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n be ie le W ir w n le ol w T AT BL UG FL 26. Jhg. | November 2014 Foto: Jan Schliecker www.choices.de Würfelspiel mit Unbekannten FRIEDEN CHOICES-THEMA IM NOVEMBER THEMA des Monats choices engels trailer-ruhr Schulpolitik Nanotechnologie Geld Fernsehen Welche Wah Stadtkasse Willkommen Die Netze Wozu Schule Freiwillige Schildbürger Schutzbefohlen Medien Kita Kauflust Lärm 2.0 Haushaltskrisen Öko Green Clubbing Energiepolitik Verkehr Frauen an die Macht Tourismus O du Fröhliche Rechtsdrehung Forschung IntegrationVerkehr Kreative Masse Energiepolitik Elf Feinde? Islam Mobilität Glück Neue Urbanität Unser Wasser Sexualität Arbeit Frauenbewegung Kirche im WandelElektromobilität Grüne Stadt Vergreisung Euro Klima-Expo Städtedreieck Lobbyismus Klimawandel Elektromobilität Nichtraucherschutz ForschungHeldentum Krieg und Frieden EventkulturSemiotik Energiepolitik Naturalismus Stadtkasse Haushaltskrisen Schutzbefohlen Beschneidung Kinderarmut Schildbürger Haushaltskrisen Euro Karneval Die Netze Urban GardeningKlima-ExpoDie Netze Vorhang Urban Gardening Crime and the City Freiwillige Frauenfußball Willkommen Kita Freiheit Freiwillige Elektromobilität Euro Kirche im Wandel Euro Welche Wahl Verkehr Shopping Malls Integration Alternative Energien Lärm Elf Feinde? Energiepolitik Grüne Stadt Haushaltskrisen Klimakultur Elf Feinde? Green Clubbing Netz(re)publik: ElektropapierFernsehen Schulpolitik Welche Wahl Kita Arme Mater Verkehr Wozu Schule Ehe-Los Schulden Krieg Energiewende Das Tier und wir Europathema Rechtsdrehung THEMEN IN NRW Kritik, Interviews und Links Köln – choices.de Düsseldorf – biograph.de Wuppertal – engels-kultur.de Ruhrgebiet – trailer-ruhr.de mein hen Lesezeic DER KOCH EIN FILM VON RALF HUETTNER BASIEREND AUF DEM WELTBESTSELLER VON MARTIN SUTER 26. Jhg. | November 2014 www.derkoch.senator.de www.choices.de Foto: Verleih Michael Nyman Band MUSIK UND KRIEG »Gladiator« Foto: Perou Hilary Summers Alt Der Lieblingsfilm von Anna Prohaska Michael Nyman War Work (2014) Kompositionsauftrag der Cité de la musique, KölnMusik, La Comète, L’Arsenal und Palace of Arts Deutsche Erstaufführung von Ridley Scott Filmforum Medienpartner: choices KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln Sonntag 16.11.2014 15:00 Samstag 08.11.2014 21:00 Foto: Deutsche Grammophon / Holger Hage MUSIK UND KRIEG Eric Schneider Klavier Lieder von Charles Ives, Hanns Eisler und Wolfgang Rihm über Krieg, Tod, Vertreibung und Trauer sowie Soldatenlieder von Robert Schumann, Hugo Wolf, Gustav Mahler u. a. Anna Prohaska Hinter den Linien 1914 – 2014 koelner-philharmonie.de 0221 280 280 Kinokarten nur an der Kinokasse Mittwoch 19.11.2014 20:00 .de Foto: David Baltzer choices-Thema. Kino. 5 FRIEDEN Was der Friedensnobelpreis über den Frieden verrät 6 Zum Thema Frank Möller über Erinnerungskultur am Beispiel Hürtgenwald Erinnerungskultur in Europa: die „Route of Liberation“ Bühne. 7 Auftritt Uraufführung von Sibylle Bergs „Viel gut essen“ in Köln 8 Freies Werkstatt Theater 9 Premiere Für „Chambre d’amis“ kollaboriert Futur3 mit der schweizerischen Compagnie Selma 95 10 Freihandelszone 11 Theater am Rhein Bei Acting Accomplices ist „Der Freund krank“ 12 Komikzentrum Mit Stankowski/Pause, Moritz Netenjakob und Max Goldt 13 Ateliertheater 14 Junges Theater Bonn/Oper Köln 15 Senftöpfchen 16 Shrek – Das Musical 17 Theater am Rhein Szenische Installation „Displaced Person“ Telenovela in der studiobühne „Meat Market“ von Tripletrips 18 Schauspiel Köln/Schauspiel Köln TANZ 20 Theaterleben Zum Tod von „Wally“ Bockmayer Prolog Joseph Roths Roman „Hiob“ in Bonn und Köln 21 Theaterkalender Köln/Bonn 48 Culture Club Matthias Deutschmann im Pantheon BÜHNE Foto: Theresa Hupp Premiere 9 KINO „Mommy“ 25 26 27 28 29 30 31 36 37 39 41 42 43 46 KULTUR.KINO.KÖLN. Mehr Meinung. Service. Hintergrund. – In NRW. empfehlen | weitersagen | kommentieren Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM. Kultur in NRW. 26. Jhg. I November 2014 Film-ABC/Vorspann choice of choices „Mommy“ Kölner Kritikerspiegel/Kino-Kalender OFF Broadway Weisshaus Film-Kritik Gespräch zum Film – Florian Mischa Böder über Schauspieler, Publikumsgeschmack und Genrekonventionen Culture Clubs: Lieblingsfilm/Kino-Café Filmpalette Cinenova Spezial NRW Kinotag am 9. November Festival Vielseitiger Filmherbst: CineCologne Roter Teppich – Alexander Fehling über „Im Labyrinth des Schweigens“ und die Arbeit mit Tarantino Spezial Kinofest Lünen Vorbericht Metropolis Literatur. 48 ComicKultur Comic-Empfehlungen im November 49 Textwelten Verlag Antje Kunstmann eröffnet erste „Praxis“ Literatur-Kalender überregional 15 Musical in NRW Wuppertaler „David“ triumphiert über Bonner „Goliath“ 19 Tanz in NRW Die kommenden Tanz-Festivals setzen auf eine Charme-Offensive Theater in NRW Bonn gelingt ein finanzpolitischer Superlativ 51 Improvisierte Musik in NRW Gregory Porter besucht Leverkusen Klassik am Rhein Moondogs Auferstehung in Kölns St. Peter 54 Kunst in NRW Annette Messager in K21 in Düsseldorf Kunst. 48 Culture Club: Museumsnacht Köln 53 kunst & gut „Die Kathedrale“ im Wallraf-Richartz-Museum 54 Claire Morgan im Osthaus Museum Hagen 55 Kunst-Kalender NRW 56 Kunstwandel Ausstellung „Apokalypsen“ im Kölner Käthe Kollwitz Museum choices spezial. 4 57 58 61 Musik. 2 Kölner Philharmonie 48 Culture Clubs: Karibuni Kinderkonzert und „A Tribute to Krazy Kat“, MusikFabrik im WDR 50 Unterhaltungsmusik Afro Beat infizierter Pop auf dem Week-End Festival Stadtgarten KompaktDisk choice of choices 26 MUSIK 3 „Moondog“ Intro – „Home sweet Home“ Verlagssonderseiten – choices lebt gesund Mediterana Auswahl – im November Veranstaltungs-Empfehlungen des Monats 63 Impressum Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen? choicescologne Lesen Sie mehr auf www.choices.de! Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg. Klassik am Rhein KUNST 51 Kunstwandel © Stiftung Museum Kunstpalast 56 Intro .de November 2014 choices + choices.de Home sweet home Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund Thema 6 Gedenken oder wohlfeile Folklore? Historiker Frank Möller im Gespräch über Erinnerungskultur am Beispiel Hürtgenwald, wo zahlreiche fragwürdige Gedenkstätten für den Zweiten Weltkrieg errichtet wurden, u.a. von der – wahrscheinlich an Kriegsverbrechen beteiligten – Division „Windhunde“. Frank Möller Bühne Foto: privat 9 Premiere Ein deutsches Paar empfängt ein schweizerisches Paar zuhause. Im teils französischsprachigen „Chambre d’amis“ von Antoine Jaccoud wird das Phänomen der Freundschaft in der heutigen Zeit beleuchtet. Regisseur Stefan H. Kraft spricht über das Stück und dessen Sujet. Stefan H. Kraft Film Foto: Laura Schleder 31 Gespräch zum Film Wir sprechen mit Regisseur Florian Mischa Böder über seine Komödie „Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss“ (Start: 13.11.), in der Benno Führmann als Auftragskiller für die Europäische Union arbeitet. Florian Mischa Böder Film Foto: Martin Menke 42 Roter Teppich Alexander Fehling („Goethe!“) berichtet von der Arbeit an „Im Labyrinth des Schweigens“ (Start: 6.11.), in dem er sich als Anwalt in den 50er Jahren mit NS-Verbrechen und deren Verantwortlichen auseinandersetzt. Alles außer Tiernahrung, Foto: Maxi Braun Stell Dir vor, Du bist der Enthauptung durch den IS entkommen, dem syrischen Bürgerkrieg entflohen oder hast auf der Flucht vor Diskriminierung, politischer Verfolgung oder dem sicheren Hungertod unter Lebensgefahr in einer Nussschale das Mittelmeer überquert. Und als Du erschöpft im Wohlstand verheißenden Europa landest, erwartet Dich – eine leer stehende Praktiker-Filiale. So ist es in Köln Porz-Eil geplant. 200 Asylsuchende sollen demnächst da untergebracht werden, wo sanitäre Anlagen, Privatsphäre oder Tageslicht fehlen. Der Geschäftsführer des Kölner Flüchtlingsrates, Claus-Ulrich Prölß, sieht darin zu Recht einen „Ausverkauf der humanitären Standards“. Man muss kein Zyniker sein, um dabei sofort den bekannten Slogan der Baumarktkette im Ohr zu haben. Platzmangel hin, Flüchtlingsdebatte her, es ist traurig, dass wir nicht mehr zu bieten haben, wo unsere Gesellschaft doch jeden gefallenen Politiker noch in der freien Wirtschaft unterzubringen vermag. Die Folgen der weltweiten, kriegerischen Auseinandersetzungen sind also auch in Köln sichtbar, womit sich auch unser Thema unter dem Titel FRIEDEN auseinandersetzt. Denn ausgerechnet in dem Jahr, in dem man allerorten zweier Weltkriege gedenken wollte, scheint der Frieden so fragil wie lange nicht. Die Show geht wie so oft trotzdem weiter, aber auch die Kunst ist auf Krawall gebürstet. Ein Kulturenclash im Kleinen ist in CHAMBRE D’AMIS, einer Co-Produktion der Gruppe Futur 3 und der Compagnie Selma 95, zu sehen, die von einer deutsch-französischen Freundschaft handelt. choices traf Futur 3-Mitbegründer STEFAN H. KRAFT zum Interview. Ob Rafael Sanchez mit seiner Inszenierung von Sibylle Bergs VIEL GUT ESSEN am SCHAUSPIEL KÖLN ebenfalls die implizierte Systemkritik gelingt, klärt unsere Rezension. Ablenkung von der Politik bietet die Improvisierte Musik. Jazzjunkies müssen sich ihren „Stoff“ allerdings im Exil besorgen. Vom 8.-15.11. locken die LEVERKUSENER JAZZTAGE u.a. mit Gregory Porter. Einen weniger geschichtlichen als kunsthistorischen Blick auf DIE KATHEDRALE eröffnet die gleichnamige Ausstellung im WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM, die auch eine kleine Hommage an unseren Dom enthält. Im KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM steht mit APOKALYPSEN wieder der Krieg im Fokus und das Werk von Kollwitz selbst den Kriegsdruckgrafiken deutscher Impressionisten gegenüber. Emotional brutal und gefühlsgewaltig geht es auch in MOMMY, unserem choice of choices-Film von Regiewunderkind XAVIER DOLAN zu. Darüber, dass die Brüsseler Bürokratie auch einen Auftragskiller in den administrativen Wahnsinn treiben kann, erzählt hingegen DIE EINSAMKEIT DES KILLERS VOR DEM SCHUSS von FLORIAN MISCHA BÖDER, mit dem wir unser Gespräch zum Film führen. Geballtes Kino im Festivalherbst versprechen außerdem die CINECOLOGNE, die vom 19.-26.11. sechs kleinere Filmfestivals bündelt, oder der NRW KINOTAG am 9.11. Letzteres Datum ist gleichsam ein Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, in mahnender Erinnerung an die Novemberpogrome 1938. 2014 sollte uns dieser Tag aber auch daran erinnern, dass in Europa nicht immer Frieden herrschte und wie schnell sich das Blatt auch für uns wenden und wir selbst zu Flüchtlingen werden könnten. MAXI BRAUN Alexander Fehling 4 Thema Aus Spaß wird Ernst, Foto: Jan Schliecker Preis für den Frieden – Was uns die Preisträger Malala Yousafazi und Kailash Satyarthiüber den Frieden verraten Kriege, wohin man sieht. Ausgerechnet im Jahr die Europäische Union 2012 peinlich. Historisch des Marathongedenkens an die großen Kriege des kann man dem europäischen Einigungsprozess zu20. Jahrhunderts. Vor 100 Jahren begann der Erste gutehalten, Westeuropa einen historisch unfassbar Weltkrieg, vor 75 der Zweite. Doch vor dem Hinter- langen Frieden von bisher fast 70 Jahren beschert grund der aktuellen weltpolitischen Lage tritt das zu haben. Mehr aber auch nicht, dafür stehen allein die Kriege im Gedenken in den Hinchoices-Thema im November: ehemaligen Jugoslatergrund. In der Ukraine wien. Hingegen ist das liefern sich seit Juli proGrenzregime der EU russische Separatisten Frieden ist ein kostbares Gut. Seit Jahrzehnten gibt alles, nur nicht preismit Unterstützung sich Europa friedlich, aber ausgerechnet 2014 müssen verdächtig. Flüchtlinge Russlands heftige Gewir uns zwischen Utopie und Chance entscheiden. Lesen Sie weitere Artikel zum Thema auch unter: werden gezwungen, fechte mit ukrainischen trailer-ruhr.de/thema + engels-kultur.de/thema in überfüllten BooVerbänden um Donezk, ten den Weg über das Luhansk und Mariupol. Gaza wurde 2014 zum dritten Mal in sechs Jahren Mittelmeer zu nehmen, wobei jedes Jahr Tausende Schauplatz von schweren Auseinandersetzungen ertrinken. Die, die es dann doch bis Europa schafzwischen israelischer Armee und Hamas. Und in fen, müssen meist ein Leben in unwürdigen VerSyrien und Irak hat die islamistische Terrormiliz hältnissen fristen. Ein augenscheinliches Beispiel Islamischer Staat (IS) ein fundamentalistisches hierfür ist die Ende September von der Stadt Köln Regime aufgebaut. Aber auch unterhalb unseres angekündigte akute Notfallmaßnahme zur UnterAufmerksamkeitsradars finden in Mexiko, im Süd- bringung von Flüchtlingen: In einem ehemaligen sudan, Ostkongo, Kaschmir und anderen Regionen Praktiker-Baumarkt in Porz-Eil sollen künftig 200 Personen in einer riesigen Halle ihr Dasein fristen. kriegerische Auseinandersetzungen statt. Wahrscheinlich hätte es niemanden gewundert, Und wer war noch gleich Preisträger 2013? Ach, ja, wenn das Osloer Friedensnobelpreiskomitee in die Organisation für das Verbot chemischer Wafdiesem Jahr keinen Preis vergeben hätte. Einer- fen (OPCW). Ohne ihre Arbeit schmälern zu wollen, seits um, wie zu Zeiten der Weltkriege oder 1972 weckte diese Kür eher den Eindruck, ein Feigenblatt während des Vietnamkriegs, ein Zeichen zu set- für die unrühmliche Rolle des Westens im Syrischen zen. Andererseits, weil die Preisverleihungen der Bürgerkrieg zu sein. Auch, weil nicht gesichert ist, letzten Jahre ziemlich versemmelt wurden. 2009 dass Baschar al-Assad tatsächlich alle Chemiewaferhielt den Preis US-Präsident Barak Obama, weil fen zur Vernichtung rausgerückt hat. er ein so charismatischer Hoffnungsträger war. Bis Und 2014? Ließ man die ganz großen Namen links heute lässt er Terroristen mit Drohnen töten und liegen und richtete den Fokus auf die Rechte von nimmt dabei zivile Opfer billigend in Kauf. Eines Kindern und Jugendlichen, deren problematische seiner Hauptversprechen, das Gefangenenlager Situation vor dem Hintergrund der blutigen KonGuantanamo zu schließen, wurde auch noch nicht flikte in Vergessenheit geriet. Die Auszeichnung erfüllt. Darüber hinaus stellt die Herausforderung wird der Pakistanerin Malala Yousafazai und dem durch IS den Preisträger Obama vor die Kriegsfrage. Inder Kailash Satyarthi die nötige internationale War die Auszeichnung Obamas mindestens un- Aufmerksamkeit sichern. Dass die Ausgezeichneglücklich, war die Verleihung des Nobelpreises an ten auch noch Träger der Zivilgesellschaften in FRIEDEN 5 ihren verfeindeten Heimatländern Pakistan und Indien sind, lässt sich als friedenspolitisches Signal begrüßen. Für den Westen ist diese Preisverleihung aber eine Wohlfühlentscheidung, das Problem ungleicher Bildungschancen wurde outgesourct. Bequem können wir uns zurücklehnen, das Problem findet ja woanders statt. Dennoch sind Yousafazai und Satyarthi verdiente Preisträger. Yousafazai, weil sie als junges Mädchen den Taliban im wahrsten Sinne des Wortes die Stirn bietet – ein Taliban schoss ihr in den Kopf, weil sie Bildung auch für Mädchen fordert. Seitdem lebt sie im britischen Birmingham, wo sie erfolgreich therapiert wurde. Satyarthi befreite bis heute annähernd 80.000 Kindersklaven aus indischen Teppichmanufakturen. 1994 wurde er dafür bereits mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. Konflikte in den wohlhabenden Gesellschaften werden so ausgespart. Das Komitee verharrt in einem westlichen Blickwinkel, der Probleme vor allem gerne woanders sieht. Bei einer Entscheidung für Edward Snowden hätte der Westen anders dagestanden. Preisträger Obama hätte dann Preisträger Snowden jagen müssen – eine schöne Ironie des Schicksals. Aber auch für Russland, das dem Ex-NSA-Mitarbeiter Asyl gewährt, um den USA eins auszuwischen, wäre ein solches Votum und die damit verbundene Aufmerksamkeit für den Preisträger mindestens ärgerlich gewesen. BERNHARD KREBS Aktiv im Thema www.dfg-vk.de/willkommen www.koop-frieden.de www.friedensbildungswerk.de Quellen: www.rundschau-online.de/koeln/fluechtlinge-in-koeln-baumarktin-porz-wird-fluechtlingsquartier,15185496,28565486.html www.sueddeutsche.de/politik/friedensnobelpreis-fuer-kailashsatyarthi-ein-held-unserer-zeit-1.2168140 Thema Heikle Gedenkkultur in Vossenack, Foto: Frank Möller „Sicher nicht die Heimat verteidigt“ Frank Möller über Erinnerungskultur am Beispiel Hürtgenwald choices: Herr Möller, im Hürtgenwald, nahe bei Welche Rolle spielten die „Windhunde“ im Aachen, fanden im Zweiten Weltkrieg die letz- Osten? ten großen Schlachten an der Westfront statt. Den nationalsozialistischen Rasse- und VernichEs war der vergebliche Versuch, den Vormarsch tungskrieg voranzutreiben. Dabei war die Divider Alliierten ins „Reich“ zu stoppen. Was hat sion wahrscheinlich auch an Kriegsverbrechen die Nazi-Wehrmacht dort damals verteidigt? beteiligt. Frank Möller: Sicher nicht „die Heimat“, wie es die NS-Propaganda Warum ist die Division dann in „Bis zur letzten damals verbreitete. Offiziere und Hürtgenwald so präsent? Patrone“ Soldaten folgten sinnlosen DurchNach dem Krieg organisierten sich haltebefehlen, „bis zur letzten Patrone“ zu kämp- die Veteranen als Verband. Davon gab es in den fen. Das verlängerte den Krieg unnötig, kostete 1950ern viele. Sie dienten der Selbsttherapie, der zahlreiche Leben und trug zur Verwüstung von Freizeitgestaltung, vor allem aber der politischen Dörfern, Städten und Landschaften bei. Das wur- Interessenvertretung. Die Veteranenverbände de später zwar wortreich beklagt, die Ursachen forderten als eine Art Schutzgemeinschaft die wurden allerdings in aller Regel nicht benannt. Anerkennung ihrer soldatischen „Leistungen“. Region genannt. Zum sog. „Hürtgenwaldmarsch“ treffen sich jährlich Militariafans aus allen Landen. Sie marschieren, mitunter begleitet von Reenactment-Gruppen zur – na, was wohl? – zur „Völkerverständigung“. Zu den zahlreichen Gedenkstätten vor Ort gehört auch eine Installation „Windhunde mahnen zum Frieden“. Zunächst: Ich will nicht ausschließen, dass einzelne Veteranen der 116. Panzerdivision diese Formel ernst gemeint haben. Vor dem Hintergrund der bislang vorliegenden Fakten ist sie allerdings eher wohlfeile Folklore. ZUR PERSON Gibt es viele diskussionswürdige Erinnerungsorte im Hürtgenwald? Der Hürtgenwald ist überzogen mit fragwürdigen Erinnerungs- und Gedenkinszenierungen. In der Kirche von Vossenack gibt es ein von den „Windhunden“ gestiftetes Fenster mit ihrem Emblem. An der Kirchentür wird die nachweislich völlig überhöhte Zahl von 68.000 Kriegsopfern in der In Hürtgenwald soll auch die Wanderausstellung „Liberation Route Europe“ Station machen. INTERVIEW: WOLFGANG HIPPE Lesen Sie die Langfassung unter choices.de/thema Frank Möller ist Historiker und Autor, u. a von: Zukunftsprojekt Westwall. Wege zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit den Überresten der NS-Anlage, Weilerswist 2008 (hrsg. zus. m. Karola Fings). Krieg, Befreiung, Befriedung, Frieden? Erinnerungskultur in Europa: die „Route of Liberation“ Seit dem 6. Juni 2014 tourt eine besondere Aus- krieg unter die Vorherrschaft der Sowjetunion stellung durch Europa. Mit „Routes of Liberati- geriet“ und später seinen „Weg in die Freiheit“ on: das europäische Erbe des II. Weltkrieges“ will fand, ist Teil der Erzählung. Freiheit statt Natiodie niederländische Stiftung Liberation Route nal- und/oder Sozialismus also. Zu den Partnern Europe die Geschichte der Befreiung Westeuro- der Stiftung gehören neben Universitäten und Museen vor allem Veteranenpas von Nazi-Deutschland „für die heutigen Menschen und „Die dominante Ideologie des und Tourismusverbände. Neoliberalismus verbindet kommende Generationen“ le‚Freiheit‘ längst nicht mehr Freiheit also als zentrale Botbendig halten. Der Weg der Almit Menschenrechten“ schaft bei der Bewältigung der liierten von der Invasion in der Vergangenheit. Die gemeinNormandie bis zur Kapitulation des NS-Regimes am 8. Mai 1945 wird entlang same Beschwörung von Freiheit und Frieden hat des jeweiligen Front-Verlaufs nachgezeichnet schon zu Zeiten des Kalten Krieges gute Dienste und an entsprechenden Orten präsentiert. „Da- geleistet, auch heute wohnt der Kombination mit soll eine wichtige Episode in der Geschich- noch immer ein gewisser Zauber inne. Wenn da te Europas, in der die Freiheit verlorenging und nicht die dominante Ideologie des Neoliberaliszurückgewonnen wurde, wieder zum Leben er- mus wäre, die „Freiheit“ längst nicht mehr mit Menschenrechten und Menschenwürde verbinweckt“ werden, so die Stiftung. Der Mai ´45 ist freilich nicht der Schlusspunkt, det, sondern für den ungezügelten Zugriff des denn es geht um ein politisches Programm. Auch (Finanz)Kapitals auf alle Lebensbereiche eintritt. Polen, „ein Land, das nach dem Zweiten Welt- Der Glaubwürdigkeit einer „freiheitlichen Ge- 6 schichtspolitik“ und des „europäischen Befreiungskampfes“ hilft das wenig. Auch nicht, wenn „unsere“ Freiheit und „unser“ Frieden vorgeblich schon am Hindukusch oder vor Somalia verteidigt werden. Die Europäische Union mag den Friedensnobelpreis erhalten haben, befriedet ist Europa noch lange nicht. Nicht nur wegen der Balkankriege. Heute werden die südöstlichen Regionen als „sicher“ eingestuft, um die von dort geflüchteten Roma und Sinti schneller abschieben zu können. Frieden ist schließlich mehr als die Abwesenheit von Krieg. Derweil marschieren die westlichen Armeen durch den Rest der Welt und setzen Zeichen. In Vietnam wie in Afghanistan, in Syrien und Libyen wie im Irak, in Abu Ghuraib wie in Grenada. Für „Frieden“ und „Freiheit“. WOLFGANG HIPPE Auftritt „Viel gut essen“, Foto: David Baltzer Reaktionäre Freiwilligen Armee Uraufführung von Sibylle Bergs „Viel gut essen“ in Köln Ein Mann kocht. Als Aficionado der Biomärkte zieht er alle Register des Zutatenfetischismus und stilisiert sich zum High-End-Gourmet – Anisanbau und Veilchensorbet inklusive. Nur: Das Essen bereitet er für seine Frau zu, die ihn längst verlassen hat; und der Job ist auch weg. Ein Mann kocht. Seine Lebensbilanz ist desaströs, er klagt wütend über den Opernlärm von Schwulen und das Wohnviertel voller Migranten. Robbie, die Hauptfigur in Sibylle Bergs neuem Stück „Viel gut essen“, ist allerdings nicht der Mann, der rot sieht. Noch nicht. Der IT-Spezialist steht satt in den Vierzigern, ein Best-Ager unter den Nerds, der sich an der Schnittstelle zwischen Unbehagen an der globalisierten Moderne und reaktionären Schlussfolgerungen bewegt. In der Uraufführung am Schauspiel Köln ist allerdings von Yuri Englert als Robbie nichts zu sehen. Man hört nur sein schleppendes Lamentoso, seine in Müdigkeit und Erschöpfung verkümmerte Wut. Bühnenbildnerin Sara Giancane hat zwei Rücken an Rücken angeordnete weiße Podest-Bühnen entworfen, eine für Robbie, eine für einen Chor. Die Zuschauer werden geteilt, den Kritiker verschlug es auf die Chor-Seite. Sechs Stühle stehen in einem Kreis. Schüchtern-vorsichtig trudeln vier Nerds mit karierten Hosen, Sneakers und dunklem Brillengestell ein. Ein Chor der Verhuschten, der Realitäts-Abstinenzler, die sich offenbar zur Gruppentherapie treffen. Das Quartett (Mohamed Achour, Simon Kirsch, Thomas Müller, Jakob Leo Stark) legt sich tröstend die Hände auf den Arm, formt sich zum Ringelreihen, zieht sich bis auf die Unterhose aus. Erotische Fußmassagen wechseln mit dem hordenmäßigen Bekraulen der Körperbehaarung, und nur eher beiläufig lassen die vier ihrer Ranküne freien Lauf. Bei Sibylle Berg ist der Trupp allerdings eher für die geistige und reale Mobilisierung zuständig. Er tritt zur „Musterung der Freiwilligen Armee“ an, lästert ausgiebig über Hipster, Transgender oder Spätgebärende, bis die Suada in blanken Rassismus umschlägt. Schwule? „Es ist also von einer Missbildung der DNA auszugehen.“ Asylsuchende? „Bootsflüchtlinge, die traurig schauen und sich ungesehen halb schlapp lachen.“ Migranten? „Was sind die Risikofaktoren? Jung männlich, Migrant.“ 7 Aber auch Europa, der neoliberale Kapitalismus oder der Feminimus bekommen ihr Fett ab. Berg hat sich hier unverkennbar bei Sarrazin & Co. bedient und kehrt die Idee von privatem Radikalismus und gezügelter Öffentlichkeit um: Der Chor propagiert offen den Krieg, während Robbie noch mault. Regisseur Rafael Sanchez hat allerdings nicht nur alle militärischen Anspielungen gestrichen, er nimmt mit der nerdigen Selbsttherapie jede Bedrohlichkeit zurück, am Ende muss der Chor auch noch in fleischfarbenen Ganzkörperanzügen herumhopsen. Der einzige, der seiner Wut freien Lauf lässt, ist Jens Rachut, der unsinnig als muskalischer Einpeitscher auf der Demarkationslinie zwischen den Bühnen in lichter Höhe tobt. Der Sinn der Bühnentrennung bleibt letztlich unersichtlich. Sind öffentliche und private Sphäre wirklich derart säuberlich zu trennen, wenn das Setting überhaupt dafür steht? Erst kurz vor Schluss tauschen beide Parteien dann doch noch für wenige Minuten die Seiten. Robbie erweist sich allerdings als schlichtes Alter Ego der Chor-Nerds. Er kauert erschöpft auf einem Stuhl, beschränkt sich aufs Benennen von Menü-Zutaten. So einfach ist Bergs Text nicht beizukommen. Sie formuliert darin ein bissiges, zugespitztes Mittelschicht-Psychogramm, das den schleichenden Übergang von Kritik in die Radikalisierung vorführt. So driftet eine Klage über die Eventisierung öffentlicher Plätze und über die Banken, der man noch zustimmen könnte, plötzlich in Judenhass ab – und schon sitzt man in der Falle. Das Stück formuliert ein zunehmend mainstreamiges Unbehagen in der globalisierten, liberalen Kultur, dessen Ernte derzeit die AfD einfährt – doch Bergs Klarsicht verfehlt die Kölner Inszenierung um Längen. HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Viel gut essen“ | R: Rafael Sanchez | 4., 6.-8., 13.-15.11. 19.30 Uhr Schauspiel Köln | 0221 221 28400 13. November 2014 bis 8. Februar 2015 charlys tante MARKUS MAJOWSKI KARIN BUCHALI, CLARA CÜPPERS, PATRICK DOLLMANN, KATHARINA HADEM, MATTHIAS KOFLER, FRANCESCO RUSSO, ULRICH SCHMISSAT, ALICE ZIKELI Schwank von Brandon Thomas Fassung u. Regie: René Heinersdorff www.theater-am-dom.de guter abend. Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54 Mi 05. Macbeth von William Shakespeare 20:30 Fr 07. Macbeth von William Shakespeare 20:30 Sa 08. Macbeth von William Shakespeare Do 13. Nathans Tod in Jerusalem 20:30 20:30 Fr 14. Nathans Tod in Jerusalem 20:30 Sa 15. Nathans Tod in Jerusalem 20:30 So 16. PREMIERE: „Buurmann und Höpker... haben Krach“ 19:30 Di 18. „Buurmann und Höpker... haben Krach“ 20:30 Do 20. „Buurmann und Höpker... haben Krach“ 20:30 Fr 21. Sergej Prokofjew - Die Erzählungen -musikalische Lesung 20:30 So 23. „Buurmann und Höpker... haben Krach“ 19:30 Mi 26. Macbeth von William Shakespeare 20:30 Do 27. Macbeth von William Shakespeare 20:30 Fr 28. Macbeth von William Shakespeare 20:30 Sa 29. Riverside Drive von Woody Allen 20:30 So 30 Riverside Drive von Woody Allen 19:30 MO10. MI 12. DO 13. FR 14. SA 15. SO 16. DI 18. MI 19. FR 21. SA 22. SO 23. DI 25. MI 26. DO 27. FR 28. SA 29. Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln 0221 - 46 00 911 | info@theater-tiefrot.de | www.theater-tiefrot.de 8 20 1600 2000 2000 2000 2000 2000 1100 1600 1100 2000 2000 2000 2000 1800 2000 1930 2000 2000 2000 1800 2000 1100 2000 1800 1930 2000 2000 X-FREUNDE DAS WUNSCHBUCH AB 4 JAHREN ALLTÄGLICHE APOKALYPSEN ALLTÄGLICHE APOKALYPSEN DAS BOOT IST VOLL DAS BOOT IST VOLL ALLTAG & EKSTASE BABYBÜHNE VON 0 BIS 14 MONATEN FREDERIK AB 4 JAHREN BABYBÜHNE VON 0 BIS 14 MONATEN PREMIERE EIN FRÄULEIN WÄRE GERN JULIE EIN FRÄULEIN WÄRE GERN JULIE EIN FRÄULEIN WÄRE GERN JULIE EIN FRÄULEIN WÄRE GERN JULIE PREMIERE MUSIKALISCHE STADTGESCHICHTEN V TESTSIGNALGENERATOR EINFÜHRUNG ZU X-FREUNDE X-FREUNDE X-FREUNDE AM ENDE DER NACHT MUSIKALISCHE STADTGESCHICHTEN V AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS VOM LEBEN AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS VOM LEBEN EINFÜHRUNG ZU ALLTAG & EKSTASE ALLTAG & EKSTASE ALLTAG & EKSTASE WWW.FWT-KOELN.DE November 2014 SA 01. SO 02. DI 04. MI 05. DO 06. FR 07. SA 08. SO 09. Be ina Muckenhaupt und Fiona Metscher in ALLTAG & EKSTASE ©MEYER ORIGINALS NOVEMBER 2014 00 Premiere „Freundschaft ist kein Wolkenkuckucksheim“ Für „Chambre d’amis“ kollaboriert Futur3 mit der schweizerischen Compagnie Selma 95 Seit den 90er Jahren häufen sich die philosophischen und soziologischen Betrachtungen zum Phänomen der Freundschaft. Nicht nur, weil sich mit den sozialen Netzwerken eine neue Dimension eröffnet. Die neue Wertschätzung der Freundschaft hat offenbar auch mit der vorangetriebenen Individualisierung und der Aushöhlung des Wohlfahrtsstaates zu tun. Woher soll die Solidarität kommen, wenn jeder nur auf sich zählt? Wer sorgt sich um mich, wenn die Scheidungsrate so hoch bleibt? Oder ist die Freundschaft eine ZUR PERSON Reaktion auf das Laissez-faire des ironischen Stefan H. Kraft studierte in Köln Germanistik und Romanistik, bevor er eine Theaterausbildung absolviert hat. Seit 1992 arbeitet Zeitalters der Postmoderne? Und was ist über- er als Schauspieler und Regisseur. 12 Jahre lang war er Mitglied des zweisprachigen théâtre pour le moment in Bern. 2003 Foto: Laura Schleder haupt Freundschaft? Die Gruppe Futur 3 widmet gründete er mit André Erlen und Klaus Maria Zehe die Gruppe Futur3. sich zusammen mit der Compagnie Selma 95 in der neuen Produktion „Chambre d’amis“ nach Wie ist das in dem Stück von Anto- Alltag unterworfen ist, bleibt die Freundschaft vom einem Stück von Antoine Jaccoud alltäglichen Generve ‚unbeschmutzt‘. Sie kann vieline Jaccoud? dem Phänomen der Freundschaft. „Der Abend hat Bei ihm ist es das deutsche Paar, das leicht anders hoch schwingen als eine LiebesbezieEin Gespräch mit dem Schauspieler sehr viel Humor“ einen besonderen Kult um dieses hung. Mich rührt nach wie vor, wie Schiller in seiner und Regisseur Stefan H. Kraft. Zimmer betreibt. Sie haben es mit einem irrsinnigen Ballade „Die Bürgschaft“ Freundschaft beschreibt. choices: Stefan Kraft, was ist ein Chambre Aufwand fertiggestellt, um darin ein Paar aus der Eine echte Freundschaft muss aber eigentlich immer französischsprachigen Schweiz zu beherbergen und auch ein bisschen in Gefahr sein, sie ist kein Wold’amis? kenkuckucksheim. Stefan Kraft: Ein Chambre d’amis ist etwas, wo- damit auch die Freundschaft zu feiern. für es im Deutschen kein Äquivalent gibt. Wörtlich übersetzt ist es ein Zimmer für Freunde in der ei- Freundschaft ist das zentrale Thema des Stücks. Eine Ehe hat Regeln, gibt es Normen in der genen Wohnung. Im Deutschen sprechen wir von Eigentlich ist das ja eher ein Thema für den Film. Freundschaft? einem Gästezimmer, aber „Gästezimmer“ in Pensio- Was hat euch daran interessiert, Freundschaft Wenn man eine Freundschaft auf Distanz unterhält, muss man etwas tun. Wenn sie einem wichtig ist, nen werden eben auch vermietet. Im Französischen auf der Bühne zu verhandeln? leistet man sich zumindest gedanklich den Luxus, Gerade, weil es im Theater noch nicht aufbereitet investiert man mehr. Jeder kennt dabei die Klage, für Freunde ein extra Zimmer in der Wohnung zu wurde. Antoine Jaccoud hat deshalb auch ziemlich dass der eine immer wieder anruft, während der angekämpft und die Figuren so lang vor sich herge- dere sich nicht von sich aus meldet. Freundschaft haben. trieben, bis daraus ein Theaterthema geworden ist. ist auch Arbeit, man muss sich drum kümmern. Zur Es gibt ein Chanson von Benjamin Biolay über Die zwei Paare versuchen, ein gelungenes Leben zu Freundschaft gehört auch Wahrhaftigkeit, während das Chambre d’amis, da klingt das ziemlich abge- führen und schauen, wofür sie eigentlich Freunde die Liebesbeziehung von kleinen Geheimnissen lebt. fuckt. Da ist von der üblen Einrichtung die Rede, brauche. Da tauchen ganz verschiedene Konzepte Jede Freundschaft hat außerdem einen Zusatznutvom Wachliegen, von Einsamkeit. Was ist das auf. Der eine ist sehr unabhängig und fast solip- zen, sie ist beruflich praktisch, sie inspiriert mich, sistisch oder auch anarchistisch unterwegs. Zwei stärkt mein soziales Netz. Besondere am Chambre d’amis? Die Gästezimmer, die ich kenne, oszillieren zwischen verbindet eine langjährige Freundschaft, die sich dem, was Biolay beschreibt, aber auch sehr liebevoll aber irgendwann in eine Projektionsfläche verwan- Ist „Chambre d’amis“ ein durchgeschriebenes ausgestatteten Zimmern, bei denen sich die Leute delt hat. Wenn die beiden sich wiedertreffen, finden Stück oder gibt es auch diskursive Teile? richtig ins Zeug legen. Manchmal landen da natür- sie sich in diesem Bild nicht wieder. Und die vierte Es ist eine Textfläche ohne Aufteilung in Figuren. lich auch Möbeln, die sonst keine Verwendung mehr Figur ist total verloren, weil sie nur will, dass alle es Manchmal ist offensichtlich, wer spricht, manche schön haben miteinander. Es sind unterschiedliche Stellen sind völlig frei. Beim ersten Lesen erinnerfinden. Vorstellungen, wie man Freundschaften leben kann. te mich das an Elfriede Jelinek plus etwas, das ich Jaccoud dekliniert damit zugleich auch die miss- bei ihr regelmäßig vermisse. Beim Proben haben wir lingenden Versuche zur Kommunikation und eine dann gemerkt, dass in dem misslingenden Versuch der Figuren, zu kommunizieren, auch eine Menge postmoderne Verlorenheit durch. Loriot mitschwingt. Jaccoud hat auch noch eine Scrabble-Szene wie in „Ödipussi“ eingebaut. Der Was bedeutet Freundschaft für dich? Mir fallen nur ziemlich abgedroschene Begriff ein. Abend hat also sehr viel Humor. Eine Form von Seelenverwandtschaft, ein gemeinINTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN sames Wohlgefühl, man fühlt sich nicht unter Druck. Ich habe einen Freund aus der Grundschule, „Chambre d‘amis“ | Leitung: F. Boillat, S. H. Kraft den ich nicht oft sehe, weil er in Frankreich wohnt. 21.11.-25.11. 20 Uhr | Studiobühne Köln Wenn wir uns treffen, quatschen wir manchmal 0221 470 45 13 sehr viel, manchmal schweigen wir und gehen einLesen Sie die Langfassung unter: Bühnenbild zu „Chambre d‘amis“, Foto: Theresa Hupp fach spazieren. Während die Liebesbeziehung dem www.choices.de/premiere 9 FREI HANDELS ZONE ENSEMBLENETZWERK KÖLN 51GRAD / IN:TAKT / SUBHUMAN MERRY-GOROUND/2014-BG-DE 19. – 22. NOVEMBER 2014, 20 UHR ALTE FEUERWACHE MELCHIORSTR. 3 50670 KÖLN FUTUR3/ CIE. SELMA 95 CHAMBRE D‘AMIS (UA) 21. – 25. NOVEMBER 2014, 20 UHR STUDIOBÜHNE KÖLN UNIVERSIÄTSSTR. 16A 50937 KÖLN GEFÖRDERT DURCH: KULTURAMT DER STADT KÖLN RHEINENERGIESTIFTUNG KULTUR MINISTERIUM FÜR FAMILIE, KINDER, JUGEND, KULTUR UND SPORT DES LANDES NRW, STIFTUNG MERCATOR, GOETHE-INSTITUT SOFIA, CULTURE“ PROGRAM OF BURGAS MUNICIPALITY, CANTON DE VAUD VILLE DE LAUSANNE, SOCIÉTÉ SUISSE DES AUTEURS WWW. FREI HANDELS ZONE. ORG Musikfabrik im WDR É A Tribute TO Krazy Kat 2014 É 20\00 Uhr É wdr funkhaus am wallrafplatz É köln 16.\ NOvember Harry Partch } 11 Intrusions (1949/50) David Lang } Hammerspace (2014) } für Ensemble Oscar Bettison } Animate Objects (2014) } für Ensemble Filme von Paul Barritt und Daniel Kothenschulte Beauftragt von Kunststiftung NRW, Philharmonie Essen, HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste Dresden und Ensemble Musikfabrik Paul Barritt (Regie, Animationsfilm, Bühne, Skript) / Daniel Kothenschulte (Dokumentarfilm) / Beate Schüler (Dramaturgie) Ensemble Musikfabrik / Clement Power (Dirigent) Theater am Rhein studiobühneköln Let me be the Object of Your Desire „Der Freund krank“, Foto: Gerhard Richter Also sprach der Tumor 1. November, 18h –19:45h und 21h –23h Schöner Scheitern #11 – Pascal Houdus ist Rambo 1. und 2. November, 20h Bei Acting Accomplices ist „Der Freund krank“ Orkan der Gefühle (Folge 2) Ein Ort im Nirgendwo. Und doch irgendwie hier, an unserer B1. Wo einst ein Aromawerk seinen penetranten Duft verqualmte. Dort ist die Welt aus den Fugen. Dort, wo einst Menschen Arbeit, Zukunft, Ruhm erhofften, hat sich menschliche Wüste breit gemacht. Strukturwandel-Land weit von Strukturwandel entfernt. Hier spielt in der Kölner Orangerie „Der Freund krank“ von Nis-Momme Stockmann, karg in den öden Theatersaal gebaut von der freien Kölner Theaterformation Acting Accomplices. Was ist geschehen? Ich kommt in die Stadt zurück. Ich war draußen, weit draußen, hat wohl sein Glück gemacht jenseits der Aromatherapie. Doch der Mensch Ich hat dafür auch sein Wesen gedrittelt, abgespaltet, kann so die Möglichkeiten von Reaktion und Konversation steuern, drei Persönlichkeiten und ein Zwergkaninchen. Das gab es schon auf Kirks Enterprise, jetzt auch beim Immobilienmakler-Ich, erdacht von Herrn Stockmann. Viel gibt es auf dem Beton der Orangerie nicht zu sehen, ein paar Lattengerüste mit Cellophan bezogen, ein paar Requisiten, der Sound kommt live von der Empore (Julius Richter) und in der Ecke liegt eine menschengroße Plastik-Puppe. Das ist Mirko, der Freund vom Ich, krank an der Situation, komatös, hilflos. Seine Frau Nora hat er geschwängert, dann hat er sich ins Bett gelegt. Ein Pflegefall, aber auch Indiz und Auslöser für eine dramatische Nichthandlung, die die verkorkste Umwelt spiegelt. Der Mensch mit den drei Persönlichkeiten kommt in seine alte Heimat zurück, besucht den Freund und seine Liebe und irgendwie auch das Produkt seines Handelns. Regisseur Thomas Ulrich setzt ganz auf sein spielfreudiges Ensemble, das die absurde Geschichte in Dialogen erzählt und gleichzeitig gemeinsam kommuniziert, mal als Tagebuch, mal als Vision. Nis-Momme Stockmann hat damals in Frankfurt versucht, das Theater über seine Grenze zu hebeln. In Köln findet das Stück eine mentale Erdung durch den bereits sanierungsbedürftigen Raum. Jean Paul Baek, Jonas Baek und Marius Bechen teilen sich das dreigeteilte Wesen und die Baschi-Mofagang. Für das menschliche Chaos braucht es nicht viel. Der Zustand vollständiger Unordnung wird heute nicht nur in den Gesellschaften, sondern häufig auch im Menschen eher beiläufig hergestellt. Und so agieren die drei zusammen, gegeneinander, aber immer zielgerichtet. Komisch nur, dass es nie nach etwas riecht. Anfangs noch unsicher im Umgang mit den Bewohnern, ändert sich das schnell, wenn sie sich in Noras Wohnung einnisten, die Situation von Mirko ignorieren und die alte Liebe wieder auffrischen. Weil sie ja eigentlich nur eine Person sind, können sie auch ihre Reaktionen abstimmen und Nora (Lisa Bihl, zwischen Hartz IV und gekilltem Zwergkaninchen) langsam wieder für sich vereinnahmen. Und das Trio rockt den Saal vorzüglich. Doch die Handlung versandet im bösen Nichts. Oder gibt es das etwa auch nicht? Nora durchschaut den Immobilienmakler, wie die Bewohner der Stadt auch. Skurril geht alles zugrunde. Nora stürzt sich zu Tode, Mirko wird noch schnell heimlich, aber lebendig begraben. Die Egos lösen sich im Phantastischen auf. Zitat: Es gibt keine Fakten, es gibt nur Interpretationen (Nietzsche): Oder war alles doch nur der Wahn eines Tumors? Theatralfilm-Festival 3. und 4. November, 20h PETER ORTMANN „Der Freund krank“ | R: Thomas Ulrich | 25.11.-28.11. 20 Uhr | Orangerie, Köln | 0221 952 27 08 11 7.– 9. November west off 2014 – Theaternetzwerk Rheinland 12.– 16. November CHAMBRE D‘AMIS 21., 22., 23., 24. und 25. November, 20h Solidarité! Solidarität! Solidarity! 27., 28. und 29. November, 20h www.studiobuehnekoeln.de Tel: 0221 470 4513 Foto: Tim Mrosek TransFusionen VI: Komikzentrum Köln-Bonn + KINDERTHEATER Kabarett Comedy So. 2.11. DER KRAKEELER (4+) 3./4.11. + 9./10.11. 19.-21.11. PAPAS ARME SIND (5+) Sa. 22.11. EIN BOOT So.23.11. EMIL UND DIE (6+) 24.-26.11. DETEKTIVE So.30.11. WIR ALLE FÜR IMMER 1./2.12. ZUSAMMEN (8+) JUNGES THEATER Mi. 5.11. TIGERMILCH (15+) 6./7.11. von Stefanie de Velasco Mo.10.11. EDELWEISSPIRATEN Mi. 12.11. v. Dirk Reinhardt (13+) 24.-27.11. KABARETT & CO. Fr. 31.10. THIS MAAG Sa. 1.11. RENÉ STEINBERG 1./2.11. HORST SCHROTH Mo. 3.11. SANTA‘S STORY Di. 4.11. MAX GOLDT Fr. 7.11. JOSEF HADER Sa. 8.11. HADER SPIELT HADER Mi.12.11. RUTH SCHIFFER Mi.12.11. THOMAS REIS Do.13.11. ZUCKERFREST FÜR DIABETIKER Fr. 14.11. MATTHIAS DEUTSCHMANN Fr. 14.11. DAS WÜSTE GOBI Sa.15.11. DIE RHEINTÖCHTER Sa.15.11. JESS JOCHIMSEN Mo.17.11. GERD DUDENHÖFFER Mi.19.11. SASCHA KORF Do.20.11. MORITZ NETENJAKOB Fr. 21.11. NESSI TAUSENDSCHÖN Sa.22.11. Mi.26.11. SARAH HAKENBERG Do.27.11. SPRINGMAUS Do.27.11. EHNERT VS. EHNERT Sa.29.11. ARNULF RATING Di. 2.12. BARBARA RUSCHER Mi. 3.12. HENNES BENDER Do. 4.12. TOBIAS MANN Fr. 5.12. THOMAS FREITAG Sa. 6.12. SCHAUSPIELTRAINING So.23.11. KURSBLITZLICHTER Vondelstr. 4–8, 50677 Köln 0221 888 77 222 www.comedia-koeln.de Musik A Cappella Lesungen Theater Tanznächte MaxFüenf Goldt 3.11.2020Uhr Uhr 4.11. liest Phase 6 l A Cappella Ralph Ruthe Shit happens - die Tour 4.11.20 Uhr Helmut Schleich Ehrlich! (Kabarett) 5.11.20 Uhr Das 20. A Cappella-Festival Rock 4 (2.11.) The House Jacks (6.11.) Juicebox. (28.11.) Urstimmen (30.11.)u.v.a. Henning Venske Es war mir ein Vergnügen Georg 6.11.20 Uhr Ringsgwandl Mehr Glanz! 9.11.20 Uhr TOD IM RHEINLAND Rainer Pause & Martin Stankowski 7.+8.11.Melatenfriedhof KÖLN/ 10.11.Lutherkirche BN Wilfried Schmickler Ich weiß es doch auch nicht 11.11. Sascha Korf Stand up & Impro 12.11.20 Uhr Matthias Deutschmann SOLO 2014 (Kabarett) 13.11.20 Uhr Mark Britton Forever Jungs! 15.11.20 Uhr Lydia Benecke Die Psychologie des Bösen 17.11.20 Uhr Pause & Alich Fritz & Hermann packen aus! 19.-22.11./ 27.-29.11. Ingolf Lück Ach Lück mich doch! 23.11.20 Uhr Stefan Verra ERTAPPT! Wenn der Körper spricht 24.11.20 Uhr Luise Kinseher Ruhe bewahren! 26.11.20 Uhr Özcan Cosar Adam & Erdal... 26.11.20 Uhr Konstantin Wecker Bühnenjubiläumstour »40 Jahre Wahnsinn« 28.11.20 Uhr Beethovenhalle Bonn 90er-Party 14.11.23h P23harty Lieblings-Party 22.11.Pa n: off rstellungeäfe r (1.11.)+ Mia Pitr 1.) WEITERE Vo rg (4.1 s (1.11.)+Anna Sch Benjamin Tomkin epper (3.11.) + Johannes Kirchbe (5.11.)+ ld Sch nfe de rne Els Ste + slie (2.11.) erez & z (OPER 4.11.) +Le Dominique Horwit(6.11.)+Zu Zweit (7.11.)+"Chino"P Tanja Haller Christoph Sieber tlichkeiten m. Freunden (8.11.)+ t Alich ber Zär Nor + + 1.) .) (1o.11 Band(8.1 yerhofer & Band rie (13.11.) (9.11.) + Eva Ma liegt auf der Fensterbank, Ma + The d Reuter (15.11.) (18.11.) (12.11)+Das Gel 11.) + Matthias R (14. hs im r Fuc eon-Vorlese WD11.)+ Sebastian its (17.11.)+Panth Songs of Tom Wa asud (19.11.)+David Werker (20. u.v.a. +M 11.) Partytermine: www.tanznacht.com 11.) (22. (18. sin x Ma Spi go The (21.11.)+El Ma Helene Mierscheid Plaudern über den „Tod im Rheinland“: Rainer Pause (li.) und Martin Stankowski, Foto: Pantheon Beginn einer herrlichen Session Mit Stankowski/Pause, Moritz Netenjakob und Max Goldt Keine Frage, der November ist kaum liebenswert. Stürme zerren an Schirmen und Mützen, Nasen führen ein Eigenleben und beginnen zu laufen, und selbst tagsüber wird es nicht mehr richtig hell. Nein, schön ist das nicht. Da kann man es nur begrüßen, wenn zwei Mannsbilder wie Fritz Litzmann alias Rainer Pause und Martin Stankowski eine außerordentliche Sitzung des Heimatvereins Rhenania einberufen. Thema: „Tod im Rheinland“. Schließlich ist die Region nicht nur bis ins Mark knochenintensiv, sie ist auch für ihren humorvollen Umgang mit dem Sensenmann bekannt. Zumindest in den letzten zwei Jahrzehnten, in denen der Stadthistoriker und der Kabarettist mit ihrer „bunten Knochenlese“ unterwegs sind. Am 7. und 8. zeigen sie in der Trauerhalle des Kölner Melaten-Friedhofs, am 10. in der Bonner Lutherkirche, wie man sich einem ernsten Thema mit subversivem Witz nähern kann: mit Anekdoten rund um die letzte Ruhestätte, die das entspannte Verhältnis des Rheinländers zur Religion dokumentieren. Während Stankowskis geschichtsträchtige Ausführungen über Mehrfachheilige, einen guten Tod und handliches Werkzeug zur Rettung der Seele den intellektuellen Grundstein bilden, legt sich Litzmann einfach mal probehalber in einen Sarg. Ein bisschen mulmig ist ihm schon zumute. Deswegen hätte er gerne ein paar Löcher in den Deckel gebohrt. Und die Luft ist auch ziemlich trocken. Da sollte ein Kölsch her – in der Hoffnung, dass der Tod nichts anderes sei als der Beginn einer herrlichen neuen Session. Diese startet bekanntlich am 11. im 11. um 11 Uhr 11 – und macht nur um Weihnachten herum eine kleine Pause. Ein Vergnügen besonderer Art bereitet uns in diesem Monat auch Moritz Netenjakob, dessen Buch „Mit Kant-Zitaten zum Orgasmus – der deutsche Weg zum Glück“ gerade erschienen ist (Kiwi). Wenn der Autor und Kabarettist in seinem gleichnamigen Programm loslegt (am 20. in der Comedia), kann man sicher sein, dass er zu komödiantischen Hochformen aufläuft. Da geht es zum Beispiel um ein Lehrerehepaar, das sein Sexleben durch ein Rollenspiel an der Hotelbar wieder in Schwung bringen möchte – er als heißblütiger Italiener, sie als russische Prostituierte. Ein Ehepaar aus der Eifel findet die passende Antwort auf eine Ufo-Attacke (Anzeige wegen Falschparkens) und ein Schwabe pocht beim Stierlauf von Pamplona auf die Einhaltung von DIN-Normen. Sehr lustig. Ebenfalls eine Lesung der besonderen Art: Max Goldt mit seinem Programm „Schade um die schöne Verschwendung“, in dem er neue und alte Texte vorträgt (am 3. im Bonner Pantheon, am 4. in der Kölner Comedia). Aber was heißt schon vortragen? Der mit dem Kleist-Preis ausgezeichnete Schriftsteller verblüfft diesmal mit einer Diktion, die aus den Texten spielerische Aspekte herauskitzelt. Anders gesagt: Die satirischen Elemente werden mit dem ihm in Hülle und Fülle zur Verfügung stehenden tonalen Reichtum zu kleinen hörspielartigen Kabinettstückchen – Robert Gernhardt lässt grüßen. Allein der als Dialog angelegte Text von „Mütter mit nach hinten“ hat mich derart amüsiert, dass ich vorübergehend jegliche Contenance verloren habe und vor Lachen vom Stuhl gekippt bin. Ohne mir weh zu tun. Kann ich nur weiterempfehlen, ist eine hervorragende Therapie gegen herbstliche Melancholie-Schübe. In diesem Sinne verbleibe ich als die wieder aufgerichtete und Ihnen stets ergebene ANNE NÜME Info-Tel.: 0228-21 25 21 Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010 www.koelnticket.de 0221-2801 Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn www.pantheon.de choices verlost 2x2 Karten für „Zum Lachen in den Keller“ am 18.11. um 20 Uhr im Subway mit Anna Piechotta. E-Mail mit Stichwort „Anna“ bis 16.11. an verlosung@choices.de 12 BÜRGERHAUS STOLLWERCK NOVEMBER 2014 TILL REINERS Zum zweiten Mal begrüßen wir einen wahrhaft Wortgewandten, einen zornigen jungen Mann mit sanfter Attitüde. „Wir sollten die Euphorie nicht den Bierzelten überlassen.“ November 2014 sa. 08.11. SA, 01.11. 20.00 Uhr SO, 02.11. 18.00 Uhr Wall StreetTheatre „Simply British“ Comedy MI, 05.11. 20.00 Uhr Sabine Wiegand „Dat Rosi brennt durch..!“ Kabarett DO, 06.11. 20.00 Uhr TILMAN BIRR Ein junger Wilder aus Berlin mit Texten zum Niederknien: Schnell und direkt mit unverbrauchter Themenwahl, scharfsinnig und aktuell – eine neue Generation spricht Tacheles! fr. 15.11. Astrid Gloria "Die verhexte Kürbis-Kochshow“ Magisch-kulinarisches Küchenkabarett FR, 07.11. 20.00 Uhr Ludger K. „Hilfe, ich werd' KONSERVATIV!“ Stand-up-Kabarett sa. 01. 20.30: Travestie verkehrt: Simply the Best (Travestie) 22.00: Gratis-Comedy mit den GoOld-Guys mo. 03. 20.30: Warntjen & Stern: Kommando Bollywood (Schauspielkabarett) Podewitz di. 04. 20.30: Tanja Haller: Hallers Luja – Das volle Glücksprogramm (Kabarett) “Die schon mal gesehen?” Comedy mi. 05. 20.30: Fußpflege Deluxe: Der Name dieses Kabarettprogramms ... (Schauspiel-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten do. 06. 20.30: Annette von Bamberg: Warum immer ich? (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff fr. 07. 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Ulbtsmichel sa. 08. 20.30: Till Reiners: Da bleibt uns nur die Wut (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Ulbtsmichel mo. 10. 20.30: Torsten Schlosser: Ich bin kurz davor, dieses Kabarettprogramm abzubrechen (Skurriles Kabarett) SA, 08.11. 20.00 Uhr MI, 12.11. 20.00 Uhr Die ImproVisaToren „Richard Gere tanzt Shakespeare” Improshow DO, 13.11. 20.00 Uhr Carmela de Feo – La Signora „Träume und Tabletten“ Comedy FR, 14.11. 20.00 Uhr Marc Hofmann „Der Klassenfeind Ein Lehrer im Sog des Irrsinns“ Kabarett SA, 15.11. 20.00 Uhr SO, 16.11. 18.00 Uhr Götz Frittrang PREMIERE di. 11. 20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Moment-Kabarett) mi. 12. 20.30: Sebastian Schnoy: Von Napoleon lernen, wie man sich vorm Abwasch drückt (Geschichtskabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Cassy Carrington do. 13. 20.30: Uli Masuth: Und jetzt die gute Nachricht (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff fr. 14. 20.30: Marco Tschirpke: Am Pult der Zeit (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Christiane Olivier sa. 15. 20.30: Tilman Birr: Holz und Vorurteil – Zwischen Brett und Kopf (Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Christiane Olivier Diva La Kruttke mo. 17. 20.30: SchalluSie: Fis lass nach (A cappella) “Die Show! The Making of a Diva” Musik & Glamody di. 18. 20.30: Özgür Cebe: Freigeist oder geistfrei? Das ist hier die Frage! (Kabarett) mi. 19. 20.30: Silvia Doberenz: Erleuchtung für Anfänger (Kama-Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten do. 20. 20.30: Maria Vollmer: Sünde, Sekt & Sahneschnittchen (Musik-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff fr. 21. 20.30: Michael Feindler: Dumm nickt gut (Kabarett nach Versmaß) 22.00: Gratis-Comedy mit Maike Greine sa. 22. 20.30: Jens Heinrich Claassen: Frauen an den Nerd (Musik-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Maike Greine mo. 24. 20.30: Patrick Salmen & Quichote: Rätselraten (Slam-Poetry) di. 25. 20.30: Andrea Volk: SchwarmBlödheit – Juhu, wir verreisen! (Comedy) mi. 26. 20.30: Bernd Budden: BuddenZauber (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Catherine de la Roche do. 27. 20.30: Sylvia Brécko: Liebling, wie war ich? (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff fr. 28. 20.30: Andrea Volk: SchwarmBlödheit – Juhu, wir verreisen! (Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling sa. 29. 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling „Wahnvorstellung“ Kabarett am Rande des Nervenzusammenbruchs MI, 19.11. 20.00 Uhr ACHIM KNORR „IN WÜRDE ALBERN“ Stand-up & Musikkabarett DO, 20.11. 20.00 Uhr pro:c-dur „Das Kabarettkonzert“ Timm Beckmann & Tobias Jansen MusikKabarett FR, 21.11. 20.00 Uhr SA, 22.11. 20.00 Uhr SO, 23.11. 18.00 Uhr SEBASTIAN NITSCH „UNSTERBLICHKEITSBATZEN“ Kabarett & Musik MI, 26.11. 20.00 Uhr Sabine Domogala „Schwächen umarmen!“ Kabarett am Abgrund DO, 27.11. 20.00 Uhr Volker Diefes „Spass satt!“ Kabarett+Musikshow FR, 28.11. 20.00 Uhr Markus Barth „Mitte 30 und noch nicht mal auferstanden“ Stand-up SA, 29.11. 20.00 Uhr SO, 30.11. 18.00 Uhr Vocal Recall „Ein Lärm, der Deinen Namen trägt" Acapella-Comedy BÜRGERHAUS STOLLWERCK Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln Tel. 0221 - 99 11 08-0 Fax 0221 - 99 11 08-70 www.buergerhausstollwerck.de Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING! Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintritt: EUR 18 /13 13 Mo.–Sa. ab 18.00 Uhr PREMIERE PREMIERE WOLFGANG AMADEUS MOZART PREMIERE 06. DEZ. 2014 › OPER AM DOM › VORSTELLUNGEN 10., 12., 14., 17., 18., 20., 21., 22., 23., 25., 26. DEZ. 2014 MUSIKALISCHE LEITUNG HUMBURG › INSZENIERUNG CLÉMENT › BÜHNE & KOSTÜME HANSEN MIT LUAN / SAMBORSKA › MISKELLY / LEE › ROHRBACH / PALIMINA › SIMINSKA / O’LOUGHLIN / HINDRICHS › WRYK / RICHTER › WUNDSAM / BASTIDAS GAMBOA › HEUZENROEDER / FEDIN › KARES / SINGER › RACHBAUER / KOCH › ROSCHKOWSKI / CHO › TATZL / SCHWAIGER › STOKER › ZWARG / YOUN › SOLISTEN DES KNABENCHORES DER CHORAKADEMIE DORTMUND › CHOR DER OPER KÖLN › GÜRZENICH-ORCHESTER KÖLN KARTEN UNTER 0221.221 28400 › WWW.OPERKOELN.COM DIE ZAUBERFLÖTE › FOTO Alain Kaiser DIE ZAUBERFLÖTE 2x im Käfig voller Narren Neue zeit Anfangs gs ta n n o s 19:00 h Wuppertaler „David“ triumphiert über Bonner „Goliath“ Stephan Sulke MO 3.11. + DI 4.11. Ich hab‘ dich bloß geliebt Konzert & Geschichten Der Sänger und Geschichtenerzähler brilliert mit seinen großen Evergreens und nagelneuen Werken. Sylvia Brécko Liebling, wie war ich? Musik-Kabarett MI 5.11. Gernot Voltz FR 7.11. Herr Heuser: Versteuerst du noch oder lebst du schon? Konzert Das Beste aus 20 Dienstjahren von Deutschlands extremstem Finanzbeamten - da wird die nächste Steuererklärung zum unvergesslichen Kulturevent. Zu Zweit SA 8.11. + SO 9.11. Umtausch ausgeschlossen Chanson-Kabarett Herrlich schräge Songs und Geschichten, stimmlich und mimisch fulminant vorgetragen. Jürgen Becker DI 11.11. + MI 12.11. Der Künstler ist anwesend Kabarett Der Gastgeber der „Mitternachtsspitzen“ mischt die Welt der Kunst auf. Da ist ein Feuerwerk an Lachsalven garantiert! Patrizia Moresco SO 16.11. Bissfest – Dolce Vita im Sparschwein Comedy Die Moresco lässt es krachen! Ein Hoch auf das Leben vor dem Tod – politisch unkorrekt, jedem Perfektionismus zum Trotz. Kabarett-Bundesliga Thilo Seibel vs. Schöner Scheitern Wettbewerb DI 18.11. Der Start in die neue Saison: Spitzzüngige Satire trifft die hohe Kunst des Scheiterns. Anka Zink Leben in vollen Zügen Kabarett DO 20.11. + FR 21.11. Von Fernweh, Funktionsrucksäcken, der Suche nach Glück und den Tücken des Reisens. Springmaus SA 22.11. - MO 24.11. Merry Christmaus – Wir sind Weihnachten! X-mas-Impro-Comedy Vor mehr als 2000 Jahren folgten drei alte Herren einem Stern. Folgen Sie mit den Springmäusen alltäglichen und ungewöhnlichen Symbolen und lassen Sie sich überraschen. Pause & Alich Früchte des Zorns Kabarett DI 25.11. + MI 26.11. Früchte platzen, wenn sie reif sind. Zum Vergnügen der Zuschauer sind es heute Abend die beiden aufrechten Streiter für eine bessere Welt, die platzen. Barbara Kuster Die Eiserne Lady Musik-Kabarett DO 27.11. Double Drums Circles Musik-Entertainment FR 28.11. Luise Kinseher Ruhe bewahren! Kabarett SA 29.11. Schlaginstrumente aller Art genial in Szene gesetzt: Hier verschmelzen Musik & Show zu einem musikalisch-visuellen Gesamtkunstwerk. Die Hetze des Alltags, To-Do-Listen ohne Ende - Im neuen Programm der vielfach preisgekrönten Kabarettistin ist für jeden von uns ein hoher Wiedererkennungswert garantiert. 15 SA 1.11.+ SO 2.11. Jochen Busse; DO 6.11. Lüder Wohlenberg; SO 9.11. 12 h Matinée Erster Kölner Barbershop Chor; MO 10.11. Manfred Lütz; DO 13.11. Peter Vollmer; FR 14.11.+ SA 15.11. Richard Rogler; MO 17.11. Blom un Blömcher; MI 19.11. Wanninger & Rixmann; SO 30.11. 12 h Matinée Monika Kampmann & Ingrid Ittel-Fernau; SO 30.11. Ferdinand Linzenich; TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt Vorstellungsbeginn 20:15 h · So. 19:00 h Jetzt auch online buchen unter: www.senftoepfchen-theater.de KÖLNPREMIERE Diese Powerfrau ist eine Naturgewalt und gefühlt schon jetzt die nächste Bundespräsidentin. Außerdem im Programm: „Ein Käfig voller Narren/La Cage aux Folles“ 14.11., 15.11., 20.12. 19.30 Uhr | Opernhaus Bonn | www.theater-bonn.de 6.11., 8.11., 13.11., 15.11., 21.11., 27.-29.11. je 20 Uhr & 9.11., 16.11., 23.11. je 19 Uhr | TiC Theater Wuppertal | www.tic-theater.de KÖLNPREMIERE „Wie war ich?“ – eine immer wiederkehrende Frage im neuen Programm der Kölner MusikKabarettistin. Humorvoller Blick aufs Leben - charmant und mit Niveau. KÖLNPREMIERE Von Rolf-Ruediger Hamacher „Öffnen Sie ihre Augen!“, beschwört der Conferencier das Publikum. Dann geht der Vorhang in der Bonner Oper auf. Wozu? Am liebsten würde man ihn wieder schließen und von jenen die Sinne betörenden „La Cage aux Folles“Openings vieler Aufführungen – selbst an kleinen „Ich bin, Theatern – träumen, die mit zum Markenzeichen was ich bin“ dieses Musicals von Jerry Herman geworden sind, das nach dem gleichnamigen Bühnenstück (1973) und Film (1978) entstand und 1983 Premiere am Broadway feierte. Es erzählt die Geschichte des „normalen“ Homosexuellen Georges und des Transvestiten Albin, die seit 20 Jahren zusammenleben. Als Georges‘ Sohn in eine sittenstrenge Politiker-Familie einheiraten will, versuchen sie, für den Besuch der Brauteltern eine gutbürgerliche Fassade vorzutäuschen. In Bonn ist man von Beginn an eher abgeturnt, wenn sich die Cagelles-Tänzerinnen im Hintergrund lasziv hinter einem Gitter räkeln. Und so verpufft auch ihre gesungene, ironisierende Warnung („und unter dem Rock, krieg keinen Schock“), mit der sie sich, an die Rampe tänzelnd, als Männer zu erkennen geben, in der Kraftlosigkeit einer Choreographie, die nie über die Qualitäten eines Fitness-Studio-Tanzangebots hinausragt. Dass das Musical nicht gerade DAS Genre des renommierten Opern-Regisseurs John Dew ist, zeigt sich auch daran, dass er die zentrale Nebenrolle, Georges‘ und Albins „Zofe“ Jakob, gestrichen hat. Das kostet viele Lacher. Genauso lässt Dew die Vorstellung der Cagelles mit ihren persönlichen (sexuellen) Vorzügen unter den Tisch fallen. Dafür darf einer seiner Cagelles – und das ist schon der „erotische Höhepunkt“ seiner Inszenierung – ständig die Zunge lüstern herausschnellen lassen, dass man schon Angst bekommt, der Arme leide an einem Zungen-Tourette. Immerhin überzeugen Mark Weigel (Georges) und Dirk Weiler (Albin), wenn sie sich die Pointen zuspielen. Und Franz Nagler läuft als homophober Politiker zu Boulevard-Hochform auf. Aber Musical-Schwung will sich einfach nicht einstellen. Wohl auch, weil das Orchester viel zu dünn besetzt ist. Diese Sorgen hat Stefan Hüfner, der musikalische Leiter des TiC-Theaters nicht: Er hat für „La Cage aux Folles“ satte und dennoch musikalisch differenzierte Arrangements aufgenommen, die sich an den 70er-Jahre-Sound analoger Synthesizer anlehnen. Die kommen zwar aus der „Konserve“, was den finanziellen und räumlichen Möglichkeiten der kleinen WuppertalerBühne geschuldet ist, reißen einen aber direkt mit. Auch weil das (Laien-)Ensemble mit so viel Spiellust bei der Sache ist, dass man sich bald selbst im „La Cage aux Folles“Nachtclub wähnt. Und André Klem (Georges) und Robert Cramer (Albin) sind ein so berührendes Liebespaar, dass einem nicht erst beim Showstopper „Ich bin, was ich bin“ die Tränen in die Augen schießen. Regisseur Patrick StanRolf-R. Hamacher ke, selbst ein bekannter Musical-Star versteht es eben, Hochschuldozent und Beirat des Film- mit seinen eingeschränkten Möglichkeiten kongenial umkritikerverbandes zugehen und das Genre optimal zu bedienen. KÖLNPREMIERE „La Cage aux Folles“ im TiC-Theater, Foto: Martin Mazur 16.11. Patrizia Moresco: Bissfest Musical in NRW Bürgerhaus Kalk e nd h …übe rrascande rs! November 2014 Donnerstag, 6. November 2014 20.00 Uhr Noam Vazana Trio Samstag, 15. November 2014 20.00 Uhr Libenter Canto Dienstag, 18. November 2014 20.00 Uhr JAM together Session Opener: Crumb Cake Flashes Mittwoch, 19. November 2014 20.00 Uhr Emese Mühl Trio N OV E M B E R 01 HÖHEPUNKTE Samstag 20:00 Uhr Erwin Grosche „Der Abstandhalter“ € 16,– VVK/18,– AK SCHAU S TA L L 07 Freitag 20:00 Uhr Kai Magnus Sting „Immer ist was, weil sonst wär ja nix“ € 16,– VVK/18,– AK SCHAU S TA L L 12 Mittwoch 20:00 Uhr Bastian Pastewka + Komplizen „Paul Temple und der Fall Gregory“ von F. Durbridge € 26,– VVK/29,– AK SCHAU P L AT Z 14 Freitag 20:00 Uhr Daniel Helfrich „Das halbnackte Grausen“ € 16,– VVK/18,– AK SCHAU S TA L L 15 Samstag 20:00 Uhr Meet the Beatles Max + HP Barrenstein, Stefan Wiesbrock, Haro Eller Alle 27 No.1 Hits der Beatles € 16,– VVK/18,– AK SCHAU S TA L L 19 Mittwoch 20:00 Uhr Steinbergs Spielzeit mit René Steinberg und Lisa Feller, Martin MaierBode und Chris Tall € 16,– VVK/18,– AK Freitag, 21. November 2014 20.00 Uhr Slixs Vorschau Dezember 2014 Samstag, 6. Dezember 2014 it! Nur noch kurze Ze 14. OKT 2014 – 4. JAN 2015 CAPITOL THEATER DÜSSELDORF SHREK THE MUSICAL Based on the DreamWorks Animation Motion Picture and the Book by William Steig Book and Lyrics by Music by David Lindsay-Abaire Jeanine Tesori Originally produced on Broadway by DreamWorks Theatricals and Neal Street Productions © 2013 DreamWorks Animation LLC. All Rights Reserved. Tickets und Infos: www.shrek-das musical.de www.ticketmaster.de oder 0211-73 44 0 Bea Nyga X-Mas Mitsingkonzert Dienstag, 16. Dezember 2014 JAM together Session Opener: TBA Mittwoch, 17. Dezember 2014 SCHAU S TA L L Langenfelder Spaß.Abende 21 ermöglicht durch die Stadtwerke Langenfeld Freitag 20:00 Uhr Revue mit Moderator Ingolf Lück + Gästen € 20,– VVK/23,– AK SCHAU P L AT Z 22 Samstag 20:00 Uhr Lisa Feller „Guter Sex ist teuer“ € 16,– VVK/18,– AK SCHAU S TA L L 30 Langenfelder Spaß.Abende Sonntag 20:00 Uhr Maxi Schafroth „Faszination Allgäu“ € 16,– VVK/18,– AK SCHAU S TA L L Gassmann & Wingold Duo Kalk-Mülheimer Str. 58, 51103 Köln www.buergerhauskalk.de Tickets unter www.buergerhauskalk.de und bei PL A T Z SCHAU LANGENFELD GMBH Schaustall Winkelsweg 38 40764 Langenfeld Schauplatz Hauptstraße 129 40764 Langenfeld € 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten, Auszubildende, FSJler bis 30 Jahre sowie Sozialpassinhaber. Vorverkaufspreise zzgl. Gebühren. www.schauplatz.de Theater am Rhein „Displaced Person“, Foto: © Meyer Originals „Orkan der Gefühle“, Foto: Till Böcker „Meat Market“, Foto: Till Böcker Rührende Begegnungen Seifen-Theater Szenische Installation „Displaced Person“ Telenovela in der studiobühne Entblößte Flanke Displaced Persons sind „Zivilisten außerhalb der nationalen Grenzen ihres Landes aus kriegsbedingten Gründen, die nach Hause zurückkehren wollen, aber dazu unfähig sind, oder die ohne Hilfe kein Zuhause finden oder die in feindliches oder ehemals feindliches Territorium zurückgebracht werden müssen.“ So heißt es in einer Order des Alliierten-Hauptquartiers vom Juni 1944. Doch natürlich gibt es auch heute noch unzählige Menschen, die unfreiwillig ihre Heimat verlassen müssen. Wie sie den Krieg zuhause erlebt haben, wie es ihnen heute geht, was ihre Hoffnungen und Träume sind, dazu hat Ulrike Janssen vom theaterblackbox mit einigen von ihnen Interviews geführt, Dokumente und Selbstzeugnisse gesammelt. Auf der Bühne des Theaters der Keller stehen stellvertretend als Darsteller ihrer eigenen Lebensgeschichten – und auch als Verbindung zwischen damals und heute – Gerda Böken (Deutschland), Ounfa Cone (Elfenbeinküste) und Idris Kani (Syrien). Stimmen von weiteren Vertriebenen kommen immer wieder aus dem Off („Fremdsein ist ein Grab“, wird etwa ein Mann aus dem Arabischen übersetzt). Die Aussagen mischen sich mit Videoporträts, die auf mobile Stellflächen projiziert werden. Sie alle erinnern sich an das Unterwegssein, sprechen über traumatische Erlebnisse, reflektieren über ihre Identität und über das Ankommen. Manchmal treten die beiden jungen Männer und die ältere Dame auch in Dialog miteinander. Dann kommt eine Lebendigkeit und größere Direktheit ins Stück. Insgesamt ist die szenische Installation in eine ästhetisch ansprechende, aber auch recht distanzierende, kühle Form gefasst. Das vermittelt eine gewisse Strenge, hilft aber auch dabei, Betroffenheitsfloskeln zu umschiffen. Visuell, akustisch und textlich ist die vielschichtige Montage einfallsreich. Lyrische Passagen, atmosphärische Töne und Effekte von Licht und Schatten erweitern die Perspektive. So wird die ernste Thematik aufgelockert, ohne sie zu banalisieren, und hilft der künstlerische Zugang mittels Bildern und Sprache, festgesetzte Vorstellungen beiseiteschieben und sich auf berührende Begegnungen einlassen zu können. Mit dem „Orkan der Gefühle“ kommt die Seifenoper auf die Theaterbühne und das jeden ersten Montag und Dienstag im Monat bis März 2015. Die erste Folge zeigt schon, aus was der Stoff, der süchtig macht, besteht: Leere im Kopf! Noch bevor man sich fragen kann, was das eigentlich soll, klebt man fest am Käse der Analog-Realität deutscher Soap-Operas. Da wo die Großstädter aufs Land ziehen, wo ein junges Ding noch die „Kraft der Liebe“ glaubt und wo die Harfe erklingt, wenn zwei Blicke sich treffen, ist die Welt noch in Ordnung. Nina ist Floristin und der Inbegriff von Naivität. Zusammen mit Dani – „einfach mit einem N“ – zieht sie auf das Schloss der Familie Von Quintas. Noch bevor sie deren Insel erreichen, kommt ein Sturm auf. Nina gerät in Seenot. Da taucht Robert, der Sohn des Hauses, auf und rettet sie. Einsatz Harfe. „Was für ein stürmischer Start ins neue Leben!“ Die erste Folge hat alle Zutaten, die eine gute Soap ausmachen: ein Schloss, eine verbotene Liebe (Robert ist verlobt), zwei Sympathieträger, eine Intrigantin (die Verlobte) und sogar einen Stargast. Der Tänzer Dwayne Holliday gibt nicht nur den Robert. Mit Stirnband und Goldleggings wird er zum berühmten und ultrabiegsamen „Yogateacher“ aus den USA. Namaste! Lena Kupke, die zugleich Nina und die Verlobte spielt, hat das Konzept geschrieben, das mit originellem Klischee-Witz und einer Prise Sexismus den biedermeierlichen Wertespiegel, der sich in solchen Formaten oft zeigt, vorführt. Eine gute Persiflage auf Soaps macht aber noch kein gutes Theater. Zwischen den Szenen fallen die Darsteller immer wieder in die Theaterrealität, entfachen kleine Neurotikerstreits zwischen Schauspielern, drehen unnötige postdramatische Schleifen der Selbstreflexion. Im Fernsehen gibt es dafür Werbeunterbrechungen. Dann geht es weiter: „Das ist der Orkan der Gefühle und du bist mittendrin!“, der live gesungene, herrlich vor Schmalz triefenden Titelsong von Henning Vahlbruch hat Kultcharakter. Und weil Nina in Soapmanier erst am Ende der Folge von der Verlobung ihrer großen Liebe erfährt, ist man beim nächsten Mal wieder dabei. Theaterbühnen sind Laufstege, die aufgrund ihres Kunstanspruchs über jeden Verdacht erhaben erscheinen. Ausgestellt werden zunächst einmal die schauspielerischen Fertigkeiten der Akteure, aber natürlich auch – im Tanz am offensichtlichsten – die Körper selbst. Sie werden darüber auch zu Objekten der voyeuristischen Aneignung. Die Gruppe Tripletrips, die in der Grenzregion zwischen Tanz und Performance angesiedelt ist, macht das sinnfällig, indem sie einen Laufsteg in T-Form auf dem Boden der Studiobühne abgeklebt hat. Während Theresa Hupp haarscharf daneben sich in Posen räkelt, die zwischen kunstgeschichtlicher Ikonographie, Ballett und Pin-up changieren, präsentieren Markus Tomczyk und Nikos Konstantakis auf dem Laufsteg zu leisem elektronischem Geblubber ihre Körper. In Shorty und Tanktop. 30 wortlose Minuten lang. Sie zeigen: Eine schiefe Schulter, einen verzogenen Mund, ein leichtes Hinken, eine entblößte Flanke, einen aggressiven, einen schüchternen Blick – Miss- und Fehlbildungen wechseln mit Ausdrucks- und Charakterdemonstrationen des Körpers. Schließlich gesellt sich auch Theresa Hupp zu den beiden Beaus auf den Laufsteg, und gemeinsam hantieren sie mit magentafarbenen Jacken. Es ist eine Fleischbeschau, in der die Grenzen zwischen Voyeurismus und Narzissmus, Normalität und Abweichung, Neugier und Redundanz verwischen. Das Theater potentialiert dabei den gesellschaftlichen Zwang zur körperlichen Zurichtung. Und in seiner brutalen Wiederholung wird daraus letztlich eine Schule des Sehens, das auf kleinste Zeichen sich ausrichtet und sie zu alleingültigen Merkmalen der Differenz hochjazzt. In seinem Wagemut und seinem Spiel mit der Monotonie als erkenntnisstiftendem Mittel ist das Konzepttheater in Hochform. Danach flacht „Meat Market“ allerdings ab. Markus Tomczyk preist Kinder in den Kategorien von PremiumProdukten an, das Trio hantiert mit Klebestreifen, eine Schwundstufe des Proustschen Fragebogens wird verlesen – danach führt dann Theresa Hupp auf High Heels zwischen den rechts und links posierten Jungs vor, was ein richtiger Catwalk ist. ROMY WEIMANN HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Displaced Person – Einübung in Heimatlosigkeit“ R: Ulrike Janssen Theater der Keller | Mi 5.11. 20 Uhr, So 16.11. 18 Uhr | 0221 27 22 09 90 „Orkan der Gefühle“ | R: Lena Kupke Studiobühne | Folge 2: Mo 3.11., Di 4.11. 20 Uhr 0221 470 45 13 „Meat Market“ | R: Tripletrips Fr 31.10. | Theater im Ballsaal Bonn | 0228 79 79 01 So 16.11. | Studiobühne Köln | 0221 470 45 13 JESSICA DÜSTER 17 „Meat Market“ von Tripletrips »Das richtige Stück am richtigen Ort« Kölner Stadt-Anzeiger PARALLELGESELLSCHAFTSKOMÖDIE VON IBRAHIM AMIR REGIE STEFAN BACHMANN DEPOT 2 / 03.11. / 18.11. / 19.11. / 27.11. FOTO DAVID BALTZER THEATERKASSE: 0221 - 221 28400 WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE HOFESH SHECHTER SUN 19. | 20. NOV. 2014 » 19:30 UHR DEPOT 1 TANZ 1828400 konzept&gestaltung » ute brachwitz | foto » gabriele zucca www.schauspielkoeln.de | Tickets: 0221.221 Theater in NRW Tanz in NRW Impression aus Nir de Volffs Produktion „Dancing to the End“, Foto: Emilien-Leonhardt Werden bald geschlossen: Die Kammerspiele in Bad Godesberg, Foto: Thilo Beu Keine Geheimniskrämerei Mehr Schulden durch Sparen Von Thomas Linden Ist der Tanz schon ein Fall für die Therapie-Couch? Jedenfalls kann ein wenig therapeutische Unterstützung bei der Überwindung von Tabus nicht schaden, und im Zeitalter der digitalen Kommunikation scheint der Bedarf nach Gesprächen, die Auge in Auge geführt „Der Blick in die werden, noch zuzunehmen. Deshalb wird Arbeitsprozesse schafft Verin diesem Monat die tanzwissenschaftständnis für die Experimente liche Sprechstunde eröffnet, die frei nach des Modern Dance“ dem Motto: „Was sie schon immer über Tanz wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen oder zu sagen wagten...“ funktioniert. Das Festival tanz.tausch (27.-30.11.) richtet diese Praxis mit der Tanzwissenschaftlerin Maren Zimmermann für sein Publikum ein, und wie Inga Haschke, eine der Organisatorinnen betont, „werden keine Tänzer oder Choreographen an diesen Gesprächen teilnehmen“. Dem Publikum soll sich die Chance eröffnen, frei seine Meinung zu äußern, „auch wenn das heißt, dass jemand sagt: ‚Was war das denn für ein Scheiß‘, dann ist das auch das okay“, erklärt Inga Haschke vorsorglich. Zum vierten Mal findet der tanz.tausch in Köln statt, ein Festival, bei dem Kompanien aus dem Rheinland im Dialog mit Produktionen aus Sachsen, Brabant oder Berlin auftreten. In Workshops zeigt man sich gegenseitig, welcher Ästhetik man folgt. Unter den Choreographen befindet sich diesmal Nir de Volff. Aufgewachsen in Israel arbeitet der multimediale Künstler jetzt in Berlin und wird mit seiner Gruppe Total Brutal vom Bezirk Pankow unterstützt. Ein Ensemble, das kein Risiko scheut, wie etwa die Produktion „Dancing to the End“ beweist, in der die Todeserfahrung auf die Bühne gebracht werden soll. Tanz verlangt nach Grenzgängen, das war schon immer so, weil diese Kunst als Erkenntnisinstrument eingesetzt werden kann. Extreme Erfahrungen auf der Bühne wollen auf unterschiedliche Weise mit dem Publikum geteilt werden. So gibt es zu jeder der Produktionen Einführungen, in denen die Künstler ihre Arbeitsweisen offenlegen. Da man heute kaum noch vorgegebenen Stücken folgt, ist darin oftmals schon die Substanz einer Produktion enthalten. Es ist nur folgerichtig, dass CocoonDance in Bonn im Rahmen seines einmonatigen Festivals „Into the Fields“ ein Workshop-Programm anbietet, in dem „Working Methods“ vorgestellt werden oder Improvisation für Performer eingeübt werden kann. Der Blick in die Arbeitsprozesse schafft Verständnis für die Experimente des Modern Dance. Eröffnet wird am 20. November mit Karel Vaneks Choreographie „Machine of Desire“. Interessant dürfte auch Maura Morales Produktion „Sisyphus war eine Frau“ sein, in der die Prozesse von Scheitern und Wiederholung aus der Perspektive des weiblichen Überlebenskampfes betrachtet werden. Drei Monate vor der Premiere können die Besucher im Dezember kostenlos die Proben zur Bonner Produktion „What about Orfeo?“ besuchen. Auch hier kennt man keine Angst vor Didaktik, sondern sucht den Thomas Linden Kontakt zur Außenwelt, damit die Kunst nicht zu einer Journalist und Jurymitglied des Kölner Kinder- weihevollen Geheimniskrämerei verkommt, die nur für u. Jugendtheaterpreises Eingeweihte verständlich bleibt. Von Hans-Christoph Zimmermann „Wir werden geboren, belastet mit Verbindlichkeiten jeder Art gegen unsere Vorgänger, unserer Nachfolger und unsere Zeitgenossen. Später entwickeln und vergrößern sie sich nur, bevor wir imstande sind, irgendeine Dienstleistung zurückzuerstatten“ – schrieb der Philosoph Auguste Comte Mitte des 19. Jahrhunderts. Natürlich „Die Sparvorgabe für das meinte er soziale Schulden gegenHaus lautet: acht Millionen über der Gesellschaft, aber inzwischen weniger bis 2023“ könnte man auch finanzielle Schulden dafür einsetzen. Wer heute zum Beispiel in Bonn zur Welt kommt, hat gleich mal 5330 Euro Miese auf dem Konto, noch bevor die Stadt irgendetwas für ihn getan hat. Und diese Minus gilt es dann lebenslang auszugleichen. Die ehemalige Bundeshauptstadt steht mit 1,66 Milliarden in der Kreide, und Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Finanzdezernent Ludger Sander haben jetzt ein Sparprogramm vorgestellt, das gut ist für einen Superlativ. Obwohl es wohl die drastischste Streichliste ist, die je in Bonn aufgelegt wurde, werden damit keinerlei Schulden zurückgezahlt: die Neuverschuldung steigt nur langsamer an. Noch ist nichts beschlossen, aber für die Kultur sieht es naturgemäß düster aus. Dass die Kammerspiele in Bad Godesberg geschlossen werden sollen, ist schon seit dem 2012 vorgestellten „Kulturkonzept“ der Stadt ein Thema. Das Bonner Theater soll sich auf die Spielstätten Oper (mit der Option zum Ausbau) und Bonn-Beuel konzentrieren. Die Sparvorgabe für das Haus lautet: acht Millionen weniger bis 2023. Und die IntendantInnen des Hauses sollen auf Kooperationen verpflichtet werden – dahinter verbirgt sich Nimptschs Lieblingsthema, die Bonner Oper mit Köln zu fusionieren. Außerdem wird die bereits beschlossene Reduzierung des Bonner Beethoven Orchester von 106 auf 100 Stellen jetzt umgesetzt. Eine Entscheidung, die die Beethoven-Stadt ihren derzeitigen Generalmusikdirektor kosten wird: Stefan Blunier hat angekündigt, wegen der Kürzungen seinen Posten 2016 aufzugeben. Darüber hinaus sollen das Frauenmuseum und das Euro-Theater-Central auf null gesetzt werden, was nichts anderes bedeutet als Schließung. Zu den fatalen Signalen der Sparliste gehört aber, dass besonders der Stadtteil Bad Godesberg bluten muss: Neben den Kammerspielen erwischt es dort das Deutsche Museum und das Kleine Theater. Darüber hinaus müssen zwei Freibäder und das Bürgeramt schließen – ausgerechnet in dem ehemals bürgerlichen Stadtteil, in den immer mehr migrantenstämmige Familien ziehen. Noch 2013 hat der Bonner Rat beschlossen (!), alle Freibäder zu erhalten. Zwischen damals und heute aber lagen die Kommunalwahlen. Nicht diskutiert wird über das für 2018 geplante Festspielhaus, dessen Neubau und Betrieb noch immer nicht voll durchfinanziert ist – auch wenn die Telekom sich daran beteiligen will. Trotzdem wurde im Juni ein zweiter Architektenwettbewerb ausgelobt. Zynisch gesprochen: Nach dem Debakel mit dem Kongresszentrum WCCB, als man einem Hans-Christoph Zimmermann windigen Investor aufsaß, hat sie Stadt ja Erfahrung mit Journalist und Theaterkritiker solchen Schieflagen. Wird schon schiefgehen! Die kommenden Tanz-Festivals setzen auf eine Charme-Offensive tanz.tausch | 27.11.-30.11. | Köln | www.tanztausch.de „Into the Fields“ | 21.11.-20.12. | Bonn | www.theater-im-ballsaal.de & www.brotfabrik-theater.de 19 Bonn gelingt ein finanzpolitischer Superlativ Theaterleben Anarchie op Kölsch Prolog Walter Bockmayer, Foto: Scala-Theater Zum Tod von „Wally“ Bockmayer Hiobs Glaube an Gott wird durch viele Schicksalsschläge schwer erschüttert, Foto: Amélie Kai „Gott kann mich nur noch töten“ Joseph Roths Roman „Hiob“ in Bonn und Köln Im März ereilte ihn und uns die Schocknachricht: Lungenkrebs. Im Oktober nun ist Wally Bockmayer – nur knapp zwei Wochen nach seiner letzten Premiere „Aape op jöck“ – im Severinsklösterchen gestorben. „In Köln war er weltberühmt“, schrieb die FAZ anlässlich der traurigen Nachricht. Und es stimmt: Obwohl im rheinland-pfälzischen Pirmasens geboren, war er das vielleicht schillerndste und legendärste Mitglied der Kölner Theaterfamilie, denn bereits 1968 kam er nach Köln und inhalierte erste Theaterluft als Garderobier im Kölner Opernhaus. Mit einem Leben zwischen Köln und Miami sprengte er andererseits die provinzielle Kölner Mittelmäßigkeit. „Aal Ent“ (alte Ente) gründete 1972 die Produktionsfirma „Enten-Produktion“, über die er eigene Filmprojekte realisierte, und 1975 eröffnete er dann das legendäre Kneipentheater Filmdose an der Zülpicher Straße, wo er seine schrillen Inszenierungen herausbrachte und zum Entdecker von Hella von Sinnen, Dirk Bach, Ralph Morgenstern und Veronica Ferres wurde. Ein Ort auch, wo so mancher von uns in Faszination und Grauen des Kölschen Karnevals eingeführt wurde. Zwischen 1970 und 1976 drehte er insgesamt fünfzehn 8-mm-Filme, darunter „Sie tanzten nur einen Sommer“ (1971), „Carmen“ (1972), „Salzstangengeflüster“ (1975) oder „Jane bleibt Jane“ (1977), in dem die als „Ariel-Klementine“ bekannt gewordene Schauspielerin Johanna König eine Altersheimbewohnerin spielt, die sich für Tarzans Witwe hält. 1978 erschien sein Film „Flammende Herzen“, der bei den internationalen Filmfestspielen in Berlin gezeigt und ebenso wie „Looping – der lange Weg zum Glück“ (1981) mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet wurde. Bockmayer arbeitete als Theaterregisseur u.a. am Bochumer Schauspielhaus bei Claus Peymann. Nur wenige wissen: Seine Inszenierung von Peter Greiners „Kiez“ am Schauspielhaus Köln wurde 1981 zum Berliner Theatertreffen – der „Belle Etage“ des HochkulturTheaterbetriebs – eingeladen. Lange vor dem Trash-Pop-Theater der vermeintlich hippen OFF-Theaterszene der 2000er Jahre machte Bockmayer Pop und Trash – einmal durch den kölschen Fleischwolf gedreht – zum konzeptionellen Kern seiner Filme und seines Bühnenschaffens. 1984 dann ein neues Kapitel: Wally eröffnet in Köln das Kaiserhof-Theater, in dem er vulgäre kölsche Bühnenstücke aufführt. Sein bekanntester Film wurde derweil „Die Geierwally“ aus dem Jahr 1988, eine anarchische Parodie auf den deutschen Heimatfilm. Unvergessen hier: Elisabeth Volkmann mit ihrem Lied für den Bärenjosef. Im Jahr 2000 wurde das Gebäude in dem sich das Kaiserhof-Theater befand, verkauft und Bockmayer zog mit seinem Ensemble um die kölschen Originale Samy Orfgen und Gigi Herr, Nichte der verstorbenen Trude Herr, ins Scala Theater am Kölner Ring, wo sich der Vorhang auch zukünftig vor vollbesetzten Rängen heben soll. Am 1. Dezember werden im Mediapark wieder die Kölner Theaterpreise vergeben – zu spät für den kölschen Anarchisten und Spaßunternehmer – daher geht der choices Ehrentheaterpreis 2014 an ... „Wally“ Bockmayer! JÖRG FÜRST „Es ist richtig, dass man seine Schmerzen nicht teilen kann, man verdoppelt sie nur. Aber es liegt ein unermesslicher Trost in dieser Verdoppelung eben. Mein Leid geht aus dem Privaten ins Öffentliche und ist also leichter erträglich…“, schreibt Joseph Roth im März 1929, als er gerade seinen Roman „Hiob“ beendet hatte. Unverkennbar, dass er damit auf sich selbst zielte, unverkennbar aber auch, dass das Buch um den Juden Mendel Singer, dieser „Roman eines einfachen Mannes“ in einer Zeit entstand, als der Strudel der historischen Gewalt das Leben vieler in den Würgegriff nahm: Die Weltwirtschaftskrise, die Zerstörung der Weimarer Demokratie und der Terror der Nationalsozialisten. Zwei Theater dramatisieren jetzt fast gleichzeitig Roths Roman – Raffael Sanchez in Köln und Sandra Strunz in Bonn – und stellen die Frage nach dem, was der Mensch auszuhalten bereit ist. Der Thoralehrer Mendel Singer und seine Familie wohnen in einem kleinen Schtetl an der russischen Grenze. In ärmlichsten Verhältnissen. Mit seiner Frau Deborah hat er vier Kinder, die Söhne Jonas, Schemarjah und Menuchim sowie die Tochter Mirjam. Mendel Singer nimmt das Leben, wie es kommt; er fühlt sich aufgehoben in seinem Glauben, selbst als die Schicksalsschläge auf ihn niederprasseln. Sein Jüngster, Menuchim, ist ein „Krüppel“, der von allen nur gehänselt wird; Jonas geht freudestrahlend zum zaristischen Militär, Schemarjah wiederum entzieht sich der Armee und wandert nach Amerika aus. Und die Tochter geht mit einem Kosaken ins Bett. Da beschließt Mendel Singer ebenfalls nach Amerika auszuwandern, doch darüber zerbricht die Familie vollends. Seine Ehe ist schon lange ein Trümmerhaufen und Deborah stirbt bald nach der Ankunft. Seine ältesten Söhne kommen im Krieg um, Mirjam wird wahnsinnig und Menuchim musste in Russland zurückbleiben. Erst da verzweifelt Singer an seinem Gott: „Alle Jahre habe ich Gott geliebt, und er hat mich gehasst! Alle Jahre hab‘ ich ihn gefürchtet, jetzt kann er mir nichts mehr machen. Alle Pfeile aus seinem Köcher haben mich schon getroffen. Er kann mich nur noch töten. Aber dazu ist er zu grausam“, sagt er im Buch. Auch wenn der Roman einmal mehr Roths ätzenden Kulturpessimismus, seine Feindschaft gegenüber jeder technologischen Moderne inklusive einer Rückwendung zu einem fast mythischen Judentum illustriert. Auch wenn Sprache und Aufbau von einer stilisiert-klassischen Einfachheit sind; auch wenn der Roman in einem Wunder, besser einem kitschigen Ende ausläuft: Menuchim trifft als weltbekannter Musiker seinen Vater in Amerika wieder, der prompt Gott preist. Es bleibt die bohrende Frage, wie soll man leben in einer Welt der Krieges, des Terrors, der Überwachung, der Ausbeutung? Auf was soll man vertrauen – umso mehr, wenn heute jeder transzendentale Trost wegfällt? HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Hiob“ | R: Raffael Sanchez | Schauspiel Köln | 10.1.(P) 19.30 Uhr 0221 22 12 84 00 „Hiob“ | R: Sandra Strunz | Theater Bonn | 5.2.(P) 19.30 Uhr 0228 77 80 08 20 Theater-Termine Köln-Bonn Theater-Kalender Köln-Bonn ATELIER THEATER 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr Travestie verkehrt Sa. 1.11. Gratis-Comedy Sa. 1.11., Mi. 5.11. bis Sa. 8.11., Mi. 12.11. bis Sa. 15.11., Mi. 19.11. bis Sa. 22.11., Mi. 26.11. bis Sa. 29.11. je 22.00 Warntjen & Stern Mo. 3.11. Tanja Haller Di. 4.11. Fußpflege Deluxe Mi. 5.11. Annette von Bamberg Do. 6.11. Frizzles Fr. 7.11., Sa. 29.11. Till Reiners Sa. 8.11. Torsten Schlosser Mo. 10.11. Hildegart Scholten Di. 11.11. Sebastian Schnoy Mi. 12.11. Uli Masuth Do. 13.11. Marco Tschirpke Fr. 14.11. Tilman Birr Sa. 15.11. SchalluSie Mo. 17.11. Özgür Cebe Di. 18.11. Silvia Doberenz Mi. 19.11. Maria Vollmer Do. 20.11. Michael Feindler Fr. 21.11. Jens Heinrich Claassen Sa. 22.11. Patrick Salmen, Quichote Mo. 24.11. Andrea Volk Di. 25.11., Fr. 28.11. Bernd Budden Mi. 26.11. Sylvia Brécko Do. 27.11. BÜRGERHAUS KALK 0221 870 11 25, Beginn 20.00 Uhr Kalker KunstRasen Do. 13.11., mit Herrn Ernst und Frau Putzelig Improtheater Taubenhaucher Sa. 15.11. BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501 0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Uhr Wallstreet Theatre Sa. 1.11., So. 2.11. 18.00 Sabine Wiegand Mi. 5.11. Astrid Gloria Do. 6.11. Ludger K. Fr. 7.11. Podewitz Sa. 8.11. Die ImproVisaToren Mi. 12.11. Carmela de Feo Do. 13.11. Marc Hofmann Fr. 14.11. Götz Frittrang Sa. 15.11., So. 16.11. 18.00 Achim Knorr Mi. 19.11. pro:c-dur Do. 20.11. Diva La Kruttke Fr. 21.11. Sebastian Nitsch Sa. 22.11., So. 23.11. 18.00 Sabine Domogala Mi. 26.11. Volker Diefes Do. 27.11. Markus Barth Fr. 28.11. Vocal Recall Sa. 29.11., So. 30.11. 18.00 BÜRGERZENTRUM CHORWEILER 0221 221 96 330, Beginn 20.00 Uhr Helmut Schleich Sa. 8.11. Maybebob Fr. 28.11. COMEDIA 0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr Horst Schroth Sa. 1.11., So. 2.11. René Steinberg Sa. 1.11. 20.30 Der Krakeeler So. 2.11. 16.00, Mo. 3.11. 10.30, Di. 4.11. 10.30, So. 9.11. 15.00 u. 17.00, Mo. 10.11. 10.30 Santas Story Mo. 3.11. Max Goldt Di. 4.11. Tigermilch Mi. 5.11. 19.00, Do. 6.11. 11.00 u. 19.00, Fr. 7.11. 11.00 Volker Pispers Mi. 5.11. 20.30 Josef Hader Fr. 7.11., Sa. 8.11. Edelweißpiraten Mo. 10.11. 19.00, Mi. 12.11. 11.00, Mo. 24.11. 19.00, Di. 25.11. 11.00 u. 19.00, Mi. 26.11. 11.00 u. 19.00, Do. 27.11. 11.00 Thomas Reis Mi. 12.11. Ruth Schiffer Mi. 12.11. 20.30 Zuckerfest für Diabetiker Do. 13.11. 20.30 Matthias Deutschmann Fr. 14.11. Das wüste Gobi Fr. 14.11. 20.30 Die Rheintöchter Sa. 15.11. Jess Jochimsen Sa. 15.11. 20.30 Die Clowninnen So. 16.11. 17.00 Gerd Dudenhöffer Mo. 17.11. Papas Arme sind ein Boot Mi. 19.11. bis Fr. 21.11. je 10.30, Sa. 22.11. 16.00 Sascha Korf Mi. 19.11. = Premiere = choices-Empfehlung auf den Auswahlseiten Moritz Netenjakob Do. 20.11. Nessi Tausendschön Fr. 21.11., Sa. 22.11. Emil und die Detektive So. 23.11. 16.00 u. SENFTÖPFCHEN 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr 18.00, Mo. 24.11. 10.30, Di. 25.11. 10.30 u. 12.30, Mi. 26.11. 10.30 Kursblitzlichter So. 23.11. 19.00 Sarah Hakenberg Mi. 26.11. 20.30 Springmaus Do. 27.11. Ehnert vs. Ehnert Do. 27.11. 20.30 Arnulf Rating Sa. 29.11. Wir alle für immer zusammen So. 30.11. 16.00 FREIES WERKSTATT THEATER 0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr X-Freunde Sa. 1.11., Mi. 19.11., Fr. 21.11. Das Wunschbuch So. 2.11. 16.00 Alltägliche Apokalypsen Di. 4.11., Mi. 5.11. Das Boot ist voll Do. 6.11., Fr. 7.11. Alltag & Ekstase Sa. 8.11., Fr. 28.11., Sa. 29.11. BabyBühne So. 9.11. 11.00, Mo. 10.11. 11.00 Frederik So. 9.11. 16.00 Ein Fräulein wäre gern Julie Do. 13.11. bis Sa. 15.11. Musikalische Stadtgeschichten V So. 16.11., So. 23.11. je 18.00 Testsignalgenerator Di. 18.11. Am Ende der Nacht Sa. 22.11. Jochen Busse Sa. 1.11., So. 2.11. 19.00 Stephan Sulke Mo. 3.11., Di. 4.11. Sylvia Brécko Mi. 5.11. Lüder Wohlenberg Do. 6.11. Gernot Voltz Fr. 7.11. Zu Zweit Sa. 8.11., So. 9.11. 19.00 Erster Kölner Barbershop Chor So. 9.11. 12.00 Manfred Lütz Mo. 10.11. Jürgen Becker Di. 11.11., Mi. 12.11. Peter Vollmer Do. 13.11. Richard Rogler Fr. 14.11., Sa. 15.11. Patrizia Moresco So. 16.11. 19.00 Blom un Blömcher Mo. 17.11. Kabarett-Bundesliga Di. 18.11., Thilo Seibel u. GLORIA 0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr Sitcom Readings Sa. 1.11. Frau Jahnke hat eingeladen… Mo. 10.11. WDR Ladies Night Mi. 12.11. Fatih Cevikkollu Do. 13.11. Anna Piechotta Di. 18.11., Ort: Subway SPRINGMAUS / BONN 0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr Pascal Houdus ist Rambo Sa. 1.11., So. 2.11. Let me be the object of your desire Sa. 1.11. @rheinkabarett Sa. 1.11. Georgette Dee So. 2.11. Thomas Reis Di. 4.11. Füenf Mi. 5.11. Margie Kinsky Do. 6.11. bis Sa. 8.11. Stephan Sulke So. 9.11. Manfred Lütz Mi. 12.11. Jörg Knör Do. 13.11. Martina Brandl Sa. 15.11. The Rock’n Rollator Show So. 16.11. 15.00 Andreas Etienne So. 16.11. R(h)ein rheinisch! Mo. 17.11. Ham & Egg Di. 18.11. Männerabend Mi. 19.11. Tim Boltz Do. 20.11. Hudson, Kling Fr. 21.11. Butterfahrt 5 Sa. 22.11. Springmaus Ensemble Mo. 24.11. bis Do. 27.11. iNtrmzzo Fr. 28.11. Die Nachbarn Sa. 29.11., So. 30.11. Manuel Andrack So. 30.11. 15.00 Orkan der Gefühle: Folge 2 Mo. 3.11., Di. Vor den Hunden Mi. 12.11. 19.00 Flucht nach vorne Do. 13.11. 1H12MIN Fr. 14.11. Das Untier Sa. 15.11. Meat Market So. 16.11. Chambre d’amis Fr. 21.11. bis Di. 25.11. Solidarité! Solidarität! Solidarity! Do. 27.11. bis Sa. 29.11. THEATER AM DOM 0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr Ziemlich beste Freunde Sa. 1.11., So. 2.11. 17.00 u. 20.00, Di. 4.11. bis Fr. 7.11., Sa. 8.11. 17.00 u. 20.00, So. 9.11. 17.00 u. 20.00 SCHAUSPIEL KÖLN: DEPOT 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Charlys Tante Genesis Sa. 1.11. 17.00, So. 2.11. 16.00, Sa. 29.11. 17.00, So. 30.11. 16.00 Habe die Ehre Mo. 3.11. 20.00, Di. 18.11. m. Einf. um 19.15, Mi. 19.11. 20.00, Do. 27.11. 20.00 Das Käthchen von Heilbronn Di. 4.11. m. Einführung um 18.45, Do. 6.11., Do. 13.11., Sa. 15.11., So. 16.11. 18.00, Mi. 26.11. Viel gut essen Di. 4.11., Do. 6.11. bis Sa. 8.11., Do. 13.11. m. Einführung um 19.00, Fr. 14.11., Sa. 15.11., Ort: Halle Kalk Hedda Gabler Do. 6.11. 20.00, Mo. 10.11. 20.00, Do. 13.11. 20.00, Sa. 15.11. 20.00, Mi. 26.11. m. Einführung um 19.30 The Shadow Fr. 7.11. m. Einführung um 18.45, Sa. 8.11., So. 9.11. 18.00 Die fünfte Jahreszeit Di. 11.11., Sa. 22.11. Dogville Mi. 12.11. m. Einf. um 18.45, Fr. 14.11. Die Lücke Mi. 12.11. 19.00 m. Publikumsgespräch, Do. 20.11. 19.00 Invasion! Mi. 12.11., So. 23.11. je 20.00, Ort: Die Grotte Hit Me Baby – Vol. II Fr. 14.11. 20.00 Die Philosophie im Boudoir So. 16.11., Do. 20.11. je 20.00, Ort: Die Grotte Bartleby der Schreiber Di. 18.11. 20.00, Ort: Die Grotte Hofesh Shechter: Sun Mi. 19.11. m. Publikumsgespräch, Do. 20.11. Kabale und Liebe Fr. 21.11., Di. 25.11. mit Einführung um 19.15 Amerika Fr. 21.11., Sa. 22.11. je 20.00 Das Studio packt aus Fr. 21.11. 22.00 Der Kaufmann von Venedig So. 23.11. 18.00 Carls Werk – Erster Teil So. 23.11. 20.00 Der gute Mensch von Sezuan Fr. 28.11. 20.00 Fatih Cevikkollu liest Sa. 29.11. 20.00, Lesung aus Stefan Austs „Heimatschutz“, mit anschl. Vortrag zu den NSU-Morden Die roten Schuhe / Eine Liebe. Zwei Menschen Sa. 29.11. 20.00, Ort: Die Grotte Do. 13.11., Fr. 14.11., Sa. 15.11. 17.00 u. 20.00, So. 16.11., Di. 18.11. bis Fr. 21.11., Sa. 22.11. 17.00 u. 20.00, So. 23.11., Di. 25.11. bis Sa. 29.11., So. 30.11. 17.00 u. 20.00 JUNGES THEATER BONN 0228 46 36 72 Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer THEATER TIEFROT 0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr Macbeth Mi. 5.11., Fr. 7.11., Sa. 8.11., Mi. 26.11. bis Fr. 28.11. Nathans Tod in Jerusalem Do. 13.11. bis Sa. 15.11. Buurmann und Höpker… haben Krach Sa. 1.11. 15.00, Mo. 3.11. 10.00, Sa. 8.11. 15.00, So. 9.11. 15.00, Mo. 10.11. bis Mi. 12.11. je 9.00 u. 11.00, Di. 18.11. 9.00 u. 11.00, Mi. 19.11. 10.00 u. 15.00, Do. 20.11. 9.00 u. 11.00, Fr. 21.11. 9.00 u. 11.00, Sa. 22.11. 15.00, So. 30.11. 15.00 m. Gebärdensprachübersetzung Ente, Tod und Tulpe So. 2.11. 15.00, Ort: Thalia So. 16.11. 19.30, Di. 18.11., Do. 20.11., So. 23.11. Geheime Freunde Prokofjews Erzählungen Di. 4.11. 10.00 u. 19.30, Mi. 5.11. 10.00 Fr. 21.11., musikalische Lesung Tschick Riverside Drive Do. 6.11. u. Fr. 7.11. je 10.00 u. 19.30 Sa. 29.11., So. 30.11. 19.30 PANTHEON / BONN 0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr Anna Schäfer Sa. 1.11. Benjamin Tomkins Sa. 1.11. Rock 4 So. 2.11. 19.00 Mia Pitroff So. 2.11. Max Goldt Mo. 3.11. Johannes Kirchberg Di. 4.11. Ralph Ruthe Di. 4.11. Leslie Sternenfeld Mi. 5.11. Helmut Schleich Mi. 5.11. Christoph Sieber Do. 6.11. The House Jacks Do. 6.11. Zu Zweit Fr. 7.11. Henning Venske Fr. 7.11. Zärtlichkeiten mit Freunden Sa. 8.11. Tanja Haller So. 9.11. Georg Ringsgwandl So. 9.11. Lach mal was mit Mo. 10.11., BenefizKabarettabend 21 Evers u. Gäste Masud Mi. 19.11. STUDIOBÜHNE KÖLN 0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr Wanninger & Rixmann Mi. 19.11. Anka Zink Do. 20.11., Fr. 21.11. Springmaus Sa. 22.11., So. 23.11. 19.00, Mo. 24.11. Pause & Alich Di. 25.11., Mi. 26.11. Barbara Kuster Do. 27.11. Double Drums Fr. 28.11. Luise Kinseher Sa. 29.11. Monika Kampmann, Ingrid Ittel-Fernau 4.11. Solaris So. 2.11. 18.00, Do. 6.11., Sa. 8.11., Mi. 12.11., Fr. 14.11., So. 16.11. 18.00 Sängerportrait Di. 4.11. 20.00, Ort: Foyer Die schönsten Opernchöre So. 23.11. 18.00, So. 30.11. Advent in der Oper Sa. 29.11. 14.00, Ort: Foyer Sebastian Fuchs Fr. 14.11. Pastewka & Komplizen Fr. 14.11. Matthias Reuter Sa. 15.11. Mark Britton Sa. 15.11. The Songs of Tom Waits Mo. 17.11. Pantheon Vorleser im WDR Di. 18.11., Horst Ferdinand Linzenich So. 30.11. 19.00 Schöner Scheitern ab 18.00, alle 15 Min. OPER KÖLN: AM DOM 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Do. 13.11. Pause & Alich Mi. 19.11. bis Sa. 22.11., Do. 27.11. bis Sa. 29.11. David Werker Do. 20.11. Helene Mierscheid Fr. 21.11. El Mago Masin Sa. 22.11. Ingolf Lück So. 23.11. Stefan Verra Mo. 24.11. Jochen Malmsheimer Di. 25.11. Patrick Salmen, Quichotte Di. 25.11. Luise Kinseher Mi. 26.11. Özcan Cosar Mi. 26.11. Bohr, Haller, Kling Do. 27.11. Jenke von Wilmsdorff So. 30.11. Urstimmen So. 30.11. So. 30.11. 12.00 Aus dem Leben eines Taugenichts Mi. 26.11. Vom Leben Do. 27.11. 18.00 Wilfried Schmickler Di. 11.11. Sascha Korf Mi. 12.11. Norbert Alich Mi. 12.11. Matthias Deutschmann Do. 13.11. Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie Pünktchen und Anton Do. 13.11. 10.00, Fr. 14.11. 10.00 u. 18.30, Sa. 15.11. 15.00 u. 19.30, Mi. 26.11. 10.00, Fr. 28.11. 10.00, Sa. 29.11. 15.00 u. 19.30 Pettersson und Findus So. 16.11. 11.00 u. 15.00, Mo. 17.11. 9.00 u. 11.00 Der kleine Prinz Sa. 22.11. 15.00, So. 23.11. 15.00, Mo. 24.11. 10.00, Di. 25.11. 10.00, Fr. 28.11. 10.00, Sa. 29.11. 15.00, So. 30.11. 15.00, Ort: Thalia Der Grüffelo So. 23.11. 11.00 u. 15.00, Mo. 24.11. u. Di. 25.11. je 9.00 u. 11.00 Ab 13. November im Kino Mommy Ein Film von Xavier Dolan „zart‚ brutal und anders“ DIE ZEIT „Dolan ist der neue Fassbinder“ TITEL THESEN TEMPERAMENTE „virtuos in Szene gesetzt“ SPIEGEL ONLINE www.mommy.weltkino.de /Mommy.DerFilm NRW KINOTAG 2014 Sonntag, 9. November Volles Programm in ganz NRW mit Filmen aus NRW Alle Programminformationen unter www.nrw-kinotag.de Medienpartner Förderer Sponsor 22 Verantwortlicher Veranstalter KINO GESELLSCHAFT KÖLN Metropolis BOCKSPRÜNGE EIN FILM VON ECKHARD PREUSS www.choices.de OFF Broadway Weisshaus Odeon Filmpalette Cinenova Rex am Ring 26. Jhg. | November 2014 www.bockspruenge-derfilm.de ab 20.11. im Kino EWORLD IN DER CIN LÜNEN JETZT ALS APP it Bildern, Alle Filme m rabe, Vorfüh Inhaltsang m e h persönlic zeiten und Tagesplan Gefördert von Premiumsponsoren t - lu e s e f o in k . w ww nen.de V. 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I November 2014 FILMKRITIK-ÜBERSICHT FILMSTART-TERMINE 30.10. 6.11. 13.11. 20.11. 32 5 Zimmer Küche Sarg X 38 Bären 40 Bevor der Winter kommt 35 Bocksprünge 34 Butter on the Latch 32 Citizenfour X 38 Das grenzt an Liebe X 40 Das Salz der Erde 38 Den Himmel gibt‘s echt 35 Der kleine Medicus - Bodynauten auf geheimer Mission (...) 43 Der Koch 30 Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss 35 Die Legende der Prinzessin Kaguya X 38 Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1 X 45 Dumm und Dümmehr 34 Ein Schotte macht noch keinen Sommer X 30 Einer nach dem anderen X 36 Gardenia - Bevor der letzte Vorhang fällt X 40 Höhere Gewalt X 45 Ich darf nicht schlafen 36 Im Labyrinth des Schweigens X 38 Interstellar X 34 Karneval! - Wir sind positiv bekloppt 35 Love, Rosie - Für immer vielleicht 26 Mommy 40 Mr. Turner - Meister des Lichts 35 My Old Lady 36 Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis 38 Panamericana – Das Leben an der längsten Straße der Welt X 36 Pioneer X 34 Plötzlich Gigolo 34 Pride 45 Ruhet in Frieden - A Walk among the Tombstones 34 The Bachelor Weekend 38 Unutursam Fısılda 32 White Shadow 45 Wie schreibt man Liebe? 38 Wir waren Könige 30 Zwei Tage, eine Nacht X X X 16.10. X X X 27.11. X X X X X X X X X X X X X Geht durchschnittlich 276,72 Mal im Jahr ins Kino: Hartmut Ernst 46,4 Jahre 151 im Schnitt 26,4 Prozent Das Kinojahr in Zahlen Sollten Sie es sich zur Lektüre dieses Magazin gerade im Kinosessel eines Arthouse-Saales gemütlich gemacht haben, dann könnte es Sie interessieren, dass letztes Jahr auf Ihrem Sitzplatz im Schnitt 151 weitere Filmliebhaber thronten. Das ist nur eine Erkenntnis aus einer Studie zum Kinojahr 2013, die die Filmförderungsanstalt (FFA) kürzlich auf ihrer Homepage veröffentlicht hat. Eine betrachtenswerte Auflistung von Statistiken und Auswertungen, die ihren Fokus auf das Programmkino richtet. ArthouseFilme und deren Aufführungsstätten werden darin ergründet. Und Sie, das Publikum. Sie sind weiblich und 46,4 Jahre alt? Sie sind Angestellte mit Abitur oder gar Studium in der Tasche? Sie gehen tendenziell in der zweiten Wochenhälfte, vor allem aber am Wochenende ins Kino? Herzlichen Glückwunsch! Damit gehören Sie zu den Hauptvertretern der Programmkinogänger im Jahr 2013. Ich korrigiere: Hauptvertreterinnen, wenn auch nur knapp. Arthouse-Fans wie Sie sind darüber hinaus im Vergleich zu den Besuchern fern des Programmkinos die treueren Zuschauer. Vorbildliche 26,4% Ihresgleichen besuchen mindestens sieben Mal im Jahr einen Kinosaal. Und das, im Unterschied zu den nicht minder geschätzten Rudelgängern jenseits des Arthouse-Segments, durchaus auch mal ganz ohne Begleitung. Höchstwahrscheinlich haben Sie im vergangenen Jahr „Django Unchained“, „Life of Pi“ und „Der große Gatsby“ gesehen, ihr Lieblingsfilm war derweil die deutsche Produktion „Ostwind – Zusammen sind wir frei“. Richtig? Ein Blick in die FFA-Erhebung ist wertvoll aufschlussreich und amüsant zugleich. Interessiert sich der Großteil des Arthouse-Publikums in erster Linie für Thema und Geschichte eines Films, richten die Besucher anderer Genres die Auswahl ihres Kinofilms zudem verstärkt auf Fortsetzungen aus. Dabei ist das wohl auch eine Frage von Angebot und Nachfrage. So bildet Wim Wenders mit „In weiter Ferne, so nah!“, der Fortsetzung zu „Der Himmel über Berlin“, eine seltene Ausnahme in Sachen Arthouse-Sequels. Auf den zweiten Teil von „Außer Atem“, „Jules und Jim“ oder „Das weiße Band“ warten Sie schließlich bis heute nicht. Wie auch immer, als Arthouse-Fan sind Sie gut aufgehoben in Köln, denn das Programmkino ist eine Domäne der Großstadt. Davon weiß die Statistik ebenso zu berichten wie von der Tatsache, dass Sie als KinogängerInnen generell zu den Besserverdienenden zählen, dass Sie dabei weniger Eintritt zahlen als die genresprengende Gesamtbesucherschaft und dass Sie beim Verzehr vergleichbar knausern. Ups. Also rasch nochmal raus zur Theke und die Statistik korrigieren! Aber bitte nichts kaufen, was knistert. Denn Schmatzen, Rascheln und Schlürfen stören durchschnittlich wie viel Prozent der Kinobesucher? Ach, dazu gibt es gar keine Erhebung? Bitte sofort einbeziehen, liebe FFA! Ihnen derweil angenehme Unterhaltung, stillen Prost und ruhigen Appetit im Kino, X HARTMUT ERNST X X X X Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 25 www.choices.de/heute-im-kino choice of choices Emotionale Portraits: Steves Mutter Die (Anne Dorval) Emotionale Ausbrüche „Mommy“ von Xavier Dolan Die alleinerziehende Diane ist mit ihrem schwer erziehbaren Sohn Steve überfordert. C Eindringliches Gefühlskino Die Kinoleinwand ist rechteckig. Wenn man diese Fläche mit den gängigen Breitbildformaten füllt, hat man viel Raum links und rechts vom Bildzentrum. Man kann damit wunderbare Totalen von weiten Landschaften abbilden. In Jean-Luc Godards „Die Verachtung“ von 1963 sagt der Regisseur Fritz Lang aber abschätzig, das Format sei nicht für Menschen, sondern nur für Schlangen und Begräbnisse geeignet. Godard wurde angeblich vom Produzenten genötigt, „Die Verachtung“ im Breitwandformat Cinemascope zu drehen, stellt damit dann aber gelungen die Entfremdung und Distanziertheit der Figuren dar. In Xavier Dolans neuestem Film „Mommy“ hocken die Hauptfiguren bedrohlich dicht aufeinander. Auf der Pressekonferenz in Cannes sagte der kanadische Regisseur ganz im Sinne Fritz Langs, dass es beim Kinobild an den Seiten oft viel zu viel Raum gibt, der nur vom Bildzentrum ablenke. Dolan zeigt seinen Film im ungewöhnlichen Format 1:1 – das Bild ist komplett quadratisch. Man könnte auch sagen: Er filmt Porträts von Menschen. Ästhetische Freiheit und emotionale Dringlichkeit Diane, kurz Die genannt, muss ihren Sohn Steve aus einem Heim für schwer Erziehbare nehmen. Er hat ein Feuer gelegt, bei dem ein Junge verletzt wurde. Jetzt zieht der energiegeladene und zu Gewaltausbrüchen neigende 15Jährige wieder zu seiner Mutter. Der Vater ist vor drei Jahren gestorben, und so müssen die beiden alleine zusehen, wie sie miteinander klar kommen. Zwar scheint die jugendlich wirkende Die das Leben leicht zu nehmen und voller Enthusiasmus an den gemeinsamen Neustart zu gehen. Doch Steves Überschwang, seine extremen emotionalen Ausbrüche von Liebe und Hass bringen sie bald an den Rand ihrer Kräfte. Mit der neu zugezogenen Kyla kommt neue Hoffnung auf: Die Lehrerin ist wegen eines Traumas, durch das sie nun stottert, unbefristet beurlaubt. Sie gibt Steve Privatunterricht, während Die eine neue Anstellung sucht. Doch das nächste Problem lässt nicht lange auf sich warten: Die Eltern des durch die Brandstiftung verletzten Jungen verklagen Steve und seine Mutter auf ein hohes Schmerzensgeld. Das Geld haben sie natürlich nicht. Was der 25-jährige Kanadier Xavier Dolan in den letzten fünf Jahren auf die Filmwelt losgelassen hat, ist im Kontext seines Alters fast einmalig, und auch unabhängig davon eine beeindruckende Filmografie, die sich sowohl durch ungewöhnlichen Gestaltungswillen als auch durch tiefe Emotionalität auszeichnet: Mit 17 hat er mit „I Killed My Mother“ sein erstes Drehbuch geschrieben, www.choices.de/heute-im-kino das er mit 19 Jahren verfilmte. Es folgten „Herzensbrecher“, „Laurence Anyways“, „Sag nicht, wer Du bist“, der erst im August in den hiesigen Kinos lief, und nun „Mommy“. Für die Mehrzahl seiner Filme zeichnet er nicht nur verantwortlich als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller, sondern macht auch den Schnitt, das Kostümdesign und kümmert sich um die Musikauswahl. Gerne schneidet er auch eigenhändig die Filmtrailer und sorgt dafür, dass die Filmplakate so aussehen, wie er sich das vorstellt. Nebenher arbeitet er seit vielen Jahren als Schauspieler. Während des Drehs von „Mommy“ hat er seine erste Hauptrolle in einem fremden Film übernommen. Für die kanadische Version von „Herr der Ringe“ und „Twilight“ stand er außerdem als Synchronsprecher im Studio. Vielleicht ist er ein Workaholic wie Fassbinder, vielleicht ein Kontrollfreak. Das Entscheidende ist aber, dass seine Filme immer eine große ästhetischen Freiheit und eine emotionale Dringlichkeit antreibt, der man sich kaum entziehen kann. Physische Präsenz So ist auch „Mommy“ von der ersten bis zur 139. Minute gewaltiges Gefühlskino. Dolan lotet die Möglichkeiten des Kinos aus – spielt mit den Farben, der Musik, der Kameraeinstellung und sogar mit dem Bildformat – ist aber auf eine leichtfüßige Art immer weit entfernt von jeglichen Klischees. Geerdet sind seine formalen Ideen, die stets im Dienste der Geschichte stehen, von den großartigen Hauptdarstellern – neben Anne Dorval und Suzanne Clément der erst 17-jährige Antoine-Olivier Pilon als Steve. Sie verkörpern mit ihrer physischen Präsenz Figuren, die um ihr Leben kämpfen. Auch mit „Mommy“ konnte Dolan in Cannes wieder einen Preis gewinnen. Zwar immer noch nicht den ersehnten Hauptpreis, auch wenn das diesmal viele erwartet hatten. Stattdessen erhielt er für „Mommy“ den Preis der Jury. Der wurde ausnahmsweise gleich zweimal verliehen. Der 25-jährige Impulsgeber des Gegenwartkinos teilte sich den Preis mit dem 84-jährigen Nouvelle Vague-Erneuerer Jean-Luc Godard. Der hat seinen ersten Langfilm „Außer Atem“ mit 30 gedreht. Atemlos ist Xavier Dolan sicher noch lange nicht. Trotzdem will er sich jetzt erst mal eine kleine Auszeit gönnen und Kunstgeschichte studieren. Aber natürlich liegt schon wieder ein fertiges Drehbuch in seiner Schublade. CHRISTIAN MEYER MOMMY Cannes 2014: Preis der Jury CDN/F 2014 - Drama - 139 Min - Regie: Xavier Dolan mit: Anne Dorval, Antoine-Olivier Pilon, Suzanne Clément Start: 13.11. Filmpalette 26 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Kölner Kritikerspiegel November 2014 Die häufigsten Nennungen Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger Thomas Linden Kölnische Rundschau Herausragend Mr. Turner – Meister des Lichts von M. Leigh Bemerkenswert Plötzlich Gigolo von J. Turturro Best of Comedy 5 Zimmer Küche Sarg von J. Clement, T. Cohen Best of Drama Besondere Erwähnung Die Einsamkeit des Killers (...) von F. M. Böder Ingrid R.-Ruediger Bartsch Hamacher ARD Morgen- film-Dienst magazin Susan Vahabzadeh Süddeutsche Zeitung Sven von Reden StadtRevue Zwei Tage, eine Nacht von J.-P. Dardenne Mommy von X. Dolan Zwei Tage, eine Nacht von J.-P. Dardenne Mr. Turner – Meister des Lichts von M. Leigh Höhere Gewalt von R. Östlund Mr. Turner – Mommy Meister des von Lichts X. Dolan von M. Leigh Citizenfour von L. Poitras Pride von M. Warchus Das Salz der Erde von W. Wenders Sebastian Ko WDR 1 LIVE Verena Lueken FAZ Mr. Turner – Meister des Lichts von M. Leigh Zwei Tage, eine Nacht von J.-P. Dardenne Mommy von X. Dolan Im Labyrinth des Schweigens von G. Ricciarelli Den Himmel gibt‘s echt von R. Wallace 5 Zimmer Küche Sarg von J. Clement, T. Cohen Lars-Olav Daniel Kothenschulte Beier Spiegel Frankfurter Rundschau Cristina Nord Katja Nicodemus taz Die Zeit Christian Meyer choices Kultur.Kino.Köln. Mommy von X. Dolan Mommy von X. Dolan Citizenfour von L. Poitras Zwei Tage, eine Nacht von J.-P. Dardenne 5 Zimmer Küche Sarg von J. Clement, T. Cohen Die Einsamkeit des Killers (...) von F. M. Böder 5 Zimmer Küche Sarg von J. Clement, T. Cohen Mommy von X. Dolan Wir waren Könige von P. Leinemann Zwei Tage, eine Nacht von J.-P. Dardenne Mr. Turner – Pioneer Meister des von Lichts E. Skjoldbjaerg von M. Leigh Zwei Tage, eine Nacht von J.-P. Dardenne Zwei Tage, eine Nacht von J.-P. Dardenne Nightcrawler von D. Gilroy Höhere Gewalt von R. Östlund Höhere Gewalt von R. Östlund Das Salz der Erde von W. Wenders Citizenfour von L. Poitras Nightcrawler Citizenfour von von D. Gilroy L. Poitras Mommy von X. Dolan Karneval! Das Salz der von Erde C. Wischmann von W. Wenders Das Salz der Erde von W. Wenders Mr. Turner – Meister des Lichts von M. Leigh White Shadow von N. Deshe Kino-Kalender PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN bis 6.11. KINO LATINO, Filmpalette Die siebte Ausgabe des Festivals zeigt aktuelle Filme, mit Gästen 12.11. MR. TURNER, Odeon Seniorenkino zeigt Mike Leighs William Turner Biopic, s.S. 40 31.10. 20 Uhr DAS TIER / DRACULA IM HAUS..., Filmhaus Halloween-Double-Feature mit u.a. Kinski als Edgar Allan Poe 14.11. 19.20 Uhr TRUE LOVE, Filmforum homochrom zeigt den Festivalerfolg aus Kanada 31.10. 22 Uhr FRANKENSTEIN, Weisshaus Als Halloween-Spezial läuft der Horror-Klassiker von 1931 15.11. 19 Uhr DER GROSSE DEMOKRATOR, Colabor Rami Hamze versucht sich an demokratischen Prozessen in Kalk 2.11. 15 Uhr QUATSCH UND DIE NASENBÄRBANDE, Cinenova Preview des Kinderfilms mit Benno Führmann u. Fritzi Haberlandt 16.11. 11.30 Uhr ZWEI LEBEN, Filmforum NRW Deutsch-Norwegisches Drama mit Liv Ullmann u. Juliane Köhler 2.11. 17 Uhr PLÖTZLICH GIGOLO, Cinenova Preview der Komödie mit Woody Allen u. John Turturro, s.S. 34 16.11. 15 Uhr GLADIATOR, Filmforum NRW Gezeigt wird der Lieblingsfilm von Anna Prohaska 2.11. 18 Uhr KÖLN NACH DEM KRIEGE, Filmforum NRW Eines der ersten offiziellen Selbstbildnisse der Stadt Köln, von 1948 „Der General“ von Buster Keaton 18.11. 18.30 Uhr NEUKÖLLN UNLIMITED, Filmpalette Doku über eine von Abschiebung bedrohte libanesische Familie 2.11. 20 Uhr DER GENERAL, Philharmonie Buster Keatons Klassiker von 1926 mit Orgel-Begleitung von Dennis James 18.11. 21 Uhr G.B.F., Filmpalette homochrom feiert mit Darren Steins Komödie 5-jähriges Jubiläum 2.11. 20 Uhr EINE TAUBE SITZT AUF EINEM ZWEIG…, Filmforum NRW Mit dem Goldenen Löwen ausgezeichneter neuer Film von Roy Anderson 19.11. 21 Uhr WHEN A STRANGER CALLS, Filmhaus „The ultimate Baby-Sitter Terror!“ verspricht Fred Waldons Film von `79 3.-24.11. ALLES IN ORDNUNG, Filmhaus, Temporary Gallery Filmreihe zu Struktur im Film u. Film als Struktur, jeweils montags 19.-22.11. SOUNDTRACK COLOGNE, div. Orte Fachmesse und Branchentreff für Filmmusik, s.S. 41 5.11. 20 Uhr DIE EINSAMKEIT DES KILLERS..., Odeon Premiere der Komödie in Anwes. des Reg. und Benno Führmann, s.S. 30 19.-23.11. UNLIMITED, Filmforum, Odeon Das Kurzfilmfestival geht in die achte Runde, s.S. 41 5.11. 20 Uhr THE GREEN PRINCE, Filmpalette Doku über einen palästinensischen Überläufer 19.-23.11. VIDEONALE.SCOPE, Filmclub 813, Filmforum Werkschauen von Chantal Akerman und Rainer Komers, s.S. 41 5.11. 21 Uhr APOCALYPTO, Filmhaus Zwiespältige Unterhaltung mit Mel Gibsons Indianer-Action Unlimited: „Ein Bild“ 19.-26.11. SEE THE SOUND, Filmpalette Das Musikfilmfestival ergänzend zu Soundtrack Cologne, s.S. 41 7.11. 19.30 Uhr SPUR DER STEINE, Domforum Lange verbotener DDR-Klassiker mit Manfred Krug von 1966 20.-26.11. EXPOSED, Filmhaus Filmfestival für erste Filme: Debüts und zweite Filme, s.S. 41 9.11. NRW KINOTAG, diverse Orte Die Kölner Kino Nächte, jetzt flächendeckend in ganz NRW, s.S. 41 22.-30.11. CINEPÄNZ, div. Orte 25. Ausgabe des großen Kinderfilmfestivals, s.S. 41 9.11. 12 Uhr ALPHABET, Weisshaus Erwin Wagenhofers Doku kritisiert das klassische Schulsystem 24.11. 20 Uhr MAGIC IN THE MOONLIGHT, Weisshaus Preview des neuen Films von Woody Allen 9.11. 15.30 Uhr DIE HALBSTARKEN, Off Broadway Der Klassiker mit Horst Buchholz filmpsychologisch betrachtet 27.11. 19 Uhr EXPEDITION ANS ENDE DER WELT, Filmforum NRW Dokumentarfilm von Daniel Dencik mit u.a. dem Maler Daniel Richter 9.11. INDEPENDENT INDIAN FILMNIGHT, Cinenova Zwei Arthausfilme aus Indien: „Fandry (19 Uhr); Sulemani Keeda (21.15 Uhr) 28.11. 21.30 Uhr BEAST OF BLOOD, Filmhaus Philippinischer Horror-Trash von 1970 10.11. 20 Uhr LA GRANDE BELLEZZA, Filmpalette Paolo Sorrentinos Fellini-Hommage aus dem letzten Jahr Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... Videonale.scope: „Jeanne Dielman“ 27 28.-30.11. KHANEH CINEMA – HOUSE OF CINEMA, Filmforum NRW Iranische Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme See the Sound: „Finding Fela“ Cinepänz: „Die Nachtigall“ „Magic in the Moonlight“ www.choices.de/heute-im-kino !24(!53+)./s+½,.s:Ã,0)#(%2342s777/&&"2/!$7!9$% 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+ !33% s+/.4!+4 /&&"2/!$7!9$% NEUSTARTS EINER NACH DEM ANDEREN 5 ZIMMER KÜCHE SARG (O.m.U.) NO 2014, R: Hans Petter Moland, D: Alexander Fehling, Gert Voss, Friederike Becht Ab 30.10. Ab 20.11. NZ 2013, R: Jemaine Clement, Taika Waititi, D: Taika Waititi, Jonathan Brugh, Jemaine Clement Die Vampire Viago, Deacon, Vladislav und Petyr teilen sich eine Villa in Wellington. Abgesehen vom fehlenden Spiegelbild, einseitiger Ernährung und gelegentlichen Auseinandersetzungen mit Werwölfen unterscheidet sich ihr Alltag kaum von dem einer ganz normalen WG. Als der 8000-jährige Petyr den coolen Mittzwanziger Nick zum Vampir macht, müssen die anderen Verantwortung für den impulsiven Frischling übernehmen und ihm die Grundregeln des ewigen Lebens beibringen. Im Gegenzug erklärt ihnen Nick die technischen Errungenschaften der modernen Gesellschaft. Als er aber seinen menschlichen Freund Stu anschleppt, gerät das beschauliche Leben der Vampir-Veteranen völlig aus den Fugen. Die Schneeräumung ist eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit. Nils geht ihr mit so einnehmender Zuverlässigkeit nach, dass er zum Bürger des Jahres gewählt wird. Doch schon kurz darauf verkehren sich die Vorzeichen von Nils‘ Ordnungsliebe. Als sein Sohn Opfer der Mafia wird, gerät der beste Bürger in einen ausschweifenden Drogenkrieg. Nils will seinen Sohn rächen und macht sich auf zu einer Reise an den Ursprung des Verbrechens. Einen Auftragskiller nach dem nächsten bringt er so akribisch zu Fall wie er einst seine Mitbürger von unerwünschten Schneemassen befreit hatte. FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN – PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR Sonntag, 9. November, 15.30 Uhr IM LABYRINTH DES SCHWEIGENS Ab 6.11. DE 2014, R: Giulio Ricciarelli, D: Alexander Fehling, Gert Voss, Friederike Becht DIE HALBSTARKEN DE 1956, R: Georg Tressler, D: Horst Buchholz, Karin Baal Vorgestellt von Dipl.-Psych. Gerhard Bliersbach Sonntag, 2. November TAGUNG DER PSYCHOANALYTISCHEN ARBEITSGEMEINSCHAFT KÖLN-DÜSSELDORF E.V. (INSTITUT DER DPV/DGPT) IN ZUSAMMENARBEIT MIT INSCAPE, KÖLN Deutschland, Ende der 50er Jahre: Die Wirtschaft brummt und den Menschen geht es wieder gut. Eines Tages sorgt jedoch der Journalist Thomas Gnielka am Frankfurter Gericht für Aufruhr, als er einen ehemaligen Auschwitz-Wärter anzeigen will, der jetzt als Lehrer offenbar unbehelligt durchs Lebens gehen kann. Der Journalist stößt mit seiner Forderung jedoch auf Ablehnung. Nur der junge Staatsanwalt Johann Radmann schenkt ihm Gehör und will die Vorgänge aufklären. NIGHTCRAWLER Dienstag, 04. November, 20.00 Uhr LAND IN SICHT Ab 13.11. US 2013, R: Dan Gilroy, D: Jake Gyllenhaal, Bill Paxton, Rene Russo D 2013, R: Nadav Schirmann Dienstag, 11. November, 20.00 Uhr HOMS – EIN ZERSTÖRTER TRAUM SY/DE 2013, B u R: Talal Derki Dienstag, 18. November, 20.00 Uhr SILVERED WATER, SYRIA SELF PORTRAIT (O.m.e.U.) SY 2014, B u R: Ossama Mohammed und Wiam Simav Bedirxan Lou Bloom lebt zurückgezogen in Los Angeles und hält sich mehr schlecht als recht mit kleineren Diebstählen über Wasser. Nach erfolglosem Bemühen um einen anständigen Job, beginnt Lou als freier Kameramann für einen TV-Nachrichtensender zu arbeiten. Sein Spezialgebiet: lokale Verbrechen und Unfälle. Der äußerst ehrgeizige Lou lernt schnell und findet zusehends Gefallen an dem skrupellosen Geschäft der „Nightcrawler“, bei dem jedes gefilmte Verbrechen bares Geld bedeutet und Opfer Mittel zum Zweck werden. Die Nachrichtenchefin Nina ist begeistert von dem Einsatz des neuen Freelancers. Doch sie ahnt nicht, wie weit Lou – in seinem Drang nach Anerkennung – bereit ist zu gehen. Die Koautorin des Films Wiam Bedrkhan Simav ist zum Gespräch anwesend. Dienstag, 25. November, 20.00 Uhr TALL AS A BAOBAB TREE (O.m.e.U.) SN, US 2013, R: Jeremy Teicher In Kooperation mit Cinepänz. Dienstag, 02. Dezember, 20.00 Uhr NAIROBI HALF LIFE KE/DE 2012, R: David Tosh Gitonga he Täglic ngen u l l Vorsteab Uhr 15.00 weisshaus &),-+5.34 4(%!4%2s+½,.s,58%-"52'%2342s 7777%)33(!53+)./$% 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+ !33%s +/.4!+4 7%)33(!53+)./$% NEUSTARTS MAGIC IN THE MOONLIGHT Ab 4.12. GB 2014, R: Woody Allen, D: Colin Firth, Emma Stone HIN UND WEG Seit 23.10. DE 2014, R: Christian Zübert, D: Florian David Fitz, Julia Koschitz &àR DIE JÊHRLICHE 2ADTOUR MIT SEINEN &REUNDEN HAT (ANNES DAS :IELAUSGESUCHT!USGERECHNET"ELGIEN%RSTUNTERWEGSERFAHREN DIE &REUNDE DASS ER AN EINER UNHEILBAREN +RANKHEIT LEIDET UND DIESE 2EISE SEINE LETZTE SEIN SOLL $IE 'RUPPE REAGIERT ZUNÊCHST GESCHOCKTDOCHDANNBEGINNTEINEWILDEEINZIGARTIGE4OURDENN DURCH(ANNESERKENNENDIE&REUNDEWIEKOSTBARDAS,EBENWIRK LICHISTUNDFEIERNESWIENIEZUVOR MR. TURNER – MEISTER DES LICHTS Ab 6.11. GB/DE/FR 2014, R: Mike Leigh, D: Timothy Spall, Dorothy Atkinson Weisshaus-Preview: Montag, 24. November, 20.00 Uhr (O.m.U) An der französischen Mittelmeerküste treibt die vermeintliche Wahrsagerin Sophie ihr Unwesen und zieht mit ihren Prophezeiungen den Reichen und Schönen das Geld aus den prallgefüllten Taschen. Als sich Sophie und Stanley langsam näherkommen, beginnt sogar der Meisterillusionist selbst daran zu zweifeln, dass die junge Dame eine Betrügerin ist… WEISSHAUS HALLOWEEN SPECIAL Freitag, 31. Oktober, 22.00 Uhr FRANKENSTEIN (OV) US 1931, R: James Whale, D: Boris Karlov, Colin Clive, u.a. SCHULE IM AUFBRUCH Sonntag, 9. November, 12.00 Uhr ALPHABET AT/DE 2013, Dokumentation, R: Erwin Wagenhofer 1826: Der englische Maler William Turner ist ein ebenso renommiertes wie exzentrisches Mitglied der Royal Academy. Er lebt mit seinem Vater William, den er innig liebt, und seiner Haushälterin Hannah Danby in London. Hannah verehrt den genialen Maler, der jedoch stillt an ihr nur sein sexuelles Verlangen. Denn Turner ist ein Egomane, ein wortkarger Einzelgänger – und doch zugleich ein Mann von enormer Sensibilität. Das Künstlergenie hat sich keiner Autorität, sondern der Vielfalt des Lebens verschrieben: Er genießt die Gastfreundschaft des Landadels oder besucht Bordelle, um junge Prostituierte zu zeichnen. Er ist stetig auf Reisen und lässt nichts aus, um dem Phänomen der Wahrnehmung auf die Spur zu kommen. EIN SCHOTTE MACHT NOCH KEINEN SOMMER (DF + O.m.U.) Ab 20.11. GB 2014, R: Guy Jenkin, Andy Hamilton, D: Rosamund Pike, David Tennant Doug, Abi und ihre drei Kinder machen sich auf den Weg nach Schottland, um bei der Geburtstagsfeier von Dougs Vater Gordie dabei zu sein. Während der Reise haben die gestressten Eltern alle Hände voll damit zu tun, ihre gewieften kleinen Gören unter Kontrolle zu halten - vor allem wenn es darum geht, ein Geheimnis vor der restlichen Familie zu bewahren... KIDSKINO Samstag und Sonntag um 15.00 Uhr Samstag, 01. November & Sonntag, 02. November KUDDELMUDDEL BEI PETTERSSON UND FINDUS SE/DK/DE 2009, R: : Jørgen Lerdam und Anders Sørensen &3+ABEMPFAB*AHRE Samstag, 08. November LOLA AUF DER ERBSE DE 2014, R: Thomas Heinemann &3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL Sonntag, 09. November SPUTNIK DE/BE/CZ 2013, R: Markus Dietrich &3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL Samstag, 15. November & Sonntag, 16. November DER BLAUE TIGER CZ 2011, R: Petr Oukropec &3+ABEMPFAB*AHRE Samstag, 22. November & Sonntag, 23. November PETTERSSON UND FINDUS – KLEINER QUÄLGEIST, GROSSE FREUNDSCHAFT DE 2013, R: Ali Samadi Ahadi &3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL Samstag, 29. November & Sonntag, 30. November DIE VAMPIRSCHWESTERN DE 2012, R: Wolfgang Groos &3+ABEMPFAB*AHRE Film-Kritik Nils sieht rot Eine Begegnung nimmt ihren Lauf Blutiger Schnee Antiheld „Einer nach dem anderen“ von Hans Petter Moland „Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss“ von Florian Mischa Böder Ein Vater begibt sich nach dem Mord an seinem Sohn auf Rachefeldzug. C Skurriler Thriller aus Norwegen Ein derangierter Profikiller erhält nach Jahren des Wartens den ersten Auftrag. C Sympathisch aberwitzige Komödie Als man seinen Sohn tot auffindet, bezweifelt Vater Nils zu Recht dessen Drogentod, lädt sein Gewehr durch und begibt sich auf die Suche nach den Verantwortlichen. Die findet er in der nächsten Stadt. Couragierte Verhöre führen ihn schon bald zum örtlichen Mafiaboss, wenig später ruft die blutige Spur einen rachsüchtigen, serbischen Paten auf den Plan. Nach seiner gelungen verschrobenen Komödie „Ein Mann von Welt“ sucht Regisseur Hans Petter Moland wieder den skurrilen Krimiplot. „Einer nach dem anderen“ kommt nicht an die Seele des Vorgängers heran, insgesamt aber hübsch makaber, nordisch und mit einem amüsant corleonesken Bruno Ganz. HARTMUT ERNST Koralnik ist Profikiller einer Sondereinheit der EU, die nach 9/11 gegründet wurde. Seit acht Jahren wartet er nun auf seinen ersten Auftrag. Dann aber schneit die Medizinerin Rosa in sein Leben und plötzlich klingelt sein Diensttelefon. Mit Rosa im Schlepptau zieht Koralnik gen Belgien, wo die beiden auf unvorhersehbare Komplikationen stoßen. Fernab angepasster Mainstreamkost folgt diese Komödie dem Paar durch eine verschroben schräge Irrfahrt. Benno Führmann glänzt, indem er seinen zermürbten, paranoiden und sozial verkümmerten Agentenclown bis hin in die Slapstickspitzen mit großer Ernsthaftigkeit verkörpert. Aberwitzig, melancholisch und eine Prise nordisch. HARTMUT ERNST choices verlost 3x2 Karten für eine Vorstellung im OFF Broadway. E-Mail bis 23.11. an verlosung@choices.de, Kennwort: Einer nach dem anderen choices verlost 2x2 Karten für eine Vorstellung im Filmhaus. E-Mail bis 16.11 an verlosung@choices.de Kennwort: Die Einsamkeit des Killers EINER NACH DEM ANDEREN Montreal 2014: Bester int. Film, H. P. Moland N/S/DK 2014 - Action / Komödie - 117 Min - ab 16 J. - Regie: Hans Petter Moland mit: Stellan Skarsgård, Bruno Ganz, Pål Sverre Valheim Hagen Start: 20.11. DIE EINSAMKEIT DES KILLERS VOR DEM SCHUSS Cinenova, OFF Broadway Odeon D 2014 - Komödie / Tragikomödie - 80 Min - Regie: Florian Mischa Böder mit: Benno Fürmann, Mavie Hörbiger, Wolf Roth Start: 13.11. Köln im Film e.V. und das Historische Archiv der Stadt Köln zeigen: Ein Zeitdokument: Sonntag, 2. November 2014, 18.00 Uhr KÖLN NACH DEM KRIEGE Regie: Hans Schmitt, D 1948, 43 Min. Sandras (Marion Cotillard) Zukunft liegt in den Händen ihrer Kollegen Moralisches Dilemma „Zwei Tage, eine Nacht“ von Jean-Pierre & Luc Dardenne Nur wenn die Kollegen auf ihre Prämie verzichten, verliert Sandra ihre Stelle nicht. C Kluges Sozialdrama >(KNOKUVGKPGUFGTGTUVGPQHſ\KGNNGP5GNDUVDKNFPKUUGFGT5VCFVPCEJFGO<YGKVGP 9GNVMTKGI<WUGJGPUKPF#WHPCJOGP-ÑNPGT-COGTCO¼PPGTXQOWP\GTUVÑTVGP-ÑNP CWUFGT8QTMTKGIU\GKV$KNFGTXQPFGT$QODCTFKGTWPIFGT5VCFVY¼JTGPFFGU<YGK VGP9GNVMTKGIGUWPFCWUFGTWPOKVVGNDCTGP0CEJMTKGIU\GKV 8GTCPUVCNVWPIUQTV (KNOHQTWO049/WUGWO.WFYKI$KUEJQHUICTVGPUVTC²G-ÑNP6GN 'KPVTKVVŝGTOŝ &CU2TQLGMVWPFFKG8GTCPUVCNVWPIGPYGTFGPIGHÑTFGTVXQP Sandra droht ihre Stelle zu verlieren. Es sei denn, sie kann ihre Kollegen davon überzeugen, auf ihre Boni zu verzichten. Dann wäre die Firma bereit, sie zu behalten. Kapitalistische Logik, wie sie perfider nicht sein könnte. Die psychisch labile Sandra hat das Wochenende Zeit, um die Kollegen, die ablehnend reagieren, umzustimmen, und geht Klinken putzen. Die Dardennes exerzieren anhand der Kollegen die Möglichkeiten durch, wie man sich in dieser moralischen Zwickmühle verhalten kann. Trotz des klar strukturierten, scheinbar kühlen Grundgedankens entfaltet sich nicht zuletzt dank Marion Cotillard ein ergreifendes Sozialdrama, das klar gedachtes Kino ist, aber nie behauptet, die Ordnung der Welt sei nur annähernd so offensichtlich wie das Konzept dieses großartigen Films. CHRISTIAN MEYER ZWEI TAGE, EINE NACHT -ÑNPKO(KNOG8EQ-ÑNPKUEJGU5VCFVOWUGWO<GWIJCWUUVT-ÑNP 6GNŌ^OCKN"MQGNPKOſNOFG^YYYMQGNPKOſNOFG B/F/I 2014 - Drama - 95 Min - ab 6 J. - Regie: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne mit: Marion Cotillard, Fabrizio Rongione, Olivier Gourmet Start: 30.10. Cinenova, Filmpalette, Odeon www.choices.de/heute-im-kino 30 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Gespräch zum Film Regisseur Florian Mischa Böder am Set, Foto: Martin Menke „Ich musste von diesem Killer erzählen, der ständig scheitert“ Florian Mischa Böder über Schauspieler, Publikumsgeschmack und Genrekonventionen Florian Mischa Böder, Jahrgang 1974, hat von habe versucht, das Beste rauszuholen. Im Vorfeld 1997 bis 2002 an der Kunsthochschule für Me- haben wir viel über die Figuren gesprochen, das dien Köln (KHM) studiert. Währenddessen ar- ist ja auch schon eine Art Probe: Wie schnell oder beitete er u.a. für „Die Harald Schmidt Show“ langsam ist die Figur, wie fasst sie Dinge an, was und „Die Sendung mit der Maus“. Seitdem ist er hat sie für eine Körperlichkeit, wie spricht sie und als freier Autor und Regisseur für Kino-, Fern- wie kann man so etwas spielen. Die Stellprobe, in der die Technik Zeit für Kamera und seh- und Theaterproduktionen tätig. „Die Einsamkeit des Killers „Den Helden zu demon- Ton braucht, lassen dann viele vervor dem Schuss“ ist nach „Nichts tieren, hat mir besonders streichen und gehen erst mal zum viel Spaß gemacht“ Catering. Ich nutze diese Zeit gerne, geht mehr“ (2006) sein zweiter denn da kennt man schon den Ort, Kinofilm. hat ein Gefühl für die Szenerie und kann ganz nuchoices: Herr Böder, ihr Debüt „Nichts geht anciert in die Szene gehen, auch wenn das nur in mehr“ ist von 2006, seitdem war im Kino nichts einem Nebenraum geschieht. Wenn man dann zumehr von Ihnen zu sehen. Stattdessen haben Sie rück ans Set kommt, ist man frisch und warm und viel Theater-Regie gemacht. Wieso jetzt doch meistens schon einen guten Schritt weiter. noch mal Kino? Florian Mischa Böder: Ich habe tatsächlich ein- Benno Führmann kann in seiner Filmografie eine fach lange gebraucht für den Film. Ich habe di- reiche Palette an Figuren vorweisen – von korekt im Anschluss an mein Debüt angefangen zu mödiantisch bis dramatisch. Trotzdem ist man schreiben und sehr lange an dem Buch gearbeitet. überrascht, ihn in so einer Rolle zu sehen, die Zwischendurch gab es auch ein paar andere Pro- teilweise auch in den Slapstick geht ... jekte, aber manches klappt dann ja auch nicht. „Die Ich habe ihn in „Warum Männer nicht zuhören und Einsamkeit des Killers ...“ hat sich dann schließlich Frauen schlecht einparken“ von Leander Hausmann gesehen. Das war sehr lustig und auch slapstickdurchgesetzt. haft. Er war zwar total over the top und vollkomHat das Theater Ihre Arbeitsweise als Filmregis- men abgehoben, aber das war gut gemacht, auch seur verändert, zum Beispiel die Arbeit mit den handwerklich. Und da habe ich gemerkt, dass er ein großes komödiantisches Talent hat. Ganz viele Schauspielern? Ich habe auch schon vor meinem Kinodebüt Erfah- wissen das nicht, weil man ihn so oft ernst sieht. rung mit der Theaterregie gemacht – das war also Er ist ja fast ein Paradebeispiel für einen Killer oder nicht ganz neu für mich, und es hat mich geprägt. Agenten wie James Bond. Die Fallhöhe ist ja hoch: Bei meiner ersten Inszenierung habe ich mit einem Wie er daher kommt, denkt man sofort „Das ist ganz jungen Ensemble gearbeitet, die waren alle unser Held“. Diese Figur dann zum Antihelden zu ganz frisch. Das war eine sehr konstruktive Stim- demontieren hat mir mit Benno besonders viel Spaß mung, wir haben viel ausprobiert. Dabei habe ich gemacht. Genau diese Brüche kann er gut darstelgelernt, wie Schauspieler arbeiten: In dieser luxu- len, ich hatte da absolutes Vertrauen in ihn. riösen Zeit – das waren drei Monate Probenzeit – habe ich gelernt, was Schauspieler geben können, Wenn man sich die in Deutschland erfolgreichen warum sie es geben und wie man da hinkommt. Die Komödien ansieht dann schlägt Ihr eher langsam Darsteller haben mir damals teilweise ganz kon- gehaltener Film, der auf Schenkelklopfer verzichtet, ganz andere Töne an. Können Sie sich krete Tipps gegeben. trotzdem ein größeres Publikum vorstellen? Haben Sie für die Arbeit am neuen Film die lan- Ich glaube, dass man als einzigen Ratgeber seinen eigenen Geschmack haben kann. Ich finde es gen Probezeiten übernommen? Wir hatten keine besonders lange Probenzeit, weil schwierig, wenn man anfängt, an das Publikum zu das alleine schon terminlich schwierig war. Ich denken und das von sich trennt im Sinne von „Das Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 31 Publikum will aber...“. Da bewegt man sich auf dünnem Eis. Ich habe an diesem Film auch deswegen so lange gearbeitet, weil ich versucht habe, meinem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Ich möchte den Film am Ende mögen können. Dann habe ich eine ganz idealistische Hoffnung, dass es dafür auch ein Publikum gibt. Ihr Film vermischt Killerfilm mit Komödie und spielt mit den Genrekonventionen. Was reizt Sie an dem Genre? Die Idee des Films kam aus der Überlegung, was passieren würde, wenn man die Überhöhung aus so einem Agentenfilm nehmen würde und die Kleinigkeiten ernst nimmt. Mit den kleinen, profanen Dingen ist man schnell bei einer Komödie. Mir kam der Gedanke bei einem Jason-Bourne-Film. Ich konnte diesen Film dann gar nicht mehr ernst nehmen, obwohl ich die Bourne-Filme eigentlich mag. In dem Moment war aber die Idee geboren und ich dachte, ich muss von diesem Killer erzählen, der ständig gegen die Wand läuft, ständig scheitert – der ist viel interessanter. Die Story ist eingebettet in den Gedanken an eine korrupte EU-Bürokratie im Leerlauf. Inwiefern ist das Thema zentral für den Film? Dahinter steht wieder der Gedanke, einen Bruch im Agentenfilm herzustellen. Man erwartet in amerikanischen Agentenfilmen immer, dass alles überdramatisch ist und groß aufgefahren wird. Da ist alles High-Tech und hochbrisant, auch auf politischer Ebene. Die Idee, die Luft da rauszulassen, führte zu der Frage, wie das denn politisch aussehen würde? Es wird ja am Anfang gesagt, dass Europa nach 9/11 auch solche Geheimprogramme wie die USA haben will. Aber natürlich geht es in der EU nicht ohne Gremien und ohne die Bewilligung von Geldern, auch wenn das eine ganz geheime Abteilung ist. Diese Telefonate, die Koralnik die ganze Zeit macht, sind ja furchtbar für ihn und erzeugen einen wahnsinnigen Kontrast dazu, wie er sich eigentlich sieht. Er wird verwaltet! Wenn er am liebsten einfach loslegen würde, landet er stattdessen in der Telefonwarteschleife. INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER www.choices.de/heute-im-kino Film-Kritik Hochspannend: Vorbereitungstreffen im Hotelzimmer Verfolgt wegen seiner vermeintlich magischen Gliedmaßen: Alias Ziviler Ungehorsam Ausgestoßener „Citizenfour“ von Laura Poitras „White Shadow“ von Noaz Deshe Edward Snowden und die Geschichte der NSA-Enthüllungen. C Dokumentarischer Politthriller Als Albino ist der jugendliche Alias in Tansania ständiger Verfolgung ausgesetzt. C Jugenddrama wie ein Fiebertraum Das ist nicht irgendeine Doku, die versucht, den Weg des Edward Snowden nachzuzeichen. Der hat Anfang 2013 nicht nur zu dem Journalisten Glenn Greenwald, sondern auch zur Filmemacherin Laura Poitras Kontakt aufgenommen. Als Mitte des Jahres endlich ein Treffen in Hongkong zustande kam, war Poitras immer mit der Kamera dabei – Tage, bevor die ersten Daten veröffentlicht wurden. Wir erleben also hautnah, wie der erstaunlich souveräne Snowden sich vorstellt, seine Beweggründe darlegt, das Geheimmaterial erklärt und gemeinsam mit den Anwesenden sowohl die Pläne für die Veröffentlichung als auch für seine Sicherheit entwickelt. Das ist erhellend und zugleich spannend wie ein Politthriller. Daneben zeigt Poitras die Reaktionen der NSA und der Regierung, die im Rückblick ein Hohn sind. CHRISTIAN MEYER Der Film verströmt die Atmosphäre einer Reportage von Vice-TV: Wackelige Kamera, den Protagonisten dicht auf den Fersen, inmitten des pulsierenden Lebens einer afrikanischen Stadt. Tatsächlich ist der narrative Hintergrund, dass Albinos in Tansania von Witch-Doctors gejagt werden, die ihre angeblich magischen Gliedmaßen verkaufen, nicht erfunden. Wie die Hauptfigur Alias mussten schon viele Erleben, wie Familienmitglieder deswegen von Banden getötet wurden. Alias flüchtet zu seinem Onkel in die Stadt, aber auch dort ist er ein Ausgestoßener. Der in Berlin lebende Israeli Noaz Deshe verbindet dokumentarische Stilmittel mit poetischen Szenen und einer nonlinearen Erzählweise, die immer wieder die Wirkung eines Fiebertraums entfalten. Ein unangenehmer, aber sehr beeindruckender Film. CHRISTIAN MEYER CITIZENFOUR WHITE SHADOW Venedig Filmfestival 2013: Luigi De Laurentiis Preis D/USA 2014 - Dokumentarfilm - 114 Min - Regie: Laura Poitras mit: Edward Snowden Start: 6.11. Filmpalette TAN/I/USA/D 2013 - Drama - 115 Min - Regie: Noaz Deshe mit: Hamisi Bazili, James Gayo, Glory Mbayuwayu Start: 6.11. Filmpalette „Eine Hommage - poetisch, berührend.“ ZDF HEUTE JOURNAL „Ein bewegendes, monumentales Werk, das gerade auf der großen Leinwand eine ungeheure Wucht entfaltet.“ ARD TTT „Ein Dokumentarfilm von legendärer Dimension.“ LE FIGARO Spieglein, Spieglein - Hallo? „Ich bin der Typ aus Twilight“ „5 Zimmer, Küche, Sarg“ von Jemaine Clement & Taika Waititi Eine Reise mit Sebastião Salgado Ein Film von WIM WENDERS und JULIANO RIBEIRO SALGADO AB 30. OKTOBER IM KINO www.DasSalzderErde-derFilm.de Legendäre Vampire treffen auf modernen Alltag. C Skurrile Mockumentary der „Flight of the Conchords“-Macher Wie zieht man sich ohne Spiegelbild an und wer wäscht die blutigen Teller ab? So sehen Alltagsprobleme einer Vampir-WG im 21.Jahrhundert aus, deren beschauliches Leben eine Filmcrew dokumentiert. Doch als der 8000-jährige Petyr den Mittzwanziger Nick beißt und dieser auch noch seinen sterblichen Nerd-Freund Stu anschleppt, gerät der Alltag durcheinander. Ob Nazi-Vergangenheit oder Faible für Jungfrauen – dieser Film schert sich nicht um politische Korrektheit und nimmt spielerisch Vampirklassiker von „Nosferatu“ bis „Dracula“ aufs Korn. Die verschrobenen Charaktere stehen dabei im Vordergrund und zeigen, dass Vampire, trotz gelegentlicher Blutbäder, recht menschliche Probleme haben. Pointiere Gags, schräge Typen und etwas Nonsense sorgen für das nötige Totlach-Potential. NINA HEINRICHS 5 ZIMMER, KÜCHE, SARG NZ/USA 2014 - Komödie - 85 Min - ab 12 J. - Regie: Taika Waititi, Jemaine Clement mit: Taika Waititi, Jemaine Clement, Jonathan Brugh Start: 30.10. OFF Broadway www.choices.de/heute-im-kino 32 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln NEUSTARTS DAS SALZ DER ERDE / THE SALT OF THE EARTH So. 09.11. um 11:30 Uhr Kölsche Filmmatinée: KARNEVAL - WIR SIND POSITIV BEKLOPPT Brasilien, Frankreich, Italien 2014 | Dokumentation | 110 Minuten R: Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado AB 30.10. In den vergangenen 40 Jahren hat der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado auf allen Kontinenten die Spuren unserer sich wandelnden Welt und Menschheitsgeschichte dokumentiert. DAS SALZ DER ERDE präsentiert Sebastião Salgados Leben und Arbeit aus der Perspektive zweier Regisseure: der seines Sohnes Juliano Ribeiro Salgado, der seinen Vater in den vergangenen Jahren oft mit der Filmkamera begleitete, und der von Wim Wenders, Bewunderer von Salgados Fotokunst, selbst Fotograf und einer der großen Filmemacher unserer Zeit. ZWEI TAGE EINE NACHT AB 30.10. Frankreich, Belgien, Italien 2014 | 95 Minuten | R: Jean-Pierre und Luc Dardenne D: Marion Cotillard, Fabrizio Rongione, Pili Groyne u.a. zu Gast Biggi Fahnenschreiber So. 09.11. um 14:00 Uhr POETRY/FILM EXTRAS Sandra muss auf die Solidarität ihrer Kollegen hoffen. Ihre Firma hat finanzielle Schwierigkeiten und stellt das Kollegium vor die Wahl. Entweder verzichten alle 16 Mitarbeiter auf ihre 1000 EUR Bonuszahlung oder eine Stelle wird gestrichen. Und zwar die von Sandra. Achtundvierzig Stunden hat Sandra Zeit, um ihre Arbeitskollegen zu überreden, auf ihre begehrten Bonuszahlungen zu verzichten, damit sie selbst ihren Job behalten kann. Der Film der belgischen Regiemeister feierte im Wettbewerb der internationalen Filmfestspiele von Cannes seine Weltpremiere. 20. - 22.11. SOUNDTRACK COLOGNE 20. - 22.11. UNLIMITED KURZFILMFESTIVAL 22. - 30.11. CINEPÄNZ FILME MR. TURNER AB 06.11. Großbritannien 2014 | 149 Minuten | R: Mike Leigh D: Timothy Spall, Paul Jesson, Marion Bailey u.a. 1826: Der englische Maler William Turner ist ebenso renommiert wie exzentrisch. Er lebt mit seinem Vater William und seiner Haushälterin Hannah Danby in London. Hannah verehrt den genialen Maler, der jedoch stillt an ihr nur sein sexuelles Verlangen. Denn Turner ist ein Egomane, ein wortkarger Einzelgänger – und doch zugleich ein Mann von enormer Sensibilität. Das Künstlergenie hat sich keiner Autorität, sondern der Vielfalt des Lebens verschrieben. Seniorenkino Mi. 12.11. um 14:30 Uhr Ab 20.11. HÖHERE GEWALT DIE EINSAMKEIT DES KILLERS VOR DEM SCHUSS Deutschland 2014 | 80 Minuten | R: Florian Mischa Böder D: Benno Fürmann, Mavie Hörbiger, Wolf Roth, Erik Madsen u.a. Schweden , Dänemark , Frankreich , Norwegen 2014 118 Minuten | R: Ruben Östlund | D: Johannes Bah Kuhnke, Lisa Loven Kongsli, Clara Wettergren Eine schwedische Familie mit zwei Kindern macht Urlaub in den französischen Alpen, um in der herrlichen Bergwelt ein paar Tage gemeinsam zu verbringen. Sonniges Wetter und traumhafte Pisten locken, es herrscht beste Stimmung. Als am zweiten Tag eine Lawine auf die Skihütte zurast, rettet der Pater Familias die eigene Haut und lässt die Seinen zurück. Die Katastrophe bleibt aus, aber die Vertrauenskrise stellt die Beziehung in den restlichen Ferientagen auf eine harte Probe. AB 13.11. Koralnik ist Auftragskiller mit Leib und Seele - mit einem großen Problem: Seit acht Jahren ist er ohne Auftrag. Doch dann kommt alles auf einmal: Rosa rammt sein Auto und drängt sich in sein Leben und der lang ersehnte Anruf kommt: Der erste Job! Er macht sich mit der zwielichtigen Rosa im Schlepptau auf eine absurdkomische Odyssee, bei der für beide nun nichts mehr nach Plan läuft! Premiere Mi. 05.11. um 20:00 Uhr. Zu Gast: Hauptdarsteller Benno Führmann und Regisseur Florian Mischa Böder. MY OLD LADY AB 20.11. USA, Frankreich 2014 | 106 Minuten | R: Israel Horovitz D: Kevin Kline, Maggie Smith, Kristin Scott Thomas, Dominique Pinon u.a. Der mittellose New Yorker Mathias Gold reist nach Paris, um ein Apartment zu verkaufen, dass er von seinem verstorbenen Vater geerbt hatte. Doch an Stelle des schnellen Geldes erwartet ihn in Frankreich die 92 Jahre alte Mathilde. Sie hat mit Mathias‘ Vater eine Immobilienleibrente vereinbart, darf also bis zu ihrem Tod im Apartment wohnen und erhält darüber hinaus eine monatliche Rente von 2400 Euro. Die fordert sie nun von Mathias ein, der sich plötzlich mit antiquierten französischen Gesetzen und Mathildes streitlustiger Tochter Chloé auseinandersetzen muss. KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE Film-Kritik Butter on the Latch USA 2014 - Drama / Fantasy / Horror - 72 Min - Regie: Josephine Decker Pride Start: 16.10. GB 2014 - Komödie - 120 Min - ab 6 J. - Regie: Matthew Warchus Start: 30.10 Ein Balkan-Folk-Festival in den Wäldern des kalifornischen Mendocino. Sarah (Sarah Small) besucht ihre Freundin Isolde (Isolde Chae-Lawrence). Gemeinsam wohnen sie in einer kleinen Hütte und geben sich dem Treiben hin. Nach und nach verliert sich Sarah in einer unheimlichen, fremden Welt. Erfrischend originell inszenierter Seelenspiegel und Debüt der Amerikanerin Josephine Decker. HE Mitte der 1980er stöhnt eine walisische Minenarbeiterstadt unter der Knechtschaft der Eisernen Lady. Unverhofft erscheint Hilfe aus London: Eine Truppe Schwuler und Lesben unterstützt die Arbeiter im Streik gegen die Obrigkeit. Das sorgt bei den tendenziell homophob orientierten Einwohnern für Irritation. Vorerst. Tragikomisches Drama über einen ganz besonderen Solidaritätspakt. HE Filmpalette Cinenova, Metropolis Karneval! – Wir sind positiv bekloppt Ein Schotte macht noch keinen Sommer D 2014 - Dokumentarfilm - 98 Min - o. Altersb. - Regie: Claus Wischmann Start: 6.11. GB 2014 - Komödie - 96 Min - ab 6 J. - Regie: Andy Hamilton, Guy Jenkin Start: 20.11. Pünktlich zum Sessionsauftakt am 11.11. erfolgt in diesem Jahr mit diesem Dokumentarfilm die cineastische Einstimmung auf die fünfte Jahreszeit. Claus Wischmann folgt darin insgesamt sechs Jecken durch die Session – und bei der Vorbereitung auf die nächste. Denn bekloppt sein will gekonnt sein und gut vorbereitet. Jeckstage-Einblicke in den Kölner Karneval. HE Eigentlich haben sich Doug (David Tennant) und Abi (Rosamunde Pike) getrennt, doch zum 75. Geburtstag von Dougs Vater (Billy Connolly) wollen sie noch einmal heile Familie spielen. Also schnappen sie sich ihre drei Kinder und besuchen den Großvater in den schottischen Highlands. Die britische Komödie erzählt von einem ebenso berührenden wie humorvollen Familientreffen. HE Cinenova, Weisshaus choices verlost 2x2 Karten für eine Vorstellung im Cinenova. E-Mail bis 23.11. an verlosung@choices.de, Kennwort: Ein Schotte „HÖHERE GEWALT demontiert das männliche Ego mit Witz und Tiefgang.“ JOHANNES BAH KUHNKE LISA LOVEN KONGSLI EIN FILM VON RUBEN ÖSTLUND Plötzlich Gigolo USA 2013 - Komödie - 91 Min - o. Altersb. - Regie: John Turturro Start: 6.11. Als sein Buchladen Pleite macht, lässt Murray (Woody Allen) seinen Freund Fioravante (John Turturro) als Gigolo auf die Frauenwelt los. Ein aberwitziger Plan, der besser aufgeht als vermutet. Hinreißende, beseelte Komödie von John Turturro über bankrotte Männerfreundschaften, sehnsuchtssüchtige Frauen, orthodoxe Juden und über Brooklyn. Mit Sharon Stone und Vanessa Paradis. HE Cinenova, Metropolis The Bachelor Weekend IR 2013 - Komödie - 94 Min - ab 12 J. - Regie: John Butler AB 20. NOVEMBER IM KINO WWW.HOEHEREGEWALT-DERFILM.DE www.choices.de/heute-im-kino Start: 6.11. Und noch ein Junggesellenabschied, diesmal die irische Variante: Fionnan wird von seiner Zukünftigen kurz vor der Hochzeit auf einen Männertrip durch die Wildnis Ostirlands geschickt. Mit dabei der Bruder der Braut, genannt „The Machine“, ein Testosteronklotz, der Fionnan und seine Kumpels mächtig auf Vordermann bringt. Turbulente Männerkomödie. HE 34 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Die Legende der Prinzessin Kaguya J 2014 - Trickfilm - 138 Min - Regie: Isao Takahatar Start: 20.11. Das japanische Anime-Urgestein Isao Takahata („Heidi“, „Das Schloss im Himmel“, „Die letzten Glühwürmchen“) besinnt sich mit dieser hinreißenden Märchenverfilmung auf eine minimalistische Animation aus Pinsel, Stift und Pastell. Erzählt wird die Geschichte einer geheimnisvollen Prinzessin, die von einem einfachen Bambussammler gefunden wird und auf die der Himmel wartet. HE Filmpalette Falsch, aber gradlinig: Udo beim Techtelmechtel mit Maya Tacheles „Bocksprünge“ von Eckhard Preuß Als die Affären auffliegen, müssen sich Liierte neu sortieren. C Beziehungskomödie My Old Lady USA/F 2014 - Komödie / Drama - 104 Min - Regie: Israel Horovitz Start: 20.11. Da freut er sich, Mathias Gold (Kevin Kline) aus New York, als er erfährt, dass er von seinem verstorbenen Vater ein Haus in Paris geerbt hat. Eben dort stößt er allerdings auf eine rüstige alte Dame (Maggie Smith). Und die hat mit dem Vorbesitzer einen Deal: Sie darf dort wohnen bis an ihr Lebensende. Muntere Kabbeleien sind vorprogrammiert. Vergnügliche Komödie. HE Cinenova, Metropolis, Odeon choices verlost 3x2 Karten für eine Vorstellung im Odeon. E-Mail bis 23.11. an verlosung@choices.de, Kennwort: My Old Lady Der kleine Medicus D 2014 - Kinderfilm / Trickfilm - 78 Min - o. Altersb. - Regie: Peter Claridge Start: 30.10. Der gemeine Professor Schlotter pflanzt einen Miniroboter in den Körper eines alten Mannes, der so zu einer ferngesteuerten Marionette umfunktioniert werden soll. Doch hat der Schurke die Rechnung ohne dessen Enkel Nano gemacht. Und ohne Dr. X, der Nano und seine Freunde schrumpft und auf die Reise durch Opas Körper schickt. Lehrreiches Bodyshrink-Abenteuer. HE Metropolis Udo (Eckard Preuß, „Aus der Tiefe des Raumes“) ist seit vierzehn Jahren mit Doris (Jule Ronstedt, „Wer früher stirbt ist länger tot“) verheiratet. Silvan (Benjamin Sadler, „Anleitung zum Unglücklichsein“) ist liiert mit Maya (Julia Koschitz, „Shoppen“). Das ist eigentlich alles recht überschaubar soweit. Nur: Udo und Maya haben seit einiger Zeit eine Affäre, und Silvan hat etwas mit Valerie (Teresa Rizos, „Das wilde Leben“), der Tochter seines Chefs. Valerie wird von Silvan schwanger, hat aber eigentlich gar keine Lust mehr auf eine Beziehung mit Silvan. Und als das alles auffliegt, begegnet Doris dem Gynäkologen Rudolf (Friedrich Mücke, „Der Geschmack von Apfelkernen“), den sie nun ihrerseits als Seitensprung in Erwägung zieht, der aber noch viel zu sehr seiner verschollenen Ex Eva (Yvonne Catterfeld, „Zweiohrküken“) hinterher trauert und abgesehen davon eher auf Valerie steht. Alles klar soweit? Nein? Nicht schlimm. Diese Komödie hat schließlich etwas mehr Zeit, dieses dramatische, dafür aber ganz schön komische Liebeskarussell zu entwirren. Hauptdarsteller Eckhard Preuß hat es ersonnen und auch die Regie übernommen. Dementsprechend versteht sich der Theater- und Filmschauspieler mit seinem Regiedebüt als Autorenfilmer. Thema seines Spielfilms sind zum einen die Sehnsüchte seiner Protagonisten, zum anderen ist es ihre Fehlbarkeit. Oder nennen wir es einfach Menschlichkeit. Entscheidend in diesem Drama ist, dass man nicht drumherum redet. Butter bei die Fische! Und das macht den untreuen Udo dann auch sympathisch. „Eigentlich macht Udo ja alles falsch“, sagt Preuß. Aber er ist gradlinig. „Bei Udo weiß man, was man hat.“ Lieber ehrlich und untreu als treu und nicht ehrlich. Oder? Am Ende jedenfalls wollen doch alle nur das Eine: lieben. Und so begeben sich die Figuren auf eine mitunter haarstäubende Suche nach dem Liebesglück, die begleitet wird von Ehrlichkeit und Vertrauensverlust. Dass das alles gut ausgeht und funktioniert, erwies sich bereits bei dem einen oder anderen Festival, auf dem das Publikum diese Beziehungskomödie mit amüsierter Zustimmung feierte. Womöglich auch deshalb, weil „Bocksprünge“ Tacheles redet und zeigt, was viele denken, aber nicht alle sagen. An sich ein einfaches Rezept, das Eckhard Preuß mit frechen Dialogen und spielfreudigen Darstellern unterfüttert. Sympathisch, weil nicht so verklärt, wie man es aus allerlei deutschen romantischen Komödien gewohnt ist. Preuß redet frei Schnauze, direkt aus dem Leben. Und ebendort ist diese Komödie auch entstanden. Als ein Nachbar vor der Wohnungstür von Eckhard Preuß stand und bei ihm übernachtete, weil seine Affäre aufgeflogen war. Und weil der Mann litt, als sei er selbst das Opfer. So sind sie, die Männer. Und Preuß glaubt auch, die Frauen zu kennen. Ein Geschlechterkampf, schlicht und unverblümt inszeniert. CARLA SCHMIDT Love, Rosie – Für immer vielleicht GB/D 2014 - Komödie - 102 Min - ab 6 J. - Regie: Christian Ditter Start: 30.10. Rosie und Alex kennen sich schon von Kind auf. Wäre dem nicht so, könnten sie schon längst ein Paar sein. So aber sind sie, obwohl wie füreinander geschaffen, „nur“ beste Freunde. Oder geht da noch was? Regisseur Christian Ditter dreht nach „Vorstadtkrokodile“ und „Wickie auf großer Fahrt“ erstmals in Englisch. Romanvorlage: Cecelia Ahern („P.S.: Ich liebe dich“). HE Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 35 35 BOCKSPRÜNGE D 2013 - Komödie / Drama - 86 Min - o. Altersb. - Regie: Eckhard Preuß mit: Eckhard Preuß, Jule Ronstedt, Julia Koschitz Start: 20.11. www.choices.de/heute-im-kino Film-Kritik Im Labyrinth des Schweigens D 2014 - Drama - 123 Min - ab 12 J. - Regie: Giulio Ricciarelli Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis Start: 6.11. USA 2014 - Kriminalfilm / Drama - 117 Min - Regie: Dan Gilroy Start: 13.11. Im Jahr 1958 tritt der junge Staatsanwalt Johann (Alexander Fehling) seine Berufslaufbahn an. Als er Zeuge wird, wie ein Journalist in einem Lehrer einen Auschwitz-Aufseher wieder erkennt, dies jedoch keine Konsequenzen nach sich zieht, ermittelt er in dem Fall. Auf seiner Suche nach der Wahrheit stößt er auf Verdrängung und Verleugnung. Nachkriegsdrama. HE Jake Gyllenhaal („Prisoner“, „Enemy“) verkörpert in diesem Mediendrama den Loner Lou, der nach kleinkriminellen Delikten als Kameramann für einen Nachrichtensender anheuert. Lou hat den richtigen Riecher für spektakuläre Bilder. Und schon bald weiß er die Bilder noch spektakulärer zu inszenieren. Atmosphärischer Thriller über einen Reporter jenseits der Moral. HE OFF Broadway Metropolis, OFF Broadway Pioneer N/D/S 2013 - Thriller - 107 Min - ab 12 J. - Regie: Erik Skjoldbjaerg Gardenia – Bevor der letzte Vorhang fällt Start: 30.10. B/D 2014 - Dokumentarfilm - 88 Min - Regie: Thomas Wallner Start: 13.11. 1975 wird vor Norwegen ein gewaltiges Öl- und Gasvorkommen entdeckt. Die Tiefe stellt die Taucher vor große Herausforderungen. Gemeinsam mit amerikanischen Experten stellen sich Petter (Aksel Hennie) und sein Bruder Knut der Aufgabe. Als Knut beim Tauchgang stirbt, vermutet Petter schon bald, dass dahinter mehr steckt als menschliches Versagen. Verschwörungsthriller. HE Sie sind zwischen sechzig und siebzig Jahre alt, sie sind homosexuell und transsexuell, und sie wollen noch einmal auf die Bühne. Gemeinsam mit dem belgischen Regisseur inszenieren sie die Performance „Gardenia“ und touren damit über die Kontinente. Der Film war dabei und verbindet Ausschnitte des Programms mit den Geschichten seiner schicksalsgeprüften Protagonisten. HE Cinenova Filmpalette choices verlost 2x2 Karten für eine Vorstellung in der Filmpalette. E-Mail bis 19.10 an verlosung@choices.de, Kennwort: Gardenia culture club präsentiert: Lieblingsfilm www.choices.de/heute-im-kino culture club präsentiert: Kino-Café GLADIATOR MISS SIXTY Bevor Kaiser Aurelius den umsichtigen General Maximus zu seinem Nachfolger ernennen kann, wird er von seinem Sohn Commodus ermordet. Der lässt Maximus als Sklaven verkaufen und ermordet seine Familie. Doch dann kommt Maximus eines Tages zurück, um in der Arena zu kämpfen. Starsängerin Anna Prohaska holt Ridley Scotts brillant fotografiertes Historienepos zurück auf die große Leinwand – von einer deutschen 35mm-Kopie. Iris Berben und Edgar Selge in einer intelligenten und hochgradig witzigen Komödie: Die verzwickte Geschichte von der unangepassten 60-Jährigen mit Kinderwunsch und vom berufsjugendlichen Weiberhelden mit 68er-Vergangenheit hält knackige Dialoge und überraschende Wendungen bereit. Ein turbulenter, frischer Film, in dem bei aller Komik viel Wahrheit und Lebensweisheit steckt. Filmforum im Museum Ludwig, Bischofsgartenstr. 1 Karten an der Kinokasse UCI Kinowelt Hürth Park Theresienhöhe, 50354 Hürth 02233 799123 choices verlost 3 x 2 Karten E-Mail bis 9.11. an verlosung@choices.de Kennwort: Gladiator choices verlost 3 x 2 Karten E-Mail bis 23.11. an verlosung@choices.de Kennwort: Miss Sixty 36 So 16.11. um 15 Uhr Mi 3.12. 14.30 Uhr FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de A B 3 0 . O K TO B E R Z W E I TA G E , E I N E N A C H T ( O m U ) Marion Cotillard im neuen Film von Jean-Pierre und Luc Dardenne: Ein Wochenende hat Sandra Zeit, um ihre Arbeitskollegen zu überreden, auf ihre begehrten BonuszahMVOHFO[VWFS[JDIUFOEBNJUTJFTFMCTUJISFO+PCCFIBMUFOLBOO#'r.JO SONDERPROGRAMM AB 6. NOVEMBER CITIZENFOUR (OmU) Laura Poitras’ Porträt über Edward Snowdon, dem sie zusammen mit dem Journalisten Glenn Greenwald so nahe gekommen ist wie niemand sonst: Der Whistleblower PGGFOCBSUFEFOCFJEFOWPSMBVGFOEFS,BNFSBTFJO8JTTFO64"%r.JO B U T T E R O N T H E L AT C H ( O m U ) KINO LATINO: MELAZ A Der mystisch anmutende Independentfilm von Josephine Decker spielt in den Wäldern von Mendocino, wo auf einem Balkan-Folk-Festival die Freundschaft WPO4BSBIVOE*TPMEFBVGFJOFIBSUF1SPCFHFTUFMMUXJSE64"r.JO WHITE SHADOW (OmU) Noaz Deshes preisgekröntes Drama über Alltag und Überlebenskampf von Albinojungen in Tansania – die Jagd auf Albinos und der illegale Handel mit ihren Organen JTUJO"GSJLBCJTIFVUFFJOXFJUWFSCSFJUFUFT1SPCMFN5BOTBOJB%r.JO AB 13. NOVEMBER HOUSTON 7. KINO LATINO KÖLN WPNmI&SÕGGOVOHNJU„El 5 De Talleres – El Cinco (OmU)“ WPO"ESJÃO#JOJF[ „Refugiado (OmeU)“ von Diego Lerman „Melaza (OmU)“WPO$BSMPT-FDIVHB„Pelo Malo (OmeU)“ WPO.BSJBOB3POEÓO „Ciencias Naturales (OmeU)“ von Matías -VDDIFTJI „El Verano De Los Peces Voladores (OmU)“ von .BSDFMB4BJE „Entre Vales (OmeU)“WPO1IJMJQQF#BSDJOTLJ „Avanti Popolo (OmeU)“WPO.JDIBFM8BISNBOO VOE„Las Analfabetas (OmeU)“WPO.PJTÊT4FQÙMWFEB GARDENIA – WENN DER LETZTE VORHANG FÄLLT 2. NRW Kinotag: HOUSTON MOMMY Filme von Fosco und Donatello Dubini Thomas Wallner wirft einen Blick hinter die Kulissen der Show „Gardenia“, die mit autobiographischen Elementen vom Leben der transsexuellen Darsteller erzählt. %BCFJFSMBVCFOTFJOF(FTQSÅDIFCFSÛISFOEF&JOCMJDLF%r.JO Xavier Dolans fünfter Film erinnert an seinen Erstling „I killed my Mother“: Der 15-jährige Steve treibt seine Mutter Diane mit Wutausbrüchen in den Wahnsinn, bis JISFJOFTDIXFJHTBNF/BDICBSJOVOWFSIPGGU[V4FJUFTQSJOHU$"r.JO BNIJO"OXFTFOIFJUEFT3FHJTTFVST#BTUJBO(ÛOUIFS4P analytisch scharf und smart ist deutsches Kino selten! Die Studie eines Headhunters, der sich in der texanischen Business-Welt verliert, kann zudem NJU6MSJDI5VLVSHMÅO[FO%r.JO JN/PWFNCFSBNNJU„Hedy Lamarr – Secrets of a Hollywood Star“%r.JO [VN(FCVSUTUBHEFS4DIBVTQJFMFSJOVOEBN NJU„Ludwig 1881“%$)r.JO mNJU)FMNVU#FSHFS als König Ludwig II. painting movies: LA GRANDE BELLEZZA am 10.11., 20h: Paolo Sorrentino zeichnet das mondäne Leben rund um den erfolgreichen Journalisten Jep Gambardella voller Exzess, Dekadenz und 4ZNCPMJLm"VTMBOET0TDBS*'r.JO homochrom: G.B.F. (OmU) GARDENIA HÖHERE GEWALT AB 20. NOVEMBER H Ö H E R E G E W A LT Mit Präzision und beißendem Witz entlarvt Ruben Östlund das Konstrukt einer scheinbar perfekten Familie: Ein Beinahe-Lawinenunglück wird zur Bewährungsprobe, XPFCFOOPDI)BSNPOJFIFSSTDIUFLFISU.JTTUSBVFOFJO4%,'r.JO am 18.11., 21h: Zum 5. homochrom-Jubiläum eine witzige HighschoolKomödie von Darren Stein zum Jubiläumspreis von 5 € – ein Mix aus t$MVFMFTTit.FBO(JSMTiVOEt1SFUUZJO1JOLi64"r.JO Filmpalette & Film-Dienst präsentieren ausgezeichnetes Kinder- und Jugendkino. D I E L E G E N D E V O N P R I N Z E S S I N K AYA G A Isao Takahatas Animationsfilm aus dem „Studio Gibli“ ist die Adaption eines japanischen Volksmärchens: Eine Prinzessin wächst bei Bauern zu einer hübschen Frau heran und alle adeligen jungen Männer reißen sich um sie +r.JO Das große Kino-Abenteuer nach den erfolgreichen Büchern von Andreas Steinhöfel AB 27. NOVEMBER THE ZERO THEOREM Terry Gilliams Update seines „Brazil“-Spektakels: Christoph Waltz gibt den genialen Computer-Freak, der den mathematischen Beweis liefern soll, dass das Universum TJOOMPTJTUmWFSTQPOOFOWFSXFHFOWFSHOÛHMJDI64"r.JO THE GREEN PRINCE (OmU) Nadav Schirmans neuer Dokumentarfilm basiert auf der Autobiografie „Son of Hamas“ von Mosab Hassan Yousef, der zu einem der wichtigsten Agenten des israeMJTDIFO(FIFJNEJFOTUFTXVSEFm1SFWJFXBNI*-%'r.JO 37 Rico, Oskar und die Tieferschatten Ab 9. November Ein Film von Neele Leana Vollmar %t.JOt'4,GSFJP" Film-Kritik Wie waren Könige Panamericana – Das Leben an der längsten Straße der Welt D 2014 - Thriller / Drama - 107 Min - ab 16 J. - Regie: Philipp Leinemann Start: 13.11. CH 2010 - Doku - 99 Min - Regie: J. Frei, S. Frei, Th. Rickenmann Kevin (Ronald Zehrfeld) und Mendes (Mišel Matičević) leiten ein Sondereinsatzkommando der Polizei. Als die Einheit eine Wohnung stürmt, kommt es zu einer blutigen Schießerei, der Täter kann fliehen. Der Fall zieht die Beamten in einen schwelenden Konflikt zwischen gewaltbereiten Jugendlichen. Polizeithriller über Freundschaft, Kadavergehorsam und blinde Rache. HE Eine Straße, zwölf Länder. Über Nord- und Südamerika zieht sich die Panamericana, die längste Straße der Welt. Und die hat viel zu erzählen. Der Dokumentarfilm fährt weitläufig auf ihr entlang. Die Regisseure Thomas Rickenmann und Jonas und Severin Frei machen auf der Straße Halt, lernen Menschen kennen und lauschen ihren Geschichten. Dokumentarisches Roadmovie. HE Das grenzt an Liebe Den Himmel gibt’s echt USA 2014 - Komödie / Drama - 94 Min - o. Altersb. - Regie: Rob Reiner Start: 6.11. USA 2014 - Drama - 100 Min - o. Altersb. - Regie: Randall Wallace Michaels Douglas mimt in dieser Komödie von Rob Reiner („Harry und Sally“, „Das Beste kommt zum Schluss“) ein hinreißendes Scheusal, den Makler-Giftzwerg Oren, der seiner Umwelt mit Spott und Zynismus begegnet. Eigentlich schade, dass Oren durch lauter Gutmenschen, allen voran Diane Keaton, geläutert werden muss. Nette Komödie mit einem großen Michael Douglas. HE Ein amerikanischer Junge hat eine Nahtoderfahrung und besucht darin den Himmel, so wie der liebe Gott ihn schuf. Aus dieser „wahren“ Geschichte entstand ein Bestseller, auf dem Bestseller basiert dieses Drama. Greg Kinnear und Kelly Reilly begeben sich darin auf christliche Leinwand-Missionierung. Wir fallen derweil vom Glauben ab, denn: Diesen Film gibt’s echt. HE Start: 30.10. Start: 6.11. choices verlost 2x2 Karten, 2 Plakate und 1 von Diane Keaton signiertes Plakat. E-Mail bis 9.11. an verlosung@choices.de, Kennwort: Liebe Interstellar USA 2014 - Science Fiction - 169 Min - Regie: Christopher Nolan Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1 Start: 6.11. USA 2014 - Action / Science Fiction - 125 Min - Regie: Francis Lawrence Start: 20.11. Nach Gotham City zieht es Regisseur Christopher Nolan hinaus ins Weltall. Die Menschheit erkennt in diesem Drama: Wir brauchen neue Ressourcen. Als Rettung schwebt den Forschern die Durchquerung eines Wurmlochs vor. Eine Truppe Experten begibt sich auf einen Trip durch Raum und Zeit. Opulentes Weltraumabenteuer mit Matthew McConaughey und Jessica Chastain. HE Das dystopische Teenie-Epos nähert sich dem großen Finale. Katniss (Jennifer Lawrence) wurde gerade aus der Arena gerettet und taucht bei den Rebellen unter. Der Ausbruch eines Bürgerkriegs ist nun unausweichlich, Katniss wird zur Schlüsselfigur und zum Leitbild aller Unterdrückten. Peeta steckt derweil in den Krallen des Kapitols. Schicksalsweisende Entscheidungen stehen an. HE Metropolis Metropolis choices verlost 3x2 Karten für die OmU-Preview am 19.11. um 21.15 im Metropolis. E-Mail bis 16.11. an verlosung@choices.de, Kennwort: Tribute Bären Unutursam Fısılda USA 2014 - Doku - 78 Min - o. Altersb. - Regie: A. Fothergill, K. Scholey Start: 13.11. TRK 2014 - Drama - 118 Min - Regie: Çaǧan Irmak Alastair Fothergill („Schimpansen“) scheint unermüdlich. Nun widmet sich der Naturfilmer gemeinsam mit Keith Scholey dem Meister Pelz. Im Mittelpunkt steht eine kleine Bärenfamilie aus Alaska. Lustige Tobereien des Nachwuchses wechseln sich ab mit den Herausforderungen der rauen Natur. Denn der Hunger will gestillt werden, und es gibt noch andere hungrige Mäuler. HE Ayperi lebt in der türkischen Provinz, in ihrer Freizeit spielt sie mit Freunden Fußball. Eines Tages sitzt ein Fremder am Spielfeldrand und spielt Gitarre. Eine schicksalhafte Begegnung, durch die Ayperi nicht nur ihrer ersten Liebe begegnet, sondern sich auch für die Musik zu begeistern beginnt. Schon bald will das musizierende Paar weiter nach Istanbul fliehen. Romanze. HE Start: 30.10. Cinenova www.choices.de/heute-im-kino 38 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln ab 27.08.2014 Film-Kritik Die familiäre Ordnung im Begriff der Auflösung Ist die Ehe eingeschlafen? Grenzerfahrung Das geht vorbei „Höhere Gewalt“ von Ruben Östlund „Bevor der Winter kommt“ von Philippe Claudel Nach einem Unfall ist eine Familie emotional zerrüttet. C Psychologisches Familiendrama Äußere Umstände zwingen ein jahrzehntelang liiertes Paar zur Reflexion. C Beziehungsdrama Eine gut betuchte Familie macht Winterurlaub. Als eine Lawine auf die Ausflugsterrasse zu rast, lässt der Vater in Panik Tochter, Sohn und Ehefrau zurück. Der Unfall verläuft glimpflich – niemandem ist etwas passiert. Doch das Vertrauen in den Ehemann und Vater hat gelitten. Regisseur Ruben Östlund entfaltet in eleganten Bildern den Alltag in einem teuren Wintersportort. Mit überraschenden Bildern liefert er einen ironischen Kommentar zum Selbstverständnis der gehobenen Mittelschicht, während sich die familiäre Ordnung der Hauptfiguren langsam auflöst. Im Zentrum des Films steht ein Abendessen mit einem befreundeten Paar, das langsam eskaliert und die Fragestellungen des Films weit auffächert. Auch hier findet Östlund wieder so überraschende wie wirkungsvolle Bilder. CHRISTIAN MEYER Seit dreißig Jahren ist der Neurochirurg Paul (Daniel Auteuil) mit Lucie (Kristin Scott Thomas) verheiratet. Das Paar hat sich gutbürgerlich arrangiert, er arbeitet, sie widmet sich der Gärtnerei auf dem grünen Grundstück. In einem Café begegnet Paul der Studentin Lou (Leïla Bekhti), die behauptet, er hätte sie als Kind operiert. Es bleibt nicht ihre letzte Begegnung, wenig später werden Paul anonym Blumensträuße zugestellt. Die mysteriöse Unbekannte wirft das Leben des Arztes aus der Bahn. Regisseur Philippe Claudel („So viele Jahre liebe ich dich“) reanimiert in seinem Drama eine grundsätzlich glückliche Beziehung, die sich durch neue Impulse als leblos entpuppt. Zweifel ziehen auf. Atmosphärisches, langsam und unaufgeregt erzähltes Drama, das die Hauptdarsteller souverän tragen. HARTMUT ERNST HÖHERE GEWALT BEVOR DER WINTER KOMMT S/DK/F 2014 - Drama - 118 Min - Regie: Ruben Östlund mit: Johannes Kuhnke, Lisa Loven Kongsli, Clara Wettergren Start: 20.11. Filmpalette, Odeon F/LUX 2013 - Drama - 102 Min - ab 12 J. - Regie: Philippe Claudel mit: Daniel Auteuil, Kristin Scott Thomas, Leïla Bekhti Start: 13.11. Cinenova Stiller Beobachter, großes Genie: William Turner Mal abgründig, mal berauschend schön: Salgados Bilder dieser Welt Die Wahrhaftigkeit des Augenblicks Schönheit und Schrecken „Mr. Turner – Meister des Lichts“ von Mike Leigh „Das Salz der Erde“ von Wim Wenders & Juliano Ribeiro Salgado Das Leben und Schaffen des englischen Malers William Turner. C Künstlerdrama Eine Würdigung der Arbeit des Fotografen Sebastião Salgado. C Filmische Fotoausstellung Der Engländer William Turner (1775-1851) erlangte Berühmtheit mit seinen Landschaftsbildern, bei denen er sich von der puren Gegenständlichkeit entfernte und versuchte, das Motiv zugleich erlebbar zu machen. Regisseur Mike Leigh („Nackt“, „Vera Drake“) widmet ihm dieses Drama, in dem er die Bildsprache Turners malerisch auf die Kinoleinwand überträgt. Leighs Turner ist dabei ein Kauz mit emotionalen Defiziten, wodurch sich die Leidenschaft seiner Kunst eher anekdotisch erschließt: Wenn Turner der Natur begegnet, seine Besucher vor der Präsentation seiner Lichtbilder der Dunkelheit aussetzt, sich mit Kollegen austauscht oder spuckt und wischt und malt. Ein liebevoll gestaltetes Portrait eines kreativen Rüpels, den Timothy Spall bis hin zur Arbeit am Bild hinreißend verkörpert. HARTMUT ERNST Angeödet von seinem Beruf, machte sich der Wirtschaftswissenschaftler Sebastião Salgado 1973 als Fotojournalist selbständig, um fortan um die Welt zu ziehen und von den sozialen Abgründen zu berichten: von Flüchtlingen, Kriegen und von Ausbeutung. Mit den Ereignissen in Ruanda 1994, die Salgado aus nächster Nähe fotografisch dokumentiert, erreicht er nach 20 Jahren seine psychischen Grenzen. Von nun an widmet er sich der Natur. Seine Bilder werden zu einem Plädoyer für den Umweltschutz. Wenders und Salgados Sohn Juliano lassen den Bildern viel Raum, und sie entfalten auf großer Leinwand ihre volle Wirkung. Das ist mitunter schwer zu ertragen, immer wieder aber auch von großer Schönheit. Dem Spätwerk von Wim Wenders tut es gut, dass er sich mehr und mehr auf die Dokumentation konzentriert. CHRISTIAN MEYER MR. TURNER – MEISTER DES LICHTS Cannes 2014, Goldene Palme: Timothy Spall GB 2013 - Drama - 150 Min - ab 6 J. - Regie: Mike Leigh mit: Timothy Spall, Paul Jesson, Dorothy Atkinson Start: 6.11. DAS SALZ DER ERDE Odeon, Weisshaus Odeon www.choices.de/heute-im-kino 40 F/BRA 2014 - Dokumentarfilm / Biographie - 109 Min - Regie: Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado - mit: Sebastião Salgado Start: 30.10. Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Spezial Festival „Karneval! – Wir sind positiv bekoppt“ von Claus Wischmann, Foto: W-Film „Circuit“ von Multitalent Robert Gwisdek läuft auf dem Kurzfilmfestival Unlimited Aus der Region Vielseitiger Filmherbst Nach dem Vorbild der Kölner Kino Nächte hat die Kino Gesellschaft Köln im letzten Jahr erstmals auch ein NRW-weites Pendant zu dem Kölner Vorzeigeprojekt der Kinoszene organisiert. Am 9. November geht der NRW-Kinotag in die zweite Runde. Dann werden in 24 Städten in Nordrhein-Westfalen Filme aus der Region gezeigt. Entscheidendes Kriterium für die Auswahl der Filme ist, dass sie entweder hier gedreht wurden, ihre Handlung hauptsächlich hier angesiedelt ist oder die Filmemacher aus der Region kommen. Es ist nicht schwer, mit diesen Kriterien ein ordentliches Programm auf die Beine zu stellen. Schließlich ist NRW nicht nur das führende Bundesland bei Fernsehproduktionen, sondern auch bei Kinofilmen weit vorne. Nicht nur nationale Stars drehen hier Filme, auch internationale, wie zuletzt Anthony Hopkins oder Ben Kingsley. Beim NRW Kinotag stehen allerdings die aktuellen heimischen Produktionen im Vordergrund. Und ihre Macher, die bei zahlreichen Vorführungen als Gäste und Gesprächspartner anwesend sein werden. „Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss“ mit Benno Führmann ist eine absurde Komödie über einen Killer ohne Auftrag. „Houston“ zeigt hingegen einen Headhunter aus der Wirtschaft (Ulrich Tukur), der permanent unter Starkstrom steht und seine Alkoholsucht längst nicht mehr im Griff hat. In „Stereo“ spielen Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu ein undurchsichtiges Spiel miteinander. Bleibtreu spielt auch die Hauptrolle in der Gangsterkomödie „Nicht mein Tag“, die sich im Lauf der Handlung ebenso zum Roadmovie entwickelt wie das Drama „Der letzte Mentsch“ mit Mario Adorf. Auch Jugendfilme wie „Pommes essen“ oder „Die Vampirschwestern 2“ stehen auf dem Programm. Neben Spielfilmen werden zahlreiche Dokumentarfilme gezeigt. So ist „Göttliche Lage“ eine spannende Langzeitbeobachtung über die Entstehung eines Sees mit luxuriöser Uferbebauung mitten im Ruhrgebiet. Die Doku „Beltracchi – Die Kunst der Fälschung“ über den Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi verspricht nicht nur einen interessanten Einblick in die Abgründe des Kunstmarkts, sondern Dank des unterhaltsamen Protagonisten auch viel Humor. „Karneval! – Wir sind positiv bekloppt“ ist hingegen ein eher ruhiger, sachlicher Blick auf die Vorbereitungen des kollektiven Frohsinns. Mit den beiden Ruhrgebiets-Klassikern „Die Abfahrer“ und „Jede Menge Kohle“ von Adolf Winkelmann wird auch ein Blick auf die Geschichte des NRW-Kinos geworfen. Die Anarchokomödien aus den späten 70er und frühen 80er Jahren verströmen immer noch ihren ganz eigenen Charme. Der NRW Kinotag ist das große Finale einer Woche, die ganz im Zeichen der nordrhein-westfälischen Filmproduktion steht: Bereits ab dem 2. November zeigt die Reihe „Made in NRW“ ausgewählte Filmproduktionen aus NRW in Köln und lässt anschließend die Filmemacher zu Wort kommen. Das beeindruckende Showcase kommt gerade zur rechten Zeit, da finanzielle Kürzungen die Filmförderung in NRW in der bisherigen Form gefährden. Am 4. und 5. November findet außerdem der Film- und Kinokongress statt, ein Branchentreff für die Kinobetreiber in NRW. Anschließend werden die außergewöhnlichen Programme der NRW-Kinos mit den Kinoprogrammpreisen ausgezeichnet. Der NRW-Kinotag ist der krönende Abschluss dieser Kinowoche, der die Berechtigung des Kinoprogrammpreises eindrucksvoll bestätigt und allen Interessierten die Qualitäten der heimischen Filmszene noch einmal in geballter Form vor Augen führt. Im Zentrum des Kölner Festivalherbstes steht der Zusammenschluss mehrerer kleinerer Festivals unter dem Etikett CineCologne. Unter ihnen ist auch das Kurzfilmfestival Unlimited, das in diesem Jahr zum achten Mal stattfindet. Nach der gelungenen Übernahme durch die neue Festivalleitung im letzten Jahr zeigt sich das Unlimited Kurzfilmfestival wieder mit einem spannenden und vielseitigen Programm. Gezeigt werden in fünf Wettbewerbsprogrammen neue deutsche Kurzfilme aus allen Genres. Auffällig sind die vielen internationalen Koproduktionen und die im Ausland gedrehten Beiträge. Die Internationalisierung des deutschen Kurzfilms schreitet voran. Dazu gibt es Sonderprogramme: So wird mit einer Reihe früher Filme dem Dokumentarfilmer Harun Farocki gedacht. Der bedeutende im Sommer gestorbene Filmemacher, der auch durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Christian Petzold bis zuletzt präsent war, begann unter dem Einfluss von Vorbild Jean-Luc Godard und der Studentenbewegung Ende der 60er Jahre, Filme mit kritischem Bewusstsein auch für eigene ästhetische Entscheidungen zu realisieren. Im Länderfokus wird in Kooperation mit dem London Short Film Festival der Blick auf die britische Kurzfilmlandschaft geworfen: Zum einen werden Preisträger präsentiert, zum anderen gibt es das thematische Programm „The Gothique and the Grotesque“. Die aktuellen Tendenzen der Remixkultur werden in dem Programm „New Aesthetics“ vorgestellt. Durch die Allgegenwärtigkeit des Rohmaterials finden Mix, Remix, Collage und andere Formen der Aneignung von Fremdmaterial zu neuer Blüte. Ein Programm zum Thema Fahrrad ist als Fahrradtour quer durch die Stadt geplant. Schließlich zeigt die Reihe „Best of Festivals“ die Preisträger internationaler Festivals wie SXSW, Berlinale und Cannes in Köln. NRW Kinotag | 9.11. | www.nrw-kinotag.de CineCologne 2014 | 19.11.-26.11. | www.cinecologne.de Am 9. November ist in ganz Nordrhein-Westfalen Kinotag Vom 19.-26.11. präsentiert CineCologne sechs Kölner Filmfestivals SoundTrack Cologne ist ein Fachkongress zum Thema Filmmusik, der Vorträge, Workshops, Konzerte, Screenings und eine Preisverleihung verbindet. Dem Kongress ist das Publikumsfestival See the Sound mit musikalischen Spielfilmen, Musik-Dokus und Konzertfilmen angeschlossen. Dort sind Kinofilme der letzten Saison, aber auch hierzulande nicht gezeigte Produktionen zu sehen. So bringt das Festival auch den in Köln noch nicht gezeigten Björk-Konzertfilm „Biophilia Live“ zur Aufführung. Die Bonner Videonale für Videokunst feierte im Frühling 30-jähriges Jubiläum. Recht jung ist das herbstliche Zwischenspiel Videonale.scope. Hier werden in diesem Jahr Werkschauen mit Filmen von Chantal Akerman und Rainer Komers gezeigt. Die siebte Ausgabe von Exposed, dem Filmfestival für Debütfilme, zeigt die Anfänge junger Talente. In diesem Jahr sind u.a. zwei Filme der Lass Brothers zu sehen. Jakob Lass sorgte im Sommer mit seinem Low Budget Film „Love Steaks“ für Furore. Das mit 25 Jahren dienstälteste Festival des Zusammenschlusses ist das Kinderfilmfestival Cinepänz. Zehn Premieren und 35 weitere Filme werden in 130 Aufführungen zu sehen sein. Ein liebevoll gestaltetes Rahmenprogramm fördert die Filmbildung des cineastischen Nachwuchses. Am 30.11. gibt es mit zwei Musikfilmen zu Pulp und Fela Kuti noch ein CineCologneNachklapp. See the Sound zeigt die Filme im Rahmen des Musikfestivals Week-End Fest. CHRISTIAN MEYER Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 41 CHRISTIAN MEYER www.choices.de/heute-im-kino Roter Teppich Stürzt sich mit Eifer in einen ungewöhnlichen Prozess: Alexander Fehling in „Im Labyrinth des Schweigens“ „Ich musste erst zu dieser Naivität finden“ Alexander Fehling über „Im Labyrinth des Schweigens“, umfangreiche Recherchen und die Arbeit mit Tarantino Schon in seinem ersten Film „Am Ende kommen Helfen Ihnen die Ausstattung und die Kostüme, Touristen“, den der 1981 in Ost-Berlin gebore- um die Ära wieder aufleben zu lassen? ne Alexander Fehling direkt nach seiner Schau- Auch. Es ist immer eine Kombination aus vielen spielausbildung drehte, spielte er die Hauptrolle. verschiedenen Dingen. Um diese Zeit besser zu Der „Förderpreis Deutscher Film“ war die Beloh- empfinden, hilft das natürlich. Das wird über mehnung und der Startschuss für „Wir haben eine gemeinsame rere Monate vorbereitet, und auch sehr genau, da haben die eine erfolgreiche Kinokarriere. Sprache gefunden“ Ausstatter und Kostümbildner Es folgten Rollen in so unterschiedlichen Werken wie „Goethe!“, „Wer wenn wirklich fantastische Arbeit geleistet. Der körpernicht wir“, „Wir wollten aufs Meer“ oder „Bud- liche Umgang miteinander war in jener Zeit auch dy“ an der Seite von Michael Bully Herbig. „Im ein anderer. Das muss man erstmal finden, und daLabyrinth des Schweigens“ heißt nun Fehlings für sind die Kostüme essenziell. Es hilft einem, sich neuer Kinofilm, bei dem er in der Rolle eines in etwas zuhause zu fühlen, was einem eigentlich engagierten Anwalts im Westdeutschland der völlig fremd ist. 50er Jahre gegen die Verbrecher der NS-Zeit Auch die Art des Sprechens war damals eine Anklage erhebt. ganz andere, alles war von einer generellen choices: Man erfährt heute schon in der Schu- Spießigkeit geprägt. Haben Sie sich im Vorfeld le viel über die NS-Zeit, fanden Sie es schwer, noch einmal Filme aus jener Zeit angeschaut? sich für den Film in eine Zeit des Nichtwissens Ja, ich habe mir dazu Filme und Bildbände angeschaut. Und irgendwann haben wir dann versucht, hineinzuversetzen? Alexander Fehling: Es ist ja kein Film über die NS- uns für eine gewisse Gradlinigkeit zu entscheiden, Zeit, sondern über die Zeit danach, das ist genau für eine Einfachheit, die sich dann auch im Körperder Punkt. Ich selbst war mir dieser langen Strecke lichen niederschlug. des Verschweigens nicht bewusst. Hatten Sie auch die Gelegenheit, sich RatschläAuch wenn es kein Film über die NS-Zeit ist, ge und Tipps von Zeitzeugen einzuholen? so thematisiert er doch zumindest eben dieses Ja, in Frankfurt gibt es das Fritz-Bauer-Institut, mit Nichtwissen über alles, was in den Kriegsjahren dem waren die Drehbuchautoren, die Produzenten und Regisseur Giulio Ricciarelli schon längere Zeit vorgegangen war… Ja, das ist richtig. Es ist erst einmal schwer zu be- in Kontakt. Dort habe ich auch mit Historikern gegreifen, dass Auschwitz und andere Namen von sprochen. Einer der drei Staatsanwälte um Fritz Konzentrationslagern damals für viele Menschen Bauer herum, denen meine Filmfigur nachempfunund auch für die Figur, die ich spiele, andere Worte den ist und denen der Film gewidmet ist, lebt noch: waren als für mich heutzutage. Daran mussten wir Gerhard Wiese. Wir sind uns mehrmals begegnet, uns immer wieder erinnern. Ich musste Stück für und ich hatte vor dem Dreh die Chance, über dieStück bei der Vorbereitung und durch meine Re- se Zeit mit ihm zu sprechen – er war damals in cherchen Dinge verstehen, um in dieses Nichtwis- meinem jetzigen Alter. Das ist schon ein sehr komsen, oder man könnte auch sagen: diese Naivität, plexes Thema, zu dem ich mich im Vorfeld, auch zu finden. Auf der anderen Seite ist das auch das, durch die Lektüre von Büchern, sehr genau vorbewas ich als Schauspieler immer tue: Nicht mehr reitet habe. wissen als die Figur. Bis dahin, dass ich eine ungefähre Ahnung habe, wie eine Szene laufen wird, Fritz Bauer wird im Film vom großartigen Theund auch das darf ich eigentlich nicht wissen atermimen Gert Voss gespielt, für den das un(lacht). Das ist generell ein maßgeblicher Anteil glücklicherweise die letzte Rolle war. Wie haben der Arbeit, aber hier war es noch einmal außerge- Sie ihn erlebt? Kannten Sie ihn zuvor durch seine Theaterrollen? wöhnlich, weil es so konkret war. www.choices.de/heute-im-kino 42 Ich habe ihn einmal auf der Bühne gesehen, und ansonsten kannte ich nur Aufzeichnungen. Ich bewundere diesen Mann, und es war etwas ganz Außergewöhnliches für mich, Gert Voss im Spiel erlebt zu haben. Wir haben uns auch in Pausen oft miteinander unterhalten, das werde ich mitnehmen für mein ganzes Leben. Ich habe ihn als liebenswerten, gütigen, offenen, neugierigen und warmherzigen Mann erlebt, der einer der außergewöhnlichsten Schauspieler überhaupt ist. Auch in Ihrem Film „Sturm“ ging es schon um die Ahndung von Kriegsverbrechen. Wie haben Sie das Justizsystem durch diese beiden Projekte kennen gelernt? Ich kann nicht sagen, dass ich durch die beiden Filme ein repräsentatives Bild vom Justizsystem hätte, das wäre anmaßend. Natürlich beschäftigt man sich dann spezifisch mit diesem Thema, aber nicht auf eine solch allumfassende Weise. Da gibt es viele andere Dinge, die wichtiger sind. Wäre denn auch eine Karriere als Jurist denkbar gewesen oder hatten Sie von Anfang an den Wunsch, Schauspieler zu werden? Schon mit zwölf Jahren habe ich nach der Schule angefangen, in Theatergruppen mitzuspielen. Dann ist dieser Wunsch ziemlich schnell entstanden und hat sich bei mir in all den Jahren nicht mehr verändert. Anwalt zu sein wäre hingegen nie ein Berufswunsch von mir gewesen, nein. Gibt es Begegnungen mit internationalen Kollegen, die Sie besonders geprägt oder besonderen Eindruck hinterlassen haben? Natürlich war die Arbeit mit Tarantino [bei „Inglourious Basterds“] etwas ganz Besonderes, das wäre sie für jeden gewesen! Ich bin dankbar dafür, das hat unglaublichen Spaß gemacht. Aber auch die Arbeit mit Gert Voss und den anderen in „Im Labyrinth des Schweigens“, mit André Szymanski, Johann von Bülow und Friederike Becht, das sind alles so wunderbare Schauspieler. Wir haben eine gemeinsame Sprache gefunden, und Giulio hat uns alle zusammengehalten. INTERVIEW: FRANK BRENNER Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Film-Kritik Spezial Verführung mit Omas Kochbuch und Molekularküche Pass auf, für wen du kochst! „Young and Wild“ kämpft um die Gunst des Publikums Das Publikum als Souverän Kinofest Lünen feiert ab 13. November seinen 25. Geburtstag „Der Koch“ von Ralf Huettner Ein indischer Koch sucht in Zürich die kulinarische Verbindung von Tradition und Innovation. C Drama über eine Suche nach Moral Die Eltern des Tamilen Maravan (Hamza Jeetooa) starben im Bürgerkrieg in Sri Lanka. Inzwischen lebt der junge Asylbewerber in Zürich, wo er als Koch in einem Edelrestaurant aushilft. Schon seine Großmutter weihte Maravan in die Kunst des Kochens ein. Zugleich stößt sein Talent auf wenig Anerkennung in der Küche. Nur Kollegin Andrea (Jessica Schwarz) steht hinter ihm. Nachdem er sie zu sich eingeladen und kulinarisch verführt hat, unterstützt sie Maravan dabei, dem Traum von einem eigenen Restaurant näherzukommen. Zum künftigen Kundenstamm zählt auch ein Geldschieber, so dass der junge Mann sich schon bald moralischen Konflikten ausgesetzt sieht. Erst recht, als Maravans Neffe Ulagu (Faraz Ayub), der vorübergehend bei ihm einzieht, von gewissenlosen Freiheitskämpfern aus Sri Lanka angeworben wird. Zugleich gibt es ein hoffnungsvolles Wiedersehen mit der jungen Sandana, die kürzlich eine arrangierte Hochzeit mit Maravan hat platzen lassen. Der Schweizer Schriftsteller Martin Suter („Lila, Lila“) verfasste den Roman, der diesem Drama zugrunde liegt. Regisseur Ralf Huettner („Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem“, „Vincent will Meer“) nahm sich des Stoffes an. Ein visueller Schmaus, eine tragische Familiengeschichte mit Thrillerelementen, ein schmerzliches Drama, eine leichte Komödie. Und als großer Rahmen die Identitätsfindung des jungen Flüchtlings und seine Suche nach der rechten Moral. Mit Letzterem tut sich der Film etwas schwer, zu blass bleiben die meisten Protagonisten, als dass ihre Motivation, Wandlung und Läuterung immer nachvollziehbar wären. Auch Maravan selbst begeht zum Ende hin einen äußerst zweifelhaften Schritt, ohne ihn zu reflektieren. Die KämpferAkquise der Rebellen aus Sri Lanka wird indes nur oberflächlich behandelt und erinnert dabei klar aber unscharf an die aktuellen Machenschaften der IS. Damit funktioniert „Der Koch“ vielmehr über seine heiteren Ansätze. Wenn Maravan mit seinen Delikatessen eine Frau verführt, die eigentlich dem gleichen Geschlecht zugeneigt ist. Wenn Maravans Speisen in der Paartherapie eingesetzt werden und ein Paar, das als Eheberater arbeitet, nach dem Genuss der Speisen erotisch beflügelt durch den Garten lustwandelt. Wenn Maravan erkennt: „Kochen ist verwandeln“, sowohl in Bezug auf die Zutaten selbst als auch im Hinblick auf die Verkoster. Das alles ist auch mal frech bis unbedarft überzeichnet und erinnert in der flüchtigen Einarbeitung tragischer Momente schon mal an einen sorglosen Beitrag aus Bollywood, nur ohne Tanz und Kitschbombast. Visuell ansprechend bleiben dabei die Momente, in denen Maravan zu kulinarischer Tat schreitet. Wie er werkelt und was er auftischt, ist ausgesprochen appetitanregend in Szene gesetzt. Der Mann vom indischen Subkontinent versucht, Tradition und Innovation zu vereinen und bringt Omas Kochbuch und Molekularküche zueinander. Durchaus überfrachtet, aber zugleich ein sinnlich und verführerisch inszeniertes Drama über die Suche nach dem reinen Gewissen. CARLA SCHMIDT „Jetzt bestimme ich!“ Was manch einer als das trotzige Manifest eines Heranwachsenden fürchtet, ist beim Kinofest Lünen gelebtes Konzept. Der Souverän namens Publikum zeigt nach der Vorstellung der Gunst-Suchenden, die hier nichts Geringeres als deutsche Filme in einem breit-buntem Querschnitt sind, mit dem Daumen nach oben oder nach unten sein Urteil. Keine Entscheidung über Leben und Tod, sondern die Vergabe einer anmutigen jungen Lady, die der Blumenfrau an Lünens Marktplatz nachempfunden und gleichzeitig der Hauptpreis für die Werke aktiver Nachwuchsregisseure ist: die Lüdia. Zum 25. Mal nun öffnet dieses basisdemokratische Kinofest in Lünen die Tore für neue Spiele, setzt altbewährte Traditionen fort, bleibt dabei progressiv und wartet mit 54 aktuellen Filmen auf. Den Startschuss zur Eröffnungsgala gibt der Regisseur Edward Berger mit seinem jüngsten Spielfilm „Jack“. 1998 durfte er mit seinem Debütfilm „Gomez – Kopf oder Zahl“ bereits die Lüdia in Empfang nehmen, nun präsentiert er seinen Berlinale-Beitrag über einen vernachlässigten Berliner Jungen, dem viel zu früh die Bürde des Erwachsenwerdens auferlegt wird. Das leidige Erwachsenwerden wird auch in einigen der zehn Langfilme, die um die Lüdia konkurrieren, thematisiert. Gleich um die Ecke angesiedelt, in der Stadt von „Bang Boom Bang“ machen die neuen Helden aus „Young and Wild“ die Straße unsicher. Doch langsam dämmert einem jeden, dass die Teenagerjahre sich dem Ende zu neigen. Die Protagonisten der Doku „Die Menschenliebe“ wünschen sich dagegen erwachsen zu werden. Vor allem in den Augen ihrer Mitmenschen. Regisseur Maximilian Haslberger begleitet Menschen mit Behinderungen, denen ein mündiges Leben oftmals verweigert wird. Der 17jährige Mateo der Tragödie „Los Ángeles“ ist mit der ihm übertragenen Verantwortung überfordert. Um sich die Hilfe einer Gang bei der Immigration von Mexiko in die Stadt der Engel zu sichern, muss er morden. Damian John Harper malt das Bild eines Lebens, in dem vielmehr Dämonen als Engel das Sagen haben. Auch die weiteren elf Kategorien sind nuancenreich: In der internationalen Koproduktion „Giraffada“, die im Wettbewerb um den Kinder- und Jugendfilmpreis RAKETE läuft, kämpft der kleine Ziad im Westjordanland darum, eine traumatisierte Giraffe mit einer Giraffe in Israel zusammenzubringen. Das Format der Kurzfilme vertritt würdig Nicolai Wolf mit „Pfandfrei“, der den erbitterten Kampf zwischen Straßenreinigern und Pfandsammlern unterhaltsam choreografiert. Jedoch mit einem bitteren Ergebnis. Im Wettbewerb um die Perle, den Preis für Frauen aus der Filmbranche, geht die israelische Regisseurin Vanessa Lapa in „Der Anständige“ der Frage nach, wie Heinrich Himmler sich selbst seinen eigenen Grundsätzen nach als Held sehen konnte. Auf die Filmemacher warten am Ende des Festivals zwölf Auszeichnungen, u.a. der Berndt-Media-Preis für den besten Filmtitel. Während des Festivals erwartet sie bereits ein engagiertes Publikum, das sich die Möglichkeit, mit den Filmschaffenden ins Gespräch zu kommen nicht nehmen lässt und diese Tradition des Lüner Kinofests weiterführt. Vielleicht bis zur goldenen Hochzeit von Produzierenden und Rezipierenden des Kinos. LISA MERTENS DER KOCH D/CH/IND 2014 - Drama - 106 Min - ab 12 J. - Regie: Ralf Huettner mit: Hamza Jeetooa, Jessica Schwarz, Hanspeter Müller-Drossaart Start: 27.11. 25. Kinofest Lünen I 13.-16.11. I Cineworld Lünen I www.kinofest-luenen.de Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 43 POLYBAND PRÄSENTIERT DANIEL AUTEUIL KRISTIN SCOTT THOMAS LEÏLA BEKHTI RICHARD BERRY BEVOR DER WINTER KOMMT EIN FILM VON PHILIPPE CLAUDEL DEM REGISSEUR VON SO VIELE JAHRE LIEBE ICH DICH AB 13.11.2014 IM KINO www.BevorderWinterkommt-DerFilm.de 44 /BevorderWinterkommt Film-Kritik Dumm und Dümmehr Ich darf nicht schlafen USA 2014 - Komödie - 108 Min - Regie: Bobby Farrelly, Peter Farrelly Start: 13.11. Mit „Dumm und dümmer“ schafften die Farrelly-Brüder Bobby und Peter den Durchbruch. Nach „Verrückt nach Mary“, „Unzertrennlich“ und „Die Stooges“ kehren sie nun zurück zu ihren Anfängen. Gemeinsam mit Jim Carrey und Jeff Daniels als Vollpfosten Lloyd und Harry begeben sie sich auf einen selten dämlichen, aber bewährt durchgeknallten Klamauktrip. Slapstick-Overkill. HE GB 2014 - Thriller - 92 Min - ab 12 J. - Regie: Rowan Joffe Start: 13.11. Keine Angst, Freddy Krüger hat hier seine Scherenhände nicht im Spiel. Christine (Nicole Kidman) ist Single und Mitte zwanzig. Dann wacht sie auf, ist vierzig und verheiratet. Christins Erinnerungslücken sind einer Amnesie geschuldet, die sie seit einem Unfall verfolgt. Nach und nach setzt sie Erinnerungen zusammen und weiß bald nicht mehr, wem sie trauen kann. Psychothriller. HE Metropolis Ruhet in Frieden – A Walk among the Tombstones USA 2014 - Action - 114 Min - ab 16 J. - Regie: Scott Frank Wie schreibt man Liebe? Start: 13.11. Liam Neeson scheint sich zunehmend auf den Einzelkämpfer festzuschießen, der Entführte befreit und Entführer zur Strecke bringt. In diesem Fall wurde die Entführte allerdings bereits ermordet. Ihr Gatte setzt Ex-Cop Scudder (Neeson) auf die Täter in New Yorks Unterwelt an. Es scheint noch mehr Entführungsopfer zu geben. Und noch sind sie nicht alle tot. Na also. Thriller. HE USA 2014 - Komödie - 106 Min - Regie: Marc Lawrence Start: 13.11. Da kommt er doch nochmal zurück, der ewige Prince Charming Hugh Grant. Als Drehbuchautor Keith ist er an sich grundcharmant. Allerdings schlittert er gerade mitten durch die Midlife-Krise. Die Leitung eines Drehbuchworkshops soll ihm Kopf und Herz richten. Doch da fangen die Probleme erst an. Bis er Holly (Marisa Tomei) trifft. Romantische was? Genau: Komödie. HE choices verlost 2x2 Karten. E-Mail bis 16.11. an verlosung@choices.de, Kennwort: Liebe schreiben Lej\i\?`^_c`^_kj '.%((% )'(+s(0%*'L_i Bfeq\ikjXXc[\i?]DKBce )(%((% )'(+s(0%*'Y`j)+L_i Bfeq\ikjXXc[\i?]DKBce (*%()% )'(+s(+Y`j(0%*'L_i Bfeq\ikjXXc[\i?]DKBce FI:?<JK<IBFEQ<IK N<IB<MFEI@:?8I;JKI8LJJ ¾:C8M@<IE8:?K½ 8L==FI;<ILE>QLDK8EQ :FE:FIJFC8:<CC@JJ@D8 :<CCFN<KK9<N<I9 8K@FE<E8L= D<?I@E=FID k$bf\ce%[\ nnn%_]d Programmänderungen vorbehalten Kartenreservierung online www.metropolis-koeln.de Eintrittspreise / Ticket Pricing Alle ggf. zzgl. 3D Zuschlag 3,00 € und/oder Überlängenzuschlag surcharge for 3D and longer films • Do/Thu Kinotag 4 €; Fr bis So • Fri - Sun und Feiertag/Holiday 7,50 €; Mo bis Mi • Mon - Wed 5,00 € • KiFi Sonderpreise für Kinderfilmvorstellungen Kinder unter 16 J. 4 € und begleitende Erwachsene 5 € • soziale Gruppen 3,50 € • KiFi Kids Film Pricing Children under 16 yrs. 4 € with accompanying adults 5 € • social groups 3,50 € Programmkino mit Café • Ebertplatz 19 • 50668 Köln Plötzlich Gigolo - Fading Gigolo (OmU) ab 06.11. My old Lady (OmU) ab 20.11. USA 2013 - 91 Min. • Komödie • D.: John Turturro • C.: Aubrey Joseph, John Turturro, Woody Allen, Vanessa Paradis, Liev Schreiber, Sharon Stone, Sofía Vergara • o.A. USA/Frankreich 2014 • Länge n.n.b. • Komödie / Drama - D.: Israel Horovitz • C.: Kevin Kline, Maggie Smith, Kristin Scott Thomas, Dominique Pinon • FSK n.n.b Buchhändler Murray muss seinen alteingesessenen Traditionsladen aufgeben weil die Kundschaft ausbleibt. Eine neue Einkommensquelle ist gefragt. Da erzählt ihm seine Dermatologin, dass sie von einer Ménage-àtrois träumt - die neue Geschäftsidee ist geboren. Murray, Künstlername „Dan Bongo“, und sein Freund, Blumenhändler Fioravante alias „Virgil Howard“, steigen ins „Rent-a-Man“-Business ein - mit „Bongo“ als Zuhälter und „Virgil“ als „Mann für gewisse Stunden“. Zu Problemen kommt es, als der „Mann für gewisse Stunden“ sich in die Witwe eines chassidischen Juden verliebt. Finanziell abgebrannt kommt der New Yorker Mathias Gold nach Paris, um die vom erst kürzlich gestorbenen Vater geerbte Wohnung zu verkaufen. Doch das ist schwierig, lebt dort doch eine 92Jährige mit Wohnrecht bis zu ihrem Tod und monatlichen Anspruch auf 2400 Euro. Er muss sich nicht nur mit der alten, aber keinesfalls gebrechlichen Lady auseinandersetzen, sondern auch mit deren Tochter, Immobilienmaklern und komplizierten Gesetzen. Fioravante decides to become a professional Don Juan as a way of making money to help his cash-strapped friend, Murray. With Murray acting as his „manager“, the duo quickly finds themselves caught up in the crosscurrents of love and money. USA 2014 • circa 125 Min. • Action / Science Fiction • D.: Francis Lawrence • C.: Jennifer Lawrence, Julianne Moore, Philip Seymour Hoffman, • FSK n.n. Interstellar (OmU) Nachdem Katniss erfahren0 musste, dass ihr Heimat-Distrikt 12 vollständig zerstört wurde, begibt sie sich dorthin, um die Ausmaße selbst in Augenschein zu nehmen. Später landet sie im Distrikt 13, dessen Bewohner im Untergrund leben. Katniss ist noch immer das Gesicht der Revolution, weigert sich anfänglich, an Propaganda-Aktionen für den Aufstand teilzunehmen. Dann willigt sie schließlich doch ein, den Revolutionären zu helfen. ab 06.11. USA 2014 • Länge n.n.b. • Science Fiction • D.: Christopher Nolan • C.: Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Casey Affleck, Sir Michael Caine • FSK n.n.b Die Welt stirbt, Rettung scheint unmöglich. Mit einer letzten verzweifelten, Jahre währenden Weltraummission soll das unvermeidbar scheinende Ende doch noch abgewendet werden. An Bord befinden sich nicht nur die besten Wissenschaftler, sondern auch der Familienvater Cooper, dessen Beteiligung unerlässlich ist. Um die gewaltige Distanz rechtzeitig zu bewältigen, will man Wurmlöcher nutzen. Doch damit beginnen auch die Probleme. A group of explorers make use of a newly discovered wormhole to surpass the limitations on human space travel and conquer the vast distances involved in an interstellar voyage. Ich darf nicht schlafen - Before I Go to Sleep (OV) ab 13.11. Großbritannien 2014 • 92 Min. • Thriller • D.: Rowan Joffe • C.: Nicole Kidman, Colin Firth, Mark Strong, Anne-Marie Duff, Dean-Charles Chapman • 12 J. Christine ist in einer Amnesie gefangen: Tag für Tag wacht sie auf und weiß nicht, wer sie ist, wie alt sie ist und was vor zwölf Jahren bei einem Unfall wirklich geschehen ist. Jedes Mal ist sie schockiert, dass sie gar nicht mehr Mitte zwanzig, sondern Ende vierzig ist, scheinbar verheiratet und Mutter. Doch wer ist der fremde Mann wirklich, neben dem Sie morgens immer aufwacht und der sich scheinbar liebevoll um sie kümmert? Christine kommt einem dunklen Geheimnis auf die Spur - doch sie darf nicht wieder vergessen, was sie herausgefunden hat. A woman wakes up every day, remembering nothing as a result of a traumatic accident in her past. One day, new terrifying truths emerge that force her to question everyone around her. Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis (OV) ab 13.11. USA 2014 • Länge n.n.b. • Kriminalfilm / Drama • D.: Dan Gilroy • C.: Jake Gyllenhaal, Rene Russo, Riz Ahmed, Bill Paxton, Ann Cusack, Anne McDaniels • FSK n.n.b. Obwohl Lou Bloom intelligent und engagiert ist, will es mit der großen Karriere nicht klappen. Er schlägt sich als Dieb durch. Als er jedoch Zeuge eines Unfalls wird, den ein Tatort-Paparazzo für einen TV-Sender in Los Angeles dokumentiert, steigt Bloom in dieses Geschäft ein. Erst amateurhaft und belächelt, dann zunehmend professioneller. Nachdem ihm Nachrichtenproduzentin Nina die ersten Bilder abnimmt, lernt Bloom schnell, was sich am besten verkauft. Und dafür ist er bereit, alle Grenzen zu überschreiten. A young man stumbles upon the underground world of L.A. freelance crime journalism. An American inherits an apartment in Paris that comes with an unexpected resident. Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1 (OmU) ab 20.11. PREVIEW • Mi 19.11. • 21:15 Uhr • 5,- € • VVK ab 01.11. Katniss Everdeen is in District 13 after she shatters the games forever. Under the leadership of President Coin and the advice of her trusted friends, Katniss spreads her wings as she fights to save Peeta and a nation moved by her courage. Kill the Boss 2 - Horrible Bosses 2 (OV) ab 27.11. USA 2014 • Länge n.n.b.• Komödie • D.:Sean Anders • C.: Jennifer Aniston, Chris Pine, Christoph Waltz, Kevin Spacey, Jason Sudeikis, Jason Bateman • FSK n.n.b Die drei Freunde Nick, Dale und Kurt haben es satt, immer beruflich unter dem Kommando von anderen stehen zu müssen und beschließen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Aber ein schmieriger Investor macht ihr Vorhaben in letzter Sekunde zunichte. Das verzweifelte Trio schmiedet daraufhin den Plan, den Sohn des Investors zu entführen, Lösegeld zu verlangen und so doch noch den Traum vom eigenen Unternehmen zu verwirklichen. Dale, Kurt and Nick decide to start their own business but things don‘t go as planned because of a slick investor, prompting the trio to pull off a harebrained and misguided kidnapping scheme. Magic in the Moonlight (OV) ab 04.12. USA 2014 • 98 Min. • Komödie / Lovestory • D.: Woody Allen • C.: Dame Eileen Atkins, Colin Firth, Marcia Gay Harden, Hamish Linklater, Ute Lemper • o.A. Der angesehene Illusionist Stanley wird in den 1920er Jahren an die Côte d’Azur beordert, um dort einen Schwindel aufzudecken: Dort treibt die vermeintliche Wahrsagerin Sophie ihr Unwesen und zieht mit ihren Prophezeiungen den Reichen und Schönen das Geld aus den prallgefüllten Taschen. Der englische Gentleman stürzt sich in das ausschweifende Leben der dekadenten Oberschicht. Als sich Sophie und Stanley näherkommen, beginnt sogar der Meisterillusionist selbst daran zu zweifeln, dass die junge Dame eine Betrügerin ist. Stanley is a magician who has dedicated his life to revealing fraudulent spiritualists. He plans to quickly uncover the truth behind celebrated spiritualist Sophie and her scheming mother. However, the more time he spends with her, he starts thinking that she might actually be able to communicate with the other world, but even worse, he might be falling in love with her. dt.F. deutsche Fassung/German version • OV Originalversion/not dubbed, no subtitles • OmU Originalfassung mit dt. Untertiteln/with German subtitles K I N D E R - U N D Der Kleine Medicus - Geheimnisvolle Mission im Körper (dt.F.) F A M I L I E N K I N O ab 30.10. Die Pinguine aus Madagascar (dt.F. + engl. OV) - 2D + 3D ab 27.11. Deutschland 2014 • Kinderfilm / Trickfilm • 79 Min. • R. Peter Claridge • Sprecher: Christiane Paul, Bernhard Hoëcker, Malte Arkona, Sebastian Fitzner, Annette Potempa • o.A. USA 2014 • Länge n.n.b. • Trickfilm / Abenteuer • R.: Simon J. Smith, Eric Darnell • Sprecher.: Smudo, Thomas D, Michael Beck, Andreas Rieke, Conchita Wurst • FSK n.n.b Als sich eines Tages Nanos Großvater sehr seltsam benimmt, kommt der Junge einem gemeinen Experiment auf die Spur. Der irre Professor Schlatter hat dem Großvater den Miniroboter Gobot implantiert, der den alten Mann völlig willenlos macht. Das will Schlatter bei allen Menschen durchführen, um sie wie Marionetten steuern zu können. Nano muss also schnell handeln. Mit Hilfe von Dr. X lässt er sich und Freundin Lilly winzig klein schrumpfen, schleust sich so in Opas Körper ein und versucht dort, Gobot unschädlich zu machen. Wenn die vier aus den „Madagascar“-Filmen bekannten Pinguine nicht gerade gezwungen sind, im Central Park Zoo für die Besucher stur zu lächeln und zu winken, hält sich die militärisch organisierte Pinguin-Gruppe meistens in ihrem geheimen Hauptquartier auf. Dort hat Anführer Skipper die Befehlsgewalt und schmiedet Einsatzpläne, die er im Vorfeld mit Taktiker Kowalski austüftelt. Für die Ausrüstung und fürs Grobe ist der durchgeknallte Rico zuständig. Gemeinsam mit Private, dem sensiblen „Nesthäkchen“ der Bande, sind die vier Pinguine ein unschlagbares Team. Quatsch und die Nasenbärbande (dt.F.) Paddington (dt.F. + engl. OmU) ab 06.11. ab 04.12. Deutschland 2013 • 82 Min. • Kinderfilm / Komödie • R.: Veit Helmer • D.: Nora Börner Justin Wilke, Charlotte Röbig, Pieter Budak, Mio Weise, Fritzi Haberlandt, Vera Kluth • o.A. Großbritannien/Frankreich/USA 2014 • Länge n.n.b. • Abenteuer • R.: Paul King - D.: Nicole Kidman, Peter Capaldi, Tim Downie, Julie Walters, Sally Hawkins • FSK n.n.b Ausgerechnet das idyllische Bollersdorf wurde von findigen Konsumforschern zum durchschnittlichsten Ort der Erde gekürt. Jetzt rücken die Warentester an und missbrauchen Otto Normalverbraucher und Eva Mustermann als Versuchskaninchen. Doch die pfiffige Kinderbande mit ihrem Maskottchen Quatsch, dem Nasenbären, lässt sich nicht für dumm verkaufen. Während die Erwachsenen längst in der Konsumfalle sitzen, stellen die Kids mit erlaubten wie unerlaubten Mitteln den Urzustand ihres geliebten Bollersdorf wieder her. Bär Paddington wuchs tief im peruanischen Dschungel bei Tante Lucy auf. Sie hat ihren Schützling auf ganz eigenwillige Weise herangezogen: Sie lehrte ihn, Marmelade zu kochen, dem BBC World Service zu lauschen und schwärmte von einem aufregenden Leben in London. Als ein Erdbeben ihr Zuhause zerstört, sieht Lucy den richtigen Zeitpunkt gekommen, Paddington ein besseres Leben zu ermöglichen und schmuggelt ihn auf ein Schiff Richtung London - lediglich ein Schild mit der Aufschrift „Bitte kümmere dich um diesen Bären. Danke!“ umgehängt. Programm im Metropolis 23.11. - 29.11.2014 Di Mi Do Fr Sa empfohlen So Mo ab 23.11 24.11 25.11 26.11 27.11 28.11 29.11 Lola auf der Erbse 10 J. 11:00 11:00 Finn 8 J. 13:00 Eintritt Cinepänz Kinder 3,00 € Erwachsene 4,00 € Gruppen ab 10 Kinder 2,50 € Die Nachtigall (Ton eingesprochen) 7 J. 09:00 Quatsch und die Nasenbärbande 6 J. 15:00 Horizon Beautiful (Ton eingesprochen) 8 J. 09:00 Deine Schönheit ist nichts wert 12 J. 11:00 15:00 Vom Fischer und seiner Frau 7 J. 09:00 Ella und der Superstar (Ton eingesprochen) 7 J. 11:00 15:00 Stark wie ein Baobab (Ton eingesprochen) 10 J. 09:00 Gold – Du kannst mehr als du denkst 12 J. 11:00 Sitting next to Zoe (OmU) 14 J. 15:00 Grüße von Mike 8 J. 09:00 Auf dem Weg zur Schule (Ton eingesprochen) 8 J. 11:00 15:00 Boule und Bill 6 J. Reservierung für Gruppen nur unter 0221 - 130 56 150 und info@jfc.info Das komplette Cinepänz-Programm sowie alle Infos zu den Filmen und zum Festival gibt es auf www.cinepaenz.de 13:00 Interesse an einer Sondervorstellung? Rufen Sie uns Mo.- Fr. zwischen 09:00 und 17:00 Uhr an: 0221 - 97 26 297 culture club culture club ComicKultur Foto: Albert Josef Schmidt präsentiert: Konzert präsentiert: Kabarett A TRIBUTE TO KRAZY KAT MATTHIAS DEUTSCHMANN Hinter „A Tribute to Krazy Kat“ verbirgt sich die weltweit erste musikalische Arbeit über den großen Katz-und-MausKlassiker des amerikanischen Comics. Mit Kompositionen der US-Komponisten David Lang und Oscar Bettison sowie mit Musik des Komponisten Harry Partch werden die neu entstandenen Geschichten von Krazy, der Maus-verliebten Katze, und Ignatz, der bösen, hinterhältigen Maus, begleitet. Er ist der Unbestechliche des deutschen Kabaretts: Matthias Deutschmann gelingt auch in seinem neuen Solo der Spagat zwischen klugen Pointen und einem sehr persönlichen Blick auf die Welt – weit weg von den Pullover-Lachmachern und Fernsehnasen. Deutschmann seziert, kommentiert und musiziert – und ist dabei besser denn je. Musikfabrik im WDR WDR Funkhaus am Wallrafplatz choices verlost 3x2 Karten E-Mail bis 12.11. an verlosung@choices.de Kennwort: Krazy Kat So 16.11. 20 Uhr culture club präsentiert: Ausstellung Do 13.11. um 20 Uhr culture club präsentiert: Konzert Bei der 15. Museumsnacht Köln dürfen sich dieses Jahr vor allem Familien über ein vielseitiges Programm freuen: Lichtinstallationen, 3D und Musik sind u.a. Teil der 46 Stationen und über 200 Veranstaltungen, zwischen denen man sich von 19 bis 3 Uhr treiben lassen kann. Wer dann noch nicht genug hat, kann die Nacht im Museum Ludwig bei der vom Kölner Kompakt-Label beschallten Jubiläumsfeier ausklingen lassen. Ein weihnachtliches Kinderkonzert mit Liedern rund um die Welt! Wer kennt schon die lustigen Lieder der Kinder, die in Finnland gemeinsam mit dem Weihnachtsmann um den Tannenbaum tanzen, die geheimnisvolle Weihnachtskatze oder die 13 Nikoläuse aus Island? Da gibt es viel zu erleben, wenn die Gruppe KARIBUNI ihr Weihnachtsprogramm im Bürgerhaus Kalk präsentiert... (ab 4 Jahren) www.choices.de/heute-im-kino Sa 8.11. 19-3 Uhr Mit „Irmina“ hat Barbara Yelin ihr vorläufiges Magnus Opus veröffentlicht: Vage auf der Geschichte ihrer Großmutter basierend, erzählt sie auf knapp 300 Seiten und in Farbe von einer Frau, die 1934 als junges, selbstbewusstes Mädchen nach London geht, um eine Ausbildung zu machen. Dort lernt sie den schwarzen Studenten Howard kennen und lieben. Doch die Umstände reißen sie auseinander: Irmina geht zurück nach Deutschland und erlebt den Aufstieg der Nazis und den Krieg. Das ändert sie. Die historisch gut recherchierte Geschichte überzeugt auf allen Ebenen: Die Hauptfigur und ihr charakterlicher Wandel ist so betrüblich wie plausibel, die aufwändigen Bilder ziehen einen förmlich in die Geschichte hinein (Reprodukt). Katharina Greve hat ihre ganz eigene Interpretation der Ligne Claire, und die verträgt sich prima mit ihren absurden Geschichten. Denn dort – in „Ein Mann geht an die Decke“, „Patchwork“ und jetzt „Hotel Hades“ – gehen die Grundpfeiler ihrer Geschichten – Raum, Zeit, Mensch – schon genug durcheinander. Da schadet ein klarer Strich nicht. Wer das Jenseits als graues Wischiwaschi imaginiert, wird bei Greves „Hotel Hades“ mit dem Gegenteil konfrontiert: Peter merkt nach seinem Tod schnell, dass der Hades eine bürokratische Hölle voller Absurditäten ist – ganz zu seinem Leidwesen, aber zur Freude des Lesers (Egmont). choices verlost 3x2 Karten E-Mail bis 9.11. an verlosung@choices.de Kennwort: Deutschmann KARIBUNI: SANTA, SINTER, JOULUPUKKI choices verlost 2x2 Karten E-Mail bis 2.11. an verlosung@choices.de Kennwort: Museumsnacht Comics machen sichtbar, was man sonst vielleicht nicht sieht Pantheon Bonn Bundeskanzlerplatz Karten: 0228 21 25 21 MUSEUMSNACHT KÖLN Museen Köln Info: 0221 95 15 41 52 www.museumsnacht-koeln.de Sprechstunden für Leser Bürgerhaus Kalk, Großer Saal Kalk-Mülheimer Straße 58 51103 Köln Karten: 0221 987 60 20 Luke Pearson, bislang in Deutschland nur durch seine poetischen Kindercomics der „Hilde“-Reihe bekannt, erzählt mit „Was man nicht sieht“ vom tragischen Ende einer Beziehung. Das geschieht ähnlich Fabel-haft wie bei Hilde, nur dass die Tragik des Versäumten und Übersehenen hier überwiegt. In melancholischen Bildern voller Symbolkraft lässt Pearson seiner Fantasie freien Lauf und ist doch ganz nah an der Wirklichkeit – zumindest der Wirklichkeit der Gefühle (Reprodukt). Literaturadaptionen sind zurzeit en Vogue: Vom Klassiker bis zur Gegenwartsliteratur werden aus Romanen Graphic Novels. Tim Dinter hat sich nun Sven Regeners „Herr Lehmann“ angenommen. Was hätte überflüssig sein können, entfaltet mit der Zeit einen doch faszinierenden Sog. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Dinter die Stimmung des Berlin zur Zeit der Wende und die Ziellosigkeit des Kneipenalltags mit seinen grauen Zeichnungen sehr gut einfängt (Eichborn). Mari Yamazaki erzählt mit „PIL“ ein in den frühen 80er Jahren angesiedeltes Coming-of-Age-Drama: Nanami ist großer Fan des Post Punks von Public Image Ltd. Die ästhetischen Freiheiten von John Lydons Band stehen im Kontrast zu den Restriktionen, die Nanami in der Schule erfahren muss. Ihr verschwenderischer Großvater, mit dem sie zusammenwohnt, macht ihr das Leben zusätzlich schwer und bedroht das für die geplante Englandreise angesparte Geld. Der Manga setzt sich mit seinem Realismus von vielen Werken des Genres ab, trotzdem mag sich existentielle Tiefe nur bedingt einstellen (Carlsen). Dass Hergé zu Beginn seiner Karriere nicht gerade politisch korrekt war, ist allgemein bekannt. Paradebeispiel ist der Band „Tim im Kongo“, der vor kolonialistischer Arroganz nur so strotzt. Der südafrikanische Zeichner Anton Kannemeyer nimmt den Band als Vorlage für viele seiner Cartoons und Kurzgeschichten, die die Apartheid und den Rassismus im Land thematisieren. Drastisch, sarkastisch und makaber sind seine Geschichten und Cartoons. Letztere entstehen oft als großformatige Gemälde und hängen in Museen. Der Band „Papa in Afrika“ versammelt Arbeiten aus den letzten sieben Jahren (Avant Verlag). CHRISTIAN MEYER choices verlost 2x2 Karten E-Mail bis 16.11. an verlosung@choices.de Kennwort: Karibuni So 30.11. 15 Uhr 48 Literatur-Kalender Textwelten In der Schützenpassage finden die ersten Sprechstunden statt, Foto: Verlag Antje Kunstmann Sprechstunden für Leser Verlag Antje Kunstmann eröffnet erste „Praxis“ Bücher sind Stimmen. Sie wollen nicht nur zu ihren Lesern sprechen, sondern sie wollen auch, dass man über sie spricht. Zu diesem Zweck gibt es die Literaturkritik, aber die bleibt immer medial vermittelt. Dagegen ist das Gespräch unter Lesern konkreter, die Tipps, die man sich gegenseitig zusteckt, bleiben in der Erinnerung haften. Interessant ist auch das Gespräch mit Schriftstellern über ihre Arbeit und ihre literarischen Vorlieben. Außerdem wissen Autoren oft besser über das Bescheid, was ihre Kollegen schreiben, als die Lektoren vom Verlag. „Buchhandlung Praxis“ nennt der Verlag Antje Kunstmann jetzt sein etwas anderes Kommunikationsangebot, das vor wenigen Tagen in unmittelbarer Nähe des Münchner Hauptbahnhofs in einem ehemaligen Briefmarkenladen eröffnet wurde. Die erste Veranstaltung gehörte Kristof Magnusson und seinem „Arztroman“. „Der Abend ist total gut angekommen“, erklärt Andreas Schäfler, Pressechef von Kunstmann. „Es sind viele Kollegen und Autoren aus anderen Verlagen zu uns hingepilgert. Und wir wollen auch noch so manche Warteschlange in der Passage vor dem kleinen Laden bis Weihnachten produzieren“, gesteht er schmunzelnd. Das dürfte ihm nicht schwerfallen, etwa mit Signierstunden von Axel Hacke, dem humoristischen Alleskönner, der zur exquisiten Backlist des Verlags gehört. Auf der wird auch die Illustratorin der Wimmelbücher – Rotraut Susanne Berner – geführt, die jedem Kind, das in die Praxis kommt, eine kleine Geschichte erzählen will. Geöffnet wird zwischen 17 und 20 Uhr, jene Zeit, in der die Menschen von der Arbeit kommen. Autoren dürfen dann auch schon einmal Buchhändler spielen. Dass es „Eifersüchteleien“ auf Seiten der gelernten Buchhändler geben könnte, befürchtet man bei Antje Kunstmann nicht. Zunächst hat man den 11 qm kleinen Laden in der Schützenpassage drei Monate, also bis Weihnachten angemietet. Der Verlag braucht Außendarstellung, die er in der Landschaft der Frontalpräsentationen, wie sie die Buchhandelsriesen zelebrieren, nicht bekommen kann. Die „Praxis“ soll den kleinen Verlagen, wie zum Beispiel Matthes & Seitz, einen Auftritt ermöglichen. Solche Verlage geben dem Buchmarkt in Deutschland seine einzigartige Qualität. Auch im Netz werden diese Häuser aus dem Fokus der Aufmerksamkeit gedrängt. Mit einem unerwarteten Umfeld für das Buch schärft man aber die Aufmerksamkeit für besondere Titel. In der Masse der Bücher braucht es Orte, an denen nicht das Gesetz der hohen Auflage regiert, sondern wieder entdeckt werden kann, dass die besten Titel neben dem Mainstream verlegt werden. Die Praxis könnte dabei wie eine Spielwiese funktionieren oder wie jene coolen Plattenläden, die es heute nicht mehr gibt, in die man aber früher ging, ohne so recht zu wissen, was man kaufen wollte, weil man einfach darauf vertraute, andere Musikfans zu treffen, die einen auf ihre Favoriten aufmerksam machten. Derartige „Sprechstunden“ wären auch reizvolle Angebote für Städte wie Köln, Düsseldorf, Dortmund oder Essen, in denen die Literatur solche Stationen des Austauschs von Gedanken, Meinungen und Geschmäckern befeuern könnte. Nachdem sich das Internet etabliert hat, wuchs das Bedürfnis nach lebendigem Austausch unter den Lesern unablässig, wie die großen Literaturfestivals zeigen. Noch deutlicher als die Verlage sind die Buchhandlungen gefordert, mit „Sprechstunden“ ihre Kunden zu kleinen Gemeinden des Austauschs zu verschmelzen. THOMAS LINDEN Erhielt für „Kruso“ kürzlich den Deutschen Buchpreis: Lutz Seiler, Foto: Jürgen Bauer Literatur-Termine im November ALTES PFANDHAUS MATERNUS-BUCHHANDLUNG 0221 22 12 84 00 0221 32 99 93 Journalisten lesen „Hate-Poetry“ Do 6.11. 20 Uhr Rassismus weglachen: Sie werden als „Kanacken“ und „Islamspeichellecker“ beschimpft. Doris Akrap, Özlem Gezer, Yassin Musharbash, Hasnain Kazim, Mely Kiyak und Özlem Topçu lesen aus Hassbriefen. Elke Pistor liest aus „Vergessen“ Di 4.11. 19.30 Uhr Die in Köln lebende Autorin lässt in ihrem neuen Krimi die Kommissarin Verena Irlenbusch einen hochintelligenten Psychopathen jagen. BELGISCHES HAUS 0221 20 51 10 Ece Temelkuran liest aus „Was nützt mir die Revolution, wenn ich nicht tanzen kann?“ So 5.11. 20 Uhr Die türkische Bestseller-Autorin erzählt von einer neuen Frauengeneration: ein Roadtrip und eine Hymne an die Freundschaft. Karten an der Abendkasse. Joachim Sartorius und Durs Grünbein Di 25.11. 20 Uhr Die Dichter stellen ein Handbuch der politischen Poesie im 20. Jahrhundert vor, eine Weltkarte der Katastrophen und Aufbrüche. BUCHHANDLUNG BITTNER 0221 257 48 70 Ulrike Draesner liest aus „Subsong“ Mi 5.11. 20 Uhr Eine Ansammlung vertrauter Rufe und neuer Lautserien, aus dem Augenblick entstanden: Gedichte wie leiser Vogelgesang. Moderation: Dr. Hajo Steinert Marcel Beyer liest aus „Graphit“ Fr 14.11. 20 Uhr Der Materialist unter den Lyrikern kombiniert das Gewesene und Anwesende zu NieDagewesenem. Moderation: Christof Hamann und Maximilian Mengeringhaus JT INTERNATIONAL GERMANY 0221 995 55 80 Jochen Schmidt & David Wagner erzählen Fr 14.11. 19 Uhr Drüben und drüben. „Zwei deutsche Kindheiten“ heißt das gemeinsam von den Autoren verfasste Buch. Das Gespräch führt Kerstin Meier. Eintritt frei. Anmeldung erforderlich. JTI im Mediapark: Eingang Haus 4/Forum, Empfang 42 LITERATURHAUS 0221 995 55 80 Küçük Iskender liest Gedichte Mi 5.11. 19.30 Uhr Der 1964 in Istanbul geborene Dichter liest im Rahmen der Deutsch-Türkischen Buchmesse Ruhr. Hermann Wallmann spricht mit dem Autor. Kölner Quartett: Köln-Bücher im Gespräch So 23.11. 11 Uhr Zwei Mal im Jahr werden künftig ausgewählte Neuerscheinungen kritisch unter die Lupe genommen. Moderiert von Hajo Steinert diskutieren Melanie Weidemüller, Ulrich Soénius und Martin Stankowski. Lutz Seiler liest aus „Kruso“ Di 25.11. 19.30 Uhr Der just mit dem Deutschen Buchpreis 2014 ausgezeichnete Autor spannt in seinem ersten Roman einen erzählerischen Bogen von 1989 bis in die Gegenwart. Martin Mittelmeier führt das Gespräch. Tilman Röhrig liest aus „Die Könige von Köln“ Mo 17.11. 19.30 Uhr Die von der Maternus-Buchhandlung ausgerichtete Lesung findet passenderweise in der historischen Severinstorburg statt. MAYER‘SCHE NEUMARKT 0221 20 30 70 Oliver Harris liest aus „London Underground“ Fr 7.11. 20.15 Uhr Ein neuer Fall für Detective Nick Belsey, der den Leser mit seinen Ermittlungsmethoden hart an der Grenze zur Illegalität in Atem hält. Moderatorin: Margarete von Schwarzkopf. Michelle Raven liest aus „Crossroads. Ohne Gnade“ Do 13.11. 20.15 Uhr Ein Campingausflug wird für Warren Harper zum Horrortrip, als seine siebenjährige Tochter Emma spurlos aus dem Zelt verschwindet. MAYER‘SCHE NIPPES 0221 66 99 48 10 Brigitte Oessling und Ralph Altenhofen aus „Zwei in einer großen Stadt“ Do 6.11. 19.30 Uhr „Ein gebrauchslyrischer Abend mit Texten von Erich Kästner und Mascha Kaléko“. Regie: Wolfram Zimmermann. Carla Berling liest aus „Königstöchter“ und „Jesses Maria“ Do 27.11. 19.30 Uhr Krimi und Satire: Die Wahlkölnerin gibt Kostproben aus beidem: Im ersten Teil stellt sie die Krimi-Reihe vor, im 2. Teil geht es um Wechseljahre, Hochzeitstage und andere Gemeinheiten. SCHAUSPIELHAUS 0221 22 12 84 00 Auftaktmatinee mit Jochen Schmidt zur Aktion „Ein Buch für die Stadt“ So 9.11. 11 Uhr TIPP STADTBIBLIOTHEK KÖLN 0221 257 48 70 Jürgen Becker liest aus „Scheunen im Gelände“ Mo 3.11. 20 Uhr Die Schauspieler Pia Maria Gehle, Ulli Hass und Peter Niemeyer lesen eine Collage aus „Im Radio das Meer – Journalsätze“ des GeorgBüchner-Preisträgers 2014. STADTGARTEN 0221 95 29 94 11 Felicitas Hoppe zu Gast bei Guy Helminger und Navid Kermani Do 6.11. 20.30 Uhr Die Büchner-Preisträgerin des Jahres 2012 kommt in den Literarischen Salon. Die Gastgeber sprechen mit ihr darüber, was es bedeutet, sich ständig neu zu erfinden. Empfehlungen von Marianne Kolarik TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten 49 Unterhaltungsmusik 0211 So Bill Frisell Für sein neues Programm »Guitar in the Space Age« hat Gitarren-Ikone Bill Frisell Stücke der frühen Gitarren-Musik der 1950er und 1960er Jahre ausgegraben. Denn das war die Musik, die ihn dazu inspirierte, selbst die Gitarre in die Hand zu nehmen. Bill Frisell Marc Ribot Trio Great Waiitress 0911 So sundays@six: Marc Ribot Trio Herbstliche Festivalfreuden 1011 Mo OUTSKIRTS #9 präs. Nate Wooley und Great Waitress Seit 1986 gibt es bereits die Berliner Band Mutter um den Sänger Max Müller. Also beinahe schon eine Großmutter. Der brachiale Noiserock ist inzwischen altersgemäß ruhigeren Tönen gewichen. Das neue Album „Text & Musik“ lässt dennoch die Mutter’sche Dringlichkeit nicht vermissen – weder in Text noch in Musik (1.11., 20 Uhr, Luxor). Johnny Marr, Gitarrist bei The Smiths und später bei The The, Electronic und Modest Mouse, hat im Gegensatz zu seinem Smiths-Kollegen/Kontrahenten Morissey erst spät eine Solokarriere gestartet, die mit zwei Top-Ten-Alben in den letzten beiden Jahren aber recht gut startete. Smash-Hits wie „Easy Money“ dürften im Club als Stimmungsmacher bestens funktionieren (2.11., 20 Uhr, Luxor). Alle Jahre wieder kommt der heilige Vitus nach Köln: Die amerikanische Doom-Metal-Legende Saint Vitus kann sich mit ihrem an Black Sabbath geschultem Zeitlupenmetal hierzulande auf eine treue Fanbasis verlassen, die von den alten Herren eine Pathosdusche erhält (3.11., 20 Uhr, Luxor). Sound unter dem Mikroskop, Formverläufe in Zeitlupe. Sowohl das Trio »Great Waitress« der beiden australischen Musikerinnen Laura Altman und Monika Brooks mit der in Berlin lebenden Pianistin Magda Mayas als auch die Soloperformances des Trompeters Nate Wooley begeben sich in feinste Verästelungen, mikrotonale Schwebungen und anhaltende Spannungszustände. 1111 Di Colin Stetson solo Mit seiner ausgefeilten Zirkularatmungstechnik kann er sein Instrument scheinbar endlos am Laufen halten: Wenn Saxofonist Colin Stetson spielt, dann entsteht eine Musik, die reich an ausgeklügelter Dynamik und schillernden Klangfarben ist. Er erzeugt facettenreiche Mehrklänge und treibende Rhythmen und setzt in seinem Spiel ungeahnte Energien frei. 1811 Di JøKleBa Trio goes Eco Colin Stetson Jø K le Ba Steve Lehman Trio Mik Quantius JøKleBa spielt aufregende improvisierte Musik mit treibenden Drum-Grooves, tösenden Trompeten-Soli und expressivem Gesang. Multiinstrumentalist PerJørgensen spielt nicht nur Trompete, sondern setzt auch seinen Gesang ein. Jon Balke am Klavier beweist mit seinen Improvisationsminiaturen, die sich roh und kantig in Audun Kleives Rhythmusgerüst einnisten, einen eigenen, präzisen Sinn für stoisches Timing. 1911 Mi Steve Lehman Trio Wenn man der Musik dieses Trios lauscht, wird schnell klar, dass es sich dabei nicht um ein weiteres SaxofonTrio handelt. Vielmehr gelingt es Saxofonist Steven Lehman, Bassist Matt Brewer und Schlagzeuger Damion Reid, ihre eigenwilligen Stimmen zusammenzuziehen und wie ein einziges, komplexes Instrument erklingen zu lassen. 2311 So Broken Sounds #18: Ghédalia Tazartès / Mik Quantius Ghédalia Tazartès’ Musik bewegt sich seit über dreißig Jahren entlang und über die Grenzen von Musique Concrète, vokaler Improvisationen und elektro-akustischen Experimenten hinaus. Mik Quantius ist ein langjähriger Musiker der Krautrock-Legende Embryo, deren psychedelische Kompositionen er um abenteuerliche Vokal-Improvisationen bereichert. Als Solo-Künstler bringt er seine Stimme pur und um elektronische Elemente erweitert auf die Bühne. 2311 So Sam Amidon Id M Theft Able Authentisch, melancholisch, voll schlichter Poesie und musikalischer Feinheit: Der amerikanische, in London lebende Musiker Sam Amidon interpretiert alte FolkSongs auf behutsame, aber tiefgreifende Weise neu. Was ihn dabei von vielen anderen Musikern abhebt, die sich der Wiederentdeckung des Folk widmen, ist seine fundierte Kenntnis dieser alten Songs. 2611 Mi Luftbrücke: The Job, Id M Theft Able The Job machen aus Punk und Popsongs ein reines Improvisations-Spektakel: Mit gefährlichem Witz, dunklem Sex-Appeal und unerwarteten Sound-Explosionen. Id M Theft Able experimentiert mit selbstgebauten Instrumenten und Klangskulpturen, kombiniert Stimme und elektronische Verfremdungen bis es quietscht, schnarrt und schreit. 2711 Do Reconstructing Song: Quiet Night Hayden Chisholm & Lula Pena Lula Penas Musik ist einfach, karg, hoffnungsvoll. Magisch wird sie durch das unvergleichliche Timbre der Stimme der portugiesischen Songwriterin, ihre aufwühlende Ruhe, Dunkelheit, Seele. Die Leichtigkeit und subtile Intensität von Hayden Chisholms Saxophonspiel verschmelzen zauberhaft mit der herben Fragilität von Lula Penas Interpretation eigener Songs und traditioneller Fados. Sam Amidon Teenage Fanclub – beim Week-End Festival natürlich nicht im Publikum, sondern auf der Bühne Brodelnde Spontanität und ungezügelte Improvisationsfreude sind es, die das Marc Ribot Trio im Kern auszeichnen. Marc Ribots sehniges und raues Spiel trifft hier auf den tiefen, erdigen und pulsierenden Bass von Henry Grimes und das antreibende, smarte und kraftvolle Spiel von Schlagzeuger Chad Taylor. Lula Pena & Hayden Chisholm choices verlost je 3x2 Freikarten E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an verlosung@choices.de, Kennwort: Stadtgarten Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10 www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten Das Week-End Festival bringt Afro Beat infizierten Pop Der Norweger Sondre Lerche ist bekannt für seine nostalgischen Songs, mal im Crooner-Style, mal fluffig im fröhlichen Uptempo. Dass es auf seinem neuen Album „Please“ am Rande auch zu einigen harschen Dissonanzen kommt, liegt wahrscheinlich daran, dass es sein Trennungsalbum zur Scheidung von der Schauspielerin Mona Fastvold ist und zu allem Übel auch noch auf dem zuvor gegründeten eigenen Label Mona Records erscheint. Dafür klingt Sondre aber immer noch verhältnismäßig fröhlich-aufgedreht, und Vergangenheitsbewältigung kann auf der Bühne ja sehr unterhaltsam sein (4.11., 20 Uhr, MTC). Die vielköpfige Weltmusik-Combo 17 Hippies gibt es seit Mitte der 90er Jahre. Durch ihren Auftritt in Andreas Dresens Film „Halbe Treppe“ wurden sie 2002 auch überregional bekannt. Seitdem verästelt sich das lockere Kollektiv auch gerne in Seitenprojekte. Im Mai ist ihr neuestes Album „Biester“ erschienen, das einen Schwerpunkt auf tanzbare Musik aus Mexiko legt (17.11., 20 Uhr, Gloria). Das Hip-Hop-Trio Deltron 3030 hat vor vierzehn Jahren ein beeindruckendes Konzeptalbum veröffentlicht. Der Nachfolger von Rapper Del, DJ Kid Koala und dem Produzenten Dan the Automator erschien erst im letzten Jahr, hat aber wieder für einige Aufregung gesorgt (25.11., 21 Uhr, Bürgerhaus Stollwerk). Das Week-End Festival hat sich in den letzten drei Jahren vor allem durch seine liebevolle Kuration eines Line-ups jenseits des Durchlauferhitzers, den wir Festivalbetrieb nennen, einen Namen gemacht. Als erste Klammer des Programms fungiert der Afro Beat, der sich vermehrt in den letzten 15 Jahren in Indieproduktionen eingeschlichen hat, aber auch zu Zeiten der New Wave Konjunktur hatte. Aus den 80er Jahren kommen Legenden wie ESG oder A Certain Ratio angereist, weniger weit haben es Bands wie Teenage Fanclub, The Clientele, die Kölner Von Spar oder Owen Pallett sowie Mdou Moctar mit seinem Wüstenblues. Ganz frisch dabei sind der gebürtige Sudanese Sinkane oder die Spoken Word-Künstlerin Kate Tempest, die ihre Lyrics mit Band musikalisch unterlegt. 15 Acts spielen an den drei Tagen, dazu gibt es solche Dreingaben wie Jarvis Cocker (Pulp) mit einem nächtlichen DJ-Set, Aftershow-Parties oder zwei Filmscreenings am Sonntag. Als zweite Klammer fungiert Brian Enos zweites Soloalbum „Taking Tiger Mountain (By Strategy)“ von 1974, zu dessen 40. Geburtstag etliche der Bands an den drei Tagen jeweils ein Stück covern. Das stimmige Konzept wird auch im vierten Jahr wieder für beste Unterhaltung und große Pop-Momente sorgen. Sicherlich das musikalische Herbst-Highlight (27.-29.11., Stadthalle Mülheim). CHRISTIAN MEYER 50 Klassik am Rhein Improvisierte Musik in NRW Mit Tuch und Mütze Michael Wollny Trio, Foto: Jörg Steinmetz Gregory Porter besucht Leverkusen Lass knacken, Kumpel Moondog mit Trimba Moondogs Auferstehung in Kölns St. Peter Von Olaf Weiden Das Festival in der Farbenstadt am Rhein ist zur Ruhe gelangt. 35 Jahre währt nun schon die wechselhafte Geschichte dieser Veranstaltung, die vom örtlichen Jazzclub ausging und sich zu einem massenkompatiblen Spektakel für Musikfreunde entwickelt hat. Deshalb bestellt der Veranstalter in jedem Jahr dieselben oder ähnliche „Für altbackene Kräfte, die ihm das Leverkusener Forum fülFusionfreaks immer len sollen. Und wie in jedem Jahr muss der eine wahre Freude“ Kunde bestätigen: Warum auch nicht? Der Mensch isst am liebsten wie bei Muttern. Und er hört gern, was er schon kennt. Möglicherweise wird es ihm über die Musikindustrie unmerklich eingesäuselt, oder ein Musikvideo weist ein paar Millionen Klicks aus: Das kann dann ja gar nicht schlecht sein. Ist ein Song in den Charts gelandet, mutiert der Interpret zum Kassenmagneten. Die Wirkung verflacht über die Jahre, dann können zwei schwache Magneten den Zweck erfüllen. So paart sich das Sax-blasende Meisje Candy Dulfer mit dem Soulstar Maceo Parker. Das klappt. Sängerkanone Gregory Porter, der Mann mit dem Tuch um die Ohren und einer Wintermütze auf dem Deckel, Accessoires, die er nie ablegt, warum auch immer, ist bereits im Vorfeld ausverkauft. Wer ihn dennoch sehen und besonders hören will, das lohnt sich nämlich, kann bzw. muss ein Kombi-Ticket kaufen: Vielleicht für die etwas abgehangenen Funky-Bands Incognito und Spyro Gyra, die für altbackene Fusionfreaks immer eine wahre Freude bleiben. Oder für die ausgewanderte, aber weiterhin wunderbare Ute Lemper, die jetzt mit der WDR Big Band gastiert. Schützenhilfe benötigen besonders die Young Lions, junge talentierte Jazzspieler, die in Fachkreisen bei Jazzfans schon gut angesehen sind und auch international touren. Diese Kost ist leider in Leverkusen schwer verkäuflich. Besser gehen der Bluesabend mit dem Stammgast Popa Chubby oder der Blues-Legenden-Abend mit Dr. John. Ein Fest für die Ohren verspricht übrigens das Finale: Dann spielen die Musiker der Soul-Band Tower of Power tanzbare Popjazz-Arrangements vom Feinsten, und Bill Evans gräbt mit seiner aktuellen Soulgrass-Band ganz tief in der Erde nach eigenen Wurzeln. Das Projekt mit einem ständig plärrenden Banjo und einstimmig gemeinsam grölenden Rockmusikern ist so charmant, so ehrlich, so anrührend, das verbrüdert die unterschiedlichsten Musiklager. Das gleicht einem Rundumschlag über das gesamte Festival nicht nur auf der HauptbühOlaf Weiden ne im Forum: In den Clubs Scala und Topos gibt es traMusiker und Musikkritiker ditionell auch einiges auf die Ohren. Von Olaf Weiden „Die Musik von Moondog ist absolut riesig, auch wenn du keine Drogen konsumiert hast!“ So lautet ein Erfahrungsbericht im unendlichen Web, nichts Ungewöhnliches, trifft aber sehr gut. Seine Klänge sind nicht nur eine Vorahnung auf die Kraft der Minimalmusik, sie sind in ihrer unverstellten Simplizität und Direktheit eindringlich, ihr Kunstanspruch entwächst einem Trieb, einer tief sitzenden Spiel„Rauschbärtiger Wikinger freude. Deshalb wirken Moondogs kleine in Ledercape mit HörnerKunstwerke wie Pretiosen aus einer sehr helm und Speer“ alten Zeit. Jetzt werden sie in Köln erneut gehoben. Ziemlich genau vor vierzig Jahren tauchte in den Fußgängerzonen von Recklinghausen und Münster ein blinder – beim Spielen mit einer Sprengkapsel verlor der 16-jährige Louis Hardin, später bekannt als Moondog, sein Augenlicht – und rauschbärtiger Wikinger in klassischem Ledercape auf, von Hörnerhelm geschützt und mit einem Speer bewaffnet. Ein 19-jähriger Moondog-Fan hatte den in Amerika bereits seit den 40ern respektierten Musiker und Straßenkünstler in sein Fachwerkhaus in die Recklinghäuser Altstadt eingeladen. Moondog hatte musikalische Unterstützung für sein erstes Konzert in Deutschland von Musikern aus Marl erhalten – hier existierte damals das sehr berühmte ungarische Exilorchester „Philharmonia Hungarica“ – und er nahm die Einladung nachhaltig an: Er gründete mit dem jungen Burschen wie damals üblich ganz unkompliziert eine Wohngemeinschaft. Nach zwei Jahren zog Moondog zu Familie Göbel nach OerErkenschwick, denn die haben auch eine Tochter: Ilona wird seine Weggefährtin bis zu seinem Tode 1999, seine Managerin und sein Rückhalt. Schon in den 40ern baut Moondog sich ein verrücktes Perkussionsinstrument, mit dreieckigen Trommeln, Maraccas und Klanghölzern. Er nennt es Trimba. Seine meist gleichbleibenden komponierten Rhythmen klingen wie akustische Vorwegnahmen von frühen elektronischen Rhythmusmaschinen; es knackt zünftig. Er notiert seine Werke in einer Blindenschrift und richtet sich streng nach der barocken Kontrapunktechnik, führt Gesänge kanonisch und bewahrt die klassisch-tonalen Räume. Vor seiner zeitgreifenden Ruhrpott-Exkursion lebte er mit Philip Glass zusammen und nahm Stücke auf mit Steve Reich. Damals schrieb er auch für Kirchenorgel. Später erfand er eine „pyramidal-symmetrische, numerologisch-esoterische Musiktheorie“. Schon beim erwähnten Konzert Nr. 1 war ein junger deutscher Organist mit dabei, der an der Folkwang Hochschule studierte: Fritz Storfinger, heute pensionierter Musikus, wird sich gern an diese Tage erinnern. Er ist mit dabei in der Kunststation St. Peter, genau der richtigen Bühne für diese kultige und wirklich interessante Begegnung – u.a. auch mit der berüchtigten Trimba. Aus allen Werkphasen greift das vielseitig besetzte Ensemble Beispiele heraus, es wird georgelt, getrommelt, gesungen und mit Obertönen experimentiert: eine reizvolle musikalische Zeitreise! Moondog | Mi 12.11. 20 Uhr | Kunststation St. Peter | www.reihe-M.de Ausstellung „Moondogs Candor“ | 7.11.-20.12. | Glasmoog/KHM | glasmoog.khm.de Leverkusener Jazztage | 8.11.-15.11. www.leverkusener-jazztage.de 51 + MY K UNST U N D K U LT Kunst und Küche 25.10.2014 – 08.03.2015 25. OKTOBER 2014 – 25. JANUAR 2015 MUSEUM SCHNÜTGEN KÖLN Konrad-Adenauer-Platz 8 | 51465 Bergisch Gladbach Telefon: 02202 . 142334 oder 02202 . 142356 kunstmuseum@stadt-gl.de | www.villa-zanders.de Öffnungszeiten: Di – Sa 14 – 18 Uhr, Do 14 – 20 Uhr, So 11 – 18 Uhr An Feiertagen wie an Sonntagen | ÖPNV: s11 ab HBF Köln, 20 min KLEINES DIPT YCHON MIT ANBETUNG DER KÖNIGE UND KREUZIGUNG, SCHULE DES HER ZOGTUMS BR ABANT ODER LUXEMBURG, UM 1360, MUSEO DEL BARGELLO, FLORENZ FOTO MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DES ITALIENISCHEN MINISTERIUMS FÜR KULTURGÜTER UND KULTURELLE AK TIVITÄTEN UND TOURISMUS N E G I L I E H DIE DR E I KÖTHNOSI, GE S Kölner Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln S T U D I E N I N F O T A G Ernährung sichern. Mit Ihrer Geldanlage. Ab 200 €. Foto: Opmeer Reports 2 2. N O V E M B E R 2 0 1 4 Oikocredit investiert Ihr Geld dort, wo es etwas bewegt. Etwa in die Kreditgenossenschaft IDEPRO in Bolivien, die Kredite an Kleinbauern wie Celoso Jallasa vergibt. ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST UND GESELLSCHAFT WWW.ALANUS.EDU/STUDIENINFOTAG Geld anlegen. Etwas bewegen. www.oikocredit.de Malerei — Bildhauerei — Schauspiel — Eurythmie — Architektur — Kunsttherapie — Lehramt Kunst — Pädagogik — Kindheitspädagogik — Heilpädagogik — Social Care/ Heilpädagogik — Waldorfpädagogik — BWL — Studium Generale Haben Sie Fragen? Rufen Sie an: 0228 / 68 80 280 52 kunst & gut Andreas Gursky, Kathedrale, 2007, C-Print, 237 x 333 x 6,2 cm, © A. Gursky/VG Bild-Kunst, Bonn; courtesy Sprüth Magers Galerie, Privatsammlung London Hohe Häuser „Die Kathedrale“ im Wallraf-Richartz-Museum Eine Erkenntnis der Ausstellung „Die Kathedrale“ ist, dass sich in diesen Bildern aus zwei Jahrhunderten erstaunlich wenig um die Höhe selbst oder den Blick aus dieser dreht. Jedoch handelt es sich bei diesen Sakralbauten bis zum 20. Jahrhundert um die höchsten Gebäude überhaupt, die uns noch heute durch ihre schiere Größe beeindrucken und unsere Winzigkeit demonstrieren, metaphysische Dimensionen vermitteln und Meisterwerke der Baukunst sind. Das Wallraf-Richartz-Museum zeigt dazu jetzt Gemälde, grafische Arbeiten und Fotografien von der Romantik bis heute, und zwar in Deutschland und Frankreich. Erst spät, in Verbindung mit der neu erwachten Wertschätzung des Mittelalters und der gotischen Kunst, wurde die Kathedrale von der Kunst wieder „entdeckt“. Eine wichtige Rolle spielten dabei Schriftsteller: Goethe mit „Von deutscher Baukunst“ (1772) und in Frankreich Victor Hugo, der mit dem „Glöckner von Notre Dame“ (1831) zugleich auf den Verfall der Gotteshäuser aufmerksam machte. Hinzu kam in Frankreich 1824 die Krönung Karls X. in der Kathedrale von Reims, die den Blick auf das sakrale Bauwerk als Nationalsymbol lenkte. Die christlich spirituelle Dimension ist vor allem ein Anliegen der deutschen Romantik. Im Wallraf-Richartz-Museum ist sie mit Caspar David Friedrich und Carl Gustav Carus mit jeweils mehreren Gemälden vertreten. Der Sakralbau ist inmitten der Natur von außen gegeben, umfangen von Licht im Wechsel von Hell und Dunkel. – Vielleicht ist diese malerische Manifestation des Tageslichtes gar nicht so weit weg von seiner Präsenz bei den französischen Impressionisten? Dort geht es freilich um das Unmittelbare der Anschauung und die Folgen für die Malerei. Die Impressionisten besitzen in der Ausstellung einen eigenen Raum. Claude Monet ist mit vier Ansichten seiner Serie der Kathedrale von Rouen vertreten, ebenso wie Alfred Sisley mit seinen zeitgleich entstandenen Gemälden der Kirche von Moret. Anhand dieser Meisterwerke wird die historische Leistung des Impressionismus anschaulich: einen Gegenstand zu verschie- 53 denen Tages- und Jahreszeiten zu erfassen, wobei er jedes Mal anders wirkt. Die Gemälde zur Kathedrale, die in verschiedenen Temperierungen erfasst ist, demonstrieren jedoch auch, was für ein toller Maler Monet war. Mit der Kathedrale von Rouen – für drei Jahre das höchste Gebäude der Welt, ehe es um 6 m vom Kölner Dom abgelöst wurde – trug Monet noch zur damaligen Diskussion um das Verhältnis von Staat und Kirche bei. Viel später wird das Serielle erneut zu einem zentralen Verfahren einer Kunstströmung: bei der Pop Art. Sie ist ebenfalls mit Folgen mit Kathedralen (die natürlich auch Anspielungen auf Monet sind) vertreten, und zwar bei Roy Lichtenstein und Andy Warhol. Die Pop Art-Künstler verweisen noch auf die inflationäre Vervielfältigung hin zum Populären. Warhol steigert das Attraktive durch Glimmer, der wie ein ironischer Kommentar auf die Lichtwirkung und die sakrale Überhöhung wirkt. Sein Motiv ist der Kölner Dom. Christo wollte diesen mal verpacken: Auch dazu ist eine Arbeit ausgestellt. Kontrapunktisch dazu weist die Ausstellung auf den Beschuss der Krönungskirche von Reims durch die deutsche Artillerie 1914 – ein Thema wiederum der französischen Kunst. Die Kathedrale wird da zum Ausdruck für Nationalstolz und später auch für Versöhnung. So wurde mit Imi Knoebel vor einigen Jahren ein deutscher Künstler beauftragt, sechs Glasfenster zu gestalten. Neben Knoebels Entwürfen sind in der zeitgenössischen Kunst monumentale Fotografien von Andreas Gursky oder Roland Fischer zu sehen, die weitere Bedeutungsebenen aufwerfen. Vielleicht kann man diese Ausstellung überhaupt so sehen: Sie führt konzentriert durch die letzten 200 Jahre Kunst mit einer beiläufigen Hommage an den Kölner Dom, den man aus dem obersten Stockwerk sehen kann. THOMAS HIRSCH „Die Kathedrale“ | bis 18.1.15 | Wallraf-Richartz-Museum | 22 12 65 04 Kunst in NRW Claire Morgan ß 429ß!'!). Annette Messager, © VG Bild-Kunst, Bonn; Kunstsammlung NRW, Foto: Achim Kukulies Grotesk ernst Claire Morgan: If you go down to the woods today, 2014, Installation, 300 x 300 x 250 cm, © Galerie Karsten Greve Annette Messager in K21 in Düsseldorf ß./6%-"%2ßß")3ßß*!.5!2ß /34(!53ß-53%5-ß(!'%. -53%5-30,!4:ßßß(!'%. 777/34(!53-53%5-$% )Nß:USAMMENARBEITßMITßDER Von Thomas Hirsch Die Ausstellung in K21 in Düsseldorf war überfällig. Erstaunlich, dass seit eineinhalb Jahrzehnten keine museale Einzelausstellung der französischen, 1943 geborenen Künstlerin Annette Messager in Deutschland zu sehen war. Denn sie gehört zu den Koryphäen der „Lagerfeuer in unserem zeitgenössischen Kunst, wurde zweimal Unterbewusstsein“ zur documenta eingeladen und hat den Goldenen Löwen der Biennale Venedig erhalten. Vor allem aber – und das zeigt jetzt die Schau in Düsseldorf – besitzen ihre Objekte, Ensembles und Installationen eine hohe Anschaulichkeit, gepaart mit Sinnlichkeit. Sie sind ebenso verständlich wie rätselhaft, eindeutig wie vielschichtig, dabei von einem feinen Humor und einer tiefen Ernsthaftigkeit. Sie verhalten sich zwischen einem erzählerischen Realismus und Surrealismus. Sie verweisen auf die kreatürliche Existenz, indem sie Körper und Körperfragmente teils verdreht, teils miteinander verwoben, schlaff oder aufrecht zeigen – und dabei haben wir es doch mit Stoffpuppen und ebensolchem Getier zu tun. Die Geschöpfe und Objekte lehnen an der Wand, hängen wie Marionetten von der Decke oder liegen auf dem Boden. In der Installation „Sous vent“ (2004-10) sind Figuren und Körperfragmente unter einem raumgreifenden schwarzen Seidentuch verborgen und immer nur dann kurz durch den Stoff zu sehen, wenn sich dieser über Windmaschinen hebt. Die Lichtinseln wirken wie Vegetationen in der Tiefsee oder wie Lagerfeuer in unserem Unterbewusstsein. Sie lassen an dunkle Geheimnisse, Verdrängungen und eine plötzliche Klarheit denken. Wie präzise und doch spielerisch M. dabei vorgeht und unsere Assoziationen und Emotionen zwischen Staunen und Erschrecken im Griff hat, das verdeutlicht ihre Ausstellung im Düsseldorfer Ständehaus, die Werke aus 25 Jahren zeigt. Abschluss der Ausstellung ist eine Arbeit von 2014, die öffentliche Verbote aus aller Welt versammelt und dabei Kurioses mit absurd Unerträglichem in der naiv einprägsamen Bildsprache der Verkehrsschilder vermittelt. Am Anfang des Düsseldorfer Parcours steht die Installation „Motion-Emotion“ (2009-14), bei der Puppen und Motive aus unseren Kinderzimmern über Ventilatoren in Unruhe versetzt sind. Eine lange Zunge hängt aus einem Stofftier, ein Kleid bauscht sich auf, ein gedärmartiger Schlauch windet sich in die Höhe, die Tiere haben das Maul geöffnet und blecken die Zähne … An anderer Stelle stülpt Messager die Oberfläche eines Stofftieres um und lässt damit an die Häutungen der Kunstgeschichte denken. Oder sie verweist auf Pinocchio mit seinen vielen metaphorischen Ebenen. Sie inszeniert vor unseren Augen plastische Bilder, die Ereignisse und Haltungen unserer Zeit transzendieren. Komödie und Tragödie sind hier oftmals eins. Wir schauen in die Höhe und nach unten, stellen fest, wie sehr uns diese spielerischen, vermeintlich so einfachen Dinge beschäftigen und kehren wieder an den Anfang zurück: im Kopf und mit den Füßen. „Es ist großartig, sich zu bewegen, Hirngespinste zu haben und Illusionen“, sagt Messager. „Was Thomas Hirsch ist schöner als zu tanzen, zu singen und den Intellekt in Kunsthistoriker, Kurator und Journalist Bewegung zu halten?“ „Annette Messager – Exhibition. Exposition“ | bis 22.3.15 K21 in Düsseldorf | 0211 838 12 04 54 Kunst-Kalender KÖLN – Museum Ludwig www.museum-ludwig.de Ludwig Goes Pop bis 11.1.15 Die berühmte, inzwischen verstreute Pop Art-Sammlung von Peter und Irene Ludwig in ihrer ganzen Breite und mit den britischen und amerikanischen Protagonisten KÖLN – Photographische Sammlung www.sk-kultur.de Jim Dine – My Tools bis 8.2.15 Der amerikanische Künstler, der im Umfeld der Pop Art-Malerei bekannt wurde, mit Farbfotografien von Werkzeugen, die hier eine seltsam poetische Kraft entfalten KÖLN – Museum Schnütgen www.museenkoeln.de Die Heiligen Drei Könige bis 25.1.15 Zum 750. Jahrestag der Überführung der Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln eine breit angelegte Schau zu deren Vorkommen in Kunst und Kultur KÖLN – Wallraf-Richartz-Museum www.wallraf.museum Die Kathedrale bis 18.1.15 Meisterwerke der Kunst besonders aus Romantik, Impressionismus und Gegenwart, die sich mit unterschiedlicher Intention diesem Sujet zuwenden LEVERKUSEN – Museum Morsbroich www.museum-morsbroich.de Karl Friedrich Schinkel, Gotische Kathedrale auf einem Felsen am Meer, 1815, Öl auf Leinwand, 72 x 98 cm, Alte Nationalgalerie Berlin, Ausstellung „Die Kathedrale“, Wallraf-Richartz-Museum Museumslandschaft NRW BERGISCH-GLADBACH – Villa Zanders DÜSSELDORF – K20 GELSENKIRCHEN – Kunstmuseum www.villa-zanders.de www.kunstsammlung.de www.kunstmuseum-gelsenkirchen.de Topf und Deckel bis 8.3.15 Mit Kunstwerken von Käthe Kollwitz über Rosemarie Trockel bis hin zur jüngsten Künstlergeneration werden Küche und Herd als Orte des Kochens präsentiert Nach Ägypten! bis 4.1.15 Ausgestellt sind Bilder, die Max Slevogt und Paul Klee auf ihren Reisen nach Ägypten gemalt haben. Parallel ist ein neuer Film von Wael Shawky zu sehen Uwe Kubiak bis 11.1.15 Der Düsseldorfer Künstler mit seinen konstruktiv konkreten Arbeiten, die aus der Verschiebung und Variation einfacher Formen in s/w entstehen BOCHUM – Kunstmuseum DÜSSELDORF – K21 HAGEN – Emil Schumacher Museum www.kunstmuseumbochum.de www.kunstsammlung.de www.esmh.de Sparsha 2.11.-1.2.15 Vierzehn zeitgenössische Künstler aus Indien reflektieren in ihren Werken das tradierte Vokabular historischer Kunstwerke und Angewandter Kunst Annette Messager bis 22.3.15 Überblick über die wichtigen, nur vermeintlich spielerischen Installationen mit Stoff-Tieren und Puppen der wichtigen französischen Künstlerin Henri de Toulouse-Lautrec bis 25.1.15 Ein Überblick über die grafischen Arbeiten des Malers und PlakatKünstlers, der das Leben am Montmartre in Paris atmosphärisch eingefangen hat BONN – Bundeskunsthalle DÜSSELDORF – Museum Kunstpalast HERFORD – MARTa www.kah-bonn.de www.smkp.de www.marta-herford.de Outer Space bis 22.2.15 Der Weltraum und die Raumfahrt als wissenschaftliches Terrain und unabsehbare Projektionsfläche in den Feldern von Technik, Design und Kunst Christian Megert bis 1.2.15 Der Schweizer ZERO-Künstler, der an der Düsseldorfer Kunstakademie gelehrt hat, mit seinen frühen Spiegelobjekten und einem begehbaren Spiegelraum Der entfesselte Blick bis 1.2.15 Die frühen Architekturentwürfe von Heinz und Bodo Rasch im Dialog mit weiteren visionären Architekten Mitte des 20. Jh. und zeitgenössischen Künstlern BONN - Kunstmuseum www.kunstmuseum-bonn.de Andreas Schulze bis 18.1.15 Environments und Malerei des Kölner Künstlers, der mit seinen weichen Formen zu Zeiten der Jungen Wilden eine einzelgängerische Position entwickelt hat DUISBURG – Museum DKM KÖLN – Deutzer Messehallen www.museum-dkm.de www.colognefineart.de Duisburger Perspektiven bis 23.11. Werke und Installationen u.a. von Maik und Dirk Löbbert, Timm Rautert, und der Lyrikerin Barbara Köhler anlässlich des Projekts „Ruhr Kunst Szene“ Cologne Fine Art 19.-23.11. Hervorgegangen aus der einstigen Art Cologne treffen hier auf hohem Niveau Angewandte Kunst und freie Kunst aus verschiedenen Jahrhunderten zusammen BRÜHL – Max Ernst Museum DUISBURG – Lehmbruck Museum KÖLN – Käthe Kollwitz Museum www.maxernstmuseum.lvr.de www.lehmbruckmuseum.de www.kollwitz.de Der Arp ist da! bis 22.2.15 Thematisiert wird die 1914 einsetzende Freundschaft zwischen Ernst und Hans Arp u.a. mit der Rekonstruktion des Beitrags von Arp auf der Biennale Venedig 1954 Zeichen gegen den Krieg bis 7.12. Ausgehend von der expressionistischen Skulptur des „Gestürzten“ von Wilhelm Lehmbruck werden internationale Beispiele der Antikriegsplastik bis heute ausgestellt DÜSSELDORF – Kunsthalle ESSEN – Museum Folkwang www.kunsthalle-duesseldorf.de www.museum-folkwang.de Thomas Ruff bis 11.1.15 Einer der Protagonisten der Düsseldorfer Fotoschule“ um Bernd und Hilla Becher, der mit wechselnden Sujets und Verfahren Fotografie konzeptuell versteht Inspiration Japan bis 18.1.15 Die Wirkung der japanischen Kultur auf die französische Malerei der zweiten Hälfte des 19. Jh. u.a. mit Meisterwerken der Impressionisten und Nabis Jäger & Sammler bis 11.1.15 Thematische Ausstellung, die diese Begriffe umkreist, mit Beiträgen u.a. von Mark Dion, Carsten Höller, Christian Jankowski und Andreas Slominski M‘GLADBACH – Museum Abteiberg www.museum-abteiberg.de Open Dress bis 19.4.15 Miteinander verwobene Einzelpräsentationen von vier angesagten jüngeren Künstlern: Nairy Baghramian und Lukas Duwenhögger, Danh Vo und Lutz Bacher OBERHAUSEN – Ludwiggalerie www.ludwiggalerie.de Streich auf Streich bis 18.1.15 Mit 300 Originalzeichnungen und 60 Erstdrucken werden 150 Jahre deutsche Comicgeschichte vorgestellt, ausgehend von Wilhelm Busch bis heute REMAGEN – Museum Rolandseck www.arpmuseum.org Aron Demetz bis 11.1.15 Der Südtiroler Holzbildhauer (geb. 1927) mit seinen lebensgroßen menschlichen Figuren, die noch Momente der Verletzung und der Metamorphose in sich tragen WUPPERTAL – Kunsthalle Barmen www.von-der-heydt-kunsthalle.de Heike Kati Barath bis 25.1.15 Die Berliner Malerin mit einer Werkschau ihrer meist großformatigen, malerisch eindrucksvollen Bilder, die u.a. Kinder auf lapidare, dabei vielschichtige Weise zeigen WUPPERTAL – Von der Heydt-Museum www.von-der-heydt-museum.de 55 Pissarro bis 22.2.15 Eine Werkschau zu Camille Pissarro, der zu den Begründern des Impressionismus Apokalypsen bis 11.1.15 gehört, im Dialog mit Gemälden von Grafische Zyklen und Blätter von Käthe Corot, Manet, van Gogh und anderen Kollwitz und den deutschen Expressionisten zum Geschehen an der Front und Künstlern daheim während des Ersten Weltkrieges WUPPERTAL – Waldfrieden www.skulpturenpark-waldfrieden.de KÖLN – Kolumba Luise Kimme bis 11.1.15 www.kolumba.de Leicht überlebensgroße, schlank playing by heart bis 24.8.15 aufragende, realistische Holzfiguren, die Freude und Hoffnung in der sakralen das Lebensgefühl der Karibik vermitteln, Kunst und der zeitgenössischen Kunst, wo Luise Kimme (1939-2013) gelebt hat ergänzt um eine Würdigung zum 70. Geburtstag und 20. Todesjahr von Empfehlungen von Thomas Hirsch Michael Buthe OUTER SPACE Faszination Weltraum bis 22.2.15 in Bonn ESA- Astronaut Luca Parmitano Auf der internationalen Raumstation ISS, Foto: NASA In Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt WDR FUNKHAUSORCHESTER KÖLN Outer Space – Eine musikalische Reise durch unendliche Weiten Samstag, 29. November, 20 Uhr WELCOME HOME! ALEXANDER GERST Willkommensparty für den deutschen Astronauten Montag, 8. Dezember, 20 Uhr Kostenfreie Teilnahme nur nach Anmeldung bis zum 1. Dezember beim DLR: www.dlr.de/gerst-welcome (ab 8.11.) Astronaut Ed White bei seinem ersten Raumspaziergang am 3. Juni 1965, Foto: NASA Kunstwandel Otto Dix, „Sturmtruppe geht unter Gas vor“, 1924* Sie gingen mit einem Jauchzen Ausstellung „Apokalypsen“ im Kölner Käthe Kollwitz Museum Das Jahr neigt sich zur Neige, noch einmal wird eindringlich an den Ersten Weltkrieg gedacht, an seinen Beginn und seine sinnlosen Opfer. Das Käthe Kollwitz Museum in Köln zeigt die „Apokalypsen“ daheim und an der Front. Die zweigeteilte Ausstellung stellt das Werk der Käthe Kollwitz den Kriegsdruckgafiken der wichtigsten deutschen Expressionisten gegenüber. Sie alle waren einst in die Schlachten gezogen. Einige blieben auf den Schlachtfeldern zurück. Wie auch Kollwitz‘ Sohn Peter, der euphorisch und patriotisch nach Flandern auszog und dort nach einer Woche am 22. Oktober 1914 fiel. „Wäre es mir oder Vater möglich gewesen für ihn zu sterben, daß er leben durfte – oh wie gern wären wir gegangen“, schrieb die Mutter an ihren zweiten Sohn Hans. Doch zu spät, gegen den Willen des Vaters hatte sie sich für den Einsatz Peters für Gott und Vaterland eingesetzt, ein Umstand der sie Zeit ihres Lebens verfolgte und ihr gesamtes künstlerisches Schaffen beeinflusste. Sein 100. Todestag war Anlass der Ausstellung. Einer, der das Schlachten überlebte, war Otto Dix. Seine 1924 entstandene Serie „Der Krieg“ zeigt drastisch den Horror des Gaskrieges und das Leid in den Schützengräben. Er verarbeitet in der Mappe auch den Albtraum der Frontsoldaten nach ihren unmenschlichen Erfahrungen und den Auswirkungen auf die betroffene Zivilbevölkerung. So zeigt „Die Irrsinnige von St. Marie-a-Py“ (Blatt 35) psychische Schäden, ein Schicksal das auch Dix‘ Künstlerkollege George Grosz teilte, der sich im November 1914 freiwillig zum Kriegsdienst meldete. Sechs Monate später wird er zwar wegen einer Erkrankung als dienstuntauglich entlassen, zwei Jahre später will ihn das Vaterland aber erneut an der Front verheizen. Grosz erleidet einen Nervenzusammenbruch: „Meine Nerven gingen entzwei, ehe ich dieses Mal die Front, verweste Leichen und stechenden Stacheldraht sah.“ Seine Mappe „Gott mit uns“, 1920 erschienen, zeigt boshaft in neun skizzenhaften Lithographien das Militär als menschenverachtende Zyniker, aber auch die wahren Kriegsgewinnler, wie in: „Die Kommunisten fallen...und die Devisen steigen“. Rund 150 Papierarbeiten, auch von Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Erich Heckel oder Ludwig Meidner, sind in der Ausstellung direkt über der Sparkasse, die Träger des Museums ist, zu sehen, darunter Arbeiten aus Willy Jaeckels „memento“-Mappe. Beim „Nahkampf“ (1914/15) trifft das Bajonett gerade mitten in den Bauch, irgendwie erinnern viele der Arbeiten an die Gräuel gegenwärtiger Auseinandersetzungen um Land und Hoheit des Denkens. Der Reiz des kriegerischen Messens scheint für Männer unausrottbar zu sein. Das Leid der Mütter auf dem Planeten endlos. Eine Etage tiefer der „weibliche Blick“ auf den Krieg. Käthe Kollwitz‘ geplantes Denkmal für alle trauernden Eltern, eine Vorzeichnung „die Freiwilligen“, auf der auch ihr Sohn Peter zu sehen ist, aber auch das niederschmetternde Blatt „Die Eltern am Weihnachtsbaum“ (1917). Gleich neben dem Plakat „Nie wieder Krieg“ (1924) liegen in Vitrinen ihre Original-Tagebücher, voller Skizzen und Gedanken und einem einzigen eingeklebten Bild von Peter. Der Feldpostbrief an ihn kam nicht zugestellt zurück. Da war er längst tot. PETER ORTMANN „Apokalypsen“ | bis 11.1.15 | Käthe Kollwitz Museum Köln | 0221 227 28 99 *Blatt 12 aus „Der Krieg“, Radierung (Auschnitt), Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf Tickets im Vorverkauf inklusive VRS-Fahrausweis über www.bonnticket.de, Ticket-Hotline +49 228 502010 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland www.bundeskunsthalle.de 56 lebt gesund Verlagssonderveröffentlichung Körper und Geist fit halten durch Bewegung und gesunde Ernährung, Foto: Amélie Kai Bitte abschalten! Fitness & Wellness in Köln und Bonn „Im Grunde ist es doch überall das Menschliche, was wir suchen und wonach uns dürstet.“ Hermann Hesse wusste, dass die wahre Erholung in der Hingabe liegt, und derjenige unglücklich zu nennen ist, der hektisch auf Reisen geht und dort nach stunden- oder tagelanger Anreise vor allem eins findet: nichts. Haben Sie vielleicht auch noch Inselposter an der Wand, die von Ruhe und Relaxen irgendwo in der Südsee künden? Gut. Dann sehen Sie diese noch einmal voller Liebe und Sehnsucht an und – hängen Sie sie bei nächster Gelegenheit ab! Kölns Wellness-Einrichtungen bieten nämlich Abschaltmöglichkeiten in Hülle und Fülle, und das nicht nur zum Angucken. Vielleicht ist es der Hektik der Großstadt oder dem blöden neuen Arbeiten und Social-MediaStress geschuldet, dass das Angebot an Bädern und Saunalandschaften nie besser war als heute. Schon beim Betreten der Claudiustherme am Rhein oder der Mediterana in Bergisch Gladbach stellt sich ein wohliges Gefühl ein, und man wähnt sich im Glück des Müßiggangs: Riesige Saunabereiche, Badeangebote für Paare, Thermalbäder bei Kerzenschein, schicke Diners zum Ausklang. Vergessen sind die dunklen Tage, die übereifrigen Knöllchenschreiber, neurotischen Wichtigtuer und lärmenden Zeitgenossen vor der Tür. Hingabe hier und jetzt? Gefunden. ADTV Tanzschulen Lepehne-Herbst Bonn Belderberg 24/Kaiserstr. 63 I Bonn I 0228 63 02 91 I www.lepehne-herbst.de Breites Angebot an Kursen für klassische Tänze, Dance Fitness, Jazzdance, Streetdance etc. Spezielle Stil-Trainings für Tango und Paso Doble. Neu: Zumba, das Tanzworkout zu lateinamerikanischen Rhythmen – für jede Altersgruppe. 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Die Mediterana bietet bis Ende April jeden Mittwoch- und Donnerstagabend ab 19 Uhr 30 „Thermalbaden bei Kerzenschein und Musik“. Mittwochs ist die Musik loungig vor blau-grüner Wasserwelt, donnerstags spanisch vor roter Wasserwelt. Dazu werden in der Spa- und SportsLounge bis 22 Uhr Cocktails gereicht. Und natürlich lohnt sich dazu ein Blick in die zahlreichen verschiedenen Galerien, Innenhöfe und Suiten, die nach indisch-arabischen und spanisch-maurischen Vorbildern angelegt wurden. Farbig geht es auch in der Panoramasauna der Claudius Therme zu, wo man mit harmonischen Farbreizen einen wunderbaren Ausblick auf den Rheinpark und den Kölner Dom hat. „Bei der angewandten unaufdringlichen Lichttherapie wirken verschiedene Farben in positiver Weise auf den Körper. So wirkt die Farbe Blau beruhigend, hemmt Entzündungen und senkt den Blutdruck. Grünlichtbehandlungen lösen Stauungen und Schwellungen, fördern das seelische Gleichgewicht und beruhigen irritierte Hautpartien.“ Mehr Erholung geht nicht. TEXT/ZUSAMMENSTELLUNG: JULES LUX KLETTERHALLE DELLBRÜCK Waltherstr. 49-51 Halle 12 51069 Köln 0 221 / 777 16 800 www.kletterhalle-dellbrueck.de LEDERWAREN VOEGELS Cäcilienstraße 24 50667 Köln Tel. 0221-2577382 info@voegels.de www.voegels.de 60 Auswahl Bühne BARNES CROSSING Sa 29.11., So 30.11., Di 2.12. je 20 Uhr Kristóf Szabó: GRAVITYLove Es brauchte viele Briefe, in denen der Poet Yvan Goll von seiner Frau Claire Abschied nahm. In der Inszenierung des F.A.C.E.-Ensembles verfolgt das Publikum den Tanz, der die Witwe ins Leben zurückholt. Catalina Carrasco und Kristóf Szabó, für Tanz und Performance zuständig, lassen Yvans Frau eine Verwandlung durchlaufen. Im Tanz verabschiedet sie sich von Erinnerungen und verbindet dabei den zeitgenössischen Tanz, SoundArt, die Video-Kunst und Performance. Daraus entsteht ein dichtes Werk voller Emotionen und gestalterischer Vielfalt. Info: 02236 96 35 88 CAPITOL THEATER DÜSSELDORF bis 4.1. Shrek – Das Musical Die Spezies der Oger galt vor den ShrekFilmen als grausam und gewalttätig und war vor allem Märchen- und Sagenfans ein Begriff. Seit der Zeichentrickfilm-Trilogie aber hat ein radikaler Imagewechsel stattgefunden, statt menschenfressendem Unhold denkt man nun primär an einen apfelgrünen Sympathicus. Nun wechselt der urwüchsige DreamworksGrünling das Format, hüpft von der Leinwand auf die Showbühne. Die MusicalAufführung feierte im Oktober in Düsseldorf Deutschland-Premiere und ist dort noch bis Anfang 2015 zu sehen bevor sie innerhalb Deutschlands weiterzieht. International ist die Oger-Oper bereits seit Jahren erfolgreich, vom Broadway bis Brasilien. Die anrührende Geschichte vom mürrischen Shrek und der reizenden Prinzessin Fiona, die es zu befreien gilt, funktioniert auch auf der großen Bühne im Capitol Theater. Mit tollen Songs, Choreografien, imposanten Bühnendekorationen und vor allem viel Witz – natürlich darf auch der Esel als Sidekick nicht fehlen – erlebt der Zuschauer die fabelhafte Märchenwelt fast noch leibhaftiger als im Kino. Info: 0211 734 41 50 COMEDIA gutehalten muss, dass er als hibbeliger Impro-Quirl mit großer Klappe und Dauer-Schnappatmung wesentlich besser in die Domstadt passt als ins behäbige Ostwestfalen. Durch zahlreiche Auftritte in den einschlägigen Comedy-Shows ist der Quasselkönig in seiner Wahlheimat längst kein Unbekannter mehr. Korfs Markenzeichen ist die Mischung aus Improvisationslust, sympathiegeprägter Publikumsinklusion und stechender Medien- und Gesellschaftkritik. Die kommt allerdings ohne moralisierende Predigten aus, stattdessen führt er den alltäglichen Wahnsinn durch groteske Überspitzung und beißenden Wortwitz ad Absurdum. Korfs besonderes Talent ist es, mit seiner eigenen guten Laune das Publikum anzustecken, wodurch auch seine neue Show „Wer zuerst lacht, lacht am längsten“ zu mancher Lachträne führen dürfte. Info: 0221 888 77 222 GILDEN IM ZIMS Di 18.11.-4.1. 19 Uhr Die Ursula Verschwörung Was haben 11.000 Jungfrauen mit dem Kölner Karneval zu tun? Nachts schleichen dunkle Gestalten über den Ursulaplatz. Ein Funkenmariechen, eine Wirtin und die Restauratorin von Sankt Ursula wagen sich tief in den Sumpf Kölner Geheimnisse… Bei der Brauhaus-ActionLesung erwarten einen an die 4711 verteilte Rollen, Cartoons, Special-Effects und Gesang und über 11.000 Mordopfer. Info: 0221 16 86 61 10 FREIES WERKSTATT THEATER Sa 8.11., Fr 28.11., Sa 29.11. Alltag & Ekstase Willkommen in der Selbstoptimierer-Hölle. Die ehemalige Keller-Intendantin PiaMaria Gehle bringt Rebekka Kricheldorfs böse Zustandsbeschreibung einer Patchwork-Familie als große Gegenwartskomödie auf die FWT-Bühne. Mit famosen Darstellern lässt der Abend aus Sex-, Karriere- und Ökoträumen im Handumdrehen die Luft raus, liefert präzise Pointen und stimmige Typen. Info: 0221 32 78 17 SCHAUSPIEL KÖLN 1., 2., 29., 30.11. Genesis. Die Bibel Teil 1 Stefan Bachmanns eindrucksvolles, ja monumentales Event rekapituliert mit 15 Schauspielern die Schöpfungsgeschichte, rast dabei tollkühn durch Thriller-, Western- und Seifenopern-Motive, um im zweiten Teil das Publikum zum Abendmahl zu bitten. Wer zum Fan der Bachmann-Intendanz wurde, kann danach das „Weihnachts-Geschenk-Abo“ verschenken: Das Abo beinhaltet drei Ein Paderborner in Köln. Die NRW-Versi- Highlights aus dem aktuellen Spielplan on von Stings Klassiker ist Sascha Korfs zum Sonderpreis von 50 Euro. Schicksal, wobei man dem Comedian zu- Info: 0221 221 28 400 Mi 19.11. 20 Uhr Sascha Korf 61 Film FILMCLUB 813 Mo 17.11., Di 18.11. 19.30 Uhr LaDOC Lectures: Nirgendland Welt um ihn herum verändert, weiß er noch nicht. Jochen Schmidt hat einen Kommentar zum 25-jährigen Jubiläum des Mauerfalls am 9. November geschrieben: anschaulich und lebendig. Ein Roman, in dem das Politische zugleich anwesend und abwesend ist. Bei der Auftaktveranstaltung stellt der Autor seinen Kosmos im Gespräch mit Joachim Frank vor und spricht mit dem Künstler Boris Sieverts über Orte und wie diese sich verändern. Info: 0221 22 12 84 00 Musik Die diesjährigen Lectures des Dokumentarfilm-Frauen-Netzwerkes thematisieren „Die digitale Welt und die Frauen: Medien, Einflussnahme, Macht, Gewalt“. Helen Simons auf dem Münchner DOKFest ausgezeichneter „Nirgendland“ wird im November erstmals an zwei Abenden diskutiert, um sowohl Publikums- als auch Fachmeinungen, sprich Inhalt und Machart, zu erörtern. Simon deckt in ihrem eindringlichen Werk einen unglaublichen Missbrauchsfall aus Starnberg auf, wo ein Mann sowohl Tochter als auch Enkelin jahrelang sexuell missbrauchte. Britta Wandaogo und Elfriede Schmitt moderieren die Publikumsdiskussion mit der Regisseurin am 17.11., Christiane Büchner und Petra Schmitz laden einen Tag später zur Fachdiskussion mit Filmausschnitten und Rohschnitten. Die Abende werden unterstützt von der Dokumentarfilminitiative des Filmbüros NW und choices. Literatur LITERATURHAUS KÖLN/ BELGISCHES HAUS KÖLN/ ALTES PFANDHAUS Di 4.11. 20 Uhr/Mi 5.11. 20 Uhr/Do 6.11. 20 Uhr 10. Deutsch-Türkische Buchmesse Das Interkulturelles Bildungszentrum – IBZ e.V. veranstaltet in Köln die 10. Deutsch-Türkische Buchmesse. Zu Gast wird unter anderem der türkische Autor Küçük Ískender sein. Im Gespräch mit Literaturkritiker Hermann Wallmann beschreibt der türkische Autor die Absicht, die er mit seinen Gedichten und Texten verflogt. Autorin Ece Temelkuran stellt ihr neuestes Werk „Was nützt mir die Revolution, wenn ich nicht tanzen kann?“ vor. Dieser Roadtrip handelt von Frauen, die den Weg in ein selbstbestimmtes Leben eingeschlagen haben. Schließlich geht es bei der Hate-Poetry darum, Rassismus ein Gesicht zu geben und ihn durch Komik zu vertreiben. Dabei liegt es in der Hand der Gäste zu entscheiden, welche der anwesenden Journalisten den besten Hassbrief bekommen hat. Info: 0151 149 060 41 BÜRGERHAUS KALK Fr 21.11. 20 Uhr Slixs Die sechs Gesangskünstler von Slixs kommen gänzlich ohne Instrumente aus. Trotzdem bieten sie eine musikalische Bandbreite, von Pop über Klassik bis hin zum Jazz. Als Instrumente dienen dabei ihre Stimmen, die jede für sich genommen einen einzigartigen Klang besitzt. Die sechs Künstler erproben gerne neue Stile und widmeten sich zum Beispiel dem Kehlgesang oder der Balkanfolklore. Sich selber bezeichnen die Slixs, vormals übrigens Stouxingers, als Vocal Bastards. Seit 1990 macht das Sextett bereits von sich Reden. Bekannt sind sie mittlerweile auch über die deutschen Landesgrenzen hinweg. Info: 0221 987 60 20 LOFT Mo 24.11. 20.30 Uhr Stefan Schultze Foto: Cathi Slusher Stefan Schultze ist Pianist und Komponist. Sein Spezialgebiet: Ein mit allerlei Alltagsdingen präpariertes Klavier, dem er die unglaublichsten Töne entlockt. Zum Einsatz kommen nicht nur Radiergummi oder Klebeband, sondern auch Milchaufschäumer oder Fensterwischer. Reduziert auf das Minimalste, entführt Schultze seine Zuhörer in seiner SoloShow in eine Welt variationsreicher Musik, die alleine von der Minimalistik und SCHAUSPIEL DEPOT 1 dem Sich treiben lassen lebt. So 9.10. 11 Uhr Jochen Schmidt - Ein Buch für die Info: 0221 952 15 55 Stadt choices verlost 2x2 Karten Sommer 1989: Der 14jährige Jens aus für die Show. E-Mail bis zum Berlin fährt ins sächsische Ferienlager 18.11. an verlosung@choices.de, „Schneckenmühle“. Dass sich auch die Kennwort: Stefan Schultze im ASPEKTE DER SCHÖNHEIT Vortragsreihe Knochen, Klüngel, Karneval! Was haben 11.000 tote Jungfrauen mit dem Kölner Karneval zu tun? Die „Brauhaus Action-Lesung“ mit 4711 verteilten Rollen, Cartoons und Special-Effects! montags 20 Uhr Ĵȱȱ 3. November 14 Sonntags 1600 Uhr Die Farben der Aura 23.11. 17. November 14 30.11. Die Kunst der Atmung 07.12. 15. Dezember 14 21.12. Die Symbolik des Lichts Foto: Smilla Dankert 14.12. Infos: www.mission-colonia.de Gilden im Zims, Heumarkt 77, 50667 Köln www.gilden-im-zims.de ǯǯ 0221 / 16866110 ARCHEOSOPHISCHE GESELLSCHAFT KÖLN e.V. 28.11. Maybebob Schenken Brühl Info & Karten 0221 221 96 330 oder Tickets www.buergerzentrum-chorweiler.de 11.-14.12.14 20 h Do 11.12. Das alternative Weihnachtspaket mit Norbert Alich Kleinkunst & Musik im Autohaus Offizier, Der Rhein – die arme Sau Kölnstraße 73 Fr 12.12. Sa 13.12. So 14.12. Frank Fischer Käthe Lachmann Rock4 Angst und andere Hasen Ich werd` nicht mehr, Don’t break the ich bin ja schon Rhythm 62 Eintritt: 11./14.12.: € 18/12 12./13.12.: € 16/12 VVK: brühl-info, Uhlstraße 1 Tel. 02232 79-345 VVK auch schriftlich an tickets@bruehl.de & Fax 02232 79-2690 Speisen & Getränke sind im Eintrittspreis nicht enthalten. Auswahl Kunst ALTE FEUERWACHE KÖLN Fr 14.11.-Fr 21.11. Ansichten | Absichten | Einsichten die 1914 ihren Sohn im Krieg verlor und 1922/23 die Holzschnittfolge „Krieg“ geschaffen hat. Zu den ausgestellten Werken gehören die druckgraphischen Mappen „Somme 1916“ von Max Pechstein und „Der Krieg“ von Otto Dix. Info: 0221 227 28 99 MUSEUM SCHNÜTGEN bis 25.1., Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr Die Heiligen Drei Könige IMPRESSUM MUSEUM FÜR OSTASIATISCHE KUNST bis 1.2., Di-So 11-17 Uhr Vom Japonismus zu ZEN Dieses Jahr gibt es erstmalig eine Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft Hürther Künstler e.V.. 17 Künstler präsentieren eine Woche lang Arbeiten der unterschiedlichsten Genres: Fotografie, Collage, Installation, Malerei, Skulptur und Schmuck. Dazu wird ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Tanz, Performanz und Jazz geboten. Info: 02233 537 15 ARTRMX 9.-28.11., Di-Sa 16-20 Uhr Zeitzeugen Sharif Waked, Gaza Zoo Bathtime, © Sharif Waked Als Beitrag zur 100. Wiederkehr des Kriegsbeginns und noch in Reaktion auf die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen unserer Tage, sind sechs zwischen 1964 und 1978 geborene Künstler, u.a. aus Israel und dem ehemaligen Jugoslawien, zu dieser Ausstellung im Atelierzentrum Ehrenfeld eingeladen. Mit ihren Installationen und Videoarbeiten hinterfragen sie die unterschiedlichen Formen von Konflikt und auch die Präsenz von Gewalt in unserem von Internet und Fernsehen geprägten Alltag. Info: 0221 294 969 59 Anbetung der Heiligen Drei Könige vom Hochaltar des Kölner Domes, Köln, um 1310-1322, Museum Schnütgen, Köln, © RBA / W. Meier Paul Klee, O.T. (Zwei Fische, einer am Haken), 1901, Feder, Aquarell auf Karton, Privatbesitz Schweiz, Depositum im Zentrum Paul Klee, © Zentrum Paul Klee, Bern Paul Klee wurde in vielerlei Hinsicht von der japanischen Kunst beeindruckt. Er entdeckte für seine eigene Arbeit das Japanpapier, übte die Tuschemalerei und setzte sich mit der ostasiatischen Kalligraphie auseinander. Seine Kenntnis beruhte auf der unmittelbaren Anschauung, besonders der japanischen Holzschnittsammlung von Emil Praetorius. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Paul Klee entstanden ist, stellt nun den Blättern von Paul Klee Werke der japanischen Kunst gegenüber. Info: 0221 221 286 08 Die Heiligen Drei Könige sind gemeinsam mit der hl. Ursula und dem hl. Gereon die Stadtpatrone von Köln. Anlässlich des 850-jährigen Jubiläums der Überführung ihrer Gebeine wendet sich das Museum Schnütgen den Heiligen Drei Königen in der Kunst vom 3. bis ins 16. Jahrhundert zu. Ausgestellt sind liturgische Handschriften und Altarbilder ebenso wie Skulpturen und Werke der Schatzkunst. Ein eigenes Kapitel wendet sich der Bedeutung und den Spuren der Heiligen Drei Könige in Köln zu. Info: 0221 221 313 55 ZUSAMMENGESTELLT VON: R.GERCHEL, T. HIRSCH, A. LENKEWITZ, J. LUX, B.SEIM Veranstalter-Infos an: auswahl@choices.de choices bietet Platz für freie AutorInnen! www.koeln-erlebnistouren.de Neue Berufe – Gute Chancen Mitarbeit an dieser Ausgabe: Frank Brenner, Jessica Düster, Hartmut Ernst, Jörg Fürst, Sanje Gautam, Rebecca Gerchel, Rolf-Ruediger Hamacher, Nina Heinrichs, Wolfgang Hippe, Thomas Hirsch, Marianne Kolarik, Bernhard Krebs, Thomas Linden, Jules Lux, Lisa Mertens, Christian Meyer, Anne Nüme, Peter Ortmann, Jan Schliecker, Carla Schmidt, Benjamin Seim, Olaf Weiden, Romy Weimann, Hans-Christoph Zimmermann Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen Grafik: Amélie Kai, Dominik Empl Anzeigenverwaltung: BERNDT MEDIA Joachim Berndt Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91 E-Mail: info@berndt-media.de www.berndt-media.de Buchhaltung: Karin Okniewski Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos. Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen? choicescologne Lust auf Kriminaltour, Unterwelt- oder Brauhaustour? Oder eine andere Entdeckertour? Tour-Agentur vermittelt Gruppenführungen, arrangiert Betriebsausflüge und Familienfeiern. Heilpraktiker/in Psychotherapie Gesundheitsberater/in Psychologische/r Berater/in Erlebnistouren in Köln und Region – Tour-Agentur Ernährungsberater/in Entspannungstrainer/in Fitness- und Wellnesstrainer/in Erziehungs- und Entwicklungsberater/in Hohe Pforte 22 · 50676 Köln Fon: 02 21 - 93 272 63 Fax: 02 21 - 93 272 64 info@tour-agentur.de Staatlich zugelassene Fernlehrgänge mit Wochenendseminaren in vielen Städten. bei Buchung einer Gruppentour Code: Ch201207 Impulse e. V. Rubensstr. 20a · 42329 Wuppertal Tel. 0202/73 95 40 · www.Impulse-Schule.de Chefredaktion: Maxi Braun (v.i.S.d.P.) Druckerei: Graphischer Betrieb Henke GmbH Engeldorfer Straße 25 50321 Brühl KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM bis 11.1., Di-Fr 10-18, Sa, So 11-18 Uhr Apokalypsen daheim und an der Front In einem weiteren Beitrag zum Ersten Weltkrieg 1914 zeigt das Käthe Kollwitz Museum, wie die damals unmittelbar betroffene Generation der Expressionisten die furchtbaren Ereignisse dokumentierte und künstlerisch verarbeitete. Ausgangspunkt ist das Werk von Käthe Kollwitz, Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 E-Mail: info@choices.de www.choices.de www.koeln-erlebnistouren.de 63 Die Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern. Durch Berndt Media werden auch folgende Kultur-, Kino- und Bildungsmagazine (Ruhrgebiet, Wuppertal, Aachen und Düsseldorf) vertreten: ch hoicces wird d au uf 10 00 % Reecyyclingpapieer gedrruckkt