Leipzig Open 2013 - Leipziger Tennisclub 1990 eV

Transcription

Leipzig Open 2013 - Leipziger Tennisclub 1990 eV
Freitag, 14. Juni 2013
13. – 16. Juni auf der Anlage des
Leipziger Tennisclubs 1990 e.V.
Freitag
Samstag
LTC-Super-Sonntag
09:00 Spielbeginn Hauptfeld Herren
12:00 Spielbeginn Hauptfeld Damen
18:00 Spielbeginn Nebenrunde
Damen & Herren
19:00 Players Night / LTC-Sommerfest
09:00 Steffi Graf Team Cup U14
10:00 Stadtrundfahrt
14:00 Schnuppertennis mit einem
Tennisprofi
15:00 Viertelfinale Damen & Herren
19:00 Halbfinale Damen
21:00 Halbfinale Herren unter Flutlicht
21:00 Ladies Night beim Halbfinale
der Herren
09:00 Wirtschaft spielt Tennis
09:00 Halbfinale/Finale Steffi Graf Team
Cup U14
10:30 Finale Nebenrunde Damen & Herren
11:00 Eröffnung des VIP-Bereiches
11:00 Kinderfest bei den LEIPZIG OPEN
12:30 Finale Damen
15:00 Finale Herren
17:00 Siegerehrung
Seite 2
Leipzig Open 2013
Freitag, 14. Juni 2013
Grußwort
Brauner Sand
in grüner
Umgebung
– die Anlage
des LTC.
Foto:
Ronny Ecke
Schmuckstück im Sportforum
350 Spieler in 26 Teams frönen beim Leipziger Tennisclub 1990 dem „Weißen
Sport“. Auf der Anlage im Herzen der Stadt stehen elf Plätze zur Verfügung.
F
ranziska Starke freut sich
auf die Leipzig Open. Die
Internationalen Sächsischen
Meisterschaften sind der Tennis-Höhepunkt in Ostdeutschland und das Aushängeschild
des LTC. Die 68-Jährige ist
Turnier-Direktorin und als
„Geschäftsbesorgerin“
auch
Mädchen für alles und der
gute Geist des von Präsident
Mathias Reuschel geführten
aufstrebenden Vereins.
Franziska Starke war
schon dabei, als sich die 242
Mitglieder von Medizin Mitte
und Lok Nordost Leipzig 1990
zum LTC zusammenschlossen.
In der DDR Nationaltrainerin
für Rhythmische Sportgymnastik, kam sie durch ihren
Mann zum Tennis. „Für mich
war das ein Sport für Angeber,
für feine Leute.“ Das Vorurteil
hat sie längst revidiert, greift
seit 20 Jahren selbst begeistert
zum Schläger und spielt noch
heute zweimal in der Woche.
Inzwischen hat der Club
371 Mitglieder, von denen
350 dem Ball nachjagen, in
26 Wettkampf-Mannschaften
aktiv sind. Es gibt je vier Herren- und Damenteams, 13 bei
den Senior(inn)en und fünf im
Nachwuchs. 105 Kinder und
Jugendliche spielen beim LTC.
„Der Zulauf ist groß, wir
wachsen ständig“, erzählt
Franziska Starke. Zu einst acht
Plätzen kamen vor drei Jahren
drei Flutlicht-Courts dazu und
2011 eine Tribüne für 200 Zuschauer. Auf der Anlage im
Sportforum herrscht von früh
um acht bis spät abends reges
Treiben. Die Czech-Tennisakademie mit sieben Trainern
bietet den Mitgliedern professionelle Anleitung, die Vereinsgaststätte Gelegenheit zur
Entspannung. „Natürlich sind
auch Gäste jederzeit herzlich
willkommen“, sagt Franziska
Starke.
Steffen Enigk
Impressum
Verlagsbeilage der Leipziger Volkszeitung
Chefredakteur: Jan Emendörfer
Redaktion: Winfried Wächter
Tel.: 0341/21 81 12 16, Fax: 0341/21 81 16 37
E-Mail: w.waechter@lvz.de
Anzeigen: Dr. Harald Weiß
Herstellung und Druck: Leipziger Verlags- und
Druckereigesellschaft mbH & Co. KG,
Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig
Sachsen und der Sport – das sind zwei untrennbare Dinge. Über 600 000 Mitglieder
im Landessportbund, 4500 Sportvereine,
zahlreiche Medaillen bei Olympischen
Spielen und internationalen Meisterschaften
und vieles mehr belegen das. Die Stadt
Leipzig ist einer der sportlichen Leuchttürme des Freistaates Sachsen. Herausragende Einrichtungen wie das Institut für
Angewandte Trainingswissenschaft, die
Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität oder der Olympiastützpunkt haben hier
genau so ihre Heimat wie erfolgreiche Sportvereine. Zu ihnen zählt auch der Leipziger
TC, der seit seiner Gründung im Jahr 1990
viel für den Sport in der Region und darüber
hinaus getan hat. Der Verein ist nicht nur
in den Bereichen Nachwuchsförderung,
Breiten- und Spitzensport aktiv. Er ist seit
Jahren auch der Organisator und Ausrichter
der „Leipzig Open“. Dass der LTC dabei sehr
erfolgreich ist, bekam er im letzten Jahr
sogar schwarz auf weiß bestätigt. Der Verein
wurde vom Deutschen Tennis Bund mit dem
Titel „Bestes Nationales Turnier der HEAD
German Masters Series“ ausgezeichnet.
Damit hat der Verein auch dazu beigetragen,
dass Sachsen seinen Ruf als hervorragender
Standort für Spitzensport untermauert.
Die Politik weiß um die Bedeutung des Sports
und trägt maßgeblich dazu bei, dass die Rahmenbedingungen für die Sportlerinnen und
Sportler stimmen. Dazu zählen neben hervorragend ausgebildeten Trainern vor allem
gute Sportstätten. Hier ist in den letzten
Jahren viel geschehen, aber wir dürfen uns
nicht auf dem Erreichten ausruhen. Daher
stellt der Freistaat Sachsen sowohl in diesem
als auch im nächsten Jahr allein 27 Millionen
Euro für die Sanierung und den Neubau von
Sportstätten zur Verfügung. Hinzu kommen
über 20 Millionen Euro für die konsumtive
Sportförderung, beispielsweise für Vereine,
Trainer oder Großsportveranstaltungen. Das
alles wäre jedoch nur halb soviel wert, wenn
es die vielen ehrenamtlichen Helferinnen
und Helfer im Sport nicht gäbe. Daher möchte ich all jenen danken, die ihre Freizeit in
den Sport investieren, die unsere Kinder und
Jugendlichen trainieren, die am Wochenende Fahrbereitschaften organisieren, bei
Wind und Wetter auf dem Platz stehen oder
einfach nur den Pausentee kochen. Ohne sie
wäre Breiten- und Spitzensport in Sachsen
undenkbar. Mein Dank gilt aber auch den
zahlreichen Sponsoren, die mit großen und
kleinen Beträgen den Sport in unserem
Freistaat fördern. Auch die „Leipzig Open“
könnten ohne die Unterstützung der Wirtschaft nicht stattfinden.
Markus Ulbig,
Sächsischer Staatsminister des Innern
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Mario Busch
Geschäftsführer
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Ero Heidmann
Geschäftsführender Gesellschafter
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Freitag, 14. Juni 2013
Leipzig Open 2013
Seite 3
Grußwort
Liebe Tennisfreunde,
im Namen des Sächsischen
Tennis-Verbandes e.V. begrüße
ich Sie ganz herzlich zu den
15. Internationalen Sächsischen
Meisterschaften, den LEIPZIG
OPEN 2013 im Leipziger Tennisclub 1990 e.V.
Das erste Herren-Team des LTC, von links: Sebastian Borchardt, Manuel Paulick, Georg Matschke, Christoph Klamann, Henning Thrien, Toni
Pflug, Tore Waldhausen, Franz Reuschel. Auf dem Foto fehlen die Spitzenspieler Leonardo Kirche und Jirka Skoloudik.
Foto: Ronny Ecke
Auf ins Abenteuer dritte Liga
Mercedes-Benz-Team des LTC 1990 misst sich beim Heim-Turnier
und im Juli in der Regionalliga Südost mit Profis
Der Kapitän hat fürs Wochenende ein ehrgeiziges Kampfziel
ausgegeben. „Einer von uns
sollte das Viertelfinale erreichen“, meint Henning Thrien
(25) vom Mercedes-Benz-Team,
dem Aushängeschild des Turnier-Gastgebers LTC. Für die
erste Herren-Mannschaft sind
die Leipzig Open der erste Saisonhöhepunkt und zugleich die
ideale Vorbereitung auf das
nächste Highlight: Die Männer
vom Sportforum spielen im Juli
erstmals in der Regionalliga
Südost – in der dritten Liga
messen sie sich zum großen Teil
mit Profis.
Tore Waldhausen, die
Nummer drei der Mannschaft,
bestritt 2012 beim Heim-Turnier
ein Show-Spiel gegen Eric Jelen
und hatte zudem das Erlebnis
Viertelfinale. Dies würde der
22-Jährige gern wiederholen:
„Es war eine super Stimmung
auf der Anlage, vor so vielen
Zuschauern spielt man nicht
alle Tage.“ Der aus Wernigerode
stammende Lockenkopf war mit
einem Fitness-Rückstand ins
Jahr 2013 gegangen. „Grund
war mein Auslandssemester
in Spanien. Ich war in einer
Kleinstadt, in der ich mich nur
mit Fußball und etwas Tennis
fit halten konnte.“ Seine Teamkollegen bereiteten sich daheim
wesentlich professioneller vor,
viel im Fitness-Studio, stets
unter sportwissenschaftlicher
Begleitung. Waldhausen ist optimistisch, den Rückstand weitgehend aufgeholt zu haben.
Auf ihren neuen Spitzenspieler müssen die Leipziger
und ihre Fans noch etwas warten. Der Brasilianer Leonardo
Kirche (28) wird bei den Leipzig
Open fehlen und sich erst nach
Wimbledon erstmals zeigen.
„Für ihn ist das Turnier eine
Nummer zu klein“, zeigt Henning Thrien Verständnis. Der
aus Gelsenkirchen stammende
Psychologie-Student hatte großen Anteil daran, dass der Vertrag mit Kirche zustande kam.
„Leonardo wohnt im Nachbardorf eines Studienfreundes, den
ich in den USA kennengelernt
habe. Dieser hat für uns als
Spieler-Vermittler fungiert.“
Zuvor hatte sich das Team
geeinigt, dass es mit zwei ausländischen Profis das schwere
Unterfangen Klassenerhalt in
Angriff nehmen will. Zwischen
keinem und vier Ausländer gingen die Diskussionen hin und
her, gegnerische Teams haben
bis zu acht Profis. „Wir haben
eine Mischung gefunden, die der
Vereins-Philosophie entspricht.
Und ich denke, dass Leonardo
menschlich gut zu uns passt und
hier nicht nur sein Geld abholt“,
meint Henning Thrien.
Der Brasilianer werde im
Juli mit seiner Freundin nach
Leipzig kommen und die Leutzscher Tennis-WG von Franz
Reuschel und Toni Pflug vergrößern. Dass Kirche – Nummer
238 der Welt – nach der Verpflichtung häufiger verlor als
gewann, beunruhigte die LTC-
Männer ein wenig. „Er hat mir
geschrieben, dass er Rückenprobleme hatte. Er kommt jetzt
immer besser in Form“, gibt
Thrien Entwarnung.
Nummer zwei ist der letztjährige Spitzenmann Jirka Skoloudik. Der 26-Jährige, zurzeit
Nummer 1090 der Welt, hing
2012 hin und wieder bei Turnieren fest und fehlte dem LTC.
Dieses Jahr habe der Tscheche
im Juli Turnier-Verbot – er soll
sich ganz auf den gemeinsamen
Abstiegskampf konzentrieren.
Frank Schober
Das vier Tage andauernde
Turnier, das seit 2005 vom LTC
1990 begleitet wird, ist für alle
Beteiligten dabei mehr als ein
hochkarätiges Sportereignis: Es
ist ein gesellschaftlicher Höhepunkt im Veranstaltungskalender
unserer Stadt und bietet zahlreiche Rahmenveranstaltungen
auch abseits der roten Asche.
Dass dies so ist, verdanken wir
allen engagierten Menschen, die
während der vergangenen zwölf
Monate hinter den Kulissen dieser
Sportveranstaltung ehrenamtlich
gearbeitet haben und natürlich
dem heutigen Organisationsteam
mit Turnierdirektorin Franziska
Starke an der Spitze und allen
Helferinnen und Helfern. Ihnen
gebührt an dieser Stelle ein herzliches Wort des Dankes und der
Anerkennung.
Im Rahmen der ISM 2013 werden
die Auswahlmannschaften der
drei Bezirke im Sächsischen
Tennis Verband e.V. erstmalig
im Steffi-Graf-Team Cup einen
Meister ermitteln. Die Spieler/
innen sollen diesen Wettbewerb
im Rahmen der ISM vollziehen
und sämtliche Aktivitäten der
„Großen“ miterleben und mitbestreiten. Durch die Aufnahme
der Turnieratmosphäre erhoffen
wir uns eine weitere Motivation
für den Nachwuchs des STV.
Der LTC 1990 versteht es
meisterhaft, den Teilnehmern,
Gästen und Zuschauern jährlich
unvergessliche Tennistage zu
bescheren.
Der ISM 2013 wünscht der STV
einen sportlich spannenden,
fairen und gesellschaftlich harmonischen Verlauf.
Rainer Dausend,
Präsident des
Sächsischen Tennis-Verbandes
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Hartmut & Raimo Bunsen
Geschäftsführer
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Leipzig Open 2013
Seite 4
Freitag, 14. Juni 2013
Heiko Rosenthal
Das Flair ist
bereits
international
Blumen für die
Finalisten 2012:
Sieger André
Begemann, Jonas
Lütchen, Siegerin
Lisa Brinkmann,
Andrea Fischer (v.l.)
Foto: Ronny Ecke
Sportbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke) hofft als
Schirmherr der Leipzig Open
auf eine weitere qualitative
Entwicklung des Turniers und
des Tennissports in der Stadt.
Frage: Wann haben Sie das
letzte Mal Tennis gespielt?
Eine sächsische
Erfolgsgeschichte
Heiko Rosenthal: Das ist schon
ein Weilchen her.
Hat’s Spaß gemacht?
Das Turnier auf der Nordanlage des LTC genießt hohes Ansehen
und brachte namhafte Sieger hervor
D
ie Internationalen Sächsischen Tennis-Meisterschaften, die ihre 15. Auflage erleben
und seit 2007 als Leipzig Open
über die Bühne gehen, erlebten
eine herausragende Würdigung.
Auf der alljährlich durchgeführten Tagung der Turnierveranstalter der Head German Masters Serie des Deutschen Tennis Bundes
(DTB), die im Oktober 2012 im
bayerischen Oberstaufen stattfand, wurden die Leipzig Open
als „Bestes Nationales Turnier
des Jahres 2012“ ausgezeichnet.
Wie hoch dies zu bewerten ist,
geht schon aus der Tatsache hervor, dass in dieser Serie über 60
in ganz Deutschland ausgetragen
werden.
Wir sind als Sächsischer Tennis-Verband sehr glücklich,
dass der Leipziger TC 1990 nun
schon seit 2005 die mit Abstand
wichtigste Tennis-Veranstaltung
in Sachsen und darüber hinaus
in ganz Ostdeutschland so hervorragend durchführt. Deshalb
ist diese Auszeichnung auch
hoch verdient“, unterstreicht
Rainer Dausend, der seit Ende
„
Mai amtierender Präsident des
Sächsischen Tennis Verbands
(STV) ist.
Leipzig erlebte 1998 auch
die Premiere dieses Turniers,
jedoch auf der Anlage des Leipziger SC 1901 in Schleußig, die bis
2001 insgesamt viermal in Folge
Gastgeber war. Danach wechselte
die Veranstaltung für drei Jahre
in den Dresdner Waldpark, um
dann wieder in die Messestadt
zurückzukehren. Der Leipziger
TC 1990 hat sie auf der inzwischen auf elf Felder vergrößerten
Nordanlage des Sportforums zu
einer wahren Erfolgsgeschichte
geführt. Welchen tollen Ruf sich
die Leipzig Open inzwischen
erworben haben, macht auch
die Siegerliste deutlich. In der
stehen nämlich nicht nur die Namen von deutschen Spielerinnen
und Spielern, sondern auch die
von Tschechen, Kroaten, Argentiniern, Österreichern, Chilenen
und Weißrussen.
Im vergangenen Jahr gab es
durch Lisa Brinkmann (Lorsch)
und André Begemann (Düsseldorf) mal wieder zwei deutsche
Siege. Die 22-jährige Lisa Brinkmann zerstörte damit auch die
Hoffnung auf den ersten Leipziger Erfolg bei diesem Turnier.
Denn Andrea Fischer (Leipziger SC 1901), die vor kurzem
in Dresden wieder sächsische
Landesmeisterin wurde, war
überraschend ins Endspiel eingezogen und gab sich dort nur
hauchdünn mit 6:1, 1:6, 6:7 geschlagen. Immerhin ist aber eine
frühere Sächsin erfolgreichste
Teilnehmerin aller Zeiten. Denn
Lydia Steinbach, die inzwischen
in Schleswig-Holstein lebt und für
Rot-Weiß Wahlstedt spielt, feierte
unglaubliche acht Turniersiege,
sechs davon noch für Blau-Weiß
Dresden-Blasewitz.
Auch auf die Frage, wer der
international bekannteste aller
Turniersieger ist, wird zuerst
der Name einer Frau genannt.
Die in Berlin lebende Tschechin
Kveta Peschke gewann 2003 in
Dresden den Titel und zählt auch
heute noch mit ihren 37 Jahren
im Doppel zur Weltspitze. Insgesamt 25 Doppel-Titel errang
sie bei WTA-Turnieren, ihr mit
Abstand größter Erfolg stellt
aber der 2011 mit der Slowenin
Katarina Srebotnik errungene
Sieg auf dem heiligen Rasen von
Wimbledon dar. Leipzig erwies
sich aber immer wieder als
Sprungbrett für den hoffnungsvollen Nachwuchs.
Jüngstes Beispiel ist Dinah
Pfizenmaier (Blau-Weiß Halle/
Westfalen). Als 19-Jährige verlor die Westfälin 2011 zwar das
Endspiel der Leipzig Open gegen
die Kroatin Ivana Lisjak mit 2:6,
6:7, steht aber inzwischen dicht
vor dem Sprung in die absolute
Weltklasse. Das bewies die junge Frau erst kürzlich bei den
French Open in Paris, wo sie im
Frauen-Einzel bis in die dritte
Runde kam und dort der polnischen
Weltranglistenvierten
Agnieszka Radwanska bei der
3:6, 4:6-Niederlage einen großen
Kampf lieferte.
Rolf Becker
Dann wäre ich noch aktiv dabei
(lacht). Ich müsste einfach die
Perspektive haben, auch mal zu
gewinnen. Ansonsten ist Tennis
ein sehr schöner Sport. Im Fernsehen schaue ich mir öfter Übertragungen an, aktuell die French
Open. Bei den großen Turnieren
werden sensationelle Leistungen
geboten. Nach vier Stunden
noch am Netz zu stehen – irre.
Wie ordnen Sie die Leipzig Open
ein?
Das Turnier ist systematisch gewachsen und mittlerweile eine
hochkarätige Veranstaltung, die
Sachsen- ja deutschlandweit beachtet wird. Das Flair ist bereits
international. Die Auszeichnung
als bestes Turnier der German
Masters Serie spricht für sich.
Dahinter steckt eine super Arbeit des LTC-Teams gemeinsam
mit den anderen Vereinen.
Wohin geht die Reise?
Ich habe kürzlich mit dem Sächsischen Tennisverband und dem
LTC zusammengesessen und aus
Stadtsicht die Parameter erörtert, wie wir uns die Entwicklung des Tennissports vorstellen.
Was die Einordnung als Schwerpunktsportart betrifft, muss es
einen gemeinsamen Ansatz der
Vereine geben.
Interview: Kerstin Förster
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Leipzig Open 2013
Freitag, 14. Juni 2013
Lorbeer als Ansporn
Seite 5
Charly Steeb
hat nicht nur
den kleinen
Filzball
im Blick.
Foto: dpa
Leipzig Open im Vorjahr zum
besten nationalen Turnier gekürt
D
er Gewinner heißt: „Leipzig Open 2012“. Aus der
sächsischen
Olympia-Bewerberstadt kamen sie ins
bayerische Oberstaufen, um
dort einen besonderen Erfolg
auszukosten. „Das erste Mal
hat ein Verein aus den neuen Ländern diese hohe Auszeichnung erhalten, worüber
wir sehr stolz sind“, betont
Mathias Reuschel. Der Präsident des Leipziger TennisClubs war im Vorjahr mit
seinem Team zur Stelle, hörte
Lobeshymnen über das „Beste nationale Turnier“ und
nahm den Preis (ohne Geld)
von den Veranstaltern der
Head German Masters Serie
des Deutschen Tennis-Bundes
entgegen.
Die Leipziger punkteten
auf der Bühne mit einem Novum, mit einem Film über ihre
Veranstaltung, ihr Leipzig, die
Menschen hinter und vor den
Kulissen. Reuschel: „Wir haben da immer auch an unsere
emotionale Olympiabewerbung
gedacht.“ Letztlich hat der LTC
im Ringen um Lorbeer überzeugt. In der Laudatio wurde
es auf den Punkt gebracht:
„Eine vorbildliche und harmonische Veranstaltung mit Herz
in familiärer Atmosphäre – ein
tolles Sportereignis der Region
mit einer hervorragenden Organisation.“
Der Preis steht an würdiger Stelle, in der mit vielen
Pokalen gefüllten Vitrine im
Vereinshaus. Platz für Neues
lässt sich schaffen. Folgt der
zweite Streich? „Wir sind
durchaus bereit, ein Jahr
Luft an den Turnier-Award
zu lassen“, will Mathias Reuschel der Konkurrenz einen
gewissen Spielraum geben.
Dabei warten die Leipziger
schon wieder mit Extras
auf. Die Sieger und Zweitplatzierten erhalten am Sonntag jeweils einen Gold- beziehungsweise Silber-Barren,
gestiftet von der Firma Philoro
Edelmetall.
Kerstin Förster
Das Sprungbrett
Carl-Uwe Steeb über die Bedeutung des Turniers
und den neuen Verbands-Kurs
Frage: Dinah Pfizenmaier
konnte bei den French Open
jüngst die dritte Runde erreichen. 2011 stand sie bei den
Leipzig Open im Finale. Wie
wichtig sind kleinere Turniere für die Entwicklung von
jungen Spielern?
Charly Steeb: Dinah hat
in Paris gut gespielt und alle
überrascht. Sie hat Potenzial.
Klar kommt diese Entwicklung auch zustande, wenn
man im Rhythmus ist. Den
muss man sich über Turniere
erarbeiten. Wenn ich an meine eigene Karriere zurückdenke, waren die kleinen
Turniere immens wichtig.
Dort sammeln junge Spieler
die ersten Erfahrungen, die
sie stärken können für die
große Tennisbühne.
Welche Bedeutung hat
die Turnierserie Head German Masters Series?
Die Trophäe in ganzer Schönheit
– zugleich ein Ansporn für
weitere erfolgreiche Turniere.
Foto: Ronny Ecke
Die Head German Masters Series ist die Turnierserie für Talente in Deutschland. Die Zusammenarbeit
der deutschen Turnierveranstalter zur Förderung des
Nachwuchses ist weltweit
einzigartig. Es hat sich schon
oft gezeigt, dass diese Serie
ein gutes Sprungbrett sein
kann. Zudem sind die Turniere wichtig, um erste Punkte für die Weltrangliste zu
sammeln.
In Leipzig geht es allerdings nur um Punkte für die
nationale Wertung. Die Leipzig Open sind in Ostdeutschland das einzige Turnier innerhalb der Head German
Masters Series. Welchen
Stellenwert hat der Osten
der Republik für den DTB?
Was den Breitensport
betrifft einen hohen. Im Leistungssport besteht noch Entwicklungspotenzial. Leipzig
ist ein wichtiger Standort für
den DTB in den ostdeutschen
Bundesländern. Schade ist,
dass es noch nicht gelungen
ist, auch an anderen Standorten die Head German Masters Series in Ostdeutschland
zu spielen. Gleichzeitig versuchen wir aber auch durch
weitere Turniere die Aufmerksamkeit für unsere
Sportart zu steigern. In Dresden wollen wir das Challenger-Turnier, das im Vorjahr
abgesagt wurde, wieder
etablieren. Daran arbeiten
wir.
Seit 2012 sind Sie im
Präsidium des Deutschen
Tennis Bundes. Wie fällt Ihre
Bilanz aus?
Wir konnten einiges bewegen, aber es sind auch
noch Herausforderungen zu
bewältigen. Wichtig ist, dass
wir den DTB wieder auf eine
gesunde wirtschaftliche Basis stellen. Zudem müssen
wir die Nachwuchsförderung
weiter voranbringen. Bei den
Damen sind wir dabei mit
der Zusammenarbeit mit un-
seren Partnern sehr zufrieden. Im Herrenbereich hapert es noch etwas an der
Finanzierung. Hier ist es
schwieriger, Sponsoren zu
überzeugen. Aber ich denke,
dass wir auf einem guten
Weg sind.
Der DTB hat einen neuen Fernsehvertrag. Was erhoffen Sie sich durch die
Kooperation mit ProSiebenSat.1 ?
Wir wollen, dass die
Leute wieder Interesse am
Tennis haben. Ein zentraler
Bestandteil der Strategie des
neuen Präsidiums ist es, die
Präsenz von Tennis in den
Medien wieder zu erhöhen,
so dass alle Tennisfans unseren Sport im TV und im Internet wieder mehr live erleben können.
Ist das auch der Schlüssel, um in Deutschland wieder ein großes Turnier zu
etablieren?
Diese Frage stellt sich in
absehbarer Zeit nicht. Selbst
wenn wir die finanziellen
Mittel hätten, ist so eine Lizenz, wie sie etwa das Masters-Series-Turnier am Hamburger Rothenbaum hatte,
schwer zu bekommen.
Interview: Dominik Bath
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Leipzig Open 2013
Freitag, 14. Juni 2013
Große Emotionen, neuer Schwung
Wolfgang Lassmann leitet seit Januar die Stiftung zur Förderung
des Steffi-Graf-Nachwuchszentrums
L
eipzig lobt er sich, und das
Herzstück liegt ihm quasi zu
Füßen: Gewandhaus, City-Hochhaus, das neu entstehende Paulinum, Augustusplatz, die Oper –
Informatik-Professor Wolfgang
Lassmann, 74, hat vom Bürobalkon der IT Sonix AG einen beneidenswerten Ausblick. Einblicke in die Geschäftswelt gewährt
der junggebliebene Aufsichtsratsvorsitzende mit einem maximalen Maß an Leidenschaft und
Expertenwissen, was sich auch
in anderen Bereichen seiner Lebenskultur widerspiegelt. Tennis
gehört erstklassig dazu. Und
eine Gräfin spielt dabei die
Hauptrolle.
Zurück zu den Anfängen.
Drei Tage vor der deutschen Einheit war die Heldenstadt Leipzig
der Schauplatz für das erste Turnier der Women‘s Tennis Association (WTA) im Osten. Weitere
13 folgten. Steffi Graf siegte allein fünf Mal. Tennis-Schwestern
und -Brüder fanden unkomplizierter als anderswo zusammen.
„Wir sind aufeinander zugegangen und haben schnell den gemeinsamen Draht gefunden. Zu
unseren drei Patenverbänden
gehörte der Badische und war
ein Glücksfall dazu“, meint Wolfgang Lassmann, ein gebürtiger
Görlitzer. Noch immer tief beeindruckt zeigt er sich von der damals 21-jährigen Stefanie Maria
„Steffi“ Graf.
Sie spielte im Herbst 1990
in der Messehalle 7 vor 7500 Zuschauern und gewann das
Grand-Prix-Turnier.
Spontan
stiftete sie die Siegprämie von
45 000 US-Dollar. Ein historischer Moment. „Es flossen Tränen“, erzählt Lassmann, „das ist
für Sachsen, sagte Steffi, und auf
Nachfrage wurde sie konkreter:
für den Nachwuchs.“
Das Herz der Gräfin für
Kinder schlägt dauerhaft und bis
heute laut. Das Preisgeld des
Wunderkindes aus Brühl bildete
den Grundstein für die Gründung der Stiftung zur Förderung
des Steffi-Graf-Nachwuchszentrums des Sächsischen Tennis
Verbands (STV). 1991 war die
Bad in der Menge:
Steffi Graf und
Wolfgang Lassmann
1991 auf dem
LSC-Gelände.
Foto: Archiv Lassmann
Jahrhundertsportlerin wieder in
der Messestadt, gewann erneut,
besuchte die LSC-Anlage in
Schleußig und gab dem neuen
STV-Nachwuchszentrum ihren
verpflichtenden Namen. Ein Gedenkstein erinnert an dieses historische Ereignis der deutschen
Einheit.
Wolfgang Lassmann, 17
Jahre STV-Chef, nunmehr dessen Ehrenpräsident, Träger der
Goldenen Ehrennadel des Deutschen Tennis Bundes und maßgeblicher Motor beim Bau der
Vier-Feld-Halle in Abtnaundorf,
übernahm im Januar den Stiftungsvorsitz. Das Stammkapital
ist auf 65 000 Euro angewachsen. Neuen Schwung wolle er
der Sache geben, gemeinsam
mit dem amtierenden STV-Vorsitzenden Rainer Dausend für
die Tennis-Talente ein attraktives Turnierangebot bereitstellen.
Acht sind schon Geschichte, ein
neues wartet am Wochenende
bei den Leipzig Open. Lassmanns Firma ist darüber hinaus
als Sponsor aktiv.
Die Krönung wäre, wenn
Steffi Graf demnächst höchstpersönlich ihr „Leipziger Kind“ be-
sucht. „Wir arbeiten daran und
ich denke, dass sie uns in nächster Zeit einen Besuch abstattet“,
zeigt sich Wolfgang Lassmann
optimistisch.
Der Kontakt zur umgänglichen Promi-Frau war in all den
Jahren nie abgerissen. Es gab
Wiedersehen bei WTA-Turnieren
oder telefonischen Kontakt.
Lassmann erinnert sich schmunzelnd an den Liveauftritt von
Steffi und ihren Tour-Kolleginnen beim Leipzig-Turnier 1995
und der improvisierten Players
Night. Ort: Das noch nicht fertig
gestellte Haus der Familie Lassmann. 55 Spielerinnen drängten
sich in der Küche ums Büfett.
„Herrlich, einzigartig“, meint
der Hausherr rückblickend.
Das mittelständische Familienunternehmen floriert. Diese
enge Gemeinschaft bilden Vater
Wolfgang, Mutter Astrid, die in
der Firma in Vorstand und Management arbeitenden Söhne
Andreas (40) und Thomas (36),
sechs Enkelkinder und zwei Katzen. Fitness spielt eine tragende
Rolle. Der Senior ist in der Tennis-Ostliga 65+ unterwegs, kann
allerdings wegen seines Jobs in
der Schweiz als Verwaltungsratsvorsitzender einer großen
IT-Firma und der Leitung eines
Forschungsinstituts an der Martin-Luther-Uni Halle-Wittenberg
für den Punktspielbetrieb nur in
der Reserve bereitstehen. Die
frühere Schwimmerin und als
Ärztin tätige Ehefrau (seit 42
Jahren) frönt ebenfalls der
Tennis-Leidenschaft. Überliefert
sind Geburtstagseinladungen in-
klusive sportlicher Einlagen.
Nicht anders wird es am 14. Juli
sein, wenn Wolfgang Lassmann
in illustrer Runde seinen 75. feiert – garantiert mit unterhaltsamen Ein- und Ausblicken.
Kerstin Förster
Traumhafter City-Blick:
Wolfgang Lassmann auf dem
Balkon seiner Firma IT-Sonix.
Foto: Kerstin Förster
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Thomas Lassmann
Prof. W. Lassmann
Dr. Andreas Lassmann
Vorstand & Aufsichtsrat
IT Sonix AG
Freitag, 14. Juni 2013
Leipzig Open 2013
Seite 7
Träume von Nadal
und Wimbledon
Große Pläne am
Netz schmiedet
Hugo Heidmann.
Fotos:
Christian Nitsche
Wie bei den Großen –
Daviscup für die Jüngsten
Ein attraktiver Mannschaftswettbewerb,
bei dem zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden
S
eit der Sommersaison 2012
gibt es die Steffi-Graf-Jüngstenserie, bei der in drei Altersklassen bei Turnieren in ganz
Sachsen Wettkämpfe für Mädchen und Jungen in den Altersklassen 8, 9 und 10 durchgeführt wurden und dessen
Masters beim traditionsreichen
LSC stattfand. Bei ständig steigender Resonanz fand diese
Serie im letzten Winter ihre
Fortsetzung, und in diesem
Sommer
finden
insgesamt
zwölf Veranstaltungen statt,
vier davon in Leipzig bei der
SG LVB und beim LSC 1901,
der im September auch wieder
Gastgeber für das Masters ist.
„Gerade unsere Jüngsten brauchen so viele attraktive Wettkämpfe wie nur möglich. Deshalb war uns von vornherein
klar, dass die Steffi-Graf-Serie
auch bei den Leipzig Open
präsent sein sollte. Doch dafür
haben wir uns noch etwas ganz
Besonderes einfallen lassen“,
unterstreicht STV-Jugendwart
Rainer Dausend, der nach dem
Rücktritt der Leipzigerin Christina Hellmich bis zur Neuwahl
im März 2014 auch als Präsident des sächsischen TennisLandesverbands amtiert.
Als wichtiger Bestandteil
der Leipzig Open findet am
Sonnabend und Sonntag erstmals der Steffi-Graf-Team-Cup
statt. „Dahinter verbirgt sich ein
Mannschaftswettbewerb nach
der Art des Davis Cups oder des
Fedcups, bei dem die Auswahlmannschaften der sächsischen
Bezirke in der Altersklasse U
14 bei den Mädchen und Jungen um die Trophäen spielen.“
Rainer Dausend sagt zudem,
dass „damit zwei Fliegen mit
einer Klappe geschlagen werden sollen. Zum einen bekommen unsere Talente im Rahmen unserer bedeutendsten
Veranstaltung eine weitere attraktive Wettkampfmöglichkeit
geboten. Zum anderen können
sie auch Tennis auf höchstem
Niveau live erleben“.
Mathias Reuschel, der Präsident des gastgebenden Leipziger TC 1990, ist überzeugt,
dass der Steffi-Graf-Team-Cup
„eine weitere deutliche sportliche Bereicherung für die
Leipzig Open darstellt. Denn
der Nachwuchs gehört ebenso
zu dieser Veranstaltung wie
das Wirtschaftsturnier, das von
Beginn an fester Bestandteil
gewesen ist“.
Zugleich sieht Reuschel
aber für „diesen Daviscup der
Junioren noch deutliche Steigerungsmöglichkeiten. Im nächsten Jahr sollten als nächster
Schritt mindestens alle Landesverbände der neuen Bundesländer beteiligt sein“.
Rolf Becker
40 Kinder und Jugendliche trainieren in der
Tennisakademie des LTC-Trainers Michal Cech
S
eine Augen funkeln. „Nadal“,
sagt er. „Er ist mein Vorbild.“
Hugo Heidmann streicht mit den
Fingern durch seine braunen
Haare. Schweißperlen stehen
auf seiner Stirn. Der 12-Jährige
steht auf einem Tennisplatz im
Leipziger Tennis-Club. Hier hält
er sich bis zu viermal in der
Woche auf. Er und die neunjährige Josefine Molzahn gelten
als die größten Nachwuchstalente im LTC. Josefine spielt sowohl in der U12 als auch in der
U14 Mannschaft des Vereins.
Dabei muss sie auch gegen Gegnerinnen antreten, die älter sind
als sie.
„Josefine ist körperlich
sehr weit für ihr Alter“, erklärt
Trainer Michal Cech. Der gebürtige Tscheche ist seit vier Jahren
für die Nachwuchsförderung im
LTC verantwortlich. In seiner
Tennisschule betreut er 40 Kinder und Jugendliche, die im LTC
die Jugendmannschaften stellen. „Vor allem will ich den Spaß
am Sport vermitteln“, sagt Cech.
Denn der 41-Jährige kennt die
Kehrseite der Medaille. Nur drei
Jahre konnte er selber auf der
ATP-Tour spielen. Wegen einer
anhaltenden Verletzung musste er seine aktive Laufbahn beenden. Cech hält vier Trainerlizenzen, darunter auch die des
Tennisverbandes der USA.
In seiner Tennisschule lernen die Kinder in erster Linie die
Grundschläge. „Zuerst muss die
Sicherheit in den Schlägen da
sein“, erklärt Cech. Zudem legt
er Wert auf eine gute Fitness.
Hugo Heidmann läuft auf
der Grundlinie von einer Ecke
zur anderen. „Komm jetzt,
Hugo“, ruft ihm sein Übungsleiter Henning Thrien aufmunternd zu. Hugo rennt, Hugo trifft.
Als der Ball auf der anderen
Feldseite landet, staubt der rote
Sand in die Höhe. Auf seinen
stärksten Spieler angesprochen,
antwortet der 25-jährige Thrien:
„Hugo hat sichere Grundschläge.
Außerdem besitzt er ein gutes
Auge und Spielwitz.“
Doch um ganz nach oben
zu kommen, reichen gute Trainingsleistungen nicht aus. „Was
hilft es, im Training alle Bälle, zu
treffen, wenn du in den Spielen
keine Leistung bringst“, bemerkt
Coach Michal Cech. Deswegen
empfiehlt der Leiter der Tennisakademie seinen Schützlingen,
Turniere zu spielen. Dafür bieten
er und seine Mitarbeiter sogar
eine Turnierreise während der
Sommerferien an. „Die Erfahrungen, die die jungen Spieler
in Wettbewerben sammeln, sind
nicht zu ersetzen“, erklärt Cech.
Hugo Heidmann und Josefine Molzahn sind zwei Nachwuchsspieler, die aus der Masse
der LTC-Kinder hervorstechen.
„Talent alleine reicht nicht“, so
Cech. Wer ganz nach oben will,
braucht die richtige Einstellung,
ein sicheres Umfeld, die Unterstützung der Eltern und – tatsächlich – Glück. Wenn Hugo
sein Idol Rafael Nadal spielen
sieht, fällt ihm noch etwas ein,
dass er unbedingt erreichen
möchte. „Einmal Wimbledon“,
sagt er. Am liebsten als aktiver
Spieler.
Dominik Bath
Micha Cech
und einige
seiner
Schützlinge.
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Andreas Koch
Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Leipzig
Seite 8
Leipzig Open 2013
Freitag, 14. Juni 2013
Trainieren bei der Legende des Ostens:
Thomas Emmrich freut sich auf Leipzig
Der gebürtige Berliner war in der DDR 16 Jahre lang im Einzel
ungeschlagen, holte 48 Meistertitel, arbeitet jetzt als Chefcoach beim
TC Stadwald Hilden und ist am Sonnabend Stargast beim Kids Day
I
m Vorjahr war Davis Cup-Sieger Eric Jelen der Stargast beim
Kids Day, diesmal kommt die
Tennis-Legende des Ostens –
Thomas Emmrich. Der 59-Jährige wird am Sonnabend ab 13 Uhr
gemeinsam mit Michael Cech zunächst einen Doppel-Schaukampf
gegen LTC-Talente bestreiten und
eine Stunde später tennis-begeisterten Kindern für ein Schnuppertraining zur Verfügung stehen.
„Ich freue mich auf Leipzig“,
sagt Emmrich, „und will vor allem Spaß und Ehrgeizz vermitteln.
Jedes Kind soll hoch
ch motiviert
nach Hause gehen, mit dem Gefühl, etwas erreichen zu können.“
Es sei wichtig, früh zu beginnen
und dann bei der Stange
nge zu bleiben. Wie einst er selbst.
st. Emmrich
wuchs in einer Berliner
ner TennisFamilie auf. „Quasii auf dem
Platz“, lacht er. Als Dreijähriger
ging‘s los, dann war er meist
Altersklassen-Bester. „Kleine Erfolge halfen natürlich.“ Später stellten sich
auch die großen Siege
ege
ein, unter anderem
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48 DDR-Meistertitel. 16
Jahre lang war der späpätere Magdeburger im
Einzel
ungeschlagen,
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gewann zudem viele
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Turniere im „sozialististischen Ausland“.
In den Westen, zum
um
Kräftemessen mit der
Weltklasse, durfte er
nicht reisen, obwohll er
in jungen Jahren auch
uch
den angehenden Supererstar Ivan Lendl geeschlagen hatte und
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wohl ein Top-Ten-Spieler
geworden
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wäre. Bei der DDRSportführung war dass
damals nicht-olympi-sche Tennis verpöntt
und wurde nicht ge-fördert. „Ich musstee
das akzeptieren, mich
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anpassen. Hätte ich
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den Revoluzzer gegeben, hätte
ich nicht mal mehr in Moskau
spielen können.“
Die Wende kam für ihn 20 Jahre zu spät, sportlich und finanziell. Weil Preisgelder nicht in die
DDR eingeführt werden durften,
ließ er sie sich auszahlen und
kaufte dafür Waren ein. „In Bulgarien, Ungarn und der Sowjetunion vor allem Pelzmäntel. Die
schmuggelte ich in die DDR, inserierte in der Zeitung und verkaufte sie so.“ Diese Geschichte er-
zählte er vor anderthalb Jahren
der Sportbild, wurde so auch in
den alten Bundesländern bekannter.
Emmrich, der später immerhin
noch
Senioren-Europameister
wurde, ist heute Chefcoach beim
TC Stadtwald Hilden, einem Verein nahe Düsseldorf mit 700 Mitgliedern. Er leitet sechs Nachwuchstrainer und über 100
Jugendliche an. „Wir haben dort
auch einen Klub der Knirpse für
Vier- bis Siebenjährige,
j
g die wir
langsam heranführen.“
Er bedauert, dass Deutschland
nur wenige Weltklasse-Akteure
hat. Kinder würden zu früh auff
stecken, es brauche neben Talent
auch Biss, Charakter, Liebe zum
Tennis, Fördermittel, das richtige
Umfeld. Und Stars, die Euphorie
wecken, durch Erfolge bei großen
Turnieren und live im öffentlichrechtlichen Fernsehen übertragene Spiele für einen neuen Schub
im Nachwuchs sorgen. Vorm
35-jährigen Tommy Haas
zieht Emmrich den
Hut – und er hofft
darauf, dass die
Auch mit 59 Jahren noch fit:
Thomas Emmrich steht
täglich vier Stunden auf dem
Platz, gibt sein Können an
den Nachwuchs weiter, will
bei den Leipziger Kindern vor
allem Spaß und Begeisterung wecken.
Foto: privat
Elegant und kraftvoll:
Thomas Emmrich
schlägt 1980 bei
einem Sandplatz-Turnier in Berlin auf.
Foto: imago
Annika Beck eine Me19-jährige Ann
macht: „Tolles Mädel,
ga-Karriere ma
mit einer
viel Potenzial, vielleicht
v
super Zukunft.“
Emmrichs Sohn erfüllten
Bei Emmrich
alle Träume, obwohl
sich nicht al
„Martin
den Tennis„Marti
schläger
schon als
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Gehhilfe
beim LauG
fenlernen in der
Hand hatte“. Im
Einzel kam der
jetzt 29-Jährige
nicht unter die
besten 400 der
Welt.
Doch der SeW
nior
riet dem Jun
nior,
nio sich aufs Doppel
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konzentrieren. Mit
Erfolg. V
Vor einigen Wochen
gewann Martin mit André Begemann, dem Leipzig-Open-Sieger
Le
2012, in Düsseldorf
erstmals ein
Düsse
ATP-Turnier. Kurz
danach bei
K
den French Open
Op erreichten beide die zweite Runde.
Martin wird
R
unter die Top 50 der Doppel-Weltrangliste klettern.
„Klar bin in
klette
stolz auf ihn“,
ihn“ sagt der Vater:
„Und er kann ja noch ein paar
Jahre spielen.“
Thomas Emmrich
steht täglich
Emm
noch vier Stunden
Stund auf dem Platz,
er würde gern mal wieder bei ei-
nem Senioren-Turnier antreten.
„Es kribbelt immer noch, aber
meine Knie sind kaputt. Für ein,
zwei Spiele würde es noch reichen, für mehr nicht.“ Nun gibt
er seine Erfahrungen und sein
Können an den Nachwuchs weiter – wie am Sonnabend in Leipzig.
Steffen Enigk
Kinderfest
am Sonntag
A
uch am Sonntag beim Sparkassen-Kinderfest gibt es ein
tolles Angebot. Eltern können
ihre drei- bis zwölfjährigen
Sprösslinge bis 11 Uhr anmelden, zahlen fünf Euro für Betreuung und Mittagessen. Unter
Anleitung erfahrener TennisTrainer wird in verschiedenen
Altersklassen geübt, werden bei
Spiel und Spaß Urkunden und
Preise verteilt. Danach können
sich die Kids bis 16 Uhr auf der
Hüpfburg austoben, sich von einer Visagistin als exotisches Tier
schminken lassen oder selbst
mit Straßenkreide Bilder malen.
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Stefan Sachse
Geschäftsführer / Managing Director
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Freitag, 14. Juni 2013
Leipzig Open 2013
Seite 9
Mit 35 noch kein altes Eisen
Tommy Haas zeigt, dass auch im fortgeschrittenen Tennis-Alter
Höchstleistungen möglich sind – unter bestimmten Bedingungen
F
ür Tommy Haas ist das Alter
nur eine Zahl. Wie 35 fühlt
er sich noch lange nicht. „Wenn
man sich wohl fühlt, sich fit hält
und gesund lebt, spielt das Alter
keine Rolle“, sagte der Tennisprofi vor seinem Start beim ATPTurnier in München. Dass Haas
noch mithalten kann, bekam im
Finale sein Gegner zu spüren.
Im Endspiel besiegte der Publikumsliebling die Nummer 13 der
Weltrangliste,
Titelverteidiger
Philipp Kohlschreiber, mit 6:3,
7:6. „Tommy ist immer wieder
aufgestanden. Von ihm kann
man sehr viel lernen. Er wirkt
sehr entspannt. Auf mich wirkt
er so, dass er noch das eine oder
andere Jahr dranhängen kann“,
resümierte der Geschlagene.
Für ältere Profis im Tenniszirkus sind die Zeiten zwischen
den Turnieren immer bedeutsamer. „Die Regeneration ist sehr
viel wichtiger als mit 20“, erklärt
Sportmediziner René Toussaint,
Turnierarzt der Leipzig Open.
Während der Regenerationsphase sollte weniger Tennis gespielt
werden. „Die einseitige Belastung
muss man dann vermeiden. Der
Körper muss Ressourcen wieder
aufbauen“, erläutert Toussaint.
Die Sportart Tennis könne
grundsätzlich bis ins hohe Alter
betrieben werden, sagt Toussaint. International gebe es sogar
Turnierserien für Senioren. Ältere Profispieler wie Tommy Haas
würden mit ihrem Körper anders
umgehen als noch in jüngeren
Jahren. Bei dem dichten ProfiTurnierkalender sei es wichtig,
auch mal abzusagen. „Teilweise
ist auch zu beobachten, dass bei
kleineren Turnieren die ambitionierten Spieler schon in den
ersten Runden ausscheiden“, so
Toussaint.
Für Tommy Haas sind Turniere wie München zurzeit die
wichtigeren. Sie bieten für ihn
die Möglichkeit, sich nach der
langen Verletzungspause wieder
einzuspielen. Für die Grand
Slams in diesem Jahr will er topfit sein. Bei den French Open zog
Haas bis ins Viertelfinale, scheiterte dann am WeltranglistenErsten Novak Djokovic.
Die French Open in Paris
2013:
Thomas
Haas kommt
bei den
French Open
bis ins
Viertelfinale.
Foto: dpa
und Wimbledon in London sind
Turniere, die älteren Spielern
häufig besser liegen, ergänzt
Toussaint: „Auf Sand und Rasen
ist die Belastung für den Körper
nicht so groß und das Spiel ist
etwas langsamer.“
Zurück zu Tommy Haas.
Der Rückkehrer in die Weltspitze
– inzwischen steht er in der Weltrangliste auf Rang elf und damit
vor der Rückkehr unter die Top
Ten – kann an guten Tagen beinahe jeden schlagen. Doch mit
35 Jahren ist für ihn das Ende
der Tenniskarriere in Sichtweite.
Man müsse eben das Beste aus
der Situation machen. „Umso
mehr, wenn man nicht mehr so
viel Zeit hat in seiner Karriere.“
Dominik Bath
1998:
Thomas
Haas in
Wimbledon
nach seinem
Sieg in der
zweiten
Runde gegen
Andre
Agassi.
Foto: dpa
Die Herdplatte stand Pate
An Schläger wurde zunächst gar nicht gedacht, gespielt wurde mit der Hand
S
eine Erfindung machte das Tennis zu dem,
was es heute ist: Um 1870 experimentierte der US-amerikanische Chemiker Charles Goodyear wie viele andere Tüftler
und Unternehmer seiner Zeit mit
Kautschuk. Doch der Kautschuk
erwies sich bei Hitze als weich
und klebrig, bei Kälte als brüchig.
Goodyear, in Sachen Chemie Autodidakt, suchte nach einer Methode, ihn unempfindlich gegenüber extremen Temperaturen
zu machen. Ein Zufall brachte
ihm die Lösung: Eine SchwefelKautschuk-Mischung fiel auf eine
heiße Herdplatte, und das Ergebnis war eine trockene und dauer-
haft elastisch
elastische Substanz. Der mit
Schwefel vermischte Kautschuk
verwandelte sich bei Erhitzung
in einen neuen Stoff, in Gummi.
Damit hatte Goodyear die Vulkanisation entdeckt. „Das war rückblickend betrachtet ein besonderer Moment für die Entwicklung
des Tennissports“, erzählt Heiner
Gillmeister, Tennishistoriker der
Universität Bonn. Der luftgefüllte
Kautschukball war geboren.
Der ersten Version des
heutigen Tennisballes gingen
Jahrhunderte mit anderen Ballvarianten voraus: Im Mittelalter
spielten die Menschen mit Bällen
aus Leder, die mit Wolle oder
Haaren gefüllt waren. Mit der
Geburt des Rasentennis im 19.
Jahrhundert wurde mit kleinen
Gummibällen gespielt. „Die Flugbahn war schwer zu berechnen“,
sagt Tennisforscher Gillmeister.
„Heute ist es nur noch schwer
vorstellbar, wie mit diesen Bällen
gespielt werden konnte.“
An Tennisschläger war bei
den Anfängen übrigens nicht gedacht worden. Die erste TennisVariante verbreitete sich im 13.
Jahrhundert in Frankreich unter
dem Namen Jeu de Paume („Spiel
mit der Handinnenfläche“). Bald
drauf erreichte es England, wo
es unter dem Namen „Tenesse”
oder „Tenys” bekannt wurde.
Ab Anfang des 16. Jahrhunderts
wurden in Paris die ersten Schläger verwendet, um die stark beanspruchten Handflächen zu
entlasten. Sie bestanden zuerst
vermutlich aus massivem Holz.
„Die waren schwer und wenig
widerstandsfähig“, erklärt Grillmeister. „Außerdem hatten sie
nicht die Federungseigenschaften der heutigen Rackets“,
sagt der 74-Jährige.
Schläger mit Rahmen
aus Holz wurden bis in die
1980er Jahren hinein verwendet. In den 1960ern kamen die ersten Metallschläger
auf den Markt. Sie bestanden aus
Aluminium oder Stahl, später aus
Kombinationen beider Metalle.
Auch ihre Form hat sich im Laufe
der Jahre mehrmals verändert:
In den Anfangsjahren waren
die Tennisschläger rund, jetzt
sind sie ovaler, länglicher und
auch breiter als damals. Aktuelle
Schläger werden aus High-TechMaterialien wie Carbon, Titan
oder speziellen Kunstfasern produziert. DB
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Leipzig Open 2013
Seite 10
Freitag, 14. Juni 2013
„Tennis fordert
Körper und Geist“
Grußwort
Liebe Sportlerinnen und Sportler,
sehr geehrte Gäste und Zuschauer, mein herzliches Willkommen
zu den 15. Internationalen
Sächsischen Tennismeisterschaften „Leipzig Open 2013“!
Turnierarzt René Toussaint ist selbst
ein begeisterter Hobbyspieler
René Toussaint (51) engagiert
sich seit Jahren als Turnierarzt
der Leipzig Open und betreut
auch in dieser Saison das Mercedes-Benz-Team des LTC 1990.
Frage: Wie lassen sich TennisVerletzungen vorbeugen?
René Toussaint: Wichtig ist
die Erwärmung des gesamten Muskel-Skelett-Systems, die witterungsabhängig ausreichend lang sein
sollte. Das gilt für Freizeit- wie für
Turnierspieler. Besondere Beachtung sollte der aktiven Erwärmung
des Schlagarms gewidmet werden.
Für die Verletzungsprophylaxe ist
auch ein ausreichendes cool down
nach dem Match und die Regeneration zwischen den Spielen wichtig.
Wo liegen die Schwachstellen
des Körpers beim Tennisspielen?
Ein gut trainierter Körper zeigt
eine positive Beanspruchungsreaktion und eben keine Schwachstellen.
Verletzungen sind beim Tennis insgesamt selten. Fehl- und Überlastungsfolgen kommen aber vor. Das
muss nicht automatisch zu Verschleißfolgen führen. Schwachstellen sind Schulter, Ellenbogen und
Handgelenk des Schlagarms, aber
auch Sprunggelenke und Achillessehne. Die Muskel-Sehnenverletzungen dominieren. Vorbeugung
durch effektive Erwärmung sind
hilfreich. Bandagen haben eine geringe Bedeutung.
Was tun, wenn einem der Tennisarm doch mächtig zusetzt?
Wenn
wiederkehrende
Schmerzen im Bereich Schulter/Ellenbogen auftreten, sollte man diese
nicht mit Ignoranz strafen, sondern
sie ernst nehmen, nach Ursachen
forschen und selbst Kälte-/Wärmeanwendungen sowie Muskelpflege
aktiv oder passiv betreiben. Bei
hartnäckigen Beschwerden lassen
sich eine Spielpause und der Gang
zum Arzt und Physiotherapeuten
nicht vermeiden. Zum Glück stehen
uns ja heute eine Vielzahl von modernen, nicht operativen Möglichkeiten für die Behandlung solcher
„Problemchen“ zur Verfügung.
Warum hört und liest man so
häufig von Herzinfarkten auf dem
Tennisplatz?
Tennis wird bis ins hohe Alter
betrieben, teilweise sogar im Wettkampfmodus. Cardio Tennis und
andere ausdauerbetonte Spielweisen sind für die Gesundheit förderlich und können die Funktion des
Herz-Kreislaufsystems verbessern.
Andererseits steigt das Risiko eines
plötzlichen Todes mit dem Alter
deutlich an. Bei über 60-Jährigen,
die Sport treiben, ist die Häufigkeit
etwa fünfmal höher als im jungen
Erwachsenenalter. Bei Erkrankungen, damit ist bereits eine fiebrige
Erkältung gemeint, gehört man
nicht auf den Tennisplatz. Schmerzen, Ziehen in der Brust sowie
Atemnot sollten zum Abbruch des
Spiels führen. Ich empfehle die regelmäßige Untersuchung der HerzKreislauffunktionen spätestens ab
dem 45. Lebensjahr per EKG oder
Belastungs-Ergometrie sowie ein
Herz-Ultraschall.
Was fasziniert Sie am Tennis?
Tennis fordert Körper und
Geist. Ein raffiniert mit Köpfchen
gespielter Ball ist Faszination pur.
Als Zuschauer begeistert mich, welche Geräuschkulisse – damit meine
ich Stöhnen bei und nach jedem
Schlag – heute entsteht. Mich fasziniert auch, wie schnell sich das Blatt
bis zum letzten Ballwechsel auch
nach vielen Matchbällen noch wenden kann. Die psychomentale Verfassung spielt eine große Rolle.
Haben Sie einen Lieblingsspieler?
Früher war mein Lieblingsspieler Björn Borg. Heute fasziniert
mich besonders die perfekte, vollständige Spielweise von Roger Federer – vor allem sein hohes Leistungsniveau über viele Jahre.
Welchen Stellenwert haben die
Leipzig Open in Ihren Augen?
Das Turnier wächst im sportlichen Bereich und im interessanten
Rahmenprogramm für Jung und
Alt, es wird professioneller, es wird
auch zunehmend von leistungsstär-
Mit Spitzensport und bester
Unterhaltung wartet auch im
15. Jahr Ostdeutschlands
wichtigstes Tennisturnier im
Herzen von Leipzig auf. Ein
glänzend besetztes Starterfeld
ringt um das Preisgeld von über
10 000 Euro sowie um Ranglisten-Punkte im Rahmen der HEAD
German Masters Series. Leipzig
ist deren einziger Austragungsort im Osten Deutschlands – und
erfuhr im Oktober vergangenen
Jahres mit der Auszeichnung als
„Deutschlands bestes nationales
Turnier 2012“ besondere Ehre.
Ein Verdienst des veranstaltenden Leipziger Tennisclub 1990
e.V. und seiner mehr als 100
ehrenamtlichen Helferinnen und
Helfer!
keren Spielerinnen und Spielern
angenommen und es erhielt 2012
den Titel „Bestes Nationales Tennisturnier Deutschlands“. Welches
größere Turnier kann rassige Halbfinals unter Flutlicht bieten? Dieses
Turnier zeichnet sich vor allem
durch das hohe Engagement und
den Teamgeist der vielen ehrenamtlichen Helfer um Franziska Starke
und eine Vielzahl von Unterstützern
aus der regionalen Wirtschaft aus.
Es ist deshalb auch gute Tradition,
dass am Finaltag das Wirtschaftsturnier stattfindet.
Muss Leipzig um seinen Ruf
als Sportstadt bangen?
Lange Zeit hatte ich Skepsis
hinsichtlich der Entwicklung Leipzigs als Sportstadt. Durch das vielfältige Engagement in den Vereinen,
besonders im Kinder- und Jugendsport, durch die sich bessernden
Voraussetzungen, durch die in einigen Sportarten hervorragende leistungssportliche Entwicklung, aber
auch durch vielfältige Aktivitäten im
Freizeit- und Gesundheitssport hat
sich das Bild verändert und wird
sich weiter positiv entwickeln.
Interview: Frank Schober
René Toussaint
spielt nicht nur
Tennis, sondern
bewältigte 2010
auch den NewYork-Marathon.
Foto: Chr. Nitsche
Unsere Stadt verfügt im Tennissport über Tradition, schon zwei
Jahre nach Wimbledon, anno
1879, eröffnete in Abtnaundorf
der erste private Tennisplatz.
Bald danach sollte am alten Mückenschlösschen eine öffentliche
Tennisanlage folgen. Namhafte
Turniere mit deutschlandweiter
Beteiligung und sogar Steffi Graf
Anfang der 1990er Jahre schrieben diese Geschichte fort. Sie
sind die erfolgreichen Vorbilder
der Leipzig Open unserer Tage.
Lassen Sie mich aus aktuellem
Anlass an dieser Stelle einen
Wunsch an Sie richten: Leipzig
hat das Jahrhunderthochwasser
dank zahlloser helfender Hände
vergleichsweise glimpflich überstanden, weit dramatischer ist
die Situation im Elbe-/Saale-Verlauf von Sachsen-Anhalt und
Brandenburg. Unterstützen Sie
bitte die Flutopfer, spenden auch
Sie für diese Menschen in Not.
Danke! Spannende Wettkämpfe
während der „Leipzig Open
2013“ und herzlichen Glückwunsch allen sportlichen Siegern!
Burkhard Jung,
Oberbürgermeister
der Stadt Leipzig
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Begeis
Stadtwerke Leipzig
Eutritzscher Straße 17-19
04105 Leipzig
Tel. 0341 1213333
Fax 0341 1216828
info@swl.de
www.swl.de
Thomas Prauße
Vorsitzender der Geschäftsführung
Leipzig Open 2013
Freitag, 14. Juni 2013
Seite 11
Leipziger Tennisfamilie sorgt für
Rekordwerte in Sachsen
Grußwort
Fast 20 Vereine ziehen immer mehr Kinder und Jugendliche an
L
eipzig ist auch im Tennis
eine Hochburg. 2338
Frauen und Männer betreiben in 19 Leipziger Vereinen diese Sportart, Alt und
Jung gleichermaßen. Beide
Zahlen stellen Rekordwerte
in Sachsen dar. Im Leipziger
Umland wird ebenfalls fleißig
Tennis gespielt, so in Markkleeberg (da sogar in zwei
Vereinen), Schkeuditz, Markranstädt, Taucha, Machern
oder Böhlen. Die zahlenmäßig größten sind der LSC
1901 in Schleußig, der LTC
1990 auf der Nordanlage des
Sportforums, TC RC Sport
am Elsterwehr und SG LVB
in der Connewitzer Neuen Linie. Zu den kleineren zählen
SV Schleußig, TuS Mockau
und TV Abtnaundorf. Doch
unabhängig von der Größe
der Vereine bilden Leipzigs
Tennisspieler eine große
Familie – und die freut sich
mit den Leipzig Open auch
auf die 15. Internationalen
Sachsen-Meisterschaften.
„Es ist ganz toll, dass
wir in Leipzig bei diesem
Turnier großartigen Tennissport
erleben
können“,
bringt auch Hans-Joachim
Günther, Tennis-Abteilungsleiter des ATV 1845, seine
Begeisterung zum Ausdruck.
Beim ATV, der mehr durch
Hockey bekannt ist, gibt es
immerhin 163 Tennisspieler,
die in 13 Mannschaften um
die Punkte kämpfen. Von der
Zahl seiner Mitglieder (130)
ist auch Wacker Gohlis eher
im „Mittelfeld“ der Leipziger
Tennis-Vereine angesiedelt,
aber auch dieser Club machte
gerade in letzter Zeit von sich
reden. Im letzten Jahr fanden auf der Vier-Feld-Anlage
in der Landsberger Straße
erstmals die sächsischen Seniorenspiele im Tennis statt.
Die Gohliser verzeichnen
zudem im letzten Jahr von
allen Leipziger Tennis-Vereinen den größten Zuwachs
an Mitgliedern, nämlich 25.
„Das ist uns besonders durch
den Gewinn
winn von Kindern
und Jugendlichen
ndlichen gelungen“,
erklärt dazu
azu die Sport- und
Jugendwartin
artin Sarah Mantei.
Vor allem für die Nachwuchsentwicklung
wicklung ist es von
enormer Bedeutung, dass
inzwischen
en in fast allen Vereinen Tennisschulen
ennisschulen existieren. Dort
ort kann aber auch
jede Frau
u und jeder Mann,
ganz gleich
ch welchen Alters,
unter Anleitung
leitung ausgebildeter Trainer
er das Tennisspielen
erlernen.
Bei
den
unlängst
in Dresden
den ausgetragenen
sächsischen
en Tennis-Landesmeisterschaften
haften erkämpfte
mit Andrea
rea Fischer (LSC
1901) wieder
ieder eine Leipzigerin den
n Titel im FrauenEinzel, Mark Tanz (TC RC
Sport) wurde
urde Vizemeister
im Männer-Einzel.
ner-Einzel. Die in
der 2. Bundesliga
undesliga vertretenen Männer
nner 30 vom TC
RC Sport sind aktuell die
am höchsten
sten spielende
Leipziger Mannschaft.
Die Männer
ner vom LTC
1990 schafften
hafften erstmals den Aufstieg in
die Regionalliga
nalliga Südost, die 3.. Liga. In
der Ostliga
a spielen
die Frauen
en vom
LSC 1901 und die Männer
vom TC RC Sport sowie neun
Altmeisterterteams vom LSC
1901 (5), TC RC Sport (2),
LTC 1990 und TC Blau-Weiß
(je 1).
Auch zu DDR-Zeiten,
als Tennis bekanntlich zu
den „nicht besonders geförderten Sportarten“ (offizieller
Sprachgebrauch
der DDR-Sportoberen) gehörte, war das Spiel mit
dem Filzball sehr beliebt.
Das zzeigte sich am großen
Zus
Zuschauerzuspruch bei
den DDR-Meisterschaften
ten, die bis 1980 23-mal
in Fo
Folge auf der AufbauSüdwes
Südwest-Anlage in Schleußig sta
stattfanden, wo heute
wieder der traditionsreiche
L
LSC 1901 zu Hause
ist. Dort erkämpfte
Thomas Emmrich
die Mehrzahl seiner
unglaublichen
48
M
Meistertitel. Bei den
L
Leipzig Open gibt es
ein Wiedersehen mit
dem inzwischen 59-jährige
rigen Magdeburger. Der
DDR-Rekordmeister
ist a
am Sonnabend beim
„Schnu
„Schnuppertennis mit Jung
und Alt
Alt“ in Aktion.
Lei
Leipzigs
Tennis-Bezirksvor
zirksvorsitzender
Veikko
Ziegler, der Mitglied des TC
RC Spo
Sport ist, bringt es auf
den Pun
Punkt: „Was der LTC auf
die Bein
Beine stellt, kann wirklich üb
überhaupt nicht hoch
genug gewürdigt werden.
Und je
jedes Jahr lässt man
sich no
noch eine weitere Steigerung einfallen. Dieses Turnier ve
verdient es, dass ganz
TennisTennis-Leipzig am Wochenende iim Sportforum ist.“
Rolf Becker
Der Leipziger Tennisclub 1990 e.V. ist
mitten im (grünen) Herzen der Stadt Leipzig
beheimatet und profitiert vom besonderen
kulturellen, sportlichen und natürlich geselligen Flair dieser fast 1000 Jahre alten
Metropole.
Durch die „Drei-Säulen-Philosophie“, bestehend aus Breitensport, Nachwuchsförderung und Leistungssport auf einem sicheren
Fundament der Wirtschaft, steht der Leipziger Tennisclub 1990 e.V. nicht nur sportlich
mit den etablierten Vereinen des Freistaats
auf Augenhöhe, sondern zählt auch durch
seine solide Finanzpolitik und die einmalige
Infrastruktur zu den attraktivsten Tennisvereinen unseres Bundeslandes.
Mit viel Stolz haben wir in 2013 feststellen
dürfen, dass es keinen Tennisverein in
Sachsen gibt, der mehr Mannschaften für
den Spielbetrieb gemeldet hat als unser LTC.
All dies verdankt der Verein insbesondere
dem unermüdlichen ehrenamtlichen Engagement unzähliger Personen, die jede
Menge Zeit und Geld in ihren Tennisverein
investieren – vielen Dank dafür!
Aber unser LTC ist noch viel mehr, deswegen stehen unsere Initialen LTC auch für
Lust, Temperament und Charme.
Mit Lust beobachtet man, wie sich bei uns
Kinder und Jugendliche durch tägliches
professionelles Training ständig weiterentwickeln und zu Persönlichkeiten heranreifen.
Mit Temperament versuchen wir ständig,
unseren Verein weiter zu entwickeln. Als
Gastgeber von vier großen Turnieren haben
wir Maßstäbe gesetzt.
Den Charme des LTC macht nicht nur die
herrlich gelegene Anlage im Herzen von
Leipzig mit seinen 11 Plätzen, 3 davon mit
Flutlicht, einer Tribüne mit 200 Sitzplätzen,
einem Spielplatz und noch viel mehr aus,
sondern auch die familiäre Atmosphäre, die
nicht nur täglich praktiziert wird, sondern
jedes Jahr in einem gemeinsamen Urlaub
ihren Höhepunkt findet.
All dies, und natürlich noch vieles mehr,
macht unseren Leipziger Tennisclub 1990
e.V. aus. Aber es gibt Dinge, die muss man
selbst erlebt haben. Den LTC und seine
Familie kennen zu lernen, gehört defintiv
dazu!
In diesem Sinne wünschen wir Euch viel
Vergnügen und einen schönen Aufenthalt
bei uns.
Dr. Mathias Reuschel,
Präsident des LTC
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