Onlineversteigerungen abseits von eBay
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Onlineversteigerungen abseits von eBay
PHILATELIE und INTERNET Onlineversteigerungen abseits von eBay Der Name eBay ist inzwischen beinahe zum Synonym für Onlineversteigerung, vielleicht sogar für den Internethandel schlechthin geworden. Unbestritten bereichert das weltweit größte digitale Auktionshaus die Sammlerwelt – aber auch abseits von eBay tut sich am elektronischen Marktplatz einiges. Naturgemäß sind parallel oder im Sog des beliebten Erfolgsformates zahlreiche Auktionssysteme entstanden, die den Sammlermarkt und darin vor allem auch den Briefmarkenmarkt, beleben. Unter www.onetwosold.at erreicht man das größte österreichische Online-Auktionshaus. Wie beim großen amerikanischen Vorreiter ist auch unter dieser Adresse ein buntes Allerlei an Angeboten abzurufen, darunter auch eine Rubrik Briefmarken. Dieses Auktionshaus wird vor allem von österreichischen Anbietern und Nutzern frequentiert. Das bringt den Vorteil der Überschaubarkeit und auch einige Vorteile in Fragen der Rechtssicherheit mit sich, verbunden allerdings mit dem Nachteil der relativen Kleinheit des österreichischen Internetmarktes. Einige Auktionssysteme haben sich auf Briefmarken spezialisiert. Ein internationales Beispiel dafür ist etwa das amerikanische Auktionsnetzwerk www.stampauctionnetwork.com das bereits seit 1994 (!!) besteht und vor allem englischsprachige Auktionshäuser repräsentiert, als jüngstes österreichisches Beispiel wäre www.infactory.com zu nennen. zu finden. Es werden als Artikelbeschreibungen nämlich zumeist nur die analogen Kataloge übernommen, die häufig lediglich eine Inhaltsangabe der Auktion darstellen und bisweilen wenig Bezug auf die Qualität der angebotenen Lose nehmen. Eine Auktionsbesichtigung bleibt also unausweichlich, worauf der Internetnutzer Bedacht nehmen sollte, bevor er Gebote abgibt. Den Schutz des E-Commerce-Gesetzes genießt der Internetkäufer in diesem Fall nämlich nicht, da er ja als Fernbieter in einer herkömmlichen Auktion auftritt und in puncto Reklamation von den Auktionshäusern auch als solcher behandelt wird. Einen Kontrapunkt zum gängigen eBay-Format setzt www.briefmarkenshop.at mit seiner Internet Liveauktion. Mit einer technischen Neuentwicklung ist es möglich, das gewohnte Auktionsschema digital abzubilden. Damit wird den Nutzern die Möglichkeit zur Verfügung gestellt, vom eigenen Wohnzimmer aus bei einer Briefmarkenauktion live mitzumachen, bei der alle anderen Bieter ebenfalls ausschließlich über Internet teilnehmen. Natürlich können vor Auktionsstart auch Ferngebote über Telefax, E-Mail oder direkt auf der Website abgegeben werden, die Auktion selbst findet aber in keinem Saal, sondern über das Internet statt. Das WWW stellt vielfältige philatelistische Auktionsangebote zur Verfügung, viele spannende Auktionen wünscht Ihnen Mag. Friedrich Winter Eine digitale Bereicherung der Briefmarkenauktionswelt stellt www.philasearch.com zur Verfügung. Der deutsche Anbieter zählt einige renommierte Auktionshäuser zu seinen Kunden, die ihre Auktionskataloge auf der Plattform veröffentlichen und zur Abgabe von Ferngeboten via Internetformular einladen. Bei einigen Auktionshäusern besteht sogar die Möglichkeit, live über Internet bei der Auktion mitzusteigern. Allerdings werden die Auktionshäuser, welche diesen Dienst nutzen, noch durch entscheidende Schritte auf die Internetkäufer zukommen müssen, um die gewünschte breite Akzeptanz 26 Die einfach zu bedienende Benutzeroberfläche der Internet Liveauktion von www.briefmarkenshop.at, Näheres dazu siehe auf der Rückseite dieses Heftes. DIE BRIEFMARKE Nr. 1/2006