Magazin - Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum Tübingen

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Magazin - Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum Tübingen
20
JAHRE
2013__
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98
3 - 2 01 3
Magazin
Freizeit und Reisen
AUTO- UND SPIELZEUGMUSEUM TÜBINGEN
Jetzt digital lesen.
Motor Klassik auf dem iPad neu erleben.
Mit zusätzlichen Videos, Fotoshows und
weiteren multimedialen Funktionen.
Außerdem jederzeit zur Hand, dank
Archivierungsfunktion.
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www.motor-klassik.de/ipad
werte gäste,
vor der Kür kommt (meist) die Pflicht. Auch beim Boxenstop. Bevor wir wieder mit vielen netten Menschen unterwegs sein
dürfen, müssen unsere Reisen geplant und ihre Programme verfasst werden. Glauben Sie’s uns: Eine äußerst umfangreiche
Arbeit. Wir leisten sie gerne. Aber sie kostet Zeit, Kraft und manche Nacht. Mit unserem
Magazin „Freizeit und Reisen“
ist sie für dieses Jahr abgeschlossen - die Pflicht. Jetzt wartet auf uns, und
hoffentlich auf Sie, Plaisir, Kurzweil, Vergnügen.
Wir hoffen dass wir, zumindest in Teilen, Ihren Geschmack getroffen haben
und Ihre Reisewünsche erfüllen dürfen in unserem Jubiläumsjahr. Boxenstop lädt mittlerweile seit 20 Jahren zu Old- und Youngtimer Spezialreisen
ein. Die erste Reise hat nach Paris zur Rétromobile geführt. Das war 1993.
Es war damals die einzige Reise. Jahr für Jahr ging’s aufwärts, kamen weitere Reisen dazu. Es war vordergründig ein langer Weg, bis wir Ihnen einen
so bunten und vielfältigen Reisestrauß wie 2013 überreichen konnten.
Alleine hätten wir’s nicht geschafft. Erst Sie, werte Gäste, haben diesen
Erfolg ermöglicht. Dafür ein ganz herzliches Dankeschön!
Die Leserinnen und Leser des Old-/Youngtimermagazins Motor Klassik,
haben uns 2012 zum besten Reiseveranstalter gekürt. Darüber haben wir
uns mordsmäßig gefreut, möchten wir uns ebenfalls bedanken.
Paris Retromobile 2013
Boxenstop-Reisen verbinden. Innerhalb der Gruppe. Aber auch mit Menschen in anderen Ländern. Jedes Verständnis für
andere und deren Kultur ist, sei es auch noch so klein, ein Beitrag zur Verständigung. Und damit zu Frieden und Freiheit.
Wir leben in Mitteleuropa in einer tollen Region, um die uns viele zu Recht beneiden. So richtig fürchterliche Naturkatastrophen kennen wir nicht. Hier muss keiner hungern oder ohne Obdach in Slums leben. Wir haben gute Ärzte und Kliniken.
Wir können uns mehr oder weniger unbegrenzt entfalten, verreisen, fremde Länder kennenlernen. Wir leben im Wohlstand.
Seien wir doch mal ganz ehrlich: Uns geht’s richtig gut. Das ist nicht selbstverständlich. War auch nicht immer so. Wir sollten
uns dieses Glückes bewusst sein. Und von Zeit zu Zeit in Demut hinknien und laut Danke sagen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Schmökern unseres Magazins. Wir freuen uns auf‘s nächste Wiedersehen oder darauf,
Sie kennenlernen zu dürfen.
Wir wünschen eine erfolgreiche Old-/Youngtimersaison 2013.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer und Ute Klink
17. März
More
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Komfortbusreise
Museums-Oldtimer-Reise.
12. bis 15. März
Uhrenreise
In deutsche Lande. Nach Glashütte.
23. und 24. März
Rallye-lehrgang
13. April
Techno-Classica Essen
Komfortbusreise
14
Messebesuch
Schwarzwald und seine Berge.
17
Lockruf des Südens
Old-/Youngtimer Rallye
1. bis 5. Mai
13
Der Weg auf’s Treppchen. Für Novizen und Fortgeschrittene.
18. bis 21. April
Zum Gelati nach Italien
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Old-/Youngtimer Rallye
Südtirol und Lago di Garda. Hier schmeckt das Boxenstop-Eis besonders gut.
9. bis 13. Mai
Grand Prix de Pau Historique
25
Komfortbusreise und TGV
Autorennen mitten in der Stadt Pau. Verdammt schnell. Historischer Motorsport pur.
10. Mai
Spargelessen
15. bis 19. Mai
Mille Miglia
Komfortbusreise und
Old-/Youngtimer Rallye
Tausend Meilen Italien. Ein Muss für alle, die schöne Autos und schnittige Sportwagen in Städten und mitten in der Natur erleben wollen.
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23. bis 27. Mai
Stadt-Land-Fluss
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Old-/Youngtimer Rallye
Deutsche Lande: schön, abwechslungsreich - Odenwald, Spessart, Main, Neckar.
24. bis 26. Mai
Concorso d´Eleganza
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Komfortbusreise
Villa d’Este. Zum ältesten Treffen automobiler Schönheiten.
8. Juni
Barbecue Party auf unserer Terrasse Beau Virage
9. Juni
MotorMobil Museumsfest und Fietsen-Tour
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22. bis 23. Juni
Starmaxx
53
Rallye
Rallye für Youngtimer und Klassiker der Zukunft. 500 km auf abgelegenen Sträßchen.
25. Juni bis 9. Juli
Jubiläumsreise - 20 Jahre Boxenstop Reisen
Old-/Youngtimer Rallye
Weiße Nächte in St. Petersburg
10. bis 14. Juli
Goodwood Festival of Speed
Komfortbusreise
Zur größten Vollgas-Party / Honeymoon im Park von Lord March.
04. bis 06. Juli
Silvretta Classic
Oldtimer-Busreise
27. Juli bis 06. August
Old-/Youngtimer Rallye
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9
Komfortbusreise
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63
69
Mit der „Heidi“ zur Rallye der Motor Klassik
B.i.G.-Tour Schottland
75
Burgen, Schlösser, Whisky, Edinburgh, Glasgow, Highlands / Ost- und Westküste
16. bis 18. August
Velocipediade
22. bis 25. August
Jack Landsmann Klassik Route
Jahrestreffen des Vereins Historische Fahrräder e.V.
Vorkriegsfahrzeuge u. MG TC
Im Ländle, auf der Schwäbischen Alb. Dort wo wir zu Hause sind.
29. Aug. bis 1. Sept.
Piccolino - die feinen Kleinen
Kleinwagenrallye
Hohenlohe, das Land der Fürsten und Bauern.
29. Aug. bis 2. Sept.
Great Dorset Steam Fair
Komfortbusreise
Dampfblasenbildung auf Englisch. Besser und größer geht’s nicht.
5. bis 9. September
Beaulieu Auto Jumble
Komfortbusreise
Wer suchet, der findet! Wenn nicht hier, in Englands Süden, wo sonst?!
7. bis 8. September
RETROMOTOR - Das Kultfestival
Circuit d’Au in Tübingen, Demonstrationsläufe für Rennfahrzeuge.
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87
91
96
102
12. bis 16. September
Goodwood Circuit Revival
Komfortbusreise
Racing und Maskenball. Heroische Rennschlachten auf historischem Geläuf.
21. bis 29. September
Königs-pässe-Tour
Old-/Youngtimer Rallye
Grenzenloser Fahrspaß. In Italien, den Dolomiten und österreichischen Alpen.
01. bis 12. Oktober
Polen und seine Masuren
Old-/Youngtimer Rallye
Der Osten ruft
103
109
115
123
08. bis 14. Oktober
Hershey und CHARLOTTE / USA
Flugreise
Teilemarkt und Nascar-Rennen
19. bis 25. Oktober
Kurviger Herbst
Old-/Youngtimer Rallye
Nach Italien, Umbrien und Marken. Aber auch zur Auto e Moto d’Epoca in Padua.
24. bis 27. Oktober
Auto e Moto d’Epoca
Komfortbusreise
Italiens größte Oldtimermesse. Immer größer, immer besser.
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31. Okt. bis 04. Nov.
London Brighton Run
Komfortbusreise
Zum berühmten Run an die Küste. London, England und eine Prise Belgien.
09. November
DIE GANS im boxenstop
14. bis 18. November
Classic MotorShow - Birmingham
Komfortbusreise
Die englische Hallenmesse für Old- und Youngtimer.
07. Dezember
Fondue Abend Der Nikolaus kommt.
31. Dezember
Silvester IM BOXENSTOP Jahreswechsel feiern.
15. Dez. bis 16. März 2014
sonderschau im boxenstop
07. bis 10. März 2013
Boxenstop stellt ausStuttgart Retro Classic
14. bis 16. Juni 2013
Boxenstop stellt ausKlassikwelt Bodensee
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Die 6. Verkaufs- und Eventmesse
für Klassiker zu Lande, zu Wasser
und in der Luft ...
14. – 16. Juni 2013
MESSE FRIEDRICHSHAFEN
Der Markt für klassische
Automobile, Motorräder,
Flugzeuge, Boote und
Traktoren
Restaurierung
Airshow mit den Flying Bulls
Rennstrecke mit spannenden
Demoläufen
Klassiker-Parade
Oldtimer-Teilemarkt, Clubs
Auktion
Lifestyle-Accessoires
und vieles mehr
Alle Infos unter:
www.klassikwelt-bodensee.de
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MORe
MUSEUMS-OLDTIMER-REISE
Nationales Automobilmuseum/Collection Schlumpf.
Museum der französischen Eisenbahn.
Peugeot Werksmuseum.
17. März
Komfortbusreise
Es gibt Museen, die besucht Mann bzw. Frau einmal, hat sie dann für immer gesehen. Eigentlich
schade. Wir kennen aber auch Museen, die bleiben
in guter Erinnerung, bieten selbst nach wiederholtem Besuch Spannendes. Eines davon könnten wir
täglich aufsuchen. Völlig ohne Langeweile. Ganz im
Gegenteil. Sie wissen hoffentlich, von welchem Museum die Rede ist. Es liegt im geografischen Mittelpunkt von Baden-Württemberg. Fängt mit B an.
Endet mit P. Jawohl, Boxenstop!
Aber dieses Museum steht nicht im Fokus unserer MORe. Wir gehen wieder mal ins Ausland,
diesmal nach Frankreich, bieten drei Museen, die
zu den Besten zählen. Zumindest in Europa.
Musée National de l’Automobile,
Kollektion Schlumpf in Mulhouse.
Musée Français du Chemin de Fer,
ebenfalls in Mulhouse und das
Musée de l’Aventure Peugeot
in Sochaux.
Alle drei waren schon einmal, vor Jahren, Ziel
einer MORe. Die Reise war seinerzeit ausverkauft. Unsere Gäste waren tief beeindruckt vom
Gebotenen. Seit diesem Besuch ist viel Wasser
die Ammer hinuntergeflossen. Die Welt hat sich
verändert. Nicht grundlegend. Sie ist immer noch
die Alte. Aber ganz spurlos sind die letzten Jahre
an ihr nicht vorbei gegangen. Auch nicht an den
drei Museen. Dem Herrgott, dem Steuerzahler
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und Aktionär sei’s gedankt: In allen drei wurde
seit dem letzten Besuch viel Geld in die Hand
genommen. Sie wurden umgebaut, umgestaltet,
deutlich verbessert. Besonders zum Positiven
hat sich das Schlumpf Museum in Mulhouse im
Elsass verändert. Zwar werden nach wie vor 400
Fahrzeuge auf nunmehr 17.000 qm ausgestellt.
Aber großzügiger, besser gegliedert. Die Fülle erschlägt nicht mehr. Die Besucher sind viel aktiver
in die Ausstellung integriert. Sie fühlen sich förmlich als dazu gehörend. Bugatti dominiert nach
wie vor. Die royalen Modelle gehören zu den top
Highlights. Das ist auch gut so. Aber mittlerweile
prägen auch Ferrari, Mercedes Benz, Porsche
und ein ganzes Rudel Formel 1, sowie Le Mans
Rennwagen, dieses einzigartige Museum.
Im Eisenbahnmuseum, das Musée Français du
Chemin de Fer, werden auf 15.000 qm Lokomotiven aus allen Epochen gezeigt. Und zwar sowohl Dampf- als auch Elektro- und Dieselmotor
betriebene. Die Museumsmacher sprechen von
der „beträchtlichsten, zurückblickenden Zusammenziehung von Eisenbahnmaterial des europäischen Kontinents“. Trotz der holprigen Sprache
ein hoher Anspruch! Dieses Museum begeistert
nicht nur durch seine Vielfalt, sondern auch durch
die lebendige Präsentation. Einzelne Exponate,
vor allem Personenwagen, aber auch LokomotivFührerstände dürfen sogar betreten werden. Boxenstop hat dieses Museum wiederholt besucht.
Jedes Mal waren wir begeistert. Wir schwärmen
von einer Schnellzugs-Dampf-Lokomotive, der
SNCF. Dieser Stahlkoloss hat früher die Strecke Basel - Paris bedient. Er wird im Museum in
„Betrieb“ genommen. Wenn sich die mannshohen Treibräder zunächst langsam, später immer
schneller drehen, bleibt kein Auge trocken.
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Und schlussendlich das Peugeot Werksmuseum
in Sochaux. Auf 6.000 qm wird die abwechslungsreiche Geschichte der Marke mit dem Löwen
umfassend, aber genauso spannend, dargestellt.
Peugeot hat(te) eine außergewöhnlich breite Produktpalette. Sie beschränkt sich bei weitem nicht
auf Automobile. Fahrräder, Motorräder, Nähmaschinen, Pfeffer- und Kaffeemühlen, Rasierapparate, Schusswaffen, prägen eine der besten Marken
Europas. Im Peugeot Museum werden außerordentlich viele Geschmacksrichtungen „bedient“.
Hier finden Mann und Frau viel Interessantes.
Die MORe Reise 2013 startet um 8.00 Uhr vom
Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum in Tübingen. Über den Schwarzwald, vorbei an Freiburg, wird das erste Ziel, das elsässische Mulhouse angesteuert. Hier haben unsere Gäste die
Qual der Wahl. Die einen besuchen das Nationale
Automobilmuseum. Die anderen das französische Eisenbahnmuseum. Beide Museen können
leider nicht zusammen besichtigt werden, zumindest nicht bei der MORe.
Im Schlumpf Museum können sich unsere Gäste
über Audioguides ein umfassendes Bild machen.
Das Eisenbahnmuseum wird bei einer Führung
vorgestellt.
Essen und Trinken sind wichtig. Deshalb laden
wir nach den Museumsbesuchen zu einem warmen Imbiss ein. Bereits morgens bei der Anreise
haben wir bereits unser beliebtes Bordfrühstück
mit Kaffee serviert.
Am frühen Nachmittag wird die Reise Richtung
Westen fortgesetzt. Circa eine Stunde nach
Mulhouse ist das Peugeot Werksmuseum in Sochaux das nächste Ziel. Dieses Museum sollen
unsere Gäste ebenfalls bei einer Führung kennen
lernen. Klar, kann danach jeder Gast seine persönlichen Schwerpunkte setzen.
Nach dem Peugeot Museum laden wir zu Kaffee und Kuchen ein. Damit soll’s aber nicht getan
sein. Auf dem Heimweg, im Südbadischen, in
Mühlheim, erwartet unsere Gäste ein Abendmenü. Bei einem guten Essen und einem ebenso
guten Gläschen Wein klingt eine schöne MORe
Reise aus.
Gegen 22.00 Uhr biegt der Boxenstop Komfortreisebus, die „Charlotte“, wieder zum Boxenstop
in Tübingen ab.
Unsere Leistungen
· Musée National de l’Automobile Mulhouse, Audioguides
oder: Musée Français du Chemin de Fer Mulhouse, Führung
· Musée de l’Aventure Peugeot Sochaux, Führung
· Bordfrühstück, Mittagsimbiss
· Menü, Alte Post Müllheim
·Reisebegleitung
· Komfortbusreise (4-Sterne)
Ihr Reisepreis
Pro Person
v115,-
UHREN SPEZIAL
In deutsche Lande
Nach Glashütte. Der Uhrmacherstadt.
12. bis 15. März
Komfortbusreise
Seit Jahren lädt Boxenstop zu Uhren Spezial
Reisen ein. Mit Erfolg! Meist in die Schweiz, zu
berühmten oder vielleicht sogar den berühmtesten Uhrenmanufakturen. In diesem Jahr bleiben
wir wieder einmal in deutschen Landen. Denn die
hiesige Uhrmacherzunft muss sich nicht verstecken, hält jedem, auch internationalem Vergleich,
Stand.
Jedes Mal machen wir uns intensivst Gedanken
darüber, was wir unseren Gästen an Neuem,
Hochinteressantem, Speziellem, bieten können.
Allein die Verkaufs- und Ausstellungsräume der
Hersteller sind einfach zu wenig. Zumindest für
den Kundenkreis, den wir mit dieser Reise ansprechen wollen. Denn die Räume dahinter
stehen nicht jedem so leicht offen. Aber genau
dort, in der Produktion, Entwicklung, liegt die
Spannung. Hier spielt die Musik. Tickt das Werk,
zumindest für Uhrenkenner. Nur die möchten wir
mit unserer Spezialreise ansprechen.
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Wir geben’s offen zu: Boxenstop verfügt alleine
auch nicht über den Sachverstand, die Möglichkeiten, vor allem Beziehungen, um den hohen
Ansprüchen gerecht zu werden. Aber wir haben
Herrn Michael Horlbeck in unseren Reihen. Der
ist ein echter Gewinn. Denn er ist ein ausgewiesener, anerkannter Fachmann. Er verfasst Bücher,
schreibt den Armbanduhren-Klassik-Katalog. Er
geht locker als wandelndes Lexikon durch. Aber
er hat vor allem Kontakte. Sehr stabile, in die Tiefe führende, keine oberflächlichen. Er kennt die
Entscheidungsträger, weiß, wo er erfolgreich für
die Boxenstop Gäste aktiv werden kann. Sie wissen ja: Beziehungen schaden nur demjenigen,
der sie nicht hat.
In diesem Jahr hat er ein Besuchsprogramm erster Güte für Glashütte zusammengestellt. Das
muss jeden Uhrenliebhaber begeistern. Tutima,
Moritz Grossmann, Wempe/Sternwarte, Glashütte Original, Uhrenmuseum Glashütte. Allein
die vier Manufakturen und das Museum wären
eine Reise wert. Aber wir legen noch eine Schippe drauf. August Horch Museum Zwickau und
Dresden, das weltberühmte Elbflorenz.
Mit dieser Uhren Spezial Reise ist es hopfenleicht
zahlreiche, auch unterschiedliche Geschmäcker,
zu bedienen. Das tun wir äußerst gerne.
Alle Uhren Spezial Reisen sind gästemäßig äußerst eng limitiert. Die Uhrenmanufakturen können ihr Wissen nicht in großer Runde Preis geben. Sie wollen es auch nicht. Dafür haben wir
Verständnis. Deshalb ist auch diese Reise auf
20 Gäste limitiert. Mehr geht beim besten Willen
nicht.
Genug der Worte, lasst Taten folgen.
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Dienstag, 12. März
Anreise
Der Boxenstop Komfortreisebus****, die „Charlotte“ macht sich um 7.00 Uhr auf den Weg
Richtung Osten. Der Startschuss erfolgt vor dem
Boxenstop Museum. Dort können sich unsere
Gäste bereits ab 6.00 Uhr einfinden. Diese Stunde Puffer ist Gold wert. Vor allem für Gäste, die
von weit her reisen. Keiner will sich auf die letzte
Minute hinaus lassen. Wir empfangen alle Gäste mit ofenfrischen Brezeln und Kaffee. Die PKW
unserer Gäste werden im nahegelegenen Universitätsparkhaus geparkt. Dort stehen sie sicher
unter Dach. Die Parkgebühren gehen zu Lasten
des Boxenstop. Nicht schlecht.
schen Automobilindustrie mit der Gründung des
sächsisch-thüringischen Automobilclubs 1903
ist das andere. Nur Autos auszustellen wäre an
dieser historischen Stätte zu wenig. Dafür ist der
Fundus hier viel zu üppig. Das Museum stellt seine Exponate in Kontext zur Epoche. Die Sahnestückchen werden übrigens im ehemaligen Speisesaal der Horch Werke gezeigt.
Bei einer Führung lernen Sie zwar bei weitem
nicht das größte, aber eines der besten Museen
kennen.
Von Zwickau geht’s schnurstracks nach Dresden
in ein echt klasse Hotel, das Privathotel Elbflorenz****, mitten in der Stadt.
Um 7.00 Uhr geht’s endgültig los. Über die Autobahn führt der Weg zunächst Richtung Norden.
Im bayrischen Hof gibt es einen Richtungswechsel nach Osten.
Von hier aus ist es nur ein Katzensprung zu den
berühmtesten Sehenswürdigkeiten wie Zwinger,
Frauenkirche, Semperoper, Grünes Gewölbe, Residenzschloss Fürstenzug oder Brühlsche Terrassen.
Unterwegs servieren wir unser beliebtes Bordfrühstück mit Kaffee. Später, um die Mittagszeit,
laden wir zu einem warmen Imbiss ein.
Wetten, dass es Sie nach Ihrer Ankunft nicht lange im Hotel hält? Obwohl Sie hier allen Komfort
finden und Sie sich wohlfühlen werden. Sie wollen raus, wollen den alten Kern kennenlernen.
Wie wär’s mit der Frauenkirche? Machen Sie diesen kurzen Spaziergang. Vertreten Sie Ihre Füße,
schnappen Sie frische Luft. Sie wissen ja, wer
lange sitzt, ist früher tot. Bis zum Abendessen
haben Sie noch etwas Zeit. Im Restaurant Quattro Cani beweist die Hotelküche ihr hohes Niveau.
Völlig zu Recht genießt sie einen weit über Dresden hinaus gehenden guten Ruf.
Die erste Station ist Zwickau, eine Stadt, die untrennbar mit August Horch und seinen Horchund Audi-Werken, verbunden ist. Die Audi AG
und die Stadt Zwickau haben diesem großen
Automobilvisionär mit dem
August Horch Museum
ein würdiges Denkmal gesetzt. 2004, genau 100
Jahre nach Gründung der Horch Motorwagenwerke AG Zwickau, wurde im ehemaligen Audi
Werk ein außerordentlich beeindruckendes Museum eröffnet. Auf einer Ausstellungfläche von
2500 qm werden rund 70 Fahrzeuge der historischen Marken Audi, DKW, Horch und Wanderer, gezeigt. Das Leben und Wirken von August
Horch ist das eine. Der Ursprung der sächsi-
Mittwoch, 13. März
Die Zeit zählt
Sie haben hoffentlich gut geschlafen und sich
vom üppigen Frühstücksbüffet im hoteleigenen
Giardino Frühstücksrestaurant bedient.
Im Komfortreisebus geht’s nach Glashütte. Unterwegs wird, wie am Vortag und gestern Abend,
schon reichlich fachgesimpelt. Ihre erste Station
ist Tutima. Diese Manufaktur wurde 1927 von
Dr. Ernst Kurtz als Urofa gegründet. Eine seiner
ersten Entwicklungen war das 19-linige Kaliber,
dessen Spitzenqualität mit Tutima – lateinisch
sicher – bezeichnet wurde. Damit war auch der
neue Name kreiert. Bekannt wurde die Marke vor
allem durch ihren, ab 1941 produzierten, Fliegerchronographen mit dem Kaliber 59. Solche äußerst funktionellen Fliegeruhren sollten später für
die Marke stehen. Vor allem der Chronograph T
760, ausgestattet mit dem legendären LemaniaKaliber 5100, machte Tutima zum Lieferanten der
Luftwaffe. Diesem Chronograph wurde auch als
NATO Uhr internationale Anerkennung zu Teil.
Tutima befindet sich seit 2011 in der alten Bahnmeisterei. Neue Besen kehren bekanntlich gut.
Das hat Tutima beherzigt und gleich zu Beginn
mächtig auf die Pauke gehauen. Am 12. Mai
2011 präsentierte Tutima die erste in Glashütte
entwickelte Minuten-Repetition, die nach historischen Vorlagen entwickelt wurden. Die internationale Fachwelt hat sich seinerzeit ungläubig die
Augen gerieben.
Chefkonstrukteur ist Jens Schneider, ein hoch
begabter wahrer Meister seines Faches. Er hat
ein eigenes Kaliber in der Tradition der Glashütter
Uhrenmacherei entwickelt. Dieses Kaliber wird im
hauseigenen Fertigungszentrum hergestellt. Unsere Gäste werden exklusiv von Christine Hutter
durch die Manufaktur Moritz Grossmann geführt.
Frau Hutter ist eine tolle Frau mit einer Vision, die
sie nunmehr verwirklichen kann.
Tutima wird Ihnen bei einer hochinteressanten
Führung vorgestellt.
Tutima und Moritz Grossmann sind, gleich zu
Beginn dieser Reise, zwei schwere Happen, die
Ihnen aber trotzdem leicht im Magen liegen. Sie
werden begeistern.
Am Nachmittag steht der Besuch bei Moritz
Grossmann an, einer der ganz großen Namen
in der hiesigen Uhrmacherei. Moritz Grossmann
wurde im Sommer 1826 in Dresden geboren.
Er war so talentiert, dass er bald zu den erfolgreichsten Uhrenmachern gehörte. Sein Freund,
Ferdinand Adolf Lange hat ihn nach Glashütte
geholt, wo er sich später selbständig gemacht
hat. Moritz Grossmann starb 1885. Sieben Jahre
nachdem er die deutsche Uhrmacherschule in
Glashütte gegründet hatte.
2008 wurde der Name Moritz Grossmann von
Christine Hutter, einer gelernten Uhrmacherin, zu
neuem Leben erweckt.
2012 hat die alte junge Manufaktur die ehemaligen Geschäftsräume der Urofa, und damit von
Tutima, bezogen.
Auf dem Rückweg nach Dresden gilt es zunächst
für alle, das zu ordnen, was Sie in den letzten
Stunden gehört und gesehen haben.
Sie genießen ein weiteres Mal ein Menü im Hotel Elbflorenz. Danach ist aber jedoch nicht Feierabend. Wir laden zu einer Stadtführung ins
abendliche Dresden ein. Alles zu Fuß, der zentralen Lage ihres Hotels sei’s gedankt.
Donnerstag, 14. März
Sie lassen nicht locker
Klar, Sie lassen nicht locker. Weshalb auch. Auch
heute geben Sie sich wieder ein ambitioniertes
Besuchsprogramm. Den Weg nach Glashütte
kennen Sie. Aber sonst ist alles neu. Sie besuchen als erstes die Glashütter Sternwarte, welche 2006 schon ziemlich verfallen, von der Firma
Wempe wachgeküsst und als historische Sternwarte hergerichtet wurde.
Viele verbinden mit Wempe zunächst Deutschlands renommiertesten Juwelier und Uhrenhändler. Völlig zu recht. Aber dieser Name hat ebenfalls eine lange Tradition für eigene Uhren. Bereits
vor dem Zweiten Weltkrieg war Wempe der Uhrenlieferant für die Marine. Dieser Zugang war nur
den Besten möglich.
11
Mit dem Erwerb der Sternwarte hat Wempe ein
neues Kapitel im Bereich der Armbanduhren aufgeschlagen. In Zusammenarbeit mit Nomos wurden eigene Uhrwerke entwickelt. Wempe produziert den, zurzeit einzigen nach Deutscher DIN
Norm geprüften, Armbandchronometer. Eigentlich kein Wunder. Denn die historische Sternwarte ist die erste Deutsche Chronometerprüfstelle
der Neuzeit.
Glashütte Original könnte zum Höhepunkt dieser
Uhren Spezial Reise werden.
Wie am Vortag sollen Sie über Mittag nicht allzu
viel Zeit verlieren. Boxenstop lädt deshalb zu einem Picknick ein. Bevor Sie quasi das Herz der
Uhrmacherei in Glashütte, die Manufaktur Glashütte Original besuchen. Wie alle Uhrenmanufakturen in Glashütte, hat auch Glashütte Original
keine stromlinienförmige Geschichte erlebt. Ihr
heutiger Ursprung geht auf 1994 und auf Heinz
W. Pfeiffer zurück. Er hat Glashütte Original als
hochwertige Uhrenmanufaktur positioniert und
neue Uhrwerke entwickelt. Bereits nach kurzer
Zeit konnten eigene hochwertige Komplikationen
gefertigt werden.
Freitag, 15. März
Unbarmherzig, wie die Zeit verrinnt
2002 war ein ganz besonderes Glanzjahr. Glashütte Original präsentierte den PanRetroGraph,
der erste Chronograph mit mechanischem
Countdown. Das war die technische Neuerung.
Der Ökonomische: Das Traditionsunternehmen
wurde von der Schweizer Swatch Gruppe übernommen.
Danach reisen Sie mit der „Charlotte“ zum letzten
Mal nach Glashütte. Sie besuchen in der Uhrenstadt das „Deutsche Uhrenmuseum Glashütte“.
Hier wird die knapp 170 Jahre alte Geschichte
der Glashütte Uhrmacherei eindrucksvoll erzählt.
Nicholas G. Hayek, der Gründer der Swatch
Group, hat mit seiner Stiftung dieses tolle Museum ermöglicht. Auf 1000 qm Ausstellungsfläche werden Glashütter Taschen-, Armband-,
und Pendeluhren, aber auch Marinechronometer
und Gangmodelle, astronomische Modelle, sowie historische Werkzeuge, ausgestellt. Bei einer
Führung erhalten Sie einen Überblick über das
Leben und Schaffen großer Uhrmacher. Allen voran Ferdinand Adolph Lange, Moritz Grossmann
und Julius Assmann.
Glashütte Original gehört eindeutig zu den renommiertesten deutschen Uhrenmarken. Bei
einer Führung erhalten Sie tiefe Einblicke in das
Unternehmen, die Produktion, insgesamt auf den
Eigentümerkonzern.
Zurück in Dresden können Sie Ihre eigenen
Schwerpunkte setzen. Am Abend sind Sie sowieso aushäusig. Wir laden Sie in ein ganz originelles
Dresdner Altstadtlokal zum Abendmenü ein. Wir
versprechen heute schon einen schönen Abend.
Was, das soll’s schon gewesen sein? Beinahe.
Aber bevor Sie Sachsen verlassen, bieten wir
zwei Highlights. Sie besuchen den schönsten
Milchladen der Welt, die Pfundsmolkerei. Dieser,
nach der Wende von Villeroy und Boch restaurierte und zum Teil neu aufgebaute Milchladen,
wird Sie begeistern. Hier können Sie sich locker
mit Reisepräsenten eindecken. Aber nur Käse
schauen ist langweilig. Boxenstop lädt deshalb
zu einem zweiten Frühstück ein.
Bevor Sie Glashütte endgültig den Rücken kehren, laden wir zu einem weiteren Imbiss ein. Danach geht’s schnurstracks über die Autobahn
zurück nach Tübingen. Nutzen Sie den Komfort
Ihres Reisebusses, erholen Sie sich, führen Sie
lebhafte Diskussionen mit anderen Uhrenliebhabern. Der Gedankenaustausch mit Kennern, die
Diskussion, ist wesentlicher Bestandteil aller Uhren Spezial Reisen.
Unsere Leistungen
· Elbflorenz Privathotel**** Dresden
3 x Übernachten, Frühstück vom Büffet,
2 x Menü
· Menü im Sophienkeller, Taschenbergpalais
Dresden
· Tutima, Moritz Grossmann, Wempe, Glas hütte Original, Werksführungen
· August Horch Museum Zwickau,
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte,
Führung
· Käseprobe im Milchladen, Molkerei Pfund
Dresden
· Mittagessen am Heimreisetag
· Bordfrühstück / Picknick
· Reisebegleitung Michael Horlbeck
· Komfortbusreise (4-Sterne)
Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
12
v765,v70,-
DER WEG AUFS TREPPCHEN
RALLYE-LEHRGANG
FÜR NOVIZEN UND FORTGESCHRITTENE
für alle, die gewinnen wollen!
mit Hatto Poensgen
23. und 24. März
Samstag/Sonntag
Würden Sie in einen Fluss springen, ohne dass
Sie schwimmen können? Oder Gleitschirmfliegen, ohne vorherige ausgiebige Instruktion? Oder
Schach spielen ohne die Regeln zu kennen? Reiten ohne Reitstunde? Wahrscheinlich nicht. Aber
an einer Rallye teilnehmen, ohne dass Sie sich
mit dem komplexen Thema in Theorie und Praxis
befasst haben, wäre schon im Bereich des Denkbaren. Kann ja nichts schief gehen! Stimmt. Aber
zu gewinnen gibt es dann auch mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts.
Boxenstop hat schon zahlreiche Rallyes veranstaltet. Dabei geht’s immer sportlich zu, muss
es Sieger geben. Und: Verlierer. Leider. Aber so
ist es halt im Leben. Bei allen Siegerehrungen
herrscht meist ein ähnliches Bild. Zu Beginn freudige Erwartungen. Mit jedem Treppchen und Pokal macht sich bei den Nicht-Erwähnten, sagen
wir’s deutlich, den Verlierern Enttäuschung breit.
Und Unverständnis. Weshalb taucht ihr Name
nicht im Zusammenhang mit den Besten auf und
erst ganz zum Schluss? Leicht frustriert machen
sie sich auf den Heimweg. Mehr oder weniger mit
sich und dem gesamten Tag nicht im Reinen.
Soweit hätte es eigentlich nicht kommen müssen. Das müssen Sie sich nicht antun. Lernen
Sie Rallyefahren! Und wie? Normalerweise nur
durch üben, üben, üben. Aber damit’s etwas flotter geht, sich schnell respektable Ergebnisse einstellen, bei einem speziellen Lehrgang. Schalten,
Kuppeln, kurz Autofahren, beherrschen Sie gut.
Dafür sind Sie auf keine Hilfestellungen angewiesen. Aber für das Lesen von Roadbooks, nicht
den Text, sondern zwischen den Zeilen. Oder gar
das „Unterhalten“ mit Straßenkarten. Sie glauben
gar nicht, wie ergiebig althergebrachtes, farbig
bedrucktes Papier, sein kann.
Allein diese beiden Beispiele machen jeden zum
Verlierer, der nicht damit umgehen kann. Deshalb
ehrlich die Frage: Warum setzen Sie sich dem
Stress einer Rallye aus, wenn’s schon am kleinen
1 x 1 hapert? Weshalb beugen Sie mit der Aussage vor, das Ergebnis wäre für Sie überhaupt
nicht interessant? „Just for fun!“ Ob’s Ihnen einer
glaubt, sei einmal dahin gestellt.
Bei allen Boxenstop Rallyelehrgängen werden
in erster Linie breit aufgebaute Grundkenntnisse
vermittelt. In Theorie und Praxis. Jedes Mal mit
unterschiedlichen Schwerpunkten. Selbst wenn
die eine oder andere Wiederholung dabei ist, das
lässt sich nun mal nicht vermeiden, hören auch
die Teilnehmer entscheidend Neues, die einen
solchen Boxenstop Rallyelehrgang schon einmal
besucht haben. Der Lehrstoff ist umfangreich.
Den packt keiner auf einmal.
Bei den heutigen Rallyes liegt der Schlüssel
zum Erfolg in den Wertungsprüfungen. Hier wird
über Sieg und Niederlage entschieden. Auf Zeit
fahren - das will gekonnt sein. Vor allem, wenn
verschachtelte Prüfungen mit unterschiedlichen
Geschwindigkeitsschritten anstehen. Damit haben wir den diesjährigen Schwerpunkt bereits
genannt. Es geht dabei nicht nur darum, genau
die Zeit zu stoppen und zu rechnen, sondern
auch das Heranfahren an die Zeitmesseinrichtung. Die Wertungsprüfungen werden nicht nur in
der Theorie gelehrt, sondern können in der Praxis
ausgiebig geübt werden.
Theorie und Praxis sind zwei gleichwertige Unterrichtsblöcke. Für die Fahrübungen wird kein
Auto im Rallyetrimm benötigt. Ein normaler PKW
und zwei Stoppuhren reichen völlig. Die Kursteilnehmer treffen sich am Samstag im Boxenstop.
Zunächst steht die Theorie im Vordergrund. Ab
dem Nachmittag wird geübt, geübt, und nochmals geübt. Bevor zum gemeinsamen Abendessen geläutet wird, soll das Resümee des Tages
gezogen werden.
Einer der wichtigsten Lehrgangspunkte ist das
gemeinsame Abendessen. Hier wird gefachsimpelt, dass es nur so knallt. Der „kleine Kreis“ ist
ein ergiebiges Diskussionsforum.
primiert, für Schulungszwecke bestens geeignet.
Diese Rallye findet unter „scharfen“ Bedingungen
statt. Aber im Gegensatz zu einem Wettbewerb
gibt es keine Verlierer. Alle sind Gewinner, profitieren von den letzten Stunden.
Übrigens: Hatto Poensgen zeichnet ebenfalls
verantwortlich für die Boxenstop 500 Rallye des
Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum. Die
Teilnehmer des Rallyelehrgangs werden spätestens dort seine Handschrift deutlich erkennen.
Damit jeder das Geübte richtig anwenden kann,
garantieren wir jedem Kursteilnehmer einen sicheren Startplatz.
Jeder Teilnehmer erhält am Ende ein Rallye-Diplom. Er hat damit beste Voraussetzungen für den
(schnellsten) Weg auf’s Treppchen.
Toi, toi, toi!
Leistungen FÜR 2 TAGE
· Rallyelehrgang in Theorie und Praxis
· Übungsrallye über rund 70 Kilometer
·Rallyeurkunde
· 1x1 des Rallyesports - ausführliche schriftli che Unterlagen inkl. Roadbook für die Rallye
·Begrüßungskaffee
· Brezeln am Samstag und Sonntag
· Mittagsimbiss Samstag und Sonntag
· Abendessen am Samstag
· Alkoholfreie Getränke
LEHRGANGSGEBÜHR
Pro Person
Pro Team
v250,v390,-
Am Sonntag wird zur großen Übungsrallye gestartet. Alles, was in den letzten Stunden an Wissen und Erfahrung vermittelt wurde, fließt in das
über 70 km führende Roadbook ein. Sehr kom-
13
TECHNO-CLASSICA ESSEN
Die gröSSte
Klassikermesse
der Welt
13. April
Komfortbusreise
· 1.250 Aussteller aus 30 Ländern
· 200 Clubs und Interessengemeinschaften
· 181.400 Besucher aus 41 Nationen (2012)
· 130.000 m2 Ausstellungsfläche auf 20 Hallen und 4 Freigelände
· 2.500 Klassiker im Verkauf
· Weltgrößtes Klassikerforum der Automobilindustrie
· Infobörse der internationalen Klassikerszene
· 21 Ausstellungssegmente von Restaurierungen über Ersatzteile, Werkzeug bis hin zu Accessoires, Bekleidung und Lebensart
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Die Techno-Classica in Essen feiert ein (kleines)
Jubiläum. Sie findet vom 10. bis 14. April zum 25.
Mal statt. Sie ist die unbestrittene Weltmesse für
Oldtimer-, Klassik- und Prestigeautomobile. Motorsport, Motorräder, Ersatzteile, Restaurierung
und Weltclubtreffen.
Die Automobilindustrie nutzt dieses ausgezeichnete Forum seit Jahren, stellt die Entwicklung des
Automobils dar und schlägt einen historischen
Bogen hin zur Gegenwart. Über 20 Automobilhersteller präsentieren alljährlich automobile Meilensteine, rücken Jubiläen von Fahrzeugmodellen
in den Blickpunkt.
Schon einige Zahlen belegen die Superlative:
Essen ist eines der berühmten
·
·
·
·
130.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche auf 20 Hallen und 4 Freigelände
1.250 Aussteller aus 30 Ländern.
200 Clubs und Interessengemeinschaften
181.400 Besucher aus 41 Nationen (2012)
Eigentlich müssten wir die Techno Classica in unserem Magazin „Freizeit und Reisen“ nicht näher
vorstellen. Denn Eulen müssen nach Athen bekanntlich nicht getragen werden.
Ein kurzer Rückblick auf die letzte Messe sei
trotzdem gestattet.
Der internationale Fachhandel sprach von sehr
guten Verkaufsabschlüssen. Essen ist international die wichtigste Kontakt- und Absatzplattform. Anton L. Franssen, Geschäftsführer der
SIHA, kann deshalb selbstbewusst ausführen,
dass „unser Anspruch, die weltweit führende
Messe für den Klassiksektor zu sein, deutlich
unterstrichen wurde“. Und weiter: „Die Techno
Classica ist das Spiegelbild der Leidenschaft für
historische Fahrzeuge. Ein großes internationales
Familientreffen, zu dessen Flair vor allem auch
das ideenreiche und fantasievolle Engagement
der über 200 beteiligten Clubs beigetragen hat.“
Selbst der Präsident des Klassik Weltverbandes
FIVA, Horst Brüning, bestätigt, dass niemand an
der Techno Classica vorbeikommt, der in Branche und Szene mittendrin sein will. Hier trifft sich
die ganze Klassikwelt.
„MUSS“.
Deshalb bietet Boxenstop seit vielen Jahren
eine Komfortbusreise dorthin an. Immer mit Erfolg. Selbst wenn wir im letzten Jahr unter der
Terminkollision mit der Retro Classic gelitten haben. Unser 4-Sterne Komfortreisebus startet um
4.30 Uhr in Tübingen. Weitere Zustiege bieten
wir gerne an. In jedem Fall Leonberg. Alle reisen auf schnellem Weg nach Essen. Direkt vor
den Haupteingang. Ohne lästiges Umsteigen,
wie es von Gästen, die mit Zug oder Auto anreisen, verlangt wird. Nur wenige Meter von der
Bushaltestelle entfernt, erreichen unsere Gäste
auf kurzem Weg das Klassikertraumland. Sie verweilen dort gut und gerne sechs Stunden. Diese
Zeit reicht. Machen Sie sich da mal keine Sorgen. Denn irgendwann lässt auch die Kondition
des größten Oldtimerenthusiasten merklich nach.
„Memory full“, möchte man sagen. Es geht nichts
mehr in den Kopf, die Füße schmerzen.
Um 18.30 Uhr macht sich der Boxenstop Komfortreisebus auf den Rückweg. Gegen Mitternacht fällt die Zielflagge. Sie machen sich’s
gemütlich in Ihrem Komfortsessel, denken mit
Schrecken daran, wie es wäre, wenn Sie die
Rückreise im eigenen PKW absolvieren müssten.
Angenehm wäre das nicht. Ganz anders als im
Komfortreisebus.
Boxenstop sorgt nicht nur gerne für die Eintrittskarte, sondern auch für Ihr leibliches Wohl.
Deshalb laden wir zu unserem beliebten Bordfrühstück mit Kaffee, auf der Rückreise zu Kaffee
und Kuchen, ein. Selbstverständlich werden unterwegs (kleine) Pausen eingelegt.
Unsere Leistungen
· Tageskarte Techno Classica
·Bordfrühstück
· Kaffee und Kuchen
·Reisebegleitung
· Komfortbusreise (4-Sterne)
Ihr Reisepreis
Pro Person
v90,-
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3 - 2 01 3
1
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JAHRE
0
2
Motor Klassik
Leserreise
Lockruf des Südens
18. bis 21. April
im Old- /Youngtimer
Autofahren macht Spaß. Erst recht mit Old- und
Youngtimern oder Klassikern der Zukunft. Die
Saison ist noch jung, der Winter, Gott sei Dank,
vorbei. Jetzt hält Sie nichts mehr. Sie wollen raus,
wieder mal schöne Kilometer zusammen mit
anderen erleben. Für „Lockruf des Südens“, haben wir dieses Jahr den Schwarzwald, genauer
den Südschwarzwald, das Markgräflerland und
den Kaiserstuhl, also mit die schönste Gegend
Deutschlands, als Ziel festgelegt.
Bei allen Motor Klassik Leserreisen, die vom Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum in Tübingen organisiert und durchgeführt werden, zählt
allein der Fahrspaß. Sonst nichts. Keine Wertung,
Sollzeiten, Sponsorenverpflichtungen. Nichts!
Überhaupt nichts! Nur fahren, fahren, fahren.
Aber keinesfalls ewig weit. Und genießen. Nach
knapp 200 km sollen die Tagesetappen beendet
sein, wird die schwarz/weiß karierte Flagge gezeigt. Aber nur sinnbildlich. Denn alles was nach
Wettbewerb riecht, ist verpönt. Die Teams fahren
nicht auf breit ausgebauten Straßen. Die findet ja
jeder. Wer bei der Motor Klassik Leserreise dabei
ist, den erwarten abgelegene, kurvenreiche, verkehrsarme Sträßchen in schöner Natur und herrlichen Landschaften. Bereits in zahlreichen Rallyes hat Boxenstop bei seiner Streckenauswahl
immer ein besonders glückliches Händchen bewiesen. Das wollen wir auch bei der Motor Klassik Leserreise „Der Süden ruft“ gerne beweisen.
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Bei dieser Rallye sind Old- und Youngtimer sowie
Klassiker der Zukunft zugelassen. Es wird nicht
im Konvoi gefahren. Ebenso wird auf Startzeiten
verzichtet. Jedenfalls muss keiner in aller Herrgottsfrühe raus um abends noch rechtzeitig ins
Hotel zurückzukehren. Das wollen wir nicht. Wir
geben lediglich einen Pflichttermin vor. Und der
ist für das Abendessen um 19.00 Uhr, wo sich
unsere Gäste auf ein gutes 4-Gang Menü freuen dürfen. Da sollen alle dabei sein. Das klappt.
Wir sind sicher. Denn es gibt ja auch noch andere
Genüsse als Fahren, die ihren Reiz haben.
Jedes Team erhält ein ausführliches Roadbook,
das vom Boxenstop vorab eigenhändig abgefahren und erstellt wird. Nix Online-Routenplaner.
Boxenstop weiß ganz genau, was es empfiehlt,
was geht und wo man besser einen großen Bogen schlägt.
Alle Gäste übernachten unter einem Dach, im
sehr guten Hotel Hirschen**** in Glottertal. Dieses
Hotel bietet viele Annehmlichkeiten. Es besitzt einen tollen Wellnessbereich mit Sauna, Whirlpool,
Dampfbad, Solarium und Panoramahallenbad
mit Gegenstromanlage.
Boxenstop lädt mehrfach zu seinen äußerst beliebten Picknicks ein. Dabei wachsen Gruppen
zusammen. Sämtliches Gepäck wird im Servicewagen, dem „Max“, befördert. Dieser „Max“ ist
ein Tausendsassa, ein richtiger Teufelskerl. Er
befördert eine Feldküche fürs Picknick. Er steht
auch bei Pannen zu Diensten. Und wenn’s ganz
haarig wird, nimmt er einen Havaristen Huckepack. Kam bisher allerdings noch nie vor.
Diese Motor Klassik Leserreise lebt, wie ihre Vorgänger, von der guten Stimmung. Bei ihr geht’s
nicht steif, aufgesetzt oder gestelzt zu. Vielmehr
locker, sportlich, leger. Denn alle Teams verbringen ihre Freizeit, oftmals eine ganz kostbare.
Ihre Freude soll nicht durch irgendwelche „Mätzchen“, getrübt werden.
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Jetzt sind hoffentlich schon viele Leser darauf gespannt, wo dieses Jahr die
Motor Klassik Leserreise
ihre Kreise ziehen wird.
Donnerstag, 18. April
Erster Urlaubstag
Auf geht’s über Berg und Tal. In den Schwarzwald. Wer ankommen will, muss zuerst starten.
Eigentlich eine Binsenweisheit. Aber auch die
verdient es, ab und zu wiederholt zu werden.
Alle Teams treffen sich im Boxenstop Auto- und
Spielzeugmuseum in Tübingen, bedienen sich
vom kalt/warmen Frühstücksbüfett. Das muss
sein, schafft die Grundlage für einen interessanten Reisetag. Südbaden zählt als wärmste
Gegend Deutschlands. Hinter diesem guten
Ruf wollen wir hier in Tübingen nicht entscheidend zurückstehen. Wir hoffen darauf, dass das
Frühjahr bereits mit angenehmen Temperaturen
glänzt. Vielleicht so angenehmen, dass Sie das
Frühstück auf unserer Terrasse „Beau Virage“
genießen können. Baden-Württemberg wirbt
„Wir sind Süden“. Diesem Anspruch wollen wir
alle Ehre machen. Bevor der Startschuss endgültig knallt, wollen wir alle Teams vorstellen. Das
muss sein. Ganz klar. Schlussendlich sollen Sie
ja wissen, mit wem Sie die nächsten vier Tage
Ihre Freizeit verbringen. Gegen 10.00 Uhr beginnt das große Stühle rücken. Sie wollen nicht
den gesamten Tag am Start verbringen. Mit einem klaren Bild Ihres Ziels vor Augen, geht‘ s in
weitem Bogen hinaus in die schöne Welt. Im Neckartal, das nach Rottenburg romantische Züge
annimmt, führt der Weg Richtung Schwarzwald.
Zunächst läuft’s ziemlich eben, kein nennenswertes Auf- und Ab. Das wird sich allerdings im
Laufe der Etappe ändern. Dafür sorgen wir gerne in unserem Lieblingsrevier. Die erste Station
ist Schramberg, eine Stadt, die museumsmäßig
in den letzten Jahren kräftig Gas gegeben hat.
Schramberg beherbergt gleich zwei Automuseen. Sie besuchen das „ErfinderZeiten Museum“.
Sie besichtigen die Sammlung von Herrn Martin
Sauter, der Ihnen, wenn’s irgend geht, gerne seine Exponate persönlich vorstellen wird. Leider
bleibt für die Autosammlung Steim, die sich in
unmittelbarer Nähe befindet, keine Zeit. Wirklich
schade. Aber so lange können wir die Mittagspause beim besten Willen nicht ausdehnen. Wir
wollen Ihnen in Schramberg nicht nur Genüsse
für Augen und Nase bieten, sondern auch für
Ihren Gaumen. Nichts besonders Aufwendiges.
Vielmehr Einfaches, aber trotzdem Gutes. Lassen Sie sich überraschen.
Nach Schramberg geht’s langsam zur Sache,
wird’s ernst. Die Berge verdienen zu Recht ihren
Namen, erreichen locker die tausend Höhenmetermarke oder liegen bereits zum Teil darüber.
„River deep, mountain high“, ist einer der Songs,
der Tina Turner hat unsterblich werden lassen.
Daran werden Sie sich heute erinnern. Aber auch
an das Volkslied „Schwarzwald, oh Schwarzwald,
wie bist Du so schön“. Beides passt zusammen.
Kennen Sie das Hexenloch? Nein? Dann wird es
höchste Zeit, diesen weißen Fleck auszuradieren.
Von der B 500, der beliebten Schwarzwaldhochstraße, geht’s kurvenreich steil bergab ins Tal. Tief
unten gibt sich die Sonne selten ein Stelldichein.
Wenn überhaupt. Boxenstop gibt sich heute musikalisch. „Hinter Dir geht’s abwärts, vorwärts,
steil bergauf.“ Erneut grüßt Wolfgang Ambros
mit seinem „Watzmann“. Sie müssen aus dem
Tal heraus, meistern Kurve um Kurve meist im 2.
Gang. Auf der Höhe bei St. Märgen angekommen, genießen Sie die liebliche Schönheit des
Südschwarzwalds. Von weitem grüßt der Höchste, der Feldberg. Nach St. Märgen mit seiner
wunderschönen Kirche geht’s bergab. In weiten
Bögen schwingen Sie ins liebliche Glottertal. Sie
lassen Ihren Oldie gemütlich vor sich hin schnurren. Ihr Gaspedal hat Pause. Ihre Bremse nicht.
Die Belastung ist allerdings überschaubar. In
Glottertal biegen Sie links zum Hotel Hirschen****
ab. Sie parken auf abgesperrter Fläche, werden
freundlich empfangen, freuen sich auf Ihr Zimmer,
den angenehmen Service.
Die Zeit bis zum Menü können Sie vortrefflich
nutzen. Sei es mit einem ersten Spaziergang, mit
Fitness oder Füße hoch legen. Ganz wie’s Ihnen
beliebt.
Beim abendlichen Begrüßungsaperitif und Menü
gehen die Gesprächsthemen so schnell nicht
aus. Da sind wir sicher.
Freitag, 19. April
Zweiter Urlaubstag
Stippvisite bei Dr. Brinkmann
Sie haben hoffentlich die Ruhe Ihres Hotels genossen. Wie wär’s mit einem Spaziergang im hoteleigenen Park oder sogar etwas Morgengymnastik?
Der Kaiserstuhl, diese zerklüftete Vulkanhügellandschaft, liegt unmittelbar vor Ihnen. Durch die
Weinberge erreichen Sie eine der bekannten Lagen nach der anderen. Sie biegen in einen kleinen
Weinbergpfad ab. Mitten in den Weinbergen kennt
das Boxenstop Team einen tollen Picknickplatz.
An dem dürfen Sie nicht vorbei fahren. Den findet nämlich nicht jeder. Aber mit dem Boxenstop
Roadbook ist es kein Problem. Jedenfalls ist an
diesem Picknickplatz ein Pflichtstopp angesagt.
Denn hier oben ist gut sein. Vor allem, wenn es
ein ganz originelles Picknick wird. Mehr wird nicht
verraten. Heute wollen wir Ihnen etwas Besonderes bieten.
Alles geht einmal vorbei. Schmale Sträßchen,
asphaltierte landwirtschaftliche Wege, führen hinaus aus dem Weinberglabyrinth. Achkarren ist
auch so ein Flecken, ein Name, der für guten
Wein steht. Mal sehen, ob Sie die Winzergenossenschaft ungestreift passieren.
Das Frühstücksbüffet schließt nahtlos an das Menü
des Vorabends an. So schnell bricht keine Not aus.
Die Versuchung ist groß. Ihr zu widerstehen fast
nicht möglich. Wir schaffen’s jedenfalls nicht.
Vor Glottertal haben Sie noch eine weitere Station
zu absolvieren. Sie besuchen in Gundelfingen die
Firma Kleißler, die sich insbesondere mit BMW
Oldtimern und Fahrzeugen einen sehr guten Ruf
erworben hat.
Möglicherweise haben Sie schon gestern, im
Glottertal, die Schwarzwaldklinik in der Ferne
gesehen. Falls nein, ist nicht schlimm. Denn heute Morgen ist sie Ihr erstes Ziel. Zunächst leicht
bergauf, später drastisch stärker, erreichen Sie die
Schwarzwaldklinik. Ob wohl Herr Dr. Brinkmann
da ist? Vergnügt er sich wieder mit seiner Christa?
Vor der Schwarzwaldklinik versammeln sich alle
Teams zum obligatorischen Gruppenfoto. Irgendwann müssen Sie weiter, bergab ins Rheintal. Auf
abgelegenen Straßen und Sträßchen, kurvenreich
idyllisch im Wald und auf der Flur, peilen Sie den
Kaiserstuhl an. In Riegel, der Stadt für das Bier mit
dem bekannten Brauwasser, gönnen Sie sich ein
Pause für ein Tässchen Kaffee. Sie haben zwar
nicht alle Zeit der Welt, aber dafür in jedem Fall.
Wenn Ihnen der Schwarzwald durch den Kopf
geht, stoßen Sie unweigerlich irgendwann auf
Torte. Jawohl, auf die Schwarzwälder Kirschtorte. Wenn Sie in Ihren Gedanken schon so weit
sind, dann kommen Sie im Glottertal, an der Konditorei Glotterstüble nicht vorbei. So geht’s dem
Boxenstop Team jedes Mal. Allerdings, was hat
Gundelfingen mit dieser Glottertaler Konditorei zu
tun? Vordergründig nichts. Aber heute Nachmittag viel. Denn wir laden Sie zu Kaffee und einer
frischen Schwarzwälder Kirschtorte ein. Dreimal
dürfen Sie raten, wo dieses sahnige Gebilde zusammengebastelt wurde. Im Glottertal! Richtig.
Diese Schwarzwälder Kirschtorte ist übrigens
eine absolute Sünde. Sie wird Ihnen nicht vergeben. Niemals. Mit ihr müssen Sie leben. Fer-
tig werden. Bis an Ihr Lebensende. Das dauert
hoffentlich noch viele Jahre, Jahrzehnte. Aber
bleiben wir ehrlich: An dieser Last tragen Sie, zumindest vom Gemüt her, nicht allzu schwer.
Die restlichen Kilometer von Gundelfingen nach
Glottertal laufen locker von der Hand. Ist ja auch
nicht mehr allzu weit.
Im Hotel Hirschen warten zahlreiche Annehmlichkeiten auf Sie. Pool, Park, möglicherweise auch
die Gartenwirtschaft oder erneut ein kleiner Spaziergang durch den verträumten Flecken. Oder
für Benzingespräche bei einem Gläschen Glottertaler Wein.
Am Abend laden wir zu einem weiteren Menü ein.
Samstag, 20. April
Dritter Urlaubstag
Bergvagabunden
Heute wird’s bergig. Auch wenn Sie die eine oder
andere (kleinere) Herausforderung erwartet, alle
Passagen sind gut zu packen. Beim Frühstücksbüffet bringen Sie bereits die halbe Miete für einen schönen Tag ins Trockene. Das sind immerhin schon 50%!
Wasser, Ölkontrolle, Schrauben nachziehen, haben Sie alles schon hinter sich gebracht. Ihrem
Fahrvergnügen stellt sich nichts mehr in den
Weg. Aus dem Glottertal heraus, auf der badischen Weinstraße durch Freiburg hindurch, ruft
Sie der immerhin 1068 m hohe Schauinsland.
Kurve um Kurve, auf historischen Rennpfaden,
schrauben Sie sich nach oben. „Wenn wir erklimmen, schwindelnde Höhen, Bergvagabunden sind wir.“ Mit diesem alten Volkslied auf
den Lippen kann nichts schief gehen. Auf dem
Schauinsland angekommen, lässt die Witterung
hoffentlich einen weiten Blick nach Frankreich
zu. Wenn Sie sich auf Ihre Zehenspitzen stellen,
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können Sie möglicherweise den Eifelturm in Paris sehen. Ein Quäntchen Glück gehört allerdings
schon dazu. Aber vor allem: Vergessen Sie Ihre
Zehenspitzen nicht. Sonst wird’s in jedem Fall
nichts. Ausgeschlossen.
Über Oberried steigen Sie hinunter nach Kirchzarten. Auf Höhe von Stegen holen Sie Schwung
für den Aufstieg nach St. Peter. Dort besichtigen
Sie die ehemalige Benediktinerabtei. Sie wird Ihnen bei einer Führung vorgestellt. Solange Sie
sich mit den himmlischen Heerscharen beschäftigen, bereiten wir für Sie ein weiteres Picknick
vor. Sie wappnen sich für den nächsten Aufstieg.
Der dritthöchste Berg des Schwarzwalds, der
Kandel, er misst stramme 1243 m, steht zur Eroberung an. Er darf gestürmt werden. Seine Panoramastraße hat es in sich. Das bergauf fahren
nimmt fast kein Ende. Oben angekommen bietet sich Ihnen wieder ein toller Ausblick auf die
Rheinebene. Auf den Eifelturm haben Sie jetzt
allerdings keine Chance mehr. Der versteckt sich
gekonnt. Dieser Schuft!
Das Kurvengeschlängel nach Waldkirch ist nicht
von schlechten Eltern. Nach einem kleinen
Schlenker ins Elztal, vorbei am Vögelestein, was
für ein niedlicher Name, erreichen Sie am späten Nachmittag wieder Glottertal. Zufrieden streicheln Sie über die Motorhaube Ihres so treuen
„Kameraden“. Vergessen Sie aber auch nicht Ihren Copiloten. Ein Lob, eine Streicheleinheit, oder
gar ein Kuss, soweit erlaubt, setzt ungeahnte
Kräfte frei. Wow!
Am vorletzten Tag der Motor Klassik Leserreise
sind Sie aushäusig. Im Komfortreisebus laden wir
Sie in ein schönes Weinrestaurant ein. Wohin? In
Ihringen am Kaiserstuhl. Mehr wird aber heute
nicht verraten. Aber Sie können sich jetzt schon
auf einen schönen Abend freuen.
20
Übrigens: Ihr Führerschein ist Ihnen heute Wurst
egal. Da machen Sie sich mal keine Sorgen. Boxenstop sorgt für Ihren sicheren Transfer.
Sonntag, 21. April
Vierter Urlaubstag
Abschiedsschmerz
Die Zeit, die Zeit, wo ist sie nur geblieben? Vor
allem in den letzten drei Tagen. Das Boxenstop
Frühstücksbüffet liegt schon weit zurück. War
doch aber erst am vergangenen Donnerstag.
Sie bedienen sich nochmals vom Büffet. Aber
irgendwie ist die Spannung weg, der Dampf
draußen. Obwohl Sie nochmals richtig schöne
Schwarzwaldkilometer serviert bekommen.
Der Boxenstop Kofferservice funktioniert wie am
Anreisetag. Gerne befördern wir Ihr Gepäck nach
Tübingen. Sie verlassen das Glottertal. Zunächst
auf bekannter Strecke. Ab St. Märgen bieten
wir neue Kilometer. Der Streichen mit 1082 m
führt Sie nochmals ordentlich nach oben. Vorbei
an Schwenningen, Rottweil, geht’s über heiße
Sträßchen zurück nach Tübingen.
Im Boxenstop empfangen wir Sie mit Kaffee und
Kuchen. Ihr Fahrzeug steht vor dem Museum,
fein säuberlich mit den anderen aufgereiht. Es
blinzelt in die Frühjahrssonne, ist mit sich zufrieden, hat in den letzten Tagen gute Arbeit geleistet. Wenn’s dem Fahrzeug gut geht, freut sich der
Mensch. Sie genießen den Ausklang der Motor
Klassik Leserreise 2013. Zwar mit etwas Wehmut. Aber mit der Hoffnung auf das nächste Jahr,
an die Motor Klassik Leserreise 2014.
Unsere Leistungen
· Hirschen**** Hotel Glottertal
3 x Übernachten, Frühstück vom Büffet, 2 x Menü
· Menü Weinrestaurant Ihringen, inkl. Transfer
· Museum ErfinderZeiten Schramberg, Führung
· Firma Kleißler, Gundelfingen
· Benediktinerabtei St. Peter, Führung
· Frühstück vom Büffet, Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum
· Picknick, Schwarzwälder Kirschtorte Konditorei Glotterstüble
· Kaffee und Kuchen Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum
· Roadbook / Straßenkarte
· Koffer- / Pannenservice
·Tourenbegleitung
Ihr Reisepreis
Pro Person
Einzelzimmerzuschlag
v720,v145,-
Zum Gelati nach Italien
Wohin auch sonst
01. bis 05. Mai
im Old- /Youngtimer
Juhuu, das Frühjahr naht. Der Winter, die oldund youngtimerlose Zeit geht vorbei. Die schönste Zeit des Jahres steht an, ist konkret angesagt,
ein Grund zum Jubeln. Der zweite: Torniamo alle
origini, - zurück zu den Wurzeln - nach Italien.
Darüber freuen sich einige Gelati Fahrer kräftig.
Das wissen wir. Denn unsere letztjährige Gelati Reise ins französische Burgund haben sie
schlichtweg boykottiert. Für sie gibt’s Gelati nur
in Italien. Da haben sie Recht. Aber das französische Glace muss keinen Vergleich scheuen. Die
letztjährige Gelati Reise war trotzdem ebenfalls
super gebucht. Aber ein (kleiner) Teil der ganz
Treuen hat gefehlt. Zugegeben: auch uns. Aber
auch den „Verweigerern“ hat das Gelati gefehlt.
Ganz sicher sogar. Denn wer zum Frühjahrslüften die Boxenstop Gelati „verlickert“ hat - das ist
übrigens Ur-Schwäbisch - heißt so viel wie „verschmeckt“ - dem fehlt etwas, wenn er’s mal nicht
bekam. Eine ganze Saison ohne Gelati. Schrecklich. Ist nicht auszuhalten. Deshalb: Für dieses
Jahr massive Entwarnung.
An alle Gelati-Freunde dieser Welt,
es geht (wieder) nach Italien
Sie können aufatmen. Das Boxenstop-Team ist
wieder mit von der Partie. Sie hoffentlich auch.
21
Anfang Mai kann es in unseren Gefilden noch
rechtschaffen kühl sein. Vor allem nachts. In
dieser Beziehung, wie in manch anderer, haben
es die Italiener leichter. Die Sonne hat schon ihren Lauf, entwickelt ordentlich Power. Sie weckt
Pflanzen und Bäume viel früher aus ihrem Winterschlaf. Es sprießt grün - rein botanisch gesehen
- in Hülle und Fülle.
Apropos Italien. Kennen Sie den Unterschied zu
Deutschland? Kurz und prägnant: In Italien ist die
Stimmung meist besser wie die Lage. Möglicherweise reisen wir deshalb so gerne über die Alpen,
machen im Süden Urlaub.
Boxenstop Gelati ist außerordentlich beliebt.
Bietet diese Rallye doch gleich zu Beginn des
Frühjahrs herzhafte Kilometer und Touren. Macht
schließlich auch eine Menge Spaß mit anderen
zusammen das Boxenstop Roadbook, mit seinen detaillierten Streckenaufschrieben, ab zu
düsen.
Boxenstop „hasst“ breit ausgebaute Straßen.
Ganz zu schweigen von gebührenpflichtigen Autobahnen. Dementsprechende Vorbehalte gibt
unser Roadbook überdeutlich wieder. Soweit
möglich, wählen wir kleine abgelegene verkehrsarme Sträßchen, kurvigen Asphalt, der bei einem
flüchtigen Kartenstudium überhaupt nicht ins
Auge springen würde.
Gäste, die mehrfach mit Boxenstop unterwegs
sind, äußern sich immer total anerkennend über
unsere Strecken. Sie meinen, wir fänden immer
die besten. Wahrscheinlich haben sie nicht einmal Unrecht...
22
Wie immer bei Rallyes im eigenen Auto, erlebt
das Boxenstop-Team die Reise zweimal. Zunächst bei der Vorbereitung, die nicht am grünen
Tisch stattfindet. Wir fahren alle
Kilometer eigenhändig ab, bevor wir sie in unser
umfangreiches Roadbook aufnehmen. Wir sind
davon überzeugt, dass nur ein solch „abgefahrenes“ Roadbook das Vertrauen schafft und die
Sicherheit für schöne Urlaubstage garantiert. Genau darum geht es bei unseren Reisen. Nicht um
Wettbewerb, Zeitdruck, Prüfungen, Sponsorenverpflichtungen. Nein, das wollen wir nicht. Unsere Reisen orientieren sich ausschließlich daran,
was unseren Gästen gefällt. Immer wieder fragen
uns Teams, die zum ersten Mal dazukommen, erstaunt: „Keine Strafpunkte, keine Zeitprüfungen
und Ähnliches?“ Die „Frischlinge“ sind am ersten
Tag meist noch etwas skeptisch, ob wir nicht
doch irgendwo eine „Gemeinheit“ eingebaut
haben. Aber spätestens beim ersten gemeinsamen Abendessen freuen sich alle über ihre große
Freiheit. Eine Uhrzeit ist uns „heilig“. Jeweils um
19.30 Uhr laden wir zum Mehrgangmenü ein.
Da wünschen wir, dass alle gemeinsam daran
teilnehmen. Das klappt problemlos, ist von allen
Teams auch so gewollt.
Mittwoch,1 Mai
... und Start
In Bozen, der Hauptstadt von Südtirol, wollen
sich alle Gelati-Freunde treffen. Den Sprung über
die Alpen unternimmt jedes Team ganz individuell. Gut, arg grausig sind die Wahlmöglichkeiten
nicht. Zum einen bietet sich der Brenner, zum
anderen der Reschen Pass an. Im Gegensatz
zu Rom, führen so viele Wege auch wieder nicht
nach Bozen.
Unsere Teams treffen sich im Hotel Luna Mondschein, mitten in Bozen, ganz zentral gelegen.
Und zwar um 9.00 Uhr zum gemeinsamen Frühstück vom Büffet. Eine gesunde Grundlage kann
wirklich nie schaden.
Wir haben uns für das Luna Mondschein Hotel
als Startort auch deshalb entschieden, weil einige Gäste bereits am Vortag (Dienstag, 30. April)
anreisen. Diesen Gästen können wir dieses Hotel wärmstens empfehlen. Wir haben ein paar
Zimmer auf Kontingent gebucht. Falls Sie dieses
Angebot annehmen möchten, vermitteln wir Ihre
Reservierung gerne nach Südtirol.
Gut gestärkt starten Sie in den Tag, machen sich
auf in den Süden. An Nebensächlichkeiten, an
„pille palle“ halten Sie sich nicht auf. Sie gehen
gleich zur Sache. Aber richtig.
Zunächst biegen Sie auf die Südtiroler Weinstraße ein. Der Mendelpass mit 1363 m ist die erste
kleinere Herausforderung. Kurvenreich geht‘ s
auf die Höhe. Holladijö! Bei den vielen Kurven
huscht Ihnen das erste satte Lächeln über Ihre
Lippen. Es wird nicht das letzte sein. Vorbei am
Lago di Giustina peilen Sie in Dimaro schnurstracks Richtung Süden. Madonna di Campiglio,
einer der ersten Wintersportorte Italiens liegt an
Ihrer Strecke. Zuvor haben Sie den Passo Campo Carlo Magno niedergerungen. Dieser „Kerl“ ist
immerhin schon 1682 m hoch. Der Pass. Nicht
Carlo Magno. Der war kleiner. Viel kleiner sogar.
Sie düsen Richtung Gardasee. Ihr Gepäck übrigens auch. Wir transportieren es gerne von
Bozen aus. In unserem Werkstattwagen, dem
„Max“, gefahren von unserem treuen Mitarbeiter
Heinz Epple. Der „Max“ und der Heinz sind übrigens zwei Teufelskerle. Im „Max“ befördern wir
eine Feldküche, in der unser „Starkoch“ allerhand
Leckeres brutzeln kann.
Wenn unser Heinz die „Sau“ herauslässt, bleibt,
zumindest beim Kochen, kein Auge trocken, kein
Magen leer. Sie werden’s noch sehen.
Nach Madonna di Campiglio geht‘ s bergab.
Geografisch gesehen. Durch das Val Rendena
stechen Sie hinunter an den Gardasee. In Riva
del Garda werden Sie vom größten der oberitalienischen Seen empfangen. „Lacus Benacus“,
so haben die Römer diesen tiefblauen, 370 Quadratkilometer großen See genannt. An seinem
Ostufer legen Sie die letzten Kilometer der heutigen Etappe zurück. Nach rund 230 Kilometer
sind Sie am Ziel, in Garda, im Regina Adelaide
Hotel****.
Beim Begrüßungsaperitif werden alle Teams
vorgestellt. Danach laden wir zum ersten guten
4-Gang Menü ein. Essen und Trinken halten
bekanntlich den Leib zusammen. Diese Binsenwahrheit erhält heute Abend neues Futter.
Donnerstag, 2. Mai
Flach, flacher, am Flachesten
Wie war‘ s heute Nacht? Mit Ihrem Schlaf natürlich? Für anderes interessieren wir uns diskreter Weise nicht. Also: Sie haben hoffentlich gut
geschlafen, Kraft für den Tag getankt. Die Berge lassen Sie hinter sich. Dafür erobern Sie die
Po-Ebene. Entlang des Gardasees durch Garda, Bardolino, Lazise, ist Ihr erstes Ziel das Automuseum Nicolis in Villafranca di Verona, nahe
dem Flughafen Catullo gelegen. Hier hat sich die
Unternehmerfamilie Nicolis ein prächtiges Denkmal gesetzt. Tolle Autos, Motorräder, Fahrräder,
Nähmaschinen und, und, und bedienen zahlreiche Geschmacksrichtungen. Jeder findet sein
Steckenpferd.
Villafranca ist Ihnen nicht südlich genug. Wie wär‘
s mit Mantua? Der herrschaftlichen Residenz der
Familie Gonzaga, heute Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Mantua ist eine alte Festungsstadt. Die Stadtmauer ist leibhaftiger Zeuge. Diese 60.000 Einwohner große historische Stadt ist
auch der Geburtsort eines der größten Rennfahrer aller Zeiten. Hier wurde Tazio Nuvolari 1892
geboren. Sie besichtigen Mantua mit einem Führer, lernen eine der schönsten oberitalienischen
Städte kennen.
Fahrerisch ist der heutige Tag flacher als gestern.
Kulturhistorisch aber nicht zu verachten. Das ist
ein echter Knaller. Über kleine Sträßchen geht‘ s
zurück zum Gardasee. An sein Westufer. An Salò
kommen Sie ohne Pause fast nicht vorbei. Suchen Sie sich einen Parkplatz in der Nähe des
Hafens, bummeln Sie durch die schmalen Gässchen, genießen Sie italienisches Gelati im Freien.
Machen Sie doch damit dem Reisethema alle
Ehre. Das Westufer verlassen Sie mit dem Fährschiff. In Torri del Benaco angekommen sind es
nur noch wenige Kilometer bis zu Ihrem Hotel.
Wie wär‘ s heute mit etwas Fitness? Ein paar flotten Zügen im Pool? Oder noch mit etwas Faulenzen bis die Hotelküche ein weiteres Mal ein herrliches Mehrgangmenü zaubert. Die italienischen
Köche und Köchinnen haben‘ s einfach drauf.
Darüber freuen wir uns alle.
Freitag, 3. Mai
Hoch, höher, am höchsten
Am Morgen, nach dem Aufstehen, verschwenden Sie jedoch zunächst noch keinen Gedanken
an die Fahrtroute. Sie genießen das Frühstück
vom Büffet, hoffentlich auch einen schönen Blick
auf den See. Ihnen geht‘ s gut. Sie wissen ja,
dass Sie einen schönen Tag vor sich haben. Was
braucht der Mensch mehr zur vollkommenen
Glückseligkeit?
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen verlassen Sie den großzügigen Hotelparkplatz. Der
Monte Baldo ist Ihr erstes Revier. Ein wuchtiger
Kalkrücken, der den Gardasee vom Etschtal
trennt. Dieser Höhenzug ist nicht nur für seine
seltenen Pflanzen bekannt. Auch Liebhaber von
Bergrennen schnalzen mit der Zunge. Kurve
um Kurve schrauben Sie sich hoch um danach
wieder ebenso kurvenreich das Etschtal zu erreichen. Östlich der Etsch liegt das Bergmassiv des
Monti Lessini. Dort hat es Sträßchen, da haut‘ s
Sie schier gar um. Allein schon das Kartenstudium macht schwindelig. Einerseits. Andererseits:
Da müssen die Gelati-Fahrer hin, bleibt gar keine andere Wahl. Denn Kurven können süchtig
machen. Das Boxenstop-Team verfügt über einschlägige Erfahrungen. In jedem Fall können Sie
sich italienische Straßen ins Herz fahren.
Zum Schluss der Tagesetappe stellt sich der
Monte Baldo nochmals massiv in den Weg. Kein
Problem für die Gelati-Fahrer. Sie ringen ihn nieder. Zuvor sollten Sie sich jedoch Gelati gönnen.
Denn das kühle Süß gibt „Muckis“.
Bergspringen ist angesagt. Jawohl, heute kommen die Berge nochmals richtig unter die Räder.
Nicht so hohe. Aber tausend Höhenmeter und
mehr sind schon ein Wort, lassen sich sehen. Zumal wenn der Startort nicht allzu hoch liegt.
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Samstag, 4. Mai
Triebe und Umtriebe
Sonntag, 5. Mai
Il Silenzio
Heute könnte es Ihnen schwindelig werden.
Wirklich. Denn wir haben Sträßchen für Sie herausgesucht, deren Anblick allein schon auf der
Straßenkarte Schwindelgefühle hervorruft. Gut,
so schlimm ist es nicht. Aber heute gibt’s massig
Kurven. Vom Gardasee geht’s nach Trento und
von dort ins Gebiet des Monte Campomolon. Sie
erreichen die 1800 m Höhenmarke. Über Rovereto geht’s zurück nach Garda.
Das war‘s! Leider steht das Gelati kurz vor dem
Verlaufen. Schlecken Sie nochmals am festen Teil
der Gelati Kugel, bevor mehr oder weniger alles
den „Bach runter läuft.“
Allzu viel Zeit bleibt Ihnen heute Abend nicht.
Zumindest nicht im Hotel. Heute Abend sind Sie
„aushäusig“, speisen Sie in einem guten italienischen Restaurant.
Die Samstagabende unserer Gelati Touren haben
Potential, haben sich mächtig gemausert. Die
Damen tragen meist schicke Hüte, kommen gut
gestylt daher. Auch die Herren „möbeln“ ihr oft
schütteres Haupt mit einem Borsalino auf. Bonnie and Clyde, die berühmten Revolverhelden,
lassen grüßen.
Nach dem Frühstück vom Büffet fallen die Gelati-Fahrer auseinander. Jeder geht seinen Weg,
startet Richtung Heimat. Mit etwas Wehmut! Die
Erinnerungen an die letzten Tage sind einfach
noch viel zu frisch.
Was uns noch wichtig ist:
Die Tagesetappen betragen regelmäßig zwischen
200 km und 240 km. Alle Teams erhalten ein
ausführliches Roadbook mit Streckenbeschrieb.
Bekanntlich kommt der Appetit beim Essen. So
geht‘ s dem Boxenstop-Team auch. Deshalb
feilen wir am Programm bis zuletzt, verbessern,
gestalten, schaffen ein insgesamt rundes Paket.
Unsere Leistungen
· Luna Mondschein**** Hotel Bozen
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Regina Adelaide Hotel**** Garda
4 x Übernachten, Frühstück vom Büffet,
3 x Menü
· Fährpassage Gardasee
· Menü in gutem, typischem Restaurant inkl. Bustransfer
· Automuseum Familie Nicolis, Villafranca di Verona
· Mantua Stadtführung
Ihr Führerschein ist Ihnen heute Abend wurstegal. Boxenstop sorgt für den Transfer.
· Koffer- / Pannenservice
· Picknick, Kaffee und Kuchen
· Roadbook / Straßenkarte
·Tourenbegleitung
C
S IN E
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19 9 3
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Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
v990,v120,-
Grand Prix de
Pau Historique
Zurück zu den Wurzeln
Historischer Motorsport so wie er einmal war
9. bis 13. Mai
Komfortbusreise
und TGV
Sie sind neugierig. Richtig neugierig sogar. So
wie das Boxenstop-Team. Sie wollen immer wieder etwas Neues erleben, ausgetretene Pfade
verlassen. Deshalb finden Sie Bewährtes aber
nicht schlecht. Muss ja nicht sein. Beides geht
zusammen. Problemlos.
Sie kennen Grand Prix Historique de Monaco,
Goodwood, Le Mans. Haben zumindest bereits
davon gehört, einiges darüber gelesen. Aber
kennen Sie auch Pau? Pau? Da war doch was.
Irgendetwas. Bloß was? Wo liegt denn eigentlich
diese Stadt mit ihrem einsilbigen Namen? Kürzer
geht‘s ja kaum.
Beginnen wir zunächst mit der Geografie. Pau
liegt in Frankreich. Das haben Sie vermutet. Im
tiefen Süden. Nahe den Pyrenäen, nicht weit
entfernt vom Atlantik und Biarritz. Die Standortbestimmung hätten wir damit abgeschlossen. In
Pau gibt’s ein Casino. Ein herrschaftliches, aus
der „Belle Époque“. Und Autorennen. Schon
lange. Mitten in der Stadt. Auf einem Kurs mit
bemerkenswert eckigen Kurven. Schnellen und
langsamen. Bergauf, bergab. Wie in Monaco.
Ist übrigens ein gutes Stichwort. Denn beide
Rennveranstaltungen sind sich ziemlich ähnlich.
Allerdings: In Pau stehen die Gebäude enger
beieinander, sind die Straßen deutlich schmaler,
mehr oder weniger ohne Auslaufzone. Dagegen
ist Monaco teilweise schon richtig komfortabel,
total „sicher“.
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In Pau werden seit 1933 Rennen ausgetragen.
Seinerzeit hat ein gewisser Monsieur Marcel
Lehoux auf einem Bugatti den ersten Pokal erhalten. Die Siegerliste liest sich ähnlich beeindruckend wie in Monaco.
1935 Tazio Nuvolari Alfa Romeo
1939 Hermann Lang Mercedes Benz
1949/50 Juan Manuel Fangio Maserati
1952/53 Alberto Ascari Ferrari
1960/66 Jack Brabham Cooper
1961/63/64/65 Jim Clark Lotus
1967/69/70 Jochen Rindt Lotus
1968 Jackie Stewart Matra
Hier haben die Größten der schnellen Zunft in die
Lenkräder gebissen. Seinerzeit standen Formel
1 und Formel 2 Rennen im Mittelpunkt. Später
war es die Formel 3000 unter anderem mit den
Herren Danner, Cecotto, Cheever, Lees, Alesi,
Thackwell. Oder die Formel 3 mit Lewis Hamilton
als Sieger 2005. Alles ganz große Namen.
Vor Jahren hat der Franzose Patrick Peter sein
Herz für Pau entdeckt. Zusammen mit Jean Todt,
früher im Sold von Ferrari, heute Präsident der
FIA. Ein mächtiger Mann. Beide wollen Pau auf
das Niveau von Monaco bringen. Das haben sie
vor Jahren für 2013 erklärt. Patrick Peter, der
Mann aus Paris, zählt mit dem Engländer Lord
March, dem Hausherrn von Goodwood, zum
erfolgreichsten Veranstalter historischer Rennen.
Tour de France, Le Mans Classic, Spa-Francorchamps und Pau - dafür steht Patrick Peter.
Zusammen mit Jean Todt. Beide unterhalten exzellente Kontakte, haben ein hochkarätig engmaschiges Netz geknüpft.
Bevor Boxenstop Gäste zu einer Reise einlädt,
wird das Ziel auf eigene Faust getestet. 2011 war
es soweit, haben wir Pau besucht. Zuvor hatten
wir schon viel Gutes darüber gelesen. Dieser historische Grand Prix ist echt klasse. Hier wird historischer Motorsport geboten, so wie er einst war
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und ihn viele schätzen, möglicherweise sogar
lieben gelernt haben. Ursprünglich, zum Greifen
und hautnah, nicht plump auf Kommerz ausgerichtet, wie es anderenorts mittlerweile beinahe
zum guten Ton gehört. In Pau wird nur das Allernotwendigste abgesperrt. Das Fahrerlager ist frei
zugänglich. Verkaufsstände werden auf schwacher Flamme gehalten. Neuwagen können allenfalls in den öffentlichen Parkhäusern angeschaut
werden. Auf dem großzügigen Gelände werden
Oldtimer und klassische Sportwagen ausgestellt.
Und nicht nur da. Auch in nächster Nähe zur
Rennstrecke, mitten in der Stadt. Vor allem französische Autoliebhaber zeigen, was sie in ihren
Garagen parken. Das ist nicht wenig, oftmals die
absolute „Crème de la Crème“.
Der alte Kern von Pau steht ganz im Zeichen
des alle zwei Jahre stattfindenden historischen
Rennens. Sowohl am Samstag, wie auch am
Sonntag, fällt die erste Startflagge um 8.00 Uhr.
Am Samstag ist um 20.00 Uhr, am Sonntag um
18.15 Uhr Schluss. Für Unterhaltung wird super
gesorgt.
Die Highlights 2013
·Trophée Legende
Allein mit 17 Bugatti Grand Prix
Rennwagen, aber auch BMW,
Aston Martin
·Trophée Argentin
Frontmotor Formel Rennwagen,
aber auch Formel 1 Rennwagen
· sauschnelle Formel Ford Rennwagen
·Tourenwagen wie Porsche, Ferrari, Morgan, Lotus
Ganz zwangsläufig kommen die meisten Fahrer
aus Frankreich. Aber auch Engländer sind stark
vertreten. Was wäre der historische Rennsport
ohne sie, die Insulaner? Nicht viel. Fast nicht auszudenken. Aber auch schnelle Deutsche nehmen
den weiten Weg unter ihre Räder. Wie Willi Balz,
Rainer Ott, Stephan Rettenmaier, aber auch Vater und Sohn Rauschen.
Wir würden von Pau in den höchsten Tönen auch
dann schwärmen, wenn wir diese Reise nicht anbieten würden. Pau und sein Rennwochenende
ist so wohltuend anders, unverdorben, nicht so
auf Kasse genäht.
Pau hat einen Nachteil. Ganz unbestritten. Es ist
saumäßig weit entfernt. Von Tübingen rund 1300
Kilometer. Frankreich, die „Grande Nation“, ist
halt doch ein Riesenland, mit weiten Distanzen.
Diese haben uns richtig Kopfzerbrechen bereitet.
Anfänglich. Nunmehr können wir allerdings eine
Lösung präsentieren, die äußerst pfiffig ist.
Donnerstag, 9. Mai
Anreise
Der Startschuss fällt um 7.00 Uhr in Tübingen.
Ab 6.00 Uhr begrüßen wir unsere Gäste im Boxenstop. Mit einem warmen Händedruck, aber
vor allem auch mit Kaffee und ofenfrischen Butterbrezeln. Dieser einstündige Puffer hat sich bewährt. Vor allem für Gäste, die von weit her anreisen. Sie können sich nicht auf die letzte Minute
hinaus lassen, legen ihre Abreise so, dass sie
rechtzeitig in Tübingen sind. Alle parken ihr Auto
im naheliegenden Universitätsparkhaus. Boxenstop übernimmt die Parkgebühren.
Um 7.00 Uhr nimmt der Boxenstop Komfortreisebus, die „Charlotte“, Fahrt auf. Ziemlich zügig
sogar. Sie kennt den Weg fast auswendig. Über
Karlsruhe, Landau, führt der Weg nach Saarbrücken. Unterwegs servieren wir unser beliebtes
Bordfrühstück mit Kaffee und später ein warmes
Picknick. Selbstverständlich bieten wir auch weitere Zustiege. Fragen Sie uns bitte danach.
Kurz nach Saarbrücken bieten unsere französischen Nachbarn eine ausgezeichnete Autobahn.
Vorbei an Reims erreichen Sie Paris. Ihr erstes Ziel.
Weshalb Paris? Das liegt doch nicht auf dem Weg
nach Pau. Vordergründig, bei einem Blick auf die
Landkarte trifft dies zu. In Frankreich ist jedoch
vieles anders als in unserem guten Deutschland.
Der Staatspräsident Monsieur Hollande residiert in Paris, der Hauptstadt, in der alle Fäden
Frankreichs zusammen laufen. Dieser Staat wird
zentral regiert. Ohne Paris geht nichts, zumindest nicht viel. Auch für die Reise nach Pau. Alle
wichtigen Bahnlinien führen, Lichtstrahlen gleich,
nach Paris.
Da Paris immer einen Besuch wert ist, wirklich
immer, machen Sie hier Zwischenstation. Möglicherweise fragen Sie sich, warum Sie nicht die
gesamte Reise mit dem Zug machen. Kurze Antwort: Der TGV von Deutschland und der TGV
nach Paris fahren unterschiedliche Bahnhöfe an.
Die Verbindung der beiden Bahnhöfe (Gare de
l’Est und Gare Tour Montparnasse) übernimmt
einzig und allein die Metro. Sie fährt zügig. Aber
für Reisende mit Gepäck ist die Fahrt nicht vergnügungssteuerpflichtig. Glauben Sie‘s uns.
Deshalb haben wir uns für die kombinierte Bus/
TGV Anreise entschieden.
Sie übernachten im Hotel Concorde Montparnasse Paris****, nicht weit entfernt vom Bahnhof „Tour
Montparnasse“ gelegen. Also wenn Sie so wollen,
mitten in der Stadt. Von hier aus können Sie bequem das Stadtviertel Montparnasse erreichen.
Am Abend sind Sie aushausig. Wir laden Sie in
eines der schönsten Restaurants von Paris ein,
dem Train Bleu im Gare de Lyon. Diese „Bahnhofswirtschaft“ ist sensationell. Der Bahnhof
wurde zur vorletzten Jahrhundertwende errichtet
mit einem Restaurant, das zu den schönsten der
„Belle Époque“, ja von ganz Paris, gehört. Sie
erwartet ein Menü, von dem Sie ebenfalls sehr
angetan sein werden. Ganz sicher.
Freitag, 10. Mai
Anreise 2. Teil
Nach dem Frühstück vom Büffet lohnt es sich
zwar kaum, dass Sie in die „Charlotte“ einsteigen. Aber die paar Meter bis zum Bahnhof Tour
Montparnasse sollen Sie bequem hinter sich
bringen. Auf Sie wartet ein TGV, einer dieser
mordsmäßig schnellen blauen Silberlinge. Sobald
der Zug auf freies Feld kommt, geht’s zur Sache,
donnert er mit über 300 Sachen Richtung Süden.
Die Fahrtroute führt entlang des Atlantiks. Gute
fünf Stunden später sind Sie in Pau. Nur wenige
Meter vom Bahnhof entfernt liegt Ihr Hotel, das
Best Western Continental***. Sehr zentral, strategisch optimal gelegen. Denn von hier aus sind es
nur wenige Minuten zum Stadtrennkurs. Auch in
die Altstadt mit ihren Restaurants und Bars. Sie
können sich so die nächsten Tage komplett frei
gestalten. Sie sind jedenfalls auf kein Verkehrsmittel angewiesen.
Wir möchten noch ein paar Worte zu Pau verlieren. Diese 80.000 Einwohner große Hauptstadt
des Département Pyrénées-Atlantiques ist ein
beliebter Sommer- und Winterurlaubsort. Die
Engländer, wie könnte es anders sein, haben das
milde Klima als erste entdeckt. Pau hat eine Universität und eine wettbewerbsfähige High-TechIndustrie. Das Prunkstück der Stadt ist der knapp
1 km lange „Boulevard des Pyrénées“. Er verbindet das Schloss und den Park Beaumont. Von
diesem Boulevard aus sehen Sie die Pyrenäen
mit ihren schneebedeckten Gipfeln. Der großartige Ausblick macht Lust, Laune auf mehr. Lässt
Gedanken an eine Old-/Youngtimer-Tour in den
Pyrenäen gedeihen. Bedeutend ist außerdem
das Kunstmuseum, das einen hohen Stellenwert
genießt. Hier werden Werke von Tintoretto, Rubens und Degas ausgestellt.
Auf dem Rückweg zum Hotel stellen wir Ihnen
Paris bei Nacht vor. Diese Stadt versprüht dann
noch mehr Glanz als am Tage.
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Sicher kennen Sie die alte französische Baskenmütze. Sie stammt aber nicht, wie man vermuten
könnte, aus dem Baskenland. Sondern aus ganz
unmittelbarer Nähe von Pau.
Sie nutzen die zentrale Lage Ihres Hotels zu einer
Stadtführung. Wir laden dazu ein.
Wer Pau besucht kommt an seinem rassigen
Weißwein, dem Jurancon nicht vorbei. Überprüfen Sie ihn am Abend selbst und genießen Sie ein
feines Menü aus der französischen Küche.
Danach kann das Ende des Tages allerdings
noch nicht eingeläutet werden. Geht nicht. Absolut „impossible“. Das Treiben in den Gassen
und in der Fußgängerzone lockt, macht an. Das
müssen Sie sich unbedingt geben.
SINCE
20
Montag, 13. Mai
Heimreise
Wir haben Ihnen schon sehr viel vom Grand Prix
de Pau Historique vorgeschwärmt. Deshalb können wir uns hier viele Worte ersparen. Nur so
viel: Sie können Ihr Wochenende ganz nach Ihrem Gusto gestalten. Ausschlafen, Frühstücken,
Shopping, Rennen, Spielcasino, Fahrerlager, Oldtimershow und, und, und. Mit Ihrem Wochenendticket kommen Sie überall hin, werden Sie nirgends
von unfreundlichen Ordnungshütern aufgehalten.
Sie bedienen sich nochmals beim Frühstück
vom Büffet. Danach geht’s auf kurzem Weg zum
Bahnhof im Tal der Gave de Pau. Ein TGV donnert mit Ihnen an Bord zurück nach Paris. Wieder
zum Gare Tour Montparnasse. Dort wartet die
„Charlotte“ auf Sie. Im Boxenstop Komfortreisebus reisen Sie auf zügigem Weg zurück nach Tübingen. Wir planen die Ankunft gegen 23.00 Uhr.
Die Rennen sind zum Teil knüppelhart, granatenmäßig schnell. Für manche sogar zu schnell.
Sie verlegen sich auf’s Kleinholz, wollen ihr wohlgeformtes Blech mit aller Gewalt kalt verbiegen.
Müsste eigentlich nicht sein. Aber so ist nun mal
Rennsport. Vor allem die Engländer kümmert so
etwas wenig - zumindest vordergründig.
In jedem Fall wird hier auf „Teufel komm raus“
gerannt. Die mehrzylindrigen Rennmotoren jagen
mit einem irren Sound durch die Häuserschluchten. Als Besucher sind Sie nicht auf einen Platz,
oder gar Tribüne fixiert. Sie bewegen sich frei,
können immer dort einen Platz suchen, wo sich
spannende Szenen abspielen. Alles ist relaxed
und entspannt. Genauso wie der historische Motorsport in seinen Kinderschuhen.
1993
BOXENSTOP
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Samstag, 11. /Sonntag, 12. Mai
Das Rennwochenende
Langeweile kommt hier nicht auf. Das ist garantiert. Das Rennwochenende vergeht wie im Flug.
Unsere Leistungen
· Hotel Concorde Montparnasse**** Paris
Übernachten, Frühstück vom Büffet
· Best Western Continental*** Hotel Pau
3 x Übernachten, Frühstück vom Büffet, 2 x Menü
· Paris - Pau - Paris, TGV-Ticket
· Grand Prix de Pau Historique, Wochenendticket
· Menü Restaurant „Le Train Bleu“, Paris
· Menü Restaurant in Pau
· Pau, Stadtführung
·Bordfrühstück
· Picknick, Kaffee und Kuchen
·Reisebegleitung
· Komfortbusreise (4-Sterne)
Am Samstagabend genießen Sie im Hotel ein weiteres Menü. Am Sonntag laden wir in ein gutes
Restaurant ein. Wir wollen Ihnen doch Abwechslung bieten, selbstverständlich auch in der Küche.
Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
v1.095,v255,-
Ohne tausend Worte die besten und schönsten Sportwagen
auf italienischen StraSSen
MILLE MIGLIA
1000 MEILEN ITALIEN
15. bis 19. Mai
Komfortbusreise
Mille Miglia die beiden Worte sind Melodie.
Und was für eine. Sie elektrisiert. Fasziniert. Große italienische Oper. Aber diese Melodie verliert
beim Vergleich, für was die Mille Miglia steht.
Einst für das längste Straßenrennen. Heute für
die hochkarätigste Oldtimerveranstaltung auf öffentlichen Straßen.
In diesem Jahr haben wir uns eines Hilfsmittels
bedient. Wir sind tief in unseren umfangreichen
Buchbestand eingestiegen. Mit Erfolg! Im Autojahr Band 3 (1955/56) wurden wir fündig. Total
ausgiebig sogar. Gerne hätten wir auch die Bände 1 und 2 herangezogen. Geht aber nicht. Wir
besitzen alle Autojahrbücher. Außer den beiden
ersten Bänden. Wer kann helfen? Wir würden
gerne komplettieren.
Boxenstop hat den unbändigen Ehrgeiz, zu seinen Reisen im Magazin „Freizeit und Reisen“,
jeweils mit anderen Texten zu glänzen. Das fällt
zum Teil rechtschaffen schwer. Vor allem dann,
wenn wir eine Reise bereits mehrfach angeboten
und durchgeführt haben. Wie die zur Mille Miglia! Unser Ehrgeiz lodert trotzdem ungebrochen.
Zurück zum Thema. Bei einem so altehrwürdigen
Rennwagenbuch findet Mann, (zumindest der
Verfasser) - kaum Zeit für die Arbeit. Die Fotos,
die Texte, ziehen in ihren Bann. In unserem Band
wird die XXII. Mille Miglia (30.04.-01.05.1955) abgehandelt. Das war die Schnellste. Sie wird es
auch für immer bleiben. Seinerzeit haben Stirling
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Moss und sein Beifahrer Denis Jenkinson eine
fabelhafte Zeit von 10 Stunden, 7 Minuten und
48 Sekunden vorgelegt. Sie haben sämtliche
italienische Kurven zwischen Brescia und Rom
mit einem Schnitt von 157,65 km/h gekratzt. Unglaublich. Zwei Jahre zuvor war der Italiener Paolo
Marzotto auf Ferrari der Schnellste. Er kam auf
eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 142 km/h.
Auch nicht schlecht. Aber chancenlos gegen
die Fahrt 1955. Moss und Jenkinson haben die
Durchschnittsgeschwindigkeit um rund 15 km/h
angehoben. Auch das war bis dato einmalig.
1927 hat die erste Mille Miglia stattgefunden. Eigentlich liegt ihr Ursprung schon 1899. Denn in
diesem Jahr wurde in Brescia zum ersten Mal gerannt. Auf einem Rundkurs, der über Cremona,
Mantua, Verona führte. Nach 233 km wurde die
Zielflagge geschwenkt. Was für eine Tortur.
1940, bevor in Europa die Lichter vorübergehend
ausgegangen sind, wurde die vorläufig letzte Mille Miglia gestartet. Sieger war Huschke von Hanstein auf BMW. Er war nach Rudolf Carraciola
(1931) der zweite Deutsche Sieger.
1957 wurde zur letzten Renn-Mille Miglia gestartet. Seinerzeit verunfallte der portugiesische
Adelige Alfonso de Portago. Er riss mit seinem
Ferrari mehrere Zuschauer in den Tod. Die Mille
Miglia war damit als Rennen erledigt. 1977 wurde sie reaktiviert. Nicht mehr als Rennen. Aber
immer noch weit entfernt von einer touristischen
Kaffeefahrt.
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Zurück zu unserem Buch. 1955 hatten 652 Teilnehmer gemeldet. Schlussendlich sind 533 Fahrzeuge über die Startrampe in der Viale Venezia
gedüst, haben den über 1597 km führenden
Kampf aufgenommen. Mit unterschiedlichsten
Fahrzeugen, mit Hubräumen von 250 ccm bis
4 Liter. Zwanzig Stunden lang waren die großen
Straßen halb Italiens für den öffentlichen Verkehr
gesperrt. Sie waren ihrer ganzen Länge nach
von einer 2-reihigen Menschenmasse gesäumt.
Es mögen etwa 5 Millionen Zuschauer gewesen
sein. Die Teilnehmer waren in 23 verschiedene
Klassen und Kategorien aufgeteilt. 281 Konkurrenten haben das Rennen beendet. Das waren
43 %. Und jetzt etwas ganz Interessantes: Trotz
der Vielzahl der Teilnehmer, die beileibe nicht alle
Meisterfahrer waren, und den Massen, die die
Straßen säumten, ereigneten sich nur wenige,
unbedeutende Unfälle. „Wenn man die Zahl der
am Rennen teilnehmenden Fahrzeuge, die Zahl
der Zuschauer und die von sämtlichen Fahrern
zurückgelegte Gesamtdistanz in Betracht zieht
(etwa 800.000 Kilometer), kann man feststellen,
dass es bei den 1000 Meilen nicht mehr Unfälle als an anderen Sonntagen gegeben hat.“ Wie
schön wäre es gewesen, wenn der Verfasser
zwei Jahre später ein ähnliches Fazit hätte ziehen
können. Aber es kam ganz anders…
1955 hat nicht nur Stirling Moss Rekorde verbessert. Ein Herr Storez auf einem DB war wie im
Vorjahr Sieger der 750 ccm Sportwagenklasse.
Er verbesserte seine Bestzeit um 1 Stunde und
42 Minuten. Ein Herr Galtier hat den bestehenden Klassenrekord auf seinem Renault 4CV um
19 Minuten verbessert. Die schnellen Fahrzeuge,
über 2 Liter Hubraum, hatten erhebliche Reifenprobleme. Lediglich 32 % der gestarteten Sportwagen in dieser Kategorie, haben das Rennen
beendet. Bereits am ersten Tag, mitten in der
Nacht, bemerkte der Italiener Marzotto, er war
mit einem Ferrari unterwegs, und bis dahin mit
einem Schnitt von 198 km/h (!) der Schnellste,
dass sich der Protektor an einem Hinterreifen
zu lösen begann. Er konnte nur mit knapper
Not einen schweren Unfall vermeiden. In Ravenna erwischt es den dort führenden Castellotti.
Er musste beide Hinterreifen an seinem Ferrari
wechseln lassen. Trotzdem flog ihm kurz danach
ein Protektor weg. Der gleiche Vorfall wiederholte
sich später bei Ponte San Giorgio.
Wir könnten noch lange aus diesem interessanten Bericht zitieren. Wollens aber nicht übertreiben. Allerdings soll der Verfasser das Schlusswort haben: „Es bestehen geringe Aussichten,
dass der fantastisch anmutende Rekord von
1955 so schnell gebrochen wird, da wie gesagt,
die atmosphärischen Bedingungen außerordentlich günstig waren. Dennoch möchten wir keine
Voraussagen machen, denn Durchschnittsgeschwindigkeiten, die noch bis vor wenigen Jahren nicht zu unterbieten schienen, werden heute
von manchem Gran Turismo Wagen gefahren.“
Wirklich zum Schluss noch das Gesamtklassement von 1955:
Bei der „neuen Mille Miglia“ geht’s entspannter
zu. Keinesfalls mehr so schnell, auch nicht auf
abgesperrten Straßen. Mit wenigen Ausnahmen, wie in den Städten Brescia, Siena, Florenz,
wird auf öffentlichen Straßen stramm gefahren.
Zum Teil auch gerast. 1600 Kilometer sind nach
wie vor kein „Kindergeburtstag“. Sie verlangen
Mensch und Maschine viel ab. Insoweit hat sich
die Mille Miglia nicht verändert.
Zu diesem Abend sind selbstredend alle Gäste
eingeladen. Auch diejenigen, welche im Old-oder
Youngtimer gen Italien reisen wollen. Meist verabreden sie sich an diesem Abend, wer wem am
nächsten Tag seine Auspuffgase an die Windschutzscheibe blasen möchte.
Für alle ist die Vorfreude enorm. Dafür sorgt auch
Wolfgang Singhof, der seit vielen Jahren die Mille
Miglia mehr durch seinen Kamerasucher, als mit
bloßem Auge im Visier hat. Er führt seine schönsten Dias vor.
Lassen Sie uns auch dieses Jahr einen Auftakt
nach Maß feiern. Uns würd’s freuen.
Mittwoch, 15. Mai
Erster Mille Miglia Tag
Startberechtigt sind Fahrzeuge, -Marken und
-Typen, die nachweislich 1927 bis 1957 unterwegs waren. So wird’s jedenfalls von offizieller
Seite verkündet.
Die meisten von Ihnen kennen sicher die Mille Miglia. Anders lässt sich der exzellente Buchungsstand, bereits bei Drucklegung unseres
Magazins, nicht erklären. In jedem Fall hoffen wir
auf einen wässrigen Mund.
Dienstag, 14. Mai
Mille Miglia Abend
Der Komfortreisebus zur Mille Miglia startet erst
morgen, Mittwoch. Das Boxenstop stellt sich
allerdings bereits am Vorabend auf italienische
Verhältnisse und seine Gäste ein. Die Boxenstop
Reisen strahlen weit aus. Unsere Gäste kommen
mehr oder weniger aus allen Himmelsrichtungen.
Aus Norden, Westen, Osten. Aus dem Süden
sowieso. Aber auch aus Österreich, der deutschsprachigen Schweiz und dem Elsass. Für viele
wäre die Anreise am Mittwoch ziemlich herb. Sie
müssten in aller Herrgottsfrühe ihr warmes Bett
verlassen. Deshalb reisen zahlreiche Gäste bereits am Vorabend an. Tübingen, unsere Heimatstadt ist schön. Sehr schön sogar. Sie hält aber
keinen Vergleich zum Boxenstop - für Liebhaber
schöner Autos und Motorräder. Bevor unsere
Gäste versuchen, sich in der Tübinger Altstadt
zu amüsieren, laden wir gerne ins Boxenstop
zum Mille Miglia Abend ein. Natürlich alle Gäste. Auch die aus der näheren Umgebung. Dieser
Mille Miglia Empfang kommt super. Kann ja auch
gar nicht anders sein. Denn bei italienischen Weinen und Speisen, in der Boxenstop Küche frisch
zubereitet, wie bei „Mamma“, lässt sich’s gut
sein. Eigentlich hat jede Boxenstop Reise ihren
festen Kundenstamm. So auch die Mille Miglia.
Deshalb gibt’s an diesem Abend ein großes Hallo, ein freudiges Wiedersehen. Die „Frischlinge“,
die Erstreisenden, brauchen sich deswegen aber
keine Sorgen machen. Sie finden problemlos Anschluss. Das flutscht. Boxenstop führt ganz einfach Menschen zusammen. Im Ernst. Könnten
wir belegen.
Dem Herrgott sei’s gedankt. Das Warten, das
lange, ist endlich vorbei. Um 7.00 Uhr fällt der
Startschuss vor dem Boxenstop. Dort sind die
Pforten bereits ab 6.00 Uhr geöffnet. Hier treffen
sich alle Busgäste. Diese Stunde ist Gold wert.
Denn jeder baut für seine Anreise einen Puffer
ein, lässt sich nicht auf die letzte Minute hinaus.
Wir empfangen unsere Gäste mit ofenfrischen
Brezeln und Kaffee. Die PKW unserer Gäste
werden im nahegelegenen Universitätsparkhaus
geparkt. Dort stehen sie sicher unter Dach. Die
Parkgebühren gehen zu Lasten des Boxenstops.
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Um 7.00 Uhr, wenn andere zur Arbeit gehen,
macht sich die „Charlotte“, der Boxenstop
4-Sterne Komfortreisebus endgültig auf den
Weg. Über die Autobahn A 81 Richtung Süden.
Kurz vor Schaffhausen erreichen Sie die Schweiz.
Auf dem Weg dorthin haben wir Ihnen längst unser beliebtes Bordfrühstück mit Kaffee serviert.
Vorbei an Winterthur und Zürich peilen Sie Luzern, mitten in der Zentralschweiz und am gleichnamigen See gelegen, an. Kennen Sie das Verkehrshaus in Luzern? Falls nein, haben Sie etwas
versäumt. Falls ja, machen Sie sich keine Sorgen.
In diesem Museum ändert sich regelmäßig, jährlich, das Eine oder Andere. Jedenfalls ist dieses
Verkehrshaus immer einen Besuch wert. Lokomotiven, Schiffe, Flugzeuge, Autos, Motorräder,
werden außerordentlich hochwertig präsentiert.
Dieses Museum deckt ein ganz breites Spektrum
ab. Hier werden viele Geschmäcker bedient. Apropos Geschmack: Zunächst besuchen Sie das
Verkehrshaus. Bei einer Führung werden Ihnen
die interessantesten Exponate vorgestellt. Danach laden wir zu einem Picknick, malerisch am
Vierwaldstättersee, ein. Was wünschen wir uns
alle? Einen warmen Frühlingstag. Keinesfalls Regen. Den Vierwaldstättersee, wie er sich in der
Sonne aalt. Berge, teilweise noch mit Schnee
bedeckten Gipfeln. Ein Traumbild! Wir würden es
Ihnen gerne gönnen.
Nach Luzern führt die Autobahn hoch zum Gotthardtunnel. Die 17 Kilometer Tunnel können wir Ihnen leider nicht ersparen. Sie müssen sein, gehen
allerdings auch relativ zügig. Wenn man reinfährt
wird’s dunkel, wenn man raus fährt, wird’s hell.
Jawohl, wir hoffen, dass Sie das Tessin mit Sonne und Wärme begrüßt. Bei Lugano wird’s Zeit
für einen weiteren Stopp. Wir laden Sie zu Kaffee
und Kuchen ein. Die schweizerisch-italienische
Grenze lassen Sie hurtig hinter sich. Vor Mailand
biegen Sie Richtung Adria/Venezia ab. In Bergamo, westlich von Brescia gelegen, verlassen Sie
die Autobahn. Sie übernachten im Hotel Excelsior
San Marco S.R.L.**** in Bergamo.
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Eigentlich wollten wir auch in diesem Jahr bis
zum Gardasee fahren und im Grand Hotel Gardone übernachten. Aber das können wir beim
besten Willen nicht verantworten. Denn der
Hotelier hat seine Pupillen gegen Euro-Scheine
getauscht. Wegen der Pfingstferien verlangt er
einen Top-Zuschlag von 70,00 v/Person/Nacht.
Ein solches Gebaren können wir nicht gut heißen, dürfen wir auch nicht unterstützen. Deshalb
dieses Mal Bergamo. Das ist aber keinesfalls eine
verdruckte Lösung. Denn Bergamo ist eine wunderschöne Stadt. Der alte Teil thront auf einem
Felsplateau. Auf der Rückseite, im Norden, ragen
die Bergamasker Alpen in den Himmel. Im Süden
beginnt allmählich die lang gestreckte Po-Ebene.
Bergamo liegt vor Brescia und dem Gardasee.
Ein weiterer Vorteil. Denn die Anreise wird deutlich kürzer, lässt noch Luft für eine Stadtführung.
Die muss sein. Denn das alte Bergamo wird Sie
beeindrucken. Am Abend laden wir zu einem ersten Menü ein. Die Küche passt. Die italienische
Oper kommt in die Gänge. 4 Akte sind angesetzt.
Donnerstag, 16. Mai
Zweiter Mille Miglia Tag
Start
Gut geschlafen? Hoffentlich. Haben Sie geträumt?
Von schönen Autos? Von toller Landschaft? Von
historischen Städten? Von hübschen Menschen?
Falls ja, haben Sie wahrscheinlich im Vorspann
schon die Mille Miglia hinter sich gebracht.
Sie bedienen sich vom Frühstücksbüffet. Einem
recht üppigen. Sie genießen nochmals den angenehmen Komfort Ihres Hotels.
Danach machen Sie sich mit der „Charlotte“ auf
den Weg nach Brescia. Diese oberitalienische
Stadt, zumindest ihr Stadtkern, steht voll im Zeichen einer weiteren Ausgabe der Mille Miglia. Damit haben Sie Ihr Ziel erreicht.
Die „Charlotte“ bringt Sie ins Zentrum. Am Bahnhof, rund 500 m vom Marktplatz entfernt „springen“ Sie raus, nehmen die paar Meter ungeduldig unter Ihre Füße. Mit jedem Schritt Richtung
Zentrum rückt das irrsinnige Treiben näher.
Bald sehen Sie die ersten Fahrzeuge am Straßenrand parken, hören Sie die ersten kernigen
Motorengeräusche, oftmals aus ziemlich ausgeräumten Auspuffrohren. Die meisten Starter geben sich gelassen. Aber einige wenige sind ganz,
ganz wichtig. Ohne sie geht nichts, gar nichts.
So meinen sie’s jedenfalls, geben sich entsprechend. Total cool. Richtig tolle Kerle. Aber auch
solche Typen gehören zur Mille Miglia.
Die Bandbreite der Autos ist grandios. Klar, startberechtigt sind alle Automarken und -Typen, die
zwischen 1927 und 1957 am Start waren. Das
waren bei weitem nicht nur Hochkaräter. Überwiegend waren es eigentlich stinknormale Limousinen. Wir sprachen eingangs von Renault 4
CV, DB (Deutsch-Bonnet), aber auch VW Käfer,
BMW Knutschkugel, Fiat Topolino. Alles, was seinerzeit bei Automessen mit Neugierde bestaunt
werden konnte, war startberechtigt, ist es auch
heute noch. In den Vorjahren ist der Veranstalter
fahrzeugmäßig ziemlich in die Breite gegangen.
Die Spitze wurde gekappt, war relativ eng. Aus
welchen Gründen auch immer. Nicht absolut
zum Geschmack aller Besucher. Möglicherweise
haben die Sponsoren auch den Bleistift geführt.
Man weiß ja nie.
In diesem Jahr veranstaltet der Automobilclub
Brescia die Mille Miglia selbst. Ihm „gehört“ die
Mille Miglia seit jeher. Der Automobilclub ist bisher allerdings nicht in die Rolle des Veranstalters
geschlüpft. Hoffen wir darauf, dass er seine Sache gut macht, und die alten Kämpen, wie den
Rechtsanwalt Francchi, wieder ins Boot hieft.
Die Bandbreite an Marken ist gewaltig. Das Spektrum an Motoren ebenfalls. Vom 1-Zylinder über
2-Zylinder, 4-Zylinder, 6-Zylinder, 8-Zylinder und
12-Zylinder, darf alles in die italienische Luft hinaus posaunen. Frisch, fromm, fröhlich, frei. Der
unbestrittene Star ist der Mercedes Benz 300
SLR, diese schwäbische silbrige 8-Zylinder Flunder, die 1955 alles in den Schatten gestellt hat.
Übrigens: Das Original Chassis erleben Sie bei
dieser Mille Miglia nicht mehr. Das steht im neuen Mercedes Benz Museum, genießt dort seinen
wohlverdienten Ruhestand. Bei der Mille Miglia
ist trotzdem ein Original am Start. Keine Sorge,
die Schwaben sind rechtschaffene Leut, lassen
sich nicht gerne etwas nachsagen, schöpfen aus
einem ergiebigen Fundus.
Sie können alle Fahrzeuge hautnah betrachten,
zum Teil auch akustisch live erleben. Was meinen Sie, wenn so ein Rennmotor mit 8- oder gar
12-Zylindern in der Innenstadt von Brescia tönt?
Die Posaune von Jericho ist ein glatter Dreck
dagegen, ein kleines Blasröhrchen. Je lauter,
umso besser. So könnte man die Reaktion vieler
Besucher beschreiben. Brescia ist einer der Höhepunkt der Mille Miglia. Wir meinen sogar der
Höhepunkt. Denn mehr Spektakel können Sie
anderenorts nicht erleben.
Wir wollen, dass unsere Gäste möglichst viel Mille
Miglia erleben. Am Donnerstag die Fahrzeugabnahme in Brescia. Am Freitag die schmale Ortsdurchfahrt in San Marino, am Samstag auf freier
Wildbahn, irgendwo in der Toskana. Wir verraten
hier noch Nichts. Aber in jedem Fall sorgen wir
gerne dafür, dass Sie ein schönes Mosaik zusammenpuzzeln können.
In Brescia herrscht geschäftiges Treiben. Kann ja
gar nicht anders sein. Die Cafés und Restaurants
drehen mit hohen Touren. Die Wirte haben vorsichtshalber ihre Preise dem Treiben angepasst.
Allerdings meist moderat. Die italienischen Ober
laufen sich die Sohlen ab. Die Geschäfte putzen
sich ebenfalls heraus. Ihre Schaufenster sind mit
Mille Miglia Accessoires dekoriert. Die Ladeninhaber reiben sich die Hände, wissen, dass ihnen die
Mille Miglia ihre Kasse füllt. Mit Euros, die an einem
normalen Donnerstag nicht ankommen würden.
Italiener machen Mode. Das beweisen sie in Brescia eindrucksvoll. Die Geschäfte haben geöffnet,
locken ins Innere, erzeugen eine riesengroße Versuchung. Soll ich oder soll ich nicht? Tun Sie’s,
kaufen Sie sich in Italien ein flottes „Zwederle“.
Zurück in Deutschland sollen schließlich alle sehen, wo Sie die letzten Tage verbracht haben.
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Selbst wenn Sie sich für Autos nicht so interessieren würden, die Stimmung, die Spannung,
wird Sie mitnehmen, in Ihren Bann ziehen.
Freitag, 17. Mai
Dritter Mille Miglia Tag
San Marino
Am Nachmittag wird’s ruhiger. Die Teams kehren
der Altstadt vorübergehend den Rücken, fahren
zurück zu Ihren Hotels. Sie stärken sich für die
erste (Nacht-) Etappe. Der Start der Mille Miglia
ist um 20.00 Uhr. Die erste Etappe führt nach Bologna, so war es zumindest im letzten Jahr. Zuvor
war immer Ravenna das Ziel.
Sie freuen sich darauf, dass Sie diesen Tag zunächst etwas gelassener angehen können. War
ja gestern auch gewaltig viel, was auf Sie eingestürmt ist. Sie haben sich deshalb einen ruhigen
Vormittag ehrlich verdient. Sie bedienen sich
erneut vom Frühstücksbüffet, genießen Ihren
Capuccino, sind aber wahrscheinlich mit den
Gedanken schon wieder bei der Mille Miglia. Die
Teams sind, ganz nebenbei, schon lange wieder
unterwegs. In Bologna, der Hauptstadt der Emilia
Romagna, fällt der erste Startschuss bereits um
8.00 Uhr. Für manchen Teilnehmer sicher recht
bald. Denn die Nacht fällt für alle kurz aus. Vor
Mitternacht kommt keiner ins Bett. Das stört Sie
aber nicht.
Nach 5-6 Stunden Brescia und Mille Miglia spüren Sie Ihre Beine, haben Sie genug gesehen.
Deshalb nehmen Sie in der „Charlotte“ Platz. Sie
fährt mit Ihnen über Verona, Mantua, Bologna
nach San Marino. Auch heuer übernachten wir
wieder in diesem Mini-Staat der Repubblica di
San Marino. Ihr Hotel liegt zentral, unterhalb der
historischen Altstadt.
Sie haben sicher schon viel von San Marino gehört. Möglicherweise einiges gesehen, zumindest
wenn Sie mit Boxenstop bereits dort waren. Aber
die Altstadt haben wir Ihnen noch nie bei einer
Führung vorgestellt. Das soll sich heute ändern.
Sie fahren mit der Seilbahn, der Funiculare, hoch
in den alten Teil. Dort werden Sie von einem Führer durch die verwinkelten, engen, teilweise steilen Gassen, geführt. Klar, erfahren Sie da auch
einiges über die Geschichte und das Besondere
dieses Staates. Die Stadtführung endet rechtzeitig, bevor die ersten Mille Miglia Starter, die steile, kurvenreiche Auffahrt ins Visier nehmen. Da
machen Sie sich mal keine Sorgen. Das alte San
Marino wird für die Teams richtig herb. Klar, hier
warten viele Zuschauer. Applaus ist sicher. Das
motiviert. Aber vor allem bekommen die Herren
Fahrer und Beifahrer in geschlossenen Fahrzeugen ordentlich Wärme ab. Da schmoren einige
bei 50 Grad Innentemperatur ordentlich im eigenen Saft. Lässt sich leicht erklären. Denn von der
Adria Küste bis zur Altstadt von San Marino geht’s
gut und gerne 15 km ordentlich bergauf. In engen Kehren muss bis auf Schrittgeschwindigkeit
abgebremst werden. In den verwinkelten Gassen
kann ebenfalls kein Tempo gemacht werden. Der
Fahrtwind fehlt. Die Kühlwassertemperatur geht
ihren eigenen Weg, steigt, kommt in den roten
Bereich. Es dampft an allen Ecken. Denn die
Guss- und Aluminiummotorblöcke strahlen allerhand Hitze ab. Selbst in offenen Fahrzeugen,
mit ihren weit in den Innenraum hineinragenden
Getriebegehäusen, wird’s warm.
Schon von weitem hören Sie das Röhren der
Motoren. Zunächst von den Vorkriegsfahrzeugen, den Bugattis, Alfa Romeos, aber auch den
Mercedes SSK mit seinem markdurchdringenden Kompressor-Gekreische. Das sind schon
richtig schwere Schlachtrösser, die mit viel Kraft,
Bizeps, aber auch Geschick, nach San Marino hochgezirkelt werden sollen. Da tun sich die
Teams mit Nachkriegsfahrzeugen schon viel
leichter. Oftmals genügt ein gekonnter, kerniger
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Tritt aufs Gas, um Kurven ohne viel Federlesens
gerade zu biegen. Besonders im Vorteil sind natürlich die Teams, die in kleinen Fahrzeugen, allen
voran BMW Isetta oder Topolino fahren. Denen
fehlt‘s dafür an anderer Stelle, an Leistung und
Power. So hat halt jeder sein Los zu tragen. Wie
im richtigen Leben.
Entlang der Strecke, vor allem kurz vor dem
Marktplatz, können Sie an zahlreichen Straßencafés Platz nehmen. Eine Warnung möchten wir
heute schon loswerden: Die Fahrbahn ist teilweise so schmal, dass sie gerade noch Platz für die
Durchfahrt der Mille Miglia Teams bietet. Wenn
ein Beifahrer geschickt ist, „stiehlt“ er Ihnen problemlos Ihre Pizza vom Teller. Muss nicht sein. Wer
an der Mille Miglia mitfährt, kann sich wohl noch
selbst eine Pizza leisten. Wäre doch gelacht.
Erinnern Sie sich: In Brescia waren die Fahrzeuge
in erster Linie geparkt. In San Marino zuckeln sie
langsam, in gekonntem Spiel von Gas und Kupplung, über den Marktplatz, in Richtung Marken.
Apropos Marktplatz: Hier tritt alljährlich ein Sprecher auf, der hat, sagen wir’s auf Schwäbisch
„eine Gosch wie ein Maschinengewehr“. Schießt
(ungefährliche) Salven ins Publikum. Ohne Punkt
und Komma, immer fort. Hoffen wir darauf, dass
er auch so kompetent wie wortgewaltig ist. Wir
können’s leider nicht überprüfen, vielleicht ist
ja diesmal jemand dabei, der uns hier mit einer
Übersetzung behilflich sein kann.
Sobald der Mille Miglia Tross seine Duftmarke in
San Marino hinterlassen hat, ziehen Sie westwärts. In die Toskana. In eine Stadt, die Sie begeistern wird. Nach Florenz. Jawohl, Sie haben’s
richtig gelesen. Die nächsten zwei Nächte verbringen Sie in Florenz. Kein Spaß. Todernst. Sie
übernachten im Hotel Kraft**** mitten in der alten
Hauptstadt der Toskana. „La Bella“, die Schöne,
wird sie genannt, diese Stadt, die sich malerisch
am Ufer des Arnos, vor dem Apennin, ausbreitet.
Das Boxenstop-Team wird immer wieder auf
seine Reisen angesprochen. Oftmals bevor das
Magazin „Freizeit und Reisen“ erscheint. Häufig
wird nach der Mille Miglia gefragt. Sie ist eben ein
Klassiker. Sobald wir von Florenz sprachen, verklärt sich der Blick unseres Gegenübers. Wirklich
Florenz? Ja, Sie können sich darauf verlassen.
Diese Stadt hat eben etwas ganz Besonderes.
Zu recht.
Samstag, 18. Mai
Vierter Mille Miglia Tag
Florenz und Futa, ein Tag wie aus dem FF
Boxenstop wäre schuftig, wenn wir Sie hier nur
zum Übernachten einladen würden, ohne Ihnen
die Stadt Florenz vorzustellen. Geht überhaupt
nicht. Ein Nein wäre ein fürchterliches Totschlagargument. Deshalb: Sie besichtigen den
Mittelpunkt der geistigen Entwicklung Italiens.
Von hier aus ging die Schöpfung der italienischen
Sprache und Literatur. Erwuchs die Blüte der italienischen Kunst.
Bei der Führung werden Sie viele Namen hören.
Einen besonders häufig. Den der reichen Kaufmannsfamilie Medici. Diese Familie, dieses Geschlecht, hat Florenz in drei Jahrhunderten geprägt.
Diese Stadt begeistert - immer wieder.
Die Mille Miglia macht alle Jahre in Florenz einen
Pflichtstopp. Der zählt allerdings nicht zu ihren
Höhepunkten. Die alten Gemäuer verlangen eine
besondere Rücksicht. Die Teams werden ziemlich eingebremst, angehalten ihr Gaspedal lediglich zu streicheln, keinesfalls zu malträtieren. Es
besteht die Sorge, dass ein altehrwürdiger Steinquader verärgert seinen Platz freigibt und den
schnellsten Weg, den freien Fall, wählt.
Die Mille Miglia kommt erst am frühen Nachmittag nach Florenz. Das ist gut so. Denn die Zeit
verrinnt wie im Flug. Da Sie gestern San Marino besucht haben, wollen Sie heute in die freie
Wildbahn. Einer der geschichtsträchtigsten Abschnitte liegt zwischen Florenz und Bologna.
Hier überspringt die Mille Miglia den Apennin auf
einer Passstraße, die über die Pässe Futa und
Raticosa führt. Futa, Futa, und nochmals Futa.
Menschenskinder, jetzt leuchten die Augen aller
Mille Miglia Kenner. Aus eigener Erfahrung oder
den Geschichtsbüchern. Spielt keine Rolle. Am
Futa-Pass waren die Teams, was heißt eigentlich
waren, sind die Teams immer noch gleichermaßen gefordert.
Florenz ist für den Futa der ideale Ausgang. Wir
nutzen die Gelegenheit, reisen mit Ihnen Richtung Norden, Richtung Futa-Pass. Auf der Strecke dorthin ist samstags immer gehörig viel los.
Heute aber besonders. Die Möchtegern Valtentino Rossi‘s dieser Welt haben ihre Bühne. Sie
zirkeln ihre Ducatis und Yamahas messerscharf
um die Kurven. Sie genießen ihren Auftritt, der in
der Regel meist gut ausgeht. Der Boulevard lässt
artig grüßen. Fahrer von vierrädrigen, sportlichen
Gefährten, wollen da natürlich auch nicht tatenlos
Abseits stehen. Sie blasen ordentlich ins Horn,
kennen kein Pardon für ihre Reifen, schrubben
heftig Gummi ab. Ihr Reifenhändler reibt sich
schon mal genüsslich die Hände.
Ehrlich gesagt, dieser Auftritt müsste nicht sein.
Lässt sich allerdings nicht vermeiden. Wer den
Futa-Pass im Visier hat, muss damit leben. Wir
alle zusammen auch.
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Auch hier ist der Mercedes Benz 300 SLR mit der
legendären Startnummer 722 der Hauptdarsteller. Schon von weitem hören Sie, wie der Rennmotor mit seiner desmodromischen Ventilsteuerung in die Landschaft bläst. Er faucht die Oliven
und Zypressen an, wie wenn sie ihm etwas getan hätten, er sie jedenfalls nicht leiden kann. Er
intoniert ein Lied mit den höchsten Drehzahlen
seiner scharfkantigen Nocken. Jochen Mass, er
ist meist ihr Chauffeur, weiß was er seinen Fans
schuldig ist. Am Futa-Pass sehr viel sogar. Jochen, da gibt’s kein Pardon, gib Gummi.
Bis Bologna wird von den Mille Miglia Teams
nochmals hohe Fahrkunst verlangt. Danach, in
der Poebene, können die Drosselklappen auf
den langen Geraden herzhaft geöffnet, viel italienische Luft eingesaugt, verbrannt und als Abgase ins Jenseits geblasen werden.
Sonntag, 19. Mai
Fünfter Mille Miglia Tag
Abreise
Die Mille Miglia 2013 ist Geschichte. Die Teams
sind in Brescia gelandet, haben die letzte Etappe
ab Rom über 700 km gut hinter sich gebracht.
Selbst die schnellen Teams benötigen dafür gut
16 Stunden. Und dürfen trotzdem nicht trödeln.
Eine solche Strecke, auf italienischen Landstraßen und Ortsdurchfahrten, will zuerst einmal gefahren sein. Eigentlich ist jeder, der das Pensum
leistet, ein Gewinner.
Vor Ihnen liegen ebenfalls viele Kilometer. Sie
nehmen Abschied von Florenz, der Toskana, von
Italien. Auf schnellem Weg vorbei an Bologna,
Mailand, geht’s über die Schweiz zurück nach
Tübingen.
Sie reisen zurück vom Apennin in die Niederungen von Florenz. Ein weiteres Mal übernachten
Sie im Hotel Kraft****.
Klar, mit Pausen. Aber nicht der Weg ist das Ziel,
sondern vielmehr Tübingen und sein Boxenstop
Auto- und Spielzeugmuseum.
Sie genießen am Abend das 4-Gang Menü besonders. Sie wissen, Sie haben heute einen ganz
pfiffigen Tag erlebt. Wie aus dem FF.
Hoffen wir alle auf eine schöne Mille Miglia. Abwechslungsreich, farbenträchtig, mit kernigem
Sound.
Wie wär’s danach noch mit einem kleinen Spaziergang, einem Espresso in der Bar um die Ecke,
einem richtig schönen italienischen Ausklang?
Italien ist halt schon gut. Zumindest bei und für
die Mille Miglia.
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Unsere Leistungen
· Excelsior San Marco S.R.L. Hotel**** Bergamo
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Palace Best Western Hotel**** San Marino
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Hotel Kraft **** Florenz
2 x Übernachten, Frühstück vom Büffet, 2 x Menü
· Verkehrshaus Luzern, Führung
· Bergamo, San Marino (inkl. Seilbahn),
Florenz, Stadtführung
· Mille Miglia Abend im Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum
·Bordfrühstück
· Picknick, Kaffee und Kuchen
·Reisebegleitung
· Komfortbusreise (4-Sterne)
Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
v935,v175,-
MILLE MIGLIA
1000 MEILEN ITALIEN
15. bis 19. Mai
im Old-/Youngtimer
Klassiker der Zukunft
Die Mille Miglia kennt tausend Geschichten. Erfolgreiche, schöne, tragische, kritische. Locker
könnten wir einige davon erzählen. Wollen wir
aber nicht! Denn wenn es uns mit dem Programm
der Mille Miglia Komfortbusreise nicht gelungen
ist, Sie von diesem Klassiker zu überzeugen, fragen wir uns, was wir sonst noch aufbieten sollen.
Wir würden uns jedenfalls damit brutal schwer
tun. Schlussendlich wollen wir auch nächstes
Jahr, 2014, Ihre Reiselust wecken. Deshalb dürfen wir unser Pulver nicht alles auf einmal verschießen. Wir halten es lieber vorübergehend für
ein Jahr im Trockenen.
Viele Wege führen nach Rom. Auch zur Mille
Miglia. Genauso können Sie auf verschiedene
Art und Weise nach Italien anrücken. „Viele“ wäre
zwar übertrieben. Aber es gibt Möglichkeiten.
Die erste: Sie ziehen zu Fuß, per Pedes über
die Alpen. Keine gute Idee. Aber grundsätzlich,
im wahrsten Sinne des Wortes, gangbar. Oder:
Sie treten in die Pedale, geben den Lance Armstrong. Nein, den sicher nicht. Jan Ullrich können
wir als leuchtendes Beispiel auch nicht anführen.
Im Radsport jüngerer Zeitrechnung tun wir uns
da ordentlich schwer. Er ist einfach zu verseucht.
Also nehmen wir den guten alten Rudi Altig. Der
hätte diese Strecke in seinen besten Tagen locker
in drei Tagen hinter sich gebracht. Zumindest
bis Brescia. Aber dafür müsste auch er mächtig strampeln. Denn die Mille Miglia ist halt mehr
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als nur der Start. Das Fahrrad scheidet deshalb
ebenfalls aus. Trampen? Sicher eine preiswerte
Methode. Aber mit Unwägbarkeiten belastet. Vor
allem sollten Sie ordentlich Zeit mitbringen, sonst
kommen Sie zu spät ans Ziel Ihrer Träume. Scheidet als Vorschlag ebenfalls aus. Flieger? Sie sind
schnell in Italien. Auf irgendeinem Flugplatz. Aber
ob die Mille Miglia dort vorbeikommt, ist fraglich.
Fliegen fällt deshalb ebenfalls durch. Zug? Siehe
Flugzeug. Komfortbusreise? Da hätten wir Ihnen
einen heißen Tipp. Aber: Der Boxenstop Komfortreisebus, die „Charlotte“, hat nur 52 bequeme
Sessel. Die sind regelmäßig besetzt, längst bevor
das Magazin „Freizeit und Reisen“ erscheint.
So richtig ergiebig sind alle Vorschläge nicht.
Aber Sie wollen nach Italien. Möglichst im eigenen Auto. Ihr Old-/Youngtimer oder Klassiker der
Zukunft soll auch einmal der Mille Miglia seine
Aufwartung machen, besonders bleihaltige Luft
gnadenlos und unnachgiebig verbrennen. Dafür
haben wir Verständnis. Ausgesprochen viel sogar. Deshalb bieten wir seit Jahren die Mille Miglia für Selbstfahrer an. Ebenfalls mit Erfolg. Auch
diese Reiseart war in der Vergangenheit immer
top ausgelastet. Noch deutlicher: Ausverkauft.
Ihre Zeit ist knapp bemessen. Sie wollen zwar viel
Mille Miglia erleben. Aber kein Risiko eingehen.
Auf’s gerade Wohl nach Italien reisen, ist nicht
unbedingt Ihre Sache. Schlussendlich gehört zu
einer schönen Reise schon etwas mehr dazu,
als nur Streckenverlauf und Zeitplan. Sie planen
eine Reise zur Mille Miglia, ernten Fragen über
Fragen: Welche Hotels passen für diese Reise?
Liegen sie strategisch gut? Kann ich dort mein
Auto auch sicher parken? Wo sind die Hauptsehenswürdigkeiten? Auf welchen Strecken kann
ich möglichst viel Mille Miglia Feeling tanken? So
ganz allein möchten Sie auch nicht reisen. Tagsüber ja, aber abends, im Hotel, wollen Sie sich
mit Gleichgesinnten treffen. Und noch ein heißes
Thema: Was machen Sie, wenn Sie vor allem im
Ausland eine technische Panne oder noch grö-
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ßere Probleme haben? Klar, ein Schutzbrief hilft
weiter. Bloß wann? So ganz problemlos läuft es
dann meist doch nicht ab.
Es kann dauern, Tage, bis Sie die benötigte Hilfe
erfahren. Allein schon eine defekte Wasserpumpe, sonst ein popeliger Schaden, kann im Ausland aufs Gemüt schlagen, die Urlaubsstimmung
ratz-fatz vernichten. Das wollen Sie sich eigentlich nicht antun.
Auf alle Ihre Fragen hat Boxenstop Antworten. Die
geben wir unseren Gästen gerne möglichst weit im
Voraus. Deshalb laden wir zu weitgehend stressfreien Urlaubstagen ein. Wir wollen mehr oder weniger ein „Rundumsorglospaket“ schnüren.
Alle Boxenstop-Teams erhalten außerordentlich
umfangreiche Unterlagen. Mit allen Hotels, den
Hauptsehenswürdigkeiten, sowie Tourenvorschläge. Auf Sträßchen, die Ihnen beim flüchtigen
Blick auf einer Landkarte nicht ins Auge springen.
Ihr „Navi“ können Sie in dieser Beziehung vollkommen vergessen, den „Hasen geben“.
Die gesamte Reise wird von unserem „Max“,
einem Laster, begleitet. In seinem geschlossen
Kofferaufbau ist eine formidable Werkstatt untergebracht. Am Werkzeug würde es schlussendlich nicht liegen, wenn wir einen Havaristen
nicht flott bekämen. Der „Max“ schleppt einen
Anhänger durch Italien. Der kann notfalls von einem „Gestrandeten“ belegt werden. Und damit
der „Max“ nicht völlig unnütz seinen Diesel in
Italien verfeuert - auf was wir natürlich einerseits
bauen - übernimmt er den Gepäcktransport von
Hotel zu Hotel. Ihre Reise soll so komfortabel wie
möglich sein. Gepäck verladen ist immer ein Akt,
der vor allem bei Sportwagen richtig in Arbeit
ausarten kann. Nein, das muss nicht sein. Diese
Aufgabe übernehmen wir gerne.
Schwätzer sind uns ein Gräuel. Ihnen wahrscheinlich auch. Deshalb verzichten wir beim Reiseprogramm auf Wiederholungen, gehen gleich
in die Vollen.
Dienstag, 14. Mai
Mille Miglia Abend
Mittwoch, 15. Mai
Anreise/Erster Urlaubstag
„Über sieben Brücken musst Du gehen.“ Das
hat uns Peter Maffay vor Jahren erfolgreich in die
Ohren geträllert. Je nachdem, wie weit Sie von
Italien entfernt sind, könnten sich auch bei Ihnen
sieben Brücken ergeben. Falls es weniger werden, auch kein Problem.
Es geht los. Juhu, es geht los. Sie haben Italien, den Gardasee, voll im Visier. Heute hält Sie
nichts mehr. Mit unbändigem Reisewillen reißen
Sie (fast) alle Hindernisse ein.
Am Dienstagabend laden wir im Boxenstop zum
Mille Miglia Abend ein. Denn seit Jahren reisen
viele Gäste bereits dienstags nach Tübingen.
Bevor Sie sich in der Tübinger Altstadt, übrigens einer sehr schönen, verirren, wollen wir Ihnen etwas Vernünftiges bieten. Einen Abend mit
Gleichgesinnten, bei gutem italienischem Essen
und Wein.
Die Ersttäter der Mille Miglia werden bei einem
schönen Dia-Vortrag von Wolfgang Singhof aus
Stuttgart in ihrer Entscheidung bestätigt. Wolfgang Singhof hat schon weit über ein Dutzend
Mille Miglias begleitet, mehr durch den Sucher
seiner Fotos, als mit einem „realen“ Blick. Er erzählt die Geschichte der Mille Miglia anhand von
gelungenen Dias, im besonderen BoxenstopAmbiente. Zwischen Autos und Motorrädern,
aber auch den weit über 1000 Spielsachen. Einige haben sogar Mille Miglia Geschichte.
Der Mille Miglia Abend ist ein beliebter Treffpunkt.
Hier wurden Bekanntschaften, wenn nicht sogar
Freundschaften, geknüpft. Aber auch Gäste, die
zum ersten Mal mit Boxenstop verreisen, werden
gleich in die „große Familie“ aufgenommen. An
diesem Abend werden Fahrgemeinschaften für
den nächsten Tag geschnürt.
Die Fieberkurve schlägt hoch hinaus. Sie erreicht
knapp den Siedepunkt. Denn jeder weiß, die Maschinerie ist in Gang gesetzt, jedes Zahnrädchen
einer Uhr treibt die Zeiger nach vorne, beweist,
dass der Startschuss nicht mehr fern sein kann.
Wir sprachen schon von vielen Wegen. Wir bieten drei, oder besser gesagt dreieinhalb, auf denen Sie zum erfolgreichen Sprung über die Alpen ansetzen können. Der klassische Weg, der
schnellste, führt über Tirol, Innsbruck, Brenner,
vorbei an Bozen bis Rovereto. Danach über Riva
entlang des Gardasees. Diese Strecke läuft regelmäßig zügig, reduziert die Reisedauer. Aber
so richtig prickelnd ist sie nicht. Allerdings, ab
Bozen, können Sie ihr eine Frischzellenkur verpassen. Wir wissen ein Sträßchen südlich von
Bozen, das deutlich abseits der Autobahn, über
die Berge, Richtung Gardasee, führt. Das ist echt
klasse. Vor allem für die Teams ideal, die nicht allzu viel Zeit für die Anreise haben, aber sich schon
emotional anturnen wollen.
Ein anderer, ebenfalls schneller Weg, führt durch
die Schweiz, über den Gotthard. Mitte Mai könnte die alte Pass-Straße, die Tremolo, bereits für
den Verkehr freigegeben sein. Das wäre eine reizvolle Alternative. Sonst geht’s halt durch den 17
km langen Gotthard-Tunnel. Irgendwie bringen
Sie diese Betonröhre hinter sich. Bei Chiasso entern Sie wieder das Euroland, stechen Richtung
Osten zum Gardasee. Die dritte Strecke ist für die
ersten Kilometer auch auf die Autobahn angewiesen. Allerdings nur bis Chur in Graubünden. Danach kreuzen Sie auf schmalen Asphaltbändern
den Alpenkamm. Julier-Pass, Engadin, St. Moritz, Bernina, Bergamasker Alpen, Gardasee. Ein
kurvenreicher, spannender Weg. Keine Frage. Er
erfordert allerdings Sitzfleisch und Kondition. Das
eine oder andere (mehr) PS soll auch prinzipiell
kein Nachteil sein.
Gleichgültig welchen Weg Sie unter die Räder
nehmen: Am frühen Abend treffen Sie in Gardone im Hotel Savoy Palace**** ein. Das Hotel liegt
malerisch am Gardasee, wirklich nur einen knappen Steinwurf entfernt. Sie parken Ihr Fahrzeug
in die hoteleigene Tiefgarage, streicheln abends
mal leicht übers Blech, bedanken sich mit einem
„Mille Grazie“.
Trotz der Pfingstferien ist der Hotelier vernünftig
geblieben, hat seine Preise, nicht wie seine Wettbewerber, ins Astronomische hochgedreht. Das
soll ihm gedankt werden. Deshalb, aber auch
weil dieses Hotel in den Vorjahren immer eine
"Bella Figura" abgegeben hat, haben wir das Savoy Palace als erste Station gewählt.
Um 20.00 Uhr treffen sich alle Gäste zum gemeinsamen Menü! Eine kleine Korrektur: Zunächst zum Begrüßungsaperitif. Hoffentlich so
wie in den Vorjahren, auf der schönen Terrasse
Ihres Hotels, direkt über dem See. Das macht
schon ganz ordentlich was her.
Donnerstag, 16. Mai
Zweiter Mille Miglia Tag
Dampf ablassen
Sie haben die Nacht am Gardasee, die Ruhe, genossen. Sie bedienen sich beim Frühstück vom
Büffet, richten sich für die Mille Miglia. Die Boxenstop Reisegäste vom Komfortreisebus verweilen
in Bergamo. Also im Osten von Brescia. Sie im
Westen. Aber allen Gästen ist die Vorfreude auf
den heutigen Tag gemein.
Erinnern Sie sich an unseren Gepäckservice? Wir
befördern Ihr Gepäck gerne nach San Marino Ihrem nächsten Ziel.
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Sie legen auf kurzem Weg die Strecke nach Brescia zurück. Sie passieren das Mille Miglia Museum im ehemaligen Kloster St. Eufemia. Sofern
es Ihre Ungeduld zulässt, sollten Sie Ihren Blinker
rechts setzen und dieses schöne Museum besuchen. Am Dienstag im Boxenstop Mille Miglia
Abend mit Dia-Vortrag. Gestern der Sprung über
die Alpen. Heute unmittelbar vor dem „live act“ die
Geschichte im Museum. Ein Auftakt nach Maß.
Auf den letzten Metern in die Innenstadt können
Sie’s kaum mehr erwarten. Ihr rechter Fuß wird
schwer, immer schwerer, öffnet großzügig die
Drosselklappen, sorgt für zügige Beatmung ihrer
Verbrennungsräume. Nicht lange, dann biegen
Sie in eines der am Altstadtkern liegenden öffentlichen Parkhäusern ein. Über den Stadtplan
in Ihrem Roadbook können Sie sich leicht einen
Überblick verschaffen. Bevor wir uns wiederholen
verweisen wir heute, wie auch an den folgenden
Tagen, auf das Programm der Busreisegäste.
In der Altstadt von Brescia, der altehrwürdigen,
erwartet Sie eine wilde Orgie aus Formen, Farben, Motorengeräuschen, aber auch interessanten Menschen. Hier wird große italienische Oper
gegeben. Sie sitzen auf einem Logenplatz.
Am Nachmittag kehrt Ruhe ein. Nicht wie auf
einem Friedhof. Nein, so drastisch ist es nicht.
Aber es wird merklich ruhiger. Arg viel Neues wird
nicht mehr geboten. Die Teams konzentrieren
sich auf den abendlichen Start in der Viale Venezia. Auf den können Sie nicht warten. Einerseits
leider. Andererseits, für Sie geht die Mille Miglia
auch morgen weiter. Sie müssen weiter Richtung
Süden. San Marino ist Ihr nächstes Ziel. 300 km
entfernt. Auch wenn’s uns ehrlich schwer fällt:
Wir geben uns absolut vernünftig, schlagen Ihnen den Weg über die Autostrada vor. Unterm
Strich die beste Alternative. Sie übernachten im
Best Western Hotel San Marino****. Direkt an der
Strecke der Mille Miglia.
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Sie kommen hoffentlich in San Marino an, bevor
die erste Startflagge in Brescia fällt. Das wäre
doppelt gut: Denn um 8.00 Uhr erwartet Sie ein
weiteres Menü. Und um diese Zeit wird die Mille
Miglia live im Fernsehen übertragen.
Freitag, 17. Mai
Dritter Mille Miglia Tag
..."tante curve"...
Sie haben heute Morgen mächtig Zeit. Können
das Frühstück vom Büffet und Ihr Hotel in aller
Ruhe genießen. Der Mille Miglia Tross ist erst für
die Mittagszeit angesagt. Sie können faulenzen,
eines der Outlet Center besuchen oder folgen der
Einladung des Boxenstop zu einer Stadtführung in
San Marino-Alto. Hoch auf einem Felsen überragt
das alte San Marino seinen Mini-Staat. Bevor die
Teams der Mille Miglia durch enge Kurven zirkeln
und schmale Gassen peilen, gibt sich die Altstadt
malerisch, idyllisch. In jedem Fall völlig unaufgeregt. Kein Wunder. Die Mille Miglia war hier eigentlich schon immer zu Gast. Der Gastgeber hat sich
an seine lauten Gäste längst gewöhnt.
Sie lernen San Marino bei einer Stadtführung
kennen. Sie endet rechtzeitig, damit Sie in aller
Ruhe Ihren Mille Miglia Platz sichern können. In
einer Bergpassage, in der Fußgängerzone oder
am Ortsausgang, wo die Teams wieder mächtig
auf die Tube drücken können, um sich für die
Marken zu rüsten.
In San Marino herrscht für gute zwei Stunden
Ausnahmezustand. Danach ist der „Spuk“ verflogen, kehrt das wieder ein, was Sie am Morgen
erlebt haben. Idylle.
Sie juckt‘s nunmehr mächtig. In allen Gliedmaßen. Sie gieren nach Kurven. Wollens den Teams
der Mille Miglia gleich tun. Sollen Sie. Zwar nicht
in Richtung Marken, sondern auf direktem Weg
in die Toskana. Was heißt direkt? Viele Kurven,
sehr viele, stellen sich Ihnen grobschlächtig in den
Weg, verhindern einen hohen Schnitt. Aber sie
machen gottsträflich Laune, schaffen eine brutale
Lust auf Biegungen. Ihr Kurven-Hunger lässt sich
so schnell nicht stillen. Vorbei an Arezzo, mitten
durch das hügelige Chianti Gebiet passieren Sie
Radda und das My One Hotel. Dort haben unsere
letztjährigen Mille Miglia Gäste Station gemacht.
Allerdings haben wir am Hotel Mängel aufgedeckt,
die wir kein zweites Mal erleben wollen. Deshalb
würdigen Sie diese wunderschöne Hotelanlage
von außen keines Blickes. Sie fahren etwa 50 Kilometer weiter Richtung Westen, vorbei an Castellina in Chianti und hinunter ins Val d‘ Elsa.
Sie übernachten im Il Piccolo Castello Hotel**** in
Monteriggioni.
Nach 250 km fällt die Zielflagge. Für heute
reicht’s. Mehr muss nicht sein. Um 20.00 Uhr,
vor allem beim Prosecco Empfang und dem anschließenden Menü, kehren die Kräfte zurück,
schwärmen Sie von einem klasse Tag.
Samstag, 18. Mai
Vierter Mille Miglia Tag
Freie Wildbahn
Am Donnerstag haben Sie die Mille Miglia Autos
mehr oder weniger im Stehen erlebt. Gestern auf
der langsamen Durchfahrt in San Marino. Heute möchten Sie Speed sehen, Tempo in schöner
Natur. Sollen Sie. Forza. Forza. Einer der schönsten Streckenabschnitte führt von Siena nach Florenz. Häufig durch das Val d‘Elsa. Aber auch über
die Hügel des Chianti Gebiets vorbei an Greve.
Sie können problemlos auf die Strecke der Mille
Miglia einbiegen. Die Straßen sind nicht gesperrt.
Der rote Pfeil weist allen Teams den Weg. Aber
genauso gut auch Ihnen. Falls Sie einen solchen
Pfeil als Souvenir im Reisegepäck mit nach Hause nehmen wollen, sollten Sie allerdings warten,
bis der letzte Mille Miglia Teilnehmer durchgefahren ist. Sonst könnte der gute Mann das eine
oder andere Problem bekommen. Das wollen Sie
ja nicht. Sie sind fair und Sportsmann.
Motorrädern sind auch keine Kinder von Traurigkeit. Da fliegt als Act schon mal ein Vorderrad in
die Höhe, ist ein Meter langer „Wheelie“ zu applaudieren.
Der italienische Veranstalter hat in den letzten
Jahren eine Streckenkreativität gezeigt, die uns
wirklich nicht erfreut hat. Besonders ärgerlich
war das im letzten Jahr. Wir haben alle Teams
zu einem Picknick auf einem wunderschönen
Platz eingeladen. Nach unseren Streckenunterlagen, die wir immer von der Motor Klassik erhalten, waren wir ganz sicher, dass unser Platz
ins Blickfeld der Mille Miglia Teams rückt. Weit
gefehlt. Kurzfristig, aus welchen Gründen auch
immer, wurde die Strecke geändert, hat uns der
Tross im wahrsten Sinne des Wortes versetzt.
Deshalb sagen wir heute noch kein Picknick zu.
Allerdings: Sofern wir einen 100 % sicheren Platz
finden, wo auch die Fahrzeuge unserer Teams
parken können, wird gemeinsam gevespert. Aber
mit Sicherheit erst um die Mittagszeit. Denn zuvor mühen sich die Ferrari, Maserati, Stanguellini,
Fiat, der Mercedes Benz 300 SLR, durch die engen Gassen und den Marktplatz von Siena, dem
berühmten Campus.
Sie übernachten ein weiteres Mal im Hotel Il Piccolo Castello. Allerdings sind Sie heute Abend
aushäusig. Wir laden Sie ein, in eine alte Mühle
zu einem gepflegten Menü. Ihr Führerschein ist
Ihnen heute Abend Wurst egal. Auf den können
Sie so was von pfeifen. Sie genießen den Vino
Bianco oder Rosso, wissen sich absolut sicher.
Denn die Transfers übernimmt ein italienischer
Reisebus.
Sie haben morgens Zeit. Stehen erneut nicht
unter Zeitdruck. Wie wär’s mit einem Abstecher
zum nahe gelegenen San Gimignano oder nach
Volterra? Falls die Mille Miglia die Hügel des Chianti Gebiets favorisiert, wäre der Wochenmarkt in
Greve in Chianti erste Wahl. Alle Teams erhalten
ein ausführliches Roadbook. Darin erfahren Sie
die notwendigen Details.
Die Mille Miglia ist, weiß Gott, kein Kaffeeplausch.
Auf der freien Wildbahn wird dies deutlich. Da gilt
avanti, avanti. Manche legen einen Speed vor,
zeigen Überholmanöver, die dem scharfen Auge
des Gesetzes nicht Stand hält. Heute kein Problem. Denn die Carabinieri drücken alle Augen zu.
Auch bei sich selbst. Denn die Polizisten auf ihren
Auch heute Abend geht der Gesprächsstoff nicht
aus. Denn dafür waren die zurückliegenden Tage
viel zu spannend.
Sonntag, 19. Mai
Heimreise
Das Ende. Der Sprung über die Alpen prägt Ihren
Tag. Die Mille Miglia 2013 ist Historie. Die Letzten
haben in Brescia ihrem Motor längst die drehzahllose Zeit verordnet. Die Sieger werden gekürt.
Eigentlich alle, die das "Arriva"-Banner in Brescia
gekreuzt haben, hätten einen Pokal verdient.
Für Sie steht heute der Weg zurück auf dem
Programm. Italien ist groß. Der Stiefel lang. Allein nach Tübingen liegen 800 lange Kilometer
vor Ihnen. Die wollen in jedem Fall gefahren sein.
Der schnellste Weg führt über die Autostrada.
Keine Frage. Florenz, Bologna, Mailand, Lugano,
Gotthard, Zürich, Schaffhausen, Singen, stehen
als schneller Weg. Mit jedem Kilometer rückt die
Heimat näher.
Unsere Leistungen
· Savoy Palace Hotel**** Garda
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Best Western Hotel**** San Marino
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Il Piccolo Castello Hotel**** Monteriggioni
2 x Übernachten, Frühstück vom Büffet, 1 x Menü
· 4-Gänge-Menü Restaurant Molino il Moro in Val d‘Elsa inkl. Bustransfer
· San Marino-Alto, Stadtführung
· Mille Miglia-Abend Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum
· Picknick, Kaffee und Kuchen
· Roadbook / Straßenkarte
· Koffer- / Pannenservice
·Tourenbegleitung
Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
v735,v145,-
Ciao bella Italia,
arrivederci, ci ritorniamo.
41
3 - 2 01 3
1
98
42
JAHRE
0
2
STADT-LAND-FLUSS
über pfingsten in den Odenwald
Das Gute liegt so nah
23. bis 27. Mai
im Old-/Youngtimer
Urlaub in Deutschland! Was fällt Ihnen dazu ein?
An welche Regionen denken Sie? Schwarzwald,
Nordsee, Rügen, Allgäu, Oberbayern, Bodensee.
Alles wohlbekannte Ziele. Haben Sie wahrscheinlich schon bereist. Wie steht’s mit Odenwald?
Odenwald? Fällt den meisten auf Anhieb wahrscheinlich nicht ein. Läuft „unter ferner liefen“.
Leider. Wieso eigentlich? Den Namen Odenwald
kennen viele. Aber den Odenwald als solches
wahrscheinlich nur wenige. Außer die Einheimischen. Aber die lassen wir mal ganz elegant
außen vor. Also Odenwald: Reizvolles Bergland
in Baden-Württemberg und Hessen, östlich der
Rheinebene zwischen Darmstadt und Heidelberg, circa 40 km breit. Im Nordosten bilden Main
und Spessart die Grenze. Im Süden der Neckar.
Im Südosten das Bauland. Höchster Punkt Kat-
zenbuckel, 626 m, bei Eberbach. Bekannteste
Städte: Michelstadt, Beerfelden, Höchst.
Geografisch haben wir den Odenwald nunmehr
eingenordet. Jetzt gehen wir ans Eingemachte. Mit einer spannenden, möglicherweise auch
ganz fiesen Frage: Wo liegt Grasellenbach? Noch
nie gehört. Machen Sie sich nichts draus. Ging
uns bis vor geraumer Zeit genauso. Bis wir bei
der Vorbereitung unserer
Stadt-Land-Fluss
auf ein schönes Hotel gestoßen sind, das in diesem kleinen Flecken, dem besagten Grasellenbach, liegt.
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Ländlich, weit weg vom Schuss, mitten im Grünen, im UNESCO Geopark Odenwald, in „heiler
Welt“, direkt am Nibelungensteig. Hier liegt das
Ringhotel Siegfriedbrunnen****. Dieses familiengeführte Hotel „vereint Kultur und Landhausstil
mit innovativen Bedürfnissen eines Hotelbetriebs“.
Diese Abgeschiedenheit hat uns gereizt. Deshalb
haben wir uns für Grasellenbach und sein Ringhotel Siegfriedbrunnen als Basislager entschieden. Ein weiterer Grund, eigentlich der wichtigste:
Von hier aus können wir zu herrlichen Tagesetappen starten. Ins Maintal, Bauland, Spessart, und
selbstredend zum Neckar und dem Odenwald
selbst. Fällt Ihnen was auf? Alle Regionen und
Gegenden hätten wahrscheinlich die wenigsten
auf Anhieb mit dem Urlaubsland Deutschland in
Verbindung gebracht. Damit hat Boxenstop sein
Ziel erreicht. Wir wollen unseren Gästen gerne
außerhalb der oftmals ausgetretenen Pfade Neues bieten, ihre Neugierde stillen.
„Denn das Gute liegt so nah“, hat einst der Bayer
Franz-Josef Strauß, einer der bekanntesten deutschen Nachkriegsvollblutpolitiker, einen Erfolgshit
mehr gesprochen als gesungen. Nein, Gesang
kann man diesem musikalischen Werk wirklich
nicht attestieren. Herr Strauß hatte nicht in allem
Recht, was er gesagt und getan hat. Aber in dieser Beziehung müssen wir ihm uneingeschränkt
folgen. Mit dem Odenwald liegt das Gute wirklich nahe, mehr oder weniger vor der Haustüre.
Gutes tun und Freude bereiten, machen Spaß.
Damit sind zwei Maxime des Boxenstops bereits erfüllt. Deshalb laden wir in der Woche nach
Pfingsten, aber noch während der Ferien, ein zur
Rallye Stadt-Land-Fluss 2013.
In eigener Sache: Stadt-Land-Fluss findet seit
jeher über Pfingsten statt. So war es auch heuer geplant. Allerdings haben uns die Macher der
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Mille Miglia in Italien einen mächtigen Strich durch
die Rechnung gemacht. Sie haben die diesjährige große italienische Schleife just auf das Pfingstwochenende gelegt. Das ist ärgerlich. Lässt sich
aber nicht ändern. Verhandlungen sind zwecklos.
Das Boxenstop-Team ist eine kleine Truppe. Sie
kann viel leisten. Aber sie kann sich nicht verreißen. Alle müssen wegen der Mille Miglia nach
Italien zum Einsatz. An einen weiteren Termin
am verlängerten Pfingstwochenende darf nicht
gedacht werden. Absolut aussichtslos. Deshalb
haben wir Stadt-Land-Fluss nolens volens um ein
paar Tage verschoben, aber immer noch eng an
Pfingsten heran gerückt. Vor allem in den Pfingstferien. Wir bitten alle Gäste, die bisher bereits bei
Stadt-Land-Fluss mitgefahren sind, um Nachsicht, aber auch um Verständnis.
Das Boxenstop-Team erlebt die Stadt-Land-Fluss
Reise wie jede andere Reise im Old-/Youngtimer
zweimal. Zunächst einmal bei der Vorbereitung.
Alle Kilometer werden eigenhändig abgefahren,
getestet, bevor sie in das umfangreiche Roadbook einfließen. Eine solche Tour kann nicht am
grünen Tisch ausgearbeitet werden. Geht nicht.
Nur ein „abgefahrenes“ Roadbook schafft Vertrauen und garantiert Sicherheit für schöne Urlaubstage. Genau darum geht es uns bei allen
Reisen. Keinesfalls um Wettbewerb, Zeitdruck,
Prüfungen, Sponsorenverpflichtungen, Stress.
Das wollen wir nicht. Das überlassen wir gerne
anderen. Das soll so bleiben. Das BoxenstopTeam orientiert sich vielmehr daran, was seinen
vielen tausend Gästen gefällt.
Die Tagesetappen sind maximal 200 km lang.
Mehr sollten es nicht werden. Eher kürzer. Jedes
Team entscheidet selbst, wann es morgens auf
die Strecke einbiegt. Eigentlich gibt’s nur eine „Verpflichtung“. Das ist das Abendmenü, zu dem wir
um 19.30 Uhr einladen. Diese Zeit ist uns allerdings
„heilig“. Denn das gemeinsame Abendessen ist
Bestandteil des Reisevergnügens. Das hat bisher
immer problemlos geklappt. So soll es bleiben.
Donnerstag, 23. Mai
Erster Urlaubstag
Fluss - Neckar
Ein schöner Morgen hat seinen Reiz. Erst recht,
wenn er im Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum bei einem kalt/warmen Frühstück vom Büffet zu erleben ist. Hier sind wir zu Hause, fühlen
wir uns wohl. Dieses Wohlfühlen wollen wir auch
auf unsere Gäste übertragen. Von der ersten bis
zur letzten Minute; und darüber hinaus. Falls das
Wetter einigermaßen mitmacht, daran zweifeln
wir nicht, nehmen unsere Gäste auf unserer Terrasse „Beau Virage“ Platz. Sie sitzen unter Oliven-, Zitronenbäumen und Palmen. Fürwahr ein
dufter Vorgeschmack.
Gegen 10.00 Uhr machen sich alle Teams aus
dem Staub, biegen auf die heutige Tagesetappe
ein. Auf dem Weg in den Norden Baden-Württembergs, macht sich der Großraum Stuttgart
groß und breit. Da hilft alles Beten und Flehen
nichts. Stuttgart muss umfahren werden. Denn
die Diretissima führt zu keinem Applaus. Erst
recht nicht zu Ovationen. Stuttgart ist aber keine
Weltstadt und deshalb immer noch überschaubar. Und immerhin fließt der Nesenbach der den
Neckar speist - allerdings wenig - hindurch. Aber
immerhin. Der Neckar ist Ihr Revier. Denn nördlich
von Stuttgart, auf Höhe von Remseck, nehmen
Sie ihn sich als Begleiter zur Seite. Nicht auf seiner gesamten Länge. Die 371 km wären schon
ein happiger Brocken. Aber nicht reizlos. Der Neckar und seine Sträßchen schlängeln sich vorbei
an Weinbergen, zeigen den Weg nach Heilbronn.
Nördlich davon beginnt bereits die Mittelgebirgslandschaft des Odenwalds. Bei Haßmersheim
sagen Sie dem Neckar vorübergehend Ade. Sie
stechen in den Naturpark Neckartal, erreichen
Hessen, fahren auf abgelegenen Sträßchen nach
Grasellenbach.
Am Hotel angekommen, wartet Ihr Gepäck
schon auf Sie. Wie das? Waren Mainzelmännchen am Werk? Nicht direkt. Aber dafür der
„Max“, der Boxenstop-Lastwagen. Wir wollen,
dass Sie mit optimalem Reisegewicht unterwegs
sind. Deshalb transportieren wir Ihr Gepäck gerne von Tübingen zum Ringhotel Siegfriedbrunnen. Unser „Max“ ist eh ein „Tausendsassa“. Der
Gepäcktransport ist das Eine. Die Pannenhilfe
und der Service das Andere. Und zu guter Letzt,
die Feldküche. Im „Max“ führen wir sie mit. Sie
kommt auch zum Einsatz. Bei jeder Boxenstop
Reise. Die Boxenstop Picknicks sind wesentlicher Bestandteil aller Reiseerlebnisse, die wir unseren Gästen gerne bieten wollen.
Ende Mai kann es schon ordentlich warm sein,
sollte es sogar bereits. Wie wär’s deshalb mit einem Sprung ins Meerwasserfreibad? Kühlt schön
ab. Im Hallenbad geht’s in jedem Fall. Und für einen Besuch in der Saunalandschaft herrscht immer die passende Jahreszeit. Sie können’s aber
auch gemütlicher haben, genießen auf der Hunnenterrasse ein kühles Blondes oder ein leckeres
Eis. Ganz wie es Ihnen beliebt. Am Abend stellt Ihr
Gastgeber, die Familie Samer, seine anspruchsvolle Küche unter Beweis. Freuen Sie sich auf
ländlich deftige Odenwälder Spezialitäten.
Freitag, 24. Mai
Zweiter Urlaubstag
Fluss - Main und Tauber
Sie haben gut geschlafen. Hoffentlich. An der
Ruhe kann’s mit Sicherheit nicht gelegen haben.
Lärm war jedenfalls weit und breit nicht zu hören.
So ruhig liegt Siegfriedbrunnen.
Sie bedienen sich beim Frühstück vom Büffet.
Haben zuvor schon ein paar Wachmacherzüge
im Schwimmbad zurückgelegt. Sie lassen den
Tag jedenfalls gemütlich angehen. Sie sind ja
schließlich im Urlaub. Da ist Hektik ein Fremdwort
und: blankes Gift.
Sie kennen die Nibelungensage, haben in jedem
Fall schon von ihr gehört. Wer im Siegfriedbrunnen nächtigt, kommt an der Nibelungenstraße
nicht vorbei. Und damit auch nicht an Michelstadt. Diese Stadt besitzt eines der ältesten Gebäude aus Eichenholz, ihr malerisches Rathaus.
Zusammen mit einer spätgotischen Kirche ergibt
sich ein wunderschönes Stadtbild. Bei einem
kurzen Stadtbummel müssen Sie sich Michelstadt geben.
Langsam aber sicher müssen Sie auf den Heimweg abbiegen. Obwohl Sie noch gut und gerne
weitere Kilometer auf der Romantischen Straße
zurücklegen würden. Sie wissen ja: Wenn’s am
schönsten ist, soll man die Platte putzen.
Über die Nibelungenstraße führt der Weg nach
Amorbach mit seiner ehemaligen Benediktinerabtei. Eines der bedeutendsten Barockwerke BadenWürttembergs. Was sollen wir zu Amorbach sagen? Zwingt Sie eigentlich auch zu einem Stopp.
Schön war’s. Das wird heute Abend Ihr Fazit sein.
Der Tag wird mit einem guten Essen abgerundet.
Die Deutsche Fachwerkstraße ist Programm. Zig
wunderschöne Fachwerkhäuser säumen den
Weg Richtung Maintal. Bevor Sie die äußerst reizvolle Strecke entlang des Mains nach Miltenberg
unter Ihre Räder nehmen, laden wir zu einem
Picknick ein. Das muss sein. Hier und heute.
In Mildenberg fangen wir Sie „zwangsweise“
ab. Dieses malerische unterfränkische Städtchen, mit seinen noch von Mauern mit Tortürmen umschlossenen, schönen Fachwerkgassen,
müssen Sie kennen lernen. Am besten bei einer
Stadtführung. Kein Problem. Boxenstop steht zu
Ihren Diensten.
Am Main lässt sich’s gut sein. Sie geben sich das
Kurvengeschlängel bis zum hübschen Wertheim.
Dieses fränkische Städtchen ist viel mehr als
„Factory Outlet“. Der Marktplatz wird von schönen Fachwerkbauten und einer schlichten gotischen Pfarrkirche gesäumt.
Wertheim liegt an der Mündung der Tauber.
Damit haben Sie einen neuen Wegbegleiter gefunden. Die Tauber. Dieser Fluss schlängelt sich
durch das Schwäbische Burgenland bis Tauberbischofsheim.
Zu viel ist einfach (viel) zu viel. Deshalb geht’s
quer durch eine mehr oder weniger gottverlassene Gegend, den Naturpark Neckartal, zurück
nach Grasellenbach.
Samstag, 25. Mai
Dritter Urlaubstag
Stadt - Aschaffenburg
An die Ruhe Ihres Hotels könnten Sie sich gewöhnen. Haben Sie schon. Keine Frage. Sie
schaffen wieder eine sichere Grundlage für den
Tag. Wo? Beim Frühstücksbüffet.
Wieder auf der Straße, oder „on the road again“,
gibt die Deutsche Fachwerkstraße, zumindest für
die ersten Kilometer, den Takt vor.
Sie kennen Schloss Mespelbrunn, eines der beliebtesten Kalendermotive. Zumindest haben Sie
schon davon gehört. Dieses Wasserschloss, überaus malerisch in einem Seitental der Elsava gelegen, müssen Sie besuchen. Dieses Schloss wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Es gehört seit dem
17. Jahrhundert den Grafen von Ingelheim Echter.
Aschaffenburg, eine unterfränkische Stadt, ist
Ihr nächstes Ziel. Schon von weitem sehen Sie
das mächtige Schloss, ein Renaissancebau,
die ehemalige Residenz der Mainzer Kurfürsten.
Diese Stadt lohnt zu einem Halt, auch wenn wir
keine Stadtführung anbieten. Wir können Sie ja
schlussendlich nicht alle paar Kilometer einbremsen. Nach Aschaffenburg wartet die Spessart Hö-
45
henstraße auf Sie. Über eine wellige Hochfläche,
immer wieder durch dichte Laubwälder, führt der
Weg nach Norden. Durch den Jossgrund, vorbei
am Großen Goldberg, immerhin 515 m hoch, erreichen Sie das Sinntal. Entlang der Sinn geht‘s
wieder zurück an den Main. Für nicht allzu lange.
Denn in Rothenfels verlassen Sie das Tal, fahren
zurück nach Grasellenbach.
Wir beklagen immer wieder die hohe Verkehrsdichte in unserem Land. Dazu gibt es heute sicher keinen Anlass. Denn abgelegener und verkehrsärmer können Sträßchen fast nicht mehr
sein. Glauben Sie’s uns.
Von der Westrute biegen Sie Richtung Norden,
nach Schriesheim auf die Badische Weinstraße
ab. Immer wieder wechseln Sie zwischen Bergstraße und Odenwald. Auf und nieder ist das
Motto des Tages. Kleine verträumte Sträßchen
bestätigen erneut Franz-Josef Strauß: Das Gute
liegt so nahe. Apropos Gutes: Ein Picknick muss
heute wieder sein. Geht nicht anders. Boxenstop
lädt ein.
Mehr oder weniger kreuz und quer, aber keinesfalls planlos, führt Ihr Weg zur Nibelungenstraße.
Der Naturpark Bergstraße macht seinem Namen
alle Ehre. Schlussendlich führt Sie die Deutsche
Fachwerkstraße zurück nach Grasellenbach.
Sonntag, 26. Mai
Vierter Urlaubstag
Land - Odenwald
Den Wellnessbereich haben Sie hoffentlich bereits an den Vortagen getestet. Sie wissen dann
genau, was heute auf Sie zukommt.
Siegfriedbrunnen. Woher stammt eigentlich
dieser Name. Was hat es damit auf sich. Das
möchten Sie gerne wissen. Die Antwort erhalten
Sie heute Morgen bei einem Spaziergang zum
gleichnamigen Brunnen. Autofahren ist schön.
Sehr schön sogar. Vor allem in dieser dünn besiedelten Landschaft. Aber ein Spaziergang, der
nicht an Ihrer Kondition rüttelt, kann nicht schaden. Erst recht am Samstagmorgen, wenn sich
die Einheimischen auf den Weg auf’s Feld, in den
Wald oder Garten machen.
Die Hotelküche schießt sich heute Abend besonders auf Sie ein. Mit einem Festmenü wird
Ihre Gaumenfreude in Potenz gesteigert. Dieses
Menü soll der krönende Abschluss von StadtLand-Fluss 2013 sein.
Keine Sorge, wir wollen Sie nicht überstrapazieren. Wir denken auch an uns selbst. Noch am
Vormittag greifen Sie wieder ins Lenkrad zur großen Odenwaldrundfahrt. Zunächst geht’s südlich
Richtung Eberbach. Danach kurvenreich entlang
des Neckars Richtung Heidelberg. Hier hat schon
mancher sein Herz verloren. Sie auch? Heute
hätten Sie dazu jedenfalls massig Gelegenheit.
Die Ruhe des Ringhotel Siegfriedbrunnen sollte
man einpacken können. Ebenso die frische unverbrauchte Luft. Mal sehen, vielleicht fällt uns
dazu noch etwas ein. Tupperschüsseln werden
vorsichtshalber mitgenommen. In größeren Mengen. Jeder soll ja seine „Luft“ mit nach Hause
nehmen können. Ob dieser Vorschlag der Weisheit letzter Schluss ist, mag bezweifelt werden.
Aber wir bleiben optimistisch. Denn bei der PreReise, beim Fine-Tuning, kann uns noch allerhand einfallen. In jedem Fall wird jede gute Idee,
soweit realisierbar, dankbar aufgenommen. Alles
wird gut. Oder: Noch besser!
46
Vom Odenwald führt eine Diretissima beinahe
zurück nach Tübingen. Durch Kraichgau und
Stromberg, alles bekannte Weinlagen, geht’s
schnurstracks zum geografischen Mittelpunkt
von Baden-Württemberg, nach Tübingen. Im
Boxenstop genießen alle Teams Kaffee und Kuchen, erinnern sich gerne an die letzten Tage und
Kilometer. Mancher Gast wird laut vor sich nachdenken: „Hätte ich nicht gedacht“. In der Tat, wer
Odenwald, Spessart, Main, Franken, nicht kennt,
hätte nicht gedacht, dass mehr oder weniger vor
der Haustür ein so schönes Old-/Youngtimerrevier auf Ihren Besuch wartet. Bevor Sie Ihre
Heimreise von Tübingen aus antreten, fassen Sie
Ihr Gepäck, das wir wieder gerne mit dem „Max“
nach Tübingen zurück transportieren.
Unsere Leistungen
· Siegfriedbrunnen**** Ringhotel Grasellenbach
4 x Übernachten, Frühstück vom Büffet,
4 x Menü
· Miltenberg, Stadtführung
· Poloshirt Stadt - Land - Fluss
Montag, 27. Mai
Heimreise
Viel Land, nicht mehr allzu viel Fluss,
keine Stadt
· Frühstücksbüffet Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum
· Picknick, Kaffee und Kuchen
· Roadbook / Straßenkarte
· Koffer- / Pannenservice
·Tourenbegleitung
Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
v795,v70,-
CONCORSO D‘ELEGANZA
VILLA D‘ESTE
Schönheiten
24. bis 26. Mai
Komfortbusreise
Boxenstop möchte bei seinen Reisen allen Gästen immer schöne Urlaubstage bereiten. Raus
aus dem Alltag, rein ins Vergnügen. Deshalb
wollen wir bereits mit unseren Reiseprogrammen
den Appetit auf schöne Reisen, interessante Ziele, kurzweiligen Urlaub, wecken. Wie in einem
guten Restaurant gilt es ein aufwändiges Menü
zusammenzustellen. Das kostet Zeit. Manchmal
sogar sehr viel Zeit. Und zwar immer dann, wenn
die zündende Idee einfach nicht kommen möchte. Wie anfänglich bei unserer Reise zum Concorso d‘Eleganza in der Villa d‘Este am Comer
See. Immer wieder haben wir damit begonnen,
diese Reise zu texten. Genauso oft haben wir
unseren Griffel, mehr oder weniger entnervt, gut,
ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber doch
ziemlich gefrustet, weggeschmissen. Das Programm hat anfänglich überhaupt keinen Spaß
gemacht. Nach mehreren Fehlversuchen hat’s
jedoch „bum“ gemacht, war sie da, die Idee, die
uns überzeugt und begeistert. Mehr oder weniger Knall auf Fall. Bei der diesjährigen Reise zum
Comer See bieten wir zwei, nein drei, oder besser vier, superbunte Raketen und Kracher an. Die
erste, Concorso d’Eleganza. Dieser zählt sicher
zu den traditionsreichsten Schönheitswettbewerben für Kraftfahrzeuge. Er geht auf das Jahr 1929
zurück. Seinerzeit wollten (Edel-)Karosseriehersteller ihre neuesten Kreationen einem betuchten
Publikum näher bringen. Die Menschen hatten
damals einen ausgesprochen guten Geschmack.
Einen sehr guten sogar. Das wissen wir heute
mehr zu schätzen als je zuvor. Denn die teilweise
70 bis 80 Jahre alten Karosserien, treffen immer
noch voll den Geschmacksnerv von Ästheten.
47
Nirgendwo auf der Welt gibt es mehr Designstudios als in Norditalien. Deshalb wird diesem
Berufsstand, oder besser, seinen Produkten, eine
große Fläche eingeräumt.
In den ersten zwei Monaten nach Eröffnung haben über 60.000 Besucher dieses neue Museum
besucht und waren begeistert. Diese Begeisterung soll auf unsere Gäste ebenfalls überspringen. So stellen wir es uns jedenfalls vor.
Von Anfang an wurden die Fahrzeuge im Park der
Villa d‘Este, wunderschön am Nordufer des Comer Sees gelegen, aufgereiht.
1999 hat BMW den Wert dieses Wettbewerbs
und den damit verbundenen Imagegewinn erkannt. Die Münchner sind seither Generalsponsor und Mitveranstalter. Dank BMW ist aus dem
Defilee der Schönen, der beste Oldtimerschönheitswettbewerb entstanden. Diesem Concorso
kann in Europa keine Veranstaltung das Wasser
reichen. Möglicherweise nicht einmal sogar weltweit. Allenfalls das Kalifornische Pebble Beach,
wo alljährlich auf einem Golfplatz am Pazifik,
ebenfalls wohlgeformtes Blech präsentiert wird.
Im letzten Jahr waren 52 automobile Schönheiten
und 36 historische Motorräder auf dem gepflegten Grün der Villa Erba ausgestellt. Villa d‘ Este?
Villa Erba? Was bedeutet dies? Ganz einfach:
Der Concorso d‘ Eleganza findet grundsätzlich im
Park des Grand Hotels Villa d‘Este statt. Allerdings
unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Am Sonntag
gleiten die automobilen Preziosen in den unmittelbar daneben liegenden Park der Villa Erba. Hier
darf das Publikum, das „gemeine Volk“, die Fahrzeuge bewundern. Für die Zusammenstellung der
Fahrzeuge ist der Schweizer Urs Paul Ramseier
verantwortlich. Dieser Mann, er wird „Selection
Adviser“ genannt, hat unglaubliche Beziehungen,
Connections, unterhält ein richtiges Netzwerk. Er
kommt jedenfalls mit den Eignern der besten Fahrzeuge zusammen. Schafft es alljährlich, absolute
Highlights zu präsentieren.
48
Die zweite Rakete: „Turin ist die Hauptstadt des
Automobils“, sagt Paolo Pininfarina, der Chef
des gleichnamigen Designbüros. Und wie es
einer solchen Hauptstadt gebührt, bedarf es
dazu eines Museums. Bereits 1932 wurde hier
das Biscaretti Museum gegründet. Das Museum war nicht schlecht. Aber irgendwann ist die
Zeit darüber gegangen, wurde es fad. Die Stadt
Turin, die Region Piemont, sowie der italienische
Automobilclub, haben sich deshalb vor Jahren
an sogenannte „face lifts“ gemacht. Diese Formulierung ist allerdings glatt untertrieben. Für
über 33 Millionen Euro ist am Ufer des Po ein,
im wahrsten Sinne des Wortes, neues Museum
entstanden. Ein wahrer Palast. Ein Grandioser.
Exakt zum 150. Geburtstag Italiens, wurde es
2011 eröffnet. Auf drei Etagen wird Automobilgeschichte gefeiert. Von ganz frühen Fahrzeugen,
dem Ältesten, der hölzerne Wagen von Leonardo
da Vinci, von 1478 bis zum Modernsten, was auf
vier Rädern auf Straßen losgelassen wird. Das
Museum ist grandios inszeniert. Mit zahlreichen
Szenen und Themen wird ein unvergleichliches
Ambiente geschaffen. Vom ersten Fiat, dem Fiat
HP von 1899 über den Cisitalia 202, aber auch
zu ausländischen Marken wie Citroën oder sogar
Mercedes Benz aus Hitlers Fuhrpark, wird hier
ein weiter Bogen gespannt. In der Heimat von
Ferrari & Co darf natürlich der Motorsport nicht
fehlen. Gut ein Viertel der Ausstellungsfläche ist
dem Rennsport gewidmet. In einer Steilwandkurve, einer imaginären Rennstrecke, stehen knapp
zwei Dutzend Formel 1 Boliden. Alle sprungbereit
zur wilden Hatz.
Dritte Rakete, das Fiat-Werk in Lingotto. 1899
sind die Fiat-Werke im Turiner Stadtteil Lingotto
entstanden. Mittlerweile werden hier zwar keine
Fahrzeuge mehr produziert, aber das alte Werk
gibt’s nach wie vor. Vor allem die Teststrecke mit
ihren beiden Steilwandkurven auf dem Dach, im
6. Stock. Die Italiener nennen sie „la pista“. Sie
ist 1 km lang und 24 m breit. Hier wurden mit die
berühmtesten Fiat Autos, der Topolino und Balilla
gebaut, getestet und eingefahren. Mitten in „la
pista“ befindet sich ein Restaurant, das für seine
vorzügliche Küche gut bekannt ist. Boxenstop
gehört zu seinen Fans.
Vierte Rakete: Turin, die ehemaligen Hauptstadt
Italiens, für viele eine der schönsten Städte im
italienischen Stiefel.
Nicht zuletzt durch die Olympischen Winterspiele
2006 hat sich Turin neu erfunden. Herrschaftliche Gebäude wie der Palazzo Reale, der Dom,
Palazzo Madama, Piazza Castello, fast 40.000
qm groß, geben der Stadt ein Gesicht, das seine
Gäste in seinen Bann zieht.
Turin liegt abseits der großen Verkehrsströme
Nord/Süd. Deshalb ist es vielen nicht geläufig.
Klar, dem Namen nach schon. Aber ehrlich: Wer
hat Turin schon einmal besucht und bei einer
Stadtführung kennengelernt? Wir wollen jedenfalls bei dieser Reise unseren Beitrag dazu leisten, dass sich dies ändert.
Samstag, 25. Mai
Zweiter Urlaubstag
Erster Tag der Schönheiten
Sie haben hoffentlich gut geschlafen, sind gespannt auf den vollen aber interessanten Tag.
Erste Station ist das „Museo Nazionale dell‘ Automobile di Torino“, der PS-Palast, der seit gut
zwei Jahren in neuem Glanz erstrahlt. Sie lernen
dieses Museum bei einer Führung kennen. Sie
sehen auch eines der berühmtesten Automobile,
den Itala, das Auto, mit dem drei Italiener, unter
anderem der Prinz Scipione Borghese, das sagenumwobene Rennen Paris - Peking gewonnen
haben. Sie haben 1907 die 16.000 Kilometer in
44 Tagen zurückgelegt. Wahrlich nicht schlecht.
Freitag, 24. Mai
Erster Urlaubstag
Anreise
Um 7.00 Uhr geht die Post ab, startet der Boxenstop Komfortreisebus, die „Charlotte“ in Richtung
Italien. Bereits um 6.00 Uhr öffnet Boxenstop,
das Auto- und Spielzeugmuseum seine Pforte.
Wir begrüßen unsere Gäste mit Kaffee und Butterbrezeln. Wir wollen das Warten so angenehm
wie möglich gestalten. Diese eine Stunde Puffer
hat sich allerdings bewährt. Vor allem für Gäste, die von weit her reisen. Für Parkplätze der
Gästeautos ist gesorgt.
Eine Stunde später legt sich die „Charlotte“ ins
Zeug. Über die Autobahn A 81 vorbei an Schaffhausen, Winterthur, Zürich, ist Luzern die erste
Station. Unterwegs laden wir Sie zu Kaffee und
unserem üppigen Bordfrühstück ein. In Luzern
erwartet Sie ein warmer Mittagsimbiss.
Luzern, malerisch am Vierwaldstättersee, mitten
in der Zentralschweiz gelegen, ist eine tolle Stadt.
Nicht nur wegen ihrer alten Holzbrücke über die
Reuss, wird sie alljährlich von vielen Gästen besucht. Die Boxenstop Gäste legen in Luzern
ebenfalls eine Pause ein, lernen die Stadt bei einer Stadtführung kennen.
Danach geht’s weiter entlang des Vierwaldstättersees über den Gotthard nach Italien. Kurz vor
Mailand setzt die „Charlotte“ ihren Blinker rechts,
biegt nach Turin ab.
Sie übernachten, ganz fiat-mäßig in einem Hotel,
das im ehemaligen Verwaltungsgebäude untergebracht ist, nämlich im NH Lingotto Hotel****. Dieses Hotel liegt nicht ganz im Zentrum. Aber auch
nicht so, dass es nicht zu Fuß erreicht werden
kann. Wie wär‘s am Abend, nach einem gelungenen Menü, mit einem Stadtbummel?
Turin ist eine sehr lebendige Stadt. Da ist abends
noch ordentlich was los. Geben Sie sich den Abend
italienisch. Genießen Sie einen Bicchierino, eine
kleine Tasse mit Schokoladenkaffee und Milch. Die
Bars und Cafés sind die reinsten Verführer.
Wenn Sie sich für Automobilmuseen interessieren, gehören diese „Heiligen Hallen“ zum Pflichtprogramm. Aber auch für Menschen, die sich
einfach an Schönem begeistern können. Mehr
gilt es dazu eigentlich nicht zu sagen.
Nach dem Museum geht’s zurück in die Innenstadt, die nur wenige Meter entfernt liegt. Bei
einer Führung erleben Sie den herrschaftlichen
Glanz, den nur Städte haben, wo einst Könige
residierten. Glauben Sie’s uns: In Turin geraten
Sie ins Schwärmen.
Zum Mittagsimbiss laden wir in ein typisches Turiner Restaurant ein.
Schon bei der Stadtführung haben Sie die vielen tollen Geschäfte gesehen, naseweis in die
Schaufenster gespickt. Dabei ist Kauflust entstanden. Keine Frage. Am Nachmittag können
Sie shoppen, auf „Diavolo“ komm raus. Sie haben Zeit zur freien Verfügung. Die werden Sie gut
nutzen können.
49
Gestern Abend haben Sie im Hotel ein gutes
Menü erlebt. Das soll heute Abend getoppt werden. Auf kurzem Weg steigen Sie ins 6. Stockwerk des ehemaligen Produktionsgebäudes von
Fiat zur „la pista“, hoch. Sie werden beeindruckt
sein von dem Rondell. Aber noch mehr vom Restaurant. Wir laden Sie, stilgerecht im Freien, zu
einem Aperitif ein. Mehr oder weniger über den
Dächern von Turin. Aber ein Prosecco allein wäre
zu wenig. Nein, im Restaurant erleben Sie, weshalb die italienische Küche einen so guten, oftmals sensationellen Ruf genießt. Sie werden sich
äußerst wohl fühlen. Versprochen.
Sonntag, 26. Mai
Dritter Urlaubstag
Zweiter Tag der Schönheiten
Locker, aber ganz locker, könnten Sie einen weiteren Tag in Turin verbringen. Das geht leider
nicht. Zumindest bei dieser Reise. Denn am Comer See rollen um die Mittagszeit wunderschöne
Autos und Motorräder in den herrschaftlichen
Park der Villa Erba. Dort wollen Sie hin. Mit der
„Charlotte“. Nach knapp zwei Stunden klopfen
Sie am Park an, werden Sie Zeuge eines Defilees
schönster Fahrzeuge. Richtig gediegen geht’s im
Park zu. Alles hat Stil, nichts wirkt billig. Kann gar
nicht sein, denn das was hier stattfindet, ist feine
Welt. Was konnten dort schon alles für Fahrzeuge bewundert werden: Talbot-Lago T150C SS
mit einer Karosserie von Figoni & Falaschi, oder
Mercedes 710 SS, Ferrari P 540 Aperta, Lancia
Aurelia, Alfa Romeo TZ 2, Bugatti 57 TT, BMW
Mille Miglia und und und.
Dieser Concorso protzt. Nicht mit Masse. Dafür
mit außergewöhnlicher Klasse. Sollen wir Sie
schon mal vorsichtshalber einstimmen? Stellen
Sie sich doch bitte vor: Ein Sonntagmorgen am
Comer See im Frühling, vor der herrlichen Villa
Erba und in ihrem gepflegten Park. Auf dem See
cruisen Motor- und Segelboote. Ein Wasserflugzeug steigt empor. Im Park sind fein säuberlich
Autos und Motorräder aufgereiht. Vornehm gekleidete Gäste. Dixie Musik. Alles passt bestens.
Und Sie sind mittendrin. Die Zeit scheint förmlich
stehen geblieben zu sein.
Am Nachmittag kommt etwas Hektik auf. Keine
Sorge, hält sich in Grenzen. Aber die Preisverleihung ist halt schon der Höhepunkt. Die hochkarätig besetzte Jury hat ihre Arbeit geleistet, schreitet
zur Tat, überreicht die Pokale an die Besten. Vornehm gleiten die Autos und Motorräder über die
eigens aufgebaute Rampe. Klar, mit einem roten
Teppich belegt. Die Preziosen werden dem Publikum äußerst fachkundig vorgestellt. Wer hier einen Pokal gewinnt, darf sich glücklich schätzen.
Der Wert seines Fahrzeugs erfährt mehr oder
weniger über Nacht einen nachhaltigen Schub.
Nach oben. Wohin auch sonst? Hier wird große
italienische Oper, eine mächtige Schau, geboten.
Jedes Fahrzeug versprüht Charme, glänzt mit
Klasse. Gegen 16.00 Uhr, nach der Siegerehrung, gleiten die Fahrzeuge zurück in den Park
der Villa d‘Este. Die ist leider für die Öffentlichkeit
nicht zugänglich. Macht aber nichts. Denn mehr
als im Park der Villa Erba kann dort auch nicht
geboten werden. Wahrscheinlich sogar weniger,
denn in diesem Park ist’s relativ eng.
Mit dem Auszug aus dem Park der Villa Erba endet
der öffentliche Teil des Concorso d‘Eleganza. Damit
ist für Sie das Signal gekommen: Der Weg zurück
über die Alpen. Auf mehr oder weniger kurzem
Weg, über Lugano, Gotthard, Zürich, reisen Sie mit
der „Charlotte“ zurück nach Tübingen. Hier werden
Sie gegen 23.00 Uhr eintreffen und von einer Reise
mit einer außergewöhnlichen Vielfalt schwärmen.
50
Unsere Leistungen
· NH Lingotto Hotel, **** Hotel Turin
2 x Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Concorso d’ Eleganza Villa Erba, Sonntag
· Mittagessen in einem typischen Restaurant in Turin
· Menü La Pista Del Lingotto, Fiat Werke
· Luzern, Turin Stadtführung
· Führung Museo Nazionale dell’Automobile di Torino
·Bordfrühstück
· Picknick, Kaffee und Kuchen
·Reisebegleitung
· Komfortbusreise (4-Sterne)
Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
B
v540,v70,-
E N ST O
P
OX
20
Grand Prix des Boxenstop
Boxenstop 500, Rallye für
Old-/Youngtimer
MotorMobil
MUSEUMSFEST
FIETSEN-TOUR
Boxenstop auf Tour
Old-/Youngtimertreffen & Ausfahrt
Und ganz wenig um die Teams der Rallye. Das
konnte keinen befriedigen. Weder die Teilnehmer.
Und erst recht nicht das Boxenstop. Es war klar,
dass es so nicht weitergehen kann. Es musste
etwas Entscheidendes geändert werden.
Nach ausgiebigen Diskussionen haben wir wohl
eine ganz pfiffige Lösung gefunden. Die Boxenstop 500 wird an das Museumsfest MotorMobil
gekoppelt. Völlig eigenständig. Am Samstag.
Ohne irgendwelche Konkurrenz. Auch nicht am
Samstagabend beim kalt/warmen (Sieger-) Büffet. Mit dieser Entzerrung kann die Boxenstop
500 ihr eigenes Profil schärfen. Das bedeutet:
Boxenstop 500,
Rallye für Old-/Youngtimer
Sportlich, mit Wertungsprüfungen, teilweise auf
abgesperrten Flächen, und ein kleiner Schuss
Orientierung über 220 km. Start und Ziel vor dem
Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum.
Boxenstop Klassik, Rallye für Old-/
Youngtimer und Klassiker der Zukunft
08. und 09. Juni
Samstag/Sonntag
Mehr geht nicht. Nein, mehr geht wirklich nicht.
Unser Museumsfest MotorMobil ist dieses Jahr
richtig gut vollgepackt, müsste viele ansprechen.
Durchaus sportlich, ähnlich der Boxenstop 500
mit Wertungsprüfungen. Aber ohne Orientierung.
Ebenfalls 220 km lang. Sowohl für Anfänger aber
auch für Fahrensleute gut geeignet.
Samstag, 8 Juni
Boxenstop 500
Für beide Rallyes finden die Siegerehrungen am
Samstagabend nach dem kalt/warmen (Sieger-)
Büffet statt.
Zum ersten Mal haben wir die Boxenstop 500,
die Rallye für Old-/Youngtimer, aus der Retromotor herausgenommen und bieten sie als eigenständige Veranstaltung an. Weshalb? Ganz
einfach: Diese Rallye wurde immer mehr zum
Anhängsel der Retromotor. Sie verblasste an den
Demonstrationsläufen auf dem Circuit d‘ Au. Vor
allem 2012. Da hat sich mehr oder weniger alles
um die Stars und Motorradweltmeister gedreht.
Die Ausschreibungen können ab März unter www.
boxenstop-tuebingen.de abgefragt werden. Wir
schicken sie Ihnen auch gerne auf Anfrage zu.
51
Sonntag, 9. Juni
Museumsfest
Sie wollen sich gemütlich mit anderen Liebhabern schöner Fahrzeuge treffen. Sie freuen sich
auf den arbeitsfreien Sonntag. Die Arbeit lassen
Sie ruhen, verschwenden überhaupt keinen Gedanken an sie. Sie wollen genießen. Nicht mehr,
aber auch nicht weniger. Dazu passt kein Zeitplan. Zeitdruck haben Sie unter der Woche genügend. Auf den können Sie locker verzichten.
Sie hören gerne Dixie und Jazz? Kein Problem.
Beim MotorMobil Frühschoppen werden Sie mit
dufter Musik unterhalten. Wenn Sie’s richtig überkommt, wirklich richtig, dann schwingen Sie auch
das Tanzbein. Sie brauchen sich allerdings keinen Zwang antun. Weder in die eine, noch in die
andere Richtung. Ganz wie’s Ihnen gefällt.
Essen und Trinken sind wichtig. Keine Frage.
Aber es muss auch etwas Ordentliches sein.
Wie wär’s mit den hausgemachten Boxenstop
Maultaschen? Mit unterschiedlichen Füllungen?
Geröstet oder gekocht? Oder mit leckerem Kuchen und einem Capuccino, Espresso oder Latte
Macchiato? Können Sie sich so einen gemütlichen Sonntag vorstellen? Falls ja, sind Sie beim
Museumsfest MotorMobil genau richtig.
Fietsen-Tour
Oldtimer Fahrräder gehören zum Boxenstop wie
Autos, Motorräder und Spielsachen. Deshalb laden wir in diesem Jahr zum 11. Mal zu unserer
beliebten Fietsen-Tour ein. Bei der ersten Tour
standen 20 begeisterte Radfahrerinnen und Radfahrer am Start vor dem Boxenstop. Im letzten
Jahr durften wir knapp 50 Teilnehmer auf die rund
40 km lange Strecke schicken. Wie immer wird
auch in diesem Jahr Michael Faiß aus Weilheim
für die Strecke verantwortlich sein. Er hat dafür
ein absolut glückliches Händchen.
52
Bei allen Fietsen-Touren wird viel gelacht, herrscht
immer eine gute Stimmung. Es macht ja auch
richtig Spaß, zusammen mit Gleichgesinnten abwechslungsreiche Stunden zu erleben, abseits
von Verkehrsstraßen, auf abgelegenen Wegen alte
Fahrräder zu bewegen. Oder unterwegs am Lagerfeuer eine Rote Wurst zu brutzeln. Wie einst,
in der sogenannten guten alten Zeit. Da war vieles
anders. Ob’s besser war, darf mit Fug und Recht
hinterfragt werden. Anders war es in jedem Fall.
Am Boxenstop werden alle Teilnehmer mit großem Bahnhof empfangen. Die Fietsen-Tour findet
nicht abseits, sondern mitten im Zentrum statt.
Die Besucher applaudieren, freuen sich an den
zeitgenössischen Kostümen der Teilnehmer und
an den alten Fahrrädern. Die Fietsen-Tour gibt die
Generalprobe für unser großes Oldtimer-Fahrradtreffen, die Velocipediade, die vom 16.-18.
August vor dem Boxenstop stattfindet. Boxenstop wird die große Ehre zuteil, in diesem Jahr
Deutschlands größtes Oldtimer-Fahrradtreffen
ausrichten zu dürfen.
Grand Prix des Boxenstop
Die Fietsen-Tour läuft. In der Brunnenstraße parken die Besucher mit ihren Old-/Youngtimern auf
reservierten Plätzen. Die Fahrzeugschau nimmt
Konturen an.
MotorMobil ist ja auch ein Museumsfest für die
Jüngeren. Denn unser Ziel muss ja sein, möglichst viele an unserem schönen Hobby teilhaben
zu lassen. Auch die Jüngsten mit ihren Tretautos und Bobby Cars. Deshalb laden wir seit
Jahren zum Grand Prix des Boxenstop ein. Auf
einem extra aufgebauten Parcours können sich
die Jüngsten mit ihren 4-rädrigen Spielzeugen
messen. Dabei wird verbissen um jede Sekunde
gekämpft. Kein Platz wird verschenkt. Gleichgültig ob Mädchen oder Junge, alle sind mit Feuer
und Flamme dabei. So wie es eben nur Kinder
können. Spielerisch unverkrampft, natürlich,
ohne Strategie. Aber vielleicht schon mit dem einen oder anderen Trick. Denn das begreifen alle
schon in frühester Jugend, wie man dem einen
oder anderen doch „ein Bein“ stellen kann. Die
Eltern, Großeltern feuern ihre Kinder und Enkel
an, applaudieren, freuen sich auf gute Ergebnisse. Trösten aber auch, sollte das einmal nötig
sein. In jedem Fall finden alle Spaß. Denn beim
Grand Prix des Boxenstop gibt es eigentlich
keine Verlierer. Keiner geht leer aus. Die Besten
erhalten Pokale. Alle, in jedem Fall, Schokolade.
Das Mitmachen lohnt sich.
Wir haben hoffentlich nicht zu viel versprochen.
Beim Museumsfest MotorMobil bieten wir beste Unterhaltung für Jung und Alt, für Mann und
Frau. Wir laden alle herzlich ein.
Auch das Museumsfest MotorMobil stellen wir
auf unserer Homepage ausführlich vor (www.
boxenstop-tuebingen.de). Im Frühjahr veröffentlichen wir alle Zeitpläne und Ausschreibungen.
Wir freuen uns heute schon auf Ihren Besuch.
DIE RALLYE FÜR
YOUNGTIMER UND
KLASSIKER DER ZUKUNFT
22. bis 23. Juni
Samstag/Sonntag
Geben Sie sich’s mal wieder! Jawohl, geben Sie
sich’s richtig. Zusammen mit anderen. Ein ganzes Wochenende lang. Ohne Wenn und Aber.
Kompromisslos. Ihr Motto lautet einzig und allein:
Fahrspaß pur. In vollen Zügen. Weniger ist Kappes. Wird von Ihnen nicht akzeptiert. Das ist gut
so. Denn Sie starten bei der
Starmaxx,
der Rallye für Youngtimer und
Klassiker der Zukunft.
Zumindest haben Sie’s vor. Wie viele andere
auch. Aber bei 99 Teams ist Schluss. Mehr geht
nicht. 3-stellige Startnummern werden nicht vergeben. Wie bei Nena mit ihren 99 Luftballons.
Klar, starten wollen mehr. Aber nicht alle werden
zum Zug kommen.
Was macht die Starmaxx so beliebt? Und zwar
auch deutlich über die Landesgrenzen hinaus?
Die Antwort ist simple:
Das Fahrerlebnis.
Am Samstag führt die Strecke über 300 km, am
Sonntag über weitere 200 km. Aber nicht auf gut
ausgebauten verkehrsreichen Bundesstraßen oder
gar Autobahnen. Igitt, igitt. Furchtbar. Die Starmäxxe ziehen ihre Bahnen auf abgelegen(st)en Straßen
und Wegen. Fernab dicker Verkehrsströme. In reizvoller Natur. Das Fahren wird zum Erlebnis.
53
Was sie schon immer Wollten
Unserem sportlichen Leiter, Max Birnbreier, bescheinigen die Teams immer wieder ein besonders glückliches Händchen wenn es um die Streckenauswahl geht. Völlig zu recht. Denn was Max
B. alljährlich aus seinem Hut zaubert, ist schlichtweg phänomenal. Er plant seine Etappen nicht
am grünen Tisch mit Computerprogrammen.
Was für eine Schande. Vielmehr macht er sich
als ehemaliger erfolgreicher Rallyesportler auf
die Socken, geht hinaus, fährt alle Strecken eigenhändig ab. Er feilt an allen Konturen; schreibt
ein Roadbook das einfach passt, völlig ohne Gemeinheiten.
Die Zielflagge fällt vor dem Boxenstop in Tübingen.
Nur nebenbei: Die Katze lässt bekanntlich das
Mausen nicht. So auch unser Max B. Ihn zieht
es in diesem Jahr mit seinem Lancia Fulvia wieder hinaus auf die Rallyefeldwege dieser Welt. Er
kann’s einfach nicht lassen. Toi, toi, toi.
Auf beide Etappen sind Sonderprüfungen eingebaut. Teilweise auf abgesperrten Flächen.
Hier kann ordentlich Dampf gemacht werden,
ist Fahrzeugbeherrschung kein Luxus. Oder auf
dem Circuit d‘ Au, wo vorgegebene Schnitte mit
unterschiedlichen Geschwindigkeiten erreicht
werden müssen.
In diesem Jahr fällt der Startschuss erneut in Tuttlingen. Über das Donautal führt die Strecke nach
Oberschwaben ins Allgäu. Die Heimat von Max
B. Hier war er zu Hause, kennt sich bestens aus,
lässt er die Sau raus, lässt‘s richtig knacken. Rein
streckenmäßig versteht sich.
54
Am Sonntag sind Start und Ziel vor dem Boxenstop. Die Teams richten ihre Fahrzeugkühler Richtung Schwarzwald, nach Schmieh, aus. Den, fernab jeglicher Zivilisation gelegene Flecken Schmieh,
das Schwungrad des mittleren Schwarzwalds,
müssen Sie unbedingt kennen lernen.
Ohne Schmieh geht nichts.
Die Aufgaben:
Der Fahrzeugmix:
Zugelassen sind Youngtimer und Klassiker der
Zukunft, also auch jüngere Fahrzeuge, die das
Zeug dazu haben, dass sie später, wenn sie einmal älter sind, zu beliebten Sammlerstücken werden. Wir verlassen uns dabei nicht nur auf unsere
eigene Einschätzung. Wir fragen Experten und
ziehen das Votum der Klassikerwahl der Motor
Klassik Leser zu Rate.
Die Starmaxx ist gottlob keine reine Sportwagenveranstaltung. Alltagsautos, klassische Familienkutschen, sind genauso häufig anzutreffen. Auch
sie sind siegträchtig. Das ist uns wichtig. Falls es
zu keinem Pokal reicht, liegt’s jedenfalls nicht am
Auto. Diese Ausrede zieht nicht.
Die Stimmung:
Die Starmaxx ist entspannt, Vergnügen und Lachen ist angesagt. Sie geht völlig locker von der
Hand. Auch wenn dahinter eine straffe Organisation steht, die aber keiner zu spüren bekommt.
Bei der Starmaxx Party am Samstagabend im
unnachahmlichen Boxenstop Ambiente, laden
wir zu einem üppigen kalt/warmen Büffet ein.
Diese Party macht richtig Laune, besitzt einen
hohen Vergnügungsfaktor. Satt über Zehn.
Oder der kollektive Luftballonstart kurz vor der
Siegerehrung, wenn sich 198 bunte Luftballons
in den sonnigen Abendhimmel auf ihren hoffentlich weiten Weg machen. Erinnern Sie sich an die
99 Luftballons von Nena? „Hast Du etwas Zeit
für mich, dann singe ich ein Lied für Dich, von 99
Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont …“
YOU ARE SO BEAUTIFUL
Das Preis-Leistungsverhältnis:
Auch da ist die Starmaxx unschlagbar. Rallye ein
ganzes Wochenende lang, Party mit kalt/warmem Büffet, mehrere Picknicks, zwei schmucke
Starmaxx Shirts, schöne Pokale, Preise. Und alles für sage und schreibe v 295,00.
Für die Starmaxx werden keine Ausschreibungen
versandt. Ab Februar finden Sie die Ausschreibung unter www.boxenstop-tuebingen.de.
Spätestens dann können oder besser sollten Sie
sich bewerben für die
Starmaxx 2013.
Achtung: Vor Drucklegung unseres Magazins
“Freizeit und Reisen” liegen uns bereits 24 verbindliche Nennungen vor. Fackeln Sie deshalb
mit Ihrer Nennung nicht allzu lang. Sonst holt Sie
der Bär.
Let’s get the party started!
55
Jubiläumsreise
WeiSSe Nächte
in St. Petersburg
25. Juni bis 9. Juli
im Old- /Youngtimer
56
Wir erinnern uns noch ganz genau. Als wenn es
erst gestern gewesen wäre. 2010, bei der Vorbereitung unserer ersten Baltikum Reise waren wir
Richtung Ostseeküste unterwegs. Einige Kilometer vor der estnisch-russischen Grenze haben
wir ein Hinweisschild passiert. Neben anderen
Fernzielen stand: Peterburi 170 km. Spontan haben wir uns angeschaut. Wie? Nur noch 170 km
bis St. Petersburg? Kann das sein? Ein Blick in
unsere Straßenkarte bestätigte die Vermutung.
Spontan kam uns der Gedanke, die mehr oder
weniger nur noch einen Katzensprung entfernt
liegende sagenumwobene Zarenstadt an der
Newa in unsere Baltikum-Reise einzubauen. Bei
nüchterner Betrachtung hat sich jedoch gezeigt,
dass das nicht zu machen ist, mehr oder weniger
einer Schnapsidee gleichkam.
1983
Danach sind wir weitere drei Mal an diesem
Schild vorbeigefahren. Jedes Mal waren wir wie
elektrisiert. Immer stärker sogar. Unsere Ampère
schnellten in die Höhe. Uns hat’s richtig “gepupfert“. St. Petersburg ging uns nicht mehr aus dem
Sinn. Für uns stand schließlich fest: Da wollen wir
hin. Nicht alleine. Mit Boxenstop-Gästen.
Im letzten Jahr haben wir mit 25 Teams Polen bereist. Mitten in den Masuren sind unsere Sicherungen endgültig durchgeknallt. Für uns stand
fest: 2013 muss St. Petersburg das Ziel einer
großen Reise werden. Dafür haben wir auch den
passenden Anlass:
20 Jahre Boxenstop Oldtimer Reisen.
Eleganter hätten wir den Übergang zu unserem
Reiseprogramm kaum gestalten können. Gell!?
St. Petersburg war gesetzt. Aber nicht zu einer xbeliebigen Jahreszeit. Sondern während der weißen Nächte, also zu Sommerbeginn. Und alles im
eigenen Old- oder Youngtimer. Wow.
Im Herbst sind wir in die Planungen eingestiegen. Mit jedem Reiseabschnitt hat die Freude,
die Neugierde, zugenommen. Eines wurde überdeutlich: St. Petersburg ist der Leuchtturm. Aber
die Anreise durch Baltikum und Riga, wie auch
die Rückreise über Finnland und Helsinki, sind
gleichermaßen spannend.
St. Petersburg liegt nicht um die Ecke. Allein von
Berlin aus sind es stramme 1550 Kilometer. Einfach wohlgemerkt. Viel zu weit im eigenen Auto.
Geht nicht. Deshalb kommt nur eine Kombinationsreise Schiff-Auto in Frage. Das war klar.
Genauso, dass wir für die Hin- und Rückreise
unterschiedliche Routen anbieten. Wäre ja sonst
langweilig. Wir haben uns für die Anreise für den
Landweg über das Baltikum und für die Rückreise über Finnland, vor allem mit seiner Hauptstadt Helsinki, entschieden. Und für drei Fährver-
bindungen: Travemünde-Ventspils/Lettland, St.
Petersburg-Helsinki und Helsinki-Travemünde.
Ursprünglich war auch noch ein Abstecher nach
Schweden und Stockholm geplant. Diese Idee
haben wir schlussendlich sausen lassen. Die Reise würde zu lange dauern. Eins steht aber fest:
Unsere Jubiläumsreise,
Weiße Nächte in St. Petersburg
gibt die Krone aller bisher vom Boxenstop durchgeführten Reisen. Von der Entfernung, der Exotik, der Logistik, dem Fremdartigen.
Eigentlich müssen wir über St. Petersburg kaum
Worte verlieren. Jeder hat von dieser ehemaligen
Zarenresidenz, der Stadt der Oktoberrevolution,
der Heldenstadt im Zweiten Weltkrieg, gehört.
Auch von ihren einzigartigen Kunstschätzen. Allen voran natürlich die weltberühmte Eremitage,
eines der bedeutendsten Museen weltweit. Aber
auch die Admiralität mit ihrer goldenen Turmspitze. Die Isaakskathedrale, einer der größten
Kuppelbauten weltweit. Peter und Paul Festung,
Schlossplatz, Smolnyj-Kloster mit seinem russischen Barock, Zarenresidenz, die selbst ohne
Bernsteinzimmer sternenwürdig ist. Peterhof,
das Versailles des Nordens. Kasaner Kathedrale,
das Vorbild für die Peterskirche in Rom. Und last
but not least, der Newski Prospekt, die Flaniermeile, in der 4,5 Millionen Einwohner zählenden
Stadt.
Wir können Ihnen seitenlang von St. Petersburg
vorschwärmen. Kein Problem. Aber ist das erforderlich? Entweder Sie wollen diese Stadt besuchen. Erst recht in Ihrem Old-/Youngtimer. Und
vor allem in der schönsten Jahreszeit, der weißen
Nächte. Oder St. Petersburg, wie auch Riga und
Helsinki, können Ihnen im wahrsten Sinne des
Wortes den Buckel herunter rutschen. Wir meinen: Für beide Alternativen sind der Worte genug
gewechselt.
Mit dieser Old-/Youngtimer Reise stoßen wir in
neue Dimensionen vor. Darauf freuen wir uns.
Boxenstop wird diese Reise im Frühjahr 2013
endgültig vor Ort vorbereiten und an einem Programm feilen, das unseren Gästen eine besonders bunt funkelnde Reise beschert, ähnlich dem
legendären verschollenen Bernsteinzimmer im
Katharinenpalast.
57
Was uns wichtig ist:
Das Boxenstop-Team wird die gesamte Reise vor
Ort vorbereiten. Dieses Fine-Tuning ist wichtig. Dadurch bekommt die Jubiläumsreise ihren Schliff.
Jeder Kilometer wird persönlich abgefahren, kann
empfohlen werden, bevor er in das äußerst umfangreiche Roadbook, das jedem Team zugeht,
übernommen wird. Wir zeichnen nicht nur den
Weg von A nach B auf. Vielmehr geben wir gerne
nützliche Informationen über Land und Leute.
Wer Pokale, Bestzeiten, Fahrübungen im Visier
hat, wird enttäuscht. Maßlos, ganz bitter sogar.
Unsere Gäste sollen ihren Urlaub, ihre oftmals
knapp bemessene Freizeit, ausgiebig genießen,
vor allem ihre Neugierde auf zum Teil fremd(artig)
e Länder, Städte, Landschaften und Menschen,
stillen können. Es gibt so viel zu besichtigen, zu
erleben, förmlich in sich aufzusaugen. Da würde
so pseudo-sportlicher „Kruscht“ nur stören.
In Russland wird die Boxenstop-Reisegruppe von
einem örtlichen Reiseleiter begleitet und betreut.
Auf ein Boxenstop-Roadbook ist Verlass. Mehr
noch: Auf unsere Strecken können Sie bauen.
Die Etappen sind mit Worten ausführlich beschrieben, können auf Straßenkarten leicht nachvollzogen werden. Unsere Roadbooks entlasten
vor allem die Beifahrer. Wenn Sie so wollen, wirken sie friedensstiftend. Die gesamte Reise wird
vom Boxenstop-Team und seinem Werkstattwagen, dem „Max“, begleitet. Im „Max“ transportieren wir die Koffer unserer Gäste. Er dient als
Pannen- und Abschleppfahrzeug. Und zu guter
Letzt: In unserem „Max“ befördern wir eine gut
ausgestattete Feldküche. Die kommt zum Einsatz. Bei unseren beliebten Picknicks, zu denen
wir immer gerne einladen.
Für die Einreise in die Russische Föderation werden ein gültiger Reisepass und ein Visum benötigt. Dazu sind allerhand Formalitäten zu erfüllen
(Visumsantrag, Pass-Foto, Nachweis einer Reisekrankenversicherung und der Rückkehrwilligkeit nach Deutschland und Ähnliches). Diesen
bürokratischen Aufwand nehmen wir unseren
Gästen gerne ab. Ein solches Verfahren kostet
Zeit. Dagegen lässt sich nichts machen. Damit
nichts schief geht, muss ein Visum allerspätestens einen Monat vor Reisebeginn beantragt
werden. Deshalb heben wir den 15. Mai 2013 als
letzten Buchungstermin vor. Danach geht nichts
mehr. Rien ne va plus.
Alle Teams genießen mehr oder weniger grenzenlose Freiheit. Auch in Russland, wo das Wort
Freiheit, zugegebenermaßen, (noch) eine andere
Bedeutung hat. Sie entscheiden selbst darüber,
um welche Uhrzeit der morgendliche Startschuss
fällt. Das Boxenstop-Roadbook soll als Empfehlung verstanden werden. Konvoi fahren wird von
uns normalerweise nicht vorgegeben. Mit einer
Ausnahme. In Russland.
Was Sie sicher heute schon interessiert:
Prinzipiell gelten in der russischen Förderation dieselben Verkehrsbestimmungen wie in
Deutschland. Vor allem die Vorfahrtsregel rechts
vor links. Sicherheitsgurte müssen, soweit vorhanden, benutzt werden. Jedes Kraftfahrzeug
muss mit einem Feuerlöscher ausgestattet sein.
Die Versorgung mit Kraftstoff ist flächendeckend
gesichert.
Eine internationale grüne Versicherungskarte
muss mitgeführt werden. In ihr muss das Länderkürzel RUS angekreuzt sein. Gegebenenfalls
kann beim Versicherer eine befristete Erweiterung des Versicherungsschutzes beantragt
werden. Wir empfehlen in jedem Fall, zumindest
58
vorübergehend, eine Vollkaskoversicherung. Die
Deckungssummen der russischen Haftpflichtversicherungen sind meist recht mickrig.
Die Jubiläumsreise startet in Hamburg. Das ist ein
ordentlicher Streifen von Süddeutschland aus.
Diese Strecke macht im Old-/Youngtimer nicht
sonderlich viel Spaß. Deshalb bieten wir einen
Autosammeltransport an. Die Fahrzeuge werden
von der Firma Schenker auf Spezialtransportern
befördert. Unsere Gäste reisen komfortabel im
Boxenstop Komfortreisebus****.
Der Autotransport startet voraussichtlich am
23. Juni vom Betriebshof der Firma Omnibus
Schnaith/KM-Reisen. Alle Fahrzeuge können bereits Tage vorher angeliefert werden. Sie werden
im Betriebshof unter Dach sicher abgestellt.
Dienstag, 25. Juni
Anreise
Im Boxenstop-Komfortreisebus****, der „Charlotte“, reisen alle Teams, welche den Autotransport
in Anspruch nehmen, nach Hamburg. Die Strecke führt über die Autobahn Würzburg-FuldaKassel-Göttingen-Hannover. Gerne bieten wir
weitere Zustiege an.
Unterwegs servieren wir Ihnen unser beliebtes
Bordfrühstück mit Kaffee. Um die Mittagszeit
laden wir zu einem warmen Vesper ein. Kaffee
und Kuchen dürfen bei der Anreise natürlich nicht
fehlen. Auch dafür sorgen wir gerne.
Am späten Nachmittag erreichen Sie Hamburg,
das zentral gelegene, sehr gute Hyatt Hotel****.
Ihr Fahrzeug befindet sich bereits in Hamburg, ist
in einem naheliegenden Parkhaus sicher abgestellt. Vom Hyatt Hotel aus können Sie Hamburg,
zumindest seinen inneren Bereich, bequem auf
eigene Faust besichtigen.
Am Abend, beim Begrüßungsaperitif treffen sich
alle Gäste. Diejenigen, die im Omnibus gen Norden gereist sind, wie auch die anderen, die auf
eigener Achse unterwegs waren. Dabei werden
alle Teams vorgestellt. Sie sollen ja schlussendlich
wissen, mit wem Sie sich auf die große Reise machen. Beim Abendmenü liegt bereits genügend
Gesprächsstoff auf dem Tisch. Die einen oder
anderen Gäste kennen sich von anderen Reisen.
Diejenigen, die zum ersten Mal mit Boxenstop
unterwegs sind, müssen nicht „fremdeln“. Sie
werden schnell nette Gesprächspartner finden.
Auf eigener Achse machen Sie sich mittags auf
den Weg nach Travemünde. Im Hafen liegt bereits Ihr Fährschiff. Groß und mächtig. Ihr Auto
verschwindet im riesigen Schiffsschlund. Sie
machen es sich in Ihrer großzügigen 2-Bett Außenkabine gemütlich. Sie haben für die nächsten
27 Stunden alle Zeit dieser Welt. Sonnendeck,
faulenzen, lesen, schlafen, einstimmen, Interessantes im Reiseführer, den Sie von Boxenstop erhalten, nachlesen. Genau so wie es Ihnen beliebt.
An Bord wird ordentlich für Ihr leibliches Wohl gesorgt. Auch für Ihre Unterhaltung.
Mittwoch, 26. Juni
Der Startschuss naht
Donnerstag, 27. Juni
Land in Sicht
Um 18.00 Uhr legt das Fährschiff der Reederei
Stena Line von Travemünde nach Lettland ab.
Sie haben also genügend Zeit für die rund 100
km weite Anfahrt. Es reicht bequem, wenn Sie
Hamburg um die Mittagszeit verlassen. Deshalb
wollen wir Ihnen morgens Hamburg und seinen
Hafen bei einer Stadtrundfahrt vorstellen.
Sie haben sich hoffentlich schon ein klein wenig
erholt. Uns würd’s freuen. Um 20.00 Uhr Ortszeit, und damit eine Stunde vor der Mitteleuropäischen Zeit, wird Ihr Schiff in Lettland, im Hafen
von Ventspils, mit dicken Tauen gesichert. Ein
untrügliches Zeichen dafür, dass jetzt die große
Reise auf eigener Achse beginnt. Allerdings für
heute nicht mehr sehr weit. Auch wenn die Sonne noch hoch am Horizont steht, wollen wir Ihnen den Weg nach Riga nicht mehr zumuten. Sie
übernachten in Ventspils, dem einstigen Windau,
eine attraktive Hafenstadt. In diesem Hafen wird
russisches Rohöl verschifft. Das Öl und Kalisalz,
haben der 44.000 Einwohner zählenden Stadt
viel Geld in die Kasse gespült. Wer zum ersten
Mal das Baltikum bereist, fühlt sich in Ventspils,
dieser farbenfrohen, einladenden Hafenstadt,
mehr an Schweden oder Finnland erinnert.
Zunächst bedienen Sie sich jedoch vom üppigen
Frühstücksbüffet im Hotel Hyatt. Da gibt es allerhand Leckereien, viele Möglichkeiten Ihre guten Kalorienvorsätze total über den Haufen zu
schmeißen. Machen Sie’s gleich am ersten Tag.
Quälen Sie sich nicht unnötig. Denn die Versuchung ist an jedem Tag riesengroß. Der können
Sie auf Dauer nicht Stand halten. Sie haben
schließlich keine Reise zum Abmagern gebucht.
Freitag, 28. Juni
Auf geht‘s
Sie haben hoffentlich auch an Land gut geschlafen. Sind gewappnet für die erste längere Tagesetappe. So rund 220 km liegen vor Ihnen. Lettland gilt als das Land der Lieder. Sie lernen einen
Teil der 500 km langen Küste kennen. Traumhaft
schöne Sandstrände und Buchten, meist menschenleer, weisen Ihnen den Weg zum Kap Kolka. Immer wieder bieten sich Ihnen fantastische
Ausblicke aufs Meer. Heute lädt Boxenstop zum
ersten Picknick ein. Ist auch höchste Zeit. Denn
schließlich sind Sie schon vier Tage unterwegs.
Sie übernachten in Riga, der größten Stadt des
Baltikums und Hauptstadt von Lettland. Wir
haben für Sie das, unmittelbar an der Daugava
gelegene, Radisson Blue Hotel**** gebucht. Von
hier aus ist es wirklich nur ein Katzensprung in die
gut erhaltene Altstadt mit einer Vielzahl an prächtigen Jugendstilbauten. Wer zum ersten Mal das
Baltikum, den Osten, besucht, wird über das
lockere Treiben bass erstaunt sein. Da ist echt
was los. Am Abend geht’s im Omnibus ins Diplomatenviertel zum über die Stadtgrenzen hinaus
bekannten Restaurant Vincents. Boxenstop hat
dieses Restaurant mit Gästen bereits mehrfach
besucht. Wer es kennt, wird mit seiner Zunge
schnalzen. Denn was hier an Kulinarischem geboten wird, würde in unseren Gefilden locker mit
einem Stern ausgezeichnet. Mit dem Vincents
zünden wir die erste kulinarische Rakete. Peng.
Zurück im Hotel dürfen Sie keinesfalls gleich ins
Bett. Ein Abstecher in die Altstadt zwingt sich
förmlich auf.
59
Samstag, 29. Juni
Immer weiter, immer näher
Sie verlassen Riga mit Kurs Nordost. Die Natur
des Gauja Nationalparks zieht Sie in ihren Bann.
Der 1973 gegründete Nationalpark, immerhin
knapp 92.000 Hektar groß, bietet mit dem tief in
rot-gelben Sandstein geschnittenen Urstromtal
der Gauja, faszinierende Eindrücke. Die malerische Kleinstadt Sigulda bietet das Tor zum Nationalpark. Dieser Flecken wird von drei mächtigen
Burgruinen und zwei Schlössern überragt. Auf
langsamen Kilometern erreichen Sie nach und
nach eine „andere Welt“.
Ihr Ziel ist Tartu, zweitgrößte Stadt in Estland.
Diese Universitätsstadt ist das geistige Zentrum.
Sie glänzt mit klassizistischen Bauwerken.
Sie übernachten im zentral gelegenen Hotel London****. Nur wenige Meter vom Hotel entfernt
liegen die Universität und der wunderschöne
Marktplatz. Auch hier steppt der Bär.
Sonntag, 30. Juni
Der letzte Tag innerhalb der
Europäischen Union
Sie müssen sich von Tartu losreißen. Diese Stadt
kommt so angenehm rüber. Man fühlt sich in ihr
sofort wohl. Aber was sein muss, muss sein. Der
Trennungsschmerz hält sich hoffentlich in Grenzen. Denn Sie wissen ja, Sie steuern auf den Höhepunkt dieser Reise, St. Petersburg, zu. Falls
Sie Tartu und St. Petersburg vergleichen wollen,
was unfair wäre, kann es nur einen Sieger geben.
Nach wenigen Kilometern gelangen Sie an den
Peipussee. Eine riesige Wasserfläche. Sie ist acht
Mal so groß wie der Bodensee und gehört zu
den fünf größten Seen Europas. Auch wenn unser Bodensee gegen diesen Wasserriesen keine
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Chance hat, sind wir Schwaben mit „unserem“
See trotzdem zufrieden. Denn so viel Wasser vor
dem Haus hat auch nicht jeder. Am Peipussee
erwartet Sie Natur, Natur, Natur. Diese Region
ist touristisch kaum erschlossen. Hier wirkt der
Osten noch ziemlich unverfälscht. Der Peibussee bildet die Grenze mit Russland. In Narva, der
Grenzstadt am gleichnamigen Fluss, endet die
Europäische Union. Die Grenzstadt Narva wird
von der Hermannsfeste, einer von den Dänen ab
dem 13. Jahrhundert errichteten Burg, überragt.
Auf der anderen Seite des Flusses liegt Russland
und seine nicht minder beeindruckende Festung
Iwangorod.
Sie übernachten unmittelbar an der Ostseebucht,
im Spa- und Wellnesshotel Meresuu****.
Wenn alles nach Plan läuft, werden Sie im Hotel
von Ihrem Tour-Begleiter durch Russland empfangen. Er wird Sie am Abend auf Russland, St.
Petersburg einstimmen.
Montag, 1. Juli
Herzklopfen
Was für ein Tag. In genau sechs Monaten ist Neujahr. Wetten, dass Sie sich am Jahreswechsel an
heute erinnern, an Ihre Reise in den Osten. Ganz
bestimmt!
Die wenigen Meter bis zur Grenzstation legen
Sie zügig zurück. Dann wird’s leider formal. Die
Zöllner kontrollieren Ihre Papiere, möglicherweise auch Ihr Auto. Sie finden nichts, winken Sie
durch. Aber alles kostet Zeit. Geduld ist angesagt. Sobald Sie die Grenzbarriere hinter sich
gelassen haben, steht Ihrem Besuch in Russland
nichts mehr im Weg. Einige unserer Teams werden zum ersten Mal Russland bereisen. Vor allem
im eigenen Auto. Mit Neugierde und Spannung
legen Sie die rund 150 Kilometer nach St. Petersburg zurück. Wir plädieren heute ausnahms-
weise für Konvoi fahren. Sie wollen nach St. Petersburg. Deshalb verzichten wir darauf, Sie weit
von der Hauptverkehrsachse weg zu führen. Auf
schnellem Weg soll sich Ihr Reisetraum erfüllen.
Am Nachmittag erreichen Sie Ihr zentral gelegenes Hotel Kempinski Moika 22*****: „Ein Bild der
russischen Seele.“
Dieses europäische Spitzenhotel liegt in unmittelbarer Nähe zur weltberühmten Eremitage und
dem Schlossplatz, absolut zentral.
Am 1. Juli stehen die weißen Nächte in vollem
Saft. An den längsten Tagen, also heute, dämmert es kaum länger als knapp eine Stunde. Im
Prinzip sollten Sie die nächsten Tage nicht ins
Bett gehen. Es bleibt fast immer hell. Und St. Petersburg bietet so viel. Aber auch Ihr klasse Hotel.
Bis Freitag hat Ihr Auto Pause. Es steht sicher in
der Tiefgarage Ihres Hotels, genießt zusammen
mit den anderen Fahrzeugen den stressfreien
Aufenthalt.
Dienstag, 2. Juli,
Mittwoch 3. Juli,
Donnerstag, 4. Juli
Feuerwerke
Vor einem halben Jahr war Silvester. Da wurde
ganz schön geschossen und geböllert. Der Himmel war meist bunt erleuchtet. Aber alles wird ein
müder Abklatsch von dem sein was Sie in den
nächsten rund 72 Stunden erleben werden. Wir
halten drauf, zünden eine Rakete, einen Kracher,
nach dem anderen. Langeweile bleibt ein Fremdwort, das Ihnen nicht einmal andeutungsweise in
den Sinn kommt. Sie haben viel über St. Petersburg gelesen. Wahrscheinlich. Aber glauben Sie’s
uns: Alles Gebotene ist noch prächtiger, noch
eindrucksvoller, als Sie es sich vorgestellt haben.
Keine andere europäische Stadt ist so planmäßig
entstanden wie St. Petersburg. Keine Metropole ist so sehr dem Willen eines einzigen Mannes
entsprungen wie die ehemalige Hauptstadt des
russischen Zarentums. „Ein Fenster nach Europa“ wollte Peter der Große schaffen, als er 1703
den Grundstein für seine Stadt legte. Peter der
Große und seine Nachfolger holten die besten
europäischen Baumeister in ihre Stadt und schufen ein einzigartiges Gesamtkunstwerk.
Trotz Revolution, Bürgerkrieg, 900-tägiger Blockade im Zweiten Weltkrieg, aber vor allem
trotz der mehr als 70-jährigen Sowjetherrschaft,
hat die Metropole an der Newa ihren einzigartigen Glanz als einstige Zarenmetropole bewahrt.
Prunkvolle Paläste, prächtig in Pastelltönen
schimmernde Hausfassaden, geschwungene
Brücken, vergoldete Kuppeln und Turmspitzen,
spiegeln sich in zahlreichen Flüssen und Kanälen. St. Petersburg wird immer wieder mit anderen Städten verglichen. Das ist Quatsch. Absolut
Kappes. Denn die Schöne an der Newa bedarf
keines Vergleichs. Ihre architektonische Pracht
und ihr Charme sind einzigartig. Das wollen wir
Ihnen bei dieser Reise beweisen. Eins ist sicher:
St. Petersburg ist ein Muss einer jeden guten
Reisevita. Wir zeigen Ihnen alle Highlights: Von
außen und zum Teil auch von innen. Ohne Eremitage und Bernsteinzimmer geht nichts. Die Küche Ihres Hotels Kempinski***** verwöhnt Sie mit
hochklassigen Abend-Menüs. Doch „es muss
nicht immer Kaviar sein“. Am Mittwochabend
sind Sie aushausig. Wir laden unsere Gäste in
ein typisch bürgerliches russisches Restaurant
zu Borschtsch, Soljanka, Pelmeni, Piroshki und
Co. ein. Und ein Wodka dazu darf natürlich nicht
fehlen. Versprochen.
Am Donnerstagnachmittag müssen Sie leider
St. Petersburg den Rücken zeigen. Auf kurzem
Weg geht’s in den Fährhafen, wo um 19.00 Uhr
Ihr Fährschiff der Gesellschaft St. Peter Line für
die Abfahrt nach Helsinki auf Sie wartet. Ab 16
Uhr werden Sie am Check-In erwartet. Wenn das
Schiff aus dem Hafen heraus fährt, schauen Sie
mit Wehmut auf eine Stadt zurück, die fasziniert
und Sie in ihren Bann gezogen hat. Sie schippern
über Nacht durch den Finnischen Meerbusen
nach Helsinki. Auch auf diesem Fährschiff haben
wir für Sie außenliegende 2-Bett Kabinen reserviert. Sie genießen das gute Menü an Bord, haben sich sehr viel zu erzählen. Sie ertappen sich
immer wieder in Gedanken an St. Petersburg,
wissen spätestens jetzt, dass es für den Besuch
der ehemaligen Zarenresidenz höchste Zeit war.
Freitag, 5. Juli
Finnland - Zurück in der
Europäischen Union
Um 8.00 Uhr Ortszeit erreichen Sie Helsinki, die
finnische Hauptstadt und damit wieder die Europäische Union und Eurozone. Finnland hat zu
jeder Jahreszeit seinen Reiz. Aber vor allem während der (kurzen) Sommer mit ihren hellen Nächten, dem Zauber des Lichts. Die Natur scheint zu
explodieren. In den Finnen erwacht eine Lebensfreude, der sich auch ein Tourist nicht entziehen
kann. „Land der tausend Seen“, wird Finnland
genannt. Aber das ist eine glatte Untertreibung.
Beim Blick auf die Landkarte meint man mehr
blau als grün zu entdecken.
les nachgeholt. Sie kommen nach Turku, der
ältesten Stadt Finnlands. Ein Pflichtstopp ist angesagt. Denn die mittelalterliche Burg und die
Markthalle müssen Sie besuchen. Nehmen Sie in
einem der zahlreichen Cafés am Ufer des Aurajoki Platz, genießen Sie das entspannte Flair dieser
Universitätsstadt. Sie können sich in Turku richtig
Zeit lassen. Bis zu Ihrem Hotel in Naantali, einem
kleinen reizvollen Städtchen, ist es nicht mehr
allzu weit. Sie übernachten im Naantali Sunborn
Spa Hotel****, unmittelbar am Meer gelegen.
Bevor Sie im Hotel ankommen, legen Sie noch
einen Abstecher ein, in die hübsche Altstadt mit
ihren bunten Häusern. Übrigens: Naantali ist die
Stadt des Sockenstrickens. In schlechten Zeiten
haben fast alle Bürger, ob Männer oder Frauen,
ihr schmales Einkommen mit Socken Stricken
aufgebessert. So rund 30.000 Paar wurden regelmäßig pro Jahr produziert und exportiert. Für
den nächsten Winter kann vorgesorgt werden.
Samstag, 6. Juli
Zu Gast auf der Königstraße
Schwedische Königsboten, Kaufleute von Nowgorod, Bauern, Bischöfe und Bettelmönche waren vor Ihnen hier, haben die wichtige Ost-WestAchse bereits vor 1000 Jahren benutzt, sind
entlang der südwindischen Küstenlandschaft
von Turku nach Helsinki gezogen. Sie tun’s Generationen nach, fahren über Pukkila, Fiskars,
nach Mustio. Hier besuchen Sie das größte Holzschloss Finnlands das bis heute seinen eigenwilligen Glanz bewahrt hat.
Sie verlassen Helsinki Richtung Westen, entlang
der alten Königstraße, an der Südküste. Sie erwartet ein völlig neues Landschaftsbild.
Sie sind heiß aufs Auto fahren. Kein Wunder.
Denn Sie und Ihr Auto sind in St. Petersburg
knapp an ernsthaften Entzugserscheinungen
vorbeigeschrammt. Keine Sorge, heute wird al-
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Ein kleiner Abstecher nach Lohja muss sein.
Denn hier entstand die erste Erzgrube Finnlands. Das Bergbaustädtchen wartet mit einem
kunsthistorischen Kleinod auf. Nämlich mit der
schönsten mittelalterlichen Feldsteinkirche. Dieses kleine Gotteshaus aus dem 15. Jahrhundert
ist prächtig mit herrlichen Wandmalereien ausgeschmückt. Am Abend erreichen Sie Helsinki.
Sie übernachten im zentral gelegenen Radisson
Blue Hotel****. Genießen Sie heute Abend nochmals den Zauber des Nordens, in einer Nacht,
die ihren Namen nicht verdient. Stürzen Sie sich
ausgelassen, wie und mit den Einheimischen, ins
Vergnügen.
Sonntag, 7. Juli
Helsinki
Die weitläufige Hauptstadt gilt als eine Perle unter
den Metropolen dieser Welt. Mit ihrer einzigartigen Lage direkt am Meer, mit ihrer neoklassizistischen Stadtanlage, ihrem Jugendstil, den großen
Grünflächen und Binnenseen, fühlen Sie sich ein
bisschen an St. Petersburg, ein wenig an Stockholm, aber auch an Riga erinnert. Das Beste
dieser Städte präsentiert Helsinki in überschaubarem Maßstab. Hier können Sie die Leichtigkeit des Seins spüren, die Sie im hohen Norden
so nicht erwarten. Sie lernen Helsinki bei einer
Stadtführung kennen. Überall zieht’s Menschen
ins Freie, auf den Marktplatz, in den Esplanade
Park, ans Meeresufer. In zahlreichen Straßencafés wird der Sommer des Lichts, des Lebens
genossen. Kennen Sie eine Stadt, bei der der
Marktplatz unmittelbar am Meer liegt? Wir nicht.
Außer Helsinki. Kein Wunder, dass hier das Herz
der Stadt, ja des Landes schlägt. Mitten auf dem
Platz erinnert ein Obelisk „Der Stein der Zarin“
an den Besuch der Zarin Alexandra Anfang des
19. Jahrhunderts. Mit diesem Obelisken wird die
Brücke nach St. Petersburg geschlagen.
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Um 15.00 Uhr heißt es endgültig Abschied nehmen vom hohen Norden. Mit einem Fährschiff
der Gesellschaft Finnlines geht’s zurück nach
Deutschland, nach Travemünde. Sie genießen
den Komfort Ihrer außenliegenden 2-Bett-Kabine
und natürlich die Restaurants, Bars und Nachtclubs. Erneut sind Sie rund 28 Stunden auf See,
haben Sie Zeit, übermäßig viele schöne Bilder der
letzten Tage abzurufen.
Unsere Leistungen
Montag, 8. Juli
· Picknick / Mittagssnack, Kaffee und Kuchen
Um 21.00 Uhr legt Ihr Schiff in Travemünde an.
Vor knapp zwei Wochen ist hier der Startschuss
für eine tolle Reise in eine „neue alte Welt“ gefallen. Sie lassen es heute Abend gemütlich angehen. Sie übernachten in Lübeck im Hotel Atlantic****.
· Örtliche Tour-Begleitung
Dienstag, 9. Juli
Alles vorbei, Tom Dooley
· Autotransport Tübingen - Hamburg / Lübeck
- Tübingen
Das war ein bekannter Schlager in den 60er Jahren. Er trifft in Teilen auf unsere Jubiläumsreise
zu. Alles vorbei. Die Boxenstop-Reisegruppe fällt
auseinander. Die einen fahren im Komfortreisebus zurück in den Süden. Die anderen packen
den Weg auf eigener Achse. Die Autotransporter
werden beladen, tauschen ebenfalls die klare Luft
des Nordens mit der weniger würzigen Luft des
Südens. Das war’s eben, alles vorbei.
· 4/5**** Hotels wie beschrieben
· 11 x Übernachten, Frühstück vom Büffet,
Menüs, Parkgebühren
·
Travemünde - Ventspils / St. Petersburg Helsinki / Helsinki - Travemünde
3 x Fährpassage mit Übernachtung in 2-er
Außenkabinen inkl. Frühstück / Verpflegung
· Abendmenüs / inkl. Bustransfers
· Hamburg, St. Petersburg, Helsinki Stadtführungen
· Eintritt Eremitage und Bernsteinzimmer mit
Bustransfers
· Komfortbusreise (4-Sterne) Tübingen Hamburg / Lübeck - Tübingen
· Abwicklung aller Visa-Formalitäten
· Baedeker Reiseführer St. Petersburg
· Roadbook / Straßenkarte
· Koffer- / Pannenservice
·Tourenbegleitung
Ihr Reisepreis
Pro Team im Doppelzimmer
Pro Person im Einzelzimmer
v9.000,v5.230,-
GOODWOOD
FESTIVAL OF SPEED
Zur größten Vollgas-Party Honeymoon im Park
10. bis 14. Juli
Komfortbusreise
Sie treffen sich mit Freunden. Zufällig oder verabredet. Möglicherweise bei einer Boxenstop
Veranstaltung. Sie unterhalten sich über dies
und Jenes. Irgendwann werden alte Autos und
Motorräder, wird der historische Motorsport zum
Thema. Wetten, dann dauert es nicht mehr lange und Goodwood, gleichgültig ob „Festival of
Speed“ oder „Circuit Revival“, ist an der Reihe.
Im „Guten Wald“ wird zwei Mal im Jahr der historische Motorsportolymp ausgepackt. Was der
Adelige Lord March und sein Team alljährlich an
zwei Wochenenden auf den Asphalt brennen, ist
schlichtweg sensationell, atem(be)raubend. Auch
für Nichtraucher.
Das „Festival of Speed“ ist für das Boxenstop das
hochkarätigere Event. Zig Formel 1 Weltmeister
und Grand Prix Sieger blasen mit historischen
Fahrzeugen an der 1,2 km langen Bergstrecke.
Wir wissen bei Drucklegung unseres Magazins
„Freizeit und Reisen“ noch nicht, was Lord March
2013 auftischen wird. Ist uns auch nicht wichtig.
Denn bei jeder Ausgabe, in diesem Jahr die 21.,
toppt er sich selbst, legt er nochmals weitere
Kohlen auf.
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2012 stand unter dem Motto:
„Young Guns Born To Win“.
Sie kamen in Scharen, die “Young Guns”. Klar,
einige mittlerweile grau meliert, nicht mehr die
Jüngsten. Aber in ihrer Jugend haben sie allerhand gerissen.
Beginnen wir mal mit Sir Stirling Moss. Mit 19
Jahren hat er seinen ersten ernst zu nehmenden
Sieg auf einem Cooper-Formel-3 eingefahren. Ein
Jahr später, mit 20 Jahren, stand er als Werksfahrer von HWM elf Mal auf dem obersten Treppchen. Oder John Surtees. Der hat bereits mit 17
Jahren dem zweifachen Motorradweltmeister
Geoff Duke heimgeleuchtet. Seinerzeit in Thruxton hat er „a run for his money“ abgeliefert.
Der Finne Henri Toivonen hat mit 24 Jahren seinen ersten Rallyeweltmeisterschaftslauf gewonnen. Lewis Hamilton, seinerzeit noch im Dienste von Ron Dennis McLaren, hat mit 20 Jahren
seine ersten Weltmeisterpunkte ergattert. Jenson Button war mit 19 Jahren der jüngste britische Grand Prix Rennfahrer, seinerzeit noch im
Dienste von Frank Williams. Oder der Deutsche
Überflieger, Sebastian Vettel. Der hat eigentlich
alle Altersrekorde gebrochen. Er ist der jüngste
Rennfahrer, der an einem kompletten Grand Prix
Wochenende eingesetzt wurde. Der jüngste, der
Grand Prix Punkte errungen, ein Grand Prix Feld
angeführt, die Pole Position herausgefahren, auf
dem Siegerpodest gestanden hat und der jüngste Formel-1-Weltmeister aller Zeiten. Das war
2010. Derer sind’s mittlerweile drei. Hintereinander, ein lupenreiner Hattrick. Der Sepp könnte
noch eines Tages am Thron von Michael Schumacher rütteln. Schau ‘n wer mal.
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Wir könnten die Liste der „Young Guns“ noch beliebig verlängern. Tun wir aber nicht. Wir wollen uns
vielmehr einem Mann zuwenden, der vor 31 Jahren verstorben ist. Er hatte mit Sicherheit massig
viele Formel 1 Gene vereint. Fahrzeugkonstrukteur,
Rennfahrer, Teamchef, Geschäftsmann, aber auch
liebenswerter Vater. Sie wissen, von wem wir reden: Von Colin Chapman, von Mister Lotus. Er hat
in den 60er Jahren mit dem jungen Schotten Jim
Clark ein nahezu unschlagbares Team gebildet. Mit
Sicherheit hat er 2011, nachdem Kimi Räikkönen
mit seinem Grand Prix Sieg eine lange Durststrecke
für Lotus beendet hat, im Himmel seine schwarze
Seemannsmütze hoch auf die Strecke geworfen.
2011 waren mehr oder weniger alle Lotus-Renner aus allen Epochen in Goodwood am Start.
Die Starterliste liest sich wie das „Who‘s Who“
des Motorsports: Sir Jackie Stewart, Bernd
Schneider, Vern Schuppan, Eddie Cheever, Steve Soper, Jean Ragnotti, Brian Redman, Jody
Scheckter, Richard Attwood, Emanuele Pirro,
Justin Law, Andy Wallace, Klaus Ludwig, Michael
Bartels, Sammy Miller, Colin Seeley, Paul Smart,
Henk van Kessel, Kenny Roberts, John McGuinness, Cal Crutchlow, René Arnoux, Alain Prost,
Bruno Senna, Nick Heidfeld, Heikki Kovalainen,
Marc Gene, Emerson Fittipaldi, Jacky Ickx, Martin Donnelly, Rauno Aaltonen, Hannu Mikkola,
Björn Waldegard.
Diese Star Fahrerparade ist einmalig. Wir haben
sie bei weitem nicht 1:1 abgeschrieben. Aber allein dieser Ausschnitt spricht für sich.
Da kommt uns etwas. Wir könnten doch bei der
Anreise mit unseren Gästen ein Quiz durchführen.
And the winner is... derjenige, der die meisten Namen zuordnen kann. Wäre sicher unterhaltsam.
Wenn es uns bis jetzt noch nicht gelungen ist, Sie
für Goodwood zu begeistern, müssen wir passen. Dann fällt uns im konkreten Fall auch nichts
mehr ein. Außer: Goodwood ist vielmehr als nur
Motorsport. Goodwood ist ein, ja sagen wir‘s
ehrlich, gesellschaftliches Ereignis erster Güte. In
Goodwood zeigt man sich, will gesehen werden.
Im Park von Goodwood, mit seinen altehrwürdigen Bäumen, findet großes Theater statt. Da sollten Sie dabei sein. Boxenstop ist schon beinahe
seit 20 Jahren jedes Mal begeistert.
Mittwoch, 10. Juli
Anreise
Der Boxenstop Komfortreisebus macht sich um
7.00 Uhr auf den Weg. Der Startschuss erfolgt
vor dem Boxenstop Museum. Denn dort treffen
unsere Gäste ab 6.00 Uhr ein. Diese Stunde Puffer ist Gold wert. Vor allem für Gäste, die von weit
her reisen und sich nicht auf die letzte Minute
hinauslassen wollen. Wir empfangen alle Gäste
mit ofenfrischen Brezeln und Kaffee. Die PKW
unserer Gäste werden im nahegelegenen Universitätsparkhaus geparkt. Dort stehen sie sicher
unter Dach. Die Parkgebühren gehen zu Lasten
des Boxenstop. Das gehört sich so.
Um 7.00 Uhr geht’s endgültig los. Über die Autobahn führt der Weg Richtung Westen, nach
Aachen. Unterwegs bieten wir unser beliebtes
Bordfrühstück mit Kaffee an. Später einen warmen Mittagsimbiss. Weshalb über Aachen? Viele
unserer Gäste wohnen im Westen und Norden
unserer Republik. Es wäre nahezu hirnrissig,
wenn wir erwarten würden, dass sie nach Tübingen reisen. Nein, wir kommen Ihnen gerne entgegen, bieten in Aachen einen Zustieg. Sprechen
Sie uns gegebenenfalls auf weitere Zustiege an.
Donnerstag, 11. Juli
Zweiter Urlaubstag
Über den Kanal
Sie verlassen Brüssel. Nicht gern. Und zu allem
Überdruss auch noch relativ früh. So gegen 8.00
Uhr. Die kurze Anreise am Vortag „rächt“ sich. Sie
wollen schließlich nach England. In Calais wechseln Sie vorübergehend das Verkehrsmittel. Vom
Omnibus, unserer „Charlotte“, auf ein Fährschiff
der Reederei Stena P & O. In 90 Minuten stampft
das moderne Schiff gen England. Mit Glück sehen Sie die „White Cliffs“ schon von weitem, die
Kalksteinfelsen, das Wahrzeichen von Dover.
Nach Aachen führt der Weg über die belgische
Autobahn nach Brüssel. Das ist Ihr Ziel für den
heutigen Tag. Sie übernachten in der belgischen
Hauptstadt. Diese außerordentlich interessante
und sehenswerte Stadt bezeichnet sich gerne als
Drehscheibe Europas. Manche halten sie sogar
für die Hauptstadt der Europäischen Union. Nicht
ganz zu Unrecht, da dort ja EU-Parlament sowie
Kommission zu finden sind.
Gleichgültig was dieser Stadt für ein Prädikat verliehen wird: Sie hat Format, Klasse, bietet unheimlich viel mehr. Zum Beispiel den Großen Markt,
der von dem spätgotischen Rathaus beherrscht
und von reich dekorierten barocken Zunfthäusern
umgeben wird. Oder die im Barockstil errichtete
Kapellenkirche, der Justizpalast, das königliche
Schloss. Nicht zu vergessen Manneken Pis, jenes Knäblein, das den gesamten Tag über vor
sich hin pinkelt. Tagaus, tagein. Selbst am Heiligen Abend. Immer. Dieser „Soicher“ soll aufpassen, dass er nicht wund wird …
Lange Rede, kurzer Sinn: Bei einer Stadtführung
stellen wir Ihnen das alte Brüssel vor. Die Stadt
wird Sie begeistern. Sie übernachten im absolut
zentral gelegenen Hotel Bedford****, unweit vom
Manneken Pis entfernt. Kennen Sie die belgische
Schokolade, diese schöne, braune Verführung?
Nein! Dann müssen Sie das ändern. Gelegenheit
dazu gibt’s massig.
Von Dover geht’s zügig nach London. Auf der
Anfahrt servieren wir Ihnen Baguette mit Käse
und Wurst belegt. Heute sollen Sie London von
einer ganz besonderen Perspektive erleben. Sie
besteigen in Greenwich, einem der vornehmen
Stadtteile im Osten eines der zahlreichen Sightseeing Boote. Es geht die Themse aufwärts, vorbei an den Docklands, unter der Tower Bridge
hindurch, entlang des Towers of London, vorbei
an der HMS Belfast, dem London Eye, der City,
legt Ihr Boot schließlich in der Nähe der Westminster Bridge an. Vor Ihnen steht er, der altehrwürdige berühmte Clock Tower, besser bekannt
als Big Ben. Er schließt die Houses of Parliament,
diesen gewaltigen, ellenlangen Gebäudekomplex
ab. Am Big Ben sind Sie im „Herzen von England.“ Noch ein paar Schritte zur Westminster
Abbey, wo die englische Geschichte anhand vieler großer Namen deutlich wird.
Hier könnten Sie’s gut noch ein paar Stunden
aushalten. Aber Sie wollen ja nicht nur nach London. Ihr Ziel ist Goodwood. Am Nachmittag nehmen Sie die letzten Kilometer in Angriff.
Sie übernachten im Raum Brighton.
Beim Abendmenü können Sie bereits einen
schönen Streifen England abhaken.
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Freitag, 12. Juli
Dritter Urlaubstag
Das Aufstehen fällt Ihnen leicht. Weshalb? Sie
haben gestern mehr oder weniger bei Ihrem
Besuch in Greenwich eine Stunde geschenkt
bekommen. Völlig umsonst, hat nichts gekostet. Wenn Sie um 7.00 Uhr aufstehen, ist es auf
dem Kontinent tatsächlich bereits 8.00 Uhr. Der
Sprung aus den Federn fällt damit zusehends
leichter. Auf der britischen Insel gehen die Uhren tatsächlich anders. Doch nicht nur die. Hier
fährt man links statt rechts. Isst morgens bei einem „traditional english breakfast“ schon so viel,
dass es weit bis in den Mittag reicht. Man wird
in den meisten Pubs immer noch um 23.00 Uhr
mit der „last order“ hinauskomplementiert. Steht
artig Schlange, drängelt nicht. Spricht viel übers
Wetter, „oh, what a lovely day“, wenn es schon
mal nicht regnet. Ist höflich und rücksichtsvoll.
Genießt immer noch „fish and chips“, auch wenn
die amerikanischen Fastfood-Läden das Speisezepter längst in Händen halten. Entfernungsdistanzen werden in Meilen und nicht in Kilometer
gemessen. Eine Gallone entspricht weiterhin keinen 4 Litern. Die Aufzählung ließe sich beliebig
verlängern. Die Engländer und die Engländerinnen sind halt anders. Ein Jahrhunderte währende „splendid isolation“ hat sie geprägt. So richtig
bereitwillig wollen sich die Engländer auch dem
restlichen Europa nicht angleichen. Da war es
schon ein riesiger Kraftakt, dass sie vor Jahren
das Dezimalsystem eingeführt und ihren 12-er
Satz aufgegeben haben.
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Diese Eigenheiten haben natürlich auch ihr Gutes. In Goodwood wird’s bewiesen. Denn eine
solche Motorsportveranstaltung kann nur auf
der britischen Insel stattfinden. Das schafft man
woanders nicht. Auch wenn einige gute Ansätze
mittlerweile auf dem Kontinent zu erwähnen sind,
z. B. Schloss Dyck oder der Oldtimer Grand Prix
auf dem Nürburgring.
Sie sind heute Morgen für englische Verhältnisse
relativ früh aufgestanden. Das ist gut so. Denn wir
wollen mit Ihnen den Weg nach Goodwood früh
in Angriff nehmen. Zunächst läuft der Verkehr auf
der A 27 Richtung Brighton flott. Aber kurz vor
Goodwood wird er meist zäh, kommt zum Stillstand. Denn die Sträßchen, die nach Goodwood
führen, sind für alles andere, als solche Verkehrsmengen ausgelegt. Sie glauben gar nicht, was
eine Viertelstunde beim Start bewirken und an
Wartezeiten sparen kann. Wir wollen ja, dass Sie
unter den ersten Besuchern in Goodwood sind.
Goodwood hat sich in seinen rund 20 Jahren
mächtig verändert. In den ersten Jahren kamen ein paar zehntausend Besucher im unteren
2-stelligen Bereich. Heute, oder besser seit Jahren, ist Goodwood ausverkauft. Schon auf der
Anfahrt sehen Sie Schilder „Goodwood - Festival of Speed - sold out“. Das müssen Sie sich
mal in Ruhe geben. Eine Open Air Veranstaltung
auf einem riesigen Gelände ist ausverkauft. Gut
150.000 Besucher zahlen artig ihren Eintritt.
Auch ein Unterschied zu Deutschland: England
ist teuer. Bei den Eintrittspreisen scheint’s kein
Halten (mehr) zu geben. 40-50 englische Pounds
sind für ein normales Ticket nicht aus der Welt.
Ja, der Lord March ist geschäftstüchtig. Die Dollarzeichen scheinen hier einigen fest ins Auge
gebrannt zu sein. Das ist möglicherweise der
einzige Nachteil. Das Geschäftstüchtige schlägt
sich auch in riesigen Flächen für Neuwagen und
ihre Hersteller nieder. Schon am Eingang müssen
die Besucher ein mächtiges Zelt durchqueren,
wo fein säuberlich ladenneue Autos ausgestellt
werden. Sie können gar nicht anders, als diesen
vorgezeichneten Weg wählen.
Dieser (kleine) Wermutstropfen beeinflusst jedoch
das Tageserlebnis nicht. Auf der Bergrennstrecke
düsen sie hoch, die hochkarätigen zwei- und
vierrädrigen Boliden. Goodwood ist kein Kaffeekränzchen. Goodwood ist Racing. Gleichgültig
ob der jeweilige Chauffeur blutjung, oder schon
einige Jahrzehnte im Kreuz hat. Hier wird Gas
gegeben. Ordentlich. Richtig. Wie sich’s gehört.
Die Formel-1-Teams von Red Bull, Ferrari, Mercedes, McLaren, Lotus, Renault, haben sich
darauf verständigt, die Geschwindigkeitsjagd zurückzuschrauben. Vor Jahren hatte Nick Heidfeld
eine sensationelle Zeit in den Asphalt gebrannt.
Dies hat ihm nicht nur Anerkennung, sondern
auch einiges an Kritik eingebracht. Mittlerweile
gehen‘s die Formel 1 Rennfahrer gelassen an.
Sie legen Starts hin, die zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Sie drehen „Donuts“ mit qualmenden Rädern, lassen ihre Triebwerke bei maximaler Drehzahl Kraft erzeugen. Das ist nicht wenig.
Man spricht von knapp 800 Pferden, die an der
Hinterachse reißen. Uns gefällt diese Schau der
Formel 1 viel besser, als wenn mit Gewalt versucht wird, pfeilschnell satt unter einer Minute,
die Strecke hinter sich zu bringen.
Die Bergrennstrecke ist das Eine. Das Fahrerlager
das Andere. Die Besucher können sich völlig frei
bewegen. Kein Absperrzaun schränkt sie ein. Die
Formel-1-Teams haben ihren Pferch zwar dezent
abgegrenzt. Aber das empfindet keiner als Einschränkung. Diese Nähe zu den großen Stars ist
eines der Erfolgsgeheimnisse. Und sie bringt Autogrammsammler schier gar zum „Wahnsinn“. Wo
sollen sie mit Ihrer Jagd bloß beginnen? Hier sind so
viele, die eines Autogramms würdig sind. Am Ende
des Tages fällt die Ausbeute meist üppig aus.
Goodwood ist Motorsport zum Anfassen. Seit jeher. Der Erfolg gibt Lord March Recht.
In der Mittagspause schweigen die Motoren am
Boden. Dafür schweben Flugzeuge und Düsenjets ein. Die „Red Arrows“ sind meist Stammgast,
sie turnen in der Luft, fliegen atemberaubende
Winkel. Man fürchtet förmlich, die Physik würde
auf den Kopf gestellt. Keine Sorge. Die Jetpiloten sind erfahren, wissen was sie tun. In jedem
Fall begeistern sie mit ihren Flugkünsten. In der
Mittagspause wird das riesige Grün zu einer
Picknickfläche ersten Ranges. Das muss sein.
Die Engländer nehmen ihr Guinness, kaufen sich
Hamburger oder fish and chips, setzen sich ins
üppige Grün, lachen, freuen sich, lassen den
Herrgott einen guten Mann sein. Das sollten Sie
auch tun. Machen Sie’s den Engländern nach,
erleben Sie Ihr Goodwood.
Nicht alle Gäste wollen sich Goodwood zwei
Tage lang geben. Da haben wir Verständnis. Deshalb bieten wir alljährlich eine KultTour an. Und
zwar in der Zeit, in der sich die anderen Gäste
in Goodwood vergnügen. So ganz weit können
wir Goodwood allerdings nicht hinter uns lassen.
Denn abends um 18.00 Uhr soll die Truppe wieder vereint sein.
Wie wär’s mit Bournemouth, das sich zusammen
mit Poole zu einem langgezogenen Seebad entwickelt hat. Hier herrscht ein besonders mildes
Klima. Dem Golfstrom sei’s gedankt. Bournemouth und Poole sind beliebte Ferienorte der
englischen Oberschicht. Noble Villen, Luxushotels, weiß getünchte Häuser erinnern an die vikto-
rianische Badelust, verkörpern alte Tradition. Beide Städte haben viel Grün. Auffallend viel sogar.
In Bournemouth befindet sich einer der herrlichsten, der in England so beliebten Gärten: Compton Acres Gardens. Die zahlreichen Schaugärten
sind im italienischen, englischen und japanischen
Stil angelegt. Sie besuchen diese Gärten, lassen
das gepflegte und akribisch durchplante Grün
auf sich wirken. Spätestens nach diesem Besuch
haben Sie viel Verständnis für die Gartenvorliebe
zahlreicher Engländer.
Am Abend treffen Sie wieder alle Gäste. Bei einem Glas Sekt, das vom Boxenstop spendiert
wird, weiß jeder über schöne Eindrücke zu berichten.
Am Abend wartet ein weiteres 4-Gang-Menü auf
Sie. Nicht im Hotel. Nein, heute Abend sind Sie
aushausig, lassen Sie sich von der guten englischen Restaurantküche verwöhnen. Das meinen
wir übrigens ernst. Die englische Küche hat in
den letzten Jahren mächtig zugelegt. Zahlreiche
Sterneköche zeugen von der hohen Kunst. Lassen Sie sich mal überraschen.
Samstag, 13. Juli
Vierter Urlaubstag
Einen Tag Goodwood muss sich jeder Reisegast
geben. Keiner kann sich dieser riesigen Gartenparty entziehen. Selbst wenn Sie sich für Motorsport nicht so sehr interessieren. Nach dem
Frühstück vom Büffet startet der Boxenstop
Komfortreisebus erneut so rechtzeitig, dass er
vor der Besucherflutwelle Goodwood erreicht.
Schon am Vortag gab’s eine stattliche Besucherzahl. Die wird heute locker überschritten. Die
Engländer haben im Voraus artig ihre Pounds
gelöhnt um an eins der begehrten Tickets zu gelangen. Wer kein Ticket in Händen hat, sieht alt
aus. Einen Schwarzmarkt haben wir bisher nicht
festgestellt. Aber Sie brauchen sich da keine Sorgen machen. Boxenstop hat vorgesorgt.
Wer Goodwood intensiv erleben und besuchen
möchte, muss dafür mindestens zwei Tage
vorsehen. An einem Tag geht das nicht. Da die
Gäste der KulTour meist von Männern begleitet
werden, die Goodwood bereits am Vortag eingesaugt haben, können die Herren der Schöpfung
ihren Damen die Highlights persönlich vorstellen.
Aber eins sollten Sie nicht versäumen, ein Gläschen Champagner bei Veuve Clicquot. Mitten im
67
Unsere Leistungen
Park, auf bequemen stilvollen Holzstühlen können Sie in aller Ruhe Champagner in „Wasser“
umwandeln. Sie brauchen dafür nur etwas Zeit.
Das geht. Glauben Sie’s uns. Das kann jeder.
Auch Sie!
· Bedford**** Hotel Brüssel
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Hotel**** im Raum Brighton
2 x Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
Obwohl Goodwood am Samstag gut voll ist,
gibt’s kein Gedränge. Selbst auf der Brücke, die
über die Rennstrecke führt, wird fein artig links
gegangen, nicht gerempelt, nicht geschubst. Das
haben die Ladies and Gentlemen gut drauf, das
müssen wir Ihnen schon zugestehen.
Am späten Nachmittag nehmen Sie von Goodwood Abschied. Sie müssen (leider) wieder Richtung Heimat. Nicht auf einem Sitz. Kommt nicht
in Frage. Die englische Seeküste nahe Dover ist
Ihr Ziel. Sie umfahren London, übernachten in
Hythe, im Mercure Hotel****, dem Grand Hotel
Imperial, das nur einen Steinwurf von der Küste entfernt liegt. Hier lässt sich gut sein. Dieses
Hotel ist beinahe der ideale Platz zum Abschied
nehmen. Es hat Stil, Atmosphäre, ist leicht plüschig, versprüht alten englischen Charme. Obwohl es mittlerweile weitgehend renoviert ist.
Erneut können Sie sich auf ein 4-Gang-Menü
freuen. Sie haben die Wahl unter drei Gerichten,
die allesamt in der Küche frisch zubereitet werden.
Danach hält Sie nichts mehr, müssen Sie in den
originellen hoteleigenen Pub. In jedem Fall. Denn
Boxenstop lädt Sie heute Abend zu einem Glas
Guinness ein. Damit wir uns richtig verstehen: Für
alle ein Guinness und nicht ein Guinness für alle.
Da verbergen wir unsere schwäbische Seele tief
im inneren. Fällt uns eigentlich schwer, haben wir
mittlerweile aber gut drauf.
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· Mercure Hythe Imperial**** Hotel Hythe
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Calais - Dover - Calais, Fähre
· Brüssel, Stadtführung
· London, Sightseeing Bootstour
· Goodwood, Festival of Speed
Eintrittskarte Freitag (Aufpreis) oder KulTour:
Bournemouth, Compton Acres Gardens
· 4-Gang-Menü in einem guten Restaurant
Sonntag, 14. Juli
Heimreise
Das englische Frühstück im Mercure Hotel Imperial**** in Hythe, schließt nahtlos an das Abendmenü an. Sie stärken sich nochmals kräftig, nicht
nur für den kurzen Weg nach Dover. Sondern vor
allem für die Heimreise über Calais, Brüssel und
Aachen. Bei der Fährpassage nach Frankreich
müssen Sie die Stunde zurückgeben, die Ihnen
am Freitag bei der Überfahrt zusätzlich gegönnt
wurde. So ist es dann halt auch wieder. In Calais
gilt wieder die Mitteleuropäische Zeit. Der Alltag
rückt näher.
Gegen 23.00 Uhr erreichen Sie die Endstation,
das ganz in der Nähe vom Boxenstop liegende
Universitätsparkhaus. Wenn Sie aus dem Parkhaus herausfahren, ist die Reise nach Goodwood
endgültig Geschichte. Schade!
· Goodwood Festival of Speed,
Eintrittskarte Samstag
·Bordfrühstück
· Picknick, Kaffee und Kuchen
·Reisebegleitung
· Komfortbusreise (4-Sterne)
Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
v895,v170,-
Eintrittskarte Freitag
v50,Aufpreis Tribünenkarte Freitag
v40,Aufpreis Tribünenkarte Samstag v55,-
SILVRETTA CLASSIC
Mit der Heidi "on Tour"
Zur Rallye der Motor Klassik
04. bis 06. Juli
Oldtimerbusreise
Du sollst kein falsches Zeugnis geben. So steht’s
in der Bibel, wird’s uns seit frühester Jugend eingetrichtert. Völlig zu Recht.
Weshalb Boxenstop im letzten Jahr, mit seiner
Einleitung der Reise zur Silvretta Classic, diesen
Pfad der Tugend verlassen hat, bleibt uns ein
Rätsel. Auf Dauer. Wir hatten seinerzeit von einer Begegnung unserer „Heidi“, ihrem Chauffeur
Heinz Epple und einem Berliner berichtet. In Metzingen, der weit über die Landesgrenze hinaus
gehenden Outlet-City, sollte sich die Geschichte
abgespielt haben. Hat sie aber nicht. Alles war
frei erfunden, erstunken und verlogen.
Schon damals hat sich eine außerordentlich ehrliche Mitarbeiterin, Frau Ulrike Anhalt, vorsichtig
nach dem Wahrheitsgehalt erkundigt. Möglicherweise hat sie den Braten gerochen. Als der Verfasser augenzwinkernd, leicht die Achsel zuckend,
mit der Wahrheit nicht länger hinterm Berg hielt,
war sie völlig entsetzt, richtig aus dem Häuschen:
„Herr Klink, das dürfen Sie nicht machen. Sie riskieren unsere Glaubwürdigkeit…“
Das haben wir seinerzeit (noch) nicht so streng gesehen. Mehr oder weniger auf die leichte Schulter
genommen. Aber unsere Mitarbeiterin hat recht
behalten. Das wissen wir mittlerweile genau. Deshalb geloben wir Besserung. Und viel mehr. Wir
verbürgen uns künftig für die absolute Wahrheit.
Nichts als die Wahrheit. Asche auf unser Haupt…
69
Weshalb sind wir in unserem Urteil so sicher?
Ganz eindeutig. Die „Heidi“, unser Oldtimeromnibus, hat bei dieser Reise ihren Dienst quittiert. Sie
hat verweigert. Nicht komplett. Aber ihr Getriebe.
Das hat seinen Geist aufgegeben. Und wie! Kapital. „Rien ne va plus“. Nichts ist mehr gegangen. Weder vor- noch rückwärts. Und das mitten
in Vorarlberg. Am Ende ist nichts anderes übrig
geblieben, als ein moderner Ersatzbus. Und eine
massive Abschleppstange.
Wir haben der „Heidi“ ihren Defekt längst verziehen. Wir fühlen uns ja nicht ganz schuldlos. Eine
blütenweiße Weste sieht jedenfalls anders aus.
Lange Rede, kurzer Sinn: Der „Heidi“ musste ein
generalüberholtes Getriebe spendiert werden.
War nicht ganz billig. Versteht sich von allein.
Denn das 8-Gang Vorlegegetriebe stammt von
1962, dem Jahr, in dem die „Heidi“ im schweizerischen Arbon den Asphalt der Welt erstmals
erblickt hat.
Nach dieser ausgiebigen Reparatur liegt der Ball,
oder bleiben wir beim Defekt, das Zahnrad, mittlerweile bei der „Heidi“. Ein weiteres Mal kann
sie ihre Gäste nicht hängen lassen. Tut sie auch
nicht. Da sind wir zuversichtlich, optimistisch.
Deshalb laden wir zusammen mit der „Heidi“
auch 2013 zu einer Reise nach Österreich, zur
Silvretta Classic ein.
Die „Heidi“ hat ihre Fangemeinde, keine Frage,
echte Liebhaber. Die „müssen“ sich einmal jährlich eine Reise mit ihr geben. Zur Silvretta Classic.
Uns fällt auf, dass wir etwas als selbstverständlich voraus setzen, was gar nicht sein kann. Bestimmt kennen nicht alle Leserinnen und Leser
unseres Magazins „Freizeit und Reisen“ die „Heidi“. Deshalb soll sie zumindest im Kurzen vorgestellt werden. Das gehört sich.
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Die „Heidi“ ist der Boxenstop Saurer OldtimerOmnibus, der, wie bereits ausgeführt, 1962 in
der Schweiz gebaut wurde. Sie bietet 38 Gästen
Platz. Sie wird von einem 6-Zylinder Dieselmotor
befeuert. Wenn alles optimal zusammenarbeitet,
liegen 160 PS an. Dann können auch einmal bis
zu 80 km/h erreicht werden. Gegenwind und
Steigungen zählen nicht zu ihren Freunden. Sagen wir’s deutlicher: beide lehnt sie ab. Denn bei
entsprechender Ausrichtung geht sie in die Knie.
Nicht komplett. Aber jeder spürt den Kampf.
Das 8-Gang Getriebe mit seinem klitzekleinen
Schaltstock haben wir schon erwähnt. Ein Gag ist
die Kontrolle des Bremsdrucks. Vor dem Fahrer,
an der rechten A-Säule, ist ein rund 40 cm langer
Stab angebracht. Er zeigt den Bremsbetriebsdruck. Übermäßig deutlich sogar. Wenn alles im
grünen Bereich ist, nimmt er seine Ruheposition
ein, verschwindet völlig aus dem Blickfeld. Aber
wehe der Bremsdruck sinkt. Beispielsweise über
Nacht. Dann schnellt der Zeiger ins Blickfeld des
Fahrers, kann nicht ignoriert werden. Der Fahrer
sieht dann den berühmten Balken vor seinem
Kopf. Bevor er mit der „Heidi“ losdüsen kann,
muss er Bremsdruck aufbauen. Ohne jegliche
fremde Hilfe. Das schafft die „Heidi“ allein. Sie
benötigt ihre Zeit. Aber so ist es halt bei älteren
Damen. Die wollen sorgsam behandelt werden.
Alle Fahrgäste nehmen an Panoramafenstern
Platz. Die Oberlichter sind weit in die Fahrzeugmitte hereingezogen. Dadurch ermöglicht die
„Heidi“ auch einen gehörigen Blick nach oben.
An den Fenstersäulen befinden sich Blumenväschen, die von unseren Fahrgästen immer gerne
bestückt werden.
Die „Heidi“ zieht‘s häufig hinaus. Erst recht seit
ihr Getriebe wieder repariert ist. Meist bewegt
Sie sich in unserer Region. Aber einmal im Jahr,
da will sie’s wissen, treibt sie’s richtig bunt. Österreich, Vorarlberg, das Montafon, die Silvretta
Classic, die Rallye des Oldtimermagazins Motor
Klassik, ziehen sie, einem Magneten gleich, an.
Da gibt sie auch gerne etwas an, möchte ihren
Gästen zeigen, was trotz ihres betagten Alters
in ihr steckt. Bergauf – bergab, Kurve um Kurve, bringt sie ihre Gäste in der Regel zuverlässig
zum Ziel. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die
Regel.
Gäste, die noch nie in einem alten Auto unterwegs waren, sind immer bass erstaunt über die
Freundlichkeit, die ihnen unüblicherweise andere
Verkehrsteilnehmer entgegen bringen. Passanten grinsen, winken freundlich. Autofahrer warten
geduldig, gewähren Vorfahrt, ohne dass sie es
müssten. Überholt wird nur auf freier Strecke. Immer rücksichtsvoll und mit viel Abstand.
Wer mit der „Heidi“ unterwegs ist, entdeckt den
Reiz des langsamen Reisens. Hektik kommt
gewiss keine auf. Ganz im Gegenteil. Die Reise verläuft von der ersten bis zur letzten Minute
gemächlich, erholsam, entspannend. Wir halten
wahrlich nicht allzu viel von modischen Begriffen.
Aber für eine Reise mit der „Heidi“ passt ein Wort
wie die berühmte Faust auf’s Auge: „Entschleunigung“. Jawohl, die „Heidi“ wirkt entschleunigend.
Aber jetzt lassen wir’s mal gut sein mit der „Heidi“. Selbst wenn die Reise mit ihr mehr Ziel als
Weg ist, möchten wir die Silvretta Classic vorstellen. Sie ist eine der besten Rallyes in Europa.
Und zwar gleich von der ersten Veranstaltung an.
Die Motor Klassik ruft und alle namhaften Hersteller stellen sich ein. Mercedes Benz, Porsche,
Volkswagen, Audi, Opel, Ford, Skoda, alle sind
vertreten. Und wie! Keiner lässt sich lumpen,
packt häufig das Beste aus seinem Werksfundus
ins Reisegepäck. Die hochwertigen Autos sind
das eine. Der Auftrieb an Promis das andere.
Wir sprechen jetzt lediglich von den Teilnehmern,
die wirklich prominent sind, die man kennt. Und
nicht von denjenigen, die fast keiner kennt, aber
glauben sie seien wichtig. Die Promis und die
hochkarätigen Fahrzeuge sind ein Teil für das Erfolgsgeheimnis dieser Rezeptur. Die „normalen“
Starter mit ihren außergewöhnlich breit gefächerten Fahrzeugtypen, gehören auch dazu. Und last
but not least, das Rallyeterrain Montafon/Vorarlberg mit seinen ordentlichen Bergen und tiefen
Tälern. Da geht’s häufig massiv zur Sache, richtig
steil nach oben und im gleichen Winkel abwärts.
Wer in diesem Geläuf, seinem Fahrzeug kräftig
die Sporen gibt, muss das Zusammenspiel von
Lenkrad, Gaspedal und Bremse ordentlich beherrschen. Sonst wird’s nichts mit schnell. Und:
Die Fahrt endet im Graben. Oder noch schlimmer, an einer Felswand. Vor allem der Weg zur
Bieler Höhe führt ellenlang nach oben. Kurve
um Kurve geht’s teilweise steil bergauf. Die Luft
wird dünner. Das Gemisch in den Vergasern verändert sich, die Leistung lässt teilweise spürbar
nach. Trotzdem schafft jeder diesen Pass. Auch
wenn er seinem Fahrzeug teilweise bedenklich
ins Kreuz steht.
Seit Jahren beobachten wir den Trend, dass
eine Rallye nach der anderen, aus dem Boden
gestampft wird. Ob die Inflation an Veranstaltungen unserem Hobby wirklich förderlich ist, muss
sich weisen. Es gibt kritische Stimmen, die davor
warnen, dass der Bogen überspannt wird. Mit
solcher Art Probleme brauchen sich die Macher
der Silvretta Classic nicht befassen. Sie waren
bei den ersten und haben Trends gesetzt, an denen sich andere orientieren. Es geht halt einfach
nichts über das Original.
Donnerstag, 04. Juli
„Heidi“ es gilt was gut zu machen
Anreise
Um 7.00 Uhr startet die schöne Reise nach Österreich. Die „Heidi“ hat diesen Tagen bereits
aufgeregt entgegengefiebert. Sie will mal wieder
angeben, zeigen, was sie drauf hat.
Bereits um 6.00 Uhr öffnen wir das Boxenstop
Auto- und Spielzeugmuseum. Dort begrüßen wir
Sie mit Kaffee und ofenfrischen Butterbrezeln.
Dieser einstündige Puffer ist Gold wert. Vor allem für Gäste, die von weiter weg nach Tübingen
kommen. Sie sollen sich nicht bis auf die letzte
Minute hinaus lassen, reisen deshalb rechtzeitig
zum geografischen Mittelpunkt Baden-Württem-
bergs. Bevor Sie im Freien warten müssen, freuen wir uns auf Sie im Boxenstop.
Ihr Auto können Sie im naheliegenden Parkhaus
Brunnenstraße parken. Die Gebühren übernimmt
das Boxenstop.
Über die Schwäbische Alb geht’s Richtung Bodensee. Unterwegs laden wir zu einem Frühstück
ein. Das muss sein, führt unsere Gäste ruck-zuck
zusammen.
Ihr erstes Ziel ist der Fährhafen von Friedrichshafen. Allerdings ein Zwischenziel. Denn Sie setzen
mit einem Fährschiff aufs Schweizer Ufer, nach
Romanshorn über. Dort besichtigen Sie das Museum Autobau von Fredy Lienhard. Der Museumsgründer, ein Industrieller, der über Jahrzehnte
pfeilschnell auch mit Rennsportwagen unterwegs
war, hat ein ganz tolles Museum geschaffen. In
einem ehemaligen Tanklager, unmittelbar am Hafen. Die Passion von Fredy Lienhard und seinen
Freunden für Rennwagen, sei es Formel Rennwagen oder Rennsportwagen, ist von der ersten
Sekunde an zu spüren. Hier wird Hochkarätiges
ausgestellt. Sei es eine ordentliche Flotte von
Sauber Formel 1 Rennwagen. Aber auch wunderschöne Ferrari und andere Gran Turismo
Sportwagen.
71
Autobau ist aber nicht nur Museum. In einem
separaten Gebäude haben sich Schweizer Spezialfirmen niedergelassen. Hier werden zum Teil
Fahrzeugrestaurationen auf höchstem Niveau
durchgeführt. Sie können diese Werkstätten besichtigen, genauso wie die zum Verkauf angebotenen Autos.
Die Fredy Lienhard Kollektion wird Ihnen bei einer
Führung von ausgewiesenen Fachleuten vorgestellt.
Nach Autobau hat unser Chauffeur mächtig Probleme damit, die „Heidi“ Richtung Österreich
auszurichten und Kurs zu halten. Sie zieht’s
nach Arbon, ihrem Schweizer Geburtsort. Liebe
„Heidi“, da hast Du allerdings keine Chance. Von
Romanshorn geht’s schnurstracks ins Montafon
zum Hotel Bergkristall.
Freitag, 05. Juli
Zweiter Urlaubstag
Silvretta und Montafon
Sie haben hoffentlich gut geschlafen und sich
von der Anreise erholt. Der „Heidi“ hat die Pause
ebenfalls gut getan. Ihr Chauffeur hat sich mit ihr
schon beschäftigt. Öl und Wasser kontrolliert. Ist
zwar unnötig, denn dies ist regelmäßig im grünen
Bereich. Aber sicher ist einfach sicher.
Zündschlüssel ins Zündschloss gesteckt, vorgeglüht, Starterknopf gedrückt. Schon nimmt der
6-Zylinder seine Arbeit auf. Überhaupt nicht widerwillig, vielmehr schön rund. Heute ist die „Heidi“
leichter als am Vortag. Nicht, dass sie über Nacht
abgenommen hätte. Nein, sie behält ihr Gewicht.
Aber ihre Gäste sind heut ohne Gepäck erschienen. Das haben sie im Zimmer zurückgelassen.
72
Ihr erstes Ziel ist Partennen.
Zum Zeitpunkt der Drucklegung unseres Magazins „Freizeit und Reisen“, hat uns der Streckenbeschrieb 2013 noch nicht vorgelegen. Deshalb
können wir zum konkreten Ablauf noch nicht allzu
viel sagen. Nur eins: Die Bieler Höhe gehört zum
Pflichtprogramm. Genauso wie andere interessante Pässe. Zum Beispiel Furka Joch und Faschina Joch. Eins sei heute schon versprochen:
Die „Heidi“ bringt Sie an die besten Plätze, damit
Sie viel Silvretta Classic erleben können.
Besonders gerne quält sich die „Heidi“ für ihre
Fahrgäste auf die Bieler Höhe. Der Aufstieg
schlaucht sie. Er zieht sich gewaltig, erfordert
umsichtiges Fahren, keinesfalls einen bleiernen
Gasfuß. Dank dem Vorwählgetriebe können die
einzelnen Gangstufen rechtzeitig vor Kurven
gewählt und bei Bedarf mehr oder weniger mit
dem Kupplungspedal geschaltet werden. Beide
Hände des Chauffeurs bleiben am Lenkrad. Das
ist wichtig und notwendig. Denn der Begriff Servolenkung wurde anfangs der 60er Jahre, insbe-
sondere bei Saurer, noch sehr unterbelichtet behandelt. Dafür haben die Konstrukteure in Arbon
das Lenkrad üppig dimensioniert und mehr auf
physikalische Erkenntnisse gesetzt.
Zurück zur Bieler Höhe: Dort müssen sich unsere Gäste früh einfinden. Denn der Pass wird
gesperrt, ist nur für die Teilnehmer der Silvretta
Classic freigegeben. Auf der Bieler Höhe hören
Sie die Motoren schon von weitem ihr oftmals
hohes Drehzahllied singen. Auf der Pass-FahrtHöhe, aber auch an anderen Stellen, trennt sich
die Spreu vom Weizen. Überdeutlich ist zu erkennen, wer ein gutes Auge für Kurven besitzt
und sein Fahrzeug möglichst viel geradeaus rollen lässt. Natürlich geht’s auch bei Kennern nicht
ganz ohne Kurven. Aber jede Kurve, die vermieden und mehr zur Geraden gezogen wird, erhält
den Schwung, sorgt für flotten Vortrieb.
In der Hoch-Zeit der „Heidi“, wurde in Omnibussen noch gesungen. Sehr häufig sogar. Wie
wär’s, wäre das nicht auch ein Vorschlag für die
Bieler Höhe? Wenn wir erklimmen, schwindelnde
Höhen …? In dem Boxenstop Liederbüchlein finden Sie jedenfalls einige beswingte Vorschläge.
Das Boxenstop-Team gehört zu den bekennenden „Watzmann“ Fans. Dem Österreicher
Wolfgang Ambros ist mit dem „Watzmann“ ein
tolles Musical gelungen. Im letzten Jahr wurde
es im Sommer in Esslingen auf der Burg aufgeführt. Noch peppiger, noch frischer, aber auch
frecher. „Wie klingt’s von der Höh, holladiöööö“
und „kuck-kuck“. Wenn Sie „Watzmann“ erprobt
sind, fällt es Ihnen sicher nicht schwer, im passenden Terrain den geeigneten Song zu finden.
Wenn die „Heidi“ wieder keinen Mist baut, was
wir ihr in diesem Jahr wirklich nicht raten können,
werden Sie zur Zieleinfahrt zurück in Schruns sein
und den Teilnehmern der Silvretta Classic zufrieden zuwinken können.
Zurück im Hotel dürfen Sie Ihre Beine nicht allzu lange hoch legen. Denn Sie bleiben nur kurz
im Hotel. Für Sie startet noch ein zünftiger Hüttenabend. Alljährlich ein Höhepunkt jeder Silvretta Classic Reise. Auf der Alm gibt’s bekanntlich
keine Sünd. Ob diese Aussage so in Reinform zutrifft, wollen wir mal mit einem Fragezeichen versehen. Sie können heute Abend jedenfalls testen,
ob Sie am Sündenfall vorbeischlittern. Bleiben wir
beim „Watzmann“: „Der Herrgott sieht alles, der
Herrgott hört alles, der Herrgott spürt alles.“
Samstag, 06. Juli
Heimreise
Sie frühstücken gemütlich, erinnern sich hoffentlich gerne zurück an den Hüttenzauber. Die „Heidi“ wartet schon ungeduldig vor dem Hotel. Auf
Sie und Ihr Gepäck. Das müssen Sie heute leider
wieder verfrachten. Denn der letzte Tag der Silvretta Classic ist angebrochen.
Die Rallye-Teilnehmer düsen schon frisch, fromm,
fröhlich, frei durch die Berge. Sie tun’s ihnen
nach, passen sie an den interessantesten Streckenabschnitten ab. Am Nachmittag nimmt die
„Heidi“ Vandans ins Visier. Dort fällt gegen 14.00
Uhr die Startflagge für den „Großen Preis von
Vandans“. Hier zeigt manches Team nochmals
beinhart, was in seinem alten Eisen steckt. Dieser
Rundkurs gehört alljährlich zu den Höhepunkten.
Gegen 16.30 Uhr nehmen Sie endgültig Abschied von Österreich. Mehr oder weniger auf
kurzem, schnellem Weg, kurven Sie zurück nach
Tübingen. Unterwegs laden wir Sie ein zu einem
warmen Abendessen. Denn Sie wissen ja. Hunger muss bekämpft werden. Überall und jederzeit. Selbst das üppige Boxenstop-Picknick vom
Nachmittag ist irgendwann verbrannt. Bevor sich
eine Leere einstellt, laden wir im Schwäbischen
zu einem weiteren Vesper ein.
Die letzten paar Kilometer gehen allen, Ihnen,
dem Buschauffeur, aber vor allem der „Heidi“ locker von der Hand.
Zurück in Tübingen erhält die „Heidi“ die Pflege, die sie verdient hat. Ab jetzt darf sie wieder
träumen, ein Jahr lang bis zur nächsten Silvretta
Classic. Sie wird’s aushalten. Muss damit fertig
werden. Ihre Gäste auch. In einem Jahr geht’s
auf ein Neues wieder zur Silvretta Classic. „Heidi“
ahoi!!
Unsere Leistungen
· Bergkristall Hotel**** Silbertal
2 x Übernachten, Frühstück vom Büffet,
1 x Menü
· Silvretta Classic, VIP-Paket der Motor Klassik
·Hüttenabend
· Abendessen bei der Heimreise
· Fähre Friedrichshafen - Romanshorn
· Autobau Museum Fredy Lienhard, Führung
·Bordfrühstück
· Picknick, Kaffee und Kuchen
·Reisebegleitung
· Reise im Oldtimerbus Heidi
Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
v445,v20,-
73
3 - 2 01 3
1
98
74
JAHRE
0
2
LAND UND LEUTE
B.i.G.-TOUR
SCHOTTLAND
Melodies of Scotland
27. Juli bis 06. August
im Old-/Youngtimer
Robert Burns/Dichter, Maria Stuart/Königin, Sir
Walter Scott/Schriftsteller, Robert I. the Bruce/
Nationalheld, James Stirling/Architekt, James
Watt/Erfinder, Alexander G. Bell/Erfinder, John
Knox/Kirchengelehrter, Harold Macmillan, Alec
Douglas-Home, William Ewart Gladstone/alle
drei Britische Premierminister, Ramsay MacDonald/Außenminister, Jim Clark/Rennfahrer und
Weltmeister.
Diese berühmten Menschen sind allesamt Schotten. Geboren und aufgewachsen im Norden der
Britischen Insel. In Schottland, 80.000 Quadratkilometer groß, lediglich von gut 5.000.000
Einwohnern bevölkert. Alle haben mehr oder
weniger Platz ohne Ende. Rechnerisch leben 63
Einwohner auf einem Quadratkilometer. In den
Highlands lediglich acht. Da geht‘s in Deutschland deutlich enger zu. Hier leben 231 Einwohner
auf einem Quadratkilometer. Was soll dieser Vergleich zeigen: In Schottland dominiert (unberührte) Natur in Hülle und Fülle. Davon träumen viele,
sehnen sich danach.
Was verbinden Sie mit Schottland? Whisky!
Klar. Uisge Beatha - Wasser des Lebens. Einige
Schotten haben dieses Gerstendestillat bereits
mit der Muttermilch eingezogen. George Bernard
Shaw, der große Schriftsteller, hat Whisky als
„auf Flaschen gezogenes Sonnenlicht“ bezeichnet. Dudelsack. Lochs, wir nennen sie Seen. Vor
allem das Seeungeheuer „Nessy“. Hochmoore,
Heideland. Fjordähnliche Küstenlandschaften.
Unendliche Landschaften, naturbelassen. Män-
75
ner in Röcken. Sie heißen Kilt. Die Röcke. Nicht
die Männer. Highland Games, bei denen bärenstarke Männer schwere Baumstämme und Felsquader durch die Luft schmeißen. Burgen oder
ihre Reste, die von der einstigen Pracht zeugen.
Oftmals mitten in die Natur gepflanzt, nicht weit
entfernt von einem Loch.
Zurück zu den Kilts. Interessiert es Sie auch, was
ein Schotte unter seinem Rock trägt? Man hört
ja so allerhand. Wir haben uns jedenfalls aus erster Hand kundig gemacht und eine Stadtführerin,
eine Deutsche, die mit einem Schotten in Edinburgh verheiratet ist, gefragt. Anscheinend hat
die Frau ihrem Mann eine ähnliche Frage auch
einmal gestellt. Frei nach dem Motto: „Was trägst
Du denn eigentlich unter Deinem Rock?“. Seine
Antwort fiel kurz und trocken aus: „Die Zukunft
Schottlands“. Nun ja, diese Erkenntnis ist sicher
keine explizit schottische.
Was verbinden Sie noch mit Schottland? Die
Olympischen Sommerspiele in London, bei denen schottische Sportler mächtig Medaillen abgesahnt und zum britischen Goldsegen beigetragen haben.
Und zu guter Letzt: An die Absetzbewegungen
Schottlands von England. Zumindest, wenn es
nach der stärksten Partei im schottischen Parlament geht. Deren Politiker haben nicht allzu viel
im Sinn mit ihren südlichen Nachbarn.
Immer wieder werden wir wegen Reisen nach
Schottland angesprochen. Boxenstop hat mit
Gästen diesen Nordzipfel der Britischen Insel bereits mehrfach besucht. Zuletzt 2007. Die Reise
war ein Erfolg. Kein Wunder. Bei so einem Land!
Unsere Erinnerungen und das häufig genannte
Wunschziel, haben uns die Entscheidung deshalb leicht gemacht.
76
Nach Schottland also.
Dieser Satz stammt übrigens nicht vom Boxenstop. Leider! Den hat der deutsche Dichter Theodor Fontane 1860 formuliert. Er hat seinerzeit das
Land „jenseits des Tweed“ bereist und war begeistert. An Fontane wollen wir besser nicht gemessen werden. Da gingen wir jämmerlich unter.
Wir möchten mit dieser Reise auch Gäste ansprechen, die Schottland bereits mit dem Boxenstop oder auf eigene Faust besucht haben. Keine
Boxenstop Reise gleicht der anderen. Kommt
nicht in Frage. Wir schreiben kein Roadbook ab.
Das wäre einfach, aber „billig“. Wir arbeiten alle
Reisen neu aus. Testen vor Ort, was machbar
ist, damit wir immer Neues bieten können. Wäre
doch nochmal schöner, wenn wir in einem so abwechslungsreichen Land, mit seiner irrsinnigen
Natur, deren Schönheit und einer unvergleichlichen touristischen Fülle, nicht entscheidend
Neues präsentieren könnten.
Das Boxenstop-Team ist neugierig. Richtig
„wonderfitzig“. Deshalb wollen wir uns bei Reisen selbst mit Neuem belohnen. Allein schon die
Pre-Tour, also die Vorbereitung, würde zu einer
gähnend langweiligen Veranstaltung ausarten,
wenn wir die meisten Punkte bereits im Voraus
als bekannt abhaken könnten. Wir wollen Neues
erleben. In Schottland. Auch in 2013.
Was uns noch wichtig ist: Das Boxenstop-Team
wird die Reise
Melodies of Scotland
vor Ort vorbereiten. Alle Routen werden abgefahren, können später unseren Teams ohne
Einschränkung empfohlen werden. Das ist aufwändig. Aber anders können solche Reisen vernünftigerweise nicht geplant werden. Computer
und ihre Programme können viel. Aber sie können den Eindruck vor Ort nicht ersetzen. Mindern
eine hohe Qualität.
Das Boxenstop-Team erlebt diese Reise doppelt.
Zunächst allein. Später mit seinen Gästen. Alle
Teams erhalten ein ausführliches Roadbook mit
Straßenkarten. Darauf können sie sich verlassen.
Unsere Streckenbeschriebe entlasten die Beifahrer gewaltig, sorgen für Harmonie im Cockpit,
verhindern „bleihaltige“ Luft bereits im Ansatz.
Die Tagesetappen betragen maximal 250 Kilometer. Länger sollten sie nicht sein. Unsere Gäste legen an jedem Tag selbst fest, bis wann sie
sich auf den Weg machen. Sie sind Herr über ihre
Zeit. Nicht wir. Unsere Streckenbeschriebe sind
Empfehlungen. Mehr nicht. Wer davon abweichen
möchte, darf dies gerne tun. Kommt allerdings
äußerst selten vor. Zeitkontrollen, Sponsorengrüße
oder sonstiger „Rallye-Häck-Mäck“ ist uns fremd,
lehnen wir kategorisch ab. Unsere Teams verbringen ihren Urlaub. Diese sollen stressfrei, richtig losgelöst vom Alltag, Schottland genießen können.
Im Prinzip gibt’s nur eine Verpflichtung. Das Menü
am Abend. Da legen wir großen Wert darauf, dass
alle versammelt sind. Das gehört einfach zu einem
guten Essen. Übrigens: Die schottische Küche
genießt einen guten Ruf. Sie hält den Vergleich
mit Frankreich und Deutschland aus. Es muss ja
nicht unbedingt „Haggis“ sein, dieses schottische
Nationalgericht, bei dem mitteleuropäische Geschmacksnerven mehr Rot als Grün blinken.
Die gesamte Reise wird vom Boxenstop-Team
begleitet. Hinzu kommt unser Werkstattwagen,
der „Max“. Ein richtiger Alleskönner. Im „Max“ befördern wir eine Werkstatt, mit der wir gerne gute
Dienste leisten (können). Im Fall der Fälle dient
der „Max“ auch als Abschleppwagen. In jedem
Fall transportiert er täglich die Koffer von Hotel zu
Hotel. Und last but not least, befördern wir eine
komfortabel ausgerüstete Feldküche. Die kommt
zum Einsatz. Bei unseren Picknicks, zu denen wir
unsere Gäste gerne einladen. Was meinen Sie,
wie Schwäbische Maultaschen, unser Nationalgericht, im tiefsten Schottland schmecken? Wir
Schwaben bewegen uns in Schottland bekannt-
lich auf „eigenem Boden“. Denn Schotten gehen
auf Schwaben zurück, die einst wegen Geiz ausgewiesen wurden. Geiz kann man uns Schwaben, ehrlicherweise nicht nachsagen. Kleinlich,
zurückhaltend, „päb“, ja. Geiz, niemals.
Schottland liegt nicht gerade um die Ecke. Das
kann man wirklich nicht sagen. Der Weg ist weit.
Allein die Britische Insel misst von Nord nach Süd
1200 Kilometer. England steht nicht auf unserem
Reiseplan. Sonst müssten wir noch vier weitere
Tage anhängen. Deshalb wollen wir für den Weg
in den Norden ein schwimmendes Verkehrsmittel
nutzen. Ein Fährschiff. Und zwar von Amsterdam
nach Newcastle. Aber auch schon nach Holland
ist es ein schöner Streifen. Deshalb bieten wir wieder einen Autosammeltransport an. Unsere Gäste reisen ihrem Oldtimer bequem im modernen,
komfortablen 4-Sterne Reisebus, der „Charlotte“,
nach. Der Autotransport ist auf Donnerstag, 25.
Juli geplant. Unterwegs, auf dem Weg nach Amsterdam, bieten wir weitere Zuladestellen an.
ser beliebtes Bordfrühstück mit Kaffee und zur
Mittagszeit einen warmen Imbiss.
In der Nähe von Amsterdam befindet sich eines
der besten Automuseen. Die Louwman Collection. Diese Familie hat es mit dem Import von japanischen und amerikanischen Autos zu einem
ordentlichen Vermögen gebracht. Sie hat vor
Jahren einen Großteil der Autos aus dem Museum Rosso Bianco in Aschaffenburg erworben.
Vor zwei Jahren hat sie für ihre außergewöhnliche
Sammlung ein neues Museumsgebäude errichtet. Beides, die Sammlung und das Gebäude,
rauben die Luft. In jedem Fall besuchen Sie eine
der besten Adressen für Automuseen weltweit.
Die imaginäre Zielflagge fällt im Großraum Amsterdam.
Heimreise antritt, geht’s ins Zentrum von Amsterdam. Die holländische Hauptstadt, von zahlreichen Krachten durchzogen, begeistert. Auch
demjenigen, der sie bereits mehrfach besucht
hat. Für uns zählt Amsterdam zu den schönsten
Hauptstädten. Wenn hier schon so viel Wasser
fließt, dann wollen Sie’s auch nutzen. Klar, eine
Krachten-Rundfahrt muss sein, vermittelt Ihnen
erst das passende Bild, die richtige Perspektive.
Am Nachmittag geht’s endgültig los. Auf der Fahrt
zum Fährhafen von Amsterdam können Sie sich
in aller Ruhe einfahren. Nach einer Stunde haben
Sie die erste Tagesetappe im Hafen Ijmuiden mit
Bravour bewältigt. Sie fahren auf eigener Achse
in den riesigen Schiffsschlund des Fährschiffes
der Reederei DFDS Seaways. „Nimm mich mit
Kapitän auf die Reise“. Mit diesem flotten Lied auf
den Lippen legt Ihr Schiff um 17:30 ab.
Am Abend beim Begrüßungsaperitif treffen sich
alle Gäste. Auch diejenigen, die auf eigener Achse nach Amsterdam gedüst sind. Einige kennen
sich von früheren Reisen. Die Neuen finden problemlos Anschluss. Da gibt es keine Berührungsängste. Denn irgendwie sprechen wir doch alle
dieselbe Sprache.
Sie belegen eine 2-Bett Außenkabine. Das muss
sein. Anders geht es nicht. Am Abend freuen Sie
sich auf Leckeres aus der gehobenen Schiffsküche. Ihr Schiff hat seinen Bug längst Richtung
Schottland ausgerichtet. Der Kapitän und seine Crew wissen, ob der wertvollen Fracht, sind
absolut darüber informiert, dass Boxenstop und
seine Gäste unterwegs ist.
Melodies of Scotland
Sonntag, 28. Juli
Zweiter Urlaubstag
Anreise zweiter Tag und Amsterdam
vor dem Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum. Denn dort treffen unsere Gäste ab 6.00 Uhr
ein. Diese Stunde Puffer ist Gold wert. Vor allem
für Gäste, die von weit her reisen und sich nicht
auf die letzte Minute hinauslassen wollen. Wir
empfangen alle Gäste mit ofenfrischen Brezeln
und Kaffee. Um 7.00 Uhr nimmt die „Charlotte“,
der Boxenstop Komfortreisebus, Fahrt auf. Sehr
zügig sogar. Denn Sie wollen nach Amsterdam.
Ihre Reise führt über Karlsruhe, Landau, Koblenz,
Aachen. Unterwegs bieten wir weitere Zustiege
an. Gerne servieren wir Ihnen auf der Anreise un-
Sie können heute richtig gemütlich in den Morgen starten. Sie haben Zeit. Nicht unbegrenzt.
Aber das Fährschiff der Reederei DFDS Seaways
legt erst um 17:30 Uhr ab. Machen Sie sich aber
mal keine Sorgen, dass Sie sich stundenlang im
Hotel herumtreiben oder gar langweilen müssen,
bis Sie Ihrem Old-/Youngtimer die Sporen geben
dürfen. Amsterdam ist eine schöne Stadt. Die soll
Ihnen heute bei einer Stadtrundfahrt vorgestellt
werden. Zunächst bedienen Sie sich jedoch vom
üppigen Frühstücksbüffet, verstauen Ihr Gepäck
im „Max“. Mit der „Charlotte“, die erst später ihre
Nach dem Abendessen ist noch nicht Schluss.
Noch lange nicht. Auf dem Dancefloor können
Sie kesse Sohlen drehen. An der Bar den ersten Whisky probieren. Oder ein Guinness. Beides
dient Ihrer Gesundheit. Diese sollten Sie pflegen
- täglich. In den nächsten Tagen sowieso. Bevor
Sie Ihre Kabine endgültig aufsuchen, begeben
Sie sich nochmals aufs Freideck, lassen sich die
frische Brise um Ihre Nase wehen. Möglicherweise sind Sie dann ganz allein. Niemand sieht Sie.
Völlig unbemerkt. Drücken Sie Ihren Co-Piloten
ganz fest. Freuen Sie sich auf die
Samstag, 27. Juli
Erster Urlaubstag
Anreise
Um 7.00 Uhr fällt der Startschuss für
Melodies of Scotland
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Montag, 29. Juli
Dritter Urlaubstag
Das Ziel naht
Sie haben hoffentlich gut geschlafen, die Schifffahrt genossen. Im Restaurant ist ein tolles, sehr
eindrucksvolles Büffet aufgebaut. Für Sie. Da bedienen Sie sich mal richtig. Auch wenn Sie in den
nächsten paar Tagen ein ähnlich üppiges Frühstück erwarten wird.
Land in Sicht. Jawohl, spätestens wenn Ihr Boot
mit seinen dicken Tauen im Hafen von Newcastle
festgezurrt ist, starten Sie zurück aufs Festland.
Im Norden von England, selbstredend auch in
Schottland, herrscht Linksverkehr. Falls Sie zum
ersten Mal auf der britischen Insel unterwegs
sind, kommen Ihnen die ersten paar Kilometer
etwas fremdartig vor. Aber das legt sich. Ganz
schnell. Ist wirklich kein Problem. Vor allem, und
das ist wichtig, weil auch die kontinentale Vorfahrtsregelung rechts vor links gilt. Die Engländer
und Schotten fahren defensiv, rücksichtsvoll, gedrängelt wird in der Regel nicht.
Jedes Mal wenn wir in Newcastle den englischen
Asphalt mit Autos belasten, erinnern wir uns an
Eric Burdon und seine Animals, an ihren Song
„House of the rising sun“. Das war schon ein Hit
Mitte der 60er Jahre, der von Newcastle aus die
Welt erobert hat. Beatles, Rolling Stones, Animals, Kinks, Frogs, das waren die Einpeitscher
seinerzeit. Nicht zu vergessen die Deutschen
Rattles und Lords.
Für die ersten paar Kilometer, oder besser gesagt
Meilen, haben wir uns für eine gut ausgebaute
Straße entschieden. Aber nicht allzu lange. In
Morpeth biegen Sie auf Sträßchen ab, die einfach
das Herz höher schlagen lassen. Sie durchkreuzen den Northumberland Nationalpark. Bei Coldstream passieren Sie die Grenze nach Schottland. Das gelobte Land ist erreicht. Schottland
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ist geografisch in drei große Bereiche aufgeteilt:
Die Uplands, die Lowlands und die Highlands.
Sie lernen heute die Uplands kennen, bevor Sie
in Edinburgh, der knapp 500.000 Einwohner großen Stadt, Ihr zentral gelegenes Hotel ansteuern.
Edinburgh gilt als eine der schönst gelegenen
Städte. Viele bezeichnen sie als Athen des Nordens. Nicht zu unrecht. Das werden wir Ihnen bei
einer Stadtführung beweisen. Noch heute. Nach
dem Abendmenü.
Edinburgh, übrigens seit 1995 Weltkulturerbe, ist
relativ handlich, kann gut zu Fuß besichtigt werden. Über der Innenstadt thront das mächtige
Schloss auf dem Castle Rock. Das geht heute
nicht mehr. Aber dafür morgen.
Dienstag, 30. Juli
Vierter Urlaubstag
Edinburgh/Braemer
Haben wir gestern zu viel versprochen? Keinesfalls. Das schottische „breakfast“ ist ebenfalls
üppig bestückt. Eier, auch als Rührei, Speck,
Würstchen, Käse, Pilze, Tomaten, Bohnen. Aber
auch Toast, Marmelade, stellen hohe Anforderungen an Ihre Kondition. Sie brauchen sich deswegen kein schlechtes Gewissen machen. Denn
Sie beginnen diesen Tag zunächst wieder zu Fuß,
auf dem Weg zum Schloss. Dieses Castle gehört
zum Pflichtprogramm. Bei einer Führung lernen
Sie seine Geschichte kennen. Aber auch die von
Maria Stuart, der unglückseligen schottischen
Königin. Ihre Geschichte geht unter die Haut.
Denn dieses zarte Geschöpf wurde zum Zankapfel zwischen Protestanten und Katholiken. Und
von ihrer Halbschwester geköpft. Wie grausam.
Doch auch sie war kein Unschuldsengel. Wie
Schiller ihr in seinem Drama in den Mund legt:
„Ich habe ein gewagtes Spiel gespielt.“
Bevor Sie Edinburgh Richtung Norden verlassen, müssen Sie noch zwei Punkte abhaken. Sie
kennen das Harrods in London. Das Lafayette
in Paris. Kennen Sie auch Jenners? Das älteste,
unabhängige Kaufhaus der Welt? Da müssen Sie
unbedingt hin. Denn allein schon das Gebäude
ist ein Erlebnis. Und das Mittagessen als zweiter
Punkt. Boxenstop lädt Sie in ein Traditionslokal
ein. Sie wissen ja: Die wahre Welt spielt sich nicht
in Hotels, sondern in den örtlichen Pubs und
Kneipen ab.
Schweren Herzens wenden Sie später Edinburgh
Ihren Rücken zu. Nach wenigen Kilometern überqueren Sie den Meeresarm Firth of Forth auf einer
Hängebrücke mit 1814 m Spannweite. Parallel
dazu verläuft die Forth Railway Bridge. Eine gewaltige Stahlkonstruktion, 2529 m lang, 1880 in
Betrieb genommen.
Eigentlich könnten wir Ihnen alle paar Kilometer die Stopp-Kelle für ein touristisches Ziel zeigen. Zum Beispiel in Dunfermline, der einstigen
Hauptstadt des schottischen Königreichs. Hier
lebte Andrew Carnegie. Der Name sagt Ihnen
möglicherweise nicht allzu viel. Aber dieser Mann
war ein erfolgreicher Stahlmagnat. Vom mittellosen Webersohn hat er eine Traumkarriere zum
reichsten Industriellen seiner Zeit hingelegt. Andrew Carnegie war spendabel. Er hat seiner Heimatstadt viel vermacht.
Bei Scone Palace tauchen Sie tief in die schottische Geschichte ein. Denn hier haben ab dem
10. Jahrhundert alle schottischen Monarchen
ihre Krone empfangen.
Danach kommt ein wunderschöner Streckenabschnitt. Zwischen Blairgowrie und Braemar wendet sich die Straße malerisch durch das Glenshee. Da macht Autofahren mordsmäßig Spaß.
Sie übernachten in einem der beliebtesten Hochlandferienort, der Grampians, in Braemar.
Übrigens, unweit davon liegt der Sommersitz der
Königlichen Familie, Balmoral Castle.
Mittwoch, 31. Juli
Fünfter Urlaubstag
Gen Norden
Donnerstag, 01. August
Sechster Urlaubstag
An die Nordspitze
Freitag, 02. August
Siebter Urlaubstag
Northwest Highlands
Das Boxenstop-Team hat Stress. Denn die Strecke von Braemar nach Inverness ist gespickt mit
Sehenswürdigkeiten erster Güte. Zum Beispiel
Balmoral Castle, das Sie besichtigen können,
wenn sich die „Royals“ nicht im Schloss aufhält.
Heute erobern Sie die nordöstliche Spitze Schottlands. John O´Groats. Der Name sagt Ihnen
etwas. Zumindest wenn Sie sich für Rallyes mit
alten Autos interessieren. Denn alljährlich wird im
Oktober in John O´Groats die anspruchsvollste
und härteste Rallye abgewunken. Die Küste ist Ihr
Wegbegleiter. Sie überqueren die Black Isle, eine
wunderschöne, grüne Halbinsel. Sie ist das am
intensivsten genutzte Agrargebiet der Highlands.
In Tain, einst königlicher Marktflecken, könnten
Sie Ihre erste Pause einlegen. Apropos Pause:
Boxenstop lädt heute erneut zu einem Picknick
ein. Was halten Sie vom Besuch der Glenmorangie Destillerie, am Südufer des Dornoch Firth gelegen. Das wäre doch ein idealer Ort dafür.
Sie haben die Nacht in Ihrem Märchenschloss
hoffentlich genossen. Wir könnten Sie verstehen,
wenn Sie hier nicht weg wollten. Aber die Lochs
und die Highlands rufen!
Mein Gott, gibt’s hier oben in den Highlands ein
Haufen Lochs. Eins folgt dem anderen.
Ganz in der Nähe liegt, der im Winter meist
schneebedeckte, höchste Punkt der Balmoral
Wälder, der Lochnagar. Hier befindet sich die
gleichnamige Whiskybrennerei, gegründet von
John Begg. Noch heute gehört diese Brennerei
zu den Hoflieferanten des Königshauses. Der
erste Schritt in Sachen Whisky ist getan. Weitere werden folgen. Denn Sie biegen ein, auf den
Speyside, auf die Straße berühmter Whisky-Destillerien. Glenfiddich, Glenlivet, Glen Grant, Glenfarclas, sie alle und einige mehr, haben sich im Tal
des River Spey angesiedelt.
Der Malt Whisky Trail zieht sich über 110 Kilometer. Wenn Sie überall eine Probe packen, haben
Sie abends ganz ordentlich Promille. Das sei versprochen. Muss aber nicht unbedingt sein.
Wenn Sie’s richtig auf Whisky machen wollen,
sollten Sie in Elgin Gordan & McPhail aufsuchen.
Hier können Sie über 700 Whiskys in Ihrem Reisegepäck verstauen.
Am Abend laufen Sie in Inverness ein. Der Hauptstadt der Highland Region. Die beliebte Stadt
geht auf das 12. Jahrhundert zurück und ist die
nördlichste Stadt im Vereinigten Königreich.
Sie übernachten im Best Western Palace Hotel
in Inverness.
Weiter entlang der Küste erreichen Sie Dunrobin Castle, Sitz der einflussreichen Herzöge von
Sutherland. Sie besichtigen dieses Schloss mit
seinen weitläufigen Parkanlagen.
Sie zieht’s immer weiter nördlich in Richtung des
Hafenstädtchens Wick. Heute übernachten Sie
standesgemäß im Hotel Ackergill Tower Castle*****, einem markanten Schloss aus dem 15.
Jahrhundert, das heute zu den besten Hotels des
Commonwealth zählt. Dieses historische Gemäuer direkt an der Sinclair Bay gelegen, diente schon
öfters als Kulisse für Historien- und Romantikfilme.
Jeder Raum, im individuellen zeitgemäßen Stil
gehalten, hat seine eigene Geschichte. Und alle
nur einen Steinwurf von der Nordsee entfernt. Im
historischen Schlosssaal nehmen Sie abends Ihr
Dinner ein. Und keinen würde es wundern, wenn
Miss Sofie oder die Queen dabeisitzen würde. Na
ja, mal sehn, was sich machen lässt.
Wir sprachen eingangs von der fjordähnlichen Küste. In den Northwest Highlands treten wir den Beweis an. Diese zerklüftete Küste ist ein Erlebnis erster Güte. Wie wär’s mit einem Abstecher zum Cape
Wrath, der nordwestlichsten Spitze von Schottland.
Vorbei an den beiden über 700 m hoch gelegenen
Loch More und Loch Stack erreichen Sie Scourie
ein beliebter Ferienort. Auf schmalen Sträßchen,
wo Sie immer wieder einen tollen Ausblick auf die
Küste und das Meer haben, erreichen Sie Ullapool, Ihr heutiges Etappenziel. Dieser malerische
Fischerort am geschützten Loch Broom wird
Ihnen gefallen. Er zählt jedenfalls zu den beliebtesten Ferienorten. Oskar Kokoschka war häufig
zu Gast, hat diese Gegend in ausdrucksstarken
Aquarellen festgehalten.
Das Klima in Ullapool wird Sie überraschen. Es
ist mild. Hier gedeihen sogar subtropische Pflanzen. Wer hätte das gedacht. Dem Golfstrom sei’s
gedankt.
Heute Nacht sollen Sie den Werbeslogan des
Hotels testen: „It is nowhere on earth quite like
Ackergill Tower“. Wir sind dabei!
79
Samstag, 03. August
Achter Urlaubstag
Zurück in die Zivilisation
Die schmalen Sträßchen liegen hinter Ihnen.
Heute geht’s zügiger Richtung Süden. Die beeindruckende Natur lässt trotzdem nicht locker.
Immer wieder werden Sie in ihren Bann gezogen.
Beispielsweise von der Schlucht Corrieshalloch
Gorge. Hier war ein Wasserfall besonders emsig.
Im Laufe der Jahrtausende hat er eine 46 m tiefe
Schlucht in die Landschaft gegraben.
Sie streifen erneut Inverness, fahren entlang des
Loch Ness auf einer der schönsten Panoramastraßen des Landes. Zunächst wählen Sie jedoch
eine Nebenstraße. Denn Sie müssen unbedingt
zur Ruine von Urquhart Castle, das auf einer
Landzunge des Lochs liegt. Auf der Nebenstraße haben Sie mehr Chancen, dass Ihnen Nessy
vor Ihre Linse schwimmt. Wir halten jedenfalls die
Daumen. Ganz fest sogar. Fort Augustus zwingt
Sie zu einem weiteren Halt. Hier können Sie sich
auch über den Stand der Nessy-Forschung informieren. Ob das Geheimnis dieses Monsters je
gelüftet wird, ist fraglich. Sicher ist jedoch, dass
sein Fortbestand nicht in Frage gestellt wird. Ein
besseres Marketing Instrument als Nessy gibt’s
nicht. Ihre Zielflagge fällt in Fort William. Bevorzugte Ausgangsbasis für die Besteigung des
majestätischen Ben Nevis, des höchsten Bergs
der britischen Insel (1343 m). Auch hier können
Sie sich in der Ben Nevis Destillerie reichlich mit
Whisky eindecken.
Sonntag, 04. August
Neunter Urlaubstag
Über die Campaign Mountains
nach Glasgow
Das Loch Linnhe zählt zu den größten. Der Caledonian Kanal und Loch Ness bilden eine Wasserstraße von der West- zur Ostküste. Sie fahren
entlang dieses Lochs nach Oban, dem beliebtesten Ferienort in Schottland. Eines der schönsten
Castles ist Dunstaffnage. Dieses Schloss thront
stolz auf einem Fels, „bewacht“ den Eingang zum
Loch Etive. Hier soll übrigens der „Stone of Destiny“, der Schicksalsstein gestanden haben, auf
dem jahrhundertelang die schottischen Könige
gekrönt wurden. Boxenstop lädt zum Besuch
ein. Langsam aber sicher müssen Sie von der
urigen Bergwelt Abschied nehmen. Am Ben Luit,
mit gut 1000 m Höhe, lassen Sie das Hochland
zurück, stoßen Sie in tiefere Lagen, bedeutend
mit Stirling, dem Eingang zu den Highlands, erreichen Sie einen einst strategischen Punkt. Nicht
weniger als fünfzehn Schlachtfelder zeugen von
der kriegerischen Geschichte. Auf einem Vulkanfels, hoch über der Stadt, thront Castle Stirling,
die größte Festung Schottlands.
Das weithin sichtbare Wallace Monument, ein
vierkantiger Turm, belegt, dass die Beziehungen
der Schotten zu den Engländern über Jahrhunderte nicht die besten waren. Die haben sich
häufig auf die Mütze gehauen.
Bevor Sie Stirling erreichen, passieren Sie in Doune ein bemerkenswertes Motormuseum des Grafen von Moray. Da müssen Sie hin. Boxenstop
lädt ein.
In Glasgow, der größten Stadt Schottlands, verbringen Sie die letzte Nacht auf schottischem
Boden. Glasgow wurde 1999 zur UK City of Architecture in Design. Die Stadt versprüht Großstadtflair und lässigen Lifestyle. Sie hat nach
dem Untergang der Schwerindustrie die Kurve
80
bekommen und sich zu einer Dienstleistungsmetropole entwickelt.
In Glasgow dürfen Sie nicht nur übernachten.
Dazu bietet diese Stadt zu viel. Sie sollen sie bei
einem Stadtrundrang kennen lernen. Da Sie morgen einen ordentlichen Streifen, aber trotzdem
reizvoll, nach Newcastle zurücklegen (müssen),
laden wir am Abend zur Stadtführung ein. Und
wenn Sie schon unterwegs sind, dann zwängt es
sich beinahe auf, dass sie auch außer Haus essen, in einem guten Glasgower Restaurant. Denn
dieser Tag gehört mit einem gepflegten Dinner
abgeschlossen.
Montag, 05. August
Zehnter Urlaubstag
Letzter Tag
Sie glauben’s nicht. Aber in wenigen Stunden
sagen Sie Schottland und später der Britischen
Insel „Good Bye“. Das darf doch eigentlich nicht
wahr sein. Sie verlassen Schottland mit dem sicheren Gefühl, dass sie unheimlich viel gesehen,
Schönes erlebt und eine der interessantesten Regionen Europas besucht haben. Sie haben in den
letzten Tagen mehr oder weniger einen Großteil
von Schottland kennengelernt. Und trotzdem:
Wir könnten Ihnen noch viel mehr Schottland
bieten. Auch auf dem Weg nach Newcastle,
durch die Scottish Borders, passieren Sie zahlreiche noch unbedachte Sehenswürdigkeiten.
Vorschlag zur Güte: Die heben wir uns für eine
andere, die nächste Schottlandreise auf.
Sie passieren Jedburgh. Hier wurde der gewebte Tweed Look kreiert. Melrose, eine gemütliche
Kleinstadt im Tweed Tal müsste eigentlich auch
zu einem Stopp genutzt werden. In Abbotsford
passieren Sie das Traumziel von Sir Walter Scott.
Und begegnen damit einem der größten Schottischen Schriftsteller. In einer „Romanze aus Stein
und Mörtel“, hat er einen Großteil seiner beliebten
Unsere Leistungen
· Hampshire Hotel Newport Huizen****
Amsterdam
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Radisson Blu**** Hotel Edinburgh
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· The Deeside Inn Hotel Ballater, Braemer
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Best Western Palace Hotel & SPA Hotel Inverness
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Ackergill Tower Caithness ***** Hotel Caithness
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· The Caledonian Hotel Ullapool
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
Gedichte verfasst. In Carter Bar, der 418 m hohen Passhöhe, liegt Schottland endgültig hinter
Ihnen. Wetten, dass Sie hier ein Dudelsackspieler
begrüßt oder verabschiedet. Bei einem „Amazing
Grace“ kommt beim letzten Blick nach Schottland Wehmut auf. Die restlichen Kilometer nach
Newcastle legen Sie zügig zurück. Denn um 17
Uhr kapern Sie Ihr Fährschiff nach Holland. Alles
geht wie am Schnürchen. Sie wissen ja bestens
Bescheid. Parken, Außenkabine, Abendessen,
Bar, Dancefloor, Halli-Galli.
Dienstag, 06. August
Heimreise
Der Kontinent ist nicht mehr fern. Sie genießen
nochmals das üppige Frühstück vom Büffet, bevor Ihr Schiff um 9.30 Uhr im Hafen von Amsterdam festmacht. Hier werden Sie bereits erwartet.
Von der „Charlotte“, dem Boxenstop-Komfortreisebus und einem Autotransporter, der Ihr Fahrzeug zurück nach Tübingen befördert. Auf (ganz)
schnellem Weg geht’s zurück in das geografische
Zentrum Schwabens.
· The Royal Hotel *** Oban
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Radisson Blu ***** Hotel Glasgow
Übernachten, Frühstück vom Büffet
· Tübingen - Amsterdam - Tübingen,
Komfortbusreise (4-Sterne) und Auto transport (offen)
· Amsterdam - Newcastle - Amsterdam, Außenkabine Fähre
·Stadtführungen
· Eintritte Museen / Schlösser
· Poloshirt B.i.G.-Tour
· Picknick, Kaffee und Kuchen
· Roadbook / Straßenkarte
Good Bye Scotland
Grüss gott
SchwabenLändle
· Koffer- / Pannenservice
·Tourenbegleitung
Ihr Reisepreis
Pro Team im Doppelzimmer
Alleinfahrer im Einzelzimmer
v6.500,v3.900,-
81
3 - 2 01 3
1
98
82
JAHRE
0
2
jack landsmann
KLASSIK ROUTE
IM LÄNDLE. IN SCHWABEN.
22. bis 25. August
Rallye für Vorkriegsfahrzeuge
und MG TC
Jawohl, die diesjährige
Jack Landsmann Klassik Route
soll zum Heimspiel werden - zumindest für das
Boxenstop-Team. Wir bleiben (weitgehend) in
Schwaben. Im Ländle. Dort wo „schaffa, schaffa, Häusle baua“, angesagt ist. Bei unseren bisherigen Rallyes für Vorkriegsfahrzeuge und MG
TC sind wir schon ganz ordentlich weit herumgekurvt. Klar, auch schon in Schwaben. Aber mehr
in Randlagen. Allerdings meist dort, wo Schwaben
am schwäbischsten ist - Fehlanzeige. Die Schwäbische Alb, ihre Ausläufer, Oberschwaben, haben
wir, wenn überhaupt, nur als Verbindungsetappe
ins Visier genommen. Das soll, nein, das muss
sich ändern: Hier und heute. 2013.
Denn alle Regionen sind ideale Reviere für Vorkriegsfahrzeuge. Kilometerlange verkehrsarme
Sträßchen, engmaschig miteinander verknüpft.
Mitten in die Natur, oftmals so abgelegen, dass
man alleine unterwegs ist.
„Oben bleiben“, fordern die Gegner vom Bahnprojekt Stuttgart 21. Boxenstop möchte sich zu
dieser Forderung nicht äußern. Verhält sich neutral. Aber sie trifft auf die Schwäbische Alb zu.
Hier geht’s nicht ständig rauf und runter. Einmal
oben, können herrliche Kilometer auf dem Albrücken zurückgelegt werden. Diese Region ist stark
ländlich geprägt. Häufig scheint die Zeit stehen
geblieben zu sein. Eine ausgesprochen friedliche
Idylle umklammert abgelegene Weiler und Flecken. Die Welt ist noch in Ordnung. So hat man
zumindest den Eindruck.
83
Wer mit einem Vorkriegsfahrzeug bei einer Rallye nennt, findet selten gleichwertige Spielkameraden. Aber dafür umso mehr jüngere bis junge
Fahrzeuge. Selbst wenn diese schon 30 Jahre
auf ihren Rädern haben, sind sie vergleichsweise
modern. In der Regel stecken sie jeden Vorkriegler mit ihrer Motorleistung, ihren Bremsen, ihrer
Straßenlage, in den Sack. Die Teams mit alten
Fahrzeugen müssen sich häufig ihr Herz aus
dem Leibe fahren, wenn sie nur einigermaßen in
Reichweite ins Ziel kommen wollen. Vorkriegler
müssen sich morgens mit den ersten Startern auf
den Weg machen. Abends kommen sie mit den
letzten an. Dazwischen geben sie, mit dem Messer zwischen den Zähnen, Saures. Das ist nicht
jedermanns Geschmack. Spaß sieht anders aus.
Boxenstop hat vor Jahren erstmals zu einer Rallye für Vorkriegsfahrzeuge und MG TC eingeladen. Gleich von Beginn an mit Erfolg. Geistiger
Vater war Jack Landsmann aus Tübingen. In Vorkriegskreisen nach wie vor bestens bekannt. Er
war mit seiner liebenswürdigen Frau Heidi bei jeder Boxenstop Vorkriegsrallye am Start. Er wäre
es auch heute noch. Da sind wir sicher. Aber
leider weilt er nicht mehr unter uns. Die Oberschwaben haben dafür einen ganz lieben Begriff, der sie irgendwie auch charakterisiert: Jack
Landsmann hat „gehimmelet“. Heuer fehlt er leider bereits zum 3. Mal bei seiner „Jack Landsmann Klassik Route“. So nennen wir diese Rallye
seit 2011. Das Starterfeld ist immer beachtlich.
Alvis, BMW, Vauxhall, Ford, Opel, Bugatti - ein
ganz rarer 35b sogar - Austin, Mercedes Benz,
MG und bei weitem nicht nur TC Modelle, sind
immer gut vertreten. Die Tagesetappen belaufen
sich auf ca. 150 km. Sie sind so bemessen, dass
sie bequem bewältigt werden können. Klar, wer
„allfahrt“ halten und etwas besichtigen möchte,
kommt mit seiner Zeit in Bedrängnis. Aber darum
geht es auch nicht. Der Mix macht’s. Fahrspaß,
abwechslungsreiche Strecken, Freude gemeinsam mit anderen erleben, lustig sein, lachen,
stressfrei Reisen und trotzdem Kultur erleben, ist
der Geist einer jeder Boxenstop Rallye. Der All-
84
tag, selbst eines Ruheständlers, soll weit hinter
sich gelassen werden. Gute-Laune-Kilometer
sind angesagt. Deshalb passen Wertungen, Sonderprüfungen oder Sponsorenverpflichtungen
überhaupt nicht ins Bild. Einen solchen Firlefanz
können Sie bei Boxenstop Rallyes vergessen,
weit weg kicken.
Bei der Jack Landsmann Klassik Route fehlen die
großen Namen. London, Paris, Moskau, Berlin.
Dafür stehen Dörfer wie Fronreute, Hasenweiler,
Krauchenwies, Hauerz. Wahrscheinlich haben
Sie von den wenigsten bisher gehört. Aber sie
versprühen eine ganz eigene Romantik.
Als Basishotel haben wir das Hotel Oberschwäbischer Hof**** in Schwendi gebucht. Mitten in
Oberschwaben, mit seiner reizvollen Natur, erwartet Sie ein familiengeführtes Hotel in klarer,
reduzierter Architektur aber trotzdem mit viel
Liebe fürs Detail und natürlichen Baumaterialien
wie Stein und Holz. Die Wirtsleute, die Familie
Reisch, versprechen mit ihrem aufmerksamen
Personal Behaglichkeit und Wohlgefühl.
In eigener Sache:
Das Boxenstop Team fährt alle Rallyestrecken im
Voraus ab. Alle Kilometer, seien es auch die abgelegendsten, können guten Gewissens empfohlen
werden. Diese Präzision kann ein Computer nicht
leisten. Die ausführlichen Streckenbeschriebe
münden in einen umfangreichen Roadbook, das
jedem Team rechtzeitig zugeht. Die Strecken sind
mit Worten und nicht Rallyechinesisch beschrieben. Unser Roadbook ist bestens dafür geeignet,
dass die Luft in einem Team nicht bleihaltig wird,
sondern stets nach Gänseblümchen riecht. Die
Jack Landsmann Klassik Route wird vom „Max“,
unserem Laster, begleitet. Dieser „Max“ erfüllt
verschiedene Aufgaben. Er transportiert alle Koffer von Tübingen nach Schwendi und zurück. Er
ist eine rollende Werkstatt, bei Service und Pannen stets zur Stelle. Schlussendlich gibt er eine
formidable Feldküche. Denn Boxenstop lädt bei
allen Rallyes zu seinen beliebten Picknicks ein.
Donnerstag, 22. August
Erster Urlaubstag
Tübingen als der geografische Mittelpunkt Baden-Württembergs ist der prädestinierte Startplatz für die Jack Landsmann Klassik Route.
Nicht nur wegen der Geografie. Nein, auch weil
das Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum
hier seit 28 Jahren zu Hause ist. Hier können
wir die Infrastruktur bieten, die den Start einer
solchen Rallye angenehm macht. Zum Beispiel
ausreichende Parkplätze wo Gespanne für die
nächsten Tage geparkt werden können. Oder die
Boxenstop-Werkstatt. Es wäre nicht zum ersten
Mal, dass sich bei der Anreise eines Teams auf
eigener Achse die eine oder andere Schraube
gelockert hat. Kein Problem. Die BoxenstopWerkstatt hilft gerne, zieht alle Schrauben und
noch mehr nach. Mit dem gemeinsamen Frühstück vom Büffet klappt der Einstieg in die nächsten vier Tage problemlos. Einige Teams kennen
sich von anderen Rallyes. Die Begrüßung mutiert
meist zu einem großen Hallo. Die Teams, die zum
ersten Mal mitrollen, werden ebenfalls schnell integriert. Da machen Sie sich mal keine Sorgen.
In jedem Fall geht’s beim Frühstück schon richtig
locker und ausgelassen zu. Wie sich’s gehört.
Gegen 10.00 Uhr fällt der Startschuss. Ein Fahrzeug nach dem anderen macht sich auf den
Weg. Nicht im Konvoi. Den geben wir zumindest
nicht vor. Ist auch nicht notwendig. Denn mit
dem Boxenstop-Roadbook kommt jede/r klar.
Deswegen muss keiner in die Rücklichter seines
Vordermannes beißen. Keine 10 Kilometer nach
Tübingen wird die Gegend schon recht ländlich.
Der erste Albaufstieg meldet sich zu Wort. Der ist
nicht zu verachten. Denn zwischen 600 und 800
Höhenmetern spielt sich einiges auf der Alb ab.
Sie kann’s übrigens noch viel höher. Über 1000
m ragen ihre Berge in den Himmel. Das schwäbische Himalaya ist letztlich nicht zu verachten.
Aber einmal oben, hat sich die Mühe gelohnt,
geht’s auf der Albhochfläche ganz entspannt wei-
ter. Klar können wir Ihnen die Ortsnamen nennen.
Aber was sagen Ihnen Meidelstetten, Maßhalderbuch, Maxfeld, Indelhausen, Wimsen? Wir haben
Sie ja gewarnt. Die großen Namen fehlen. Gewollt. Gott sei Dank. Bleiben wir bei Wimsen. Da
gibt es eine Höhle. Die einzige, die von Besuchern
nur mit einem Boot erreicht werden kann. Die Abfahrt zum Höhleneingang hat es in sich. Sie verlangt fahrerisches Können und ein gutes Auge.
Das Lautertal ist ebenfalls nicht von schlechten
Eltern. Die Straße mädert zusammen mit dem
Fluss durch ein typisches Albtal. Bei so vielen
schönen Kilometern will die Donau nicht abseits
stehen. Sie weist den Weg zum ehemaligen Kloster Untermarchtal. Da müssen Sie die Bremse
geben. Denn Sie besichtigen Untermarchtal. Von
hier aus könnten Sie „direttissima“ nach Schwendi fahren. Wollen wir aber nicht. Sie auch nicht.
Denn das Fahren macht Ihnen hier mordsmäßig
Spaß. Oder sagen wir es so, wie uns der Schnabel, besser „die Gosch“, gewachsen ist, saumäßig viel Spaß. Die Oberschwäbische Barockstraße weist Ihnen den Weg nach Bad Schussenried.
In Oberschwaben gibt es zahlreiche Brauereien.
So auch die Schussenrieder Brauerei. Sie unterscheidet sich ordentlich von anderen, meist
kleineren, Brauereien. Sie firmiert als Erlebnisbrauerei, macht ihrem Namen alle Ehre. Hier laden wir zu einer Brotzeit ein. Sie fahren mitten ins
Brauereigelände, stellen sich zum Gruppenbild
auf. Boxenstop lädt ein. Die Oberschwäbische
Barockstraße hat es Ihnen angetan. Spätestens
in Bad Wurzach richten Sie Ihren Fahrzeugkühler
gen Norden aus, legen die letzten Kilometer zurück nach Schwendi. Nach rund 160 km haben
Sie die heutige Tagesetappe im Koffer. Sie freuen sich auf Ihr Hotel Oberschwäbischer Hof. Sie
versorgen Ihr Auto, schauen nach dem Rechten
und steuern danach schnurstracks den gemütlichen Biergarten an. Bevor Sie zum Abendmenü
einbiegen, lädt Boxenstop zu einem Aperitif ein.
Dabei werden alle Teams vorgestellt. Sie sollen ja
schließlich wissen, mit wem Sie Kurve um Kurve niederringen. Am Abend läuft die Hotelküche
erstmals zur Bestform auf. Freuen Sie sich auf ein
gepflegtes Menü.
Freitag, 23. August
Zweiter Urlaubstag
Entschleunigen
Das Allgäu steht heute auf Ihrem Programm. Das
schwäbische und das bayrische.
Sie haben hoffentlich, selbst im Schlaf, den Komfort Ihres Hotels genossen, sich erholt für die
heutige Tagesetappe ins Allgäu. Sie bedienen
sich vom Frühstücksbüffet, stärken sich für die
nächsten Kilometer. Bei Ihrem Oldie haben Sie
Öl und Wasser längst kontrolliert, wissen, dass
sich alles im grünen Bereich bewegt. Sie können
im wahrsten Sinne des Wortes frohen Mutes den
Tag auf sich zukommen lassen. Auf los geht’s
los. Allein Sie bestimmen, wann Sie Ihren Starterknopf drücken. Ihr erstes Ziel ist Ochsenhausen
mit seiner wunderschönen oberschwäbischen
Barockkirche. Die müssen Sie besichtigen. Geht
nicht anders. Oberschwaben zeichnet sich immer noch durch eine gewisse Gottesfurcht aus.
Sie prägt, lässt Manches in einem anderen Licht
erscheinen. Nach Ochsenhausen stechen Sie
Richtung Leutkirch/Isny. Die abgelegenen Sträßchen führen durch sattes Grün, intakte Landschaft. Die Kühe auf den Wiesen kauen ihr Gras.
Oftmals schon zum zweiten Mal. Die juckt es gar
nicht, dass Sie an ihnen vorbei düsen. Gepflegte
Gehöfte wecken Erinnerungen an wunderschöne
Modell-Eisenbahnlandschaften. Hier macht das
Fahren Spaß. Kein Verkehr, kein Ballungsraum,
nichts hemmt, alles passt. Selbst ein Abstecher
nach Bayern ändert daran nichts. Ganz im Gegenteil: Fortsetzung folgt.
Viele erinnern sich noch an den bekannten Autotester und Buchautor Fritz B. Busch. Er gehörte zu den Pionieren Deutscher Automuseen. In
Wolfegg in der Schlossremise hat er sein Lebenswerk hinterlassen. Sie besuchen diese abwechslungsreiche Sammlung. Mit etwas Glück werden
Sie von Anke Busch, der Tochter des Museumsgründers, empfangen.
Die restlichen Kilometer nach Schwendi schließen nahtlos an das Tagesprogramm an. Im Hotel
wird fast alles schon zur Routine: Parken, Kontrolle, Biergarten, Abendessen. Also ähnlich wie
gestern. Aber halt. Ein Unterschied: Heute Abend
werfen Sie in die Vollen. Ganz nach dem Motto
„alle Neune“. Auf der hoteleigenen Kegelbahn
wird der Meister der rollenden Kugel gekürt.
85
Samstag, 24. August
Dritter Urlaubstag
Die Schwäbische Alb ist groß
und mächtig
Den Süden haben Sie mittlerweile ordentlich abgegrast. Heut geht’s nordwärts. Gestern Abend
beim Kegeln in die Vollen, heute ebenfalls in die
Vollen der Schwäbischen Alb. Im Bereich Laichingen/Drackenstein und seinem berühmten
Hang zeigt sich die Alb ziemlich schroff. Zumindest für ihre Verhältnisse. Da geht’s kernig rauf
und runter. Aber das wollen Sie ja, ohne dabei Ihr
Fahrzeug zu überfordern. Wiesensteig, Schopfloch, Westerheim, Gruibingen, sind die Eckpfeiler
der heutigen Runde auf der Schwäbischen Alb.
Wer viele schöne Kilometer fährt, soll auch gut
essen. Boxenstop lädt zu einem weiteren Picknick ein. Heute dürfen Sie wieder mit der Zunge
schnalzen. Boxenstop hat etwas Originelles auf
Lager. Mehr wird aber nicht verraten.
Ulm ist schön. Uns gefällt die Stadt gut. Nicht nur
sein Münster, sondern besonders das Fischerviertel. Aber zum Oldtimerfahren macht diese Stadt
nicht gerade an. Sie umrunden Ulm frei nach dem
Motto: Um Ulm und um Ulm herum, machen erneut einen Abstecher nach Bayern. Am späten
Nachmittag biegen Sie nach Schwendi ab.
Heute Abend sind Sie aushäusig. Das muss sein.
Im Omnibus geht’s nach Neu-Ulm in die dortige
„Oldtimerfabrik Classic“, eine Art Versuchung.
Das Ambiente macht wirklich was her. Das Gebäude, die klassischen Fahrzeuge, das Restaurant, sind eine schöne Kombination. Beide Transfers erledigen Sie im Omnibus.
86
Sonntag, 25. August
Heimreise
Und ewig lockt das Heimweh
Die Lockrufe halten sich allerdings in engen
Grenzen. Eigentlich wollen Sie noch gar nicht
nach Hause. Ihnen gefällt’s hier gut. Können wir
gut verstehen. Aber alles „Bitten und Flehen“ hilft
nichts. Die Jack Landsmann Klassik Route 2013
steht vor ihrer letzten Etappe. Eigentlich Schade.
Aber machen Sie sich mal keine Sorgen. Der
Weg zurück nach Tübingen kann sich ebenfalls
sehen lassen. Sie genießen ein weiteres Mal das
Frühstück vom Büffet. Ihr Gepäck verfrachten Sie
im „Max“, machen sich im Laufe des Vormittags
auf den Weg. Auf einen relativ direkten, kurzen.
Denn meist stehen nach der Ankunft in Tübingen
noch einige Kilometer nach Hause an. Deshalb
bauen wir am Sonntag nicht mehr allzu viel in die
Strecke ein. Aber der direkte Weg kann ebenfalls mit den vorhergehenden Etappen mithalten.
Es bleibt ländlich, verkehrsarm, abgelegen. Der
Geist der letzten Tage umgarnt Sie.
Der Ausklang der Jack Landsmann Klassik Route findet im Boxenstop statt. Dort laden wir alle
Teams zu Kaffee und Kuchen ein. Vor dem Museum sind die Fahrzeuge aufgereiht, lassen sich
die warme Sonne auf ihr wohlgeformtes Blech
scheinen. Die Auspuffanlagen knistern, kühlen
langsam ab. Die Jack Landsmann Gäste nehmen
auf der Boxenstop Terrasse „Beau Virage“ Platz,
sind mit sich und ihrem Oldie absolut im Reinen.
Er hat gute Arbeit geleistet. Die Co-Pilotin ebenfalls und der Fahrer sowieso.
Vier schöne Tage neigen sich langsam aber sicher dem Ende zu. Ein Trost bleibt. Im nächsten
Jahr lädt Boxenstop erneut zur Jack Landsmann
Klassik Route ein. Und viele weitere. Hoffentlich.
Unsere Leistungen
· Oberschwäbischer Hof**** Hotel Schwendi
3 x Übernachten, Frühstück vom Büffet,
2 x Menü
· Menü / Besuch der “Oldtimerfabrik Classic”, Neu-Ulm inkl. Bustransfer
· Sammlung Fritz B. Busch, Wolfegg
· Brotzeit Erlebnisbrauerei Bad Schussenried
· Frühstück vom Büffet, Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum
· Picknick, Kaffee und Kuchen
· Roadbook / Straßenkarte
· Koffer- / Pannenservice
·Tourenbegleitung
Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
v695,v45,-
RALLYE FÜR OLDTIMER
BIS MAX. 1 L HUBRAUM
ODER 30 PS
PICCOLINO
DIE FEINEN KLEINEN
Hohenlohe - Land der Fürsten und Bauern
29. August - 1. September
im Old-/Youngtimer
Boxenstop hat einen ansehnlichen Bücherfundus.
Er wurde zwar noch nie gezählt, aber satt über
1000 Bücher mögen im Laufe der Zeit zusammengekommen sein. Neulich haben wir mal wieder herzhaft gekruschtelt. Nach einem Buch aus
der (frühen) Jugend des Verfassers. „Kleinwagen
voran“ ist sein Titel. Wir haben es leider nicht gefunden. Aber es ist da. Ganz sicher. Vielleicht dient
es für das nächste Magazin „Freizeit und Reisen
2014“ als Ideengeber. Der Arbeitseinsatz war aber
trotzdem nicht vergebens. Was uns da alles in die
Hände gefallen ist. Wir mussten uns förmlich losreißen. An einem Buch sind wir hängengeblieben:
„der grosse JRO autoatlas europa“ „Von der Nordsee bis zur Adria“. Dieser Straßenatlas wurde von
Joh. Roth, München herausgegeben. Die 24. Auflage/ 1962 ist interessant. Da werden Informatio-
nen vermittelt, mit denen heute kein „Staat“ mehr
zu machen wäre. Beispiel gefällig? Auf zwei Seiten
werden Alpenpassstraßen und ihre maximalen
Steigungen aufgelistet. Der steilste ist der Wurzenpass. Zwar lediglich 1.070 m hoch. Aber aus
Richtung Villach stehen Rampen mit 27% im Weg.
Aus Richtung Kranjska-Gor sind es auch noch
19%. Oder der Katschbergpass mit 1.641 m. Aus
Mautermdorf kommt eine Rampe mit 25%, von
Spittal sind es 22%. Ja, damals waren Kraftfahrer
auf diese Informationen angewiesen. Es gab einfach schwachbrüstige Autos und Motorräder, die
am einen oder anderen Hang in die Knie gegangen wären. Ganz reizend liest sich auch die Vorbemerkung: „Inzwischen hat sich der Autotourismus
weit über die deutschen Grenzen hinaus erweitert.
Von Dänemark bis Italien, von den Beneluxländern
87
bis zur östlichen Grenze Österreichs – kurz: von
der Nordsee bis zur Adria – erstreckt sich das
Haupturlaubsrevier der Deutschen. Es ist für uns
eine Selbstverständlichkeit, dem Autofahrer ein
zuverlässiges, genaues und leicht zu lesendes
Kartenmaterial in die Hand zu geben.“ Noch eine
exklusive Besonderheit: Die Kennzeichnung der
Steigungen im Alpengebiet durch die ges. gesch.
JRO „Steigungskeile“.
Besonders begeistert haben uns jedoch die Bilder,
mit denen Regionen und Städte geworben haben.
Da kommen, im Vergleich zu heute, massig Autos
vor. Auf den Werbeprospekten der Neuzeit finden
Sie fast keine mehr. Offenkundig kommen sie in
den (Innen-)Städten nicht mehr vor. Die Werbestrategen unterschlagen das Verkehrsmittel, mit
dem sich, nach wie vor, die meisten Menschen
bewegen.
Was waren das einst für selige Zeiten. In den 60er
Jahren. Die Stadt Opladen wirbt mit einem Bild
ihrer Hauptgeschäftsstraße. Dieses Foto wurde
von der Kreisbildstelle Opladen geliefert. Was sieht
man darauf? Autos soweit das Auge reicht. Parkende und fahrende. Fiat 500, DKW junior, VW
Käfer, Opel Kadett, Rekord, Olympia, Ford Taunus,
Mercedes Benz Heckflosse und Ponto Tempo,
Matador. Lloyd Alexander. Und Fußgänger, mindestens genau so viele. Oder das Bild vom Marktplatz von Schwenningen am Neckar. Fiat 600, Kugelford, Taunus, BMW 600, Isetta. Oder Straubing
Theresienplatz: Opel P2, VW, DKW 3=6. Zu guter
Letzt noch das Stadthochhaus in Dortmund: Mehr
Parkplätze und parkende Autos als Gebäude. Das
Ostseebad Eckernförde hat sich damals schon
dem Auto abgewandt. Es zeigt den Seesteg mit
Kurhotel. Darauf tummeln sich Badenixen. Alle
„züchtig“ bekleidet. Nix mit Bikini. Bändel-Hose
oder noch weniger. Damals haben Stoffhersteller
offenkundig noch Massen abgesetzt. Heutzutage
geht’s eng, oftmals richtig eng zu. Hat aber auch
seine Reize. Seien wir doch ehrlich.
88
In jedem Fall waren die 60er Jahre eine tolle Zeit.
Und die wollen wir gerne fortsetzen und
aufleben lassen bei mit der
4. Piccolino - Rallye
Die feinen Kleinen
Hohenlohe ist unser Revier, Schwäbisch Hall das
Basislager. Jetzt sind wir mal neugierig darauf,
was unser Straßenatlas zu Schwäbisch Hall sagt.
Diese Stadt am Kocher wirbt mit einem Bild von
der Komburg mit folgendem Text:
„Schwäbisch Hall ist Mittelpunkt des Burgenund Schlösserlandes Hohenlohe. Besonders
bevorzugt für Ferienaufenthalte und als Standort
für Reisen in die nähere und weitere Umgebung.
- Interessante alte Reichsstadt mit bedeutenden
Baudenkmälern. Einzigartige Freilichtspiele auf der
mächtigen Treppe von St. Michael; Aufführungen
Juli und August. Pfingsten: historische Salzsiedertänze. - Schöne waldreiche Umgebung, modernes Schwimmbad und schöngelegener Campingplatz.“
Die beiden einzigen Hotels bekommen folgende
Bewertung: Restaurant, Weinstube, Zimmertelefon, Bäder im Hotel oder Zimmer mit Bad, Garage
Die Piccolino- Gäste werden sich weder im seinerzeit erwähnten Hotel Goldener Adler noch im
Solebad-Hotel einquartieren. Sie übernachten im
Hotel Krone****, einem familiengeführten Betrieb in
Schwäbisch Hall - Hessental. Dieses Hotel erfüllt
die sechs Kriterien locker. Und noch einige mehr.
Das Boxenstop-Team bereitet die Piccolino 2013
eigenhändig vor. Jeder Kilometer wird abgefahren,
getestet, bevor er in das umfangreiche Roadbook,
das allen Teams rechtzeitig zugeht, aufgenommen wird. Wir stehen für diese Strecken gerade,
können sie guten Herzens empfehlen. Bei diesen
Vorreisen, erleben wir immer massig Feinheiten,
Spezielles, die selbstredend ins Reiseprogramm
miteinfließen.
Jede Boxenstop-Rallye hat ihr eigenes Gesicht.
Wir holen kein Roadbook aus dem Schrank,
übernehmen es eins zu eins. Nein, jede Rallye ist
einzigartig. Service wird bei uns groß geschrieben. Nicht nur bei den Rallyes. Bei der Piccolino
transportieren wir alle Koffer von Tübingen nach
Schwäbisch Hall. Unser Lastwagen, der „Max“
übernimmt diese Aufgabe gerne. Aber nicht nur
den Koffertransport. Der Max ist mehr oder weniger ein „Tausendsassa“. Sie können sich nicht
vorstellen, was er alles in seinem geschlossenen
Kofferaufbau bereithält. Eine komplett eingerichtete Werkstatt für alle Fälle. Wenn der Max dabei ist,
bleibt keiner zurück. Havaristen werden gegebenenfalls kurzerhand aufgeladen. Im Max transportieren wir auch eine gut ausgestattete Feldküche.
Sie kommt bei den berühmten Picknicks zum
Einsatz. Das gemeinsame Essen im Grünen unter
blauem Himmel ist uns wichtig. Denn da kommen
alle Teams zusammen, lernt man(n) schnell andere
kennen.
Breite Verkehrsstraßen mit hohem Verkehrsaufkommen sind uns fremd. Wenn’s irgend geht,
wählen wir immer kleine, verträumte Sträßchen.
Kurvenreich, schmal, abgelegen. Hier macht Autofahren generell Spaß. Besonders jedoch mit den
feinen Kleinen. Da die meisten Fahrzeuge leistungsmäßig ziemlich eng beieinander liegen, muss
sich auch keiner das Herz aus dem Leibe fahren,
um rechtzeitig am Zielort einzutreffen.
Konvoi fahren oder Sonderprüfungen und -Wertungen sind nicht unsere Sache. Jedes Team
genießt mehr oder weniger grenzenlose Freiheit.
Lediglich eine Uhrzeit ist uns wichtig. Abends um
19.30 Uhr laden wir zum Menü ein. Da sollten
schon alle zugegen sein. Aber sonst bestimmt jedes Team seinen eigenen Rhythmus.
Donnerstag, 29. August
Es ist soweit: Vor dem Boxenstop Auto- und
Spielzeugmuseum sammeln sich die Piccolinos.
Die Kleinen dürfen wieder spielen. Vier Tage lang.
Da kommt schon allerhand zusammen. Wir begrüßen alle Gäste bei einem üppigen kalt/warmen Frühstücksbüffet. Ende August sollte dies
auf unserer hoffentlich sonnigen Terrasse „Beau
Virage“ möglich sein. Auf unserer Terrasse wähnen Sie sich im Süden, spüren Sie Temperament,
das sonst nur südlich der Alpen aus Ihnen herausbricht.
Um 10 Uhr fällt der Startschuss, ist Ihnen alles Frühstück und Temperament egal. Sie haben schöne Kilometer vor sich. Die wollen Sie
nunmehr in Angriff nehmen. Sie müssen raus.
Zwischen Tübingen und dem hohenlohischen
Schwäbisch Hall breitet sich Stuttgart und der
mittlere Neckarraum mächtig aus. Dieser Bereich
will großzügig umfahren werden. Kein Problem,
schaffen Sie locker. Zunächst geht’s mal Richtung Schwäbische Alb. Ihr Kleiner liebt Berge,
Auffahrten, auch wenn er kräftig arbeiten muss.
Sie geben ihm die Drehzahl, bei der er sich wohl
fühlt, wissen genau, was Sie ihm zumuten können. Mit 15 oder 16 PS reißt man einfach keine
Bäume aus. Über Kohlberg, Beuren, erreichen
Sie Kirchheim.
Nach dem Filstal gibt sich der hügelige Schurwald seine Ehre. Die Straßenkarte zeigt wieder
mehr Grün als Grau, mehr Gelb als Rot. Untrügliches Zeichen dafür, dass die Natur die Oberhand
hat. Der Welsheimer Wald, relativ abgelegen,
macht seinem Namen Ehre. Über Fichtenberg,
vorbei an Gaildorf, was für ein toller Name, auf
der deutschen Ferienstraße Alpen-Ostsee, erreichen Sie Schwäbisch Hall, das Hotel Krone.
In diesem Traditionshotel mit seinen modernen
Gästezimmern werden Sie sich wohlfühlen. Ruhig gelegen bietet Ihnen das Hotel den Komfort,
den Sie gerne genießen.
Sie kontrollieren Öl, Wasser. Alles in grünem Bereich. Ihr Kleiner hat Sie nicht enttäuscht, das
gehalten, was er schon immer versprochen hat.
Leistung, Zuverlässigkeit und Ausdauer. Sie können beruhigt den Abend auf sich zukommen
lassen. Sie wissen: Morgen läuft alles genauso
wie heute. Beim Menü um 19.30 Uhr kann jeder
auf die rund 160 km lange Tagesetappe zurückblicken. Zuvor lädt jedoch Boxenstop zu einem
Aperitif ein.
Freitag, 30. August
Sie haben hoffentlich gut geschlafen, geträumt,
freuen sich auf das Schwäbische Burgenland,
auf Hohenlohe. Bevor Sie Ihre Pferdestärken
mobilisieren, genießen Sie das Frühstück vom
Büffet, tanken Kraft für den Tag. Ihr Piccolino hat
den Tiger im Tank, Sie ein gutes Frühstück im
Magen. Die besten Voraussetzungen dafür, dass
Sie Hohenlohe, seine Höhen, aber auch Täler
kennenlernen. Tauber, Jagst und Kocher heißen
die Flüsse, an denen Burgen, Schlösser und altertümliche Städte errichtet wurden. Sie stürmen
los Richtung Norden, nach Langenburg, malerisch auf einem Bergplateau errichtet. Schon von
weitem sehen Sie das Schloss, das noch heute
von seiner Adelsfamilie bewohnt wird. In der Remise des Schlosses ist seit Jahrzehnten ein Automuseum eingerichtet. Bei der Gründung war der
bekannte und erfolgreiche Rennfahrer und Autotester Richard von Frankenberg kräftig am Rudern. Sie besichtigen dieses Museum. Da kommen Sie gar nicht dran vorbei. Genauso wenig an
einer der zahlreichen Konditoreien. Langenburger
Bibele sind weltberühmt. Das hat uns mal eine
Verkäuferin erklärt. Sie werden sogar bis nach
Amerika versendet. Da muss ja schlussendlich
was dran sein an diesem feinen Knabbergebäck.
Ihre Mittagspause verbringen Sie in Bartenstein.
Hier lebt die Familie Munz. Wir haben sie auf einer
Messe kennengelernt. Sie war so begeistert von
unserer Piccolino-Rallye, dass sie uns spontan
nach Bartenstein zur Mittagspause eingeladen
hat. Die nehmen wir gerne an. Klaro!
Nach dem Mittagsimbiss tauchen Sie in die hohenlohischen Flusstäler ab. Jagst und Kocher
weisen Ihnen den Weg, beweisen, dass Gutes so
nahe liegt. Ihnen begegnen malerische Ortsbilder und immer wieder Schlösser. Nicht zuletzt in
Jagsthausen. Der Heimat des Götz von Berlichingen. Sie kennen seinen berühmten Fluch? Falls
nein, wir helfen gerne nach, gewähren großzügig
Nachhilfe. Aber nicht hier und heute. Erst vor Ort.
Im historischen Gemäuer. So viel für heute: „Und
sagt Euren Herrschaften...“ Fortsetzung folgt.
Bei der Rückkehr nach Hessental sind alle wieder vereint: Fiat 500, 600, Topolino, Lloyd Alexander, Goggomobil, BMW Isetta 600, 700, VW
Käfer und Karmann Ghia, Ente, DKW junior, Opel
Kadett, R4, Renault Dauphine, Messerschmidt
Kabinenroller, Heinkel Kabine. Möglicherweise
aber auch Vicotria Spatz, Lloyd Arabella, BMW
Dixie, Austin 7, und wir wagen’s kaum zu sagen,
hoffentlich auch ein Kleinschnittger.
Kleinwagen dieser Welt vereinigt Euch!
Bei der Boxenstop Piccolino Rallye.
89
Samstag, 31. August
„The same procedure as every day.“. Jawohl,
die gleiche Prozedur wie jeden Tag. Ausschlafen,
Zähne putzen, waschen, anziehen, Frühstück,
Karten und Roadbook-Studium. Alles läuft nach
Plan, richtig Eff Eff. Und natürlich auch Ihr Piccolino. Die Tagesetappe führt nach Osten, wo
bekanntlich einst die Zukunft unseres Landes
gelegen haben soll. Das ist Gott sei Dank einige
Jahrzehnte her und war auf Gebiete viel weiter
östlich gemünzt. So weit gehen Sie nicht. Über
Vellberg, ein schöner Flecken, peilen Sie das Altmühltal an.
Danach geht’s von der Altmühl zur Tauber. Natürlich nicht ohne Pause. Boxenstop lädt zu einem Picknick ein. Dreh- und Angelpunkt ist das
historische Rothenburg ob der Tauber. Da führen
wir was Schönes im Schilde. Wir kennen den
dortigen Bürgermeister gut. Wir waren einst Kollegen. Denn was die meisten nicht wissen: Der
Verfasser war in seinem früheren Leben Beamter.
Ist lange her, merken Sie fast nicht mehr. In Rothenburg wartet in jedem Fall eine Stadtführung
auf Sie. Möglicherweise auch mehr. Schau mer
mal… Sie kennen ja den schönen Spruch „Lass
Dich überraschen…“.
90
Auf Ihrem Rückweg springen Sie zwischen Bayern und Baden-Württemberg. Über die Frankenhöhe düsen Sie nach Kirchberg, eindeutig wieder
in Baden-Württemberg gelegen, für die restlichen
Kilometer nach Schwäbisch Hall wählen Sie
nochmals ganz klar abgelegene Vicinalsträßchen.
Heute Abend sind Sie aushäusig. Mit einem Omnibus geht’s nach Schwäbisch Hall mitten ins
Zentrum. Bei einem kurzen Spaziergang lernen
Sie die freie Reichs- und Salzsiederstadt kennen.
Den Marktplatz mit seiner Freitreppe genauso wie
das Gebäude der Kunstsammlung Würth. Daneben liegt das Sudhaus. Gehört auch zum WürthBesitz. Sie steigen alle Treppen empor, genießen
vom Turm aus die schöne Aussicht auf Kocher
und Altstadt. Für diese Action wollen wir Sie belohnen. Mit einem guten Menü im Sudhaus.
Sonntag, 1. September
Der Großraum Stuttgart ist in den letzten Tagen
nicht kleiner geworden. Er steht für die PiccolinoRallye völlig quer im Stall. Das soll das Boxenstop
Team nicht daran hindern, Ihnen trotzdem eine
schöne Strecke vorzuschlagen. Sie wird relativ
direkt von Schwäbisch Hall nach Tübingen führen. Diesmal fahren Sie voll satt nach Gaildorf und
über Kaisersbach nach Welzheim. Auf dem Weg
ins Remstal passieren Sie Urbach, überqueren
Sie die Ausläufer des Schurwalds und kommen
entlang des Neckars nach Tübingen. Im Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum fällt die Zielflagge. Hier können Sie sich bei Ihrem Piccolino
herzlich bedanken. Aber vergessen Sie Ihren Kopiloten nicht. Der hat Sie die letzten vier Tage mit
dem Boxenstop Roadbook sicher navigiert, Ihnen (fast) jeden Umweg erspart, hat mit dazu beigetragen, dass Ihnen die Tagesetappen viel Spaß
bereitet haben.
Boxenstop lädt zu Kaffee und Kuchen ein. Das
muss sein. Sie müssen ja schließlich wieder in
der neuen Zeit ankommen, leider den Geist des
großen JRO autoatlas hinter sich lassen.
PS: Was uns ganz wichtig ist: Das mit dem Buch
„Kleinwagen voran“ hat uns keine Ruhe gelassen. Wir haben’s später gefunden. Nur hat das
Reiseprogramm allerdings schon gestanden.
Also bleibt’s dabei: Dieses Buch gibt die Vorlage
für 2014. Sind Sie wieder dabei? Wäre schön.
Das Boxenstop in jedem Fall.
Unsere Leistungen
· Die Krone**** Ringhotel Schwäbisch Hall
3 x Übernachten, Frühstück vom Büffet,
2 x Menü
· 4-Gänge-Menü im Sudhaus Schwäbisch Hall inkl. Bustransfer
· Automuseum Schloss Langenburg
· Rothenburg ob der Tauber, Stadtführung
· Frühstücksbüffet Boxenstop Auto- und
Spielzeugmuseum
· Picknick, Kaffee und Kuchen
· Roadbook / Straßenkarte
· Koffer- / Pannenservice
·Tourenbegleitung
Ihr Reisepreis
Pro Person
Einzelzimmerzuschlag
v555,v48,-
GREAT DORSET
STEAM FAIR
Dampf aus allen
Rohren
29. August bis 02. September
Komfortbusreise
The
National
Heritage
Show
“Smoke on the water, fire in the sky”. Sie kennen
den größten Hit aller Zeiten der englischen Rockformation „Deep Purple“. Wahrscheinlich. Falls
nein, vorspielen können wir Ihnen diesen Song
leider nicht. Papier kann noch nicht musizieren.
Jedenfalls heute noch nicht. Kann aber alles
noch kommen. Nobody knows. Wir jedenfalls
nicht. Aber dafür etwas anderes. Alljährlich findet
Ende August im englischen Dorset das weltgrößte Treffen von Dampfmaschinen statt. Eine gigantische Schau. Auf einer riesengroßen Hochebene, nahe Tarrant Hinton. Mitten im Zentrum von
Nirgendwo. Ist vielleicht etwas übertrieben. Aber
das Dampftreffen liegt schon ordentlich abseits,
in der englischen Pampa. Die Lage tut jedoch
keinen Abbruch. Im Gegenteil. Die Szenerie wirkt
dadurch noch authentischer.
Kommen wir zurück zu „Deep Purple“. Ihr Song
gehört natürlich bei weitem nicht in die große Zeit
der mobilen Dampfkraft. Aber er hätte bereits
im vorletzten Jahrhundert geschrieben werden
können. „Deep Purple“ war Augenzeuge, als das
Casino im schweizerischen Montreux durch ein
Feuer zerstört wurde. Dadurch wurden sie zu
dem Hit inspiriert. Ähnlich - jetzt bekommen wir
die Kurve zu Dorset - könnte es den Besuchern
ergehen, wenn sie im Boxenstop-Komfortreisebus, der „Charlotte“, zum Veranstaltungsgelände hin gleiten. „Smoke on the green, fire in the
boiler“. Zugegeben, ist etwas hergeholt. Deshalb
aber nicht falsch. Von weitem schon ist Rauch
zu sehen. Tiefschwarz, von der guten englischen
Kohle, hängt er hoch am Himmel, weit sichtbar.
Diese große Rauchwolke entweicht nicht einem
91
Kamin. Sondern vielen. Wenn alle Showman‘sund Traction Engines auf einmal angefeuert werden, aus weit über 100. Gegen diese geballte
Macht hat die Sonne fast keine Chance ihren
segensreichen Job auszuüben. Zumindest auf
dieses Fleckchen englische Erde.
Dorset ist ein Gesamtkunstwerk. Die Engländer
verstehen es generell prima, Menschen zu unterhalten. In Dorset ganz besonders. Hier wird nicht
lediglich ausgestellt. Alle Maschinen und Geräte
sind im Betrieb, müssen richtig her halten, werden geplagt. Bis aufs Blut!
Sie glauben’s nicht? Dann lassen Sie sich mal
in aller Ruhe folgende Aufzählung auf Ihrer Zunge zergehen: 70 Showman’s Engines, 100 und
mehr Dampftraktoren und -Walzen. Sowohl im
Maßstab 1:1 also echte, richtig große, bis hin zu
verkleinerten Varianten, die allerdings auch proper daher dampfen. Aber es geht noch weiter.
Die Showman’s Engines, die edlen, haben es da
relativ gut. Blank gewienert treiben sie ihre großen Generatoren an. Klar, da wird mächtig Schub
verlangt, müssen große Dampfmengen in dicke
Kolben gepresst werden. Aber diese Arbeit ist
irgendwie berechnet, bringt die Maschine nicht
über den Rande des Kollaps. Ganz anders die
„Working Class Heroes“, die Dampftraktoren,
richtige Arbeitstiere. Die werden belastet, fast bis
zum geht nicht mehr. Sie müssen schwerste Lasten einen Hügel hoch schleppen. Oftmals reicht
die Kraft von einem Koloss gar nicht aus. Dann
auch drei bis vier zusammengekoppelt - und ab
geht die Post. Mit lautem Zylinderschlag keuchen
die guten Stücke Meter für Meter nach oben.
Muss das wirklich sein? Mit weniger Lasten wär’s
schon spannend genug. Die Gesichtsausdrücke
der Maschinisten verraten allerdings eine andere
Sprache. Jeder Schlag, unter dem der gequälte Stahl aufheult, führt zu einem breiten Grinsen.
Mundwinkel und Ohren kommen sich besorgniserregend nahe. Frei nach dem Motto: Mach’s
nochmal Sam.
Stationärmotoren, satt zig Dutzend, samt Antriebsmodelle. Alte Motorräder und Autos,
Panzer, schwere Zugmaschinen, Traktoren,
Pferdegespanne mit edlen Rössern bespannt,
Ackergäule vor Pflügen.
Allein dieses Angebot würde einen Besuch, die
weite Reise rechtfertigen. Aber der Veranstalter
will mehr bieten: Kirmes mit Riesenrad, Schiffschaukel, Karussell, „Wall of Death“, in der tollkühne Männer, auch Frauen, meist auf alten
Indian Motorrädern, mit lautem Geknatter ihre
Runden drehen. Viele Marktstände mit reichhaltigem Angebot.
Und das Allerwichtigste, zumindest für viele englische Besucher: Über’s gesamte Gelände sind
Zelte verteilt, wo Bier prächtig gezapft wird. In
ordentlichen Mengen. Möglicherweise spielt eine
Hillbilly Gruppe Songs aus den unendlichen Tiefen des amerikanischen Westens.
Ein oftmals tolles Bild geben auch die meist älteren Männer mit ihren Stationärmotoren. Sie sitzen neben ihren langsam vor sich hin tuckernden
1-Zylinder-Motoren. Jede Gasexplosion führt zu
einem Kopfnicken. Der Rythmus stimmt. Hoffentlich haben die Guten ihre Zähne morgens fest
eingeklebt. Sonst könnten sie im Laufe des Tages
ihr blaues Wunder erleben. Dann crasht‘s.
Eine bomben Rolle als Quälgeister spielen die
Fahrer mit ihren schweren PS Protzen beim
Trecker-Pulling. Die Motoren werden auf vollen
Anschlag hochgedreht. Alles andere wäre auch
92
popelig. Denn die prächtigen Eisenblöcke spielen
nicht Kindergeburtstag. Sie haben ein Ziel: Sie
wollen den Kampf gegen die teilweise deutlich
über 1000 Pferdestärken gewinnen. Manchmal
schaffen Sie’s, landet die zunächst als flotter
Tiger gestartete Zugmaschine als geschlagener
Bettvorleger. Nicht immer. Meist gewinnt der Ziehende, der mit dicken Rußpartikeln seinen Diesel
tiefschwarz verbrennt.
Wir könnten Ihnen noch viel von Dorset vorschwärmen. Aber das sprengt zum einen den
Rahmen dieses Magazins. Und: Wenn Sie bis
jetzt kein „Blut geleckt“ haben, schaffen wir’s
wahrscheinlich sowieso nicht, Sie für Dorset zu
begeistern. Wie sieht’s aus? Gehen Sie mit? Uns
würd’s freuen. Wir sind dabei.
Donnerstag, 29. August
Anreise
Der Boxenstop-Komfortreisebus, die „Charlotte“
macht um 7.00 Uhr Dampf. Natürlich nicht wörtlich. Sie verbrennt vielmehr Diesel, möchte ihre
Reisegäste so schnell wie möglich gen England
befördern.
Ab 6.00 Uhr begrüßen wir unsere Gäste im Boxenstop. Keinesfalls nur mit einem warmen Händedruck. Vielmehr mit Kaffee und ofenfrischen
Brezeln. Diese Stunde Puffer ist ein tolles Angebot. Vor allem für Gäste, die von weit her reisen.
Sie lassen sich nicht bis auf die letzte Minute hinaus, kommen meist zügig nach Tübingen, sollen
keinesfalls vor verschlossenen Türen stehen. Viele
Gäste nutzen die morgendliche Gelegenheit und
schauen die umfangreiche Boxenstop Kollektion
an. Vor allem, wenn sie zum ersten Mal mitreisen.
Im Boxenstop Dampfzimmer können bereits die
ersten Parallelen zu Dorset erlebt werden.
Die „Charlotte“ kennt den Weg nach England
bestens. Er führt über Hunsrück, Aachen, vorbei
an Lüttich nach Brüssel.
Auf dem Weg dorthin servieren wir Ihnen unser
beliebtes Bordfrühstück. Zur Mittagspause einen
warmen Imbiss.
Freitag, 30. August
Zweiter Urlaubstag
Inselsprung
In Aachen bieten wir einen weiteren Zustieg. Gegebenenfalls auch unterwegs. Bitte sprechen Sie
uns darauf an.
Sie haben hoffentlich gut geschlafen, freuen sich
auf einen spannenden Tag in London.
Ihr erstes Ziel ist Brüssel. Dort besuchen Sie die
„Autoworld“. Eines der größten Automuseen in
Europa. Und auch eines der besten. Die Sammlung umfasst 400 Autos, die zwischen 1886
und 1970 hergestellt wurden. Sie gehören zur
Kollektion von Ghislain Mahy, einem der größten Sammler überhaupt. Die Motorräder hat ein
gewisser Monsieur Marcel Thiry zusammengetragen. Das Museum befindet sich in einer ehemaligen Halle der Weltausstellung. Die Sammlung
und das Museum passen optimal zusammen,
ergänzen sich bestens. Bei einer Führung lernen
Sie diese imposante Sammlung kennen.
Danach machen Sie sich weiter auf den Weg zur
Küste. Leider können wir Ihnen den Feierabendverkehr im Großraum Brüssel nicht ersparen. Das
lässt sich nicht ändern.
Die Zielflagge für die Anreise fällt im französischen Calais, im Holiday Inn, mitten in der Stadt
gelegen. Am Abend genießen Sie die ordentliche
französische Küche. Wie wär’s danach noch mit
ein paar Schritten Richtung Fährhafen oder Altstadt? Das tut gut. Denn heute sind Sie schließlich viele Stunden im Bus unterwegs gewesen.
Nach dem Frühstück vom Büffet nehmen Sie die
paar Meter zum Hafen in Angriff. Lohnt sich fast
nicht, dass Sie dazu den Bus benutzen. Sie tun’s
trotzdem. Sie setzen über mit einem Fährschiff
der Reederei P&O Stena. Nach 90 Minuten wird
Ihr Fährschiff am Hafen von Dover festgezurrt. Mit
etwas Glück sehen Sie bereits beim Ablegen die
berühmten weißen Felsen von Dover. „The White
Cliffs“.
Auf schnellem Weg fahren Sie nach London, eine
gigantische Stadt. Auf dem Weg dorthin servieren wir Ihnen den verdienten Mittagsimbiss.
Ellenlang fahren Sie durch einen Stadtteil nach
dem anderen. Ihr Ziel sind die Stadtteile South
Kensington und Knightsbridge mitten im Zentrum. Und: Die ersten Adressen Londons, mit die
teuersten Wohngegenden. Bei der Anfahrt überqueren Sie die Themse, passieren Sie die Houses
of Parliament, den Big Ben, die Westminster Abbey, den Hyde Park und einige weitere Sehenswürdigkeiten. In Südkensington befinden sich
drei der besten Museen Englands. Das Victoria
and Albert Museum, das Natural History Museum und das Science Museum. Sie besuchen das
letztgenannte, ein hochinteressantes Museum,
wo die Jahrhunderte lange Entwicklung, Forschung und Technik im Mittelpunkt steht. Dampfmaschinen, Landfahrzeuge, Luft- und Raumfahrt,
Meteorologie, Navigation, Medizingeschichte. Alles Themen, die Sie keinesfalls mit einem Besuch
packen. Aber die Dampfmaschinen, die frühen
Automobile und Motorräder sowie Lokomotiven,
sollten zu schaffen sein.
Sie alle kennen wahrscheinlich Harrods, Londons
berühmtestes Kaufhaus. Wir bieten Harrods alternativ zum Science Museum an. Sie haben die
berühmte Qual der Wahl. Denn beide Stätten
sind unheimlich spannend. In jedem Fall können
Sie in Südkensington den Takt spüren, der das
Leben dieser Weltmetropole bestimmt. Hier geht
echt was ab.
Sie könnten noch lange in London bleiben. Dafür haben wir viel Verständnis. Aber Sie müssen
weiter Richtung Südwesten. Es sind noch einige
Meilen. Die laufen am Freitagnachmittag nicht so
toll von der Hand. Das wissen wir aus Erfahrung.
Aber da müssen Sie einfach durch. Sie können
sich’s ja bequem machen, in Ihren Schlafsesseln.
Sie übernachten in Poole.
Samstag, 31. August
Dritter Urlaubstag
Steam as much as you can
Das Frühstück gestern Morgen in Calais hatte
bereits einen ordentlich englischen Schlag. Aber
Frankreich ist nicht England. Weiß Gott nicht. Bei
einem „Traditional Full English Breakfast“ lassen
sich die Insulaner so schnell nichts vormachen.
Sie genießen heute Morgen eine Vielfalt, möglicherweise eine Fülle, wie Sie sie eigentlich typischerweise nur in England antreffen. Bedienen
Sie sich ausgiebig, schaffen Sie eine Grundlage
für den Tag. Denn heute sind Sie am Ziel, geben
Sie sich das Great Dorset Steam Fair in Tarrant
Hinton. Halt, noch eins: Vergessen Sie keinesfalls
zum Abschluss beim Frühstück einen Toast mit
typisch englischer Orangenmarmelade. Mit diesem „Gsälz“ sind die Engländer in ihrem Element.
93
Im Komfortreisebus geht’s nach Tarrant Hinton.
Die Dörfer werden kleiner, liegen immer weiter
auseinander. Wenn Sie’s nicht wüssten, würden
Sie hier und heute nicht das weltgrößte Dampfspektakel vermuten. Aber vertrauen Sie uns. Sie
reisen richtig. Schon von weitem sehen Sie die
schwarzen Rauchschwaden. Erinnern Sie sich an
unseren Eingangstext?
Spätestens wenn Sie die „Charlotte“ verlassen,
eröffnet sich Ihnen die Größe und Pracht von
Dorset. Hier ist ordentlich was los. Zig tausend
Besucher strömen zu den Kassenhäuschen.
Machen Sie sich da mal keine Sorgen. Das Gelände ist großzügig bemessen. Da verläuft sich
selbst eine so große Menschenmenge. Sobald
Sie die Kasse passiert haben, sollten Sie in aller
Ruhe einen Überblick gewinnen. Die Topografie
des Geländes lässt es zu. Mehr oder weniger
auf einem Feldherrnhügel lassen Sie Ihren Blick
schweifen, von den Showman’s Engines über die
Dampftraktoren. Das Marktgelände. Die Maßstabdampfmodelle. Die PS- Riesen des TreckerPullings. Autos, Motorräder, landwirtschaftliche
Geräte. Den Rummelplatz mit Riesenrad, Showbühne und Todeswand. Pferdefuhrwerke, Ackergäule. Gerne geben wir Ihnen Tipps, wie Sie das
Gelände am ehesten in den Griff bekommen. Sie
werden viele Meter zurücklegen (müssen). Deshalb sollten Sie in diesem Riesenareal nicht unnötig umherirren. Das wollen wir nicht.
Dorset, wir können’s nochmals betonen, ist eine
Aktivschau. Hier stehen Fahrzeuge nicht nur so
herum, geparkt, ungenutzt. Nein, das verträgt
sich nicht mit der englischen Mentalität. Funktion und Einsatz sind Ehrensache. Am Nachmittag
heizen die stolzen Besitzer ihre Showman’s Engines ein. Aus mehreren Dutzend Kaminen steigt
schwarzer Kohlerauch empor. Ein toller Kontrast
zu den auf Hochglanz gewienerten Prachtmaschinen.
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Teilen Sie sich Ihre Zeit gut ein, trödeln Sie nicht.
Sonst könnte Sie am Ende der „Wolf“ holen.
Dorset kostet Konzentration und Kondition. Letzteres können Sie immer wieder auftanken. Und
zwar im wahrsten Sinne des Wortes, in einem
der zahlreichen Versorgungszelte. An den Zapfhähnen reißt der Guinness Strom fast nicht ab.
Die Zapfer stellen ihren Hahn auf Dauerstellung.
Die Guten „zeichnen“ in den braunen Schaum ein
Kleeblatt, wollen damit Aufmerksamkeit erheischen. Falls Sie noch nie das englische Nationalgericht „fish and chips“ gekostet haben, sollten
Sie dies heute nachholen. Das passt zu England.
Erst recht zu Dorset, wo Traditionen extrem hoch
gehalten werden.
Noch ein Tipp: Auf dem Rummelplatz wird allerhand geboten. Motorradfahrer stürzen sich todesmutig in ihre Wand. Sie nennen sie deshalb
auch „Wall of Death“. Tänzerinnen schmeißen
was nur geht ihre, oftmals nur suboptimal geformten Schenkel, in die Höhe, reißen ihre bunten
Röcke hoch, springen in den Spagat, zeigen ihren
Allerwertesten. Allerdings züchtig bedeckt. Eine
Fahrt im Riesenrad lohnt sich mehrfach. Denn von
dort oben liegt Ihnen Dorset und die British Country Side, mehr oder weniger zu Füßen.
Um 18.00 Uhr bieten wir die erste Rückreise zum
Hotel an. Wer länger in Dorset bleiben möchte,
kann auf den 21.00 Uhr Transfer warten. Denn
Spätestens wenn die Dunkelheit Dorset fest im
Griff hat, kommt eigentlich der emotionalste Abschnitt dieses Treffens. Die Shoman’s Engines
haben sich warm gelaufen, haben mächtig Druck
im Kessel, treiben ihre Generatoren an, produzieren kräftig Strom. Zwar kommt auch in Dorset der Strom aus der Steckdose aber dahinter
steckt ein stählerner Koloss, der sein Schwungrad mächtig rotieren lässt und dem es völlig egal
ist, ob sein Strom grün, blau, oder welche Farbe
auch immer trägt. Allein die Kilowatt zählen. Alles
andere ist nachrangig. Der Kirmesplatz wird hell
erleuchtet, gibt eine Vorstellung von der Zeit, in
der das Licht einer trüben Funzel bereits Luxus
war. Was mögen die Menschen seinerzeit wohl
ob dieser Lichterpracht empfunden haben?
Keiner soll hungern. Das gilt immer. Auch heute.
Die Gäste des ersten Transfers werden zu einem
weiteren Menü im Hotel eingeladen. Die anderen
Gäste müssen ebenfalls nicht darben. Sie reisen
ja mit Boxenstop. Wir sorgen gerne vor.
Um 21.00 Uhr startet der zweite Transfer. Satt
über 10 Stunden konnten Sie Dorset inhalieren,
für schöne und bleibende Erinnerungen sorgen.
Glauben Sie’s uns: Um 21.00 Uhr reicht’s auch
Ihnen. Ihre Füße danken mehrfach.
Sonntag, 01. September
Vierter Urlaubstag
Tag der Entscheidung
Jawohl liebe Gäste, heute müssen Sie sich erneut entscheiden. Dampf oder KulTour. Wir
machen’s Ihnen zugegebenermaßen nicht leicht.
Denn unsere KulTour hat es gewaltig in sich. Sie
besuchen ein „Muss“, Stonehenge und das nicht
weniger interessante Salisbury. Ganz schön fies,
was wir heute von Ihnen verlangen.
Nach dem Frühstück, einem erneuten „Traditional Full English Breakfast“, geht’s zunächst wieder nach Tarrant Hinton zum Great Dorset Steam
Fair. Hier trennt sich die Truppe. Die einen verlassen den Bus, ziehen sich nochmals richtig Dampf
in ihre Kiemen. Die anderen bleiben sitzen, fahren
zunächst nach Stonehenge, Großbritanniens bekannteste Megalithen Kultstätte. Bis heute weiß
die Wissenschaft nicht genau, was Menschen
bereits 3000 Jahre vor Christi zu diesem Kraftakt veranlasst hat. Eins ist sicher: Die immensen,
tonnenschweren Steine sind exakt auf Untergang
und Aufgang der Sonne zur Sonnwende ausgerichtet. Wer Stonehenge noch nicht besucht hat,
sollte heute die Gelegenheit am „Stein“ packen.
Auf diese Steine können Sie zwar nicht bauen.
Aber Sie werden sich der Faszination von Stonehenge nicht entziehen können.
Mit Salisbury setzen wir zwar keinen drauf. Ist
nach Stonehenge auch fast nicht möglich. Aber
die Hauptstadt der Grafschaft von Wiltshire, mit
ihrer berühmten großen Kathedrale, einem Meisterwerk der Frühgotik, in wunderschöner, freier
Lage, ist ein klassisch englisches Städtchen.
Die Kathedrale, der erste große Sakralbau der
englischen Gotik, ist das eine. Die Bürgerhäuser im elisabethanischen und georgianischen
Stil und die Altstadt am Ufer des Avon, sind das
andere. Ob Sie einen kleinen Bummel durch die
Ladenstraße, einen ruhigeren im Park oder sich
ganz britisch zu Tee und Scones niederlassen
entscheiden Sie. Genießen Sie den Aufenthalt in
Salisbury, fühlen sich wohl.
Solange die KulTour-Gäste Salisbury besuchen,
düst die „Charlotte“ zurück nach Tarrant Hinton.
Zusammen mit den „Steamern“ geht’s zurück
nach Salisbury. Und danach gemeinsam, vorbei
an London, an die Küste, nach Hythe.
Sie übernachten im Grand Hotel Imperial****, nur
einen Steinwurf vom Ärmelkanal entfernt. Englischer Plüsch soweit das Auge reicht. In großen
Maßen. Zum Glück größtenteils frisch renoviert
aber ohne dass es an Atmosphäre eingebüßt hat.
Heute Abend wird Ihnen Ihr Menü serviert. Die
Küche des Imperial ist bekannt für ihre angesehene Kochkunst.
Dieses Hotel hat außerdem einen schönen Pub.
Den müssen Sie besuchen. Auch weil Boxenstop
Sie zu einem Pint of Guinness einlädt. Das muss
sein. Der einstige Werbeslogan „A lovely day for
a Guiness“ nehmen wir uns zu Herzen. Es passt
ja auch wirklich. Heute Abend besonders. Sie haben in den letzten Tagen so viel Schönes erlebt.
An Gesprächsstoff mangelt es fürwahr nicht.
Montag, 02. September
Heimreise
Unsere Leistungen
Bye-bye Dorset. Bye-bye England. Das englische
Frühstück im Imperial Hotel schließt nahtlos an
das Abendmenü an. Sie stärken sich nochmals
kräftig, es geht ja nicht nur über den Kanal. Sondern vor allem auch über Calais, Brüssel, Aachen
zurück nach Tübingen. Bei der Fährpassage
nach Frankreich müssen Sie die Stunde zurückgeben, die Sie sich am Freitag bei der Überfahrt
zusätzlich gegönnt haben. In Calais gilt wieder
Mitteleuropäische Zeit. Wir haben die Insel nun
endgültig hinter uns gelassen.
· Hotel Holiday Inn**** Calais
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
Gegen 23.00 Uhr erreichen Sie die Endstation,
das ganz in der Nähe vom Boxenstop liegende
Universitätsparkhaus. Hier können Sie auf Kosten des Boxenstop Ihren PKW die gesamte Zeit
über parken. Wenn Sie aus dem Parkhaus herausfahren, ist die Reise nach Dorset, nach Merry Old England, endgültig Geschichte. Schade?
Einerseits hoffentlich, andererseits: 2014 glühen
die Kessel in Dorset wieder auf ein Neues.
· Hotel Premier Inn Poole North
2 x Übernachten, Frühstück vom Buffet, Menü
· Hotel Mercure Hythe Imperial**** Hythe
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Calais - Dover - Calais, Fähre
· Steam Fair Dorset, Samstag
· Steam Fair Dorset, Sonntag
oder KulTour: Stonehenge und Salisbury
· Autoworld Brüssel, Führung
· Science Museum London
oder Harrods London
·Bordfrühstück
· Picknick, Kaffee und Kuchen
·Reisebegleitung
· Komfortbusreise (4-Sterne)
Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
v765,v175,-
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Beaulieu - Autojumble
Aladdin’s Zauberland
Im Park von Lord Montagu of Beaulieu
05. bis 09. September
Komfortbusreise
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Eines muss man den Engländern lassen: Ihr ausgeprägtes Geschichts- und Traditionsbewusstsein, ihren Hang zur Vergangenheit, für‘s Bewahren des Alten. Da sind sie (nahezu) unschlagbar.
Für uns Kontinentaleuropäer ist der heutige Morgen erst Vergangenheit. Diese Erkenntnis ist in
England umstritten. Da gibt’s einige, für die ist
heute schon Vergangenheit. Für ein paar Wenige,
das müssen wir jetzt fairerweise zugestehen, ist
gestern Heute. Sie glauben immer noch, England
sei eine Weltmacht. Sei’s drum. Lassen wir ihnen
ihren Glauben. Die Wahrheit kann so grausam
sein. Die Menschen hier schwelgen jedenfalls
gerne in der Vergangenheit. Kein Wunder. Da
weiß man genau, wie’s gelaufen ist. Dagegen ist
ein Blick in die Zukunft immer so schwierig, hochgradig unsicher.
Die Engländer haben also zu Althergebrachtem
seit jeher eine andere Beziehung als wir. Zum
Beispiel zu alten Autos, Motorrädern oder auch
sonstigen Maschinen. Bevor sie etwas achtlos
wegwerfen oder gar verschrotten, findet sich
irgendwo ein Plätzchen zum Abstellen. Sie vertrauen darauf, dass der Tag kommen wird, an
dem sich viele, Mitleid erheischend, an ihren Kopf
fassen und sich fragen, weshalb sie vor Jahren
das mittlerweile (wieder) gute Stück dem Schrotthändler Preis gegeben haben. Oftmals gehen die
Engländer auch richtig raffiniert zur Sache. Sie
verhindern, dass etwas alt und dadurch nutzlos
wird. Zum Beispiel bei Rennautos und -Motorrädern. Sobald diese Fahrzeuge bei aktuellen
Meisterschaften nicht mehr konkurrenzfähig sein
können, wird eine (historische) Rennklasse ge-
schaffen. Dort kann wieder flott gerannt werden
- meist mit, oder gegen die Gegner von einst. Jedenfalls wurde der Gedanke, ein solches Renngerät endgültig auszumustern, bekämpft. Es wird
gefahren, gefahren, gefahren. Und selbst wenn
der Gedanke über die Trennung reift, scheidet
der Schrotthändler aus. Dann wird das Fahrzeug
in einem der zahlreichen englischen Oldtimermagazine oder auf einem Teilemarkt „verscheppert“.
Aber Schrottpresse? Nie!
Eine andere Erklärung können wir für die Fülle an
alten Dingen, vor allem an Teilen, aber auch Automobilia nicht finden.
Es verwundert nicht, dass die Engländer schon
viel früher als wir zu Teilemärkten eingeladen
haben. Gut, die Veterama, einst der „VeteranenFugger“. Organisiert von dem Oldtimerurgestein
Winfried Seidel, darf ebenfalls auf eine lange
Geschichte zurückblicken. Aber sie ist kürzer als
die des Autojumble in Beaulieu und anderer englischer Märkte. Alljährlich, am zweiten Septemberwochenende, pilgern Heerscharen von Liebhabern und Sammlern durch den Park von Lord
Montagu of Beaulieu, im Süden der britischen
Insel, im New Forest gelegen. Für das Boxenstop
eine der schönsten Gegenden mit der England
aufwarten kann. Dies will was heißen. Denn mit
landschaftlichen Schönheiten ist die Insel reichlich gesegnet.
Im letzten Jahr haben über 50.000 Besucher die
Eintrittshäuschen passiert. Darunter auch, wie
alle Jahre zuvor, Boxenstop Gäste. Beaulieu ist
zwar fest in englischer Hand, aber französische,
niederländische und deutsche Sammler sind
mittlerweile stark auf dem Vormarsch. Das gefällt
nicht allen. Ein englisches Oldtimer Magazin hat
das Thema „visitors from abroad“ thematisiert.
Auch das ist typisch englisch. Am liebsten würden viele alles im Land behalten. Es gab schon
einmal vor etwa 20 Jahren eine Kampagne in einschlägigen Oldtimerkreisen, nichts ins Ausland zu
verkaufen. Soweit ist es gottlob nie gekommen.
Am Ende siegt halt doch die Macht des Geldes.
Unsere Landsleute bringen dies auf eine kurze
Formel: Die letzte Mark zählt.
Der Autojumble in Beaulieu kann teuer werden.
Verdammt teuer sogar, wenn man allein den
Mittelabfluss betrachtet. Denn das Angebot ist
außergewöhnlich umfangreich, gut, keinesfalls
„Kruscht“. Komplettfahrzeuge, seien es Autos,
Motorräder, Fahrräder, original Ersatzteile, Reproduktionen, Gemälde, Bücher. Hier werden viele
Geschmäcker bedient. Auch mit ganz alten, ausgefallenen Teilen. Immerhin wurde im letzten Jahr
ein originaler Bugatti Motorblock vom Typ 40 angeboten. Den finden Sie heute auch nicht mehr an
jeder Ecke - falls es überhaupt je einmal so war.
Beaulieu artet für das Boxenstop Team meist in
eine „Tortur“ aus. Die Versuchung, den Geldbeutel weit zu öffnen und die englischen Pounds unter die Menschheit zu streuen, ist immens. Vor
allem, wenn man nicht auf etwas Spezielles fixiert
ist, sondern einen breit angelegten Geschmack
hat, den die Engländer ohne Rücksicht auf Verluste bedienen können.
Das Marktgelände an sich ist schon eine Wucht.
Über 2000 Stände sind fein säuberlich in „Fields“
geordnet. Jeder Stand hat eine feste Nummer,
was das Auffinden erheblich erleichtert. Die Stimmung ist toll, selbst wenn es einmal ausnahmsweise regnen sollte. Das ist im Monat September
allerdings eher ungewöhnlich. Meist scheint eine
warme Spätsommersonne, sorgt mit für das unvergleichliche Ambiente. Engländer sind freundlich, hilfsbereit, besonders wenn sie ein Geschäft
wittern. Aber nicht aufdringlich. Die Preise sind fair,
unterscheiden sich nicht von denen auf unseren
Märkten. Es sei denn, das englische Pfund ist wie-
der einmal schwach, fördert die Euro-Einkaufslust.
Eine solche Entwicklung zeichnet sich derzeit allerdings nicht ab. Vielleicht auch ganz gut so.
Die Verkaufsstände sind das Eine. Die Gastronomiezelte das Andere. Diese Stände werden um die
Mittagszeit belagert. Vor allem die Guinness-Anbieter. Dieses ölige Gebräu aus Irland, mehr oder
weniger eine flüssige Nahrung für Erwachsene,
wollen sich viele geben. Leider sind die „Fish and
Chips“-Stände immer mehr im Rückzug. Amerikanische Fast Food Stände machen das Rennen.
Was ist nur mit Euch Engländern los …
Eine Bank, meist Barclays hält in ihrem Container
englische Pounds bereit. Sehr viele sogar. Denn
in Beaulieu werden richtig Geschäfte gemacht.
Wer ein schönes Teil ergattert, hat die Möglichkeit, es in einem großen Zelt sicher zu deponieren. Am Ende des Markts, wenn die Füße von
den vielen Stunden Arbeit schon schmerzen,
bringt ein „Delivery Service“ das frisch Erworbene
zu den Parkplätzen. Ein tolles Angebot das es zu
schätzen gilt.
Im letzten Jahr war ein guter Gast seit Jahren wieder einmal in Beaulieu. Vor der Reise, und auch
sonst, hat er immer wieder versucht, ernsthaft zu
erklären, dass er nichts mehr benötige, nichts mehr
kaufen wolle. Nach der Reise stand vieles in einem
anderen Licht. Er war so heiß, dass er Zeitschriften, Magazine, Internet und alles durchforstet hat,
wegen Vorkriegsteilen. Vor kurzem hat er per Internet in St. Andrews einen Matchless V Motor für
einen Threewheeler gekauft. Damit ist die Richtung
vorgegeben. Ja, Beaulieu kann gefährlich werden,
süchtig machen. Andererseits: Die Summe aller
Laster ist immer dieselbe. Dann lieber eins richtig,
wie zwanzig „halblebig“. Sehen Sie das auch so?
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Eine Komfortbusreise mit Boxenstop hat viele
Vorteile. Zum Beispiel, wenn es um Transportfragen geht. Denn in den großen Gepäckluken unserer „Charlotte“, unseres 4-Sterne Komfortreisebusses, findet sich immer noch ein Plätzchen,
selbst für sperrige Teile. Im „Bauch“ dieses Mercedes Benz Omnibusses haben schon Motorräder, Motoren, Motorhauben, den weiten Weg in
ihre neue Heimat angetreten. Wer England besucht, ist froh darüber, dass die Engländer der
Europäischen Union (noch) angehören. Hoffen
wir, noch lange. Denn der Teiletransport gestaltet sich völlig problemlos. Kein Zöllner stellt sich
in den Weg. Fragt Unangenehmes. Der Warentransport innerhalb der EU unterliegt grundsätzlich keiner Beschränkung.
Jetzt haben wir Ihnen ziemlich viel von Beaulieu und
England vorgeschwärmt. Nun wollen wir mal in medias res gehen, wie die Lateiner zu sagen pflegen.
Donnerstag, 05. September
Anreise
Der Boxenstop-Komfortreisebus macht sich um
7.00 Uhr auf den Weg. Der Startschuss erfolgt
vor dem Boxenstop Museum. Denn dort treffen
unsere Gäste ab 6.00 Uhr ein. Diese Stunde Puffer ist Gold wert. Vor allem für Gäste, die von weit
her reisen und sich nicht auf die letzte Minute
hinauslassen wollen. Wir empfangen alle Gäste
mit ofenfrischen Brezeln und Kaffee. Die PKW
unserer Gäste werden im nahegelegenen Universitätsparkhaus geparkt. Dort stehen sie sicher
unter Dach. Die Parkgebühren gehen zu Lasten
des Boxenstop. Das gehört sich so.
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Um 7.00 Uhr geht’s endgültig los. Über die Autobahn führt der Weg Richtung Westen nach
Aachen. Unterwegs bieten wir unser beliebtes
Bordfrühstück mit Kaffee an. Später einen warmen Mittagsimbiss. Weshalb über Aachen? Viele
unserer Gäste wohnen im Westen und Norden
unserer Republik. Es wäre nahezu hirnrissig,
wenn wir von diesen Gästen erwarten würden,
dass sie nach Tübingen reisen. Nein, wir kommen entgegen, bieten in Aachen gerne einen
Zustieg. Sprechen Sie uns gegebenenfalls auf
weitere Zustiege an.
Ihr erstes Ziel ist das belgische Mechelen, wenige
Kilometer von Brüssel entfernt. Sie besuchen ein
Spielzeugmuseum, das eigentlich jedem etwas
bietet. Auf großzügigen 10.000 Quadratmetern
erleben Sie die Welt des Spielzeugs. Mehr oder
weniger aus der gesamten Welt. Dieses Museum
gehört zu den bedeutendsten Spielzeugmuseen
Europas. Vor allem seine Kirmes- und Zirkusnummern begeistern.
Sie lernen dieses Museum bei einer Führung
kennen. Am Morgen das Boxenstop, am Mittag
Mechelen. Das ist eigentlich fies. Denn in beiden
Einrichtungen wird die Kauflust, das Besitzenwollen, begünstigt.
Nach Mechelen setzen Sie Ihre Reise gen Ärmelkanal fort. Hoffentlich können wir Ihnen die Rush
Hour um Brüssel ersparen. Sie übernachten rund
40 km vor Calais, in einem schönen familiengeführten Hotel, einer richtigen Wohlfühloase. Die
Küche, die französische, genießt einen exzellenten Ruf. Sie wird ihn heute Abend bei den Boxenstop Gästen fest untermauern.
Freitag, 06. September
Zweiter Urlaubstag
Die Insel ruft. Jawohl, heute setzen Sie mit einem
Fährschiff der Reederei P & O Ferries über. In Calais entern Sie den riesengroßen Schiffsschlund,
nehmen die 90 Minuten dauernde Fährpassage
unter Kiel. Mit etwas Glück sehen Sie bereits von
weitem die weißen Kreidefelsen von Dover. Hoffen
wir, dass wir auch dieses Jahr wieder so großes
Glück mit dem Wetter haben. Schon von weitem
winkten wir 2012 auf dem Außendeck den bis zu
106 m hohen „White Cliffs“ von Dover zu.
Sobald das Fährschiff in Dover festgezurrt ist,
starten Sie durch. Ohne Hektik. Sie haben Zeit.
Deshalb fahren Sie entlang der Küste. Zunächst
allerdings nicht allzu weit. Denn der erste Programmpunkt erwartet Sie im kleinen Städtchen
Hythe. Dort befindet sich der Sackbahnhof der
Romney Hythe & Dymchurch Railway. Eine skurrile Bahn, die von hier nach Fahrplan verkehrt.
Angeblich handelt es sich um die schmalste
Spurweite mit regelmäßigem Linienverkehr. Sie
zwängen sich in einen der niederen Personenwagen, warten gespannt darauf, bis der Lokomotivführer Dampf in die Zylinder gibt. Der Zug
setzt sich mit Zischen und Fauchen in Bewegung, kommt ordentlich auf Touren. Rattert durch
die weitgehend unberührte Natur der Romney
Marsh, so richtig hinten herum. Dieser Zug ist
eine Show, typisch englisch. Nach gut 25 Kilometern, für Sie viel zu früh, quietschen die Bremsen, hält der Zug in der Endstation Dungeness,
kurz vor seinem Prellbock. Gebückt machen Sie
sich aus dem Abteil, schütteln innerlich anerkennend den Kopf, so etwas gibt es halt doch nur in
England. Am Boxenstop-Komfortreisebus erwartet Sie ein weiteres Picknick. Sie sollen sich von
A bis Z wohl fühlen. Hunger würde da nur stören.
Kommt nicht in Frage.
Entlang der Küste geht’s weiter, Sie passieren
Rye, eine der fünf berühmten Hafenstädte (Cinque Ports). Danach Eastbourne und als Pflichtstopp Beachy Head. Hoch über dem Meer, so
um die 175 m, bietet sich Ihnen ein fantastischer
Ausblick. Sie sollten sich den kurvigen Klippenweg geben. Zumindest so weit, bis Sie den, zu
Füßen der Kreideklippen errichteten, 44 m hohen, rot-weiß gestreiften Leuchtturm, als beliebtes Fotomotiv vor die Linse bekommen. Vorbei an
den „Seven Sisters“, in einem ganz lieblichen Teil
Englands gelegen, ist Brighton Ihr nächstes Ziel.
An dem bedeutendsten englischen Seebad kommen Sie nicht ungestraft vorbei. Geht nicht. Mit
dieser Stadt und seiner weit ins Meer hinausragenden Pier, könnten Sie sich den lieben langen
Tag beschäftigen. Diese Zeit haben Sie nicht.
Aber genügend für einen Spaziergang durch
die schmalen Gassen, die „Lanes“, welche an
das ehemalige Fischerdorf erinnern. Brighton ist
ein gefährliches Pflaster. Wir kennen hier einen
Modellshop, den wir regelmäßig mit den Gästen unserer Reise zum London to Brighton Run
besuchen. Da ist schon manches Pfund von der
Hosentasche auf den Verkaufstresen gewandert.
Sie können ja schon einmal für Beaulieu üben.
Am späten Nachmittag geht’s auf kurzem Weg
Richtung Bournemouth, ebenfalls ein bemerkenswertes Seebad.
Sie übernachten in Bournemouth. Am Abend
beim Abendmenü liegt massig Gesprächsstoff
vor. Vor allem die Dampfzugfahrt. So etwas haben Sie wahrscheinlich noch nicht erlebt.
Samstag, 07. September
Dritter Urlaubstag
Sie haben hoffentlich gut geschlafen, stehen auf,
spüren in Ihnen ein bestimmtes Gefühl. Heut
könnt’s klappen. Ja, heute könnten Sie das seit
langem gesuchte Teil in Beaulieu finden. Beim
„Traditional Full English breakfast“ ist eine gewisse Anspannung förmlich zum Greifen. Die Gentlemen stehen meist unter Jagdfieber. Kann man
gut erklären und nachvollziehen. Wer Beaulieu
besucht, möchte auch eine bleibende, meist metallene Erinnerung mitnehmen.
Das Frühstück sollten alle trotzdem in Ruhe genießen. Denn was die Engländer bereits morgens auftischen, haut einem schier den Magen
um, zumindest einem Mitteleuropäer. Rührei,
Schinken, Speck, Würstchen, Bohnen, Tomaten,
Pilze, Toast, Marmelade, auf gut Schwäbisch
„Gselz“, süße Stückchen. Das alles zusammen
braucht Volumen, da kann ein ordentliches Feinkostgewölbe nicht von Schaden sein. Apropos
Würstchen. Sie würden glatt als Gruß aus dem
Schwarzwald durchgehen. Denn das meiste Sägemehl vom "Black Forest" wird an englische
Metzgereien verkauft. Klar, ist natürlich Quatsch.
Aber diese Würstchen erinnern irgendwie an
Sägemehl, schmecken aber trotzdem gut. Wir
zählen zu ihren Fans. Sie auch? Sie haben’s
wahrscheinlich gestern mitbekommen. Ihnen
wurde eine Stunde geschenkt. In England gehen
auch sinnbildlich die Uhren anders, eine Stunde
nach. Sie sollen ja mit bei den ersten Gästen in
Beaulieu sein. Deshalb geht’s gegen 8.00 Uhr im
Komfortreisebus mitten durch den New Forest
mit seinen freilaufenden Pferden. Der Name ist
eigentlich falsch. Denn allzu viele Bäume sehen
Sie nicht. Die meisten wurden vor Jahrhunderten
abgeholzt, mussten für den Schiffsbau herhalten. Aber diese Heidelandschaft mit ihren kleinen Seen versprüht eine tolle Atmosphäre. An
jeder Ecke lässt Rosamunde Pilcher grüßen. Auf
der Fahrt gehen Sie nochmals Ihre Einkaufsliste
durch. Habe ich auch ja nichts vergessen. Die
Liste ist das Eine, Ihre englischen Pounds und Ihr
„Purse“ das Andere. Machen Sie sich mal keine
Sorgen. Falls Ihnen die Papierscheine zu Neige
gehen: Am Bankschalter in Beaulieu erhalten Sie
gerne Nachschub.
Für den Besuch empfehlen wir Ihnen einen Rucksack. Der kann wirklich nicht schaden, ist ein treuer
Teileträger, beeinträchtigt Sie nicht beim Suchen.
Die Engländer haben Busreisegäste, insbesondere die des Boxenstop, stark ins Herz geschlossen. Überall, auch in Beaulieu. Denn Reisebusse
dürfen fast bis zum Kassenbereich vorfahren. Da
trifft’s die PKW Fahrer richtig hart. Sie haben oft
noch weite Wege zurückzulegen bis sie ihr Eintrittsbilett erwerben können. Das geht ja noch am
Morgen. Aber abends, wenn alle viele Stunden
auf ihren Füßen umhermarschiert sind, kann das
ganz schön herb werden und weh tun. Noch ein
Vorteil für Sie: Die Individualgäste müssen oftmals lange an den Kassenhäuschen anstehen.
Allerdings äußerst diszipliniert. Gedrängelt oder
geschubst wird nicht. „Queueing“ ist angesagt.
Für Busgäste wird ein besonderer Schalter geöffnet. Dort gibt’s „ratz-fatz“ die nicht gerade billigen Eintrittskarten. Aber auch das soll nicht Ihr
Problem sein.
Vor 10.00 Uhr ist das Marktgelände „closed“.
Da sind die Veranstalter gnadenlos. Alle müssen
warten, richtig artig, bis das erste Gatter geöffnet wird. Die Stimmung ist relaxed. Hektik kennt
man hier nicht. Man spricht, unterhält sich, lacht.
Sobald „die letzte Hülle“ fällt, stürmen die ersten
Besucher laut johlend Richtung Markt. Wahrscheinlich ist es mehr Gestik als Inhalt. Denn die
meisten Besucher ficht das nicht. Sie lassen sich
Zeit, schlendern gemächlich in das Marktgelände. Alle wissen, es dauert lange, bis alle Stände
leer gekauft sind. Wird wahrscheinlich nie jemand
erleben. Dafür ist das Angebot viel zu üppig.
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Sie haben’s wirklich gut. Sie brauchen sich eigentlich um nichts Gedanken machen. Stellen Sie
sich doch bitte einmal vor, Sie wären im eigenen
PKW hierher gereist. Auf dem Markt würden Sie
das sperrige Teil, hinter dem Sie seit vielen Jahren her sind, das Sie schon in Träumen verfolgt
hat, finden. Bezahlbar wäre es auch noch. Aber:
Wie befördern Sie es zurück nach Deutschland?
Natürlich würden Sie’s lösen. Aber eine mittelprächtige Aktion wäre sicher notwendig. Für die
Boxenstop Reisegäste entfällt dieser Stress. Die
„Charlotte“ steht Ihnen stets zu Diensten.
Sie haben richtig Zeit. Mit rund acht Stunden ist
das Marktgelände zwar nicht zu packen, aber
dafür Ihre Kondition. Die lässt einfach nach, wie
bei jedem guten Dauerläufer.
Ein solcher Markt kann das friedliche Eheleben
schon gefährden. Vor allem, wenn beide zusammen gehen. Kann ja auch ganz schön anstrengend werden, wenn die bessere Hälfte mehr oder
weniger an jedem Stand innehält und nach irgendetwas „kruschtelt“. Da kommt für den anderen schnell Langeweile auf. Das wollen wir absolut nicht. Wir finden Langeweile doof. Nicht nur in
Beaulieu. Immer und überall. Deshalb bieten wir
am Samstag gerne unsere KulTour an. Alle sollen
ihrem Vergnügen nachgehen. Die einen in Beaulieu. Die anderen auch. Aber nicht hier. Wohin führt
die KulTour? Diesmal nicht nach Stonehenge
oder Salisbury. Auch nicht nach Portsmouth.
Winchester, die ehemalige Hauptstadt des Königreichs ist angesagt. „Eine angenehme Stadt,
bereichert durch eine wunderschöne Kathedrale,
umgeben von saftigen Wiesen“ - so hat Anfang
des 19. Jahrhunderts ein englischer Romantiker
voller Begeisterung das, harmonisch in die Southdowns eingebettete, Winchester beschrieben.
Diese Stadt mit ihrer Kathedrale ist sehenswert
100
und immer für einen Besuch gut. Erinnern Sie
sich auch noch an den Schlager Winchester
Cathedral? Der geht Ihnen sicher beim Besuch
flott über die Lippen. Die Altstadt, das Castle mit
dem runden Tisch von King Arthur, das College,
alles zusammen wird Sie begeistern. In jedem
Fall müssen Sie bei der Marienkapelle die Statue
des Tiefseetauchers William Walker aufsuchen.
Dieser Mann hat ab 1905 fünf Jahre lang mehr
oder weniger in einer einzigartigen Aktion den absinkenden Teil der Kathedrale stabilisiert. Walker
muss ein Fanatiker gewesen sein. Denn mit bloßen Händen hat er das verrottete Holz des alten
Fundaments weggerissen und es durch Beton
ersetzt. Solche Nummern kommen in England
immer gut an. Diese Menschen werden Zeit lebend verehrt, nicht vergessen.
Stolz den anderen, aber vor allem ihrer Ehefrau
vor. Bei einem Gläschen Sekt stoßen alle auf einen schönen Tag an. Die Sonne hat ihren Horizont längst überschritten. Sie überzieht den New
Forest mit einem warmen, leicht violetten Rot.
Ein schöner Tag neigt sich dem Ende zu, das
können Sie zu diesem Zeitpunkt bereits feststellen. Selbst wenn ein weiteres gutes Abendmenü
noch vor Ihnen liegt.
Sonntag, 08. September
Vierter Urlaubstag
Sie lernen Winchester bei einer Stadtführung
kennen. Vielleicht sogar auch etwas lieben. Sie
haben Zeit, auch für einen Pub. Steuern Sie
mal den altehrwürdigen Pub „Wykeham Arms“
an der Ecke Cannon/Kingsgate Street an. Der
Pub passt bestens in seine Umgebung. Erinnern
Sie sich noch an den Beginn dieses Reiseprogramms. Traditionen haben für Engländer eine
große Bedeutung, werden hoch gehalten. Sie
werden’s erleben.
Einen Tag Beaulieu sollte sich jeder geben. Denn
ein bisschen Mitreden sollte Mann/Frau schon
können. Vor allem der Park ist eben nicht nur
Marktgelände. Da ist das Schloss vom Hausherrn, dem Lord Montagu, das besichtigt werden kann. Da sind seine schönen Gärten. Aber
vor allem das National Motor Museum. Wir
behaupten’s schon immer: Engländer können
Menschen besser unterhalten wie die restlichen
Europäer. Im National Motor Museum wird der
Beweis angetreten. Einfach phantastisch, wie
hier Szenen nachgebildet werden. Vor allem die
alte Werkstatt, mit ihren tausend Döschen und
Teilen, ist schlichtweg sensationell.
Irgendwann müssen Sie Winchester den Rücken
kehren. Das ist vielleicht auch gut so. Sonst kauft
Ihre männliche Begleitung möglicherweise in seiner
Verzweiflung das gesamte Marktgelände auf. Muss
ja nicht sein. Kostet doch eine ordentliche Stange.
Der Park ist mit einer Monorail, einer Hochbahn,
gut erschlossen. Bevor Sie Ihre Füße platt laufen, nutzen Sie den Zug in luftiger Höhe. Selbst
durch das Nationale Motor Museum schweben
die Gondeln.
Auf dem Parkplatz findet die große Familienzusammenführung statt. Die Beaulieu-Gänger sind
glücklich aber groggy. Die Winchester Besucher
weniger groggy, aber auch glücklich. Sie machen
sich auf den Rückweg zum Hotel. Aber nicht direkt. Das wäre nicht gut. Mitten im New Forest
gibt’s noch ein kleines Päuschen. Die Jäger vom
Autojumble stellen ihre Trophäen bei der sogenannten Trophäenschau aus. Führen sie voller
Lord Montagu lebt nicht schlecht. Das kann man
wirklich nicht behaupten.
Wenn Sie Ihre bessere Hälfte beim „Jagen“ nicht
begleiten wollen, sollten Sie um die Mittagszeit
einen Treffpunkt vereinbaren. Sie sitzen an einer
Böschung, genießen das englische Fast Food,
ein Bier, beobachten das liebenswürdige Treiben.
Hier gibt’s wirklich keine Hektik. Jede Brotzeit ist
den Engländern heilig - wie uns.
Gegen 16.00 Uhr blasen wir zur Rückfahrt, von
der Küste bei Beaulieu an die Küste bei Dover.
Ihre letzte Nacht dieser Reise verbringen Sie in
Hythe, im 4-Sterne Mercure Grand Hotel Imperial. Sie passieren den Bahnhof, wo Sie am Freitag
losgedampft sind. Ihr Hotel liegt nur einen Steinwurf vom Meer entfernt. Es ist immer ein schöner
Abschluss einer jeden Englandreise. Dieses Hotel
hat viel Charme, ist plüschig, versprüht mächtig
englischen Charme.
Die Küche ist über jeden Zweifel erhaben. Sie haben die Wahl zwischen drei Gerichten. Ihr Menü
wird in der Küche frisch zubereitet, von Köchen,
die ihr Handwerk wirklich verstehen. Und trotzdem ist in England immer Vorsicht geboten, in
welcher Form das „Steak“ dann schlussendlich
auf dem Tisch landet.
Zum Abschluss der Beaulieu Reise lädt Boxenstop
in den hauseigenen Pub ein. Der ist richtig gemütlich. Mit hohen Lehnsesseln, Jagdszenen an den
Wänden und dunkler Holzverkleidung. Englischer
geht’s nicht. Da schmeckt das Guinness, das wir
gerne jedem spendieren, noch viel besser.
Montag, 09. September
Heimreise
Das englische Frühstück im 4-Sterne Mercure Hotel Imperial in Hythe steht dem Menü am
Vorabend in Nichts nach. Noch ein letztes Mal
genießen Sie „Baked Beans“ und deftige Würste
schon zu früher Stunde und treten so die Heimreise an. Es geht ja nicht nur über den Kanal,
sondern den ganzen Weg über Brüssel und Aachen zurück nach Tübingen. Während der Fährpassage nach Frankreich müssen Sie die Stunde zurückgeben, die Ihnen am Freitag bei der
Überfahrt zusätzlich gegönnt wurde. In Calais gilt
wieder Mitteleuropäische Zeit. Sie kommen dem
Alltag immer näher.
Gegen 23.00 Uhr erreichen Sie die Endstation,
das ganz in der Nähe vom Boxenstop liegende
Universitätsparkhaus. Hier können Sie auf Kosten des Boxenstop Ihren PKW die gesamte Zeit
über parken. Die einzige Frage, die jetzt noch
offen bleibt ist, ob die gesammelten Schätze,
die sicher von der „Charlotte“ nach Deutschland
überführt wurden auch im privaten Gefährt Platz
finden. Aber es findet sich immer eine Lösung!
Wenn Sie aus dem Parkhaus herausfahren, ist
die Reise nach Beaulieu endgültig Geschichte.
Unsere Leistungen
· Hostellerie des 3 Mousquetaires**** Aires-sur-la-Lys
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· The Cliffside Hotel Bournemouth
2 x Übernachten, Frühstück, 2 x Menü
· Mercure Hythe Imperial**** Hotel Hythe
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Calais - Dover - Calais, Fähre
· Beaulieu Autojumble, Eintrittskarte Samstag
oder KulTour: Winchester, Stadtführung
· Beaulieu Autojumble, Eintrittskarte Sonntag
· Spielzeugmuseum Mechelen, Führung
· Romney Hythe & Dymchurch Railway, Fahrkarte
·Bordfrühstück
· Picknick, Kaffee und Kuchen
·Reisebegleitung
· Komfortbusreise (4-Sterne)
Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
v775,v190,-
101
„Hohe Promidichte Neun Weltmeister bei der Retromotor“
„Ago auf der 350er 6-Zylinder war die
Attraktion der Retromotor“
„Dem Publikum hierzulande ist ein bis
dato einmaliges Fahrerfeld präsentiert worden“
„Die Retromotor stellt Tübingen zwei
Tage lang ins Licht des Motorsports“
Retromotor
Das Kultfestival
topf“. Kurze Fußwege von der einen Attraktion
zur anderen. Ständig Action, keine gähnende
Langeweile, bis wieder einmal ein Teilnehmer vorbeidüst. Fahrerlager ohne lästige Absperrungen,
alle Stars können hautnah erlebt werden. Autogrammjäger haben bei den Autogrammstunden
Hochkonjunktur. Großer Old- und Youngtimerparkplatz mitten im Circuit d‘ Au. Neuwagenschau. Super-geile Rockmusik. Burn-Outs. Gute
Gastronomie. Faire Preise.
Wir führen derzeit zahlreiche Gespräche in verschiedenste Richtungen. Mit weltklasse Gespann-Fahrern, historischen Formel-1-Teams,
Weltmeistern und Grand Prix Siegern auf zwei
und vier Rädern.
07. und 08. September
Samstag/Sonntag
Wir könnten die lobenden Presseberichte über
die Retromotor 2012 noch eine ganze Weile fortsetzen. Wollen es jedoch hier dabei belassen.
Denn 2012 ist Vergangenheit. Eine schöne, an
die wir uns gerne erinnern. Aber nicht nur wir.
Viele Gäste, auch Sie, haben uns ihre Begeisterung mitgeteilt.
102
2013 allerdings, bei der 24. Ausgabe, können wir
uns nicht einfach wiederholen. Da müssen, oder
besser wollen wir, spektakulär Neues bieten.
Deshalb auf keinen Fall mit den neun Motorradweltmeistern aus dem letzten Jahr. Obwohl einige
gerne wieder nach Tübingen kommen würden.
Mal sehen. Ein anderes Mal. Später vielleicht.
Mit der Retromotor 2013 wollen wir die, zugegebenermaßen hoch liegende, Latte überbieten.
Erneut wollen wir auf dem Rundkurs Circuit d‘ Au
mit den Demonstrationsläufen für Rennmotorräder, Gespanne und -Wagen weit über 10.000 Besucher anlocken. Der (schnelle) Circuit d‘ Au ist
dafür wie geschaffen. Der 1,2 km lange Rundkurs
wirkt wie eine Arena. Vergleichbar einer amerikanischen IndyCar Strecke, ein richtiger „Nudel-
Eine, bei der Retromotor bisher nicht erlebte
Attraktion steht bereits fest. Am Samstag treffen sich vor dem Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum Uralt-Motorräder, die sogenannte
Riemenklasse, zu einer Ausfahrt und Fahrzeugschau. Am Sonntag werden diese, oftmals noch
über einen Lederriemen angetriebenen Motorräder, auf dem Circuit d‘ Au in zwei Sonderläufen zu
erleben sein. Da kommen locker über 250 Jahre
(Motorradgespann + Fahrer + Beifahrer) zusammen. Nicht für das gesamte Feld. Wohlgemerkt
nur für ein Fahrzeug. Mit den über 80 bis 100
Jahre alten Motorrädern bieten wir ein Spektakel
besonderer Güte.
Das endgültige Programm für die Retromotor
steht zum Sommer. Dafür und um allerlei Wissenswertes über die Retromotor, das Boxenstop
und unsere sonstigen Aktivitäten herauszufinden,
empfehlen wir Ihnen bis dahin unsere Homepage
www.boxenstop-tuebingen.de.
Fahrer und Teams, die bei der Retromotor erstmals starten möchten und bisher keine Einladung
erhalten haben, bitten wir uns Ihre Daten per EMail zukommen zu lassen. Sie erreichen uns unter:
boxenstop@boxenstop-tuebingen.de.
GOODWOOD
circuit revival
Karneval und Fasnet, alles in
einem, aber auf englischem Boden
12. bis 16. September
Komfortbusreise
Engländer können mit Helden ganz allgemein
besser umgehen als wir. Eindeutig. Mit großen
gleichermaßen wie mit kleine(re)n. Sei es Winston Churchill, die englische Kriegsdogge, oder
Admiral Nelson, der Seeheld von der Schlacht
bei Trafalgar, um einmal zwei ganz Berühmte herauszustellen. Aber auch mit weniger großen. Wie
Richard Shaw. Wer ist dieser Mann? Müssen Sie
ihn kennen? Falls Sie 2012 bereits in Goodwood
waren, dann ja. Sonst nicht. Also nochmals wer
ist Richard Shaw? Ein (Hobby-)Rennfahrer. Ein
Engländer. Einer aus der ganz furchtlosen Riege.
Wenn er seinen Renn-BMW 700 entert, bleibt kein
Auge trocken. Dieser Mann trägt im Renneinsatz
kein Messer zwischen den Zähnen. Wäre ihm viel
zu popelig. Er hat sich vielmehr für ein brachiales
Schwert entschieden, in das er mit allen Zähnen,
seinen Echten, aber auch den Dritten, hineinbeißt.
Er pflügt wie angefressen durch das Feld der St.
Mary‘s Trophy, auf dem altehrwürdigen Asphalt
von Goodwood Circuit. St. Mary’s Trophy klingt
so friedlich, würde mühelos auch als Teekränzchen für altehrwürdige englische Ladies durchgehen. Nicht jedoch in Goodwood. Denn hier steht
die gute Mary für eine Rennschlacht erster Güte.
Richard Shaw musste, oder wollte, sich behaupten gegen Kaliber wie Mercedes Benz 220S, Alfa
Romeo Giulietta, MG Magnette, Jaguar Mk VII.
oder Borgward Isabella TS. Alles Konkurrenten,
deutlich PS stärker und schneller wie der Zwerg
aus München, mit seinem Stoßstangen-Motor.
Mutig, absolut todesmutig sogar, rang Shaw
seine Gegner nieder. Wenn’s sein musste, auch
in kritischen Scheitelpunkten schneller Kurven.
103
Freund und Feind gehört gewiss nicht zum Vokabular dieses BMW-Fahrers. Vier Mal hat er’s
übertrieben, kam von der Strecke ab, rodelte
wieder zurück. Einmal sogar ganz krass. Shaw
setzte das weiße Coupé in ein Maisfeld. Der
BMW war plötzlich mehr Mähdrescher als flotter Renner. Vom Dach war kaum mehr etwas zu
sehen. Heftig ausschlagende Maiskolben signalisierten seine Koordinaten. Urplötzlich, mehr oder
weniger aus dem Nichts, pflügte der Zwerg wieder zurück. In rasantem Tempo versägte er dem
Himmel nahe kurzerhand zwei Gegner, nahm
die Spitze ins Visier. Zwei Runden mehr hätten
ihm sicher für einen Podest- Platz genügt. Damit
wurde es nichts. Aber die Besucher hatten ihren
Helden, waren total aus dem Häuschen. Sie begleiteten Shaw mit Standing Ovations auf seinem
Weg ins Fahrerlager.
Man muss aber nicht unbedingt Engländer sein,
um sich „gaga“ zu geben und um zum Held zu
werden. Der Düsseldorfer Max Werner schwang
sich zu Hause in seinen Alfa Romeo 8C 2300 von
1933. Er fuhr auf eigener Achse - selbstredend
allein - gen England. In der Brooklands Trophy
setzte er sich äußerst wacker ins Bild, kurvte danach wieder zurück an den Rhein. Diese Tat war
Lord March einen Pokal wert.
Vergessen Sie alles, was Sie bisher mit historischem Rennsport verbinden, wenn Sie noch nie
in Goodwood waren.
104
Zuerst die Rennen: Beinhart, mit wertvollstem
Material
• 15 Ferrari GTO, das Beste aller Ferrari
Modelle auf einem Asphalt
• Um die 20 Shelby Cobra’s, alle anschei-
nend original, mit den höheren Weichen
von Carroll Shelby ausgestattet.
• 10 Silberpfeile von Mercedes Benz und
Auto Union in einer stilecht nachgebau ten Boxenanlage. Im Programmheft als
„The German Invasion“ angekündigt. Diese
Formel Renner wurden zwar nicht so knak kig schnell bewegt. Obwohl die Piloten wie
Jochen Mass, Frank Biela und Bernd
Schneider das millionenschwere, wunder schön geformte Aluminium locker im Griff
hatten.
•
Aston Martin, Jaguar, Lister, Porsche, Ford
GT40, Lola T70, aber auch Rennmotorräder wie Norton, Matchless, AJS,
MV Agusta und BMW.
In den diversen Fahrerlagern kommen da locker
600.000.000 English Pounds zusammen.
Goodwood ist nicht nur Racing. Bei weitem
nicht. Beim Circuit Revival sind die rund 150.000
Besucher, mehr oder weniger jeder, ein wichtiger
Bestandteil. 80 % gewanden sich in zeitgenössischem Tuch. Wer unbedingt um jeden Preis auffallen möchte, dem seien Jeans, weiße Socken,
T-Shirts empfohlen. Allerdings wird er für diesen
„Mut“ nicht mit anerkennenden Blicken belohnt.
Ganz im Gegenteil. Unter die Besucher mischt
Lord March Schauspieler. Er spricht von 1.500.
Ein Agent versucht, als Geheimdokumente getarnte Programmhefte, an den Mann zu bringen.
Oder bietet „nylons for the lady“ an. Oder zwei
Blaumänner versuchen einen Tunnel ins adlige
Grün zu treiben.
Flugzeuge in der Luft und am Boden, historische Fahrgeschäfte. Nicht eine, sondern gleich
zwei Todeswände, Musik, Verkaufsstände. Alles
zusammen ist Teil einer gigantischen Zeitreise.
Anderenorts ist ein solches Spektakel überhaupt
nicht vorstellbar. Deshalb strömen die Massen.
Goodwood war 2012 ausverkauft! Lassen Sie
sich das mal in Ruhe auf der Zunge zergehen.
Open Air und ausverkauft!
Goodwood ist ein absolutes „must-see“. Dieses
hochwertige Spektakel müssen Sie sich gönnen.
Selbst wenn Sie dem Rennsport nicht so zugeneigt sind. Macht überhaupt nichts. Denn vom
großen „Rest“ werden Sie blendend unterhalten.
Goodwood is the biggest historic motorshow
on earth. Da liegt der “Lautsprecher” der Wall of
Death absolut im Zentrum.
Eigentlich könnten wir jetzt den Text für Goodwood abschließen. Denn entweder Sie wollen
dorthin und damit Teil dieser gigantischen Show
werden. Dann ist Ihnen unser ergänzendes Programm nicht so wichtig. Oder Sie zucken nicht,
verziehen keine Miene, interessieren sich nicht
für dieses „Remmi-Demmi“. Dann bräuchten wir
auch kein Wort mehr verlieren. Wir halten uns an
die erste Gruppe. Dafür haben alle sicher Verständnis. Deshalb wollen wir das Programm dieser Reise kurz vorstellen.
Donnerstag, 12. September
Anreise
Der Startschuss fällt um 7.00 Uhr. Er erfolgt vor
dem Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum.
Dort treffen unsere Gäste ab 6.00 Uhr ein. Dieser Puffer ist Gold wert. Vor allem für Gäste, die
von weit her reisen und sich nicht auf die letzte Minute hinauslassen wollen. Wir empfangen
alle Gäste mit ofenfrischen Brezeln und Kaffee.
Unsere Gäste parken ihren PKW im nahegelegenen Universitätsparkhaus sicher unter Dach. Die
Parkgebühren gehen zu Lasten des Boxenstop.
Das gehört sich so.
Um 7.00 Uhr nimmt der Boxenstop Komfortreisebus, die „Charlotte“, Fahrt auf. Mächtig viel sogar. Denn sie kennt den Weg, weiß das Ziel ihrer
Gäste. Über die Autobahn führt der Weg Richtung Westen, nach Aachen. Unterwegs bieten
wir unser beliebtes Bordfrühstück mit Kaffee an.
Später einen warmen Mittagsimbiss. Weshalb
über Aachen? Viele unserer Gäste wohnen im
Westen und Norden unserer Republik. Es wäre
nahezu hirnrissig, wenn wir erwarten würden,
dass sie nach Tübingen reisen. Nein, wir kommen entgegen, bieten in Aachen gerne einen
Zustieg. Sprechen Sie uns gegebenenfalls auf
weitere Zustiege an.
Das Ziel der ersten Tagesetappe ist Antwerpen,
die zweitgrößte Stadt Belgiens. Antwerpen besitzt den bedeutendsten Handelshafen und einen
der wichtigsten Europas. Die Altstadt liegt auf der
rechten Seite der immerhin 550 m breiten Schelde. Die Hauptsehenswürdigkeiten, der Grote
Markt, das Rubenshaus, der Beginenhof, liegen
alle fußläufig beieinander. Vor allem der Marktplatz von Antwerpen wird von dem wuchtigen
Rathaus überragt, das stilprägend für die flämische Ausprägung der Renaissance war.
Sie übernachten in einem zentral gelegenen
Hotel. Nach Ihrer Ankunft können Sie damit beginnen, die Altstadt auf eigene Faust, zumindest
teilweise, zu erobern. Machen Sie sich keinen
Stress. Denn wir stellen Ihnen später Antwerpen bei einer Stadtführung vor. Denn von hier
aus können Sie die Altstadt möglicherweise
nicht komplett erobern, aber doch die erste Luft
schnuppern.
Am Abend genießen Sie Ihr Menü im Hotel. An
Gesprächsstoff wird es nicht mangeln. Dafür bietet Antwerpen viel zu viel.
Freitag, 13. September
Zweiter Urlaubstag
Kanalspringen
So richtig begeistert sind Sie wahrscheinlich nicht,
dass Sie heute Morgen schon Antwerpen verlassen müssen. Aber wir können Ihnen leider nicht
helfen. Sie wollen nach England. Das ist Ihr Ziel.
Bereits um 8.00 Uhr machen Sie sich auf den
Weg. Bis Calais liegen rund 250 km vor Ihnen.
Am Ärmelkanal wechseln Sie das Verkehrsmittel.
Vom Komfortbus auf ein modernes Fährschiff der
Reederei P & O Stena Line. Die Überfahrt nach
Dover dauert 90 Minuten. Mit etwas Glück kündigen die White Cliffs bereits von weitem das englische Festland an.
In England angekommen machen Sie sich
schnurstracks auf den Weg nach Goodwood.
Unterwegs servieren wir Ihnen einen weiteren Imbiss. Vorbei an London erreichen Sie am Nachmittag Goodwood.
Hier ist bereits „der Teufel los“. Mehrere tausend Besucher durchstreifen das Renngelände.
Wir planen allerdings heute keinen Besuch von
Goodwood. Vielmehr stehen die Parkplätze im
Fokus, die mit allerhand englischem und anderen
Kostbarkeiten belegt sind. Die Parkplätze sind
riesengroß, nicht asphaltiert, sondern auf Wiesen
angelegt. Die Fahrzeugshow der Besucher würde den meisten Oldtimertreffen bereits zur Ehre
gereichen.
Falls Sie bereits am Freitagnachmittag die Einlasskassen passieren wollen, besorgen wir Ihnen
gerne die entsprechende Karte. Bitte denken Sie
daran, dass Sie uns diesen Wunsch rechtzeitig
übermitteln. Denn Karten können Sie vor Ort
nicht erwerben, es sei denn bei einem Schwarzmarkthändler. Aber achten Sie darauf, dass Sie
nicht an einen Schauspieler geraten.
Möglicherweise möchten Sie relativ zügig Ihr Hotel in Portsmouth aufsuchen. Kein Problem. Die
„Charlotte“ bringt Sie gerne ins Zentrum dieser
wichtigen Hafenstadt. Sie haben damit auch die
Gelegenheit durch das Hafengebiet von Portsmouth, das in den letzten Jahren gewaltig aufgemöbelt wurde, zu schlendern.
Die Gäste aus Goodwood treffen später im Hotel ein, aber rechtzeitig vor dem gemeinsamen
Menü.
Wie wär’s am Abend mit einem kleinen Verdauungsspaziergang in den alten Hafen, mit seinen
zahlreichen Restaurants und Pubs? Am Freitagund Samstagabend geraten englische Jugendliche ausgiebig aus dem Häuschen. Die haben ein
Temperament, da traut man kaum seinen eigenen Augen. Der Film „Saturday Night Fever“ mit
John Travolta ist ein müder Abklatsch von dem
großen Kino, das heute Abend gegeben wird.
Vor allem die Girlies verhängen ihren oftmals nicht
so grazil geformten Leib ziemlich knapp, zeigen
Mut, zugegeben nicht immer zu ihrem Vorteil, gehen aber los wie Blicher. I’ve got a feeling, that
tonight’s gonna be a good night…
105
Samstag, 14. September
Dritter Urlaubstag
Maskenball und Racing
Sie haben gestern eine Stunde geschenkt bekommen. Das ist heute Ihr Vorteil. Denn Sie sollen rechtzeitig den Weg nach Goodwood in Angriff nehmen. Möglichst vor 8.00 Uhr. Die Straßen
nach Goodwood sind einst für ein solches Verkehrsaufkommen nicht geschaffen worden. Eine
Viertelstunde zu spät, und schon kann der Weg
in unendliches Warten, wirklich Stundenlanges,
ausarten. Also sind alle vernünftig: Auf Zeit geht’s
los, zumal es in Deutschland schon eine Stunde
später ist.
Aber trotz allem: Genießen Sie zunächst das
„Traditional Full English Breakfast“ mit seiner außergewöhnlichen Fülle. Eier, Rühreier, Schinken,
Speck, Pilze, Tomaten, Toast, Marmelade und
vielem mehr, machen an, lassen jede Kalorientabelle zur Makulatur werden. Mit einem guten
englischen Frühstück werden Sie weit in den Tag
hineinkommen. Da brauchen Sie sich keine Sorgen machen.
Die Gäste von Goodwood haben bei ihrer morgendlichen Kleiderwahl den Maskenball fest im
Kopf, ziehen sich entsprechend an. Zeigen Sie
Mut, lassen Sie sich nicht lumpen, sondern vielmehr die 40er, 50er und 60er Jahre aufleben.
Den Engländern soll schon klar werden, was
Boxenstop-Gäste drauf haben. Nämlich so Einiges. In Goodwood ist mehr oder weniger alles
erlaubt. Machen Sie sich da mal nicht allzu viel
Kopfzerbrechen. Möglicherweise ist mehr besser
als weniger. Zumindest heute.
106
Goodwood ist an einem Tag nicht zu schaffen.
Das geht nicht. Zumindest nicht, wenn Sie mehr
als nur an der Oberfläche kratzen wollen. Wer sich
für zwei Tage entscheidet, kann Goodwood in vollen Zügen genießen. Rennen, Fahrerlager, Fluggelände, Rummelplatz, Verkaufsstände, Musik, aber
vor allem die Besucher. In Goodwood verkehrt die
englische Oberschicht. Da haben viele richtig Stil
und Klasse, fügen sich problemlos in den Zirkus
ein. Goodwood lebt im wahrsten Sinne des Wortes von seinen Besuchern. Jeder der zeitgenössisch gekleidet erscheint, ist Teil dieses großen
Theaters. Jeder spielt seine Rolle, leistet seinen
Beitrag zu einem einmaligen Spektakel.
Wir empfehlen Goodwood für zwei Tage. Andererseits haben wir Verständnis dafür, dass viele
Gäste ihre Englandreise nicht auf Goodwood beschränken wollen. Ist gar nicht nötig. Vor allem
der Süden der britischen Insel macht touristisch
außerordentlich viel her. Das wollen wir bei unserer KulTour zeigen. Was halten Sie von Brighton?
Dem berühmtesten Seebad und von Arundel?
Beide sind das Ziel unserer KulTour. Sie fahren zunächst auf schnellem Weg, soweit dies in Goodwood möglich ist, nach Brighton. Sie besichtigen
dieses Seebad mit seiner weit in das Meer hinausragenden Pier. Diese Pier müssen Sie zwar gesehen, aber bei weitem nicht betreten haben. Da gibt
es Spannenderes. Die Altstadt mit ihren schmalen
Gassen, den Lanes. Sie erinnern an die Geschichte von Brighton, an das kleine Fischerdorf, das mit
dem Tourismus zu neuen Ufern aufgebrochen ist.
Sie besuchen den königlichen Pavillon, erleben
ein total verrücktes Gebäude. In Asien ginge der
Pavillon problemlos durch. Aber nicht in England.
Dieser exotische Bau wurde von dem exzentrischen Prince of Wales, dem späteren Georg der
IV. auf den Weg gebracht. Der Architekt war der
berühmte John Nash. Wenn Sie die Geschichte
dieses Pavillons und des Prince of Wales hören,
kommen Ihnen unweigerlich Bilder von Schloss
Neuschwanstein und König Ludwig II. von Bayern
in den Kopf. Beide Bauherren müssen ziemlich
ähnlich getickt haben.
Brighton ist auch eine schöne Einkaufsstadt.
Zahlreiche kleine Geschäfte, feine Boutiquen
missachten das „Vater Unser“, führen Sie in Versuchung.
Am Nachmittag machen Sie sich auf den Rückweg nach Goodwood. Circa 30 km nach Brighton biegen Sie in das Tal des River Arun ab.
Schon von weitem sehen Sie das mächtige
Arundel Castle, von dem das gleichnamige Bilderbuchstädtchen überragt wird. Die Zinnen gekrönte Burg beherrscht das Stadtpanorama, ist
nach wie vor Sitz der Herzöge von Norfolk. Verwinkelte Gassen mit schönen alten Häuserzeilen
prägen den Lebensraum für das gemeine Volk.
Auch hier wechseln sich schicke Boutiquen, Antikgeschäfte und Cafés ab. An Arundel können
Sie unmöglich vorbeidüsen. Ein Stopp ist nahezu
Pflicht.
Am späten Nachmittag treffen sich alle Gäste in
Goodwood. Bei einem Glas Sekt, Boxenstop lädt
dazu ein, weiß jeder Interessantes zu berichten.
Goodwood und diese KulTour ergänzen sich
wirklich ideal.
Am Abend geht’s zurück nach Portsmouth. Sie
bleiben allerdings nicht allzu lange im Hotel. Denn
Ihr Menü genießen Sie heute Abend in einem
Restaurant. Die englische Küche ist mittlerweile
auf der Höhe der Zeit, hat mächtig aufgeholt. Die
Zeiten sind längst vorbei, in denen Gemüse zu
einer Pampe zusammengekocht wurde. Nein,
das muss man den Engländern lassen, die haben
sich entwickelt, versuchen mit dem Kontinent,
mit der französischen, deutschen und italienischen Küche Schritt zu halten.
Der Maskenball beginnt, wird Sie den gesamten
Tag über begleiten. Der Motorsport in Goodwood
beschränkt sich nicht nur auf den Straßenrennsport. Auch Motocross Fans kommen voll auf
ihre Kosten. Ein formidables Starterfeld, überwiegend auf alten englischen 4-Takt Motocross
Maschinen, donnert auf der mit Sprunghügel gesegneten Piste. Natürlich auch im Wettbewerb.
Geschenkt wird keinem etwas. Jeder Siegerpokal
ist umkämpft, will mit viel Einsatz gewonnen werden. Wer englische Dampfhammer liebt, kommt
am Motocross Parcours auf seine Kosten.
Auch Hot Rod Fans werden bedient. Man sagt,
dass Lord March, also der Herr über Goodwood
höchstselbst, ein absolut illegales Hot Rod besitzen soll. Spätestens, wenn man über das Gelände der Hot Roder flaniert, ist man gewillt, das
zu glauben.
Sonntag, 15. September
Vierter Urlaubstag
Narri, Narro, für alle
Ladies and Gentlemen it’s Goodwood Time. Für
alle. Ein Tag muss sein. Schließlich wollen Sie
zurück in Ihrer Heimat auch richtig mitsprechen
können. Nicht aus zweiter Hand. Nein aus erster
natürlich.
Erneut genießen Sie das üppige englische Frühstück. Auch die Würstchen, die wir als einen
Gruß vom Schwarzwald bezeichnen. Das ist
natürlich ein „Joke“. Aber das Wurstbrät ist so
dünn wie Sägemehl. Böse Geister könnten eine
Verbindung von den Schwarzwälder Holzsägen,
mit einem gewaltigen Sägemehlausstoß zu englischen Metzgern herstellen. Aber solche Geister
kennt Boxenstop nicht.
Auf der Rennstrecke wird Gas gegeben wie „net
gescheit“. Mit einem schonenden Umgang von
klassischem Auto- und Motorradmaterial hat
das alles nichts zu tun. Auf der Strecke wird gekämpft, gefightet wie zu Goodwoods besten Zeiten. Sofern historisches Material tatsächlich zum
Einsatz kommt, was im Einzelfall durchaus berechtigt bezweifelt werden kann, könnte man die
gesamte Geschichte hinterfragen. In der Goodwood Trophy rasen schnelle Vorkriegs-Singles
um die Wette. Bei der Earl-of-March-Trophy sind
alte Formel 3 Fahrzeuge wie Cooper und Kieft
angesagt. Die schmalspurigen Rennwagen meist
ohne Differential, von Norton- und Chap-Motoren
angetrieben, hoppeln richtig durch die Kurven.
So ist es halt, wenn beide Räder denselben Radius bewältigen. Bei der Barry-Sheene-MemorialTrophy jagt eine Meute von Norton, Matchless,
AJS, in absolut atemberaubenden Schräglagen
über den Kurs. Die schnellen 2-Zylinder aus
München, aus den Bayrischen Motorenwerken,
aber auch die mehrzylindrigen Rennmaschinen
aus Italien, haben richtig Mühe diesem Tempo zu
folgen. Früher war das anders, umgekehrt. Aber
die Engländer haben aufgeholt. Alles mit historischem Material …
Ein Leckerbissen ist auch die Whitsun-Trophy,
bei der überwiegend Autos mit dicken 8-Zylinder
Motoren über die Strecke gehetzt werden. Der
Chichester Cup ist auch so eine Augenweide. Er
wird für Formel Junior Fahrzeuge mit Frontmotor
ausgeschrieben. Hier jagen die schnellen Lola’s,
Elva’s, Stanguellini‘s und was sonst noch in kleinen Bastelbuden entstanden ist, um den Kurs.
Eigentlich ist jedes Rennen einen Besuch an der
Strecke wert. Allerdings könnte dann der andere große Bestandteil des Goodwood Erfolges zu
kurz kommen.
Am Nachmittag, so gegen 16.00 Uhr winken wir
mit der schwarz/weiß-karierten Zielflagge. Langsam wird es Zeit für den Heimweg. Keine Sorge.
Nicht direkt zurück nach Deutschland. Aber zumindest bis an die Küste. Vorbei an London erreichen Sie am frühen Abend das Mercure Hotel
Imperial**** in Hythe. Mit diesem Hotel schließen
Sie Ihre Reise eindrucksvoll ab. Das Grand Hotel
Imperial wurde im letzten Jahr ausgiebig renoviert. Trotzdem hat es seinen Charme bewahrt
und so ist der englische Plüsch allgegenwärtig.
Küche und Service beweisen die hohe Qualität
der englischen Gastronomie. Jahrelanges Schielen auf den Kontinent zeigt mittlerweile doch
Erfolg. Die Engländer sind halt immer noch lernfähig. Lassen Sie sich überraschen. Wir versprechen Ihnen nicht zu viel.
Auch nicht mit der Bar. Die muss heute Abend
sein. Für jeden. Zur Motivation lädt Boxenstop zu
einem „Pint of Guinness“ ein. Nicht eins für alle.
Sondern für jeden (s)ein Pint. Klar. Ehrensache.
Sonst stellt sich ja überhaupt keine Wirkung ein.
107
Unsere Leistungen
· Hotel**** Antwerpen
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Hotel**** im Raum Brighton
2 x Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Mercure Hythe Imperial**** Hotel Hythe
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· 4-Gänge-Menü in einem guten Restaurant
· Calais - Dover - Calais, Fähre
· Goodwood Circuit Revival,
Eintrittskarte Samstag (Aufpreis)
oder KulTour: Brighton und Schloss Arundel
· Goodwood Circuit Revival, Eintrittskarte Sonntag
· Antwerpen, Stadtführung
·Bordfrühstück
· Picknick, Kaffee und Kuchen
Montag, 16. September
Rückreise
·Reisebegleitung
Das englische Frühstück im 4-Sterne Mercure
Hotel Imperial in Hythe, schließt nahtlos an das
Abendmenü an. Sie stärken sich nochmals kräftig, nicht nur für den kurzen Weg nach Dover.
Sondern vor allem für die Heimreise über Calais,
Brüssel, Aachen nach Tübingen. Bei der Fährpassage nach Frankreich müssen Sie die Stunde zurückgeben, die Ihnen am Freitag bei der
Überfahrt zusätzlich gegönnt wurde. In Calais gilt
wieder Mitteleuropäische Zeit. Der Alltag rückt
wieder näher.
Ihr Reisepreis
Gegen 23.00 Uhr erreichen Sie die Endstation,
das ganz in der Nähe vom Boxenstop liegende
Universitätsparkhaus. Wenn Sie aus dem Parkhaus herausfahren, ist die Reise nach Goodwood
endgültig Geschichte. Schade!
108
· Komfortbusreise (4-Sterne)
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
v875,v185,-
Goodwood Eintrittskarte
Samstag (Aufpreis)
v70,-
Tribünenkarte Samstag
und/oder Sonntag Lavant
Roving Grandstand je
v65,-
KÖNIGS-PÄSSE-TOUR
2013
Können Pässe süchtig machen?
21. bis 29. September
im Old-/Youngtimer
Eine Frau begleitet ihren Ehemann zum Arzt. Anfang November. In irgendeinem Jahr. Beiden fällt
der Besuch schwer. Sie haben Sorgen - große
sogar. Sie sitzen ungeduldig im Wartezimmer,
müssen warten - obwohl sie privat versichert
sind. So ist es eben. Alle sind gleich. Endlich werden sie aufgerufen. Beide greifen beherzt nach
der Hand des anderen. Schüchtern betreten sie
das Behandlungszimmer. Der Arzt empfängt sie
freundlich. Ihr wäre zwar eine Ärztin lieber. Von
Frau zu Frau spricht es sich eben leichter. Aber
ihr Mann ist dagegen. Schlussendlich geht’s ja
auch um ihn. Der Arzt erkundigt sich nach dem
Befinden.
Zunächst betroffenes Schweigen. Dann fasst
sich die Frau ein Herz. Typisch. Es ist ihr sichtlich peinlich. Zunächst leicht stotternd meint sie:
„Herr Doktor, in unserer Ehe, bei Nacht, stimmt’s
nicht mehr. Wir verstehen uns bestens. Am Tag.
Aber die Nächte sind ein wahrer Horror. Ich will mein Mann will auch. Aber es klappt nicht.“ Der
Arzt denkt schon an die übliche „Beziehungskiste“. Er mustert zunächst den Ehegatten. Ein
Typ Ende fünfzig, graumelierte Haare, eigentlich
noch ziemlich drahtig, vielleicht für diese Ehe zu
drahtig. Dann die Frau. Etwa knapp zehn Jahre
jünger, leicht pummelig, aber immer noch erträglich. Gepflegt, nett gerichtet. Die Frau fährt fort:
„Wir wollen beide. Aber wir können nicht.“ „Ja
was denn?“ „Wir wollen bei Nacht schlafen, tief
und gründlich, nichts anderes. Aber es geht beim
109
besten Willen nicht (mehr)“. Aus einem Auge fliest
eine verschämte Träne. Die Frau fasst Vertrauen,
kommt ins Reden. Auch typisch. Sie schildert, ihr
Mann würde zunächst ruhig und friedlich im Bett
liegen. Plötzlich würde er seinen Oberkörper hektisch hochreißen, säße im Bett, seine Augen weit
aufgerissen. Er würde stöhnen und ein imaginäres Lenkrad in Händen halten. Ziemlich laut würde er dann mehrfach schreien: „Grödner, Pordoi,
Sella“. Immer wieder. Manchmal noch ergänzt
um Brenner, Mendel, Kahrer. Dieses Verhalten
zieht sich mehr oder weniger über die gesamte
Nacht. Die Frau kann dabei verständlicherweise
kein Auge zudrücken, fühlt sich morgens wie
gerädert und ist ziemlich angesäuert. Kann man
ihr eigentlich nicht verübeln. Irgendwie kommt
dem Arzt alles merkwürdig vor. Er fragt nochmals nach. „Grödner, Sella, Pordoi?“ Und wie er
spricht, erinnert er sich an seinen Erdkundeunterricht, der zugegebenermaßen schon ein paar
Jahre zurückliegt. „Das sind doch alles Namen für
Pässe in den italienischen Dolomiten!“ Der leidende Ehegatte nickt heftig. „Waren Sie da in letzter
Zeit?“ Der Mann nickt noch heftiger. „Wann?“
„Ende September“. „Wo genau?“ „In den Dolomiten, den Alpen, mit meinem Austin Healey 100/6, „Ice-Blue-Metallic“ und „Old English
White“ lackiert, mit seinem wunderschönen Moto
Lita-Lenkrad.“ Plötzlich dämmert es der Ehefrau.
Sie erinnert sich daran, dass ihr Ehemann Ende
September mit dem Boxenstop unterwegs war.
Sie war seinerzeit schon „not amused“, hat ihrem Mann auch nicht sonderlich getraut. Denn
eine Woche ohne sie, hat es in ihrer Ehe bisher
nicht gegeben. Wie von der Tarantel gestochen
fährt es urplötzlich aus ihr heraus: „Herr Doktor,
können Pässe süchtig machen?“ Der Arzt nickt
bedächtig, meint kurz und bündig: „Ja, Pässe
können süchtig machen. Ich befürchte, Ihr Mann
leidet an der extrem seltenen Pass-Sucht.“ „Was
kann man dagegen tun?“ „Weiter Pässe fahren,
immer wieder. Möglichst zusammen. Das hilft,
lindert das Leiden, strengt zum Teil auch ein bisschen an, macht müde.“
110
Eigentlich haben wir mit dieser
Peep Show alles verraten.
Boxenstop lädt in diesem Jahr wieder in ein wildes Bergrevier ein. In den letzten Jahren haben
wir uns mit den Königs-Pässe-Touren von Ost
nach West, von Italien über die Schweiz nach
Frankreich durchgekämpft. Nunmehr sind wir
wieder im Osten gelandet. Darüber freuen wir
uns sehr. Denn es gibt fast keine andere Gegend
in Europa mit einer solchen Pass-Fülle. Die wollen wir mit unseren Königs-Pässe-Tourern unter
die Räder geben.
Alle Königs-Pässe-Touren sind nichts für „Warmduscher“, „Beckenrandschwimmer“ oder sagen
wir’s auf gut Schwäbisch: für „Hosenscheißer“.
Die Königs-Pässe-Tour giert nach mutigen und
durch nichts zu erschütternden Männern und
Frauen. Also an Teams, die eine gewisse angenehme Herausforderung suchen und die höchsten Pass-Spitzen Europas niederringen wollen.
Manche sind so „verrückt“, geben sich einen
Pass gleich zwei Mal. Hintereinander. Mehr oder
weniger ohne Pause. Solche Pässe-Tourer gibt’s
wirklich. Die sind zumindest alle Jahre wieder bei
der Boxenstop-Königs-Pässe-Tour, die regelmäßig ausgebucht ist, zu erleben.
Sicher interessiert es Sie noch, wie es mit den
unter Schlaflosigkeit leidenden Eheleuten weitergegangen ist. Sie haben sich zur Königs-PässeTour 2013 angemeldet. Die ideale Therapie für
beide. Alles wird gut.
In eigener Sache: Die Königs-Pässe-Tour ist trotz
aller sportlichen Reflexionen bei weitem keine
„Renn“-Veranstaltung. Das wollen wir nicht. Der
Fahrspaß zählt und sonst nichts. Und den bestimmt jedes Team selbst. Das ist das Eine. Das
Andere: Alle Strecken, jede Tagesetappe, werden
vom Boxenstop-Team im Voraus abgefahren,
festgelegt und danach in einem umfangreichen
Roadbook niedergeschrieben. Ohne Rallyechine-
sisch. Für jeden lesbar. Dadurch bieten wir unseren Teams die Sicherheit, dass die vorgeschlagenen Strecken funktionieren. Risiko ist nicht
unsere Sache. Vielmehr anspruchsvolles Fahren
auf bekanntem, sicherem Terrain.
Wer mit Boxenstop reist, genießt viel freie Zeit,
wird in kein enges Korsett gezwängt. Wir geben
keine Startzeiten vor. Sonderprüfungen sind uns
ein Gräuel. Strafpunkte kennen wir nicht. Lediglich eine Uhrzeit gilt als verbindlich. 19.30 Uhr.
Um diese Zeit wollen wir gemeinsam mit allen
Gästen gepflegte 4-Gang-Menüs genießen. Aber
alles andere bestimmen Sie.
Jede Königs-Pässe-Tour wird vom Boxenstop
Werkstattwagen begleitet, dem „Max“. Sicher
ist sicher. Man weiß ja nie. Unsere Teams sollen ihren Urlaub genießen. Stress ist und soll ein
Fremdwort bleiben. Im Fall der Fälle steht Boxenstop bereit, lässt keinen hängen.
Wir bieten Kofferservice von Hotel zu Hotel. Das
Leistungsgewicht ist wichtig. In den Bergen besonders.
Zu den Fahrzeugen: In dieser Beziehung geben
wir nicht allzu viel vor. Andererseits würden wir
es schon begrüßen, wenn ein H-Kennzeichen,
zumindest in Reichweite, liegen würde. Bei der
Königs-Pässe-Tour werden keine PS-Riesen verlangt. Andererseits: Ein paar Pferdestärken können nie schaden. So sehr wir hubraumschwache
Oldtimer ins Herz geschlossen haben, bei der
Königs-Pässe-Tour würden sie arg strapaziert.
Möglicherweise zu viel des Guten für die Kleinen.
Bevor Sie in unser Programm detailliert einsteigen, noch die Warnung: Pässe können süchtig
machen. Fragen Sie ggf. Ihren Arzt oder Apotheker auf Nebenwirkungen. Oder wenden Sie sich
vertrauensvoll ans Boxenstop.
Samstag, 21. September
Erster Urlaubstag
Der Startschuss fällt
Jawohl, morgens um 10.00 Uhr fällt der Startschuss zur diesjährigen Königs-Pässe-Tour. Im
bayrischen Schongau, idyllisch im Alpenvorland
gelegen. Zunächst stärken sich alle Teams beim
Frühstück vom Büffet. Bei den Königs-PässeTouren haben wir zahlreiche Stammgäste. Die
kennen sich natürlich alle. Wer zum ersten Mal
mittourt, braucht sich allerdings keine Sorgen
zu machen. Der Anschluss fällt leicht. Denn irgendwo sprechen wir doch alle eine ähnliche
Sprache. Wer bereits am Vortag in Schongau
aufkreuzen möchte, dem vermitteln wir gerne ein
Zimmer. Wie auch immer, um 10.00 Uhr geht’s
los. Zunächst recht friedlich, ohne irgendwelche
„Action“. Vorbei am Staffelsee und Kochelsee,
erwartet Sie danach ein kurvenreicher Abschnitt,
die Kesselbergstraße. Hier gab’s früher große
Bergrennen. Vorbei am Walchensee passieren
Sie nach Mittenwald die österreichische Grenze.
Nach Scharnitz stechen Sie hinunter ins Inntal. In
Innsbruck endet die erste Tagesetappe.
Sie übernachten mitten in der Altstadt im Hotel
Innsbruck****.
Wir haben’s bereits erwähnt: Sie haben mehr
oder weniger alle Freiheiten dieser Erde. Allerdings mit einer ganz winzig kleinen Ausnahme.
Das gemeinsame Abendessen, auf das legen wir
besonderen Wert. Alle Teams treffen sich deshalb
um 19.30 Uhr. Zuvor lädt Boxenstop zu einem
Aperitif ein. Dabei werden alle Teams vorgestellt.
Sonntag, 22. September
Zweiter Urlaubstag
Einer der ältesten Pässe
öffnet sich Ihnen
Sie stärken sich erneut am Frühstücksbüffet.
Kann nichts schaden. Denn Pässe verlangen
„Muckis“. Mit Müsli-Armen ist nicht viel zu erreichen. Bedienen Sie sich deshalb nach Herzenslust, auch wenn Boxenstop später noch zu einem
Picknick einlädt.
Die Hauptstadt von Tirol, Innsbruck, ist sehenswert. Deshalb wollen wir sie Ihnen gleich morgen
bei einer Stadtführung näher vorstellen. Trotz aller
Berge und Pässe dürfen Sie Ihr Auge für die Kultur nicht verlieren. Irgendwann hat jedoch alles
ein Ende. Auch die Stadtführung in Innsbruck.
Mit einem Jodler auf den Lippen lassen Sie die
Olympiastadt hinter sich. Auf kleinen Straßen,
parallel zur Autobahn, vorbei an Patsch, geht’s
über den Brenner, fokussieren Sie sich auf Italien.
Wie nicht anders zu erwarten, steht Ihnen Südtirol,
das italienische, fest zur Seite. Ab dem Brenner
heißen Straßen „Stradas“ und Pässe „Passos“. Ab
Sterzing bieten wir Ihnen wieder ein Zuckerstückchen erster Sahne. Sie überqueren das Penser
Joch, immerhin 2215 m hoch. Und zwar Nord/
Süd, und damit eine Richtung, wie wir sie noch nie
angeboten haben. Mitten durch die Sarntaler Alpen
stoßen Sie „von hinten“ auf Ihr heutiges Etappenziel, Bozen. Das politische Zentrum von Südtirol.
Hier übernachten Sie im Hotel Four Points by
Sheraton im Bozener Geschäftsviertel.
Das war heute schon eine ganz schöne Fahrerei.
Aber sie wird noch besser. Versprochen.
Montag, 23. September
Dritter Urlaubstag
Links abbiegen
Ja wohin denn? In die Dolomiten. Sie verlassen
Bozen, biegen in das Tierser Tal ab. Boxenstop
hat schon zahlreiche Tagesetappen in Bozen
gestartet. Aber noch nie hatten wir das Tierser
Tal auf unserem Monitor. Darüber freuen wir uns,
können wir doch damit unseren Gästen Neuland
bieten. Dieses Tal hat’s übrigens ziemlich in sich.
Denn der Nigerpass oder „Passo Nigra“, zwar nur
knapp 1700m hoch, erfordert einen beherzten
Griff ins Lenkrad. Über den Karerpass erreichen
Sie drei legendäre Dolomitenpässe. Erinnern Sie
sich an den Arztbesuch? Pordoi Joch, Grödner
Joch, Sella Joch. Alle satt über 2000 m hoch,
stellen sich massiv in Ihr Geläuf. Das hält sie nicht
auf. Kurve um Kurve, Meter für Meter, schrauben
Sie sich dem Himmel entgegen. Sie überqueren
den „Passo Pordoi“. Danach das Grödner Joch.
Jetzt fehlt noch das Sella Joch. Den bekommen
Sie heute noch nicht vorgesetzt. Wäre am dritten
Tag einfach zu viel.
Ihr nächstes Ziel ist St. Ulrich in Val Gardena gelegen. Sie übernachten in diesem typischen Dolomitendorf im familiengeführten Hotel Post****.
111
Dienstag, 24. September
Vierter Urlaubstag
Vom einen Tal ins andere
Sie haben gut geschlafen in dieser traumhaft
schönen Bergwelt. Südtirol ist echt klasse. Hier
wirkt alles so friedlich, natürlich.
Zunächst verlieren Sie bei Ihrer heutigen Tagesetappe einige Höhenmeter. Sie peilen das Eisacktal an, fahren bergauf Richtung Brenner. In Brixen
reicht’s Ihnen, haben Sie förmlich die Schn... voll.
Sie wollen wieder kurvenreiche, idyllische Bergpässe. Sollen Sie haben. Damit können wir dienen. Und wie! Über St. Jakob erklimmen Sie das
Kofeljoch, knapp 1900m hoch. Vor Ihnen liegt
ein kurvenreiches, schmales Asphaltbändchen.
In Corvara zeigen die italienischen Straßenbauer, dass sie auch anders können. Die Straße wird
(vorübergehend) breiter. Aber nicht lange. Sie
umrunden den Kronplatz auf einer Straße, die
weiß Gott nicht für große Verkehrsmengen ausgelegt ist.
Die Etappe endet in Bruneck, auch so ein malerischer Südtiroler Flecken.
Boxenstop hat wieder zu einem Picknick eingeladen. Aber diese Kalorien sind längst verbraucht,
wenn Sie am Abend ein weiteres 4-Gang-Menü
genießen.
Mittwoch, 25. September
Fünfter Urlaubstag
Die Berggipfel werden höher,
die Täler tiefer
Wie wär’s heute mal mit einem Abstecher zum
Rifugio Galassi, immerhin knapp über 2000m
hoch. Ein tolles Sträßchen führt Sie weit nach
oben. Dafür haben Sie heut alle Zeit.
Die ersten Kilometer laufen relativ flach nach
Toblach. Im Innichberg setzen Sie Ihren Blinker
links, Richtung Sexten. An Sexten kommen Sie
nicht ungestraft vorbei. Hier sollten Sie eine Pause einlegen. Und sei es nur für einen Kaffee. Der
Kreuzbergpass mit läppischen 1636 m kann Ihrer
Fahrt nichts antun. Auf der Karnischen Dolomitenstraße geht’s weiter Richtung Süden. Vorbei
am Lago di Santa Caterina führt Ihre Strecke nach
Cortina d‘ Ampezzo. Zum Teil sind die Sträßchen
richtig schmal. Bei Begegnungsverkehr bedarf es
eines guten Auges, muss gepeilt oder rückwärts
gefahren werden.
Ein kurvenreicher Abstecher zeigt sich auf dem
Weg nach Corte.
Sie übernachten in Cortina d‘ Ampezzo, mitten in
der Stadt im Grand Hotel Cortina.
Ende September ist in dem wohl bekanntesten
Ort der Dolomiten nicht allzu viel los. Das soll Sie
aber nicht hindern, dass Sie sich hier wohl fühlen. Die Geschäfte in der Fußgängerzone haben
geöffnet, freuen sich besonders auf Ihren Besuch.
Sie spüren den Schick, die Noblesse, die diesen
Ort umgibt. Heute Abend dürfen Sie Ihren Koffer
gründlich auspacken. Denn er hat morgen Pause,
unternimmt keine Dolomitenrundfahrt. Der Koffer
versteht sich. Sie schon. Wäre doch gelacht.
Donnerstag, 26. September
Sechster Urlaubstag
Im gelobten Land,
mitten in den Dolomiten
Sie verlassen Cortina d‘ Ampezzo Richtung Süden, verlieren zunächst an Höhe. Von rund 1200
m geht’s bergab bis zur Höhenmarke 474 NN.
112
Auch heute sollen Sie tagsüber nicht hungern.
Boxenstop sorgt für Sie. Gerne sogar. In Longarone nehmen Sie für den Heimweg ein Sträßchen
ins Visier, das es wirklich in sich hat. Das Lenkgetriebe Ihres Autos bekommt heute Temperatur,
die Scherkraft der Zahnräder sorgt dafür. Zum
Abschluss des Tages kommt nochmals ein Hammer, der Passo di Giau. Mit 2233 Höhenmetern
kommt er nahe an das Sellajoch heran. Au, Sellajoch ist ein gutes Stichwort. Morgen, ja morgen,
machen Sie es nieder. Gedulden Sie sich noch
für ein paar Stunden.
Sie verbringen eine weitere Nacht in Cortina. Eine
Stadt, die nicht nur für Olympische Spiele, sondern auch für einen der erfolgreichsten Bobrennfahrer aller Zeiten steht. Für Eugenio Monti, den
rothaarigen Haudegen, der 2003 gehimmelt hat.
Nach dieser Königspässe Tour sollte Ihnen zu
Cortina mehr einfallen als parken, schlafen, essen. Deshalb bitten wir zu einer Stadtführung, bei
der Sie diese international bekannte Stadt näher
kennenlernen sollen.
Freitag, 27. September
Siebter Urlaubstag
Zum Königspass
Von Cortina schrauben Sie sich über die große Dolomitenstraße hoch auf den „Passo di Falzarego“.
Vorbei an der knapp 3400m hohen „Marmolada“
und dem „Lago di Fedaia“, stoßen Sie bei Gries
auf bereits bekanntes Terrain. Heute umrunden
Sie die Sella-Gruppe, vollständig, 360 Grad. Das
Sella Joch, der höchste Pass dieser Tour mit
2244m will bezwungen werden. Endlich. Danach
das Grödner Joch und der „Passo di Pordoi“. Die
beiden letztgenannten Pässe kennen Sie. Aber
Sie wissen ja, Pässe haben zwei Seiten, zwei Gesichter. Eins im Osten, eins im Westen. Glauben
Sie’s uns, das Grödner Joch und der Pordoi Pass
fühlen sich heute ganz anders an. Über Moena
und nach Predazzo fällt in Cavalese, ebenfalls
einem Wintersportort, die schwarz-weiß karierte
Zielflagge. Nicht wirklich, nur sinnbildlich.
namen, den Sie sich auf Ihrer Zunge zergehen
lassen müssen: „Unsere Liebe Frau im Walde“.
Diese Dame steht immerhin auf 1355m. Am Gampenjoch atmen Sie letztmalig dünne Höhenluft.
Danach geht’s abwärts ins Etschtal. In Lana nahe
Meran droht das fahrerische Ende der diesjährigen
Königs-Pässe-Tour. Hier fällt der letzte Vorhang, zumindest was das Pass fahren anbetrifft.
Am Abend freuen Sie sich nochmals auf ein leckeres 4-Gang-Menü. Die Südtiroler Küche ist für
ihre Spezialitäten bekannt. Sie stellt heute Abend
ihr Können unter Beweis.
Heute übernachten Sie im Lagorai Alpine Resort
& Spa****.
Boxenstop lädt erneut zu einem Aperitif ein.
Samstag, 28. September
Achter Urlaubstag
Links/Rechts - Geht wie geschmiert
Sonntag, 29. September
Neunter Urlaubstag
Heimreise
So viel Höhenmeter wie gestern können wir Ihnen
heute nicht mehr bieten. Muss auch nicht sein.
Denn die Berggipfel, die sich weniger hoch zum
Himmel recken, haben auch mächtig reiz. Die
Auffahrten werden zwar kürzer, sind deshalb aber
bei weitem nicht weniger interessant. Kennen
Sie den „Passo di Lavaze“ mit seinen 1800 Höhenmetern? Wir wagen die Behauptung: Wahrscheinlich nicht. Zumindest bisher nicht. Wenige
Kilometer nach dem Frühstück ist Ihnen dieser
Pass geläufig. Ganz sicher. Das Eggental treibt
Sie nach Bozen.. Ungeduldig warten Sie auf Südtirol und seine Pässe mit weiteren Höhenmetern.
Schon zu Ende? Ja, werte Königs-Pässe-Tourer.
Hinter Ihnen liegen acht tolle Tage mit wunderschönen Straßen und Pässen in einer beeindruckenden Natur. Ende September liegt über
den Alpen regelmäßig ein stabiles Wetterhoch.
So war es zumindest in den letzten Jahren. Ein
solches Hoch wünschen wir allen Königs-PässeTourern. Und wenn’s nicht vom Wetter kommt,
dann lebe die Königs-Pässe-Tour 2013 trotzdem
hoch, hoch, hoch!
Der Mendelpass darf sich mit seinen läppischen
rund 1300m nicht zu den Kolossen dieser Tour gesellen. Aber zu den fahrerisch schönsten. Da haben die italienischen Straßenbauer mit Kurven, wie
gemalt, gut vorgesorgt. Sie hatten damals schon
die Boxenstop Königspässe Tourer im Visier. Sie
umrunden den Lago di Santa Giustina, bevor Sie
Ihre Motorhaube wieder Richtung Norden richten.
Sie kommen durch einen Flecken mit einem Orts-
Unsere Leistungen
· Alpenhotel Ettal**** Schongau
Frühstück vom Büffet
· Hotel Innsbruck****
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Four Points by Sheraton**** Bozen
2 x Übernachten, Frühstück vom Büffet,
Menü
· Hotel Post**** Bruneck
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Hotel Cortina**** Cortina d’Ampezzo
2 x Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Hotel Lagorai Alpine Resort & Spa****
Cavalese
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Bozen, Cortina d’Ampezzo, Stadtführung
·Picknick
· Koffer- / Pannenservice
· Roadbook / Straßenkarte
· Poloshirt Königs-Pässe-Tour
·Tourenbegleitung
Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
v1.550,v220,-
Nach dem Frühstück vom Büffet kommt die individuelle Heimfahrt. Über Meran, den Reschen
Pass oder über den Brenner. Je nachdem, ganz
wie’s allen beliebt. Sie interessieren sich noch
dafür, wie’s unserem Ehepaar ergangen ist. Sau
gut, die fühlen sich richtig wohl. Die Therapie hat
angeschlagen. Sie können jetzt nachts bestens
schlafen, haben Zeit für andere schöne Dinge.
113
3 - 2 01 3
1
98
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JAHRE
0
2
Polen
Breslau
Warschau
Masurische Seenplatte
Motor Klassik Leserreise
Der Osten ruft
01. bis 12. Oktober
im Old- /Youngtimer
und Klassikern der Zukunft
Die Motor Klassik, das Oldtimermagazin, und
Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum sind
seit vielen Jahren Partner, arbeiten vertrauensvoll
zusammen. Diese Zusammenarbeit wollen wir
2013 fortsetzen. Mit einer Reise zu unserem östlichen Nachbarn,
Polen.
Dieses Land, mitten in Europa, kennt jeder. Zumindest dem Namen nach. Aber viele haben dieses Land noch nie besucht, kennen es eigentlich
nicht. Das ist nicht weiter erstaunlich. Denn der
eiserne Vorhang hat bis vor 20 Jahren geteilt und
ein freundschaftliches und nachbarschaftliches
Verhältnis tonnenschwer belastet.
Wir leben in einer guten Zeit. Vieles ist im Umbruch. Nicht alles wird deshalb besser. Aber an
so viel Gutes haben wir uns schon gewöhnt, ist
für uns selbstverständlich geworden. Vieles können wir uns gar nicht mehr anders vorstellen.
Boxenstop hat Polen schon wiederholt besucht.
Jedes Mal waren wir begeistert. Von der Natur,
der Landschaft, den Städten, vor allem aber von
den Menschen. „Gast im Haus – Gott im Haus“,
lautet ein altes polnisches Sprichwort. Der Gast
ist König. So abgedroschen dieser Spruch klingt,
in Polen trifft er zu, wird er gelebt. In Restaurants.
Aber vor allem in den Familien.
115
Polen gehört zu Europa. Es markiert seine Mitte. Seit jeher bildet das Land eine Brücke zwischen Ost und West. Slawische Herzogtümer,
preußische Stämme, Deutschordensstaat. Alle
drei Epochen belegen die bewegte Geschichte,
stehen für eine außergewöhnliche kulturelle Vielfalt. Hier liegt der Ursprung für die sprichwörtliche
Toleranz gegenüber anders Denkenden und besonderen Lebensstilen.
Die deutsch-polnische Geschichte ist außergewöhnlich. Sie währt schon Jahrhunderte. Sie
reicht vom friedlichen Nebeneinander bis zu unvorstellbar scheußlichen Verbrechen. Vor allem
während des Zweiten Weltkriegs. Wer Polen
erstmals besucht, befürchtet möglicherweise, er
müsse deswegen einige Male sein Genick einziehen. Ist nicht nötig. Nicht einmal am 1. August,
dem Jahrestag des Warschauer Aufstandes, wo
in den großen Städten ergreifende Gedenkfeiern
abgehalten werden.
Das Boxenstop-Team kennt Polen, hat dort
schon Wochen und Monate verbracht, viele tausend Kilometer zurückgelegt, Städte besucht.
Menschen auf dem Land und in der Stadt kennengelernt. Noch nie – wir formulieren’s so absolut wie wir es erlebt haben und meinen – konnten
wir Vorbehalte spüren oder gar feststellen. Wir
wurden immer freundlich empfangen, zuvorkommend behandelt. Eben: „Gast im Haus – Gott im
Haus“.
Die Aussöhnung mit Polen ist gelungen. Davon
sind wir überzeugt. Polen ist ein sicheres Land.
Allen Unkenrufen zum Trotz. Es muss jedenfalls keinen Vergleich zu Ländern in Südeuropa
scheuen, die regelmäßig von Deutschen gerne
besucht werden. Bei keiner Boxenstop Reise
haben sich unsere Gäste gefährdet gefühlt oder
von einer brenzligen Situation gesprochen. Die
Autos waren immer gut aufgehoben. Seit unserer ersten Polen Reise 2002 sind wir in unserer
Lagebeurteilung sicher: Alte Autos sind hier nicht
mehr gefährdet als in anderen Breitengraden.
Wenn überhaupt. Unser Gefühl hat bisher nicht
getrogen.
Polen begeistert. Mit seiner landschaftlichen Vielfalt, vor allem der masurischen Seenplatte, dem
ehemaligen Ostpreußen. Wunderschöne, ewig
lange Alleen bilden über Kilometer hinweg ein
schützendes Blätterdach. Auf den Straßen, zumindest außerhalb der Ballungsräume und fernab der Hauptverkehrsachsen, ist wenig bis nichts
los. Auf dem Land geht’s beschaulich zu. Der
Lebensstandard ist bescheiden, ab und zu noch
ärmlich. Trotzdem wirken die Menschen zufrieden. Sie freuen sich jedenfalls mächtig darüber,
wenn fremde Gäste mit ihren (schönen) Autos
vorbeikommen, warten gespannt, winken freundlich. Wahrscheinlich kennen die wenigsten Zaungäste die Marken. Aber sie gefallen ihnen. Diese
Menschen besitzen einen guten Geschmack.
Eindeutig!
Der Motor Klassik Routenplan sieht, wenn’s irgend geht, keine Hauptverkehrsstraßen vor. Sondern abgelegene, verkehrsarme Sträßchen, die
sich in die Natur einschmiegen. Die Fahrbahnen
befinden sich meist in einem ordentlichen bis guten Zustand. Den Fördertöpfen der Europäischen
Union sei’s gedankt.
116
Und dann natürlich die Städte wie Warschau,
Breslau, Lodz, Torun, Posen. Allesamt städtebauliche Juwelen mit langer Geschichte und großer Tradition.
Die Motor Klassik Leserreise ist keine Bildungsreise. Dieser Anspruch wird nicht erhoben. Aber
bei dieser Rundreise erleben alle Gäste ein Bild
von Land und Leuten, an das Sie sich gerne zurückerinnern wollen. Diese Reise unterlegt, wie
wichtig und richtig es war, Polen 2004 in die Europäische Union aufzunehmen. Nunmehr streben
die Polen in die Eurozone. Das ist ihr nächstes
großes Ziel. Sie werden es schaffen. Dieses Land
hat schon ganz andere tiefgreifende Schwierigkeiten bewältigt.
Der Verzicht auf die Gebiete östlich von Oder und
Neiße hat die Wiedervereinigung Deutschlands
erst möglich gemacht. Damit hat unser Land
einen ersten wichtigen Beitrag zum Frieden in
Europa geleistet. Mit der Freizügigkeit innerhalb
der Europäischen Union ist dieser Verzicht relativ leicht zu verschmerzen. Wir haben das große Glück, dass wir problemlos Länder bereisen
dürfen, in denen Spuren und Wurzeln deutscher
Geschichte vielerorts zu erleben sind. Gott sei
Dank vergessen wir Menschen Negatives, die
Schikanen, denen Reisende aus dem Westen
über Jahrzehnte ausgesetzt waren bevor sie den
Ostblock besuchen durften. Fürwahr: In was für
einer glücklichen Zeit leben wir! Knapp 70 Jahre
Frieden hat es in Europa noch nie gegeben. Tragen wir unseren Teil dazu bei, dass es so bleibt,
besuchen wir Polen.
Was uns wichtig ist:
Die Tagesetappen betragen regelmäßig um die
200 km. Mehr soll’s grundsätzlich nicht sein.
Wenn’s im Einzelfall doch mal weiter geht, bitten
wir um Nachsicht. Oftmals sind die Mehrkilometer der Hotelsituation geschuldet.
„Der Osten ruft“ ist eine Entdeckungsreise. Kein
Urlaub zum Faulenzen. Wer am Strand liegen
und sich bräunen möchte, ist fehl am Platz.
Diese Motor Klassik Leserreise wird vom Boxenstop eigenhändig vorbereitet. Vor Ort. Nicht
am Computer. Das geht nicht. Jeder Meter wird
abgefahren, bevor er in das umfangreiche Roadbook aufgenommen wird. Auf dieses „Werk“
können sich unsere Gäste verlassen. Die Strecken funktionieren. Auf das Boxenstop Roadbook ist Verlass. Auf diese „Strecken können Sie
bauen“. Die Etappen sind mit Worten, nicht auf
Rallyechinesisch beschrieben. Sie entlasten den
Beifahrer, können wenn Sie so wollen, durchaus
„friedensstiftend“ wirken.
Allein nur Streckenbeschriebe von A nach B zu
erstellen wäre zu wenig. Wir führen an kulturelle,
städtebauliche und landschaftliche Höhepunkte
heran. Unser Roadbook gibt deshalb auch nützliche Informationen über Land und Leute.
Alle Teams genießen mehr oder weniger grenzenlose Freiheit. Sie entscheiden selbst darüber,
um welche Uhrzeit der morgendliche Startschuss
fällt. Unser Roadbook ist eine Empfehlung, keinesfalls bindend. Konvoi fahren ist nicht vorgegeben, wird auch nicht empfohlen. Aber schlussendlich kann es jeder halten wie er will. Wer
Pokale, Bestzeiten, Fahrübungen im Visier hat,
wird enttäuscht. Auf diesem Sektor bieten wir
nichts. Absolut gar nichts. Unsere Gäste sollen
ihren Urlaub, ihre oftmals knappe Freizeit, maßlos
genießen und ihre Neugierde stillen können. Bei
unseren Reisen legen wir allerdings auf das gemeinsame Abendessen Wert. Deshalb sollte das
Tagespensum spätestens bis 20.00 Uhr abgearbeitet sein.
Die gesamte Reise wird vom Boxenstop-Team
und unserem Werkstattwagen, dem „Max“ begleitet. Im „Max“ transportieren wir täglich die
Koffer aller Gäste. Er dient als Pannen- und Abschleppfahrzeug. Und zu guter Letzt befördert
unser „Max“ auch eine formidabel ausgestattete Feldküche. Die kommt immer wieder bei diversen Picknicks zum Einsatz. Diese Picknicks
sind legendär, außerordentlich beliebt. Eigenlob
hat oftmals ein „Gschmäckle“. So sehen wir das
auch. Aber was unsere Picknicks anbelangt, dürfen wir uns zwar bescheiden, aber trotzdem auf
die Schulter klopfen. Wir tischen zum Teil richtig
leckere Sachen auf. Fernab unserer (schwäbischen) Heimat.
Noch eins zur Reisezeit:
In Polen, vor allen Dingen im Nordosten, dominieren Laubwälder. Der Herbst verspricht regelmäßig stabiles Spätsommerwetter. So wie in
unseren Regionen. Die Tage werden zwar kürzer,
dafür die Natur immer bunter. Millionen Laubblätter verfärben sich, sorgen für unvergleichliche
Farbenvielfalt. Die Amerikaner sprechen vom „Indian Summer“. Die Polen reden weniger darüber.
Sie haben ihn. Die Masuren werden im Sommer
von vielen Touristen besucht. Die haben im Oktober längst den Rückweg angetreten. Diese
melancholische Landschaft wirkt noch ursprünglicher, authentischer.
Der Startschuss für die Motor Klassik Leserreise fällt im sächsischen Görlitz. Mit der Zielflagge
wird 10 Tage später in Berlin gewunken. Dazwischen liegen wunderschöne, erlebnisreiche Tage.
Dienstag, 1. Oktober
Erster Urlaubstag
Anreise
Alle Teams treffen sich in Görlitz, der ehemaligen
Hauptstadt der Lausitz. Sie ist Grenzstadt. An der
Görlitzer oder Lausitzer Neiße endet unser gutes
Deutschland. Die Stadt ist Sitz eines evangelischen Bischofs. Das Zentrum stammt aus dem
19. Jahrhundert. Hauptsehenswürdigkeiten sind
die Frauenkirche, das Warenhauszentrum, sowie
das massige Rondell des „Kaisertrutz“.
Die erste Nacht verbringen Sie im Mercure Parkhotel Görlitz****. Dort ist auch der Treffpunkt. Zu
Beginn geht’s meist noch etwas steif zu. Das ist
normal. Legt sich aber ruck-zuck, regelmäßig
noch am ersten Abend. Beim Begrüßungsaperitif
stellen sich alle Teams vor. Schlussendlich sollen
Sie ja wissen, mit wem Sie Ihren Urlaub verbringen. Um 20.00 Uhr dürfen Sie sich auf das erste
Menü freuen. Das kalt/warme Büfett glänzt mit
heimischen Spezialitäten.
117
Mittwoch, 2. Oktober
Zweiter Urlaubstag
Der Osten ruft
Das Vorspiel ist endgültig vorbei. Es wird „ernst“.
Sie bedienen sich vom Frühstücksbüffet, stärken
sich für den Tag, bevor Sie sich für die weite Reise auf die Socken machen. Nach wenigen Kilometern überqueren Sie die Neiße, erreichen Sie
die Volksrepublik Polen. Görlitz ist bekanntlich
seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges geteilt.
Der östlich gelegene Teil heißt Zgorzelec.
Die ersten Kilometer gehen zaghaft von der
Hand. Das ist normal in einem (so) fremden Land.
Legt sich aber bald. Ihr Ziel ist Breslau, mitten im
schlesischen Tiefland gelegen. Sie fahren mehr
oder weniger entlang der Sudeten. Durch das
Hirschberger Tal erreichen Sie das gleichnamige
Hirschberg, heute Jelenia Gora. Diese Stadt ist
Verwaltungs- und Kulturzentrum der Region und
Bischofssitz. Sie ist seit alters her ein wichtiger
Handelsplatz. Die mittelalterliche Stadtanlage ist
in Teilen immer noch erhalten. Der Marktplatz ist
einen Besuch wert. Das imposante Rathaus wird
von einer Reihe farbenprächtig bemalter Kaufmannshäuser umrahmt. In dieser schlesischen
Stadt müssen Sie erstmals die Anker werfen. Da
kommen Sie nicht daran vorbei. Sie werden zum
ersten warmen Picknick eingeladen. Das ist am
ersten Tag wichtig. Unsere Gäste, unsere Reisetruppe soll schnellstmöglich zusammenwachsen.
Ihr nächstes Ziel ist Sroda Slaska, eine der ältesten Siedlungen an der Handelsstraße von
Deutschland nach Russland. Hier gilt es, den
ovalen Marktplatz zu besuchen.
118
Am späten Nachmittag laufen Sie in Breslau ein,
das heutige Wroclaw, die wichtigste Stadt Schlesiens. Diese Stadt, im Dreiländereck gelegen, ist
krasser Gegensatz zu Niederschlesien mit seiner
malerischen, ruhigen Schönheit. Hier herrscht
quirliges Treiben und Leben.
Breslau hat unter dem Zweiten Weltkrieg mächtig
gelitten, bitterböse sogar. Die Stadt wurde weitgehend zerstört. Nach ihrem Aufbau erstrahlt sie
aber wieder in neuem, altem Glanz.
Sie übernachten im Haston City Hotel****, etwas
außerhalb gelegen, mit genügend Parkflächen.
Nach dem Abendmenü besuchen Sie Breslau,
lernen Sie diese Stadt bei einer Stadtführung
kennen. Im Omnibus geht’s ins Zentrum, das
Sie bei einer kombinierten Rundfahrt/Rundgang
kennenlernen. Die Dominsel mit Johanneskathedrale, Doppelkirche zum Heiligen Kreuz und St.
Bartholomäus sind architektonische Raritäten.
Sie werden begeistert sein.
Das Bierbrauerhandwerk genießt in Schlesien
eine lange Tradition. Das Schweidnitzer Bier ist
eines der bekanntesten. Es wird im Kellergewölbe des Rathauses angeboten. Der Weg dorthin
lohnt sich doppelt. Zum einen wegen des Gerstensaftes, zum anderen wegen des Marktplatzes
und seinen Bürgerhäusern.
Donnerstag, 3. Oktober
Dritter Urlaubstag
Breslau - Łódź
Von Breslau müssen Sie sich losreißen. Ganz sicher. Sie haben so viele schöne Eindrücke gewonnen. Sie würden am liebsten nochmals einen
Tag hier verbringen. Aber diese Zeit haben Sie
nicht. Denn keine 30 km von Breslau entfernt
thront auf einem Hügel Oels, das polnische
Oleśnica. Schon von weitem sehen Sie die ehe-
malige kurfürstliche Residenz, ein eindrucksvolles
Beispiel der Renaissancearchitektur. Wieder so
ein Punkt, an dem Sie ohne Stopp nicht vorbeifahren dürfen. Geht gar nicht.
Auf abgelegenen Sträßchen erleben Sie eine
Zeitreise. Das bäuerliche, ländliche Polen wird Sie
faszinieren. Am Ende der heutigen Tagesetappe
erwartet Sie die zweitgrößte Stadt Polens, Łódź.
Sie übernachten in Łódź im sehr eindrucksvollen
Andels Hotel****. Dieses Haus ist eine Wucht. Es
diente früher einer Stoffweberei als Produktionsstätte. Vor Jahren wurde das Backsteingebäude
in ein klasse Hotel umgewandelt. Sie kommen
zunächst aus dem Staunen nicht heraus, fühlen
sich von der ersten Sekunde wohl. Das Hotel
liegt zentral, aber trotzdem in einem Gewerbepark. Den müssen Sie nach dem Abendmenü
unbedingt zu Fuß kennen lernen.
Freitag, 4. Oktober
Vierter Urlaubstag
Die Hauptstadt naht
Heute ist der Tag der Gegensätze. Auf der einen
Seite Łódź, aber erst recht Warschau, auf der
anderen der Kampinoski Nationalpark. Der Tag
wird spannend. In źelazowa Wola wurde Frédéric
Chopin geboren. In einem Museum werden
Leben und Werke des berühmten polnischen
Komponisten dargestellt. Die alte Handelsstadt
Łowicz ist bekannt für ihre Trachten in leuchtenden Farben. Hier kommen auch Technikfans auf
ihre Kosten. Unmittelbar neben der Straße Warschau–Posen befindet sich die erste Brücke, die
aus Stahl zusammengeschweißt wurde.
Heute wird’s erneut eng. Zeitlich gesehen. Die
Minuten, Stunden, vergehen wie im Flug. In
Wasowien, so heißt dieser Landstrich, reiht sich
ein touristisches Ziel an das andere, wie Perlen
auf einer Kette.
Das Königschloss aus dem 13. Jahrhundert ist
eine Pflichtübung. Vor allem wegen seiner herrlichen Innenausstattung aus dem 18. Jahrhundert
und dem damit verbundenen Glanz.
Mit Sicherheit biegen Sie auch auf den Królewski,
einen historisch bedeutsamen Prachtboulevard
ein. Er verbindet das Königschloss mit der Vorstadtresidenz Wilanów.
Wir könnten Ihnen noch viel von Warschau vorschwärmen. Das würde allerdings den Rahmen
sprengen. Wir lassen es dabei bewenden. Nur
eins: Warschau gehört zu den europäischen
Hauptstädten, die besucht werden müssen.
Apropos Ziel: Am Abend erreichen Sie Warschau
und sein absolut zentral gelegenes Hotel Le Meridien Bristol. Dieses Hotel liegt an der Nahtstelle
zwischen Altstadt und Neustadt, direkt neben
dem Palast des Staatspräsidenten. Was das Adlon für Berlin ist, nimmt das Le Meridien Bristol für
Warschau in Anspruch.
Samstag, 5. Oktober
Fünfter Urlaubstag
Warschau
Erinnern Sie sich noch an die autofreien Sonntage
anfangs der 70er Jahre? Sicher. Auch Sie geben
Ihrem Auto heute frei. Sie besuchen Warschau.
Zu Fuß und im Bus. Die polnische Hauptstadt
an der Weichsel gelegen, ist das Herzstück von
Wasowien. Hier leben 1,8 Millionen Menschen.
Warschau ist das wissenschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Da streiten sich die
Gelehrten. Einige machen sich für Krakau stark.
Was soll’s? Warschau ist Landeshauptstadt. Das
ist eigentlich Antwort genug. Diese Stadt hat eine
abwechslungsreiche Geschichte. Sie wurde im
Zweiten Weltkrieg beinahe dem Erdboden gleich
gemacht. Innerhalb von drei Jahrzehnten wurde
die Altstadt neu aufgebaut, so originalgetreu,
dass die UNESCO das gesamte Stadtviertel zum
Weltkulturerbe erhoben hat.
Der Marktplatz, wie könnte es anders sein, markiert das Zentrum. Hier herrscht jahrein, jahraus
buntes Treiben. Künstler bieten Gemälde an. In
stattlichen Bürgerhäusern haben sich gut sortierte Antiquitätengeschäfte breit gemacht. Einige
schöne Kaffeehäuser wie „Kamienne Schodki“
oder das „Café Krokodyl“, laden ein.
Schwaben, aber nicht nur dieser Volksstamm,
zieht’s in die Konditorei „Blickle“, bekannt für ihre
Kuchen und Torten. Die Gründer dieser Konditorei haben offenkundig schwäbische Gene. Anders ist der Name nicht zu erklären. Wir werden
uns erkundigen.
Sonntag, 6. Oktober
Sechster Urlaubstag
Zurück auf die Straße
Warschau ist schön. Da werden Sie uns beipflichten. Hier können Sie locker 2 bis 3 Tage
verbringen – ohne Langeweile.
Ihr Ziel ist heute erneut das historische Masowien. Es hat im frühen Mittelalter Krakau und
Vilnius, die beiden ehemaligen Hauptstädte der
polnisch-litauischen Krone, verbunden.
Wenige Kilometer außerhalb Warschaus beginnt
der Nationalpark Kampinoski. Einer von dreiundzwanzig, die alle zusammen ein Gebiet von
312.000 Hektar überlagern. Ausgedehnte Moore, Dünen, sowie Kiefer- und Laubwälder formen
eine eindrucksvolle Landschaft.
119
Sie folgen dem Lauf des Flusses Narew. Sie erreichen Pultusk, eine der ältesten Städte. Dieser
Ort hat zweimal kernig Geschichte geschrieben:
Kaiser Napoleon hat hier 1806 gegen die russische Armee gekämpft. 62 Jahre danach hat
der Spruch „Alles Gute kommt von oben“, einen
prächtigen Dämpfer mit einem riesigen Meteoriteneinschlag erfahren. Rein statistisch gesehen
ist das Risiko gering, dass Ihnen Ähnliches widerfährt. Wir halten unseren Schirm über Sie. Solche
(Rettungs-)Schirme sind mittlerweile en vogue,
aber trotzdem nicht immer beliebt.
In diesem Teil Masowiens erleben Sie mehr oder
weniger auf Schritt und Tritt deutsch-polnische
Geschichte. Zahlreiche Soldatenfriedhöfe säumen Ihren Weg. Die Soldatenfriedhöfe sind das
eine, die schönen Holzhäuser das andere. Auf
dem Weg nach Myszyniec, der Hauptstadt Kurpies, können Sie sich kaum satt sehen.
In einer so schönen, intakten Landschaft sind wir
zum Handeln gezwungen: Wir laden zu einem
weiteren Picknick ein.
Heute erreichen Sie den östlichsten Punkt Ihrer
Reise. In der Nähe von Białystok und damit im
Grenzland zu Weißrussland übernachten Sie im
Dwór Czarneckiego Wellness & Spa***. Dieses
Hotel weist zwar lediglich 3-Sterne auf, aber die
haben es in sich. Eigentlich ginge hier auch ein
vierter Stern problemlos durch. Die Gastfreundschaft des von einer Familie geführten Hotels
bestätigt wieder einmal „Gast im Haus – Gott im
Haus“.
Montag, 7. Oktober
Siebter Urlaubstag
Die masurische Seenplatte
Am Ziel? Vordergründig ja. Tatsächlich nein.
Denn der Weg, die gesamte Reise, ist Ihr Ziel. Die
masurische Seenplatte, das beliebteste Urlaubsziel Polens, ist sicher ein Höhepunkt. Aber nicht
der einzige.
Mit jedem Kilometer Richtung Norden wächst die
Zahl der Seen und der bunt gefärbten Wälder.
„Wer kennt die Namen – zählt die Blätter“. Diese
Sisyphusarbeit kommt für Sie nicht in Frage. Sie
genießen vielmehr die wunderschönen Eindrücke
vom Herbst in Masuren.
Masuren ist die Harfe und das Spiel der Winde.
So hat der Dichter Hansgeorg Buchholtz einst
seine Heimat zutreffend beschrieben.
120
Allein schon der Name Masuren weckt Gefühle
und Empfindungen. Offiziell hat es nie eine historische „Region Masuren“ gegeben. Kein Land,
kein Fürstentum. Nichts. Trotzdem verbindet
jeder mit Masuren weites Land, intakte Natur,
Seen, Birken, Alleen, heile Welt. Auf der heutigen
Tagesetappe liefern wir Ihnen den Beweis dafür,
dass Sie mit Ihren Gefühlen richtig liegen. Sie
passieren Nikolaiken, am Ufer des Sniardwysees.
Dieser Ort wird gerne als „Venedig Masurens“
tituliert. Wir lehnen solche Vergleiche ab. Nikolaiken, mit seinen gedrungenen Häusern aus
dem 19. Jahrhundert ist einzigartig. So wie Venedig auch. Es bedarf keines Vergleichs. Der Sniardwysee oder Spirdingsee ist mit 11.380 Hektar
der größte in Polen.
Ihre Etappe schließen Sie in Rain, dem heutigen
Ryn ab. Sie übernachten im Schlosshotel Zamek
Ryn****. Dieses Schloss überragt den malerischen Flecken. Natürlich an einem See gelegen.
Könnte ja gar nicht anders sein.
Dienstag, 8. Oktober
Achter Urlaubstag
Romantik
Sie könnten den heutigen Tag viel gelassener
angehen als die vorherigen. Denn Koffer packen
ist nicht angesagt. Sie übernachten ein weiteres
Mal in Ihrem Schloss. Irgendwann im Laufe des
Vormittags starten Sie Ihren Motor für eine malerische Rundfahrt durch die masurische Seenplatte. Zuvor haben Sie Gelegenheit, den Komfort
Ihres Hotels, vor allem den Wellnessbereich, zu
erleben und zu nutzen.
Dieser Tag hat es in sich. Ihr erstes Ziel ist Święta
Lipka, das frühere Heilige Linde. Diese barocke Wallfahrtskirche müssen Sie besuchen. Sie
lernen sie bei einer Führung kennen. Mit etwas
Glück erleben Sie ein Orgelkonzert besonderer
Güte. Die Orgel ist einzigartig. Zig Engel und Putten nicken mit dem Kopf, „wedeln“ mit ihren Armen, danken Gott auf ihre Art und Weise. Vorbei
an der Wolfsschanze, deren Besuch allerdings
nicht vorgesehen ist, erreichen Sie Węgorzewo.
Hier laden wir Sie in ein typisch ländliches Restaurant ein.
Gut gestärkt geht’s an den Seen entlang nach
Mikołajki, das frühere Nikolaiken. Am Hafen liegen zahlreiche Ausflugsschiffe, warten auf Gäste.
Auf Sie! Frei nach dem Motto: „Eine Bootsfahrt
die ist lustig, eine Bootsfahrt die ist schön!“, stechen Sie „in See“. Sie gleiten durch ein wunderschönes Naturparadies.
Seen soweit das Auge reicht. Auch beim letzten
Abschnitt Ihrer Tagesetappe zeigt sich Masuren
nochmals von der schönsten Seite.
Kennen Sie den Ort Uzranki? Wahrscheinlich
nicht. Ist auch nicht nötig. Aber dafür sollten Sie
das masurische Bauernhausmuseum kennen lernen. Wir laden Sie ein, in eine kleine Erlebniswelt.
Mehr wollen wir allerdings noch nicht verraten.
Aber Sie werden positiv überrascht sein.
Sie übernachten ein weiteres Mal im Schlosshotel Zamek Ryn****.
Mittwoch, 9. Oktober
Neunter Urlaubstag
Nikolaus Kopernikus
In dieser Gegend, hat der geniale Astronom Nikolaus Kopernikus gewirkt. In Allenstein, Ihrem ersten Ziel des Tages, hat er in der gotischen Burg
aus dem 14. Jahrhundert an seinen astronomischen Tabellen gearbeitet. Papier war damals
knapp. Deshalb hat er seine Entdeckungen auf
den Klosterwänden festgehalten. Er setzte den
Grundstein unseres modernen heliozentrischen
Weltbildes. Er hielt die Sonne an und setzte die
Erde in Bewegung.
Nikolaus Kopernikus wurde 1473 in Thorn als
Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns geboren.
Thorn, oder auf Polnisch Torun, ist Ihr Etappenziel. Auf dem Weg dorthin begegnen Ihnen sicher
wieder Störche. Die gibt’s in dieser Gegend wie
Sand am Meer. Sie sind hier heimisch, sorgen gut
für Nachwuchs.
Thorn liegt am Südrand des Kulmerlands, beidseits der Weichsel. Diese Stadt zählt zu den
schönsten Polens. Vor allen Dingen der mittelalterliche Stadtkern. Er ist ein Juwel erster Güte.
Die Stadt wurde im 13. Jahrhundert als Handelszentrum gegründet. Sie gehörte lange Zeit zur
Hanse. Der alte Wohlstand ist immer noch zu erleben. Er hat alle Wirren der Geschichte ordentlich überstanden. Thorn ist nach wie vor ein wichtiges wissenschaftliches und kulturelles Zentrum.
Erneut übernachten Sie in einem tollen Hotel,
nämlich dem Hotel Bulwar****. Früher diente dieses Gebäude als Speicher. Mittlerweile wurde es
zu einem modernen Hotel umgebaut. Unmittelbar zwischen Weichsel und der malerischen Altstadt, strategisch äußerst günstig gelegen, der
ideale Ausgangspunkt.
Donnerstag, 10. Oktober
Zehnter Urlaubstag
Altes Polen
An Thorn kommen Sie nicht vorbei. Diese Stadt
müssen wir Ihnen bei einer Führung vorstellen. Das
geht gar nicht anders. Die Altstadt ist einfach toll.
Bevor Sie der große Abschiedsschmerz plagt,
laden wir im Hotel noch zu einem Mittagsimbiss ein. Dann geht’s hinaus aus der Stadt wieder ins weite Land. Die großartige Natur lindert
den Abschied. Die Tagesetappe endet in Posen
(Poznań), der westlichsten Stadt Polens. Der Weg
dorthin ist erneut mit wunderschönen Seen und
riesigen Wäldern gespickt. Obwohl Sie diese
eindrucksvolle Natur schon seit Tagen erleben,
können Sie davon nicht genug bekommen. Sie
fahren auf der Piastenroute und damit durch die
ältesten Siedlungen. Gnesen (Gniezno) liefert den
entsprechenden Beweis. Die auf Hügeln erbaute
Stadt war die erste Hauptstadt Polens.
Wie wär’s mit einem Abstecher in ein liebevoll
eingerichtetes Freilichtmuseum für Kleinbahnen?
Sicher nicht schlecht. Wir laden Sie ein.
Biskupin und sein archäologischer Park üben
ebenfalls einen starken Reiz aus. Aber Sie müssen Prioritäten setzen. Schließlich peilen Sie Posen, ein städtebauliches Highlight, an. Diese Stadt
wurde im Zweiten Weltkrieg massiv beschädigt.
Davon ist heute nicht mehr allzu viel zu sehen. Die
Altstadt wurde, ähnlich wie Warschau und Breslau, in ihre ursprüngliche Gestalt rekonstruiert.
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Klar, an Posen kommen Sie ebenfalls nicht vorbei. Aber erst morgen wollen wir Ihnen diese
Stadt näher vorstellen.
Sie übernachten in einer ehemaligen Kaserne, die
äußerst aufwändig zu einem super Hotel umgebaut wurde. Auch hier im City Park Hotel and Residence***** werden Sie sich mächtig wohl fühlen.
Freitag, 11. Oktober
Elfter Urlaubstag
Die letzte Etappe, Berlin, Hotel Adlon
Gestern Thorn, heute Posen. Mit einem polnischen Reisebus fahren Sie in die Innenstadt,
damit wir Ihnen Posen bei einer Stadtführung
vorstellen können. Das muss sein. Denn diese
Stadt passt mühelos in die Perlenkette BreslauWarschau-Thorn. Eigentlich gehört noch Krakau
dazu. Aber das schaffen wir bei dieser Reise
beim besten Willen nicht. Polen könnte ja bald
mal wieder Ziel einer Reise sein.
Wenn Sie Posen den Rücken kehren, ist es nicht
mehr weit bis zur polnisch-deutschen Grenze.
Menschenskinder, wo sind denn nur die letzten
Tage geblieben. Das Boxenstop-Team bekennt
sich: Wir sind seit langem Polen-Fans. Unsere
Gäste hoffentlich jetzt auch. Wer das gute alte
Europa nur einigermaßen kennenlernen möchte,
kommt an Polen nicht vorbei. Es wäre ein Fehler,
den Kontinent auf den Süden und den Westen zu
begrenzen. Seine Mitte oder politisch korrekt der
Osten, ist genauso spannend. Erst recht, seit die
Kommunisten nicht mehr mehrheitlich das Zepter in den Händen und der eiserne Vorhang im
Geschichtsmuseum ausgehängt wird. Polen ist
immer wieder einen Besuch wert.
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Zwischen Berlin und Warschau besteht seit alters
her eine stabile wirtschaftliche Achse. Warschau
haben Sie bereits besucht. Berlin noch nicht.
Also geht’s heute dort hin. Mehr oder weniger auf
schnellem Weg legen Sie die rund 250 km nach
Berlin zurück. Berlin und Polen haben in ihrer
jüngsten Geschichte zahlreiche Parallelen. Allein
schon deshalb ist Berlin ein würdiger Zielort. Hier
steht ein Hotel, das weit über die Grenzen hinaus
bekannt ist. Das Adlon Kempinski. In diesem traditionsreichen Hotel „Unter den Linden“, unmittelbar am Brandenburger Tor gelegen, findet die
Motor Klassik Leserreise ihren angemessenen
Abschluss. Den haben Sie verdient. Wir wollen
Sie nochmals richtig verwöhnen. Beim Abendessen im Hotel Adlon werden Ihre Gespräche immer wieder um die letzten Tage kreisen.
Sie sollten die paar Schritte zum Brandenburger
Tor gehen und das schön beleuchtete Symbol der
Freiheit bewundern. Soweit erlaubt, legen Sie den
Arm um Ihre Begleitung, rufen Sie die Bilder der
letzten Tage ab: Vom ländlichen, dörflichen Polen,
eindrucksvollen Städten, bescheidenen, aber zufriedenen Menschen. Von Seen, intakter Natur, tollen Farben, von einem wichtigen Teil Europas. Wir
wollen Emotionen wecken, laden Sie deshalb am
Brandenburger Tor zu einem Glas Sekt ein.
Samstag, 12. Oktober
Ab in den Süden
Heimreise
Unsere Leistungen
· Parkhotel**** Görlitz
Übernachten, Frühstück und Abendmenü
vom Büffet
· Haston City**** Breslau
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Andel’s**** Hotel Łódz
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Le Meridien Bristol**** Hotel, Warschau
2 x Übernachten, Frühstück vom Büffet,
2 x Menü
· Dvór Czarneckiego Wellness & Spa*** Hotel
Choroszcz
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Zamek Ryn Hotel**** Ryn
2 x Übernachten, Frühstück vom Büffet,
2 x Menü
· Hotel Bulwar**** Torun
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· City Park Hotel Residence***** Posen
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Adlon Kempinski**** Hotel Berlin
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Breslau, Warschau, Torun, Posen, Stadt führung (inkl. Transfers)
· Berlin Stadtrundfahrt
· Führungen und Eintritte
· Picknick / Mittagessen, Kaffee und Kuchen
· Roadbook / Straßenkarte
Berlin ist eine dynamische Stadt. Unglaublich,
was hier in den letzten paar Jahren passiert ist.
Deshalb sollen Sie unsere Hauptstadt bei einer
Stadtrundfahrt kennen lernen. Diese Zeit muss
Ihnen Berlin noch wert sein, bevor sich die Truppe der Motor Klassik Leserreise auflöst und in alle
Himmelsrichtungen los düst.
· Koffer- / Pannenservice
·Tourenbegleitung
Ihr Reisepreis
Pro Team im Doppelzimmer
Pro Person im Einzelzimmer
v5.700,v3.400,-
Racing is the best way to
convert money into noise
Bigger is better
Hershey, Oldtimer- und Teilemarkt
Charlotte - Mekka des Nascar-Racing
07. bis 13. Oktober
Flugreise
„Living in America“ – davon wusste schon James
Brown, eine der größten Soul-Legenden, ein Lied
zu trällern. Ja, living in America. Dann wäre es
nicht so weit nach
Hershey, zum weltgrößten
Oldtimer- und Teilemarkt
Charlotte, dem Mekka des
Nascar Racing.
Sie wollen trotzdem dort hin. Wenigstens einmal.
Oder auch öfter. Dann müssen Sie sich einfach
über den großen Teich auf den Weg machen.
Boxenstop macht’s möglich, bietet Ihnen ein
Rundum-Sorglos-Reisepaket.
Sie kennen den Autojumble im englischen Beaulieu. Gut! Und den Veteranenmarkt in Mannheim.
Auch gut! Beides sind tolle Veranstaltungen mit
interessanten Angeboten. Keine Frage.
Aber haben Sie schon mal das
Hershey fall swap meet
besucht? Oder zumindest davon gehört?
123
Wir waren im letzten Jahr dort. Der Markt mit seinem kaum zu überschauenden Angebot hat uns
schiergar erschlagen. Seit Jahren verfolgen wir
Hershey in Fachmagazinen. Deshalb waren wir
vorgewarnt. Wir haben uns alles zwei Nummern
größer als im alten Europa vorgestellt. Aber dass
Hershey eine so mordsmäßige Nummer ist, hat
unser Vorstellungsvermögen gesprengt. Ehrlich.
Hershey liegt im Osten der USA, in Pennsylvania, ca. 100 Meilen entfernt von Philadelphia. Hier
ist die Heimat der bekanntesten amerikanischen
Schokolade und des Antique Automobilclub of
America. Alljährlich findet in Hershey der weltgrößte Oldtimer- und Teilemarkt statt. Auf 300
Acres, das sind rund 120 Hektar, werden an über
10.000 Ständen Auto- und Motorrad-Teile, Automobilia und über 2000 komplette Autos angeboten. Wer sich das gesamte Marktgelände geben
möchte, legt rund 60 km zurück. Ganz schön viel.
Klar, amerikanische Fahrzeuge und Teile machen
das Rennen. Dagegen fallen europäische Marken ab. Vor allem im Vergleich sämtlicher, nach
Amerika exportierten Fahrzeuge aus Europa. Bei
amerikanischen Marken gibt’s dagegen kein Halt.
Auch nicht bei ausgefallenen. Beispiel gefällig:
Auburn, Duesenberg, Lincoln, Packard. Alles ist
vertreten. Wer sich für Midget- oder Indianapolis
Racer interessiert, kann ebenfalls einen Sack voller Dollars los werden. Ganz locker sogar.
Hershey gehört auf die „To-do“-Liste eines jeden
Klassik Car-Fans.
Allein Anschauen ist schön, macht Laune. Aber
hier kann schnell der Wunsch keimen, sein Vermögen rapide umzuverteilen. Blech gegen Geld.
Und zwar ohne dass die lästige Transportfrage
quält. Denn Boxenstop hat vorgesorgt. Auf dem
Markt bieten zahlreiche Transportunternehmen
ihre Dienste an. Machen Sie sich deshalb keine
Sorgen, wenn Sie Ihrer großen Liebe begegnen.
Einer Chevrolet Corvette, einem Ford Mustang
oder eine Harley Davidson Electra oder was
sonst Ihr Herz begehrt. Es ist wirklich kein Problem, das Ergatterte auf den alten Kontinent zu
schippern.
Zwei Tage Hershey müssen sein. Da haben Sie
zwar noch immer nicht alles gesehen. Aber möglicherweise reicht’s, sind alle Dollars bereits ausgegeben und gut angelegt.
Allein dafür nach Amerika? Einerseits ja. Und
trotzdem nein! Vor allem, wenn’s mehr oder weniger um die Ecke, aus amerikanischer Sicht richtig
donnert und dröhnt. Boxenstop setzt noch eine
Nummer drauf. 800 Kilometer entfernt liegt Charlotte, das Mekka des Nascar Racing. Hier hält in
diesem Wochenende die Elite der Nascar-Sprintcup-Serie Einzug. Ein gewaltiger Auftritt. Beim
500-Meilen-Rennen, das sind rund 800 Kilometer, donnern amerikanische 8-Zylinder sauschnell
über das traditionsreiche Oval. Nascar-Racing
ist etwas ganz Besonderes, eine richtig scharfe
Sache. Chili schmeckt im Vergleich lasch, keinesfalls würzig. Hier erlebt die amerikanische Seele
ihre Streicheleinheiten. „Drive it like you stole it“
oder „Gas and Go“. Treffender kann Nascar-Racing kaum bezeichnet werden.
Die amerikanischen Bing-Banger haben gewaltig
Leistung. Geschwindigkeiten von über 300 km/h
sind die Regel. Möglichst im Zentimeter-Abstand
zum Konkurrenten. Windschatten-Fahren ist auf
diesen amerikanischen „Nudeltöpfen“ angesagt.
Und falls der schiere Speed nicht reicht, wird halt
ein wenig gerempelt und geboxt. Völlig legal! Zu-
124
mindest, solange es sich um kein Revanche-Foul
handelt. Die Zuschauer-Ränge sind ausverkauft.
Kein Wunder: bei dieser Action und der BombenUnterhaltung. Langeweile hat keine Chance. Da
ist reichlich vorgesorgt. Zum einen verteilt sich
das Feld auf dem 2,3 Kilometer kurzen Rundkurs
so, dass immer ein Wagen oder ein ganzer Pulk
vorbeihämmert. Bevor es fad wird, lassen sich
die Marshalls etwas einfallen, sorgen für Spannung. Wenn’s geht, soll das Rennen möglichst
erst auf den letzten Runden oder wenn’s ganz
optimal läuft, in der letzten Kurve entschieden
und der Sieger ermittelt werden. Crashs sind mit
Nascar-Racing auf’s Engste verbunden. Solange
dem Chauffeur in seiner gesicherten Fahrerzelle
nichts passiert, bietet ein Abflug top Unterhaltung, auch das ist Teil der Show.
Hershey und Nascar-Racing sind Events, die so
in Europa nicht geboten werden, aber zum Mosaik eines Sammlers und Rennfans gehören.
Diese Reise geht im Flieger von Stuttgart nach
Atlanta und wieder zurück. Sie startet am Montag, 7. Oktober und endet am darauffolgenden
Sonntag.
Wir haben für diese Reise ein ausführliches Programm ausgearbeitet. Falls Sie sich für Hershey
und Charlotte interessieren, bitten wir Sie, mit
uns direkt Kontakt aufzunehmen. Wir lassen Ihnen das Programm gerne zukommen.
Total unüblich, aber notwendig, müssen wir den
1. August als Buchungsschluss vorgeben. Sonst
besteht das Risiko, dass es mit Amerika nix wird.
Diese Reise ist auf 16 Gäste limitiert. Mehr geht
nicht. Zögern Sie deshalb bitte nicht allzu lange.
Boxenstop ist dabei. Sie auch? Uns würd’s freuen.
Kurviger Herbst
Dem Sommer nach, bevor die Saison kippt
Italien, Marken und Umbrien
19. bis 25. Oktober
im Old- /Youngtimer
Der „Kurvige Herbst“ war im letzten Jahr ein
echter Schlager. Fünfundzwanzig Teams in ihrem Old-/Youngtimer, haben sich in der Toskana
nochmals richtig (Herbst-)Sonne auf den Kopf
brennen lassen. Die sechs Tage Ende Oktober
haben ordentlich Schwung erzeugt - so viel,
dass die anstehenden, meist tristen Novembertage uns nicht mehr die Laune trüben konnten.
Die letztjährige Reise war schön, echt klasse,
hat unseren Teams dermaßen gut gefallen, dass
wir entschieden haben: Den „Kurvigen Herbst“
behalten wir bei. Erneut wollen wir in Italien zur
Kurvenjagd blasen. Aber nicht in der Toskana.
Diesmal muss eine andere Region her, denn wir
wollen Ihre Neugierde stillen.
Wer kennt die Marken, diese mittelitalienische
Landschaft? Klar, viele haben den Namen schon
gehört. Sie wissen die Marken auch geografisch
einzunorden. Aber kennen, richtig kennen, tun’s
die wenigsten. Umbrien ist sicher etwas bekannter, zählt aber auch nicht zu den klassischen Reisezielen im italienischen Stiefel.
Boxenstop bietet seinen Gästen gerne neues
Terrain, hat eine Vorliebe dafür, oftmals breit ausgetretene touristische Pfade zu verlassen. Deshalb die Marken und Umbrien.
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Beginnen wir mal mit den Marken, dieser teilweise gebirgigen Region, die bis an die Adria reicht.
Sie werden durch den Appenin geprägt, einem
rund 1400 Kilometer langen, oftmals schroffen
Gebirgszug, der die italienische Halbinsel durchzieht. Für Rallyes sind die Marken, eigentlich der
gesamte Appenin wie geschaffen. Unser Schöpfer muss, als er diese Landschaft modelliert hat,
bereits an die Boxenstop-Teams gedacht haben.
Das kann gar nicht anders sein. Denn die Sträßchen, welche die Marken Gebirgsbächen gleich
durchziehen, machen mit ihren vielen Kurven,
dem ständigen Auf und Ab, Laune. Sehr viel sogar. Und auf mehr!
Umbrien ist lieblicher. Die Landschaft ist weiträumig, die Bergzüge leichter zugänglich. Umbrien
ist ein gelungenes Kontrastprogramm zu den
Marken. Beide Regionen werden übrigens auch
seit jeher von den Mille Miglia Teilnehmern durchkreuzt.
Im Oktober dürfen in Mittelitalien noch angemessene, durchaus mediterrane Temperaturen
erwartet werden. Also genau das richtige Wetter,
um den Sommer zu verlängern und den Herbst
zu verkürzen.
Alle Teams treffen sich in Abano Terme, nahe
Padua, im Herzen von Venetien. Mit diesem
Ausgangspunkt verfolgen wir einen Hintergedanken. Keinen bösen oder schlimmen. Keine
Sorge. Vielmehr einen äußerst angenehmen. Am
Wochenende des 25. bis 27. Oktobers, findet in
Padua die „Auto è Moto d Epoca“ statt, Italiens
größte Oldtimermesse. Für viele auch die Beste.
Das Angebot an Autos und Zweirädern, vor allem
Motorrollern und -teilen ist beeindruckend. Wer
den „Kurvigen Herbst“ unter die Räder nehmen
möchte, kann deshalb mit einer Klappe zwei Fliegen schlagen. Boxenstop ist gerne behilflich.
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Erlauben Sie uns noch einen Hinweis in eigener
Sache: Alle Strecken, jede Tagesetappe, wird
vom Boxenstop-Team im Voraus abgefahren,
festgelegt und anschließend im Roadbook niedergeschrieben. Ohne Rallyechinesisch. Für jeden lesbar. Damit bieten wir unseren Teams die
Sicherheit, dass die vorgeschlagenen Strecken
funktionieren. Nur wer gefährlich lebt, lebt wirklich. Dieses geflügelte Wort von Todeswandfahrern gilt bei uns nicht. Risiko ist zumindest bei
solchen Touren nicht unsere Sache. Da ziehen
wir eindeutig anspruchsvolles Fahren auf sicherem Terrain vor.
Sämtliche Teams erhalten ein ausführliches
Roadbook.
Wer mit Boxenstop unterwegs ist, genießt mehr
oder weniger grenzenlose Freiheit. Startzeiten,
Sonderprüfungen und Wertungen sind uns ein
Gräuel. Unseren Gästen auch! Strafpunkte kennen wir nicht. Was ist das eigentlich? Eine klitzekleine Einschränkung möchten wir machen.
Eine Uhrzeit ist uns wichtig. Das gemeinsame
Abendessen um 19.30 Uhr. Da hätten wir gerne
alle Teams beieinander. Aber sonst ist jeder seines Glückes eigener Schmied.
Der „Kurvige Herbst“ wird von unserem Werkstattwagen, dem „Max“ begleitet. Im „Max“
transportieren wir Koffer von Hotel zu Hotel. Sie
sollen schließlich mit einem optimalen Leistungsgewicht unterwegs sein. Unser „Max“ ist multifunktionell, ein wahrer „Tausendsassa“. Er dient
auch als mobile Feldküche, die wir bei Picknicks,
die zu jeder Boxenstop Reise unabdingbar gehören, einsetzen.
Im Fall der Fälle, bei einer Panne, die wir keinem
wünschen, ist der „Max“ ebenfalls zur Stelle,
kann Hilfsdienst leisten. Dieses „Netz“ entspannt.
Nichts stört die Erholung mehr, als ein Defekt, bei
dem man hilflos auf fremde Hilfe angewiesen ist.
Samstag, 19./Sonntag 20. Oktober
Erster Urlaubstag
Einrollen
Der „Kurvige Herbst“ startet in Abano Terme,
einem der bedeutendsten Kurorte Italiens. Mit
einem gemeinsamen Frühstück vom Büffet. Gut
gestärkt geht vieles leichter.
Die meisten Teams werden bereits am Samstag
in Abano Terme eintreffen. Italien ist groß. Vor allem lang. Allein von Tübingen nach Abano Terme
sind es rund 700 km. Ein ordentlicher Streifen,
den sich wahrscheinlich die wenigsten in einer
Nacht geben werden. Boxenstop ist gerne behilflich und vermittelt Hotelzimmer.
Ihr Tagesziel befindet sich in Ravenna, eine der
am meist besuchten Städte Italiens. Aber zuvor
liegt noch eine Etappe von rund 220 Kilometer
vor Ihnen. Südwestlich von Abano Terme befinden sich die Euganeischen Berge. Die Italiener
nennen sie Colli Euganei, eine Hügellandschaft
vulkanischen Ursprungs. Hier entspringen zahlreiche heiße Quellen, sorgen für den täglichen
Wassernachschub. Auch in Abano Terme. Dieses bewegte Land durchziehen schmale kurvenreiche Sträßchen, die wir unseren Teams nicht
vorenthalten dürfen. Auf keinen Fall.
In Este, nach rund 30 km sollten Sie zum ersten
Mal die Bremse reinhauen. Dieses kleine Städtchen hat einen sehenswerten Dom und ein Castello, das von einer mächtigen Mauer umrahmt
wird. Sie überqueren Etsch und Po, steuern
Richtung Ferrara. An diesem einst blühenden
Handelsplatz, heute Sitz eines Erzbischofs und
einer Universität, kommen Sie ebenfalls nicht
ungestraft vorbei. Vor allem an dem gewaltigen
Castello Estense. Diese Residenz ist eine Stein
gewordene Erinnerung an den ruhmreichen Hof
des Adelsgeschlechts d’Este.
Das gemeinsame Frühstück in Abano Terme hat
dazu beigetragen, dass sich die Teams persönlich kennenlernen. Das Boxenstop Picknick ist
für das Zusammenführen der Truppe der richtige
Geschmacksverstärker. Sie dürfen sich heute auf
diesen, für Boxenstop typischen und schon fast
traditionellen Programmpunkt freuen. Auf Ferrara
folgt das Valli di Comacchio, das Mündungsdelta
des Po in die Adria.
In Ravenna, einer Stadt mit bedeutenden Monumenten und Denkmälern aus dem frühen Mittelalter, sind Sie am ersten Ziel. Diese ehemalige
Lagunenstadt müssen Sie kennenlernen. Nicht
heute. Erst morgen bei einer Stadtführung.
Von Ihrem zentral gelegenen Hotel erreichen Sie
zu Fuß bequem den historischen Stadtkern.
Um 19.30 Uhr beim 4-Gang-Menü liegt nun genügend Gesprächsstoff vor.
Montag, 21. Oktober
Zweiter Urlaubstag
KK - Kultur und Kurven
Wir haben’s bereits angedeutet: Ravenna müssen Sie bei einer Stadtführung kennenlernen.
Sonst würden Sie am Boxenstop zweifeln, uns
fragen, weshalb wir Ihnen diese tolle Stadt vorenthalten. Nein, diesen Vorwurf handeln wir uns
nicht ein. Um die Mittagszeit kehren Sie Ravenna den Rücken. Der Küste folgend, steuern Sie
Rimini an. Dieser Streckenabschnitt am Meer
entlang ist flacher. Cesenatico, Rimini, an diesem Strand haben die Deutschen in den 50er
Jahren ihr Herz an Italien verloren. Da sind sie
herangebraust, unsere Altvorderen mit Sack und
Pack auf schmalbrüstigen Motorrädern, nicht viel
stärkeren Gespannen oder mit ihren Kleinwagen.
Vom Schlage eines Goggomobils, Fiats. Wer mit
einem Käfer unterwegs war, zählte schon zur
„Oberschicht“. Auf dem Weg nach Pesaro, Ihrer
nächsten Zwischenstation, passieren Sie Riccione und Cattolica. Auch zwei Badeorte, die in
der Saison meist fest in „deutscher Hand“ sind.
Irgendwann haben Sie sich am Meer satt gesehen, gieren nach Kurven und Höhenmetern. Ihr
Wunsch sei dem Boxenstop Befehl. Sie steuern
das kleine Städtchen Urbino an, malerisch auf einer Bergkuppe gelegen.
Sie übernachten im Hotel Mamiani**** und damit
Ihrem Stammquartier für die nächsten Tage.
Bevor wir Sie heute Abend zu einem weiteren
4-Gang-Menü bitten, laden wir zu einem Aperitif
ein. Das muss sein in dieser Landschaft.
Dienstag, 22. Oktober
Dritter Urlaubstag
Ins Ausland
Ihre Koffer haben heute ausgesorgt. Sie können
frohen Herzens aus ihnen leben. Denn für die
nächsten Tage werden Sie sie nicht benötigt.
Beim Blick auf die Straßenkarte, die Sie selbstverständlich vom Boxenstop bekommen, fallen
Ihnen zwei Sachen auf: Die bergigen Marken sind
weniger von Straßen erschlossen. Und: Diese
schlängeln sich durch die Landschaft. Das ist ein
kerniges Geschäft. Kurven fahren ist angesagt.
Weitgehend auf der Strecke der Mille Miglia Teilnehmer, nur in „falscher“ Richtung, peilen Sie San
Marino an. Damit verlassen Sie Italien, kommen
in die kleine Repubblica di San Marino. Die Altstadt thront auf dem Monte Titano, immerhin 745
m hoch. Von hier oben haben Sie einen prächtigen Ausblick auf die Adria und Marken. Die malerische Landschaft gleicht einer Fototapete. Sie
können sich daran fast nicht satt sehen. Apropos
satt: Steuern Sie eins der zahlreichen Straßencafés an, genießen Sie die italienische Küche, auch
wenn Sie sich im „Ausland“ befinden. Die SanMarinesen wissen, was gut ist. So wie Sie. Am
Nachmittag setzen Sie Ihren ganz persönlichen
Kurventanz fort. Im Flusstal des Marecchia geht‘
s über Madonna di Pugliano und Monte Copiolo
zurück nach Urbino.
Wer weiß die Namen, zählt die Kurven? So könnte heute das Motto des Tages lauten.
Urbino haben Sie immer noch nicht besichtigt.
Keine Sorge. Das heben Sie sich für später auf.
Mittwoch, 23. Oktober
Vierter Urlaubstag
Sie sehen das Weite
Wir sprachen eingangs von Umbrien. Deshalb
sollen Sie’s auch besuchen. Geht gar nicht anders. Gubbio und Assisi sind Ihre Ziele. Die ersten
20 km führen Sie allerdings von Umbrien weg.
Sie besuchen die Forno Schlucht, ein von massiven Steilwänden umrahmter Felseinschnitt. Von
Forno geht es kurvenreich bergab.
In Gubbio haben Sie Umbrien erreicht. Das kleine
Städtchen wird von zwei knapp 1000 m hohen
Bergen überragt. Am Berghang befindet sich
die sehenswerte Altstadt mit ihrem Palazzo dei
Consoli, einem mit Zinnen gekrönten gotischen
Priorenpalast.
Oberhalb der Stadt befindet sich das Kloster
Sant’Ubaldo. Der Weg dort hinauf ist beschwerlich. Eher geeignet für gläubige Pilger, als für die
Boxenstop-Reisegäste mit ihren flotten Old-/
Youngtimern. Wir wollen aber, dass Sie dort oben
ankommen. Der Herr hat ein Einsehen. So wie
es etliche italienische Ingenieure auch hatten. Mit
der Kabinenbahn geht’s auf den Monte Ingino.
In knapp 1000 m Höhe liegt Ihnen die liebliche
Landschaft Umbriens zu Füßen.
127
Irgendwie hat‘s Ihnen die Draufsicht auf das
Kloster angetan. Sie sind zwar noch weit davon entfernt, sich als Pilger auszugeben, aber
Sie spüren die Wurzeln unserer Kultur. Deshalb
drängt es Sie nach Assisi, eine der bedeutendsten Wallfahrtsstätten Italiens. Hier hat er gewirkt,
der heilige Franziskus, der Sohn eines reichen
Kaufmanns. Nach leichtsinnig verlebter Jugend,
hat er sich ganz dem Dienst der Armen und Kranken gewidmet. Sie sehen: Es ist nie zu spät sein
Leben dauerhaft in christliche Bahnen zu lenken.
Die Stadt des Heiligen Franziskus zählt zu den
Sehenswürdigkeiten ersten Ranges. Eine Stadtführung ist das Mindeste, was Sie von dieser, auf
künstlichen Terrassen errichteten Stadt, mitnehmen müssen.
Die Rückreise nach Urbino gestalten wir ziemlich
zügig. Denn der heutige Tag ist vollgestopft mit
Sehenswürdigkeiten.
Und Urbino haben Sie immer noch nicht besichtigt.
Donnerstag, 24. Oktober
Fünfter Urlaubstag
Sie halten’s nicht mehr aus. Sie lassen sich nicht
mehr länger abwimmeln. Sie drängen auf eine
Stadtführung. Wo? Klar, in Urbino. Wo sonst.
Machen Sie sich mal keine Sorge. Boxenstop
weiß am besten, dass es ohne Urbino nicht geht.
Wir geben Ihrem Drängen gerne nach. Wir können
gar nicht anders. Wir denken auch an uns selbst,
möchten Urbino schließlich auch kennenlernen.
Auf eigene Faust geht das nicht. Da muss eine
Stadtführung her. Sie kommt auch. Der Dom und
der Palazzo Ducale prägen das Stadtbild dieser
knapp 20.000 Einwohner kleinen Gemeinde. Ein
Thema wird Sie bei dieser Reise immer wieder
begleiten. In dieser Region Italiens war die Erde
früher ziemlich unruhig. Auch in Urbino. Ende des
128
18. Jahrhunderts, also lange genug her, hat die
Natur mit ihren Muskeln kräftig gespielt. Arnold
Schwarzenegger erscheint dagegen wie eine
lausige Nummer. Urbino wird Ihnen gefallen. Das
Warten hat sich gelohnt.
Juhuu, am Nachmittag gibt’s Kurven, Kurven und
nochmals Kurven. Vor allem bei Bocca Trabaria
mussten die italienischen Straßenbauer ihr ganzes Können aufbieten, um einen 1049 m hohen
Pass formidabel nieder zu ringen. In San Giustino erreichen Sie den westlichsten Punkt Ihrer
Tagesetappe. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht’s ab Città di Castello wieder kurvenreich
bergauf in den Norden nach Urbino.
Im Hotel angekommen, können Sie sich bei Ihrem automobilen Liebling dafür bedanken, dass
er die Kurven und die Berg- und Passfahrten so
problemlos zurücklegt und damit seinen Teil zu
einem fahrintensiven Erlebnis beigetragen hat.
Aber nicht nur bei Ihnen. Auch bei Ihrem Copiloten.
Nach dem Frühstück fällt die Truppe auseinander,
zieht’s alle Richtung Heimat. Möglicherweise mit
einem erneuten Stopp in Abano Terme. Denn die
Messe in Padua hat einen gnadenlos intensiven
Lockruf. Aber das können wir ja dann besprechen. Wir reisen jedenfalls dort hin. Sie auch?
Unsere Leistungen
· NH Ravenna Hotel****
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Hotel Mamiani****, Urbino
4 x Übernachten, Frühstück vom Büffet, 3 x Menü
· La Residence & Indrokinesis Hotel****,
Abano Terme, Frühstück vom Büffet
· 1 x Menü in einem sehr guten Restaurant / Transfer
· Ravenna, Assisi, Urbino, Stadtführungen
· Monte Ingino, Kabinenbahn
Heute Abend sind Sie aushäusig. Wir laden Sie
in ein gutes italienisches Restaurant zum Abschiedsessen ein. Ihr Führerschein ist Ihnen
heute Wurst. Völlig egal. Boxenstop sorgt für die
sichere Beförderung zurück in einem italienischen
Reisebus.
·Picknick
· Roadbook / Straßenkarte
· Koffer- / Pannenservice
·Tourenbegleitung
Ihr Reisepreis
Freitag, 25. Oktober
Heimreise
Das war’s. Wo sind nur die letzten Tage geblieben? Alles ging wie im Flug vorbei. Das ist ein
gutes Zeichen. Denn nichts ist schlimmer als
Langeweile. Und die wird beim kurvigen Herbst
2013 massiv bekämpft, hat keine Chance, einen
Fuß in die Kurven zu bringen.
Pro Person
Einzelzimmerzuschlag
v995,v105,-
AUTO E MOTO D´EPOCA
In padua
ab in den süden
24. bis 27. Oktober
Komfortbusreise
Haben Sie den Alfa Romeo 6C gesehen? Den
mit der Zagato-Karosserie? Oder den TIGA
Gruppe C Rennsportwagen mit seinem 3,5 Liter
8 Zylinder- Cosworth Motor? Dieser schnittige
Rennwagen hat sich schon die 24 Stunden von
Le Mans geben müssen. Oder die Lucchini und
Osella Rennwagen mit ihren formschönen Karosserien. Oder gar den Ferrari 250GT SWB, ein
ganz exklusives Produkt aus Maranello. Klar in
„Ferrari Rosso“ lackiert, ein Fahrzeug, das selbst
bei hochkarätigen Anlässen nicht an jeder Ecke
herumsteht. Oder den Fiat Topolino Lieferwagen,
der angeblich in jungen Jahren die Fangemeinde
mit Abarth-Auspuffanlagen versorgt hat. Sowieso
die Marke mit dem Skorpion: Abarth ist regelmäßig gut vertreten. 2012 mit einem sensationellen
Scheunenfund aus Frankreich. Ein zweisitziger
Rennwagen, ein 2000 SP, total original. Aber in
erbärmlichem Zustand. Der Fiat 850 Spider hat
sich ebenfalls unter den gewieften Händen von
Carlo Abarth, einem gebürtigen Wiener, zum
Kraftzwerg entwickelt. Apropos Fiat: Das Angebot haut schiergar jeden Besucher um. Vor allem die 500er, der knuffige Cinquecento, in allen
möglichen Pastellfarben lackiert. Im Topzustand
nicht billig. Aber trotzdem immer noch bezahlbar.
Vespa Roller gibt es zwar nicht wie Sand am
Meer. Aber das Kultgefährt aus Pontedera ist
gut vertreten. Selbst die ganz Frühen, mit einem
Scheinwerfer der in den Kotflügel integriert ist.
Ihre Preise sind stramm aber fair, liegen meist
an der Kante um 5.000 Euro. Möglicherweise müssen auch ein paar Gramm Papier mehr
auf den Tisch des italienischen Hauses geblät-
129
Donnerstag, 24. Oktober
Anreise
tert werden. Aber sie sind es wert. Wer sich die
Restaurierungsarbeiten freiwillig auferlegt, muss
viele Tage und Nächte, sehr viele sogar, in seiner Werkstatt verbringen, Teile suchen, wochenlang auf die nächste Lieferung warten. Ganz zu
schweigen von den zahlreichen Blumensträuße, um die Ehefrau zu besänftigen, die einfach
mal wieder gerne einen Tatort-Krimi gemeinsam
schauen möchte. Zumindest ab und an. Kann
man(n) irgendwie verstehen.
Um diese Themen kreisen meist die Gespräche
unserer Gäste auf der Rückfahrt von den Messehallen der
„Auto e Moto d’Epoca“ in Padua.
Das Angebot in den 13 Messehallen ist „bellissimo“. Überwältigend. Ganz zwangsläufig mit
italienischen Marken. Kann ja gar nicht anders
sein. Aber auch deutsche Hersteller, allen voran
Mercedes Benz und Porsche, sind ordentlich
vertreten. Dazu auch seltene Exemplare wie ein
ordentlich hergerichteter NSU Prinz II.
2012 hat das 50 jährige Jubiläum des Alfa Romeo
Giulia Italiens größte Oldtimer-Messe bestimmt.
Bis heute zählt dieser Viersitzer mit seinem
Doppel-Nockenwellen-Motor zu den schönsten
Limousinen überhaupt. Daran wird sich auch in
Zukunft nichts ändern. Solche Geistesblitze zünden nicht jeden Tag.
In Padua werden auch Teilejäger fündig. Meist feinsäuberlich sortiert werden Original- und auf’s erste
gut gemachte Reproduktionsteile angeboten.
130
Noch ein Wort zu den Preisen. Schnäppchenjäger
tun sich schwer, zum Teil richtig schwer. Die Italiener wissen ganz genau, was gesuchte Stücke
wert sind. Sie lassen zwar mit sich reden und 10%
Nachlass können relativ leicht eingefahren werden.
Aber danach wird’s zäh, können die Verkäufer so
hart sein wie der berühmte Marmor aus Carrara.
Mehr Bewegung zeigen Verkäufer von hochwertigen Sportwagen aus Mitte der 90er Jahre. Da
scheint bei manchem die Sorge vor dem prüfenden Blick der „Guardia di Finanza“ größer zu sein,
als der Wunsch, sein Bankkonto zu füllen.
Die Preise liegen auf unserem Niveau. Aber: Es
werden automobile und zweirädrige Hochkaräter
angeboten, die auf deutschen Messen äußerst
rar vertreten sind. Nichts gegen Mercedes Benz
Typen 123, 124 oder -8 oder Porsche 911er. Aber
es gibt auch ein Leben neben den deutschen Renommee-Herstellern. Ganz sicher sogar.
Für wen kommt Padua in Frage. Eigentlich für
jeden. Vor allem, wenn er zu den Liebhabern italienischer Autos, Motorräder und Motorroller zählt.
Wer die Messen in Stuttgart, Essen und Friedrichshafen besucht, muss Padua als Vierte in sein
Portfolio aufnehmen.
Haben Sie Lust? Auf Padua? Auf warme Sonnenstrahlen? Auf Pasta, Pizza und Vino? Auf ein
paar Tage Urlaub, auf einen Tapetenwechsel von
den grauen Herbsttagen? Falls ja: Ihnen kann geholfen werden. Vom Boxenstop. Denn wir reisen
alljährlich im Oktober über die Alpen ins Herz der
Region Venetien, nach Padua und Abano Terme.
Der Boxenstop Komfortreisebus, die „Charlotte“, macht sich um 7.00 Uhr mit ihren Gästen
aus dem Staub. Der Startschuss erfolgt vor dem
Boxenstop Museum. Denn dort treffen unsere
Gäste ab 6.00 Uhr ein. Diese Stunde Puffer ist
Gold wert. Vor allem für Gäste, die von weit her
reisen und sich nicht auf die letzte Minute hinauslassen wollen. Wir empfangen unsere Gäste
mit ofenfrischen Brezeln und Kaffee. Die PKW
unserer Gäste werden im nahegelegenen Universitätsparkhaus geparkt. Dort stehen sie sicher
unter Dach. Die Parkgebühren gehen zu Lasten
des Boxenstop.
Um 7.00 Uhr geht’s endgültig los. Über die Autobahn A8 führt der Weg Richtung Osten - nach
Ulm. Dort wendet sich die „Charlotte“ dem Süden zu, befördert ihre Gäste einer Sänfte gleich in
Richtung Alpen. Unterwegs bieten wir gerne weitere Zustiege an. Beispielsweise an der Ausfahrt
Illertissen mit ihrem Park and Ride Parkplatz.
Apropos anbieten: Auf der Anreise servieren wir
unser beliebtes Bordfrühstück mit Kaffee. Vor
dem großen Sprung über die Alpen laden wir zu
einem Picknick ein. Vorbei an Innsbruck über den
Brenner ist Brixen, die drittgrößte Stadt Südtirols,
das Ziel. Diese auf das 10. Jahrhundert zurückgehende Stadt an der Mündung der Rinz in den
Eisack hat eine interessante Altstadt. Vor allem
der Dom mit seinem Kreuzgang und die FürstBischöfliche Hofburg lohnen einen Besuch. Den
ermöglichen wir unseren Gästen gerne. Bei einer
Führung lernen Sie die rund 20.000 Einwohner
kleine Stadt kennen.
Danach geht’s zurück auf die Autobahn. Vorbei
an Bozen, an Verona. In Abano Terme wird die
Anreise abgewunken. Im Hotel Venezia****, zentral gelegen, unweit der Fußgängerzone, werden
Sie sich wohlfühlen, sind Sie endgültig am Ziel.
Dieses Hotel lädt donnerstags zu einer MusikSoiree ein. Sie genießen das Mehrgangmenü im
klassisch italienischen Restaurant. Falls Sie noch
Kondition haben, dürfen Sie danach natürlich
noch gerne das Tanzbein schwingen. Möglicherweise locken Sie auch die angenehmen Temperaturen zu einem Stadtbummel, vorbei an allerhand verführerischen Geschäften.
Freitag, 25. Oktober
Zweiter Urlaubstag
Sie haben hoffentlich gut geschlafen. An Ihrem
Hotel kann es zumindest nicht gelegen haben,
falls Ihre Nacht anders läuft, denn das Venezia
bietet ruhige komfortable Zimmer.
Alle Jahre wieder besuchen viele Tausend Menschen Abano Terme, weil sie ihrer Gesundheit
mit Thalasso und Fango etwas Gutes tun wollen.
Das können Sie sich auch gönnen. Ihr Hotel verfügt jedenfalls über ein großzügiges Schwimmbad mit mehreren Becken. Falls Sie noch etwas
draufsatteln wollen und Ihnen nach Anwendungen der Sinn steht, alles kein Problem.
Sie bedienen sich vom Frühstücksbüffet, für italienische Verhältnisse rechtschaffen üppig. Sicher
haben Sie Ihre Entscheidung für den Tag längst
getroffen. Messe „Auto e Moto d’Epoca“, Hotel
oder Padua. Wir können Ihnen diese Entscheidung leider nicht abnehmen. Da lassen wir Sie
im Stich. Alles wollen wir Ihnen schließlich nicht
abnehmen.
Um 9.00 Uhr startet die „Charlotte“ Richtung
Messegelände. Gegen 10.00 Uhr sind Sie mit bei
den ersten Besuchern. 8 Stunden Messe sind
angesagt. Die brauchen Sie gut und gerne. Denn
im Gegensatz zu anderen Messen bietet Padua
viel Zeit zum Luft holen. Das ist eigentlich einer
der ganz besonderen Reize dieser Messe. Die
Messehallen, großzügig angelegt mit ordentli-
chen Gängen, sind das Eine, die Freiflächen, auf
denen ebenfalls Teile und Komplettfahrzeuge angeboten werden, das Andere. Die Italiener haben
Stil. Beim Essen ganz besonders. Das wird Ihnen
spätestens an den zahlreichen Verkaufsständen
auffallen. Das Boxenstop-Team fühlt sich gerade
deshalb immer besonders wohl. Bei einem „Panino“ und einem Gläschen „Vino Rosso“ oder
„Bianco“ lässt sich so schön träumen, kann man
seinen Wunschzettel abarbeiten - zumindest in
Gedanken - und sich überlegen, wo man das eine
oder andere Schätzchen in seiner Sammlung unterbringen könnte. Später holt einen die Realität
wiederum gnadenlos ein. Denn selbst ein fähiger
„Geldscheisser“ würde nicht genügen, könnte auf
keinen Fall in so kurzer Zeit die Moneten drucken.
Bevor wir in Schwermut verfallen, nehmen wir wieder Platz, essen ein „Panino“, trinken „Vino Rosso“ oder „Bianco“. Das Spiel beginnt von vorne.
Es macht übrigens unglaublich Spaß. Am Ende
kommt dann doch meist einiges zusammen, an
was wir morgens überhaupt noch nicht gedacht
haben, und das man abends in den großzügigen
Gepäckluken der „Charlotte“ verstaut werden
muss. Aber das ist eine andere Geschichte.
Was machen die anderen Gäste? Sie bleiben
im Hotel, schwimmen, lassen sich’s gut gehen,
faulenzen, genießen. Den ganzen Tag. Oder kürzer? Denn am Nachmittag bläst die „Charlotte“
zu einer weiteren Abfahrt nach Padua. Diese
250.000 Einwohner große Hauptstadt der norditalienischen Region Venetien, mit ihren engen,
von Laubengängen eingefassten Straßen, hat ein
besonderes mittelalterliches Gepräge. Wenn der
Herr Gemahl auf der Messe Gelegenheit hat, sein
Geld unter die Menschheit zu bringen, wollen wir
das auch der anderen Team-Hälfte ermöglichen.
Einkaufen in Padua macht Laune, ermöglicht
schöne Erinnerungen. Aber nur Einkaufen wäre
vielleicht zu wenig. Dazu bietet die Altstadt zu
viel. Deshalb bitten wir zu einer Stadtführung.
Um 18.00 Uhr sind alle wieder vereint. Die Messebesucher wie auch die Padua-Gänger(innen). Im
Komfortreisebus geht’s zurück nach Abano Terme, wo ein weiteres Mehrgang-Menü auf Sie wartet. Die Füße sind schwer, der Kopf ist leer, möglicherweise wie der Geldbeutel. Aber die Augen
strahlen, das Herz ist glücklich. Menschenskinder,
mehr kann das Menschsein fast nicht bieten.
Samstag, 26. Oktober
Dritter Urlaubstag
Ein Tag Messe reicht dem einen oder anderen
Gast nicht aus. Das können wir gut verstehen.
Deshalb ist das Messegelände erneut erstes Ziel.
Danach starten wir jedoch durch zu einer KulTour
der besonderen Art. Bologna, die Hauptstadt
der Region Emilia Romagna ist das Ziel. Für das
Boxenstop-Team zählt Bologna zu den schönsten italienischen Städten. Die Stadt ist Sitz eines
Erzbischofs und einer berühmten Universität. Die
langen, von Bogengängen eingefasstem Straßen
mit ihren Palästen, meist in Backsteinarchitektur,
die vielen alten Kirchen, die merkwürdig schiefen
Türme und die Reste der 1,8 km langen Stadtmauer machen Bologna zu etwas Besonderem.
Bologna ist ein Industrie-Zentrum, bekannt für
seine Teig- und Wurstwaren. Aber vor allem auch
als Heimat der pfeilschnellen Ducati-Motorräder.
Wir stellen Ihnen Bologna bei einer Stadtführung
vor. Da kommt Laune auf, auf ein feines Mittagessen, einen gediegenen Wein und auf’s Einkaufen.
Die Italiener haben nicht nur Stil, sondern auch
einen besonderen Geschmack. Mode, die wir in
unseren Landen nur in Hochglanzillustrierten betrachten können, werden in den Geschäften angeboten und auf der Straße getragen. Bella Italia!
Und sehen Sie’s dem männlichen Verfasser nach:
Belle donne!
131
Bologna liegt aus Sicht von Padua nicht gerade
um die Ecke. So gegen 16.00 Uhr geht’s zurück,
zunächst zum Messegelände.
Am Abend laden wir Sie in ein Traditionsrestaurant mitten in der Altstadt von Padua ein. Dort
sind wir bei den letzten Padua-Reisen immer wieder eingekehrt, haben sich unsere Gäste mordsmäßig wohl gefühlt.
Städte haben bei Nacht eine besondere Faszination. Das gilt auch für Padua. Sie werden beeindruckt sein.
Sonntag, 27. Oktober
Piazzolo und Heimreise
Wir lieben das Leben. In vollen Zügen. Wir haben schließlich nur eins. Deshalb müssen wir es
leben. Aber manchmal ärgern wir uns auch darüber. Wann? Wenn Schönes so schnell vergeht.
Die Menschheit hat viel erreicht. Manchmal meint
man teilweise auch zu viel. Aber keiner hat es
bisher geschafft, die Zeit anzuhalten. So groß die
Versuchung ist, unterm Strich ist das Ergebnis
mehr als akzeptabel. Also: Nach einem weiteren
Frühstück vom Büffet gilt’s Abschied zu nehmen.
Zumindest von Abano Terme. Die Tränen werden
sich in engen Grenzen halten, wenn Sie das erste Etappenziel hören: Immer am letzten Sonntag
im Oktober, also heute, findet in „Piazzolo sul
Brenta“ ein bombig sortierter Antikmarkt statt.
„Piazzolo sul Brenta“ mit einer direkt am Kanal
gelegenen herrschaftlichen Villa wäre ja eigentlich schon einen Besuch wert. Die Lust darauf
steigern die zahlreichen Händler mit ihrem klasse Angebot. Auf dem großzügigen Gelände wird
kein „Kruscht“ angeboten. Mit Flohmarkt ist das
Angebot nicht umfassend umschrieben. Eher mit
Antikmarkt, mit einem feinen, aber meist bezahlbaren Angebot.
132
Fast keiner unserer Gäste kommt an diesem
Markt ungestraft davon. Jeder kehrt später mit
einer Einkaufsguck oder noch Größerem unterm
Arm zum Bus zurück. Der Boxenstop Chauffeur
Cengiz Güler raucht meist ganz ungeduldig seine
Glimmstängel. Das macht er sonst auch. Aber
in Piazzolo ganz besonders. Denn ihn treibt eine
Sorge um: Bring ich wirklich alles unter, was die
Gäste an Schönem anschleppen. Bisher hat’s
immer gereicht. Auch wenn’s in den Kofferräumen ab und an rechtschaffen eng wurde. Aber
das sind die Boxenstop-Mitarbeiter gewöhnt. Wir
gehen immer mit ordentlichem Beispiel voran.
Unsere Leistungen
Nach dem Markt kennen wir kein Erbarmen, hilft
alles Flehen und Betteln nichts. Die „Charlotte“
düst durch Südtirol, macht Brenner und Fernpass nieder, steuert ihren Heimathafen Tübingen
an. Auch sie ist gut drauf, denn sie hat ihren Teil
gerne dazu beigetragen, dass ihre Gäste nochmals kräftig die italienische Reise “Pulle“ haben
ansetzen dürfen.
· 4-Gang-Menü in einem traditionellen Restaurant in Padua
· Hotel Venezia Terme**** Abano Terme
3 x Übernachten, Frühstück vom Büffet,
2 x Menü
· Brixen, Stadtführung
· Messe „Auto e Moto d’Epoca“
Tageskarte Freitag
oder KulTour: Padua, Stadtführung
· Messe „Auto e Moto d’Epoca“ Tageskarte Samstag
oder KulTour: Bologna, Stadtführung
· Piazzolo sul Brenta, Antikmarkt
·Bordfrühstück
· Picknick, Kaffee und Kuchen
·Reisebegleitung
· Komfortbusreise (4 Sterne)
Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
v655,v30,-
LONDON
TO BRIGHTON
Veteran CAR RUN und
noch mehr England
heutige Verhältnisse schnittige Rennwagen, in
England zusammengeschraubt wurde. Der grüne Renner wird von Evert Louwman gefahren.
Sagt Ihnen der Name etwas? Louwman besitzt in
Holland, nahe Amsterdam, eines der besten Automobilmuseen weltweit. Ein Besuch lohnt sich.
Herr Louwman hat‘s an diesem Morgen allerdings eilig. Er wird sich später bereits als fünftes
Auto auf den 96 km langen Weg einreihen. Kein
Wunder. Denn ohne Dach und Kotflügel ist es bei
nicht allzu hohen Temperaturen schon mächtig
ungemütlich. Wahrscheinlich macht es auch keinen Spaß, ist es nicht allzu prickelnd, wenn man
selbst mit einem solchen PS-Riesen hunderte
Fahrzeuge überholen muss. Also: Gang rein,
drauf aufs Gas, ab geht die (grüne) Post.
Ein Teilnehmer liegt am Boden. Er ist aber, Gott
sei Dank, nicht verletzt. Nein, er muss an der Hinterachse seines Marot Gardon Dreirads etwas
befestigen. Scheint nicht ganz einfach zu sein.
Und: Es regnet immer noch. Aber dies ficht den
tapferen Mann nicht. Der Regen tropft ihm mitten
ins Gesicht. Sein Mantel, mit dem er blank, ohne
weiteren Schutz, auf der Straße liegt, dürfte auch
nicht allzu dicht zu sein. Aber deshalb verzagt
hier auf der Insel niemand. So sind sie eben, die
Engländer ….
Der Weg ist das Ziel. Deshalb muss das mittlerweile 115 Jahre alte Dreirad funktionieren. Koste
es was es wolle. Und sei es nur ein (batsch-) nasses Kreuz. Vor dem Vergnügen kommt das Leiden. Diese Weisheit gilt übrigens auch für andere
Lebenslagen.
31. Oktober bis 04. November
Komfortbusreise
Sonntag, 4. November 2012, 7.00 Uhr. Hyde
Park, London. Die Nacht weicht, macht dem Tag
Platz. Vom Wetter her verspricht dieser Sonntag
nicht allzu viel. Es regnet. Nicht mit Bindfaden.
Aber ordentlich. Zum richtig nass werden in kurzer Zeit reicht‘ s dicke. Im königlichen Hyde Park
warten über 500 Teams mit ihren Autos, bis sie
losgelassen werden, bis sie sich auf den Weg ins
Seebad Brighton machen dürfen. Autos? Jawohl.
Alles Fahrzeuge die vor 1905 die Staubstraßen
dieser Welt erblickt haben. Das Älteste, ein Benz
Victoria von 1894. 1-Zylinder. 4 PS. Immerhin.
Das „Jüngste“, ein französischer Berliet mit 4-Zylindern und 40 PS. Wow! Das absolut Stärkste
und Schnellste ist ein englischer Napier. Auch
4-Zylinder. Aber bereits 100 PS! Man schreibt
übrigens das Jahr 1903, in dem dieser, auch für
Klar, Sie wissen genau, um was für eine Marke es
sich bei Marot Gardon handelt. Das weiß doch
jeder. Oder? Etwa nicht? Ist schon etwas dreist,
dass wir das überhaupt fragen. Alles andere dürfte doch nicht wahr sein. Also für alle, die doch
noch etwas unsicher sind: Diese französische
Marke hat bis 1899 Tricycle mit 1-Zylinder Motoren und 3,5 PS hergestellt. Später, zur Jahrhundertwende wurde die Leistung um 50 % (!)
auf 4,5 getoppt. 1901 produzierte Marot Gardon
einen 2-Sitzer mit Kettenantrieb und einen Rennwagen mit sage und schreibe 7 PS. 100 % mehr
als wenige Jahre zuvor. War Ihnen alles bekannt.
Haben wir‘ s doch gleich gewusst. Dachten wir
uns, dass wir Ihnen diese kleine Marke nicht extra
vorstellen müssen. Angeber.
Spaß beiseite: Viele (selbsternannte) Kenner von
Automobilen stehen beim London to Brighton
Run zwar nicht wie sprichwörtlich im Wald, aber
im genauso grünen Park, wissen mit den zahlreichen Markennamen nicht allzu viel anzufangen.
Jedenfalls geht‘ s dem Boxenstop-Team so. Wir
geben‘ s (un-) gerne zu. Aber auch wir gehören
manchmal zu den „Pseudo-Kennern“.
133
Klar, Benz, Vauxhall, De Dion Bouton, Humber,
Delahaye, vielleicht auch noch Stanley, Georges Richard kennt Mann/Frau. Aber was fangen Sie mit Marken an wie Swift, Aster, Barré,
Hurtu, Lacoste et Battmann, Delin, übrigens ein
Deutscher Hersteller, Covert, Flint, NeustadtPerry? Wir könnten noch zig Marken aufzählen
und viele schwindelig reden. Ohne das sehr gute
Programmheft des Veteran Car Run wären die
meisten, einschließlich das Boxenstop-Team,
jedenfalls hoffnungslos aufgeschmissen. Aber
man muss ja schließlich nicht alles wissen. Wenn
Sie so wollen, mutiert diese Boxenstop Reise zur
reinsten Bildungsveranstaltung.
Haben wir Ihnen Ihren Mund wässrig gemacht?
Hoffentlich. Uns würd‘ s freuen. Denn dieser Run
ist einmalig, gibt‘ s nirgends anders auf der Welt.
Er begeistert, ja er kann süchtig machen. Aufgepasst.
Aber nur der Run wäre dem
Boxenstop zu wenig.
England und insbesondere London sind echt
klasse. Touristisch gesehen in jedem Fall. Großartige Sehenswürdigkeiten reihen sich, einer
Perlenkette gleich, aneinander. Daran dürfen Sie
nicht vorbeirauschen. Alles auf einmal geht aber
nicht. Deshalb verabreichen wir jedes Jahr eine
verträgliche, allseits bekömmliche Dosis. Jetzt
lassen Sie sich einfach mal überraschen, was uns
für 2013 vorschwebt.
Donnerstag, 31. Oktober
Anreise
Der Boxenstop Komfortreisebus, die „Charlotte“,
macht sich um 7.00 Uhr auf den Weg. Der Startschuss erfolgt vor dem Boxenstop Museum. Dort
treffen unsere Gäste ab 6.00 Uhr ein. Dieser Puffer ist Gold wert. Vor allem für Gäste, die von weit
134
her reisen und sich nicht auf die letzte Minute hinaus lassen wollen. Wir empfangen unsere Gäste
mit ofenfrischen Brezeln und Kaffee. Die Autos
unserer Gäste werden im nahegelegenen Universitätsparkhaus sicher abgestellt. Dort stehen
sie sogar unter Dach. Die Parkgebühren gehen
selbstredend zu Lasten des Boxenstops.
Um 7.00 Uhr geht‘ s endgültig los. Über die Autobahn führt der Weg Richtung Westen nach
Aachen. Unterwegs bieten wir unser beliebtes
Bordfrühstück mit Kaffee, später einen warmen
Mittagsimbiss. Weshalb über Aachen? Zahlreiche Gäste wohnen im Westen und Norden unserer Republik. Diesen wollen wir unterwegs gerne
einen Zustieg anbieten. In Aachen-Lichtenbusch,
unmittelbar an der Grenze zu Belgien, legen wir
gerne für Sie einen Stopp ein. Aber auch unterwegs, an der Strecke, bieten wir Zustiege. Fragen Sie uns bitte danach.
Nach Aachen geht‘s über die belgische Autobahn weiter westwärts. Vorbei an Brüssel erreichen Sie am Nachmittag Gent, eine der schönsten Städte in Flandern. Im letzten Jahr haben wir
bei der Anreise in Brüssel übernachtet. Das war
echt klasse. Dieser Zwischenstopp kam mordsmäßig an. Gutes soll man zwar nicht ohne Not
ändern, aber wir sehnen uns nach Neuem, Unbekannten. Deshalb halten wir dieses Jahr in Gent.
Eine Stadt, die im Mittelalter als eine der großen
Tuchmacherstädte zu Ansehen und Wohlstand
gekommen ist. An diese Vergangenheit erinnern
einige prächtige Bauten, der Belfried, das Rathaus, die St.-Bavo-Kathedrale, die Wasserburg
Gravensteen.
Gent ist außerordentlich besucherfreundlich.
Denn seine großen Sehenswürdigkeiten liegen
alle eng beieinander, keine 600 m auseinander.
Sie übernachten in einem zentral gelegenen
4-Sterne Hotel. Gleich nach der Ankunft können Sie Gent auf eigene Faust „erobern“. Oder
Sie warten bis zur Stadtführung, die am späten
Nachmittag angesagt ist. Nach 90 Minuten werden Sie allerhand viel Gent kennen.
Vielleicht reizt Sie Gent auch so stark, dass Sie
nach dem 4-Gang-Menü erneut die schmalen
Altstadtgassen mit ihren urigen Lokalen aufsuchen wollen. Uns würd’s freuen.
Freitag, 01. November
Merry Old England
Sie verlassen Gent. Nicht gerne. Vor allem schon
am frühen Morgen. Aber die „kurze“ Anreise am
Vortag hat ihren Preis. Um 8.00 Uhr, nach einem
ausgiebigen Frühstück vom Büffet,
starten Sie
Richtung Kanal. In Calais enden alle Straßen. Im
Komfortreisebus geht‘ s auf ein Fährschiff der
Reederei P & O Stena. Calais und Dover liegen nur
33 km entfernt. Mit etwas Glück sehen Sie bereits
bei der Abfahrt die berühmte englische Steilküste.
Die Kreidefelsen leuchten oft schon von weitem
entgegen.
In England angekommen machen Sie sich schnurstracks auf den Weg gen London. Unterwegs servieren wir Ihnen Käse- und Schinkenbaguettes.
London, eine riesengroße Stadt, immerhin leben
12 Millionen Einwohner in Greater London, hat
viele schöne Seiten. Sehr viele sogar. Aber auch
ein paar, da könnte man auf einem berühmten
Borstentier sprichwörtlich hinausreiten. Beispielsweise der Verkehr. Einmal läuft er allenfalls ordentlich, aber prächtig eigentlich nie. Das andere Mal
ist es ein zähes Vorwärtskämpfen. Sie betrifft das
weniger. Sie haben ja einen guten Bus-Chauffeur,
der Sie durch London so sicher wie in Abrahams
Schoß fährt. Ihr Ziel ist die Royal Albert Hall, eine
riesige Konzerthalle. Sie wurde 1871 vollendet. Der Entwurf geht auf den Ingenieur Francis
Fowke zurück, der den großen Rundbau einem
römischen Amphitheater nachempfunden hat.
te das herrliche Treiben, laden zum Shopping ein.
Am späten Nachmittag „sammeln“ wir alle Gäste
wieder ein, folgen einer Boxenstop-NovemberTradition. Der Besuch von Harrods steht auf dem
Programm. Diesen Luxustempel muss sich jeder
gönnen. Denn selbst die Harrods Erfahrenen finden dort immer etwas Neues. Und sei es nur der
alljährliche Harrods Bär.
Abends im Hotel, nach einem weiteren 4-GangMenü vom Büffet, „müssen“ Sie sich spätestens
an das englische Nationalgetränk heranpirschen.
Sie kennen Guinness? Das braune Gerstengebräu aus Dublin? Hoffentlich. Falls nein, besteht
Gelegenheit, dass Sie sich mit dem wie Öl ins
Glas fließenden Bier bekannt machen.
Bei einer Führung lernen Sie dieses eindrucksvolle
Gebäude kennen, in dem die größten Stars dieser
Erde allesamt aufgetreten sind.
Die Royal Albert Hall liegt in South Kensington.
Wie zahlreiche Museen und Colleges. Sie verleihen dieser Gegend ihren würdevollen Charakter.
Das Natural History Museum, das Science Museum oder das Victoria and Albert Museum. Alle drei
Museen zählen zu den besten in England, liegen
dicht beieinander.
Falls die Zeit reicht, und das hängt allein vom Verkehr ab, wollen wir uns für das Science Museum
entscheiden. Denn hier kommen Technikfans voll
auf ihre Kosten. Aber nicht nur diese. Zwar nehmen Dampfmaschinen, Lokomotiven, Autos,
Schiffe, einen breiten Raum ein. Aber auch Fotografie, Optik, Ernährung, Medizin, sorgen für informative Unterhaltung.
Am frühen Abend geht‘ s in den Osten von London, in die Docklands, ins Hotel Britannia****, unser beliebtes Basisquartier.
Am Abend, beim 4-Gang-Menü vom Büffet, geht
der Gesprächsstoff mit Sicherheit nicht aus. Dafür
war der heutige Tag einfach viel zu abwechslungsreich.
Samstag, 02. November
London
Ihre Erwartungshaltung ist groß. Nicht nur was
das ausgiebige „Traditional English Breakfast“
im Hotel anbetrifft. Sondern auch das Tagesprogramm. Wir werden Sie nicht enttäuschen. Sie
besuchen Windsor Castle, die älteste, ständig
bewohnte königliche Residenz in England. Dieses mächtige Schloss geht auf William den Eroberer zurück. Da mehr oder weniger alle Monarchen dort bauliche Änderungen durchgeführt
haben, ist dieses Schloss ein bemerkenswertes
Denkmal des wechselnden Zeitgeschmackes.
Vor allem König Georg V. hat so viel Liebe zu diesem Schloss empfunden, dass er 1917, während
des Ersten Weltkriegs, den seinerzeit nicht mehr
sonderlich beliebten deutschen Namen der Königsfamilie in Windsor umbenannt hat. Windsor
Castle ist bis heute die Hauptresidenz der Könige. Sie lernen dieses Schloss bei einer Führung
ausgiebig kennen. Es wird Sie begeistern. Am frühen Nachmittag, nach einem weiteren Picknick,
steuern Sie London City an. Sie haben die Qual
der Wahl. Entweder Portobello Road Market oder
Regent Street. Beides zusammen geht nicht. Sie
müssen sich entscheiden. In der Portobello Road
finden eigentlich drei oder vier Märkte auf einmal
statt. Antiquitäten, teilweise richtig hochwertige,
wechseln sich ab mit Obst und Gemüse, mit Klamotten, Nippes und Modeschmuck. Portobello
ist eine „gefährliche“ Fundgrube.
In der Regent Street, der eleganten, lädt der RAC,
der royale Automobilclub, als Veranstalter des
London to Brighton Runs, zu einem Concours
d‘Elegance ein. Hier werden die schönsten, interessantesten Fahrzeuge, mitten auf der sonst
so geschäftigen Straße gezeigt. Sie wird extra für
den Verkehr gesperrt! Das ist eben England.
Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Am
Sonntag sind die ältesten der Alten unterwegs.
Am Samstag starten elektrobetriebene Fahrzeuge von Brighton nach London. Im Gegensatz
zum historischen Run geht‘ s bei der E-Mobilität
um Wettbewerb. Im letzten Jahr hat der Deutsche Willi Balz, Chef der Windreich AG, mit einem
Messerschmitt Kabinenroller alle anderen in den
(Strom-) Schatten gestellt. Mit einem Verbrauch
von lediglich 3,8 KW hat er gezeigt, „wo der Bartel den Most holt“ und zu was sparsame Schwaben fähig sind. Wenn‘s ums Sparen geht, macht
unserem Volksstamm ja bekanntlich so schnell
keiner was vor. Auch diese modernen Fahrzeuge
werden in der Regent Street ausgestellt. Diese
Straße gehört zu den vornehmsten Einkaufsvierteln Londons. Beidseitig flankieren tolle Geschäf-
“Guinness is good for you”. Seit 1920 wirbt die
Brauerei mit diesem Slogan und Tatsache ist:
Guinness ist gut für die Gesundheit. In Maßen
natürlich. Da dürfen Sie sicher sein. Aber auch:
Guinness trennt Männer von Buben. Das erste
Pint erschließt Ihnen möglicherweise noch nicht
die „Geheimnisse“ dieses schaumigen Biers.
Beim zweiten, aber spätestens beim dritten, geht
alles schon viel leichter, gibt sich Ihr Gaumen
schon „very british“. Bleiben Sie am Glas. Dann
verändert sich die Welt zum Guten. Wenn auch
nur vorübergehend.
Sonntag, 03. November
Der Run
Sie sehen: Ihr Reiseprogramm ist voll gespickt
mit Highlights. Da bleibt kein Platz für Langeweile
oder für klassische Erholung, fürs Faulenzen. Boxenstop möchte mit dieser, wie mit allen anderen
Reisen, viel mehr bieten. Den Grundstein für Erinnerungen legen, die Sie später gerne abrufen.
Für die meisten Gäste endet diese Nacht relativ
früh. Denn um 6.30 Uhr geht‘ s mit der „Charlotte“ zum Hyde Park, wo kurz nach 7.00 Uhr die
ersten Teams ihre Vergaserschieber aufreißen
und ein Benzin-Luft-Gemisch kernig verbrennen.
Jüngere wundern sich immer wieder darüber, wie
wenige Teile ein Motor benötigt, damit er läuft.
Elektronik, Katalysatoren, leistungsabhängige
Benzinmengen waren einst ein Fremdwort. Die
meisten waren froh, dass ihre Konstruktion überhaupt feuerte. Abgaswerte waren ein Fremdwort,
sind es lange Zeit geblieben.
Wo liegt eigentlich der Ursprung für diesen Run?
Es ist das Jahr 1896. Seinerzeit hat das Britische
Parlament beschlossen, dass kein Motorcar
mehr von einem Mann mit einer roten Flagge angeführt werden muss. Die unzumutbare Gängelei
hatte damit ein Ende. Einundzwanzig englische
Gentlemen wollten die neue Freiheit unverzüglich
genießen. Sie machten sich auf den damals weiten Weg nach Brighton. Der erste Run war ein
Erfolg. Aber trotzdem gaben die Automobilisten
danach 31 Jahre Ruhe. 1927, beim zweiten Mal,
vertrauten dann schon 51 Teams ihrer automobilen Technik. Von da an war der Run eine Dauereinrichtung mit ganz wenigen Unterbrechungen.
135
Und zwar immer am ersten Novembersonntag.
Heuer zum 117. Mal. Eine stolze Bilanz.
Der Start im Hyde Park dauert knapp 90 Minuten. Dann sind alle Teams unterwegs, haben den
Wellington Arch umrundet, peilen über die Westminster Brücke die Küste an.
Nach dem Start reisen die Boxenstop Gäste
zurück ins Britannia Hotel. Sie genießen ein weiteres Mal das „Traditional English Breakfast“.
Gegen 9.45 Uhr machen sich alle auf den Weg
nach Brighton. Ab Redhill auf der Strecke der
Teams. In Crawley, nahe dem Flughafen Gatwick,
müssen die Run Teilnehmer einen Pflichtstopp
einlegen. Auf dem Marktplatz ist ordentlich was
los. Die einen kommen, die anderen gehen. Ganz
besonders beliebte Fotomotive sind die Stanley
Steamer. Denn die müssen ziemlich auf der Hälfte der Strecke ordentlich Wasser nachtanken,
damit sie danach wieder mit einem vornehmen
„put, put, put“ ordentlich Dampf geben können.
Die Boxenstop Gäste legen in Crawley ebenfalls
einen Stopp ein.
Auf der Strecke der Teams fahren Sie vorbei an
Handcross zu Hammer Hill. Der Name ist Programm. Hier geht‘ s für englische Verhältnisse
steil nach oben. Für manche der Teams zu steil.
Beifahrer springen ab, unterstützen die schwachbrüstigen Motörchen. Bei Cuckfield kennen wir
eine tolle Stelle, von wo aus viel Strecke eingesehen werden kann. Obwohl leicht bergauf sind alle
Gäste immer wieder erstaunt, wie flott die dreiund vierrädrigen Veteranen dieses Geläuf hinter
sich bringen. Boxenstop lädt dort mitten an der
Strecke zu einem weiteren Picknick ein.
Nach Cuckfield, vor Burgess Hill, verlassen Sie
die Strecke des Runs, fahren auf schnellem Weg
nach Brighton zum Madeira Drive, dem alljährlichen Ziel des Runs.
136
Brighton ist viel mehr als nur der Madeira Drive
mit seinem großartigen Zieleinlauf. Das ehemalige Fischerdorf mit seinen schmalen Lanes lädt
förmlich zu einem Bummel ein. Sonntags sind die
Geschäfte in Brighton geöffnet. Auch ein sehr guter Modell-Shop, der bei unseren Gästen eine äußerst ausgabenfreundliche Wirkung entwickelt.
Pubs haben in England eine große Bedeutung.
Eine sehr große sogar. Manche behaupten, ein
Pub sei für einen Engländer wichtiger als sein
Arbeitsplatz. Wir wollen uns in diese Diskussion
nicht einmischen. Sondern sie kurz und bündig
beenden. Unsere Gäste sollen einen Pub hautnah erleben. Wir laden dazu ein. Es wird Sie
kaum überraschen. Natürlich zu einem Guinness.
Auch wenn wir Schwaben sind, keine Sorge. Wir
können auch anders. Keiner bleibt auf dem Trockenen sitzen.
In froher Stimmung wird am Spätnachmittag die
letzte Etappe dieser Englandreise unter die Räder genommen. Vorbei an London steuern Sie Ihr
letztes Hotel dieser Reise an, das
Imperial
Hotel**** in Hythe, unmittelbar an der Küste gelegen. Dieses Hotel ist England wie aus dem Bilderbuch. Man fühlt sich wie ein englischer Gentleman oder eine englische Lady aus einem alten
Roman. Der Komfort kommt aber nicht zu kurz,
es wurde bereits ordentlich renoviert und auf den
neuesten Stand gebracht. Der Blick aus dieser
Kulisse heraus auf das abendliche Meer ist phänomenal. In diesem Hotel genießen unsere Gäste
seit vielen Jahren das leckere 4-Gang-Menü, das
in der Küche frisch zubereitet wird.
Meer entlang. Ein herrlicher Start in den Tag. Vor
allem in Anbetracht der bevorstehenden Fahrt.
Danach geht‘ s Richtung Hafen. Auf kurzem Weg
erreichen Sie Dover. Auf dem Fährschiff schippern Sie dem Kontinent entgegen. Ab Calais
wird wieder auf der rechten, der richtigen, Seite
gefahren. Vorbei an Brüssel, Aachen über den
Hundsrück erreichen Sie gegen 23.00 Uhr Tübingen. Spätestens dann ist die London to Brighton
Run Reise Geschichte. Hoffentlich eine schöne.
Wir haben alles gegeben!
Unsere Leistungen
· Hotel **** Gent
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· The Britannia International Hotel**** London
2 x Übernachten, Frühstück vom Büffet,
2 x Menü vom Büffet
· Mercure Hythe Imperial**** Hotel Hythe
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Calais - Dover - Calais, Fähre
· Hyde Park, Start London to Brighton Run
· Concours d’Elegance Regent Street, London
oder: Portobello Road Market
· Gent, Stadtführung
· Royal Albert Hall, Windsor Castle Führung
·Bordfrühstück
· Picknick, Kaffee und Kuchen
·Bordservice
·Reisebegleitung
· Komfortbusreise (4-Sterne)
Montag, 04. November
Heimreise
Ein letztes Mal „Full English Breakfast“ muss sein.
Auch das hat in diesem ruhig gelegenen Hotel
seinen besonderen Reiz. Ein Tipp: Stehen Sie ein
paar Minuten früher auf und gehen ein Stück am
Ihr Reisepreis
Pro Person im Doppelzimmer
Einzelzimmerzuschlag
v815,v160,-
Birmingham
Wo Sie schon immer
hin wollten
Classic Motor Show Birmingham,
National Motorcycle Museum, Coventry Transport Museum
aber auch Oxford, Stratford-upon-Avon, Birmingham, Warwick
14. bis 18. November
Komfortbusreise
Au weia, das hätte am 3. Novemberwochenende des letzten Jahres, 2012, richtig ins Auge
gehen, eine mittelprächtige teure Reise werden
können. Weshalb? Das Boxenstop-Team hat in
Birmingham die „Classic Motor Show“ besucht.
Mit dem Flugzeug. Damit es schneller geht. Das
war ein Segen. Nicht das Fliegen. Nein, vielmehr
die äußerst begrenzten Transportmöglichkeiten.
Allein schon der Gedanke, den riesigen Flughafen
in London Heathrow voll bepackt in den Griff zu
bekommen, hat abgeturnt. Jegliche Kauflust gen
Null reduziert, war die reinste „Null Bock“ Therapie.
Weshalb dann überhaupt der Messebesuch? Die
„Classic Motor Show“ geht problemlos als englische Ausgabe der deutschen „Techno Classica“,
der italienischen „Auto e Moto d‘ Epoca“, oder der
französischen „Rétromobile“ durch.
Wir wollten diese Messe kennenlernen, haben
eigentlich nur den einen Zweck verfolgt. Diesen
hat der Abstecher nach Mittelengland allerdings
anstandslos geschafft. Boxenstop wollte diese
Messe, von der in englischen Classic Car Magazinen äußerst interessant zu lesen war, persönlich
kennenlernen. Testen, ob sie für eine Reise als Ziel
taugt. Sie tut’s. Locker.
Mit diesem Messebesuch können wir mehrere
Fliegen mit einem Schlag killen. Wir können Ziele
und Sehenswürdigkeiten anbieten, die wir schon
längst in der Pipeline haben. Die sind aber mit unseren klassischen Reisezielen wie Goodwood, Beaulieu, London oder Dorset, einfach nicht zu kombinieren. Sie liegen schlicht zu weit vom Schuss.
137
Mit der Reise zur „Classic Motor Show“ werden
Sie jedoch fällig. Städte wie Oxford, Stratfordupon-Avon, Warwick, Birmingham. Aber auch das
weltbekannte „National Motorcycle Museum“ und
das nicht minder interessante „Coventry Transport
Museum“. Endlich haben wir den Aufhänger gefunden. Das freut uns.
„Du bist nicht allein…“, erinnern Sie sich noch an
die beliebte Schnulze von Roy Black, der mit seiner angenehm samtigen Stimme vor allem weibliche Fans erfreut hat? „Du bist nicht allein“, fällt
uns immer wieder auf Messen und anderen Veranstaltungen ein. Denn wir können uns aufhalten wo
wir wollen: Immer trifft man Gäste, die mit Boxenstop schon einmal verreist waren. Selbstredend so
auch in Birmingham. Jeder Plausch macht richtig
Spaß. Es gibt zunächst immer nur ein Thema. Klar.
Sie haben’s erraten, Sie liegen richtig. Es geht um
alte Autos und Motorräder. Um was denn sonst?
Der Messebesuch in Birmingham lohnt sich. Vor
allem natürlich für Liebhaber englischer Autos und
Motorräder. Die lange Geschichte, die große Fahrzeugtradition in diesem Land, ist bei über 1500
ausgestellten Classic Cars and Bikes förmlich mit
Händen zu greifen.
In elf Messehallen tischen die Engländer fürstlich
auf. Aber bei weitem nicht nur englische Marken.
Im kleinerem Rahmen auch italienische, insbesondere Ferrari und Maserati. Aber vor allem auch
deutsche Fabrikate. Gut, Porsche und Daimler/
Mercedes Benz, sind immer vertreten. Aber mit
VW Käfer, DKW, Borgward, Messerschmitt Kabinenroller und Fuldamobil, damit war nicht unbedingt zu rechnen.
138
Die Autos und Motorräder in der Ausstellung sind
das Eine. Das Andere sind die zum Verkauf angebotenen Fahrzeuge und Restaurierungsobjekte.
Hinzu kommt ein ordentlich sortierter Teilemarkt.
Restaurierungsbetriebe stellen Produkte ihrer teilweise hohen handwerklichen Fertigkeiten aus. Bücherfreaks können an mehreren Ständen ganz tief
in antiquarisches Papier eintauchen.
Die Engländer können gut unterhalten. Besser als
wir auf dem Kontinent. Beispiel gefällig? Haben
Sie in Europa, um wenigstens einmal das geografische Verständnis der Engländer von unserem alten Kontinent zu akzeptieren, bei einer Hallenshow
jemals eine „Wall of Death“
eine leibhaftige Todeswand, erlebt? Oder Motorrad-Trial-Vorführungen mitten in der Halle ohne
besondere Abluft? Auf einem der altehrwürdigen
4-Takt-Bikes zirkelte niemand Geringeres als der
7-fache TT Gewinner Mick Grant, über den extrem hindernisverseuchten Parcours. Nochmals
zurück zur Todeswand: Der Sprecher, sagen wir
mal ein Kerl mit gut und gerne vier Zentner Lebendgewicht, quatscht von der ersten bis zur
letzten Minute, lässt jeden Marktschreier alt aussehen. Mit 20 Sätzen scheint sein Repertoire zwar
erschöpft, aber mehr braucht er auch nicht. Die
reichen aus. Das Publikum strömte in die „Tonne“,
berappte artig seine 2,50 Pfund, applaudierte und
war begeistert. So sind sie eben, die Engländer.
Eben etwas „crazy“.
Wir könnten noch viel vorschwärmen, meinen
aber, der Appetit für diese Reise müsste angeregt
sein. Deshalb kommen wir zur Sache: “Ladies and
Gentlemen it’s shooooow tiiiiiime for the greatest
show on earth”. Haben wir abgespickt von dem
Koloss der „Wall of Death“.
Donnerstag, 14. November
Anreise
Der Boxenstop Komfortreisebus macht sich um
7.00 Uhr auf den Weg. Der Startschuss erfolgt vor
dem Boxenstop Museum. Denn dort treffen unsere Gäste ab 6.00 Uhr ein. Diese Stunde Puffer ist
Gold wert. Vor allem für Gäste, die von weit her
reisen und sich nicht auf die letzte Minute hinauslassen wollen. Wir empfangen unsere Gäste mit
ofenfrischen Brezeln und Kaffee. Die PKW unserer
Gäste werden im nahegelegenen Universitätsparkhaus geparkt. Dort stehen sie sicher unter
Dach. Die Parkgebühren gehen zu Lasten des
Boxenstop.
Um 7.00 Uhr geht’s endgültig los. Über die Autobahn führt der Weg Richtung Westen nach
Aachen. Unterwegs bieten wir unser beliebtes
Bordfrühstück mit Kaffee, später einen warmen
Mittagsimbiss. Weshalb über Aachen? Viele unserer Gäste wohnen im Westen und Norden unserer
Republik. Es wäre nahezu hirnrissig, wenn wir von
diesen erwarten würden, dass sie nach Tübingen
reisen. Nein, wir kommen Ihnen entgegen, bieten
Ihnen in Aachen einen Zustieg. Sprechen Sie uns
gegebenenfalls auf weitere Zustiege an.
Nach Aachen führt der Weg über die belgische
Autobahn nach Brüssel. Sie besuchen das Atomium, 1958 zur Weltausstellung eröffnet. Viele
haben das zu Stahl und Aluminium gewordene
Molekül als das 8. Weltwunder bezeichnet. Das ist
vielleicht doch etwas weit hergeholt. Aber von der
Statik, vor allem vor 55 Jahren, ist das renovierte
Atomium schon etwas ganz Besonderes. Nach
der einstündigen Führung werden Sie noch mehr
Ihren Hut vor der seinerzeitigen Ingenieurleistung
ziehen. Das Atomium beweist, auch ohne Computer und neumodische Technik, lässt sich Großes
schaffen.
Das Atomium liegt strategisch geschickt für Ihre
Weiterreise nach Calais am Ärmelkanal. Auf
schnellstem Weg verlassen Sie Brüssel, nehmen
die restlichen gut 200 km in Angriff.
Sie übernachten unmittelbar am Hafen im Hotel
Holiday Inn***.
Viel Zeit wird abends allerdings nicht bleiben. Das
wissen wir aus Erfahrung. Denn bis nach Calais ist
es schon ein ordentlicher Streifen, über 800 km
vom schwäbischen Heimathafen entfernt. Hektik
ist trotzdem nicht angesagt. Sie sollen schließlich
die gute französische Küche des Holiday Inn ohne
Abstriche genießen können.
Sie sind heute lang im Bus gesessen, haben danach gut gegessen. Wie wär’s mit einem kleinen
Verdauungsspaziergang? Ihr Hotel liegt zentral,
nur wenige Schritte vom sehenswerten Zentrum
entfernt.
Freitag, 15. November
Zweiter Urlaubstag
Officers wollen Sie persönlich sehen. Mit einem
ernsten Amtsblick, der wohl mit diesem Beruf unabdingbar verbunden ist, so scheint es zumindest,
wird Ihr Ausweis kontrolliert. Nach bestandener
(Über-) Prüfung steht dem erfolgreichen Übersetzen nichts mehr im Weg.
In einem Fährschiff der Reederei P & O Stena Line
überqueren Sie den Ärmelkanal. Nach knapp 90
Minuten erreichen Sie das Land von „Her Majesty
Queen Elisabeth II“. Die hält’s lange aus. Schon
über 60 Jahre. Sie wird später, hoffentlich erst eines fernen Tages, als eine der großen Königinnen
in die englische Geschichte eingehen. Das steht
heute schon fest. Sie wird aber ihren Schwur einlösen und ihre Rolle als Königin bis zum letzten
Atemzug leben.
Falls die Zeit reicht und das Wetter so ist wie meist,
klar und trocken, machen Sie zunächst einen
Abstecher auf die „White Cliffs“, die berühmten
Kreidefelsen. Von dort oben genießen Sie einen
schönen Ausblick auf den Hafen von Dover und
den Ärmelkanal. Aber auch auf Dover Castle, mit
seiner über 2000 Jahren währenden Geschichte.
Sie haben hoffentlich gut geschlafen. Von Ihrem
Hotelzimmer aus sehen Sie den naheliegenden
Hafen mit seinen imposanten Fährschiffen die
täglich mehrfach das 33 km entfernte Dover ansteuern. Sie bedienen sich vom Frühstücksbüffet.
Die französische Hoteltruppe ist lernfähig. Kein
Wunder bei den zahlreichen englischen Übernachtungsgästen. Und auch den Deutschen, die
mittlerweile ebenfalls ordentliche Ansprüche stellen. Für französische Verhältnisse ist das Frühstück jedenfalls richtig üppig. Kratzt knapp vorbei
an einem „Traditional Full English Breakfast".
Über die Autobahn vorbei an London, ist Oxford
Ihre erste Station. Auf dem Weg dorthin servieren
wir Ihnen Käse- und Wurstsandwiches.
Für die paar Meter bis zum Fährhafen lohnt es
sich fast nicht in die „Charlotte“ einzusteigen. Sie
tun’s trotzdem. Allerdings nicht für lange. Die englischen Zollformalitäten wollen erledigt werden. Da
sind die Engländer ziemlich streng. Die englischen
Oxford und Cambridge, das genauso bedeutend
ist, kämpfen seit alters her um die akademische
Vorherrschaft im Land. Meist mit geistigen Waffen.
Einmal im Jahr aber auch mit Ruderriemen, beim
berühmten Achter-Rennen auf der Themse.
Oxford zählt zu den ältesten und berühmtesten
Universitätsstädten in Europa. Die Stadt glänzt mit
ihren malerischen alten Colleges, 40 an der Zahl,
reizvollen Gärten, stillen Plätzchen aber auch geschäftigem Treiben in der Fußgängerzone. Eben
typisch Universitätsstadt. Sie besichtigen mit einem Führer die Stadt, die jeder Englandreisende
irgendwann einmal besuchen muss.
England gibt mehrere Pflichtstopps vor. Ein weiterer beendet den heutigen Reisetag Stratfordupon-Avon, Shakespeares Stadt.
„To Be or not to Be?“, das lässt Shakespeare seinen Hamlet fragen. Sie geben es heute Abend
nicht so geschwollen. Für Sie ist es jedoch keine
Frage, beim 4-Gang-Menü sind Sie dabei. Das
gehört entschieden zu Ihrem „Sein“.
Am Abend können Sie noch erste Gehversuche in
Stratford unternehmen.
Samstag, 16. November
Dritter Urlaubstag
Auf so geschichtsträchtigem Terrain wie Stratford
lässt sich’s gut sein. Sie haben hoffentlich gut geschlafen, sind erholt für den heutigen Tag.
Zunächst genießen Sie das „Traditional Full English
Breakfast“. Wenn Sie zum ersten Mal ein solches
Frühstücksbüffet sehen, erschrecken Sie ob seiner Fülle. Die Engländer geben sich‘s morgens
schon richtig gnadenlos. Da kommt alles zwischen ihre Zähne was gut und fett ist. Ein Tipp: In
den nächsten Tagen sollten Sie Ihren Kalorienpass
unauffindbar tief in Ihrem Jackett oder Ihrer Handtasche vergraben. Ab und zu stört die Wahrheit,
dämpft sie das Vergnügen, raubt die Laune.
Danach kommt die Qual der Wahl: Sie besichtigen
Stratford bei einer Stadtführung. Oder Sie besuchen das „National Motorcycle Museum“ in Solihull. Ganz wie es Ihnen gefällt.
Zu Stratford wollen wir heute nicht allzu viel sagen.
139
Nur so viel: In dieser elisabethanisch geprägten
Kleinstadt erleben Sie eine Zeitreise zurück in die
englische Renaissance, die Blütezeit der englischen Literatur. Nicht auf eigene Faust, sondern
bei einer Führung.
Auch die Besucher des Motorradmuseums können in den guten alten Zeiten schwelgen. Denn
immerhin handelt es sich hier um die weltgrößte
Motorradsammlung. Vor ein paar Jahren hat ein
Großbrand, ein richtig fürchterlicher, einen Großteil
der Gebäude und auch einige wertvolle Maschinen zerstört. Das Gebäude ist mittlerweile neu
aufgebaut. Die historischen Maschinen wie die
„Slippery Sam“, die 3-Zylinder Triumph, wurden
als Replika nachgebaut. Da sind die Engländer
bekanntlich recht fluchs…
In diesem Museum verzichten wir auf eine Führung. Mit Audioguides können Sie die mehr als
350 Motorräder umfassende Sammlung in Ruhe
besichtigen.
Unsere KulTour-Gäste verweilen nicht den gesamten Tag in Stratford. Obwohl dieser Flecken
äußerst ergiebig ist.
Mit der „Charlotte“ fahren Sie später - zunächst
ebenfalls - zum „National Motorcycle Museum“.
Danach geht’s zum „National Exhibition Centre“,
der Classic Motorshow. Erneut haben Sie die Qual
der Wahl. Messe, also Autos, oder KulTour in Birmingham. Die zweitgrößte Stadt Großbritanniens
mit einer Millionen Einwohner, ist die Heimat von
Cadbury Schokolade, Mini Cooper und Jaguar
Fahrzeugen. Einheimische nennen ihre Stadt einfach „Brum“. Konsequenterweise haben sie deshalb auch den Glockenturm am Council House
„Big Brum“ genannt. Die Stadtführung beginnt am
Victoria Square mit der Town Hall. Von hier aus
lassen sich die meisten Sehenswürdigkeiten bequem erschließen. Unter anderem auch das „Je-
140
wellery Quarter“, wo über 400 Werkstätten, Goldund Silberschmieden versammelt sind. 200 dieser
Gebäude werden seit längerem als zukünftiges
Weltkulturerbe vorgeschlagen. Sind also wirklich
sehenswert.
Die Altstadt von Birmingham wird von vielen Kanälen durchzogen. Es sollen mehr sein als in Venedig. Können wir fast nicht glauben. Aber wenn
sie’s so sagen, dann ist es halt so. Macht nichts.
Zählen lohnt sich jedenfalls nicht.
Am Abend treffen sich wieder alle: Die KulTourGäste und die Messebesucher. Mit der „Charlotte“
geht’s zurück nach Stratford-upon-Avon. Nach
dem Menü am Abend können die KulTour-Gäste
„protzen“ und das bei der Stadtführung Gehörte,
an die anderen Gäste weitergeben. Wär doch was!
Sonntag, 17. November
Vierter Urlaubstag
In Stratford-upon-Avon brechen Sie heute Ihre
Zelte ab. Viel zu früh. Denn in dieser so gemütlichen Kleinstadt hätten Sie’s noch ein paar Tage
ausgehalten. Aber Sie wollen weiter, oder besser, Sie müssen zurück an die Küste. Aber nicht
gleich. Ihre erste Station ist Warwick, die Grafschaftshauptstadt, ein sehenswerter Ort am Fluss
„Avon“. Seit über 900 Jahren wird Warwick von
seinem trutzigen Castle beherrscht. Sie besuchen
diese Sehenswürdigkeit. Sie zählt übrigens zu den
meist Besuchten in England. Das Castle geht auf
eine Burg zurück, die im 17.und 18. Jahrhundert
zu einem schlossartigen Landsitz umgestaltet
wurde. Aus dieser Zeit datieren Möbel, Porzellan,
Skulpturen und Gemälde, zum Teil großer europäischer Meister.
Warwick Castle ist das Eine. Die Altstadt mit ihren
geduckten alten Häusern ist das Andere. Und die
Stiftskirche St. Mary das Dritte. Da man bekanntlich nur das sieht, was man kennt, sollen Ihnen bei
einer Führung die Augen geöffnet werden.
Nach Warwick wartet das „Coventry Transport
Museum“ auf Sie. Mitten in der Stadt gelegen wird
hier die weltgrößte Sammlung von britischen Fahrzeugen gezeigt. Die meisten wurden hier entworfen und gebaut, haben die Zuneigung der Bürger
von Coventry gewonnen. Sobald Sie dieses Museum verlassen, neigt sich ein hochkomprimierter,
interessanter Aufenthalt in Mittelengland seinem
Ende zu. Klar, wir könnten Ihnen noch viel mehr
zeigen. Aber übertreiben wollen wir’s nicht.
Vorbei an London mit all seinen verkehrstechnischen Tücken, erreichen Sie am späten Nachmittag die Küste. In Hythe, im Grand Hotel Imperial,
legen Sie nochmals einen Zwischenstopp ein.
Dieses Hotel, nur ein Steinwurf vom Ärmelkanal
entfernt, versprüht englischen Charme, ist schön
plüschig. Aber auch sehr behaglich.
Sie dürfen sich heute schon auf das fulminante,
unsere Reise abschließende Mehrgangmenü freuen. Sie haben nicht nur die Wahl zwischen drei
Gerichten. Nein, die Küche bereitet alles frisch für
Sie zu.
Das Imperial besitzt einen schönen Pub. Für ein
Hotel sogar einen sehr Gelungenen. Dieser Pub
gibt heute Abend einen schönen Rahmen für die
Boxenstop-Einladung: Guinness is good for you.
And for you. And for you. Da uns Ihre Gesundheit mächtig am Herzen liegt, laden wir jeden zu
einem „Pint of Guinness“ ein. Versprochen. Aber
Sie müssen mitmachen. Kämpfen Sie sich durch,
seien Sie mannhaft. Auch als Frau.
Bei einem spendierten Guiness in uriger Atmosphäre kann massig Gesprächsstoff verwertet
werden und der letzte Abend in vollen Zügen und
genossen werden.
Montag, 18. November
Fünfter Urlaubstag
Das englische Frühstück im 4-Sterne Mercure Hotel
Imperial in Hythe, schließt nahtlos an das 4-GangMenü an. Sie stärken sich nochmals kräftig, nicht
nur für den kurzen Weg nach Dover. Sondern vor
allem für die Heimreise über Calais, Brüssel und
Aachen nach Tübingen. Während der Fährpassage
nach Frankreich müssen Sie die Stunde zurückgeben, die Ihnen am Freitag bei der Überfahrt zusätzlich gegönnt wurde. In Calais gilt wieder Mitteleuropäische Zeit. Der Alltag rückt näher.
Unsere Leistungen
· Hotel Holiday Inn*** Calais
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Hotel Stratford-upon-Avon****
2 x Übernachten, Frühstück vom Büffet, 2 x Menü
· Hotel Mercure Hythe Imperial**** Hythe
Übernachten, Frühstück vom Büffet, Menü
· Calais - Dover & Dover - Calais, Fähre
· Atomium Brüssel, Führung
· Oxford, Stadtführung
· Stratford, Stadtführung
oder Solihull, National Motorcycle Museum
· Motor Show Birmingham
oder Birmingham, Stadtführung
· Warwick, Stadtführung
· Coventry, Transport Museum
Gegen 23.00 Uhr erreichen Sie die Endstation,
das ganz in der Nähe vom Boxenstop liegende
Universitätsparkhaus. Wenn Sie aus dem Parkhaus herausfahren, ist die Reise nach Birmingham
zur Classic Motor Show endgültig Geschichte.
Schade!
·Bordfrühstück
· Picknick, Kaffee und Kuchen
·Reisebegleitung
· Komfortbusreise (4-Sterne)
Ihr Reisepreis
Pro Person Einzelzimmerzuschlag
v895,v150,-
141
Allgemeine Reisebedingungen
1. Abschluss des Reisevertrages
1.1. Der Reisevertrag soll schriftlich mit den Formularen des Reiseveranstalters (Reiseanmeldung und
Reisebestätigung) einschließlich sämtlicher Abreden, Nebenabreden und Sonderwünsche geschlossen werden. Bei Vertragsschluss oder unverzüglich
danach ist dem Reisenden die vollständige Reisebestätigung auszuhändigen. Dazu ist der Reiseveranstalter bei kurzfristigen Buchungen weniger als
sieben Werktage vor Reisebeginn nicht verpflichtet.
Ziff.1.1. gilt auch für elektronische Reiseanmeldungen, deren Zugang wir als Veranstalter Ihnen unverzüglich elektronisch bestätigen.
1.2. An die Reiseanmeldung ist der Reisende 10
Tage, bei Reiseanmeldung per Fax, E-Mail und SMS
5 Tage, gebunden. Innerhalb dieser Frist wird die
Reise durch den Veranstalter bestätigt. Kurzfristige Buchungen zwei Wochen vor Reisebeginn und
kürzer führen durch die sofortige Bestätigung bzw.
durch die Zulassung zur Reise zum Vertragsschluss.
1.3. Telefonisch nimmt der Veranstalter, worauf der
Reisende ausdrücklich hinzuweisen ist, lediglich verbindliche Reservierungen vor. Danach soll der Reisevertrag nach Ziff. 1.1. geschlossen werden.
1.4. Eine von der Reiseanmeldung abweichende
Reisebestätigung ist ein neuer Vertragsantrag, an
den der Veranstalter 10 Tage gebunden ist und den
der Reisende innerhalb dieser Frist annehmen kann.
2. Vermittelte Leistungen
Bei ausdrücklich und eindeutig im Prospekt, den
Reiseunterlagen und in den sonstigen Erklärungen
als vermittelt bezeichneten zusätzlichen Nebenleistungen (Besuch von Veranstaltungen etc.) ist der
Veranstalter lediglich Reisevermittler. Bei Reisevermittlungen ist eine vertragliche Haftung als Vermittler ausgeschlossen, soweit nicht Körperschäden,
Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vorliegen, Hauptpflichten aus dem Reisevermittlervertrag betroffen
sind, eine zumutbare Möglichkeit zum Abschluss
einer Versicherung besteht oder eine vereinbarte
Beschaffenheit fehlt. Der Veranstalter als Vermittler
haftet insofern grundsätzlich nur für die Vermittlung,
nicht jedoch für die vermittelten Leistungen selbst
(vgl. §§ 675, 631 BGB).Für den Vertragsschluss gelten die Bestimmungen der Ziffer 1. sinngemäß.
3. Pass-, Visa- und gesundheitspolizeiliche
Formalitäten
3.1. Der Veranstalter unterrichtet grundsätzlich nur
die Staatsangehörigen eines EU-Staates, in dem die
Reise angeboten wird, über die jeweils erforderlichen Einreisedokumente wie z. B. Pass und Visum
(einschließlich der Fristen zur Erlangung dieser Dokumente) und gesundheitspolizeiliche Formalitäten
(Impfungen etc.) durch den dem Reisenden überlassenen Prospekt oder vor Buchung bzw. vor Reisebeginn (einschließlich zwischenzeitlich eingetretener
Änderungen).
3.2. Nach Erfüllung der Informationspflicht gemäß
Ziff. 3.1. hat der Reisende selbst die Voraussetzungen für die Reiseteilnahme zu schaffen, sofern sich
der Veranstalter nicht ausdrücklich zur Beschaffung
der Visa oder Bescheinigungen etc. verpflichtet hat.
3.3. Kann die Reise infolge fehlender persönlicher
Voraussetzungen für den Reisebeginn nicht ange-
142
treten werden, so ist der Reisende hierfür verantwortlich, wenn dies allein auf sein schuldhaftes Verhalten zurückzuführen ist (z.B. kein gültiges Visum
oder fehlende Impfung). Insofern gilt Ziff. 9. (Rücktritt) entsprechend.
4.Zahlungen
4.1. Sämtliche Zahlungen (Anzahlung bzw. Restzahlung) des Reisenden sind nur nach Aushändigung des Sicherungsscheines zu leisten. Kein Sicherungsschein ist erforderlich, wenn die Reise nicht
länger als 24 Sunden dauert, keine Übernachtung
einschließt und der Reisepreis 75 EURO nicht übersteigt.
4.2. Nach Abschluss des Reisevertrages sind 20
% des Reisepreises zu zahlen.
4.3. Der Restbetrag ist auf Anforderung frühestens
drei Wochen - bei Reisen mit einer Mindestteilnehmerzahl nach Ziff. 13. allerdings frühestens zwei
Wochen - vor Reisebeginn Zug um Zug gegen Aushändigung der vollständigen Reiseunterlagen, soweit
für die Reise erforderlich und/oder vorgesehen (z.B.
Hotelgutschein oder Beförderungsschein), zu zahlen.
4.4. Vertragsabschlüsse zwei Wochen vor Reisebeginn verpflichten den Reisenden zur sofortigen
Zahlung des gesamten Reisepreises Zug um Zug
gegen Aushändigung der vollständigen Reiseunterlagen, soweit für die Reise erforderlich und/oder vorgesehen (z.B. Hotelgutschein oder Beförderungsschein).
5.Leistungen
5.1. Prospekt- und Katalogangaben sind für den
Veranstalter grundsätzlich bindend. Hat sich der
Veranstalter im Prospekt ausdrücklich Änderungen
der Angaben und der Preise (siehe Prospekt/Katalog) vorbehalten, so kann der Veranstalter vor Vertragsschluss eine konkrete Änderung der Prospektund Preisangaben erklären, wenn er den Reisenden
vor Reiseanmeldung hierüber informiert.
5.2. Die vertraglichen Leistungen richten sich, abgesehen von Ziff. 5.1., nach der bei Vertragsschluss
maßgeblichen Leistungsbeschreibung (Prospekt/
Katalog) sowie den weiteren Vereinbarungen, insbesondere nach der Reiseanmeldung und der Reisebestätigung.
6.Preisänderungen*)
6.1. Der Veranstalter kann vier Monate nach Vertragsschluss Preiserhöhungen bis zu 5 % des Gesamtreisepreises verlangen, wenn nachweisbar
und erst nach Vertragsabschluss konkret eintretend
einer Erhöhung der Beförderungskosten, der Abgaben für bestimmte Leistungen, wie Hafen- oder
Flughafengebühren, oder einer Änderung der für die
betreffende Reise geltenden Wechselkurse Rechnung getragen wird. Auf den genannten Umständen
beruhende Preiserhöhungen sind nur insoweit zulässig, wie sich die Erhöhung ausgehend vom Beförderungs-, Abgaben- und Wechselkursanteil konkret
berechnet auf den Reisepreis auswirkt.
6.2. Eine Preiserhöhung kann nur bis zum 21. Tag
vor dem vereinbarten Abreisetermin verlangt werden. Eine nach Ziffer 6.1. zulässige Preisänderung hat
der Veranstalter dem Reisenden unverzüglich nach
Kenntnis vom Preiserhöhungsgrund zu erklären.
6.3.Bei Preiserhöhungen nach Vertragsschluss
um mehr als 5 % des Gesamtreisepreises kann der
Reisende kostenlos zurücktreten oder stattdessen
die Teilnahme an einer anderen mindestens gleichwertigen Reise verlangen, wenn der Veranstalter in
der Lage ist, eine solche Reise ohne Mehrpreis für
den Reisenden aus seinem Angebot anzubieten.
6.4. Die Rechte nach Ziffer 6.3. hat der Reisende
unverzüglich nach der Erklärung des Veranstalters
diesem gegenüber geltend zu machen.
7.Leistungsänderungen*)
7.1. Änderungen und Abweichungen einzelner Reiseleistungen vom Reisevertrag, die nach Vertragsabschluss notwendig werden und vom Veranstalter
nicht wider Treu und Glauben herbeigeführt wurden
sind zulässig. Sie sind aber nur gestattet, soweit die
Änderungen oder Abweichungen nicht erheblich
sind und den Gesamtzuschnitt der gebuchten Reise
nicht beeinträchtigen.
7.2. Eine zulässige Änderung einer wesentlichen
Reiseleistung hat der Veranstalter dem Reisenden
unverzüglich nach Kenntnis vom Änderungsgrund
zu erklären.
7.3. Im Fall der erheblichen Änderung einer wesentlichen Reiseleistung kann der Reisende vom
Vertrag zurücktreten oder stattdessen die Teilnahme
an einer mindestens gleichwertigen anderen Reise
verlangen, wenn der Veranstalter in der Lage ist,
eine solche Reise ohne Mehrpreis für den Reisenden
aus seinem Angebot anzubieten..
7.4. Für den Fall einer zulässigen Änderung bleiben
die übrigen Rechte (insbesondere Minderung, Schadensersatz) unberührt.
8.Ersatzreisende
Der Reisende kann sich bis zum Reisebeginn durch
einen Dritten ersetzen lassen, sofern dieser den
besonderen Reiseerfordernissen genügt und seiner Teilnahme nicht gesetzliche Vorschriften oder
behördliche Anordnungen entgegenstehen und
der Veranstalter der Teilnahme nicht aus diesen
Gründen widerspricht. Der Reisende und der Dritte haften dem Veranstalter als Gesamtschuldner für
den Reisepreis und für die durch die Teilnahme des
Dritten entstehenden Mehrkosten, regelmäßig pauschaliert, auf v 15,-.
9. Rücktritt des Kunden - Nichtantritt der Reise
9.1. Nach dem jederzeit vor Reisebeginn möglichen Rücktritt ist der Reisende verpflichtet, grundsätzlich pauschal folgende Entschädigungen ausgehend vom Gesamtreisepreis je nach Reiseart und
Rücktrittszeitpunkt vor Reisebeginn zu zahlen:
Bis 30 Tage vor Reisebeginn
Bis 29-21 Tage vor Reisebeginn
Bis 20 - 14 Tage vor Reisebeginn
13 - 00 Tage vor Reisebeginn und danach
Mindestens jedoch v 15,- bei Tagesreisen.
10%
20 %
40 %
80 %
9.2. Maßgeblich für den Lauf der Fristen ist der Zugang der Rücktrittserklärung beim Veranstalter. Dem
Reisenden wird der schriftliche Rücktritt empfohlen.
9.3. Dem Reisenden wird ausdrücklich der Nachweis gestattet, dass der Anspruch auf Entschädi-
gung nicht entstanden oder die Entschädigung wesentlich niedriger als die angeführte Pauschale sei.
9.4. Auf den Nichtantritt der Reise werden die Ziff.
9.1. - 9.3. entsprechend angewandt.
10. Umbuchungen und Änderungen auf
Verlangen des Reisenden
Verlangt der Reisende nach Vertragsschluss Änderungen oder Umbuchungen, so kann der Reiseveranstalter bei Vornahme entsprechender Umbuchungen etc. ein Bearbeitungsentgelt pauschaliert
15 EURO verlangen, soweit er nach entsprechender
ausdrücklicher Information des Reisenden nicht ein
höheres Bearbeitungsentgelt oder eine höhere Entschädigung nachweist, deren Höhe sich nach dem
Reisepreis unter Abzug des Wertes der von dem
Reiseveranstalter ersparten Aufwendungen sowie
dessen bestimmt, was der Reiseveranstalter durch
anderweitige Verwendung der Reiseleistungen erwerben kann.
11.Reiseabbruch
Wird die Reise nach Reisebeginn infolge eines Umstandes abgebrochen, der in der Sphäre des Reisenden liegt (z.B. Krankheit), so ist der Veranstalter
verpflichtet, bei den Leistungsträgern die Erstattung
ersparter Aufwendungen sowie erzielter Erlöse aus
der Verwertung der nicht in Anspruch genommenen
Leistungen zu erreichen. Das gilt nicht, wenn völlig
unerhebliche Leistungen betroffen sind oder wenn
einer Erstattung gesetzliche oder behördliche Bestimmungen entgegenstehen.
12. Kündigung bei schwerer Störung durch
den Reisenden - Mitwirkungspflichten
12.1.Der Veranstalter kann den Reisevertrag fristlos
kündigen, wenn der Reisende trotz Abmahnung erheblich weiter stört, so dass seine weitere Teilnahme
für den Veranstalter und/oder die Reiseteilnehmer
nicht mehr zumutbar ist. Dies gilt auch, wenn der
Reisende sich nicht an sachlich begründete Hinweise hält. Dem Veranstalter steht in diesem Fall
der Reisepreis weiter zu, soweit sich nicht ersparte
Aufwendungen und Vorteile aus einer anderweitigen
Verwertung der Reiseleistung(en) ergeben. Schadensersatzansprüche im übrigen bleiben unberührt.
12.2.Der Reisende soll die ihm zumutbaren Schritte
(z. B. Information des Veranstalters) unternehmen,
um drohende ungewöhnlich hohe Schäden abzuwenden oder gering zu halten.
13.Mindestteilnehmerzahl
13.1.Ist in der Beschreibung der Reise (Prospekt/
Katalog) ausdrücklich und in der Reisebestätigung
auf eine bestimmte Mindestteilnehmerzahl und die
Rücktrittserklärungsfrist (spätestens bis zwei Wochen vor Reisebeginn) hingewiesen und wird diese
Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht, so kann der
Veranstalter erklären, dass die Mindestteilnehmerzahl
nicht erreicht und die Reise nicht durchgeführt wird.
13.2.Der Veranstalter wird dem Reisenden die Erklärung nach Ziffer 13.1. unverzüglich nach Kenntnis
der nichterreichten Teilnehmerzahl, spätestens bis
zwei Wochen vor Reisebeginn zugehen lassen.
13.3.Der Reisende kann die Teilnahme an einer
mindestens gleichwertigen anderen Reise verlan-
gen, wenn der Veranstalter in der Lage ist, eine solche Reise ohne Mehrpreis für den Reisenden aus
seinem Angebot anzubieten.
13.4.Der Reisende hat sein Recht nach Ziffer 13.3.
unverzüglich nach Zugang der Erklärung des Veranstalters diesem gegenüber geltend zu machen.
13.5.Macht der Reisende nicht von seinem Recht
nach Ziffer 13.3. Gebrauch, so ist der vom Reisenden
gezahlte Betrag unverzüglich zurückzuerstatten.
14. Kündigung infolge höherer Gewalt
14.1.Erschwerung, Gefährdung oder Beeinträchtigung erheblicher Art durch bei Vertragsschluss nicht
vorhersehbare Umstände berechtigen beide Teile
nach § 651 j Abs. 1 BGB zur Kündigung des Reisevertrages.
14.2.Entschädigungen und Abrechnungen ergeben
sich aus § 651 j Abs. 2 BGB.
14.3.Der Veranstalter ist im Kündigungsfall zur
Rückbeförderung verpflichtet, falls der Vertrag die
Beförderung mit umfasst. In jedem Fall hat er die zur
Vertragsaufhebung erforderlichen Maßnahmen zu
ergreifen.
14.4.Informationspflichten des Veranstalters im Übrigen bleiben unberührt.
15. Reisemängel, Obliegenheiten des
Reisenden, Rechte des Reisenden
15.1.Bei nicht vertragsgemäßen Reiseleistungen
kann der Reisende Abhilfe (Mangelbeseitigung oder
gleichwertige Ersatzleistung) verlangen
15.2.Reisemängel sind dem Reiseleiter oder bei
dessen Nichterreichbarkeit bzw. Fehlen beim Veranstalter direkt anzuzeigen, soweit dies dem Reisenden nicht wegen erheblicher Schwierigkeiten unzumutbar ist (Telefon- und Faxnummern ergeben sich
aus den Reiseunterlagen). Bei schuldhaftem Unterlassen der Mängelanzeige stehen dem Reisenden
keine Ansprüche auf Herabsetzung des Reisepreises zu.
15.3.Der Reisende kann selbst zur Abhilfe schreiten, wenn die Reise einen Mangel oder Mängel aufweist, er dem Veranstalter eine angemessene Frist
zur Abhilfe setzt und der Veranstalter bis zum Ablauf
dieser Frist nicht für Abhilfe (vgl. Ziff. 15.1.) sorgt.
Der Reisende kann dann Ersatz seiner erforderlichen
Aufwendungen verlangen. Keine Fristsetzung ist bei
Verweigerung der Abhilfe, bei besonderem Interesse
des Reisenden an sofortiger Selbsthilfe erforderlich,
ferner bei unverhältnismäßigem Aufwand des Veranstalters.
15.4.1. Der Reisende kann den Reisevertrag kündigen, wenn die Reise durch den Reisemangel erheblich beeinträchtigt ist, er dem Veranstalter eine
angemessene Frist zur Abhilfe setzt und diese Frist
nutzlos verstreicht. Die Fristsetzung ist nicht erforderlich bei Unmöglichkeit der Abhilfe, Abhilfeverweigerung, wenn die sofortige Kündigung durch ein
besonderes Interesse des Reisenden gerechtfertigt
ist oder wenn dem Reisenden die Reise infolge eines Mangels aus wichtigem und für den Veranstalter
erkennbarem Grund nicht zuzumuten ist.
15.4.2. Bei berechtigter Kündigung kann der Veranstalter für erbrachte oder zur Beendigung der Reise
noch zu erbringende Reiseleistungen nur eine Entschädigung verlangen (Berechnung nach § 651 e)
Abs. 3 BGB). Bei wertlosen („kein Interesse“ des Reisenden) erbrachten oder zu erbringenden Reiseleistungen bestehen keine Entschädigungsansprüche.
15.4.3. Der Veranstalter hat nach Kündigung die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, für die Rückbeförderung zu sorgen und die Mehrkosten zu tragen,
wenn die Beförderung Bestandteil des Reisevertrages ist.
15.5.Der Reisende kann unbeschadet der Minderung oder der Kündigung Schadensersatz wegen
Nichterfüllung verlangen, es sei denn, der Mangel
beruht auf einem Umstand, den der Veranstalter
nicht zu vertreten hat.
16.Haftungsbeschränkung
16.1.Die vertragliche Haftung des Veranstalters für
Schäden, die nicht Körperschäden sind, ist auf den
dreifachen Reisepreis beschränkt,
16.1.1. soweit ein Schaden des Reisenden weder
vorsätzlich noch grob fahrlässig herbeigeführt wird,
oder
16.1.2. soweit der Veranstalter für einen dem Reisenden entstehenden Schaden allein wegen eines
Verschuldens eines Leistungsträgers verantwortlich
ist.
16.2.Gelten für eine von einem Leistungsträger zu
erbringende Reiseleistung internationale Übereinkommen oder auf diesen beruhende gesetzliche
Bestimmungen, nach denen ein Anspruch auf Schadensersatz nur unter bestimmten Voraussetzungen
oder Beschränkungen geltend gemacht werden
kann, so kann sich der Veranstalter gegenüber dem
Reisenden auf diese Übereinkommen und die darauf
beruhenden gesetzlichen Bestimmungen berufen.
16.3.Für alle gegen den Veranstalter gerichteten
Schadensersatzansprüche aus unerlaubter Handlung, die nicht auf Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit
beruhen, haftet der Veranstalter bei Sachschäden
bis 4000 EURO. Übersteigt der dreifache Reisepreis
diese Summe, ist die Haftung für Sachschäden auf
die Höhe des dreifachen Reisepreises beschränkt.
Diese Haftungshöchstsummen gelten jeweils je Reisendem und Reise.
17. Ausschlussfrist und Verjährung
17.1.Ansprüche wegen mangelhafter Reiseleistung
nach den §§ 651 c bis 651 f BGB - ausgenommen
Körperschäden - hat der Reisende innerhalb eines
Monats nach der vertraglich vorgesehenen Beendigung der Reise gegenüber dem Veranstalter geltend
zu machen, sofern nicht die Frist ohne eigenes Verschulden nicht eingehalten werden konnte.
17.2.Ansprüche des Reisenden im Sinne der Ziffer
17.1. - ausgenommen Körperschäden - verjähren
grundsätzlich in einem Jahr nach dem vertraglich
vorgesehenen Reiseende. Die Verjährungsfrist von
einem Jahr beginnt nicht vor Mitteilung eines Mangels an den Veranstalter durch den Reisenden. Bei
grobem „eigenem“ Verschulden sowie bei Arglist
verjähren die in Ziffer 17.1. betroffenen Ansprüche in
drei Jahren.
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Stand: Februar 2013
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