiler im Gesundheitssystem, DIFG 2010 Volksbewegung Fitness Alte Vorurteile sind überwunden Fitness und Prävention Fitness als Partner des Gesundheitssystems Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft, DSSV 2009 (Auszug) Anlagenstruktur Betriebswirtschaft Preisstruktur Ausbildungsmarkt Der deutsche Fitnessmarkt – Die Fitnessbranche wächst weiter, Deloitte 2010 (Auszug) Die Fitnessindustrie bleibt weiterhin auf Wachstumskurs Fitnessbegeisterung in den Stadtstaaten Kettenbetriebe bauen Marktanteile aus Differenzierung der Angebotssegmente setzt sich fort Trends und Treiber der Fitnessindustrie Prognosen für 2010 DIFG Expertise (Auszug): Kalkulation des volkswirtschaftlichen Nutzens des gerätegestützten Krafttrainings in Fitness-Studios, Prof. Dr. Theodor Stemper Ausgangssituation Berechnungsgrundlage Aktueller Nutzen Potentieller Nutzen Einspareffekt durch Training im Fitness-Studio Die Heilkraft sportlicher Betätigung, IHRSA Der Wandel der Fitnessbranche – eine Chance für unsere Gesellschaft, BodyLIFE Der DIFG Die Autoren DIFG WHITE PAPER 2010 2 3 4 5 6 6 7 9 10 12 12 14 16 20 23 23 24 25 26 26 27 29 29 32 32 33 34 36 42 45 46 SEITE 5 Quelle: DIFG e.V. 2010 Fitnessbranche wird wichtiger Pfeiler im Gesundheitssystem, DIFG 2010 Inhaltsverzeichnis Volksbewegung Fitness Alte Vorurteile sind überwunden Fitness und Prävention Fitness als Partner des Gesundheitssystems Volksbewegung Fitness Ohne große Werbekampagnen oder staatliche Unterstützungsprogramme hat sich in den vergangen 20 Jahren das Fitnessstudio mit beachtlichen Schritten weiterentwickelt. Früher noch als »Muckibude« verschrien, gibt es heute in deutschen Städten rund 6.000 Fitnessstudios und diese mit ganz unterschiedlichen Ausrichtungen. Über 7 Millionen Menschen in der Bundesrepublik treiben Fitnesssport. Damit ist Fitness in Deutschland noch vor dem Thema Fußball die größte gelebte Sportart. Quelle 1: DSSV, Eckdaten 2009, 2010. Die im White Paper ebenfalls veröffentlichen Zahlen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte beinhalten nicht Vereinsfitness, Unternehmensfitness und Anlagen unter 200 qm. So erklärt sich die geringere Mitgliedergesamtzahl von Deloitte. Quelle 2: DOSB, Bestandserhebung 2009, 2010 Quelle 1: DSSV, Eckdaten 2009, 2010. Die im White Paper ebenfalls veröffentlichen Zahlen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte beinhalten nicht Vereinsfitness, Unternehmensfitness und Anlagen unter 200 qm. So erklärt sich die geringere Mitgliedergesamtzahl von Deloitte. Quelle 2: DOSB, Bestandserhebung 2009, 2010 SEITE 6 DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: DIFG e.V. 2010 Beachtlich ist diese Entwicklung nur, weil es in Deutschland allein 28 Millionen Mitglieder in Sportvereinen gibt. Rund 9 % der Bevölkerung betreiben Fitnesssport. In vielen europäischen Ländern liegt der Schnitt deutlich höher. So sind es in England 12 %, in den Niederlanden 14 % und in Spanien sogar 16 % der Bevölkerung, die Fitness treiben. Das könnte für ein erhebliches Zukunftspotential in Deutschland sprechen. Allerdings muss man hinzufügen, dass die Studios in den meisten der aufgeführten Ländern, in denen deutlich mehr Bürger in einem Fitnessstudio trainieren, auch staatlich gefördert werden. Häufigste Förderung ist ein niedrigerer Umsatzsteuersatz für Fitnessstudios. Alte Vorurteile sind überwunden Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass sich das gesellschaftliche Bild gewandelt hat. Vor noch 10 Jahren erzählte man im Bekanntenkreis vom Engagement und Erfolg im Tennisclub. Heute ist es nicht mehr der Tennisclub, sondern das Fitnessstudio, und dies durchdringend durch die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten. Für Jugendliche, aber auch Manager bis hin zu Senioren, ist das Fitnesstraining zum Statussymbol geworden. Körperliche Fitness ist heute Ausdruck einer aktiven, gesundheitsorientierten und körperbewussten Lebensform. Dieser schleichende Wandel hat es geschafft, die noch vor 10 Jahren bestehenden Vorurteile gegen Fitnessstudios abzubauen. Die Kernaussagen der Vorurteile lauteten: Im Fitnessstudio wird gedopt und im Fitnessstudio trainieren die Bodybuilder. Beides lässt sich heute leicht widerlegen. In Deutschland gibt es nur noch rund 10.000 aktive Bodybilder. Während die Fitnessbranche für die Massen immer interessanter wurde, so hat sich der Bodybuildingsport immer weiter zurückgezogen. Die Fitnessstudios, in denen heute noch aktiv Bodybuilding betrieben wird, werden auf unter 100 geschätzt. Schätzungen, Annahmen und eine nicht korrekt erhobene Studie haben immer wieder versucht den Eindruck zu erwecken, dass 10 – 20 % der Mitglieder in einem Fitnessstudio dopen würden. Diese Zahlen wurden immer wieder veröffentlicht und von Medien, Sportärzten und auch Politikern ohne großes Hinterfragen genutzt. Danach wurde schnell das Fitnessstudio zum größten Umschlagsplatz für Dopingmittel ausgemacht. Dass dies nicht der Fall ist, zeigt jetzt die aktuelle Umfrage des Deutschen Industrieverbandes für Fitness und Gesundheit unter 3.000 Fitnessstudios in Deutschland. Dabei wurden die Fragen «Stehen Ihre Studios für gesunden Fitnesssport und führt jegliche Ihnen bekannte Nutzung von Drogen- oder Medikamentenmissbrauch zum Ausschluss aus dem Studio? Steht die Fitnessbranche für eine gesunde Lebensweise?» von 2930 Betreibern, also 98,1% mit Ja beantwortet. DIFG WHITE PAPER 2010 SEITE 7 Quelle: DIFG e.V. 2010 Umfrage unter 3000 Fitnesstudios im gesamten Bundesgebiet: Stehen Ihre Studios für gesunden Fitnesssport und führt jegliche Ihnen bekannte Nutzung von Drogen- oder Medikamentenmissbrauch zum Ausschluss aus dem Studio? Steht die Fitnessbranche für eine gesunde Lebensweise? Ja 98,1 % Nein 1,9 % Quelle: DIFG, Umfrage unter 3000 Fitnessstudios in Deutschland, 2010 Mit dieser Umfrage ist erstmalig dieses Thema in einem nachvollziehbaren Umfang bearbeitet worden. Damit wird jetzt etwas darstellbar, was eigentlich jedem Mitglied in einem Fitnessstudio zuvor schon bewusst gewesen ist. Die Mitglieder eines Fitnessstudios achten überdurchschnittlich auf eine gesunde Lebens- und Verhaltensweise. In Amerika hat sich diese Sichtweise schon deutlich früher etabliert. So wurde bereits 2005 von den Autoren Readya und Naimark in ihrem Artikel im Journal of Sports Medicine and Physical Fitness der Zusammenhang von Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio und gesunder Lebensweise herausgestellt. SEITE 8 DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: DIFG e.V. 2010 Fitness und Prävention Die Krankenkassen haben in der Bundesrepublik Deutschland in den vergangenen Jahren einen Betrag von rund 3,- Euro/Jahr pro Mitglied für Präventionsmaßnahmen ausgegeben. Dass dieser Betrag zu gering ist, ist leicht verständlich, wenn man versteht, dass man mit regelmäßiger und moderater körperlicher Bewegung gesundheitliche Vorsorge sehr effizient betreiben kann. So gibt es beeindruckende Versuchsergebnisse, bei denen Probanten durch Fitnessübungen ihren Heilungsprozess verbessern oder ihre körperlichen Einschränkungen deutlich reduzieren konnten. Moderates Krafttraining mit Senioren bewirkte bereits nach drei Wochen erstaunliche Vorschritte bei der Beweglichkeit. Wichtige Alltagsabläufe der Senioren konnten wieder beschwerdefreier gestaltet werden. Bei einem anderen Versuchsablauf für eine Studie, die den Zusammenhang von körperlicher Aktivität und Diabetesrisiko darstellen soll, wurden Müßiggänger mit hohem Diabetesrisiko (Diabetes Typ 2) dazu verpflichtet, sich regelmäßig körperlich zu betätigen. Als Belohnung durften sie weiter trinken und essen, wie sie wollten. Nach sechs Jahren war das Diabetesrisiko dieser Gruppe um 46 % gesunken. Die WHO hat in ihrem letzten European Health Report aufgeführt, dass körperliche Bewegung eines der Kosten-effizientesten Werkzeuge für das öffentliche Gesundheitswesen ist: Regelmäßige körperliche Übungen führen zu: Minderung der Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht Geringerem Risiko bzgl. Verletzungen Geringerem Verletzungsrisiko beim Fallen von alten Menschen Wohlfühlen und mehr Lebensqualität Diese Erkenntnisse haben sich auch in der Bevölkerung Stück für Stück durchgesetzt. Dies können wir als einen der Gründe für die Zuwachsarten der Mitgliedschaften im Fitnessstudio deuten. Der stetig wachsende Altersdurchschnitt in deutschen Fitnessstudios auf derzeit über 40 Jahre ist ein Indiz für die gesundheitliche Vorsorge von so genannten »Best Agern«. Damit ist ein Verständnis für die Notwendigkeit der Vorsorge durch körperliche Aktivität bei den Bürgern, nicht jedoch bei den Politikern und Krankenkassen angekommen. Ein deutliches Signal für die Reaktion der Fitnessbranche sind die Ergebnisse einer Umfrage des DIFG aus 2009. Diese zeigen auf, dass die Ausrichtung der Branche in Richtung Gesundheit eine beachtliche Fahrt aufgenommen hat. DIFG WHITE PAPER 2010 SEITE 9 Quelle: DIFG e.V. 2010 Wachstumsmarkt Gesundheit Diese verstärke Ausrichtung der Fitnessstudios in Richtung Prävention wird von Ärzten positiv wahrgenommen. Ärzte und Fitnessstudio kooperieren auf lokaler Ebene deutlich häufiger als noch vor drei Jahren. Daneben entwickeln sich aber auch Netzwerke zwischen Ärzten und Fitnessstudios mit dem Ziel des gegenseitigen Austausches. Fitness als Partner des Gesundheitssystems Stellenwert Gesundheit im eigenen Club Die Fitnessbranche hat heute die Chance, sich zu einem wichtigen Pfeiler im Gesundheitssystem entwickeln zu können. Der Bedarf an einem Angebotssegment, das die Gesundheit der Gesellschaft fördert, steigt. Das deutsche Gesundheitssystem schwankt unter einer riesigen Last. Die Kosten für die Gesunderhaltung der Bevölkerung sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und belaufen sich derzeit auf jährlich 263 Mrd. Euro. Wir wissen, dass diese Entwicklung in Zukunft noch an Geschwindigkeit Vergleich Stellenwert vs. Bedeutung SEITE 10 DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: DIFG e.V. 2010 gewinnen wird. Es entsteht nicht nur das Problem der immer schwierigeren Finanzierung des Gesundheitssystems, sondern auch die Problematik einer Minderung der Erwerbsquote der Bevölkerung. Die Unternehmensberatung Roland Berger hat im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie das Projekt »Erstellung eines Satellitenkontos für die Gesundheitswirtschaft« erarbeitet. Hierbei werden drei Kernhypothesen aufgeführt: Gesundes Altern führt zur Erhöhung der Produktivität und damit angebotsseitig zu mehr Wachstum. Steigende private Nachfrage nach Gesundheitsleistungen außerhalb der erstattungsfähigen Leistungen führt nachfrageseitig zu einem wachsenden Inlandsprodukt. Eine gesunde Gesellschaft spart Ausgaben bei der Krankenbehandlung, in der Rehabilitation und in der Pflege. Der Staat dürfte also erkennen, dass er auf ein System angewiesen ist, das nicht nur die Finanzierung des Gesundheitssystems entlastet, sondern insgesamt auch für Wohlstand und Lebensqualität der Bürger von Bedeutung ist. Sie finden zu diesem Thema einen kurzen Beitrag von Prof. Dr. Theodor Stemper, der sich mit der Darstellung des volkswirtschaftlichen Nutzens des gerätegestützten Krafttrainings im Fitnessstudio beschäftigt, in dieser Ausgabe. Aufgrund der Aktualität des Themas hat der DIFG hierzu gesondert eine Expertise mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Beiträgen mit dem Titel »Der gesundheitliche und ökonomische Nutzen des Krafttrainings in Fitnessstudios« herausgegeben. Welche Bedeutung Fitness aus medizinischer Sicht für die Gesunderhaltung der Bevölkerung hat, wird im ebenso im folgenden Gastbeitrag unserer Kollegen der IHRSA aus Amerika eindrucksvoll dargestellt. DIFG WHITE PAPER 2010 SEITE 11 Quelle: DSSV e.V. Eckdaten 2009 (2010) Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft, DSSV 2009 (Auszug) Inhaltsverzeichnis Anlagenstruktur Betriebswirtschaft Preisstruktur Ausbildungsmarkt Anlagenstrukur Anlagenstruktur, Unabhängige Anlagen Auch im Jahr 2009 haben die Racket-Anlagen im Bereich der Unabhängigen Anlagen ihren Anteil am Gesamtmarkt um 0,5 % erhöht. Auch die Frauen-Studios konnten ihren Anteil um 0,7 % steigern. Anlagenstruktur, Ketten- und Franchise-Anlagen Gegenläufig zu der Entwicklung der Unabhängigen Anlagen haben die Gemischten Anlagen im Bereich der Ketten- und Franchise-Anlagen im Jahr 2009 einen geringen Anteil dazu gewonnen. Eine deutliche Veränderung lässt sich bei der Entwicklung der Frauen- und Racket-Anlagen erkennen. Erkennbar ist eine Zunahme der Frauen-Studios im Bereich der Ketten-Anlagen. SEITE 12 DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: DSSV e.V. Eckdaten 2009 (2010) Anlagenstruktur, Ketten-Anlagen Gliedert man das Segment der Ketten- und FranchiseAnlagen auf, so wird deutlich, dass auch die KettenAnlagen eher eine Spezifikation des Angebots vorgenommen haben, und der Anteil der Gemischten Anlagen in diesem Segment leicht zurückgegangen ist. Auch die Racket-Anlagen zeigen im Jahr 2009 einen Rückgang. Die Frauen-Studios hingegen haben deutlich an Anteilen dazugewonnen. Wichtig: Bei der Betrachtung der Ketten- und Franchise-Anlagen werden nur die berücksichtigt, deren Trainingsfläche mindestens 200 qm beträgt. Anlagenstruktur, Franchise-Anlagen Im Bereich der Franchise-Anlagen gibt es zunehmend Gemischte Anlagen, sodass dieses Anlagensegment im letzten Jahr einen Anteil von 3,4 % dazugewinnen konnte. Die Frauen-Anlagen haben ihren Anteil gehalten – das zeigt, dass auch in diesem Segment die Racket-Anlagen Anteile abgeben mussten. DIFG WHITE PAPER 2010 SEITE 13 Quelle: DSSV e.V. Eckdaten 2009 (2010) Betriebswirtschaft Durchschnittsmiete Die Veröffentlichung der Zahlen im Kapitel Betriebswirtschaft erfolgt mit freundlicher Genehmigung der INLINE Unternehmensberatung. Die Zahlen sind dem INLINE Kennzahlenbericht 2008/2009 entnommen. Der Bericht zeichnet sich aufgrund der Erhebungsmethode – ausgewertet wurden detaillierte Unternehmensdaten von INLINE Fitness- und Wellnessanlagen – durch präzise Zahlen aus. Allerdings können die Zahlen hier nur als Anhaltswerte verstanden werden, da keine Repräsentativität für die gesamte Branche unterstellt werden kann. Die Durchschnittsmiete ist im Jahr 2009 gesunken – Studioinhaber zahlen 4,74 EUR pro qm. Allerdings ist dabei zu beachten, dass es große Mietpreis-Unterschiede gibt, die von Region und Attraktivität des Standortes bestimmt werden. SEITE 14 DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: DSSV e.V. Eckdaten 2009 (2010) Ausgewählte Kostenarten in % vom Nettoumsatz Der größte Kostenblock beinhaltet die Personalkosten mit 25,57 %. Hierbei ist ausdrücklich zu berücksichtigen, dass es sich um reine Arbeitnehmerkosten handelt; Geschäftsführergehälter und Kalkulatorischer Unternehmerlohn wurden nicht berücksichtigt. Die Kosten für Miete sind, wie schon die vorherige Abbildung zeigt, gesunken. Auch die Kosten für Leasing sind um 0,10 % DIFG WHITE PAPER 2010 gesunken. Der Kapitaldienst der BGA ist um 0,90 % gefallen. Die Kosten für KFZ, Buchführung, Beiträge/Gebühren und Versicherungen sind im Vergleich zum Vorjahr minimal gesunken. Die Energiekosten sind um 0,34 % gestiegen. Die Kosten für Instandhaltung von Betriebsräumen, Betriebsbedarfskosten sowie der Instandhaltung der BGA sind ebenfalls leicht gestiegen. SEITE 15 Quelle: DSSV e.V. Eckdaten 2009 (2010) Preisstruktur Die Preisstruktur zeigt, dass weiterhin mehr als 50 % der Unabhängigen Anlagen ihre Leistungen für einen durchschnittlichen Monatsbeitrag – bei einer Laufzeit von 12 Monaten – anbieten, der zwischen 40,00 und 59,99 EUR (brutto) liegt. Um 4,7 % ist der Anteil der Anlagen gestiegen, die ihre Leistungen für einen Monatsbeitrag zwischen 30,00 und 39,99 EUR an- SEITE 16 Preisstruktur, Unabhängige Anlagen bieten. Es ist anzunehmen, dass sich ein Großteil dieser Anlagen im Vorjahr in einem höheren Preissegment befunden hat. Der durchschnittliche Monatsbeitrag bei Unabhängigen Anlagen liegt bei 48,27 EUR. DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: DSSV e.V. Eckdaten 2009 (2010) Preisstruktur, Ketten- und Franchise-Anlagen Die Anzahl der Ketten- und Franchise-Anlagen, die ihre Leistungen im Preissegment von 10,00 bis 19,99 EUR anbieten, ist um 31,4 % gestiegen. Im Vorjahr haben sich Ketten- und Franchise-Anlagen mit 51,3 % überwiegend im Preissegment DIFG WHITE PAPER 2010 von 40,00 bis 49,99 EUR aufgehalten. Diese Zahl ist um 41,1 % gefallen. Weiterhin ist die Zahl der Ketten- und FranchiseAnlagen, die ihre Leistungen von 60,00 bis 79,99 EUR anbieten, um 8,8 % gestiegen. SEITE 17 Quelle: DSSV e.V. Eckdaten 2009 (2010) Preisstruktur, Ketten-Anlagen Die Ketten etablieren sich noch stärker im Billigpreissegment. Der Anteil an Ketten-Anlagen, die ihre Leistungen zwischen 10 und 29,99 EUR anbieten, ist um 38,6 % gestiegen. Befanden sich im Vorjahr noch 52,1 % im mittleren Preissegment (30,00 EUR bis 59,99 EUR), sind es in 2009 nur noch 17,0 %. SEITE 18 Im Hochpreissektor befinden sich lediglich 6,0 % der KettenAnlagen – im Vorjahr waren es immerhin noch 9,6 %. Dies hat den Trend der Vorjahre bestätigt und verdeutlicht, dass sich die Ketten weiterhin im Billigpreissegment etablieren. DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: DSSV e.V. Eckdaten 2009 (2010) Preisstruktur, Franchise-Anlagen Franchise-Anlagen etablieren sich weiterhin im mittleren bis gehobenen Preissegment. Die Anzahl der Franchise-Anlagen im Billigpreissegment ist unwesentlich um 0,5 % gesunken. Im mittleren bis gehobenen Preissegment (30,00 bis 59,99 EUR) kam es zu einer Verlagerung: Der Anteil der Anlagen mit DIFG WHITE PAPER 2010 einem durchschnittlichen Brutto-Monatsbeitrag von 40,00 bis 59,99 EUR ist um 44,8 % gesunken – die Anzahl der Anlagen im Preissegment von 60,00 bis 69,99 EUR ist dagegen um 26,2 % gestiegen. SEITE 19 Quelle: DSSV e.V. Eckdaten 2009 (2010) Ausbildungsmarkt Nachfrage nach Hochschulstudium für Fachund Führungskräfte ungebrochen Mit ihren 2.015 Studierenden in 2009 ist die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement ein wichtiger Ansprechpartner für alle Unternehmen, die vielversprechende Neueinsteiger oder bewährte Mitarbeiter mit einem international anerkannten Hochschulstudienabschluss für die Herausforderungen im Zukunftsmarkt Prävention, Fitness und Gesundheit qualifizieren wollen. Die dualen Bachelor-Studiengänge der Hochschule verbinden eine betriebliche Ausbildung und ein Fernstudium mit kompakten Präsenzphasen an Studienzentren in Deutschland (bundesweit), Österreich und der Schweiz. 2.200 Studierende in über 1.700 Unternehmen Dass das praxisnahe Studiensystem der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement von der Branche auch im zweiten Jahr nach ihrer Akkreditierung zur staatlich anerkannten Hochschule sehr gut angenommen SEITE 20 Entwicklung Studierende wird, zeigen die Zahlen aus dem Jahr 2009: Startete der erste Studiengang im Jahr 2002 noch mit 163 Teilnehmern, wurde im Laufe des Jahres 2005 das erste Mal die Grenze von 1.000 Studierenden überschritten. 2008 – also nur 6 Jahre nach dem Start der Studiengänge und knapp ein Jahr nach der Akkreditierung – qualifizierten ca. 1.500 Ausbildungsbetriebe ihren Fach- und Führungskräftenachwuchs mit Hilfe des dualen Studiums an der Hochschule. 2009 waren es bereits ca. 1.700 Ausbildungsbetriebe in Deutschland (bundesweit), Österreich und der Schweiz und 2.200 Studierende. Dabei kam es 2009 zu einer für die Ausbildungsbetriebe der Hochschule wichtigen Änderung der Sozialversicherungsordnung (StEV) und dadurch zu einer Angleichung des Sozialversicherungsrechts an das Steuerrecht. Vom Ausbildungsbetrieb übernommene Studiengebühren im Rahmen des dualen Bachelor-Studiums an der Hochschule gelten danach sowohl steuerrechtlich als auch sozialversicherungsrechtlich als beitragsfrei. DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: DSSV e.V. Eckdaten 2009 (2010) Aktuell Studierende pro Studiengang Studienrichtung Fitnessökonomie am stärksten nachgefragt Der Studiengang »Bachelor in Fitnessökonomie« konnte im Vergleich zu 2008 mit jetzt 1.333 Studierenden weiterhin zulegen und bleibt der beliebteste Studiengang an der Deutschen Hochschule. Er liegt noch deutlich vor dem zweitplatzierten »Bachelor in Gesundheitsmanagement« und dem »Bachelor in Fitnesstraining« auf Platz drei. Die deutlichste Steigerungsrate seit dem Vorjahr zeigt weiterhin der Studiengang »Bachelor in Gesundheitsmanagement«, der seit 2007 stark zulegt, gefolgt vom »Bachelor in Fitnesstraining« und dem »Bachelor in Ernährungsberatung«. Der neue Master-Studiengang liegt im Moment auf dem fünften Platz, da er erst seit Juli 2008 angeboten wird und somit bisher nur zwei Studienjahrgänge die Möglichkeit hatten, dieses Studienangebot zu wählen. nessökonomie) sowie mindestens 1 Jahr einschlägige Berufspraxis. Ein Master-Studienabschluss eröffnet den Zugang zum höheren Dienst und die Möglichkeit zur Promotion. Neu 2009: Erleichterungen für ein »Studium ohne Abitur« Seit 1. Juli können Absolventen eines Meisterabschlusses oder mit einer als gleichwertig anerkannten Vorbildung (z.B. Fachwirt) auch ohne Studium oder Fachhochschulreife zum Studium an der Deutschen Hochschule zugelassen werden. Quereinsteiger, die über eine abgeschlossene Berufsausbildung (min. zweijährige Ausbildung) verfügen, benötigen seit dem 1. Juli 2009 lediglich noch eine 3-jährige Berufspraxis (bisher 4 Jahre) in diesem oder einem verwandten Beruf. Nach der Prüfung der Voraussetzungen durch eine Fachkommission können dann auch diese »beruflich besonders qualifizierten Personen« ihr Studium an der Hochschule beginnen. Master-Studium für Diplom- und Bachelor-Studienabsolventen Zulassungsvorrausetzung für das Master-Studium ist ein Studienabschluss (z.B. Diplom-Sportlehrer oder Bachelor in FitDIFG WHITE PAPER 2010 SEITE 21 Quelle: DSSV e.V. Eckdaten 2009 (2010) Absolventen pro Jahr Zahl der Absolventen weiter gestiegen Auch die Anzahl der Absolventen steigt stetig: Schlossen im Jahr 2005 noch ca. 100 Studierende ihr Studium an der Deutschen Hochschule ab, waren es im Jahr 2009 insgesamt 478 Absolventen. Im Januar 2009 nahmen die ersten Studierenden ihre Abschlussdokumente mit dem Logo der staatlich anerkannten Hochschule entgegen. Obwohl die Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) erst im Jahr 2002 – damals noch als BSA-Private Berufsakademie – gegründet wurde und damit eine junge Institution ist, haben die Studierenden einen außergewöhnlich erfahrenen Partner an ihrer Seite: Denn die DHfPG baut auf der über 25-jährigen Erfahrung des DSSV-Bildungspartners BSA-Akademie auf, die mit über 120.000 Teilnehmern seit SEITE 22 1983 eines der renommiertesten Bildungsinstitute für nebenberufliche Qualifi kationen im Bereich Fitness, Prävention und Gesundheit ist. Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement ist die erste Hochschule in Deutschland, die sich dauerhaft und systematisch mit Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Fitness-, Präventions- und Gesundheitsbranche befasst. Dadurch entstehen weitere Perspektiven für diese Wachstumsbranche. Beispielsweise wird es sehr bald möglich werden, den gesundheitlichen Nutzen der Arbeit in den zahlreichen Fitness- und Freizeitunternehmen wissenschaftlich zu belegen. Folge dieser anwendungsspezifisch orientierten Forschungsarbeit wird ein Akzeptanzgewinn für die gesamte Branche sein. DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: Deloitte, Der deutsche Fitnessmarkt 2010 Der deutsche Fitnessmarkt Die Fitnessbranche wächst weiter, Deloitte 2010 (Auszug) Inhaltsverzeichnis Die Fitnessindustrie bleibt weiterhin auf Wachstumskurs Fitnessbegeisterung in den Stadtstaaten Kettenbetriebe bauen Marktanteile aus Differenzierung der Angebotssegmente setzt sich fort Trends und Treiber der Fitnessindustrie Prognosen für 2010 Die Fitnessindustrie bleibt weiterhin auf Wachstumskurs Die Fitnessanlagenbetreiber konnten die Anzahl an neuen Mitgliedern im vergangenen Jahr um etwa sieben Prozent steigern. Ungeachtet der wirtschaftlichen Probleme wächst die Fitnessindustrie somit weiter. Gemäß der aktuellen Deloitte Studie, die im Vorfeld der FIBO 2010 veröffentlicht wurde, trainieren nun etwa 6,3 Millionen Menschen in einem kommerziellen Fitnessstudio in Deutschland. Die sich daraus ergebende Penetrationsquote, d.h. der Anteil der Mitglieder in einer der ca. 5.700 Fitnessanlagen in Deutschland im Verhältnis zu der gesamten Bevölkerung, beläuft sich nach diesem Anstieg der Mitgliederzahlen auf knapp acht Prozent. Zu beachten ist dabei, dass in diese Statistik, aufgrund einer von Deloitte gemeinsam mit den Fitnessverbänden vereinbarten Definition, nur die Studios eingehen, die über eine Fläche von mindestens 200m² verfügen. Nicht inbegriffen sind also auch ein Großteil der Frauenfitnessbetreiber, wie beispielweise Mrs. Sporty, die in den vergangenen Jahren deutlich an Anlagen und Mitgliedern zulegen konnten, in ihrer Angebotsstruktur aber nur bedingt mit »normalen« Fitnessanlagen vergleichbar sind. Die Gesamtzahl der erfassten Anlagen ist im Vergleich zu den Vorjahren geringfügig angestiegen. DIFG WHITE PAPER 2010 SEITE 23 Quelle: Deloitte, Der deutsche Fitnessmarkt 2010 Mitglieder- und Anlagenentwicklung 2004–2009 Mitglieder in Mio. Anlagen 5.700 6,5 6,0 5.600 5,5 5,0 5.500 4,5 5.400 4,0 2004 Anzahl Anlagen 2005 2006 2007 2008 2009 Mitgliederanzahl Quelle: Deloitte-Analyse Fitnessbegeisterung in den Stadtstaaten Betrachtet man die regionale Verteilung des Fitnessmarktes, ist wie auch in den Vorjahren eine deutliche Dreiteilung in Stadtstaaten, sowie neue und alte Bundesländer feststellbar. Die höchste Penetrationsquote erzielten im letzten Jahr Hamburg und Berlin, wohingegen die neuen Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg die hinteren Plätze belegen. Dass der Fitnessmarkt in den östlichen Bundesländern auch von den Kettenbetreibern bislang als wenig attraktiv bewertet wird, belegt ihr geringerer Marktanteil in diesen Ländern, der im Falle von Brandenburg bei gerade einmal 15 Prozent liegt und damit weniger als halb so hoch wie im Bundesdurchschnitt ist. Im Gegensatz zum Vorjahr konnten in 2009 nicht alle Bundesländer ihre Reaktionsquoten steigern. SEITE 24 Reaktionsquoten der Bundesländer SchleswigHolstein Hamburg MecklenburgVorpommern Bremen Niedersachsen Berlin Brandenburg SachsenAnhalt NordrheinWestfalen Sachsen Thüringen Hessen RheinlandPfalz Saarland Bayern BadenWürttemberg >9,0% 6,1%–9% 3,6%–6% 0%–3,5% Quelle: Deloitte-Analyse DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: Deloitte, Der deutsche Fitnessmarkt 2010 Kettenbetriebe bauen Marktanteile aus Entwicklung ausgewählter Kettenbetreiber in Deutschland Mitgliedschaften 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 McFit Fitness First Germany Kieser Training INJOY clever fit Unternehmensgruppe Pfitzenmeier easy Sports Day-Night-Sports body+soul MeridianSpa Gesamt Dez 08 700.000 286.000 250.770 179.040 40.000 44.220 38.500 28.554 17.650 27.150 1.611.884 Dez 09 850.000 281.000 247.130 197.505 55.000 53.090 45.000 31.000 30.122 27.500 1.817.347 Anzahl der Anlagen Dez 08 101 108 119 160 22 17 32 7 5 5 571 Dez 09 120 102 119 171 36 21 37 7 7 5 625 Veränderung 08/09 Mitglieder 21,4% -1,7% -1,5% 10,3% 37,5% 20,1% 16,9% 8,6% 70,7% 1,3% 12,7% Anlagen 18,8% (5,6)% 0% 6,9% 63,6% 23,5% 15,6% 0% 40% 0% 9,5% Quelle: Deloitte-Analyse Wie bereits in den Jahren zuvor setzt sich auch in 2009 die positive Entwicklung der Kettenbetriebe fort. Diese sind Betreiber von mindestens drei Anlagen, die kumuliert über eine Mitgliederanzahl von mehr als 5.000 verfügen. Im vergangenen Jahr konnten Kettenbetriebe ihren Marktanteil weiter ausbauen und repräsentieren nun etwa 38 Prozent des Gesamtmarktes. Betrachtet man die Entwicklung der letzten vier Jahre, wird deutlich, dass die Kettenbetriebe ihren Anteil an Mitgliedschaften erheblich steigern konnten. Dieser Zugewinn von Mitgliedern wurde sowohl als Neumitglieder für den Markt gewonnen als auch den übrigen Marktteilnehmern abgeworben. Ein wesentlicher Treiber des Wachstums auf Kettenbetreiberseite ist der Discountanbieter McFit Fitness, der die Zahl seiner Anlagen in 2009 erneut deutlich steigern konnte und nun nach Unternehmensinformationen über etwa 850.000 Mitglieder verfügt. Das Wachstum von 150.000 Mitgliedern, die bei diesem Anbieter für aktuell 16,90 e monatlich trainieren, entspricht einem Anstieg um etwa 21 Prozent. Den höchsten relativen Zuwachs an Mitgliedschaften im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete der in München ansässige Premium-Anbieter body + soul, der im Oktober 2009 drei ehemalige Elixia Studios übernommen hat. So konnte der Premiumanbieter innerhalb von nur drei Jahren die Zahl seiner im Schnitt rund 3.500m² großen Fitness- und Wellnessanlagen in München von drei auf sieben Anlagen ausbauen. Der Discount-Anbieter clever fit konnte wie auch im letzten Jahr seine Mitgliederzahl deutlich steigern und zählt Ende 2009 15.000 Mitglieder und 14 Anlagen mehr als im Vorjahr. Den vierten Platz des Wachstumsrankings belegt die Unternehmensgruppe Pfitzenmeier, die im Vergleich zum Vorjahr ein Mitgliederwachstum von 20% erzielt. In den 21 Studios dieser Kette trainierten somit Ende 2009 ca. 53.000 Mitglieder. DIFG WHITE PAPER 2010 SEITE 25 Quelle: Deloitte, Der deutsche Fitnessmarkt 2010 Differenzierung der Angebotssegmente setzt sich fort Der Differenzierungstrend der letzten Jahre hält auch in 2009 an. Das Discount Segment, geprägt von dem nationalen Anbieter McFit, aber zunehmend auch einer Zahl von regionalen Anbietern, verzeichnet von allen Segmenten das größte Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. Auch das Premium Segment konnte auf der anderen Seite des Leistungsspektrums die Mitgliederzahlen um mehr als 5 Prozent steigern. Dem Wachstum der Discount und Premium Segmente stehen sinkende Mitgliederzahlen im Medium Segment gegenüber. Letztgenannte weisen seit Jahren einen Anteilsrückgang an Mitgliedschaften auf. Diese Entwicklung belegt die Notwendigkeit einer differenzierteren Angebotsstruktur sowie einer selektiven Segmentierung und Positionierung. Insbesondere die nachhaltige Abgrenzung zu den Discountanbietern, die sich zumeist auf das reine Angebot von Fitnessgeräten auf günstiger zu mietenden Flächen in Stadtrandlagen konzentrieren, wird für Betreiber immer wichtiger. Trends und Treiber der Fitnessindustrie Die wesentlichen Trends der Fitnessindustrie sind laut der aktuellen Deloitte Studie neben der anhaltenden Marktbereinigung auch eine differenziertere Angebotsstruktur sowie eine selektive demographische Segmentierung und Positionierung. Angesichts der anhaltenden Folgen der Wirtschaftskrise und der aktuellen Einkommenssituation wird das Discount Segment voraussichtlich weiter an Anteilen hinzugewinnen, während das Medium Segment weiterhin Verluste an Mitgliedschaften verzeichnen wird. Von den Betreibern identifizierte Trends im Angebots- und Kursbereich lauten Diversifikation und Erneuerung der Preisstrukturen. In der Deloitte Studie werden außerdem vier wesentliche Einflussfaktoren identifiziert, die die Fitnessindustrie vorantreiben: veränderte Marktstrukturen, Substitutionsprodukte, makroökonomische Entwicklungen und sich ändernde Bedürfnisse und Ansprüche auf Kundenseite. Der Faktor »Veränderte Marktstrukturen« weist auf den angesprochenen Differenzierungstrend im Fitnessmarkt hin. In diesem werden die zahlreichen Anbieter ihre Relevanz zukünftig durch erfolgreiche Segmentierungs- und Positionierungsstrategien wahren müssen. Desweiteren wird die Entwicklung der Fitnessbranche auch von veränderten Kundenansprüchen beeinflusst. Diese reichen von dem Bedürfnis nach mehr Mitspracherecht bspw. bei Trainingsinhalten bis hin zu dem Wunsch nach spielerischem Training – auch als Exergaming bezeichnet. Neben den gegenwärtigen Konkurrenten auf dem Markt könnten Substitutionsprodukte aus der Multimedia- und Unterhaltungsindustrie mit Produkten wie Wii Fit oder PlayStation Move als neue Mitbewerber auf dem Markt Präsenz finden. Auch makroökonomische Entwicklungen haben einen erheblichen Einfluss auf den Fitnessmarkt. Gesundheitspolitische Maßnahmen und präventive Programme der Krankenkassen könnten zukünftig vermehrt zur Kooperationsbildung zwischen dem Gesundheitssystem und dem Fitnesssektor beitragen. SEITE 26 DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: Deloitte, Der deutsche Fitnessmarkt 2010 Prognosen für 2010 Die Konjunktur in Deutschland ist in ihrer Grundtendenz auf Erholungskurs und auch der Arbeitsmarkt zeigte sich beim Jahreswechsel weitestgehend widerstandsfähig. Laut der aktuellen Deloitte-Studie reflektiert sich der positive Ausblick für die Gesamtwirtschaft auch in den Prognosen der befragten Fitnessstudios. Knapp drei Viertel der Kettenbetreiber und 35 Prozent der Einzelbetreiber schätzen ihre aktuelle wirtschaftliche Situation als gut ein. Während keiner der befragten Kettenbetreiber die wirtschaftliche Situation seines Unternehmens als schlecht bewertet, sind es bei Einzelbetreibern 10 Prozent, die unzufrieden mit ihrer Lage sind. Einschätzung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation des Unternehmens 100% 35% 80% 79% 60% 40% 55% 20% 21% 10% 0% Einzel Schlecht Zufriedenstellend Kette Gut Quelle: Deloitte-Analyse Auch in ihrer Vorausschau auf zukünftige Entwicklungen ist die Fitnessbranche zuversichtlich. Etwa zwei Drittel der befragten Einzelbetriebe prognostizieren eine Verbesserung ihrer Unternehmenssituation aus wirtschaftlicher Sicht. Mehr als die Hälfte der Kettenbetreiber, die ihre derzeitige Lage bereits überwiegend als gut eingeschätzt haben, sehen weiteres Verbesserungspotenzial für die kommenden zwölf Monate. Lediglich 4 Prozent der befragten Einzelbetriebe und 5 Prozent der Kettenbetriebe sehen eine Verschlechterung der Situation ihres Unternehmens auf sich zukommen. DIFG WHITE PAPER 2010 SEITE 27 Quelle: Deloitte, Der deutsche Fitnessmarkt 2010 Erwartung an die wirtschaftliche Situation des Unternehmens in den nächsten zwölf Monaten 100% 80% 55% 68% 60% 40% 40% 20% Ähnlich positive Prognosen herrschen im Bereich der Mitglieder- und Anlagenentwicklung für das Jahr 2010. 73 Prozent der befragten Kettenbetriebe und mehr als die Hälfte der Einzelbetriebe erwarten eine steigende Mitgliederzahl für das kommende Jahr. Im Vergleich zu den Prognosen im Vorjahr sind sowohl Einzel- als auch Kettenbetriebe zuversichtlicher hinsichtlich der Mitgliederentwicklung. Im letzten Jahr war lediglich ein Drittel der Einzel- und Kettenbetreiber der Ansicht, dass sich die Mitgliederzahlen positiv entwickeln werden, während die Mehrheit stagnierende Zahlen für 2009 erwartet hat. 28% 0% 4% 5% Einzel Kette Verschlechtern Nicht verändern Verbessern Quelle: Deloitte-Analyse Prognose der Mitgliederentwicklung in 2010 100% 80% 63% 73% 60% 40% 29% 20% 0% 8% 7% Einzel Kette Reduzieren Quelle: Deloitte-Analyse SEITE 28 20% Nicht verändern Erhöhen Bei der Betrachtung der Prognose im Hinblick auf die Anlagenentwicklung in 2010 demonstrieren Einzel- und Kettenbetreiber übereinstimmende Meinungen. Knapp die Hälfte der Einzel- und der Kettenbetriebe schätzt die Anlagenentwicklung für die kommenden zwölf Monate als stagnierend ein. Während ein Drittel der Einzelbetriebe und 24 Prozent der Kettenbetriebe eine rückläufige Anlagenzahl auf die Branche zukommen sehen prognostizieren 25 Prozent der Einzelbetriebe und 29 Prozent der Kettenbetriebe einen Zuwachs an Anlagen. Im Hinblick auf die Beitragsentwicklung für 2010 zeichnet sich in den Prognosen der verschiedenen Betriebsstrukturen ein Ungleichgewicht ab. Der überwiegende Anteil der Kettenbetriebe (61 Prozent) erwartet keine Veränderung bei den Mitgliedsbeiträgen und lediglich 17 Prozent der Befragten erwarten einen Preisanstieg. Von Seiten der Einzelbetriebe erwarten fast doppelt so viele (30 Prozent) dass sich das Preisniveau in den kommenden zwölf Monaten erhöhen wird. DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: DIFG-Expertise 2010 DIFG-Expertise (Auszug): Kalkulation des volkswirtschaftlichen Nutzens des gerätegestützten Krafttrainings in Fitness-Studios Prof. Dr. Theodor Stemper Inhaltsverzeichnis Ausgangssituation Berechnungsgrundlage Aktueller Nutzen Potentieller Nutzen Einspareffekte durch Training im Fitness-Studio Ausgangssituation Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO, 2006) zählt neben Fehlernährung vor allem Bewegungsarmut bzw. ‚sedentary living‘ bereits heute zu den größten gesundheitlichen Herausforderungen. Die WHO (2002) zählt folgerichtig körperliche Inaktivität zu den 10 führenden Todesursachen in entwickelten Ländern, verantwortlich für 1,9 Millionen Tote weltweit jedes Jahr. Die WHO schätzt zudem, dass körperliche Inaktivität allein in den entwickelten Ländern für folgende Anteile an sog. 1DALYs (»disability-adjusted life years«) verantwortlich ist und damit enorme volkswirtschaftliche Kosten verursacht: 23% der kardiovaskulären Erkrankungen bei Männern, 22% bei Frauen, 16% des Darmkrebses bei Männern, 17% bei Frauen, 1 DALY = YLL + YLD (YLL - Years of Life lost: durch vorzeitigen Tod verlorene Lebensjahre; YLD - Years lived with Disability: mit Be-hinderung gelebte Lebensjahre). - Mit DALY (disability-adjusted life year bzw. behinderungsbereinigtes Lebens-jahr) werden somit nicht nur die Sterblichkeit, sondern auch die Beeinträchtigung des normalen, beschwerdefreien Lebens durch eine Krankheit erfasst und in einer Maßzahl zusammengerechnet und ausgedrückt. Je höher die Anzahl von DALYs, umso niedriger die Lebensqualität. DIFG WHITE PAPER 2010 15% des T2D (Diabetes Typ 2), 12% der Schlaganfälle bei Männern, 13% bei Frauen, 11% des Brustkrebses. Es nimmt daher nicht Wunder, dass die WHO im Jahre 2004 als die Kernaufgabe des Gesundheitswesens (»public health priority«) im 21. Jahrhundert »Ernährung und körperliche Aktivität« (»diet and physical activity«) benannt hat – und dass sie im Jahr 2006 aufgrund der enormen Fülle evidenter wissenschaftlicher Befunde und Belege (vgl. dazu PAGAC, 2008) SEITE 29 Quelle: DIFG-Expertise 2010 zu globalen Maßnahmen gegen die Bewegungsarmut in Europa aufgerufen hat (»Physical activity and Health: evidence for action«, WHO 2006). Hintergrund dieser Maßnahme sind Berechnungen, dass im Jahre 2002 nur 31 % der Europäer den empfohlenen Umfang gesundheitsförderlicher körperlicher Aktivität (»Activity Guideline« von mind. 5 x 30 Minuten pro Woche) erreichten – Zahlen, die auch für Deutschland mehrfach bestätigt werden konnten (vgl. u.a. RKI (Mensink), 2003; RKI 2005). Diese Kampagne der WHO ist konsequent, berücksichtigt sie doch die Effizienz des körperlichen Trainings, die mittlerweile für die Prävention und sogar die Therapie aller großen Krankheiten überzeugend nachgewiesen wurde. Der Einfluss der körperlichen Aktivität auf die Gesundheit lässt sich auf sehr unterschiedliche Weise darstellen. Eine weithin, auch international akzeptierte Modellvorstellung zum Zusammenhang zwischen Fitnesstraining und Gesundheit sieht, vereinfacht dargestellt, wie folgt aus: Körperliche Aktivität Gesundheitsbezogene Fitness GesundheitsEffekte Beziehung zwischen körperlicher Aktivität und Gesundheitseffekten (in Anlehnung an Rankinen & Bouchard, 2002; aus Bouchard, 2001) In ebenfalls stark vereinfachter Form fasst die WHO (2006) die Befundlage zu den zahlreichen Gesundheitseffekten der regelmäßigen körperlichen Aktivität (die sich durch Training zumeist in einer Größenordnung von ca. 30 % ergeben) wie folgt zusammen: Gesundheitsfaktor Effekt Herzkrankheit Reduziertes Risiko Schlaganfall Reduziertes Risiko Übergewicht und Adipositas Reduziertes Risiko Typ 2 Diabetes Reduziertes Risiko Dickdarmkrebs Reduziertes Risiko Brustkrebs Reduziertes Risiko Muskuloskelettales System Verbesserung Stürze im Alter Reduziertes Risiko Psychologisches Wohlbefinden Verbesserung Depression Reduziertes Risiko Zusammenfassung der Gesundheitseffekte durch körperliche Aktivität (in Anlehnung an WHO, 2006; http://www.who.int/dietphysicalactivity/en; Übersetzung durch Verfasser) SEITE 30 DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: DIFG-Expertise 2010 Das Training im Fitness-Studio bietet eine der besten Möglichkeiten für gezielte, gesundheitsorientierte körperliche Aktivität. Die Belastungen sind individuell dosierbar, jederzeit kontrollierbar und die grundsätzliche wie spezifische Effizienz dieses Trainings ist durch zahlreiche Studien wissenschaftlich überzeugend belegt worden (vgl. dazu Stemper & Karsch, 2007, PAGAC, 2008). Der Nutzen dieses Trainings ist jedoch nicht nur für jeden Einzelnen wertvoll. Dem gerätegestützten Fitnesstraining kommt mittlerweile auch ein enormer volkswirtschaftlicher Nutzen zu. Denn angesichts der immensen Kosten, die der Bewegungsmangel verursacht, bietet sich hier eine exzellente Möglichkeit der Kosteneinsparung. Das ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund des dramatischen demographischen Wandels mit den damit einhergehenden erheblichen Kostensteigerungen im Gesundheitssystem von herausragender Bedeutung. Ein Blick auf die aktuellen Krankheitskosten belegt, dass die ProKopf-Ausgaben allein von 2002 bis 2006 um 8 % von 2.650 e auf 2.860 e gestiegen sind - bei über 65-Jährigen sogar auf 6.090 e. Dagegen wurde für die gesamten Präventionsbemühungen (darin eingeschlossen für die Förderung der körperlichen Aktivität) im Jahre 2006 lediglich ein Ausgaben-Richtwert von 2,78 e festgelegt. Wenn man bedenkt, dass ein großer Teil dieser Kosten durch Krankheiten entsteht, denen nachweislich durch gezieltes Training vorgebeugt werden kann, bzw. die durch Training deutlich gelindert werden können, liegt es auf der Hand, in dieser Debatte nun vehement auf den gewaltigen volkswirtschaftlichen Nutzen hinzuweisen, den das gerätegestützte Fitnesstraining in gesundheitsorientierten Fitness-Studios besitzt – und der sich auch ohne ausgiebige Berechnungen allein schon aus »logischen Überlegungen« ergibt (vgl. Gettman, 1996). Im Folgenden soll aber neben der naheliegenden »logischen Schlussfolgerung« zum ökonomischen Nutzen des Fitnesstrainings, die schon allein mithilfe des gesunden Menschenverstandes erfolgen kann, auch eine Beispielrechnung zum volkswirtschaftlichen Nutzen des Fitnesstrainings, vor allem für das Gesundheits- und Sozialsystem, vorgestellt werden. DIFG WHITE PAPER 2010 SEITE 31 Quelle: DIFG-Expertise 2010 Berechnungsgrundlage Zum ökonomischen Nutzen des Fitnesstrainings existieren bisher noch keine spezifischen Berechnungen. Es liegen aber diverse Arbeiten vor, in denen aus volkswirtschaftlicher wie auch betriebswirtschaftlicher Sicht die Kosten (der volkswirtschaftliche »Schaden«) der körperlichen Inaktivität dem Nutzen der körperlichen Aktivität gegenüber gestellt werden. Aus diesen Arbeiten, vor allem aus der Schweiz (Martin et al., 2001) und England (Department of Health, 2004), sowie aus den zahlreichen Publikationen zum Nutzen der körperlichen Aktivität, speziell des gerätegestützten Fitnesstrainings (vgl. Stemper & Karsch, 2007; PAGAC, 2008) lässt sich errechnen, dass Inaktive, die nicht den sog. »Activity Guidelines« (Richtlinien für das Maß gesundheitsförderlicher Bewegung) entsprechen, in entwickelten Ländern jährliche Kosten von 150-300 e pro Kopf verursachen. Auf Basis dieses zurückhaltend kalkulierten Richtwertes lassen sich Schätzungen zum volkswirtschaftlichen Nutzen des gerätegestützten Fitnesstrainings vornehmen. Aktueller Nutzen Den »Eckdaten 2009 der deutschen Fitness-Wirtschaft« (DSSV, 2010) zufolge trainieren aktuell 7,07 Millionen Menschen in 5.934 Fitness-Anlagen (nur Anlagen über 200 m² Fläche). Die durchschnittliche Nutzungshäufigkeit und -dauer ist nicht dokumentiert. Branchenintern wird jedoch aufgrund episodischer Berichte geschätzt, dass ca. 75 % der Kunden tatsächlich regelmäßig im Durchschnitt an zwei bis drei Tagen in der Woche effektiv über etwa 60-90 Minuten trainieren – und damit im Sinne der »Activity Guidelines« als »körperlich aktiv«eingeschätzt werden können . In Deutschland, wie auch im europäischen Vergleich, trainieren etwa 2/3 Männer und 1/3 Frauen im Kraftbereich, annähernd jeweils 50 % im Cardiobereich, ca. 20-30 % der Männer und 70-80 % der Frauen im Gruppentrainingsbereich (GFK Annual Tracking Survey, 2007; zit. n. DSSV, 2010, S. 88). SEITE 32 DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: DIFG-Expertise 2010 Der aktuelle volkswirtschaftliche Nutzen lässt sich nach den oben genannten Kennzahlen wie folgt einschätzen: Ausgangsbasis Trainierende: 5,3 Millionen (75 % von 7,07 Millionen) Ausgangsbasis Trainingsumfang: Mittel (ca. 2-3 Stunden pro Woche; d. h. Erfüllung der »acti-vity guidelines«) Ausgangsbasis volkswirtschaftlicher Nutzen als Einspareffekt aufgrund der Aktivität im Vergleich zur Inaktivität, Kalkulationsbasis: 150 bis 300 e pro Person pro Jahr (siehe oben, »Berechnungsgrudlage«). Kalkulierter volkswirtschaftlicher Nutzen des Fitnesstrainings: ca. 0,8 bis 1,6 Mrd. e pro Jahr (5,3 Mio x 150-300 e). Darin Nutzen des Krafttrainings (ca. 50 % Trainierende im Kraftbereich): 0,4 bis 0,8 Mrd. e. Dazu persönlicher Nutzen: ca. 20-30 % Verringerung der Gesamtsterblichkeit sowie des Herz-Kreislauf-, Diabetes-, Krebs- sowie des Osteoporose-Risikos und Schutz vor Muskelund Gelenkbeschwerden (vgl. WHO, 2006; PAGAC, 2008). Potentieller Nutzen Den größten Nutzen durch gerätegestütztes Fitnesstraining haben Personen im mittleren und höheren Lebensalter. Hier ist auch der volkswirtschaftliche Nutzen im Sinne der Kosteneinsparung im Gesundheits- und Sozialsystem am größten. Aufgrund körperlicher Aktivität ließe sich hier nicht nur mit einem Einsparpotenzial pro Kopf von 150-300 e kalkulieren, sondern angesichts der realen Krankheitskosten, die im Alter exponentiell ansteigen (Deutschland 2006: 2.920 e bei Alter 45-64, 6.090 e bei über 64-Jährigen), ließe sich zumindest für die über 64-Jährigen der Faktor 3 ansetzen. Aktuell leben in Deutschland ca. 40 Millionen Menschen über 45 Jahre (23 Mio. Menschen im Alter von 45-64 Jahren und 17 Mio. Menschen über 64 Jahre; vgl. Statistisches Bundesamt, 2009) DIFG WHITE PAPER 2010 SEITE 33 Quelle: DIFG-Expertise 2010 Kalkulatorisch verursacht diese Altersgruppe somit in Deutschland inaktivitätsbedingte Kosten von ca. 11-22 Mrd. e pro Jahr. (Berechnungsbasis: 45-64-Jährige: 23 Mio. x 150-300 e = 3,4-6,8 Mrd. plus über 64-Jährige: 17 Mio. x 450-900 e (da Faktor 3) = 7,6-15,2 Mrd. e). Im Alter über 45 Jahre galten im Jahre 1998 lediglich 10-15 % der Deutschen als körperlich aktiv, da sie die Mindestempfehlung von 3 x 30 Minuten körperlicher Aktivität pro Woche erreichten (RKI, Mensink, 2003), dagegen galten ca. 85-90 % der Deutschen als inaktiv. Selbst wenn nach dem Telefonischen Gesundheitssurvey 2003 etwa doppelt so viele Menschen angeben, mehr als zwei Stunden pro Woche sportlich aktiv zu sein, sind ca. 70 % (45-64-Jährige) bzw. ca. 80 % (über 64-Jährige) »inaktiv«. Unter Berücksichtigung dieser »optimistischeren Aktivitätsannahmen« müssten die genannten inaktivitätsbedingten Kosten um 30 % (45-64-Jährige) bzw. 20 % (über 64-Jährige) reduziert werden. Kalkulatorisch verursacht die Altersgruppe der Menschen über 45 Jahre in Deutschland somit korrigierte inaktivitätsbedingte Kosten von ca. 8,5-17 Mrd. e pro Jahr. Das entspricht ca. 5 % der Gesundheitskosten von 245 Mrd. e pro Jahr. Einspareffekt durch Training im Fitness-Studio Die Rekrutierungsquote für das Training im Fitness-Studio beträgt, bezogen auf die Gesamtbevölkerung, derzeit etwa 8,5 % (DSSV, 2010). Altersspezifische Daten liegen nicht vor, jedoch ist davon auszugehen, dass bei einem Durchschnittsalter von 39,2 Jahren i. W. die 25- bis 55-Jährigen zum Kundenstamm zählen. Setzt man daraufhin für die Altersgruppe 45-64-Jähriger die Rekrutierungsquote auf 10 %, für die über 64-Jährigen auf 4 % fest, ergibt sich daraus das Rekrutierungspotential. Der Nutzen des gerätegestützten Fitnesstrainings gilt bis auf wenige Ausnahmen für alle Personen. Für die Kalkulation des potentiellen volkswirtschaftlichen Nutzens lassen sich damit diverse Rekrutierungsszenarien rechnen. Realistischen Annahmen zufolge ließen sich SEITE 34 DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: DIFG-Expertise 2010 zunächst 5 % der bisher Inaktiven der jeweiligen Altersgruppen rekrutieren. Nach den oben erstellten Kalkulationen ergibt sich der folgende zusätzliche potentielle Nutzen: Der potentiell kalkulierbare volkswirtschaftliche Nutzen des Fitnesstrainings beträgt je 1 % Rekrutierungsquote pro Jahr für 45-64-Jährige 3,4-6,8 Mio. e, für über 64-Jährige 7,6-15,2 Mio. e. Bei einer realistischen Rekrutierungsquote von 5 % beträgt der kalkulierbare ökonomische Nutzen des gerätegestützten Fitnesstrainings: 55-110 Millionen e pro Jahr (bzw. 0,055 bis 0,11 Mrd. e pro Jahr) (vgl. oben aktueller Nutzen). Nicht in dieser ersten, vorsichtigen Kalkulation enthalten sind im Übrigen weitere mögliche wirtschaftliche Effekte, die sich aufgrund der genannten Literatur zusätzlich ergeben könnten, und die den volkswirtschaftlichen Nutzen stark erhöhen würden. »Wenn wir jedem Individuum das richtige Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten, hätten wir den sichersten Weg zur Gesundheit gefunden.« (Hippokrates, 460-375 v. Chr.) Literatur Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) (2008). IN FORM. Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung. (http://www. bmelv.de/cln_093/sid_91572BDE50434206 A5346E249D2650A0/SharedDocs/Standardartikel/Ernaehrung/D-InFormBringen.html; Zugriff am 20.02.1010) Department of Health, Physical Activity, Health Improvement and Prevention (2004). At least five a week. Evidence on the impact of physical activity and its relationship to health. A Report from the Chief Medical Officer. Crown copyright. Deutscher Sportstudio Verband (DSSV) (Hrsg.) (2010). Eckdaten 2009 der deutschen Fitnesswirtschaft 2009. Hamburg: DSSV. DIFG WHITE PAPER 2010 Gettman, L. (1996). Economic Benefits of Physical Activity. PCPFS Research Digest, Series 2, No. 7. Martin, B.W., Beeler, I., Szucs, T., Smala, A.M., Brügger, O., Casparis, C., Allenbach, R., Raeber, P.-A. & Marti, B. (2001). Volkswirtschaftliher Nutzen der Gesundheitseffekte der körperlichen Aktivität: erste Schätzungen für die Schweiz. Schweizerische Zeitschrift für Sportmedizin und Sporttraumatologie, 49 (2), S. 84-86. Englische Version: Economic benefits of the health-enhancing effects of physical activity: first estimates for Switzerland. Scientific position statement of the Swiss Federal Office of Sports, Swiss Federal Office of Public Health, Swiss Council for Accident Prevention, Swiss National Accident Insurance Organisation (SUVA), Department of Medical Economics of the Institute of Social and Preventive Medicine and the University Hospital of Zurich and the Network HEPA Switzerland. Schweizerische Zeitschrift für Sportmedizin und Sporttraumatologie, 49 (3), S. 131–133. PAGAC (Physical Activity Guidelines Advisory Committee) (2008). Physical Activity Guidelines Advisory Committee Report, 2008. Washington, DC: U.S. Department of Health and Human Services. Rankinen, T. & Bouchard, C. (2002). DoseResponse Issues Concerning the Relationship Between Regular Physical Activity and Health. PCPFS Research Digest, Series 3, No. 18. Robert Koch-Institut (RKI) (2003). BundesGesundheitssurvey: Körperliche Aktivität Aktive Freizeitgestaltung in Deutschland. Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. (Autor: Gert Mensink). Berlin: Mercedes-Druck. Stemper, T. & Karsch, D. (2007). Gesundheitliche Effekte und volkswirtschaftliche Vorteile des gerätegestützten Krafttrainings in FitnessStudios. DIFW, Bonn World Health Organization, WHO (2002). World health report. Geneva: World Health Organization. WHO (2004). Global Strategy on Diet, Physical Activity and Health. (http://www.who.int/ dietphysicalactivity /strategy/eb11344/strategy_english_web.pdf; Zugriff am 20.02.2010). WHO (2006). Physical activity and Health: evidence for action. (http://www.euro.who.int /document/e89490.pdf; Zugriff am 20.02.2010). Robert Koch-Institut (RKI) in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt (Hrsg.) (2005). Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Heft 26: Körperliche Aktivität. Berlin: Robert Koch-Institut (http://edoc.rki.de/documents/rki_fv/ren4T3cctjHcA/PDF/29BFV zVHbIM_45.pdf; Zugriff am 20.02.2010). SEITE 35 Quelle: IHRSA Die Heilkraft sportlicher Betätigung, IHRSA Körperliche Bewegung beeinflusst die Gesundheit positiv. Was in der Fitnessbranche schon seit Jahren unumstritten ist, wird im vorliegenden Beitrag der IHRSA - International Health, Racquet & Sportsclub Association auf den Punkt gebracht. 50 bahnbrechende, teils langjährige Studien in allen Bevölkerungs- und Altersschichten belegen eindrucksvoll, dass eine regelmäßige sportliche Betätigung Krankheiten vorbeugt und bekämpft, die Lebensqualität verbessert und die Effekte des Alterunsgprozesses hinauszögert. Die Studienergebnisse liefern der Fitnessbranche eine enorme Unterstützung, um auf ihr außergewöhnliches Potential und ihre Schlüsselfunktion in der Gesundheitsförderung hinzuweisen. Im folgenden werden die Kernaussagen dieser 50 Studien zusammengefasst. Die ausführlichen Ergebnisse können in den jeweils angegebenen Quellen nachgelesen werden. Alter(n) und Unabhängigkeit 1. Regelmäßige sportliche Betätigung senkt die Wahrscheinlichkeit, an Arthrose zu erkranken. 2. Regelmäßige Bewegung kann das Risiko eingeschränkter Mobilität bei Männern und Frauen ab 65 Jahren senken. 3. Ältere Frauen können ihre Gehirnfunktionen verbessern, indem sie mehr als 1,5 Stunden wöchentlich walken. 4. Je fitter man ist, desto geringer ist das Risiko nachlassender Gehirnfunktionen. 5. Aktive Frauen im Alter zwischen 54 und 79 Jahren können ihr Risiko für Inkontinenz um bis zu 30% im Vergleich zu Nichtaktiven reduzieren. 6. Bei älteren Frauen kann Bewegung Arthroseschmerzen bedeutend verringern. 7. Das Risiko, an Demenz und Alzheimer zu erkranken, kann schon durch ein Training von dreimal wöchentlich 15 Minuten um 40% verringert werden. 1. Effect of physical activity on functional status among older middle-age adults with arthritis, Arthritis Care & Research, Feinglass J, Thompson JA, He XZ, Witt W, Chang RW, Baker DW, 53, 879-885, Dec. 7, ’05. 2 American Journal of Epidemiology, The Johns Hopkins University School of Hygiene and Public Health, Vol. 137, No. 8: 858-869, 1993 SEITE 36 3 Harvard School of Public Health, Department of Environmental Health, Jennifer Weuve, ScD, 2004 4 A Longitudinal Study of Cardiorespiratory Fitness and Cognitive Function in Healthy Older Adults, Deborah E. Barnes, PhD, Kristine Yaffe, MD, William A. Satariano, PhD and Ira B. Tager, MD, Department of Epidemiology, University of California, 2004 5 The Natural History of the Normal First Stage of Labor, Zhang, Jun; Troendle, James; Mikolajczyk, Rafael; Sundaram, Rajeshwari; Beaver, Julie; Fraser, William, Obstetrics & Gynecology. 115(4):705710, 2010 6 Relationship between physical activity and stiff or painful joints in mid-aged women and older women: a 3-year prospective study, Kristiann C Heesch, Yvette D Miller and Wendy J Brown, University of Queensland, Australia, 2007 7 Exercise Is Associated with Reduced Risk for Incident Dementia among Persons 65 Years of Age and Older, Eric B. Larson, MD, MPH; Li Wang, MS; James D. Bowen, MD; Wayne C. McCormick, MD, MPH; Linda Teri, PhD; Paul Crane, MD, MPH; and Walter Kukull, PhD, University of Washington; Health Services Research and Development, Washington, 2006 DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: IHRSA Höhere Lebenserwartung 8. Regelmäßiges Training reduziert die Sterblichkeitsrate um 25-33% und erhöht die Lebenserwartung um 1-2 Jahre. 9. Trainierte Männer vermindern das Risiko, an einem Herzleiden zu sterben auf 33%. 10. Untrainierte Männer haben ein um 39 % höheres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben und ein um 44 % höheres Risiko hinsichtlich aller Erkrankungen. 11. Intensive körperliche Aktivität mindert das Sterberisiko um 6-9%. 12. Die Sterberate trainierter Menschen ist viermal geringer als die von Untrainierten. 8 Physical activity, all-cause mortality and longevity of college alumni, RS Paffenbarger, RT Hyde, AL Wing, and CC Hsieh, 1986 9 Cardiorespiratory Fitness Attenuates the Effects of the Metabolic Syndrome on AllCause and Cardiovascular Disease Mortality in Men, Peter T. Katzmarzyk, PhD; Timothy S. Church, MD, PhD; Steven N. Blair, PED , Arch Intern, Med.;164:10921097, 2004 10 Relationship Between Low Cardiorespiratory Fitness and Mortality in NormalWeight, Overweight, and Obese Men, Ming Wei, MD, MPH; James B. Kampert, PhD; Carolyn E. Barlow, MS; Milton Z. Nichaman, MD, ScD; Larry W. Gibbons, MD, MPH; Ralph S. Paffenbarger, Jr, MD, DrPH; Steven N. Blair, PED , JAMA, 282:1547-1553, 1999 11 Exercise Intensity and Longevity in Men, The Harvard Alumni Health Study, I-Min Lee, MBBS, ScD; Chung-Cheng Hsieh, ScD; Ralph S. Paffenbarger, Jr, MD, DrPH JAMA, 273(15):1179-1184, 1995 12 Physical Fitness and All-Cause Mortality, A Prospective Study of Healthy Men and Women, Steven N. Blair, PED; Harold W. Kohl III, MSPH; Ralph S. Paffenbarger, Jr, MD, DrPH; Debra G. Clark, MS; Kenneth H. Cooper, MD, MPH; Larry W. Gibbons, MD, MPH, JAMA; 262(17):2395-2401, 1989 Prävention und Behandlung von Diabetes 13. Eine Änderung des Lebensstils mit Aufnahme körperlicher Betätigung reduziert das Risiko, an Diabetes Typ2 zu erkranken deutlich effektiver als eine Behandlung mit Medikamenten (Metformin). 14. Intensive sportliche Aktivität senkt das Diabetes-Typ2-Risiko um 23 bis 46%. 15. Menschen, die moderat oder anstrengend trainieren, leben länger ohne eine Diabetes-Erkrankung als Menschen ohne sportliche Betätigung. 16. Je mehr jemand trainiert, umso geringer das Risiko, an Diabetes zu erkranken. 17. Mindestens wöchentlich 2 Stunden Walken vermindert die Sterberate an Diabetes; die niedrigste Sterberate weisen diejenigen auf, die wöchentlich 3-4 Stunden walken. 18. Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft zu trainieren beginnen, vermindern das Risiko einer Schwangerschaftsdiabetes. 13 Reduction in the Incidence of Type 2 Diabetes with Lifestyle Intervention or Metformin, Diabetes Prevention Program Research Group, Volume 346:393-403, 2002 14 Walking Compared With Vigorous Physical Activity and Risk of Type 2 Diabetes in Women, A Prospective Study, Frank B. Hu, MD, PhD; Ronald J. Sigal, MD; Janet W. Rich-Edwards, ScD; Graham A. Colditz, MD, DrPH; Caren G. Solomon, MD, MPH; Walter C. Willett, MD, DrPH; Frank E. Speizer, MD; JoAnn E. Manson, MD, DrPH, JAMA, 282:1433-1439, 1999 DIFG WHITE PAPER 2010 15 Physical Activity and Life Expectancy With and Without Diabetes, Life table analysis of the Framingham Heart Study, Jacqueline T. Jonker, MSC, Chris De Laet, PHD, Oscar H. Franco, MD, DSC, Anna Peeters, PHD, Johan Mackenbach, MD, PHD and Wilma J. Nusselder, PHD, Department of Public Health, Erasmus Medical Center, University Medical Center Rotterdam, Netherlands, 2003 16 A Prospective Study of Exercise and Incidence of Diabetes Among US Male Physicians, JoAnn E. Manson, MD, DrPH; David M. Nathan, MD; Andrzej S. Krolewski, MD, PhD; Meir J. Stampfer, MD, DrPH; Walter C. Willett, MD, DrPH; Charles H. Hennekens, MD, DrPH, JAMA, 268(1):63-67, 1992 18 A Prospective Study of Pregravid Physical Activity and Sedentary Behaviors in Relation to the Risk for Gestational Diabetes Mellitus, Cuilin Zhang, MD, PhD; Caren G. Solomon, MD, MPH; JoAnn E. Manson, MD, DrPH; Frank B. Hu, MD, PhD, Arch Intern Med, 166:543-548, 2006 17 Relationship of Walking to Mortality Among US Adults With Diabetes Edward W. Gregg, PhD; Robert B. Gerzoff, MS; Carl J. Caspersen, PhD; David F. Williamson, PhD; K. M. Venkat Narayan, MD Arch Intern Med, 163:1440-1447, 2003 SEITE 37 Quelle: IHRSA Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall 19. Bei Frauen nach den Wechseljahren reduziert Walken und intensiveres Training die Anfälligkeit für Herzattacken und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 20. 1-2 Stunden Walken pro Woche und mehr vermindert das Risiko einer koronaren Herzkrankheit um 14 bis 52%. 21. Bei Frauen, die regelmäßig trainieren, ist das Risiko einer koronaren Herzkrankheit um 150% geringer als bei inaktiven. 22. Frauen ohne Herzleiden verringern mit jeder Trainingssteigerung das Risiko, daran zu erkranken. 23. Sehr gut trainierte Männer haben ein 68% niedrigeres Schlaganfallrisiko als untrainerte. 24. Körperliche Aktivität verringert das Schlaganfallrisiko um 2 bis 34%. 25. Männer, die bis zu fünfmal pro Woche intensiv trainieren, vermindern das Schlaganfallrisiko um bis zu 21%. 26. Frauen mit gesunder Lebensweise, die auch Training einschließt, genießen viele Vorteile, so auch ein deutlich reduziertes Krebsrisiko. 19 Walking Compared with Vigorous Exercise for the Prevention of Cardiovascular Events in Women, JoAnn E. Manson, M.D., Dr.P.H., Philip Greenland, M.D., Andrea Z. LaCroix, Ph.D., Marcia L. Stefanick, Ph.D., Charles P. Mouton, M.D., Albert Oberman, M.D., M.P.H., Michael G. Perri, Ph.D., David S. Sheps, M.D., Mary B. Pettinger, M.S., and David S. Siscovick, M.D., M.P.H, Volume 347:716-725, 2002 20 Physical Activity and Coronary Heart Disease in Women, I-Min Lee, MBBS,ScD; Kathryn M. Rexrode, MD; Nancy R. Cook, ScD; JoAnn E. Manson, MD, DrPH; Julie E. Buring, ScD, JAMA, 285:1447-1454, 2001 SEITE 38 21 Obesity as Compared With Physical Activity in Predicting Risk of Coronary Heart Disease in Women Tricia Y. Li, MD; Jamal S. Rana, MD; JoAnn E. Manson, MD; Walter C. Willett, MD; Meir J. Stampfer, MD; Graham A. Colditz, MD; Kathryn M. Rexrode, MD; Frank B. Hu, MD, Harvard School of Public Health, 2005 22 Obesity as Compared With Physical Activity in Predicting Risk of Coronary Heart Disease in Women Tricia Y. Li, MD; Jamal S. Rana, MD; JoAnn E. Manson, MD; Walter C. Willett, MD; Meir J. Stampfer, MD; Graham A. Colditz, MD; Kathryn M. Rexrode, MD; Frank B. Hu, MD, Department of Nutrition, Harvard School of Public Health, Boston, 2005 23 Physical Activity and Risk of Stroke in Women, Frank B. Hu, MD, PhD; Meir J. Stampfer, MD, DrPH; Graham A. Colditz, MD, DrPH; Alberto Ascherio, MD, DrPH; Kathryn M. Rexrode, MD; Walter C. Willett, MD, DrPH; JoAnn E. Manson, MD, DrPH, JAMA; 283:2961-2967, 2002 Mass (I.-M.L., C.H.H., J.E.B., J.E.M.); Institute of Epidemiology and Social Medicine, University of Muenster, Muenster, Germany (K.B.); and the Department of Ambulatory Care and Prevention, Harvard Medical School, Boston, Mass (C.H.H., J.E.B.), 1999 24 Physical Activity and Risk of Stroke in Women, Frank B. Hu, MD, PhD; Meir J. Stampfer, MD, DrPH; Graham A. Colditz, MD, DrPH; Alberto Ascherio, MD, DrPH; Kathryn M. Rexrode, MD; Walter C. Willett, MD, DrPH; JoAnn E. Manson, MD, DrPH JAMA; 283:2961-2967, 2000 26 Exercise Capacity and the Risk of Death in Women, the St James Women Take Heart Project Martha Gulati, MD, MS; Dilip K. Pandey, PhD; Morton F. Arnsdorf, MD; Diane S. Lauderdale, PhD; Ronald A. Thisted, PhD; Roxanne H. Wicklund, RN; Arfan J. Al-Hani, MD, Henry R. Black, MD, Rush Heart Institute, Chicago, 2003. 25 Exercise and Risk of Stroke in Male Physicians, I-Min Lee, MBBS, ScD; Charles H. Hennekens, MD, DrPH; Klaus Berger, MD; Julie E. Buring, ScD JoAnn E. Manson, MD, DrPH, Department of Epidemiology, Harvard School of Public Health, Boston, DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: IHRSA Depressionen und Stimmungsschwankungen 27. Körperliche Betätigung schützt gegen Depressionen und reduziert bei Frauen, die in der Schulzeit aktiv waren, das Risiko, an psychischen Störungen und Depressionen nach der Schulzeit zu erkranken. 28. Sportliche Betätigung schützt vor Depressionen und die Selbstmordgefahr ist 50 % geringer. 29. Regelmäßige sportliche Betätigung reduziert depressive Verstimmungen und verbessert das Wohlbefinden. 27 Women‘s College Physical Activity and Self-Reports of Physician-Diagnosed Depression and of Current Symptoms of Psychiatric Distress, Grace Wyshak, Journal of Women‘s Health & GenderBased Medicine, Vol. 10, No. 4: 363-370, 2001 28 Involvement in physical activity and risk for nearly lethal suicide attempts, references and further reading may be available for this article, Thomas R. Simon PhDa,, Kenneth E. Powell MD, MPHb and Alan C. Swann MDc, University of Texas–Houston Mental Science Institute (Swann), Houston, Texas, 2004. 29 Medicine & Science in Sports & Exercise, Applied Sciences: Psychobiology and Behavioral Strategies, Volume 38 - Issue 1 - pp 173-178, 2006 Prävention und Behandlung von Osteoporose 30. Männer, die in ihrer Jugend sportlich aktiv sind, profitieren von kräftigen Knochen und verringern damit das Risiko von Knochenbrüchen um 50%. 31. Ausdauer- und Krafttraining verlangsamen den Knochenschwund bei Frauen nach den Wechseljahren. 30 Sustained Benefits from Previous Physical Activity on Bone Mineral Density in Males, Anna Nordström, Tommy Olsson and Peter Nordström, Umeå University, 901 85, Sweden, 2006 DIFG WHITE PAPER 2010 31 American Journal of Physical Medicine & Rehabilitation, Exercise and Regional Bone Mineral Density in Postmenopausal Women, Kelley, George A, FACSM, 1998 SEITE 39 Quelle: IHRSA Prävention und Behandlung von Krebs Quellenverzeichnis 32. Die Krebssterblichkeit kann durch intensive körperliche Betätigung um bis zu 38% gesenkt werden. 33. Regelmäßiger Sport reduziert das Brustkrebsrisiko um bis zu 37%. 34. Nach den Wechseljahren verringert Sport das Brustkrebsrisiko um bis zu 29%. 35. Bereits flottes Walken reduziert das Brustkrebsrisiko um 18%. 36. Aktive Frauen, die mehr als fünfmal pro Woche intensiv trainieren, haben eine 38% niedrigere Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken als inaktive Frauen. 37. Darmkrebs kann mit sportlicher Aktivität um bis zu 47% reduziert werden. 38. Intensives Training verringert bei Frauen und Männern gleichermaßen das Risiko kolorektaler Tumore; moderates Training senkt dieses Risiko dagegen nur bei Männern. 39. Bei Frauen vor den Wechseljahren steigt mit abnehmender Dauer und Häufigkeit der körperlichen Aktivität das Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken. 40. Sport kann die Erkrankung an Prostatakrebs oder auch dessen Voranschreiten verringern. 32 American Journal of Epidemiology, Heart Rate, Physical Activity, and Mortality from Cancer and Other Noncardiovascular Diseases, the Johns Hopkins University School of Hygiene and Public Health, Vol. 137, No. 7: 735-748, 1993 33 Physical Activity and the Risk of Breast Cancer, Inger Thune, M.D., Tormod Brenn, M.Sc., Eiliv Lund, M.D., Ph.D., and Maria Gaard, M.D, Volume 336:12691275, 1997 34 Cancer Causes and Control, Alpa V. Patel, Eugenia E.Calle, Leslie Bernstein, Anna H. Wu and Michael J. Thun, Department of Epidemiology and Surveillance Research, American Cancer Society, Atlanta, ISSN 0957-5243, 519-529, 2004 SEITE 40 35 Recreational Physical Activity and the Risk of Breast Cancer in Postmenopausal Women, The Women‘s Health Initiative Cohort Study, Anne McTiernan, MD, PhD; Charles Kooperberg, PhD; Emily White, PhD; Sara Wilcox, PhD; Ralph Coates, PhD; Lucile L. Adams-Campbell, PhD; Nancy Woods, PhD; Judith Ockene, PhD, JAMA;290:1331-1336, 2003 36 Effect of Physical Activity on Women at Increased Risk of Breast Cancer, results from the E3N Cohort Study, Bertrand Tehard1, Christine M. Friedenreich, JeanMichel Oppert and Francoise Clavel-Chapelon, Equipe Institut National de la Sante et de la Recherche Medicale Nutrition, Hormones et Cancer, France, 2006 37 Physical Activity, Obesity, and Risk for Colon Cancer and Adenoma in Men, Edward Giovannucci, MD, ScD; Alberto Ascherio, MD, DrPH; Eric B. Rimm, ScD; Graham A. Colditz, MD, DrPH; Meir J. Stampfer, MD, DrPH; and Walter C. Willett, MD, DrPH Harvard University Medical School, Harvard University School of Public Health, and Brigham and Women‘s Hospital, Boston, Massachusetts, 2007 38 Physical Activity and Colorectal Cancer M. L. Slattery1 , S. Edwards1, K. Curtin1, K. Ma1, R. Edwards1, R. Holubkov and D. Schaffer, Health Research Center, University of Utah, Salt Lake City, UT, Kaiser Permanente Medical Research Program, Oakland, CA, 2003 39 Physical activity and epithelial ovarian cancer risk: A case-control study in China, Min Zhang, Andy H. Lee * , Colin W. Binns, School of Public Health, Curtin University of Technology, Perth, WA, Australia, 2003 40 A Prospective Study of Physical Activity and Incident and Fatal Prostate Cancer, Edward L. Giovannucci, MD, ScD; Yan Liu, MS; Michael F. Leitzmann, MD; Meir J. Stampfer, MD, DrPH; Walter C. Willett, MD, DrPH, Arch Intern Med.;165:10051010, 2005 DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: IHRSA Vorteile sportlicher Betätigung für Kinder und Jugendliche 41. Jugendliche, die an sportlichen Programmen teilnehmen, weisen weniger riskante Verhaltensweisen, wie Drogenkonsum, auf. 42. Für Kinder, die regelmäßig Sport treiben, ist das Bluthochdruck-Risiko in ihrem späteren Leben um 17 % geringer. 43. Die moderate Steigerung sportlicher Aktivität senkt die Adipositasrate bei Jungen um 50 %, bei Mädchen um 40 %. 44. Jugendliche verlieren Körpergewicht, wenn sie deutlich weniger fernsehen und sich mehr bewegen. 45. Körperlich aktive Kinder haben ein um 50 % geringeres Risiko für Heuschnupfen als inaktive. 41 Physical Activity and Sedentary Behavior Patterns Are Associated With Selected Adolescent Health Risk Behaviors, Melissa C. Nelson, PhD, RDa,b, Penny GordonLarsen, PhDb, a Division of Epidemiology and Community Health, University of Minnesota, Minneapolis, Minnesota, Department of Nutrition, University of North Carolina, Chapel Hill, North Carolina, 1281-1290 (doi:10.1542/peds.20051692), 2006 42 Physical Activity in Young Adults and Incident Hypertension Over 15 Years of Follow-Up: The CARDIA Study, Emily D. Parker, MPH, Kathryn H. Schmitz, PhD, MPH, David R. Jacobs, Jr, PhD, Donald R. Dengel, PhD and Pamela J. Schreiner, PhD Emily D. Parker, David R. Jacobs, and Pamela J. Schreiner, School of Kinesiology, University of Minnesota, Minneapolis, 2007 43 Objectively Measured Physical Activity and Fat Mass in a Large Cohort of Children, Andrew Prentice, London School of Hygiene and Tropical Medicine, United Kingdom, 2007 44 Identification and Correlates of Weight Loss in Adolescents in a National Sample, a study with 500 12-year-olds shows an inverse association between physical activity and obesity, which is stronger in boys, and suggests that high-intensity activity is more important than total activity, Kerri N. Boutelle, Peter J. Hannan, Dianne Neumark-Sztainer and John H. Himes, Division of General Pediatrics and Adolescent Health, University of Minnesota, 2006 45 Influence of physical inactivity on the prevalence of hay fever, Y. Kohlhammer 1 , A. Zutavern 1,2 , P. Rzehak 1,2 , G. Woelke 1 , J. Heinrich 1, National Research Center for Environment and Health, Institute of Epidemiology, Neuherberg ; LudwigMaximilians-University, von Hauners Children‘s Hospital, Munich, Germany Volume 61 Issue 11, Pages 1310 – 1315, 2006 Training bringt mehr Lebensqualität 46. Aktive Männer haben ein um 30 % geringeres Risiko für Erektionsstörungen als inaktive. 47. Übergewicht erhöht das Asthmarisiko. 48. Bei Frauen reduziert leichtes bis moderates Training Müdigkeit, Rückenschmerzen und Verstopfung. 49. Eine aktive Lebensweise kann die altersabhängige Makuladegeneration (Netzhautveränderung) deutlich hinauszögern. 50. Mitglieder in Fitnessstudios neigen eher zu deutlich gesünderen Lebens- und Verhaltensweisen als inaktive Menschen. 46 Erectile Dysfunction a Decade Later: Another Paradigm Shift, Allen D. Seftel, The Journal of Urology, (Vol. 176, Issue 1, Pages 10-11), 2006 47 Overweight, Obesity, and Incident Asthma, A Meta-analysis of Prospective Epidemiologic Studies, David A. Beuther and E. Rand Sutherland, Department of Medicine, National Jewish Medical and Research Center, Denver, Colorado; and University of Colorado at Denver and Health Sciences Center, Denver, Colorado, 2007 DIFG WHITE PAPER 2010 48 Influence of physical inactivity on the prevalence of hay fever, Y. Kohlhammer, A. Zutavern, P. Rzehak, G. Woelke, J. Heinrich, National Research Center for Environment and Health, Institute of Epidemiology, Neuherberg ; Ludwig-Maximilians-University, von Hauners Children‘s Hospital, Munich, Germany, Volume 61 Issue 11, Pages 1310–1315, 2006 49 Physical activity and the 15-year cumulative incidence of age-related macular degeneration: the Beaver Dam Eye Study, M D Knudtson, R Klein, B E K Klein, Department of Ophthalmology and Visual Sciences, University of Wisconsin School of Medicine and Public Health, Madison, Wisconsin, USA, 2006 50 Fitness centre membership is related to healthy behaviours, Readya. E.; Naimark J., Tate R.; Boreskie S. L.; Journal of sports medicine and physical fitness, ISSN 0022-4707, vol. 45, no2, pp. 199207 [9 page(s) (article)] (40 ref.), 2005 SEITE 41 Quelle: BODYLIFE Der Wandel der Fitnessbranche – eine Chance für unsere Gesellschaft, bodyLIFE In einer von body LIFE, Deutschlands und Europas führender Fachzeitschrift der Fitnessbranche, in Auftrag gegebenen Marktbefragung fand das Marktforschungsinstitut Würtenberger heraus: Über 60% der befragten Fitnessclubbetreiber erwarten für das laufende und das kommende Jahr eine weitere Zunahme des Fitnesstrends in Deutschland. Knapp 35% glauben, dass der Trend gleich bleibt und lediglich 3,6% glauben, dass er abnimmt. Dies stimmt optimistisch – für Branche und Gesellschaft! In seinem Kommentar »Der schlafende Saat« (body LIFE 4/2010) mahnt FIBO-Gründer und DFAV-Vorsitzender Volker Ebener: »Fast 20 Jahre arbeitet die deutsche Fitnessbranche jetzt schon daran, das Training immer gesundheitsorientierter und effektiver zu machen. Nutznießer dieser Bemühungen sind der deutsche Staat sowie die privaten und gesetzlichen Krankenkassen, die bei inzwischen weit über sechs Millionen Fitnesstreibenden für die Folgekosten von Bewegungsmangel nicht mehr oder in weitaus geringerem Maß einstehen müssen. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass eine mögliche Minderung der Morbidität in Deutschland zu einer Ersparnis von 56 Milliarden Euro p.a. führen könnte, ergibt sich allein durch das Training der über sechs Million Fitnesstreibenden für den Staat und die Krankenkassen eine Ersparnis von ca. 4,5 Mrd. Euro.« SEITE 42 DIFG WHITE PAPER 2010 Quelle: BODYLIFE Das Bundesgesundheitsministerium gibt auf die body LIFE-Anfrage nach der Relevanz von Prävention für die aktuelle Bundesregierung eine eher wachsweiche Antwort: »Unsere Präventionsstrategie wird vorhandenes bewerten und aufeinander abstimmen, nationale und internationale Erfahrungen und Erkenntnisse analysieren sowie auf bewährten Programmen und Strukturen aufbauen, diese weiterentwickeln und sie in die Fläche bringen. Dazu bedarf es einer klaren Aufgaben- und Finanzverteilung unter Berücksichtigung und Stärkung der vorhandenen Strukturen.« Solch ein Statement gibt zu denken. Ist sich die Bundesregierung des Potenzials, das die Fitnessbranche zur Unterstützung der Gesellschaft und des wankenden deutschen Gesundheitssystems zu bieten hat, überhaupt bewusst? Vermutlich – nach wie vor – nicht. In der aktuellen Branchenstudie der body LIFE macht eine Alters-Analyse der Club-Mitglieder deutlich: Fitnessclubs gewinnen auch bei den sogenannten Best Agern und den Senioren immer mehr an Relevanz: Der Anteil der 31–40-Jährigen reduzierte sich im Durchschnitt von 62% auf 49,7% – zu Gunsten der 41–50-Jährigen. Deren Anteil verdoppelte sich nahezu von 22,6% auf 39%! Und mit jedem Jahr werden die Club-Mitglieder älter – und der Anteil der über 40-Jährigen steigt weiter. (Quelle: body LIFE Branchenstudie 2008) Ist dies nun ein Resultat des Gesundheitstrends in den deutschen Fitnessclubs, der für mehr Akzeptanz bei diesen Zielgruppen sorgt – oder umgekehrt? Fest steht: Mit der Zunahme des Durchschnittsalters der Club-Mitglieder werden die Betreiber und ihre Teams gefordert. Medical Fitness gewinnt weiter an Relevanz, Marketingmaßnahmen für die anspruchsvollen und meist gut situierten Best Ager erfordern immer mehr Know-how – und: das Klientel des 1. Gesundheitsmarktes diffundiert immer stärker hinein in diesen unseren 2. Gesundheitsmarkt! Viele Grüße an Kassen und Politik! Abb.: Mitgliederverteilung nach Altersgruppen DIFG WHITE PAPER 2010 Diese Entwicklung wirkt sich auch auf die Interessen der Clubbetreiber aus: In der 2009 von body LIFE in Auftrag gegebenen Marktanalyse zeigt sich, dass neben einem leichten Anstieg beim Interesse an Kraft- und Cardiogeräten mittlerweile die Relevanz von Themen wie Medical Fitness, Spa, Wellness und Medical Spa nicht mehr zu übersehen ist. Aber auch Beauty-Themen wie »Apparative Anwendungen« oder »Kosmetik« spielen mittlerweile eine Rolle in unserer Branche. So liegt das Interesse der Clubbetreiber an diesen Kosmetikthemen bereits bei über 30% ihres Interesses am führenden Thema »Krafttraining«. SEITE 43 Quelle: BODYLIFE Grundsätzlich lässt sich also attestieren: Die Mitglieder der Fitnessclubs werden immer gesundheitsbewusster, ihr Körperbewusstsein geht mittlerweile deutlich über den reinen Muskelkult hinaus, ist bei vielen offenbar schon bei der Ästhetik sowie der klassischen Schönheit angelangt – und: Viele Betreiber deutscher Fitnessclubs wollen dieser Entwicklung offenbar Rechnung tragen. SEITE 44 DIFG WHITE PAPER 2010 DIFG Expertise 2010 Deutscher Industrieverband für Fitness und Gesundheit e.V. DIFG VORSTAND Olaf Tomscheit 1. Vorsitzender tomscheit@difg-online.de Bogna Stöckner 2. Vorsitzende stoeckner@difg-online.de Patrick Schlenz Schatzmeister schlenz@difg-online.de DIFG GESCHÄFTSSTELLE Geschäftsstelle DIFG e.V. Reka Thiemann Kaistraße 12 40221 Düsseldorf Telefon: 02 11/157 996-13 Telefax: 02 11/157 996-15 E-Mail: info@difg-online.de Internet: www.difg-online.de SEITE 45 Autoren Die Autoren Niels Gronau Birgit Schwarze Refit Kamberovic ist Manager für die Sport- und Frei- Präsidentin des DSSV e.V. und des Kaufmann. Gründer und Hauptge- zeitindustrie bei der internationalen Bildungs-Institutes DSSV e.V. seit schäftsführer des DSSV e.V. und Prüfungs- und Beratungsgesell- 1984, Mitglied des Vorstandes der des Bildungs-Institutes DSSV e.V., schaft Deloitte. BDA Bundesvereinigung der Deut- Autor der Fachbücher „Selbständig schen Arbeitgeberverbände. in der Fitnesswirtschaft“, „Leitfaden Kontakt: Tel.: 0211 - 8772 2748 Kontakt: fitness@deloitte.de Tel.: 040 - 766 24 00 www.deloitte.com.de schwarze@dssv.de www.dssv.de Stefan Ludwig ist Leiter der Sport- und Freizeitindustriegruppe der internationalen Prüfungs- und Beratungsgesell- für Fitness-Unternehmer“, „Fitness & Profit“, „Fitness Trends“, „100 Tips für den Erfolg“, „Deutsche Fitness Wirtschaft“ Kontakt: Tel.: 040 - 766 24 00 kamberovic@dssv.de www.dssv.de schaft Deloitte und ist seit mehr als 10 Jahren in diesem Branchensegmenten tätig. SEITE 46 DIFG WHITE PAPER 2010 Autoren Deutscher Industrieverband für Fitness und Gesundheit e.V. ® Prof.Dr. Theodor Stemper Hans Muench Max Barth ist seit 2006 Privatdozent in der ist seit über 30 Jahren im deutsch- ist beim Fachmedienhaus Health Betriebseinheit Sportwissenschaft sprachigen Fitnessmarkt tätig und and Beauty als Chefredakteur zu- und Allgemeiner Hochschulsport seit Januar 2008 Europe Director ständig für die Objekte body LIFE, der Bergischen Universität Wup- der IHRSA – International Health, Trainer und TAN BIZ. Außerdem ob- pertal und seit 2009 außerplanmä- Racquet & Sportsclub Association. liegt ihm dort die Entwicklung von ßiger Professor (apl. Prof.). Zudem Schon 1984, während seiner MBA- IP-TV. Seine Ausbildung absolvierte ist er der Leiter des DIFG-Arbeits- Diplomarbeit, hat er 270 Sport- er in der Journalistenschule Axel kreises Gesundheit. clubs in Europa für den Verband Springer und bei RTL Television. untersucht und war von 1994 bis 1999 Director of International Development der IHRSA. Kontakt: 0721 165-132 max.barth@health-and-beauty.de www.bodylife.com DIFG WHITE PAPER 2010 SEITE 47 Der gesundheitliche und ökonomische Nutzen des Krafttrainings im Fitness-Studio C SEITE 48 Business Service GmbH