MaRhyThe : Osteopathie

Transcription

MaRhyThe : Osteopathie
Behandlungsdauer 1 Stunde
Preis 70 €
WEITERE THERAPIEMETHODEN
Osteopathische Medizin
Matrix-Rhythmus-Therapie und
der osteopathische Ansatz
U. G. Randoll*, R. McCutcheon**, F. F. Hennig***
Abstract
Zusammenfassung
In the field of osteopathy cranial and vasomotor rhythms are
well known. Also the meaning of their changes until a total
stop have been described for decades.
Coming from the practical treatment and experience side,
osteopathy uses till now empirically found body-vibrations
for diagnostics as well as therapy. Biophysics of today shows
clearly how biological structures are the result of physicochemical processes that are driven by body intrinsic and/or
body external rhythms the whole span of life, in the sense of
bio-informative fields.6
Im Bereich der Osteopathie sind kraniale und vasomotorische
Rhythmen wohl bekannt. Ebenso wurde die Bedeutung ihrer
Änderungen bis hin zu ihrem völligen Erliegen Jahrzehnte
lang beschrieben. Von Seiten der praktischen Behandlung und
Erfahrung her betrachtet, nutzt die Osteopathie bis heute
empirisch festgestellte Körper-Vibrationen zur Diagnostik als
auch zur Therapie. Die heutige Biophysik zeigt deutlich,
inwiefern biologische Strukturen das Ergebnis physikalischchemischer Prozesse sind, die lebenslang von körpereigenen
(intrinsischen) und oder körperfremden (externen) Rhythmen
angetrieben werden, im Sinne von bio-informativen Feldern.6
Following this dynamic approach at the beginning of the
90s, researchers in the department of traumatology at the
University of Erlangen-Nuremberg developed the MatrixRhythm-Therapy, a “deep working rhythmic Micro-Extension-Technique” that is for the first time presented to osteopaths.24
The researchers from Erlangen started to find out how far
time patterns are disturbed in diseases and how far they can
be systematically and continuously restored and brought
back to a synchronous cooperation up to the macroscopic
level again by using the actual ideas and findings of cellular
biophysics. The therapy orients itself at the so far neglected
time-structure (time-pattern) of the organism and can be
synergistically used in present day modern Osteopathy.
Keywords
matrix-rhythm-therapy, MaRhyThe, synchronism, coherence,
osteopathy, muscle-vibration, time-pattern, extracellular
matrix, cellular cooperation, frequency-tuning
Seit Beginn der 90er Jahre folgten Forscher in der Abteilung
für Unfallchirurgie der Universität Erlangen-Nürnberg diesem
dynamischen Ansatz und entwickelten die Matrix-RhythmusTherapie, eine “tiefenwirksame rhythmische Mikro-Extensions-Technik“, die zum ersten Mal Osteopathen vorgestellt
wird.24
Die Forscher aus Erlangen begannen herauszufinden, inwieweit Zeit-Muster bei Krankheiten zerstört werden, inwieweit
sie systematisch und kontinuierlich wieder hergestellt werden
können und eine synchrone Kooperation bis hin zur makroskopischen Ebene wieder erreicht werden kann. Als Modell
nutzen sie aktuelle Ideen und Ergebnisse der zellulären Biophysik .
Die Therapie selbst orientiert sich an der bislang vernachlässigten Zeitstruktur (Zeit-Muster) von Organismen die synergistisch und gezielt in der heutigen modernen Osteopathie
eingesetzt werden kann.
Schlüsselbegriffe
Matrix-Rhythmus-Therapie, MaRhyThe, Synchronismus,
Kohärenz, Muskelvibration, Zeitstruktur, extrazelluläre
Matrix, Zellkooperation, Resonanzspektralabstimmung
Aktuelle therapeutische Grundsätze
der neuen Physik und Zellbiologie
Dank der zunehmenden Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte richtete sich der Forschungsschwerpunkt im
Bereich der medizinischen Diagnostik und Therapie
durch neue Wissenschaftszweige (Kybernetik, Synerge-
tik, nichtlineare Thermodynamik irreversibler Prozesse, Chaostheorie) wieder auf die zellbiologische Basis
des Lebens34, 7, 8, 18,13,33.
Die Zellbiologie lehrt, dass alle Zellen des Körpers in
die extrazelluläre Matrix eingebettet sind und ihre
Funktion und Leistungsfähigkeit von deren Zustand
abhängt. Die Extrazellulärflüssigkeit umspült die Zellen des Körpers wie ein Nährmedium die Zellen einer
* Dr. Ulrich. G. Randoll, Matrix-Center-München; Abt. Traumatologie, Univ. Erlangen-Nürnberg, Thomas-Wildey-Institut, München.
Dr. Randoll ist Arzt in Forschung und Praxis (Matrix-Center) in München sowie Auditor bei TÜV-Cert für das Gesundheitswesen.
Im Rahmen mehrerer Forschungsprojekte (1989–1997 Abt. für Kieferchirurgie und Unfallchirurgie der Universität Erlangen) hat er
an zellbiologischen Fragestellungen der Zelldifferenzierung und Dedifferenzierung gearbeitet. Sein Augenmerk richtete er von der
zelleigenen Rhythmik videomikroskopischer Betrachtung auf die körpereigene Rhythmik. Daraus entwickelte sich die MatrixRhythmus-Therapie, für welche sowohl das PCT als auch US Patent erteilt wurde.
** R. McCutcheon, 150 High Street, Holywood, Co. Down BT18 9HS, Irland
*** F. F. Hennig, Abt. Traumatologie der Univ. Erlangen-Nürnberg
28
7. Jahrg., Heft 1/2006, S. 28–34, Elsevier GmbH – Urban & Fischer, www.osteopathische-medizin.de
Osteopathische Medizin
WEITERE THERAPIEMETHODEN
Abb. 1 Die Homöostase der extrazellulären Matrix
wird bei Einzelzell-Systemen durch die Parameter
des “Wassers“ um sie herum garantiert, ergänzt und
optimiert durch die Entgiftungsorgane bei höheren
Organismen.
Abb. 2 Entstehung und Zerfall dynamischer Rhythmusstrukturen; weg vom und hin zum thermodynamischen
Gleichgewicht durch die “Ingredienzien des Lebens“:
Energie, Materie und Information [abgeändert nach
dem Weltenmodell Popper/Eccles13]
Zellkultur. Dabei ist nicht nur die Regulation von
Nahrungszufuhr und Abtransport (Metabolismus)
erforderlich, es bedarf ebenso eines optimalen Zusammenspiels der unterschiedlich gewichteten physikalisch-chemischen und neurohumoralen Steuersignale
für die leistungsabhängige, individuelle Zellfunktion.
An die Zeit gekoppelte Prozesse im Leben sind dabei
untrennbar mit den an den Raum gekoppelten Strukturen vereint, sodass der Mensch grundsätzlich als
Raum-Zeit-Struktur zu betrachten ist. Jede Lebendstruktur erhält dabei zwangsläufig eine korrespondierende Zeitbasis.
Zellbiologie im Rahmen neuer Physik bringt die Begriffe “Zeitstruktur und Zeitbasis“ zu neuer Geltung,
wobei das Leben zwei Zeitqualitäten aufweist: Erstens
die linear ablaufende Zeit (lineare Zeit der Lebensjahre)
und zweitens die zyklische Zeit (rhythmisch, spiralig
und/oder kreisförmig sich wiederholende Zeit) in der
die Lebensprozesse ablaufen, wie z. B. das Herzminuten-Volumen, das Lungenminuten-Volumen und auch
die neuromuskuläre Signalübertragung, die je nach
rhythmischem Signalabstand z.B. die Muskelbewegungen steuert16, 17, 2.
Wenn ein Körper nicht mehr in der Lage ist, “zyklische
Zeit“ zu produzieren, wie z.B. den Herz-, Gehirn- und
Atemrhythmus, bedeutet das medizinisch, dass der
Tod eingetreten ist, denn ohne Rhythmen werden bei
jedem die physiologischen Prozesse sichtbar gestoppt,
worauf hin der Tod eintritt. Lineare und zyklische Zeit
sind gekoppelt. Hinsichtlich der Krankheitsprozesse
stellt sich daher die Frage, in wie weit eine möglichst
effektiv ablaufende zyklische Zeit einer “Materialermüdung“ entgegen wirkt und so die lineare Zeit, z. B.
Überlebenszeit eines Gewebes, möglicherweise durch
optimale Lebensqualität verlängert werden kann12
(Anti-aging).
Fröhlich sagt bereits 1968 kohärente und laserartige
Vibrationen (Rhythmen) in der lebenden Materie voraus und charakterisiert von diesem Gesichtspunkt ausgehend biologische Systeme folgendermaßen:
1. Sie sind relativ stabil, aber weit vom thermodynamischen Gleichgewicht entfernt.
2. Ihre Anordnung ist keinesfalls zufällig.
3. Sie haben außergewöhnliche dielektrische Eigenschaften4, 5, 6.
Physiologische Prozesse bauen biologische Strukturen
mit den drei “Ingredienzien des Lebens“, Energie,
Materie und Information, auf und halten diese über
prozesshaften Metabolismus außerhalb des thermodynamischen Gleichgewichtes lebendig.
Abb. 3 Die Organisation der Materie ist nicht linear.
Schwellenwerte bestimmen unterschiedliche Ebenen
der Organisation in Zeit und Raum. Zellen kooperieren
harmonisch miteinander wie Musiker in einem Orchester.
7. Jahrg., Heft 1/2006, S. 28–34, Elsevier GmbH – Urban & Fischer, www.osteopathische-medizin.de
29
WEITERE THERAPIEMETHODEN
Diese makroskopische, an Organen vorhandene kohärente Rhythmik lässt sich bis auf zelluläres Niveau in
Videomikroskopen am Lebendsubstrat verfolgen und
ist im Sinne der Synergetik als Gesamtleistung einzelner Zellen, die sich zu einem Organ zusammengeschlossen haben, zu werten9, 19–23.
Mit solchen kohärenten Rhythmen, die von fraktalen
Dimensionen ausgehen, sind die physiologischen Prozesse (z. B. Pulswellen) untrennbar gekoppelt. Sie können in verschiedenen Qualitäten gemessen werden
(elektrisch, magnetisch, mechanisch, optisch, akustisch). In der heutigen medizinischen Diagnostik ist die
Bedeutung von Rhythmen bei den meisten organspezifischen Erkrankungen anerkannt – nicht dagegen ihre
Bedeutung für gezielte medizinische Therapie24, 25.
Krankheitsentstehung aufgrund
von Rhythmusverlust, Prozessdegeneration oder krankhafter
Veränderung der Strukturen?
Osteopathischer Gedanke
Alle führenden Vertreter der Osteopathie, von A.T. Still
über Sutherland, Littlejohn, Fulford etc., haben die vorrangige Bedeutung der intrinsischen Körperrhythmen
in der osteopathischen Medizin beschrieben. In “Teaching in the Science of Osteopathy“ gibt es einen Abschnitt von Sutherland über lymphatische Mobilisation:
“Die physiologische Entleerung erfordert einen sanften und
eher einzigartigen Saug-Prozess im Ductus thoracicus. Dieser
Prozess kann durch den Einsatz von fühlenden, sehenden,
denkenden und wissenden Fingern unterstützt oder faszilitiert werden. Diese Führung unterscheidet sich von der
manuellen Manipulation. Während der Anwendung nehmen
die Finger der einen Hand oberhalb der Lymphknoten Kontakt auf, während die andere Hand, die auf die erste gelegt
wird, eine Vibration initiiert, die sich überträgt. Eine ruhige
Erholungspause sollte zwischen den Anwendungen stattfinden ...... Die übertragene Vibration initiiert den Absaug-Prozess.“ 33a
Comeaux von der School of Osteopathic Medicine in
West Virginia sagt dazu:
„Trotz Sutherlands Referenz auf die Anwendung der vibratorischen Bewegung zur Verstärkung eines physiologischen
Prozesses, haben die meisten von Sutherlands Studenten
dieses Konzept nicht in ihre Form der kranialen Osteopathie
integriert. Die meisten haben das kraniale Konzept mit Gelenk-Begriffen definiert, was vor diesem Zeitpunkt auch
Sutherlands Art war. Sie sahen seine Aussage nicht als Impetus in Richtung eines erweiterten Konzeptes. Dennoch begann
Fulford (1905-1997) einen semi-unabhängigen Gedankengang
umzusetzen, indem er oszillatorische und vibratorische Bewegung in das artikuläre Konzept integrierte.“ 3a
“Fulford schloss daraus, dass Trauma im energetischen Feld
zu einem lokalen Resonanzverlust führt, was er als ‘energy
sink’ (Energiefeld-Senke) bezeichnete.“3b
30
Osteopathische Medizin
Vom Standpunkt unserer zellbiologischen Forschungen
im Rahmen “klinikgekoppelter Grundlagenforschung“
an der Universität Erlangen, sehen wir diese “energy
sink“ als Defizit bei physikalisch-chemischen zellmetabolischen Prozessen. Bei zellulärem Energiedefizit
ziehen sich zelluläre Strukturen einschließlich der Faszien zunächst reversibel zusammen. Ohne Stoffwechselverbesserung verhärten sie sich zunehmend und
lösen begleitend Schmerzen aus. Zur Heilung müssen
deshalb die negativen Prozesse, die das System mehr
und mehr zum “thermodynamischen Gleichgewicht“
(Tod) führen würden, gestoppt werden. Sowohl Stress
auf der Ebene der Zelle und der extrazellulären Matrix,
d.h. der sympathische Einfluss allgemein, muss vermieden werden. Durch sympatholytische bzw. vagotone externe Rhythmen müssen sanft die Mikroprozesse aktiviert werden, die die biologischen Prozesse
reaktivieren, wieder herstellen und wieder anpassen
sowie die Gewebe-Funktion wieder normalisieren26–30a.
Traditionelle osteopathische Weichgewebe-Techniken
nutzen viele Formen der rhythmischen Perkussion,
Dehnung und Kompression. Die optimale Gewebeantwort auf den Stimulus wird durch den Therapeuten
ausgelöst, der intuitiv Behandlungsrhythmen für eine
ideale Gewebe-Compliance modifiziert. Was intuitiv
arbeitende Osteopathen vermutlich tun, kann mittels
der modernen Physik bestens beschrieben werden.
Struktur-Management bei Operationen
ergänzt durch das Management von
Mikroprozessen
Wenn Strukturen des Raumes krankhaft zum Beispiel
bei einem akuten Trauma, wie einem offenen Bruch,
verändert sind, werden sie chirurgisch behandelt
(Struktur-Management). Stillschweigend wird dabei
auf dem Weg der Heilung vorausgesetzt, dass die
ihnen unterliegenden, mit der Zeitstruktur verknüpften
Mikropozesse beginnen, Mikroareale filigran zu strukturieren und von sich aus (selbstorganisierend) wieder
in Gang kommen.
Readaptieren sich Mikroprozesse jedoch nicht automatisch (selfintacting), d.h. bleibt die Zeitbasis des
Mikrobereichs gestört, so kommt es zu den bekannten
unterschiedlichsten Symptombildungen des Makrobereichs (Krankheiten) wie chronischen Schmerzen,
Zirkulationsstörungen, Bewegungseinschränkungen,
neurologischen Ausfälle, Wundheilungsstörungen etc.
Physikalische Therapie als zellbiologisches Prozess-Management
Wenn derartige Krankheitsbilder als „Ausdruck des
Moments“ verstanden werden und als Ausschnitte
eines dekompensierten zellbiologischen Prozesses angesehen werden, der sich selbst sukzessive auch in den
Strukturen sichtbar macht, ist es sinnvoll, diesem
7. Jahrg., Heft 1/2006, S. 28–34, Elsevier GmbH – Urban & Fischer, www.osteopathische-medizin.de
Osteopathische Medizin
WEITERE THERAPIEMETHODEN
pathophysiologischen Prozess rechtzeitig entgegenzuwirken und ihn wieder zu re-adaptieren.
Zur Wiederherstellung einer funktionellen und strukturellen “Restutio ad integrum“ erweisen sich, historisch betrachtet zu allen Zeiten, natürliche, physikalische, osteopathische oder manual-therapeutische
Maßnahmen als nützlich. Das Ziel war und ist, die
Mikrorhythmizität und die daran gekoppelte Mikrozirkulation durch mehr oder weniger spezifische Reiztherapien wiederzubeleben und zu readaptieren, um
die daran gekoppelten physiko-chemischen Prozesse
wiederzuerwecken (Prozessmanagement).
Liegen Verletzungen vor, so können diese verschiedenen Ursprungs sein. Auf dem Weg zur Heilung jedoch ist eine Rückführung der jeweiligen Rhythmen,
Prozesse und Strukturen auf allen Ebenen nötig, um
die harmonische Ausgangssituation wieder zu erlangen.
Aus der Chaostheorie läßt sich ableiten, dass je gezielter (harmonischer) Mikrorhythmen appliziert werden,
sie als geometrische Ordnungs- und Leitstrukturbildner wirksam werden, da sie bereits über Wasser auf
molekularer Ebene gestalten, und zugleich wechselseitig mit noch vorhandenen Mikroprozessen unterschiedlichster physiologischer Qualitäten koppeln (entrainment)1, 3, 11b, 32.
Unter prinzipieller Integration physiologischer Rhythmen (Attraktoren) wird die physikalische Medizin
effektiv.
Gezielte Readaptation mit dem
“Matrixmobil“ bei Krankheiten
Wenn den Geweben eines Körpers im Rahmen der physikalischen Therapie Rhythmen und/oder Vibrationen
appliziert werden, die sich prozessoptimierend auswirken sollen, sind vorzugsweise diejenigen von
Bedeutung, die die Gewebe selbst unter physiologischen (gesunden) Bedingungen produzieren würden.
Von zentraler Bedeutung ist der Rhythmus im Bereich
von 8–12 Hz (Schwingungen pro Sekunde).17 Er entspricht dem Alphawellenbereich des Gehirns und ist
auch von der Raumfahrtmedizin als gravitationskraftabhängige Ruhe-Taktgeberfrequenz für den gesamten
Organismus erkannt worden6a.
Wie H. Rohracher (Neuropsychiater, Wien) schon 1959
erkannte und neueste Untersuchungen an der Universität Erlangen bestätigen, gibt es bei Menschen keine
rhythmischen Skelettmuskelbewegungen, die größer
als 18 Schwingungen pro Sekunde sind17, 31.
Forschungsergebnisse zeigen, dass aus diesen Ruhevibrationen (Taktgeberfrequenz 8–12 Hz) heraus die
Skelettmuskulatur in diesem Frequenzbereich synchro-
Abb. 4 Links: Muskelriss, Wade rechts, der beim Training an
der Beinpresse entstanden ist. Mitte: Zwei MRT-Bilder in zwei
Ebenen, die sowohl Muskelfaserabrisse als auch -einrisse
zeigen. Rechts: Wadenmuskulatur im Vergleich: Linkes Bein
zeigt kontraktes, hypertones, myofasziales System der gesamten Wadenmuskulatur. Rechtes Bein zeigt den Zustand
nach der Behandlung, die Muskulatur ist entspannt und
schwingt homogen: eine Voraussetzung für narbenfreie Heilung.
nisiert, wobei während zunehmender Muskelspannung zunächst eine Amplitudenverstärkung stattfindet
(bis hin zum maximalen Muskeltremor), die dann wieder gleitend in einen “Lösungszustand“ der Muskulatur übergeht15. Dies verhindert physiologisch ein
Abreißen der Muskelfasern voneinander. Gelingt es
Muskelfasern einschließlich der Faszien nicht, aufgrund mangelnden Sauerstoffs ausreichend ATP
(Weichmacher), zur Lösung der Aktin-Myosinfilamente
voneinander, zu bilden, so resultieren Kontraktionsrückstände, Verkrampfungen sowie der von Schmerzen
und Schonhaltungen begleitete chonische myo-tendofasziale Syndromkomplex (Abb. 4).
Therapeutisch liegt aufgrund dieses pathophysiologischen Vorgangs genau dieses Frequenzfenster im
Fokus der Matrix-Rhythmus-Therapie (MaRhyThe®).
Durch die spezifische rhythmische, tiefenwirksame
Mikro-Extensionstechnik wird der lebensspezifische
“Synchronismus“ unterstützt. Die variable Einkopplung, d.h. der re-synchronisierende Effekt, erfolgt durch
einen speziell entwickelten Resonator, der kohärente
mechano-magnetische Wellen produziert (Abb. 5).
Der Therapeut bewirkt durch Frequenz- und Amplitudenmodulation eine ganzheitliche Resonanz-SpektralAbstimmung (Frequency-Tuning) durch die Hautschichten und die darunter liegende Skelettmuskulatur
samt deren begleitender Faszien. Dieses Tuning entfaltet seine entspannende Wirkung sogar in den feinsten
einzelnen Strukturen im Körperinneren. Als Ergebnis
der Therapie ist die Resonanzqualität (Resonatorgüte)
des gesamten Körpers subjektiv wahrnehmbar und objektiv sichtbar.
7. Jahrg., Heft 1/2006, S. 28–34, Elsevier GmbH – Urban & Fischer, www.osteopathische-medizin.de
31
WEITERE THERAPIEMETHODEN
Osteopathische Medizin
4. Der rhythmisch ausgelöste piezoelektrische Effekt an allen
kollagenen Fibrillen einschließlich des Sehnen- und Nervengewebes führt zusammen mit
ihren pyroelektrischen Eigenschaften zu einer Wiederherstellung der longitudinalen
Abb. 5 Links: Matrixmobil®; Mitte: Magnetfeld; Rechts: spezifische harmonische Wellenelektrischen Polarisation. Diese
form des Resonators, die mechanisch in das Gewebe eingebracht wird (kolloidaler flüswirkt sich ordnend bereits auf
siger Kristallkörper). Der patentierte Schwingkopf (Mitte) garantiert durch seine Anpasdie einzelnen Tropokollagensungsvariabilität eine sanfte, harmonische Adaptation der Schwingungen an das Gewebe.
moleküle aus und ist Voraussetzung für die narbenfreie
Es ist wichtig, dass die gesamte Resonatorgüte des
Restrukturierung z.B. von SehGewebes wieder hergestellt wird, einschließlich der
nengewebe aber auch aller
Propriorezeptoren (Muskelspindeln, Golgi-Sehnenanderen
kollagenhaltigen
Apparat). Ein gesunder Organismus braucht für KörGewebe.1
5. Phasensynchron zu dem mechanisch oszillierenden
perbewegungen in Ruhe (Vagus) als auch bei maximaWechselfeld koppelt ein magnetisches Feld induktiv
ler Beanspruchung (Sympathikus) das gesamte harmoin das Gewebe ein, wodurch in den elektrolytreichen
nische Schwingungsspektrum.
Kompartimenten des Körpers eine Wechselspannung entsteht. Insbesondere wirkt es auf die Blut,
Wirkungsmechanismen der
Lymph- und Sekretionssysteme sowie im NervenMaRhyThe® bei Erkrankungen
und Muskelsystem.
1. Normales Auflegen des schwingenden Resonators
erzeugt ein harmonisches Wellenmuster, welches
Die MaRhyThe® öffnet passiv das gesamte Schwingungsspektrum, welches aktiv unter elastischer Besich zirkulär im ganzen Körper ausbreitet. (Abb. 5
rechts)
2. Die Tiefenwirkung wird verstärkt durch Erhöhung
des Drucks sowie durch Rotation des Resonators in
Richtung Spitze, da sich der Hub aufgrund des längeren Radius vergrößert. Tiefenwirkung bedeutet
Druck auf das Gewebe und die darunter liegenden
Venen- und Lymphgefäße, wodurch über den anatomischen Bau (Klappenmechanismus) innerhalb
der Gewebe ein “Melkeffekt“ zustande kommt, d.h.
intravasaler Sog am Kapillarbett aller Gewebe entsteht. Acidotisches, aufgequollenes Gewebe wird
pH-normalisiert, Gefäßwände repolarisieren, dichten wieder und ein Gefäßinnendruck mit normaler
Flussgeschwindigkeit baut sich wieder auf. Schmerzen verschwinden. (Auf diesen physiologischen Prozessen beruhen möglicher Weise auch die therapeutischen „Absaugeffekte“ die Sutherland beschrieben
hat, siehe oben)
Abb. 6 Archimed´sche Spirale: Der Resonator erzeugt eine
3. Durch Rotation entsteht ein individuell dosierbarer
logarithmische Spirale (Schnecke oder Muschel). Bild a) zeigt
Längszug an der Muskulatur, welche eine gezielte
die Resonatorbewegung am Anfang, wo der kleine Radius die
Einkopplung in die alpha-gamma-Motorik (SpindelHautoberfläche berührt; Bild b) zeigt den Resonatorkopf in
organ) einerseits sowie Golgi-Sehnenapparat andeMittelstellung, Bild c) in endgradiger Stellung. Daraus entstehen
rerseits erlaubt. Durch eine unterschwellige symziehende (stretchende) Momente wohldosiert im darunter liepatholytisch bzw. vagotone Stimulation über die
genden Gewebe. Faszien werden z.B. auf ihre Ursprungslänge
Propriozeption lösen sich Restremanenzen auch in
gedehnt und stimulieren gleichzeitig die dehnungsempfindden Faszien, wodurch sich der Gewebetonus inslichen Fühlorgane (Spindelrezeptoren), die abhängig von dL/dT
gesamt normalisiert und die Resonatorgüte erhöht.
sowie absolutem Längenzuwachs (PD-Fühler) sind. Durch StiDie “Sensoren“ werden wieder in die vom Gravimulation der spannungsempfindlichen Fühler (PD-Fühler) der
tationsfeld vorgegebene “Nullposition“ gebracht.
Golgisehnenapparate werden die α-Motoneurone der betrofDurch cutiviscerale Verschaltungen zeigen innere
fenen Muskeln gehemmt, wodurch der Spannungsentwicklung
Organe gleichgerichtete sympatholytische bzw.
im Muskel entgegengewirkt wird (autogene Hemmung).
vagotone Effekte (Abb. 6).
32
7. Jahrg., Heft 1/2006, S. 28–34, Elsevier GmbH – Urban & Fischer, www.osteopathische-medizin.de
Osteopathische Medizin
WEITERE THERAPIEMETHODEN
anspruchung des Nerven-, Stütz-, und Bewegungsapparates entsteht.
Symptome bei Sportverletzungen zeigen z. B. das
gesamte Spektrum von Strukturzerstörung bis hin zu
funktionellen oft nur tastbaren oder individuell spürbaren Befindlichkeitsstörungen.
Gewebe mit Myogelosen, Fibrosen, Sklerosen, Narben
oder Restremanenzen (Kontraktionsrückständen) werden mobilisiert und erlangen wieder Zugang zur “Taktgeberfrequenz“ (8–12 Hz). Offenbar existieren jenseits
der Kranialen Rhythmischen Impulse (cranial rhythmic
impulse = CRI; Upledger) kraftvolle, synchronisierende
rhythmische Schwingungen, die direkt für den Metabolismus lebenden Gewebes verantwortlich sind und
die therapeutisch im Sinne eines zellbiologischen Qualitätsmanagements zur Sanierung der extrazellulären
Matrix effektiv genutzt werden können.
Korrespondenzadresse:
U. G. Randoll
Matrix-Center-München
Plinganser Str. 45; 81369 München
Internet: www.matrix-center.com
E-Mail: info@matrix-center.com
Übersetzung: Katja Hinz, Hamburg
Literatur
0
1
2
3
3a
Fazit
Die Matrix-Rhythmus-Therapie wurde nach ihrer
systematischen Entwicklung über sieben Jahre lang an
der Universitätsklinik Erlangen bei verschieden die
Mikrozirkulation betreffenden Problemstellungen erprobt.
U.a. wurden in zwei Promotionsarbeiten (Unfallchirurgie Univ. Erlangen; Rehaklinik LVA Baden Württemberg/Sportmed. Univ. Hannover) sowie einer Diplomarbeit (Arbeitsmedizin DaimlerChrysler, Stuttgart), die
Wirkungsweise und Effektivität dieses dynamisch-prozesshaften Therapieansatzes belegt17, 0, 11a.
Weitere Arbeiten an kleineren Kollektiven zeigen, dass
ihre Anwendung sowohl bei der Vorbeugung als auch
in der Rehabilitation nach Überlastungen, Verletzungen, Unfällen – und Operationen, spastischen Zuständen sowie der Schmerztherapie ausgesprochen sinnvoll
ist3c, 6b, 10, 25–30. Im Rahmen aktueller Gesundheitsversorgungsmodelle ist diese neue Methode vielerorts bereits
als Basis-Behandlungs-Modul in das Behandlungsspektrum verschiedenster Abteilungen (über 900 Kliniken,
Praxen und Matrix-Center) integriert, die sich auf dem
Gebiet des zellbiologischen Prozess-Managements weiterbilden. Auch in der Pferde-Sportmedizin14 wird die
MaRhyThe® erfolgreich zur Verbesserung der “Rittigkeit“, der Leistungssteigerung, bei Sehnenproblemen
und der Vorbeugung vor Verletzungen eingesetzt. Neuerdings auch in den Kleintierpraxen der Veterinärmedizin.6c
3b
3c
4
5
6
6a
6b
6c
7
8
9
10
11a
11b
12
13
14
15
16
17
Aus der Tatsache heraus, dass sich die Matrix-Rhythmus-Therapie, beginnend an den Mikroprozessen,
ebenso wie die Osteopathie oder auch Manuelle Therapien an den bislang vernachlässigten Zeit-Strukturen
des jeweiligen Organismus orientiert, sind weitere
komplementäre, synergistische Wirkungen zur Erhöhung der therapeutischen Effektivität zu erwarten.
18
19
20
Albert L: Wirksamkeitsnachweis der Kosten-Relation des Einsatzes der
Matrix-Rhythmus-Therapie in der Automobilindustrie am Beispiel der
DaimlerChrysler AG am Standort Sindelfingen. Diplomarbeit zum Erlangen
des Grades Diplom-Betriebswirt (FH), November 2005.
Athenstaedt H: Permanent longitudinal electric polarisation and pyroelectric
behaviour of collagenous structures and nervous tissue in man and other
vertebrates. Nature 228 (28), 1970.
Cramer F: Symphonie des Lebendigen. Versuch einer allgemeinen Resonanztheorie. Insel Taschenbuch, 1998.
Cramer F: Chaos und Ordnung. Dtsch. Verlags-Anst., Stuttgart, 1988.
Comeaux Z: The role of Vibration or Oscillation in the Development of Osteopathic Thought. AAO Journal 10 (3): 19–24, 2000.
Comeaux Z: Robert Fulford and the philosopher Physician. Eastland Press
Seattle, 2002.
Dickreiter B: Rückenschmerzen – eine bedeutsame Volkskrankheit. Neue
Sichtweisen in der Prävention und der Therapie von muskulo-skelettalen
Beschwerden. Erfahrungsheilkunde 11, 2004.
Fröhlich H: Evidence for Base Condensation like Excitations of Coherent
Models in biological Systems. Phys Letters 51 A: 21, 1975.
Fröhlich H: Base condensation of strongly excited longitudinal electric models.
Physical Letters 26A: 402–403, 1968.
Fröhlich H (Ed.): Biological coherence and response to external stimuli.
Springer Verlag, Berlin, 1988.
Gallasch E, Kenner TH: Microvobration as a function of muscle tone studies in
microgravity, Naturwissenschaften 85: 225–233, 2000.
Garner Ch, Crisan U: Matrix-Rhythmus-Therapie bei cerebraler Spastik. Die
Säule - Gesunder Rücken - besser leben 14 (2): 74–75, 2004. ISSN 14-6043.
Gieren C, Randoll UG, Zohmann A: Matrix-Rhythmus-Therapie – Eine
effektive Behandlungsmethode bei Verspannungen und Kontrakturen. Kleintier konkret 4: 9-12, 2005. MSV-Medizinverlage Stuttgart
Haken H: Die Selbstorganisation der Information in biologischen Systemen
aus der Sicht der Synergetik. In: Küppers B-O: Ordnung aus dem Chaos Piper,
1987.
Haken H: Erfolgsgeheimnisse der Natur. Synergetik: Die Lehre vom
Zusammenwirken. 3. Aufl. Dtsch. Verlagsanst., Stuttgart, 1983.
Haken H: Pattern Formation and Pattern Recognition. Springer, Berlin, 1979.
Hennig FF, Randoll UG: Die Matrix-Rhythmus-Therapie zur postoperativen
bzw. rehabilitativen Behandlung nach komplizierten Fußwurzelfrakturen.
Sport Orthopädie Traumatologie 4, September 2001.
Jäger A: Die tiefenwirksame, rhythmische Extensionstechnik (Matrix-Rhythmus-Therapie). Physiologische und physikalische Grundlagen und Anwendung. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Fakultät
für Geistes- und Sozialwissenschaften, Univ. Hannover, 2005.
Jenny H: Kymatik. Basler Druck und Verlagsgesellschaft, Band 1, 1967/
Band 2, 1972.
Keilholz L, Randoll UG, Hennig FF, Sauer R: Dose-Dependend Functional and
Morphological Alterations of Granulocytes After Single Dose Exposure. Endocytobiosis and cell research 11 (2/3): 225–232, 1996.
Küppers B-O: Ordnung aus dem Chaos. Prinzipien der Selbstorganisation und
Evolution des Lebendigen; Manfred Eigen zum 60. Geburtstag gewidmet.
Piper Verlag, München, 1990.
Meyer D, Randoll UG, Hennig FF: Leistungsoptimierung im Pferdesport.
Ganzheitliche Tiermedizin, Sonntag Verlag GmbH , Stuttgart, 15: 27–31, 2001.
Paerisch M, Randoll UG: Neue elektrodynamische Erkenntnisse zur Funktions- und Trainingssteuerung des Skelettmuskels. Erfahrungsheilkunde 5:
325–334, 1998.
Paerisch M: Ecce Caro musculorum. Die Steuerung und Regelung des Betriebs
der Skelettmuskulatur. Schkeuditzer Buchverlag, 2003.
Petenyi A: Oszillation der Quergestreiften Skelettmuskulatur während isometrischer Kontraktion. Abhängigkeit der Oszillationsqualität von der Größe der
Kraftentwicklung, Alter, Krankheit, Trainingszustand und weiteren Individualfaktoren. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der
Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Abteilung für Unfallchirurgie, 1998.
Prigogine I, Nicolis et al.: Thermodynamics of evolution. Physics today 11 : 23–
28, 1998.
Randoll UG, Zänker KS et al.: Ultrastrukturelle zelluläre Membranprozesse
on-line im Vitalmikroskop. Dtsch Zschr Onkol 24 (5): 120–126, 1992.
Randoll UG, Pangan R: The role of complex biophysical-chemical therapies for
cancer. Bioelectrochemistry and Bioenergetics 27: 341–346, 1992.
7. Jahrg., Heft 1/2006, S. 28–34, Elsevier GmbH – Urban & Fischer, www.osteopathische-medizin.de
33
WEITERE THERAPIEMETHODEN
21
Randoll UG, Dehmlow R, Regling G, Olbrich K: Ultrastructure Tomographical
Observations of Life Processes as dependent on Weak Electromagnetic Fields.
Dtsch Zschr Onkol 26 (1): 12–14, 1994.
22 Randoll UG: Correcting Intercellular Matrix by Regulation of Dysfunctions;
Promising Powerful Advances in the Treatment of many Chronic Diseases.
Syllabus 32nd Annual Meeting of the American Academy of Environmental
Medicine; La Jolla CA., Oktober 1997.
23 Randoll UG, Olbrich K et al.: Ultrastrukturtomographische Beobachtung von
Lebensprozessen in Abhängigkeit von schwachen elektromagnetischen Feldern. Telekom, U.R.S.I.-Landesausschuss u. ITG-Fachausschuss – Tagungsbd.
Kleinheubach, 1994.
24 Randoll UG: Die Bedeutung von Regulation und Rhythmus für ärztliche
Diagnostik und Therapie. In: Albrecht H. (Ed.): Gesundheit und Krankheit aus
der Sicht der Wissenschaften. Hippokrates-Verlag, Stuttgart, 1993.
25 Randoll UG, Hennig FF: Muskelvibration, -kraft und Osteoporose. Abstr
Osteologie Supplement 1 Bd. 7, 1998.
26 Randoll UG, Hennig FF: Preoperative- and postoperative Matrix-Rhythm-Therapy to optimize hip surgery. Abstr Osteologie, Supplement 1, Bd. 10, 2001.
27 Randoll UG, Hennig FF: A new approach for the treatment of low back pain:
Matrix-Rhythm-Therapy. Abstr Osteologie, Supplement 1, Bd. 10, 2001.
28 Randoll UG, Stemmler J, Hennig FF: Matrix-Rhythm-Therapy in the perioperative application to knee surgery. Abstr 6th Sports-Traumatology arthroscopy and knee surgery congress, Antalya, 2002.
29 Randoll UG: Kontrollierte IR-Hyperthermie und Matrix-Rhythmus-Therapie
optimieren extrazelluläre Matrix bei Hochleistungssportlern. Abstr Med
Woche, Baden-Baden, 2001.
30 Randoll UG, Hennig FF: Die Matrix-Rhythmus-Therapie zur postoperativen
Behandlung nach komplizierten Fußwurzelfrakturen. Sport Orthopädie und
Traumatologie 17: 189–190, 2001.
30a Randoll UG, Funk RHW: Rückenschmerz aus dem Blickwinkel neuer Physik
und Zellbiologie sowie Behandlung mit der Matrix-Rhythmus-Therapie
Osteopathische Medizin
(MaRhyThe). Die Säule – Gesunder Rücken – besser leben 14 (2): 62–67, 2004,
ISSN 14-6043.
31 Rohracher H: Ständige Muskelaktivität (“Mikrovibration“), Tonus und
Konstanz der Körpertemperatur. Schriftenreihe Univ. Wien, 1959.
32 Rousselet J, Solomone et al.: Directional motion of brownian particles induced
by a periodic asymmetric potential. Nature 370: 446–448, August 1994.
33 Schuster HG: Deterministic Chaos. VCH Verlagsgesellsch., 1988.
33a Sutherland WG: Teaching in the Science of Osteopathy, The Sutherland
Cranial Teaching Foundation, 1990, S. 136–138.
34 Wiener N: Kybernetik-Regelung und Nachrichtenübermittlung im Lebewesen
und in der Maschine. Econ-Verlag, Düsseldorf, 1963.
Unterstützt von
Matrix-Center®-Society mit Matrix-Centers®:
Matrix-Center® REHA FIT Erlangen; Sieglitzhofer Str. 16 b; 91054 Erlangen
Matrix-Center® München, Plinganser Str. 45; 81369 München
Matrix-Center® Klinik Stift Rottal; Bad Griesbach
Matrix-Center® Klausenbach; Reha-Klinik der LVA Baden-Württemberg,
77787 Nordrach
Matrix-Center® Hannover, Vahrenwalder Str. 30; 30165 Hannover
Matrix-Center® Adana; Gülek Plaza A Blok No: 24 Seyhan; TR - Adana, Türkei
Matrix-Center® Waiblingen, Christofstraße 43; 71332 Waiblingen
Matrix-Center® Marktheidenfeld; Löwensteinstraße 15; 97828 Marktheidenfeld
Matrix-Center® Ankara Kibris Sokak No:18 / 2 Asaqi Ayranci, Ankara
Klinik und Institut für Strahlentherapie 95445 Bayreuth
Fachkrankenhaus Schloß Friedensburg, 07338 Leutenberg
European Spas Association (ESPA)
Thomas-Wildey-Institut, München
MaRhyThe®-Systems, Ettaler Str. 46, 82194 Gröbenzell-München
Die Neue Punktuellen Schmerz- und
Organtherapie (NPSO) nach Rudolf Siener
- Geschichte und Anwendung Michael Münch*, Wilfried Kaufmann**
Die Neue Punktuelle Schmerz- und Organtherapie (NPSO) ist eine empirische, energetische Reflextherapie, die sowohl somatisch
als auch psychisch wirksam ist. Es wird in eine Schmerz- und eine Organtherapie unterschieden:
• Die Schmerztherapie löscht den Schmerz (hauptsächlich am Bewegungsapparat) oder lindert ihn (Huneke-Phänomen1). Sie kann
Schmerzmittel, auch bei Phantomschmerzen ersetzen. Noch mögliche Bewegungsabläufe können wieder hergestellt werden.
• Die Organtherapie unterstützt dagegen die Organe und die physiologischen Prozesse, so können Dysregulationen wieder hergestellt werden, ohne dass der Patient aus der Kompensation gerät.
Rudolf Siener (1922–1993) gilt als der Begründer der
Neuen Punktuellen Schmerztherapie (NPS), die dann
1990 zur Neuen Punktuellen Schmerz- und Organtherapie (NPSO) weiterentwickelt wurde. Rudolf
Siener hatte lange Zeit an sich beobachtet, dass er mit
Procainspritzen an den Beinen Schmerzen am Ober1
Durch Injektion örtlicher Betäubungsmittel in Störfelder wird
eine Beeinflussung auf dem Nervenweg angestrebt.
körper lindern oder gar auslöschen konnte. Der Zusammenhang war ihm völlig unklar. Im Herbst 1987
hatte er einen schicksalhaften Traum1: Er sah einen
Schuh um seine Hüfte kreisen. Siener sprang aus dem
Bett und rief: “Ich hab’s!“ Er ging zum Schuhschrank,
nahm einen Sportstiefel, setzte das Fersenteil an die
Lendenwirbelsäule und bewegte den Schuh um die
Hüfte und setzte die Schuhspitze an die Leiste. Tatsächlich hatte Siener seine Methode im Traum gefunden:
* Michael Münch, Heilpraktiker: Seit 1993 Referent für Neue Punktuelle Schmerz- und Organtherapie, Herausgeber der NPSO-Nachrichten und Mitglied im Kuratorium der Rudolf Siener Stiftung; seit 1985 niedergelassen in eigener Praxis in Neufahrn bei Freising
mit den Schwerpunkten Osteopathie, früher Akupunktur dann NPSO, Ausleitungsverfahren; seit 1997 Leiter des ACON-Arbeitskreises München.
** Wilfried Kaufmann, Heilpraktiker: Er ist niedergelassen in Balzers und wendet dort NPSO in seiner Praxis an.
34
7. Jahrg., Heft 1/2006, S. 34–38, Elsevier GmbH – Urban & Fischer, www.osteopathische-medizin.de
PRAXIS_EVIDENZBASIERT
Matrix-Rhythmus-Therapie
Zellbiologische Grundlagen, Theorie und Praxis Ulrich G. Randoll, Friedrich F. Hennig
Das zellbiologische Matrix-Konzept,
Einleitung
ten zunächst in die hochauflösende
Vital-Video-Mikros kopie und in der
entwickelt in den 90er Jahren an der
MaRhyThe®
Universität Erlangen, fasst biologische
Die
Systeme grundsätzlich als komplexe
des mehrjährigen Forschungsprojek-
entstand im Rahmen
geregelte Systeme auf. Menschen
tes »Klinikgekoppelte Grundlagenfor-
werden aus dem Blickwinkel system-
schung«. Ausgang des Projektes waren
Folge zu bisher unerwarteten Therapieerfolgen (1-4).
Kybernetik, Chaostheorie und nicht-
theoretischer Erkenntnisse betrachtet
teilweise unbefriedigende Therapieer-
lineare Thermodynamik irreversibler
und Symptombildungen als Prozess-
gebnisse im Klinikalltag, die zum Über-
Systeme
entgleisungen dargestellt. Neben das
denken der praktizierten Therapieme-
Die Ideen der Kybernetik, der Chaosthe-
pathophysiologisch-genetische Kon-
thoden führten. Schwerstkranken Men-
orie und der nicht-linearen Thermody-
zept tritt gleichbedeutend das saluto-
schen konnte trotz Ausnutzung aller
namik irreversibler Systeme beflügelten
genetisch-epigenetische Konzept. Be-
universitärer Möglichkeiten nicht mehr
unsere damaligen Experimente mit dem
wegungseinschränkungen und viele
geholfen werden. Auf dem Boden neue-
Videomikroskop im Rahmen unserer
Krankheitssymptome sind demnach
rer erkenntnistheoretischer Modelle
Forschungsarbeiten. Zum ersten Mal
Regelstörungen auf zellbiologischer
wurde damals versucht, neue Therapie-
konnten wir Zellprozesse an frischen,
Ebene. Mit diesem Wissenschaftsan-
modelle zu entwickeln und diese führ-
menschlichen Zellbiopsien dar-
>>>
satz können medizinische und therapeutische Fachgebiete auf eine plau-
Zeitmuster gestaltet Raummuster
Information (Rhythmus) ! Formation (Prozess) !Form
Logarithmische Spirale
sible, völlig neue wissenschaftliche
Grundlage gestellt werden. Auf diesem grundlegenden medizinischen
Ansatz für das 21. Jahrhundert ist die
Matrix-Rhythmus-Therapie (MaRhyThe®) entwickelt worden.
MaRhyThe »spielt« dem Körper ein natürliches,
harmonisches Wachstumsmuster vor und erzeugt
»Mitnahmeeffekte« (Entrainment).
Morphogenetischer Zwang entsteht nur bei
abweichender Resonatorgüte.
Person kommt von: lat. per-sonare= hindurchklingen!
A bb. 1_Der patentierte Sch wingungsgeber (logarithmische Spirale) koppelt sich stressfrei
(sympatholytisch-vagoton) in physiologische Prozesse ein und erf üllt dabei so w ohl die geometrisch-fraktalen A n f orderungen zur Rekons truktion verlorener biologischer Zeitmuster
(Rhythmen) als auch biologischer Raummuster (Strukturen)
pt_ Z e i t s c h r i f t f ü r P h y si o t h erap eu t en _61 [ 2009] 6
1
PRA X I S_E V I D E N Z B A S I E RT
Wissenschaft des Synchronismus
Die Skelettmuskulatur zeigt milieuabhängiges
»Bifurkationsverhalten« (Randoll-Bifurkation)
Inzwischen werden biologische Oszillatoren und ihre Synchronisationsfähigkeiten in verschiedenen Forschergrup-
• Zittern (8-12 Hz) !
(normaler pH etc.)
»Überlebensmode«
A
Muskelkontraktion
(niedriger pH etc.)
»Verletzungsmode«
pen weltweit untersucht. Die starke
• Amplitudenvergrößerung !
• Erschöpfung !
Sensitivität der Synchronisation gegenü-
• Repolarisation !
ber den aufgebrachten externen Fre-
• Regeneration !
quenzen konnte gezeigt werden. Neben
Frequenzfenstern, die zu einer sehr
schnellen und starken Synchronisation
B
reversibel
irreversibel
führen, existieren immer auch Frequenz• Verkrampfung!
fenster, die eine gegenteilige Wirkung
• Schmerz !
haben und die Synchronisation zer -
• Verhärtung !
stören. Auf diese potenzielle Gefahr wei-
• Faser-, Gefäßrupturen
sen Wissenschaftler ausdrücklich hin
(14-16).
A bb. 2_A usgangsbedingungen normal (A) bz w. azidotisch (B) entscheiden über den
Kontraktionsverlau f und die resultierende M uskelarbeit = M asse x Beschleunigung x Weg.
Das dynamische Finite Elementmodell der Skelettmuskulatur zeigt typische Kontraktionsrückstände innerhalb des M uskelbauchs
Neue Sichtweise der
Muskelzellfunktion vor dem
Hintergrund der Nichtgleichgewichts-Thermodynamik
stellen und mit Videokameras festhalten
Richtiger Rhythmus zum
Derzeit wird selbst in Fachkreisen die
(5, 6). Die Frage war beispielsweise, wel-
gesunden Leben
Muskelkontraktion noch als der über-
che applizierten Wellen bei welchen Fre-
Bei der systematischen Untersuchung
wiegend Energie verbrauchende Prozess
quenzen und welchen Amplituden hei-
von Körperrhythmen (Abb. 1) konzen-
angesehen und die Muskelrelaxation
lungsfördernd und welche womöglich
trierten wir uns mit unseren Fragen auf
hingegen wird als passiver Vorgang
schädigend sein würden. Aus dem Spek-
den Skelettmuskel: Zittern alle Men-
betrachtet. Diese allgemein verbreitete
trum der physikalischen Therapiemög-
schen gleich und wenn ja, hat dies eine
Schulmeinung der energetischen Funk-
lichkeiten haben wir gefragt, welche Ver-
physiologische Bedeutung?
tionsabläufe des Muskels wurde von
fahren wirken unspezifisch (chaotisch)
oder spezifisch (ordnend).
Im Rahmen einer Promotionsarbeit
Paerisch & Randoll (17) revidiert, indem
konnten wir mit Piezosensoren (siehe
sie die Erkenntnisse aus der Nichtgleich-
Ein mögliches Therapieprinzip, über
Glossar) (10), sogenannten Beschleuni-
gewichts-Thermodynamik auf den Vor-
einen bestimmten physiologischen Takt
gungsaufnehmern, an der Skelettmusku-
gang der Muskelfunktionen anwende-
zum richtigen Stoffwechsel und so zu
latur nachweisen, dass erhöhte bzw. ver-
ten. Um sich kontrahieren zu können,
leistungsfähigem Gewebe zu gelangen,
langsamte oder in ihrer Intensität gerin-
muss eine Zelle ein Bereitschaftspotenzi-
schien auch aus dem Blickwinkel der
gere Rhythmen mit Schmerzen, Ver-
al, eine Membranspannung aufgebaut
Chronobiologie, Synergetik und der
spannungen oder anderen Krankheits-
haben. Bricht dies − durch Nervensigna-
Forschungen über kohärente Felder
zuständen unmittelbar korrelieren. Ge-
le gesteuert − zusammen, kommt es zur
plausibel (7, 8). Die Erkenntnis, dass
sunde Muskulatur synchronisiert im
gezielten Kontraktion und gewünschten
biochemische
biophysikalische
Rhythmusbereich zwischen 8-12 Hz (11,
Arbeitsentfaltung. Vom Standpunkt der
Zellprozesse an sowohl körperinterne
12). Offensichtlich hängt eine veränderte
Muskelzelle ist diese Kontraktion, auch
als auch körperexterne Rhythmen ge-
Muskelelastizität und Muskelplastizität
Depolarisation genannt, der passive Vor-
koppelt sind (9), brachte uns auf die
mit einer veränderten »Logistik« auf zel-
gang.
richtige Spur.
lulärer Ebene zusammen (13, 18).
schließende Wiederherstellung in den
und
2
Eine
schnellstmögliche
an -
pt_Zeitschrift für Physiotherapeuten_61 [2 0 0 9 ] 6
entspannten Bereitschaftszustand, die
tionsverhalten. In Abhängigkeit nor-
lisiert die Schmerzwahrnehmung und
Repolarisation und damit die Ent -
maler Ausgangsbedingungen geht bei
die Kontraktionsbereitschaft der Mus-
spannung der Muskelzelle, ist der
endgradiger Anspannung in den
kulatur. Hier kann es zum Auftreten
eigentlich Energie verbrauchende und
physiologischen Synchronisationsmo-
spontaner Krämpfe führen, auch ohne
vom Standpunkt der Zelle aktive Pro-
de (Überlebens-Zittermode) oder bei
aktives Nervensignal (20).
zess. Dieser Wiederherstellungsprozess
azidotischen Ausgangsbedingungen
in den thermodynamischen Nichtgleich-
über zunächst reversible Zwischen-
Schmerzsyndrome
gewichtszustand ist von der physiko-
stufen (Verkrampfung, Verhärtung,
durch Kontraktionsrückstände
chemischen Qualität und Quantität
Schmerz) in den irreversiblen »Verlet-
Die zelluläre Energiekrise ist zurzeit
des Milieus (extrazelluläre Matrix) der
zungsmode« (Randoll-Bifurkation).
das plausibelste pathophysiologische
Zelle abhängig. Der eigentliche Energie-
Das dynamische Finite Elementmodell
Modell zur Erklärung der myofaszialen,
verbrauch im Prozess der Muskelfaser-
der Skelettmuskulatur zeigt typische
myoazidotischen und myotendinischen
kontraktion erfolgt in der Ablösung des
Kontraktionsrückstände innerhalb des
Schmerzsyndrome. Die Kompression
Myosins von den Aktinfilamenten und
Muskelbauchs mit resultierender ein-
der Venolen und Arteriolen führt zu
durch die Repolarisation der Muskelzel-
geschränkter Elastizität bzw. Schwin-
einer mangelnden Sauerstoffversorgung
le. ATP ist somit in erster Linie not-
gungsverhalten. Mit der Finiten Ele-
mit verminderter ATP-Bildung. Bleiben
wendig zur Herstellung des entspannten
mentmethode lässt sich Schwingungs-
Muskelfasern als Resultat der Hypoxie
Bereitschaftszustandes (= Ruhepotenzi-
dynamik am Computer simulieren.
bzw. aus dem Energiedefizit auf zellu-
al).
An diesen Zitterrhythmus ist kon-
lärer Ebene kontrahiert, so sprechen
struktionsbedingt untrennbar eine
Paerisch & Randoll (17) von sogenann-
M uskelzittern, Bifurkationsverhalten
maximale lymphatisch-venöse Perfu-
ten Kontraktionsrückständen bzw. Rest-
und Entrainment
sion der extrazellulären Räume ge-
remanenzen, die durchaus auch inner-
In Abhängigkeit des extrazellulären Aus-
koppelt, woraus sich die antiödematö-
halb feinster Muskelfasern auftreten und
gangszustandes haben wir im Rahmen
sen Wirkungen ableiten lassen. Offen-
schmerzauslösende Auswirkungen ha-
unserer Forschungsarbeiten zwei Wege
sichtlich versucht der Körper sich vor
ben können. Weiterhin entstehen aus
gefunden, in die eine Muskelkontraktion
Verletzung und Absterben zu schüt-
diesen Prozessstörungen heraus Verkür-
mündet, und nennen es analog zu den
zen, indem er alles auf Perfusion setzt.
zungen des Fasziensystems mit resultie-
Modellen in der Mathematik »Bifurka-
Gleichzeitig zentralisiert er Flüssigkei-
renden Gleitbehinderungen der Faszien
tionsverhalten« (siehe Glossar) (18).
ten, um die lebensnotwendigen Orga-
durchdringenden Gefäße und Nerven
1. Sind die Kontraktionsbedingungen
ne zu versorgen.
sowie in der Folge Strukturanomalien.
normal, so geht eine Muskelkontrak-
Muskeln können bewusst angespannt
tion ausgehend vom physiologischen
2. Leben die Muskelzellen jedoch bereits
und entspannt werden. Kontraktions-
Tremor durch Synchronisation der
in einer »Energiekrise« auf zellulärer
rückstände können jedoch nicht willent-
Entladungssignale in das jedem be-
Ebene, führt dies bereits über die
lich gelöst werden. Einhergehende vis-
kannte Muskelzittern über (Schüttel-
Gewebsazidose zu sichtbaren Verhär-
koelastische Veränderungen im Muskel-
frost, Kältezittern, Zittern im Ortho-
tungen, die von Schmerzen begleitet
mikrobereich
stasekollaps). Dem Muskel im Zitter-
werden. Hier kommt es über die
schmerzhaften intramuskulären Dysba-
modus ist es nicht möglich weiter zu
Depolarisation (19) zu einer Kontrak-
lancen, außerdem stehen kontrakte
kontrahieren. Das »Frequenzfenster«,
tion, die mangels ATP-Nachbildung
Muskelfasern der Bewegung nicht mehr
in dem die Muskulatur synchronisiert,
nicht mehr aufgelöst werden kann.
aktiv zu Verfügung. Die Variabilität der
gilt für alle Menschen und ist im
Kann aufgrund dessen, dass physiolo-
Bewegungsmuster wird eingeschränkt
Bereich des Alpha-Rhythmus der
gische Prozesse 100-%ig zum Still-
und es entstehen sichtbare Ausweichbe-
Gehirnwellen (8-12 Hz). Wir bezeich-
stand gekommen sind, gar kein ATP
wegungen mit Schonhaltungen und
nen es als »Überlebensmode« (Abb. 2).
mehr gebildet werden, führt das im
auch Wachstumsstörungen.
Die Skelettmuskulatur zeigt das aus
Extremfall zum Absterben und löst die
der Mathematik bekannte Bifurka-
Totenstarre aus. Eine Azidose sensibi-
3
führen
ebenfalls
zu
PR AX IS_EVIDENZ B ASI ERT
Fazit
Matrix-Rhytmus-Therapie (MaRhyThe),
eine tiefenwirksame, rhythmische Mikro-Extensionstechnik
Der defizitäre Energiestoffwechsel auf
zellulärer Ebene muss mithilfe von geeig-
Ein speziell konstruierter Resonator regt mechano-magnetisch die physiologischen
Eigenschwingungen vor allem der Skelettmuskulatur und des Nervensystems
kohärent an (8-12 Hz).
neten Therapien wieder normalisiert werden. Primär sollte offensichtlich der Zellstoffwechsel »saniert« werden, bevor
Resultat: Normalisierung der zellulären Rhythmik sowie der
Nährstoffflussdichte im extrazellulären Raum.
sekundär durch makroskopische Übungen bewegt und trainiert wird. Die
ursächliche Heilung des Schmerzes heißt
(»synchrone Kooperation« und »Koppelung der Oscillatoren«)
»Readaptation von verschobenen Fließgleichgewichten
auf
zellbiologischer
Ebene« und hat auch dort ausgelöst zu
werden (21-24).
Ergänzende und optimierende
Therapie
Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse
entstand eine Therapie, mit der wir
gezielt in die Prozessentgleisungen be-
A bb. 3_Links: M aRhyThe-Gerät; M itte: magnetisches Feld; rechts: spezi fische harmonische
Wellen f orm des Resonators, die mechanisch in das Ge w ebe eingebracht wird und sich dort
als rhythmisches, logarithmisches Zeitmuster modulierend au f baut
reits auf zellulärer Ebene eingreifen können: die Matrix-Rhythmus-Therapie. Sie
intakten Geweben werden bei der
ableiten, dass ein Abweichen vom expe-
ist ein Beitrag zur physikalischen Thera-
Matrix-Rhythmus-Therapie kohärente
rimentell beobachteten Frequenzfenster
pie, die schon immer ein fester Bestand-
mechanomagnetische
Schwingungen
von 8-12 Hz eine Reduktion des Syn-
teil der Regulations- und Ganzheitsme-
über den logarithmischen Spiralapplika-
chronisationsgrades bzw. der Kohärenz
dizin war, jedoch unter Einbeziehung
tor in den Körper tiefenwirksam einge-
möglicherweise eine reduzierte Wirkung
des wissenschaftlichen Fortschritts von
koppelt. Es werden entgleiste, an die
oder sogar negative Effekte zur Folge
heute. Kombinationen mit manuellen
Rhythmik gekoppelte biochemische und
haben kann.«
oder osteopathischen Techniken er-
physikalische Prozesse reaktiviert bzw.
Bewährt hat sich die MaRhyThe® in
weisen sich als äußerst sinnvoll (25). Bei
regeneriert und readaptiert. Effektiv
allen Fällen, bei denen Symptome
der Matrix-Rhythmus-Therapie wird der
werden die natürlichen Schwingungen
mikrozirkulationsbedingte
Resonator des Gerätes (Abb. 3) auf die
des
modulierender
haben. Die Matrix-Rhythmus-Therapie
zu behandelnden Stellen aufgebracht
Mikroextension aktiviert. Ausgenutzt
ist seit ihrer Entwicklung an der Erlan-
und durch phasensynchrone, magneto-
wird dabei der »Effekt des Mitschlep-
ger Universitätsklinik vor allem in der
mechanische Schwingungen im frei ein-
pens« (Entrainment, siehe Glossar),
Rehabilitation zur Verhinderung und
stellbaren Bereich von ca. 8-12 Hz wer-
wobei
über
Verminderung von Folgeschäden nach
den die physiologischen Prozesse nor-
Rhythmen in definierten Frequenzfens-
Überbelastungen, Verletzungen, Unfäl-
malisiert. Konstruktionsbedingt wird
tern readaptiert werden. Viele Beispiele
len und Operationen, im Hochleistungs-
tiefenwirksam rhythmisch mikroexten-
von mikroskopischen und makroskopi-
sport und in der Tiermedizin etabliert.
dierend der Zellmetabolismus des Ge-
schen »Fenstereffekten« sind in der wis-
Auch in der Prävention − zur vorbeu-
webes reaktiviert und die kontrakten
senschaftlichen Literatur beschrieben.
genden Verhinderung krankhafter Ent-
Gewebes
unter
körpereigene
Prozesse
Stellen der Muskulatur entspannen sich
In einer aktuellen Stellungnahme
induktiv (Zirkulation → Sauerstoff →
bezüglich Frequenzfenstern und Ent-
ATP → Lösung der Spannung).
rainment schreibt Simeon et al. (16): »Als
Ausgehend von dieser biologischen
Konsequenz für die Matrix-Rhythmus-
Bedeutung körpereigener Rhythmik in
Therapie lässt sich aus dem Gesagten
pt_ Z e its c h r i f t f ü r P h y s i o th erap eu t en _61 [ 2009] 6
4
Ursachen
wicklungen − wird sie sinnvoll eingesetzt.
–
PRA X I S _ E V I D E N Z B A SIE RT
ABBILDUNGEN
A lle A bbildungen dieses Beitrags von Ulrich G.
Randoll
LITERATUR
1.
Randoll UG, Pangan R. 1992. The role o f complex biophysical-chemical therapies f or cancer.
Bio electroch e mistry a n d Bio e n erg e tics 27:
341-6
2.
Randoll UG. 1993. Die Bedeutung von Regulation und Rhythmus f ür ärztliche Diagnostik
und Therapie. In Gesundheit und Krankheit
a us d er Sich t d er W isse nsch a f t e n , e d. H
A lbrecht. Stuttgart: Hippokrates-Verlag
3.
Randoll UG. 1994. Neue Therapieverf ahren;
In t erdisziplin äre Gru n dla g e n f orsch u n g. Ein
Pilotprojekt an der Universität Erlangen-Nürnberg. M inimal Invasive M edizin 5, 4: 185-6
4.
5.
Randoll UG, Regling G. 1994. Neue Institutionen; Arbeitskreis »Elektrophysiologie des Knochens« in der Deutschen Gesellscha f t f ür Osteologie. M inimal Invasive M edizin 5, 3: 143
Randoll UG, Dehmlo w R et al. 1994. Ultrastructure Tomographical O bservations o f Lif e Processes as dependent on Weak Electromagnetic
Fields. Dtsch. Zschr. O nkol. 26, 1: 12-4
6.
Randoll UG, Keilholz L. 1994. Granulozytenf unktionstest im »dicken Bluttrop f en«. Forum
Immunologie 3: 11-3
7.
Prigogine I, Nicolis G et al. 1972. Thermodynamics o f evolution. Physics today 11: 23-8
8.
Haken H. 1979. Pattern Formation and Pattern
Recognition . Berlin: Springer Verlag
9.
Fröhlich H. 1975. Evidence f or Base Condensation like Exitations o f Coherent M odels in biological Systems. Phys. Letters 51 A: 21
10. Petenyi A. 1998. Oszillation der Q uergestreiften Skelettmuskulatur w ährend isometrischer
Kontraktion. A bhängigkeit der Oszillationsqualität von der Größe der Kraftent wicklung,
Alter, Krankheit, Trainingszustand und w eiteren Individualfaktoren. Inaugural-Dissertation
zur Erlangu ng der Doktorw ürde der M edizinischen Fakultät der Friedrich-A lexander-Universität Erlangen-Nürnberg. A bteilung f ür Un f allchirurgie 1998
11. Rohracher H. 1959. Ständige M uskelaktivität
(»M ikrovibration«), Tonus und Konstanz der
Körpertemperatur . W ien: Schrif tenreihe Univ.
12. Gallasch E, M oser M et al. 1997. Eff ects o f an
eight-day space flight on M icrovibration and
physiological tremor. A. J. Physiol. 273: R86-92
15. W in free AT. 1987. The timing of biological
clocks. N e w York, N Y: Scie n tific A m erica n
Books
16. Simeon B, Serban L, Petzold L. 2009. A model of
M acroscale Deformation and Microvibration in
Skeletal M uscle Tissue. M2A N M athematical
M odelling and Numerical A nalysis: 1-19
17. Paerisch M , Randoll UG. 1998. Neue elektrodyn a misch e Erk e n n t nisse z ur Fu n k tio ns- u n d
Trainingssteuerung des Skelettmuskels. Erfahrungsheilkunde 5: 325-34
18. Randoll UG, Hennig, FF. 2007. M ikroextension
mit M atrix-Rhythmus-Therapie. In Kraniofaciale Orthopädie. Ein interdisziplinäres Konzept
zur Diagnostik und Therapie von Patienten
mit M uskel- und Gelenkschmerzen innerhalb
u n d a u ß erh alb d es Kra nio m a n dib uläre n
Systems, ed. E. W ühr. Bad Kötzing: Verlag f ür
Ganzheitliche M edizin
19. Randoll UG, Hennig FF. 1998. M orphological
A daptation o f Vital Human Cells to Diff erent
pH-Values. Endocytobiosis and Cell Research.
Endocytobiology VII
20. Randoll UG, Simeon B. 2007. Theory and Clinical A pproaches to Chronic Back Pain by Synchronism and Entrainment. The 42th W inter
Seminar January 13.-27. Klosters Switzerland
Biophysical Chemistry, M olecular Biology and
Cybernetics o f Cell Functions
21. Randoll UG, Funk RH W. 2004. Rückenschmerz
aus dem Blick winkel neuer Physik und Zellbiologie so wie Behandlung mit der M atrix-Rhythmus-Therapie. (M aRhyThe). Die Säule – Gesunder Rücken – besser leben 14, 2: 62-7
22. Jäger A. 2006. Der Eff ekt der tie f en wirksamen,
rhyt h misch e n M ikro-Ext e nsio nst ech nik (M a trix-Rhyt hmus-Therapie) in der Be w eg u n gst h era pie. In a u g ural-Dissert a tio n z ur Erla ngung der Doktorw ürde der Fakultät f ür Geistes- und Sozialwissenscha f ten. Hannover
WEITERFÜHRENDE LITERATUR
Dietrich F. 2007. Ein Zw ei-Skalen-M odell zur Simulation von Vibrationstherapien für die Skelettmuskulatur. Diplomarbeit Technische Universität M ünchen. Zentrum M athematik. Lehrstuhl M2 f ür Numerische M athematik. Pro f. B.
Simeon. M ünchen
Paerisch, M . 2003. Ecce Caro musculorum. Die Steuerung und Regelung des Betriebs der Skelettmuskulatur. Schkeuditz: Schkeuditzer Buchverlag
Randoll UG. 1997. I. Cell-M atrix and Cells – Field
and Rhythm-Structures of Life. II. Results of
Dynamic Diagnostics – Consequences for the
Treatment of Chronic Diseases. Proceedings
Rea WJ. 15th A nnual International Symposium
on M an and His Environment. Dallas
Ra n d oll U G. 1997. M a trix-Rhyt h m-Th era py o f
Dynamic Illnesses. In Extracellular M atrix and
Groundregulation System in Health and Disease, ed. H Heine, M Rimpler. Stuttgart, Jena,
Ne w York: G. Fischer
Randoll UG, Hennig FF. 2004. Kohärente Rhythmen
und ihre A n w endung bei Sportverletzungen.
Co M ed Januar: 46-9
Randoll UG, Paerisch M . 1997. Die Regelung von
kontraktilen M uskelfasersch wingungen unter
dem Einfluß des Gravitationsfeldes der Erde.
Vortrag. Geh. au f der 8. A K-Tagung der Dtsch
Ges. f ür Osteologie. Erlangen
Thiemann S. 2006. M odellierung und numerische
Simulation der Skelettmuskulatur. Diplomarbeit Technische Universität M ünchen. Fakultät
f ür M a t h e m a tik. Le hrst u hl f ür N u m erisch e
M athematik. Pro f. B. Simeon. M ünchen
W in free AT.1980. The Geometry of Biological Time.
Ne w York, NY: Springer Verlag
23. Randoll UG, Hennig FF. 2005. M atrix-Rhythmus-Therapie f ür Zeitstrukturen und Prozesse.
Ganzheitliche Zahnmedizin GZM Netz w erkjournal – Praxis und W issenschaft 10, 1: 20-5
24. A lb ert L. 2006. W irksa m k eitsn ach w eis d er
K ost e n-Rela tio n d es Einsa t z es d er M a trixRhythmus-Therapie in der A utomobilindustrie
am Beispiel der DaimlerChrysler A G am Standort Sindelfingen. Diplomarbeit zum Erlangen
des Grades Diplom-Betriebswirt (FH). DIPLOM A-Fachhochschule Plauen / Vogtland
25. Randoll UG, McCutcheon R, Hennig FF. 2006.
M atrix-Rhythmus-Therapie und der osteopathische A nsatz. Osteopathische M edizin 7, 1:
28-34
13. Randoll UG, Hennig FF. 1998. M uskeloszillation, -Kra f t und Osteoporose. Osteologie Supplement 7, 24: 133
14. Strogatz S. 2003. Sync: The emerging science
o f spontaneous order. Ne w York: Hyperion
5
pt_Z eitschrift für Physiotherapeute n_ 6 1 [2 0 0 9 ] 6
PR AX IS_EVIDENZ B ASI ERT
ULRICH G. RANDOLL
A rz t (Dr. m e d.) in Forsch u n g u n d Praxis (M a trix-Ce n t er, M ü nch e n)
u n d A u dit or; a n U ni Erla n g e n Forsch u n g ü b er Zusa m m e n h ä n g e biolo gisch er Zeit m ust er mit Zellpro z esse n in verschie d e n e n hierarchisch e n Sk ale n a m Vid e o mikrosk o p (1989–1997); En t w icklu n g d er
M aRhyTh e ® a u f Gru n dla g e d er »k o h äre n t e n Feld er« u n d d es »Syn-
!
ZUSATZSERVICE
Erg ä n z e n d e Bild er mit d e t ailliert e n
A us f ü hru n g e n fin d e n Sie im In t ern e t
u n t er:
w w w.physiotherapeuten.de/exclusiv/
archiv/2009/pt06_randoll_zusatzinfo.pdf
chro nism us«.
Kontakt_M a trix Ce n t er M ü nch e n, Lort zin gstr. 26, 81241 M ü nch e n,
f o n 089_76 75 36 85, f ax 089_76 75 37 95, in f o@m a trix-ce n t er.co m
INTERNET
FRIEDRICH F. HENNIG
Ch e f arz t (Pro f. Dr. m e d.) d er U n f allchirurgie, Leit er PT-Sch ule a n d er
U ni Erla n g e n; Exp ert e f ür En t w icklu n g u n d D urch f ü hru n g vo n H ü f tu n d K nie g ele n kso p era tio n e n, z u Fra g e n d er Bio m ech a nik u n d
Hist o k o m p a tibilit ä t vo n Im pla n t a t m a t erialie n, z ur Dyn a mik z ellbiolo gisch er Gru n dla g e n u n d d er M ikro p erf usio n d es K n och e ns.
W isse nsch a f tlich e Erk e n n t nisse a us d e m
Proje k t »Klinik g e k o p p elt e Gru n dla g e nf orsch u n g« a n d er U niversit ä t Erla n g e n
vo n 1989-97 in Th e orie u n d Praxis sin d
n ach z ulese n u n t er:
w w w.matrix-center.com
w w w.marhythe-systems.de
Sonderdruck aus pt 6_2009
Richard Pflaum Verlag GmbH & Co. KG
Lazarettstraße 4, 80636 München
www.physiotherapeuten.de
ZEITSCHRIFT FÜR
PHYSIOTHERAPEUTEN
Zahnmedizin & Praxis
Mikro-Extension durch Matrix-Rhythmus-Therapie
Muskeltherapie als
Basisbehandlung der CMD
Von Ulrich G. Randoll, München, und Friedrich F. Hennig, Erlangen
Die Zahnmedizin hat sich in den letzten Jahren über die Probleme der
Craniomandibulären Dysfunktionen netzwerkartig weiter in das Verständnis
anderer Fachdisziplinen hinein entwickelt. Während sich bis in die fünfziger
Jahre des 20. Jahrhunderts ganzheitsmedizinische, internistische
Zusammenhänge aus dem Gebiet der Fokalinfektionslehre und
Parodontologie zur Rheumatologie und Osteologie ergaben, standen lange
Zeit aus Sicht der funktionellen Endstrecke des Kauorgans, das heißt, der
Okklusion und der Kiefergelenke, die psychosomatischen und somatopsychischen Zusammenhänge im Vordergrund [5,6]. Heute kommt insbesondere
aus Sicht der Kraniofazialen Kieferorthopädie das Skelettmuskel-, Faszienund Nervensystem in den diagnostischen und therapeutischen Mittelpunkt.
Indizes:
Bifurkationsverhalten
CMD
Entraînement
Kohärenz
Matrix-Rhythmus-Therapie
Muskelzittern
Ordnungstherapie
Raum-Zeitstruktur
Regenerative Medizin
Synchronismus
Synergetik
Tremor
Keywords:
Bifurcation like behaviour
CMD
Coherence
Entraînement
Matrix-Rhythm-Therapy
Muscle quivering
Order-therapy
Regenerative Medicine
Synchronism
Synergetics
Time-space-pattern
Tremor
CMD im Wandel der Wissenschaft
Als generelles System für Bewegung und
Antrieb bei verschiedensten artikulär und
okklusal geführten Bewegungsmustern
verbindet sie die stationären und dynamischen Verhältnisse, in welche auch die
Gravitationsfeldwirkungen einfließen [12].
Sie ist eine Plattform geworden für alle
Fachdisziplinen, die Prozess- und Bewegungsdynamik im Rahmen der Regenerativen Medizin wissenschaftlich unter-
suchen. Symptomursachen, wie beispielsweise eine schmerzhaft veränderte Elastizität des Brust- und Halswirbelsäulensystems, entstehen häufig aufgrund eines
beeinträchtigten Kraft- bzw. Energieflusses vom Kopf in den Rumpf (und/oder umgekehrt), wirken sich störend im Kiefergesichtsbereich aus und werden heutzutage im Rahmen CMD von Zahnärzten,
Orthopäden, Osteopathen, Manualtherapeuten und Physiotherapeuten gleichermaßen diskutiert.
Als Wissenschaft vereint die „Myologie“
heute Fachdisziplin übergreifend neben
den strukturellen Aspekten auch jene der
Bewegung und zwar auf allen hierarchischen Skalen des Raumes sowie der
Zeit. Ohne Verständnis der Muskulatur,
mit ihrem Faszien- und Gefäßsystem, bleiben Bewegungsstörungen, oft begleitet
von Schmerzen, unverstanden.
Neu ist die Muskelrhythmik, die sich als
Zeitstruktur aus der Prozessdynamik des
muskulären Mikrobereichs, das heißt „intakter“ zellbiologischer Regelungsebene,
Abb. 1
Zu Beginn der biomechanisch
ausgerichteten Zahnheikunde
wurden Bewegungen ohne Zeitauflösung gezeichnet. Allein
okklusale und artikuläre
Führung waren von diagnostischer Bedeutung. Die Muskulatur oder gar die Haltung des
Menschen im Raum blieben
unberücksichtigt.
© die dental praxis, XXIV, Heft 9/10-2007
279
Zahnmedizin & Praxis
Anatomieatlas „Prometheus“, Thieme Verlag
gestaltet. Solche biologische Zeitstrukturen sind
bereits seit Jahren Bestandteil physikalisch-mathematischer Vorstellungen, die uns neue Fragen
erlauben, um weitere Plausibilität für Symptombildungen zu finden [10],
(Abb. 1 und 2).
Neue Sichtweise
der Muskelzellfunktion
Abb. 3 und 4
Ohne Lösung der
Aktin-/Myosin-Brücken
behält der Muskel
„Kontraktionsrückstände“.
Diese verhindern eine
Rückführung in den elastischen
Ausgangszustand. Ein erhöhter
Dauerzug im gesamten
Muskel-/Sehnensystem
einschließlich Ursprung und
Ansatz sowie am Knochen,
ist die Folge.
280
Derzeit wird selbst in Fachkreisen die Muskelkontraktion noch als der überwie- Abb. 2 Psychisch-informative Ein- sowie Auswirkungen der
gend energieverbrauchen- Gesamtkörperhaltung auf die Kopf- und Unterkiefer-Bewegung und
de Prozess angesehen. Die Position sind zur Beurteilung von CMD Voraussetzung zur
Relaxation der Muskulatur Entwicklung nachhaltiger Therapiestrategien. Bei Behandlung der
wird dagegen als passiver CMD steht heute organ- und fachdisziplinübergreifend das
Vorgang betrachtet. Diese Verständnis der Muskelfunktion im Mittelpunkt.
allgemein verbreitete Schulmeinung der energetischen Funktionsab- nisse aus der Nichtgleichgewichtsthermoläufe des Muskels wurde von Paerisch, dynamik auf den Vorgang der MuskelLeipzig, revidiert, indem er die Erkennt- funktionen anwendete [17]. Um sich kontrahieren zu können, muss
eine Zelle ein Bereitschaftspotenzial (Membranspannung) aufgebaut haben.
Bricht dieses, durch Nervensignale gesteuert, zusammen, kommt es zur gezielten Kontraktion und gewünschten Arbeitsentfaltung. Vom Standpunkt der
Muskelzelle ist diese Kontraktion (Depolarisation) der
passive Vorgang. Eine
schnellstmögliche anschließende Wiederherstellung in
den entspannten Bereitschaftszustand, die Repolarisation und damit die Entspannung der Muskelzelle,
ist der eigentlich energieverbrauchende und vom
Standpunkt der Zelle aktive Prozess. Dieser Wiederherstellungsprozess in den
thermodynamischen Nichtgleichgewichtszustand ist
von der physiko-chemischen Qualität und Quantität des Milieus (extrazelluläre Matrix) der Zelle abhängig [15]. Unter anderem
wird Sauerstoff benötigt, um
die Ladungsverhältnisse
wieder so zu reorganisieren,
© die dental praxis, XXIV, Heft 9/10-2007
Zahnmedizin & Praxis
dass eine Membranspannung als Bereitschaftspotenzial aufgebaut werden kann.
Der eigentliche Energieverbrauch im Prozess der Muskelfaserkontraktion erfolgt in
der Ablösung des Myosins von den Aktinfilamenten und durch die Repolarisation
der Muskelzelle. ATP ist somit in erster Linie notwendig zur Herstellung des entspannten Bereitschaftszustandes. Deshalb
gilt ATP als „Weichmacher“ (Abb. 3 und 4).
An der Universität Erlangen wurden aus
diesem neuen Verständnis der Mikroebenen heraus Therapiestrategien abgeleitet, die zeitbasiert sind. Taktgebermechanismen, welche als kohärente Felder
die Lebensrhythmen aufbauen und unterhalten, wurden dort in den 90er Jahren erforscht, um sie klinisch zu nutzen.
Heute werden sie Fachdisziplin übergreifend, therapeutisch angewendet, da
über den „Effekt des Mitschleppens“ (Entraînement) körpereigene Prozesse über
extern zugeführte Rhythmen in definierten Frequenzfenstern readaptiert werden
[1,14,16,18,19].
Muskelzittern, Bifurkationsverhalten
und Entraînement
In Abhängigkeit des extrazellulären Ausgangszustandes haben wir im Rahmen
unserer Forschungsarbeiten zwei Wege
gefunden, in welche eine Muskelkontraktion mündet und nennen es analog zu den Modellen in der Mathematik
„Bifurkationsverhalten“:
1. Sind die Kontraktionsionsbedingungen
normal, so geht eine Muskelkontraktion,
ausgehend vom physiologischen Tremor
durch Synchronisation der Entladungssignale, in das jedem bekannte Muskelzittern über (Schüttelfrost, Kältezittern,
Zittern im Orthostasekollaps). Wie die Beobachtung zeigt, ist es dem Muskel im
Zittermodus nicht möglich, auch bei noch
so starkem Willen, weiter Arbeit zu verrichten. Gewichtheber verlieren beispielsweise jedes Gewicht, wenn der
Muskel zu zittern beginnt. Das „Frequenzfenster“, in welchem die Muskulatur synchronisiert, gilt für alle Menschen
und ist im Bereich des Alpha-Rhythmus
der Gehirnwellen (8-12 Hz). Wir bezeichnen es als „Überlebens-Mode“.
An diesen Zitterrhythmus ist konstruktionsbedingt untrennbar eine maximale
lymphatisch-venöse Perfusion der extrazellulären Räume gekoppelt. Offensichtlich versucht der Körper mit dem letzten
Programm, welches unwillkürlich abläuft,
© die dental praxis, XXIV, Heft 9/10-2007
sich vor Verletzung und Absterben zu
schützen, in dem er alles auf Perfusion
(Umspülung der Zellen) setzt. Gleichzeitig zentralisiert er Flüssigkeiten um die
lebensnotwendigen Organe zu versorgen.
(z.B. Zittern im Orthostasekollaps, Abb. 5).
Abb. 5 Rhythmische Muskelpulse, wie sie beim Zittern auftreten,
aktivieren den lymphatisch-venösen Rückfluss und öffnen einen
mikrozirkulatorischen Stau von vorne (Melkprozess).
Extrazelluläres Milieu wird erneuert, als Basis jeglicher
Zellregeneration. Auch intravenös applizierte Wirkstoffe erreichen,
nachdem sie in den arteriellen Schenkel gelangen, nur über diesen Weg ihr Ziel. Je durchgängiger Transitstrecken sind, um so
besser ist die Viskoelastizität des Gewebes insgesamt. Hier greift
der „Effekt des Mitschleppens“ (Entraînement).
Abb. 6 Die Skelettmuskulatur zeigt ein aus der Mathematik bekanntes Bifurkationsverhalten. In Abhängigkeit normaler Ausgangsbedingungen geht die Muskulatur bei endgradiger Anspannung in den
physiologischen Synchronisations-Mode (Notfall-Zittermode) oder
bei azidotischen Ausgangsbedingungen, über zunächst reversible
Zwischenstufen (Verkrampfung, Verhärtung, Schmerz), in den irreversiblen „Verletzungs-Mode“ über. Das Dynamische Finite Elementmodell der Skelettmuskulatur zeigt typische Kontraktionsrückstände innerhalb des Muskelbauchs mit resultierender, eingeschränkter Elastizität bzw. Schwingungsverhalten. Mit der Finiten Elementmethode
lässt sich Schwingungsdynamik am Computer simulieren [25,26].
281
Zahnmedizin & Praxis
2. Leben die Muskelzellen jedoch bereits
in einer Energiekrise auf zellulärer Ebene, führt dies bereits über die Gewebsazidose zu sichtbaren Kontraktionsrückständen, die von Schmerzen begleitet
werden. Hier kommt es über die Depolarisation zu einer Kontraktion, die mangels
ATP-Nachbildung nicht mehr aufgelöst
werden kann (z.B. Muskelverkrampfung).
Kann aufgrund dessen, dass physiologische Prozesse 100-prozentig zum Stillstand gekommen sind, gar kein ATP mehr
gebildet werden, führt das im Extremfall
zum Absterben und löst die Totenstarre
aus. Eine Azidose sensibilisiert die
Schmerzwahrnehmung und die Kontraktionsbereitschaft der Muskulatur. Hier
kann es zum Auftreten spontaner Krämpfe führen, auch ohne aktives Nervensignal [27].
Abb. 7 Links: MaRhyThe-Gerät; Mitte: Magnetisches Feld;
Rechts: Spezifische harmonische Wellenform des Resonators,
die mechanisch in das Gewebe eingebracht wird und sich dort
als rhythmisches, logarithmisches Zeitmuster aufbaut.
Lokalisierte/generalisierte
Kontraktionsrückstände
Die zelluläre Energiekrise ist zur Zeit das
plausibelste pathophysiologische Modell
zur Erklärung der myofazialen, myoacidotischen und myotendinischen Schmerzsyndrome. Die Kompression der Venolen
und Arteriolen führt zu einer mangelnden
Sauerstoffversorgung mit verminderter
ATP-Bildung. Bleiben Muskelfasern als
Resultat der Hypoxie beziehungsweise
aus dem Energiedefizit auf zellulärer Ebene kontrahiert, so spricht Paerisch, Leipzig, von so genannten Kontraktionsrückständen, die durchaus auch innerhalb
feinster Muskelfasern auftreten können.
Diese können schmerzauslösende Auswirkungen haben. Weiterhin entstehen
aus diesen Prozessstörungen heraus Verkürzungen des Fasciensystems mit resultierenden Gleitbehinderungen der
Faszien durchdringenden Gefäße und
Nerven sowie in der Folge Struktur-anomalien.
Muskeln können bewusst angespannt
und entspannt werden. Kontraktionsrückstände können jedoch nicht willentlich gelöst werden. Solche kontrahierten
Muskelfasern oder kontrahierte Teile von
Muskelfasern werden klinisch als Triggerpunkte bezeichnet. Einhergehende
viskoelastische Veränderungen im Muskelmikrobereich führen ebenfalls zu
schmerzhaften intramuskulären Dysbalancen, außerdem stehen kontrakte Muskelfasern der Bewegung nicht mehr zur
Verfügung. Die Variabilität der Bewegungsmuster wird eingeschränkt und es
entstehen sichtbare Ausweichbewegungen mit Schonhaltungen und auch
Wachstumsstörungen.
Abb. 8
Die Logarithmische Spirale erzeugt bei gleicher
Winkelgeschwindigkeit unterschiedliche
Bahngeschwindigkeiten. Daraus resultierende
ziehende („stretchende“) Momente dehnen
wohldosiert darunterliegendes Gewebe, zum
Beispiel Faszien, auf ihre Ursprungslänge und
stimulieren gleichzeitig die dehnungsempfindlichen Fühlorgane (Spindelrezeptoren), die abhängig von dL/dT sowie absolutem Längenzuwachs
(PD-Fühler) sind. Durch Stimulation der spannungsempfindlichen Fühler (PD-Fühler) der
Golgisehnenapparate werden die α-Motoneurone der betroffenen Muskeln gehemmt,
wodurch der Spannungsentwicklung im Muskel
entgegengewirkt wird (autogene Hemmung).
282
© die dental praxis, XXIV, Heft 9/10-2007
Zahnmedizin & Praxis
Fazit
Der defizitäre Energiestoffwechsel auf
zellulärer Ebene muss mit Hilfe von therapeutischen Ansätzen wieder umfassend
normalisiert werden. Primär muss der
Zellstoffwechsel „saniert“ werden, bevor
sekundär durch makroskopische Übungen bewegt und trainiert wird. Die Heilung des Schmerzes muss durch die Readaptation von verschobenen Fließgleichgewichten auf zellbiologischer
Ebene diskutiert und von da aus induziert
werden. Nur so lässt sich dauerhaft
schmerzfreie Bewegungsvariabilität wiederherstellen [19,20,21,23].
Neuer Therapieansatz
auf ordnender Zeitbasis
Zunächst wurden an der Universität Erlangen Labormustergeräte entwickelt, welche heute als Matrix-Rhythmus-TherapieGeräte (Matrixmobil) bereits in der vierten
Praktische Konsequenz
Wird ein Muskel, dessen Muskelzellen,
sich „in Not“ befinden unter diesen pathophysiologischen Bedingungen einem
starken Training unterzogen, so werden
sie weiter in das Energiedefizit getrieben.
Die Einstellung vieler Rückenschultherapeuten, die Muskulatur unter solchen Bedingungen zu kräftigen, muss unter diesen Gesichtspunkten dringend revidiert
werden. Selbst eine kräftig ausgebildete
Muskulatur, wie sie Bodybuilder aufweisen, ist keineswegs gesund. Eine gesunde Muskulatur ist eine elastische, reagible, geschmeidige und seitens des Stoffwechsels energetisch aufgeladene Muskulatur.
Dies wird erreicht durch
! eine sanfte Extension der Muskulatur
mit der Aufdehnung der Faszie, die zur
Entlastung der Durchtrittsstellen für die
Nerven führt, um gleichzeitig Kontraktionsrückstände aufzulösen und die
Muskelfasern in einen entspannten Bereitschaftszustand zu überführen
! eine Detonisierung der Muskulatur zur
raschen Verbesserung der Perfusionsverhältnisse und damit der Sauerstoffversorgung der Muskel- und Bindegewebszellen
! eine „Säuberung“ des Gewebes von
Stoffwechselrückständen und Säurebelastungen durch Zuführung der Abfallprodukte aus der extrazellulären
Matrix zur venösen und lymphatischen
Ableitung durch Saugvorgänge
! insgesamt die Wiederherstellung der
physiko-chemischen Prozesse, die
für die Lebensprozesse verantwortlich
sind, die sich geordnet, (rhythmisch)
äußern [24].
© die dental praxis, XXIV, Heft 9/10-2007
Abb. 9 Therapiemodelle gehen von „Strukturmodellen“ über
Muskelschlingenmodelle in schwingende „Kolloidmodelle“, wo
die lokale bzw. generalisierte Resonatorgüte, Elastizität und
Plastizität (Zeitmuster) ein Charakteristikum gesunden, lebendigen Gewebes ist.
In Kopftieflage wird die paravertebral liegende, schmerzhaft kontrakte Muskulatur des Rückens und der HWS mobilisiert, um beispielsweise das Ergebnis von Bissnahmen zu verbessern [22].
Abb. 10 Unter Ausnutzung verschiedenster Lagerungshilfsmittel
(z.B. Lojer-Spezialliege, Pezziball) werden systematisch kontrakte
Muskel- und Sehnenfaszien sowie Tender- und Triggerpoints aufgespürt (diagnostiziert) und zeitgleich sanft eliminiert (therapiert).
Aus der habituellen Haltung werden zunächst Kontraktionsrückstände entfernt und danach Bewegungsräume sukzesive wieder geöffnet. Wichtig ist die sanfte Adaptation der Schwingungen
an das Gewebe, so dass die Gefahr von Bänderüberdehnungen
grundsätzlich ausgeschlossen wird.
283
Zahnmedizin & Praxis
Generation als „aktive Medizinprodukte“
dem Markt sind.
Therapeutisch aktiviert werden die natürlichen Schwingungen des Gewebes
unter modulierender Mikroextension mit
dem Effekt, dass sich der Körper selbst
heilt. Ausgenutzt wird dabei der Effekt
des „Mitschleppens“ (Entraînement), wobei körpereigene Prozesse über Rhythmen in definierten Frequenzfenstern readaptiert werden. Viele Beispiele von mikroskopischen und makroskopischen
„Fenstereffekten“ (window effect) sind in
der wissenschaftlichen Literatur beschrieben. Erstmals wird hier das Beispiel
eines Säuglings auf dem Arm, der schlafen soll, beschrieben: Das Kind wird dabei nicht in den Schlaf gerüttelt, sondern
in den Schlaf gewogen; das heißt, obwohl
physikalisch gesehen beides Frequenzen
und Amplituden sind, erkennt der lebendige Körper des Kindes den Unterschied
und reagiert einmal mit Schreien und andernfalls mit dem gewünschten Einschlafeffekt [22].
Korrespondenzadressen:
Matrix-Center-München
Dr. med. Ulrich G. Randoll
Lortzingstraße 26
81241 München
Telefon: 089/76 75 36 85
Fax: 0 81 42/50 46 36
E-Mail: info@matrix-center.com
www.matrix-center.com
Abteilung für Unfallchirurgie
Universitätsklinikum Erlangen
Prof. Dr. med. Friedrich F. Hennig
Krankenhausstr. 12
91054 Erlangen
284
Bei der Matrix-Rhythmus-Therapie wird
der Schwingkopf des Gerätes (Abb. 7 und
8) auf die zu behandelnden Stellen aufgebracht, und durch phasensynchrone,
magneto-mechanische Schwingungen im
frei einstellbaren Bereich von zirka acht
bis zwölf Hertz werden die physiologischen Prozesse normalisiert. Durch die besondere Form des Schwingkopfes (logarithmische Spirale) kann der Anwender
die Amplitude sowie die Frequenz modulieren. Dies geschieht durch die Änderung
der Positionierung des Schwingkopfes beziehungsweise durch unterschiedlich starken Druck während der Behandlung.
Durch das Resonanzverhalten readaptiert
sich das Gewebe an seine Grundrhythmik, entsprechend dem Alpha-Rhythmus
des Gehirns. Dadurch wird der Zellmetabolismus des Gewebes reaktiviert und die
kontrakten Stellen der Muskulatur entspannen sich induktiv (Abb. 9 und 10).
Da die Skelettmuskulatur mit 45 Prozent
der Körpermasse als größtes Organ und
größter Taktgeber des Organismus fungiert, ist sie von Fachdisziplin übergreifender Bedeutung im Sinne der wissenschaftlichen Ganzheitsmedizin zu sehen
und gleichzeitig als Ansatzpunkt für solch
eine Therapie gut zugänglich.
Eine auf diese Weise sanierte Muskulatur sollte dann durchaus, auch zum Erhalt
der Nachhaltigkeit, einem Fachdisziplin
spezifischen, myofunktionellen Übungsbzw. Trainingsprogramm unterzogen werden, um neue Bewegungsmuster zu erlernen, wobei sich hier die Übungs- bzw.
Trainingsausrichtung hinsichtlich der Ziele – Genauigkeit, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit – für uns in der Praxis als am
!
sinnvollsten erwiesen hat [13].
Nach einem Vortrag/Workshop beim
6. Netzwerkkongress der Internationalen
Gesellschaft für Ganzheitliche Zahnmedizin (GZM) am 11./12.5.07 in München.
Summary
Micro-Extension by Matrix-RhythmTherapy
Biophysics (Synergetics, Cybernetics, non
linear thermodynamic of irreversible processes, Chaos-Theory) of today gives the
idea how biological structures are the result of physico-chemical processes, which
are driven by body intrinsic and / or body
external rhythms. Such bio-informative
fields interact with the whole span of life
and stabilize dynamically [2,3,4,8].
In the early 90th we already showed in
high resolution videomicroscops cellular
oscillations depending on the biophysical
environment. More and more we recognized that geometry can be seen as the
informational link between time- and space-pattern and that by “entrainment” body-rhythms and physicochemical processes are locked into phase.
Next step was to find out how far “basic
evolutionary time patterns”, regarded as
natural conductor-frequencies, are disturbed in diseases like muscular pain and
how far such attractors can be systematically and continuously restored, from a
microscopic cellular level and brought
back to a synchronous cooperation on a
macroscopic level [7,11].
Skeletal muscle clearly shows “bifurcation like” behaviour during contraction.
The muscle turns either into quivering
(rescue) mode or cramping, hardening (injury) mode [27]. This injury mode is clinically seen in CMD patients.
Following this dynamic approach the Matrix-Rhythm-Therapy, a “Rhythmic MicroExtension-Technique”, was developed,
which turns the injury mode into rescue
mode by entrainment. For the first time
the so far neglected time-structure (timepattern) of the organism is directly used
as order parameter for the treatment
[9,11,18].
© die dental praxis, XXIV, Heft 9/10-2007
Zahnmedizin & Praxis
Literaturauszug
[1] Rohracher, H.: Ständige Muskelaktivität
(„Mikrovibration“), Tonus und Konstanz der
Körpertemperatur. Schriftenr. Univ. Wien 1959.
[2] Prigogine, I.; Nicolis, et el.:
Thermodynamics of evolution. Physics today
11 (1972) 23 – 28
[3] Fröhlich H.: Evidence for Base
Condensation like Exitations of Coherent
Models in biological Systems. Phys. Letters 51
A (1975) 21
[4] Haken H.: Pattern Formation and Pattern
Recognition. Springer, Berlin 1979
[5] MacNevin M.G.et al.: Mouth infections and
their relation of systemic diseases,
J.Purcell research memorial NY,1930
[6] Randoll U.G. Von der Gnathologie und
Artikulationslehre zur ganzheitlichen
Zahnmedizin; die. Entwicklung der
Zahnmedizin im 20. Jahrhundert am Beispiel
Konrad Thielemanns. Haug-Verlag, Heidelberg
1992. ISBN 3-7760-1250-1
[7] Randoll U.G., Pangan R.: The role of complex biophysical-chemical therapies for cancer.
Bioelectrochemistry and Bioenergetics 27
(1992) 341 – 346
[8] Randoll U.G.: Die Bedeutung von
Regulation und Rhythmus für ärztliche
Diagnostik und Therapie.
Albrecht H. (ed.): Gesundheit und Krankheit
aus der Sicht der Wissenschaften.
Hippokrates-Verlag, Stuttgart, August 1993
[9] Randoll U.G.: I. Cell-Matrix and Cells – Field
and Rhythm-Structures of Life. II. Results of
Dynamic Diagnostics – Consequences for the
Treatment of Chronic Diseases.
Proceedings Rea W.J.: 15th Annual
International Symposium on Man and His
Environment, Dallas, Texas 1997
[10] Randoll U.G.: Okklusale Dynamik und
Selbstorganisation. Phillip Journal 9/11 1994,
Seite 425 – 431
© die dental praxis, XXIV, Heft 9/10-2007
[11] Randoll U.G.: Matrix-Rhythm-Therapy of
Dynamic Illnesses. In: Heine, H., Rimpler
M.,(eds.) Extracellular Matrix and
Groundregulation System in Health and
Disease. G. Fischer, Stuttgart Jena New York
(1997) 57 – 70
[12] Randoll U.G.; Paerisch M.: Die Regelung
von kontraktilen Muskelfaserschwingungen
unter dem Einfluß des Gravitationsfeldes der
Erde. Vortrag. Geh. auf der 8. AK-Tagung der
Dtsch Ges. für Osteologie ; Erlangen 1997
[13] Paerisch, M., Randoll U.G.: Neue elektrodynamische Erkenntnisse zur Funktions- und
Trainingssteuerung des Skelettmuskels.
Erfahrungsheilkunde 5/1998 325-334
[14] Petenyi A: Oszillation der Quergestreiften
Skelettmuskulatur während isometrischer
Kontraktion. Abhängigkeit der
Oszillationsqualität von der Größe der
Kraftentwicklung, Alter, Krankheit,
Trainingszustand und weiteren
Individualfaktoren. Inaugural-Dissertation zur
Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen
Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg; Abteilung für
Unfallchirurgie 1998
[15] Randoll U.G., Hennig F.F.: Morphological
Adaptation of Vital Human Cells to Different
pH-Values. Endocytobiosis and Cell Research;
Endocytobiology VII, Freibg. 1998
[16] Randoll U.G., Hennig F.F.,:
Muskeloszillation, -Kraft und Osteoporose.
Osteologie Supplement 7, Jena 1998, 24, 133
[17] Paerisch, M.: Ecce Caro musculorum. Die
Steuerung und Regelung des Betriebs der
Skelettmuskulatur; Schkeuditzer Buchverlag
2003.
[18] Randoll U.G.; Hennig F.F.: Kohärente
Rhythmen und ihre Anwendung bei
Sportverletzungen. CoMed; Januar 2004
[19] Randoll U.G., Funk R.H.W.: Rückenschmerz
aus dem Blickwinkel neuer Physik und
Zellbiologie sowie Behandlung mit der MatrixRhythmus-Therapie. (MaRhyThe). Die Säule –
Gesunder Rücken - besser leben 14. Jg. 2/Mai
2004; 62 – 67; ISSN 14-6043
[20] Dickreiter B: Rückenschmerzen – eine bedeutsame Volkskrankheit. Neue Sichtweisen
in der Prävention und der Therapie von muskulo-skelettalen Beschwerden
Erfahrungsheilkunde 11/2004
[21] Jäger A.: Der Effekt der tiefenwirksamen,
rhythmischen Mikro-Extensionstechnik
(Matrix-Rhythmus-Therapie) in der
Bewegungstherapie. Inaugural-Dissertation
zur Erlangung der Doktorwürde der Fakultät
für Geistes- und Sozialwissenschaften
[22] Randoll U.G.; Hennig F.F.: MatrixRhythmus-Therapie für Zeitstrukturen und
Prozesse. Ganzheitliche Zahnmedizin GZM
Netzwerkjournal – Praxis und Wissenschaft
10.Jg. 1.2005; 20 – 25
[23] Albert L. Wirksamkeitsnachweis der
Kosten-Relation des Einsatzes der MatrixRhythmus-Therapie in der Automobilindustrie
am Beispiel der DaimlerChrysler AG am
Standort Sindelfingen. Diplomarbeit zum
Erlangen des Grades Diplom-Betriebswirt (FH).
DIPLOMA-Fachhochschule Plauen/Vogtland
Januar 2006
[24] Randoll U.G; McCutcheon R., Hennig F.F.:
Matrix-Rhythmus-Therapie und der osteopathische Ansatz. Osteopathische Medizin; 7.
Jahrg. Heft 1 2006 S. 28 – 34, Elsevier -Urban &
Fischer
[25] Thiemann Sabrina: Modellierung und numerische Simulation der Skelettmuskulatur.
Diplomarbeit Technische Universität München;
Fakultät für Mathematik; Lehrstuhl für
Numerische Mathematik. Prof. B. Simeon.
München; April 2006
[26] Dietrich Felix: Ein Zwei-Skalen-Modell zur
Simulation von Vibrationstherapien für die
Skelettmuskulatur. Diplomarbeit Technische
Universität München; Zentrum Mathematik;
Lehrstuhl M2 für Numerische Mathematik.
Prof. B. Simeon. München; Mai 2007
[27] Randoll. U.G, Simeon B. : Theory and
Clinical Approaches to Chronic Back Pain by
Synchronism and Entrainment. Vortrag: The
42nd Winter Seminar January 13. – 27., 2007
Klosters Switzerland Biophysical Chemistry,
Molecular Biology and Cybernetics of Cell
Functions
285