Das neue Scope

Transcription

Das neue Scope
4.2014
14.2.2014
89. Jahrgang
ISSN 1617-1160
Organ des ZVEH
das elektrohandwerk
REGRESSANSPRÜCHE
Handwerker versus
Großhändler
ELEKTROMOBILITÄT
Normgerechtes Prüfen
von Ladestationen
Das neue Scope
Immer noch einzigartig.
Und jetzt besser denn je.
15:44
Haustür
100%
NEUE NORM
Gefahrenwarn- und -meldeanlagen im Wohnbereich
flexROOM® –
Ein intelligentes Konzept für flexible
Raumautomation
effizient. individuell. einfach.
4H%5 +8MG flexROOM
ROOM® RA77*N 7%>' *N*9(%*D
2*9@9A3>'7;:5%Q%*95* M*@.3=* 9*AR%7%*9*NC
4,*9*%N)A>'5* FRAN3N( 3N= JN@*59%*@NA'Q* =39>'
2;9=*ON%*95* LA9=0A9* 3N= 2;9(*)*95%(5* 8::R%$A5%;N*N
4+8MG 75*RR5 )*95%(* I?73N(*N )&9 -;NN*N7>'35KE
6*R*3>'53N( 3N= 1%NK*R9A3Q9*(*R3N( K39 ,*9)&(3N(C
000C0A(;C>;QB<*/9;;Q
EDITORIAL
Eine brandheiße Sache
Sigurd Schobert
sigurd.schobert@huethig.de
Tel.:
Fax:
B
ereits heute besteht in den meisten Bundesländern
die Nachrüstpflicht für Rauchwarnmelder (RWM) in
Wohnungen, und in einigen wenigen Bundesländern
müssen diese teils bis Ende 2017 nachgerüstet werden.
Rauchwarnmelder müssen der DIN EN 14604:2009-02
entsprechen. Die Landesbauordnungen schreiben vor,
dass nur Bauprodukte verwendet werden dürfen, die über
ein CE-Kennzeichen verfügen.
(0 89) 21 83 - 89 82
(0 89) 21 83 - 89 89
www.elektro.net
Planer und Errichter von Rauchwarnmeldern haften nicht für
Funktionen bei Vernetzung
Problematisch wird es, wenn der Auftraggeber vernetzte
Rauchwarnmelder verlangt und diese nutzt. Die Norm
EN 14604 weist zwar auf die Möglichkeit hin, auch vernetzte Rauchwarnmelder einsetzen zu können. Diese Rauchwarnmelder geben ihren Alarm
an alle anderen mit ihnen verbundenen Rauchwarnmelder und an eine
zentrale Stelle weiter. Allerdings ist die Überprüfung und Gewährleistung
der Betriebszuverlässigkeit der Vernetzung, unabhängig, ob drahtgebunden oder per Funk, nach der EN 14604 gar keine garantierte Eigenschaft
und daher auch nicht Bestandteil der CE-Kennzeichnung. Die Vernetzungsfähigkeit der Melder ist in der Norm bewusst nur als Option angelegt, die nur daraufhin geprüft wird, dass sie die primäre Funktion des
Melders nicht negativ beeinflussen darf.
Verlangt nun ein Kunde die Errichtung von vernetzten Rauchmeldern,
rät der ZVEI, sich eine schriftliche Bestätigung des Kunden über den
Sachverhalt geben zu lassen, dass er freiwillig und ohne bauaufsichtliche
Auflage vernetzte RWM einsetzen will und sich darüber bewusst ist, dass
die funktionsfähige Vernetzung im Objekt keine garantierte Eigenschaft
ist, vielmehr unbemerkt ausfallen kann, weil der Ausfall der Vernetzung
weder akustisch noch optisch angezeigt wird. Nur so lassen sich spätere
Schadensansprüche gegen Planer, Errichter, Lieferanten und Hersteller
vermeiden.
Ich rate Ihnen, sich daher bei Unklarheiten zum Einsatz von vernetzten
RWM an die Arbeitsgemeinschaft der Errichter und Planer des ZVEI zu
wenden, diese hilft Ihnen garantiert weiter und berät sie umfassend. Ein
möglichst brand- und rauchloses Jahr wünscht Ihnen die Redaktion »de«.
UNTERNEHMERPREIS
ELEKTROHANDWERK 2014
Bewerben Sie sich jetzt für den
Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2014. Fordern Sie noch
heute Ihre Bewerbungsunterlagen bei der Redaktion »de« an
und senden Sie uns eine E-Mail
an: redaktion@elektro.net
Sigurd Schobert
www.elektro.net
www.elektro.net/upe
3
INHALT
ENERGIE UND EFFIZIENZ Normgerechte Prüfung
von E-Ladestationen Eine Ladestation für E-Fahrzeuge
ist als »Gerät« im Sinne der Niederspannungsrichtlinie
Teil der elektrischen Anlage. Der Einbau einer fest angeschlossenen Ladestation in eine bestehende Infrastruktur stellt eine Erweiterung der Anlage dar. Der
Beitrag beschreibt die normgerechte Durchführung aller sicherheitsrelevanten elektrischen Prüfungen nach
DIN VDE 0100-600 (IEC 60364-6) und DIN VDE
0105-100. Durchführung und Dokumentation sind mit
einem geeigneten Messgerät möglich.
Seite
AKTUELL
6 BFE-Seminare auch in Hannover
Dehn eröffnet neuen Standort
Biberacher Forum Gebäudetechnik
7 Planungstool jetzt mit Netzwerktechnik
Rückenwind im Nordosten
Dem Tageslicht nachempfunden
8 Sat-Anlagen online konfigurieren
Ochsner baut Kundenservice aus
CEB mit Tag des Handwerks
10 ZVEH-Report
PRAXISPROBLEME
15 Teilsanierung im Bereich der Hauptstromversorgung
16 Vier Kabelschuhe an einer Anschlussstelle
einer Stromschiene
17 CE-Kennzeichnung von Schaltanlagen
18 Neutralleiterfarbe bei Wechselstrommotor
mit Thermokontakt
20 Potentialausgleich – Art der Klemmen
21 Funktionserhalt einer Brandmeldezentrale
23 Austausch alter Stoffleitungen
23 Vierpoliges Schalten gemäß VDE AR 4105
24 Mindestausstattung bei elektrischen Anlagen
4
38
ELEKTROINSTALLATION
26 Panorama
28 Regressansprüche Handwerker versus
Großhändler
30 Leiterverlegung im Schaltschrank
34 USV dezentral absichern
ENERGIE + EFFIZIENZ
37
38
44
46
Panorama
Normgerechte Prüfung von E-Ladestationen
Energiesparen beim Wäschetrocknen
Konsequent regenerativ
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
48 Panorama
50 Gefahrenwarn- und -meldeanlagen im
Wohnbereich
55 Telefonie und Türkommunikation vereint
57 Gebäudeautomation aus der Sicht des Nutzers
62 Marktrends für Handel und Handwerk
de 4.2014
4.2014
Titelanzeige: Siedle
Ti
Das neue Siedle Scope – Das Beste aus zwei Welten
Siedle stattet die mobile Videosprechstelle Siedle Scope
Sie
mit einem völlig neuen Innenleben aus – und ergänzt sie
mit der neuen App für den In-Home-Bus. Damit kombiniert der Hersteller die Vorteile beider Technologien für
nie
eine sichere mobile Türkommunikation.
www.siedle.de
ein
Neue Produktreihe
„Leutron Data“
DE
TR SIG N
TE I FF
CH T
NIK
NEWSLETTER
Mit dem de-Newsletter können Sie regelmäßig aktuelle Informationen zu den Themen Elektro- und Gebäudetechnik beziehen. Einfach einloggen und abonnieren!
www.elektro.net ➝ newsletter
BETRIEBSFÜHRUNG
64
66
67
68
Panorama
Durchblick verbessert
Rechtzeitig reagieren
Im selben Boot (2)
GELERNT IST GELERNT
74 Drehstromtechnik (5)
76 Digitalstrom (5)
RUBRIKEN
3
70
72
80
81
82
Editorial
Neue Normen & Bestimmungen
Fortbildung und Seminare
Impressum / Inserentenverzeichnis
Vorschau
Nachgefragt
Übe
rspa
nnu
ngs
schu
für M
tz
SR-T
ech
nik
H
ochw
e
rtige
Vera
rbeit
ung
S o lid
e Ste
ck ve
rbin
dung
Mo d
en
ule i
mpe
d a nz
f r ei w
S c hü
ec hs
tz t z
e lba
wei D
r
op pe
l ade
rn (M
P2x2
)
Die Innovation
im Überspannungsschutz
Alle Infos zum
Produkt hier.
Besuchen Sie den Online-Auftritt Ihrer
Fachzeitschrift »de« unter elektro.net
www.elektro.net
www.leutron.de
Tel. + 49 (0)711 / 9 47 71- 0
AKTUELL
Neue PraxisproblemDiskussionen auf elektro.net
• Spürbare Berührungsspannung auf
Wasserleitung
• Übergabe von Dokumentationen an
den Betreiber bzw. Eigentümer
• Haftung bei Mängelfeststellung in
E-Installation
www.elektro.net/praxisprobleme
Die meistgelesenen Artikel
der letzten zwei Wochen
• Schäden an halogenfreier Mantelleitung
NHXMH (Elektroinstalaltion)
• RCD-Typ vor Frequenzumrichtern
(Elektroinstallation)
• Digitalstrom 3 (Ausbildung)
Tagesaktuelle Informationen
Täglich die wichtigsten Informationen für
das Elektrohandwerk im Überblick
6
Das BFE-Oldenburg bietet ab 2014 Seminare in Hannover an. Die Veranstaltungen finden im
»Haus der Landesvereinigung Bauwirtschaft Niedersachsen« statt (Baumschulenallee 12). Eine
Woche pro Monat will das BFE mit Dozenten und Lehrmitteln in Hannover präsent sein. Die Seminare finden statt in der Landesvereinigung Bauwirtschaft Niedersachsen – dort hat auch der
Landesinnungsverband für Elektro- und Informationstechnik Niedersachsen/Bremen seinen Sitz.
Die Seminare sind offen für alle Fachkräfte aus der E-Branche und dauern maximal eine
Woche. Einen kompletten Überblick über die Veranstaltungen in Hannover mit weiteren Informationen zu den einzelnen Kursen gibt es unter:
www.bfe.hn
Dehn eröffnet neuen Standort
Im Juni 2012 war Baubeginn, im März 2013
wurde Richtfest gefeiert, und am 27.1.2014
fand die feierliche Einweihung statt: Im Beisein des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann eröffnete Dehn sein neues
Logistikzentrum. Es befindet sich in Mühlhausen, knapp 10 km südlich des Stammsitzes Neumarkt. Auch wenn das Unternehmen
inzwischen weltweit aktiv ist, so stellt diese in
der Historie bisher größte Investition von rund
35 Mio.€ ein Bekenntnis zum Standort
Deutschland und zur Region dar.
Am bisherigen Stammsitz in Neumarkt
konnte Dehn nicht mehr in dem Maße expandieren, wie es das Unternehmenswachstum
erforderlich machte. Daher sah man sich
nach Alternativen in der Region um und entschied sich für Mühlhausen. Dort erwarb
man ein über 130 000 m2 großes Grundstück,
von dem nun rund 21 000 m2 bebaut sind.
»Wir haben hier also noch genügend Platz für
eine weitere Expansion in den kommenden
Jahren und Jahrzehnten«, so Dr. Philip Dehn.
Am neuen Standort befinden sich nun die
Logistik sowie die Fertigung von Blitzschutz
Bild1: Das neue Logistikzentrum von Dehn
Quelle: Dehn
Am 18.3.2014 findet das 15. Biberacher
Forum Gebäudetechnik statt. Es steht unter
dem Motto »Smart Buildings, Smart Energy
und Smart Grids – Innovative Gebäudetechnik und nachhaltige Energieversorgung«.
Die Referenten berichten, was hinter diesen »smarten« Begriffen steckt und worin die
damit verbundenen Möglichkeiten, aber auch
Risiken liegen. Diskutiert werden die Auswirkungen auf die Gebäude- und Energietechnik, z. B. in Bezug auf ein nachhaltiges Energie- und Gebäudemanagement.
Ausgehend von einem Übersichtsvortrag
zum Thema Klimawandel und Energiewende werden aktuelle Entwicklungen der Gebäudetechnik und Energieversorgung von
Städten und ländlichen Regionen beleuchtet. Beispiele zu innovativen Gebäudetechnologien und zu dezentralem Energieund Gebäudemanagement werden aufgezeigt. Der abschließende Vortrag beleuchtet
die Risiken und Herausforderungen zum
Thema Datensicherheit in unserer Informationsgesellschaft im Allgemeinen und bezogen auf die Gebäudetechnik im Speziellen.
www.akademie-biberach.de
BFE-Seminare auch in Hannover
Bild 2: Bei der Eröffnung: Thomas Dehn,
Joachim Herrmann, Dr. Philip Dehn
komponenten. Der frei werdende Platz am
Stammsitz Neumarkt ist größtenteils schon
verplant – für die Fertigung von Überspannungsschutzkomponenten sowie Büros.
www.dehn.de
Sicherheit elektrischer Anlagen
Nach herrschender Rechtsauffassung ist der Errichter und Betreiber in jedem Fall für die
Einhaltung der anerkannten Regeln der Elektrotechnik selbst verantwortlich. Das bedingt eine
entsprechende Kenntnis der zugehörigen Normen und Vorschriften. Diesen und weiteren Problemstellungen widmen sich die Fachvorträge des »Safety Day« am 27.3.2014 im etz Stuttgart.
Unter anderem geht es um folgende Themen:
• Umsetzung der Betriebssicherheitsverordnung
• Elektrothermografie
• Arbeitskräfte-Management
• Differenzstromschutztechnik
Beim Arbeitskräfte-Management geht es u.a. um die Rechtsstellung und Befähigung der verantwortlichen Elektrofachkraft, der befähigten Person und der elektrisch unterwiesenen Person sowie um
das Prüfmanagement und dessen betriebliche Umsetzung.
www.etz-stuttgart.de
de 4.2014
Quelle: etz
Biberacher Forum
Gebäudetechnik
AKTUELL
schen Funktionen planen und diese miteinander vernetzen. In der Software sind alle
relevanten Produktdaten hinterlegt, so dass
bei Auswahl und Implementierung, z. B. einer Datendose, automatisch alle konkret benötigen Komponenten im Hintergrund hinterlegt werden. Dabei werden nun auch
Mischlösungen für die unterschiedlichen
Anforderungen der Geräte an die Datenverkabelung berücksichtigt.
Nach der Projektierung aller Räume erhält
der Elektrotechniker eine Übersicht zur Planung der Gebäudeinstallation, zu sämtlichen
Komponenten und zu den Kosten. So kann
Rückenwind im Nordosten
Auf der 24. Fachschulung
für Gebäudetechnik, die
vom 28. bis 30. Januar
2014 in der Stadthalle von
Rostock stattfand, standen
die Zeichen auf Wachstum.
Mit viel Rückwind startet
man bei den Elektrohandwerken an der Ostsee in das
neue Jahr. So konnte die
Besucherzahl auf der Fachschulung leicht auf 2 890
gesteigert werden. Das Interesse der Fachbesucher galt
besonders neuen Normen
und Vorschriften für die
Elektroinstallation sowie Lösungen für die Steigerung
der Energieeffizienz. Das
Vortragsprogramm der Fachschulung bot eine gute Gelegenheit, sich aktuell aus erster Hand
informieren zu lassen. Die 63 Vertreter von Elektroindustrie, Elektrogroßhandel und Dienstleistern für das Elektrohandwerk waren mit der Resonanz der begleitenden Ausstellung sehr
zufrieden.
Auf der Jahreshauptversammlung des Landesinnungsverbandes Mecklenburg-Vorpommern war die positive Grundstimmung der Elektrobranche ebenfalls zu spüren. Landesinnungsmeister Klaus Pick fand es beispielsweise sehr erfreulich, dass sich das Land Mecklenburg-Vorpommern beim E-Haus der Elektrohandwerke engagiert. Durch ein entsprechendes
Sponsoring tourt das Wirtschaftsministerium aus Schwerin in diesem und im nächsten Jahr
als Partner des E-Hauses auf Messen wie der Light + Building, der IFA oder der Eltefa in
Stuttgart und macht Werbung für die Wirtschaft im Küstenland. Im nächsten Jahr soll das EHaus dann auch auf der 25. Rostocker Fachschulung aufgebaut werden.
Unterstützung für eine positive Entwicklung im Elektrohandwerk kam auch vom Industrieverband ZVEI. Der stellvertretende Vorsitzende des Fachverbandes Installationsgeräte und
-systeme, Otto Kirchner von den Fränkischen Rohrwerken (Bild), sieht trotz einer holprigen
Energiewende und Risiken in der Sozialpolitik genügend Potenzial für einen tragenden Aufschwung in der Branche. Die steigende Anzahl von Bauprojekten, der Wunsch nach Senkung der Energiekosten und Investitionen im Industriebereich setzen nach Ansicht Kirchners
hier die treibenden Impulse.
www.eh-mv.de
www.elektro.net
man umgehend nach der Planung dem Bauherrn eine konkrete Information zum Kostenrahmen geben.
www.alexander-buerkle.de
Dem Tageslicht
nachempfunden
Die Konzernzentrale der SGL Carbon Group
im historischen Söhnlein Palais in Wiesbaden
erhielt eine circadiane Beleuchtung, bestehend aus LED-Modulen und Betriebsgeräten
von Osram. Dabei folgt die Beleuchtung dem
natürlichen Tageslicht. Abgestimmte Lichtfarbe und Helligkeit verstärken das Wohlbefinden des Menschen, verbessern psychischen
Zustand, Immunsystem und Konzentrationsfähigkeit.
Ein Mini-Server mit eigens programmierter
Software steuert die Beleuchtung unter Berücksichtigung der Parameter GPS-Standort,
Tageslicht, Uhrzeit und Jahreszeit. So folgt
die Beleuchtung im Laufe des Tages dem natürlichen Licht.
Nun steht den Mitarbeitern blendfreies Arbeitslicht zur Verfügung, das über den Tag
dem Verlauf des natürlichen Lichts folgt. Die
Farbtemperatur der eingesetzten LED-Module lässt sich dazu stufenlos zwischen 2 700 K
und 6 500 K verändern – also von Warmweiß
bis Tageslichtweiß.
www.osram.de
Quelle: Osram
Der Elektrogroßhändler Alexander Bürkle hat
vergangenes Jahr den Konfigurator »terminal« für die intelligente Gebäudetechnik vorgestellt (siehe »de« 10.2013, S. 46). Nun
kam als neue Funktionalität die strukturierte
und umfassende Datennetzwerkverkabelung
hinzu. Nun sind Planungen für den privaten
oder gewerblichen Bereich mit allen unterschiedlichen technischen und elektronischen Funktionen und Bauteile der Netzwerktechnik möglich.
Mit dieser Software kann der Elektrohandwerker im Beratungsgespräch die gewünschten Endgeräte und erforderlichen techni-
Quelle: Bürkle
Planungstool jetzt mit Netzwerktechnik
7
AKTUELL
Sat-Anlagen online konfigurieren
Quelle: Fuba
Der Hersteller Fuba präsentiert sich mit einer neuen Website. In den
Themenwelten »Satellitenempfang«, »Antennenempfang«, »Kabelfernsehen« und »Heimnetzwerk« werden Produkte und deren Funktions- und Einsatzmöglichkeiten vorgestellt. Eine eigener Bereich wendet sich speziell an den Fachhandel.
Eine Neuheit ist der »Sat-Konfigurator«, der die Verbraucher bei
der Auswahl aller Bestandteile von der Satellitenantenne bis zum Receiver berät. Dabei stehen die individuelle Wohnsituation des Nutzers
und dessen Bedürfnisse im Vordergrund. Mit wenigen Klicks können
sich auch Sat-Anfänger ihre Anlage zusammenstellen. Dabei werden
fünf Parameter abgefragt: Teilnehmerzahl, Größe und Farbe der Antenne, Platzierung bzw. Montage, Selektion weiterer Optionen, z. B.
der Empfang mehrerer Satelliten oder die Einspeisung von UKW und
zuletzt die Kabelwahl.
Fachhändler können sich registrieren auf:
www.fuba.de
Ochsner baut Kundenservice aus
Quelle: Ochsner
geschlossenem Paket ist eine Werksgarantie
von bis zu sieben Jahren Teil des Wartungsvertrags. Der vermehrte Einsatz von Web2ComDatenloggern und der Einbau von zusätzlichen
serienmäßigen Sensoren im Gerät hat laut
Schäfer »einen Quantensprung in der Störungsdiagnostik« möglich gemacht. Eine detaillierte Störungsdiagnose ist jetzt in kürzerer
Zeit, teilweise auch ohne Vor-Ort-Kundendienst-Einsatz durchführbar. Schäfers Bilanz
nach einem Jahr mit der neuen DiagnoseTechnik: Störungen, die mehrheitlich in der
quellseitigen und nutzungsseitigen Hydraulik
zu finden waren, konnten über die Systempartner zur Zufriedenheit der Endkunden leicht
detektiert und korrigiert werden. Die Erreichbarkeit des Störungsdienstes
wurde verbessert. Er ist nunmehr an 365 Tagen im Jahr, werktags von 7
bis 22 Uhr sowie am Samstag, an Sonn und Feiertagen von 8 bis 18 Uhr
erreichbar. Zugleich wurden neue technische Mitarbeiter eingestellt.
Für Systempartner hat sich die Planbarkeit von InbetriebnahmeTermine verbessert. Ein neues »IBN Radar« zeigt den Systempartnern die aktuelle Vorlaufzeit für IBN-Termine. Das dynamisch arbeitende Termin-Radar wird regelmäßig aktualisiert und vereinfacht die
mittelfristige Planung.
www.ochsner.de
Mit Verbesserungen seiner Customer Service Organisation reagiert der
Wärmepumpenhersteller Ochsner auf die wachsende Bedeutung des
After-Sales-Service für die Kundenzufriedenheit. Neue Wartungsverträge und verlängerte Werksgarantie, neue Diagnose-Tools, eine deutlich erhöhte Erreichbarkeit und mehr Personal verbessern die Qualität
des Kundenservice bei der Inbetriebnahme der Anlagen, der Betriebssicherheit und dem Werterhalt.
»Die Bereitschaft der Kunden, nicht nur in Premium-Technik, sondern auch in den Werterhalt ihrer Heizungsanlage zu investieren, steigt«,
so Marco Schäfer, Customer Service Manager bei Ochsner. Je nach ab-
CEB mit Tag des Handwerks
Die CEB Clean Energy Building – Fachmesse für energieeffiziente Gebäude, technische Gebäudeausrüstung und regenerative Energieerzeugung – bietet am zweiten Messetag einen speziellen »Tag des
Handwerks«. Die Messe findet vom 6. bis 8.3.2014 in Stuttgart statt.
Auf dem Programm stehen eine Fachtagung zur Lüftungstechnik in
Gebäuden, zwei Seminare zur Energieeffizienz bei Licht und Beleuch-
8
tung (LED und Tageslicht) sowie zwei Workshops zu Geschäftschancen und Vertrieb im Handwerk. In der Fachmesse zur CEB können die
Besucher sich zudem über Produkte und Dienstleistungen rund um
das energieeffiziente Bauen und Sanieren informieren. Nähere Informationen gibt es unter:
www.ceb-expo.de
de 4.2014
Transporter
TOP DEAL
Citan WORKER
KE ¹
Vito WORKEER²
³
Sprinter WORKEER
ab
ab
ab
mtl. ab
11.990€
89€
zzgl. gesetzl. USt.
mtl. ab
18.990 €
129 €
zzgl. gesetzl. USt.
mtl. ab
20.990 €
159 €
zzgl. gesetzl. USt.
Drei Angebote, die hängen
bleiben. Ganz ohne Haken.
Die Mercedes-Benz WORKER Modelle jetzt zu Top-Konditionen.
Eine Marke der Daimler AG
Gute Geschäfte beginnt man am besten mit einem guten Geschäft. Deswegen stellen wir Ihnen mit jedem
unserer WORKER Modelle nicht nur einen verlässlichen, sondern auch günstigen Partner zur Seite. Mit
attraktiven Preisen und Top-Leasingraten stellen wir so vor allem eins sicher: dass Ihre Rechnung aufgeht.
Citan WORKER 108 CDI kompakt/2 Vito WORKER 110 CDI kompakt/ 3 Sprinter WORKER 210 CDI Kastenwagen.
Kraftstoffverbrauch innerorts; außerorts; kombiniert (l/100 km): 5,4–5,2; 4,7–4,2; 5,0–4,6/10,1–9,1; 6,8–6,4; 8,0 –7,4/
10,6–8,9; 7,9–6,6; 8,9–7,4. CO2-Emissionen kombiniert (g/km): 130–119/211–195/234–194. Effizienzklasse: D–A/D/D–A.
1
Kaufpreis ab Werk: 11.990 €/18.990 €/20.990 €, Leasing-Sonderzahlung: 2.511,06 €/3.972,74 €/4.229,06 €, monatliche Leasingrate: 89 €/129 €/159 €, Laufzeit
48 Monate, Gesamtlaufleistung 40.000 km. Das Angebot richtet sich an gewerbliche Einzelabnehmer. Den Sprinter WORKER gibt es als Kastenwagen, Pritschenwagen
und mit Doppelkabine. Leasingbeispiele der Mercedes-Benz Leasing GmbH, Siemensstraße 7, 70469 Stuttgart. Alle genannten Preise verstehen sich zzgl. gesetzl.
Umsatzsteuer, sofern die Beträge umsatzsteuerpflichtig sind. Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart
4/2014
Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke
Eckpunktepapier für die Reform des EEG
Gute Ansätze –
aber noch „Luft nach oben“
Der Zentralverband der Deutschen
Elektro- und Informationstechnischen
Handwerke (ZVEH) begrüßt viele
Maßnahmen, die Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) in seinem Eckpunktepapier zur Reform
des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
(EEG) präsentiert hat. „Wir unterstützen alle Ansätze, die den Ausbau der
erneuerbaren Energien fördern und
die gleichzeitig helfen, der Energiewende die dringend benötigte
Akzeptanz in der Gesellschaft zu
verschaffen“, sagt Ingolf Jakobi,
Hauptgeschäftsführer des ZVEH.
Ein ganz wesentlicher Faktor für die
Akzeptanz sei die Stabilisierung des
Strompreises. „Die Energiekosten
dürfen im Zuge der Marktintegration
der erneuerbaren Energien nicht
unverhältnismäßig steigen“, warnt
Jakobi. Dieses Ziel könne unter
anderem über eine Stärkung der
Der Verbrauch von selbst erzeugtem Strom – etwa über Solaranlagen – darf
nicht unangemessen belastet werden.
Foto: Luise / pixelio.de
LAG Hessen zweifelt AVE der
Bau-Tarifverträge an
dezentralen Energieversorgung erreicht werden. Er plädiert daher dafür,
Anreize für die Verbraucher zu erhalten, die zum Beispiel mit kleinen Photovoltaik- oder Windkraftanlagen
Strom für die Eigennutzung produzieren. „Der Verbrauch von selbst erzeugtem Strom aus erneuerbaren
Energien darf nicht mit unangemessenen Kosten belastet werden. Dies
würde vor allem diejenigen treffen,
die mit ihren privaten Kleinanlagen
zum Gelingen der Energiewende beitragen wollen“, kritisiert Jakobi. Statt
einer solchen „Bestrafung“ gehe es
vielmehr darum, den Eigenverbrauch
zu unterstützen.
Sechs Monate mehr Zeit für die
SEPA-Umstellung
Wichtiges Geschäftsfeld
Inhalt
Eckpunktepapier für die Reform
des EEG
ZVEH und BSW-Solar starten
PV-Speicherpass
E-GO als Qualitätssiegel und
Dienstleistungsmarke
› 10 de 4/2014
Dies ist auch für die elektrohandwerklichen Betriebe von großer Bedeutung: Die dezentrale Energiever-
sorgung aus erneuerbaren Quellen
und die damit verbundenen modernen Speichermöglichkeiten haben
sich für sie längst zu einem wichtigen
Geschäftsfeld entwickelt.
Außerdem setzt sich der ZVEH für eine fixe Bagatellgrenze ein. Für private
Anlagen zur Erzeugung von Strom,
die maximal eine Leistung von 100
Kilowatt erbringen, sollten weiterhin
die existierenden Fördermechanismen gelten. Den Betreibern sei es
nicht zuzumuten, ihre vergleichsweise geringen Strommengen selbst zu
vermarkten oder an Ausschreibungen teilzunehmen. Nicht zuletzt aufgrund des bürokratischen Aufwands
könnten diese Regelungen nur für
größere Stromproduzenten sinnvoll
Anwendung finden.
Voo
Kontakt: a.neuhaeuser@zveh.de
ZVEH und Bundesverband Solarwirtschaft starten Photovoltaik-Speicherpass
Neues Qualitätssiegel für Installation von
Solarstrom-Speichern
Der Zentralverband der Deutschen
Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und der
Bundesverband Solarwirtschaft
(BSW-Solar) haben mit dem Photovoltaik-Speicherpass das neue
Qualitätssiegel für SolarstromSpeicher auf den Markt gebracht.
In dem ab sofort verfügbaren Pass
dokumentieren Handwerker für ihre
Auftraggeber die Qualität der verbauten Komponenten sowie die
fachgerechte Installation, die Prüfung und die Einhaltung aller Regeln
und Normen. „Die Ansprüche der
Kunden an die Leistungsfähigkeit
und Sicherheit von Speichersystemen sind zu Recht sehr hoch. Mit
dem Photovoltaik-Speicherpass
kann jeder die Qualität der eingesetzten Komponenten und die gute
Arbeit des Installateurs erkennen“,
erklärt Jörg Mayer, Geschäftsführer
des BSW-Solar.
„Die Installateure stellen den Pass
bei der Übergabe des Speichersystems an ihre Kunden aus und liefern
damit eine prägnante Schnellauskunft über das erworbene System,
das den Kunden entlang der Lebensdauer des Speichers begleitet“, ergänzt Bernd Dechert, Geschäftsführer Technik und Berufsbildung des
ZVEH. Der branchenweit anerkannte
Pass kann sowohl für Blei- als auch
für Lithium-Ionen-Speichersysteme
angewendet werden.
Vorteil für Fachbetriebe
Doch nicht nur für die Käufer bringt
das neue Qualitätssiegel große Vorteile. Insbesondere erhalten Fachbetriebe einen Überblick, welche
Normen bei der Errichtung zu beachten sind. In dem erstmals verfügbaren Praxisleitfaden für die Installation von Solarstromspeichern werden
die geltenden Standards kompakt
erläutert. Wer sich daran hält, kann
sicher sein, die geltende Rechtslage
zu erfüllen. So akzeptiert die KfW
Bankengruppe den Speicherpass
als Fachunternehmererklärung und
damit für die Auszahlung von Mitteln
aus dem Speicherförderprogramm
des Bundes. (Mehr Informationen zu
dem Speicherförderprogramm unter: www.die-sonne-speichern.de)
Der dreiseitige PV-Speicherpass
steht auf www.speicherpass.de
(oder kurz pvap.de) zum Download
zur Verfügung und kann mit dem
bekannten PV-Anlagenpass für die
Solarstromanlage kombiniert werden. Zusätzlich helfen die Pässe Unternehmen bei der Kundenakquise.
Drei TAN-Nummern enthalten
Die Kosten für die Registrierung fallen nur einmalig für beide Pässe an.
Mitglieder der beiden Verbände
zahlen 66 Euro, Nichtmitglieder
99 Euro (zzgl. MwSt.). In den Registrierungsgebühren sind drei
Transaktionsnummern für die ersten drei Pässe enthalten. Jede weitere TAN-Nummer für den Speicherpass kostet für Mitglieder der
beiden Verbände 15 Euro und für
Nicht-Mitglieder 20 Euro.
Voo / BSW-Solar
Wenn die über Solarpanels gewonnene Energie nicht unmittelbar verbraucht
werden soll, sind funktionsfähige Speicheranlagen unverzichtbar.
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
Kontakt: b.dechert@zveh.de
4/2014 11 ›
LAG Hessen zweifelt AVE der Bau-Tarifverträge an
Interessante Entscheidung mit Blick auf
SOKA-Bau-Rechtsstreit
Kurz vor Weihnachten 2013 hat die
12. Kammer des Hessischen Landesarbeitsgerichts (LAG Hessen)
einen bemerkenswerten Beschluss
gefasst: Von Amts wegen hat sie
eine gerichtliche Überprüfung der
tatsächlichen Grundlagen der Allgemeinverbindlicherklärungen (AVE)
der Bau-Tarifverträge von 2006 bis
2011 angeordnet. Der Grund sind
erhebliche Zweifel am Vorliegen der
gesetzlichen Voraussetzungen für
eine Erteilung dieser AVE durch den
Bundesarbeitsminister.
Auch wenn elektro- und informationshandwerkliche Betriebe sowie
der ZVEH an dem Verfahren vor dem
LAG Hessen nicht unmittelbar beteiligt sind, so ist dieser Beschluss
für sie durchaus von Bedeutung.
Denn seit Juli 2012 ist vor dem Verwaltungsgericht Berlin eine Klage
des ZVEH gegen die Bundesrepublik
Deutschland, vertreten durch das
Bundesministerium für Arbeit und
Soziales (BMAS), anhängig. Darin
geht es um einen Konflikt, hervorgerufen durch den Zugriff der
Sozialkasse Bau (SOKA-Bau) auf
tarifgebundene Elektrohandwerksunternehmen. Dieser wurde durch
die AVE erst ermöglicht, deren
Rechtmäßigkeit der Verband anzweifelt. Wegen einer vom BMAS
eingelegten Rechtswegerüge muss
hier jedoch zunächst das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg entscheiden, wo das Verfahren fortgeführt wird.
Auswirkungen möglich
Sollte das LAG Hessen zu dem Ergebnis kommen, dass die Bau-AVE
rechtswidrig sind, hätte dies auch
Auswirkungen auf das verwaltungsgerichtliche Verfahren in gleicher Sache. „Es ist aber schon jetzt bemer-
kenswert, dass das LAG Hessen
eine Bau-AVE überhaupt hinterfragt“, sagt Herbert Brichta, Referatsleiter Tarif- und Sozialpolitik beim
ZVEH. Eine solche Überprüfung habe seitens der Arbeitsgerichte in den
vergangenen rund 40 Jahren nie
stattgefunden. Die Gerichte hätten
für jede AVE stets eine Art „Richtigkeitsgewähr“ unterstellt, in der Annahme, dass die für die Allgemeinverbindlicherklärung zuständigen
Behörden vorher die gesetzlichen
Voraussetzungen immer korrekt geprüft hätten. Dieses „Unfehlbarkeitsdogma“ wird mit diesem Beschluss
erstmals ernsthaft in Frage gestellt.
Die Verhandlung vor dem LAG
Hessen wird am 25. Juni 2014
fortgesetzt.
Br/Voo
Kontakt: h.brichta@zveh.de
Betriebe sollten Systeme in der Praxis testen
Sechs Monate mehr Zeit für die SEPA-Umstellung
Die Übergangsfrist für die Einführung des neuen, einheitlichen europäischen Zahlungssystems SEPA
(Single Euro Payments Area) wird
um sechs Monate verlängert. Neuer
Stichtag ist nun der 1. August
2014. Einen entsprechenden An-
trag der EU-Kommission hat der
EU-Ministerrat Ende Januar 2014
gebilligt und damit den Weg für die
Verlängerung frei gemacht. Damit
haben Unternehmen, Verbände und
Vereine vorerst weiterhin die Möglichkeit, Geldtransfers nach dem alten Zahlungssystem mit Kontonummer und Bankleitzahl vorzunehmen.
Für Verbraucher gilt ohnehin eine
Frist bis Februar 2016.
Probleme vermeiden
IBAN und BIC rücken in den Fokus.
Foto: Thorben Wengert / pixelio.de
› 12 de 4/2014
Mit der Verlängerung sollen größere Probleme im Zahlungsverkehr in
den kommenden Monaten vermieden werden. Vielerorts hieß es,
dass Unternehmen mit den Umstellungen nicht rechtzeitig fertig
würden.
Die Banken empfehlen den Unternehmen dennoch, ihre Umstellungsaktivitäten nicht aufgrund der Fristverlängerung in den nächsten
Wochen auf Eis zu legen oder zu verschieben. Auch der Zentralverband
des Deutschen Handwerks (ZDH) rät
allen Betrieben, die SEPA-Umstellung
ab dem 1. Februar 2014 einem
Praxistest zu unterziehen, damit alle
Systeme ab dem 1. August 2014
reibungslos funktionieren.
Voo
Kontakt: t.hamm@zveh.de
E-GO als Qualitätssiegel und Dienstleistungsmarke
Schulungen zum Energieeffizienz-Fachbetrieb
Soll die Energiewende zum Erfolg
geführt werden, ist die Steigerung
der Energieeffizienz eine der wichtigsten Voraussetzungen. Darauf
sind die elektro- und informationstechnischen Handwerke eingestellt.
Sie fungieren mehr und mehr auch
als Energiemanager ihrer Kunden
und entwickeln gemeinsam mit ihnen Lösungen, die eine größere
Energieeffizienz im Gebäude ermöglichen.
Um die Kompetenz der Betriebe auf
diesem Gebiet zu stärken, hat der
Zentralverband der Deutschen
Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) Ende
2013 gemeinsam mit den Landesinnungsverbänden, dem ELKOnet-
Kompetenznetzwerk und verbandsnahen Schulungsstätten ein Konzept für Kompaktschulungen zum
Thema Energieeffizienz für Meister
und Gesellen von Innungsbetrieben
entwickelt.
NÄCHSTE
SCHULUNGSTERMINE:
› 25. – 26.02.2014 in Rendsburg
(LIV Schleswig-Holstein)
› 05. – 06.03.2014 in Nürnberg
(Z.E.I.T.)
Probleme vermeiden
› 31.03. – 01.04.2014 in Dortmund
(FV NRW)
› 08. – 09.04.2014 in Dortmund
Wer die zweitägige Schulung erfolgreich absolviert, profitiert in zweierlei
Hinsicht: Zum einen hat er sich erfolgreich als Energieeffizienz-Fachbetrieb qualifiziert und darf das geschützte Logo nutzen. Zum anderen
ist er auch berechtigt, die Marke
E-GO zu verwenden. E-GO steht als
Abkürzung für Energie-Optimierung.
Unter dieser Markenbezeichnung
können die Fachbetriebe der elektro- und informationstechnischen
Handwerke eine spezielle Dienstleistung zur Optimierung des häuslichen, gewerblichen und industriellen
Energieverbrauchs anbieten.
(FV NRW)
› 09. – 10.04.2014 in Hannover
(LIV Niedersachsen/Bremen)
› 28. – 29.04.2014 in Saarbrücken
(LI Saarland)
› 29. – 30.04.2014 in Dortmund
(FV NRW)
› 05. – 06.05.2014 in Stuttgart (etz)
› 06. – 07.05.2014 in KH
Niederrhein (FV NRW)
› 08. – 09.05.2014 in Dresden (EBZ)
› 14. – 15.05.2014 in Dortmund
(FV NRW)
› 20. – 21.05.2014 in HWK Rostock
(LIV Mecklenburg-Vorpommern)
› 16. – 17.06.2014 in Berlin
(LIV Berlin/Brandenburg)
› 15. – 16.09.2014 in Stuttgart (etz)
Inhalte der zweitägigen
Kompaktschulung zum
Energieeffizienz-Fachbetrieb
1. Warum überhaupt Energieeffizienz?
2. Energieeffiziente Gebäude
3. Energieeffizienzlösungen für die private Wohnungswirtschaft
4. Energieeffizienzlösungen für Kleingewerbe
› 19. – 20.11.2014 in Hamburg
(BZE)
› 27. – 28.11.2014 in Stuttgart (etz)
Termine in Hessen und RheinlandPfalz können beim FEHR angefragt
werden.
Voo
Kontakt:
g.schermuly@arge-medien-zveh.de
5. Förderung und Finanzierung von Effizienzmaßnahmen in der privaten
Wohnungswirtschaft sowie Kleingewerbe
6. Effizienzberatung als Dienstleistung
7. Energieeffizienz erfolgreich verkaufen
Verlag und Herausgeber: Hüthig GmbH, München/Heidelberg, Hultschinerstraße 8, 81677 München, Telefon (089) 21 83 - 89 81,
Fax (089) 21 83 - 89 89. »ZVEHreport«, Redaktion: Jan Voosen, Lilienthalallee 4, 60487 Frankfurt a.M., Postfach 900370,
60443 Frankfurt a.M., Telefon (0 69) 24 77 47-28, Telefax (069) 247747-29, E-Mail: presse@zveh.de, Internet: http://www.zveh.de,
Druck: westermann druck GmbH, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig.
Der »ZVEHreport« erscheint regelmäßig in jeder Ausgabe der Zeitschrift »de«.
de 4/2014 13 ›
PRAXISPROBLEME
4.2014
PRAXISPROBLEME
15
16
17
18
20
21
23
23
24
Teilsanierung im Bereich der Hauptstromversorgung
Vier Kabelschuhe an einer Anschlussstelle einer Stromschiene
CE-Kennzeichnung von Schaltanlagen
Neutralleiterfarbe bei Wechselstrommotor mit Thermokontakt
Potentialausgleich – Art der Klemmen
Funktionserhalt einer Brandmeldezentrale
Austausch alter Stoffleitungen
Vierpoliges Schalten gemäß VDE AR 4105
Mindestausstattung bei elektrischen Anlagen
KONTAKT
DATENBANK »PRAXISPROBLEME«
Senden Sie Ihre Anfragen
bitte an: Redaktion »de«
Abt. Praxisprobleme
Hultschinerstr. 8
81677 München
Telefax: (0 89) 21 83 - 89 89
E-Mail: michael.muschong@huethig.de
PDF-Dateien zum Herunterladen
Aus dem Fundus der »de«-Rubrik »Praxisprobleme« finden Sie auf unserer Internetseite www.elektro.net in der Datenbank eine Auswahl von veröffentlichten
Fragen und Antworten zu wichtigen Normen der Elektro- und Gebäudetechnik.
Abonnenten der Fachzeitschrift »de« haben mit ihren Online-Zugangsdaten freien
Zugriff auf diese Datenbank. Falls Sie noch über keine Zugangsdaten verfügen,
erhalten Sie diese nach Ihrer Anmeldung. Noch nicht ständige Leser unserer
Fachzeitschrift können ihr Fachthema über die Stichwortsuche recherchieren
und erhalten die Antwort dann kostenfrei, wenn sie sich für ein Abonnement
der »de« entscheiden.
Weitere Praxisprobleme finden Sie auf www.elektro.net
Neben den im Heft veröffentlichten Praxisproblemen finden Sie weitere
Praxisprobleme unter www.elektro.net/praxisprobleme
HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN – PRAXISFRAGEN STELLEN
Leserservice
Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können
unsere Leser schriftlich – unter Angabe der
vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen
(Telefonauskünfte werden nicht erteilt!).
Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion –
von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks,
der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden
den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion
übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen
späteren Veröffentlichung in »de« sowie weiteren
Publikationen des Hüthig Verlags einverstanden.
14
Wiedergabe der DIN-VDE-Normen
Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder.
Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen.
Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des
Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der
Praxis anzuschließen.
Senden Sie Ihre Anfragen bitte an:
Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme,
Hultschinerstr. 8, 81677 München,
Telefax: (0 89) 21 83 - 89 89,
E-Mail: michael.muschong@huethig.de
So weit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den
technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe
von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung
052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung
erforderlich.
Maßgebend für das Anwenden der Normen sind
deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum,
die bei der VDE-Verlag GmbH,
Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der
Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6,
10787 Berlin, erhältlich sind.
de 4.2014
PRAXISPROBLEME
Teilsanierung im Bereich
der Hauptstromversorgung
DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN VDE 0100-444 (VDE 0100-444), DIN VDE 0100-540
(VDE 0100-540), TAB und DIN 18015-1
PROBLEM
Bei der Teilsanierung eines Mehrfamilienhauses, wird nur die Hauptverteilung mit Stromzähler erneuert. Unserer Ansicht nach, müsste man aufgrund dieser Änderung die Hauptleitung ab dem Hausanschlusskasten (HAK)
sowie die Hauptverteilung auf den neuesten
Stand bringen. Somit würde aus dem TN-Cein TN-C-S-Netz. Leider besteht häufig nicht
die Möglichkeit, weiterführende, gemessene
Zuleitungen (TN-C-Netz) von Stockwerksverteilungen auszutauschen.
Eine Auftrennung und anschließende erneute Zusammenführung im TN-Netz ist
nach VDE 0100 ja nicht zulässig. Welche
Empfehlung, in Bezug auf DIN 18015-1 sowie
der VDE 0100-444, könnten Sie uns in diesem Fall geben? M. W., Baden-Württemberg
1
1
1
Altanlage mit »klassisch«
genullten Stromkreisen,
d. h. mit PEN-Leiter kleiner
als 10 mm2. Der PEN-Leiter
ist mit den Schutzkontakten
verbunden, von denen
eine Brücke zur Neutralleiteranschlussstelle führt.
Im Verteiler muss dieser
Leiter an die PEN-Schiene
angeschlossen sein.
2
Vorhandene Steckdose
mit klassischer Nullung,
ein Teil der Zuleitung wurde
ausgewechselt, z. B. aufgrund einer Beschädigung
3
Eventuell neuerer Abgang;
PE und N getrennt
2
PEN
3
N
PEN
ANTWORT
Das Erneuern oder Auswechseln von elektrischen Betriebsmitteln fällt unter den Bestandsschutz. Obwohl es den Begriff Bestandsschutz in den Normen nicht gibt, gibt
es aber auch keine Forderung, dass beim
Auswechseln elektrischer Betriebsmittel, die
gesamte elektrische Anlage an neuere Normen angepasst werden muss.
Daraus ergibt sich, dass Sie an der von Ihnen angeführten restlichen elektrischen Anlage nichts ändern müssen, auch wenn Sie den
Zählerplatz usw. auswechseln. Dabei setzt
man voraus, dass die bestehende elektrische
Anlage in einem ordnungsgemäßen Zustand
ist, so dass eine Gefahr für Menschen und
Sachen ausgeschlossen ist. Somit besteht
auch keine Notwendigkeit, die Hauptleitung
vom Hausanschlusskasten zum Zählerplatz,
sowie die Hauptverteilung auszuwechseln.
Wobei ich mich frage, welche Hauptverteilung Sie meinen, da diese ja nach Ihren Angaben ausgewechselt wird.
www.elektro.net
Hausanschlusskasten
Dieses Vorgehen entspricht den gültigen
Normen, was nicht ausschließt, dass ggf. der
Netzbetreiber andere Vorgaben macht. Allerdings halte ich es wirtschaftlich nicht für vertretbar, ab dem Hausanschlusskasten alles
auf ein TN-S-System umzustellen.
TN-S-System normativ nicht
generell gefordert
Das gilt auch unter dem Gesichtspunkt und
entgegen mancher Behauptung, dass nur
noch ein TN-S-System in einer elektrischen
Anlage (sowohl in einer neuen als auch in einer bestehenden) zulässig ist. In DIN VDE
Quelle: Werner Hörmann
Komplettsanierung nicht
zwingend erforderlich
Bild: Schema einer schrittweisen Umstellung
auf ein TN-S-System
0100-444 (VDE 0100-444) gibt es derzeit keine zwingende Forderung.
In den Abschnitten 444.4.3.1 und
444.4.3.2 von DIN VDE 0100-444 (VDE
0100-444) wird ein TN-S-System in Neuanlagen nur gefordert, wenn dadurch elektromagnetische Beeinflussungen minimiert
werden sollen, was in normalen Wohngebäuden kaum notwendig sein dürfte. Andernfalls
wären Sie ja gezwungen, alle Altanlagen sofort umzurüsten. Eine Forderung dieser Art
gibt es aber nicht.
So heißt es in der DIN VDE 0100-444 (VDE
0100-444) für Altanlagen auch eingeschränkt,
dass eine »Umrüstung« nur dann vorgenom-
15
PRAXISPROBLEME
men werden sollte, wenn eine bedeutende
Anzahl informationstechnischer Betriebsmittel
vorhanden oder wahrscheinlich zu erwarten
ist. Jedoch sei an dieser Stelle gesagt – und so
drückten Sie es ja auch aus – , dass man aus
einzelnen TABs und aus der neuen DIN 18051:2013-09 schon die Forderung für ein TN-SSystem ab dem Hausanschlusskasten/Zählerplatz ableiten kann. Dazu der nachstehende
Text aus der neuen DIN 18015-1:
»ANMERKUNG Nach DIN VDE 0100-444
(VDE 0100-444) ist in neuen Gebäuden bei
der Ausführung eines TN-Systems im Gebäude, aus Gründen der elektromagnetischen
Verträglichkeit (EMV), eine Aufteilung des
PEN-Leiters in N und PE ab der Einspeisung
vorzunehmen. Diese Anforderung wird als erfüllt angesehen, wenn sichergestellt ist, dass
gleichzeitig der Aufteilungspunkt des PENLeiters mit der Erdungsanlage verbunden ist
und wenn die Aufteilung des PEN-Leiters
• im Hausanschlusskasten innerhalb eines
Gebäudes oder,
• bei gemeinsamer Anordnung in einer Hausanschlussnische, auf einer Hausanschlusswand oder in einem Hausanschlussraum,
• im Zählerschrank im unteren Anschlussraum,
• im Hauptstromversorgungssystem, z. B. in
einem Hauptverteiler erfolgt.
Bei einer Einspeisung im TN-System über
eine Anschlusssäule im Freien kann die Aufteilung an der erstmöglichen Stelle im Gebäude vorgenommen werden.«
Ich möchte an dieser Stelle aus meiner
Sicht auf Folgendes hinweisen:
• Die in Normen angefügten Anmerkungen
sollten üblicherweise keine Anforderungen
enthalten.
Werner Hörmann
Gelernter Starkstrommonteur und dann viele Jahre als Projektant
für Schaltanlagen und Steuerungen bei Siemens tätig. Aktive Normung in verschiedenen Komitees und Unterkomitees der DKE.
Seine Spezialgebiete sind u.a. die Errichtungsbestimmungen nach
DIN VDE 0100 (VDE 0100) – insbesondere Schutz gegen elektrischen Schlag –, die Niederspannungs-Schaltanlagen oder das Ausrüsten von elektrischen Maschinen nach DIN EN 60204-1 (VDE
0113-1). Werner Hörmann ist Verfasser zahlreicher Beiträge in der
Fachzeitschrift »de« sowie Autor diverser Fachbücher.
• Durch Bezug auf DIN VDE 0100-444 (VDE
0100-444) ergibt sich nach wie vor keine
eindeutige Forderung (s. o.).
• In der betreffenden DIN-Normen muss vereinbart sein, ob sie zwingend eingehalten
werden müssen, es sei denn, in den Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100)
wird wiederum zwingend auf eine (andere)
DIN verwiesen. Als Beispiel hierfür dient
der Verweis auf DIN 18014 im Abschnitt
542.1.1 von DIN VDE 0100-540 (VDE
0100-540):2012-06.
Schrittweise Umstellung
auf ein TN-S-System
Ungeachtet dessen, dass ich in meinen Ausführungen vielleicht etwas ablehnend wirke,
bin auch ich der Meinung, dass alles was
neu errichtet wird, als TN-S-System ausgeführt werden sollte, egal ob die Normenlage
eindeutig ist oder nicht. Auch Anlagenteile,
die erneuert werden, sollten für das TN-SSystem vorbereitet sein, selbst wenn in der
vorhandenen elektrischen Anlage heute immer noch ein TN-C-System zur Anwendung
kommt.
Bei Beachtung einiger Punkte kommt es
dann auch nicht zu der von Ihnen zitierten
Zusammenführung von Neutralleiter und
Schutzleiter nach der Aufteilung, wie Sie der
Grafik (Bild) entnehmen können. So wird bei
allen neuen Kabeln / Leitungen der blaue Leiter als Neutralleiter verwendet. Der grün-gelbe Leiter wird als PEN-Leiter solange beibehalten, bis eine vollständige Umstellung aller
Kabel / Leitungen in der elektrischen Anlage
erfolgt. Der grün-gelbe Leiter ist mit zusätzlicher blauer Kennzeichnung als PEN-Leiter
kenntlich zu machen.
Nach vollständiger Umstellung auf ein TNS-System, ist die zusätzlich blaue Kennzeichnung an den grün-gelben Leitern wieder zu
entfernen, weil sie dann nur noch Schutzleiterfunktion haben. Entsprechend behält man
die fünfte Schiene in den Verteilern vorläufig
als PEN-Schiene bei. An diese PEN-Schiene
schließt man den ankommenden PEN-Leiter
(in der Zuleitung) und vorhandene abgehende
Schutzleiter bzw. PEN-Leiter (z.B. klassisch
genullte Stromkreise) an. An die N-Schiene
werden, soweit vorhanden, die N-Leiter angeschlossen.
Werner Hörmann
Vier Kabelschuhe an einer Anschlussstelle
einer Stromschiene
DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1)
PROBLEM
Unser Unternehmen wurden von einem Industriebetrieb beauftragt, eine Zuleitung für
eine seiner neuen Maschinen anzuschließen. Je Außenleiter sind in diesem Falle vier
16
Adern mit Kabelschuhen 150 mm2 anzuschließen.
Ist es zulässig, pro Anschluss eine Stromschiene mit vier Kabelschuhen gleichzeitig
auszustatten?
R. Z., Bayern
ANTWORT
Keine normativen Festlegungen
Die Ausführung von Verbindungen/Anschlüssen ist in den Normen nicht festgelegt, da es
de 4.2014
PRAXISPROBLEME
1
3
4
5
2
6
»Im Allgemeinen sollte an einem Anschluss
nur ein Leiter angeschlossen werden; das Anschließen von zwei oder mehr Leitern an einen Anschluss ist nur zulässig, wenn der Anschluss für diesen Zweck vorgesehen ist.«
Anschlüsse sind praxistauglich
Quelle: W. Hörmann
sich hierbei um konstruktive Merkmale handelt, die üblicherweise nicht in den Sicherheitsnormen enthalten sind. Selbst für den
Anschluss von Schutzleitern gibt es diesbezüglich keine Vorgaben. Einzige Ausnahme:
ankommende und abgehende Schutzleiter
müssen einzeln lösbar sein.
In den relevanten Normen sind nur allgemeine Festlegungen vorhanden. So ist z.B., in
der für Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen relevanten Norm, im Abschnitt 8.6.3
von DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1):
2012-06, Folgendes festgelegt:
»Die Verbindungen stromführender Teile
dürfen sich unter der betriebsmäßigen Erwärmung, Alterung der Isolierstoffe und der
im bestimmungsgemäßen Betrieb auftretenden Erschütterungen nicht unzulässig verändern. Besonders sind der Einfluss der Wärmedehnung und der Einfluss der elektrolytischen Wirkungen bei unterschiedlichen Metallen sowie die Beständigkeit der Werkstoffe
bei den auftretenden Temperaturen zu berücksichtigen. Die Verbindungen zwischen
stromführenden Teilen müssen einen ausreichenden und dauerhaften Kontaktdruck sicherstellen.«
1 Kupferschiene
2 Kabelschuhe
3 Schraube
4 Scheibe
5 Federring
6 Mutter
Bild: Schematische Darstellung eines Anschlusses von vier Kabeln mit Kabelschuhen
an einer Anschlussstelle und Schiene
Zwar gibt es im gleichen Abschnitt auch
noch die nachfolgende Festlegung, die aber
auch den Anschluss von vier Kabelschuhen
unter einer Anschlussstelle nicht verbietet:
Bei Parallelleitern kann ein solcher Mehrfachanschluss sogar der Übersichtlichkeit dienen.
Es sei darauf hingewiesen, dass ich aus meiner Praxis heraus diese Art von Anschlüssen
an Schienen kenne. Bei solchen »VierfachAnschlüssen« sollte Sie aber einiges beachteten: So müssen Sie die Kabelschuhe so anbringen, dass ein flächiger Kontakt der Kabelschuhe untereinander und auf der Schiene
gegeben ist. Eine mögliche Ausführung habe
ich in der schematischen Darstellung aufgezeigt (Bild). Abschließend noch ein Hinweis:
Bei größeren Schienenbreiten müssen Sie
ggf. die Kabelschuhe abbiegen. Wichtig ist,
dass die Kabelschuhe vollflächig aufliegen, da
die Stromübertragung nicht durch die Schraube erfolgt und Sie die Schrauben und Muttern
mit dem richtigen Drehmoment anziehen.
Werner Hörmann
CE-Kennzeichnung von Schaltanlagen
Richtlinie 2006/95/EG des Europäischen Parlaments, Geräte- und Produktsicherheitsgesetz
(GPSG)
PROBLEM
Wir sind im Bereich der Gebäudeautomation als Hersteller von projektbezogenen
Schaltanlagen und von standardisierten
Steuerungen tätig. In diesem Zusammenhang tauchen immer wieder Fragen über
die CE Kennzeichnung der von uns hergestellten Schaltanlagen und -Geräte auf. Bisher geben wir für die in unseren Werkstätten
errichteten Schaltanlagen die Erklärungen
gemäß Anhang (Konformitätserklärung) ab.
Dabei wird unter »Fabrikant« unser Name
eingetragen.
Wenn wir auf Wunsch unseres Kunden in
den Unterlagen nicht erscheinen sollen, wird
unter »Fabrikant« der Name unseres Kunden
eingetragen.
Einer unserer Gewerbekunden bezweifelt
nun, dass diese Erklärungen nach aktueller
www.elektro.net
Vorschriftenlage ausreichend sind. Mittlerweile sind wir einigermaßen ratlos, wie die praktische Umsetzung der CE-Kennzeichnung bei
den Schaltanlagen aussehen soll. Dies umso
mehr, als es in einschlägigen Foren (auch in
»de«) dazu so viele Meinungen wie Teilnehmer an der Diskussion gibt. Für uns ergeben
sich nachfolgende Fragen:
• Welche Vorgaben gelten aktuell (geändert
oder neu) für die CE-Kennzeichnung?
• Ist für projektbezogene Schaltanlagen eine
CE-Kennzeichnung überhaupt zwingend?
• Ist automatisch eine Schaltanlage CE-Konform, wenn die in der Schaltanlage verbauten Geräte und Komponenten über eine
CE-Kennzeichnung verfügen?
• Wer muss ggf. eine separate CE-Kennzeichnung für Schaltanlagen bestätigen:
a) der Errichter (wären in diesem Fall unsere Erklärungen ausreichend), oder
b) der Inverkehrbringer (wie müsste in diesem Fall die Erklärung aussehen)?
• Da wir in der Regel nicht der Inverkehrbringer der Anlagen sind, sondern unsere Kunden, oder wiederum dessen Kunden: in
welcher Form können wir dann in diesem
Fall und unseren Kunden unterstützend
zuarbeiten, damit diese die erforderlichen
Prozeduren zur CE-Kennzeichnung in einen möglichst standardisiertem Verfahren
abhandeln können?
J. H., Bayern
ANTWORT
Derzeitige Gesetze und
Richtlinien
Elektrische Betriebsmittel müssen unter Berücksichtigung der gültigen Gesetze und Ver-
17
PRAXISPROBLEME
ordnungen in den Verkehr gebracht werden.
Dazu zählt neben anderen das GPSG (Geräte- und Produktsicherheitsgesetz). Die erste
GPSG-Verordnung regelt die Beschaffenheit
elektrischer Betriebsmittel zur Verwendung
bei einer Nennspannung zwischen 50 V und
1 000 V für Wechselstrom und zwischen 75 V
und 1 500 V für Gleichstrom, soweit es sich
um technische Arbeitsmittel oder verwendungsfertige Gebrauchsgegenstände oder
Teile von diesen handelt. Nach Ihrer Beschreibung trifft das für die von Ihnen gefertigte Schaltanlage zu.
Nach § 3 der genannten Verordnung,
muss ein elektrisches Betriebsmittel beim
Inverkehrbringen mit der CE-Kennzeichnung nach § 6 des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes versehen sein. Durch
diese Kennzeichnung erklärt der Hersteller
die Sicherheitsanforderungen nach § 2 erfüllt und die Konformitätsbewertungsverfahren eingehalten sind und zwar nach Anhang IV der Richtlinie 2006/95/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom
12. Dezember 2006 zur Angleichung der
Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten, betreffend elektrischer Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen.
Definition von »Inverkehrbringen«
Inverkehrbringen ist jedes Überlassen eines
Produkts an einen anderen, unabhängig, ob
das Produkt neu, gebraucht, wiederaufbereitet oder wesentlich verändert worden ist. Damit sind Sie »Inverkehrbringer« der Schaltan-
lage und für die Kennzeichnung / Erklärung
zuständig, dass das von Ihnen hergestellte
Produkt den Anforderungen Richtlinie
2006/95/EG entspricht.
In der »Mitteilung der Kommission im Rahmen der Umsetzung der Richtlinie 2006/95/
EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 zur Angleichung
der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten betreffend elektrische Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen« finden Sie eine Liste der zur Umsetzung
der Richtlinie relevanten Normen. Diese sind,
wenn zutreffend, einzuhalten, um die Anforderungen der Richtlinie zu erfüllen.
Beantwortung der Fragen
Insoweit halte ich es für erforderlich, dass
Sie die von Ihnen hergestellten Produkte
kennzeichnen und die Konformität erklären. Der Verwender der Schaltanlage wird
für sein fertiges Produkt ebenfalls die Konformität erklären müssen. Dazu sollten Sie
erkennen, dass er die normenkonforme
Herstellung der Niederspannungsschaltgerätekombination nicht bestätigen kann. Er
kann das ebenso wenig wie Sie die normenkonforme Herstellung eines Betriebsmittel,
zum Beispiel eines Motorschutzschalters,
in Ihrer Schaltanlage bestätigen können.
Sie verlassen sich dabei auf die Erklärung
des Herstellers. Es ist nicht sichergestellt,
dass auch bei der ausschließlichen Verwendung von normenkonformen Produkten eine Niederspannungs-Schaltgerätekombination den Normen entspricht, die sie einhalten müssen.
Die Konformität kann nur derjenige erklären, der die Verantwortung für das in den
Verkehr zu bringende Produkt übernimmt.
Dabei besteht ein fertiges Produkt aus einer
Vielzahl von Einzelprodukten. Sie erhalten
von Ihren Lieferanten/Herstellern Betriebsmittel, für die der Hersteller eine Konformitätserklärung ausstellt. Sie stellen mit diesen
Produkten ein neues Produkt her. Außerdem
vertreiben Sie es. Also erklären Sie, nach
Prüfung des von Ihnen hergestellten Produkts, die Konformität. Wird dieses von Ihnen hergestellte Produkt in ein weiteres Produkt eingebaut, so wird der für das Gesamtprodukt Verantwortliche die Konformität erklären können.
Folgen von Zuwiderhandlungen
Lassen mich zum Schluss auf die Konsequenzen bei Verstoß gegen den §3 der ersten
GPSGV hinweisen. Ordnungswidrig handelt,
wer vorsätzlich oder fahrlässig
• entgegen § 3 Abs. 1 in Verbindung mit
Abs. 2 ein elektrisches Betriebsmittel in
den Verkehr bringt, das nicht oder nicht in
der vorgeschriebenen Weise mit der CE
Kennzeichnung versehen ist,
• entgegen § 3 Abs. 4 Nr. 1 die vorgesehene
Konformitätserklärung gemäß Anhang III B
der Richtlinie 2006/95/EG nicht bereithält
oder
• entgegen § 3 Abs. 4 Nr. 2 die vorgesehenen technischen Unterlagen gemäß Anhang IV Nr. 3 der Richtlinie 2006/95/EG
nicht bereithält.
Heinz-Dieter Fröse
Neutralleiterfarbe bei Wechselstrommotor
mit Thermokontakt
DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN VDE 0100-510 (VDE 0100-510), DIN EN 60204-1 (VDE
0113-1) und DIN VDE 0293-308 (VDE 0293-308)
PROBLEM
Bei Motorschaltern für einpolige Verbraucher (z.B. stationäre Sägen) wird die Anschlussleitung dreipolig mit Schutzkontaktstecker ausgeführt. Die zum Gerät weiterfüh-
18
rende vierpolige Leitung ist in den Standardfarben braun (br), schwarz (sw), grau (gr)
und grün-gelb (gnge) ausgeführt. Die Adern
sind belegt mit Motorphase, Thermokontakt,
Schutzleiter. Als Neutralleiter wird die graue
Ader verwendet.
Ist die zuvor beschrieben Ausführung normenkonform?
Aus meiner Sicht, müsste der Neutralleiter
doch durchgehend blau sein.
J. P., Österreich
de 4.2014
PRAXISPROBLEME
KABEL UND LEITUNGEN MIT GRÜN-GELBER ADER
Berücksichtigung von DIN- und
Betriebsmittelnormen
Die Betrachtung hierzu muss unter zwei
Gesichtspunkten vorgenommen werden.
Einerseits unter dem Gesichtspunkt der Errichtung einer elektrischen Anlage, wofür
die Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE
0100) anzuwenden sind. Hierbei sei darauf
hingewiesen, dass die Errichtungsbestimmungen an der fest errichteten/fest angeschlossenen Steckdose enden. Andererseits sind die relevanten Betriebsmittelnormen zu berücksichtigen.
Für die fest errichteten elektrischen Anlagen gibt es, bezüglich der farblichen
Kennzeichnung von Neutralleitern, klare
Vorgaben in DIN VDE 0100-510 (VDE
0100-510). Im Abschnitt 514.3.1.Z1 von
DIN VDE 0100-510 (VDE 0100510):2011-03 ist definitiv (mit nur ganz
wenigen Ausnahmen) gefordert, dass
Neutralleiter oder Mittelleiter über ihre gesamte Länge durch die Farbe Blau gekennzeichnet sein müssen.
Ausnahmen von der Regel
Von dieser Festlegung sind nur ausgenommen:
• Neutralleiter in Kabel/Leitungen mit mehr
als fünf Adern, die durch numerische Zeichen gekennzeichnet sind. Bei diesen Leitungen dürfen Sie eine beliebige nummerierte Ader für den Neutralleiter verwenden. Diese nummerierte Ader für den
Neutralleiter muss an jedem Leiterende
blau gekennzeichnet sein.
• Neutralleiter in Kabeln/Leitungen, einschließlich flexiblen Leitungen mit zwei
bis fünf Adern, die in Hilfs- oder Steuerstromkreisen verwendet werden und die
keinen blauen Leiter besitzen. Hier dürfen Sie ebenfalls einen beliebigen Leiter
als Neutralleiter verwenden. Eine blaue
Kennzeichnung an den Leiterenden ist
zwar nicht gefordert, würde ich jedoch
empfehlen.
• Ummantelte, einadrige Kabel/Leitungen
und Aderleitungen, die nach ihrer Betriebsmittelnorm nicht mit blauer Isolierung
erhältlich sind, z. B. bei Leiterquerschnitten
größer als 16 mm2. Solche Leiter dürfen Sie
als Neutralleiter verwenden, wenn Sie jedes Leiterende blau kennzeichnen.
www.elektro.net
Farben der Adernb
Anzahl der
Adern
Schutzleiter
3
Grün-Gelb
Aktive Leiter
Blau
Braun
4
Grün-Gelb
–
Braun
Schwarz
4a
Grün-Gelb
Blau
Braun
Schwarz
5
Grün-Gelb
Blau
Braun
Schwarz
Grau
Grau
a
Nur für bestimmte Anwendungen
b
Blanke konzentrische Leiter, wie metallene Mäntel, Armierungen oder Schirme, werden in
dieser Tabelle nicht als Leiter betrachtet. Ein konzentrischer Leiter ist durch seine Anordnung
gekennzeichnet und braucht daher nicht durch Farben gekennzeichnet zu werden.
Quelle: W. Hörmann
ANTWORT
Tabelle: Auszug aus der Norm DIN VDE 0293-308 (VDE 0293-308):2003-01
Blau als Neutralleiterfarbe
nicht zwingend
In Ihrem Fall handelt es sich jedoch nicht um
die Errichtung einer elektrischen Anlage,
sondern um die Verbindungsleitungen an einer elektrischen Maschine. Ich gehe davon
aus, dass eine Übergangsstelle/Verbindungsdose zwischen der mit Stecker versehenen
Netzzuleitung und dem Motor vorhanden ist,
für deren Ausführung/Errichtung eine Betriebsmittelnorm relevant ist. Eine spezielle
Betriebsmittelnorm für stationäre Sägen ist
mir nicht bekannt, sodass die Gruppennorm
DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1) aller Wahrscheinlichkeit nach zutrifft.
Im Abschnitt 13.2.3 von DIN EN 60204-1
(VDE 0113-1):2007-06 ist zur Farbgebung
des Neutralleiters Folgendes festgelegt:
»Wo ein Stromkreis einen Neutralleiter enthält, der ausschließlich durch Farbe identifizierbar ist, muss die Farbe für diesen Leiter
blau sein … Wo die gewählte Farbe die einzige Identifizierung des Neutralleiters ist, darf
diese Farbe für keinen anderen Leiter verwendet werden, wo eine Verwechslung möglich ist.«
So unwahrscheinlich das für den Fachmann auch klingen mag, aber nach Meinung
des zuständigen Komitees ist damit die Farbe Blau für einen Neutralleiter nicht zwingend vorgeschrieben. Sie können oder dürfen demnach für den Neutralleiter eine andere Farbe verwenden, sobald kein blauer Leiter vorhanden ist. Sie müssen dann an den
Leiterenden eine Markierung vornehmen,
beispielsweise mit der Aufschrift »N«.
Nur in den Fällen in denen der Leiter ausschließlich durch Farbe gekennzeichnet ist,
also keine zusätzliche alphanumerische oder
andere Kennzeichnung vorhanden ist, müssen Sie für den Neutralleiter die Farbe »blau«
verwenden. Eine seltsame Festlegung, die
leider nach Abschnitt 13.2.2 analog auch für
den Schutzleiter zutrifft.
Hinweis auf früheres
Praxisproblem
Ein ähnliches Problem – damals bezogen auf
den Schutzleiter innerhalb von Leuchten –
wurde von mir in »de« 18.2011, S. 20 behandelt. Ob die Ausführung des Neutralleiters,
aufgrund dieser seltsamen Festlegung in der
DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1) gemacht wurde, möchte ich sogar bezweifeln, vielmehr
dürfte es an der ebenfalls seltsamen Festlegung in DIN VDE 0293-308 (VDE 0293-308)
liegen (Tabelle), wo das »normale« vieradrige
Kabel ohne blauen Leiter ausgeführt und das
vieradrige Kabel mit blauem Leiter nur für bestimmte Anwendungen vorgesehen ist. Aufgrund dieser Festlegung, sind vieradrige Kabel/Leitungen mit einer blauen Ader wesentlich schwerer zu bekommen.
Fazit
Es ist sicher nicht schön, dass sich die Betriebsmittelnormen nicht immer an die Vorgaben der Pilotnorm DIN EN 60445 (VDE
0197) halten, die die bisherige DIN EN
60446 (VDE 0198) ersetzt. Es sei aber zu bedenken, dass bei einem Anschluss elektrischer Betriebsmittel über einen Schutzkontaktstecker, die farbliche Zuordnung für Neutralleiter und Außenleiter sowieso nicht immer gegeben ist, weil die Zuordnung davon
abhängig ist, in welcher Richtung der Stecker
eingesteckt wird.
Werner Hörmann
19
PRAXISPROBLEME
Potentialausgleich – Art der Klemmen
DIN VDE 0618 Teil 1, DIN VDE 0100-410 VDE 0100-410:2007-06, TAB 2007
PROBLEM
Ich habe eine Immobile erworben, bei der
der Hausanschluss grundsätzlich in TN-C-S
ausgeführt wird. Es gibt eine Verbindung zu
einem Nebengebäude. Der Übergabepunkt
ist als Verteilerkasten ausgeführt, die Kabel
wurden mit Phönix-Klemmen > 10 mm2 ausgeführt. An einer Erdungsklemme wurde offenbar ein Staberder angeschlossen. Darf
der Potentialausgleich auch in Form von Reihenklemmen ausgeführt werden?
H. H., Bayern
ANTWORT
Übliche Reihenfolge des
Hausanschlusses
Ich möchte zum besseren Verständnis ihre Beschreibung und Fragen in Teilschritten betrachten. Sie sprechen im ersten Satz von einem
Hausanschluss als TN-C-S-System. Im ersten
Schritt gehe ich davon aus, dass die Einspeisung des VNB als TN-C-System erfolgt. Dann
gehe ich weiter davon aus, dass ab Hausanschluss das TN-C-System aufgeteilt wurde in ein
TN-S-System mit fünf Leitern. In der Reihe betrachtet, handelt es sich um ein TN-C-S-System.
Die entsprechenden Mustervorlagen zu den
TAB und Anwendungsrichtlinien für den Kabel-Hausanschluss sehen vor, dass beispielsweise die Hauptleitung mit fünf Leitern, z.B.
NYM-J mit PE (grün-gelb) und N (blau) auf die
PEN-Klemme im Hausanschlusskasten (HAK)
aufgelegt wird. Parallel erfolgt von einer separaten Klemmstelle der PEN-Klemme die Verbindung als PB-Schutzpotenzialausgleichsleiter (engl. protective bounding conductor) zur
Haupterdungsschiene des Gebäudes, von der
die einzelnen PB-Schutzpotenzialausgleichsleiter zu den Anschlusspunkten der leitfähigen
berührbaren Körpern geführt werden.
Grundlage ist die Norm
DIN VDE 0100-410
Je nach Umfang der Gebäude werden zusätzliche »Sammelschienen« als Potentialausgleichsschiene (PAS) für den Hauptpotentialausgleich nach DIN VDE 0618 Teil 1, für einzel-
20
ne Abschnitte als Sammelpunkte eingesetzt.
Die Anforderungen zum Schutz gegen elektrischen Schlag, einschließlich der verwendeten
Begriffe, sind in der folgenden DIN festgelegt:
DIN VDE 0100-410; VDE 0100-410:2007-06
im Teil 4-41: Schutzmaßnahmen.
Grundlage des Schutzes gegen elektrischen
Schlag ist, dass die Körper der elektrischen
Betriebsmittel mit einem geerdeten Schutzleiter verbunden werden müssen und dass in jedem Gebäude ein Schutzpotenzialausgleich
über die Haupterdungsschiene durchgeführt
wird (Abschnitt 413.1). Im Abschnitt 411 wird
die automatische Abschaltung der Stromversorgung als vorrangige Schutzmaßnahme aufgeführt, bestehend aus dem:
• Basisschutz (Schutz gegen direktes Berühren) und dem
• Fehlerschutz (Schutz bei indirektem Berühren).
• Von der Haupterdungsschiene stellt man
die entsprechenden PB-Schutzpotenzialausgleichsleiter zu folgenden Teilen des
Gebäudes her:
• metallenen Rohrleitungen der Versorgungssysteme,
• leitfähigen Teilen der Gebäudekonstruktion (sofern berührbar),
• metallenen Zentralheizungs- und Klimasystemen,
• metallenen Verstärkungen von Gebäudekonstruktionen aus bewehrtem Beton.
Ob in dem Nebengebäude eine separate
Haupterdungsschiene existiert, ist durch Ihre
Aussage leider nicht definiert. Seit Mitte der
siebziger Jahre wurde die Potentialausgleichschiene (PAS) eingesetzt. Die Bedeutung
und auch die Funktionsfähigkeit des Staberders kann nur vor Ort geprüft, bzw. die Wirksamkeit der Erdung nur mit einer Erdungsmessung festgestellt werden.
Teilweise finden sich solche Staberder bei
Gebäuden, die bis Mitte/Ende der sechziger
Jahre ohne Fundamenterder errichtet wurden und keine zentrale Erdungsschiene
enthielten. Diese Staberder verband man z.B.
bei Netzausläufern parallel im 4-Leiter-System mit dem sogenannten MP-Mittelpunktsleiter. Bei Einsatz von FehlerspannungsSchutzeinrichtungen (FU) dienten sie als sogenannte Hilfserder »E« zur Erdverbindung
zum »Körper« (K). Bei Nenn-Fehlerspannungen von 24 V, war diese Art der Erdung in der
Regel ausreichend und auch funktionssicher.
Beantwortung der Frage
Zurück zum Hausanschluss bzw. der Netzeinspeisung. Sie beschreiben, dass es eine Verbindung zu einem Nebengebäude gibt. Leider
kann ich daraus nicht erkennen ob es sich um
einen Abzweig von der (ungemessenen) Hauptleitung zu einer separaten Messeinrichtung,
oder ob es sich um einen Abgang hinter der
Messeinrichtung des Hauptgebäudes handelt.
Wenn der Abzweig von der ungemessenen
Hauptleitung erfolgt, sprechen wir von einem
sogenannten Hauptleitungsabzweigkasten.
Dazu verweise ich auf den Abschnitt 6.3
Hauptleitungsabzweige in der Textfassung
der TAB. (1): »Der Errichter verwendet
Hauptleitungsabzweigklemmen nach DIN
VDE 0603-2 und Hauptleitungsabzweigkästen«. Es gibt mehrere Bauformen bis hin zu
kombinierbaren Ausführungen. Grundsätzlich sind zwei Merkmale vorgegeben:
• Gehäuse plombierbar und
• ausgerüstet mit sogenannten Hauptleitungsabzweigklemmen, bei denen jede
Klemmstelle mit jeweils zwei Klemmschrauben bestückt ist.
Mit Schaltanlagen-Reihenklemmen oder
Klemmen zum Anreihen ist kein Abzweig
möglich. Der Istzustand ist mir nicht bekannt,
aber Reihenklemmen können jeweils nur einen Leiter im Ein- und Ausgang aufnehmen.
Schraubbare Brücken zwischen einzelnen
Reihenklemmen sind nicht zugelassen.
Die Frage, ob der Potentialausgleich auch in
Form von Reihenklemmen ausgeführt werden
darf, sehe ich im direkten Zusammenhang mit
dem beschriebenen »Hauptleitungsabzweig
mit Reihenklemmen«. Dazu verweise ich auf
meine vorherigen Ausführungen. Die Anschlüsse der Schutzpotentialleitungen an den Betriebsmitteln oder leitfähigen Anlagen- und Gebäudeteilen, erfolgen mit geeigneten Anschlussund/oder Verbindungsklemmen verschiedener
Bauarten, die für diese Zwecke angeboten werden. Das Ziel ist eine sichere und dauerhafte
elektrische Verbindung fachgerecht nach den
Regeln der Technik auszuführen.
de 4.2014
PRAXISPROBLEME
Literatur
[1] Musterwortlaut zu Technische Anschlussbedingungen TAB 2007 für den
Anschluss an das Niederspannungsnetz,
als Textfassung nach TAB-Ausgabe 2007
vom BDEW, Bundesverband der Energieund Wasserwirtschaft e.V. und Rechtsnachfolger des VDN.
[2] DIN VDE 0100-410 VDE 0100410:2007-06 »Errichten von NiederspannungsanlagenTeil 4-41: Schutz-
maßnahmen - Schutz gegen elektrischen
Schlag«
Gerhard Budde
Funktionserhalt einer Brandmeldezentrale
LAR, DIN EN 54, DIN 14675, DIN EN 54-1, DIN VDE 0833-4
PROBLEM
F0
F0
E0
Brandabschnitt 1
Brandabschnitt 2
Bild 1: Brandmeldezentrale (BMZ) in einem eigens dafür genutztem Raum
Hin- und Rückleitung
brandschutztechnisch
getrennt verlegt
ANTWORT
www.elektro.net
F0
F0
BMZ
SAZ
E0
Quelle:Horst Berger
F 30
In einer baurechtlich geforderten Brandmeldeanlage ist die jeweilige Leitungsanlagenrichtlinie (LAR) des für das Objekt betreffenden Bundeslandes (als zumeist „eingeführte
technische Baubestimmung“)zu beachten.
Danach ist ein Funktionserhalt im Brandfall
für Meldung und (wenn gefordert auch) Alarmierung von mindestens 30 min sicherzustellen. Da die Brandmelderzentrale (BMZ) nach
erfolgter Meldung für diese Aufgabe keine
weitere Aktion erfüllen muss, genügt zur Erfüllung dieses Schutzziels das Absetzen der
Meldung an die vorgesehene Hilfe leistende
Stelle (z. B. Leitstelle der zuständigen Feuerwehr). Das bedeutet im Klartext: Die Funktion
der Meldung muss bis zur erfolgten Weiterleitung erhalten bleiben – längstens für 30 min.
Jedoch ist im Brandfall dieses Schutzziel zumeist nach einigen Minuten erfüllt.
E0
F 30
Brandmeldeanlage nach
Baurecht
E0
Quelle:Horst Berger
E0
F 90 AB
In einer Kulturstätte wurde aus baulichen Gründen eine flächendeckende Brandmeldeanlage
gefordert. Gemäß MLAR wird für Brandmeldeanlagen ein Funktionserhalt von 30min gefordert. Die Aufgabe der Brandmeldezentrale ist
doch erfüllt wenn sie die Branderkennung ordnungsgemäß weitergemeldet und ggf. eine Alarmierungsanlage (SAA, ELA) angesteuert hat.
Warum muss eine BMZ, die hiernach keine
weiteren Ansteuerungen von Brandmeldeeinrichtungen durchführen muss, weitere 30min
in Betrieb bleiben? Wie lässt sich der Aufwand
für einen kostenaufwendigen Funktionserhalt
oder Abschottung der BMZ begründen?
A. N., Nordrhein-Westfalen
eigener Raum für BMZ und SAZ
Bild 2: Brandmeldezentrale und Sprachalarmzentrale (SAZ) in einem eigens dafür
genutztem Raum
Wird die Brandmeldeanlage auch zur Alarmierung oder zur Ansteuerung einer Alarmierungsanlage (z.B. Sprachalarmanlage) genutzt, so ist die Funktion der Alarmierung auch
im Brandfall für min. 30min sicherzustellen.
Ist die Funktion der Brandmelderzentrale
für Zeitdauer der Alarmierung erforderlich,
muss eine der beiden nachfolgenden Varianten realisiert sein:
• Sie ist selbst für den Funktionserhalt im
Brandfall geeignet (nach DIN EN 54
zugelassene Kombination aus einer
Brandmelderzentrale, einer Energieversorgung und einem Brandschutzgehäuse, mit
Wirksamkeitsnachweis dieses Kombination im Brandfall und Zustimmung im
Einzelfall durch die zuständige Behörde,
ZIE)
21
PRAXISPROBLEME
signalspeichernder
Koppler
F0
BMZ
z. B. F 90 AB
E0
F 30
SAZ
Quelle:Horst Berger
E0
Brandabschnitt 1
Hin- und Rückleitung
brandschutztechnisch
getrennt verlegt
eigener Raum für SAZ
Bild 3: Berücksichtigung des Funktionserhalts der Leitungsanlage von der Brandmelderzentrale zur Sprachalarmanlage
E0
SAZ
F 30
BMZ
z. B. F 90 AB
Koppler
Quelle:Horst Berger
E0
eigener Raum für BMZ
Hin- und Rückleitung
brandschutztechnisch
getrennt verlegt
eigener Raum für SAZ
Bild 4: Brandmeldezentrale und Sprachalarmzentrale (SAZ) in separaten, eigens dafür
genutzten Räumen
• Sie ist – ggf. auch zusammen mit der Sprachalarmanlage (Bild 1) in einem Raum
installiert, der eigens hierzu genutzt wird
(also keine Brandlast darstellt).
Die Brandmelderzentrale ist für die Funktion
der Ansteuerung
• bei direktem Anschluss von Signalgebern
oder
• bei (der bei uns üblichen) statischen Ansteuerung einer Sprachalarmanlage
• im Brandfall zu erhalten.
Alarmierung im Brandfall
Wird die Brandmelderzentrale allerdings so
genutzt, dass nur eine einmalige (kurzzeitige)
Ansteuerung für den Erhalt der Funktion im
22
Brandfall ausreicht und die Versorgung der
Alarmierungseinrichtung anderweitig normgerecht gewährleistet wird, reicht für die
Brandmelderzentrale der an ihrem Aufstellort automatische Melder zur Überwachung
aus (Bild 2).
So erfüllen folgende Fälle das Schutzziel
des Funktionserhalts für die Alarmierung im
Brandfall (in allen geschilderten Situationen
wird die Brandmelderzentrale auch zur Ansteuerung der Personenalarmierung genutzt):
a) Die Brandmelderzentrale steuert Signalgeber an und versorgt diese mit elektrischer
Energie. Der Funktionserhalt der Leitungsanlage zu den Signalgebern ist zu berücksichtigen (z. B. integrierter Funktionserhalt des Kabels in E30), für die Brandmelderzentrale
selbst ist mit geeigneten Maßnahmen (s.
oben) die Funktion auch im Brandfall für
≥ 30 min zu erhalten.
b) Die Brandmelderzentrale steuert Signalgeber an, wobei die Versorgung mit elektrischer Energie für die Signalgeber in jedem
Brandabschnitt separat erfolgt. Unter der
Bedingung einer Weiterfunktion der Alarmierung nach deren erfolgter Einleitung und einem nachfolgenden Kurzschluss der Ansteuerleitung kann bei mit automatischen Meldern überwachten Leitungen auf einen
Funktionserhalt der Leitungsanlagen und der
Brandmelderzentrale verzichtet werden. Dies
erfolgt mittels einer von der Brandmelderzentrale unabhängigen Signalspeicherung an
jeder Energieversorgung in den betreffenden
Brandabschnitten (Bild 2).
c) Die Brandmelderzentrale steuert eine
Sprachalarmanlage über die Schnittstelle
Anhang B gemäß DIN 14675 (Funktion »M«
nach DIN EN 54-1) und DIN VDE 0833-4 an:
Ist die Brandmelderzentrale in einem anderen Raum als die Sprachalarmzentrale (SAZ)
installiert, so ist der Funktionserhalt der Leitungsanlage von der Brandmelderzentrale
zur Sprachalarmanlage zu berücksichtigen
(z. B. integrierter Funktionserhalt des Kabels
in E30 oder brandschutztechnisch getrennt
verlegte Ringleitung; Bild 3). Für die Brandmelderzentrale und die Sprachalarmzentrale
selbst sind mit geeigneten Maßnahmen (siehe oben) die Funktionen auch im Brandfall
für mindestens 30 min zu erhalten.
d) Ist die Brandmelderzentrale zusammen
mit der Sprachalarmzentrale in einem eigenen, nur für diesen Zweck genutzten Raum
(mindestens F30-qualifiziert) installiert, so sind
für den Funktionserhalt der Leitungsanlage
von der Brandmelderzentrale zur Sprachalarmanlage sowie für deren Schutz kein weitergehenden Maßnahmen erforderlich (Bild 1) .
e) Ist die Brandmelderzentrale abgesetzt von
der Sprachalarmzentrale installiert und ist ein
Signalspeicher entsprechend der in b) geschilderten Funktion vorhanden, kann ebenfalls auf den Funktionserhalt von Ansteuerleitung zur Sprachalarmzentrale und Schutz
der Brandmelderzentrale selbst verzichtet
werden. Dies würde allerdings voraussetzen,
dass der in der SAZ eingesetzte Koppler das
Signal auch ohne Speisung aus der Energieversorgung der BMZ speichern kann (Bild 4).
In den Fällen unter c) ist für die Lautsprecherstromkreise in andere Brandabschnitte
Funktionserhalt zu berücksichtigen.
Horst Berger
de 4.2014
PRAXISPROBLEME
Austausch alter Stoffleitungen
DIN VDE 0250-603, DIN VDE 0298-4
PROBLEM
Ich wollte wissen, seit wann die Stoffleitungen in der Hausinstallation verboten sind. Mit
welchen Konsequenzen müssen die Betreiber rechnen, wenn sie diese Leitungen nicht
erneuern (z. B. Zahlungsverweigerung der
Gebäudebrandversicherung)?
F. K., Baden-Württemberg
ANTWORT
Verwendung von Textilleitungen
Ich vermute, dass sie mit Stoffleitungen die
alten NPL-Leitungen (Gummi-Pendelschnur)
nach DIN VDE 0250-603 meinen. Diese
Norm wurde im Jahr 2005 zurückgezogen
und nicht ersetzt. Seit der Neuerscheinung
des Leitfadens für die Verwendung nicht harmonisierter Starkstromleitungen (DIN VDE
0298-3) im Jahr 2006 ist diese Leitung auch
im Bereich der Errichtung verschwunden.
Allerdings sind nicht alle Textilleitungen aus
der Normenwelt verschwunden – so gibt es
z.B. weiterhin die Leitung mit der Bezeichnung H03RT-H. Dieser Typ wird vorrangig bei
Leuchten eingesetzt. Sie finden sich jedoch
auch in der Errichtungsnorm DIN VDE 0298-4
für die Installation auf oder an Flächen wieder.
Ein generelles Verbot von Stoffleitungen gibt
es demzufolge nicht.
Alterung des Materials
beachten
Auch eine zwangsläufige Erneuerungspflicht
dieser Leitungen in Altanlagen gibt es nicht,
da es bei der Errichtung elektrischer Anlagen
keinen Anpassungszwang gibt. Aus sicherheitstechnischen Erwägungen wird eine Erneuerung der alten Stoffleitungen jedoch
absolut notwendig, wenn diese bei der ersten
Berührung schon zerbröseln.
Grobe Fahrlässigkeit meiden
Mit Konsequenzen muss der Betreiber im
Schadenfall nur rechnen, wenn er grob fahrlässig handelte. Was in diesem Fall grob fahrlässig ist, wird meist erst vor einem Gericht
entschieden. Ein Indiz für grobe Fahrlässigkeit ist, dass der Betreiber den schlechten
Zustand der Leitungen kannte und nichts
dagegen unternommen hat.
Wird der Feuerversicherer des betroffenen
Gebäudes oder der zuständige Netzbetreiber
über diesen Zustand informiert, muss der
Betreiber mit einer Kündigung des Versicherungsvertrages oder evtl. mit einer Unterbrechung des Stromanschlusses durch den
Netzbetreiber rechnen.
Karsten Callondann
Vierpoliges Schalten gemäß VDE AR 4105
VDE-AR-N 4105, DIN VDE 0100-551, DIN VDE 0100-410
PROBLEM
Ich plane momentan eine Anlage, welche
der Anlage ähnelt, die im Beitrag »Parallelbetrieb von Netzersatzanlagen«, »de«
19/2012, S. 28 ff., beschrieben wurde. Bei
meiner »Netzersatzanlage« handelt es
sich aber um ein experimentelles MicroSmart-Grid mit mehreren Erzeugungseinheiten, gekoppelt über eine DC-Schiene
und einem Zentralwechselrichter (120kVA)
zur Netzeinspeisung. Bei diesem MicroSmart-Grid ist aus Versuchsgründen ein
Inselnetzbetrieb mit einer definierten Anzahl von Verbrauchern ausdrücklich erwünscht. Da es sich um eine »Erzeugungsanlage am Niederspannungsnetz«
handelt, gilt die VDE-AR-N 4105 (insbesondere hinsichtlich NA-Schutz und Ausführung der Kuppelschalter). In der Anwendungsregel im Anhang A7 heißt es:
www.elektro.net
»Je nach Netzsystem am Einbauort des
Kuppelschalters ergeben sich die folgenden Anforderungen. Im TT-System sind
die drei Außenleiter und der Neutralleiter
zu schalten. Im TN-C-System und im TNC-Teil des TN-C-S-Systems sind die drei
Außenleiter zu schalten. Im TN-S-System
und im TN-S-Teil des TN-C-S-Systems
sind die drei Außenleiter und der Neutralleiter zu schalten. Das heißt, dass alle Leiter zu schalten sind, mit Ausnahme der
Leiter mit PE-Funktion.«
Wir haben in unserem Fall ein TN-SSystem. Der Sternpunkt ist in der bereits
vorhandenen NSHV zentral geerdet.
Wenn ich nun die 4105 richtig interpretiere, muss der Kuppelschalter vierpolig
ausgelegt werden. Was bedeutet, dass im
Inselnetzbetrieb der Neutralleiter nicht
mehr geerdet ist. Wie sehen Sie diesen
Sachverhalt? Was ist der Grund für die
Forderung des vierpoligen Schaltens in
der 4105?
M. S., Baden-Württemberg
ANTWORT
Trennung aller aktiven Leiter
Eine am öffentlichen Versorgungsnetz betriebene Erzeugungsanlage muss gemäß
der Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 bei
einer Abschaltung des öffentlichen Versorgungsnetzes oder dem Erreichen von festgelegten Parametern alle aktiven Leiter
trennen. Bei einer Anlagengröße größer 30
kVA ist diese Schutzfunktion über einen
zentralen Netz- und Anlagenschutz (NASchutz) mit zugehörigem Kuppelschalter
zu realisieren. Der Kuppelschalter muss
alle aktiven Leiter (L1, L2, L3 und N)
schalten. Das Schalten des Neutralleiters
23
PRAXISPROBLEME
wird zu Vermeidung von Ausgleichsströmen oder induzierten Stoßspannungen gefordert.
Nach dem Abschnitt 551.4.3.2 der DIN
VDE 0100-551 darf bei Stromerzeugungseinrichtung als umschaltbare Versorgungsalternative zur allgemeinen Stromversorgung der Schutz durch automatische Abschaltung nicht von der Erdverbindung des
Verteilungsnetzes abhängig sein. Eine geeignete Erdverbindung muss für den dezentralen Betrieb (Inselnetzbetrieb) immer
vorgesehen werden.
Berücksichtigung aller notwendigen Schutzmaßnahmen
Somit müssen Sie den Schutz durch automatische Abschaltung entsprechend der
Anlagenkonfiguration planen. Auf der
Wechselspannungsseite sind die Anforderungen der Normenreihe DIN VDE 0100
einzuhalten. Insbesondere der Schutz gegen elektrischen Schlag sollte hierbei betrachtet werden.
Auf der Wechselspannungsseite ist ein
TN-S-System empfehlenswert. Hierfür ist
es erforderlich eine Erdungsanlage (Fundamenterder, Tiefenerder) zu realisieren
und den Neutralleiter und Schutzleiter
an der Erzeugungseinheit mit diesen Erder zu verbinden. Sie müssen prüfen ob
die Kurzschlussströme der Erzeugungsanlage ausreichend sind, damit die eingesetzten Schutzeinrichtungen innerhalb
der in DIN VDE 0100-410 festgelegten
Abschaltzeiten zur Abschaltung kommen.
Fazit
Sollte dies alles nicht gewährleisten werden,
müssen Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
(RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom ≤ 30 mA installiert werden. Ist mit
dem Auftreten von Gleichfehlerströmen zu
rechnen, so sind Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) des Typ B (allstromsensitiv) zu verwenden.
Darüber hinaus müssen sie genau überlegen, wie sie weiterhin ein EMV-gerechtes
System mit zentralen Erdungspunkt (ZEP)
aufrechterhalten können.
Sven Bonhagen
Mindestausstattung bei elektrischen Anlagen
DIN 18015-2, DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN VDE 0100-540 (VDE 0100-540) und DIN VDE
0100-520 (VDE 0100-520)
PROBLEM
Eine von uns nicht ausgeführte Elektro-Neuinstallation weist mehrere Beanstandungen
auf. Unter anderem wurden in Drei- bis Vierzimmerwohnungen zweireihige Sicherungsunterverteiler montiert, wobei die DIN 180152 hier vierreihige Verteiler vorschreibt.
Müssen die zweireihigen Verteiler, sollte es
der Besitzer der Eigentumswohnung verlangen, gegen vierreihige Verteiler ausgetauscht
werden? Dies bedeutete einen enormen Aufwand, da die Wohnungen bereits bezogen
sind.
M. S., Baden-Württemberg
ANTWORT
DIN-Normen nicht
automatisch zwingend
Es ist richtig, dass in der Norm DIN 18015-2
»Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Teil
2: Art und Umfang der Mindestausstattung«,
z. B. für Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser,
Einfamilienhäuser die entsprechenden Mindestausstattungen für die elektrischen Anlagen festgelegt sind.
24
Fakt ist aber, dass immer wieder über die
notwendige Einhaltung der DIN-Normen diskutiert wird. Allgemein anerkannt ist, dass
DIN-Normen nur dann zutreffend sind, wenn
sie Gegenstand einer Vereinbarung, z. B. zwischen dem Auftraggeber und Auftragnehmer
sind. Gleiches gilt auch, wenn eine DIN-Norm
z. B. in den Normen der Reihe DIN VDE 0100
(VDE 0100) als »zwingend« zitiert wird. Dies
trifft z. B. für die DIN 18014 zu, weil im Abschnitt 542.1.1 von DIN VDE 0100-540 (VDE
0100-540):2012-06 Folgendes festgelegt ist:
»In Deutschland muss in allen neuen Gebäuden ein Fundamenterder nach der nationalen Norm DIN 18014 errichtet werden.«
Weiteres Beispiel aus Normen
Anders ist die Sachlage beim Abschnitt
522.8.8. von DIN VDE 0100-520 (VDE 0100520):2013-06. In diesem Abschnitt gibt es
zwar auch einen Hinweis auf die DIN 180153, da es aber im gleichen Abschnitt von DIN
VDE 0100-520 (VDE 0100-520):2013-06
klare Anforderungen zur Verlegung von Kabel/Leitungen gibt, ist der Bezug auf die DIN
18015-3 nur als Hinweis auf weitergehende
Möglichkeiten zu betrachten, siehe auch den
relevanten Text aus DIN VDE 0100-520 (VDE
0100-520):2013-06:
»Weitere Anforderungen an die Leitungsführung und Anordnung der elektrischen Betriebsmittel in Wohngebäuden sind in DIN
18015-3 enthalten.«
In diesem Abschnitt wird also nur auf weitere Möglichkeiten bei der Leitungsverlegung
verwiesen und nicht zwingend gefordert.
Fazit
Wenn es keine Vereinbarung gibt, dass z. B.
die DIN 18015-2 eingehalten werden muss,
sind die Anforderungen, dass bei Einraumwohnungen mindestens dreireihige Stromkreisverteiler und bei Mehrraumwohnungen
mindestens vierreihige Stromkreisverteiler
vorzusehen sind, nicht relevant. Leider wird
das von manchen Leuten anders gesehen,
sodass es diesbezüglich immer wieder zu
Diskussionen kommt.
Werner Hörmann
de 4.2014
Sicherheit wird sichtbar.
Mit der besten Messtechnik in der
revolutionären neuen Produktgeneration
des Technologieführers.
Endlich
mehr sehen:
Light + Building Frankfurt /M.
30. 03. - 04. 04. 2014
Halle 11, Stand B30
HANNOVER MESSE
07. - 11. 04. 2014
Halle 12, Stand D66
The Power in Electrical Safety ©
www.bender.de
ELEKTROINSTALLATION • PANORAMA
Sylvania stellt die neue LED-Superia vor
Sie ist die erste LED-Version auf dem Markt, die eine vorhandene 60W-ES63-Halogenlampe ersetzt. Die RefLED
Superia ES63 bietet 435lm und stellt eine Alternative zur Niedrigenergie dar. Sie unterstreicht den Anspruch von
Havells Sylvania, LED-Ersatzlampen für alle Halogenlampen anzubieten. Die RefLED Superia ES63 eignet sich für
alle typischen ES63-Anwendungsgebiete wie Downlights, Display-Strahler und Beleuchtungslösungen in der Gastronomie. Die Lampe verbraucht lediglich 7 W, was einer Energieeinsparung von 85 % gegenüber einer vergleichbaren Halogenlampe entspricht. Dabei bietet sie eine Lebensdauer von 25 000 h, was die Wartungskosten erheblich reduziert.
Die Abmessungen nach IEC-Norm gewährleisten, dass die Lampe mit ihrer kompakten Größe in alle für ES63-Halogenlampen vorgesehenen Leuchten passt.
www.havells-sylvania.com
Sicherheits-Türschließer mit Lastschaltleisten mit
Rettungswegverriegelung
Berührungsschutz
Assa Abloy bietet nun einen Gleitschienentürschließer
an, bei dem ein Fluchttüröffner und ein Fallenschloss bereits integriert sind. Er eignet sich für die Montage an
Feuerschutztüren unter Verwendung bestehender Bohrlöcher. Der Sicherheits-Türschließer hat eine integrierte
Rettungswegverriegelung, bestehend aus einem Fluchttüröffner, Modell 332 und einem Fallenschloss, Modell
807. Er wurde für Gebäudebetreiber entwickelt, die Feuer- und Rauchschutztüren nachträglich mit einer Rettungswegverriegelung ausstatten müssen. Wenn diese
Türen bereits mit Bohrlöchern nach DIN EN 1154 vorgerüstet sind, nutzt der Sicherheits-Türschließer die vorhandenen Bohrlöcher – und davon profitieren auch Installateure oder Alarmanlagenbauer. Der Sicherheits-Türschließer erfüllt die
Bedingungen nach DIN EN 1154 Beiblatt 1.
www.assaabloy.de
Ex-geschützte
Langfeldleuchten
R. Stahl stellt eine neue Familie von Langfeldleuchten für den Einsatz in der Ex-Zone 1/21 und
2/22 vor, die eine höhere Energieeffizienz als vergleichbare Geräte erreichen und etwa 10 %
mehr Lichtstrom bieten. Der Aufbau der EXLUX 6001 fällt zudem deutlich kompakter, stabiler
und verwindungssteifer aus als die Konstruktion der direkten Vorgängerreihe EXLUX 6000.
Die neue Generation erfüllt nun die Wünsche vieler Anwender nach einem im Einkauf vergleichbar günstigen, jedoch zeitgemäß aktualisierten Produkt mit verbesserten technischen
Eigenschaften. Je nach Leistungsklasse sind diese Leuchten etwa ein Viertel bis ein Drittel
leichter als die jeweiligen Vorgängermodelle. Mehrwert bietet auch die außergewöhnlich robuste Auslegung der Geräte: Anders als üblich lassen sie sich selbst bei extrem tiefen Umgebungstemperaturen bis -30 °C betreiben.
www.stahl.de
Mit den neuen NH-Sicherungs-Lastschaltleisten des IP2X-Systems bietet Efen eine Erweiterung seiner E3-Serie an. Der Vorteil des
EFEN IP2X-Systems ist der Einsatz mit Standard-Sammelschienensystem mit 185-mmSchienenabstand. Mit den einfach aufrastbaren Sammelschienenabdeckungen kann
auch ein bestehendes Sammelschienensystem nach den IP2X-Vorgaben gegen versehentliches Berühren geschützt werden. Danach erfolgt die Montage aller IP2X-Komponenten (NH-Sicherungs-Lastschaltleisten)
schnell und sicher mit unverlierbaren Kontakthaken. Verbleibende Leerplätze sind
durch die Abdeckungen berührungsgeschützt und können bei einer Anlagenerweiterung problemlos mit weiteren Geräten bestück werden. Damit lässt sich ein Berührungsschutz, der in modernen Energieverteilungen häufig gefordert ist, einfach umsetzen. Die NH-Sicherungs-Lastschaltleisten fügen sich nahtlos in die E3-Serie
von EFEN ein. Hier
stehen Einlegewandler zur Verfügung, die
den Einsatz in modernen Versorgungsnetzen ermöglichen.
www.efen.com
Neue LED-Retrofit
Toshiba Lighting bietet eine neue Retrofit-Lampe aus dem Bereich der E-CORE LED GLS-Serie, die sich vor allem für den
Einzelhandel und die Gastronomie eignet. Die E-CORE LED 13W kommt als 75W-Ersatz mit zwei zusätzlichen Extras: Die
kompaktere Form, die für eine optimale Lichtverteilung sorgt und die Dimmbarkeit, die von nun an Standard in der gesamten Toshiba GLS-Reihe ist. Ab Januar 2014 ist der 75W-Ersatz auf dem europäischen Markt erhältlich. Die Toshiba
E-CORE LED GLS 13W ist eine Alternative für traditionelle 75W-Glühlampen mit 240° Abstrahlwinkel.
www.toshiba.eu
26
de 4.2014
ELEKTROINSTALLATION • PANORAMA
Neue Klemmenreihe
für Alu und Kupfer
Aus Kostengründen kommen heute in der
Installations- und Verbindungstechnik, vor
allem bei größeren Querschnitten, immer
häufiger Aluminium- anstatt Kupferleiter
zum Tragen. Diese Kombination bringt
aber einige besondere Probleme mit sich.
Die Hora-Werk GmbH, ein Unternehmen
der Leipold Group, hat sich den Herausforderungen angenommen und eine neue Klemmenreihe (VBA) entwickelt, für den
Einsatz von Kupfer und Aluminium. Die Neuentwicklung ist zunächst für Querschnitte bis zu 120 mm² erhältlich und eignet sich für mehrdrahtige als auch
Rund- und Sektorleiter. Bei der neuen Klemmenreihe VBA ist es ausgeschlossen,
dass diese beiden unterschiedlichen Leiter zusammentreffen. Eine Zersetzung
des unedleren Metalls (ALU) wird somit verhindert.
www.leipold.com
rotara-Strahler setzt Akzente
Neu im Regiolux-Programm ist die Strahlerserie rotara. Als Ergänzung zur Grundbeleuchtung sind die Strahler in LED- und in HIT-Technologie (Halogen-Metalldampflampen) erhältlich. Sie verfügen über einen miro-silver-Reflektor, mit dem
sie in Shops, Ausstellungen und Präsentationen Produkte und Objekte in Szene
setzen. Bei brillantem Licht mit guter
Farbwiedergabe schaffen sie gezielt
Kontraste und sorgen so für den gewünschten Blickfang im Raum. rotaraStrahler bestehen aus pulverbeschichtetem Aluminium-Druckguss. Es gibt
sie wahlweise in Verkehrsweiß oder Silbergrau, in zwei verschiedenen Größen. Über einen Universaladapter lassen sich die Strahler (ausgesattet mit
einer Sicherheitsglasscheibe) in DreiPhasen-Stromschienen integrieren.
www.regiolux.de
Der schnelle Wechsel zu LED
Mit der Master-LEDtube InstantFit EVG bietet Philips einen Ersatz für Leuchtstofflampen in Leuchten mit elektronischem Vorschaltgerät (EVG). Dabei lassen sich
die InstantFit-LED-Lampen einfach, ohne großen Aufwand austauschen. Die
Leuchten müssen dabei nicht neu verdrahtet werden. Damit geht der Wunsch
von Gebäudemanagern und Elektrotechnikern nach einem problemlosen Wechsel auf moderne, energiesparende Lichttechnik sowie die Forderung der Gesetzgebung nach einer umweltfreundlichen Beleuchtungstechnologie jetzt in Erfüllung. Die InstantFit spart viel Energie und enthält keine Schadstoffe wie Quecksilber. Diese LEDtubes sind mit allen gängigen Betriebs- und Vorschaltgeräten sowie
den Lampenfassungen kompatibel, sodass auf eine Neuverdrahtung verzichtet
werden kann.
www.philips.de
Eine für alle Disziplinen
Mit den neuen, multifunktionalen Lichtschranken
PSENopt Advanced erweitert der Komplettanbieter für
die Automation, Pilz, sein Angebot an Lichtschranken für
den sicheren Zugang zu Gefahrbereichen. Mit PSENopt
Advanced lassen sich je nach Anforderung entweder
Muting, Blanking oder auch Kaskadierung mit ein und
derselben Lichtschranke umsetzen. Die Lichtgitter arbeiten mit durchgängigen Einzelstrahlen, sie schließen „Totzonen“ aus. Dadurch können die Lichtschranken näher
an die Applikation rücken. PSENopt Advanced lassen
sich platzsparend anbringen und bieten auch einen erhöhten Schutz. Zugleich
erleichtern die Einzelstrahlen
Ausrichtung
und Überwachung der
Lichtschranke mit der
neuen
Software
PSENopt Configurator.
Beim Einsatz mehrerer
PSENopt
Advanced,
verhindert die optische
Codierung die gegenseitige
Beeinträchtigung
der
Lichtschranken.
www.pilz.com
Wissensfächer – Formeln
für Elektrotechniker
Der dritte »WissensFächer« zum Thema »Formeln für
Elektrotechniker« ist jetzt erschienen. Der auffächerbare
Riegel ist doppelseitig mit den wichtigsten Formeln,
Symbolen und Einheiten bedruckt. Mit diesem Wissensfächer ist es jetzt unkompliziert möglich, schnell ein
Symbol oder eine Formel nachzuschauen, die gerade
nicht greifbar ist, z. B. aus den Bereichen:
• Elektrotechnische Grundgesetze,
• Widerstandschaltungen,
• elektrisches/ magnetisches Feld,
• Wechsel-/ Drehstrom,
• Leistungsberechnung,
• Wechselstromwiderstände,
• Wechselstromkreise (RC/RL/RLC),
• Symbolik für Schalter, Schütze, Relais, Installationspläne,
• Mess- und Hausgeräte.
Von Jörg Veit. 2014. 64 S.,
(auffächerbarer Riegel mit
32 Doppelkarten und
Buchschraube), 16,95 €,
ISBN 978-3-8101-0364-2
Hüthig Verlag
www.elektro.net
www.elektro.net
27
ELEKTROINSTALLATION
Regressansprüche Handwerker
versus Großhändler
TRÄGT DER GROSSHÄNDLER DIE AUS- UND EINBAUKOSTEN?
Beim Einsatz neuer Produkte,
die sich noch keine Jahrzehnte bewähren konnten, kann es zu Problemen kommen, wenn diese
dann beim Kunden ihren Dienst frühzeitig versagen. Der Handwerker bezieht seine Produkte vom
Großhändler, was berücksichtigt werden sollte. Anhand eines Beispiels im Zuge der Einführung
von LED-Beleuchtungen, zeigen wir hier, welche haftungsrechtlichen Probleme entstehen können.
AUF EINEN BLICK
DREISTUFIGER VERTRIEB In diesem Zusammenhang ist der Ansprechpartner für den Handwerker i. d. R. sein Großhändler
NEUES PRODUKT BEREITET PROBLEME Wenn das neu eingesetzte
Produkt streikt, hat der Handwerker nicht die besten Karten
D
er Leser M. F. aus Baden-Württemberg
wandte sich mit folgendem Problem an
die Redaktion »de«: »Unsere Firma hatte
den Auftrag über die gesamten Elektroinstallationsarbeiten an einem privaten Wohnhaus
mit einer großen Gartenanlage. Als Vertrag
für die Bauleistungen wurde mit dem Architekten ein Vertrag nach VOB mit einer Verjährungsfrist für Mängelansprüche von fünf Jahren und sechs Monaten vereinbart. Das Bauvorhaben wurde im Frühjahr 2010 abgeschlossen und auch nach VOB abgenommen.
In der Außenanlage des Bauvorhaben befinden sich u. a. 37 Stück LED-Bodeneinbaustrahler der Marke RZB Typ: 581524.000,
Lichtfarbe 3 K, mit der Bestückung 3 x 3 W.
Diese Bodeneinbaustrahler wurden von uns
im Zuge der Fertigstellung der Außenanlage
INFOS
Fachbeiträge zum Thema
Schnitzler, J.: Forderungen durchsetzen –
Erfolg in Handwerksbranche setzt juristische
Fitness voraus
»de« 9.2012 ¬ S. 90
Schnitzler, J.: Verschleiß kennt das Baurecht
nicht – Garantie bei Leuchtmitteln
»de« 6.2013 ¬ S. 64f.
28
entsprechend der Einbauvorschriften fachmännisch eingebaut. Wir bezogen diese
Strahler Anfang 2010 über den dreistufigen
Vertrieb – also über eine Elektrogroßhandlung. Die Auswahl der Strahler erfolgte durch
ein Fachingenieurbüro für Elektrotechnik.
Die Strahler erfüllten ihren Dienst bis Sommer 2010. Im August / September des Jahres
2010 zeichnete sich ab, dass einer nach
dem anderen ausfiel. Die Firma RZB reagierte erst nach massivem Druck unsererseits.
Es stellte sich heraus, dass ein Serienfehler
in dem damals verbauten LED-Konverter
Schuld ist. Die Fa. RZB rückte also selbst im
Oktober 2010 mit Werkstechnikern an und
baute alle 37 Bodeneinbaustrahler vor Ort
um, prüfte nochmals den richtigen Einbau
(wobei kein Mangel festgestellt wurde). Die
Bodeneinbaustrahler arbeiteten nun perfekt
bis zum Februar 2012. Es zeichnete sich
seitdem wieder der Ausfall verschiedener
Leuchten ab. Die einen blinken, die anderen
leuchten gar nicht mehr, andere leuchten
nur sehr schwach, weil von den drei LEDs
auf dem Modul nur noch ein oder zwei
leuchten. Manche Strahler sind innen sogar
feucht. Bis heute haben wir ungefähr elf defekte Strahler. Die Fa. RZB lieferte die entsprechenden Ersatzteile immer widerwillig
und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht,
denn die Garantie- / Gewährleistungszeit sei
ja verstrichen und somit treffe die Fa. RZB
keine Schuld. Auf unsere mehrfache Bitte,
uns kostenlos neue, funktionierende Strahler
zu liefern bekamen wir zur Antwort: »Die Gewährleistungszeit ist verstrichen, wir haben
diese Strahler nicht mehr im Programm«.
Eine Rücknahme und Gutschrift der Strahler
wurde auch abgelehnt. Es wurden uns lediglich nochmals zwölf kostenlose Reparatursätze für die Leuchten zur Verfügung gestellt,
mit der Maßgabe, dass dies das allerletzte
Entgegenkommen sei.
Aufgrund des VOB-Vertrags, den wir mit
der Bauherrschaft geschlossen haben, sind
wir in der Pflicht, diesen Mangel nachhaltig
zu beseitigen. Wir sind uns aber ziemlich sicher, dass uns dies mit den Reparatursätzen
nicht gelingt, denn in ein bis zwei Jahren geht
das ganze vermutlich wieder von vorne los.
Unserer Meinung nach liegt der Fehler an der
Beschaffenheit (Konstruktion) der Leuchte.
Unser Kunde fordert uns nun auf, die
Strahler jetzt wirklich nachhaltig zu reparieren bzw. gegen neue auszutauschen. Der
bisherige Reparaturaufwand war immens, es
entstanden bereits hohe Lohnkosten, die wir
von niemandem vergütet bekamen. Beim
Austausch aller Strahler auf unsere Kosten
entstünden uns weitere Kosten in Höhe von
ca. 15 000 EUR.
Wir wissen in diesem oben geschilderten
Fall nicht mehr weiter. Wir haben daher folgende Fragen an Sie: 1) Ist der Leuchtenhersteller tatsächlich im Recht? 2) Wann ist der
tatsächliche Ablauf der Gewährleistungspflicht? 3) Kann ich meinen Lieferanten, den
Elektrogroßhändler in die Pflicht nehmen?
4) Sind die LED-Bodeneinbaustrahler tatsächlich von der Verjährung der Mängelansprüche laut VOB betroffen? 5) Haben wir als
Handwerker überhaupt eine Handhabe oder
müssen wir das alles alleine schultern? «
de 4.2014
ELEKTROINSTALLATION
Erfassung des rechtlichen
Problems
Betrachten wir zunächst nüchtern die Sachlage: Der Elektroinstallateur hatte im Rahmen
der Komplettinstallation eines Einfamilienhauses eine Gartenbeleuchtung installiert, die
im Frühjahr 2010 von dem Bauherrn abgenommen worden ist. Es war eine fünfjährige
Gewährleistungsfrist vereinbart worden. Bereits im Sommer 2010 wurden einige LEDBodeneinbaustrahler defekt, die von einem
namhaften Hersteller stammen und von dem
Elektroinstallateur über einen Großhändler
bezogen worden waren. Nach Austausch aller Bodenstrahler durch den Hersteller funktionierten diese bis Februar 2012. Danach
zeichneten sich erneut Defekte ab. Der Hersteller beruft sich auf die Verjährung der Gewährleistungsansprüche. Aus- und Einbaukosten möchte er sowieso nicht übernehmen.
Die Rechtsbeziehungen der Beteiligten sind
aufzudröseln, damit festgestellt werden kann,
wer welche Ansprüche hat. Bauherr und Elektroinstallateur haben einen Werkvertrag über
die Errichtung eines Bauwerks geschlossen;
Großhändler und Installateur einen Kaufvertrag über die Lieferung der Leuchten – ebenso
der Großhändler mit dem Leuchtenhersteller.
Keine Rechtsbeziehung besteht zwischen
dem Hersteller und dem Installateur. Die Fragestellung beinhaltet zwei Problemkreise:
• Hat der Lieferant oder gar der Hersteller
die Ausbau-, Transport- und Einbaukosten
der mangelhaften Geräte zu bezahlen?
• Wann verjähren diese Ansprüche?
Anspruch des Bauherrn
Der Bauherr ist gegenüber dem Installateur
in der sicheren Position. Ihm stehen Nacherfüllungsansprüche zu, die den Ersatz der
Leuchten, sowie den Ein- und Ausbau umfassen. Dabei kommt es nicht darauf an, ob
den Handwerker ein Verschulden trifft. Die
Nacherfüllungsansprüche des Kauf-/Werkvertragsrechts sind nämlich verschuldensunabhängig. Im Klartext: Der Handwerker kann
gegenüber dem Bauherrn nicht einwenden,
ihm seien defekte Leuchten geliefert worden.
Da es sich nach der Sachverhaltsschilderung um einen seriellen Fehler handelt, kann
von einer vertragsgemäßen Nachlieferung nur
dann die Rede sein, wenn Leuchten ohne diesen seriellen Fehler eingebaut worden sind.
Der Handwerker kann sich auch nicht auf
einen etwaigen Verschleiß berufen, da die
Leuchten einen konstruktiven Mangel aufweisen, der zum Zeitpunkt der Abnahme durch
www.elektro.net
den Bauherrn bereits vorhanden war. Die Gewährleistungsfrist beträgt bei Arbeiten an einem Bauwerk fünf Jahre und kann gegenüber dem Endkunden (Verbraucher) durch
AGB nicht verkürzt werden.
Abweichung von den gesetzlichen Vorschriften wirtschaftlich nicht schlechter gestellt
sein als im Falle deren Geltung.
Rückgriffsanspruch
des Handwerkers
Die Regressansprüche verjähren zwar nach
zwei Jahren, jedoch umfassen diese nicht
die Gewährleistungsansprüche, zum Beispiel
die Lieferung fehlerfreier Bauteile. Diese Ansprüche verjähren erst nach fünf Jahren. Die
Frist beginnt mit dem Tag der Ablieferung.
Deswegen kommt es nicht darauf an, wann
der Bauherr das Werk abgenommen hatte,
sondern auf den Tag der Lieferung des Großhändlers an den Handwerker. Somit ist es
ratsam, gerade technisch komplizierte und
zudem teure Geräte, erst kurz vor der Montage liefern zu lassen.
Doch auch die zweijährige Verjährungsfrist
kann durch AGB verkürzt werden. Auch in
diesem Fall muss ein gleichwertiger Ersatz
für die Verkürzung vereinbart werden.
Bis vor einigen Jahren war der Handwerker
gegenüber dem Großhändler absolut schlecht
gestellt. Seine Ansprüche auf eine ordnungsgemäße Lieferung der Waren verjährten bereits sechs Monate nach Lieferung an ihn.
Ansprüche auf Kostenersatz sah das Gesetz
gar nicht vor.
Die Rückgriffsansprüche des Handwerkers gegenüber dem Großhändler sind nunmehr in den §§ 478 und 479 BGB geregelt.
Um es vorweg klarzustellen: Der Handwerker
kann keine unmittelbaren Ansprüche gegenüber dem Hersteller der Bauteile geltend machen. Zum einen gibt es keine vertragliche
Beziehung zwischen ihm und dem Hersteller, zum anderen wollte der Gesetzgeber dem
Handwerker keinen unmittelbaren Anspruch
gewähren, der etwa aus § 478 abgeleitet werden könnte. Etwas anderes ergibt sich nur
dann, wenn der Hersteller gegenüber dem
Handwerker ein Garantieversprechen abgegeben hat.
Allerdings kann der Großhändler betreffend die entstandenen Aufwendungen für
Einbau, Ausbau und Transport gegenüber
dem Hersteller Regress nehmen (§ 478 Abs.
2 BGB). Gleichwohl kann die gesetzliche Regelung sich in der Praxis als kompliziert darstellen, weil sie dem Großhändler gestattet,
davon durch Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) abzuweichen. Deswegen
muss in dem Vertragsverhältnis zwischen
dem Handwerker und dem Großhändler festgestellt werden, ob durch AGB die gesetzlichen Rückgriffsrechte wirksam geändert
worden sind.
Sind die Rückgriffsrechte vollständig ausgeschlossen oder beschränkt worden – etwa
durch die Verkürzung der Verjährung auf sechs
Monate – dann ist diese Regelung unwirksam.
Zulässig ist eine Regelung jedoch, die zwar
einen Regressverzicht vorsieht, gleichzeitig
jedoch einen gleichwertigen Ausgleich für
den Verzicht regelt. Das kann zum Beispiel
durch Rabattregelungen oder pauschale
Schadensersatzregelungen oder durch Herstellergarantien erfolgen. Im Einzelfall ist daher stets zu prüfen, ob die Ausgleichsregelung einen gleichwertigen Ersatz darstellt.
Letztendlich darf der Handwerker durch die
Zweijährige Verjährungsfrist
Fazit
Der Handwerker hat dem Bauherrn gegenüber fünf Jahre lang zu haften, währenddessen seine Ersatzansprüche gegenüber dem
Lieferanten, die Aufwendungen betreffend,
bereits per Gesetz nach zwei Jahren verjähren. Für den Handwerker empfiehlt es sich,
die AGB »seines Großhändlers« im Hinblick
auf die oben erörterte Problematik zu überprüfen.
Weichen diese von den gesetzlichen Vorschriften ab, dann sollte zumindest dann eine andere Regelung getroffen werden, wenn
in großem Umfang Produkte gekauft werden,
die technisch kompliziert, neu auf dem Markt
oder teuer sind. Denn in diesen Fällen ist das
wirtschaftliche Risiko besonders hoch. Insbesondere dann, wenn die aufgezeigten Eigenschaften kumulieren.
Meldet der Bauherr Mängel an, dann sollte
der Großhändler immer dann informiert werden, wenn der Mangel augenscheinlich auf
ein fehlerhaftes Produkt zurückzuführen ist.
Durch die Mängelanzeige wird der Ablauf der
Verjährung jedoch nicht gehemmt. Dazu sind
unter Umständen gerichtliche Maßnahmen
erforderlich.
AUTOR
Joseph Schnitzler
Rechtsanwaltskanzlei Schnitzler, Köln,
Autor der Rubrik Praxisprobleme
29
ELEKTROINSTALLATION
Leiterverlegung im Schaltschrank
KURZ- UND ERDSCHLUSS-SICHERHEIT Abgriffe vor der Netztrenneinrichtung eines Schalt-
schranks führt man in der Praxis oft mit relativ geringen Leiterquerschnitten aus. Der Autor betrachtet dieses Detail etwas ausführlicher, da hierzu im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme«
immer wieder ähnliche Fragen gestellt werden.
Normenvorgaben zur erd- und
kurzschlusssicheren Verlegung
AUF EINEN BLICK
BESONDERHEIT IM SCHALTSCHRANK Die Dimensionierung von Leiterquerschnitten steht im Zusammenhang mit der Art der Verlegung
DURCHLASSENERGIE UND BACK-UP-SCHUTZ Diese Parameter sind
beim Nachweis der Kurzschlussfestigkeit zu beachten
RECHNERISCHER NACHWEIS Anhand konkreter Beispiele führt der
Autor eine Dimensionierung des Leiterquerschnitts durch
D
er »de«-Leser D. S. aus Baden-Württemberg wandte sich mit folgender Fragestellung an die Redaktion: »Unsere Schaltschränke führen wir mit Stromkreisen aus,
die nicht von der Netz-Trenneinrichtung abgeschaltet und daher davor abgegriffen werden. Diese Stromkreise dienen dazu, Beleuchtung und Steckdosen für Instandhaltungs- und Reparaturzwecke zu versorgen. In
der Regel schließen wir hierzu eine Leitung an
der Einspeiseschiene an und führen sie zu
einem Schutzorgan (z. B. Sicherungslasttrennschalter mit D01-Einsätzen). Als Leitung
verwenden wir eine Gummileitung vom Typ
H07RN-F, die sich für eine kurz- und erdschlusssichere Verlegung gemäß VDE100520 eignet.
Kürzlich, auf einer Schulung zum Thema
DIN EN 61439, teilte uns der Referent mit,
dass wir für diese »kurzschlussfeste Leitun-
INFOS
Normen zum Thema
DIN VDE 0100-430
DIN VDE 0100-520
DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1)
DIN EN 60896-1 (VDE 0641-11)
DIN EN 60269-1 (VDE 0636-1)
30
gen« einen rechnerischen Nachweis der
Kurzschlussfestigkeit mit Hilfe der Formel
t = (k · S/I)2 erbringen müssen. In einem aktuellen Projekt bin ich der Empfehlung des
Referenten nachgekommen. Leider konnte
ich den Nachweis der Kurzschlussfestigkeit
nicht erbringen. So habe ich die Formel
umgestellt, um den Mindestquerschnitt bei
einen Kurzschlussstrom von 15 kA, einer
Abschaltzeit von 5 s und einem k-Faktor
von 143 A√s / mm2. So habe ich einen
Mindestquerschnitt von 240 mm2 errechnet. Da der Querschnitt mir etwas praxisfremd für Steckdosen und Beleuchtung
erscheint und ich keinen geeigneten Sicherungslasttrennschalter für einen solch
hohen Anschlussquerschnitt finde, bin ich
etwas ratlos. Können Sie mir weiterhelfen?«
Abgriffe vor der Netztrenneinrichtung
Es ist üblich, dass die Versorgung von Beleuchtung und Steckdosen für Schaltschränke, die der Ausrüstung von elektrischen Maschinen dienen, vor der Netztrenneinrichtung
abgenommen werden. Dabei ergibt sich
meist die Notwendigkeit, solche Abgriffe bis
zu einer nachgeschalteten Überstromschutzeinrichtung kurz- und erdschlusssicher auszuführen, weil die vorgeschaltete Absicherung der Zuleitung meist sehr hoch ausfällt.
Für solche Anwendungsfälle gibt es in der
DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1):201206, Abs. 8.6.4, folgende Festlegung: »Aktive
Leiter einer Schaltgerätekombination, die
nicht durch Kurzschluss-Schutzeinrichtungen geschützt sind (siehe 8.6.1 und 8.6.2),
müssen in ihrem gesamten Verlauf in der
Schaltgerätekombination so ausgewählt und
verlegt sein, dass zwischen den Außenleitern
oder zwischen Außenleitern und geerdeten
Teilen kein Kurzschluss zu erwarten ist. Beispiele für die Leiterarten und die Anforderungen an die Verlegung sind in 4 gegeben.
Ungeschützte aktive Leiter, ausgewählt und
installiert nach Tabelle 4, dürfen eine Gesamtlänge von 3 m zwischen der Hauptsammelschiene und jeder zugehörigen SCPD
(SCPD ist Überstrom-Schutzeinrichtung)
nicht überschreiten.«
Außerdem finden wir im Abs. 8.6.1 noch
die folgende zusätzliche Anforderung: »Innerhalb eines Felds dürfen die Leiter (inklusive
der Verteilschienen) zwischen den Hauptsammelschienen und der Einspeiseseite von
Funktionseinheiten einschließlich der Bauteile
dieser Einheiten für die verminderte Kurzschlussbeanspruchung bemessen sein, die
auf der Ausgangsseite der KurzschlussSchutzeinrichtung dieser Einheit auftritt, vorausgesetzt, dass diese Verbindungen so angeordnet sind, dass unter bestimmungsgemäßen Betriebsbedingungen kein Kurzschluss
zwischen Außenleitern und/oder geerdeten
Teilen zu erwarten ist (siehe 8.6.4).«
Fazit aus diesen Festlegungen
Wenn von einer Anschlussstelle eine Verbindung zu einer nachgeschalteten Überstromschutzeinrichtung vorgesehen wird, die nicht
für den Kurzschlussstrom bemessen ist, welcher auf der Einspeisestelle / Anschlussstelle
(aufgrund der vorgeschalteten Schutzeinde 4.2014
ELEKTROINSTALLATION
Koordinierter Schutz bei
Überlast und Kurzschluss
Damit ließe sich die erste Forderung einhalten. Dass solche Leitungen nicht länger als
3 m sein dürfen, sollte in der Praxis auch kein
Problem darstellen. Bliebe noch die Forderung, dass diese Verbindungen für die verminderte Kurzschlussbeanspruchung bemessen sein müssen, die auf der Ausgangsseite der Kurzschluss-Schutzeinrichtung
auftritt.
Dieser Nachweis kann üblicherweise dadurch erbracht werden, dass der koordinierte Schutz bei Überlast und Kurzschluss zur
Anwendung kommt, wie er im Abschnitt 435
von DIN VDE 0100-430 (VDE 0100-430) bewww.elektro.net
HW = 0,01 s
In =
Schmelzsicherung gL
105
160 A
8
6
Durchlass I2t/A2s
125 A
1
50 / 62 A
4
32 / 40 A
100 A
3
20 / 25 A
16 A
80 A
2
Durchlasswert
für Leistungsschutzschalter
B16 A bei einem
Kurzschlussstrom
von 6 kA an der
Einbaustelle:
104
ca. 22 000 A2s
10 / 13 A
63 A
2
6A
8
50 A
6
4
1 min. Schmelz-I2t,
z. B. In = 80 A gL
2 max. Durchlass
I2t LS-Schalter,
z. B. B 20 A
S 200 B/C
35 A
3
2
25 A
103
4 x 102
6
8 103
2
3
Prospektiver Kurzschlussstrom ICC/A
4
Quelle: ABB
richtung für den Schaltschrank) auftreten
kann, dann muss diese Verbindung so ausgeführt werden, dass bei normaler Anwendung nicht mit einem Kurz- oder Erdschluss
gerechnet werden muss. Die Notwendigkeit
ergibt sich z. B., wenn eine Zuleitung zum
Schaltschrank mit 250 A bei Kurzschluss / Überstrom geschützt ist und von
dieser Zuleitung ein Abgang mit 2,5 mm2 Cu
abgenommen werden soll. Dieser Querschnitt von 2,5 mm2 kann nicht durch die
Schutzeinrichtung von 250 A bei Kurzschluss
geschützt werden.
Somit muss diese Verbindung mit z. B.
2,5 mm2 Cu so verlegt bzw. eine Leitung so
ausgewählt werden, dass bei einer solchen
Ausführung nicht mit einem Kurz- oder Erdschluss gerechnet werden muss. Erfüllt werden kann die kurzschluss- und erdschlusssichere Verlegung unter Berücksichtigung von
Tabelle 4 aus DIN EN 61439-1 (VDE 0660600-1):2012-06, die u.a. Folgendes zulässt:
»Leiter mit Basisisolierung, z.B. Leitungen
nach lEC 60227-3, die eine zusätzliche zweite
Isolierung haben, z.B. Leitungen, einzeln mit
Schrumpfschlauch überzogen oder einzeln in
Kunststoffrohren verlegt.«
In Deutschland erfüllt man diese Anforderungen meist durch Verwendung einer einadrigen Leitung des Typ NSGHFöu, wie sie auch
im Abschnitt 521.11 von DIN VDE 0100-520
(VDE 0100-520) angegeben wird. Dieser Leitungstyp dürfte sogar ohne zusätzliche Einschränkung mit anderen Leitungen im Bündel oder Leitungskanal verlegt werden.
Die von Ihnen angeführte Leitung vom Typ
H07RN-F erfüllt diese Anforderungen nur,
wenn Sie als einadrige Gummischlauchleitung ausgeführt ist. Mehradrige Gummischlauchleitungen erfüllen diese Anforderungen nicht.
6
Bild: Durchlasswerte für Leitungsschutzschalter der Fa. ABB
schrieben wird. Man wird die Leitung also
nach Überlast dimensionieren. So müsste
man z. B. für einen Leitungsschutzschalter
von 16 A nach Tabelle H.1 von DIN EN
61439-1 (VDE 0660-600-1):2012-06 einen
Querschnitt von 4 mm2 Cu vorsehen. Bei Leitungsschutzschaltern als Überstromschutzeinrichtung muss allerdings beachtet werden, dass Leitungsschutzschalter nur ein
begrenztes Kurzschluss-Ausschaltvermögen
aufweisen, z. B. 6 kA oder 10 kA. Damit könnte es ggf. bei dem von Ihnen in Betracht gezogenen Kurzschlussstrom von 15 kA Probleme geben, sofern dieser an der Einbaustelle
des Leitungsschutzschalters tatsächlich aufträte. Für den Extremfall von 15 kA müsste
dann für den Leitungsschutzschalter ein
Back-up-Schutz vorgesehen werden. Der
max. zulässige Back-up-Schutz ist produktabhängig und muss daher beim Hersteller
erfragt werden. Zum Beispiel benötigt ein
Leitungsschutzschalter von 16 A (B und C),
der Fa. ABB, einen Back-up-Schutz mit Si-
cherungen von max. 100 A oder mit einem
Hauptleitungsschutzschalter von max. 100 A.
Verhalten von Schmelzsicherungen
Sicherungen können mindestens einen Kurzschluss von 50 kA abschalten. Hersteller geben hier meist höhere Werte vor, insbesondere bei NH-Sicherungen.
Sofern die Überstromschutzeinrichtung in
der Zuleitung, zum in der Anfrage beschriebenen Schaltschrank, diesen Wert von 100 A
übersteigt, ist es sinnvoll, für diesen
Stromkreis Schmelzsicherungen als Überstromschutzeinrichtung vorzusehen. Andernfalls müsste vor dem Leitungsschutzschalter
noch ein Back-up-Schutz von max. 100 A
zwischengeschaltet werden.
Fakt ist, dass der in der Anfrage erwähnte
Referent nichts Falsches erzählt hat. Man
kann bzw. muss den notwendigen Mindestquerschnitt, bezogen auf den Schutz bei
Kurzschluss, auch mit der in der Anfrage angegebenen Formel berechnen.
31
ELEKTROINSTALLATION
Kurzschlussfestigkeit berechnen
Diese Formel ist so auch im Abschnitt
434.5.2 von DIN VDE 0100-430 (VDE 0100430):2010-10 angeführt:
 S
t = k ⋅ 
 l
2
Dabei ist:
• t – die Kurzschlussdauer in s
• S – der Leiterquerschnitt in mm2
• I – der wirksame Kurzschlussstrom in A,
angegeben als Effektivwert
• k – ein Faktor unter Berücksichtigung von
Widerstand, Temperaturkoeffizient und Wärmekapazität des Leitermaterials und den
entsprechenden Anfangs- und Endtemperaturen. Bei PVC-isolierten Cu-Leiter 115;
bei gummiisolierten Cu-Leitern 141 (nicht
143, wie in der Anfrage aufgeführt).
Allerdings haben Sie bei Ihrer Berechnung
die für die zulässige Anwendung der Formel
maximal zulässigen 5 s als Abschaltzeit eingesetzt.
Leitungsschutzschalter lösen aber bei
Kurzschluss (sofern der von der Charakteristik abhängige Kurzschlussstrom 5 · oder
10 · In mindestens zum Fließen kommt) in
Zeiten unter 100 ms aus. Auch Sicherungen würden bei einem Kurzschlussstrom
von 15 kA wesentlich schneller als in 5 s
auslösen.
Kurzschlussstrom auf der Ausgangsseite
Die Abschaltzeiten der Sicherungen können
nur aus den Sicherungskennlinien der Hersteller ermittelt werden. Sie haben vermutlich
den Kurzschlussstrom eingesetzt, der am
Eingang der Kurzschlussschutzeinrichtung
zu erwarten ist. In die Formel ist aber der
Kurzschlussstrom einzusetzen, der noch auf
der Ausgangsseite auftreten kann.
Überstromschutzeinrichtungen verfügen
über eine unterschiedlich wirksame Strombegrenzung, die bei Sicherungen sehr hoch
ist. Bei Leitungsschutzschaltern – auch wenn
sie der Strombegrenzungsklasse 3 entsprechen – ist die Durchlassenergie I 2t jedoch
wesentlich größer. Es ist also nur der Kurzschlussstrom zu berücksichtigen, der auf der
Ausgangsseite der Schutzeinrichtung max.
auftreten kann. Nur dieser Kurzschlussstrom
wird die erd- und kurzschlusssicher verlegte
Leitung bei Kurzschluss beanspruchen –
z. B. direkt an den Abgangsklemmen des Leitungsschutzschalters –, weil ja auf der erdund kurzschlusssicher verlegten Leitung (bzw. auf den Leitern) kein Kurzschluss
auftreten darf.
32
Kurzschlussstrom an der Einbaustelle
Mit der aufgeführten Formel / Bedingung wird
nur der Nachweis der thermischen Kurzschlussfestigkeit erbracht. Für Sicherungen
und Leitungsschutzschalter geben die Hersteller die jeweilige Durchlassenergie an. Außerdem gibt es für Leitungsschutzschalter
Grenzwerte im normativen Anhang ZA in den
Tabellen ZA.1 und ZA.2, die von den Herstellern heutzutage immer unterschritten werden. Beispielhaft möchte ich dazu eine Grafik
der Fa. ABB darstellen (Bild), aus welchem
die max. Durchlassenergie für Leitungsschutzschalter Charakteristik B und C – in
Abhängigkeit vom zu erwartenden Kurzschlussstrom an der Einbaustelle – ermittelt
werden kann. Für Sicherungen können die
Grenzwerte aus der Tabelle 7 von DIN EN
60269-1 (VDE 0636-1):2010-03 entnommen
werden.
Um den geforderten Nachweis der Kurzschlussfestigkeit zu vereinfachen, sollte die
oben angeführte Formel umgestellt werden,
um dann mit den von den Herstellern vorgegebenen I 2t -Werten einfacher rechnen zu
können: I 2 · t ≤ k 2 · S 2
Die k 2 · S 2-Werte für die Leitungen lassen
sich sehr einfach ermitteln. Den Wert für k
kann man aus der Tabelle 43A von DIN VDE
0100-430 (VDE 0100-430):2010-10 entnehmen. Der Querschnitt S ist die planerische
Festlegung /Wunschvorstellung. Mit diesen
Vorgaben kann nun der Nachweis erbracht
werden.
Beispiel 1
Berechnung mit dem, nach Tabelle H.1 von
DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1):201206, notwendigen Querschnitt von 4 mm2 Cu,
bezogen auf eine zulässige Belastbarkeit für
Dreierbündel, bei einer Luft-Umgebungstemperatur von 55 °C um den Leiter:
In die Bedingung: I 2 · t ≤ k 2 · S 2 werden die
Werte für I 2t eingesetzt, entnommen dem
Bild der Fa. ABB: I 2t = 22 000 A2s
• k aus Tabelle 43A von DIN VDE 0100-430
(VDE 0100-430):2010-10 für gummiisolierte Leiter mit einer zulässigen Betriebstemperatur von 60 °C:
• k = 141 A s / mm2
→ k2 = 19 881 A2 s / mm4
Ermittelter Querschnitt aus Tabelle H.1 von
DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1):2012-06
S = 4 mm2 → S 2 = 16 mm4
Lösung: 22 000 muss kleiner oder gleich sein
als 19 881 · 16 → 22 000 ≤ 318 096, d. h.
die Kurzschlussfestigkeit ist somit erfüllt.
Vermutlich wird D. S. aber nicht 4 mm2 für
diese Verbindung verwenden, z. B. weil auf
Grund einer Kühlung im Schaltschrank die
Luft-Umgebungstemperatur niedriger ist. Somit kann z. B. ein Querschnitt von 2,5 mm2
ausreichend sein.
Beispiel 2
Hier dann auch noch mal zum Querschnitt
von 2,5 mm2 der Nachweis:
22 000 ≤ 19 881 · 2,52 → 22 000 ≤ 124 256;
auch für diesen Querschnitt ist die Bedingung erfüllt.
Beispiel 3
Oder einfacher den minimalen Querschnitt
ermitteln, der noch unter Beachtung der
Kurzschlussfestigkeit angewendet werden
dürfte. Dazu die Formel / Bedingung nach S
umstellen:
S=
I 2 ⋅t
k2
⇒ S=
22000
= 1,05mm2
141⋅141
Wenn man also einadrige Gummischlauchleitungen, mit einem Querschnitt von
2,5 mm2, für die erd- und kurzschlusssichere
Verlegung verwendet, ist man auf der sicheren Seite.
Um die Sache abzurunden, hier noch die
max. zulässige Durchlassenergie I 2t – normativ Schmelz-I 2t-Werte genannt – einer DiazedSicherung gG 16A aus Tabelle 7 von DIN EN
60269-1 (VDE 0636-1):2010-03: Die Durchlassenergie einer Diazed-Sicherung gG von
16 A beträgt beim max. Kurzschlussausschaltvermögen max. 1 000 A2s, wobei die
tatsächlichen Herstellerwerte weit darunter
liegen können.
Fazit
Normalerweise müsste es ausreichend sein,
die kurz- und erdschlusssicher verlegten Leiter im Querschnitt so zu bemessen, wie die
Abgangsleitungen hinter der betreffenden
Überstrom-Schutzeinrichtung.
Sie werden also nicht den von Ihnen ermittelten großen Querschnitt benötigen, sondern 2,5 mm2 können ausreichend sein.
Aber den ggf. notwendigen Back-up-Schutz
für den Leitungsschutzschalter – so Sie Leitungsschutzschalter verwenden – sollten Sie
nicht vergessen.
AUTOR
Werner Hörmann
Autor der Rubrik Praxisprobleme,
Wendelstein
de 4.2014
www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de
EcoProfi.Team
Die EcoProfi-Modelle für Gewerbetreibende: jetzt besonders günstig!
Sichern Sie sich alle Vorteile ab sofort bei Ihrem Volkswagen Nutzfahrzeuge Partner.
Jetzt sparen: monatliche Leasingrate schon ab 133,– €2
Extrem wirtschaftlich: ohne Sonderzahlung für Gewerbetreibende
Absolut ehrlich: ohne versteckte Kosten
Rundum zuverlässig: Wartung & Verschleiß-Aktion3 – monatlich schon ab 19,– €4
In vielen Varianten verfügbar
Weitere Vorteile bei Ihrem teilnehmenden Händler
Gleich Händler finden
und Angebot anfragen.
1 Maximaler
Nettopreisvorteil gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers für einen vergleichbaren Crafter 35 Kasten-
wagen mit Hochdach und Überhang, 2,0-l-TDI-Motor mit 80 kW und langem Radstand ausgestattet mit BlueMotion Technology Paket und
den Bestandteilen der Crafter EcoProfi Pakete EcoPaket, Fahrerhauspaket, Laderaumpaket, Technikpaket und Vorbereitung für den digitalen
Tachografen. Gültig bis zum 05.04.2014. Bei allen teilnehmenden Partnern. 2 Dieses Angebot für gewerbliche Einzelabnehmer gilt für den Caddy
Kastenwagen EcoProfi, 1,2-l-TSI-Motor mit 63 kW. Gültig bis zum 05.04.2014 und für eine Laufzeit von 48 Monaten und 15.000 km Laufleistung pro Jahr, zzgl. Überführungskosten und MwSt., ohne Sonderzahlung. Ein Angebot der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße 57,
38112 Braunschweig in Zusammenarbeit mit Volkswagen Nutzfahrzeuge. Bonität vorausgesetzt. 3 Ein Angebot der Volkswagen Leasing GmbH,
Braunschweig, nur in Verbindung mit einem Geschäftsfahrzeug-Leasingvertrag der Volkswagen Leasing GmbH. Bonität vorausgesetzt. 4 Gültig
für den Crafter 35 Kastenwagen EcoProfi mit Überhang, Hochdach und 2,0-l-TDI-Motor mit 80 kW für eine Laufzeit von 48 Monaten und
bei einer Laufleistung von 15.000 km pro Jahr. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.
ELEKTROINSTALLATION
USV dezentral absichern
BESONDERE ANFORDERUNGEN IN FERTIGUNGSANLAGEN USV-Systeme erhöhen die Verfüg-
barkeit von Produktionsanlagen und schützen empfindliche Steuerungstechnik vor Schäden durch
Stromausfall und Überspannung. Zur Absicherung der verschiedenen elektrischen Bereiche werden
dabei meist dezentrale USV-Anlagen eingesetzt. Als Alternative hierzu gibt es aber auch eine zentralisierte USV-Lösung mit 48-V-Gleichstrom-Zwischenkreis. Sie reduziert die Anzahl der eingesetzten
Batteriemodule und senkt so gleichzeitig den Aufwand für Wartung und Instandhaltung.
AUF EINEN BLICK
SENSIBLE MASCHINEN In komplexen Produktionsumgebungen darf
es keinesfalls zu Ausfällen bei der Energieversorgung kommen
VERSCHIEDENE VERSORGUNGSSPANNUNGEN Nicht immer muss
man hier für jede Spannungsebene eine separate USV einsetzen
D
ie sinkende Qualität der Stromnetze in
Mitteleuropa stellt vor allem für Fertigungsbetriebe ein ernst zu nehmendes Problem dar. Angesichts verstärkter Netzschwankungen und zunehmender Blackout-Gefahr
drohen in den vielerorts hoch automatisierten
Produktionsstraßen unvorhergesehene Maschinen- und Anlagenstopps sowie fatale Aus-
Quelle: Eaton Electric GmbH
Bild 1: Fertigungssystem mit
verschiedenen elektrischen Bereichen
und separater USV-Absicherung
34
fälle der PC-basierten Steuerungs- und Regelungstechnik. Verhindern lässt sich dies durch
den Einsatz von Systemen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV). USVAnlagen kompensieren Stromausfälle und
kritische Netzschwankungen durch einen
Batteriepuffer und gewährleisten dadurch eine stabile Versorgung der angeschlossenen
Geräte und Maschinen. Kurzfristige Schwankungen und Unterbrechungen lassen sich so
problemlos überbrücken. Bei längerfristigen
Störungen bleibt genug Zeit, um Maschinen in
Sicherheitspositionen zu bringen und RegelPCs sowie Steuerungen ohne Datenverlust
herunterzufahren.
Anforderungen unterschiedlicher elektrischer Bereiche
Die größte Herausforderung bei der Absicherung von Fertigungsanlagen stellen die verschiedenen elektrischen Bereiche einer Produktionsumgebung dar. In jedem dieser Bereiche bestehen spezifische Anforderungen
im Hinblick auf die vorliegende Netzkonfiguration, den USV-gestützten Überbrückungszeitraum und die Batterien. Industrie-PCs
und Schrittmotoren kommen meist mit der
herkömmlichen Netzspannung von 230 V
Wechselstrom aus, wogegen Sicherheitssysteme und größere Produktionsanlagen eine
Drehstromversorgung von 3 x 400 V benötigen. Die Steuerungs- und Regelungstechnik
sowie Sensoren, Motorsteuerungen und Ventile werden wiederum mit einer Gleichspannung (DC) von 24 V oder 48 V betrieben. Um
dieser Differenzierung gerecht zu werden,
kommen meist separate USV-Geräte zum
Einsatz (Bild 1), bei Baugruppen mit Gleichstromleistung etwa spezielle HutschienenUSVs mit 24 bzw. 48 V. Da beispielsweise eine
maschinelle Anlage meist über mehrere Steuer- und Regeleinheiten verfügt, summiert sich
der Umfang jedoch schnell auf drei bis vier
USV-Geräte pro Anlage. Gleiches gilt auf den
anderen elektrischen Ebenen eines Produktionssystems. Das führt zu überhöhten USVBetriebskosten, denn bei einer Vielzahl klei-
LINKS
www.eaton.de/powerquality
de 4.2014
ELEKTROINSTALLATION
Zentrale USV für
mehrere Bereiche nutzen
Ein- oder Dreiphasen-Eingangsabsicherung
intern oder extern
möglich
AC Versorgung
Gleichrichter mit
Weitbereichseingang
90 V ... 300 V, deshalb
weitestgehend Netzunabhängig
48-V-Zwischenkreisbatterie,
Kapazität und Ausführung:
kundenspezifisch 2 000 VA
Wechselrichter
Gleichrichter
Wechselrichter
Gesicherte
Wechselspannung
Den Ausweg aus dieser Kostenfalle weist eine zentralisierte Variante von Eaton, Achern.
Hier deckt ein einziges USV-System mehrere
elektrische Bereiche ab (Bild 2). Der eingehende Netzstrom wird dabei via Gleichrichter
in eine potentialgetrennte und sichere 24-Voder 48-V-Gleichspannung verwandelt. Diese
dient sowohl zur Versorgung der Gleichstromverbraucher als auch zur Ladung einer zentralen Batterie. In einen weiteren Ausgang
dieses 48-V-Zwischenkreises ist ein Wechsel-
LVD
Gesicherte
DC-Spannung
Batterie
Schnittstellen
SC200 Systemcontroller
Quelle: Eaton Electric GmbH
ner und dezentraler USVs steigt der Aufwand
für Anschaffung, Wartung und Austausch der
Batterien.
Bild 2: Zentrale Online-USV mit integriertem 48-V-Zwischenkreis und zusätzlichem
Wechselrichter zur Versorgung von 230-V-Verbrauchern
AUTOR
Herbert Lorenz
Manager DC-Business & Engineering,
Bereich Power Quality, Eaton Electric GmbH,
Achern
richter integriert, der parallel dazu die Versorgung von Verbrauchern mit 230 V Wechselspannung (AC) ermöglicht. Der entscheidende Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass
statt mehrerer kleinerer Batterien nur noch
eine zentrale Batterie angeschafft, gewartet
und nach Ablauf ihrer Betriebsdauer ausgetauscht werden muss.
FACHBUCH
Achtung Brandgefahr!
Das Standardwerk für Planer, Errichter und Betreiber von
Brandmeldeanlagen. Für den Praktiker: strukturiert,
verständlich, mit zahlreichen Grafiken und Praxisbeispielen.
Schwerpunkte
➔
➔
➔
➔
➔
Gero Gerber
Brandmeldeanlagen
Planen, Errichten, Betreiben
3. neu bearb. und erw. Auflage 2013.
Ca. 320 Seiten. Softcover.
Ca. € 39,80. ISBN 978-3-8101-0343-7
Erscheint im März 2013
Gebäudetechnik in der Branderkennung,
Brandmeldekonzept,
Sprachalarmierung,
Falschalarmvermeidung,
Branderkennung.
Hüthig & Pflaum Verlag
Im Weiher 10
D-69121 Heidelberg
Tel.: +49 (0) 6221 489-555
Fax:
+49 (0) 6221 489-410
E-Mail:
buchservice@huethig.de
http://shop.elektro.net
www.elektro.net
www.elektro.net
Hier
Ihr Fachbuch
direkt online
bestellen!
ELEKTROINSTALLATION
FACHBUCH
Bevor Sie dicht machen
Dieses Buch bereitet Sie
organisatorisch und juristisch
auf eine Betriebsübergabe
und eine Betriebsübernahme vor. Checklisten aus der
Praxis helfen Ihnen die Übergabe / Übernahme gründlich
vorzubereiten.
Ulrich C. Heckner
Betriebsübergabe leicht
gemacht
2012. 232 Seiten.
Softcover. € 39,80
ISBN 978-3-81010319-2
Schwerpunkte
➔ Vorbereitung auf die Übergabe
➔ Suche nach dem richtigen
Nachfolger
➔ Formen der Übergabe
➔ Strategie für Bankgespräche und
Finanzierung des Vorhabens
Ihre Bestellmöglichkeiten
Fax:
+49 (0) 6221 489-410
E-Mail:
buchservice@huethig.de
www.elektro.net/shop
Hier Ihr Fachbuch
direkt online
bestellen!
WAN 24572
Bestellcoupon
__ Ex. Heckner. Betriebsübergabe
leicht gemacht. € 39,80
(inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten).
ISBN 978-3-8101-0319-2
" Ich möchte den kostenlosen
de-Newsletter erhalten.
(Bitte E-Mail-Adresse
in das @-Feld eintragen)
Firma
Name, Vorname
Straße, Postfach
PLZ, Ort
Telefon
E-Mail
Datum, Unterschrift
Hüthig & Pflaum Verlag
Im Weiher 10
D-69121 Heidelberg
Tel.: +49 (0) 6221 489-555
36
Datenschutzhinweis:
Ihre Angaben werden von uns für die Vertragsabwicklung und interne Marktforschung genutzt und
um Sie über unsere Fachbücher und Fachzeitschriften zu informieren. Wenn Sie dies nicht mehr wünschen, können Sie dem jederzeit mit Wirkung in die Zukunft in Textform an nebenstehende Adresse oder
kontakt@elektro.net widersprechen.
de 4.2014
www.elektro.net
ENERGIE + EFFIZIENZ • PANORAMA
Wallboxen für Elektrofahrzeuge
Nach den Erfahrungen mit dem Einsatz von vielen hundert Ladesystemen und dem damit verbundenen Feedback der Nutzer hat Mennekes seine Wallboxen für Elektrofahrzeuge erneuert. Die neuen
Wallboxen sind mit oder ohne integrierte Schutzeinrichtungen erhältlich. Fehlerstrom- und Leitungsschutzschalter lassen sich einfach per
Tastendruck wiedereinschalten. Auch der FI-Test kann per Tastendruck von außen erfolgen. Der multifunktionale Taster bietet gleich
mehrere Vorteile. Als Stopp-Taster beendet er bei Betätigung den Ladevorgang und hebt die Verriegelung auf, so dass Fahrzeug und Wallbox voneinander getrennt werden können.
Ein optional integrierbarer Zähler ermöglicht es, den Energieverbrauch beim Laden des Elektrofahrzeuges direkt abzulesen oder auch
digital auszulesen. Vier farblich unterschiedliche LEDs zeigen den jeweiligen Betriebszustand der Wallbox an (betriebsbereit, Ladung läuft,
Wartezeit oder Störung). Die einfachste Form der Zugangsberechtigung ist mit dem Schlüsselschalter gegeben. Drei unterschiedliche
Schlüsselstellungen ermöglichen dem Nutzer:
• in Position 0 die dauerhafte
Abschaltung der Wallbox
• in Position 1 die dauerhafte Freischaltung (Deaktivierung der Zugangsberechtigung)
• in Position 2 eine einmalige Zugangsberechtigung.
Für Einsatzbereiche, bei denen die Parkfläche nicht eindeutig einer Person zugeordnet ist, wie
etwa in Hotelgaragen oder Mehrfamilienhäusern, ist es sinnvoll, den
Zugang zum System z.B. mittels Ladekarte einzuschränken. Bisher
erfordern derartige Lösungen übergeordnete Softwaresysteme zum
Management der Zugangsberechtigungen. Der Controller in der Wallbox bietet nun die Möglichkeit, in einer sogenannten Whitelist bis zu
100 Nutzer zu listen. So erhält man ein autarkes System, das unabhängig betrieben werden kann.
www.mennekes.de
Energiespar-Starterset
Mit dem Energiespar-Starterset bietet Antaris eine Möglichkeit, LED-Retrofit-Röhren mit verschiedenen
Lichtfarben direkt am Einsatzort zu testen und zu vergleichen. Damit ist eine Entscheidungsgrundlage
für den Umstieg auf stromsparendes LED-Licht gegeben. Das Energiespar-Starterset enthält drei
150 cm/22 - 24 W LED-Retrofit-Röhren matt mit T8-Sockel, jeweils eine Röhre in den Lichtfarben Neutralweiß (4 000 K), Neutralweiß/Kaltweiß (5 000 K) und Kaltweiß (6 000 K). Wahlweise ist das Starterset
auch inklusive Luxmeter zur exakten Bestimmung der Beleuchtungsstärke erhältlich. Mit ihrer Leistungsaufnahme von 22 - 24 W entsprechen die LED-Röhren herkömmlichen Leuchtstoffröhren mit einer Leistung von 58 W. Als Faustregel bei
der Wahl der Lichtfarbe gilt dabei: Kaltweiß eignet sich für große Lager- und Werkshallen, Neutralweiß bietet helles und angenehmes Licht für
Büroräume. Mit dem Energiespar-Starterset kann man sich direkt am künftigen Einsatzort von der Lichtleistung und Lichtqualität der LED-Röhren überzeugen, die unterschiedlichen Lichtfarben miteinander vergleichen und die passende auswählen.
www.antaris.de
Batteriespeichersystem
Mit dem Vitovolt Batteriespeichersystem können Nutzen und Wirtschaftlichkeit der eigenen
Photovoltaikanlage erhöht werden. Der kompakte Akkublock ist in zwei Ausführungen mit einer entnehmbaren Kapazität von entweder 3,7 kWh oder 7,4 kWh lieferbar. Die Blei-Akkumulatoren sind für 2 700 Ladezyklen ausgelegt, was in der Regel einer Nutzungsdauer von zehn
Jahren entspricht. Der Home Manager regelt das Batteriespeichersystem und sorgt für die Effektivität des Gesamtsystems. Er ermittelt anhand des Lastprofils den Strombedarf im Haushalt und prognostiziert mit Hilfe aktueller Wetterdaten den PV-Ertrag. Aus den Ergebnissen leitet er Empfehlungen ab, wie der Eigenverbrauch
des selbst erzeugten Stroms gesteigert werden
kann. Welche Geräte im Haus mit Solarstrom betrieben werden sollen, können die Bewohner frei
wählen. Mobile Funksteckdosen ermöglichen
den Anschluss unterschiedlicher Stromverbraucher, wie zum Beispiel Kühlschrank, Tiefkühltruhe oder Waschmaschine. Bei einem Ausfall der
öffentlichen Stromversorgung bietet das Vitovolt
Batteriespeichersystem einen zusätzlichen Nutzen. Nach 50 ms liefert es automatisch Strom für
den Eigenbedarf.
www.viessmann.de
www.elektro.net
Zwischenspeichern
von Solarstrom
Der Hybridwechselrichter von Fronius ermöglicht es mit einer maximalen Ausgangsleistung von 5 kVA, die
ungenutzte Energie
einer PhotovoltaikAnlage in einer Batterie zwischen zu speichern.
Dies maximiert den Eigenverbrauch und ist
ein weiterer Schritt in Richtung Unabhängigkeit bei der Energieversorgung. Das Gerät ist
gekennzeichnet durch einen modularen
Aufbau von Wechselrichter und Batterie sowie durch die individuell anpassbare Speichergröße. Das Gerät kommt im Laufe des
Jahres 2014 auf den Markt.
www.fronius.de
37
ENERGIE + EFFIZIENZ
Normgerechte Prüfung
von E-Ladestationen
EINSATZ GEEIGNETER MESSTECHNIK Die Elektromobilität ist ein interessantes Tätigkeitsfeld
für das Elektrohandwerk. Da nur Elektrofachkräfte diese Infrastruktur vollständig errichten
können, spielen auch die normgerechten Überprüfungen der Betriebszustände nach IEC 61851
und der elektrischen Sicherheit eine wichtige Rolle. Die praktische Umsetzung wird beschrieben.
Anforderungen an den Aufstellungsort einer Ladestationen
AUF EINEN BLICK
DIE ANWENDUNG ELEKTROTECHNISCHER NORMEN auf die Elektromobilität erfordert zwar ein gewissen »Umdenken« bei der Elektrofachkraft, basiert aber auf bekannten Standards
FÜR DIE NORMGERECHTE PRÜFUNG der Ladeinfrastruktur können
Ladezustände simuliert und mit geeigneten Messgeräten überprüft
und dokumentiert werden
D
ie Elektromobilität, eine globale Herausforderung und Potential zur Entwicklung
neuer Antriebstechniken, Auflade-, Speichersowie Leichtbautechnologien.
Neben Globalisierung, Urbanisierung und
Vernetzung spielt auch die Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle. Bedingt durch die Entstehung neuer Wertschöpfungsketten, z. B.
Energiewirtschaft oder Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologien, ist auch der Wirtschaftsfaktor durch innovative und weltweit gefragte Produkte sowie
Dienstleistungen von Interesse. Eine große
Chance für die Industrie in Deutschland und
somit der Schlüssel zu einer nachhaltigen klima- und umweltverträglichen Mobilität.
Des Weiteren werden mittelfristig Elektrofahrzeuge als mobile Speicher einen Beitrag
INFOS
Fachbeiträge zum Thema
Unterwegs für die Energiewende (1)
»de« 13 – 14.2013 ¬ S. 38
Unterwegs für die Energiewende (2)
»de« 15 – 16.2013 ¬ S. 42
Unterwegs für die Energiewende (3)
»de« 17.2013 ¬ S. 46
38
zur Netzstabilität leisten. Denn zukünftig werden Elektroautos Strom aus erneuerbaren
Energien bidirektional speichern und ebenso
bei Bedarf ins Netz rückspeisen können.
Auf der Grundlage des 2010 beschlossenen Energiekonzeptes hat die Bundesregierung im Sommer 2011 mit einem umfangreichen Gesetzespaket die dafür notwendige
Basis geschaffen unter Berücksichtigung,
dass gleichzeitig Energie zuverlässig und bezahlbar bleiben muss.
Eine Ladestation muss abhängig vom Aufstellort und den möglichen Ladebetriebsarten
unterschiedliche Kombinationen von Funktionen und Anforderungen unterstützen.
• 1. Energiefluss, d. h. Bereitstellung, Lastmanagement (Smart Grid) sowie Rückspeisung.
• 2. Steuerung / Sicherheit, d. h. Kommunikation des Pilotsignals, Steckerverriegelung sowie die Punkte Trennen, Schalten
und Schützen.
• 3. Kommunikation, d. h. Zugangsberechtigung, Abrechnung (»Metering«), Nutzungs-Interface, Rückspeisung und Lastmanagement (Smart Grid).
Ladestation für das
Elektrofahrzeug
Eine Ladestation ist ein zum Laden von
Elektrofahrzeugen vorgesehenes Betriebsmittel gemäß IEC 61851, das als wesentliche Elemente die Steckvorrichtung, einen
Leitungsschutz, eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD), einen Leistungsschalter
sowie eine Sicherheitskommunikationseinrichtung (PWM) enthält (Bild 1).
Abhängig vom jeweiligen Einsatzort können jedoch auch noch weitere Funktionseinheiten wie Netzanschluss und Zählung hinzukommen [1].
Bild 1: Ladestation der Fa. Mennekes mit
Prüfadapter und das Messgerät Profitest MXTRA
de 4.2014
Bild 2: Beispiel für eine öffentliche Ladesäule
• 4. Barrierefreiheit durch Beachtung der
entsprechenden Normen.
• 5. Mehrwertdienste je nach Handlungsbedarf der Rahmenbedingungen.
Bauliche Sicherheit /
Lade-Örtlichkeiten
Die bauliche Sicherheit beschränkt sich auf
die Anforderungen an die Gehäuse von Ladestationen hinsichtlich des Aufstellortes, der
Kennzeichnung, des Hinweisschildes, sowie
der Parkordnung und Vandalismus u. a. optimale Anordnung / Platzierung der Ladesäule
in Bezug auf die Parkfläche.
Bild 3: Lade-Stecker Typ 2
Ladeörtlichkeiten unterscheiden sich in den
Bereichen privat (z. B. Garage), halbprivat
(z. B. Betriebshof), öffentlich oder halböffentlich (z. B. Supermarktparkplatz), Ladestation
kombiniert mit Parken, Standort draußen,
überdacht oder Innenraum, Laden »bei
Freunden und Verwandten« an einphasiger
Haushaltssteckdose oder dem Schnellladen
für unterwegs. Gemessen an der baulichen
Sicherheit und den sich daraus ergebenden
ELEKTRISCHE SICHERHEIT
Normen aus dem Bereich der Elektroinstallation zum Schutz gegen elektrischen Schlag
• DIN EN 61140 (VDE 0140-1):2007-03,
Schutz gegen elektrischen Schlag –
Gemeinsame Anforderungen für Anlagen
und Betriebsmittel
• DIN IEC/TS 60479-1 (VDE 0140-4791):2007-05, Wirkungen des elektrischen
Stromes auf Menschen und Nutztiere –
Teil 1: Allgemeine Aspekte
• DIN VDE 0100-540 (VDE 0100-540):
2007-06, Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 5-54: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel –
Erdungsanlagen, Schutzleiter und Schutzpotentialausgleichsleiter
• DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410):
2007-06, Errichten von Niederspannungs-
www.elektro.net
anlagen – Teil 4-41: Schutzmaßnahmen –
Schutz gegen elektrischen Schlag
• DIN VDE 0100-530 (VDE 0100-530) Errichten von Niederspannungsanlagen –
Teil 530: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Schalt- und
Steuergerät
• DIN VDE 0100-722 (VDE 0100-722) Errichten von Niederspannungsanlagen –
Teil 7-722: Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer
Art – Stromversorgung von Elektrofahrzeugen
• DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600) Errichten von Niederspannungsanlagen –
Teil 6: Prüfungen
bis
IP65 GL
RoHS
NF F 16-101 DIN 5510-2 compliant
Made in
Germany
ENERGIE + EFFIZIENZ
Ladeörtlichkeiten stehen in Abhängigkeit der
örtlichen Infrastruktur unterschiedliche Ladefunktionen zur Verfügung. Diese können
sein AC-Laden mit Strömen bis zu 16 A
(»Normalladung«), Schnellladen AC / DC, kabelgebunden oder induktiv, mit oder ohne
Kommunikationspfad zur separaten Abrechnung, mit oder ohne Kommunikationspfad
zur Verhandlung des Stromtarifs, mit oder
ohne Lastmanagement/Netzdienstleistungen
(lokal, Smart Grid) sowie die Möglichkeit der
Netzrückspeisung (Bild 2).
Bild 4: Auswahl Funktion E-Mobility im
Profitest MXTRA
Bild 5: Simulation Betriebszustand
Status A
Bild 6: Simulation Betriebszustand Status B
Bild 7: Simulation Betriebszustand Status C
Bild 8: Simulation Betriebszustand Status D
Bild 9: Simulation Betriebszustand Status E
MESSGERÄT
Eigenschaften des Profitest MTECH / MXTRA:
• Großer Spannungs- und Frequenzbereich
• Niederohmmessung mit automatischer
Umpolung der Messspannung
• Messung des Isolationswiderstandes
mit Nennspannung, mit variabler oder
ansteigender Prüfspannung
• Hochgenaue ZS-Messung mit 0,001 Ohm
Auflösung ohne FI/RCD-Auslösung
• FI-Prüfung mit kontinuierlich ansteigender und intelligenter Rampe
(RCD-Schutzschaltern)
• RCD-Prüfung TYP A, AC, B, B+, F, G/R,
SRCDs, PRCDs, Prüfung von IMD und
RCM
40
• Erdungswiderstandsmessung, verschiedene Messverfahren
• Erstellung von Prüfsequenzen über Software ETC (Profitest MXTRA)
• Intelligente Datenübertragung – Bidirektionale Datenaustausch – Bluetooth
(Profitest MXTRA)
• AMK – Automatische Messkabelkompensation durch Vierleitermessmethode
• Messkategorie CAT IV
• DAkkS-Kalibrierzertifikat
Ladebetriebsarten
nach IEC 61851-1
Nach IEC 61851-1 unterscheidet man vier Ladebetriebsarten. Die Ladebetriebsart 1-3 ist
das leitungsgebundene Laden mit »On-BoardLadegerät«, d.h. das Ladegerät befindet sich
im Fahrzeug und die Ladebetriebsart 4 für das
DC-Laden mit »Off-Board-Ladegerät«.
• Mode 1: AC-Laden an Standardsteckdose
mit bis zu 16A; 250V (AC) einphasig oder
480V (AC) dreiphasig; keine Sicherheitseinrichtungen im Ladekabel; RCD in der vorgelagerten Hausinstallation wird zwingend vorausgesetzt; ohne Rückspeisung/ohne Kommunikation,
• Mode 2: AC-Laden an Standardsteckdose
mit bis zu 32 A; 250 V (AC) einphasig oder
480 V (AC) dreiphasig; Ladekabel mit Sicherheitseinrichtungen über eine »In-cable
control box« bestehend aus RCD, Control
Pilot und Proximity; ohne Rückspeisung;
Kommunikation zwischen »In-cable control
box« und Elektrofahrzeug über Control Pilot möglich,
• Mode 3: AC-Laden an speziellen Ladestationen mit bis zu 63 A; 250 V (AC) einphasig oder 480 V (AC) dreiphasig; Ladekabel
mit Stecker nach IEC 62196-2; keine »Incable control box« im Ladekabel erforderlich, da die Sicherheitseinrichtungen fester
Bestandteil der Ladestation sind; Steckerverriegelung ermöglicht unbeaufsichtigten
Betrieb auch im öffentlichen Umfeld; im
Gegensatz zu den Ladebetriebsarten 1
und 2 ist eine Rückspeisung grundsätzlich
möglich, da durchgehende bidirektionale
Kommunikation; Steuerung und Steckerverriegelung vorhanden,
• Mode 4: DC-Laden an speziellen Ladestationen; zumeist Schnellladestationen; Ladespannung und Ladestrom systemabhängig, daher Standardisierungsbedarf; Ladekabel mit Energie- und Steuerleitungen;
Komplexe Schutzfunktionen aufgrund DC
erforderlich z. B. Isolationsüberwachung.
de 4.2014
ENERGIEJAHRBUCH
+ EFFIZIENZ
Normung und Steckertypen
Stecker und Buchsen werden in der Normenreihe IEC 62196 festgelegt. Man unterscheidet im Wesentlichen für das AC-Laden
drei Steckertypen. Stecker Typ 1 wurde von
Japan für die Fahrzeugseite vorgeschlagen,
ist einphasig mit einem max. Strom von 32 A
und einer Spannung von max. 250 V (AC).
Der Stecker Typ 2 wurde von Deutschland für
die Fahrzeug- und Infrastrukturseite vorgeschlagen, ist ein- bis dreiphasig mit einem
max. Strom von 63 A (dreiphasig AC) und
70 A (DC und einphasig AC) sowie einer max.
Spannung von 480 V mit einer Erweiterung
zu einer Combo-Steckvorrichtung für DC-Ladung bis 200 A (Bild 3). Der Stecker Typ 3
wurde von Italien in mehreren Varianten vorgeschlagen, ist ein- bis dreiphasig mit einem
max. Strom von 16 oder 63 A AC) sowie einer
max. Spannung von 400 V. Für die DC Steckvorrichtung werden spezielle Stecker benötigt. In der IEC 62196-3 werden die dem
»Combined Charging System« zugeordneten
Steckvorrichtungen als Konfiguration C bezeichnet und umfassen neben den für AC
eingeführten Typ 1 und Typ 2 (IEC 62196-2)
die für eine höhere Stromtragfähigkeit bis
200 A entwickelten Steckvorrichtungen Combo 1 und Combo 2.
Ladevorgang –
Sichere Handhabung
Beim Ladevorgang kommt der Nutzer mit der
aufgefundenen Ladestationstechnik direkt in
Berührung. Deshalb ist es erforderlich, eine
einheitliche Schnittstelle zum Menschen zu
definieren. Wichtige Faktoren nehmen Einfluss wie u. a. der Vorkenntnisstand der Nutzer für eine eingehende Sprache, einheitliche
Begriffe, eine sinnvolle Gruppierung von Nutzerinterfaceelementen, die Wahrnehmbarkeit von Systemzuständen, die visuelle
und / oder audiophile Rückkopplung, die
Möglichkeit des Abbruchs von Vorgängen,
die Erwartungskonformität, die Körpermaße
und Körperkräfte der Nutzer berücksichtigende mechanische Elemente sowie die Berücksichtigung der Belange älterer Menschen auf Ausführungsmerkmale.
Anforderungen an die Sicherheit
Die elektrische Sicherheit von E-Ladestationen muss in öffentlichen und gewerblichen
Bereichen bei Normalbedingungen sowie unter verschiedenen klimatischen Bedingungen
unter besonderer Berücksichtigung der vor-
Jahrbücher 2014
Bild 10:
Das Profitest
MXTRA entpricht
der Messgerätenorm
VDE 0413 und ermöglicht normgerechte
Prüfungen der elektrischen Sicherheit
hersehbaren Fehlbedienung und des Missbrauchs bei Vandalismus erfüllt sein.
Für das Laden von Elektrofahrzeugen bedarf es jedoch laienbedienbarer Geräte, für
die besondere Maßnahmen zur Beherrschung
der spezifischen Gefahren zu ergreifen sind.
Arbeiten an der E-Ladestadion
Die Arbeiten müssen durch Elektrofachkräfte
unter Aufsicht einer verantwortlichen Elektrofachkraft ausgeführt werden (DIN VDE 100010). Für die Errichtung und Erweiterung gelten die allgemeinen Installationsnormen der
VDE 0100-Reihe. Wird die Ladestation zusammen mit der sonstigen elektrischen Anlage neu errichtet, muss sichergestellt werden,
dass die elektrische Anlage für den Betrieb
der Ladestation ausreichend dimensioniert
ist. Die Ladestation ist »Gerät« im Sinne der
Niederspannungsrichtlinie Teil der elektrischen Anlage. Der Einbau einer fest angeschlossenen Ladestation in eine bestehende
Infrastruktur stellt eine Erweiterung der elektrischen Anlage dar. Vor der Erweiterung einer bestehenden elektrischen Anlage (Bestandsanlage) muss deren Tauglichkeit dafür
Jörg Veit, Peer Schmidt (Hrsg.)
Gebäudetechnik
2013 (12. Jahrgang). 376 Seiten.
Taschenbuchformat. EUR 23,80 (D),
Abobezug EUR 19,80 (D).
ISBN 978-3-8101-0351-2
In diesem modernen Jahrbuch finden
Sie alles über energieefiiziente Gebäudetechnik, energieeinsparende
Gebäudeautomation und optimale
Anwendung erneuerbarer Energien.
■ Gesetze & Fördermaßnahmen
zu KWK-Anlagen
■ Speichersysteme für Eigenverbrauchsanlagen
■ Energieaudits nach DIN EN 16247-1
■ Bedienen & Visualisieren von
Bussystemen
MESSVERFAHREN
Das Prüfen von E-Ladestationen umfasst:
• Durchgängigkeit der Leiter (Niederohmmessung)
• Isolationswiderstand
• Erdungswiderstand
• Prüfungen von Fehlerstrom-Schutzschalter
(RCD)
• Fehlerschleifenimpedanz (Schleifenwiderstand), Netzinnenwiderstand
• Drehfeldrichtung
Hüthig & Pflaum Verlag
Im Weiher 10 | D-69121 Heidelberg
Tel.: +49 (0) 6221 489-555
Ihre Bestellmöglichkeiten
Fax:
+49 (0) 6221 489-410
E-Mail:
buchservice@huethig.de
www.elektro.net/shop
www.elektro.net
www.elektro.net
Hier
Ihr Fachbuch
direkt online
bestellen!
41
ENERGIE + EFFIZIENZ
geprüft werden. Da es bei der Installation einer Ladestation zu einer Änderung der Betriebsbedingungen kommt, ist regelmäßig
der Bestandsschutz aufgehoben. Wenn die
elektrische Anlage im Ergebnis der Überprüfung der Bestandsanlage nicht in der Lage
ist, die Ladestation aufzunehmen, müssen
die notwendigen sicherheitsrelevanten Anpassungen der elektrischen Anlage vorgenommen werden, um einen sicheren Betrieb
weiterhin zu gewährleisten.
Für das Laden von Elektrofahrzeugen bedarf es jedoch laienbedienbarer Geräte, für
die besondere Maßnahmen zur Beherrschung der spezifischen Gefahren zu ergreifen sind. Dabei sind folgende Aspekte zu
berücksichtigen:
• 1. Hohe Leistungsübertragung bei gleichermaßen hohen Stromstärken und Spannungen und damit hoher Energiedichte.
• 2. Häufige Frequentierung von Laien. Laien erkennen akute Gefahren schlechter.
Es besteht das Risiko von Manipulationen
oder Vandalismus an vorhandenen Anlagen, die ungeprüft zu schweren Schäden /
Verletzungen führen können.
• 3. Häufiger Nutzerwechsel, unterschiedliches Nutzerverhalten und intensive Nutzung (z. B. Dauerladebetrieb, häufiges Anschließen- und Trennen der Ladeleitung)
wirken sich ebenso auf den Verschleiß aus
wie zum Teil äußerst variable Umgebungsbedingungen (geschlossene Räume, Außennutzung, in Städten, auf dem Land,
Witterung, …).
• 4. Für die Betrachtung der elektrischen
Sicherheit sind sowohl die Netzspannung
als auch die Bordspannung zu berücksichtigen.
• 5. Beim Gleichstromladen ist die Möglichkeit der Lichtbogenbildung in geeigneten
Schutzkonzepten zu berücksichtigen.
• 6. Forderung an eine hohe Verfügbarkeit
und Zuverlässigkeit. Unterschiedliche Regelungen für das Betreiben von Anlagen in
privaten Bereichen, Anlagen im öffentlichen Raum und Anlagen in gewerblichen
Bereichen.
Überprüfung der Betriebszustände nach IEC 61851
Mit dem Messgerät Profitest MTECH/MXTRA
können alle sicherheitsrelevanten elektrischen
Prüfungen normgerecht nach DIN VDE 0100600 (IEC 60364-6) und DIN VDE 0105-100
durchgeführt und dokumentiert werden. Des
Weiteren ist die Möglichkeit gegeben, in Verbindung mit der Prüfbox der Firma Mennekes,
42
über einen internen Prüfablauf im Profitest die
Betriebszustände nach IEC 61851 abzubilden
und ebenfalls zu dokumentieren (Bild 4).
Simulation der Betriebszustände nach IEC 61851
Die Mennekes Prüfbox dient ausschließlich
zur Simulation der unterschiedlichen Betriebszustände eines fiktiv angeschlossenen
Elektrofahrzeuges an einer Ladeeinrichtung.
Am Profitest XTRA können die simulierten
Betriebszustände als Sichtprüfung gespeichert und in der ETC dokumentiert werden.
• Status A – Ladeleitung nur mit Ladepunkt
verbunden
· CP-Signal wird eingeschaltet
· Spannung zwischen PE und CP beträgt
12 V (Bild 5).
• Status B – Ladeleitung mit Ladepunkt und
Fahrzeug verbunden
· Ladeleitung wird am Ladepunkt und im
Fahrzeug verriegelt
· noch keine Ladebereitschaft am Fahrzeug
· Spannung zwischen PE und CP + 9 V /
– 12 V (Bild 6).
• Status C – Nicht gasendes Fahrzeug erkannt
· Ladebereitschaft vom Fahrzeug/Leistung
wird zugeschaltet,
· Spannung zwischen PE und CP +6 V/12 V (Bild 7).
• Status D – Gasendes Fahrzeug erkannt
· Ladebereitschaft vom Fahrzeug / Leistung wird zugeschaltet
· Spannung zwischen PE und CP + 3 V /
– 12 V (Bild 8).
• Status E –Leitung wird beschädigt
· Kurzschluss zwischen PE und CP,
· Ladeleitung wird am Ladepunkt entriegelt,
· Spannung zwischen PE und CP + 0 V
(Bild 9).
Prüfungen nach DIN VDE 0100–
600 und DIN VDE 0105 Teil 100
Die Prüfungen müssen durch eine Elektrofachkraft durchgeführt werden, die zur Durchführung von Prüfungen befähigt ist. Um Gefahren durch das Messen zu vermeiden und
um Messergebnisse mit hinreichender Genauigkeit zu erreichen ist die Auswahl normgerechter Messgeräte gefordert. Mess- und
Überwachungsgeräte müssen der Norm VDE
0413 entsprechen (Bild 10).
Jede Anlage muss geprüft werden, bevor
sie vom Benutzer in Betrieb genommen wird.
Die in DIN 0100-510 geforderten Informationen, sowie andere für die Erstprüfung notwendigen Informationen müssen den Prüfern zur Verfügung gestellt werden. Werden
Abweichungen von den Errichtungsbestimmungen festgestellt, ist die Prüfung nach
Mängelbeseitigung zu wiederholen. Alle Fehler oder fehlenden Teile, die erkannt wurden,
müssen korrigiert werden, bevor der Errichter
erklärt, dass die Anlage den Anforderungen
an die Reihe DIN VDE 0100 erfüllt.
Die Prüfung umfasst alle Maßnahmen, mit
denen die Übereinstimmung der elektrischen Anlage mit den Anforderungen von
DIN VDE 0100 überprüft wird. Prüfen umfasst Besichtigen, Messen und Erproben.
Das Prüfprotokoll
Nach Beendigung der Prüfung einer neuen
Anlage, von Erweiterungen oder von Änderungen muss ein Prüfbericht über die Erstprüfung erstellt werden. Der Prüfbericht
muss Details des Anlagenumfanges zusammen mit einer Aufzeichnung über das Besichtigen und des Erprobens und Messens
umfassen.
Die Mindestinhalte eines Prüfberichtes
enthalten allgemeine Angaben wie u. a. Name und Anschrift des Auftraggebers, Name
und Anschrift des Auftragnehmers, Bezeichnung der einzelnen Protokolle für die Messwerte, Bezeichnung des Objektes (Anlage,
Gebäude …) sowie die verwendeten Messund Prüfgeräte. Die Bewertung der Prüfung
beinhaltet die Prüfstelle, den Prüfer, das
Prüfdatum sowie die Unterschrift. Der Prüfbericht der Erstprüfung muss enthalten die
Aufzeichnungen über die Besichtigung, Aufzeichnungen über die geprüften Stromkreise
und die Prüfergebnisse. Die Aufzeichnungen
über die geprüften Stromkreise und die Prüfergebnisse müssen enthalten jeden Stromkreis einschließlich der zugehörigen Schutzeinrichtung sowie die Ergebnisse der geforderten Erprobungen und Messungen.
Literaturhinweis
[1] Gemeinsame Geschäftsstelle Elektromobilität der Bundesregierung (GGEMO)
AUTOR
Michael Roick
GMC-I Messtechnik GmbH, Nürnberg
de 4.2014
ENERGIE + EFFIZIENZ
FACHBUCH
Den Bus im Griff
7. Auflage
Willi Meyer
KNX/EIB
Engineering
Tool Software
ETS4 – Von der
Planung bis zur
Übergabe
Dieses Buch behandelt den Gesamtprozess der Programmierung und Inbetriebnahme von KNX/EIB-Projekten
auf der Grundlage der Engineering Tool
Software. Alle Neuerungen der ETS
4.1.6 sind eingearbeitet. Neu ist das
Kapitel über KNX-IP-Schnittstellen.
Das Praxisbuch
7. neu bearb.
Auflage 2013.
312 Seiten. Softcover. € 42,80 (D).
ISBN 978-3-81010355-0
Schwerpunkte
➔ Arbeiten mit den Hauptansichten,
➔ Anwendung der Zusatzansichten,
➔ Inbetriebnahme und Test,
➔ Zusatztools,
➔ konkrete Lösungsvorschläge für
Praxisprobleme.
Ihre Bestellmöglichkeiten
Fax:
+49 (0) 6221 489-410
E-Mail:
buchservice@huethig.de
www.elektro.net/shop
Hier Ihr Fachbuch
direkt online
bestellen!
WAN 24572
Bestellcoupon
__ Ex. Meyer. KNX/EIB Engineering
Tool Software. € 42,80
(inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten).
ISBN 3-8101-0355-0
" Ich möchte den kostenlosen
de-Newsletter erhalten.
(Bitte E-Mail-Adresse
in das @-Feld eintragen)
Firma
Name, Vorname
Straße, Postfach
PLZ, Ort
Telefon
E-Mail
Datum, Unterschrift
Hüthig & Pflaum Verlag
Im Weiher 10
D-69121 Heidelberg
Tel.: +49 (0) 6221 489-555
www.elektro.net
www.elektro.net
Datenschutzhinweis:
Ihre Angaben werden von uns für die Vertragsabwicklung und interne Marktforschung genutzt und
um Sie über unsere Fachbücher und Fachzeitschriften zu informieren. Wenn Sie dies nicht mehr wünschen, können Sie dem jederzeit mit Wirkung in die Zukunft in Textform an nebenstehende Adresse oder
kontakt@elektro.net widersprechen.
43
ENERGIE + EFFIZIENZ
Energiesparen beim Wäschetrocknen
EINSATZ DER WÄRMEPUMPE BEI HAUSGERÄTEN Wäschetrockner sind elementare Haushalts-
helfer, ganz besonders in der kalten Jahreszeit. Denn das Trocknen auf der Leine während der
Heizperiode ist unter Effizienzgesichtspunkten nicht die beste Wahl. Hier empfiehlt sich ein energieeffizienter Wäschetrockner mit Wärmepumpentechnik.
AUF EINEN BLICK
WÄSCHETROCKNER MIT WÄRMEPUMPE arbeiten sehr effizient und
sparen gegenüber konventionellen Trockner viel Energie
DER ELEKTROFACHHANDEL kann damit umweltfreundliche Produkte anbieten, die auch einen monetären Vorteil bieten
W
elche Trocknertechnologie ist die beste: Abluft-, herkömmliche Kondensations- oder Wärmepumpentechnik? Seit es
sie gibt, machen Wäschetrockner mit Wärmepumpe aufgrund ihrer niedrigeren Energieverbrauchswerte im Vergleich zu »normalen« Trocknern auf sich aufmerksam. Mittlerweile gelten sie daher als »state of the art«.
Funktion der Wärmepumpe
Die Funktionsweise eines Wärmepumpentrockners ist schnell erklärt: Ein Kältemittel
wird durch einen geschlossenen Kreislauf geführt, der aus Bereichen mit verschiedenen
Temperaturen und Drücken besteht. Im Verdampfer herrscht ein niedriger Druck. Das Käl-
temittel verdampft, indem es Energie aus der
Umgebung aufnimmt. Von dort gelangt es weiter in den Kompressor, wo es verdichtet wird.
Der Druck nimmt zu, und damit auch die
Temperatur. Im Verflüssiger kondensiert das
Kältemittel, ähnlich wie Wasserdampf am
Badezimmerfenster. Dabei wird die vorher
aufgenommene Energie aus dem Verdampfer (Umgebungswärme) und die Energie der
Kompression im Verdichter an die Trommel,
also an die zu trocknende Wäsche abgegeben. Da das nun wieder flüssige Arbeitsmedium immer noch unter hohem Druck steht,
wird ein Expansionsventil genutzt, um Druck
und Temperatur abzubauen. Das Kältemittel
dehnt sich aus und läuft wieder in den Verdampfer, wo es erneut Wärme aufnimmt
und in den gasförmigen Zustand übergeht
(Bild 1).
Im Gegensatz zu normalen Kondensationstrocknern kommen Wärmepumpentrockner ohne Heizstab aus. Mit einem Watt
elektrischer Energie erzeugen sie etwa drei
bis fünf Watt Wärme bei Temperaturen bis
65 °C.
Effiziente Arbeitsweise
Wärmepumpentrockner sind heute die sparsamsten Wäschetrocknern: um 8 kg Baumwolle, die zuvor bei 1 400 U/min geschleudert wurden, schranktrocken zu bekommen,
benötigt beispielsweise der A+++ HomeProfessional Wärmepumpen-Wäschetrockner
»WTY887W1« im Standard-Baumwollprogramm bei vollständiger Befüllung nur
1,36 kWh und bei Teilbefüllung lediglich
0,84 kWh (Bild 2).
Verdichter
Die Wärmepumpe hat
einen Verdichter, der
– elektrisch oder motorbetrieben – ein Kältemittel komprimiert.
Verflüssiger
Die beim Verflüssigen des
Kältemittels freigesetzte
Energie wird auf das
Wärmeträgermedium des
Heizkreises übertragen.
Bild 1: Wirkprinzip eines Wärmepumpentrockners
44
Verdampfer
Das Kältemittel entzieht beim
Verdampfen der Umgebung
Wärme. Die elektrische Antriebsenergie und die Wärme
aus der Umgebung bilden die
nutzbare Wärmeenergie.
LINKS
Testergebnisse für Wärmepumpentrockner
können bei Stiftung Warentest für 2,50 €
heruntergeladen werden: www.test.de
de 4.2014
Weltleitmesse für
Architektur und Technik
Explore Technology
for Life.
Bild 2: Testsieger bei Stiftung Warentest – der Wärmepumpentrockner WTY887W1 aus der HomeProfessionalSerie von Bosch
Mit seinem Jahresenergieverbrauch von 172 kWh ist er
besonders sparsam. Im Vergleich zu einem Gerät der
Energieeffizienzklasse A lassen sich so in zehn Jahren
bis zu 803 € an Stromkosten sparen.
Trockner der Energieeffizienzklasse A+++ sind durchschnittlich 63 % sparsamer als solche der EEK A, Modelle
mit dem Label A++ verbrauchen immerhin rund 50 %
weniger Strom. Die leicht höheren Investitionskosten dieser besonders nachhaltigen Modelle werden durch den
Einspareffekt ausgeglichen. Die Anschaffung eines Gerätes der Energieeffizienzklasse A++ oder A+++ lohnt sich
insbesondere für Mehr-Personenhaushalte, die ihre Energiekosten dauerhaft senken und zugleich einen Beitrag
zum Klimaschutz leisten möchten. Zum Vergleich: Normale Luftkondensationstrockner erreichen lediglich die
Energieeffizienzklasse B.
Selbstreinigender Kondensator
Ein deutliches Manko üblicher Wärmepumpentrockner
ist, dass die Wärmepumpenfilter regelmäßig von Hand
entflust werden müssen.
Geschieht dies nicht oder zu selten, besteht die Gefahr
schwindender Trocknungsleistung bei gleichzeitig steigendem Stromverbrauch. Bei Bosch hat man aus diesem
Grund einen selbstreinigenden Kondensator entwickelt
und patentieren lassen. Im Laufe jedes Trockenvorgangs
werden seine Flusen gründlich mit dem aus der Wäsche
frei werdenden Wasser weggespült. Der Effekt: Kein mühsames Entflusen von Hand mehr.
AUTOR
Korbinian Müller
Produktmanager Wäschepflege,
Robert Bosch Hausgeräte GmbH, München
www.elektro.net
Weniger Energieverbrauch,
mehr Komfort und Sicherheit.
Die weltgrößte Messe für
Licht, Elektrotechnik und
Haus- und Gebäudeautomation
sowie Software für das
Bauwesen zeigt innovative
Lösungen, die Effizienz,
Nachhaltigkeit und Lichtdesign vereinen.
Frankfurt am Main
30. 3. – 4. 4. 2014
www.light-building.com
ENERGIE + EFFIZIENZ
Konsequent regenerativ
SANIERUNG MIT DER LUFT-WÄRMEPUMPE Im Zuge von Umbau- und Sanierungsmaßnahmen
wurde ein Weingut mit einer Luft-Split-Wärmepumpe ausgestattet. Unabhängig von fossilen
Brennstoffen wird das gesamte Gutshaus nun umweltfreundlich und effizient beheizt sowie mit
Warmwasser versorgt.
Neubau und Sanierung
AUF EINEN BLICK
BEI DER ERWEITERUNG DER RÄUMLICHKEITEN eines pfälzischen
Weingutes wurde auch die energetische Sanierung der Bestandsbauten vollzogen
DIE VERALTETE HEIZTECHNIK wurde durch eine effiziente Luft-Wasser-Wärmepumpe mit 23 kW Leistung ersetzt und so die Abhängigkeit
von fossilen Brennstoffen beendet
D
ie besondere Lage an der südlichen
Weinstraße beschert der Weinbaufamilie
Graeber im pfälzischen Edenkoben ein fast
mediterranes Klima, das die Trauben mit Sonne verwöhnt und den Anbau hervorragender
Weine ermöglicht.
Mit der Inhaberin Nicole Graeber besteht
das Familienunternehmen inzwischen in der
vierten Generation. Unterstützt durch ihre Eltern Peter und Hannelore Graeber leitet sie
das Weingut seit 2009. Im Zuge der Betriebsübernahme gestaltete Nicole Graeber das
Gutshaus zu einem idyllischen Ort, der seit
der Eröffnung im Sommer 2012 zahlreiche
Gäste zum Erkunden, Probieren und Genießen einlädt.
»Harmonische Teamarbeit, Erfahrungen
mehrerer Generationen, schonender Umgang mit Flora und Fauna und die Lust an
Lebensfreude und Genuss, das ist es, was
uns mit unseren Weinen verbindet«, erklärt
sie die Philosophie des Weingutes. Für den
Fortbestand des Traditionsbetriebes musste
jedoch auch erweitert werden.
Mittelpunkt des Gutshauses ist die gemütliche Probierstube im neuen Anbau, ein ansprechender Ort für Weinseminare, Firmenevents und andere Veranstaltungen. Der Anbau erweitert das bereits bestehende zweigeschossige Gebäude um rund 360 m2 auf
nahezu 500 m2 zu beheizende Fläche. Die im
gleichen Stil errichteten Gebäudeteile liegen
über Eck und erschaffen einen geschützten
Hof, an den der Gutsgarten angrenzt. Um die
energetische Bilanz des Altbaus zu verbessern, wurden Dach und Fenster bei diesem
komplett ausgetauscht (Bild 1).
Unabhängig von
fossilen Brennstoffen
Auch die veraltete Heizungstechnik sollte ersetzt werden. Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz und die Schonung der Umwelt standen
dabei im Vordergrund. Deshalb entschied
sich Familie Graeber für eine Luft-Split-Wärmepumpe von Bartl. Das milde Klima eignet
Bild 1: Durch den neuen Anbau entstand
am Gutshaus ein geschützter Innenhof
46
de 4.2014
ENERGIE + EFFIZIENZ
sich optimal für die Nutzung der Umgebungswärme, und mit dem Hersteller Bartl
Wärmepumpen wurde ganz bewusst auf ein
Fabrikat aus dem süddeutschen Raum gesetzt. »Mit der Wärmepumpe von Bartl sind
wir unabhängig von fossilen Energieträgern
und können die regenerative Energie sinnvoll
einsetzen«, beschreibt Peter Graeber die
Gründe für die Wahl.
Die verbaute Luft-Split-Wärmepumpe verfügt über eine zusätzliche Heißgasentwärmung und hat eine Leistung von 23 kW. Mit
dieser Leistung lässt sich der Bedarf des gesamten Gebäudes abdecken, das heißt, sowohl die herkömmlichen Plattenkonvektoren
im Altbau als auch die Fußbodenheizung im
Neubau werden damit betrieben. Darüber
hinaus übernimmt die Wärmepumpe auch
die Warmwasserversorgung. Installiert wurde
die gesamte Anlage im Dezember 2011 von
der Haag GmbH Heizung, Lüftung, Sanitär
aus Landau / Pfalz.
Bild 2: Die Inneneinheit der Luft-Split-Wärmepumpe von Bartl steht im Technikraum
im ersten Obergeschoss
Bild 3: Ein 1 500 l fassender Pufferspeicher
stellt auch kurzfristig größere Warmwassermengen zur Verfügung
Geräuscharme Außeneinheit
Die Inneneinheit der Luft-Split-Wärmepumpe
befindet sich im Technikraum im ersten Obergeschoss neben den Sozialräumen (Bild 2),
die Verdampfereinheit ist unauffällig außen
auf dem Dach platziert. Der Abstand zwischen
den beiden Einheiten beträgt nur 12m. Die
Regelung der Heizanlage erfolgt witterungsabhängig. Auch die stufenlose Ventilatordrehzahl und die Abtauzyklen an der Außeneinheit
werden automatisch gesteuert. Dabei sorgen
die laufruhigen Axialventilatoren für einen absolut geräuscharmen Betrieb.
Energieeffiziente
Heißgasentwärmung
Zusätzlich zur Heizanlage versorgt die LuftSplit-Wärmepumpe den Trinkwasserkreislauf
aus einem 1 500 l fassenden Pufferspeicher
(Bild 3).
Über eine Frischwasserstation wird das
Wasser dabei auf rund 45 °C vorgewärmt und
INFOS
Fachbeiträge zum Thema
Vorzeige-Wohnanlage heizt mit Wärmepumpen
»de« 19.2012 ¬ S. 42
Wasser als Stromspeicher
»de« 1 – 2.2013 ¬ S. 44
Heizen mit Intelligenz
»de« 5.2013 ¬ S. 46
www.elektro.net
Bild 4: Die geräuscharme Außeneinheit ist dezent auf dem Dach installiert
anschließend im oberen Bereich des Pufferspeichers mit Hilfe der Heißgasentwärmung auf Temperaturen bis 60 °C erhitzt.
Durch die Nutzung der Heißgasentwärmung arbeitet die Wärmepumpe dauerhaft
höchst effizient.
Denn während dem Heißgas über einen
Wärmetauscher ein kleiner Wärmeanteil entnommen und direkt in den Warmwasserspeicher übertragen wird, läuft die Wärmepumpe
weiterhin mit einer niedrigen Vorlauftemperatur bis 38 °C. Die Außeneinheit der Luft-SplitWärmepumpe ist auf dem Dach des Gutshauses installiert und arbeitet sehr leise
(Bild 4).
Um die Verwendung regenerativer Energien noch konsequenter umzusetzen, ließ Familie Graeber auf dem Dach des Gutshauses
eine Photovoltaikanlage installieren. Diese
betreibt nun mit dem erzeugten Strom zumindest teilweise die Luft-Split-Wärmepumpe – eine Kombination, die ideal zur Philosophie des Weingutes passt.
»Wir sind sehr zufrieden mit unserer Anlage«, sagt Peter Graeber, »denn die Wärmepumpe läuft zuverlässig und energieeffizient
und ist deshalb auch wirtschaftlich für uns
die optimale Lösung.«
AUTORIN
Annette Rauhaus
pro publica – Agentur für Werbung und
Öffentlichkeitsarbeit GmbH, Filderstadt
47
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION • PANORAMA
FTTx Glasfasernetze
Benedikt Kind, Rechtliche und regulatorische Grundlagen, erste Auflage 2013, 72 S., Broschur, 22,50 €, ISBN: 978-3-00-041691-0
Dieses Buch eignet sich für alle, die sich mit der Errichtung von Glasfasernetzen beschäftigen. Aktuell sind über 1450 Glasfaserprojekte
von regionalen und kommunalen Anbietern erfasst, durch die 1,6
Mio. Haushalte und knapp 30 000 Unternehmen mit Breitbandanschlüssen versorgt werden können. Dieser Titel behandelt die rechtlichen und regulatorischen
Fragestellungen, die sich als besonders
praxisrelevant herausgestellt haben. Diese
betreffen vor allem die Übertragung öffentlicher Wegerechte sowie die Nutzung
sonstiger Grundstücke zur Verlegung von
Leerrohren und Glasfaserleitungen.
www.gemeinschaftsseminar.de
Meldung und Steuerung
über GSM
Eine nahezu lückenlose Netzabdeckung und der hohe Einsatzgrad von
Mobiltelefonen sprechen heutzutage
für das GSM-Medium für die Benachrichtigung oder Fernsteuerung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wählgeräten funktioniert es als steuerbare Zentrale: es kann scharf und unscharf geschaltet werden. Das
GSM206 lässt sich an jede Alarmzentrale zur Meldung von Einbruch,
Feuer usw. anschließen. Es lässt sich auch an andere Überwachungsgeräte anschließen, z. B. zur Meldung von Überschwemmung, Temperaturüberschreitung, Gefahr des Einfrierens, Maschinenfehler oder –ausfall. Das GSM206 verfügt über sechs Eingänge
zum Auslösen von SMS- und/oder Sprachnachrichten an bis zu neun
Telefonnummern.
www.indexa.de
Glasfaser-Verteilung mit H.D.S.-Kompaktmodul
Die neuen H.D.S-Spleißboxen von EasyLan ermöglichen eine zentrale Glasfaserverteilung aller Backboneverbindungen. Die Spleißbox enthält blätterbare Kassetten für Faserreserven und ist ausziehbar. Vom LWL-Verteiler aus
bis zu den Bereichsverteilern verlegt der Installateur nur noch dünne H.D.S.-Kabel mit je zwölf Fasern, die einseitig bereits mit einem H.D.S.-Kompaktmodul ausgestattet sind. Die dicken Backbonekabel enden im LWL-Verteiler. So sind LWL-Nachinstallationen und Wartungsarbeiten an zentraler Stelle möglich. Mehr dazu auch unter
www.elektro.net/Informationstechnik/passive Netzwerktechnik.
www.easylan.de
PTZ-Dome-Kameras
in Edelstahl
Die neuen AXIS Q60-S
PTZ-Dome-Netzwerk-Kameras mit
Gehäusen
aus
Edelstahl und der
Möglichkeit einer
Überdrückfüllung
des Gehäuses mit
bspw. Stickstoff eignen
sich für die Überwachung von Anlagen im
maritimen Bereich, im Bergbau, der Öl- und
Gasindustrie sowie in der Nahrungsmittelindustrie, der Fertigung medizinischer Geräte
und der Produktion unter Reinraumbedingungen. Die rostfreien Kameras sind resistent gegen Korrosion durch Meerwasser und
Reinigungschemikalien; außerdem halten
sie der Hochdruckreinigung stand. Das mit
Stickstoff gefüllte Gehäuse vermeidet jede
Kondensation von Feuchtigkeit im Innerern.
Das Modell AXIS Q6042-S verfügt über eine
erweiterte D1-Auflösung und 36-fachen optischen Zoom.
www.axis.com
48
IT-Sicherheit – Top-Thema
In Zeiten von Stuxnet, NSA-Übergriffen und
sen. Vielfach mangelt es bereits an den »Baden Snowden-Enthüllungen steht Daten- und
sics«. Netze werden nicht richtig segmentiert,
IT-Sicherheit mehr denn je im Mittelpunkt.
Standardpasswörter nicht geändert und kein
Daher drehten sich viele Gespräche auf dem
VPN verwendet. Genau hier setzen diese
Messestand der Insys icom (SPS/IPC/Drives,
zehn Gebote der Datenkommunikation an.
2013 Nürnberg) um dieses Thema. Insys
Einhundertprozentige Sicherheit gibt es nicht.
icom, Anbieter für industriDas wissen auch die Experelle Datenkommunikation
ten von Insys icom. Es ist
und M2M-Technik, hat der
letztlich immer eine Frage
IT-Sicherheit mit »Moses
des Geldes, der Ressour2.0« sogar ein eigenes
cen und des Willens, ob ein
»Maskottchen« spendiert
System geknackt wird oder
und mit seiner Publikation
nicht. Dennoch kann man
»Die Top-10-Gebote für
es dem Angreifer durch die
mehr IT-Sicherheit in der inBeachtung weniger, an
dustriellen Datenkommunisich einfach umzusetzenkation« nicht nur auf der
der Regeln schwer maMesse für Aufsehen gechen. Weitere, ausführliche
sorgt. Denn aus Sicht des
Informationen zum Thema
Unternehmens müssen vieIT-Sicherheit finden Sie
le Nutzer von Routern und
auch unter www.elektro.
Störmeldern noch ihre
net/Informationstechnik/
Robert Torscht »in Natura« –
Hausaufgaben
machen,
aktive Netzwerktechnik.
mit den zehn Geboten für mehr
bevor sie komplexe Sicherwww.excellenceIT-Sicherheit in der industriellen
Datenkommunikation
heitskonzepte ins Auge fasin-m2m.de
de 4.2014
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION • PANORAMA
Drei-Achs-Spleissgerät
Das Drei-Achs-Spleissgerät, FSM 60S, hat einen Nachfolger bekommen: Fujikura
70S. Eine neue vollautomatische Betriebsart ermöglicht es dem Elektroinstallateur
zu spleissen, ohne eine einzige Taste zu drücken. Auch der Windschutz, der Ofen
und die Mantelklammern öffnen und schließen sich auf Wunsch automatisch. Wie
schon sein Vorgänger ist das neue 70S ein ebenso kompaktes wie robustes Gerät,
dass sich für verschiedene Anwendungen einsetzen lässt (Multimodefasern sowie
Singlemodefasern). So ist das neue Drei-Achs-Spleissgerät noch robuster geworden, es ist noch schneller und es schafft noch mehr Spleiss-/Heizzyklen pro Akkuladung als die bisherigen Geräte. Der hochauflösende, farbige 4,7“-Farb-LCD-Monitor ist auch bei Tageslicht gut ablesbar und stellt dem Anwender Bedienhinwiese
und Hilfemenüs zur Verfügung. Auch unter Sonnenlichteinstrahlung besteht eine gute und komfortable Lesbarkeit des Monitors. Der Windschutz und der Heizofen öffnen und schließen jetzt automatisch, so dass weniger Handgriffe zu erledigen sind bei der Arbeit. Das Spleissgerät
70S erfüllt alle notwendigen Qualitätsanforderungen und ist entsprechend der »Technischen Spezifikation TS 0290/96« der Deutschen Telekom geprüft und zugelassen.
www.opternus.de
LWL-Verkabelungslösungen
Handliches optisches Messgerät
Eine der wenigen Konstanten in Rechenzentren und Verteilsystemen
ist die Verkabelung – hohe Qualität vorausgesetzt. Alle Komponenten
der Verkabelung und deren Verarbeitung sowie ihre Lebensdauer
spielen dabei eine entscheidende Rolle. Es kommt hier auf Effizienz
durch optimierte Betriebskosten an. Ein gutes Verkabelungssystem
trägt wesentlich dazu bei, die operativen Kosten des Rechenzentrums (OPEX) langfristig zu optimieren und stabil zu halten. Hohe Packungsdichte und die strukturierte Verkabelung reduzieren zukünftige Aufwendungen enorm. Informationen und eine Übersicht zur
Technik findet man
in den Broschüren
und neuen Katalogen von Sachsenkabel.
www.sachsenkabel.de
Das MTS-2000 ist die kleinste modulare optische Plattform aus dem
Portfolio von JDSU. Das Gerät wurde speziell für die Installation, die
Inbetriebnahme und die Wartung
von optischen Fasernetzen im
Enterprise-, Metro-, FTTX- und
PON-Bereich konzipiert. Es hat ein
großen, 5“-berührungsempfindlichen Farbbildschirm, daher intuitiv
in seiner Bedienung. Die Testapplikationen enthalten OTDR, automatische IL/ORL-Messung, CWDMAnalysator, selektive PON-Leistungmessung, Endflächeninspektion
mit IEC gut/schlecht-Auswertung. Ein eingebauter optischer Leistungsmesser sowie eine Sprechgarnitur vereinfachen die Korrespondenz mit dem Messpartner am anderen Leitungsende. Neuartige Lithium-Polymer (liPo) Batterie sorgen für bis zu acht Stunden Betrieb.
Das Messgerät lässt sich in Netze einbinden mit Ethernet, USB oder
Bluetooth. Der Feldeinsatz wird erleichtert durch eine spezielle Tasche zum einfachen »freihändigen« Arbeiten als Standardzubehör.
www.laser2000.de
Digitale Verstärker für ELA
und Multiroom
Monacor bietet jetzt für die Installationsbeschallung ELA-Verstärker
mit Class-D-Konzept an. Vorteile für die Verstärker PA-1850D und
PA-1450D ergeben sich vor allem dort, wo für die Beschallungs- und
Sprachalarmierungsanlagen ein Notstrombetrieb vorgehalten werden muss. Verschlingt ein herkömmlicher Verstärker für 400 WRMSLeistungsabgabe stattliche 1 200 VA, benötigt der PA-1850D lediglich 600 VA (der PA-1450D: nur 300 VA). Neben der Kosten- und
Platzersparnis bei der Notstrombereitstellung wirkt sich das auch auf
den geringeren Aufwand
für die Rackkühlung aus.
Die nur minimal notwendige Kühlung erfolgt vollkommen passiv über das
Gehäuse.
www.monacor.de
www.elektro.net
FOGO
BRANDSCHUTZ-VERTEILER
mit Funktionserhalt bzw. Feuerwiderstand 30/90 Minuten
n
n
n
n
Abzweigdosen
Rangierverteiler
Stand-/Wandschränke
Vorsatztüren
z.B.: für Sicherheitsbeleuchtung,
ELA-Anlagen,
RWA-Anlagen
Vieles mehr unter: www.kontaktsysteme.de
Kontaktsysteme GmbH
Schloßhaldenstraße 11 · D-71282 Hemmingen
Tel. (+49) 71 50 / 95 50 - 0 · Fax (+49) 71 50 / 95 50 - 50
49
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
Gefahrenwarn- und -meldeanlagen
im Wohnbereich
DIE NEUE DIN VDE V 0826-1 Weil das Gebiet der Gefahrenwarn- und -meldeanlagen im Wohn-
Quelle: Telenot
bereich an Bedeutung gewinnt, hat man von Seiten der Normung darauf reagiert und die neue
Vornorm erarbeitet. Die bisherigen Normen beschränken sich eher auf den spezifischen Anwendungsfall. Sie beschreiben häufig nur die Einbruchmeldetechnik oder die Brandmeldetechnik.
Da jedoch die Erkennung verschiedener Warnsignale über eine gemeinsame Anlage immer häufiger auftritt, war eine neue Norm erforderlich.
AUF EINEN BLICK
NEUE NORM Die in der neuen Vornorm beschriebenen Eigenschaften
helfen bei der richtigen Projektierung und beim Aufbau von Gefahrenwarnanlagen
GEGEN BRAND UND EINBRUCH Mit der Umsetzung der hier beschriebenen Anforderungen kann ein überwachtes Objekt gegen die
Brand- und Einbruchgefahr geschützt werden
MIT ÜBERWACHUNG DER HAUSTECHNIK Durch die zusätzliche
Überwachung haustechnischer Einrichtungen lassen sich größere
Schäden an Gebäuden und auch an Personen vermeiden
D
ie neue Vornorm trägt die Bezeichnung
DIN VDE V 0826-1 (VDE V 0826-1):
2013-09 Überwachungsanlagen – Teil 1:
Gefahrenwarnanlagen (GWA) für Wohnhäuser, Wohnungen und Räume mit wohnungsähnlicher Nutzung – Planung, Einbau, Betrieb, Instandhaltung, Geräte- und Systemanforderungen. Sie beschreibt die Planung, Einbau, Betrieb und Instandhaltung
von GWA für Wohnhäuser, Wohnungen und
Räume mit wohnungsähnlicher Nutzung.
Sie gilt als Ersatz für die DIN V VDE V 0826-1
(VDE V 0826-1):2005-06. Weiter werden
grundsätzliche Geräte- und Systemanforderungen erläutert.
INFOS
Fachbeiträge zum Thema
Brandmelderwechsel gemäß DIN EN 14675
»de« 17.2013 ¬ S. 34
Nachrüstung von Rauchwarnmeldern
»de« 17.2013 ¬ S. 56
50
Bild 1: Typische Komponenten einer
Gefahrenwarnanlage
Gefahrenwarnanlagen dienen der frühzeitigen Warnung zur Vermeidung bzw. Reduzierung von Personen und Sachschäden.
Hervorgerufen werden diese Gefahren durch
Einbruch (unberechtigtes Eindringen), Bedrohung, Brand, gefährliche Gase und austretendes Wasser sowie
technische Defekte. GWA
können auch zur Abwehr
(z. B. Belästigung oder Bedrängung), zur Ansteuerung von Haustechnikfunktionen (z. B. Einrichtungen
zur Energieeinsparung) sowie zur Kommunikation mit
Personen in Notfallsituationen (Hilferuf- mit Kommunikationsfunktion) dienen.
Die Warnung kann an im
Objekt anwesende Personen oder an andere Stellen
erfolgen.
Der Anlagenaufbau
Gefahrenwarnanlagen enthalten Einrichtungen zur Anzeige und für die Bedienung der
Anlage (Bild 1). Ebenfalls müssen interne
Warnungen, ggf. Weiterleitung von Meldungen und Zuständen durch entsprechende Gerätschaften umgesetzt werden.
Anlagenteile anderer Funktionen lassen
sich mit Gefahrenwarnanlagen kombinieren bzw. in diese integrieren. Voraussetzung ist, die geforderten Funktionen
und Eigenschaften der Gefahrenwarnanlage nicht negativ zu beeinflussen.
Alle Geräte werden ortsfest installiert, sofern diese nicht als tragbare
Geräte ausgeführt sind (Bild 2). Melder darf man nur auf einem baulich
Bild 2: Mobiles Bedienteil für
drahtloses Sicherungssystem
Quelle: Telenot
de 4.2014
Anzeigen zentral anordnen
Alle geforderten Anzeigen einer GWA sind
zentral an einer Stelle anzuordnen und deutlich zu erfassen. Ausgenommen davon bleibt
die »Scharfschaltquittierung« bei Einbruchmeldefunktionen. Alle geforderten optischen
Anzeigen müssen so lange gespeichert bleiben, bis sie der Nutzer zurückstellt. Eine
Rückstellung der Anzeigen darf nur dann
möglich sein, wenn die alarmauslösende Ursache nicht mehr vorhanden ist. Bei Auslösung einer Bedrohungsmeldung muss der
auslösende Melder identifizierbar sein – jedoch ausschließlich für den Betreiber oder
Nutzer der Anlage.
Unterschiedliche
Alarmierungsarten
Abhängig von der Funktion und dem Meldungsereignis einer Gefahrenwarnanlage sind
unterschiedliche Alarmierungsarten gefordert:
• Internwarnung: zur Warnung anwesender
Personen
• Internalarm: zur Abschreckung
• Fernalarm: zum Herbeirufen von Hilfe
Dabei muss sich der Warnton der Einbruchmelde- von dem Warnton der Brandmeldeanlage unterscheiden. Gemeinsam müssen
sich beide Warntöne von anderen Gefahrenwarnlagen unterscheiden. Die Tabelle 1 differenziert die unterschiedlichen Meldungen.
Die Dauer des Internalarms beträgt mindestens 180 s und höchstens 600 s. Bei einer Brandmeldeanlage steht der Alarm so
lange an, bis er zurückgesetzt ist. Wird der
Alarm an eine beauftragte hilfeleistende
Stelle oder Person gesendet, muss diese
die Informationen der Gefahrenwarnanlage
entgegen nehmen und eindeutig zuordnen
können.
Um unnötige Einsätze der Polizei und
Feuerwehr zu vermeiden, darf ein Alarm
nur dann gemeldet werden, sobald das Ergebnis einer Alarmvorprüfung positiv ist.
Falschalarme verursachen Kosten mit hohen Gebühren.
www.elektro.net
Quelle: Somfy
geeigneten Untergrund befestigen. Dabei
sind die vom Hersteller vorgeschriebenen
Befestigungselemente zu verwenden, z. B.
Schrauben oder Kleber. Die Montageorte der
Melder sollte man so wählen, dass z. B. Einbrüche und Einbruchversuche in Einbruchmeldeanlagen frühzeitig erkannt werden und
dass die Bereiche überwacht werden, die
Einbrecher mit hoher Wahrscheinlichkeit
aufsuchen.
Quelle: Siemens
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
Bild 3: Kabelloses Brandmeldesystem
Bild 4: LCD-Bedienteil für eine Alarmanlage
Verschiedene Arten
der Energieversorgung
sorgungsmöglichkeiten stellen diese Eigenschaft sicher:
• Ausführungsart A: Eine Hauptenergiequelle (zum Beispiel eine Netzversorgung)
und eine alternative Energiequelle (zum
Beispiel ein Akku), die automatisch durch
Die Energieversorgung einer Gefahrenwarnanlage ist dauerhaft und zuverlässig zu gewährleisten. Nachfolgend beschriebene Ver-
MELDUNGEN
Ereignis
Internwarnung
Akustisches Signal
≥ 60 dB (A)
Internalarm
Akustisches Signal
≥ 85 dB (A)
Fernalarm
Intern scharf bei Anwesenheit
X
op
op1
Einbruch
Extern scharf bei Abwesenheit
op
X
X
Bedrohung2
op
op
X
Belästigung oder Bedrängung2
–
X
–
Brand
X
X
op
Haustechnik, niedriges Gefährdungspotential3
X
op
op
Haustechnik, hohes Gefährdungspotential3
op
X
op
Hilferuf / Kommunikation
op
op
op
X = gefordert; op= optional; – = nicht zulässig
1
= Fernalarm nur an Nutzer oder Betreiber
2
= Zulassung interner optischer Anzeigen
3
= Erkennen aller technischen Defekte und Zustände
Tabelle 1: Die unterschiedlichen Meldungen einer Gefahrenwarnanlage
ENERGIEVERSORGUNG
Ausführungsart
der Energiequelle
Netzversorgung
Überbrückungsdauer der
alternativen Energiequelle
Wiederaufladedauer
Minimale Versorgungsdauer der Batterie
A
X
12 h
72 h
–
B
X
–
–
C
–
24h + Anzeige der Restüberbrückungsdauer von
≤24h
–
–
1 Jahr*
X = gefordert; – = nicht zutreffend
*
Der Energiespeicher muss den Betrieb für 12 Monate ermöglichen und eine Restbetriebsdauer von 720 h vorweisen.
Ist die Restbetriebsdauer nicht mehr gewährleitet, ist der Speicher auszutauschen.
Bei batteriebetriebenen Geräten zur Detektion von brennbaren Gasen beträgt die Versorgungsdauer min. 6 Monate.
Wird zusätzlich auch noch Kohlenmonoxid durch die Geräte überwacht, ist 168 h vor Ende der Versorgungsdauer
der Batterie ein dauerhaftes Signal auszugeben.
Tabelle 2: Anforderungen an die Energieversorgung einer Gefahrenwarnanlage
51
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
Zentrale der
Brandmeldeanlage
Rauchmelder
Akustische
Meldeeinheit
Quelle: BFE
Bedienfeld
drahtgebundene Leitungsstrecke
als Übertragungsstrecke
Optische Meldeeinrichtung
Bild 5: Aufbau einer Brandmeldeanlage
eine Gefahrenwarnanlage wieder aufgeladen wird.
• Ausführungsart B: Eine Hauptenergiequelle und eine alternative Energiequelle,
die nicht durch eine Gefahrenwarnanlage
wieder aufgeladen wird; z. B. ein Akku, der
durch eine externe Spannungsquelle wieder aufgeladen wird.
• Ausführungsart C: Hauptenergiequelle mit
begrenzter Kapazität (z. B. eine Batterie).
Die Energieversorgung der Gefahrenwarnanlage muss die Anforderungen aus Tabelle 2
erfüllen.
dungsstellen sind zuverlässig und dauerhaft
auszuführen.
Bei drahtlosen Übertragungswegen, z. B.
Funk- oder Bussystemen, sind Störungen
durch andere Geräte mit gleicher Übertragungstechnik zu berücksichtigen. Diese Störungen können dazu führen, dass die Übertragungswege nicht korrekt funktionieren. Es
müssen die Vorgaben des Herstellers bezüglich der Signalstärke und Störquellen beachtet werden (Bild 3).
Übertragungswege anpassen
In Einbruchmeldeanlagen erfolgt die Montage der Melder in Positionen, an denen sie
Einbrüche und Einbruchversuche frühzeitig
erkennen können. Die Zentrale und zusätzliche Bedieneinrichtungen sollte man so positionieren, dass eine Beobachtung durch
Bild 6: Nach EN 54-13 zertifiziertes Brandmeldesystem für
Kleinobjekte
52
Quelle: Telenot
Übertragungswege sind entsprechend der
Leistungsmerkmale der Anlage und den Umweltbedingungen anzupassen. Leitungsnetze
aus drahtgebundenen Übertragungswegen
müssen gewährleisten, dass die Betriebsspannung an den Anlagenteilen aufgrund
des Spannungsfalls nicht unterschritten wird.
Die Vorgaben des Herstellers sind dabei zu
berücksichtigen.
Material und Isolierung der Leitungen
muss man entsprechend der Verlegung wählen. Wo die Gefahr einer mechanischen Beschädigung vorliegt, sind die Leitungen entsprechend geschützt zu verlegen. Erfolgt der
Schutz durch elektrisch leitende Gegenstände, muss man diese entsprechend in den Potentialausgleich einbinden. Alle Verbin-
Die Einbruchmeldefunktion
nichtautorisierte Personen während der Bedienung ausgeschlossen ist. Die Unterbringung erfolgt im Gebäude. Ebenfalls ist die
Alarmierungseinrichtung innerhalb des Gebäudes anzubringen.
Melder für die Einbruchserkennung dürfen
sich nicht außerhalb des Gebäudes befinden.
Der Erfassungsbereich eines automatischen
Melders darf sich nicht selbstständig verändern. Das Auslösen von Falschalarmen ist zu
minimieren. Leitungen sollten grundsätzlich
innerhalb des überwachten Objekts betriebssicher und möglichst unauffällig verlegt werden. Dabei sollte man auf eine ordnungsgemäße Befestigung achten.
Eine Scharf- / Unscharfschaltung erfolgt
über eine Bedieneinrichtung an der Gefahrenwarnanlage. Diese nimmt der Nutzer
durch eine willentliche Handlung vor. Die
gleiche Funktion kann der Nutzer auch
durch ein externes Bedienteil ausführen –
wenn er sich zuvor entsprechend am Bedienteil identifiziert (Bild 4).
Die Auswahl und der Einsatz von Meldern
erfolgt unter Berücksichtigung der jeweiligen
Überwachungsaufgaben, der Umgebungseinflüsse und unter Beachtung der Einbauanweisungen des Herstellers. Damit verfolgt
man das Ziel, eine sichere Detektion sowie
einen stabilen Betrieb möglichst ohne
Falschmeldungen zu erreichen.
Bei der Montage der Melder sollte man
u. a. auf Folgendes achten:
• Festsitz von verwendeten Magnetkontakten: Ein verrutschter Kontakt löst Fehlfunktionen aus.
• Riegelkontakte dürfen nicht durch Umwelteinflüsse beeinträchtigt werden.
• Im Erfassungsbereich eines Bewegungsmelders dürfen sich keine Gegenstände
befinden. Eine Reflektion durch Fenster
oder Spiegel ist zu vermeiden.
• Melder für Bedrohung / Belästigung dürfen
nicht verwechselbar mit Lichtschaltern
oder anderen Einrichtungen sein.
Die Brandmeldefunktion
Eine Brandmeldeanlage hat die Aufgabe,
Brandrauch zuverlässig und frühzeitig zu erkennen. Das Einatmen von Rauch oder anderen Gasen kann innerhalb von Minuten zu
Bewusstlosigkeit und damit zu Lebensgefahr
führen. Bild 5 zeigt den schematischen Aufbau einer Brandmeldeanlage. In einer Brandmeldeanlage dürfen nur
Rauchmelder der DIN EN 54-7 oder
Rauchwarnmelder nach der DIN EN
14604 zum Einsatz kommen.
de 4.2014
Entsprechend müssen Melder einen
Brandrauch frühzeitig erkennen. Die Melder
sind so zu montieren, dass der Brandrauch
einen Melder ungehindert erreichen kann.
Die Anzahl und die Anordnung der Melder
richten sich nach der Raumgeometrie.
Um ein schnelles Ansprechen und eine
sichere Warnung sicherzustellen, sollte ein
Rauchwarnmelder je Raum vorgesehen werden. Ein Rauchwarnmelder darf Räume mit
einer Fläche von maximal 60 m2 überwachen. Größere Räume oder besondere
Raumgeometrien und Umgebungsbedingungen erfordern den Einsatz von mehreren
Rauchwarnmeldern je Raum.
Empfohlen ist der Einsatz eines Rauchmelders in jedem Raum. In Küchen sind diese nur einzusetzen, wenn die Leistungseigenschaften des Melders Fehlalarme ausschließen können. Im Wohnbereich sind die
Melder in Schlafbereichen, Kinderzimmern
und in Fluren zu installieren.
Bei der Verwendung von Rauchmeldern
nach DIN EN 14604 erfolgt die Alarmierung
mit Internalarm durch akustische Alarmierung. Kommen automatische Brandmelder
nach DIN-Reihe 54 zum Einsatz, wird die
Alarmmeldung durch eine Zentraleinheit
umgesetzt (Bild 6).
Quelle: Abus
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
Bild 7: Einmal jährlich ist die Funktionsfähigkeit zu überprüfen
Energiequelle der Gefahrenwarnanlage berücksichtigen.
Die Anordnung der Melder geschieht häufig im Hausanschlussraum oder im Heizungsraum zur Überwachung von Wasserleckagen. Zur Detektieren von Gasalarmen
werden die Räume überwacht, in denen
Gasanschlüsse oder Gasgeräte vorkommen.
Zugluft oder Wärmequellen können das Ausbreitungsverhalten von Gas beeinflussen.
Deshalb sollte man Gasmelder nicht in der
Nähe von Türen und Fenstern installieren.
Gasmelder für Kohlenmonoxid (CO) sollten
in allen Räumen installiert werden, in denen
eine potenzielle Quelle für CO steht. Die COMelder sollten sich mindestens in 1,5 m Höhe über dem Boden befinden.
Erkennen haustechnischer Defekte
www.elektro.net
Hilferuf- mit Kommunikationsfunktion
Diese Funktion dient zum Aufbau von Gegensprechverbindungen zu einer beauftrag-
Quelle: Abus
Die so genannte Haustechnikfunktion erkennt alle haustechnischen Defekte oder Zustände unterschiedlicher Gefährdungspotenziale. Die Technik wird eingesetzt, um z. B.
hohe oder niedrige Wasserstände oder Gasalarme zu vermelden. Diese Gefahren beschreiben ein hohes Gefährdungspotential.
Aber auch niedrige Gefährdungspotenziale
können überwacht werden, z. B. Auslösen
von Schutzeinrichtungen, Funktionsüberwachungen von Stromkreisen sowie Störungsmeldungen haustechnischer Anlagen oder
Geräte.
Grundsätzlich müssen Geräte, deren Zustand bzw. Meldungen oder Informationen
an die Gefahrenwarnanlage übertragen werden, über eine geeignete Schnittstelle verfügen. Die Schnittstelle kann z. B. potentialfreier Kontakt oder eine herstellerspezifische
Schnittstelle sein.
Die Stromversorgung solcher Meldeeinrichtungen erfolgt häufig aus dem Netz. Falls
die Stromversorgung der technischen Melder
aus einer Gefahrenwarnanlage entnommen
wird, muss man deren Stromverbrauch bei
der Überbrückungsdauer der alternativen
Bild 8: Vermeidet Fehlalarme: Fenster vor
dem Scharfschalten schließen
ten Stelle oder einem Überwachungsunternehmen. Durch die Auswertung der durch
die GWA gesendeten Meldungen werden die
Personen oder Unternehmen benachrichtigt.
Zur einwandfreien und schnellen Kommunikation zur hilfeleistenden Stelle sollte man
ortsfest installierte Geräte in den erforderlichen Räumen anbringen. Es empfiehlt sich
eine Kombination von tragbaren und ortsfest
installierten Auslösegeräten. Ortsfest installierte Auslösegeräte sollten vorzugsweise so
angebracht werden, dass diese leicht erreichbar sind.
Inbetriebnahme mit
Dokumentation
Zur Inbetriebnahme einer GWA gehört eine
ordentliche Dokumentation. Diese umfasst
eine Beschreibung sämtlicher Anlagenteile.
Sie muss genau, vollständig und unmissverständlich verfasst sein. Über die Installation,
den Betrieb und die Instandhaltung ist der
Eigentümer einer Anlage durch die Dokumentation zu informieren.
Die Dokumentation muss Folgendes enthalten:
• Anleitungen in deutscher Sprache zur Bedienung, Installation und Betrieb der Geräte inkl. technischer Daten
• Anlagenbeschreibung mit Auflistung der
Anlagenteile
• Installationspläne (z. B. Schalt-, Verdrahtungs- und Verteilerpläne)
• Abweichungen von der Norm (ggf. bereits
im Angebot bzw. in der Auftragsbestätigung enthalten)
Zur Inbetriebnahme hat eine Einweisung des
Betreibers zu erfolgen. Dabei sollte man die
Schritte der Betriebs- und Bedienungsanleitung im Einzelnen durchsprechen. Verhaltensweisen bei Alarmen oder Falschalarmen
53
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
werden dabei erläutert. Der Betreiber, bzw.
Nutzer ist über die Instandhaltung und Wartung der GWA zu unterrichten.
GWA sind mindestens einmal jährlich durch
den Betreiber zu prüfen. Dabei muss er Beschädigungen und die einwandfreie Befestigung der Anlagenbauteile kontrollieren
(Bild 7).
Um die Funktion einer Einbruchmeldeanlage nicht zu beeinflussen, dürfen Kontaktund Bewegungsmelder nicht überstrichen
oder verdeckt werden. Ein Gehtest ist in regelmäßigen Abständen bezüglich der Funktion durchzuführen.
Um Fehlalarme auszuschließen, sollte
man häufig gemachte Fehler vermeiden. Zu
diesen gehören u. a. nicht verschlossene
Fenster bei Scharfschaltung (Bild 8), beschädigte Verglasung oder Zugluft.
Bei Renovierungsarbeiten sollte man Bewegungsmelder und Betätigungseinrichtungen vorübergehend in Absprache mit der
Fachfirma abgedeckt entfernen. Nach Abschluss der Arbeiten muss die Funktionsbereitschaft wiederhergestellt werden. Bei Glasbruchmeldern muss man besonders die
Klebstelle am Glas überprüfen. An den Kabelübergängen ist besonders auf Anzeichen
mechanischer Beschädigung zu achten.
Auch Brandmeldeanlagen muss der Betreiber jährlich überprüfen. Besonderes Augenmerk ist dabei auf überstrichene oder
verdeckte Melder zu legen. Außerdem sollte
man dabei die Raucheintrittsöffnungen der
Melder auf Verschmutzung prüfen. Die Um-
Quelle: Rademacher
Betrieb und Wartung
Bild 9: Die DIN 14676 gibt Hinweise für
die Montage von Rauchmeldern
gebung ist mindestens 0,5 m um den Melder
herum frei zu halten (Bild 9). Bei Beschädigungen sollte der Betreiber eine Fachfirma
verständigen.
Schweiß- und Trennarbeiten, Säge- und
Schleifarbeiten oder Wasser- und Kochdämpfe können Rauchmelder in ihrer Funktion beeinflussen. Diese Ursachen führen
häufig zur Auslösung von Fehlalarmen. Bei
entsprechenden Arbeiten in einem Gebäude
sollte man die betroffenen Melder vorübergehend abschalten.
Auch die haustechnischen Überwachungsfunktionen, wie Gas, Wasser oder CO2 sind
jährlich zu prüfen. Alle Anlagenteile werden
auf Verschmutzung geprüft und gegebenenfalls nach Herstellerangaben gereinigt. Anlagenteile, deren Lebensdauer nach Herstellerangaben abgelaufen ist, muss man austauschen.
Für Hauskommunikationsanlagen ist monatlich mindestens eine Verbindung zur be-
INFOS
Buchtipp
Gero Gerber: Brandmeldeanlagen: Planen,
Errichten, Betreiben
Dritte, neu bearb. und erw. Auflage 2013,
336 Seiten, Softcover, 39,80€,
ISBN 978-3-8101-0343-7,
Hüthig Verlag, München / Heidelberg
Der Titel – jetzt auch als E-Book erhältlich –
bleibt auch in seiner dritten Auflage seinem
Anspruch treu und stellt alle für den Praktiker relevanten Informationen strukturiert und
in gut verständlicher Form dar. Viele Grafiken
und Praxisbeispiele ergänzen das Werk für
den Planer, den Errichter und den Betreiber
von Brandmeldeanlagen. Die Schwerpunkte:
• rechtliche Grundlagen und Normen,
• Gebäudetechnik in der Branderkennung,
• Brandmeldekonzept,
54
• Planung und Projektierung,
• Errichtung,
• Bestandsdokumentation, Prüfung und Abnahme,
• Betrieb von Brandmeldeanlagen.
Folgende Themen erweitern die Neuauflage:
• Sprachalarmierung,
• Falschalarmvermeidung,
• Branderkennung bei besonderen Umgebungsbedingungen und Bestandsschutz
von Altanlagen.
Alle wichtigen Änderungen im Normenwerk
und die interessantesten Neuerungen in der
Gerätetechnik sind eingearbeitet und erläutert.
www.elektro.net/shop
auftragten hilfeleistenden Stelle erfolgreich
aufzubauen. Dies gewährleistet die Funktion
der Anlage. Zwischen dem Betreiber und der
beauftragten Stelle ist ein Verfahren abzusprechen. Durch einen Rückruf kann sich
die beauftragte Firma beim Betreiber bei Eingang eines Alarmes über eine versehentliche
Auslösung informieren. Das vermeidet überflüssige Hilfeleistungen.
Alle Anlagenarten erfordern zusätzlich zu
der Sichtprüfung eine Wartung oder Inspektion durch eine Fachfirma. Hierbei werden
sämtliche relevanten Funktionen überprüft.
Stellt man bei der Sicht- und Funktionsprüfung defekte Anlagenteile fest, so müssen
diese unverzüglich ausgetauscht oder repariert werden.
Weitere Angaben in der Norm
Im weiteren Verlauf der Norm formuliert diese allgemeine Geräte- und Systemanforderungen an GWA. U.a. erläutert die Norm die
entsprechenden Maßnahmen gegen Umwelteinflüsse. Sie unterscheidet vier Umweltklassen, für die dann die richtige Auswahl
der Betriebsmittel getroffen werden muss.
Für jede Umweltklasse gibt es unterschiedliche Anforderungen, in denen eine GWA ihre
Funktion gewährleisten muss.
Den Aufbau solcher Anlagen beschreibt
die Norm ebenfalls detailliert. Sie gibt Hinweise über die Stabilität und die mechanischen Eigenschaften der eingesetzten Betriebsmittel. Querschnitte der Leitungen und
deren Klemmmöglichkeiten in den Bauteilen
der Anlagen sind eindeutig definiert.
Weiter liefert die Norm Beispiele zum Aufbau von GWA anhand von Beispielzeichnungen, welche die Anordnung von Meldern und
Zentralen aufzeigen. Für den Einbruchmeldefall sind verschiedene Fälle aufgeführt.
Beispiele für die Schwerpunkt-, Fallen- und
Außenhautüberwachung sind in Grundrisszeichnungen eingetragen.
Nach dem gleichen Schema erläutert die
Norm den Aufbau von Brandmeldeanlagen.
Auch hier werden dabei verschiedene Aufbaumodelle in Grundriss- bzw. Schnittzeichnungen aufgezeigt. Die gleiche Erläuterungsart wurde auch für Planungsbeispiele im
Bereich der Haustechnikfunktionen ausgewählt.
AUTOR
Dirk Maske
BFE-TIB, Oldenburg
de 4.2014
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
Telefonie und Türkommunikation
vereint
NUN UM WLAN-FUNKTIONALITÄT ERWEITERT Das Internet
it »Siedle Scope« steht dem Markt seit
Ende 2010 eine Lösung zur Verfügung,
bei der ein schnurloses Dect-Telefon und
eine Videosprechstelle in einem Gerät vereint
sind. Nun bringt Siedle die zweite Generation
auf den Markt und fügt die IP-Funktionalität
hinzu. Welchen Nutzen dies für den Kunden
bringt, warum Dect als Übertragungsmedium nach wie vor aktuell ist und welche Argumente damit dem Elektrohandwerk im Beratungsgespräch zur Verfügung stehen, darüber unterhielten wir uns mit Richard Rutschmann, Geschäftsleiter Innovation, und mit
Dipl.-Ing. Christoph Weber, Leiter der Entwicklung Elektronik bei Siedle.
»de«: Herr Rutschmann, äußerlich präsentiert sich das neue Siedle Scope unverändert gegenüber der Vorgängergeneration.
Warum?
R. Rutschmann: Wir haben das Äußere ganz
bewusst unverändert gelassen. Wir setzen
stark auf die Nachhaltigkeit unserer Produkte
und sind davon überzeugt, dass die bei der
ersten Generation von Siedle Scope gewählte
Designlösung nach wie vor absolut stimmig
ist. Technisch gesehen hätten wir das Produkt ohne große Probleme deutlich verkleinern können. Doch unsere Produkte sollen
generationenübergreifend von allen problemlos bedienbar sein, daher haben wir uns z. B.
gegen eine Miniaturisierung der Tasten entschieden.
Außerdem ist es nicht ganz korrekt, dass
wir das Äußere komplett unverändert gelassen haben: Die Benutzerschnittstelle, sprich
die Menüführung und das optische Erscheinungsbild auf dem Display, haben wir modernisiert und mit zusätzlichen Funktionen
www.elektro.net
versehen, unter anderem einem Bildspeicher für Videobilder von der Türkamera.
Darüber hinaus steht nun auch eine neue,
browserbasierte Administrationssoftware zur
Verfügung. So können Sie nun z. B. das Telefonbuch bequem am PC erstellen und dann
mit allen Mobilteilen synchronisieren.
»de«: Herr Weber, und wie sieht es mit den
Veränderungen »unter der Haube« aus?
C. Weber: Das Mobilteil hat ein komplett neues »Innenleben«, unter anderem haben wir
die Dect-Übertragungsrate nochmals gesteigert. Einen augenfälligen Unterschied zur
Vorgängergeneration weist die neue Basisstation auf, die nun über einen LAN-Anschluss
verfügt. Damit können Sie die Basis mit dem
heimischen Router verbinden, und so stehen
Ihnen über eine neue App für den In-HomeBus umfangreiche Zusatzfunktionen zur Verfügung, indem Sie z. B. Ihr iPhone mit in das
System einbinden.
»de«: Für die Türkommunikation kommen
bei Siedle Scope also zwei verschiedene
Übertragungswege zur Anwendung – Dect
zu den Mobilteilen sowie WLAN für die Einbindung von Smartphones. Macht das Sinn?
C. Weber: Es mag vielleicht mancherorts der
Eindruck entstehen, dass alles, was nicht irgendwie mit IP zu tun hat, nicht mehr zeitgemäß ist. Aber wir denken bei Siedle nicht in
einzelnen, schnelllebigen Produkten, sondern langfristig in Systemen. Das entspricht
auch der Herangehensweise unserer Partner
im Elektrohandwerk. In aller Regel ist es so,
dass sie beim Kunden Systeme installieren,
die dann über viele Jahre reibungslos funktionieren sollen. So hat der Elektrohandwer-
PORTRÄT
Richard Rutschmann
Geschäftsleiter Innovation, Siedle
Quelle: Siedle
M
Quelle: Siedle
dringt in immer weitere Bereiche vor. Auch bei der Türkommunikation setzen viele Anbieter inzwischen auf reine IP-Lösungen.
Wenn es jedoch um Zuverlässigkeit und Sicherheit in der Übertragung geht, bietet die Dect-Technologie nach wie vor große
Vorteile. Per WLAN sind dann komfortable Zusatzfunktionen
möglich.
PORTRÄT
Dipl.-Ing. Christoph Weber
Leiter Entwicklung Elektronik, Siedle
ker in der Regel auch kalkuliert. Probleme im
laufenden Betrieb können diese Kalkulation
schnell zunichte machen.
Um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, benötigen Sie eine ausgereifte
und stabile Technologie, wie es Dect zwei-
55
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
»de«: Was mache ich, wenn ich an die
Reichweitengrenze der Dect-Übertragung
komme?
R. Rutschmann: Generell werden Sie bei
Dect deutlich seltener mit Reichweitenproblemen zu tun haben als z. B. bei WLAN. Sollte
die Sendeleistung der Basisstation nicht ausreichen, gibt es für die neue Generation von
Siedle Scope nun auch entsprechende DectRepeater zum Einstecken in die Steckdose.
Hierzu ein Hinweis: Sie können dafür keine handelsüblichen Dect-Repeater verwenden. Diese übertragen ausschließlich Audiosignale. Da bei Siedle Scope aber auch das
Videobild über die Dect-Verbindung übertragen wird und dies eine deutlich höhere Datenrate erfordert, benötigen Sie speziell dar-
Das Videobild wird per
Dect ans Mobilteil
und per WLAN auf die
Smartphone-App
übertragen
kann der Nutzer mit der App prinzipiell die
gleichen Funktionen bedienen, die ihm auch
mit dem Dect-Mobilteil zur Verfügung stehen,
u. a. Ruf annehmen, Tür öffnen, Licht schalten oder Kamerabilder ansehen.
Derzeit funktioniert die App, sobald sich
das Smartphone im heimischen WLAN eingeloggt hat. Wir werden sie aber dahingehend erweitern, dass auch der Zugriff via
Mobilfunk auf die Türkommunikation möglich ist. Die Erweiterung auf Mobilfunk mag
trivial klingen, ist es aber nicht. Damit Sie mit
der App auf Ihre heimische Türkommunikationsanlage zugreifen können, benötigen Sie
auch mobil eine schnelle Datenverbindung,
die aber nicht immer und überall gegeben
ist. Hier stoßen wir wieder auf die Fragestellung, wie zuverlässig das System an dieser
Stelle ist.
auf angepasste Repeater. Außerdem wird die
Datenverbindung – um das Videobild zu
übertragen – schon vor der Rufannahme aufgebaut. Auch das können handelsübliche
Dect-Repeater nicht.
»de«: Stand heute gibt es die App ausschließlich für Apple-Geräte. Warum nicht
auch z. B. für das Betriebssystem Android?
R. Rutschmann: Es ist natürlich prinzipiell
nicht schwierig, eine App zu programmieren.
Die zusätzlichen Anforderungen der Gebäudekommunikation sind allerdings komplex.
Unsere App muss mit anderen Systemen interagieren, da entstehen Herausforderungen, die Sie im Detail erst erkennen, wenn
Sie sich intensiv mit der Materie auseinandersetzen.
Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen: Eine Türkommunikations-App muss
ja einerseits ständig im Hintergrund laufen,
damit Sie stets erreichbar sind. Andererseits
Quelle: Siedle
felsohne darstellt. Dect ist unkompliziert in
der Handhabung und funktioniert im Gegensatz zu WLAN immer. Wenn eine x-beliebige
App auf Ihrem Mobiltelefon zwischendurch
mal nicht läuft, dann akzeptieren Sie das. Ein
System wie die Türkommunikation muss jedoch immer zu 100 % funktionieren – egal
unter welchen Randbedingungen.
Auf das IT-Umfeld eines Privatkunden haben Sie als Elektrohandwerker in aller Regel
keinen Einfluss. Wie gut ist die WLAN-Abdeckung? Läuft der Router stabil? Gibt es Störquellen? Diese Fragen können Sie oft nicht
wirklich beantworten und somit keine verlässliche Aussage über die Betriebssicherheit
tätigen. Daher sehen wir in diesem Umfeld
die WLAN-Funktionalität als Ergänzung, aber
nicht als Ersatz für eine Festinstallation.
»de«: Wenn der Kunde nun neben der
bekannten Dect-Funktionalität auch per
WLAN bzw. App auf die Türkommunikation
zugreift: Welche Möglichkeiten stehen
ihm zur Verfügung?
C. Weber: Unser Anspruch ist, dass die App
genauso schnell und zuverlässig funktioniert
wie die klassischen Innengeräte. Wir haben
die App daher bewusst übersichtlich gehalten
und nicht mit Gimmicks überfrachtet. Somit
Prinzipieller Systemaufbau: »Siedle Scope«
inkl. WLAN-Funktionalität
max. 4
DECT
WLAN
Eine Mikrowelle wurde erkannt, für 300 Mbits/s optimierte Funkkanäle
vorrübergehend deaktiviert.
Router
Siedle Scope
Bus-VideoVerteiler
Mobilfunk*
Bus-VideoNetzgerät
Transformator
Quelle: Siedle
Bus-Telefon
Comfort
mit Farbmonitor
Internet
Quelle: Siedle
Amt / Nebenstelle analog
56
LAN
Türstation
In-Home-Bus
*Die Erweiterung um Mobilfunkverbindungen folgt per Update
zu einem späteren Zeitpunkt
Störfaktor im WLAN: Allein der Betrieb eines Gerätes im offenen
Funknetz kann zur Störung anderer Geräte führen; bei Audioverbindungen kann dies zu Knacken oder einem Verbindungsabbruch führen
(hier findet sich im Log der Fritzbox ein Störkontakt zur Mikrowelle)
de 4.2014
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
darf Ihnen eine App auch nicht innerhalb
weniger Stunden den Akku leersaugen. Um
diese sich einander widersprechenden Anforderungen unter einen Hut zu bringen,
müssen Sie sich intensiv mit der Programmierung und auch mit der Hardwareplattform auseinandersetzen.
Wie Herr Weber schon ausgeführt hat: Der
Kunde erwartet von unseren Produkten, und
damit auch von unserer App, eine 100-%-ige
Zuverlässigkeit. Daher kann es nicht sein,
dass ein Türruf zum Beispiel zunächst nur
am Dect-Mobilteil und erst viele Sekunden
später am Smartphone ankommt – das soll
möglichst zeitgleich passieren. Auch eine
Lösung mit Push-Nachrichten kam für uns
nicht in Frage: Sicherlich haben Sie auch
schon die Erfahrung gemacht, dass deren
Zustellung manchmal viele Minuten dauern
kann.
»de«: Da die Einbindung von IP-Technik
in die Türkommunikation mit gewissen
Hürden versehen ist – sollten Kunden
dann nicht besser darauf verzichten?
C. Weber: Nein, keinesfalls. Wir wollten mit
unseren Ausführungen keineswegs den Eindruck erwecken, dass IP-Technik nicht ausgereift ist. Betonen möchten wir an der Stelle
aber, dass die Einbindung von IP nicht so trivial ist, wie sie von manchem gerne dargestellt wird. Dies erfordert im Vorfeld der Markteinführung einen nicht unbedeutenden Forschung- und Entwicklungsaufwand.
Unsere Partner im Elektrohandwerk und
deren Kunden haben an alle von uns ange-
botenen Systeme die identischen Ansprüche
hinsichtlich Design, Funktionalität, Betriebssicherheit und Nachhaltigkeit. Nun sind wir
überzeugt, dieser Erwartungshaltung bei
Siedle Scope auch hinsichtlich der Einbindung von WLAN bzw. Apps gerecht werden
zu können. Daher starten wir jetzt mit der
zweiten Generation von Siedle Scope.
»de«: Herr Rutschmann, Herr Weber,
vielen Dank für das Gespräch.
AUTOR
Dipl.-Ing.
Andreas Stöcklhuber
Redaktion »de«
Gebäudeautomation aus der Sicht
des Nutzers
WAS WILL DER KUNDE WIRKLICH? Automation in Gebäuden soll das Leben komfortabler
und angenehmer gestalten – das suggerieren zumindest die Hersteller von entsprechenden
Produkten. Dabei wird oft am Nutzer »vorbei« automatisiert. D. h. es kommen Funktionen zum
Einsatz, die der Nutzer nicht möchte oder nicht bedienen kann. In Summe erzeugt das eine
unnötige Unzufriedenheit. Richtiger ist es, mit der Bestimmung genau der Funktionen zu beginnen, die vom Nutzer später auch gewertschätzt werden.
M
arketingprospekte zeigen oft fröhliche
Menschen, die zuhause auf dem Sofa
sitzen und mit Hilfe eines Smartphones die
Rollläden fahren bzw. das Licht bedienen.
Doch wie sieht das der Anwender? Welches
sind die Funktionen, für die ein Nutzer eines
Wohngebäudes tatsächlich bereit ist, Geld
auszugeben?
Der Mensch steht also im Fokus, und die
Automation muss auf ihn ausgerichtet sein.
Das bedeutet aber in Konsequenz, dass man
zuerst mit der Analyse beim Nutzer beginnen und die technische Lösung auf ihn abstimmen muss. Leider wird die Kundenanalyse oft übergangen, und man wählt (zu)
schnell eine konkrete technische Lösung.
Unter Wikipedia ist unter »Automation«
unter anderem zu lesen: »… die mit Hilfe
von Maschinen realisierte Übertragung von
www.elektro.net
AUF EINEN BLICK
NUTZEN STATT TECHNIK Beim Gespräch mit dem Kunden sollte
man technische Argumentationen bzw. Fragestellungen vermeiden
FRAGEBOGEN ZUM DOWNLOAD Ein systematisch aufgebauter
Fragebogen erleichtert die Bestimmung der Kundenanforderungen
Arbeit vom Menschen auf Automaten …«.
Das bedeutet: Dem Menschen muss Arbeit
abgenommen werden, d.h. das Leben muss
für den Menschen einfacher und angenehmer werden. Wenn die (Raum-)Automation
bewirkt, dass der Mensch den Raum nicht
mehr richtig bedienen kann oder sich
fremdbestimmt fühlt, wird die Automation
ihrer Bestimmung nicht gerecht. Dann hat
irgendjemand etwas ziemlich falsch gemacht.
Um es richtig zu machen, muss man dem
Nutzer einige Fragen stellen. Möchte er z. B.
einen Zentraltaster, mit dem er über einen
Tastendruck alle Verbraucher im Haus ausschalten kann? Was hält er von motorisierten
57
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
Bild 1: Fragebogen zur Abfrage der Kundenbedürfnisse (Auszug)
Rollläden? Erkennt er den Sinn von Fensterkontakten, die das Licht im Haus für 5 min
einschalten und somit in Einbruchfall abschrecken?
Das Wesentliche an den beispielhaften
Fragen ist dabei nicht, wie der Kunde diese
im Einzelnen beantwortet. Das Wesentliche
ist, dass das jeder Nutzer unterschiedlich
beantworten wird. Es gibt also keine Universallösung. Mancher Nutzer wird verstärkt
Wert auf Funktionen der Energieeffizienz legen, manch anderer bevorzugt Sicherheitsoder Komfortfunktionen. Das bedeutet aber,
dass der Nutzer, für den die Automation eingeführt wird, individuell berücksichtigt werden muss.
Sinnvolle Funktionen aus
der Sicht des Nutzers
Was will nun aber der Nutzer? Wenn Sie es
selber sind: Nehmen Sie sich die Zeit und
machen sich in Ruhe Gedanken darüber.
Wenn es eine Einzelperson ist, dann sprechen Sie mir ihr. Bei einer ganzen Zielgruppe
hilft eine Kundenbefragung. In allen Fällen
benötigen Sie einen Satz an Fragen, die gestellt werden.
58
Wichtig ist dabei, dass die Fragen den
Nutzen wiederspiegeln. Vermeiden Sie den
typischen Fehler, die Fragen bereits zu technisch zu formulieren. Sätze wie z. B. »Bevorzugen Sie ein Bussystem oder binäre Taster?« sind nicht sinnvoll. Ebenso macht es
sicher keinen Sinn, frühzeitig nach einer Präferenz zu »KNX, LON, Dali oder Enocean«
zur Lichtsteuerung zu fragen. Aber selbst
scheinbar harmlose Stichworte wie »Präsenzmelder«, »Temperaturregelung« oder
»Controller« sollten komplett vermieden
werden.
Achten Sie darauf, dass sich die Abfrage
ausschließlich auf den Nutzen fokussiert und
in keiner Weise die dazu nötige Technik
wiederspiegelt. Immerhin muss es bei diesem ersten Schritt komplett egal sein, wie
später die gewünschten Funktionen umgesetzt werden.
Dabei hat ein solcher Satz an Fragen
noch einen weiteren entscheidenden Vorteil. In seinem Buch »Die Kunst des Überzeugens« beschreibt Robert Cialdini u. a.
das Phänomen, dass Kunden eher zur Kauf
einer Ware bereit sind, wenn sie sich vorher
positiv dazu geäußert haben. Wenn ein Nutzer angibt, dass er zum Beispiel die Ab-
schaltung von Stand-by-Verbrauchern bei
Abwesenheit als sinnvoll ansieht, so kann er
anschließend nicht mehr richtig dagegen
sein. Mehr noch – die Bereitschaft, eine entsprechende Investition zu tätigen, ist bei einem zweistufigen Prozess (Abfrage und Angebot) deutlich höher, als wenn etwas direkt
angeboten wird.
Dieser psychologische Aspekt sollte nicht
der Hauptfokus sein. Der wesentliche Punkt
sollte immer sein, die Wünsche und Einschätzungen des Kunden besser zu kennen.
Wenn aber der psychologische Aspekt hilft,
die daraus ermittelten Funktionen einfacher
verkaufen zu können, ist das ein nicht unwesentlicher Nebenaspekt.
Deshalb nochmal: der erste und ganz
elementare Schritt ist die Bestimmung der
sinnvollen Anforderungen. Im Groben sind
das Funktionen der Kategorien »Energieeffizienz«, »Sicherheit« und »Komfort«. Zusätzlich wären noch Funktionen aus dem
Bereich »Multimedia« denkbar – da diese im
Vergleich zu den drei anderen Kategorien
deutlich geringer nachgefragt werden, berücksichtigen wir diese im Weiteren nicht
mehr. Bei Bedarf sind diese also individuell aufzunehmen, d. h. entsprechend zu ergänzen.
Um die Funktionen der drei erwähnten
Hauptkategorien systematisch so abzufragen, dass jeder Nutzer dies für sich beurteilen kann, wurde ein Fragebogen mit etwas
über 40 Fragen entworfen. Alle Fragen sind
so formuliert, dass diese von jedem beantwortet werden können, d.h. es sind keinerlei
Kenntnisse bezüglich Gebäudetechnik oder
-automation erforderlich.
Dabei gliedert sich der Fragebogen in die
Teilbereiche Heizung, Lüftung, Beleuchtung,
Verschattung, Kühlung, Sicherheit und weitere Anforderungen. Sofern ein Gewerk nicht
vorliegt (z. B. Kühlung), sind die entsprechenden Fragen selbstverständlich nicht zu
beantworten.
Bild 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem Fragebogen. Der Kunde kann zu jeder Frage eine differenzierte Antwort geben. Das ist deshalb sinnvoll, um zu erfahren, ob eine Anforderung auf jeden Fall oder nur eventuell gewünscht bzw. abgelehnt wird. Auch sollte zu
jeder Anforderung angegeben werden, für
welche Räume die Anforderung gewünscht
wird. Im Wohnzimmer kommen sicher mehr
Funktionen zum Einsatz als im Gäste-WC
oder im Keller.
Der vollständige Fragebogen umfasst in
der aktuellen Version zehn Seiten und ist als
Download kostenlos erhältlich [1].
de 4.2014
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
1 = uninteressant, 5 = interessant
5
4
3
2
Smartphone-Steuerung
der Verschattung
Paniktaster
Automatische
Wohnraumlüftung
Netzfreischaltung
Beleuchtungsszenen
Smartphone-Steuerung
von allg. Verbrauchern
Präsenzgesteuerte
Beleuchtung
Verschattung gesteuert
durch Außenhelligkeit
Beleuchtung / Verschattung
im Einbruchsfall
Gruppensteuerung
der Beleuchtung
Anwesenheitssimulation
Smartphone-Steuerung
der Heizung
Gruppensteuerung
der Verschattung
Präsenzgeregelte
Heizung
Fluchtwegsicherung
im Brandfall
Rohrbruch- und Leckageerkennung / -alarmierung
Abschaltung der Heizung
bei offenen Fenstern
Zentraler »Alles-Aus«Schalter
Vernetzte Rauchmelder
Einzelraumregelung
der Heizung
1
Bild 2: Bewertung der Funktionen »Kundenakzeptanz allgemein«
Zielkundenanalysen
In zwei Studien hat die Hochschule Rosenheim mit ähnlichen Fragebögen größere Zielgruppen untersucht. Bei der Untersuchung
von Philipp Eigl [2] lag das Durchschnittsalter der Befragten bei etwas über 30 Jahren,
und es herrschte fast Gleichverteilung zwischen Frauen und Männern. Bild 2 zeigt einen Überblick über die Ergebnisse.
Interessant ist, dass Funktionen des
Fernzugriffs recht schlecht abgeschnitten
haben, obwohl die Teilnehmer zur Smartphone-Generation gehören. Bei den Rollläden war das Interesse an Automation und
Gruppensteuerung der Verschattung groß
– das Interesse, diese auch von unterwegs
steuern zu wollen, aber sehr gering. Immerhin fährt die Verschattung doch bereits
selbständig morgens herauf und abends
herunter. Die Schwerpunkte lagen auf
Energieeffizienz durch Einzelraumregelung
sowie einigen Sicherheits- und Komfortfunktionen.
Eine Studie von Kay Mattausch [3] untersuchte den Einsatz von Automation für das
altersgerechte Wohnen. Der Hintergrund ist
der demographische Wandel. Menschen
werden immer älter, und im Alter wird einiges
beschwerlicher. Nun möchte man aber so
lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Wo kann da die Automation helfen, das Leben einfacher und/oder
sicherer zu gestalten?
Ganz wesentlich war hier die Analyse aus
Sicht der betroffenen Personen. Dabei lag
PROFITEST MXTRA
TESTER
WEITERE INFOS
INSTALLATION
Der Profi seiner Art!
! Prüfen von E-Ladestationen
! Universelles Prüfgerät für
mittels Adapter nach IEC 61851
DIN VDE 0100-600 inkl.
Spannungsfall-Messung
GMC-I Messtechnik GmbH
Südwestpark 15 ! 90449 Nürnberg ! Germany
Fon: +49 911 8602-111 ! Fax: +49 911 8602-777
www.gossenmetrawatt.com ! info@gossenmetrawatt.com
! Prüfen von IMD´s & RCM´s,
Messen von Ableitströmen
und Restspannungen
! Erstellen von Prüfsequenzen
JETZT NEU!
Die
PROFITEST App:
Halle 8 / Stand B71
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
1 = uninteressant, 4 = interessant
4
3
2
PC Steuerung
Sprachsteuerung
Automatische
Gartenbewässerung
Zeitgesteuerte
Rollläden
Lichtszenarien
Höhenverstellbare
Schränke
Infosystem über
Fernseher
Automatische
Fenster
Fernbedienung
für Alles
Touchscreen
Chipsystem
Eingangstür
Automatisches Licht
Toilettengang
Videokommunikationssystem mit Betreuung
Intelligenter
Medikamentenschrank
Automatische
Wohnraumlüftung
Heizungsregelung beim Verlassen oder Öffnen von Fenstern
Einzelraumregelung
Heizung
Armband mit Vitaldatenüberwachung
Überprüfung der Sensorik
beim Verlassen der Wohnung
Anwesenheitssimulation
Verbrauchsanzeige
Alarmanlage mit
automatischem Notruf
Diverse
Notrufknöpfe
Videokamera
Eingangstür
Alles-Aus-Schalter
1
Bild 3: Bewertung der Funktionen »Altersgerechtes Wohnen«
das Alter der befragten Personen im Bereich
von 51 bis 85 Jahren (Durchschnitt: 64 Jahre). Bild 3 zeigt die Bewertung der Funktionen durch diese Zielgruppe. Im Fokus standen sicherheitsbezogene Funktionen, was
sich durch die Zielgruppe erklärt.
Die Funktion »zeitgesteuerte Rollläden«
hat in dieser Befragung erstaunlich schlecht
abgeschnitten. Das erklärte sich über die
Auswertung der persönlichen Gespräche. An
vielen Stellen antworteten die Personen mit
»Na ja, solange ich das noch selber machen
kann«.
Aus psychologischer Sicht war hier die
Angst zu erkennen, zu viel abzugeben und
somit als Mensch nicht mehr benötigt zu
werden. Das heißt im Umkehrschluss aber
nicht, dass man Senioren keine zeitgesteuer-
INFOS
Einen Artikel zum Kundennutzen mit weiteren Informationen finden Sie im »de«-Jahrbuch Gebäudetechnik 2014 [4]. Auch auf
der Webseite, über die der Fragebogen zu
beziehen ist [1], gibt es weitere Informationen zu Richtlinien bezüglich Bewertung und
Planung von Smarthome-Systemen.
Zum Thema EnEV besteht im Rahmen von
Informationsveranstaltungen die Möglichkeit,
sich zu dem Thema näher zu informieren.
Weitere Informationen finden Sie unter [1]
und [5].
60
ten Rollläden anbieten sollte – nur sollte das
nicht mit dem Argument erfolgen, dass das
Arbeit abnimmt. Immerhin haben die zeitgesteuerten Rollläden auch einen Sicherheitsvorteil und energetischen Mehrwert, die man
herausstellen kann und sollte.
Ausblick: EnEV 2014
Eine besondere Bedeutung kommt der nächsten EnEV (Energieeinsparverordnung) zu. Diese ist für die Berechnung des Jahres-Primärenergierbedarfs zuständig, wie er auch in den
Energieausweis einfließt. Bei Neubaumaßnahmen dürfen Obergrenzen nicht überschritten
werden. Mit der EnEV 2014 wird erstmals
auch der Automationsgrad mit bewertet – beginnend bereits in der ersten Stufe ab Mai
2014. Das gilt nicht nur für Nichtwohngebäude, sondern auch für Wohngebäude – auch
wenn dort nicht alle Gewerke zu berücksichtigen sind. Die Obergrenze für den Energiebedarf verändert sich allerdings im ersten
Schritt im Vergleich zur EnEV 2009 nicht.
Da nun aber der Automationsgrad in die
Berechnung einfließt, profitieren davon
hochautomatisierte Gebäude, während
nicht-automatisierte Gebäude einen Malus
erhalten, den man durch weitere Optimierung von z. B. Gebäudedämmung oder Anlagentechnik kompensieren muss. Mit der
zweiten Stufe ab dem 1.1.2016 sinkt der zulässige Höchstwert für den Jahres-Primärenergiebedarf um 25 %. Das wird nicht ohne
Maßnahmen der Gebäudeautomation zu erreichen sein. Hierzu ist der entsprechend
versierte Elektrofachbetrieb entscheidend:
nur wer sich rechtzeitig sich mit dem Thema
befasst und Beratungskompetenz aufbaut,
wird von diesem Thema profitieren können.
Nähere Informationen zur EnEV 2014 lesen Sie in einem Beitrag in »de« 7.2014.
Literatur
[1] www.igt-institut.de/smarthome/
[2] P. Eigl, M. Krödel, S. Winter; Untersuchung vorhandener Barrieren im
Bereich der Gebäudeautomation und
Prüfung der Kundenakzeptanz; 2013
[3] K. Mattausch, M. Krödel, S. Winter;
Einsatz von Gebäudeautomation zur
Unterstützung für altersgerechtes
Wohnen; 2011
[4] de Jahrbuch Gebäudetechnik 2014;
Hüthig & Pflaum Verlag; 2014
[5] www.igt-institut.de/weiterbildung/
AUTOR
Prof. Dr.-Ing. Michael Krödel
Hochschule Rosenheim
de 4.2014
Deutscher Unternehmerpreis
t z {€ ahhˆ‡ˆtuut vŠ—{j t€ l}e
Elektrohandwerk 2014
de sucht die Top-Betriebe des Elektrohandwerks! Wenn Sie Ihr Unternehmen perfekt organisiert haben, erfolgreich in Zukunftsmärkten aktiv sind
und das Potenzial Ihrer Mitarbeiter fördern, dann sollten Sie sich für den
Deutschen Unternehmerpreis bewerben! Die Preisverleihung findet auf der
Light + Building 2014 statt.
Um die Vielfalt der unternehmerischen Aktivitäten im Elektrohandwerk
darzustellen, wird der Deutscher Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2014
in den Kategorien bis 10 Mitarbeiter, bis 50 Mitarbeiter und mehr als 50
Mitarbeiter verliehen.
Wenn Sie Ihr Unternehmen ins Rennen um den Deutscher Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2014 schicken wollen, dann bewerben Sie sich in
einer der drei Kategorien.
Preisverleihung 2012
Strahlende Sieger gab es auch
2012 auf der Light + Building bei
der Preisverleihung des Deutschen
Elektrotechnik-Marketingpreises
Jetzt anmelden!
oaŠtŠj ˜ˆt ja” ”tqst
c”Št ‹tdtŠqj—€qjstŠu{—tj tˆ
tŠ ]t{wsˆaj de {j qj €tjtj
˜ˆt tˆjt }“‚{ˆu {j
Št{wsˆajŒtutwsŠa†jts
Einsendeschluss:
20.02.2014
Wir danken den Sponsoren für ihre Unterstützung
egs”ˆ— nke„ equs€”ˆjtŠ ˜sŠ† …„ …’ŽŽ ‚gj”tj
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
Marktrends für Handel und Handwerk
SMART-TV UND DAS INTERNET TREIBEN DEN MARKT AN
Hochauflösendes Fernsehen und die Flachbildschirme sind heute Normalität. Viele Betreiber von Kopfstellen haben allerdings
den HD-Boom unterschätzt und rüsten nun nach, da dies
ihre Kunden und Mieter wünschen. Daraus ergibt sich für das
Elektrohandwerk ein interessantes Auftragspotential. Viele Elektrofachbetriebe haben das noch nicht erkannt.
mehr SmartTVs, die Fernsehen und Internet
auf dem Bildschirm verbinden. Zudem
nimmt der Empfang von TV-Inhalten über
mobile Endgeräte zu. Dadurch gewinnen Lösungen für die Hausvernetzung rasant an
Bedeutung. Zugleich beobachten wir angesichts der vielen technischen Neuerungen
jedoch auch Unsicherheiten und einen steigenden Informationsbedarf bei den Endverbrauchern. Dies bietet dem Handel neue
Möglichkeiten hinsichtlich Kundenpflege und
dem Erschließen von Umsätzen.
PORTRÄT
Michael Eberle
Leiter Marketing / Vertrieb Handel Inland,
Wisi
D
ie Redaktion »de« unterhielt sich mit Michael Eberle, Leiter Marketing/Vertrieb
Handel Inland, Wisi über den Stand der
wichtigen Marktrends für Handel und Handwerk. Seine Kernaussage lautet, sich auf intelligente Kopfstellensysteme und die richtige
Vernetzung zu konzentrieren. Details dazu
ergeben sich aus dem folgenden Interview.
»de«: Welches sind die aus Sicht von Wisi
wichtigen Marktrends für Handel und
Handwerk?
M. Eberle: Der HD-Absatzboom dürfte sich
durch neue Programme und die Fußball-WM
fortsetzen. Dies zwingt Betreiber von Kopfstellen entsprechend um- und aufzurüsten.
In deutschen Wohnzimmern stehen immer
62
»de«: Wie sehen Sie den Handlungsbedarf
bei Kopfstellen?
M. Eberle: Im Zuge der Analogabschaltung
bei der Satellitenübertragung haben viele
Kopfstellenbetreiber in der Wohnungswirtschaft, bei Hotels, Altenheimen und selbst in
Krankenhäusern zu kurz gedacht und überwiegend im ersten Schritt nur in SD-Module
investiert. Das Thema HD und dessen rasche
Annahme durch den Verbraucher wurden
vielerorts deutlich unterschätzt. Wir beobachten dies bei unserem erfolgreichen Kopfstellensystem OH und der steigenden Nachfrage nach HD-Kassetten. Auf die rasch
wachsende Anzahl der HD-Sender müssen
diese Betreiber nun reagieren, wenn sie die
Wünsche ihrer Kunden erfüllen wollen.
»de«: Gibt es denn Alternativen bei
der Kopfstellentechnik?
M. Eberle: Netzbetreiber, die vor einer Umrüst- oder Aufrüstentscheidung stehen, sollten rechtzeitig im Voraus über den Einsatz
softwarebasierter Kopfstellensysteme nachdenken, die sich je nach Erfordernis flexibel
über Softwarebausteine konfigurieren lassen.
Vorreiter im deutschen Markt ist hier unsere
Wisi-Kopfstelle Chameleon (Bild 1). Möchte
der Betreiber zum Beispiel seine Anlage vom
Empfang von Satellitenprogrammen in Standard-Digital später verstärkt auf HD aufrüsten,
muss er – im Gegensatz zu herkömmlichen
Kopfstellensystemen – keine Module mehr
austauschen, sondern nur die Software aktualisieren. Softwarebausteine von Chameleon
sind u.a. digitale Receiver für die unterschiedlichen Signalwege Satellit, Kabel und Antenne,
Transmodulatoren, Edge QAM, MPEG-4-Decoder, IP- und ASI-Streamer sowie Demultiplexer. Das Konzept ist zudem für den Handel
sehr attraktiv, da die Lagerhaltung und damit
verbundene Kosten für viele verschiedene
Modulen eines Systems zukünftig entfallen
und dieser mit den Basismodulen von Chameleon auskommt.
»de«: Reichen denn die Bandbreiten in
den Netzen für den HD-Boom aus?
M. Eberle: Aus unserer Sicht nicht. Viele
Netzbetreiber stoßen hier heute schon an ihre technischen Grenzen. Ein wichtiger Grund
ist die Wohnungswirtschaft. Diese beharrt auf
unabsehbare Zeit auf eine Basisversorgung
der Mietwohnungen mit analogen TV-Programmen. Hierfür sind wertvolle Kapazitäten
nötig, die an anderer Stelle dringend benötigt
werden. WISI und weitere führende Hersteller sowie der Fachverband Satellit & Kabel
fordern daher, den analogen PAL-Standard
nicht weiter zu fördern und freiwerdende
Kapazitäten gleich für HD zu nutzen. Daher
sollte nun die Digitalisierung der Kabelnetze
noch zielstrebiger und vor allem endgültig
angegangen werden.
»de«: Welche Rolle sehen Sie für glasfaserbasierte Lösungen?
M. Eberle: Die Glasfaser ist die Grundlage für
die allermeisten modernen Medienanwendungen. Das immer raschere Zusammenwachsen von Internet und Fernsehen sowie
die rasche Zunahme des Konsums von TVInhalten über alle Verbreitungswege erhöhen
die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit
der Übertragungs- und Zugangsnetze stetig.
Optische Netze sowie Glasfaser bis zum
Haus und ins Haus gewinnen für die praktisch verlustfreie Übertragung auch über größere Entfernungen immer stärker an Bedeutung, denn diese bilden die Grundlage für
alle IP-basierten Übertragungen und Nutzungen durch den Endverbraucher. Wisi hält
hier innovative Systeme für große Versorde 4.2014
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
Quelle: Wisi
Bild 1: Kopfstelle: Alle Module der neuen WisiKopfstelle Chameleon sind sehr flexibel über eine
Software nach Wunsch konfigurierbar
»de«: Wie sehen Sie die Entwicklung bei
SmartTV?
M. Eberle: Das Potential für Industrie und
Handel ist immens. In 14 Mio. deutschen TVHaushalten ist inzwischen ein SmartTV das
hauptsächlich genutzte Gerät. Die Geräte
scheinen den Verbrauchern jedoch noch
nicht richtig vertraut. So gaben in einer gfuStudie im Frühjahr 2013 nur 58 % der Besitzer an, dass ihr Gerät mit dem Internet verbunden ist. Andere Studien gehen sogar von
deutlich geringeren Anschlusswerten aus.
Dies bietet Handel und Handwerk sehr große
Chancen, Verbrauchern die neuen Möglichkeiten direkt im Geschäft zu präsentieren
und vor allem auch später dann zuhause zu
installieren.
»de«: Erfordert der Anschluss von SmartTVs eine besondere Verkabelung?
M. Eberle: Die Vorteile von Smart-TV Geräten
oder mit HbbTV-fähigen Receivern aufgerüsteten Flachbildfernsehern lassen sich nur voll
nutzen, wenn eine entsprechende Anbindung oder Verkabelung mit dem Internet vorhanden ist. So muss der Handwerker unbedingt daran denken, neben der Antennenleitung für die via Satellit, Kabel oder terreswww.elektro.net
trischer Antenne empfangenen Signale auch
eine Datenleitung vom Internetzugang zum
HbbTV-Receiver oder Smart-TV-Gerät parallel zu verlegen, wenn der Internetzugang
nicht über ein WLAN erfolgt. Dies ist übrigens
auch ein wichtiges Thema der Wisi-Schulungsangebote für Handel- und Fachhandwerk.
»de«: Lösen mobile Endgeräte das klassische Fernsehen beim Empfang ab?
M. Eberle: Die Basis für das zeitgleiche Nutzen von Fernsehen und Internet ist durch
den rasanten Absatz mobiler Endgeräte wie
Smartphones, Tablet PCs (Bild 2) und Laptops sowie durch die immer bessere Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen und
WLAN längst gelegt. Alleine die Zahl der verkauften Tablet-PCs soll in Deutschland bis
Ende des 2013 gegenüber dem Vorjahr um
59 % auf acht Mio. Stück gestiegen sein. Die
spannende Frage für Wisi und viele andere
Marktteilnehmer ist, ob der große Fernseher
im Wohnzimmer künftig noch die erste Geige
spielt oder vom sogenannten »Second
Screen«, dem Bildschirm eines Computers
oder eines mobilen Endgerätes überholt
wird. Laut einer aktuelle GfK-Enigma-Studie
über die TV-Nutzung in fünf Jahren werden
dann fast 80 % der Zuschauer beim klassischen Fernsehen zeitgleich mit einem zweiten Bildschirm, ob Tablet, Laptop oder
Smartphone hantieren. Ein weiteres interessantes Ergebnis ist, dass sich die Nutzung
von TV-Inhalten auf mobilen Endgeräten
auch in Zukunft mit über 70 % überwiegend
zuhause abspielen wird. Dass der »Second
Screen« das klassische TV-Gerät ablöst wird
nicht gesehen.
»de«: Welche Chancen bietet der TV-Konsum für Handel und Handwerk?
M. Eberle: Für Installationsfirmen und Netzspezialisten bieten sich hochinteressante
Möglichkeiten. Aus Wisi-Sicht steigt durch
den wachsenden Einsatz mobiler Endgeräte
zuhause die Bedeutung der Heimvernetzung
über ein WLAN und intelligente Verteilsysteme rasant. Geeignete Lösungen für sichere
Highspeed-Verbindungen für Multimediadienste im ganzen Haus sind etwa Powerline-Systeme wie das Wisi-Powerline-Set
DL 500. Ob SmartTV, HbbTV-Receiver, Netzwerkdrucker, PC, Spielkonsole oder Mediencenter, durch die ausgereifte Technik
lassen sich problemlos mehrere Powerline
Adapter zu einem leistungsfähigen Hausnetz
zusammenschalten. Das Marktpotential für
Powerline-Produkte gilt als ausgesprochen
hoch. So geht der Fachverband Satellit & Kabel von einem jährlichen Marktvolumen von
mehr als 150 Mio. € aus.
»de«: Besten Dank für das Gespräch,
Herr Eberle.
Quelle: Sigurd Schobert
gungslösungen für Netzbetreiber und die
Wohnungswirtschaft wie Optopus, Tangram
und Chameleon bereit. Diese eignen sich je
nach Einsatzfall auch für kleinere Versorgungen. Damit wollen wir unseren Partnern helfen, denn für sehr viele Handwerks- und Installationsbetriebe sind IP-Zugänge und -Netze
beim Aufbau oder der Aufrüstung großer Versorgungsanlagen in Hotels, Altenheimen und
Krankenhäusern heute schon eine Grundvoraussetzung beim Auftragserhalt. Immer mehr
Wisi-Projektbeispiele zeigen zudem, dass
auch die Wohnungswirtschaft dieser Entwicklung inzwischen folgt.
Bild 2: Immer mehr nutzen die Fernsehzuschauer den Tablet-PC als zweiten Bildschirm
und als komfortable Fernbedienung
AUTOR
Sigurd Schobert
Redaktion »de«
63
BETRIEBSFÜHRUNG • PANORAMA
Bausauger für den Hybridbetrieb
Mit dem »VC 20/40-U(M)-Y« bietet Hilti einen Hybrid-Bausauger, der
auch im Akkubetrieb arbeiten kann. Er ist für Nass- und Trockenbohrungen einsetzbar. Zwei 36-V-Akkus liefern ihm die dafür notwendige
Energie. Zwei integrierte Ladegeräte machen den Akkubetrieb möglich, zudem können Lithium-Ionen Akkus von 14 V bis 36 V dort aufgeladen werden. Eine LED zeigt den aktuellen Ladestand an. Dank
sequentiellem Laden wird zuerst der Akku bis zu 80 % geladen, der den geringeren Ladestand aufweist. Dann wird
der zweite Akku auf 80 % geladen.
Erst im dritten und vierten Schritt
wird der erste, dann der zweite Akku
vollgeladen. Mit zwei vollgeladenen
Lithium-Ionen-36-V-Akkus
kann
35 min gearbeitet werden, ein Ladevorgang dauert 48 min. Solange der
Netzanschluss besteht, werden die
Akkus geladen. Wird der Stecker gezogen, arbeitet der Hybrid-Bausauger über einen Akku, bis dieser leer ist. Während des Betriebes
sorgt die Filtertechnologie »Air Boost« für eine konstant hohe Saugleistung. Die automatische Filterreinigung ist ein-/ausschaltbar. Bei
Nassanwendungen kann die Filterreinigung ausgeschaltet werden.
Je nach Anwendung eignet sich die U-Klasse oder UM-Klasse des
Hybrid-Saugers. Die U-Klasse wurde für alle allgemeinen Reinigungsarbeiten und Nassanwendungen entwickelt. Die UM-Klasse bewältigt
darüber hinaus das trockene Absaugen von Holzstäuben und mineralischen Stäuben der mittleren Gefährdungsklasse M sowie staubarmes Arbeiten beim Bohren, Schlitzen und Trennen. Gleichzeitig ist
der VC 20/40-U(M)-Y für das Absaugen beim Nassbohren geeignet,
z. B. beim Entfernen von Bohrschlamm.
Den Bausauger gibt es in zwei Varianten mit einem Behältervolumen für 21 l und einem Gewicht von 15,5 kg oder alternativ mit 36 l
und 16,9 kg.
www.hilti.de
App für den Kundendienst
Für Kundendienstmitarbeiter im Außendienst steht mit »pds mobil.service« eine umfangreiche
App zur Verfügung, die den Kundendienst mit sämtlichen kunden- und projektrelevanten Informationen über Tablets oder Smartphones versorgt. Damit haben Monteure vor Ort nicht nur direkten Zugriff auf die Historie und Auftragsdaten ihrer Kunden, sondern können die Auftragsbelege nach Durchführung über das Mobilgerät direkt in das zentrale System zur Weiterverarbeitung übermitteln. Dies verkürzt nicht nur die Zeit
zwischen Leistungserbringung und Rechnungsstellung, auch Fehler, fehlende Leistungen und
aufwändige Doppelerfassungen können so vermieden werden. Die Handwerker-App integriert
die mobilgerätüblichen Standardfunktionen wie
Kalender, Kamera, Barcode-Scanner, Google
Maps inkl. Navigation, Auftrags-Kartenanzeige,
Mail, Benachrichtigungsfunktion und Telefon.
www.pds.de
Crimpen leichter gemacht
Mit einer Überarbeitung seiner Aderendhülsenzange will Knipex das Crimpen von Kabel und
Leitungen erleichtern. Die Zange für Aderendhülsen von 0,25 mm² bis 16 mm² ist jetzt auch
als VDE-Version erhältlich. Das Arbeiten unter Spannung ist damit nun ebenfalls möglich. Die
optimierte Übersetzung durch das Kraftgelenk reduziert die Handkraft beim Crimpvorgang
um 30 %. Die bewährten Halbrundprofile mit konischen
Seitenflächen sind für die zugehörigen Leiterquerschnitte gekennzeichnet und bieten damit eine Orientierungshilfe gegen das Einlegen in ein falsches Crimpprofil.
Außerdem wurde die Kopfform der Crimpzange deutlich schlanker gestaltet. Das verbessert die Zugänglichkeit unter beengten Arbeitsbedingungen und reduziert
gleichzeitig das Gewicht der Zange. Die überarbeitete
Aderendhülsenzange ist auch in einer getauchten Ausführung und mit Mehrkomponentenhüllen erhältlich.
www.knipex.de
64
Einziehhilfen für
Kabelverleger
Mit neuen Polyester-Bändern der Serie
»Katitwist« hat Katimex sein Lieferspektrum
ergänzt. Diese neuen Spiralbänder weisen
durch die spezielle Außenkontur ein verbessertes Biege- und Gleitverhalten bei möglichst geringem Reibungswiderstand auf. Die
spezielle Beschaffenheit der Bänder ermöglicht einen bis zu 60 % niedrigeren Kraftaufwand im Vergleich zu Perlon- oder Stahlbändern. Gerade ein Durchfahren von langen
Lehrrohren wird dadurch erst ermöglicht. Erhältlich sind die Einziehhilfen als verdrehte
und verdrallte Bänder mit oder ohne Haspel.
Die verzinkte Stahl-Haspel ist sehr robust
und langlebig. Das Gehäuse der Einziehhilfe
ermöglicht ein schnelles Aus- und Einspulen
und wird ergänzt durch eine fein dosierbare,
integrierte Bremse.
www.katimex.de
de 4.2014
BETRIEBSFÜHRUNG • PANORAMA
Zweipolige Spannungsprüfer mit Berührungsschutz
Für das schnelle und einfache Prüfen von Steckdosen bietet Greenlee die Spannungsprüfer
GT-55NE mit LED-Anzeige und GT-85NE mit LC-Display mit Hintergrundbeleuchtung. Dank
angepasster Prüfspitzen erfolgt die Prüfung mit nur einer Hand. Die Prüfspitzen verfügen über
den Berührungsschutz IP2X zur Vermeidung von Verletzungsgefahren. Das große LC-Display
mit heller Hintergrundbeleuchtung beim Spannungsprüfer GT-85NE macht die Anzeige auch
in dunkler Umgebung gut lesbar. Die weiße integrierte LED-Leuchte sorgt für die Beleuchtung
der Messstelle und Erkennbarkeit der Farben. Das Gehäuse bietet Dichtigkeit gegen Staub
und rundum Schutz gegen Strahlwasser (IP65) für eine lange Produktlebensdauer. Beide
Messgeräte erfüllen die Schutzklasse IP65 – staubdicht und strahlwassergeschützt – und die
Überspannungskategorie CAT III 100 V bzw. CATIV 600 V.
www.klauke.com
Mehr Effizienz auch unterwegs
Für seine kaufmännische Branchenlösung bietet Taifun ein mobile
Applikation an. Mit der App kann der Anwender live auf Termine, Adressen, Umsätze und Dokumente im Taifun-Hauptprogramm zugreifen. Damit bietet das Softwarehaus eine Lösung für alle, die auch unterwegs vom Handy, Tablet oder Notebook Zugriff auf die aktuellen
Daten haben möchten. Die App bietet Echtzeit-Zugriff auf Adressen,
Ansprechpartner, Mitarbeiter und Kontakte. Es können auch neue
Kontakte/Ansprechpartner angelegt werden. Die Termine der Mitarbeiter sind stets im Blick – mit der Tages-, Monats- oder Listenansicht. Neue Termine können auch hinzugefügt werden. Es können Belege,
Umsätze und Dokumente eingesehen
werden oder man schießt ein Baustellenfoto und ordnet es der Adresse im
Hauptprogramm hinzu. Die App bietet
passwortgeschützten Zugang mit SSLVerschlüsselung und liegt in zwei Versionen vor: Als iPhone-App (kostenlos im
App-Store erhältlich) und als Web-App
für Android, Notebooks usw. Alle Funktionen können unverbindlich ausprobiert
werden.
www.taifun-software.de
Handwerkerhose mit praktischen
Details
Für die Handwerkerhose »Nyco heavy« verspricht Bladäker bei reißfesten Fasern und einer Grammatur von 340 g/m² ein angenehmes Tragegefühl. Die neue Passform im sog.
»Loose Fit Style« mit tieferer Schrittführung
trage u.a. zum Tragekomfort bei. Denn gerade bei körperlicher Tätigkeit brauche es eine
Hose, die flexibel ist, Schritt hält und jede Bewegung mitmacht.
Damit Handwerker ihre Arbeitsutensilien
griffbereit und einsatzfähig haben, bietet die
»Nyco heavy« bei durchdachter Platzierung
eine große Taschenvielfalt, die genügend
Stauraum bietet. So gehören zur Ausstattung
beispielsweise große Bein-, Seiten- und Gesäßtaschen mit Balg, einsetzbare Kniepolstertaschen, eine extrabreite Zollstocktasche mit Stiftfach sowie ein Messerhalter. Auch Handy, Ausweis und Schraubendreher finden Platz
und sind jederzeit verfügbar. Besonders beanspruchte Stellen wie der
Kniebereich wurden nochmal verstärkt.
www.blaklader.com
Rund und flach mit nur einem Tool
Unterschiede bei Kabeln und Leitungen bestehen nicht nur in der Größe (mm²) oder der
Durchmessereinheit – sondern auch zwischen Rund- und Flachkabeln. Ob Video-,
Daten-, Steuer- und Sensorkabel, NYM- oder
Cat-Leitungen: Es müssen immer mehr Kabel und Leitungen für den Anschluss vorbereitet werden. Dafür braucht es ein Werkzeug, das mit der Bandbreite der am Markt
verarbeiteten Kabel und Leitungen zurecht
kommt und diese professionell abisoliert. Mit
dem »Allrounder« bietet Jokari jetzt ein Abisolierwerkzeug, das runde wie auch flache
www.elektro.net
Leitungen und Kabel in einem großen Arbeitsspektrum bearbeiten kann. Wo vorher
mühsam und verletzungsgefährlich mit
scharfen Klingen gearbeitet wurde, findet der
»Allrounder« sein Arbeitsumfeld.
Zum Einsatzspektrum des Allrounders zählen das Entfernen des Kabelmantels über
kurze oder lange Strecken, Längsschnitte,
das Abisolieren der massiven oder flexiblen
Leiter für das Vercrimpen von Aderendhülsen
oder sonstigen Anschlüssen, das Freilegen
von längeren Leiterstrecken für spezielle Anschlüsse und ein breiter Arbeitsbereich von
zum Beispiel Rundkabeln mit 4 mm bis
15 mm Durchmesser, Installations-Flachkabeln mit bis zu 15 mm Breite und flexiblen
Leiter von 1,5 mm2 bis 50 mm2 Querschnitt.
www.jokari.de
65
BETRIEBSFÜHRUNG
Durchblick verbessert
DOKUMENTE MANAGEN MIT BRANCHENSOFTWARE Dank dem Einsatz von Dokumentenmanagementsystemen (DMS) sind Geschäftsvorgänge einfacher nachvollziehbar, Dokumente
können nicht mehr verloren gehen und Arbeitsabläufe werden erheblich vereinfacht.
AUF EINEN BLICK
DIE EFFIZIENTE DOKUMENTENVERWALTUNG vereinfacht Prozesse
im Handwerksbetrieb und bringt mehr Transparenz im Betriebsalltag
DIE INTEGRATION IN DIE BRANCHENSOFTWARE vereint alle Funktionen in einer Lösung und steigert so zusätzlich die Effektivität
N
eben den klassischen Programmen (Kalkulation, Auftragsbearbeitung …) kann
ein Dokumentenmanagementsystem heute
bereits in der kaufmännischen Branchensoftware integriert sein (Bild 1). Durch die vollautomatische Archivierung ausgehender Dokumente und die Archivierung eingehender
Dokumente verbessert der Elektrohandwerker nicht nur seine Betriebsorganisation, sondern er kommt zugleich den gesetzlichen
Verpflichtungen nach.
Voraussetzung für ein funktionierendes
und arbeitserleichterndes digitales Archiv ist
das abgestimmte Zusammenspiel der unterschiedlichen Programmbereiche. Integrierte
Lösungen, die alle Bereiche abdecken, spielen hier gegenüber Einzellösungen deutlich
ihre Vorteile aus. Das Spektrum erstreckt
sich u. a. auf die Bereiche Auftrags- / Serviceabwicklung, Angebotskalkulation, Baustellenabrechnung und -überwachung sowie die
Kommunikation (per Fax, E-Mail, SMS oder
Telefon), Terminplanung, Dokumentenarchivierung, Zeiterfassung, mobile Auftrags- und
Serviceabwicklung und letztlich auch die optionale Finanzbuchhaltung.
Kommunikation – alles inklusive
Alle ein- und ausgehenden Dokumente, wie
z. B. Angebote, Auftragsbestätigungen, Bestellungen oder Rechnungen – ob per E-Mail
oder Fax – können automatisiert aus der Software heraus verarbeitet und archiviert werden. Dabei gewährleistet die automatische
Archivierung, dass sämtliche ausgegebenen
66
Bild 1: Das Dokumentenmanagemantsystem (DMS)
ist zusammen mit vielen
anderen Zusatzfunktionen in
die Branchensoftware »Streit
V.1« integriert
Dokumente in Originaloptik beim entsprechenden Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter
und beim Projekt / Baustelle gespeichert werden. Die archivierten Dokumente können jederzeit am Bildschirm abgerufen werden, so
dass das zeitaufwändige und mühsame Suchen in dicken Ordnern »Schnee von gestern« wird.
Signatur bei
ausgehenden Dokumenten
Alle ausgehenden Dokumente wie Rapportaufträge, Belege, Aufmaßblätter, Lieferscheine
usw. werden automatisch mit einem Barcode
versehen.
Damit lassen sich vom Kunden unterschriebene Dokumente (wie z. B. Lieferscheine oder Rapportzettel) einscannen und automatisch durch Auslesen des Barcodes dem
entsprechenden Archiv zuordnen. Auch der
sonstige, eingehende Schriftverkehr im
Handwerk durchläuft die Archivierung. Darüber hinaus können Dateien aus anderen Programmen (CAD, Excel, usw.) im Dokumentenarchiv gespeichert werden.
Dokumentation
des Baustellenfortschritts
Zur Dokumentation des Baufortschritts bzw.
für eventuelle Gewährleistungsansprüche
nutzen bereits viele Anwender die Möglichkeit einer ausgiebigen Fotodokumentation.
Sollen Arbeiten detailliert dokumentiert werden, können Anwender als besondere Arbeitserleichterung eine unbegrenzte Anzahl
an Bildern automatisiert einlagern und automatisch archivieren. Dabei spielt es keine
Rolle, ob Bilderserien mit einer professionellen Kamera oder einzelne Fotos auf der Baustelle mit dem Handy gemacht werden. Dank
einer flexiblen Schnittstelle werden einzelne
Bilder oder auch komplette Dokumentationsreihen vollautomatisch eingelesen und der
entsprechenden Baustelle, dem Projekt
und / oder Kunden zugeordnet.
AUTOR
Lucia Neuß
Streit Datentechnik GmbH, Haslach
de 4.2014
BETRIEBSFÜHRUNG
Rechtzeitig reagieren
VORAUSSCHAUEND AGIEREN BEI PV-FINANZIERUNGEN Handwerksunternehmen, die viel mit
Zwischenfinanzierungen arbeiten, z. B. bei der Photovoltaik, können angesichts des wachsenden
Drucks auf Banken nicht mehr nur kurzfristig planen. Dabei sollten die jeweiligen Aspekte nicht
isoliert sondern im Kontext der gesamten finanziellen Angelegenheiten des Unternehmens betrachtet werden.
D
er Druck auf die Bankinstitute lässt
nicht nach. Ob es sich um die strengeren Anforderungen an die zukünftige Eigenkapitalbildung oder um den steigenden
Ertragsdruck bei möglichst gleichzeitig nur
noch »erstklassigen« Krediten handelt. Alles in allem sind das unerfreuliche Aussichten nicht nur für die Kreditbranche,
sondern auch für Verantwortliche in der
Photovoltaikbranche, die bekanntlich
schon längst nicht mehr von den Kreditgebern verwöhnt werden. Es ist daher davon
auszugehen, dass Banken und Sparkassen entsprechende Kreditanträge noch genauer als bisher prüfen werden, bevor sie
sich zu einem möglichen Risikoengagement entscheiden, das dazu noch mit
möglicherweise erheblichem Arbeitsaufwand einhergeht.
Frühzeitig reagieren
Es kann daher also sinnvoll zu sein, bereits
vorhersehbare, aber eben noch nicht tagesaktuelle Kreditpläne gar nicht erst in der
sprichwörtlichen Schublade verschwinden
zu lassen, sondern sie kurzfristig mit der jeweiligen Hausbank zu besprechen. Dafür
spricht übrigens auch das nach wie vor
günstige Zinsumfeld vor allem im Darlehensbereich. Dort sind im Gegensatz zum kurzfristigen Überziehungskredit auf dem Geschäftskonto Zinssätze von unter fünf Prozent im Jahr nach wie vor möglich. Außerdem bieten öffentliche Kreditgeber wie die
KfW-Mittelstandsbank ebenfalls ein attraktives Zinsniveau, das mit Hilfe der Hausbank
abgerufen werden kann. Voraussetzung ist
naturgemäß hier wie dort eine angemessene
Kreditwürdigkeit, die neben aussagefähigen
Unterlagen zur Beurteilung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Betriebes in der
Regel auch Kreditsicherheiten mit einer entsprechenden Werthaltigkeit voraussetzt. Da
mittlerweile allerdings eine ganze Reihe gerawww.elektro.net
AUF EINEN BLICK
FINANZIERUNGEN IM TAGESGESCHÄFT werden durch neue Anforderungen an die Bankhäuser vor allem in Risikobranchen wie der Photovoltaik schwieriger
RECHTZEITIGES AGIEREN und ein ganzheilticher Ansatz bei der Finanzplanung sind daher unerlässlich, um auch weiterhin Projekte in
diesem Marktsegment realisieren zu können
de kleinerer Betriebe kaum mehr Spielräume
bei ihren Kreditsicherheiten besitzt, könnte
dieser Mangel durchaus zu einer ernst zu
nehmenden Kreditklemme führen. Hilfe bieten hier die bundesweit tätigen Bürgschaftsbanken ebenso wie die Förderbanken der
Bundesländer, die je nach Kreditprogramm
bei angemessener Kreditwürdigkeit des jeweiligen Photovoltaikunternehmens gegenüber dessen Hausbank zu seinen Gunsten
bürgen können.
Gute Zinssätze sichern
Zurück zum herkömmlichen Hausbankkredit, bei dem es sich durchaus lohnt, bereits
jetzt über eine mögliche Kreditverlängerung
nachzudenken, auch wenn der Fälligkeitstermin erst im nächsten oder übernächsten
Jahr ansteht. Voraus- oder Forwarddarlehen
bieten dazu die entsprechende Möglichkeit.
Sie sichern den Betrieben je nach Einzelfall
auch lange vor Ablauf der Zinsbindung das
derzeitige Zinsniveau. Das kostet zwar regelmäßig einen Zinsaufschlag, da die zukünftige Zinsentwicklung naturgemäß nur schwer
zu prognostizieren ist. Bei sorgfältigen Vergleichen sind trotz dieses Zinsaufschlages
aber durchaus zinsattraktive Gestaltungen
machbar. Auch bei diesem Produkt sollte also nicht gezögert werden, da bei einer sich
erholenden Konjunktur mit mittelfristig erneut steigenden Zinssätzen gerechnet werden muss.
CHECKLISTE
Fragen, die sich Betriebsverantwortliche stellen sollten:
• In welchem Umfang stehen kurz- und mittelfristig Kredite zur Verlängerung an und
wie hoch wird der voraussichtliche Kreditbedarf in den kommenden ein, zwei Jahren sein?
• Können Vorausdarlehen helfen, den Kreditbedarf der kommenden Jahre bereits
heute zu niedrigen Zinssätzen zu sichern?
• Ist es sinnvoll, öffentliche Kreditgeber wie
die Förderbanken der Länder oder die KfW
zur Finanzierung ergänzend einzuschalten?
• Macht es ein eventueller Mangel an Kreditsicherheiten erforderlich, eine der Bürgschaftsbanken als Sicherheitengeber bei
den Hausbanken ins Spiel zu bringen?
• Sind Kreditlimit und Kreditzinshöhe des
Überziehungskredites auf dem Geschäftskonto angemessen und werden ausschließlich kurzfristige betriebliche Transaktionen
mit seiner Hilfe abgewickelt?
• Eignen sich Geldmarktkredite und andere
vergleichbare kurzfristige Kreditformen als
Alternativen zum Überziehungskredit?
67
BETRIEBSFÜHRUNG
Teurer Überziehungskredit
Dagegen orientiert sich das Zinsverhalten der
Bankinstitute beim Überziehungskredit auf
dem Geschäftskonto leider nicht an deren
preiswerten Refinanzierungsmöglichkeiten.
Zinssätze im zweistelligen Bereich oder allenfalls knapp darunter sind hier nach wie vor
selbst bei Firmenkunden mit einer überdurchschnittlichen Kreditwürdigkeit eher die
Regel als die Ausnahme. Die Begründungen
für die Zinssatzhöhe wie angeblich »höhere
Risiken« oder »eine schwierigere Refinanzierung« sind vielfach nicht nachvollziehbar
und schon gar nicht überzeugend, da vor allem die Zentralbanken durch ihre Niedrigzinspolitik der vergangenen Jahre insbesondere die Refinanzierungsmöglichkeiten der
Kreditinstitute erheblich vereinfacht haben.
Beim Kunden kommt davon in der Regel jedoch kaum etwas an. Grund genug für Betriebsverantwortliche, sich nach preiswerteren Alternativen umzusehen, die es durchaus gibt. So bieten vor allem so genannte
»Geldmarktkredite« weitaus günstigere Zinssätze, die zwar meist an eine erstklassige
Kreditwürdigkeit geknüpft sind, aber dennoch längst zum Angebot der meisten Bankinstitute gehören. Auch Abrufkredite bieten
sich vor allem dann an, wenn sie nicht nur
als Privatkredit, sondern auch im Betriebsbereich bereitgestellt werden. Tatsache ist, dass
vor allem beim Überziehungskredit ein erheblicher Handlungsbedarf seitens der Bankkunden besteht. Durch seine weitgehend
einfache Handhabung wird er längst zu Dis-
positionszwecken genutzt, die mit seinem
ursprünglich kurzfristigen Charakter kaum
mehr etwas zu tun haben. So gehört heute
etwa die Vorfinanzierung von Teilen der Geschäftsausstattung ebenso zu diesen Verwendungszwecken wie geradezu »klassische« Investitionsfinanzierungen, die in der
Regel zwar irgendwann von einem weitaus
sinnvolleren Betriebsmittelkredit als Darlehen abgelöst werden, bis dahin aber oft erhebliche Zinskosten verursacht haben.
AUTOR
Michael Vetter
Fachjournalist, Dortmund
Im selben Boot (2)
SPONSOREN UND JURY MIT ELEKTROHANDWERK VERBUNDEN
Wer in seiner täglichen
Arbeit mit dem Elektrohandwerk zu tun hat, der weiß um die Herausforderungen, denen sich
diese Branche stellen muss. Die Zusammenarbeit mit erfolgreichen Elektrobetrieben ist die
Grundlage für das Engagement von Sponsoren und Jurymitgliedern beim Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk.
AUF EINEN BLICK
DIE JURYMITGLIEDER des Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk sind bei ihrer täglichen Arbeit dem Elektrohandwerk sehr nahe
DIE SPONSOREN freuen sich auf innovative Bewerbungen aus dem
Elektrohandwerk und wollen eigene Ideen in die Branche kommunizieren
D
ie Bewerbungsfrist für den Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2014
endet in wenigen Tagen am 20. Februar. Erste
Elektrohandwerksbetriebe, die ihre Bewerbung bei der Redaktion »de« eingereicht haben, werden zurzeit durch Redakteure der
Fachzeitschrift besucht. Das Pensum der Reisetätigkeit ist dabei wieder enorm, denn es liegen Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet vor. Das bedeutet, dass Elektrobetriebe in Schleswig-Holstein ebenso besucht
werden wie in Nordrhein-Westfalen, Sachsen
68
oder Baden-Württemberg. Da der Deutsche
Unternehmerpreis Elektrohandwerk in drei
verschiedenen Kategorien vergeben wird, die
sich nach Mitarbeiterzahlen unterscheiden,
spiegeln unsere Besuche die Vielfalt der Elektrohandwerksbranche bereits in dieser Phase
des Wettbewerbs wider.
Aber auch die heiße Phase der Juryarbeit
steht nun bald bevor und die Sieger des Wettbewerbs werden ermittelt. Die Redaktion »de«
wird dabei von der Unternehmensberatung
Heckner aus Kastl in Oberbayern unterstützt.
Erfahrungen basieren
auf breiter Basis
Ulrich C. Heckner (Bild 4) verriet uns die Motive für seine Mitarbeit: »Die Unternehmensberatung Heckner ist wie keine andere Unternehmensberatung in Deutschland im Elektrohandwerk verwurzelt. Mit neun Betriebsberatern ist die Unternehmensberatung Heckner
für das Elektrohandwerk tätig. Allein im Elektrohandwerk leiten die Berater der Unternehmensberatung Heckner mehr als 40 sogenannte Erfahrungsaustauschgruppen, in denen sich die besten und erfolgreichsten Betriebe der Branche treffen um sich
weiterzuentwickeln, Erfahrungen, Ideen und
Zukunftskonzepte zu entwickeln. Aus diesen
Erfa- bzw. Netzwerkgruppen stammt eine Vielzahl von Ideen, wie ein Elektroinstallationsbetrieb erfolgreich geführt wird. Aus dem Haus
der Unternehmensberatung Heckner stammen mehrere Bücher zur erfolgreichen Unterde 4.2014
Gesucht: Ihre ausgedienten
Schmelzsicherungen.
Mitmachen kostet nichts!
100% Umweltgerechtes Recycling.
• Über 400 Sammelstellen in ganz Deutschland.
• Vollständige und umweltgerechte Entsorgung
100% Gemeinnützig.
Bild 4: Ulrich C. Heckner ist bei seiner
Arbeit als Unternehmensberater tief im
Elektrohandwerk verwurzelt
nehmensführung im Elektrohandwerk. Aufgrund dieser Erfahrungen und der bereits
dreißigjährigen Tätigkeit als Berater im Elektrohandwerk habe ich die Berufung in die Jury
zum Unternehmerpreis gerne angenommen.«
Innovationen unterstützen
Vor allem auf Innovationen setzt Ralf Losen,
Geschäftsbereichsleiter bei Mankiewicz Resins (Bild 5), beim Engagement für das Elektrohandwerk: »Die Unterstützung des Unternehmerpreises ist für uns ein wichtiges Anliegen. Denn der Preis zeichnet die drei wesentlichen Eigenschaften verantwortungsbewussten Unternehmertums aus, die Ihre Firma sicher und erfolgreich für die Zukunft
aufstellen: Prozessorientierung, Innovationskraft und Mitarbeiterorientierung! Diese bilden die Grundlage, um sich ideal auf Markttrends, Marktveränderungen und Innovationen einzustellen. Daraus entstehen langfristi-
Bild 5: Ralf Losen freut sich auf innovative Bewerber aus dem Elektrohandwerk
ge Wettbewerbsvorteile, die die Kunden
begeistern. Dazu gehört auch, sein Team
und sich selbst weiterzubilden und so zu führen, dass sich jeder einzelne Mitarbeiter –
vom Lehrling bis zum Meister – eigeninitiativ,
kreativ und motiviert für das Unternehmen
einsetzt. Bei Mankiewicz Resins handeln wir
nach dieser Maxime und schaffen somit Innovationen im Bereich der Gießharz-, Gelund Warmschrumpftechnologie. Wir blicken
mit großer Vorfreude auf die innovativen Betriebe, die sich um den Unternehmerpreis
2014 bewerben.«
• Alle erwirtschafteten Erträge aus der Rückgewinnung der Rohstoffe gehen als Spenden
in Forschung, Lehre und Ausbildung im Bereich
Elektrotechnik.
Interessiert? Unser neuer Film zeigt Ihnen, wie
das Konzept funktioniert, und wie auch Sie
mitmachen können.
Felix, unser Recyclingspezialist, erwartet Sie auf
www.nh-hh-recycling.de
(Fortsetzung folgt)
AUTOR
Dipl.-Kommunikationswirt
Roland Lüders
Redaktion »de«
INFOS
Bewerbung
Bewerbungsunterlagen für den Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk sind bei
der Redaktion »de« erhältlich und können bis zum 20.2.2014 dort eingereicht werden.
Kontakt
Die Redaktion »de« erreichen Sie telefonisch unter (089) 21 83 - 89 81. Weitere Informationen
und Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter: www.elektro.net/upe
Sponsoren
Der Deutsche Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2014 wird unterstützt von
Jetzt kostenlos
über unsere
Webseite
bestellen.
Verein zur Förderung des umweltgerechten Recycling von abgeschalteten
NH/HH-Sicherungseinsätzen e.V.
www.elektro.net
Hofmannstraße 6 • D-93491 Stamsried
Telefon: +49 (0) 9466 – 91 03 75
E-mail: info@nh-hh-recycling.de
REGELN DER TECHNIK
Neue Normen und Bestimmungen
DIN EN 60335-2-14
(VDE 0700-14 Berichtigung 1):2013-12
NORMEN-INFORMATIONSDIENST
Der Normeninformationsdienst unterstützt Sie bei der Auswahl und
Anwendung elektrotechnischer Vorschriften (VDE-Bestimmungen,
DIN- und DIN-EN-Normen, Regelwerke der Berufsgenossenschaften,
Richtlinien des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft sowie Gesetze und Verordnungen). Sie haben Zugriff auf über
6 000 Hinweise und Kommentare zu den Regelwerken.
www.elektro.net → Abo → Normeninformationsdienst
Berichtigung zu DIN EN 60335-2-14 (VDE
0700-14):2012-12
DIN EN 60335-2-15
(VDE 0700-15 Berichtigung 1):2013-12
Berichtigung zu DIN EN 60335-2-15 (VDE
0700-15):2012-12
DIN EN 60335-2-54
(VDE 0700-54):2013-12
Inkraftsetzungen
DIN CLC/TS 50546
(VDE V 0115-546):2013-12
Bahnanwendungen – Fahrzeuge, dreiphasige
Fremdeinspeisung für Eisenbahnfahrzeuge
DIN EN 50530
(VDE 0126-12):2013-12
Gesamtwirkungsgrad von Photovoltaikwechselrichtern
DIN EN 61730-1/A2
(VDE 0126-30-1/A2):2014-01
Photovoltaik(PV)-Module – Sicherheitsqualifikation, Teil 1: Anforderungen an den Aufbau
DIN EN 62305-2
(VDE 0185-305-2 Beiblatt 3):2013-12
Blitzschutz, Teil 2: Risiko-Management –
Beiblatt 3: Zusätzliche Informationen zur Anwendung der DIN EN 62305-2 (VDE 0185305-2)
DIN EN 60404-11
(VDE 0354-11):2013-12
Magnetische Werkstoffe, Teil 11: Messverfahren für die Bestimmung des Oberflächenisolationswiderstandes von Elektroblech
und -band
Weitere Inkraftsetzungen und Entwürfe
finden Sie unter
www.elektro.net → Archiv → »de« 4.2014
→ Weitere Normen Februar 2014
70
DIN EN 61083-2
(VDE 0432-8):2013-12
Messgeräte und Software für Messungen bei
Hochspannungs- und Hochstromprüfungen
DIN (VDE 0603-5
(VDE 0603-5):2013-12
Installationskleinverteiler und Zählerplätze
AC 400 V
DIN (VDE 0636-3
(VDE 0636-3):2013-12
Niederspannungssicherungen, Teil 3: Zusätzliche Anforderungen an Sicherungen zum
Gebrauch durch Laien (Sicherungen überwiegend für Hausinstallationen und ähnliche
Anwendungen) – Beispiele für genormte Sicherungssysteme A bis F
DIN EN 62271-102/A2
(VDE 0671-102/A2):2013-12
Hochspannungsschaltgeräte und -Schaltanlagen, Teil 102: Wechselstromtrennschalter
und -Erdungsschalter
DIN EN 50539-11
(VDE 0675-39-11):2013-12
Überspannungsschutzgeräte für Niederspannung – Überspannungsschutzgeräte
für besondere Anwendungen einschließlich
Gleichspannung, Teil 11: Anforderungen
und Prüfungen für Überspannungsschutzgeräte für den Einsatz in Photovoltaikinstallationen
DIN EN 61169-44
(VDE 0687-969-44):2013-12
Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke, Teil 2-54:
Besondere Anforderungen für Geräte zur
Oberflächenreinigung mit Flüssigkeiten oder
Dampf
DIN EN 50559
(VDE 0705-559):2013-12
Elektrische Raumheizung, Fußbodenheizung,
Charakteristika der Gebrauchstauglichkeit –
Definitionen, Prüfverfahren, Dimensionierung
und Formelzeichen;
DIN EN 60519-10
(VDE 0721-10):2014-01
Sicherheit in Elektrowärmeanlagen, Teil 10:
Besondere Anforderungen an elektrische
Widerstands-Begleitheizungen für industrielle und gewerbliche Zwecke
DIN EN 60745-2-22
(VDE 0740-2-22):2013-12
Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit, Teil 2-22: Besondere Anforderungen für Trennschleifmaschinen
DIN EN 60601-1
(VDE 0750-1):2013-12A
Medizinische, elektrische Geräte, Teil 1: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale
DIN EN 61689
(VDE 0754-3):2013-12
Ultraschall, Physiotherapiesysteme – Feldspezifikation und Messverfahren im Frequenzbereich von 0,5MHz bis 5MHz
Hochfrequenzsteckverbinder, Teil 44: Rahmenspezifikation für koaxiale HF-Steckverbinder der SMP-Serie mit Push-on-Einrastmechanismus
de 4.2014
REGELN DER TECHNIK
Entwürfe
Einsprüche an die Deutsche Elektrotechnische
Kommission des DIN und (VDE (DKE), Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt, bis 10.3.2014,
wenn nichts anderes angegeben ist. Der (VDE
Verlag stellt unter www.normenbibliothek.de
das DIN-(VDE-Entwurfsportal zur kostenfreien
Onlinekommentierung aller Normentwurfe der
DKE bereit.
E DIN EN 62321-8
(VDE 0042-1-8)
Verfahren zur Bestimmung von bestimmten
Substanzen in Produkten der Elektrotechnik
– Teil 8: Phthalate in Polymeren mit Pyrolyse
– Gaschromatographie – Massenspektrometrie (Py-GC-MS), Ionen-Anlagerungs- Massenspektrometrie (IAMS), Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) und
Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie (LC-MS)
Einsprüche bis 20.2.2014
E DIN EN 50625-1
(VDE 0042-13-1)
Behandlung von Elektro- und Elektronikaltgeräten (WEEE) – Teil 1: Allgemeines
Einsprüche bis 13.2.2014
E DIN EN 50156-2
(VDE 0116-2)
Elektrische Ausrüstung von Feuerungsanlagen – Teil 2: Bestimmungen für den Entwurf,
die Entwicklung und die Baumusterprüfung
von Sicherheitsbauteilen und Teilsystemen
Einsprüche bis 20.2.2014
E DIN EN 62788-1-2
(VDE 0126-37-1-2)
Messverfahren für Werkstoffe, die in Photovoltaikmodulen verwendet werden – Teil 1-2:
Verkapselungsstoffe – Messung des spezifischen Durchgangswiderstandes von Verkapselungsstoffen und Rückseitenfolien von
Photovoltaikmodulen
Einsprüche bis 13.2.2014
E DIN EN 61340-4-4/A1
(VDE 0300-4-4/A1)
Elektrostatik – Teil 4-4: Standardprüfverfahren für spezielle Anwendungen – Einordnung
flexibler Schüttgutbehälter (FIBC) in elektrostatischer Hinsicht
E DIN EN 60684-3-247/A1
(VDE 0341-3-247/A1)
Isolierschläuche – Teil 3: Anforderungen für
einzelne Schlauchtypen – Blatt 247: Wärmewww.elektro.net
schrumpfende Polyolefinschläuche mit Innenbeschichtung, nicht flammwidrig, dickwandig und mittlere Wanddicke
E DIN EN 61003-1
(VDE 0409)
Systeme der industriellen Prozessleittechnik
– Geräte mit analogen Eingängen und Zweioder Mehrpunktverhalten – Teil 1: Verfahren
zur Bewertung des Betriebsverhaltens
E DIN EN 61003-2
(VDE 0409-2)
Systeme der industriellen Prozessleittechnik
– Geräte mit analogen Eingängen und Zweioder Mehrpunktverhalten – Teil 2: Leitfaden
für Funktionskontrolle und Stückprüfung
E DIN EN 61010-2-012
(VDE 0411-2-012)
Sicherheitsbestimmungen für elektrische
Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte –
Teil 2-012: Besondere Anforderungen an
Klima- und Umweltprüfgeräte und andere
Temperatur-Konditionierungsgeräte
Einsprüche bis 20.2.2014
E DIN EN 62772
(VDE 0441-310
Hohlkernverbundstützisolatoren für Schaltanlagen mit Wechsel- und Gleichspannung
über 1 000 V – Begriffe, Prüfverfahren und
Annahmekriterien
DIN ISO 18589-3
(VDE 0493-4-5893)
Ermittlung der Radioaktivität in der Umwelt – Erdboden – Teil 3: Messung von Gammastrahlung emittierenden Radionukliden
E DIN EN 60598-2-21
(VDE 0711-2-21)
Diese Norm ist zugleich eine VDE-Bestimmung im Sinne von VDE 0022. Sie ist nach
Durchführung des vom VDE-Präsidium beschlossenen Genehmigungsverfahrens unter
der oben angeführten Nummer in das VDEVorschriftenwerk aufgenommen und in der
»etz Elektrotechnik + Automation« bekannt
gegeben worden
E DIN EN 62386-101
(VDE 0712-0-101)
Diese Norm ist zugleich eine VDE-Bestimmung im Sinne von VDE 0022. Sie ist nach
Durchführung des vom VDE-Präsidium beschlossenen Genehmigungsverfahrens unter
der oben angeführten Nummer in das VDEVorschriftenwerk aufgenommen und in der
»etz Elektrotechnik + Automation« bekannt
gegeben worden
E DIN EN 62386-101
(VDE 0712-0-101)
Digital adressierbare Schnittstelle für die Beleuchtung – Teil 101: Allgemeine Anforderungen – Systemkomponenten
E DIN EN 62386-102
(VDE 0712-0-102)
Digital adressierbare Schnittstelle für die Beleuchtung – Teil 102: Allgemeine Anforderungen – Betriebsgeräte
E DIN EN 60929/A1
(VDE 0712-23/A1)
Wechsel- und / oder gleichstromversorgte
elektronische Betriebsgeräte für röhrenförmige Leuchtstofflampen – Anforderungen an
die Arbeitsweise
E DIN EN 60968
(VDE 0715-6)
Leuchtstofflampen mit eingebautem Vorschaltgerät für Allgemeinbeleuchtung – Sicherheitsanforderungen
E DIN EN 62560/A1
(VDE 0715-13/A1)
LED-Lampen mit eingebautem Vorschaltgerät für Allgemeinbeleuchtung für Spannungen > 50 V – Sicherheitsanforderungen
E DIN EN 50563/AA
(VDE 0806-563/A1)
Externe AC / DC- und AC / AC-Netzteile – Bestimmung von Nulllast und durchschnittlicher Effizienz im Betrieb
DIN (VDE V 0831-200
(VDE V 0831-200)
Elektrische Bahnsignalanlagen – Teil 200: Sicheres Übertragungsprotokoll RaSTA gemäß
EN 50159
Einsprüche bis 10.5.2014
E DIN EN 50617-2
(VDE 0831-617-2)
Bahnanwendungen – Grundparameter von
Gleisfreimeldesystemen – Teil 2: Achszähler
E DIN EN 61169-50
(VDE 0887-969-50)
Hochfrequenz-Steckverbinder – Teil 50:
Rahmenspezifikation für koaxiale HF-Steckverbinder mit 4,11 mm Innendurchmesser
des Außenleiters und Schnellverriegelung –
Wellenwiderstand 50 Ohm (Typ QMA)
71
Fortbildung und Seminare
TERMIN
THEMA/BEZEICHNUNG DES SEMINARS
ORT
VERANSTALTER
BETRIEBSFÜHRUNG
8.3.14
Verkaufen im Handwerk
Stuttgart
DSS – Tel.: (01 74) 2 49 35 77
www.steinseifer.com
15.3.14
Erfolg ist planbar! Finanz- und Zukunftsplanung
Schwarzwald
DSS – Tel.: (01 74) 2 49 35 77
www.steinseifer.com
ELEKTROINSTALLATION
17.3. – 21.3.14
SPS Programmierung Erweiterte Funktionen (Level 2)
Stuttgart
etz – Tel.: (07 11) 95 59 16 - 0
www.etz-stuttgart.de
20.3.14
Effizientes Arbeiten mit dem Profitest Master Gossen Metrawatt
Nr.8197
Lauterbach
BZL – Tel.: (0 66 41) 91 17 - 2 97
www.bzl-lauterbach.de
24.3.14
EMV in der Gebäudeinstallation
München
IEIM – Tel.: (0 89) 55 18 09 - 1 48
www.elektroinnung-muenchen.de
24.3. – 25.3.14
Frequenzumrichter - Entwicklung und Anwendung
Regensburg
Otti – Tel.: (09 41) 2 96 88 - 36
www.otti.de
24.3. – 28.3.14
Grundseminar: Blitz- und Überspannungsschutz (VDE geprüfte
Blitzschutzfachkraft) Teil 1 zum EMV-Sachkundigen (VdS)
Offenbach/M.
VDE – Tel.: (0 69) 63 08 - 3 45
www.vde.com/seminare
26.3.14
E-Check Informationsseminar
München
IEIM – Tel.: (0 89) 55 18 09 - 1 48
www.elektroinnung-muenchen.de
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
10.3. – 14.3.14
Kombikurs mit KNX - Zertifizierung
Ottfingen
Berker – Tel.: (0 23 55) 90 53 23
www.berker.de
13.3.14
Multimedia@all: Alles im Netz- mit TV, Receiver, NAS, Router,
Playstation,Windows, Android, Apple & Co von LAN zu WAN
Aalen
etz – Tel.: (07 11) 95 59 16 - 0
www.etz-stuttgart.de
13.3.14
Energieeffizienz in der Kältetechnik
Karlsruhe
TWK – Tel.: (07 21) 9 73 17 - 0
www.twk-karlsruhe.de
17.3. – 19.3.14
DIALux evo Anwenderschulung
Lüdenscheid
DIAL – Tel.: (0 23 51) 5 67 40
www.dial.de
17.3. – 20.3.14
Vorbereitungsseminar zur Zertifizierung von Fachfirmen für
Brandmeldeanlagen (BMA) gemäß DIN 14675
Oldenburg
BFE – Tel.: (04 41) 3 40 92 - 1 18
www.bfe.de
18.3.14
VDSL 2
Oldenburg
BFE – Tel.: (04 41) 3 40 92 - 1 18
www.bfe.de
21.3.14
Empfangstechnik – Digitale Empfangs- und Verteilanlagen Teil 1
Nürnberg
ZEIT – Tel.: (09 11) 2 74 78 80
www.elektroinnung-nuernberg.de
25.3. – 26.3.14
Licht- und Jalousiefunktionen im KNX
Ottfingen
Berker – Tel.: (0 23 55) 90 53 23
www.berker.de
28.3.14
»Bestandschutz und Normen für Fortgeschrittene
Aufbauschulung für Fachkräfte BMA nach DIN 14675«
Hamburg
UDS – Tel.: (06 61) 3 80 25 56
www.uds-beratung.de
1.4.14
Geprüfte Fachkraft für Rauchwarnmelder Nr.8314
Lauterbach
BZL – Tel.: (0 66 41) 91 17 - 2 97
www.bzl-lauterbach.de
1.4.14
Digitalstrom - Grundseminar
Stuttgart
etz – Tel.: (07 11) 95 59 16 - 0
www.etz-stuttgart.de
ENERGIE + EFFIZIENZ
72
13.3. – 9.8.14
Fachkraft für Energiemanagement (HWK)
Stuttgart
etz – Tel.: (07 11) 95 59 16 - 0
www.etz-stuttgart.de
25.3.14
Photovoltaik-Basisseminar
Hannover
EWS – Tel.: 0 46 08 / 60 75 - 4 50
www.ews.sh
27.3. – 28.3.14
Norm- und fachgerechte Planung, Bau und Installation von
netzgekoppelten Photovoltaikanlagen
Berlin
HdT – Tel.: (02 01) 18 03 - 2 49
www.hdt-essen.de
2.4.14
Speicherlösungen – Auswahl und Anwendung
Handewitt
EWS – Tel.: 0 46 08 / 60 75 - 4 50
www.ews.sh
de 4.2014
GELERNT IST GELERNT
74 GRUNDLAGEN
Drehstromtechnik (5)
76 GEBÄUDEAUTOMATION
Digitalstrom (5)
Quelle: Hager Vertriebsgesellschaft
4.2014
GiG
GELERNT IST
GELERNT
Am E-Volution-Stand der Firma Hager in der Werkstattstraße der »Light+Building 2012«: Aufgabe war das Bestücken und Verdrahten der Technikzentrale nach der TAB und der AR 4101 mit eHZ
KONTAKT
FOTOWETTBEWERB
Ihre Fragen und Anregungen zur
Rubrik »GiG – Gelernt ist Gelernt«
senden Sie uns bitte an:
Für unseren Fotowettbewerb unter dem Motto »Aufgepasst und mitgemacht« werden Fotos (Digitalfotos / Papierabzüge) von fehlerhaften Elektroinstallationen in
Deutschland gesucht. Bitte vermerken Sie kurz und präzise den Fehler und teilen
Sie uns auch Ihren Namen und Ihre Anschrift mit.
Senden Sie die Fotos bitte an:
Marcel Diehl
Hultschinerstr. 8, 81677 München
Telefon: (0 89) 21 83 - 89 83
Telefax: (0 89) 21 83 - 89 89
marcel.diehl@huethig.de
www.elektro.net
Redaktion »de« – Fotowettbewerb
Hultschinerstr. 8, 81677 München
redaktion@elektro.net
73
GELERNT IST GELERNT
Drehstromtechnik (5)
GRUNDLAGEN Ein immerzu störungsfreier Betrieb ist zwar ein netter Gedanke, entspricht
aber leider nicht der Praxis. Deswegen ist es wichtig, dass typische Störungen und deren Folgen
in den beiden bislang gezeigten Grundschaltungen behandelt werden.
B
esonders interessant ist hierbei die Frage, inwiefern sich bei Drehstromverbrauchern infolge einer Störung die Leistungs- und
Stromaufnahme verändert. Fällt z. B. an einem Motor in Dreieckschaltung ein Außenleiter aus und dreht sich der Motor noch, dann erhöht
sich die Stromaufnahme in den verbleibenden Außenleitern. Dadurch
entsteht die Gefahr der thermischen Überlastung der Wicklungen.
Damit wiederum daraus keine Folgeschäden entstehen, baut man
Motorschutzschalter ein, die in solchen Fällen bei anhaltender Überschreitung des Bemessungsstroms den Motor abschalten. Voraussetzung ist dabei natürlich, den Motorschutzschalter auf den richtigen
Stromwert einzustellen. Andere symmetrische Verbraucher, wie z. B.
Durchlauferhitzer, haben völlig getrennt arbeitende Heizwiderstände
in den einzelnen Strängen, die sich unter keinen Umständen gegenseitig beeinflussen.
Klassische Störfälle
Gleich zu Beginn ein Hinweis: die folgenden Betrachtungen gelten
nicht für Drehfeldmotoren sowie für elektrische Maschinen, deren
Stränge sich gegenseitig beeinflussen. Insgesamt möchte ich Ihnen
vier klassische Störfälle aufzeigen und jeweils herleiten, welche Auswirkungen die Störung auf die Leistung hat:
• Ausfall eines Außenleiters in der Sternschaltung bei angeschlossenem N-Leiter
• Ausfall eines Außenleiters in der Sternschaltung bei nicht angeschlossenem N-Leiter
• Ausfall eines Außenleiters in der Dreieckschaltung und
• Unterbrechung eines Strangs in der Dreieckschaltung
Wichtig ist dafür die folgende Festlegung:
• Der Index »I« steht für den ungestörten Betrieb
• Der Index »II« steht für den jeweiligen Fehlerfall (gestörter Betrieb)
Erster Fall: Sternschaltung, Ausfall eines Außenleiters
mit angeschlossenem N-Leiter
Hilfreich für die Betrachtung ist immer eine Schaltskizze (Bild 18).
Die gestrichelte Linie verweist auf den ausgefallenen Außenleiter.
Dadurch werden auch die ersten Zusammenhänge etwas deutlicher:
UL1/NII = UL1/NI ⇒ IL1II = IL1I ⇒ P1II = P1I
UL3/NII = UL3/NI ⇒ IL3II = IL3I ⇒ P3II = P3I
Im ungestörten Betrieb ist die gesamte Leistung gleich der dreifachen
Strangleistung:
PI = 3 ⋅PStr I
Im Störfall bleibt an zwei Strängen alles wie im ungestörten Fall. Es
fließt somit auch der gleiche Strom durch die hier angeschlossenen
Außenleiter. Die Leistung des Systems geht auf zwei Drittel der vollen
Leistung zurück:
PII = 2 ⋅PStr I
Der N-Leiter führt einen Ausgleichstrom in Höhe eines normalen
Strang- bzw. Außenleiterstroms:
!
! !
INII = IL1 + IL3
Die Lösungsfigur (Bild 19) ergibt drei Innenwinkel mit jeweils 60 °
und damit ein gleichseitiges Dreieck!
Zweiter Fall: Sternschaltung, Ausfall eines Außenleiters,
nicht angeschlossener N-Leiter
Bei nichtangeschlossenem N-Leiter und Ausfall eines Außenleiters
ergibt sich eine Reihenschaltung von zwei Strängen (Bild 20), über
denen sich die einzige Außenleiterspannung aufteilt und auf etwa
87 % des Ausgangswertes zurückgeht. Voraussetzung hierfür sind
gleiche Strangwiderstände:
UStr II =
Ergänzende Lerninhalte online
Die gedruckten Inhalte dieser Grundlagenserie werden durch onlinebasierte Lerninhalte ergänzt.
Als »de«-Abonnent haben Sie exklusiv die Möglichkeit, sich parallel
zum Durcharbeiten des Artikels im Heft auf einer Lernplattform einzuloggen. Hier steht Ihnen eine Lernsoftware mit zusätzlichen animierten
Inhalten und kurzen Aufgaben zur Überprüfung des Lernfortschritts
zur Verfügung.
Gehen Sie dazu bitte auf unserer Homepage zur Online-Version
dieses Beitrags unter www.elektro.net/29222/drehstromtechnik-5.
Dort finden Sie dann den Link zur Online-Lernsoftware.
74
U
2
UStr I =
UStr I
U
⇒ UStr II =
⋅ 3
2
3
Das Gleiche passiert mit dem Wert des Strangstroms, der auch auf ca.
87 % des normalen Wertes zurückgeht:
IStr II =
IStr I
2
⋅ 3 ⇒ IL1II = IL3II =
3
ILI ≈ 0,87 ⋅ILI
2
Das wiederum hat zur Folge, dass sich die Strangleistung auf 75 %
des ursprünglichen Wertes reduziert:
2
 3
PStr II = PStr I 
= 0,75 ⋅PStr I
 2 
de 4.2014
GELERNT IST GELERNT
IL1
PI = 3 ⋅PStr I ⇒ PII = 0,5 ⋅PI
UL1/N
PStr3II = PStr I ; PStr1II = PStr2 II =
UL3/N
Bild 18: Ströme und Spannungen in der Sternschaltung bei Wegfall eines Außenleiters und
angeschlossenem N-Leiter
IL1 II
IL1 II
L1
L1
UL3/1
IStr3 II
2
PStr I
4
IStr1 II
UL3/1
2
UL3/1
2
UL3/1
2
L2
L3
IL3 II
Bild 20: Ströme und Spannungen in der
Sternschaltung bei Wegfall eines Außenleiters und nicht angeschlossenem N-Leiter
IStr3II = IStr I
IStr I
IStr I
2
= 1,5 ⋅IStr I
Die Außenleiterströme sind normalerweise um den Faktor 1,73 (√3)
größer als der Strangstrom. Jetzt führen die Außenleiter nur noch
87 % ihres normalen Stroms:
IL1I = 3 ⋅IStr I
1,5
⋅IL1I = 0,866 ⋅IL1I
3
⇒ IL1II ≈ 0,87 ⋅IL1I
IL1II =
Vierter Fall: Dreieckschaltung, Unterbrechung eines Strangs
Die beiden Außenleiter an dem unterbrochenen Strang (Bild 22) führen im Störfall nur noch normalen Strangstrom. Der dritte Außenleiter
wird nach wie vor von dem 1,73-fachen Strangstrom durchflossen:
UL3/1
L2
IStr2 II
IL3 II
Da sich an den verbleibenden Knotenpunkten keine Phasenverschiebung ergibt, können die Teilströme arithmetisch addiert werden. Die
beiden Außenleiterströme entsprechen dann dem 1,5-fachen normalen Strangstrom:
IL1II = IStr3II + IStr2II = IStr I +
UL2/N
UL3/1
+
+ PStr I = 1,5 ⋅PStr I
4
4
PI = 3 ⋅PStr I ⇒ PII = 0,5 ⋅PI
www.elektro.net
L3
IL3
IStr I
2
60 °
L2
UL3/1
2
PStr I
IStr1II = IStr2II =
IL1
IL3
2
PII = PStr1II + PStr2II + PStr3II
PII =
UL3/N
UStr I
Die Gesamtleistung reduziert sich somit auf
50 % des Wertes im ungestörten Betrieb:
PStr I
60 °
IN II
Quelle: Karl-Heinz Bleiß
IStr3II = IStr I ; IStr1II = IStr2 II =
60 °
Quelle: Karl-Heinz Bleiß
UStr3II = UStr I ; UStr1II = UStr2 II =
I‘L3
IN
N
Quelle: Karl-Heinz Bleiß
Dritter Fall: Dreieckschaltung,
Ausfall eines Außenleiters
Bei diesem Störfall (Bild 21) liegt ein Strang
nach wie vor an normaler Strangspannung,
nimmt somit auch normalen Strangstrom auf
und produziert normale Strangleistung. Die
Stränge, die am ausgefallenen Außenleiter liegen, bilden jetzt eine Reihenschaltung. Dadurch teilt sich die Außenleiterspannung auf.
Jeder der beiden Stränge hat somit halbe normale Strangspannung und nimmt damit auch
halben normalen Strangstrom auf. Die Leistung der beiden in Reihe liegenden Stränge ist
jeweils ein Viertel der normalen Strangleistung:
Bild 19:
Zeigerdiagramm
zu Bild 18
UL1/N
L1
PII = 2 ⋅ 0,75 ⋅PStr I = 1,5 ⋅PStr I
Quelle: Karl-Heinz Bleiß
Bei noch zwei wirksamen Strängen halbiert
sich die Gesamtleistung des Systems:
L3
Bild 21: Ströme und Spannungen in der
Dreieckschaltung bei Wegfall eines Außenleiters
UStr1II = UStr3II = UStr I = U
IStr1II = IStr3II = IStr I
IL1II = IStr I ⋅ 3
Die Spannungen, die Strangströme und die Leistungen an den beiden weiter betriebenen Strängen verändern sich nicht, wenn man
von den Werten des ungestörten Betriebsfalls ausgeht. Dadurch reduziert sich die Gesamtleistung des Systems auf zwei Drittel der normalen Leistung:
PStr1II = PStr3II = PStr I ⇒ PII = PStr1II + PStr3II = 2 ⋅PStr I
PI = 3 ⋅PStr I ⇒ PII =
2
⋅PI
3
Zusammenfassende Beispielaufgabe
Drei gleich große ohmsche Widerstände nehmen in Sternschaltung
an U = 400 V eine Leistung von P = 10 kW auf. Folgende Werte sind
gesucht:
• Leistung des Systems in Dreieckschaltung,
• der Ausgleichstrom im N-Leiter des Systems in Sternschaltung bei
Unterbrechung eines Stranges und
75
GELERNT IST GELERNT
RStr
IStr1II = IStr3II = IStr I =
IL1 II
L1
UL3/1
IStr3 II
IStr1 II
UL1/2
UL1/2
IL2 II
UL2/3
U2
U2
= YStr =
2
PYStr PYStr ⋅ 3
UL2/3
U 2 ⋅ 3 ( 400V )
=
= 16Ω
104 W
PY ⋅ 3
2
RStr =
PΔStr =
(400V ) = 10kW
U
=
16Ω
RStr
2
ΔStr
2
IL3 II
PΔ = 3 ⋅PΔStr = 3 ⋅10kW = 30kW
Der Strom im N-Leiter ist gemäß der Besprechung des ersten Falls
(Bild 19) ein Ausgleichsstrom in Höhe eines normalen Strangstroms
(= Außenleiterstrom):
U
=
3 ⋅RStr
L3
IL1II = 43,3A
Dazu kommen die beiden Außenleiterströme
aus der oben genannten Gesetzmäßigkeit:
IL2II = IL3II = 25A
In der kommenden, abschließenden Folge,
möchte ich nochmals auf das Thema Blindleistungskompensation zurückkommen. Ich
deutete in der Reihe »Wechselstromtechnik«
schon darauf hin (vgl. »de« 10.2013, S. 7476), dass Kompensationsanlagen im Wesentlichen in Drehstromverbrauchersystemen Einsatz finden. Die dafür notwendigen Informationen und Berechnungen sind Bestandteil des letzten Teils dieser Serie.
Bild 22: Ströme und Spannungen in der Dreieckschaltung bei Unterbrechung eines Strangs
PΔ = 30kW
INII = I YStr I =
IL1II = IStr I ⋅ 3 = 25A ⋅ 3 = 43,301A
UL3/1
L2
U
400V
=
= 25A
RStr
16Ω
Der verbleibende dritte Außenleiterstrom
(hier: IL1 II) hat nach wie vor den 1,73-fachen
Wert des ungestörten Strangstroms:
Quelle: Karl-Heinz Bleiß
• die Ströme in den Außenleitern, wenn die
Widerstände in Dreieck geschaltet sind
und der zweite Strang unterbrochen ist.
Die Leistung eines ungestörten Drehstromsystems in Dreieckschaltung entspricht dem
dreifachen Wert der Sternschaltung, bei jeweils gleichen Widerständen. Diese Formel
ist einschlägigen Tabellenbüchern zu entnehmen. Im Detail ermittelt, sieht dies so aus:
(Fortsetzung folgt)
400V
= 14,434A
3 ⋅16Ω
INII = 14,4 A
Wie im vierten Fall erwähnt (Bild 22), entsprechen zwei Strangströme
im gestörten Betrieb (Unterbrechung eines Strangs) dem Strangstrom
im ungestörten Betrieb:
AUTOR
Karl-Heinz Bleiß
Fachautor, Hatten
Digitalstrom (5)
GEBÄUDEAUTOMATION Die ersten vier Folgen dieser Reihe beinhalteten die allgemeine
Vorstellung des Systems sowie bereits einige der Komponenten. In dieser Folge geht der Autor auf
die technischen Daten der Bauteile ein und klärt die Frage, welche Arten von Verbrauchern sich
schalten oder dimmen lassen.
A
ußerdem stellt sich die Frage, wie man zusätzliche Geräte, wie
Lichtfühler, Windwächter oder Bewegungs- und Rauchmelder in
das Digitalstrom-System integrieren kann. Eine erste Übersicht der
wichtigsten technischen Daten für den Anschluss von Lasten (Verbrauchern) gibt die Tabelle 6.
Dimmen von Leuchtmitteln
Alle ds-Klemmen dimmen nach dem Phasenabschnittsprinzip. Deshalb können alle Leuchtmittel gedimmt werden, welche für Phasenabschnitt-Dimmung geeignet sind oder eine ohmsche Last haben.
Darunter auch Energiesparlampen, Tronic-Trafos oder 230-V-LEDLampen. Viele Hersteller machen nur die Angabe »dimmbar mit den
meisten handelsüblichen Glühlampendimmern«.
76
Digitalstrom hat zusätzlich Leuchtmittel verschiedener Marken auf
Ihre besonderen Eigenschaften im Bereich des Dimmens geprüft. Auf
der Internetseite von Digitalstrom gibt es dafür eine Leuchtmitteldatenbank, die ständig erweitert wird. Zu jedem dieser geprüften
Leuchtmittel gibt es die Möglichkeit, die speziell darauf abgestimmte
Dimmkurve einzustellen. Dafür steht im dS-Konfigurator ein passendes App (»Dimwizard«) zur Verfügung (Bild 23).
Zentralaktivitäten
In »de« 1 – 2.2014 wurden die Funktionen »Panik« und »Gehen« bereits in Anwendung und Konfiguration erklärt. Wie Sie sehen konnten,
lösen bestimmte Klemmen bei Betätigung die passenden Zentralaktivitäten aus. Beispielsweise startet die rote Panik-Klemme bei Betätide 4.2014
GELERNT IST GELERNT
gung, die Zentralaktivität »Panik« aus. Durch
TECHNISCHE DATEN
die grüne Gehen-Klemme wird die Zentralaktivität »Gehen« aufgerufen. Da sich dieKlemmentyp
Schalten / Dimmen
Leistung
Leistung induktive /
ohmsche Last kapazitive Last
se Aktivitäten auf die gesamte dS-Anlage und
nicht wie sonst beim dS-System üblich auf
Alle Klemmen mit LastausSchalten und Dimmen
150 W
105 VA kap.
gang und alle Schnurdimmer (Phasenabschnitt)
die dS-Komponenten innerhalb eines RauRelaisklemmen
Schalten
1 400 W
700 VA ind. oder kap.
mes auswirken, nennt man diese Aktivitäten
z. B. GE-KL200; SW-KL200
»Zentralaktivitäten«.
Zwischenstecker
Schalten
2 300 W
700 VA ind. oder kap.
Im Folgenden eine Übersicht aller mögliz. B. SW-ZWS200-F
chen Zentralaktivitäten:
Tabelle 6: Leistungsdaten für angeschlossene Lasten
• Gehen / Kommen
• Klingeln
• Regen / kein Regen
Schließen der Schaltkontakte ausgewertet und an das Digitalstrom• Wind / kein Wind
System gemeldet, sondern ein Öffnen. Die Schaltzustandsmeldungen
• Hagel / kein Hagel
einiger Sensorfunktionen lösen also direkt die passende Zentralakti• Panik
vität aus. Diese und auch alle weiteren Schaltzustandsmeldungen
• Feuer
können natürlich auch als »Auslöser« von einigen der dS-Server• Alarm 1-4
Apps, z. B. dem sogenannten »Scene-Responder-App« (»de« 3.2014,
Zu jeder dieser Aktivitäten kann eingestellt werden, ob und wie die
S.77), genutzt werden.
verschiedenen dS-Klemmen mit ihren Lastausgängen darauf reagieHierzu ein Beispiel: An den 230-V-Schaltkontakt eines konventioren. Dabei sind herstellerseitig bereits alle Klemmen voreingestellt,
nellen Lichtfühlers wird eine dS-AKM-Klemme (z. B. SW-AKM220)
wie sie auf den Aufruf einer dieser Aktivitäten reagieren sollen. Beiangeschlossen und so der Lichtfühler in das Digitalstrom-System einspielsweise schalten alle Leuchtenklemmen auf 100 % Helligkeit und
gebunden. Über den dS-Konfigurator wird der Eingang der Automatidie Rollläden und Jalousien fahren auf, wenn die Zentralaktivität »Paonsklemme auf die Sensorfunktion »Sonneneinstrahlung« konfigunik« aufgerufen wird.
riert. Diese Sensorfunktion dient nun in der Scene-Responder-App als
Durch diese Voreinstellungen beschränkt sich der Aufwand, solche
Funktionen zu integrieren, eigentlich nur noch auf die Abwahl oder
Sondereinstellungen im Einzelfall. Das könnte beispielsweise die
Funktion sein, dass eine bestimmte Leuchte bei Panik nicht mit einschaltet oder mit einem anderen Wert als 100 %. Bei der Funktion
»Gehen« werden gemäß der Voreinstellung alle Lastausgänge der dSKlemmen abgeschaltet. Ein Zwischenstecker, der nicht mit abschalten soll, wird dann einfach aus der Funktion herausgenommen.
Nachfolgend möchte ich einige weitere Zentralaktivitäten in ihrer Anwendung beschreiben.
www.elektro.net
Bild 23: Auswahl der Dimmkurve mit dem DimWizard
Quelle: R. Englert
Häufig möchte man auch Schaltkontakte systemfremder Sensoriken
mit in das Digitalstrom-System integrieren. Für diesen Anwendungsfall wurde die Automatisierungsklemme entwickelt. Sie ist von ihrer
Art her eine Tasterklemme mit einem, zwei oder vier Eingängen
(Bild 24).
Durch acht verschiedene Arten von Flankenauswertungen wird
dann das Öffnen und Schließen der angeschlossenen Kontakte von
der Klemme ausgewertet. Der Anschluss von beliebigen Sensoren mit
Schaltausgang (z. B. Rauch- und Bewegungsmelder, Wind- und
Regensensoren, usw.) ist möglich.
Je nach Einstellung der Eingangsmodi werden die unterschiedlichen Flanken (steigende / fallende Flanke) von der Klemme als Sensorzustands-Ereignis an das Digitalstrom-System weitergemeldet
(Bild 25). Dadurch ist es sehr einfach, konventionelle Geräte mit einem 230-V-Ausgang oder einem potentialfreien Schaltausgang in eine Digitalstrom-Anlage einzubinden.
Alternativ können die Eingänge nicht nur auf die Auswertung der
Flanken eingestellt werden, sondern auch direkt auf bestimmten
Standard Sensorfunktionen (Tabelle 7). Alle Schaltzustandsmeldungen können noch mit Ein- und Ausschaltverzögerungen versehen
oder auch invertiert werden. Durch eine Invertierung wird nicht ein
Quelle: Digitalstrom
Die Automatisierungsklemme
Bild 24: Automatisierungsklemme SW-AKM200
77
GELERNT IST GELERNT
Eingangszustand
Kontakt
geschlossen
Quelle: R. Englert
Standard
Sensorzustands-Ereignis
Invertiert
Sensorzustands-Ereignis
Steigende Flanke ein
Sensorzustands-Ereignis
Fallende Flanke ein
Sensorzustands-Ereignis
Steigende Flanke aus
Sensorzustands-Ereignis
Fallende Flanke aus
Sensorzustands-Ereignis
Steigende Flanke ein / aus
Sensorzustands-Ereignis
Fallende Flanke ein / aus
Sensorzustands-Ereignis
Kontakt
offen
1
0
1
0
1
0
0
1
0
1
0
1
1
1
1
0
1
1
0
0
1
0
0
0
1
1
0
1
0
1
Bild 25: Zeitdiagramme der verschiedenen Eingangsmodi der Automatisierungsklemme
In der weiteren Beschreibung gehe ich nur
auf die Verwendung der Meldung »Wind« der
Wetterstation ein.
Überschreitet die Windgeschwindigkeit den
Grenzwert, so schließt der Schaltkontakt der
Wetterstation. Der auf die Funktion »Windwächter« konfigurierte Eingang der SW-AKMKlemme registriert den geschlossenen Schaltkontakt und meldet es als Zentralaktivität
»Wind« an alle Geräte im Digitalstrom-System
weiter. Durch die herstellerseitige Vorkonfiguration (Tabelle 7) fahren die Markisen und
Jalousien in sichere Windpositionen. Rollläden, denen Wind üblicherweise nichts ausmacht, reagieren nicht auf diese Meldung
»Wind«. Sie können aber selbstverständlich
auch so konfiguriert werden, dass auch sie auf
den Wind reagieren.
»Auslöser« von weiteren Aktionen. Eine dieser Aktionen könnte nun
eine Szene, wie etwa »Jalousien herunterfahren« auslösen, um bei
Überschreitung des am Lichtfühler eingestellten Helligkeitswertes die
Räume zu beschatten.
Anwendungsbeispiel Rauchmelder
Auch der Gesetzgeber hat mittlerweile die enorme Wichtigkeit von
Rauchmeldern erkannt, so dass inzwischen in vielen Bundesländern
Rauchmelder für den privaten Wohnbereich vorgeschrieben sind. DaAnwendungsbeispiel Windwächter
bei ist aber weder eine Vernetzung, eine Alarmweiterleitung oder eine
Um den Windwächter in das System zu integrieren, benötigen Sie eiweitere Reaktion verpflichtend, die über die Signalisierung (Alarmton)
nen Windwächter mit 230-V-Kontakten. In diesem Beispiel verwende
des Melders hinausgeht. Dabei wäre es mit Digitalstrom sehr einfach,
ich eine Elsner Wetterstation Typ PS8A. Diese Wetterstation besteht
zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten.
aus einer Außeneinheit mit verschiedenen integrierten Sensoren für
Benötigt wird ein Rauchmelder, der einen potentialfreien oder
Innentemperatur, Außentemperatur, Helligkeit Ost / Süd / West, sowie
230-V-Schaltkontakt hat. In diesem Beispiel habe ich einen Easylux
Regen und natürlich auch Wind. Die Informationen der Sensoren werProtector K 230 V und ein Protector K Schaltrelais verwendet. In der
den an eine Auswerteeinheit gemeldet. Diese ist als ReiheneinbaugeAufputzdose zu diesem Rauchmelder wird eine dS-Automationsklemrät ausgeführt und hat acht Relais als potentialfreie Schaltkontakte. In
me (z. B. eine SW-AKM220) eingebaut und an den Schaltkontakt des
der Auswerteeinheit stellen Sie ein, welche der Wettersensoren bei
Protector K Schaltrelais angeschlossen (Bild 27, vgl. Beispiel Windwelchem Wert einen der Schaltkontakte öffnet bzw. schließt.
wächter). Den so aufgerüsteten Rauchmelder montiert man nun in
Die Einbindung dieser Schaltkontakte in das Digitalstrom-System
der Nähe einer Deckenleuchte. Dabei sollten Mindestabstände zu
erfolgt mit den dS-Automationsklemmen. Möchten Sie alle acht
Leuchte oder zu Wänden entsprechend den Herstellervorgaben beSchaltkontakte der Wetterstation nutzen, bietet sich der Einsatz von
achtet werden (Bild 28).
zweier 4-fach-dS-Automationsklemmen (SW-AKM200) an (Bild 26).
Die AKM-Klemme benötigt jetzt nur noch eine 230-V-Stromversorgung. Über eine zweipolige Leitung wird dafür einfach eine Verbindung zur DeckenSENSOR-STANDARDFUNKTIONEN
leuchte gezogen. Ist die Deckenleuchte mit
einer gelben Digitalstrom-Leuchtenklemme
Sensorfunktion
Schaltzustandsmeldung
Ausgelöste
Klemmen reagieren darauf:
übergeordnete (Voreinstellung)
ausgerüstet, findet man dort eine 230-VZentralaktivität → Funktion
Dauerspannung, die man zum Rauchmelder
Dämmerung
Hell und Dunkel
–
durchschleifen kann. Schließlich muss nur
Bewegungsmelder
keine Bewegung und
–
noch die im Rauchmelder eingebaute AutoBewegung
mationsklemme auf die Funktion »RauchRauchmelder
kein Rauch und Rauch
Feuer
Rollladen + Jalousien +
melder« konfigurieren werden. Registriert
Beleuchtung
→ öffnen / Licht an
der Melder nun Rauch, schließt sein potentiWindwächter
kein Wind und Wind
Wind
Jalousien + Markisen
alfreier Kontakt. Der Eingang der AKM-Klem→ öffnen / fahren ein
me registriert das Schließen des Kontaktes
Regenwächter
kein Regen und Regen
Regen
Markisen
und meldet es als Zentralaktivität »Rauch«
→ fahren ein
weiter. Werksseitig reagieren in der gesamten
Sonneneinstrahlung Dunkel und Hell
–
Digitalstrom-Anlage alle Leuchtenklemmen
mit dem Einschalten der Lampen auf 100 %
Thermostat
Temperatur überschritten –
und Temperatur unterHelligkeit. Alle Rollläden sowie alle Jalousien
schritten
öffnen, um einen Fluchtweg zu ermöglichen.
Tabelle 7: Übersicht der Digitalstrom-Sensoren und den jeweiligen Schaltzustandsmeldungen
Wer noch mehr Sicherheit möchte, kann ein
auf dem dS-Server verfügbares Server-App,
78
de 4.2014
Quelle: R. Englert
Protector K Schaltrelais
Bild 26: Anschluss der Digitalstrom
AKM-Klemmen an eine Wetterstation
SW-AKM220
Bild 27: Rauchmelderanschluss – der Stecker rechts dient zur Verbindung
SW-AKM220
Quelle: R. Englert
Anwendungsbeispiel Präsenzmelder
Einen konventionellen Präsenzmelder in das
Digitalstromsystem mit einzubinden und anzuschließen ist genauso einfach wie im Beispiel des Rauchmelders. Im Bild 29 sehen
Sie einen Präsenzmelder Easylux PD-C360I /
8plus, der zusammen mit einer Automationsklemme (SW-AKM220) in eine zum Präsenzmelder passende Aufputzdose eingebaut
wird. Der Eingang der SW-AKM220 wird
dann direkt als Sensor für einen Bewegungsmelder konfiguriert. Wie Sie bereits wissen,
kann jetzt die Schaltzustandsmeldung »Bewegung« von den verschiedenen dS-Server
Apps als Auslöser genutzt werden.
Quelle: R. Englert
den sogenannten »Event-Mailer« (Benachrichtigungs-App), verwenden. Ähnlich wie bei
der bereits mehrfach beschriebenen »SceneResponder-App« kann entsprechend unserem
Beispiel die Meldung »Rauch« als Auslöser
dienen. Der »Event-Mailer« startet allerdings
keine weitere Aktivität, sondern es wird eine EMail über den eigenen Mail-Account direkt
vom Digitalstrom-System aus verschickt. Der
Empfänger und der Inhalt der Nachricht lassen sich individuell konfigurieren.
Quelle: R. Englert
GELERNT IST GELERNT
Bild 28: Die Einheit aus Bild 27 mit aufge-
Bild 29: Geöffneter Präsenzmelder mit ein-
Die ds-Server-App zum Bewegungsmelder
gebauter SW-AKM220
setztem Rauchmelder an einer Leuchte
Wie im letzten Abschnitt beschrieben, werden die Schaltzustandsmeldungen der AKMKlemmen als »Auslöser« für verschiedene dS-Server Apps genutzt.
• Zusätzliche Ausschalt-Verzögerung nach Ausschalten des BeweSpeziell für die Funktionen eines Bewegungs- / Präsenzmelders steht
gungsmelders: Zusätzliche Zeit, ergänzend zur Abschaltverzögerung
auch eine eigene dS-Server-App zur Verfügung. Damit ist es ohne
des Bewegungsmelders.
Aufwand möglich, das Verhalten der Bewegungsmelder im DigitalDie Möglichkeiten, die sich durch die Einbindung des Präsenzmelstromsystem auf die verschiedenen Einsatzgebiete einzustellen. In
ders in das Digitalstrom-System ergeben, sind vielfältig. Ist der Melder
dieser App werden automatisch alle Räume aufgelistet, in denen sich
im Flur montiert, kann Digitalstrom die Leuchten nachts mit einer geBewegungsmelder befinden und damit gesteuert werden können. Die
ringeren Helligkeit einschalten als tagsüber. Jeder der nachts aufwacht
App erkennt dies durch die Automationsklemmen, welche auf die
und zur Toilette geht, wird diesen Komfort zu schätzen wissen. Wenn
Sensorfunktion Bewegungsmelder konfiguriert sind.
die Wohnung verlassen wird und durch den Kommen-Gehen-Taster
In einem Drop-Down-Menü wird dann der Modus eingestellt. Diedie ganze dS-Anlage in den »Abwesenheitsmodus« schaltet (»de«
ser definiert das Anwendungsgebiet des Bewegungsmelders und
1 – 2.2014), übernimmt der Präsenzmelder die Funktion eines Alarmstellt dessen Funktionsweise automatisch für den entsprechenden
melders. Eine Meldung vom Präsenzmelder kann dann auch über die
Anwendungsbereich ein. Folgende Auswahlmöglichkeiten stehen daBenachrichtigungs-App eine Meldung absetzen.
bei zur Verfügung: Flurbeleuchtung, Kellerbeleuchtung, TreppenWie Sie bei diesen Beispielen gesehen haben, bieten die Automatihausbeleuchtung, Außenbeleuchtung, automatisch ausschalten und
onsklemmen des Digitalstromsystems in Kombination mit verschiedeeinen erweiterten Modus. Je nach gewählter Funktion sind dann benen Sensorarten vielfältige Möglichkeiten, die weit über die Funktionalireits folgenden Optionen vorgewählt:
täten der Einzelgeräte hinausgehen. Nachdem wir im Rahmen dieser
• Licht nur bei Dunkelheit einschalten: Wenn diese Option aktiv ist,
Reihe bereit mehrfach die dS-Server Apps angesprochen und anhand
wird das Licht nur zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang
von einigen Beispielen erklärt haben, möchte ich Ihnen im nächsten
eingeschaltet. Der Sonnenstand wird dafür anhand der internen AstTeil der Reihe diese Server-Apps noch etwas genauer darstellen.
ro-Uhr oder eines angeschlossenen Dämmerungs-Sensors ermittelt.
• Bei Abwesenheit Alarmfunktion aktivieren: Bei dieser Option wird
(Fortsetzung folgt)
die Zentralfunktion »Alarm1« aufgerufen, wenn die Wohnung im Zustand »Gehen« ist.
AUTOR
• Manuell eingeschaltetes Licht automatisch ausschalten: Übersteuern durch Tasterbetätigung möglich. Zusätzlich ausschalten nach deRalf Englert
Dozent für Gebäudeautomation am etz-Stuttgart
finierten Zeit.
www.elektro.net
79
das elektrohandwerk
Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke
ZVEH sowie der Landesinnungsverbände Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen / Rheinland-Pfalz,
Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen / Bremen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen / Thüringen, Sachsen-Anhalt.
IMPRESSUM
REDAKTION
Hultschinerstr. 8, 81677 München,
Tel. (0 89) 21 83 - 89 81,
Fax (0 89) 21 83 - 89 89
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Chefredakteur (verantw.),
Tel. (0 89) 21 83 - 89 80,
E-Mail: andreas.stoecklhuber@huethig.de
(Gebäude + Kommunikation, Aktuell)
Marcel Diehl, staatl. geprüfter Techniker,
Tel. (0 89) 21 83 - 89 83,
E-Mail: marcel.diehl@huethig.de
(GiG, Elektroinstallation)
Dipl.-Komm.-Wirt Roland Lüders,
Tel. (0 89) 21 83 - 89 85,
E-Mail: roland.lueders@huethig.de
(Energie + Effizienz, Betriebsführung)
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Tel. (0 89) 21 83 - 89 86,
E-Mail: michael.muschong@huethig.de
(Praxisprobleme, Elektroinstallation)
Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert,
Tel. (0 89) 21 83 - 89 82,
E-Mail: sigurd.schobert@huethig.de
(Gebäude + Kommunikation)
REDAKTIONSASSISTENZ
Martina Stickelbrucks,
Tel. (0 89) 21 83 - 89 81,
E-Mail: martina.stickelbrucks@huethig.de
Tel. (0 89) 21 83 - 89 81,
Fax (0 89) 21 83 - 89 89,
E-Mail: martina.stickelbrucks@huethig.de
ANZEIGEN
Hultschinerstr. 8, 81677 München,
Fax (0 89) 21 83 - 89 89
ANZEIGENLEITUNG
Bettina Landwehr (verantw.)
Tel. (0 89) 21 83 - 89 88,
E-Mail: bettina.landwehr@huethig.de
MEDIASERVICE
Birgit Schaper,
Tel. (0 89) 21 83 - 89 92,
E-Mail: birgit.schaper@huethig.de
Sylvia Wiedmer,
Tel. (0 89) 21 83 - 89 87,
E-Mail: sylvia.wiedmer@huethig.de
Es gilt die Preisliste Nr. 39 vom 1.10.2013
VERTRIEB
Im Weiher 10, 69121 Heidelberg,
Fax (0 62 21) 4 89 - 4 43
Karen Dittrich (Teamleitung),
Tel. (0 62 21) 4 89 - 6 03,
E-Mail: karen.dittrich@huethig.de
ABONNEMENT-SERVICE UND
ADRESSÄNDERUNG
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG
Aboservice Hüthig GmbH
Große Hub 10
65344 Eltville
Saskia Hess, Tel. (0 61 23) 92 38 - 2 59,
Fax (0 61 23) 92 38 - 2 44,
E-Mail: aboservice@huethig.de
HOMEPAGE
www.elektro.net
Redakteur Online
Michael Wanner M.A.,
Tel. (0 89) 21 83 - 89 84,
E-Mail: michael.wanner@huethig.de
ERSCHEINUNGSWEISE
14-täglich (20 Ausgaben pro Jahr,
darunter vier Doppelnummern im
Januar, Juli, August und Dezember)
ZVEH-REPORT, MITTEILUNGSBLÄTTER, SONDERDRUCKE
Martina Stickelbrucks,
BEZUGSPREIS
Einzelheft 7,00 €, ab Verlag zzgl. Porto.
Jahresabonnement: Inland 101,00 €;
Mitgliederbezugspreis 91,00 €; Vorzugspreis für Studenten/Azubis/Meisterschüler
(nur gegen Nachweis) 42,00 €;
Preise jeweils inkl. MwSt. zzgl. 25,00 € Versandspesen, Auslands- und Mehrfachbezug auf Anfrage. Das Abonnement kann
jährlich zum 31.12. gekündigt werden.
Mindestbezug bei Prämienabos 1 Jahr.
Die Lieferung an ordentliche Mitglieder der
Innungen erfolgt zum gesonderten Mitgliederbezugspreis oder im Rahmen des Mitgliedsbeitrags.
träge und Abbildungen, sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb
der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages
unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung
& Bearbeitung in elektronischen Systemen.
Mit der Annahme des Manuskripts und
seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift
geht das umfassende, ausschließliche,
räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht auf den Verlag
über. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichenin dieser Zeitschrift
berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zur Annahme, dass solche
Namen im Sinne des Warenzeichen- &
Markenschutzgesetzgebung als frei zu
betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine
Haftung übernommen.
Mit Namen oder Zeichen des Verfassers
gekennzeichnete Beiträge stellen nicht
unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen
für Autorenbeiträge.
PRODUKTION
Art Director Paul Jürgen Claus,
Layout JournalMedia GmbH,
Cynthia Heidinger,
Richard-Reitzner-Allee 4,
85540 Haar
Druck westermann druck GmbH
Georg-Westermann-Allee 66
38104 Braunschweig
VERLAG
Hüthig GmbH,
Hultschinerstr. 8, 81677 München,
Tel. (0 89) 21 83 - 89 81,
Im Weiher 10, 69121 Heidelberg,
Tel. (0 62 21) 4 89 - 0
GESCHÄFTSFÜHRER
Fabian Müller
DATENSCHUTZ
Ihre personenbezogenen Daten werden von
uns und den Unternehmen der Süddeutscher Verlag-Mediengruppe, unseren
Dienstleistern sowie anderenausgewählten
Unternehmen verarbeitet und genutzt, um
Sie über interessante Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Wenn sie dies
nicht mehr wünschen, schreiben Sie bitte
an: franziska.walter@huethig.de
VERÖFFENTLICHUNGEN
Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz sorgfältiger Prüfung
durch die Redaktion, vom Verleger und
Herausgeber nicht übernommen werden.
Die Zeitschriften, alle in ihr enthaltenen Bei-
IHRE KONTAKTE
Redaktion
Anzeigen
Tel. (0 89) 21 83 - 89 81,
Fax - 89 89,
E-Mail: redaktion@elektro.net
Tel. (0 89) 21 83 - 89 87,
Fax - 89 89,
E-Mail: media@elektro.net
Abonnementbestellung /
Adressänderung
Buchbestellung
Tel. (0 62 21) 4 89 - 5 55,
Fax - 6 23,
E-Mail: buchservice@huethig.de
Tel. (0 61 23) 92 38 - 2 59, Fax - 2 44,
E-Mail: aboservice@huethig.de
INSERENTENVERZEICHNIS
80
Firma
Seite
Internet
Firma
Seite
Internet
Bender
25
www.bender-de.com
Leutron
5
www.leutron.de
Daimler
9
www.daimler.de
Messe Frankfurt
45
www.messefrankfurt.com
GMC-I
59
www.gossenmetrawatt.com
NH/HH-Recycling e.V.
69
www.nh-hh-recycling.de
Hagemeyer
3. US
www.hagemeyerce.com
Nissan
4
www.nissan.de
Icotek
39
www.icotek.de
S. Siedle & Söhne
TS
www.siedle.com
INDEXA
81
www.indexa-online.de
VOLKSWAGEN
33
www.vwn.de
Kontakt-Systeme
49
www.kontaktsysteme.de
WAGO
2. US
www.wago.com
de 4.2014
VORSCHAU
Am 1.3.2014
erscheint die nächste Ausgabe von
ELEKTROINSTALLATION
Anforderungen an dreistufige Blitz- und Überspannungsableiter Ein Kombiableiter Typ 1, 2
und 3 muss die Eigenschaften aller drei Schutzstufen ineinander vereinen. Dabei ist es
besonders wichtig, dass er sowohl direkten Blitzstoßströmen standhält, als auch einen
niedrigen Schutzpegel für den Feinschutz gewährleistet. In der Normung IEC 60304-5-53
muss die Blitzschutzableitfähigkeit eines Blitzstromableiters entsprechend der EN62305-4
ausgelegt werden.
ENERGIE + EFFIZIENZ
Freizeitpark mit Top-Umweltbilanz In einem Freizeitzentrum mit angegliedertem Hotel und
einer Indoor-Soccer-Anlage wurden 13 Luft/Wasser-Wärmepumpen installiert. In Reihe
geschaltet sorgen sie umweltfreundlich und effizient nicht nur für die Beheizung der
Socceranlage, sondern auch für die Versorgung des Hotels, des Fitness- und Saunabereichs
sowie der kompletten Umkleiden mit Heizwärme. Gleichzeitig übernehmen die Wärmepumpen auch die Warmwasserbereitung für den gesamten Komplex – ständig werden
5.000 l warmes Wasser vorgehalten.
GEBÄUDE + KOMMUNIKATION
Funkbussysteme im Überblick Der Nachrüstmarkt ist inzwischen deutlich größer als das
Neubausegment. Will man hier für mehr Intelligenz im Gebäude sorgen, kommen primär
Funk- oder Powerline-basierte Systeme zum Einsatz. Im Rahmen einer mehrteiligen Serie
stellen wir verschiedene Funkbussysteme vor und beleuchten deren jeweilige Vor- und
Nachteile.
WEITERE THEMEN
PRAXISPROBLEME Einpolige Schaltgeräte in Stromkreisen von IT-Systemen
BETRIEBSFÜHRUNG Fahrzeugeinrichtungen für Elektrohandwerker
BRANCHENVERZEICHNIS
Sicherheit
SYSTEM 8000
Binden Sie de in Ihre
Werbestrategie ein!
Das komplett drahtlose Alarmsystem
• Ideal für den privaten und gewerblichen Bereich
• LCD-Display
• 868 MHz Frequenzbereich
• Verschiedene Kommunikationsmodule
• Hohe Qualität zu günstigem Preis
• Hohes Sicherheitsniveau
(EN 50131 Klasse 2)
INDEXA GmbH
Kontakt:
Bettina Landwehr
Anzeigenleitung
Tel.: +49 (0) 89 2183-8988
E-Mail: bettina.landwehr@
huethig.de
74229 Oedheim · Tel. 0 7136/9810-0 · Fax 2 25 79 · www.indexa.de
www.elektro.net
81
NACHGEFRAGT
Die Zukunft ist vernetzt
GEBÄUDEAUTOMATION FÜR ALLE? Es läuft allenthalben
nicht so rund, was die Verbreitung von Gebäudeautomation betrifft. Bereits in der letzten Ausgabe der »de«, verwiesen wir auf
die Zurückhaltung der Anwender bei Smart-Metering-Produkten.
Martin Vesper – CEO der Digitalstrom AG – erzählt uns seine Vision über die Zukunft der intelligenten Gebäudetechnik.
gitalstrom-Logik funktionieren. Dazu passt
auch der Badbereich: wie sieht ein vernetztes
Bad aus? Es wird neue Funktionen und neue
Bausteine in unserem Programm geben.
Schließlich noch der Schwerpunkt der Vernetzung von Geräten, die nicht mit einem Digitalstrom-Chip ausgerüstet sind, wie beispielsweise IP-Geräte.
PORTRÄT
Martin Vesper
CEO der Digitalstrom AG,
Schlieren-Zürich, Schweiz
O
hne Zweifel: Wer sich in diesen Tagen
ein neues Auto zulegt, der freut sich
über allerhand Technik, die, glaubt man den
Herstellern, dem Käufer viel zusätzlichen
Komfort bringt. Diesen populären Stand hätten gerne auch die Anbieter der Gebäudeautomationssysteme. Im Rahmen der CebitPreview gab es zumindest eine Idee davon,
wo die Reise hingehen kann.
»de«: Viele Hersteller stehen bezüglich
der Messen im Frühjahr schon in den Startlöchern. Was darf der Kunde vom Portfolio
der Digitalstrom-Produkte erwarten?
M. Vesper: Natürlich wollen wir unserer Zielgruppe auf den Messen die Marke Digitalstrom näher bringen oder wieder in Erinnerung rufen. Dann wollen wir zeigen, wie intelligente Heizungssteuerungen unter einer Di-
82
»de«: Was können Sie unseren Lesern bezüglich des Unterschieds zwischen Digitalstrom und einem etablierten System wie
z. B. KNX mit auf den Weg geben?
M. Vesper: Wir sind eine echte Vernetzungstechnologie. Das Digitalstrom-System kann
Dinge, die herkömmliche Anbieter schlicht
nicht abdecken. Ich habe hier sehr viele gesteckte Geräte, die ich integrieren kann, was
bei vielen anderen Lösungen nicht so einfach
geht. Außerdem sehen wir den Vorteil im
Nachrüstbereich, wo keine gesonderte Leitung verlegt werden muss, wenn man sich,
beispielsweise in einer bereits bestehenden
Wohnungsinstallation, für unser System entschließt.
»de«: Das Digitalstrom-System ist ein proprietäres System. Was bedeutet dies in
Punkto Planungssicherheit?
M. Vesper: Wir sind nicht proprietär, was die
Infrastruktur angeht, da wir ja bestehende
230-V-Leitungen nutzen. Die sind Standard.
Der zweite Standard den wir nutzen, ist das
Internet. So haben Sie zunächst keine Infrastruktur im Haus, die nicht Standard ist. Im
Gegenteil: Sie können in der besagten Mietwohnung einfach ihre Digitalstrom-Systembausteine einpacken und wieder mitnehmen. Zudem kann der Kunde Digitalstrom
mit jedem Tastersystem nutzen. Proprietär
sind wir im Punkt der Kommunikation über
die Stromleitung, also insbesondere mit den
von uns entwickelten Hoch-Volt-Chips, das
ist alles.
»de«: Was macht die Cebit für Sie als Aussteller so interessant?
M. Vesper: Wir sind auf der Cebit, weil wir dort
mit den Themen »Smart-Phone«, »TabletComputern« oder mit der Integration von
Fernsehern zu tun haben. Es geht letztendlich
darum, den Partnern zu zeigen, dass wir deren Angebote auch in ein »intelligentes Haus«
integrieren können. Nehmen Sie da z.B. den
Schweizer Wetterdienst und dessen Hagelwarnungen. Wir demonstrieren damit, dass
durch die Integration in das Digitalstromsystem, eine Hagelwarnung dann z.B. die Markise einfahren und die Rollläden schließen lässt.
»de«: Wo wird Ihrer Meinung nach die Reise der intelligenten Gebäudesystemtechnik
in den kommenden Jahren hingehen?
M. Vesper: Die Reise wird dahin gehen, dass
die Häuser immer mehr vernetzt sind. Damit
zieht die Gebäudeautomation mit der Automation z. B. in Autos gleich. Ebenso wird die
Qualität der Vernetzung steigen. Derzeit ist
WLAN immer noch der Übertragungsstandard, da wird man jedoch an Grenzen kommen, aufgrund der ständig steigenden Datenmengen, die zu übertragen sind. Deswegen
setzen wir vermehrt auf feste Verdrahtung mit
optischen Leitern.
»de«: Mit welchem zeitlichen Aufwand
muss ein Fachmann rechnen, um sich in
das Digitalstromsystem einzuarbeiten?
M. Vesper: Hier halten wir den Aufwand von
unserer Seite aus so gering wie möglich, denn
nur wenige haben Zeit für eine fünftägige
Schulung. Deswegen haben wir gemeinsam
mit unseren Schulungspartnern, u.a. dem
Elektro Technologie Zentrum Stuttgart, ein ca.
eintägiges Seminar zusammengestellt, in
dem der zukünftige Digitalstrom-Nutzer alles
erfährt, was er, neben der vorhandenen Qualifikation im 230-V-Bereich, für unser System
braucht.
»de«: Herr Vesper, herzlichen Dank für
das Gespräch.
AUTOR
Marcel Diehl
Redaktion »de«
de 4.2014
Schneller, einfacher, besser:
eCommerce@HAGEMEYER
Optimieren auch Sie Ihren Beschaffungsprozess mit den maßgeschneiderten eCommerceLösungen von HAGEMEYER
Deutschland. Im Folgenden einige Beispiele.
HAGEMEYER-Webshop:
Rund um die Uhr Zugriff auf
unser Sortiment: Jetzt noch
besser und effizienter!
! IDS-Schnittstelle zwischen
Handwerkersoftware & Webshop
! Zugriff auf individuelle Tagesangebote und Projektpreise
! Individuelles Bestell- & Genehmigungsverfahren (auf Anfrage)
! Exportfunktion des Warenkorbs
als XLS- oder CSV-Datei
! Komfortablere Bestellhistorie
und Bildanzeige (Slideshow)
!
!
UGL-Anbindung: Einfacher
Belegaustausch und Bestellung inklusive Preisanfrage
Abwicklung des gesamten Beschaffungsprozesses in Ihrer
gewohnten Softwareumgebung
Komplette Bestellabwicklung
von der Preisanfrage sowie
dem Einlesen von Angeboten
über die Bestellung bis hin zum
Einlesen von Lieferschein- und
Rechnungsdaten
Online-Marktplätze:
Für Sie die Möglichkeit, Ihre
C-Artikel-Beschafffung über
eine einzige Mehrlieferanten-Plattform abzuwickeln. HAGEMEYER
Deutschland ist auf den namhaften
Online-Beschaffungsmarktplätzen,
wie z. B. simple system, vertreten.
Weitere Informationen finden Sie in der
aktuellen eCommerce-Broschüre und unter
www.hagemeyerce.com.
EDI-Anbindungen:
Ihre Chance, die Produktivität über die Prozessautomatisierung zu steigern.
! Übertragungswege: http(s),
E-Mail, X.400 und FTP
! Dokumentenaustausch: Bestellung, Auftragsbestätigung,
Lieferschein/Rechnung und Zahlungsavis/Gutschrift
! Standardformate: SAP iDoc,
OpenTRANS, UGL, EDIfact und
VDA; Sonderformate auf Anfrage
Neben diesen Pluspunkten runden
wir unser eCommerce-Angebot
mit neuen Scanner-Lösungen,
Datanorm-online, elektronischen
Katalogen u.v.m. ab. Fragen Sie
uns nach Ihren Möglichkeiten für
elektronische Bestellwege!
NISSAN NV200 KASTENWAGEN PRO
1.5 l dCi, 66 kW (90 PS)
Leasingsonderzahlung: € 0,– | Laufzeit: 36 Monate
Gesamtlaufleistung: 30.000 km | mtl. Rate inkl. Technik-Service2:
€ 163,–
1
(netto)
NISSAN NV200.
KAPAZITÄT WIRD WENDIGKEIT.
SCHNELL UND KOMPAKT DURCH DIE STADT.
Als Elektriker erwarten Sie von einem Nutzfahrzeug vor allem eins: dass es Ihnen die Arbeit erleichtert. Wie der NISSAN NV200,
der mit einer Laderaumlänge von über 2 Metern den größten Laderaum seiner Klasse bietet. Und Ihnen somit die Möglichkeit
all das zu verstauen, was Sie für Ihre Arbeit benötigen. Doch der NISSAN NV200 ist nicht nur schön geräumig, sondern durch
den kleinsten Wendekreis seiner Klasse auch noch äußerst agil. Dies bedeutet, dass Sie sich problemlos durch den dichtesten
Stadtverkehr fädeln können und pünktlich bei Ihren Kunden auf der Matte stehen. So wird der Arbeitsalltag aufregend. Mehr Infos
auf www.nissan.de
Mehr erfahren auf
www.nissan-drive-safe.de
Abb. zeigt Sonderausstattung. 1Berechnungsbeispiel für das gewerbliche Leasing bei einer Laufzeit von 36 Monaten bis 30.000 km zzgl. MwSt., Überführung und
Zulassung. Gültig für alle bis zum 31.03.2014 abgeschlossenen Leasingverträge für den NISSAN NV200 Kastenwagen Pro 1.5 l dCi, 66 kW (90 PS). Ein Angebot für
Gewerbekunden von NISSAN FLEET SERVICES, einem Produkt der ALD AutoLeasing D GmbH, Nedderfeld 95, 22529 Hamburg, in Kooperation mit der RCI Banque
S.A., Niederlassung Deutschland, Jagenbergstraße 1, 41468 Neuss. Bei allen teilnehmenden NISSAN Händlern. Das Angebot gilt nur für Mitglieder eines Verbandes
mit Rahmenabkommen mit der NISSAN CENTER EUROPE GMBH über Abrufschein. 2Der Technik-Service umfasst alle Wartungskosten und Verschleißreparaturen
gemäß AGB in der Vertragslaufzeit. Ein Angebot für Gewerbekunden von NISSAN FLEET SERVICES, einem Produkt der ALD AutoLeasing D GmbH, Nedderfeld 95,
22529 Hamburg, in Kooperation mit der RCI Banque S.A., Niederlassung Deutschland, Jagenbergstraße 1, 41468 Neuss. Bei allen teilnehmenden NISSAN Händlern.
NISSAN CENTER EUROPE GMBH, Postfach, 50319 Brühl.