Konjunkturbericht Herbst 2007

Transcription

Konjunkturbericht Herbst 2007
Leichter Dämpfer für den Aufschwung
Konjunkturbericht Herbst 2007
Konjunkturentwicklung
in Bayern
130
BIHK-Index*
120
Testpunkte
110
Langfristiger Durchschnitt (104)
100
90
80
70
H02 J03 S03 H03 J04 S04 H04 J05 S05 H05 J06 S06 H06 J07 S07 H07
Leichter Dämpfer für den Aufschwung
Die Hochstimmung der
bayerischen Wirtschaft hat sich
im Herbst 2007 leicht abgekühlt.
Die Unternehmen bewerten
sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen
weniger euphorisch als noch im
Sommer. Dieser Trend ist in
nahezu allen bayerischen Branchen festzustellen.
Dennoch deutet das hohe
Niveau des Wirtschaftswachstums in Bayern darauf hin, dass
2007 ein insgesamt gutes Jahr
für die bayerische Wirtschaft
wird. Das ist das Ergebnis der
aktuellen BIHK-Konjunkturumfrage unter knapp 3.000 Unternehmen.
um 6 Saldopunkte von 129 auf
derzeit 123 Punkte. Damit ist der
BIHK-Index erstmals seit Sommer 2005 wieder leicht gesunken.
Dies bedeutet zwar eine Delle
aber keinesfalls das Ende des
konjunkturellen Aufschwungs.
BIHK-Index
Der BIHK-Index, der die
Geschäftslage und die Erwartungen der bayerischen Wirtschaft
in einem Wert zusammenfasst,
sinkt in der aktuellen Umfrage
Inlandsgeschäft und
Export
Der leichte Rückgang des
BIHK-Index verdeckt jedoch
Geschäftslage und Geschäftserwartungen**
Geschäftslage
40
35
30
25
20
15
10
5
0
-5
-10
-15
-20
-25
-30
■ 42 % Gut
■ 47 % Befriedigend
■ 11 % Schlecht
Geschäftserwartungen
■ 25 % Besser
■ 65 % Gleich
■ 10 % Schlechter
H02 J03 S03 H03 J04 S04 H04 J05 S05 H05 J06 S06 H06 J07 S07 H07
KONJUNKTUR
■ Geschäftslage
■ Geschäftserwartungen
■ 52 % Gut
■ 40 % Befriedigend
■ 8 % Schlecht
30
20
Geschäftserwartungen
10
■ 25 % Besser
■ 66 % Gleich
■ 9 % Schlechter
0
-10
-20
-30
-40
H02 J03 S03 H03 J04 S04 H04 J05 S05 H05 J06 S06 H06 J07 S07 H07
INDUSTRIE
■ Geschäftserwartungen
■ Investitionen
■ Beschäftigung
■ Lage
■ 28 % Gut
■ 60 % Befriedigend
■ 12 % Schlecht
20
10
Geschäftserwartungen
0
■ 11 % Besser
■ 77 % Gleich
■ 12 % Schlechter
-10
-20
-30
-40
-50
-60
H02 J03 S03 H03 J04 S04 H04 J05 S05 H05 J06 S06 H06 J07 S07 H07
BAUWIRTSCHAFT
■ Geschäftserwartungen
■ Investitionen
■ Beschäftigung
■ Lage
*Die Kurve ist das geometrische Mittel aus den Werten der
Geschäftslage und den Geschäftserwartungen. Sie spiegelt
das Ergebnis der Konjunkturumfrage in einem Wert wider.
In der bayerischen Industrie bewerten 52 % (53 %) der Unternehmen die
Lage als gut, der Anteil der unzufriedenen Unternehmen stieg leicht auf
8 % (7 %). Damit hat sich der seit Sommer 2005 in der Industrie zu
beobachtende Aufwärtstrend auf hohem Niveau stabilisiert.
Die per saldo geringfügig gesunkene Lagebewertung ist vor allem auf
eine erneut deutlich schlechtere Beurteilung des Inlandsgeschäfts zurückzuführen. Aber auch die derzeitigen Auslandsorders werden per saldo
etwas weniger positiv beurteilt. Eine Ausnahme von diesem Trend bilden
in der bayerischen Industrie nur die Ge- und Verbrauchsgüterproduzenten. Hier melden die befragten Unternehmen sowohl im In- als auch im
Auslandsgeschäft eine bessere Auftragslage als im Sommer.
Die bayerischen Industrieunternehmen blicken weniger optimistisch als
im Sommer auf die kommenden 12 Monate. Insbesondere im Inlandsgeschäft wurden die Erwartungen in allen Industriebereichen deutlich
nach unten geschraubt.
Bauwirtschaft**
Geschäftslage
40
30
Der Aufschwung wird sich weiter fortsetzen: Immer noch berichtet eine
Mehrheit von 42 % (44 %) der bayerischen Unternehmen von einer
guten Geschäftslage, die Zahl schlechter Lagebewertungen ist mit 11 %
(10 %) nahezu konstant geblieben. Der per saldo leichte Rückgang bei
der Geschäftslage verdeckt aber sehr heterogene Branchentrends: So
meldet die Bauwirtschaft eine bessere Lage als im Sommer, während
der Großhandel die Lagebewertung deutlich nach unten revidiert hat.
Die Geschäftserwartungen fallen in allen bayerischen Branchen weniger optimistisch aus. Nur noch 25 % (31 %) der Unternehmen erwarten
eine gute Geschäftsentwicklung in den kommenden 12 Monaten, 10 %
(6 %) sind hier skeptisch. Insbesondere im Inlandsgeschäft rechnet die
bayerische Wirtschaft mit zum Teil deutlichen Einschnitten. Die Exporterwartungen hingegen werden nur geringfügig gesenkt.
Industrie**
Geschäftslage
50
40
einen wichtigen konjunkturellen
Trend: Das Inlandsgeschäft wird
nach einem kurzen Zwischenhoch zu Jahresbeginn in den
meisten Branchen wieder deutlich schlechter bewertet. Dies
gilt sowohl für die aktuelle Lage
wie auch für die Erwartungen.
Auch bei den aktuellen und
erwarteten Exporten ist ein
leichter Rückgang festzustellen.
Die Ursache dieser Entwicklung
ist in der Euro-Aufwertung
sowie einer zunehmenden Ver-
Die Bauwirtschaft ist die einzige Branche in Bayern, die ihre derzeitige
Lage positiver bewertet als im Sommer. 28 % (24 %) der Unternehmen
melden eine gute Geschäftslage, nur noch 12 % (22 %) sind unzufrieden.
Diese marginale Verbesserung ist nur der Tatsache zu verdanken, dass
im öffentlichen Bau etwas mehr Unternehmen als im Sommer höhere
Auftragsvolumina haben. Gleichzeitig aber sind in allen Bausegmenten
die Negativmeldungen gestiegen; im privaten Wohnungsbau sogar von
43 % auf 66 %. Die Auswirkungen der Mehrwertsteuererhöhung und
die Abschaffung der Eigenheimzulage sind damit in der bayerischen
Bauwirtschaft immer noch deutlich zu spüren.
Erstmals seit einem Jahr macht sich bei den Unternehmen für die weitere
Geschäftsentwicklung wieder Skepsis breit. Der Saldo aus optimistischen
und pessimistischen Erwartungen sinkt deutlich um 24 Punkte auf aktuell
minus einen Punkt (+23 Punkte). Erhebliche Rückgänge erwarten die
Unternehmen vor allem im Bereich des öffentlichen Baus. Aber auch im
privaten Wohnungsbau und im Wirtschaftsbau schwindet die Hoffnung.
**Die Kurvenwerte errechnen sich aus dem Saldo der
positiven Antworten in Prozent abzüglich der negativen
Antworten in Prozent. Antworten wie „Befriedigend“ oder
unsicherung der Unternehmen
aufgrund der Finanzmarktturbulenzen zu sehen.
Investitionen
und Beschäftigung
Die Investitionsbereitschaft
lässt in der bayerischen Wirtschaft leicht nach. Dennoch
planen immer noch 28 % (31 %)
der Unternehmen für die kommenden 12 Monate eine Aus-
weitung ihrer Investitionen.
16 % (14 %) wollen ihre Investitionsetats kürzen. Verantwortlich für diese Entwicklung sind
rückläufige Erträge. Vor allem
die gestiegenen Energie-, Rohstoff- und Personalkosten haben
die Gewinnsituation deutlich
verschlechtert. Da ein Großteil
der bayerischen Unternehmen
seine Investitionen aus den Erträgen finanziert, müssen diese
nun vielfach stärker fremdfinanziert werden.
Die Einstellungsbereitschaft
der bayerischen Wirtschaft ist
ebenfalls leicht gesunken. Der
Saldo aus steigenden und sinkenden Beschäftigungsplänen liegt
jetzt bei +8 Punkten (+16 Punkte).
Dieser Rückgang bedeutet jedoch
nicht, dass der Aufschwung am
Arbeitsmarkt zum Stillstand gekommen ist. Lediglich die hohe
Dynamik zu Jahresbeginn bei der
Schaffung neuer Arbeitsplätze
dürfte in den kommenden 12 Monaten nachlassen.
Geschäftslage
50
■ 36 % Gut
■ 50 % Befriedigend
■ 14 % Schlecht
40
30
20
Geschäftserwartungen
10
■ 22 % Besser
■ 60 % Gleich
■ 18 % Schlechter
0
-10
-20
-30
-40
H02 J03 S03 H03 J04 S04 H04 J05 S05 H05 J06 S06 H06 J07 S07 H07
GROSSHANDEL
■ Geschäftserwartungen
■ Investitionen
■ Beschäftigung
■ Lage
Geschäftslage
20
■ 26 % Gut
■ 53 % Befriedigend
■ 21 % Schlecht
10
0
Geschäftserwartungen
-10
■ 24 % Besser
■ 65 % Gleich
■ 11 % Schlechter
-20
-30
-40
-50
-60
H02 J03 S03 H03 J04 S04 H04 J05 S05 H05 J06 S06 H06 J07 S07 H07
EINZELHANDEL
■ Geschäftserwartungen
■ Investitionen
■ Beschäftigung
■ Lage
Geschäftslage
60
■ 50 % Gut
■ 44 % Befriedigend
■ 6 % Schlecht
50
40
30
Geschäftserwartungen
20
■ 35 % Besser
■ 60 % Gleich
■ 5 % Schlechter
10
0
-10
-20
-30
-40
H02 J03 S03 H03 J04 S04 H04 J05 S05 H05 J06 S06 H06 J07 S07 H07
UNTERNEHMENSNAHE
DIENSTLEISTUNGEN
■ Geschäftserwartungen
■ Investitionen
■ Beschäftigung
■ Lage
„Gleich bleibend“, die keine Veränderung des Konjunkturverlaufes anzeigen, werden im Saldenkonzept nicht dargestellt
(Werte in Klammern: Sommer 2007).
Großhandel**
Die bayerischen Großhändler bewerten die aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter als noch im Sommer. Der Anteil der positiven Lagemeldungen sinkt bei den Großhändlern auf 36 % (48 %). 14 % (8 %) der
Unternehmen sind mit der derzeitigen Geschäftssituation unzufrieden.
Diese Entwicklung ist vor allem auf die deutlich rückläufigen Inlandsumsätze zurückzuführen. Per saldo konnten nur noch 16 % (38 %) der
Unternehmen eine steigende Binnennachfrage verbuchen. Dagegen
glänzt der Export mit steigenden Umsatzzahlen. Der Exportsaldo kletterte auf +26 Punkte (+20 Punkte).
Auch ihre Geschäftserwartungen haben die Großhändler deutlich nach
unten korrigiert. Nur noch 22 % (31 %) der Unternehmen blicken optimistisch auf die kommenden 12 Monate. Zugleich hat sich der Anteil
der Pessimisten auf 18 % (9 %) verdoppelt. Die zunehmende Skepsis
bezieht sich dabei nicht nur auf das Inlandsgeschäft, sondern auch auf
den Export.
Einzelhandel**
Nach einem schwierigen Start in das Jahr 2007 geht es dem bayerischen Einzelhandel immer noch nicht besser. Die Lagebewertung hat
sich erneut verschlechtert und erreicht wieder das niedrige Vorjahresniveau. Die Umsätze sind per saldo auf aktuell –4 Punkte (+1 Punkt)
zurückgegangen. Dabei stellt die erneut gesunkene Kauflaune der
Verbraucher eine hohe Belastung für den Einzelhandel dar. Insbesondere wegen der jüngst gestiegenen Preise bei Milch- und Getreideprodukten haben die Kunden ihre Konsumausgaben nochmals eingeschränkt.
Der Einzelhandel glaubt für die kommenden 12 Monate nicht an eine
nachhaltige Verbesserung der Geschäftslage. Die Branche beurteilt
daher auch die Geschäftsentwicklung weniger optimistisch als noch
im Sommer. Dies dürfte vor allem auf die vom Einzelhandel erwarteten höheren Preise zurückzuführen sein. 32 % (25 %) befürchten notwendige Preissteigerungen, nur noch 6 % (7 %) werden ihre Preise
senken können. Die Umsatzerwartungen wurden daher per saldo auf
+1 Punkt (+8 Punkte) nach unten revidiert.
Unternehmensnahe Dienstleistungen**
Die bayerischen Dienstleister bewerten ihre Geschäftslage zum ersten
Mal seit Sommer 2006 wieder etwas schlechter. Aber immer noch die
Hälfte der Unternehmen, 50 % (53 %), meldet eine gute Lage. Der
Anteil der unzufriedenen Dienstleister erhöht sich zugleich leicht auf
aktuell 6 % (2 %). Diese Entwicklung ist vor allem auf ein Nachlassen
der Inlandsnachfrage zurückzuführen. Per saldo sinken die Inlandsumsätze auf +27 Punkte (+32 Punkte). Der Export entwickelt sich bei den
Dienstleistern hingegen positiv. Hier kletterte der Saldo aus gestiegenen
und gesunkenen Umsätzen auf +32 Punkte (+29 Punkte).
Auch für die kommenden 12 Monate erwarten die Dienstleister sinkende Inlands- und steigende Auslandsumsätze. Während das Inlandsgeschäft per saldo um 12 Punkte auf +35 Punkte (+47 Punkte) nachlassen wird, steigen die saldierten Exporterwartungen auf +36 Punkte
(+33 Punkte). Die insgesamt weniger optimistischen Erwartungen reduzieren zugleich auch die Investitions- und Einstellungsbereitschaft der
Branche.
Geschäftserwartungen in ausgewählten Wirtschaftsbereichen
■ 23 % Besser
■ 65 % Unverändert
■ 12 % Schlechter
■ 28 % Besser
■ 68 % Unverändert
■ 4 % Schlechter
■ 28 % Besser
■ 65 % Unverändert
■ 7 % Schlechter
Vorleistungsgüterindustrie
Investitionsgüterindustrie
Ge- und Verbrauchsgüterindustrie
Die Vorleistungsgüterproduzenten bewerten die aktuelle
Geschäftslage etwas schlechter als im Sommer. Insbesondere
mit dem Inlandsgeschäft sind die Unternehmen weniger
zufrieden. Nur noch 40 % (48 %) bewerten die Lage hier
positiv, 20 % (12 %) sind unzufrieden. Die Vorleistungsgüterproduzenten blicken zudem weniger optimistisch auf die
Geschäftsentwicklung in den kommenden 12 Monaten.
Im Inlandsgeschäft erwarten per saldo deutlich mehr Unternehmen als im Sommer rückläufige Aufträge, die Exporterwartungen werden weniger stark nach unten korrigiert.
Zudem erwarten die Unternehmen per saldo sinkende Erträge.
Als Folge werden auch die Investitions- und Einstellungsabsichten nach unten revidiert.
Die Investitionsgüterindustrie meldet im Vergleich zum Sommer
eine unveränderte Geschäftslage. Während im Inlandsgeschäft
nur noch 47 % (56 %) der befragten Unternehmen eine gute
Lage melden, bleiben die Positivmeldungen im Export mit
48 % konstant. Ihre Geschäftserwartungen haben die Investitionsgüterproduzenten nach unten korrigiert. Diese zunehmende Skepsis ist, wie in den anderen Industriebereichen
auch, auf deutlich pessimistischere Auftragserwartungen im
Inlandsgeschäft zurückzuführen. Nur noch 24 % (36 %) der
Unternehmen erwarten zunehmende Inlandsaufträge, im
Exportbereich sind 42 % (46 %) optimistisch. Da die Investitionsgüterproduzenten mit einer deutlich sinkenden Kapazitätsauslastung rechnen, werden auch Investitionspläne und
Einstellungsabsichten nach unten korrigiert.
Die Ge- und Verbrauchsgüterproduzenten bewerten ihre derzeitige Geschäftslage im Gegensatz zu den restlichen bayerischen Industriebereichen deutlich besser als im Sommer. 46 %
(41 %) melden eine gute Lage, nur noch 6 % (9 %) sind unzufrieden. Sowohl im Inlandsgeschäft wie auch bei den Exporten
ist eine leichte Lageverbesserung zu verzeichnen. Im Inlandsgeschäft klettert der Saldo aus steigenden und sinkenden
Orders auf +13 Punkte (+12 Punkte), im Exportgeschäft erhöht
sich der Saldo auf +31 Punkte (+28 Punkte). Trotz der positiven
Lagebewertung blicken die Unternehmen der Ge- und Verbrauchsgüterindustrie jedoch etwas pessimistischer als im
Sommer auf die kommenden 12 Monate. Die insgesamt leicht
zunehmende Skepsis verdeckt aber die gegensätzlichen
Erwartungen im In- und Auslandsgeschäft. Während die
Unternehmen bei der heimischen Nachfrage mit einem deutlichen Rückgang rechnen, werden die Exporte spürbar zunehmen.
■ 41 % Besser
■ 43 % Unverändert
■ 16 % Schlechter
■ 30 % Besser
■ 67 % Unverändert
■ 3 % Schlechter
■ 36 % Besser
■ 58 % Unverändert
■ 6 % Schlechter
Chemische Industrie
Maschinenbau
Fahrzeugbau
Die chemische Industrie schätzt die derzeitige Geschäftslage per
saldo etwas schlechter ein als im Sommer. Der Anteil der positiven
Lagemeldungen sinkt deutlich auf 54 % (65 %), während sich die
Zahl der unzufriedenen Unternehmen auf 1 % (8 %) reduziert. Vor
allem im Inlandsgeschäft musste die chemische Industrie einen
deutlichen Rückgang hinnehmen. Auch die Erwartungen fallen in
dieser Branche verhaltener aus als im Sommer. Nur noch 41 %
(44 %) der befragten Unternehmen rechnen mit einer positiven
Geschäftsentwicklung, der Anteil der Pessimisten schnellt auf 16 %
(3 %) nach oben. Vor allem im Inlandsgeschäft rechnet die chemische Industrie für die kommenden 12 Monate mit erheblichen
Auftragseinbußen. Aber auch der Export wird spürbar nachlassen.
Erwartete Überkapazitäten haben zudem die Investitions- und
Einstellungsbereitschaft geschmälert.
In der Maschinenbauindustrie bewerten 71 % (75 %) der
Unternehmen die Geschäftslage als gut, weiterhin 3 % sind
mit der derzeitigen Lage unzufrieden. Die Unternehmen
beklagen vor allem ein deutlich rückläufiges Inlandsgeschäft.
Das Auftragsvolumen aus dem Inland geht per saldo von
+55 Punkten im Sommer auf derzeit +32 Punkte zurück.
Die Branche korrigiert zudem ihre Erwartungen leicht nach
unten. Insbesondere im Inlandsgeschäft rechnen die Unternehmen in den kommenden 12 Monaten mit rückläufigen
Orders. Der Export wird ebenfalls etwas skeptisch bewertet.
Es planen weniger Maschinenbauer als im Sommer die Einstellung neuer Mitarbeiter, die Investitionen werden jedoch
nach oben geschraubt.
Der Fahrzeugbau ist einer der wenigen industriellen Bereiche
in Bayern, der sich insgesamt positiv entwickelt. 63 % (61 %)
der Fahrzeugbauer melden eine gute Geschäftslage, nur
noch 2 % (4 %) sind derzeit unzufrieden. Während sich das
Inlandsgeschäft weiter stabilisiert hat, ist die bessere Lagebewertung vor allem auf hervorragende Exportzahlen zurückzuführen. 62 % (44 %) der Fahrzeugbauer melden gestiegene
Exporte, kein einziges der befragten Unternehmen musste in
diesem Bereich sinkende Orders hinnehmen (2 %). Die Branche
rechnet für die kommenden 12 Monate mit einer insgesamt
guten Geschäftsentwicklung. Sowohl bei den Inlands- wie
auch bei den Exportumsätzen erwarten die Unternehmen
deutlich steigende Auftragszahlen. Die Einstellungspläne
werden daher deutlich angehoben.
■ 25 % Besser
■ 70 % Unverändert
■ 5 % Schlechter
■ 15 % Besser
■ 65 % Unverändert
■ 20 % Schlechter
Elektrotechnik/Feinmechanik/Optik Großhandel mit Rohstoffen
Die Industrieunternehmen dieses Bereichs sind mit der derund Investitionsgütern
zeitigen Geschäftslage zufriedener als noch im Sommer.
67 % (61 %) melden eine gute Lage, nur noch 2 % (5 %)
bezeichnen diese als schlecht. Trotz der überwiegend guten
Geschäftslage berichten sowohl im Inlands- als auch im
Auslandsgeschäft etwas weniger Unternehmen als im Sommer
von gestiegenen Umsätzen. Für die kommenden 12 Monate
erwarten die Unternehmen zudem in beiden Segmenten
deutliche Auftragseinbußen. Dies beeinflusst auch die
Geschäftserwartungen, die per saldo leicht nach unten
korrigiert werden. Dies führt in der Branche zu einer deutlich
nachlassenden Investitionsbereitschaft.
■ 23 % Besser
■ 70 % Unverändert
■ 7 % Schlechter
Der Großhandel mit Rohstoffen und Investitionsgütern korrigiert
sowohl die Geschäftslage als auch die Erwartungen erheblich nach
unten. Der Anteil der guten Lagemeldungen geht deutlich auf
36 % (48 %) zurück, 18 % (6 %) sind mit der derzeitigen Lage
unzufrieden. Die Branche bewertet dabei das Inlandsgeschäft
deutlich schlechter als die Exporte. Per saldo gingen die heimischen
Umsätze um 37 Punkte auf +20 Punkte (+57 Punkte) zurück, die
Exportumsätze reduzieren sich per saldo um 17 Punkte auf aktuell
+22 Punkte (+39 Punkte). Auch die Erwartungen der Großhändler
dieses Bereichs fallen deutlich pessimistischer aus als im Sommer.
Im Inlandsgeschäft erwarten nur noch 33 % (61 %) steigende Umsätze,
sinkende Umsätze halten in diesem Segment 25 % (13 %) für wahrscheinlich.
■ 51 % Besser
■ 44 % Unverändert
■ 5 % Schlechter
■ 36 % Besser
■ 60 % Unverändert
■ 4 % Schlechter
Textil- und Bekleidungseinzelhandel
Die Unternehmen des Textil- und Bekleidungseinzelhandels
haben erneut deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen müssen.
Der Saldo aus steigenden und sinkenden Warenumsätzen nimmt
von +36 Punkten im Sommer auf aktuell +26 Punkte ab. Das
führt bei den Einzelhändlern zu einer deutlich schlechteren
Lagebewertung. Nur noch 24 % (41 %) melden eine gute Lage,
14 % (17 %) bezeichnen diese als schlecht. Auch die Ertragslage hat sich gegenüber dem Sommer eingetrübt. Der Anteil
der Unternehmen mit gesunkenen Erträgen übersteigt in der
aktuellen Umfrage deutlich die Zahl der Einzelhändler mit
positiver Ertragsentwicklung. Der Textil- und Bekleidungseinzelhandel blickt dennoch etwas optimistischer als im Sommer auf
die kommenden 12 Monate. Die Geschäftserwartungen steigen
per saldo von +26 Punkten im Sommer auf aktuell +32 Punkte.
■ 30 % Besser
■ 66 % Unverändert
■ 4 % Schlechter
Güterverkehr und Speditionen
Datenverarbeitung
Beratung und Marktforschung
Bei den Unternehmen des Güterkraftverkehrs und bei den
Speditionen fällt die Bewertung der aktuellen Geschäftslage
schlechter aus als noch im Sommer. Der Saldo aus gestiegenen
und gesunkenen Inlandsumsätzen geht auf +26 Punkte
(+31 Punkte) zurück, im Auslandsgeschäft fällt der Umsatzsaldo auf +30 Punkte (+39 Punkte). Auch für die kommenden
12 Monate blickt die Branche skeptisch auf die Geschäftsentwicklung im In- und Auslandsgeschäft. Die erwarteten
Inlandsumsätze gehen per saldo auf +22 Punkte (+34 Punkte)
zurück, bei den Auslandsumsätzen sinkt der Saldo sogar um
17 Punkte auf aktuell +26 Punkte (+43 Punkte). Die deutlich
geringeren Umsatzerwartungen führen dazu, dass die Branche
auch ihre Investitions- und Beschäftigungspläne deutlich
nach unten revidiert.
Die Datenverarbeiter bewerten ihre Geschäftslage überwiegend
positiv. 62 % (52 %) melden eine gute Lage, 4 % (3 %) sind
mit den derzeitigen Geschäften unzufrieden. Sowohl im Inwie auch im Auslandsgeschäft konnten mehr Unternehmen
als im Sommer steigende Umsätze realisieren. Mehr als die
Hälfte der Unternehmen, 51 % (47 %), erwarten zudem, dass
sich diese positive Entwicklung auch in den kommenden
12 Monaten fortsetzen wird. Dabei rechnen die Datenverarbeiter insbesondere im Auslandsgeschäft mit einem deutlichen
Plus bei den Umsätzen: 60 % (41 %) erwarten eine Zunahme
der Exporte, nur noch 4 % (6 %) rechnen in diesem Segment
mit sinkenden Umsatzzahlen. Die Beschäftigungspläne entwickeln sich in der Branche weitgehend konstant, während
die Investitionsabsichten deutlich angehoben werden .
Die Unternehmen dieses Bereichs haben ihre Lagebewertung
deutlich nach unten korrigiert. Der Lagesaldo sinkt um
10 Punkte auf aktuell +35 Punkte (+45 Punkte). Die Umsätze
aus dem Inlandsgeschäft werden per saldo schlechter bewertet als im Sommer, das Auslandsgeschäft hat hingegen leicht
angezogen. Auch die Erwartungen fallen in der Branche etwas
pessimistischer aus. Nur noch 30 % (36 %) blicken optimistisch auf die zukünftige Geschäftsentwicklung, während sich
der Anteil der Pessimisten nur leicht auf 4 % (6 %) reduziert.
Die erwarteten Umsätze im Inland werden nach Einschätzung
der Branche dabei stärker zurückgehen als die Auslandsumsätze. Dies führt dazu, dass die Investitionsabsichten nachlassen und deutlich weniger Unternehmen neue Mitarbeiter
einstellen wollen.
Ausführliche Erläuterungen zu den Umfrageergebnissen finden Sie im Internet unter
www.muenchen.ihk.de.
Weitere Informationen bei der IHK:
Dr. Thomas Schleiermacher
Telefon: 0 89/5116-2 00
Telefax: 0 89/5116-82 00
E-Mail: schleiermacher@muenchen.ihk.de