Jahresbericht 2015 - Benediktushof Maria Veen
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Jahresbericht 2015 - Benediktushof Maria Veen
SELBSTVERSTÄNDLICH MITEINANDER JAHRESBERICHT 2015 3 // EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser, Dies alles zeigt, der Benediktushof und die Firma Transfair sind dynamische Unternehmen! 2015 war ein turbulentes Jahr! Unser För- Wir warten nicht auf Entwicklung, sondern wir derberufskolleg wurde zur inklusiven Schule; entwickeln! Dabei sind wir kreativ, flexibel und zwischen den Berufsbildungswerken und der offen für Neues! Bundesagentur für Arbeit wurden neue Rah- Natürlich erfordert dies auch Mut, Energie so- menverträge wie Hoffnung und Zuversicht. und Leistungsbeschreibungen vereinbart und umgesetzt; das Modellprojekt Wir möchten uns bei allen bedanken, die die- „Chance Zukunft“ wurde gestartet; im Ge- se Entwicklungen mit Tatkraft, Kreativität und schäftsfeld „Wohnen“ der Eingliederungshilfe Einsatzfreude mit ermöglicht haben: Bewoh- wurden neue Instrumente der Teilhabeplanung nerinnen und Bewohner, Beschäftigte, Reha- umgesetzt; die Anzahl der Klienten des am- bilitanden und natürlich Mitarbeiterinnen und bulant betreuten Wohnens wurde gesteigert; Mitarbeiter des Benediktushofes. unsere Werkstatt für behinderte Menschen er- Wir freuen uns auf weitere spannende Projekte weiterte ihre Angebote im betreuungsintensiven im Jahr 2016 und wünschen Ihnen viel Spaß bei Bereich und baut mit der Firma Transfair eine der Lektüre unseres Jahresberichtes. neue Produktionshalle im Gewerbegebiet; im Gesundheitszentrum Benefit wurden die Angebote Ergo- und Physiotherapie ausgebaut und zusammengeführt, und die EIS LOUNGE wurde Martin Bodin und Thomas Spaan, mitten im Ort eröffnet. Geschäftsführer des Benediktushofes // 4 1. BERUFLICHE BILDUNG UND AUSBILDUNG: QUALIFIZIEREN, INTEGRIEREN „So speziell wie nötig, so inklusiv wie mög- serer Einrichtung in Maria Veen anerkannt. Ein lich“ paar Fakten: In Maria Veen absolvieren rund 280 Unter dieser Überschrift veröffentlichte die Bor- bis 300 junge Menschen mit Behinderung eine kener Zeitung im August 2015 einen Bericht über Berufsvorbereitung oder eine Ausbildung in ei- unser Berufsbildungswerk (BBW) Maria Veen. nem von 40 Berufen. Sie leisten in dieser Zeit Darin steht: Auch in Zeiten der Inklusions-Debat- insgesamt 26 Wochen Betriebspraktikum. ten wird das BBW in den nächsten Jahren weiter bestehen bleiben. Das ist das Ergebnis eines Rund 95 Mitarbeiter in den Wohn- und Aus- neuen Rahmenvertrages, den die Bundesagen- bildungsbereichen sowie in den Fachdiensten tur für Arbeit und die Bundesarbeitsgemein- unterstützen die Jugendlichen darin, eine gute schaft der Berufsbildungswerke unterschrieben und solide Ausbildung abzuschließen. Dabei ha- haben. „Wir freuen uns über diesen Erfolg“, sa- ben alle Beteiligten die anschließende Integrati- gen Martin Bodin und Thomas Spaan, die bei- on in den ersten Arbeitsmarkt genau im Blick. den Geschäftsführer des Benediktushofes. Die Anstrengungen lohnen sich: Die Quote der Wir leisten viel BBW-Teilnehmer, die direkt nach ihrer Ausbil- Grundsätzlich wird damit die Leistung der BBW dung einen geeigneten Arbeitsplatz finden, liegt im Allgemeinen und damit auch die Leistung un- bei über 48 Prozent. ZWEI MUT-MACHERINNEN Hinter jeder Zahl verbergen sich Menschen und ihre Geschichten. Lesen Sie hier einige unserer Erfolgs-Stories: Zwei von vielen, die es in den ersten Arbeitsmarkt geschafft haben, sind Nadine Hoogenberg (25) und Stefanie Galle (28). Stefanie hat bei einer Veranstaltung im Benediktushof vor 50 Auszubildenden von den Hürden berichtet, die sie auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt nehmen musste. Im August 2008 hatte sie ihre Ausbildung zur Bürokraft im Berufsbildungswerk Maria Veen abgeschlossen. Jobsuche, Festanstellung in einer Großbäckerei in Ahaus Arbeit, Krankheit, Arbeitsplatzverlust, erneute (Kreis Borken). „Die Arbeit macht mir Spaß und Bewerbungen, befristete Arbeit – das war keine ist auch noch in der Nähe meines Elternhau- leichte Zeit. Inzwischen hat die 28-Jährige eine ses“, freut sich die junge Frau. 5 // Auch Nadine Hoogenberg ist „angekommen“: Im Januar 2015 hat sie bei uns ihre Ausbildung zur Hauswirtschaftshelferin erfolgreich beendet und anschließend eine Anstellung als Präsenzkraft in einem Altenheim in Ahaus bekommen. „Ich bin jetzt in der Pflege tätig und sehr froh, dass ich diese Arbeit habe“, sagt sie. Der Weg dorthin war nicht einfach und führte über mehrere Stationen zum jetzigen Arbeitsplatz. Als „Ehemalige“ macht sie jungen Absolventen der Ausbildung sehr geholfen!“ Nur nicht aufge- des BBW beim Bewerber-Training Mut: „Was ben, sagt Nadine, und ist noch sehr gespannt ich in der Ausbildung gelernt habe, hat mir nach auf ihren weiteren Lebensweg. TRÄUME AUF PAPIER GEBRACHT Julian Budde hat während seiner Ausbildung in unserem BBW eine Menge gelernt. Neben dem Theorie-Wissen, das er als Bürokaufmann benötigt, sammelte er wichtige Erfahrungen fürs Leben. Bei seinem Betriebs-Praktikum in einem Autohaus kam der „absolute Autoliebhaber“ auf den Geschmack und weiß nun: Nach den Prüfungen möchte er gerne in einem Autohaus arbeiten. Er träumt von einem Büro über den Dächern einer Stadt. Außerdem wünscht sich der Rollstuhlfahrer mehr Barriere-Freiheit in unserem Land. Julians Träume wurden von einer Künstlerin gezeichnet und zusammen mit weiteren Bildern, die die Wünsche junger Menschen mit Behinderung zeigen, im Kreishaus Borken ausgestellt. Die Bilder waren ebenfalls bei uns im Benediktushof zu sehen. Diese Erfahrung – die eigenen Visionen von Inklusion zusammen mit anderen Jugendlichen in der Öffentlichkeit zu präsentieren – hat Julian Budde Freude gemacht und sein Selbstbewusstsein gestärkt. // 6 PERSÖNLICHE ENTWICKLUNG IM FOKUS Carolin Seggewiß erinnert sich gerne an ihre die Pflege und die hauswirtschaftliche Betreu- Ausbildung im BBW Maria Veen. „Ich habe ung von Bewohnern und Werkstatt-Beschäftig- sehr viel Motivation und Ansporn bekommen“, ten des Benediktushofs. Carolin sagt: „Ich finde berichtet die gelernte Hauswirtschaftshelferin. es toll, zu wissen, dass ich Menschen helfen „Hier waren Menschen, die auch in Krisenzei- kann.“ Dabei kommt auch ihre große Leiden- ten ein offenes Ohr hatten und mit mir zusam- schaft, das Kochen, zum Einsatz. men nach Lösungen gesucht haben.“ Für ihre guten Noten und vor allem für ihre persönliche Entwicklung während der Ausbildung hat Carolin Seggewiß von der Josefs-Gesellschaft den Heinrich-Sommer-Preis erhalten. Jetzt ist sie bei der Integrationsfirma Transfair Montage, einem Tochterunternehmen der Josefs-Gesellschaft, angestellt. Zu ihren Aufgaben gehören SCHULE FÜR ALLE Seit Beginn des Schuljahres 2015/16 gibt es bei uns zwei Berufsschulen an einem Ort: Die Bezirksregierung Münster hat, neben unserem bereits seit Jahrzehnten bestehenden Förderberufskolleg, außerdem die Errichtung und den Betrieb eines allgemeinen Berufskollegs als Ersatzschule genehmigt. Im „Förderberufskolleg Benediktushof“ werden ausschließlich Förderschüler in kleinen Lerngruppen individuell unterrichtet. Das „Berufskolleg Benediktushof“ ist offen für alle Schülerinnen und Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf. Die meisten unserer BBW-Teilnehmer besuchen während ihrer Ausbildungszeit eine unserer beiden Berufsschulen. GÄRTNERIN BEI DEN JAHRGANGSBESTEN Grund zur Freude gibt es auch bei unseren Insgesamt erhielten im Berufsschulbezirk Bor- Gärtnern im BBW: Die Auszubildende Wiebke ken 43 Gärtner und Gärtnerinnen verschiedener Samusch gehörte bei der Prüfung zur Zierpflan- Fachrichtungen ihre Gesellenbriefe; unter ihnen zengärtnerin zu den Jahrgangsbesten und wur- auch Liska Wagner und Christian Hucke. Die de in Bocholt-Barlo bei der Freisprechungsfeier beiden sind ebenfalls Absolventen unseres Be- für den Gärtnernachwuchs besonders geehrt. rufsbildungswerkes. 7 // SIEG FÜR DIE KÖCHE DENNIS UND BENNY Beikoch-Azubi Dennis Caspari und sein Ausbil- beste Menü ab, indem sie eine leckere Vorspei- der Benjamin Hoffboll haben bei einem regiona- se und einen Hauptgang mit möglichst originel- len Kochwettbewerb einen besonderen Preis, ler Verwendung der Kartoffel zubereiteten und die „Goldene Kartoffel“, gewonnen. damit die Jury überzeugten. In diesem Wettbewerb setzten sich die beiden Der Kochwettbewerb wurde vom Werbekreis gegen mehrere Teams durch, darunter Teams Heiden in Zusammenarbeit mit dem Berufskol- aus dem Mövenpick-Hotel Münster und aus leg Lise Meitner (Ahaus) und dem Köcheclub dem Uniklinikum Münster. Zusätzlich räumten Münsterland e.V. veranstaltet. Der Benediktus- Dennis und Benny den Innovationspreis fürs hof hat erstmals teilgenommen. KÖCHE WISSEN, WIE ES GEHT Noch ein Erfolg für unsere Großküche: Der Ver- und seinen Kollegen Benjamin Hoffboll (zustän- band der Köche Deutschland e.V. (VKD) hat sie dig für Köche-Ausbildung). Die Einhaltung des mit dem Zertifikat „Qualifizierter Ausbildungsbe- Jugendschutzgesetzes, tarifliche Entlohnung, trieb“ ausgezeichnet. geregelte Arbeits- und Urlaubszeiten, ein wert- „Die Ausbildung funktioniert hier so gut, dass schätzender Umgang mit den Auszubildenden sich der VKD bei Ihnen bedanken möchte“, lob- und mehr gehören zu den insgesamt zehn Qua- te Wilhelm Schnieders vom Köcheclub Müns- litätskriterien, die für die Zertifizierung notwen- terland unseren Küchenchef Oliver Behrendt dig sind. // 8 GEZIELTE UNTERSTÜTZUNG DANK ICF Unsere Mitarbeiter im BBW arbeiten seit vielen Persönlichkeitsbereiche werden genau unter Jahren mit einer speziellen Methode: ICF. Sie die Lupe genommen. Man kann exakt ermit- steht für „Internationale Klassifikation der Funk- teln, welche Fähigkeiten bei jedem Einzelnen tionsfähigkeit, Gesundheit und Behinderung“ wie ausgeprägt sind und in welchen Bereichen und hilft uns, nach genau festgelegten Kriterien der oder die Auszubildende noch Unterstützung die individuelle Förderung jedes Auszubilden- benötigt – insbesondere auch zur Vorbereitung den zu optimieren. Viele Lern-, Lebens- und auf die Erwerbstätigkeit. Auszubildende und Mitarbeiter finden die Methode hilfreich: // Mit ICF kann ich genau sehen, wo ich stehe und wo ich mich eventuell verbessern kann.“ Julian Budde (22), angehender Bürokaufmann. // „Mit ICF wird die bestmögliche Unterstützung für und mit dem jeweiligen Teilnehmer evaluiert, um gemeinsam das Ziel einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung und möglichst eine Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erreichen.“ Anna Schlottbohm, Case Managerin. // „ICF macht Sinn, weil es ja um meine berufliche Zukunft und damit um mein weite res Leben geht.“ Tanja Branscheid, 24, Orthopädie-Schuhtechnikerin im dritten Ausbildungsjahr. // „ICF funktioniert nur, wenn es eine klar verbindliche Prozess-Steuerung gibt“. Bernd Seggebäing, Leiter Case Management. 9 // Unser Wissen auch für andere jektes „Arbeit einfach bieten“. Dafür wurden Die Mitarbeiter im BBW sind darauf spezialisiert, im Benediktushof sieben Berater geschult, die junge Menschen mit Unterstützungsbedarf auf selbst mit einer Behinderung leben, einen festen den ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten. Von ih- Arbeitsplatz haben und bereits Erfahrungen auf rem Know How und unseren Angeboten im BBW dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt sammeln profitieren auch Arbeitssuchende außerhalb des konnten. Sie beraten nun andere rund um das Benediktushofes. Thema: Arbeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt. „Die Job-Beratung auf Augenhöhe ist kostenlos Projekt „Arbeit einfach bieten“ und selbstverständlich vertraulich“, betont Agata Seit Mai gibt es am Benediktushof eine offene Kotowska. Sie leitet das Projekt „Arbeit einfach Sprechstunde für junge Jobsuchende mit Be- bieten“, welches von der Aktion Mensch geför- hinderung. Die Sprechstunde ist Teil des Pro- dert wird. MODELLPROJEKT „CHANCE ZUKUNFT“ Mit dem Modellprojekt „Chance Zukunft“ fördern treffen sie auf junge Menschen mit vielfältigen wir Personen mit „multiplen Vermittlungshemm- Schwierigkeiten, von denen die fehlende Arbeit nissen“ auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt. nur ein Problem unter vielen ist. Berti Nienhaus und Christoph Hartkamp, erfah- Das Modellprojekt „Chance Zukunft“ wurde rene Mitarbeiter aus dem Berufsbildungswerk von den Berufsbildungswerken NRW, dem Mi- und der Eingliederungshilfe im Benediktushof, nisterium für Arbeit, Integration und Soziales möchten damit Langzeitarbeitslose zwischen NRW sowie der Regionaldirektion NRW der 18 und 30 Jahren erreichen und in passende Bundesagentur für Arbeit entwickelt und wird Jobs vermitteln. aus ESF-Mitteln des Landes finanziert. Neben „Mit unseren zehn Klienten wollen wir langfris- unserem BBW beteiligen sich neun weitere Be- tige Perspektiven für deren Leben entwickeln“, rufsbildungswerke an dem bis Ende 2017 dau- so Hartkamp und Nienhaus. Bei ihrer Tätigkeit ernden Projekt. UNTERSTÜTZTE BESCHÄFTIGUNG In Borken und in Coesfeld hat der Benediktus- tem Erfolg“, freut sich Abteilungsleiter Andreas hof jeweils eine Niederlassung für die „Unter- Selting über Integrationsquoten mit bis zu 50 stützte Beschäftigung“ (UB); ein gemeinsames Prozent im Jahr 2015. Die Teilnehmer der UB Angebot von Arbeitsagentur und Benediktushof profitieren von für junge Menschen mit Lernschwierigkeiten den Leistungen und psychischen Beeinträchtigungen. In beiden zentral gelegenen Niederlassungen kümmern sich jeweils zwei Mitarbeiter um jeweils zehn Teilnehmer, die mit Unterstützung von „Die Kooperationsbetriebe arbeiten gerne mit uns zusammen, weil und Angeboten wir uns intensiv um die jungen des BerufsbilLeute in der Praktikumsphase dungswerkes kümmern.“ Andreas Selting wie der Berufs- Kooperationsbetrieben im ersten Arbeitsmarkt findung sowie dem großen Netzwerk an Prakti- qualifiziert und platziert werden. „Mit sehr gu- kums- und Kooperationsbetrieben. // 10 WAS SONST NOCH GESCHAH Großmaschinenbau bei Siemens besichtigt Einen einmaligen Einblick in die Welt des Großmaschinenbaus bekamen gewerb- lich-technische Auszubildende aus unserem BBW bei Siemens in Mülheim/ Ruhr. Sie erlebten die Fertigung von Hochleistungs-Gasturbinen und -Generatoren für den Kraftwerksbau in der ganzen Welt, die spanende Bearbeitung von Dreh- und Frästeilen mit Gehäusemaßen von ca. zehn Metern Länge und sechs Metern Durchmesser auf den größten Karusselldreh- und Fräsmaschinen Europas sowie den Transport geschmiedeter Generatorwellen von 120 Tonnen Masse über riesige Hallenkräne. „Eine Super-Live-Vorstellung im XXL-Format“, waren die Auszubildenden nach der Betriebsbesichtigung begeistert. Gottesdienst für neue Rehabilitanden Evonik spendet Arbeitskleidung Jeder kann dazu beitragen, dass das Mitei- Unser Berufsbildungswerk hat viele Kontakte nander im Benediktushof gut klappt und so zur lokalen und regionalen Wirtschaft; so auch auch ein „Stück Himmel“ bei uns sichtbar zum Chemiepark Marl. Mehrere BBW-Teil- wird! Mit dieser Botschaft befassten sich die nehmer haben im Rahmen ihrer Ausbildung neuen BBW-Teilnehmer zu Beginn ihrer Aus- bereits Praktika bei Evonik absolviert. Nun bildung bei einem Gottesdienst in unserer Ka- hat der Ausbildungs-Bereich von Evonik dem pelle. Benediktushof mehrere hundert robuste Ar- Texte, Lieder, Hoffnungen und Wünsche für beitshosen und -jacken zur Verfügung ge- die Zukunft standen im Mittelpunkt der Feier, stellt. „Die Arbeitskleidung eignet sich gut die Pater Jörg Thiemann CMM, Pfarrer Rüdi- für unsere Metaller“, freute sich Benediktus- ger Jung und Eva-Maria Metzlaff vom Seel- hof-Mitarbeiter Bernd Seggebäing über die sorge-Team für die Neuen im September vor- Lieferung von Dieter Ebbing und Carsten Rott bereitet hatten. (Evonik). Jugendkongress bei der DASA besucht Aktionstag für alle Teilnehmer unserer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen: Sie fuhren zur Deutschen Arbeitsschutz-Ausstellung (DASA) nach Dortmund und bekamen bei einem Jugendkongress viele neue Ideen sowie Tipps und Tricks für einen gelungenen Berufsstart. An mehr als 40 Messe-Ständen gab es berufsbezogene Mitmach-Möglichkeiten. 11 // Sterne gucken Workshop für Sterngucker: Unter Anleitung von Amateur-Astronomen in Schöppingen hat eine Gruppe von BvB-Teilnehmern ein eigenes Teleskop gebaut. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat dieses Teleskop signiert, bevor es in den Benediktushof mitgenommen werden durfte. Ziel des Workshops war es, jungen Menschen die Welt der Astronomie näher zu bringen und über den normalen beruflichen Lernalltag hinaus ihren Horizont zu erweitern. Ausbilderin Elisabeth Frerichs und Case Managerin Inge Schonlau begleiteten die Gruppe. Hinter die Kulissen der Borkener Zeitung geschaut Für unsere angehenden Kaufleute aus dem BBW war ein Besuch im Medienhaus des Mergelsberg-Verlages Borken interessant. Verlagsleiter Dr. Serge Schäfers begrüßte die Gruppe aus Maria Veen mit den beiden Ausbildern Karin Elsing und Reinhold Sieverding, und mehrere Mitarbeiter des Hauses informierten die Besucher über den Alltag in einer Tageszeitungs-Redaktion. Bei der Borkener Zeitung machten sich die Auszubildenden mit dem Newsdesk vertraut; das ist der englische Begriff für „Nachrichtentisch“. Wie kommen Bilder und Berichte in die Borkener Zeitung? Wie und wo werden Meldungen im Internet verbreitet? Anschaulich berichteten Redaktions-Mitglieder über Recherchemethoden, Nachrichtenauswahl und -platzierung. Weiterhin erfuhren die Auszubildenden, wie die Arbeit bei borio.tv, dem Internet-Fernsehen der Borkener Zeitung, aussieht. // 12 2. ARBEIT UND BESCHÄFTIGUNG: TEILHABE, INKLUSION UNSERE WERKSTATT SICHERT TEILHABE „Macht Inklusion die Werkstätten für Men- keine verlässliche Alternative zu den Werkstät- schen mit Behinderung überflüssig?“ ten, die bundesweit rund 300.000 Menschen Regelmäßig beschäftigt sich die Herbstkonfe- mit Behinderung beschäftigen. renz der Caritas-Werkstätten in NRW und Nie- 179 Menschen mit Behinderung sind zurzeit in dersachsen mit Fragen wie dieser. Und kam der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) auch 2015 zu dem Schluss: Derzeit gibt es des Benediktushofes beschäftigt. Es gibt zehn 13 // Gruppen. Die Produktionsgruppen erledigen se Kerzen, Leuchtschalen, Fackeln, Gruß- und Aufträge für die Industrie. Unsere Industrie-Kun- Glückwunschkarten sowie Deko-Artikel aus den befinden sich in Reken und Umgebung bis Holz oder Papier. hin nach Moers. In den betreuungsintensiven Gruppen ist die Die betreuungsintensiven Gruppen fertigen Pro- Zahl der schwerstmehrfachbehinderten Men- dukte für unser Werkstattlädchen; beispielswei- schen größer als in den Produktionsgruppen. NEUE GRUPPE „GALERIE“ Seit Ende September hat die WfbM eine neue Werkstatt-Gruppe „Galerie“. Sie befindet sich in den umgebauten und hell renovierten Räumen der früheren Ergotherapie im Benediktushof. Andreas Beeke und Nadine Hölter leiten diese Gruppe mit acht Beschäftigten, die aufgrund ihrer starken Beeinträchtigungen neben einer sinnvollen Beschäftigung besonders viel Betreuung sowie Ruhe brauchen. Entsprechend stressfrei und entspannt ist die Atmosphäre in der Gruppe „Galerie“. Es gibt einen extra Ruheraum, einen Pflegeraum, eine Küche und eine bewusst auf aufwändige Raum- und Wandde- schöne Außenterrasse für den Sommer. korationen“, erläutert Andreas Beeke ein Prin- „Bei uns läuft kein Radio, und wir verzichten zip der Gruppe: Weniger ist mehr. PRODUKTIONSHALLE WIRD GEBAUT Im Gewerbegebiet von Maria Veen baut die Integrationsfirma Transfair Montage GmbH, eine Tochtergesellschaft der JG-Gruppe, eine rund 1000 Quadratmeter große Produktionshalle für den Elektrobereich. Dort sind demnächst rund 40 bis 45 Frauen und Männer beschäftigt: Mitarbeiter aus der Transfair Montage, die zurzeit im Benediktushof untergebracht sind, und Beschäftigte aus der Werkstatt-Außenstelle St. Vinzenz. Zu ihren Aufgaben gehört es, Kabelbäume zu fertigen, Platinen für eine weltweit arbeitende Firma aus dem Münster- Hubarbeitsbühnen sowie Steuerungstechni- land herzustellen, elektrische Schaltkästen für ken für Garagen-Rolltore zu bauen. // 14 EISLOUNGE ERÖFFNET Die Integrationsfirma Transfair Montage hat im und verfügt über eine Ladestation für E-Bikes. Mai 2015 die EIS LOUNGE eröffnet und berei- Autorenlesungen sowie geführte Rundgänge chert damit die örtliche Geschäfts- und Erleb- über das Gelände des Benediktushofes mit niswelt. Das neue Café wird von Bewohnern anschließender Verköstigung in der EIS LOUN- und Mitarbeitern des Benediktushofes, von GE runden die Angebotspalette ab. Die ersten Bürgern aus Reken und Umgebung und von Ideen für den Betrieb der EIS LOUNGE hatten Fahrradtouristen genutzt. 15 Menschen mit übrigens Werkstatt-Beschäftigte und Bewoh- und ohne Behinderung gehören zum Team, ner des Benediktushofes. Förderer der EIS das Elisabeth Kranz leitet. Selbst produziertes LOUNGE sind die Aktion Mensch, die Stiftung Eis, Getränkespezialitäten und kleine Snacks Wohlfahrtspflege und der Landschaftsverband werden angeboten. Das Café ist barrierefrei Westfalen-Lippe. VERSTÄNDIGUNG MIT HÄNDEN UND FÜSSEN Zum 15-köpfigen Mitarbeiterteam der EIS LOUNGE gehört Simone von Kuick. Die gelernte Köchin ist von Geburt an hörgeschädigt. Im Eislabor stellt sie, je nach Jahreszeit, verschiedene Milcheis- und Fruchteissorten her. Neben den gängigen Sorten rührt sie in den Wintermonaten beispielsweise auch Zimt- und Marzipan-Eis an oder backt Kuchen und Gebäck. Der Arbeitsplatz in der EIS LOUNGE sei sehr gut, nickt Simone von Kuick und hebt lächelnd den Daumen. Sie kann hier selbstständig arbeiten digung klappt mit Händen und Füßen, durch Lip- und freut sich über nette Kollegen. Die Verstän- pen lesen sowie per Zettel und Stift. 15 // UNTERSTÜTZTE KOMMUNIKATION Unterstützte Kommunikation mit einem Sprach- eigener Sache zu vielen Fragen rund um das computer praktikziert im Benediktushof seit Thema „Unterstützte Kommunikation“ Auskunft vielen Jahren Martin Almon. Aufgrund einer gibt. Mehrmals im Jahr zeigt er an Universitä- Behinderung funktionieren Almons Sprech- ten, in Schulen und Kindergärten, wie man mit werkzeuge nicht. Ihm ist es wichtig, dass un- dem „Talker“ kommuniziert. Für diese Referen- terstützte Kommunikation in der Gesellschaft ten-Tätigkeit wird Almon von seiner sonstigen anerkannt wird. Deshalb hat er sich im Verein Werkstatt-Arbeit freigestellt. International Society of Argumentative and Al- „Die Vorträge geben mir Selbstvertrauen“, sagt ternative Communication (ISAAC) zu einem er und freut sich, dass er damit viele Menschen Referenten ausbilden lassen, der als Experte in erreichen kann. ZURÜCK INS LEBEN Steven Lipka (38) wohnt und arbeitet seit August im Benediktushof. Nach einem Herzstillstand vor sieben Jahren kämpft sich der Familienvater aus Gelsenkirchen zurück in sein Leben. Er leidet an Kortikaler Blindheit, kann nur noch Farben und Umrisse erkennen. Früher hat Steven als Garten- und Landschaftsbauer gearbeitet und Fußball gespielt. Jetzt ist er in unserer Werkstatt beschäftigt und hat sich vor kurzem zum ersten Mal an eine Kletterwand in Bochum getraut. Das Internetfernsehen der Borkener Zeitung, borio.tv, hat einen Film-Beitrag über Steven Lipka produziert. // 16 LIVE MUSIC NOW IN DER KERZENWERKSTATT Mit Flöte, Geige, Klavier und jeder Menge Hu- nahmen oder ein „Streitgespräch“ zwischen mor hat das Musik-Ensemble „suono nuovo“ Flöte und Geige darstellten. viele Beschäftigte und Mitarbeiter in der WfbM Bei einem Medley bekannter Jazz-Melodien begeistert. Für den Verein Live Music Now ka- wie „The girl from Ipanema“ oder „In the mood“ men die Musiker nach Maria Veen und spielten kam Bewegung ins Publikum. Füße wippten, Barockmusik für Zuhörer, die sonst eher selten Finger schnippten, und zum Schluß gab´s gro- oder gar nicht in Konzerte gehen. Dabei fas- ßen Applaus bei den Beschäftigten und Sätze zinierten sie auch mit Improvisationen, welche wie: „Gar nicht so schlecht!“ oder „Ihr könnt die Hörer mit in die Klangwelten des Waldes gerne mal wiederkommen.“ STIMME ALS INSTRUMENT Fortbildung einmal anders: Elf Beschäftigte aus Barbara, die aufgrund ihrer Behinderung Pro- der Werkstatt entdecken bei einem Workshop bleme beim Sprechen hat, singt gerne mit den mit Jazzsängerin Anne Hartkamp, was sie mit anderen in einer Gruppe und Alex, die eigent- ihren Stimmen alles machen können. Sprechen, lich mit heiserer Stimme zum Workshop ge- Töne und Klänge erzeugen oder Musik machen: kommen war, überwindet sich doch noch, von „Singen muss nicht immer richtig sein“, ermun- Anne Hartkamp angestimmte Töne zu suchen, tert Anne Hartkamp die Workshop-Teilnehmer, zu finden und nachzusingen. Jonas hat ein fei- einfach mitzumachen, auszuprobieren und zu nes Gehör und merkt sofort, wenn jemand die experimentieren. „Das fühlt sich toll an“, findet zweite Stimme singt. Mit Begeisterung und En- zum Beispiel Christopher, der beim Singen ei- gagement kreieren die Workshop-Teilnehmer nes tiefen Tons seine Hand auf das Brustbein den „Sandra-Song“ für ihre Betreuerin in der legt und den Ton dabei richtig „spüren“ kann. Werkstatt. 17 // 3. WOHNEN UND FREIZEIT: SOZIALRAUMVERNETZUNG Neben Schule, Ausbildung und Arbeit bestimmen auch Freizeit und Alltag das Leben im Benediktushof. Mit der Gründung des Lokalen Teilhabekreises Reken werden für und mit unseren Bewohnern immer wieder neue Wege und Möglichkeiten entwickelt, um am Leben vor Ort aktiv teilzunehmen. Zum Beispiel bei „Reken rockt“ am 21. März Wirte vor Ort machten mit und hielten Plätze für 2015: Diese Musik-Veranstaltung mit 12 Bands Rollifahrer bereit. in 11 Rekener Gaststätten war erstmals auch Ein Dankeschön-Konzert mit der beliebten Re- für Menschen mit Behinderung gut möglich. kener Rock-Band „Weiss Bescheid“ spendierte Der Lokale Teilhabekreis bot einen Fahr-Service die Wirtegemeinschaft dem Benediktushof am mit Assistenz für Personen, die wegen ihrer 19. September. Den Einsatz von Teilhabekreis Einschränkung nicht den normalen Bus-Shuttle und Benediktushof bei „Reken rockt“ fanden nutzen konnten. Niemand solle aufgrund seiner die Wirte so gut, dass sie sich bei uns revan- eingeschränkten Mobilität bei „Reken rockt“ chieren wollten. „Eine Hammer-Veranstaltung“, ausgeschlossen Gottfried freute sich eine Bewohnerin im Rollstuhl über Uphoff, Erster Beigeordneter der Gemeinde das Dankeschön-Konzert unter freiem Himmel Reken und Mitglied im Teilhabekreis. Auch die inklusive Würstchen und Getränken. werden, meinte // 18 „EIN PLATZ IN DER GEMEINDE“ „Ein Platz in der Gemeinde Reken“: 49 Vereine, Gruppen und Privatpersonen folgten dem Aufruf des Teilhabekreises, anlässlich des Gemeindefestes am 3. Oktober einen Stuhl oder eine Sitzgelegenheit kreativ zu gestalten und damit sich selbst darzustellen. Mehrere Gruppen vom Benediktushof, unser Förderverein, das Kunstatelier im Benediktushof und die benachbarte Brückenschule haben neben vielen anderen mitgemacht und die Vielfalt und Buntheit des Lebens in Reken dargestellt. Auch bei einer Kunstausstellung im Reken-Forum waren die Stühle ein echter Hingucker! „In den Bereichen Kunst und Sport gelingt Inklusion bereits sehr gut und unkompliziert“, meinte Benediktushof-Geschäftsführer Martin Bodin in seinem Grußwort bei der Ausstellungs-Eröffnung. 19 // WIR SCHAFFEN BEGEGNUNG: KINONACHT, SOMMERFEST, FERIENSPIELE Kino unter freiem Himmel im Benediktus- Unser Sommerfest mit Vogelschießen hat hof: Mit der NRW-Filmstiftung und der Gemein- viele hundert Gäste angelockt. Diese nutz- de Reken haben wir uns über einen gelungenen ten die offenen Türen in der Kerzenwerkstatt, Kino-Abend unter freiem Himmel gefreut. Zum in der Schreinerei (WfbM), in der Aktenvernich- 4. Mal in Folge war der Benediktushof Film- tung und im Wohnhaus St. Elisabeth, um einen schauplatz NRW. Viele der rund 700 Besucher Blick ins Innere des Benediktushofes zu werfen. waren zum wiederholten Mal bei uns - nicht nur, Spiele und Kreativ-Angebote für Kinder, Musik, um den Film „In meinem Kopf ein Universum“ Essen und Trinken im großen Festzelt sowie das zu sehen, sondern auch, um die schöne Atmo- traditionelle Vogelschießen für Bewohner sorg- sphäre auf der Festwiese rund um das Haus ten für einen abwechslungsreichen Tag. Zum am See zu genießen: Live-Musik, Snacks und neuen Schützenthron gehören: Benjamin Rösch Getränke, Night-Shopping im Werkstatt-Laden und Claudia Zimmermann (Königspaar), Carolin und viele Begegnungen auf unserer Festwiese Kljucaricek und Sabrina Rodermund (Ehrenpaar) bildeten das Rundum der Filmnacht. sowie Jonas Rohkämper (Fahnenträger). Ferienangebote für Kinder – nicht nur aus dem Haus Don Bosco: Fünf Tagesveranstaltungen für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung hat das Haus Don Bosco beim Rekener Ferienkalender angeboten. Morgens trafen sich die Teilnehmer zum gemeinsamen Frühstück in unserem Kinderinternat. Danach ging es los zum Klettern und Hüttenbauen nach Westenborken, ins Textilmuseum Bocholt, in den Abenteuerpark Schloss Dankern, zum Düsseldorfer Flughafen und zum Maislabyrinth nach Südlohn. // 20 SPORT FÜR ALLE: RADWANDERTAG, VOLKSLAUF, TRIATHLON UND MEHR Am Rekener Volkslauf im Mai ´15 haben 166 Mit sechs Mix-Staffeln haben wir beim Re- Läufer, Walker und Rollifahrer aus dem Bene- kener Triathlon im August ´15 überzeugt. diktushof teilgenommen. Zum dritten Mal wa- Dabei waren: Mitglieder unseres Fördervereins, ren wir dort als große Gruppe mit unseren grü- Mitarbeiter der Integrationsfirma Transfair und nen Benefit-Trikots gut sichtbar vertreten und des Benediktushofes, Bewohner, Rehabilitan- in allen Disziplinen und Strecken am Start. Das den sowie Teilnehmer des integrativen Lauf- unkomplizierte Miteinander aller Sportler hat treffs um Maria Parthe. Carsten Thering aus der gezeigt, wie Inklusion gelingen kann. Transfair zeigte sich in starker Form auf dem Fahrrad und holte den 1. Platz für die Inklusi- Mit Rollfietsen zum Radwandertag: Im Juni onsstaffel. 2015 haben Maike Hölker, Gaby und Bernhard Krampe, Kirsten Kulp, Isabel Schulz und Mar- 130 Runden für den guten Zweck haben Be- ko Trenkel mit Rollfietsen am 22. Rekener Rad- nediktushof-Teilnehmer beim 24-Stunden-Lauf wandertag teilgenommen. Ihr Urteil nach 40 Ki- im September ´15 in Reken gedreht. Bewoh- lometern Fahrt in drei Stunden fiel positiv aus: ner, Mitarbeiter und Mitglieder vom integrativen tolle Strecke mit passenden Zwischenstopps, Lauftreff machten mit. Jede Runde (2,4 km) gute Beschilderung und super Unterhaltungs- wurde von Sponsoren honoriert. Alles Geld programm am Zielort. fließt in den Deutschen Kinderhospizverein. 21 // KOOPERATION MIT DER ALLTAGS-SCHULE PC-Kurse, Kochen für den Alltag, Meditatives Malen, Klettern in der Kletterhalle, Wäsche-Pflege, Schreib-Werkstatt: Mit diesen und vielen weiteren Kurs-Angeboten ist die Alltags-Schule Dülmen für Menschen mit und ohne Behinderung im Oktober 2015 gestartet. Neben dem Anna-Katharinenstift Karthaus, der KIWO-Jugendhilfe Dülmen und der Familienbildungsstätte Dülmen ist der Benediktushof Maria Veen ein wichtiger Kooperationspartner. Zu den Kurs-Leitern gehören auch Jacqueline Wahlers und Christoph Hartkamp aus Alltags-Schule will Bildung und Begegnung für dem Benediktushof. Veranstaltungs-Orte sind Menschen mit und ohne Behinderung ermög- in Dülmen und bei uns im Benediktushof Ma- lichen und damit den Bereich der herkömmli- ria Veen; hier finden viele Computerkurse statt, chen Erwachsenenbildung inklusiv erweitern. aber auch kreative Angebote und mehr. Die Die Aktion Mensch finanziert das Projekt. INKLUSIVER KULTURFÜHRER „Kultur ist für alle da und sollte auch für alle zu- Museen, Theater, Schlösser, Kinos und ande- gänglich sein“, sagt Jacqueline Wahlers, Mitar- re Veranstaltungsorte besucht und barrierefreie beiterin im Bereich Freizeit und Kultur. Aktuell Angebote aufgelistet. Unterstützung beim Sam- erstellt sie in dem von der Aktion Mensch ge- meln der Daten geben Bewohner des Benedik- förderten Projekt einen inklusiven Kulturführer tushofes sowie die Projektpartner Münsterland für das Münsterland. Dieser soll Menschen mit e.V., Zugvogel e.V., Liebfrauenschule Coesfeld Behinderung nützliche Freizeit-Tipps geben. und der Arbeitskreis der Freizeitpädagogen im Dazu werden in den nächsten Jahren rund 350 Münsterland. „PERFEKTE AUGENBLICKE“ „Perfekte Augenblicke“ hieß der Fotowettbe- Freizeit und Kom- werb des Roten Kreuzes Borken, an dem der munikation. Benediktushof mit Erfolg teilgenommen hat. eindrucksvollsten Sechs unserer Bilder, fotografiert von Christoph Aufnahmen des Hartkamp und Marit Konert, gehören zu den Wettbewerbs Gewinner-Fotos und wurden mit vielen weiteren werden als Wan- „perfekten Augenblicken“ zum Thema „Inklusi- derausstellung on im Alltag“ auf einem Plakat abgebildet. Die und in Form eines Fotos zeigen Motive aus den Bereichen Sport, Kalenders veröffentlicht. Die // 22 JUBILÄEN UNSERER BEWOHNER Carina Becker (25-jähriges JG-Jubiläum), Wilma Gerwin (75. Geburtstag), Helga Klein-Krich (50-jähriges JG-Jubiläum und 65. Geburtstag), Felix Müller (75. Geburtstag), Irmgard Pieper (25-jähriges JG-Jubiläum und 50. Geburtstag), Monika Rhode (70. Geburtstag), Manfred von Scheven (80. Geburtstag), Werner Schmitz (75. Geburtstag), Marlene Steinbach (70. Geburtstag), Heinrich Wichtrup (80. Geburtstag), Karin Worttmann (65. Geburtstag). 4. BENEDIKTUSHOF ALS ARBEITGEBER: MITARBEITER, PERSONALENTWICKLUNG 16 Dienstjubilare in 2015 2015 hatten wir 16 Dienstjubilare im Benediktushof. Seit 25 Jahren beziehungsweise seit 40 Jahren machen sie ihren Job zum Wohl unserer Bewohner, Beschäftigten und Rehabilitanden. 40 Jahre im Dienst: Maria Pieper und Gisela Stuke. 25 Jahre im Dienst: Anke Abbenhaus, Ernst Essmann, Bernward Günther, Werner Höing, Imke Kosel, Bernhard Krampe, Margarete Mühlenkamp, Heinrich Niewerth, Elisabeth Röttgers, Dorothe Rolvering, Andreas Selting, Thomas Schroer, Anja Terodde und Klaus Wittland. Einführungstag für die „Neuen“ Mehrmals pro Jahr veranstaltet der Benediktushof einen Einführungstag, um seine neuen Mitarbeiter offiziell willkommen zu heißen. An diesem Tag bekommen die „Neuen“ geballte Informationen rund um den Benediktushof. Rundgänge durch die verschiedenen Bereiche der Einrichtung und Erfahrungsberichte von langjährigen Kollegen runden diese Veranstaltung ab. 23 // Betriebliches Eingliederungsmanagement Gesundheitstag für Mitarbeiter „Die Mitarbeiter des Benediktushofes erle- Rund 60 Mitarbeiter haben von den acht An- ben in ihrer wertvollen Arbeit, was es bedeu- geboten des Gesundheitstages 2015 im Be- tet, ein Handicap zu haben. Sie helfen. Aber nediktushof Gebrauch gemacht. Durchweg sei ab und zu ist es eben auch erforderlich, dass die Resonanz sehr positiv gewesen, meinte den Helfern geholfen wird“. Das sagte Helmut Friedrich Meckmann vom Qualitätszirkel Ge- Etzkorn, Journalist und Vorsitzender des Bera- sundheit. Besonders gut angenommen wurden tenden Ausschusses für behinderte Menschen die Angebote „Rückenfitness“ und „Klangmas- beim Integrationsamt des LWL in Münster, sage“. Die Angebote, von denen jeder Mitarbei- als er den Benediktushof mit einer Prämie für ter bis zu zwei Veranstaltungen buchen durfte, vorbildliches Betriebliches Eingliederungsma- fanden kostenfrei und während der Dienstzeit nagement auszeichnete. Die 6.000 Euro vom statt. Landschaftsverband Westfalen-Lippe fließen in Auch im nächsten Jahr ist im Benediktushof Gesundheits-Seminare und psychosoziale Un- eine Gesundheits-Aktion für Mitarbeiter vorge- terstützungsangebote für unsere Mitarbeiter. sehen. Fortbildung zum Thema Gewalt Was ist Gewalt, welche Formen der Gewalt gibt es, und welche Möglichkeiten des Handelns habe ich bei einem Angriff? Mit diesen und weiteren Fragen haben sich neun Mitarbeiter des Benediktushofes bei einer Fortbildung beschäftigt, die Marita Kleerbaum-Böhmert und Ilona Wewer anboten. Beide sind Internats-Mitarbeiterinnen im Berufsbildungswerk und ausgebildete Deeskalationstrainerinnen. In vielen praktischen Übungen leiteten sie die Teilnehmer an, Gewalt und Diskriminierung zu erkennen und beim Namen zu nennen und trainierten mit ihnen Verhaltensmöglichkeiten in Konflikt-, Bedrohungs- und Gewaltsituationen. Wichtiger Dreh- und Angelpunkt während des zweitägigen Seminars waren die Bereiche Kommunikation und Körpersprache. // 24 ANGEBOTE FÜR EHRENAMTLICHE, MITARBEITER UND EHEMALIGE Interessante Fortbildungs-Programme, Sport- hauptamtlichen Benediktushof-Mitarbeiter bie- und Gesundheitsangebote, aber auch Mitar- ten wir einmal pro Jahr einen „Rentnertreff“ an. beiterfeste, After Work-Grillen oder Kaminge- Bis zu 70 „Ehemalige“ besuchen diese Nach- spräche tragen zu einem guten Betriebsklima mittage und freuen sich über aktuelle Berichte bei und fördern Kontakte zwischen Mitarbei- aus dem Haus. „Die Treffen mit den ehema- tern aus verschiedenen Arbeitsfeldern des ligen Kollegen gehören zu unserer Unterneh- Benediktushofes. Speziell für unsere rund 90 menskultur“, so die Geschäftsführer Thomas ehrenamtlichen Mitarbeiter veranstalten wir Spaan und Martin Bodin. in jedem Jahr ein Dankeschön-Event; 2015 „Viele von ihnen waren jahrzehntelang im Be- fand es in Form eines geselligen Abends statt, nediktushof beschäftigt, und wir möchten ih- an dem unsere Küchen-Crew Spezialitäten nen mit diesen Nachmittagen unsere Verbun- vom Grill servierte. Für unsere ehemaligen denheit und Wertschätzung zeigen.“ Mitarbeiterbefragung 2015 Regelmäßig haben alle Mitarbeiter im Benediktushof die Möglichkeit, ihre Arbeit, ihren Arbeitsplatz, ihr Arbeitsumfeld und das Arbeitsklima zu bewerten. An der online durchgeführten Befragung haben sich 188 von 400 Mitarbeitern beteiligt. // „Ich bin stolz auf das, was wir hier gemeinsam leisten.“ // „In meiner Abteilung herrscht ein gutes Arbeitsklima.“ // „Alles in allem ist der Benediktushof ein sehr guter Arbeitsplatz.“ Diesen Aussagen stimmten bei der Befragung insgesamt die meisten Mitarbeiter zu. Verbessern sollte sich laut Umfrage die Zusammenarbeit der verschiedenen Arbeitsbereiche im Benediktushof. Auch wünschen sich etliche Mitarbeiter, dass sie in Entscheidungen, die ihre Arbeit oder das eigene Arbeitsumfeld betreffen, stärker einbezogen werden. PERSONAL GEWINNEN Mehr Menschen für soziale Berufe zu begeis- uns daher sehr willkommen. In einigen Berei- tern und mehr Fachkräfte zu gewinnen, ist eine chen bilden wir selbst aus und sichern damit wichtige Aufgabe der Personalentwicklung im unseren eigenen Nachwuchs. Unsere Azubis Benediktushof. und Freiwilligen können bei uns viel lernen, Praktikanten und junge Menschen, die bei uns wichtige Erfahrungen sammeln und in moti- ein Soziales Jahr absolvieren (FSJ, BFD) sind vierten Teams arbeiten. 25 // EINIGE STIMMEN VON MITARBEITERN, AZUBIS UND FREIWILLIGEN „Ich habe viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und einen neuen Blick auf das Leben und die Gesellschaft bekommen“, sagt Matthias Stappert, ehemaliger FSJ´ler im Wohnbereich. Auch die Team-Arbeit, die er im Benediktushof kennen gelernt hat, hilft ihm bei seiner jetzigen Ausbildung zum Polizisten. „Ich habe viel gelernt und arbeite in einem super Team“, freut sich Sharina Buchecker. Die Rekenerin hat als erste Frau bei uns eine Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen abgeschlossen und arbeitet nun in der Buchhaltung. Berufsbegleitend führt sie ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachwirtin IHK fort. „Am Anfang war es manchmal schwierig. Aber es ist schön, die Kinder zu begleiten und auch Spaß mit ihnen zu haben“, sagen Mireille Rahrarimakery (20) und Nancy Zafitsanga (25) aus Madagaskar. Die beiden jungen Frauen haben im Haus Don Bosco ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert und möchten weiterhin in Deutschland in sozialen Berufen arbeiten. „Die Ausbildung ist sehr vielseitig. Zurzeit lerne ich die verschiedenen Abteilungen kennen. Zweimal pro Woche fahre ich zur Berufsschule nach Münster.“ Alicia Deitermann aus Coesfeld lernt bei uns den Beruf Kauffrau im Gesundheitswesen. // 26 5. BENEDIKTUSHOF IM ÜBERBLICK: ZAHLEN, DATEN, FAKTEN Die Benediktushof gGmbH ist ein Tochterunternehmen der Josefs-Gesellschaft. Gegründet: 1924 Anzahl Mitarbeiter: 400 Anzahl Ehrenamtliche: 89 Integrationsfirma Transfair GmbH gegründet: 1996 Anzahl Mitarbeiter Transfair: 80 Anzahl Bewohner des Benediktushofes (gesamt): 165 Anzahl Klienten Ambulant Betreutes Wohnen: 48 Anzahl der Werkstatt-Beschäftigten: 179 Anzahl der Rehabilitanden: 298 (Stand: Nov./Dez.2015) Ihre Fragen beantworten wir gerne. Benediktushof gGmbH Meisenweg 15, 48734 Reken Tel. 02864.889-0, Fax 02864.889-111 info@benediktushof.de www.benediktushof.de Uns gibt es auch auf Facebook. Impressum Herausgeber: Benediktushof gGmbH Redaktion: Marit Konert, Reken Konzeption: Maya Hässig, Agentur siebenzwoplus, Köln Realisation: Annette Bökkerink, Agentur apple and eye, Lüdinghausen Fotos: Christoph Hartkamp, Marit Konert, Pastellzeichnung Rückseite: Arife Görenli Stand: Dezember 2015 27 // Die Benediktushof gGmbH ist eine Tochtergesellschaft der Josefs-Gesellschaft gGmbH (JG-Gruppe). www.jg-gruppe.de