Das neue Scope
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Das neue Scope
4.2014 14.2.2014 89. Jahrgang ISSN 1617-1160 Organ des ZVEH das elektrohandwerk REGRESSANSPRÜCHE Handwerker versus Großhändler ELEKTROMOBILITÄT Normgerechtes Prüfen von Ladestationen Das neue Scope Immer noch einzigartig. Und jetzt besser denn je. 15:44 Haustür 100% NEUE NORM Gefahrenwarn- und -meldeanlagen im Wohnbereich flexROOM® – Ein intelligentes Konzept für flexible Raumautomation effizient. individuell. einfach. 4H%5 +8MG flexROOM ROOM® RA77*N 7%>' *N*9(%*D 2*9@9A3>'7;:5%Q%*95* M*@.3=* 9*AR%7%*9*NC 4,*9*%N)A>'5* FRAN3N( 3N= JN@*59%*@NA'Q* =39>' 2;9=*ON%*95* LA9=0A9* 3N= 2;9(*)*95%(5* 8::R%$A5%;N*N 4+8MG 75*RR5 )*95%(* I?73N(*N )&9 -;NN*N7>'35KE 6*R*3>'53N( 3N= 1%NK*R9A3Q9*(*R3N( K39 ,*9)&(3N(C 000C0A(;C>;QB<*/9;;Q EDITORIAL Eine brandheiße Sache Sigurd Schobert sigurd.schobert@huethig.de Tel.: Fax: B ereits heute besteht in den meisten Bundesländern die Nachrüstpflicht für Rauchwarnmelder (RWM) in Wohnungen, und in einigen wenigen Bundesländern müssen diese teils bis Ende 2017 nachgerüstet werden. Rauchwarnmelder müssen der DIN EN 14604:2009-02 entsprechen. Die Landesbauordnungen schreiben vor, dass nur Bauprodukte verwendet werden dürfen, die über ein CE-Kennzeichen verfügen. (0 89) 21 83 - 89 82 (0 89) 21 83 - 89 89 www.elektro.net Planer und Errichter von Rauchwarnmeldern haften nicht für Funktionen bei Vernetzung Problematisch wird es, wenn der Auftraggeber vernetzte Rauchwarnmelder verlangt und diese nutzt. Die Norm EN 14604 weist zwar auf die Möglichkeit hin, auch vernetzte Rauchwarnmelder einsetzen zu können. Diese Rauchwarnmelder geben ihren Alarm an alle anderen mit ihnen verbundenen Rauchwarnmelder und an eine zentrale Stelle weiter. Allerdings ist die Überprüfung und Gewährleistung der Betriebszuverlässigkeit der Vernetzung, unabhängig, ob drahtgebunden oder per Funk, nach der EN 14604 gar keine garantierte Eigenschaft und daher auch nicht Bestandteil der CE-Kennzeichnung. Die Vernetzungsfähigkeit der Melder ist in der Norm bewusst nur als Option angelegt, die nur daraufhin geprüft wird, dass sie die primäre Funktion des Melders nicht negativ beeinflussen darf. Verlangt nun ein Kunde die Errichtung von vernetzten Rauchmeldern, rät der ZVEI, sich eine schriftliche Bestätigung des Kunden über den Sachverhalt geben zu lassen, dass er freiwillig und ohne bauaufsichtliche Auflage vernetzte RWM einsetzen will und sich darüber bewusst ist, dass die funktionsfähige Vernetzung im Objekt keine garantierte Eigenschaft ist, vielmehr unbemerkt ausfallen kann, weil der Ausfall der Vernetzung weder akustisch noch optisch angezeigt wird. Nur so lassen sich spätere Schadensansprüche gegen Planer, Errichter, Lieferanten und Hersteller vermeiden. Ich rate Ihnen, sich daher bei Unklarheiten zum Einsatz von vernetzten RWM an die Arbeitsgemeinschaft der Errichter und Planer des ZVEI zu wenden, diese hilft Ihnen garantiert weiter und berät sie umfassend. Ein möglichst brand- und rauchloses Jahr wünscht Ihnen die Redaktion »de«. UNTERNEHMERPREIS ELEKTROHANDWERK 2014 Bewerben Sie sich jetzt für den Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2014. Fordern Sie noch heute Ihre Bewerbungsunterlagen bei der Redaktion »de« an und senden Sie uns eine E-Mail an: redaktion@elektro.net Sigurd Schobert www.elektro.net www.elektro.net/upe 3 INHALT ENERGIE UND EFFIZIENZ Normgerechte Prüfung von E-Ladestationen Eine Ladestation für E-Fahrzeuge ist als »Gerät« im Sinne der Niederspannungsrichtlinie Teil der elektrischen Anlage. Der Einbau einer fest angeschlossenen Ladestation in eine bestehende Infrastruktur stellt eine Erweiterung der Anlage dar. Der Beitrag beschreibt die normgerechte Durchführung aller sicherheitsrelevanten elektrischen Prüfungen nach DIN VDE 0100-600 (IEC 60364-6) und DIN VDE 0105-100. Durchführung und Dokumentation sind mit einem geeigneten Messgerät möglich. Seite AKTUELL 6 BFE-Seminare auch in Hannover Dehn eröffnet neuen Standort Biberacher Forum Gebäudetechnik 7 Planungstool jetzt mit Netzwerktechnik Rückenwind im Nordosten Dem Tageslicht nachempfunden 8 Sat-Anlagen online konfigurieren Ochsner baut Kundenservice aus CEB mit Tag des Handwerks 10 ZVEH-Report PRAXISPROBLEME 15 Teilsanierung im Bereich der Hauptstromversorgung 16 Vier Kabelschuhe an einer Anschlussstelle einer Stromschiene 17 CE-Kennzeichnung von Schaltanlagen 18 Neutralleiterfarbe bei Wechselstrommotor mit Thermokontakt 20 Potentialausgleich – Art der Klemmen 21 Funktionserhalt einer Brandmeldezentrale 23 Austausch alter Stoffleitungen 23 Vierpoliges Schalten gemäß VDE AR 4105 24 Mindestausstattung bei elektrischen Anlagen 4 38 ELEKTROINSTALLATION 26 Panorama 28 Regressansprüche Handwerker versus Großhändler 30 Leiterverlegung im Schaltschrank 34 USV dezentral absichern ENERGIE + EFFIZIENZ 37 38 44 46 Panorama Normgerechte Prüfung von E-Ladestationen Energiesparen beim Wäschetrocknen Konsequent regenerativ GEBÄUDE + KOMMUNIKATION 48 Panorama 50 Gefahrenwarn- und -meldeanlagen im Wohnbereich 55 Telefonie und Türkommunikation vereint 57 Gebäudeautomation aus der Sicht des Nutzers 62 Marktrends für Handel und Handwerk de 4.2014 4.2014 Titelanzeige: Siedle Ti Das neue Siedle Scope – Das Beste aus zwei Welten Siedle stattet die mobile Videosprechstelle Siedle Scope Sie mit einem völlig neuen Innenleben aus – und ergänzt sie mit der neuen App für den In-Home-Bus. Damit kombiniert der Hersteller die Vorteile beider Technologien für nie eine sichere mobile Türkommunikation. www.siedle.de ein Neue Produktreihe „Leutron Data“ DE TR SIG N TE I FF CH T NIK NEWSLETTER Mit dem de-Newsletter können Sie regelmäßig aktuelle Informationen zu den Themen Elektro- und Gebäudetechnik beziehen. Einfach einloggen und abonnieren! www.elektro.net ➝ newsletter BETRIEBSFÜHRUNG 64 66 67 68 Panorama Durchblick verbessert Rechtzeitig reagieren Im selben Boot (2) GELERNT IST GELERNT 74 Drehstromtechnik (5) 76 Digitalstrom (5) RUBRIKEN 3 70 72 80 81 82 Editorial Neue Normen & Bestimmungen Fortbildung und Seminare Impressum / Inserentenverzeichnis Vorschau Nachgefragt Übe rspa nnu ngs schu für M tz SR-T ech nik H ochw e rtige Vera rbeit ung S o lid e Ste ck ve rbin dung Mo d en ule i mpe d a nz f r ei w S c hü ec hs tz t z e lba wei D r op pe l ade rn (M P2x2 ) Die Innovation im Überspannungsschutz Alle Infos zum Produkt hier. Besuchen Sie den Online-Auftritt Ihrer Fachzeitschrift »de« unter elektro.net www.elektro.net www.leutron.de Tel. + 49 (0)711 / 9 47 71- 0 AKTUELL Neue PraxisproblemDiskussionen auf elektro.net • Spürbare Berührungsspannung auf Wasserleitung • Übergabe von Dokumentationen an den Betreiber bzw. Eigentümer • Haftung bei Mängelfeststellung in E-Installation www.elektro.net/praxisprobleme Die meistgelesenen Artikel der letzten zwei Wochen • Schäden an halogenfreier Mantelleitung NHXMH (Elektroinstalaltion) • RCD-Typ vor Frequenzumrichtern (Elektroinstallation) • Digitalstrom 3 (Ausbildung) Tagesaktuelle Informationen Täglich die wichtigsten Informationen für das Elektrohandwerk im Überblick 6 Das BFE-Oldenburg bietet ab 2014 Seminare in Hannover an. Die Veranstaltungen finden im »Haus der Landesvereinigung Bauwirtschaft Niedersachsen« statt (Baumschulenallee 12). Eine Woche pro Monat will das BFE mit Dozenten und Lehrmitteln in Hannover präsent sein. Die Seminare finden statt in der Landesvereinigung Bauwirtschaft Niedersachsen – dort hat auch der Landesinnungsverband für Elektro- und Informationstechnik Niedersachsen/Bremen seinen Sitz. Die Seminare sind offen für alle Fachkräfte aus der E-Branche und dauern maximal eine Woche. Einen kompletten Überblick über die Veranstaltungen in Hannover mit weiteren Informationen zu den einzelnen Kursen gibt es unter: www.bfe.hn Dehn eröffnet neuen Standort Im Juni 2012 war Baubeginn, im März 2013 wurde Richtfest gefeiert, und am 27.1.2014 fand die feierliche Einweihung statt: Im Beisein des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann eröffnete Dehn sein neues Logistikzentrum. Es befindet sich in Mühlhausen, knapp 10 km südlich des Stammsitzes Neumarkt. Auch wenn das Unternehmen inzwischen weltweit aktiv ist, so stellt diese in der Historie bisher größte Investition von rund 35 Mio.€ ein Bekenntnis zum Standort Deutschland und zur Region dar. Am bisherigen Stammsitz in Neumarkt konnte Dehn nicht mehr in dem Maße expandieren, wie es das Unternehmenswachstum erforderlich machte. Daher sah man sich nach Alternativen in der Region um und entschied sich für Mühlhausen. Dort erwarb man ein über 130 000 m2 großes Grundstück, von dem nun rund 21 000 m2 bebaut sind. »Wir haben hier also noch genügend Platz für eine weitere Expansion in den kommenden Jahren und Jahrzehnten«, so Dr. Philip Dehn. Am neuen Standort befinden sich nun die Logistik sowie die Fertigung von Blitzschutz Bild1: Das neue Logistikzentrum von Dehn Quelle: Dehn Am 18.3.2014 findet das 15. Biberacher Forum Gebäudetechnik statt. Es steht unter dem Motto »Smart Buildings, Smart Energy und Smart Grids – Innovative Gebäudetechnik und nachhaltige Energieversorgung«. Die Referenten berichten, was hinter diesen »smarten« Begriffen steckt und worin die damit verbundenen Möglichkeiten, aber auch Risiken liegen. Diskutiert werden die Auswirkungen auf die Gebäude- und Energietechnik, z. B. in Bezug auf ein nachhaltiges Energie- und Gebäudemanagement. Ausgehend von einem Übersichtsvortrag zum Thema Klimawandel und Energiewende werden aktuelle Entwicklungen der Gebäudetechnik und Energieversorgung von Städten und ländlichen Regionen beleuchtet. Beispiele zu innovativen Gebäudetechnologien und zu dezentralem Energieund Gebäudemanagement werden aufgezeigt. Der abschließende Vortrag beleuchtet die Risiken und Herausforderungen zum Thema Datensicherheit in unserer Informationsgesellschaft im Allgemeinen und bezogen auf die Gebäudetechnik im Speziellen. www.akademie-biberach.de BFE-Seminare auch in Hannover Bild 2: Bei der Eröffnung: Thomas Dehn, Joachim Herrmann, Dr. Philip Dehn komponenten. Der frei werdende Platz am Stammsitz Neumarkt ist größtenteils schon verplant – für die Fertigung von Überspannungsschutzkomponenten sowie Büros. www.dehn.de Sicherheit elektrischer Anlagen Nach herrschender Rechtsauffassung ist der Errichter und Betreiber in jedem Fall für die Einhaltung der anerkannten Regeln der Elektrotechnik selbst verantwortlich. Das bedingt eine entsprechende Kenntnis der zugehörigen Normen und Vorschriften. Diesen und weiteren Problemstellungen widmen sich die Fachvorträge des »Safety Day« am 27.3.2014 im etz Stuttgart. Unter anderem geht es um folgende Themen: • Umsetzung der Betriebssicherheitsverordnung • Elektrothermografie • Arbeitskräfte-Management • Differenzstromschutztechnik Beim Arbeitskräfte-Management geht es u.a. um die Rechtsstellung und Befähigung der verantwortlichen Elektrofachkraft, der befähigten Person und der elektrisch unterwiesenen Person sowie um das Prüfmanagement und dessen betriebliche Umsetzung. www.etz-stuttgart.de de 4.2014 Quelle: etz Biberacher Forum Gebäudetechnik AKTUELL schen Funktionen planen und diese miteinander vernetzen. In der Software sind alle relevanten Produktdaten hinterlegt, so dass bei Auswahl und Implementierung, z. B. einer Datendose, automatisch alle konkret benötigen Komponenten im Hintergrund hinterlegt werden. Dabei werden nun auch Mischlösungen für die unterschiedlichen Anforderungen der Geräte an die Datenverkabelung berücksichtigt. Nach der Projektierung aller Räume erhält der Elektrotechniker eine Übersicht zur Planung der Gebäudeinstallation, zu sämtlichen Komponenten und zu den Kosten. So kann Rückenwind im Nordosten Auf der 24. Fachschulung für Gebäudetechnik, die vom 28. bis 30. Januar 2014 in der Stadthalle von Rostock stattfand, standen die Zeichen auf Wachstum. Mit viel Rückwind startet man bei den Elektrohandwerken an der Ostsee in das neue Jahr. So konnte die Besucherzahl auf der Fachschulung leicht auf 2 890 gesteigert werden. Das Interesse der Fachbesucher galt besonders neuen Normen und Vorschriften für die Elektroinstallation sowie Lösungen für die Steigerung der Energieeffizienz. Das Vortragsprogramm der Fachschulung bot eine gute Gelegenheit, sich aktuell aus erster Hand informieren zu lassen. Die 63 Vertreter von Elektroindustrie, Elektrogroßhandel und Dienstleistern für das Elektrohandwerk waren mit der Resonanz der begleitenden Ausstellung sehr zufrieden. Auf der Jahreshauptversammlung des Landesinnungsverbandes Mecklenburg-Vorpommern war die positive Grundstimmung der Elektrobranche ebenfalls zu spüren. Landesinnungsmeister Klaus Pick fand es beispielsweise sehr erfreulich, dass sich das Land Mecklenburg-Vorpommern beim E-Haus der Elektrohandwerke engagiert. Durch ein entsprechendes Sponsoring tourt das Wirtschaftsministerium aus Schwerin in diesem und im nächsten Jahr als Partner des E-Hauses auf Messen wie der Light + Building, der IFA oder der Eltefa in Stuttgart und macht Werbung für die Wirtschaft im Küstenland. Im nächsten Jahr soll das EHaus dann auch auf der 25. Rostocker Fachschulung aufgebaut werden. Unterstützung für eine positive Entwicklung im Elektrohandwerk kam auch vom Industrieverband ZVEI. Der stellvertretende Vorsitzende des Fachverbandes Installationsgeräte und -systeme, Otto Kirchner von den Fränkischen Rohrwerken (Bild), sieht trotz einer holprigen Energiewende und Risiken in der Sozialpolitik genügend Potenzial für einen tragenden Aufschwung in der Branche. Die steigende Anzahl von Bauprojekten, der Wunsch nach Senkung der Energiekosten und Investitionen im Industriebereich setzen nach Ansicht Kirchners hier die treibenden Impulse. www.eh-mv.de www.elektro.net man umgehend nach der Planung dem Bauherrn eine konkrete Information zum Kostenrahmen geben. www.alexander-buerkle.de Dem Tageslicht nachempfunden Die Konzernzentrale der SGL Carbon Group im historischen Söhnlein Palais in Wiesbaden erhielt eine circadiane Beleuchtung, bestehend aus LED-Modulen und Betriebsgeräten von Osram. Dabei folgt die Beleuchtung dem natürlichen Tageslicht. Abgestimmte Lichtfarbe und Helligkeit verstärken das Wohlbefinden des Menschen, verbessern psychischen Zustand, Immunsystem und Konzentrationsfähigkeit. Ein Mini-Server mit eigens programmierter Software steuert die Beleuchtung unter Berücksichtigung der Parameter GPS-Standort, Tageslicht, Uhrzeit und Jahreszeit. So folgt die Beleuchtung im Laufe des Tages dem natürlichen Licht. Nun steht den Mitarbeitern blendfreies Arbeitslicht zur Verfügung, das über den Tag dem Verlauf des natürlichen Lichts folgt. Die Farbtemperatur der eingesetzten LED-Module lässt sich dazu stufenlos zwischen 2 700 K und 6 500 K verändern – also von Warmweiß bis Tageslichtweiß. www.osram.de Quelle: Osram Der Elektrogroßhändler Alexander Bürkle hat vergangenes Jahr den Konfigurator »terminal« für die intelligente Gebäudetechnik vorgestellt (siehe »de« 10.2013, S. 46). Nun kam als neue Funktionalität die strukturierte und umfassende Datennetzwerkverkabelung hinzu. Nun sind Planungen für den privaten oder gewerblichen Bereich mit allen unterschiedlichen technischen und elektronischen Funktionen und Bauteile der Netzwerktechnik möglich. Mit dieser Software kann der Elektrohandwerker im Beratungsgespräch die gewünschten Endgeräte und erforderlichen techni- Quelle: Bürkle Planungstool jetzt mit Netzwerktechnik 7 AKTUELL Sat-Anlagen online konfigurieren Quelle: Fuba Der Hersteller Fuba präsentiert sich mit einer neuen Website. In den Themenwelten »Satellitenempfang«, »Antennenempfang«, »Kabelfernsehen« und »Heimnetzwerk« werden Produkte und deren Funktions- und Einsatzmöglichkeiten vorgestellt. Eine eigener Bereich wendet sich speziell an den Fachhandel. Eine Neuheit ist der »Sat-Konfigurator«, der die Verbraucher bei der Auswahl aller Bestandteile von der Satellitenantenne bis zum Receiver berät. Dabei stehen die individuelle Wohnsituation des Nutzers und dessen Bedürfnisse im Vordergrund. Mit wenigen Klicks können sich auch Sat-Anfänger ihre Anlage zusammenstellen. Dabei werden fünf Parameter abgefragt: Teilnehmerzahl, Größe und Farbe der Antenne, Platzierung bzw. Montage, Selektion weiterer Optionen, z. B. der Empfang mehrerer Satelliten oder die Einspeisung von UKW und zuletzt die Kabelwahl. Fachhändler können sich registrieren auf: www.fuba.de Ochsner baut Kundenservice aus Quelle: Ochsner geschlossenem Paket ist eine Werksgarantie von bis zu sieben Jahren Teil des Wartungsvertrags. Der vermehrte Einsatz von Web2ComDatenloggern und der Einbau von zusätzlichen serienmäßigen Sensoren im Gerät hat laut Schäfer »einen Quantensprung in der Störungsdiagnostik« möglich gemacht. Eine detaillierte Störungsdiagnose ist jetzt in kürzerer Zeit, teilweise auch ohne Vor-Ort-Kundendienst-Einsatz durchführbar. Schäfers Bilanz nach einem Jahr mit der neuen DiagnoseTechnik: Störungen, die mehrheitlich in der quellseitigen und nutzungsseitigen Hydraulik zu finden waren, konnten über die Systempartner zur Zufriedenheit der Endkunden leicht detektiert und korrigiert werden. Die Erreichbarkeit des Störungsdienstes wurde verbessert. Er ist nunmehr an 365 Tagen im Jahr, werktags von 7 bis 22 Uhr sowie am Samstag, an Sonn und Feiertagen von 8 bis 18 Uhr erreichbar. Zugleich wurden neue technische Mitarbeiter eingestellt. Für Systempartner hat sich die Planbarkeit von InbetriebnahmeTermine verbessert. Ein neues »IBN Radar« zeigt den Systempartnern die aktuelle Vorlaufzeit für IBN-Termine. Das dynamisch arbeitende Termin-Radar wird regelmäßig aktualisiert und vereinfacht die mittelfristige Planung. www.ochsner.de Mit Verbesserungen seiner Customer Service Organisation reagiert der Wärmepumpenhersteller Ochsner auf die wachsende Bedeutung des After-Sales-Service für die Kundenzufriedenheit. Neue Wartungsverträge und verlängerte Werksgarantie, neue Diagnose-Tools, eine deutlich erhöhte Erreichbarkeit und mehr Personal verbessern die Qualität des Kundenservice bei der Inbetriebnahme der Anlagen, der Betriebssicherheit und dem Werterhalt. »Die Bereitschaft der Kunden, nicht nur in Premium-Technik, sondern auch in den Werterhalt ihrer Heizungsanlage zu investieren, steigt«, so Marco Schäfer, Customer Service Manager bei Ochsner. Je nach ab- CEB mit Tag des Handwerks Die CEB Clean Energy Building – Fachmesse für energieeffiziente Gebäude, technische Gebäudeausrüstung und regenerative Energieerzeugung – bietet am zweiten Messetag einen speziellen »Tag des Handwerks«. Die Messe findet vom 6. bis 8.3.2014 in Stuttgart statt. Auf dem Programm stehen eine Fachtagung zur Lüftungstechnik in Gebäuden, zwei Seminare zur Energieeffizienz bei Licht und Beleuch- 8 tung (LED und Tageslicht) sowie zwei Workshops zu Geschäftschancen und Vertrieb im Handwerk. In der Fachmesse zur CEB können die Besucher sich zudem über Produkte und Dienstleistungen rund um das energieeffiziente Bauen und Sanieren informieren. Nähere Informationen gibt es unter: www.ceb-expo.de de 4.2014 Transporter TOP DEAL Citan WORKER KE ¹ Vito WORKEER² ³ Sprinter WORKEER ab ab ab mtl. ab 11.990€ 89€ zzgl. gesetzl. USt. mtl. ab 18.990 € 129 € zzgl. gesetzl. USt. mtl. ab 20.990 € 159 € zzgl. gesetzl. USt. Drei Angebote, die hängen bleiben. Ganz ohne Haken. Die Mercedes-Benz WORKER Modelle jetzt zu Top-Konditionen. Eine Marke der Daimler AG Gute Geschäfte beginnt man am besten mit einem guten Geschäft. Deswegen stellen wir Ihnen mit jedem unserer WORKER Modelle nicht nur einen verlässlichen, sondern auch günstigen Partner zur Seite. Mit attraktiven Preisen und Top-Leasingraten stellen wir so vor allem eins sicher: dass Ihre Rechnung aufgeht. Citan WORKER 108 CDI kompakt/2 Vito WORKER 110 CDI kompakt/ 3 Sprinter WORKER 210 CDI Kastenwagen. Kraftstoffverbrauch innerorts; außerorts; kombiniert (l/100 km): 5,4–5,2; 4,7–4,2; 5,0–4,6/10,1–9,1; 6,8–6,4; 8,0 –7,4/ 10,6–8,9; 7,9–6,6; 8,9–7,4. CO2-Emissionen kombiniert (g/km): 130–119/211–195/234–194. Effizienzklasse: D–A/D/D–A. 1 Kaufpreis ab Werk: 11.990 €/18.990 €/20.990 €, Leasing-Sonderzahlung: 2.511,06 €/3.972,74 €/4.229,06 €, monatliche Leasingrate: 89 €/129 €/159 €, Laufzeit 48 Monate, Gesamtlaufleistung 40.000 km. Das Angebot richtet sich an gewerbliche Einzelabnehmer. Den Sprinter WORKER gibt es als Kastenwagen, Pritschenwagen und mit Doppelkabine. Leasingbeispiele der Mercedes-Benz Leasing GmbH, Siemensstraße 7, 70469 Stuttgart. Alle genannten Preise verstehen sich zzgl. gesetzl. Umsatzsteuer, sofern die Beträge umsatzsteuerpflichtig sind. Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart 4/2014 Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke Eckpunktepapier für die Reform des EEG Gute Ansätze – aber noch „Luft nach oben“ Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) begrüßt viele Maßnahmen, die Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) in seinem Eckpunktepapier zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) präsentiert hat. „Wir unterstützen alle Ansätze, die den Ausbau der erneuerbaren Energien fördern und die gleichzeitig helfen, der Energiewende die dringend benötigte Akzeptanz in der Gesellschaft zu verschaffen“, sagt Ingolf Jakobi, Hauptgeschäftsführer des ZVEH. Ein ganz wesentlicher Faktor für die Akzeptanz sei die Stabilisierung des Strompreises. „Die Energiekosten dürfen im Zuge der Marktintegration der erneuerbaren Energien nicht unverhältnismäßig steigen“, warnt Jakobi. Dieses Ziel könne unter anderem über eine Stärkung der Der Verbrauch von selbst erzeugtem Strom – etwa über Solaranlagen – darf nicht unangemessen belastet werden. Foto: Luise / pixelio.de LAG Hessen zweifelt AVE der Bau-Tarifverträge an dezentralen Energieversorgung erreicht werden. Er plädiert daher dafür, Anreize für die Verbraucher zu erhalten, die zum Beispiel mit kleinen Photovoltaik- oder Windkraftanlagen Strom für die Eigennutzung produzieren. „Der Verbrauch von selbst erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energien darf nicht mit unangemessenen Kosten belastet werden. Dies würde vor allem diejenigen treffen, die mit ihren privaten Kleinanlagen zum Gelingen der Energiewende beitragen wollen“, kritisiert Jakobi. Statt einer solchen „Bestrafung“ gehe es vielmehr darum, den Eigenverbrauch zu unterstützen. Sechs Monate mehr Zeit für die SEPA-Umstellung Wichtiges Geschäftsfeld Inhalt Eckpunktepapier für die Reform des EEG ZVEH und BSW-Solar starten PV-Speicherpass E-GO als Qualitätssiegel und Dienstleistungsmarke › 10 de 4/2014 Dies ist auch für die elektrohandwerklichen Betriebe von großer Bedeutung: Die dezentrale Energiever- sorgung aus erneuerbaren Quellen und die damit verbundenen modernen Speichermöglichkeiten haben sich für sie längst zu einem wichtigen Geschäftsfeld entwickelt. Außerdem setzt sich der ZVEH für eine fixe Bagatellgrenze ein. Für private Anlagen zur Erzeugung von Strom, die maximal eine Leistung von 100 Kilowatt erbringen, sollten weiterhin die existierenden Fördermechanismen gelten. Den Betreibern sei es nicht zuzumuten, ihre vergleichsweise geringen Strommengen selbst zu vermarkten oder an Ausschreibungen teilzunehmen. Nicht zuletzt aufgrund des bürokratischen Aufwands könnten diese Regelungen nur für größere Stromproduzenten sinnvoll Anwendung finden. Voo Kontakt: a.neuhaeuser@zveh.de ZVEH und Bundesverband Solarwirtschaft starten Photovoltaik-Speicherpass Neues Qualitätssiegel für Installation von Solarstrom-Speichern Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) haben mit dem Photovoltaik-Speicherpass das neue Qualitätssiegel für SolarstromSpeicher auf den Markt gebracht. In dem ab sofort verfügbaren Pass dokumentieren Handwerker für ihre Auftraggeber die Qualität der verbauten Komponenten sowie die fachgerechte Installation, die Prüfung und die Einhaltung aller Regeln und Normen. „Die Ansprüche der Kunden an die Leistungsfähigkeit und Sicherheit von Speichersystemen sind zu Recht sehr hoch. Mit dem Photovoltaik-Speicherpass kann jeder die Qualität der eingesetzten Komponenten und die gute Arbeit des Installateurs erkennen“, erklärt Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar. „Die Installateure stellen den Pass bei der Übergabe des Speichersystems an ihre Kunden aus und liefern damit eine prägnante Schnellauskunft über das erworbene System, das den Kunden entlang der Lebensdauer des Speichers begleitet“, ergänzt Bernd Dechert, Geschäftsführer Technik und Berufsbildung des ZVEH. Der branchenweit anerkannte Pass kann sowohl für Blei- als auch für Lithium-Ionen-Speichersysteme angewendet werden. Vorteil für Fachbetriebe Doch nicht nur für die Käufer bringt das neue Qualitätssiegel große Vorteile. Insbesondere erhalten Fachbetriebe einen Überblick, welche Normen bei der Errichtung zu beachten sind. In dem erstmals verfügbaren Praxisleitfaden für die Installation von Solarstromspeichern werden die geltenden Standards kompakt erläutert. Wer sich daran hält, kann sicher sein, die geltende Rechtslage zu erfüllen. So akzeptiert die KfW Bankengruppe den Speicherpass als Fachunternehmererklärung und damit für die Auszahlung von Mitteln aus dem Speicherförderprogramm des Bundes. (Mehr Informationen zu dem Speicherförderprogramm unter: www.die-sonne-speichern.de) Der dreiseitige PV-Speicherpass steht auf www.speicherpass.de (oder kurz pvap.de) zum Download zur Verfügung und kann mit dem bekannten PV-Anlagenpass für die Solarstromanlage kombiniert werden. Zusätzlich helfen die Pässe Unternehmen bei der Kundenakquise. Drei TAN-Nummern enthalten Die Kosten für die Registrierung fallen nur einmalig für beide Pässe an. Mitglieder der beiden Verbände zahlen 66 Euro, Nichtmitglieder 99 Euro (zzgl. MwSt.). In den Registrierungsgebühren sind drei Transaktionsnummern für die ersten drei Pässe enthalten. Jede weitere TAN-Nummer für den Speicherpass kostet für Mitglieder der beiden Verbände 15 Euro und für Nicht-Mitglieder 20 Euro. Voo / BSW-Solar Wenn die über Solarpanels gewonnene Energie nicht unmittelbar verbraucht werden soll, sind funktionsfähige Speicheranlagen unverzichtbar. Foto: Rainer Sturm / pixelio.de Kontakt: b.dechert@zveh.de 4/2014 11 › LAG Hessen zweifelt AVE der Bau-Tarifverträge an Interessante Entscheidung mit Blick auf SOKA-Bau-Rechtsstreit Kurz vor Weihnachten 2013 hat die 12. Kammer des Hessischen Landesarbeitsgerichts (LAG Hessen) einen bemerkenswerten Beschluss gefasst: Von Amts wegen hat sie eine gerichtliche Überprüfung der tatsächlichen Grundlagen der Allgemeinverbindlicherklärungen (AVE) der Bau-Tarifverträge von 2006 bis 2011 angeordnet. Der Grund sind erhebliche Zweifel am Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen für eine Erteilung dieser AVE durch den Bundesarbeitsminister. Auch wenn elektro- und informationshandwerkliche Betriebe sowie der ZVEH an dem Verfahren vor dem LAG Hessen nicht unmittelbar beteiligt sind, so ist dieser Beschluss für sie durchaus von Bedeutung. Denn seit Juli 2012 ist vor dem Verwaltungsgericht Berlin eine Klage des ZVEH gegen die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), anhängig. Darin geht es um einen Konflikt, hervorgerufen durch den Zugriff der Sozialkasse Bau (SOKA-Bau) auf tarifgebundene Elektrohandwerksunternehmen. Dieser wurde durch die AVE erst ermöglicht, deren Rechtmäßigkeit der Verband anzweifelt. Wegen einer vom BMAS eingelegten Rechtswegerüge muss hier jedoch zunächst das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg entscheiden, wo das Verfahren fortgeführt wird. Auswirkungen möglich Sollte das LAG Hessen zu dem Ergebnis kommen, dass die Bau-AVE rechtswidrig sind, hätte dies auch Auswirkungen auf das verwaltungsgerichtliche Verfahren in gleicher Sache. „Es ist aber schon jetzt bemer- kenswert, dass das LAG Hessen eine Bau-AVE überhaupt hinterfragt“, sagt Herbert Brichta, Referatsleiter Tarif- und Sozialpolitik beim ZVEH. Eine solche Überprüfung habe seitens der Arbeitsgerichte in den vergangenen rund 40 Jahren nie stattgefunden. Die Gerichte hätten für jede AVE stets eine Art „Richtigkeitsgewähr“ unterstellt, in der Annahme, dass die für die Allgemeinverbindlicherklärung zuständigen Behörden vorher die gesetzlichen Voraussetzungen immer korrekt geprüft hätten. Dieses „Unfehlbarkeitsdogma“ wird mit diesem Beschluss erstmals ernsthaft in Frage gestellt. Die Verhandlung vor dem LAG Hessen wird am 25. Juni 2014 fortgesetzt. Br/Voo Kontakt: h.brichta@zveh.de Betriebe sollten Systeme in der Praxis testen Sechs Monate mehr Zeit für die SEPA-Umstellung Die Übergangsfrist für die Einführung des neuen, einheitlichen europäischen Zahlungssystems SEPA (Single Euro Payments Area) wird um sechs Monate verlängert. Neuer Stichtag ist nun der 1. August 2014. Einen entsprechenden An- trag der EU-Kommission hat der EU-Ministerrat Ende Januar 2014 gebilligt und damit den Weg für die Verlängerung frei gemacht. Damit haben Unternehmen, Verbände und Vereine vorerst weiterhin die Möglichkeit, Geldtransfers nach dem alten Zahlungssystem mit Kontonummer und Bankleitzahl vorzunehmen. Für Verbraucher gilt ohnehin eine Frist bis Februar 2016. Probleme vermeiden IBAN und BIC rücken in den Fokus. Foto: Thorben Wengert / pixelio.de › 12 de 4/2014 Mit der Verlängerung sollen größere Probleme im Zahlungsverkehr in den kommenden Monaten vermieden werden. Vielerorts hieß es, dass Unternehmen mit den Umstellungen nicht rechtzeitig fertig würden. Die Banken empfehlen den Unternehmen dennoch, ihre Umstellungsaktivitäten nicht aufgrund der Fristverlängerung in den nächsten Wochen auf Eis zu legen oder zu verschieben. Auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) rät allen Betrieben, die SEPA-Umstellung ab dem 1. Februar 2014 einem Praxistest zu unterziehen, damit alle Systeme ab dem 1. August 2014 reibungslos funktionieren. Voo Kontakt: t.hamm@zveh.de E-GO als Qualitätssiegel und Dienstleistungsmarke Schulungen zum Energieeffizienz-Fachbetrieb Soll die Energiewende zum Erfolg geführt werden, ist die Steigerung der Energieeffizienz eine der wichtigsten Voraussetzungen. Darauf sind die elektro- und informationstechnischen Handwerke eingestellt. Sie fungieren mehr und mehr auch als Energiemanager ihrer Kunden und entwickeln gemeinsam mit ihnen Lösungen, die eine größere Energieeffizienz im Gebäude ermöglichen. Um die Kompetenz der Betriebe auf diesem Gebiet zu stärken, hat der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) Ende 2013 gemeinsam mit den Landesinnungsverbänden, dem ELKOnet- Kompetenznetzwerk und verbandsnahen Schulungsstätten ein Konzept für Kompaktschulungen zum Thema Energieeffizienz für Meister und Gesellen von Innungsbetrieben entwickelt. NÄCHSTE SCHULUNGSTERMINE: › 25. – 26.02.2014 in Rendsburg (LIV Schleswig-Holstein) › 05. – 06.03.2014 in Nürnberg (Z.E.I.T.) Probleme vermeiden › 31.03. – 01.04.2014 in Dortmund (FV NRW) › 08. – 09.04.2014 in Dortmund Wer die zweitägige Schulung erfolgreich absolviert, profitiert in zweierlei Hinsicht: Zum einen hat er sich erfolgreich als Energieeffizienz-Fachbetrieb qualifiziert und darf das geschützte Logo nutzen. Zum anderen ist er auch berechtigt, die Marke E-GO zu verwenden. E-GO steht als Abkürzung für Energie-Optimierung. Unter dieser Markenbezeichnung können die Fachbetriebe der elektro- und informationstechnischen Handwerke eine spezielle Dienstleistung zur Optimierung des häuslichen, gewerblichen und industriellen Energieverbrauchs anbieten. (FV NRW) › 09. – 10.04.2014 in Hannover (LIV Niedersachsen/Bremen) › 28. – 29.04.2014 in Saarbrücken (LI Saarland) › 29. – 30.04.2014 in Dortmund (FV NRW) › 05. – 06.05.2014 in Stuttgart (etz) › 06. – 07.05.2014 in KH Niederrhein (FV NRW) › 08. – 09.05.2014 in Dresden (EBZ) › 14. – 15.05.2014 in Dortmund (FV NRW) › 20. – 21.05.2014 in HWK Rostock (LIV Mecklenburg-Vorpommern) › 16. – 17.06.2014 in Berlin (LIV Berlin/Brandenburg) › 15. – 16.09.2014 in Stuttgart (etz) Inhalte der zweitägigen Kompaktschulung zum Energieeffizienz-Fachbetrieb 1. Warum überhaupt Energieeffizienz? 2. Energieeffiziente Gebäude 3. Energieeffizienzlösungen für die private Wohnungswirtschaft 4. Energieeffizienzlösungen für Kleingewerbe › 19. – 20.11.2014 in Hamburg (BZE) › 27. – 28.11.2014 in Stuttgart (etz) Termine in Hessen und RheinlandPfalz können beim FEHR angefragt werden. Voo Kontakt: g.schermuly@arge-medien-zveh.de 5. Förderung und Finanzierung von Effizienzmaßnahmen in der privaten Wohnungswirtschaft sowie Kleingewerbe 6. Effizienzberatung als Dienstleistung 7. Energieeffizienz erfolgreich verkaufen Verlag und Herausgeber: Hüthig GmbH, München/Heidelberg, Hultschinerstraße 8, 81677 München, Telefon (089) 21 83 - 89 81, Fax (089) 21 83 - 89 89. »ZVEHreport«, Redaktion: Jan Voosen, Lilienthalallee 4, 60487 Frankfurt a.M., Postfach 900370, 60443 Frankfurt a.M., Telefon (0 69) 24 77 47-28, Telefax (069) 247747-29, E-Mail: presse@zveh.de, Internet: http://www.zveh.de, Druck: westermann druck GmbH, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig. Der »ZVEHreport« erscheint regelmäßig in jeder Ausgabe der Zeitschrift »de«. de 4/2014 13 › PRAXISPROBLEME 4.2014 PRAXISPROBLEME 15 16 17 18 20 21 23 23 24 Teilsanierung im Bereich der Hauptstromversorgung Vier Kabelschuhe an einer Anschlussstelle einer Stromschiene CE-Kennzeichnung von Schaltanlagen Neutralleiterfarbe bei Wechselstrommotor mit Thermokontakt Potentialausgleich – Art der Klemmen Funktionserhalt einer Brandmeldezentrale Austausch alter Stoffleitungen Vierpoliges Schalten gemäß VDE AR 4105 Mindestausstattung bei elektrischen Anlagen KONTAKT DATENBANK »PRAXISPROBLEME« Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de« Abt. Praxisprobleme Hultschinerstr. 8 81677 München Telefax: (0 89) 21 83 - 89 89 E-Mail: michael.muschong@huethig.de PDF-Dateien zum Herunterladen Aus dem Fundus der »de«-Rubrik »Praxisprobleme« finden Sie auf unserer Internetseite www.elektro.net in der Datenbank eine Auswahl von veröffentlichten Fragen und Antworten zu wichtigen Normen der Elektro- und Gebäudetechnik. Abonnenten der Fachzeitschrift »de« haben mit ihren Online-Zugangsdaten freien Zugriff auf diese Datenbank. Falls Sie noch über keine Zugangsdaten verfügen, erhalten Sie diese nach Ihrer Anmeldung. Noch nicht ständige Leser unserer Fachzeitschrift können ihr Fachthema über die Stichwortsuche recherchieren und erhalten die Antwort dann kostenfrei, wenn sie sich für ein Abonnement der »de« entscheiden. Weitere Praxisprobleme finden Sie auf www.elektro.net Neben den im Heft veröffentlichten Praxisproblemen finden Sie weitere Praxisprobleme unter www.elektro.net/praxisprobleme HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN – PRAXISFRAGEN STELLEN Leserservice Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« sowie weiteren Publikationen des Hüthig Verlags einverstanden. 14 Wiedergabe der DIN-VDE-Normen Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B. des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen. Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Hultschinerstr. 8, 81677 München, Telefax: (0 89) 21 83 - 89 89, E-Mail: michael.muschong@huethig.de So weit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin, erhältlich sind. de 4.2014 PRAXISPROBLEME Teilsanierung im Bereich der Hauptstromversorgung DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN VDE 0100-444 (VDE 0100-444), DIN VDE 0100-540 (VDE 0100-540), TAB und DIN 18015-1 PROBLEM Bei der Teilsanierung eines Mehrfamilienhauses, wird nur die Hauptverteilung mit Stromzähler erneuert. Unserer Ansicht nach, müsste man aufgrund dieser Änderung die Hauptleitung ab dem Hausanschlusskasten (HAK) sowie die Hauptverteilung auf den neuesten Stand bringen. Somit würde aus dem TN-Cein TN-C-S-Netz. Leider besteht häufig nicht die Möglichkeit, weiterführende, gemessene Zuleitungen (TN-C-Netz) von Stockwerksverteilungen auszutauschen. Eine Auftrennung und anschließende erneute Zusammenführung im TN-Netz ist nach VDE 0100 ja nicht zulässig. Welche Empfehlung, in Bezug auf DIN 18015-1 sowie der VDE 0100-444, könnten Sie uns in diesem Fall geben? M. W., Baden-Württemberg 1 1 1 Altanlage mit »klassisch« genullten Stromkreisen, d. h. mit PEN-Leiter kleiner als 10 mm2. Der PEN-Leiter ist mit den Schutzkontakten verbunden, von denen eine Brücke zur Neutralleiteranschlussstelle führt. Im Verteiler muss dieser Leiter an die PEN-Schiene angeschlossen sein. 2 Vorhandene Steckdose mit klassischer Nullung, ein Teil der Zuleitung wurde ausgewechselt, z. B. aufgrund einer Beschädigung 3 Eventuell neuerer Abgang; PE und N getrennt 2 PEN 3 N PEN ANTWORT Das Erneuern oder Auswechseln von elektrischen Betriebsmitteln fällt unter den Bestandsschutz. Obwohl es den Begriff Bestandsschutz in den Normen nicht gibt, gibt es aber auch keine Forderung, dass beim Auswechseln elektrischer Betriebsmittel, die gesamte elektrische Anlage an neuere Normen angepasst werden muss. Daraus ergibt sich, dass Sie an der von Ihnen angeführten restlichen elektrischen Anlage nichts ändern müssen, auch wenn Sie den Zählerplatz usw. auswechseln. Dabei setzt man voraus, dass die bestehende elektrische Anlage in einem ordnungsgemäßen Zustand ist, so dass eine Gefahr für Menschen und Sachen ausgeschlossen ist. Somit besteht auch keine Notwendigkeit, die Hauptleitung vom Hausanschlusskasten zum Zählerplatz, sowie die Hauptverteilung auszuwechseln. Wobei ich mich frage, welche Hauptverteilung Sie meinen, da diese ja nach Ihren Angaben ausgewechselt wird. www.elektro.net Hausanschlusskasten Dieses Vorgehen entspricht den gültigen Normen, was nicht ausschließt, dass ggf. der Netzbetreiber andere Vorgaben macht. Allerdings halte ich es wirtschaftlich nicht für vertretbar, ab dem Hausanschlusskasten alles auf ein TN-S-System umzustellen. TN-S-System normativ nicht generell gefordert Das gilt auch unter dem Gesichtspunkt und entgegen mancher Behauptung, dass nur noch ein TN-S-System in einer elektrischen Anlage (sowohl in einer neuen als auch in einer bestehenden) zulässig ist. In DIN VDE Quelle: Werner Hörmann Komplettsanierung nicht zwingend erforderlich Bild: Schema einer schrittweisen Umstellung auf ein TN-S-System 0100-444 (VDE 0100-444) gibt es derzeit keine zwingende Forderung. In den Abschnitten 444.4.3.1 und 444.4.3.2 von DIN VDE 0100-444 (VDE 0100-444) wird ein TN-S-System in Neuanlagen nur gefordert, wenn dadurch elektromagnetische Beeinflussungen minimiert werden sollen, was in normalen Wohngebäuden kaum notwendig sein dürfte. Andernfalls wären Sie ja gezwungen, alle Altanlagen sofort umzurüsten. Eine Forderung dieser Art gibt es aber nicht. So heißt es in der DIN VDE 0100-444 (VDE 0100-444) für Altanlagen auch eingeschränkt, dass eine »Umrüstung« nur dann vorgenom- 15 PRAXISPROBLEME men werden sollte, wenn eine bedeutende Anzahl informationstechnischer Betriebsmittel vorhanden oder wahrscheinlich zu erwarten ist. Jedoch sei an dieser Stelle gesagt – und so drückten Sie es ja auch aus – , dass man aus einzelnen TABs und aus der neuen DIN 18051:2013-09 schon die Forderung für ein TN-SSystem ab dem Hausanschlusskasten/Zählerplatz ableiten kann. Dazu der nachstehende Text aus der neuen DIN 18015-1: »ANMERKUNG Nach DIN VDE 0100-444 (VDE 0100-444) ist in neuen Gebäuden bei der Ausführung eines TN-Systems im Gebäude, aus Gründen der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV), eine Aufteilung des PEN-Leiters in N und PE ab der Einspeisung vorzunehmen. Diese Anforderung wird als erfüllt angesehen, wenn sichergestellt ist, dass gleichzeitig der Aufteilungspunkt des PENLeiters mit der Erdungsanlage verbunden ist und wenn die Aufteilung des PEN-Leiters • im Hausanschlusskasten innerhalb eines Gebäudes oder, • bei gemeinsamer Anordnung in einer Hausanschlussnische, auf einer Hausanschlusswand oder in einem Hausanschlussraum, • im Zählerschrank im unteren Anschlussraum, • im Hauptstromversorgungssystem, z. B. in einem Hauptverteiler erfolgt. Bei einer Einspeisung im TN-System über eine Anschlusssäule im Freien kann die Aufteilung an der erstmöglichen Stelle im Gebäude vorgenommen werden.« Ich möchte an dieser Stelle aus meiner Sicht auf Folgendes hinweisen: • Die in Normen angefügten Anmerkungen sollten üblicherweise keine Anforderungen enthalten. Werner Hörmann Gelernter Starkstrommonteur und dann viele Jahre als Projektant für Schaltanlagen und Steuerungen bei Siemens tätig. Aktive Normung in verschiedenen Komitees und Unterkomitees der DKE. Seine Spezialgebiete sind u.a. die Errichtungsbestimmungen nach DIN VDE 0100 (VDE 0100) – insbesondere Schutz gegen elektrischen Schlag –, die Niederspannungs-Schaltanlagen oder das Ausrüsten von elektrischen Maschinen nach DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1). Werner Hörmann ist Verfasser zahlreicher Beiträge in der Fachzeitschrift »de« sowie Autor diverser Fachbücher. • Durch Bezug auf DIN VDE 0100-444 (VDE 0100-444) ergibt sich nach wie vor keine eindeutige Forderung (s. o.). • In der betreffenden DIN-Normen muss vereinbart sein, ob sie zwingend eingehalten werden müssen, es sei denn, in den Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) wird wiederum zwingend auf eine (andere) DIN verwiesen. Als Beispiel hierfür dient der Verweis auf DIN 18014 im Abschnitt 542.1.1 von DIN VDE 0100-540 (VDE 0100-540):2012-06. Schrittweise Umstellung auf ein TN-S-System Ungeachtet dessen, dass ich in meinen Ausführungen vielleicht etwas ablehnend wirke, bin auch ich der Meinung, dass alles was neu errichtet wird, als TN-S-System ausgeführt werden sollte, egal ob die Normenlage eindeutig ist oder nicht. Auch Anlagenteile, die erneuert werden, sollten für das TN-SSystem vorbereitet sein, selbst wenn in der vorhandenen elektrischen Anlage heute immer noch ein TN-C-System zur Anwendung kommt. Bei Beachtung einiger Punkte kommt es dann auch nicht zu der von Ihnen zitierten Zusammenführung von Neutralleiter und Schutzleiter nach der Aufteilung, wie Sie der Grafik (Bild) entnehmen können. So wird bei allen neuen Kabeln / Leitungen der blaue Leiter als Neutralleiter verwendet. Der grün-gelbe Leiter wird als PEN-Leiter solange beibehalten, bis eine vollständige Umstellung aller Kabel / Leitungen in der elektrischen Anlage erfolgt. Der grün-gelbe Leiter ist mit zusätzlicher blauer Kennzeichnung als PEN-Leiter kenntlich zu machen. Nach vollständiger Umstellung auf ein TNS-System, ist die zusätzlich blaue Kennzeichnung an den grün-gelben Leitern wieder zu entfernen, weil sie dann nur noch Schutzleiterfunktion haben. Entsprechend behält man die fünfte Schiene in den Verteilern vorläufig als PEN-Schiene bei. An diese PEN-Schiene schließt man den ankommenden PEN-Leiter (in der Zuleitung) und vorhandene abgehende Schutzleiter bzw. PEN-Leiter (z.B. klassisch genullte Stromkreise) an. An die N-Schiene werden, soweit vorhanden, die N-Leiter angeschlossen. Werner Hörmann Vier Kabelschuhe an einer Anschlussstelle einer Stromschiene DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1) PROBLEM Unser Unternehmen wurden von einem Industriebetrieb beauftragt, eine Zuleitung für eine seiner neuen Maschinen anzuschließen. Je Außenleiter sind in diesem Falle vier 16 Adern mit Kabelschuhen 150 mm2 anzuschließen. Ist es zulässig, pro Anschluss eine Stromschiene mit vier Kabelschuhen gleichzeitig auszustatten? R. Z., Bayern ANTWORT Keine normativen Festlegungen Die Ausführung von Verbindungen/Anschlüssen ist in den Normen nicht festgelegt, da es de 4.2014 PRAXISPROBLEME 1 3 4 5 2 6 »Im Allgemeinen sollte an einem Anschluss nur ein Leiter angeschlossen werden; das Anschließen von zwei oder mehr Leitern an einen Anschluss ist nur zulässig, wenn der Anschluss für diesen Zweck vorgesehen ist.« Anschlüsse sind praxistauglich Quelle: W. Hörmann sich hierbei um konstruktive Merkmale handelt, die üblicherweise nicht in den Sicherheitsnormen enthalten sind. Selbst für den Anschluss von Schutzleitern gibt es diesbezüglich keine Vorgaben. Einzige Ausnahme: ankommende und abgehende Schutzleiter müssen einzeln lösbar sein. In den relevanten Normen sind nur allgemeine Festlegungen vorhanden. So ist z.B., in der für Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen relevanten Norm, im Abschnitt 8.6.3 von DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1): 2012-06, Folgendes festgelegt: »Die Verbindungen stromführender Teile dürfen sich unter der betriebsmäßigen Erwärmung, Alterung der Isolierstoffe und der im bestimmungsgemäßen Betrieb auftretenden Erschütterungen nicht unzulässig verändern. Besonders sind der Einfluss der Wärmedehnung und der Einfluss der elektrolytischen Wirkungen bei unterschiedlichen Metallen sowie die Beständigkeit der Werkstoffe bei den auftretenden Temperaturen zu berücksichtigen. Die Verbindungen zwischen stromführenden Teilen müssen einen ausreichenden und dauerhaften Kontaktdruck sicherstellen.« 1 Kupferschiene 2 Kabelschuhe 3 Schraube 4 Scheibe 5 Federring 6 Mutter Bild: Schematische Darstellung eines Anschlusses von vier Kabeln mit Kabelschuhen an einer Anschlussstelle und Schiene Zwar gibt es im gleichen Abschnitt auch noch die nachfolgende Festlegung, die aber auch den Anschluss von vier Kabelschuhen unter einer Anschlussstelle nicht verbietet: Bei Parallelleitern kann ein solcher Mehrfachanschluss sogar der Übersichtlichkeit dienen. Es sei darauf hingewiesen, dass ich aus meiner Praxis heraus diese Art von Anschlüssen an Schienen kenne. Bei solchen »VierfachAnschlüssen« sollte Sie aber einiges beachteten: So müssen Sie die Kabelschuhe so anbringen, dass ein flächiger Kontakt der Kabelschuhe untereinander und auf der Schiene gegeben ist. Eine mögliche Ausführung habe ich in der schematischen Darstellung aufgezeigt (Bild). Abschließend noch ein Hinweis: Bei größeren Schienenbreiten müssen Sie ggf. die Kabelschuhe abbiegen. Wichtig ist, dass die Kabelschuhe vollflächig aufliegen, da die Stromübertragung nicht durch die Schraube erfolgt und Sie die Schrauben und Muttern mit dem richtigen Drehmoment anziehen. Werner Hörmann CE-Kennzeichnung von Schaltanlagen Richtlinie 2006/95/EG des Europäischen Parlaments, Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG) PROBLEM Wir sind im Bereich der Gebäudeautomation als Hersteller von projektbezogenen Schaltanlagen und von standardisierten Steuerungen tätig. In diesem Zusammenhang tauchen immer wieder Fragen über die CE Kennzeichnung der von uns hergestellten Schaltanlagen und -Geräte auf. Bisher geben wir für die in unseren Werkstätten errichteten Schaltanlagen die Erklärungen gemäß Anhang (Konformitätserklärung) ab. Dabei wird unter »Fabrikant« unser Name eingetragen. Wenn wir auf Wunsch unseres Kunden in den Unterlagen nicht erscheinen sollen, wird unter »Fabrikant« der Name unseres Kunden eingetragen. Einer unserer Gewerbekunden bezweifelt nun, dass diese Erklärungen nach aktueller www.elektro.net Vorschriftenlage ausreichend sind. Mittlerweile sind wir einigermaßen ratlos, wie die praktische Umsetzung der CE-Kennzeichnung bei den Schaltanlagen aussehen soll. Dies umso mehr, als es in einschlägigen Foren (auch in »de«) dazu so viele Meinungen wie Teilnehmer an der Diskussion gibt. Für uns ergeben sich nachfolgende Fragen: • Welche Vorgaben gelten aktuell (geändert oder neu) für die CE-Kennzeichnung? • Ist für projektbezogene Schaltanlagen eine CE-Kennzeichnung überhaupt zwingend? • Ist automatisch eine Schaltanlage CE-Konform, wenn die in der Schaltanlage verbauten Geräte und Komponenten über eine CE-Kennzeichnung verfügen? • Wer muss ggf. eine separate CE-Kennzeichnung für Schaltanlagen bestätigen: a) der Errichter (wären in diesem Fall unsere Erklärungen ausreichend), oder b) der Inverkehrbringer (wie müsste in diesem Fall die Erklärung aussehen)? • Da wir in der Regel nicht der Inverkehrbringer der Anlagen sind, sondern unsere Kunden, oder wiederum dessen Kunden: in welcher Form können wir dann in diesem Fall und unseren Kunden unterstützend zuarbeiten, damit diese die erforderlichen Prozeduren zur CE-Kennzeichnung in einen möglichst standardisiertem Verfahren abhandeln können? J. H., Bayern ANTWORT Derzeitige Gesetze und Richtlinien Elektrische Betriebsmittel müssen unter Berücksichtigung der gültigen Gesetze und Ver- 17 PRAXISPROBLEME ordnungen in den Verkehr gebracht werden. Dazu zählt neben anderen das GPSG (Geräte- und Produktsicherheitsgesetz). Die erste GPSG-Verordnung regelt die Beschaffenheit elektrischer Betriebsmittel zur Verwendung bei einer Nennspannung zwischen 50 V und 1 000 V für Wechselstrom und zwischen 75 V und 1 500 V für Gleichstrom, soweit es sich um technische Arbeitsmittel oder verwendungsfertige Gebrauchsgegenstände oder Teile von diesen handelt. Nach Ihrer Beschreibung trifft das für die von Ihnen gefertigte Schaltanlage zu. Nach § 3 der genannten Verordnung, muss ein elektrisches Betriebsmittel beim Inverkehrbringen mit der CE-Kennzeichnung nach § 6 des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes versehen sein. Durch diese Kennzeichnung erklärt der Hersteller die Sicherheitsanforderungen nach § 2 erfüllt und die Konformitätsbewertungsverfahren eingehalten sind und zwar nach Anhang IV der Richtlinie 2006/95/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten, betreffend elektrischer Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen. Definition von »Inverkehrbringen« Inverkehrbringen ist jedes Überlassen eines Produkts an einen anderen, unabhängig, ob das Produkt neu, gebraucht, wiederaufbereitet oder wesentlich verändert worden ist. Damit sind Sie »Inverkehrbringer« der Schaltan- lage und für die Kennzeichnung / Erklärung zuständig, dass das von Ihnen hergestellte Produkt den Anforderungen Richtlinie 2006/95/EG entspricht. In der »Mitteilung der Kommission im Rahmen der Umsetzung der Richtlinie 2006/95/ EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten betreffend elektrische Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen« finden Sie eine Liste der zur Umsetzung der Richtlinie relevanten Normen. Diese sind, wenn zutreffend, einzuhalten, um die Anforderungen der Richtlinie zu erfüllen. Beantwortung der Fragen Insoweit halte ich es für erforderlich, dass Sie die von Ihnen hergestellten Produkte kennzeichnen und die Konformität erklären. Der Verwender der Schaltanlage wird für sein fertiges Produkt ebenfalls die Konformität erklären müssen. Dazu sollten Sie erkennen, dass er die normenkonforme Herstellung der Niederspannungsschaltgerätekombination nicht bestätigen kann. Er kann das ebenso wenig wie Sie die normenkonforme Herstellung eines Betriebsmittel, zum Beispiel eines Motorschutzschalters, in Ihrer Schaltanlage bestätigen können. Sie verlassen sich dabei auf die Erklärung des Herstellers. Es ist nicht sichergestellt, dass auch bei der ausschließlichen Verwendung von normenkonformen Produkten eine Niederspannungs-Schaltgerätekombination den Normen entspricht, die sie einhalten müssen. Die Konformität kann nur derjenige erklären, der die Verantwortung für das in den Verkehr zu bringende Produkt übernimmt. Dabei besteht ein fertiges Produkt aus einer Vielzahl von Einzelprodukten. Sie erhalten von Ihren Lieferanten/Herstellern Betriebsmittel, für die der Hersteller eine Konformitätserklärung ausstellt. Sie stellen mit diesen Produkten ein neues Produkt her. Außerdem vertreiben Sie es. Also erklären Sie, nach Prüfung des von Ihnen hergestellten Produkts, die Konformität. Wird dieses von Ihnen hergestellte Produkt in ein weiteres Produkt eingebaut, so wird der für das Gesamtprodukt Verantwortliche die Konformität erklären können. Folgen von Zuwiderhandlungen Lassen mich zum Schluss auf die Konsequenzen bei Verstoß gegen den §3 der ersten GPSGV hinweisen. Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig • entgegen § 3 Abs. 1 in Verbindung mit Abs. 2 ein elektrisches Betriebsmittel in den Verkehr bringt, das nicht oder nicht in der vorgeschriebenen Weise mit der CE Kennzeichnung versehen ist, • entgegen § 3 Abs. 4 Nr. 1 die vorgesehene Konformitätserklärung gemäß Anhang III B der Richtlinie 2006/95/EG nicht bereithält oder • entgegen § 3 Abs. 4 Nr. 2 die vorgesehenen technischen Unterlagen gemäß Anhang IV Nr. 3 der Richtlinie 2006/95/EG nicht bereithält. Heinz-Dieter Fröse Neutralleiterfarbe bei Wechselstrommotor mit Thermokontakt DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN VDE 0100-510 (VDE 0100-510), DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1) und DIN VDE 0293-308 (VDE 0293-308) PROBLEM Bei Motorschaltern für einpolige Verbraucher (z.B. stationäre Sägen) wird die Anschlussleitung dreipolig mit Schutzkontaktstecker ausgeführt. Die zum Gerät weiterfüh- 18 rende vierpolige Leitung ist in den Standardfarben braun (br), schwarz (sw), grau (gr) und grün-gelb (gnge) ausgeführt. Die Adern sind belegt mit Motorphase, Thermokontakt, Schutzleiter. Als Neutralleiter wird die graue Ader verwendet. Ist die zuvor beschrieben Ausführung normenkonform? Aus meiner Sicht, müsste der Neutralleiter doch durchgehend blau sein. J. P., Österreich de 4.2014 PRAXISPROBLEME KABEL UND LEITUNGEN MIT GRÜN-GELBER ADER Berücksichtigung von DIN- und Betriebsmittelnormen Die Betrachtung hierzu muss unter zwei Gesichtspunkten vorgenommen werden. Einerseits unter dem Gesichtspunkt der Errichtung einer elektrischen Anlage, wofür die Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) anzuwenden sind. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass die Errichtungsbestimmungen an der fest errichteten/fest angeschlossenen Steckdose enden. Andererseits sind die relevanten Betriebsmittelnormen zu berücksichtigen. Für die fest errichteten elektrischen Anlagen gibt es, bezüglich der farblichen Kennzeichnung von Neutralleitern, klare Vorgaben in DIN VDE 0100-510 (VDE 0100-510). Im Abschnitt 514.3.1.Z1 von DIN VDE 0100-510 (VDE 0100510):2011-03 ist definitiv (mit nur ganz wenigen Ausnahmen) gefordert, dass Neutralleiter oder Mittelleiter über ihre gesamte Länge durch die Farbe Blau gekennzeichnet sein müssen. Ausnahmen von der Regel Von dieser Festlegung sind nur ausgenommen: • Neutralleiter in Kabel/Leitungen mit mehr als fünf Adern, die durch numerische Zeichen gekennzeichnet sind. Bei diesen Leitungen dürfen Sie eine beliebige nummerierte Ader für den Neutralleiter verwenden. Diese nummerierte Ader für den Neutralleiter muss an jedem Leiterende blau gekennzeichnet sein. • Neutralleiter in Kabeln/Leitungen, einschließlich flexiblen Leitungen mit zwei bis fünf Adern, die in Hilfs- oder Steuerstromkreisen verwendet werden und die keinen blauen Leiter besitzen. Hier dürfen Sie ebenfalls einen beliebigen Leiter als Neutralleiter verwenden. Eine blaue Kennzeichnung an den Leiterenden ist zwar nicht gefordert, würde ich jedoch empfehlen. • Ummantelte, einadrige Kabel/Leitungen und Aderleitungen, die nach ihrer Betriebsmittelnorm nicht mit blauer Isolierung erhältlich sind, z. B. bei Leiterquerschnitten größer als 16 mm2. Solche Leiter dürfen Sie als Neutralleiter verwenden, wenn Sie jedes Leiterende blau kennzeichnen. www.elektro.net Farben der Adernb Anzahl der Adern Schutzleiter 3 Grün-Gelb Aktive Leiter Blau Braun 4 Grün-Gelb – Braun Schwarz 4a Grün-Gelb Blau Braun Schwarz 5 Grün-Gelb Blau Braun Schwarz Grau Grau a Nur für bestimmte Anwendungen b Blanke konzentrische Leiter, wie metallene Mäntel, Armierungen oder Schirme, werden in dieser Tabelle nicht als Leiter betrachtet. Ein konzentrischer Leiter ist durch seine Anordnung gekennzeichnet und braucht daher nicht durch Farben gekennzeichnet zu werden. Quelle: W. Hörmann ANTWORT Tabelle: Auszug aus der Norm DIN VDE 0293-308 (VDE 0293-308):2003-01 Blau als Neutralleiterfarbe nicht zwingend In Ihrem Fall handelt es sich jedoch nicht um die Errichtung einer elektrischen Anlage, sondern um die Verbindungsleitungen an einer elektrischen Maschine. Ich gehe davon aus, dass eine Übergangsstelle/Verbindungsdose zwischen der mit Stecker versehenen Netzzuleitung und dem Motor vorhanden ist, für deren Ausführung/Errichtung eine Betriebsmittelnorm relevant ist. Eine spezielle Betriebsmittelnorm für stationäre Sägen ist mir nicht bekannt, sodass die Gruppennorm DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1) aller Wahrscheinlichkeit nach zutrifft. Im Abschnitt 13.2.3 von DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1):2007-06 ist zur Farbgebung des Neutralleiters Folgendes festgelegt: »Wo ein Stromkreis einen Neutralleiter enthält, der ausschließlich durch Farbe identifizierbar ist, muss die Farbe für diesen Leiter blau sein … Wo die gewählte Farbe die einzige Identifizierung des Neutralleiters ist, darf diese Farbe für keinen anderen Leiter verwendet werden, wo eine Verwechslung möglich ist.« So unwahrscheinlich das für den Fachmann auch klingen mag, aber nach Meinung des zuständigen Komitees ist damit die Farbe Blau für einen Neutralleiter nicht zwingend vorgeschrieben. Sie können oder dürfen demnach für den Neutralleiter eine andere Farbe verwenden, sobald kein blauer Leiter vorhanden ist. Sie müssen dann an den Leiterenden eine Markierung vornehmen, beispielsweise mit der Aufschrift »N«. Nur in den Fällen in denen der Leiter ausschließlich durch Farbe gekennzeichnet ist, also keine zusätzliche alphanumerische oder andere Kennzeichnung vorhanden ist, müssen Sie für den Neutralleiter die Farbe »blau« verwenden. Eine seltsame Festlegung, die leider nach Abschnitt 13.2.2 analog auch für den Schutzleiter zutrifft. Hinweis auf früheres Praxisproblem Ein ähnliches Problem – damals bezogen auf den Schutzleiter innerhalb von Leuchten – wurde von mir in »de« 18.2011, S. 20 behandelt. Ob die Ausführung des Neutralleiters, aufgrund dieser seltsamen Festlegung in der DIN EN 60204-1 (VDE 0113-1) gemacht wurde, möchte ich sogar bezweifeln, vielmehr dürfte es an der ebenfalls seltsamen Festlegung in DIN VDE 0293-308 (VDE 0293-308) liegen (Tabelle), wo das »normale« vieradrige Kabel ohne blauen Leiter ausgeführt und das vieradrige Kabel mit blauem Leiter nur für bestimmte Anwendungen vorgesehen ist. Aufgrund dieser Festlegung, sind vieradrige Kabel/Leitungen mit einer blauen Ader wesentlich schwerer zu bekommen. Fazit Es ist sicher nicht schön, dass sich die Betriebsmittelnormen nicht immer an die Vorgaben der Pilotnorm DIN EN 60445 (VDE 0197) halten, die die bisherige DIN EN 60446 (VDE 0198) ersetzt. Es sei aber zu bedenken, dass bei einem Anschluss elektrischer Betriebsmittel über einen Schutzkontaktstecker, die farbliche Zuordnung für Neutralleiter und Außenleiter sowieso nicht immer gegeben ist, weil die Zuordnung davon abhängig ist, in welcher Richtung der Stecker eingesteckt wird. Werner Hörmann 19 PRAXISPROBLEME Potentialausgleich – Art der Klemmen DIN VDE 0618 Teil 1, DIN VDE 0100-410 VDE 0100-410:2007-06, TAB 2007 PROBLEM Ich habe eine Immobile erworben, bei der der Hausanschluss grundsätzlich in TN-C-S ausgeführt wird. Es gibt eine Verbindung zu einem Nebengebäude. Der Übergabepunkt ist als Verteilerkasten ausgeführt, die Kabel wurden mit Phönix-Klemmen > 10 mm2 ausgeführt. An einer Erdungsklemme wurde offenbar ein Staberder angeschlossen. Darf der Potentialausgleich auch in Form von Reihenklemmen ausgeführt werden? H. H., Bayern ANTWORT Übliche Reihenfolge des Hausanschlusses Ich möchte zum besseren Verständnis ihre Beschreibung und Fragen in Teilschritten betrachten. Sie sprechen im ersten Satz von einem Hausanschluss als TN-C-S-System. Im ersten Schritt gehe ich davon aus, dass die Einspeisung des VNB als TN-C-System erfolgt. Dann gehe ich weiter davon aus, dass ab Hausanschluss das TN-C-System aufgeteilt wurde in ein TN-S-System mit fünf Leitern. In der Reihe betrachtet, handelt es sich um ein TN-C-S-System. Die entsprechenden Mustervorlagen zu den TAB und Anwendungsrichtlinien für den Kabel-Hausanschluss sehen vor, dass beispielsweise die Hauptleitung mit fünf Leitern, z.B. NYM-J mit PE (grün-gelb) und N (blau) auf die PEN-Klemme im Hausanschlusskasten (HAK) aufgelegt wird. Parallel erfolgt von einer separaten Klemmstelle der PEN-Klemme die Verbindung als PB-Schutzpotenzialausgleichsleiter (engl. protective bounding conductor) zur Haupterdungsschiene des Gebäudes, von der die einzelnen PB-Schutzpotenzialausgleichsleiter zu den Anschlusspunkten der leitfähigen berührbaren Körpern geführt werden. Grundlage ist die Norm DIN VDE 0100-410 Je nach Umfang der Gebäude werden zusätzliche »Sammelschienen« als Potentialausgleichsschiene (PAS) für den Hauptpotentialausgleich nach DIN VDE 0618 Teil 1, für einzel- 20 ne Abschnitte als Sammelpunkte eingesetzt. Die Anforderungen zum Schutz gegen elektrischen Schlag, einschließlich der verwendeten Begriffe, sind in der folgenden DIN festgelegt: DIN VDE 0100-410; VDE 0100-410:2007-06 im Teil 4-41: Schutzmaßnahmen. Grundlage des Schutzes gegen elektrischen Schlag ist, dass die Körper der elektrischen Betriebsmittel mit einem geerdeten Schutzleiter verbunden werden müssen und dass in jedem Gebäude ein Schutzpotenzialausgleich über die Haupterdungsschiene durchgeführt wird (Abschnitt 413.1). Im Abschnitt 411 wird die automatische Abschaltung der Stromversorgung als vorrangige Schutzmaßnahme aufgeführt, bestehend aus dem: • Basisschutz (Schutz gegen direktes Berühren) und dem • Fehlerschutz (Schutz bei indirektem Berühren). • Von der Haupterdungsschiene stellt man die entsprechenden PB-Schutzpotenzialausgleichsleiter zu folgenden Teilen des Gebäudes her: • metallenen Rohrleitungen der Versorgungssysteme, • leitfähigen Teilen der Gebäudekonstruktion (sofern berührbar), • metallenen Zentralheizungs- und Klimasystemen, • metallenen Verstärkungen von Gebäudekonstruktionen aus bewehrtem Beton. Ob in dem Nebengebäude eine separate Haupterdungsschiene existiert, ist durch Ihre Aussage leider nicht definiert. Seit Mitte der siebziger Jahre wurde die Potentialausgleichschiene (PAS) eingesetzt. Die Bedeutung und auch die Funktionsfähigkeit des Staberders kann nur vor Ort geprüft, bzw. die Wirksamkeit der Erdung nur mit einer Erdungsmessung festgestellt werden. Teilweise finden sich solche Staberder bei Gebäuden, die bis Mitte/Ende der sechziger Jahre ohne Fundamenterder errichtet wurden und keine zentrale Erdungsschiene enthielten. Diese Staberder verband man z.B. bei Netzausläufern parallel im 4-Leiter-System mit dem sogenannten MP-Mittelpunktsleiter. Bei Einsatz von FehlerspannungsSchutzeinrichtungen (FU) dienten sie als sogenannte Hilfserder »E« zur Erdverbindung zum »Körper« (K). Bei Nenn-Fehlerspannungen von 24 V, war diese Art der Erdung in der Regel ausreichend und auch funktionssicher. Beantwortung der Frage Zurück zum Hausanschluss bzw. der Netzeinspeisung. Sie beschreiben, dass es eine Verbindung zu einem Nebengebäude gibt. Leider kann ich daraus nicht erkennen ob es sich um einen Abzweig von der (ungemessenen) Hauptleitung zu einer separaten Messeinrichtung, oder ob es sich um einen Abgang hinter der Messeinrichtung des Hauptgebäudes handelt. Wenn der Abzweig von der ungemessenen Hauptleitung erfolgt, sprechen wir von einem sogenannten Hauptleitungsabzweigkasten. Dazu verweise ich auf den Abschnitt 6.3 Hauptleitungsabzweige in der Textfassung der TAB. (1): »Der Errichter verwendet Hauptleitungsabzweigklemmen nach DIN VDE 0603-2 und Hauptleitungsabzweigkästen«. Es gibt mehrere Bauformen bis hin zu kombinierbaren Ausführungen. Grundsätzlich sind zwei Merkmale vorgegeben: • Gehäuse plombierbar und • ausgerüstet mit sogenannten Hauptleitungsabzweigklemmen, bei denen jede Klemmstelle mit jeweils zwei Klemmschrauben bestückt ist. Mit Schaltanlagen-Reihenklemmen oder Klemmen zum Anreihen ist kein Abzweig möglich. Der Istzustand ist mir nicht bekannt, aber Reihenklemmen können jeweils nur einen Leiter im Ein- und Ausgang aufnehmen. Schraubbare Brücken zwischen einzelnen Reihenklemmen sind nicht zugelassen. Die Frage, ob der Potentialausgleich auch in Form von Reihenklemmen ausgeführt werden darf, sehe ich im direkten Zusammenhang mit dem beschriebenen »Hauptleitungsabzweig mit Reihenklemmen«. Dazu verweise ich auf meine vorherigen Ausführungen. Die Anschlüsse der Schutzpotentialleitungen an den Betriebsmitteln oder leitfähigen Anlagen- und Gebäudeteilen, erfolgen mit geeigneten Anschlussund/oder Verbindungsklemmen verschiedener Bauarten, die für diese Zwecke angeboten werden. Das Ziel ist eine sichere und dauerhafte elektrische Verbindung fachgerecht nach den Regeln der Technik auszuführen. de 4.2014 PRAXISPROBLEME Literatur [1] Musterwortlaut zu Technische Anschlussbedingungen TAB 2007 für den Anschluss an das Niederspannungsnetz, als Textfassung nach TAB-Ausgabe 2007 vom BDEW, Bundesverband der Energieund Wasserwirtschaft e.V. und Rechtsnachfolger des VDN. [2] DIN VDE 0100-410 VDE 0100410:2007-06 »Errichten von NiederspannungsanlagenTeil 4-41: Schutz- maßnahmen - Schutz gegen elektrischen Schlag« Gerhard Budde Funktionserhalt einer Brandmeldezentrale LAR, DIN EN 54, DIN 14675, DIN EN 54-1, DIN VDE 0833-4 PROBLEM F0 F0 E0 Brandabschnitt 1 Brandabschnitt 2 Bild 1: Brandmeldezentrale (BMZ) in einem eigens dafür genutztem Raum Hin- und Rückleitung brandschutztechnisch getrennt verlegt ANTWORT www.elektro.net F0 F0 BMZ SAZ E0 Quelle:Horst Berger F 30 In einer baurechtlich geforderten Brandmeldeanlage ist die jeweilige Leitungsanlagenrichtlinie (LAR) des für das Objekt betreffenden Bundeslandes (als zumeist „eingeführte technische Baubestimmung“)zu beachten. Danach ist ein Funktionserhalt im Brandfall für Meldung und (wenn gefordert auch) Alarmierung von mindestens 30 min sicherzustellen. Da die Brandmelderzentrale (BMZ) nach erfolgter Meldung für diese Aufgabe keine weitere Aktion erfüllen muss, genügt zur Erfüllung dieses Schutzziels das Absetzen der Meldung an die vorgesehene Hilfe leistende Stelle (z. B. Leitstelle der zuständigen Feuerwehr). Das bedeutet im Klartext: Die Funktion der Meldung muss bis zur erfolgten Weiterleitung erhalten bleiben – längstens für 30 min. Jedoch ist im Brandfall dieses Schutzziel zumeist nach einigen Minuten erfüllt. E0 F 30 Brandmeldeanlage nach Baurecht E0 Quelle:Horst Berger E0 F 90 AB In einer Kulturstätte wurde aus baulichen Gründen eine flächendeckende Brandmeldeanlage gefordert. Gemäß MLAR wird für Brandmeldeanlagen ein Funktionserhalt von 30min gefordert. Die Aufgabe der Brandmeldezentrale ist doch erfüllt wenn sie die Branderkennung ordnungsgemäß weitergemeldet und ggf. eine Alarmierungsanlage (SAA, ELA) angesteuert hat. Warum muss eine BMZ, die hiernach keine weiteren Ansteuerungen von Brandmeldeeinrichtungen durchführen muss, weitere 30min in Betrieb bleiben? Wie lässt sich der Aufwand für einen kostenaufwendigen Funktionserhalt oder Abschottung der BMZ begründen? A. N., Nordrhein-Westfalen eigener Raum für BMZ und SAZ Bild 2: Brandmeldezentrale und Sprachalarmzentrale (SAZ) in einem eigens dafür genutztem Raum Wird die Brandmeldeanlage auch zur Alarmierung oder zur Ansteuerung einer Alarmierungsanlage (z.B. Sprachalarmanlage) genutzt, so ist die Funktion der Alarmierung auch im Brandfall für min. 30min sicherzustellen. Ist die Funktion der Brandmelderzentrale für Zeitdauer der Alarmierung erforderlich, muss eine der beiden nachfolgenden Varianten realisiert sein: • Sie ist selbst für den Funktionserhalt im Brandfall geeignet (nach DIN EN 54 zugelassene Kombination aus einer Brandmelderzentrale, einer Energieversorgung und einem Brandschutzgehäuse, mit Wirksamkeitsnachweis dieses Kombination im Brandfall und Zustimmung im Einzelfall durch die zuständige Behörde, ZIE) 21 PRAXISPROBLEME signalspeichernder Koppler F0 BMZ z. B. F 90 AB E0 F 30 SAZ Quelle:Horst Berger E0 Brandabschnitt 1 Hin- und Rückleitung brandschutztechnisch getrennt verlegt eigener Raum für SAZ Bild 3: Berücksichtigung des Funktionserhalts der Leitungsanlage von der Brandmelderzentrale zur Sprachalarmanlage E0 SAZ F 30 BMZ z. B. F 90 AB Koppler Quelle:Horst Berger E0 eigener Raum für BMZ Hin- und Rückleitung brandschutztechnisch getrennt verlegt eigener Raum für SAZ Bild 4: Brandmeldezentrale und Sprachalarmzentrale (SAZ) in separaten, eigens dafür genutzten Räumen • Sie ist – ggf. auch zusammen mit der Sprachalarmanlage (Bild 1) in einem Raum installiert, der eigens hierzu genutzt wird (also keine Brandlast darstellt). Die Brandmelderzentrale ist für die Funktion der Ansteuerung • bei direktem Anschluss von Signalgebern oder • bei (der bei uns üblichen) statischen Ansteuerung einer Sprachalarmanlage • im Brandfall zu erhalten. Alarmierung im Brandfall Wird die Brandmelderzentrale allerdings so genutzt, dass nur eine einmalige (kurzzeitige) Ansteuerung für den Erhalt der Funktion im 22 Brandfall ausreicht und die Versorgung der Alarmierungseinrichtung anderweitig normgerecht gewährleistet wird, reicht für die Brandmelderzentrale der an ihrem Aufstellort automatische Melder zur Überwachung aus (Bild 2). So erfüllen folgende Fälle das Schutzziel des Funktionserhalts für die Alarmierung im Brandfall (in allen geschilderten Situationen wird die Brandmelderzentrale auch zur Ansteuerung der Personenalarmierung genutzt): a) Die Brandmelderzentrale steuert Signalgeber an und versorgt diese mit elektrischer Energie. Der Funktionserhalt der Leitungsanlage zu den Signalgebern ist zu berücksichtigen (z. B. integrierter Funktionserhalt des Kabels in E30), für die Brandmelderzentrale selbst ist mit geeigneten Maßnahmen (s. oben) die Funktion auch im Brandfall für ≥ 30 min zu erhalten. b) Die Brandmelderzentrale steuert Signalgeber an, wobei die Versorgung mit elektrischer Energie für die Signalgeber in jedem Brandabschnitt separat erfolgt. Unter der Bedingung einer Weiterfunktion der Alarmierung nach deren erfolgter Einleitung und einem nachfolgenden Kurzschluss der Ansteuerleitung kann bei mit automatischen Meldern überwachten Leitungen auf einen Funktionserhalt der Leitungsanlagen und der Brandmelderzentrale verzichtet werden. Dies erfolgt mittels einer von der Brandmelderzentrale unabhängigen Signalspeicherung an jeder Energieversorgung in den betreffenden Brandabschnitten (Bild 2). c) Die Brandmelderzentrale steuert eine Sprachalarmanlage über die Schnittstelle Anhang B gemäß DIN 14675 (Funktion »M« nach DIN EN 54-1) und DIN VDE 0833-4 an: Ist die Brandmelderzentrale in einem anderen Raum als die Sprachalarmzentrale (SAZ) installiert, so ist der Funktionserhalt der Leitungsanlage von der Brandmelderzentrale zur Sprachalarmanlage zu berücksichtigen (z. B. integrierter Funktionserhalt des Kabels in E30 oder brandschutztechnisch getrennt verlegte Ringleitung; Bild 3). Für die Brandmelderzentrale und die Sprachalarmzentrale selbst sind mit geeigneten Maßnahmen (siehe oben) die Funktionen auch im Brandfall für mindestens 30 min zu erhalten. d) Ist die Brandmelderzentrale zusammen mit der Sprachalarmzentrale in einem eigenen, nur für diesen Zweck genutzten Raum (mindestens F30-qualifiziert) installiert, so sind für den Funktionserhalt der Leitungsanlage von der Brandmelderzentrale zur Sprachalarmanlage sowie für deren Schutz kein weitergehenden Maßnahmen erforderlich (Bild 1) . e) Ist die Brandmelderzentrale abgesetzt von der Sprachalarmzentrale installiert und ist ein Signalspeicher entsprechend der in b) geschilderten Funktion vorhanden, kann ebenfalls auf den Funktionserhalt von Ansteuerleitung zur Sprachalarmzentrale und Schutz der Brandmelderzentrale selbst verzichtet werden. Dies würde allerdings voraussetzen, dass der in der SAZ eingesetzte Koppler das Signal auch ohne Speisung aus der Energieversorgung der BMZ speichern kann (Bild 4). In den Fällen unter c) ist für die Lautsprecherstromkreise in andere Brandabschnitte Funktionserhalt zu berücksichtigen. Horst Berger de 4.2014 PRAXISPROBLEME Austausch alter Stoffleitungen DIN VDE 0250-603, DIN VDE 0298-4 PROBLEM Ich wollte wissen, seit wann die Stoffleitungen in der Hausinstallation verboten sind. Mit welchen Konsequenzen müssen die Betreiber rechnen, wenn sie diese Leitungen nicht erneuern (z. B. Zahlungsverweigerung der Gebäudebrandversicherung)? F. K., Baden-Württemberg ANTWORT Verwendung von Textilleitungen Ich vermute, dass sie mit Stoffleitungen die alten NPL-Leitungen (Gummi-Pendelschnur) nach DIN VDE 0250-603 meinen. Diese Norm wurde im Jahr 2005 zurückgezogen und nicht ersetzt. Seit der Neuerscheinung des Leitfadens für die Verwendung nicht harmonisierter Starkstromleitungen (DIN VDE 0298-3) im Jahr 2006 ist diese Leitung auch im Bereich der Errichtung verschwunden. Allerdings sind nicht alle Textilleitungen aus der Normenwelt verschwunden – so gibt es z.B. weiterhin die Leitung mit der Bezeichnung H03RT-H. Dieser Typ wird vorrangig bei Leuchten eingesetzt. Sie finden sich jedoch auch in der Errichtungsnorm DIN VDE 0298-4 für die Installation auf oder an Flächen wieder. Ein generelles Verbot von Stoffleitungen gibt es demzufolge nicht. Alterung des Materials beachten Auch eine zwangsläufige Erneuerungspflicht dieser Leitungen in Altanlagen gibt es nicht, da es bei der Errichtung elektrischer Anlagen keinen Anpassungszwang gibt. Aus sicherheitstechnischen Erwägungen wird eine Erneuerung der alten Stoffleitungen jedoch absolut notwendig, wenn diese bei der ersten Berührung schon zerbröseln. Grobe Fahrlässigkeit meiden Mit Konsequenzen muss der Betreiber im Schadenfall nur rechnen, wenn er grob fahrlässig handelte. Was in diesem Fall grob fahrlässig ist, wird meist erst vor einem Gericht entschieden. Ein Indiz für grobe Fahrlässigkeit ist, dass der Betreiber den schlechten Zustand der Leitungen kannte und nichts dagegen unternommen hat. Wird der Feuerversicherer des betroffenen Gebäudes oder der zuständige Netzbetreiber über diesen Zustand informiert, muss der Betreiber mit einer Kündigung des Versicherungsvertrages oder evtl. mit einer Unterbrechung des Stromanschlusses durch den Netzbetreiber rechnen. Karsten Callondann Vierpoliges Schalten gemäß VDE AR 4105 VDE-AR-N 4105, DIN VDE 0100-551, DIN VDE 0100-410 PROBLEM Ich plane momentan eine Anlage, welche der Anlage ähnelt, die im Beitrag »Parallelbetrieb von Netzersatzanlagen«, »de« 19/2012, S. 28 ff., beschrieben wurde. Bei meiner »Netzersatzanlage« handelt es sich aber um ein experimentelles MicroSmart-Grid mit mehreren Erzeugungseinheiten, gekoppelt über eine DC-Schiene und einem Zentralwechselrichter (120kVA) zur Netzeinspeisung. Bei diesem MicroSmart-Grid ist aus Versuchsgründen ein Inselnetzbetrieb mit einer definierten Anzahl von Verbrauchern ausdrücklich erwünscht. Da es sich um eine »Erzeugungsanlage am Niederspannungsnetz« handelt, gilt die VDE-AR-N 4105 (insbesondere hinsichtlich NA-Schutz und Ausführung der Kuppelschalter). In der Anwendungsregel im Anhang A7 heißt es: www.elektro.net »Je nach Netzsystem am Einbauort des Kuppelschalters ergeben sich die folgenden Anforderungen. Im TT-System sind die drei Außenleiter und der Neutralleiter zu schalten. Im TN-C-System und im TNC-Teil des TN-C-S-Systems sind die drei Außenleiter zu schalten. Im TN-S-System und im TN-S-Teil des TN-C-S-Systems sind die drei Außenleiter und der Neutralleiter zu schalten. Das heißt, dass alle Leiter zu schalten sind, mit Ausnahme der Leiter mit PE-Funktion.« Wir haben in unserem Fall ein TN-SSystem. Der Sternpunkt ist in der bereits vorhandenen NSHV zentral geerdet. Wenn ich nun die 4105 richtig interpretiere, muss der Kuppelschalter vierpolig ausgelegt werden. Was bedeutet, dass im Inselnetzbetrieb der Neutralleiter nicht mehr geerdet ist. Wie sehen Sie diesen Sachverhalt? Was ist der Grund für die Forderung des vierpoligen Schaltens in der 4105? M. S., Baden-Württemberg ANTWORT Trennung aller aktiven Leiter Eine am öffentlichen Versorgungsnetz betriebene Erzeugungsanlage muss gemäß der Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 bei einer Abschaltung des öffentlichen Versorgungsnetzes oder dem Erreichen von festgelegten Parametern alle aktiven Leiter trennen. Bei einer Anlagengröße größer 30 kVA ist diese Schutzfunktion über einen zentralen Netz- und Anlagenschutz (NASchutz) mit zugehörigem Kuppelschalter zu realisieren. Der Kuppelschalter muss alle aktiven Leiter (L1, L2, L3 und N) schalten. Das Schalten des Neutralleiters 23 PRAXISPROBLEME wird zu Vermeidung von Ausgleichsströmen oder induzierten Stoßspannungen gefordert. Nach dem Abschnitt 551.4.3.2 der DIN VDE 0100-551 darf bei Stromerzeugungseinrichtung als umschaltbare Versorgungsalternative zur allgemeinen Stromversorgung der Schutz durch automatische Abschaltung nicht von der Erdverbindung des Verteilungsnetzes abhängig sein. Eine geeignete Erdverbindung muss für den dezentralen Betrieb (Inselnetzbetrieb) immer vorgesehen werden. Berücksichtigung aller notwendigen Schutzmaßnahmen Somit müssen Sie den Schutz durch automatische Abschaltung entsprechend der Anlagenkonfiguration planen. Auf der Wechselspannungsseite sind die Anforderungen der Normenreihe DIN VDE 0100 einzuhalten. Insbesondere der Schutz gegen elektrischen Schlag sollte hierbei betrachtet werden. Auf der Wechselspannungsseite ist ein TN-S-System empfehlenswert. Hierfür ist es erforderlich eine Erdungsanlage (Fundamenterder, Tiefenerder) zu realisieren und den Neutralleiter und Schutzleiter an der Erzeugungseinheit mit diesen Erder zu verbinden. Sie müssen prüfen ob die Kurzschlussströme der Erzeugungsanlage ausreichend sind, damit die eingesetzten Schutzeinrichtungen innerhalb der in DIN VDE 0100-410 festgelegten Abschaltzeiten zur Abschaltung kommen. Fazit Sollte dies alles nicht gewährleisten werden, müssen Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom ≤ 30 mA installiert werden. Ist mit dem Auftreten von Gleichfehlerströmen zu rechnen, so sind Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD) des Typ B (allstromsensitiv) zu verwenden. Darüber hinaus müssen sie genau überlegen, wie sie weiterhin ein EMV-gerechtes System mit zentralen Erdungspunkt (ZEP) aufrechterhalten können. Sven Bonhagen Mindestausstattung bei elektrischen Anlagen DIN 18015-2, DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN VDE 0100-540 (VDE 0100-540) und DIN VDE 0100-520 (VDE 0100-520) PROBLEM Eine von uns nicht ausgeführte Elektro-Neuinstallation weist mehrere Beanstandungen auf. Unter anderem wurden in Drei- bis Vierzimmerwohnungen zweireihige Sicherungsunterverteiler montiert, wobei die DIN 180152 hier vierreihige Verteiler vorschreibt. Müssen die zweireihigen Verteiler, sollte es der Besitzer der Eigentumswohnung verlangen, gegen vierreihige Verteiler ausgetauscht werden? Dies bedeutete einen enormen Aufwand, da die Wohnungen bereits bezogen sind. M. S., Baden-Württemberg ANTWORT DIN-Normen nicht automatisch zwingend Es ist richtig, dass in der Norm DIN 18015-2 »Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Teil 2: Art und Umfang der Mindestausstattung«, z. B. für Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser, Einfamilienhäuser die entsprechenden Mindestausstattungen für die elektrischen Anlagen festgelegt sind. 24 Fakt ist aber, dass immer wieder über die notwendige Einhaltung der DIN-Normen diskutiert wird. Allgemein anerkannt ist, dass DIN-Normen nur dann zutreffend sind, wenn sie Gegenstand einer Vereinbarung, z. B. zwischen dem Auftraggeber und Auftragnehmer sind. Gleiches gilt auch, wenn eine DIN-Norm z. B. in den Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) als »zwingend« zitiert wird. Dies trifft z. B. für die DIN 18014 zu, weil im Abschnitt 542.1.1 von DIN VDE 0100-540 (VDE 0100-540):2012-06 Folgendes festgelegt ist: »In Deutschland muss in allen neuen Gebäuden ein Fundamenterder nach der nationalen Norm DIN 18014 errichtet werden.« Weiteres Beispiel aus Normen Anders ist die Sachlage beim Abschnitt 522.8.8. von DIN VDE 0100-520 (VDE 0100520):2013-06. In diesem Abschnitt gibt es zwar auch einen Hinweis auf die DIN 180153, da es aber im gleichen Abschnitt von DIN VDE 0100-520 (VDE 0100-520):2013-06 klare Anforderungen zur Verlegung von Kabel/Leitungen gibt, ist der Bezug auf die DIN 18015-3 nur als Hinweis auf weitergehende Möglichkeiten zu betrachten, siehe auch den relevanten Text aus DIN VDE 0100-520 (VDE 0100-520):2013-06: »Weitere Anforderungen an die Leitungsführung und Anordnung der elektrischen Betriebsmittel in Wohngebäuden sind in DIN 18015-3 enthalten.« In diesem Abschnitt wird also nur auf weitere Möglichkeiten bei der Leitungsverlegung verwiesen und nicht zwingend gefordert. Fazit Wenn es keine Vereinbarung gibt, dass z. B. die DIN 18015-2 eingehalten werden muss, sind die Anforderungen, dass bei Einraumwohnungen mindestens dreireihige Stromkreisverteiler und bei Mehrraumwohnungen mindestens vierreihige Stromkreisverteiler vorzusehen sind, nicht relevant. Leider wird das von manchen Leuten anders gesehen, sodass es diesbezüglich immer wieder zu Diskussionen kommt. Werner Hörmann de 4.2014 Sicherheit wird sichtbar. Mit der besten Messtechnik in der revolutionären neuen Produktgeneration des Technologieführers. Endlich mehr sehen: Light + Building Frankfurt /M. 30. 03. - 04. 04. 2014 Halle 11, Stand B30 HANNOVER MESSE 07. - 11. 04. 2014 Halle 12, Stand D66 The Power in Electrical Safety © www.bender.de ELEKTROINSTALLATION • PANORAMA Sylvania stellt die neue LED-Superia vor Sie ist die erste LED-Version auf dem Markt, die eine vorhandene 60W-ES63-Halogenlampe ersetzt. Die RefLED Superia ES63 bietet 435lm und stellt eine Alternative zur Niedrigenergie dar. Sie unterstreicht den Anspruch von Havells Sylvania, LED-Ersatzlampen für alle Halogenlampen anzubieten. Die RefLED Superia ES63 eignet sich für alle typischen ES63-Anwendungsgebiete wie Downlights, Display-Strahler und Beleuchtungslösungen in der Gastronomie. Die Lampe verbraucht lediglich 7 W, was einer Energieeinsparung von 85 % gegenüber einer vergleichbaren Halogenlampe entspricht. Dabei bietet sie eine Lebensdauer von 25 000 h, was die Wartungskosten erheblich reduziert. Die Abmessungen nach IEC-Norm gewährleisten, dass die Lampe mit ihrer kompakten Größe in alle für ES63-Halogenlampen vorgesehenen Leuchten passt. www.havells-sylvania.com Sicherheits-Türschließer mit Lastschaltleisten mit Rettungswegverriegelung Berührungsschutz Assa Abloy bietet nun einen Gleitschienentürschließer an, bei dem ein Fluchttüröffner und ein Fallenschloss bereits integriert sind. Er eignet sich für die Montage an Feuerschutztüren unter Verwendung bestehender Bohrlöcher. Der Sicherheits-Türschließer hat eine integrierte Rettungswegverriegelung, bestehend aus einem Fluchttüröffner, Modell 332 und einem Fallenschloss, Modell 807. Er wurde für Gebäudebetreiber entwickelt, die Feuer- und Rauchschutztüren nachträglich mit einer Rettungswegverriegelung ausstatten müssen. Wenn diese Türen bereits mit Bohrlöchern nach DIN EN 1154 vorgerüstet sind, nutzt der Sicherheits-Türschließer die vorhandenen Bohrlöcher – und davon profitieren auch Installateure oder Alarmanlagenbauer. Der Sicherheits-Türschließer erfüllt die Bedingungen nach DIN EN 1154 Beiblatt 1. www.assaabloy.de Ex-geschützte Langfeldleuchten R. Stahl stellt eine neue Familie von Langfeldleuchten für den Einsatz in der Ex-Zone 1/21 und 2/22 vor, die eine höhere Energieeffizienz als vergleichbare Geräte erreichen und etwa 10 % mehr Lichtstrom bieten. Der Aufbau der EXLUX 6001 fällt zudem deutlich kompakter, stabiler und verwindungssteifer aus als die Konstruktion der direkten Vorgängerreihe EXLUX 6000. Die neue Generation erfüllt nun die Wünsche vieler Anwender nach einem im Einkauf vergleichbar günstigen, jedoch zeitgemäß aktualisierten Produkt mit verbesserten technischen Eigenschaften. Je nach Leistungsklasse sind diese Leuchten etwa ein Viertel bis ein Drittel leichter als die jeweiligen Vorgängermodelle. Mehrwert bietet auch die außergewöhnlich robuste Auslegung der Geräte: Anders als üblich lassen sie sich selbst bei extrem tiefen Umgebungstemperaturen bis -30 °C betreiben. www.stahl.de Mit den neuen NH-Sicherungs-Lastschaltleisten des IP2X-Systems bietet Efen eine Erweiterung seiner E3-Serie an. Der Vorteil des EFEN IP2X-Systems ist der Einsatz mit Standard-Sammelschienensystem mit 185-mmSchienenabstand. Mit den einfach aufrastbaren Sammelschienenabdeckungen kann auch ein bestehendes Sammelschienensystem nach den IP2X-Vorgaben gegen versehentliches Berühren geschützt werden. Danach erfolgt die Montage aller IP2X-Komponenten (NH-Sicherungs-Lastschaltleisten) schnell und sicher mit unverlierbaren Kontakthaken. Verbleibende Leerplätze sind durch die Abdeckungen berührungsgeschützt und können bei einer Anlagenerweiterung problemlos mit weiteren Geräten bestück werden. Damit lässt sich ein Berührungsschutz, der in modernen Energieverteilungen häufig gefordert ist, einfach umsetzen. Die NH-Sicherungs-Lastschaltleisten fügen sich nahtlos in die E3-Serie von EFEN ein. Hier stehen Einlegewandler zur Verfügung, die den Einsatz in modernen Versorgungsnetzen ermöglichen. www.efen.com Neue LED-Retrofit Toshiba Lighting bietet eine neue Retrofit-Lampe aus dem Bereich der E-CORE LED GLS-Serie, die sich vor allem für den Einzelhandel und die Gastronomie eignet. Die E-CORE LED 13W kommt als 75W-Ersatz mit zwei zusätzlichen Extras: Die kompaktere Form, die für eine optimale Lichtverteilung sorgt und die Dimmbarkeit, die von nun an Standard in der gesamten Toshiba GLS-Reihe ist. Ab Januar 2014 ist der 75W-Ersatz auf dem europäischen Markt erhältlich. Die Toshiba E-CORE LED GLS 13W ist eine Alternative für traditionelle 75W-Glühlampen mit 240° Abstrahlwinkel. www.toshiba.eu 26 de 4.2014 ELEKTROINSTALLATION • PANORAMA Neue Klemmenreihe für Alu und Kupfer Aus Kostengründen kommen heute in der Installations- und Verbindungstechnik, vor allem bei größeren Querschnitten, immer häufiger Aluminium- anstatt Kupferleiter zum Tragen. Diese Kombination bringt aber einige besondere Probleme mit sich. Die Hora-Werk GmbH, ein Unternehmen der Leipold Group, hat sich den Herausforderungen angenommen und eine neue Klemmenreihe (VBA) entwickelt, für den Einsatz von Kupfer und Aluminium. Die Neuentwicklung ist zunächst für Querschnitte bis zu 120 mm² erhältlich und eignet sich für mehrdrahtige als auch Rund- und Sektorleiter. Bei der neuen Klemmenreihe VBA ist es ausgeschlossen, dass diese beiden unterschiedlichen Leiter zusammentreffen. Eine Zersetzung des unedleren Metalls (ALU) wird somit verhindert. www.leipold.com rotara-Strahler setzt Akzente Neu im Regiolux-Programm ist die Strahlerserie rotara. Als Ergänzung zur Grundbeleuchtung sind die Strahler in LED- und in HIT-Technologie (Halogen-Metalldampflampen) erhältlich. Sie verfügen über einen miro-silver-Reflektor, mit dem sie in Shops, Ausstellungen und Präsentationen Produkte und Objekte in Szene setzen. Bei brillantem Licht mit guter Farbwiedergabe schaffen sie gezielt Kontraste und sorgen so für den gewünschten Blickfang im Raum. rotaraStrahler bestehen aus pulverbeschichtetem Aluminium-Druckguss. Es gibt sie wahlweise in Verkehrsweiß oder Silbergrau, in zwei verschiedenen Größen. Über einen Universaladapter lassen sich die Strahler (ausgesattet mit einer Sicherheitsglasscheibe) in DreiPhasen-Stromschienen integrieren. www.regiolux.de Der schnelle Wechsel zu LED Mit der Master-LEDtube InstantFit EVG bietet Philips einen Ersatz für Leuchtstofflampen in Leuchten mit elektronischem Vorschaltgerät (EVG). Dabei lassen sich die InstantFit-LED-Lampen einfach, ohne großen Aufwand austauschen. Die Leuchten müssen dabei nicht neu verdrahtet werden. Damit geht der Wunsch von Gebäudemanagern und Elektrotechnikern nach einem problemlosen Wechsel auf moderne, energiesparende Lichttechnik sowie die Forderung der Gesetzgebung nach einer umweltfreundlichen Beleuchtungstechnologie jetzt in Erfüllung. Die InstantFit spart viel Energie und enthält keine Schadstoffe wie Quecksilber. Diese LEDtubes sind mit allen gängigen Betriebs- und Vorschaltgeräten sowie den Lampenfassungen kompatibel, sodass auf eine Neuverdrahtung verzichtet werden kann. www.philips.de Eine für alle Disziplinen Mit den neuen, multifunktionalen Lichtschranken PSENopt Advanced erweitert der Komplettanbieter für die Automation, Pilz, sein Angebot an Lichtschranken für den sicheren Zugang zu Gefahrbereichen. Mit PSENopt Advanced lassen sich je nach Anforderung entweder Muting, Blanking oder auch Kaskadierung mit ein und derselben Lichtschranke umsetzen. Die Lichtgitter arbeiten mit durchgängigen Einzelstrahlen, sie schließen „Totzonen“ aus. Dadurch können die Lichtschranken näher an die Applikation rücken. PSENopt Advanced lassen sich platzsparend anbringen und bieten auch einen erhöhten Schutz. Zugleich erleichtern die Einzelstrahlen Ausrichtung und Überwachung der Lichtschranke mit der neuen Software PSENopt Configurator. Beim Einsatz mehrerer PSENopt Advanced, verhindert die optische Codierung die gegenseitige Beeinträchtigung der Lichtschranken. www.pilz.com Wissensfächer – Formeln für Elektrotechniker Der dritte »WissensFächer« zum Thema »Formeln für Elektrotechniker« ist jetzt erschienen. Der auffächerbare Riegel ist doppelseitig mit den wichtigsten Formeln, Symbolen und Einheiten bedruckt. Mit diesem Wissensfächer ist es jetzt unkompliziert möglich, schnell ein Symbol oder eine Formel nachzuschauen, die gerade nicht greifbar ist, z. B. aus den Bereichen: • Elektrotechnische Grundgesetze, • Widerstandschaltungen, • elektrisches/ magnetisches Feld, • Wechsel-/ Drehstrom, • Leistungsberechnung, • Wechselstromwiderstände, • Wechselstromkreise (RC/RL/RLC), • Symbolik für Schalter, Schütze, Relais, Installationspläne, • Mess- und Hausgeräte. Von Jörg Veit. 2014. 64 S., (auffächerbarer Riegel mit 32 Doppelkarten und Buchschraube), 16,95 €, ISBN 978-3-8101-0364-2 Hüthig Verlag www.elektro.net www.elektro.net 27 ELEKTROINSTALLATION Regressansprüche Handwerker versus Großhändler TRÄGT DER GROSSHÄNDLER DIE AUS- UND EINBAUKOSTEN? Beim Einsatz neuer Produkte, die sich noch keine Jahrzehnte bewähren konnten, kann es zu Problemen kommen, wenn diese dann beim Kunden ihren Dienst frühzeitig versagen. Der Handwerker bezieht seine Produkte vom Großhändler, was berücksichtigt werden sollte. Anhand eines Beispiels im Zuge der Einführung von LED-Beleuchtungen, zeigen wir hier, welche haftungsrechtlichen Probleme entstehen können. AUF EINEN BLICK DREISTUFIGER VERTRIEB In diesem Zusammenhang ist der Ansprechpartner für den Handwerker i. d. R. sein Großhändler NEUES PRODUKT BEREITET PROBLEME Wenn das neu eingesetzte Produkt streikt, hat der Handwerker nicht die besten Karten D er Leser M. F. aus Baden-Württemberg wandte sich mit folgendem Problem an die Redaktion »de«: »Unsere Firma hatte den Auftrag über die gesamten Elektroinstallationsarbeiten an einem privaten Wohnhaus mit einer großen Gartenanlage. Als Vertrag für die Bauleistungen wurde mit dem Architekten ein Vertrag nach VOB mit einer Verjährungsfrist für Mängelansprüche von fünf Jahren und sechs Monaten vereinbart. Das Bauvorhaben wurde im Frühjahr 2010 abgeschlossen und auch nach VOB abgenommen. In der Außenanlage des Bauvorhaben befinden sich u. a. 37 Stück LED-Bodeneinbaustrahler der Marke RZB Typ: 581524.000, Lichtfarbe 3 K, mit der Bestückung 3 x 3 W. Diese Bodeneinbaustrahler wurden von uns im Zuge der Fertigstellung der Außenanlage INFOS Fachbeiträge zum Thema Schnitzler, J.: Forderungen durchsetzen – Erfolg in Handwerksbranche setzt juristische Fitness voraus »de« 9.2012 ¬ S. 90 Schnitzler, J.: Verschleiß kennt das Baurecht nicht – Garantie bei Leuchtmitteln »de« 6.2013 ¬ S. 64f. 28 entsprechend der Einbauvorschriften fachmännisch eingebaut. Wir bezogen diese Strahler Anfang 2010 über den dreistufigen Vertrieb – also über eine Elektrogroßhandlung. Die Auswahl der Strahler erfolgte durch ein Fachingenieurbüro für Elektrotechnik. Die Strahler erfüllten ihren Dienst bis Sommer 2010. Im August / September des Jahres 2010 zeichnete sich ab, dass einer nach dem anderen ausfiel. Die Firma RZB reagierte erst nach massivem Druck unsererseits. Es stellte sich heraus, dass ein Serienfehler in dem damals verbauten LED-Konverter Schuld ist. Die Fa. RZB rückte also selbst im Oktober 2010 mit Werkstechnikern an und baute alle 37 Bodeneinbaustrahler vor Ort um, prüfte nochmals den richtigen Einbau (wobei kein Mangel festgestellt wurde). Die Bodeneinbaustrahler arbeiteten nun perfekt bis zum Februar 2012. Es zeichnete sich seitdem wieder der Ausfall verschiedener Leuchten ab. Die einen blinken, die anderen leuchten gar nicht mehr, andere leuchten nur sehr schwach, weil von den drei LEDs auf dem Modul nur noch ein oder zwei leuchten. Manche Strahler sind innen sogar feucht. Bis heute haben wir ungefähr elf defekte Strahler. Die Fa. RZB lieferte die entsprechenden Ersatzteile immer widerwillig und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht, denn die Garantie- / Gewährleistungszeit sei ja verstrichen und somit treffe die Fa. RZB keine Schuld. Auf unsere mehrfache Bitte, uns kostenlos neue, funktionierende Strahler zu liefern bekamen wir zur Antwort: »Die Gewährleistungszeit ist verstrichen, wir haben diese Strahler nicht mehr im Programm«. Eine Rücknahme und Gutschrift der Strahler wurde auch abgelehnt. Es wurden uns lediglich nochmals zwölf kostenlose Reparatursätze für die Leuchten zur Verfügung gestellt, mit der Maßgabe, dass dies das allerletzte Entgegenkommen sei. Aufgrund des VOB-Vertrags, den wir mit der Bauherrschaft geschlossen haben, sind wir in der Pflicht, diesen Mangel nachhaltig zu beseitigen. Wir sind uns aber ziemlich sicher, dass uns dies mit den Reparatursätzen nicht gelingt, denn in ein bis zwei Jahren geht das ganze vermutlich wieder von vorne los. Unserer Meinung nach liegt der Fehler an der Beschaffenheit (Konstruktion) der Leuchte. Unser Kunde fordert uns nun auf, die Strahler jetzt wirklich nachhaltig zu reparieren bzw. gegen neue auszutauschen. Der bisherige Reparaturaufwand war immens, es entstanden bereits hohe Lohnkosten, die wir von niemandem vergütet bekamen. Beim Austausch aller Strahler auf unsere Kosten entstünden uns weitere Kosten in Höhe von ca. 15 000 EUR. Wir wissen in diesem oben geschilderten Fall nicht mehr weiter. Wir haben daher folgende Fragen an Sie: 1) Ist der Leuchtenhersteller tatsächlich im Recht? 2) Wann ist der tatsächliche Ablauf der Gewährleistungspflicht? 3) Kann ich meinen Lieferanten, den Elektrogroßhändler in die Pflicht nehmen? 4) Sind die LED-Bodeneinbaustrahler tatsächlich von der Verjährung der Mängelansprüche laut VOB betroffen? 5) Haben wir als Handwerker überhaupt eine Handhabe oder müssen wir das alles alleine schultern? « de 4.2014 ELEKTROINSTALLATION Erfassung des rechtlichen Problems Betrachten wir zunächst nüchtern die Sachlage: Der Elektroinstallateur hatte im Rahmen der Komplettinstallation eines Einfamilienhauses eine Gartenbeleuchtung installiert, die im Frühjahr 2010 von dem Bauherrn abgenommen worden ist. Es war eine fünfjährige Gewährleistungsfrist vereinbart worden. Bereits im Sommer 2010 wurden einige LEDBodeneinbaustrahler defekt, die von einem namhaften Hersteller stammen und von dem Elektroinstallateur über einen Großhändler bezogen worden waren. Nach Austausch aller Bodenstrahler durch den Hersteller funktionierten diese bis Februar 2012. Danach zeichneten sich erneut Defekte ab. Der Hersteller beruft sich auf die Verjährung der Gewährleistungsansprüche. Aus- und Einbaukosten möchte er sowieso nicht übernehmen. Die Rechtsbeziehungen der Beteiligten sind aufzudröseln, damit festgestellt werden kann, wer welche Ansprüche hat. Bauherr und Elektroinstallateur haben einen Werkvertrag über die Errichtung eines Bauwerks geschlossen; Großhändler und Installateur einen Kaufvertrag über die Lieferung der Leuchten – ebenso der Großhändler mit dem Leuchtenhersteller. Keine Rechtsbeziehung besteht zwischen dem Hersteller und dem Installateur. Die Fragestellung beinhaltet zwei Problemkreise: • Hat der Lieferant oder gar der Hersteller die Ausbau-, Transport- und Einbaukosten der mangelhaften Geräte zu bezahlen? • Wann verjähren diese Ansprüche? Anspruch des Bauherrn Der Bauherr ist gegenüber dem Installateur in der sicheren Position. Ihm stehen Nacherfüllungsansprüche zu, die den Ersatz der Leuchten, sowie den Ein- und Ausbau umfassen. Dabei kommt es nicht darauf an, ob den Handwerker ein Verschulden trifft. Die Nacherfüllungsansprüche des Kauf-/Werkvertragsrechts sind nämlich verschuldensunabhängig. Im Klartext: Der Handwerker kann gegenüber dem Bauherrn nicht einwenden, ihm seien defekte Leuchten geliefert worden. Da es sich nach der Sachverhaltsschilderung um einen seriellen Fehler handelt, kann von einer vertragsgemäßen Nachlieferung nur dann die Rede sein, wenn Leuchten ohne diesen seriellen Fehler eingebaut worden sind. Der Handwerker kann sich auch nicht auf einen etwaigen Verschleiß berufen, da die Leuchten einen konstruktiven Mangel aufweisen, der zum Zeitpunkt der Abnahme durch www.elektro.net den Bauherrn bereits vorhanden war. Die Gewährleistungsfrist beträgt bei Arbeiten an einem Bauwerk fünf Jahre und kann gegenüber dem Endkunden (Verbraucher) durch AGB nicht verkürzt werden. Abweichung von den gesetzlichen Vorschriften wirtschaftlich nicht schlechter gestellt sein als im Falle deren Geltung. Rückgriffsanspruch des Handwerkers Die Regressansprüche verjähren zwar nach zwei Jahren, jedoch umfassen diese nicht die Gewährleistungsansprüche, zum Beispiel die Lieferung fehlerfreier Bauteile. Diese Ansprüche verjähren erst nach fünf Jahren. Die Frist beginnt mit dem Tag der Ablieferung. Deswegen kommt es nicht darauf an, wann der Bauherr das Werk abgenommen hatte, sondern auf den Tag der Lieferung des Großhändlers an den Handwerker. Somit ist es ratsam, gerade technisch komplizierte und zudem teure Geräte, erst kurz vor der Montage liefern zu lassen. Doch auch die zweijährige Verjährungsfrist kann durch AGB verkürzt werden. Auch in diesem Fall muss ein gleichwertiger Ersatz für die Verkürzung vereinbart werden. Bis vor einigen Jahren war der Handwerker gegenüber dem Großhändler absolut schlecht gestellt. Seine Ansprüche auf eine ordnungsgemäße Lieferung der Waren verjährten bereits sechs Monate nach Lieferung an ihn. Ansprüche auf Kostenersatz sah das Gesetz gar nicht vor. Die Rückgriffsansprüche des Handwerkers gegenüber dem Großhändler sind nunmehr in den §§ 478 und 479 BGB geregelt. Um es vorweg klarzustellen: Der Handwerker kann keine unmittelbaren Ansprüche gegenüber dem Hersteller der Bauteile geltend machen. Zum einen gibt es keine vertragliche Beziehung zwischen ihm und dem Hersteller, zum anderen wollte der Gesetzgeber dem Handwerker keinen unmittelbaren Anspruch gewähren, der etwa aus § 478 abgeleitet werden könnte. Etwas anderes ergibt sich nur dann, wenn der Hersteller gegenüber dem Handwerker ein Garantieversprechen abgegeben hat. Allerdings kann der Großhändler betreffend die entstandenen Aufwendungen für Einbau, Ausbau und Transport gegenüber dem Hersteller Regress nehmen (§ 478 Abs. 2 BGB). Gleichwohl kann die gesetzliche Regelung sich in der Praxis als kompliziert darstellen, weil sie dem Großhändler gestattet, davon durch Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) abzuweichen. Deswegen muss in dem Vertragsverhältnis zwischen dem Handwerker und dem Großhändler festgestellt werden, ob durch AGB die gesetzlichen Rückgriffsrechte wirksam geändert worden sind. Sind die Rückgriffsrechte vollständig ausgeschlossen oder beschränkt worden – etwa durch die Verkürzung der Verjährung auf sechs Monate – dann ist diese Regelung unwirksam. Zulässig ist eine Regelung jedoch, die zwar einen Regressverzicht vorsieht, gleichzeitig jedoch einen gleichwertigen Ausgleich für den Verzicht regelt. Das kann zum Beispiel durch Rabattregelungen oder pauschale Schadensersatzregelungen oder durch Herstellergarantien erfolgen. Im Einzelfall ist daher stets zu prüfen, ob die Ausgleichsregelung einen gleichwertigen Ersatz darstellt. Letztendlich darf der Handwerker durch die Zweijährige Verjährungsfrist Fazit Der Handwerker hat dem Bauherrn gegenüber fünf Jahre lang zu haften, währenddessen seine Ersatzansprüche gegenüber dem Lieferanten, die Aufwendungen betreffend, bereits per Gesetz nach zwei Jahren verjähren. Für den Handwerker empfiehlt es sich, die AGB »seines Großhändlers« im Hinblick auf die oben erörterte Problematik zu überprüfen. Weichen diese von den gesetzlichen Vorschriften ab, dann sollte zumindest dann eine andere Regelung getroffen werden, wenn in großem Umfang Produkte gekauft werden, die technisch kompliziert, neu auf dem Markt oder teuer sind. Denn in diesen Fällen ist das wirtschaftliche Risiko besonders hoch. Insbesondere dann, wenn die aufgezeigten Eigenschaften kumulieren. Meldet der Bauherr Mängel an, dann sollte der Großhändler immer dann informiert werden, wenn der Mangel augenscheinlich auf ein fehlerhaftes Produkt zurückzuführen ist. Durch die Mängelanzeige wird der Ablauf der Verjährung jedoch nicht gehemmt. Dazu sind unter Umständen gerichtliche Maßnahmen erforderlich. AUTOR Joseph Schnitzler Rechtsanwaltskanzlei Schnitzler, Köln, Autor der Rubrik Praxisprobleme 29 ELEKTROINSTALLATION Leiterverlegung im Schaltschrank KURZ- UND ERDSCHLUSS-SICHERHEIT Abgriffe vor der Netztrenneinrichtung eines Schalt- schranks führt man in der Praxis oft mit relativ geringen Leiterquerschnitten aus. Der Autor betrachtet dieses Detail etwas ausführlicher, da hierzu im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« immer wieder ähnliche Fragen gestellt werden. Normenvorgaben zur erd- und kurzschlusssicheren Verlegung AUF EINEN BLICK BESONDERHEIT IM SCHALTSCHRANK Die Dimensionierung von Leiterquerschnitten steht im Zusammenhang mit der Art der Verlegung DURCHLASSENERGIE UND BACK-UP-SCHUTZ Diese Parameter sind beim Nachweis der Kurzschlussfestigkeit zu beachten RECHNERISCHER NACHWEIS Anhand konkreter Beispiele führt der Autor eine Dimensionierung des Leiterquerschnitts durch D er »de«-Leser D. S. aus Baden-Württemberg wandte sich mit folgender Fragestellung an die Redaktion: »Unsere Schaltschränke führen wir mit Stromkreisen aus, die nicht von der Netz-Trenneinrichtung abgeschaltet und daher davor abgegriffen werden. Diese Stromkreise dienen dazu, Beleuchtung und Steckdosen für Instandhaltungs- und Reparaturzwecke zu versorgen. In der Regel schließen wir hierzu eine Leitung an der Einspeiseschiene an und führen sie zu einem Schutzorgan (z. B. Sicherungslasttrennschalter mit D01-Einsätzen). Als Leitung verwenden wir eine Gummileitung vom Typ H07RN-F, die sich für eine kurz- und erdschlusssichere Verlegung gemäß VDE100520 eignet. Kürzlich, auf einer Schulung zum Thema DIN EN 61439, teilte uns der Referent mit, dass wir für diese »kurzschlussfeste Leitun- INFOS Normen zum Thema DIN VDE 0100-430 DIN VDE 0100-520 DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1) DIN EN 60896-1 (VDE 0641-11) DIN EN 60269-1 (VDE 0636-1) 30 gen« einen rechnerischen Nachweis der Kurzschlussfestigkeit mit Hilfe der Formel t = (k · S/I)2 erbringen müssen. In einem aktuellen Projekt bin ich der Empfehlung des Referenten nachgekommen. Leider konnte ich den Nachweis der Kurzschlussfestigkeit nicht erbringen. So habe ich die Formel umgestellt, um den Mindestquerschnitt bei einen Kurzschlussstrom von 15 kA, einer Abschaltzeit von 5 s und einem k-Faktor von 143 A√s / mm2. So habe ich einen Mindestquerschnitt von 240 mm2 errechnet. Da der Querschnitt mir etwas praxisfremd für Steckdosen und Beleuchtung erscheint und ich keinen geeigneten Sicherungslasttrennschalter für einen solch hohen Anschlussquerschnitt finde, bin ich etwas ratlos. Können Sie mir weiterhelfen?« Abgriffe vor der Netztrenneinrichtung Es ist üblich, dass die Versorgung von Beleuchtung und Steckdosen für Schaltschränke, die der Ausrüstung von elektrischen Maschinen dienen, vor der Netztrenneinrichtung abgenommen werden. Dabei ergibt sich meist die Notwendigkeit, solche Abgriffe bis zu einer nachgeschalteten Überstromschutzeinrichtung kurz- und erdschlusssicher auszuführen, weil die vorgeschaltete Absicherung der Zuleitung meist sehr hoch ausfällt. Für solche Anwendungsfälle gibt es in der DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1):201206, Abs. 8.6.4, folgende Festlegung: »Aktive Leiter einer Schaltgerätekombination, die nicht durch Kurzschluss-Schutzeinrichtungen geschützt sind (siehe 8.6.1 und 8.6.2), müssen in ihrem gesamten Verlauf in der Schaltgerätekombination so ausgewählt und verlegt sein, dass zwischen den Außenleitern oder zwischen Außenleitern und geerdeten Teilen kein Kurzschluss zu erwarten ist. Beispiele für die Leiterarten und die Anforderungen an die Verlegung sind in 4 gegeben. Ungeschützte aktive Leiter, ausgewählt und installiert nach Tabelle 4, dürfen eine Gesamtlänge von 3 m zwischen der Hauptsammelschiene und jeder zugehörigen SCPD (SCPD ist Überstrom-Schutzeinrichtung) nicht überschreiten.« Außerdem finden wir im Abs. 8.6.1 noch die folgende zusätzliche Anforderung: »Innerhalb eines Felds dürfen die Leiter (inklusive der Verteilschienen) zwischen den Hauptsammelschienen und der Einspeiseseite von Funktionseinheiten einschließlich der Bauteile dieser Einheiten für die verminderte Kurzschlussbeanspruchung bemessen sein, die auf der Ausgangsseite der KurzschlussSchutzeinrichtung dieser Einheit auftritt, vorausgesetzt, dass diese Verbindungen so angeordnet sind, dass unter bestimmungsgemäßen Betriebsbedingungen kein Kurzschluss zwischen Außenleitern und/oder geerdeten Teilen zu erwarten ist (siehe 8.6.4).« Fazit aus diesen Festlegungen Wenn von einer Anschlussstelle eine Verbindung zu einer nachgeschalteten Überstromschutzeinrichtung vorgesehen wird, die nicht für den Kurzschlussstrom bemessen ist, welcher auf der Einspeisestelle / Anschlussstelle (aufgrund der vorgeschalteten Schutzeinde 4.2014 ELEKTROINSTALLATION Koordinierter Schutz bei Überlast und Kurzschluss Damit ließe sich die erste Forderung einhalten. Dass solche Leitungen nicht länger als 3 m sein dürfen, sollte in der Praxis auch kein Problem darstellen. Bliebe noch die Forderung, dass diese Verbindungen für die verminderte Kurzschlussbeanspruchung bemessen sein müssen, die auf der Ausgangsseite der Kurzschluss-Schutzeinrichtung auftritt. Dieser Nachweis kann üblicherweise dadurch erbracht werden, dass der koordinierte Schutz bei Überlast und Kurzschluss zur Anwendung kommt, wie er im Abschnitt 435 von DIN VDE 0100-430 (VDE 0100-430) bewww.elektro.net HW = 0,01 s In = Schmelzsicherung gL 105 160 A 8 6 Durchlass I2t/A2s 125 A 1 50 / 62 A 4 32 / 40 A 100 A 3 20 / 25 A 16 A 80 A 2 Durchlasswert für Leistungsschutzschalter B16 A bei einem Kurzschlussstrom von 6 kA an der Einbaustelle: 104 ca. 22 000 A2s 10 / 13 A 63 A 2 6A 8 50 A 6 4 1 min. Schmelz-I2t, z. B. In = 80 A gL 2 max. Durchlass I2t LS-Schalter, z. B. B 20 A S 200 B/C 35 A 3 2 25 A 103 4 x 102 6 8 103 2 3 Prospektiver Kurzschlussstrom ICC/A 4 Quelle: ABB richtung für den Schaltschrank) auftreten kann, dann muss diese Verbindung so ausgeführt werden, dass bei normaler Anwendung nicht mit einem Kurz- oder Erdschluss gerechnet werden muss. Die Notwendigkeit ergibt sich z. B., wenn eine Zuleitung zum Schaltschrank mit 250 A bei Kurzschluss / Überstrom geschützt ist und von dieser Zuleitung ein Abgang mit 2,5 mm2 Cu abgenommen werden soll. Dieser Querschnitt von 2,5 mm2 kann nicht durch die Schutzeinrichtung von 250 A bei Kurzschluss geschützt werden. Somit muss diese Verbindung mit z. B. 2,5 mm2 Cu so verlegt bzw. eine Leitung so ausgewählt werden, dass bei einer solchen Ausführung nicht mit einem Kurz- oder Erdschluss gerechnet werden muss. Erfüllt werden kann die kurzschluss- und erdschlusssichere Verlegung unter Berücksichtigung von Tabelle 4 aus DIN EN 61439-1 (VDE 0660600-1):2012-06, die u.a. Folgendes zulässt: »Leiter mit Basisisolierung, z.B. Leitungen nach lEC 60227-3, die eine zusätzliche zweite Isolierung haben, z.B. Leitungen, einzeln mit Schrumpfschlauch überzogen oder einzeln in Kunststoffrohren verlegt.« In Deutschland erfüllt man diese Anforderungen meist durch Verwendung einer einadrigen Leitung des Typ NSGHFöu, wie sie auch im Abschnitt 521.11 von DIN VDE 0100-520 (VDE 0100-520) angegeben wird. Dieser Leitungstyp dürfte sogar ohne zusätzliche Einschränkung mit anderen Leitungen im Bündel oder Leitungskanal verlegt werden. Die von Ihnen angeführte Leitung vom Typ H07RN-F erfüllt diese Anforderungen nur, wenn Sie als einadrige Gummischlauchleitung ausgeführt ist. Mehradrige Gummischlauchleitungen erfüllen diese Anforderungen nicht. 6 Bild: Durchlasswerte für Leitungsschutzschalter der Fa. ABB schrieben wird. Man wird die Leitung also nach Überlast dimensionieren. So müsste man z. B. für einen Leitungsschutzschalter von 16 A nach Tabelle H.1 von DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1):2012-06 einen Querschnitt von 4 mm2 Cu vorsehen. Bei Leitungsschutzschaltern als Überstromschutzeinrichtung muss allerdings beachtet werden, dass Leitungsschutzschalter nur ein begrenztes Kurzschluss-Ausschaltvermögen aufweisen, z. B. 6 kA oder 10 kA. Damit könnte es ggf. bei dem von Ihnen in Betracht gezogenen Kurzschlussstrom von 15 kA Probleme geben, sofern dieser an der Einbaustelle des Leitungsschutzschalters tatsächlich aufträte. Für den Extremfall von 15 kA müsste dann für den Leitungsschutzschalter ein Back-up-Schutz vorgesehen werden. Der max. zulässige Back-up-Schutz ist produktabhängig und muss daher beim Hersteller erfragt werden. Zum Beispiel benötigt ein Leitungsschutzschalter von 16 A (B und C), der Fa. ABB, einen Back-up-Schutz mit Si- cherungen von max. 100 A oder mit einem Hauptleitungsschutzschalter von max. 100 A. Verhalten von Schmelzsicherungen Sicherungen können mindestens einen Kurzschluss von 50 kA abschalten. Hersteller geben hier meist höhere Werte vor, insbesondere bei NH-Sicherungen. Sofern die Überstromschutzeinrichtung in der Zuleitung, zum in der Anfrage beschriebenen Schaltschrank, diesen Wert von 100 A übersteigt, ist es sinnvoll, für diesen Stromkreis Schmelzsicherungen als Überstromschutzeinrichtung vorzusehen. Andernfalls müsste vor dem Leitungsschutzschalter noch ein Back-up-Schutz von max. 100 A zwischengeschaltet werden. Fakt ist, dass der in der Anfrage erwähnte Referent nichts Falsches erzählt hat. Man kann bzw. muss den notwendigen Mindestquerschnitt, bezogen auf den Schutz bei Kurzschluss, auch mit der in der Anfrage angegebenen Formel berechnen. 31 ELEKTROINSTALLATION Kurzschlussfestigkeit berechnen Diese Formel ist so auch im Abschnitt 434.5.2 von DIN VDE 0100-430 (VDE 0100430):2010-10 angeführt: S t = k ⋅ l 2 Dabei ist: • t – die Kurzschlussdauer in s • S – der Leiterquerschnitt in mm2 • I – der wirksame Kurzschlussstrom in A, angegeben als Effektivwert • k – ein Faktor unter Berücksichtigung von Widerstand, Temperaturkoeffizient und Wärmekapazität des Leitermaterials und den entsprechenden Anfangs- und Endtemperaturen. Bei PVC-isolierten Cu-Leiter 115; bei gummiisolierten Cu-Leitern 141 (nicht 143, wie in der Anfrage aufgeführt). Allerdings haben Sie bei Ihrer Berechnung die für die zulässige Anwendung der Formel maximal zulässigen 5 s als Abschaltzeit eingesetzt. Leitungsschutzschalter lösen aber bei Kurzschluss (sofern der von der Charakteristik abhängige Kurzschlussstrom 5 · oder 10 · In mindestens zum Fließen kommt) in Zeiten unter 100 ms aus. Auch Sicherungen würden bei einem Kurzschlussstrom von 15 kA wesentlich schneller als in 5 s auslösen. Kurzschlussstrom auf der Ausgangsseite Die Abschaltzeiten der Sicherungen können nur aus den Sicherungskennlinien der Hersteller ermittelt werden. Sie haben vermutlich den Kurzschlussstrom eingesetzt, der am Eingang der Kurzschlussschutzeinrichtung zu erwarten ist. In die Formel ist aber der Kurzschlussstrom einzusetzen, der noch auf der Ausgangsseite auftreten kann. Überstromschutzeinrichtungen verfügen über eine unterschiedlich wirksame Strombegrenzung, die bei Sicherungen sehr hoch ist. Bei Leitungsschutzschaltern – auch wenn sie der Strombegrenzungsklasse 3 entsprechen – ist die Durchlassenergie I 2t jedoch wesentlich größer. Es ist also nur der Kurzschlussstrom zu berücksichtigen, der auf der Ausgangsseite der Schutzeinrichtung max. auftreten kann. Nur dieser Kurzschlussstrom wird die erd- und kurzschlusssicher verlegte Leitung bei Kurzschluss beanspruchen – z. B. direkt an den Abgangsklemmen des Leitungsschutzschalters –, weil ja auf der erdund kurzschlusssicher verlegten Leitung (bzw. auf den Leitern) kein Kurzschluss auftreten darf. 32 Kurzschlussstrom an der Einbaustelle Mit der aufgeführten Formel / Bedingung wird nur der Nachweis der thermischen Kurzschlussfestigkeit erbracht. Für Sicherungen und Leitungsschutzschalter geben die Hersteller die jeweilige Durchlassenergie an. Außerdem gibt es für Leitungsschutzschalter Grenzwerte im normativen Anhang ZA in den Tabellen ZA.1 und ZA.2, die von den Herstellern heutzutage immer unterschritten werden. Beispielhaft möchte ich dazu eine Grafik der Fa. ABB darstellen (Bild), aus welchem die max. Durchlassenergie für Leitungsschutzschalter Charakteristik B und C – in Abhängigkeit vom zu erwartenden Kurzschlussstrom an der Einbaustelle – ermittelt werden kann. Für Sicherungen können die Grenzwerte aus der Tabelle 7 von DIN EN 60269-1 (VDE 0636-1):2010-03 entnommen werden. Um den geforderten Nachweis der Kurzschlussfestigkeit zu vereinfachen, sollte die oben angeführte Formel umgestellt werden, um dann mit den von den Herstellern vorgegebenen I 2t -Werten einfacher rechnen zu können: I 2 · t ≤ k 2 · S 2 Die k 2 · S 2-Werte für die Leitungen lassen sich sehr einfach ermitteln. Den Wert für k kann man aus der Tabelle 43A von DIN VDE 0100-430 (VDE 0100-430):2010-10 entnehmen. Der Querschnitt S ist die planerische Festlegung /Wunschvorstellung. Mit diesen Vorgaben kann nun der Nachweis erbracht werden. Beispiel 1 Berechnung mit dem, nach Tabelle H.1 von DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1):201206, notwendigen Querschnitt von 4 mm2 Cu, bezogen auf eine zulässige Belastbarkeit für Dreierbündel, bei einer Luft-Umgebungstemperatur von 55 °C um den Leiter: In die Bedingung: I 2 · t ≤ k 2 · S 2 werden die Werte für I 2t eingesetzt, entnommen dem Bild der Fa. ABB: I 2t = 22 000 A2s • k aus Tabelle 43A von DIN VDE 0100-430 (VDE 0100-430):2010-10 für gummiisolierte Leiter mit einer zulässigen Betriebstemperatur von 60 °C: • k = 141 A s / mm2 → k2 = 19 881 A2 s / mm4 Ermittelter Querschnitt aus Tabelle H.1 von DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1):2012-06 S = 4 mm2 → S 2 = 16 mm4 Lösung: 22 000 muss kleiner oder gleich sein als 19 881 · 16 → 22 000 ≤ 318 096, d. h. die Kurzschlussfestigkeit ist somit erfüllt. Vermutlich wird D. S. aber nicht 4 mm2 für diese Verbindung verwenden, z. B. weil auf Grund einer Kühlung im Schaltschrank die Luft-Umgebungstemperatur niedriger ist. Somit kann z. B. ein Querschnitt von 2,5 mm2 ausreichend sein. Beispiel 2 Hier dann auch noch mal zum Querschnitt von 2,5 mm2 der Nachweis: 22 000 ≤ 19 881 · 2,52 → 22 000 ≤ 124 256; auch für diesen Querschnitt ist die Bedingung erfüllt. Beispiel 3 Oder einfacher den minimalen Querschnitt ermitteln, der noch unter Beachtung der Kurzschlussfestigkeit angewendet werden dürfte. Dazu die Formel / Bedingung nach S umstellen: S= I 2 ⋅t k2 ⇒ S= 22000 = 1,05mm2 141⋅141 Wenn man also einadrige Gummischlauchleitungen, mit einem Querschnitt von 2,5 mm2, für die erd- und kurzschlusssichere Verlegung verwendet, ist man auf der sicheren Seite. Um die Sache abzurunden, hier noch die max. zulässige Durchlassenergie I 2t – normativ Schmelz-I 2t-Werte genannt – einer DiazedSicherung gG 16A aus Tabelle 7 von DIN EN 60269-1 (VDE 0636-1):2010-03: Die Durchlassenergie einer Diazed-Sicherung gG von 16 A beträgt beim max. Kurzschlussausschaltvermögen max. 1 000 A2s, wobei die tatsächlichen Herstellerwerte weit darunter liegen können. Fazit Normalerweise müsste es ausreichend sein, die kurz- und erdschlusssicher verlegten Leiter im Querschnitt so zu bemessen, wie die Abgangsleitungen hinter der betreffenden Überstrom-Schutzeinrichtung. Sie werden also nicht den von Ihnen ermittelten großen Querschnitt benötigen, sondern 2,5 mm2 können ausreichend sein. Aber den ggf. notwendigen Back-up-Schutz für den Leitungsschutzschalter – so Sie Leitungsschutzschalter verwenden – sollten Sie nicht vergessen. AUTOR Werner Hörmann Autor der Rubrik Praxisprobleme, Wendelstein de 4.2014 www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de EcoProfi.Team Die EcoProfi-Modelle für Gewerbetreibende: jetzt besonders günstig! Sichern Sie sich alle Vorteile ab sofort bei Ihrem Volkswagen Nutzfahrzeuge Partner. 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Zur Absicherung der verschiedenen elektrischen Bereiche werden dabei meist dezentrale USV-Anlagen eingesetzt. Als Alternative hierzu gibt es aber auch eine zentralisierte USV-Lösung mit 48-V-Gleichstrom-Zwischenkreis. Sie reduziert die Anzahl der eingesetzten Batteriemodule und senkt so gleichzeitig den Aufwand für Wartung und Instandhaltung. AUF EINEN BLICK SENSIBLE MASCHINEN In komplexen Produktionsumgebungen darf es keinesfalls zu Ausfällen bei der Energieversorgung kommen VERSCHIEDENE VERSORGUNGSSPANNUNGEN Nicht immer muss man hier für jede Spannungsebene eine separate USV einsetzen D ie sinkende Qualität der Stromnetze in Mitteleuropa stellt vor allem für Fertigungsbetriebe ein ernst zu nehmendes Problem dar. Angesichts verstärkter Netzschwankungen und zunehmender Blackout-Gefahr drohen in den vielerorts hoch automatisierten Produktionsstraßen unvorhergesehene Maschinen- und Anlagenstopps sowie fatale Aus- Quelle: Eaton Electric GmbH Bild 1: Fertigungssystem mit verschiedenen elektrischen Bereichen und separater USV-Absicherung 34 fälle der PC-basierten Steuerungs- und Regelungstechnik. Verhindern lässt sich dies durch den Einsatz von Systemen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV). USVAnlagen kompensieren Stromausfälle und kritische Netzschwankungen durch einen Batteriepuffer und gewährleisten dadurch eine stabile Versorgung der angeschlossenen Geräte und Maschinen. Kurzfristige Schwankungen und Unterbrechungen lassen sich so problemlos überbrücken. Bei längerfristigen Störungen bleibt genug Zeit, um Maschinen in Sicherheitspositionen zu bringen und RegelPCs sowie Steuerungen ohne Datenverlust herunterzufahren. Anforderungen unterschiedlicher elektrischer Bereiche Die größte Herausforderung bei der Absicherung von Fertigungsanlagen stellen die verschiedenen elektrischen Bereiche einer Produktionsumgebung dar. In jedem dieser Bereiche bestehen spezifische Anforderungen im Hinblick auf die vorliegende Netzkonfiguration, den USV-gestützten Überbrückungszeitraum und die Batterien. Industrie-PCs und Schrittmotoren kommen meist mit der herkömmlichen Netzspannung von 230 V Wechselstrom aus, wogegen Sicherheitssysteme und größere Produktionsanlagen eine Drehstromversorgung von 3 x 400 V benötigen. Die Steuerungs- und Regelungstechnik sowie Sensoren, Motorsteuerungen und Ventile werden wiederum mit einer Gleichspannung (DC) von 24 V oder 48 V betrieben. Um dieser Differenzierung gerecht zu werden, kommen meist separate USV-Geräte zum Einsatz (Bild 1), bei Baugruppen mit Gleichstromleistung etwa spezielle HutschienenUSVs mit 24 bzw. 48 V. Da beispielsweise eine maschinelle Anlage meist über mehrere Steuer- und Regeleinheiten verfügt, summiert sich der Umfang jedoch schnell auf drei bis vier USV-Geräte pro Anlage. Gleiches gilt auf den anderen elektrischen Ebenen eines Produktionssystems. Das führt zu überhöhten USVBetriebskosten, denn bei einer Vielzahl klei- LINKS www.eaton.de/powerquality de 4.2014 ELEKTROINSTALLATION Zentrale USV für mehrere Bereiche nutzen Ein- oder Dreiphasen-Eingangsabsicherung intern oder extern möglich AC Versorgung Gleichrichter mit Weitbereichseingang 90 V ... 300 V, deshalb weitestgehend Netzunabhängig 48-V-Zwischenkreisbatterie, Kapazität und Ausführung: kundenspezifisch 2 000 VA Wechselrichter Gleichrichter Wechselrichter Gesicherte Wechselspannung Den Ausweg aus dieser Kostenfalle weist eine zentralisierte Variante von Eaton, Achern. Hier deckt ein einziges USV-System mehrere elektrische Bereiche ab (Bild 2). Der eingehende Netzstrom wird dabei via Gleichrichter in eine potentialgetrennte und sichere 24-Voder 48-V-Gleichspannung verwandelt. Diese dient sowohl zur Versorgung der Gleichstromverbraucher als auch zur Ladung einer zentralen Batterie. In einen weiteren Ausgang dieses 48-V-Zwischenkreises ist ein Wechsel- LVD Gesicherte DC-Spannung Batterie Schnittstellen SC200 Systemcontroller Quelle: Eaton Electric GmbH ner und dezentraler USVs steigt der Aufwand für Anschaffung, Wartung und Austausch der Batterien. Bild 2: Zentrale Online-USV mit integriertem 48-V-Zwischenkreis und zusätzlichem Wechselrichter zur Versorgung von 230-V-Verbrauchern AUTOR Herbert Lorenz Manager DC-Business & Engineering, Bereich Power Quality, Eaton Electric GmbH, Achern richter integriert, der parallel dazu die Versorgung von Verbrauchern mit 230 V Wechselspannung (AC) ermöglicht. Der entscheidende Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass statt mehrerer kleinerer Batterien nur noch eine zentrale Batterie angeschafft, gewartet und nach Ablauf ihrer Betriebsdauer ausgetauscht werden muss. FACHBUCH Achtung Brandgefahr! Das Standardwerk für Planer, Errichter und Betreiber von Brandmeldeanlagen. Für den Praktiker: strukturiert, verständlich, mit zahlreichen Grafiken und Praxisbeispielen. Schwerpunkte ➔ ➔ ➔ ➔ ➔ Gero Gerber Brandmeldeanlagen Planen, Errichten, Betreiben 3. neu bearb. und erw. Auflage 2013. Ca. 320 Seiten. Softcover. Ca. € 39,80. ISBN 978-3-8101-0343-7 Erscheint im März 2013 Gebäudetechnik in der Branderkennung, Brandmeldekonzept, Sprachalarmierung, Falschalarmvermeidung, Branderkennung. Hüthig & Pflaum Verlag Im Weiher 10 D-69121 Heidelberg Tel.: +49 (0) 6221 489-555 Fax: +49 (0) 6221 489-410 E-Mail: buchservice@huethig.de http://shop.elektro.net www.elektro.net www.elektro.net Hier Ihr Fachbuch direkt online bestellen! ELEKTROINSTALLATION FACHBUCH Bevor Sie dicht machen Dieses Buch bereitet Sie organisatorisch und juristisch auf eine Betriebsübergabe und eine Betriebsübernahme vor. Checklisten aus der Praxis helfen Ihnen die Übergabe / Übernahme gründlich vorzubereiten. Ulrich C. Heckner Betriebsübergabe leicht gemacht 2012. 232 Seiten. Softcover. € 39,80 ISBN 978-3-81010319-2 Schwerpunkte ➔ Vorbereitung auf die Übergabe ➔ Suche nach dem richtigen Nachfolger ➔ Formen der Übergabe ➔ Strategie für Bankgespräche und Finanzierung des Vorhabens Ihre Bestellmöglichkeiten Fax: +49 (0) 6221 489-410 E-Mail: buchservice@huethig.de www.elektro.net/shop Hier Ihr Fachbuch direkt online bestellen! WAN 24572 Bestellcoupon __ Ex. Heckner. Betriebsübergabe leicht gemacht. € 39,80 (inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten). ISBN 978-3-8101-0319-2 " Ich möchte den kostenlosen de-Newsletter erhalten. (Bitte E-Mail-Adresse in das @-Feld eintragen) Firma Name, Vorname Straße, Postfach PLZ, Ort Telefon E-Mail Datum, Unterschrift Hüthig & Pflaum Verlag Im Weiher 10 D-69121 Heidelberg Tel.: +49 (0) 6221 489-555 36 Datenschutzhinweis: Ihre Angaben werden von uns für die Vertragsabwicklung und interne Marktforschung genutzt und um Sie über unsere Fachbücher und Fachzeitschriften zu informieren. Wenn Sie dies nicht mehr wünschen, können Sie dem jederzeit mit Wirkung in die Zukunft in Textform an nebenstehende Adresse oder kontakt@elektro.net widersprechen. de 4.2014 www.elektro.net ENERGIE + EFFIZIENZ • PANORAMA Wallboxen für Elektrofahrzeuge Nach den Erfahrungen mit dem Einsatz von vielen hundert Ladesystemen und dem damit verbundenen Feedback der Nutzer hat Mennekes seine Wallboxen für Elektrofahrzeuge erneuert. Die neuen Wallboxen sind mit oder ohne integrierte Schutzeinrichtungen erhältlich. Fehlerstrom- und Leitungsschutzschalter lassen sich einfach per Tastendruck wiedereinschalten. Auch der FI-Test kann per Tastendruck von außen erfolgen. Der multifunktionale Taster bietet gleich mehrere Vorteile. Als Stopp-Taster beendet er bei Betätigung den Ladevorgang und hebt die Verriegelung auf, so dass Fahrzeug und Wallbox voneinander getrennt werden können. Ein optional integrierbarer Zähler ermöglicht es, den Energieverbrauch beim Laden des Elektrofahrzeuges direkt abzulesen oder auch digital auszulesen. Vier farblich unterschiedliche LEDs zeigen den jeweiligen Betriebszustand der Wallbox an (betriebsbereit, Ladung läuft, Wartezeit oder Störung). Die einfachste Form der Zugangsberechtigung ist mit dem Schlüsselschalter gegeben. Drei unterschiedliche Schlüsselstellungen ermöglichen dem Nutzer: • in Position 0 die dauerhafte Abschaltung der Wallbox • in Position 1 die dauerhafte Freischaltung (Deaktivierung der Zugangsberechtigung) • in Position 2 eine einmalige Zugangsberechtigung. Für Einsatzbereiche, bei denen die Parkfläche nicht eindeutig einer Person zugeordnet ist, wie etwa in Hotelgaragen oder Mehrfamilienhäusern, ist es sinnvoll, den Zugang zum System z.B. mittels Ladekarte einzuschränken. Bisher erfordern derartige Lösungen übergeordnete Softwaresysteme zum Management der Zugangsberechtigungen. Der Controller in der Wallbox bietet nun die Möglichkeit, in einer sogenannten Whitelist bis zu 100 Nutzer zu listen. So erhält man ein autarkes System, das unabhängig betrieben werden kann. www.mennekes.de Energiespar-Starterset Mit dem Energiespar-Starterset bietet Antaris eine Möglichkeit, LED-Retrofit-Röhren mit verschiedenen Lichtfarben direkt am Einsatzort zu testen und zu vergleichen. Damit ist eine Entscheidungsgrundlage für den Umstieg auf stromsparendes LED-Licht gegeben. Das Energiespar-Starterset enthält drei 150 cm/22 - 24 W LED-Retrofit-Röhren matt mit T8-Sockel, jeweils eine Röhre in den Lichtfarben Neutralweiß (4 000 K), Neutralweiß/Kaltweiß (5 000 K) und Kaltweiß (6 000 K). Wahlweise ist das Starterset auch inklusive Luxmeter zur exakten Bestimmung der Beleuchtungsstärke erhältlich. Mit ihrer Leistungsaufnahme von 22 - 24 W entsprechen die LED-Röhren herkömmlichen Leuchtstoffröhren mit einer Leistung von 58 W. Als Faustregel bei der Wahl der Lichtfarbe gilt dabei: Kaltweiß eignet sich für große Lager- und Werkshallen, Neutralweiß bietet helles und angenehmes Licht für Büroräume. Mit dem Energiespar-Starterset kann man sich direkt am künftigen Einsatzort von der Lichtleistung und Lichtqualität der LED-Röhren überzeugen, die unterschiedlichen Lichtfarben miteinander vergleichen und die passende auswählen. www.antaris.de Batteriespeichersystem Mit dem Vitovolt Batteriespeichersystem können Nutzen und Wirtschaftlichkeit der eigenen Photovoltaikanlage erhöht werden. Der kompakte Akkublock ist in zwei Ausführungen mit einer entnehmbaren Kapazität von entweder 3,7 kWh oder 7,4 kWh lieferbar. Die Blei-Akkumulatoren sind für 2 700 Ladezyklen ausgelegt, was in der Regel einer Nutzungsdauer von zehn Jahren entspricht. Der Home Manager regelt das Batteriespeichersystem und sorgt für die Effektivität des Gesamtsystems. Er ermittelt anhand des Lastprofils den Strombedarf im Haushalt und prognostiziert mit Hilfe aktueller Wetterdaten den PV-Ertrag. Aus den Ergebnissen leitet er Empfehlungen ab, wie der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms gesteigert werden kann. Welche Geräte im Haus mit Solarstrom betrieben werden sollen, können die Bewohner frei wählen. Mobile Funksteckdosen ermöglichen den Anschluss unterschiedlicher Stromverbraucher, wie zum Beispiel Kühlschrank, Tiefkühltruhe oder Waschmaschine. Bei einem Ausfall der öffentlichen Stromversorgung bietet das Vitovolt Batteriespeichersystem einen zusätzlichen Nutzen. Nach 50 ms liefert es automatisch Strom für den Eigenbedarf. www.viessmann.de www.elektro.net Zwischenspeichern von Solarstrom Der Hybridwechselrichter von Fronius ermöglicht es mit einer maximalen Ausgangsleistung von 5 kVA, die ungenutzte Energie einer PhotovoltaikAnlage in einer Batterie zwischen zu speichern. Dies maximiert den Eigenverbrauch und ist ein weiterer Schritt in Richtung Unabhängigkeit bei der Energieversorgung. Das Gerät ist gekennzeichnet durch einen modularen Aufbau von Wechselrichter und Batterie sowie durch die individuell anpassbare Speichergröße. Das Gerät kommt im Laufe des Jahres 2014 auf den Markt. www.fronius.de 37 ENERGIE + EFFIZIENZ Normgerechte Prüfung von E-Ladestationen EINSATZ GEEIGNETER MESSTECHNIK Die Elektromobilität ist ein interessantes Tätigkeitsfeld für das Elektrohandwerk. Da nur Elektrofachkräfte diese Infrastruktur vollständig errichten können, spielen auch die normgerechten Überprüfungen der Betriebszustände nach IEC 61851 und der elektrischen Sicherheit eine wichtige Rolle. Die praktische Umsetzung wird beschrieben. Anforderungen an den Aufstellungsort einer Ladestationen AUF EINEN BLICK DIE ANWENDUNG ELEKTROTECHNISCHER NORMEN auf die Elektromobilität erfordert zwar ein gewissen »Umdenken« bei der Elektrofachkraft, basiert aber auf bekannten Standards FÜR DIE NORMGERECHTE PRÜFUNG der Ladeinfrastruktur können Ladezustände simuliert und mit geeigneten Messgeräten überprüft und dokumentiert werden D ie Elektromobilität, eine globale Herausforderung und Potential zur Entwicklung neuer Antriebstechniken, Auflade-, Speichersowie Leichtbautechnologien. Neben Globalisierung, Urbanisierung und Vernetzung spielt auch die Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle. Bedingt durch die Entstehung neuer Wertschöpfungsketten, z. B. Energiewirtschaft oder Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnologien, ist auch der Wirtschaftsfaktor durch innovative und weltweit gefragte Produkte sowie Dienstleistungen von Interesse. Eine große Chance für die Industrie in Deutschland und somit der Schlüssel zu einer nachhaltigen klima- und umweltverträglichen Mobilität. Des Weiteren werden mittelfristig Elektrofahrzeuge als mobile Speicher einen Beitrag INFOS Fachbeiträge zum Thema Unterwegs für die Energiewende (1) »de« 13 – 14.2013 ¬ S. 38 Unterwegs für die Energiewende (2) »de« 15 – 16.2013 ¬ S. 42 Unterwegs für die Energiewende (3) »de« 17.2013 ¬ S. 46 38 zur Netzstabilität leisten. Denn zukünftig werden Elektroautos Strom aus erneuerbaren Energien bidirektional speichern und ebenso bei Bedarf ins Netz rückspeisen können. Auf der Grundlage des 2010 beschlossenen Energiekonzeptes hat die Bundesregierung im Sommer 2011 mit einem umfangreichen Gesetzespaket die dafür notwendige Basis geschaffen unter Berücksichtigung, dass gleichzeitig Energie zuverlässig und bezahlbar bleiben muss. Eine Ladestation muss abhängig vom Aufstellort und den möglichen Ladebetriebsarten unterschiedliche Kombinationen von Funktionen und Anforderungen unterstützen. • 1. Energiefluss, d. h. Bereitstellung, Lastmanagement (Smart Grid) sowie Rückspeisung. • 2. Steuerung / Sicherheit, d. h. Kommunikation des Pilotsignals, Steckerverriegelung sowie die Punkte Trennen, Schalten und Schützen. • 3. Kommunikation, d. h. Zugangsberechtigung, Abrechnung (»Metering«), Nutzungs-Interface, Rückspeisung und Lastmanagement (Smart Grid). Ladestation für das Elektrofahrzeug Eine Ladestation ist ein zum Laden von Elektrofahrzeugen vorgesehenes Betriebsmittel gemäß IEC 61851, das als wesentliche Elemente die Steckvorrichtung, einen Leitungsschutz, eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD), einen Leistungsschalter sowie eine Sicherheitskommunikationseinrichtung (PWM) enthält (Bild 1). Abhängig vom jeweiligen Einsatzort können jedoch auch noch weitere Funktionseinheiten wie Netzanschluss und Zählung hinzukommen [1]. Bild 1: Ladestation der Fa. Mennekes mit Prüfadapter und das Messgerät Profitest MXTRA de 4.2014 Bild 2: Beispiel für eine öffentliche Ladesäule • 4. Barrierefreiheit durch Beachtung der entsprechenden Normen. • 5. Mehrwertdienste je nach Handlungsbedarf der Rahmenbedingungen. Bauliche Sicherheit / Lade-Örtlichkeiten Die bauliche Sicherheit beschränkt sich auf die Anforderungen an die Gehäuse von Ladestationen hinsichtlich des Aufstellortes, der Kennzeichnung, des Hinweisschildes, sowie der Parkordnung und Vandalismus u. a. optimale Anordnung / Platzierung der Ladesäule in Bezug auf die Parkfläche. Bild 3: Lade-Stecker Typ 2 Ladeörtlichkeiten unterscheiden sich in den Bereichen privat (z. B. Garage), halbprivat (z. B. Betriebshof), öffentlich oder halböffentlich (z. B. Supermarktparkplatz), Ladestation kombiniert mit Parken, Standort draußen, überdacht oder Innenraum, Laden »bei Freunden und Verwandten« an einphasiger Haushaltssteckdose oder dem Schnellladen für unterwegs. Gemessen an der baulichen Sicherheit und den sich daraus ergebenden ELEKTRISCHE SICHERHEIT Normen aus dem Bereich der Elektroinstallation zum Schutz gegen elektrischen Schlag • DIN EN 61140 (VDE 0140-1):2007-03, Schutz gegen elektrischen Schlag – Gemeinsame Anforderungen für Anlagen und Betriebsmittel • DIN IEC/TS 60479-1 (VDE 0140-4791):2007-05, Wirkungen des elektrischen Stromes auf Menschen und Nutztiere – Teil 1: Allgemeine Aspekte • DIN VDE 0100-540 (VDE 0100-540): 2007-06, Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 5-54: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Erdungsanlagen, Schutzleiter und Schutzpotentialausgleichsleiter • DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410): 2007-06, Errichten von Niederspannungs- www.elektro.net anlagen – Teil 4-41: Schutzmaßnahmen – Schutz gegen elektrischen Schlag • DIN VDE 0100-530 (VDE 0100-530) Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 530: Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel – Schalt- und Steuergerät • DIN VDE 0100-722 (VDE 0100-722) Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 7-722: Anforderungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen besonderer Art – Stromversorgung von Elektrofahrzeugen • DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600) Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 6: Prüfungen bis IP65 GL RoHS NF F 16-101 DIN 5510-2 compliant Made in Germany ENERGIE + EFFIZIENZ Ladeörtlichkeiten stehen in Abhängigkeit der örtlichen Infrastruktur unterschiedliche Ladefunktionen zur Verfügung. Diese können sein AC-Laden mit Strömen bis zu 16 A (»Normalladung«), Schnellladen AC / DC, kabelgebunden oder induktiv, mit oder ohne Kommunikationspfad zur separaten Abrechnung, mit oder ohne Kommunikationspfad zur Verhandlung des Stromtarifs, mit oder ohne Lastmanagement/Netzdienstleistungen (lokal, Smart Grid) sowie die Möglichkeit der Netzrückspeisung (Bild 2). Bild 4: Auswahl Funktion E-Mobility im Profitest MXTRA Bild 5: Simulation Betriebszustand Status A Bild 6: Simulation Betriebszustand Status B Bild 7: Simulation Betriebszustand Status C Bild 8: Simulation Betriebszustand Status D Bild 9: Simulation Betriebszustand Status E MESSGERÄT Eigenschaften des Profitest MTECH / MXTRA: • Großer Spannungs- und Frequenzbereich • Niederohmmessung mit automatischer Umpolung der Messspannung • Messung des Isolationswiderstandes mit Nennspannung, mit variabler oder ansteigender Prüfspannung • Hochgenaue ZS-Messung mit 0,001 Ohm Auflösung ohne FI/RCD-Auslösung • FI-Prüfung mit kontinuierlich ansteigender und intelligenter Rampe (RCD-Schutzschaltern) • RCD-Prüfung TYP A, AC, B, B+, F, G/R, SRCDs, PRCDs, Prüfung von IMD und RCM 40 • Erdungswiderstandsmessung, verschiedene Messverfahren • Erstellung von Prüfsequenzen über Software ETC (Profitest MXTRA) • Intelligente Datenübertragung – Bidirektionale Datenaustausch – Bluetooth (Profitest MXTRA) • AMK – Automatische Messkabelkompensation durch Vierleitermessmethode • Messkategorie CAT IV • DAkkS-Kalibrierzertifikat Ladebetriebsarten nach IEC 61851-1 Nach IEC 61851-1 unterscheidet man vier Ladebetriebsarten. Die Ladebetriebsart 1-3 ist das leitungsgebundene Laden mit »On-BoardLadegerät«, d.h. das Ladegerät befindet sich im Fahrzeug und die Ladebetriebsart 4 für das DC-Laden mit »Off-Board-Ladegerät«. • Mode 1: AC-Laden an Standardsteckdose mit bis zu 16A; 250V (AC) einphasig oder 480V (AC) dreiphasig; keine Sicherheitseinrichtungen im Ladekabel; RCD in der vorgelagerten Hausinstallation wird zwingend vorausgesetzt; ohne Rückspeisung/ohne Kommunikation, • Mode 2: AC-Laden an Standardsteckdose mit bis zu 32 A; 250 V (AC) einphasig oder 480 V (AC) dreiphasig; Ladekabel mit Sicherheitseinrichtungen über eine »In-cable control box« bestehend aus RCD, Control Pilot und Proximity; ohne Rückspeisung; Kommunikation zwischen »In-cable control box« und Elektrofahrzeug über Control Pilot möglich, • Mode 3: AC-Laden an speziellen Ladestationen mit bis zu 63 A; 250 V (AC) einphasig oder 480 V (AC) dreiphasig; Ladekabel mit Stecker nach IEC 62196-2; keine »Incable control box« im Ladekabel erforderlich, da die Sicherheitseinrichtungen fester Bestandteil der Ladestation sind; Steckerverriegelung ermöglicht unbeaufsichtigten Betrieb auch im öffentlichen Umfeld; im Gegensatz zu den Ladebetriebsarten 1 und 2 ist eine Rückspeisung grundsätzlich möglich, da durchgehende bidirektionale Kommunikation; Steuerung und Steckerverriegelung vorhanden, • Mode 4: DC-Laden an speziellen Ladestationen; zumeist Schnellladestationen; Ladespannung und Ladestrom systemabhängig, daher Standardisierungsbedarf; Ladekabel mit Energie- und Steuerleitungen; Komplexe Schutzfunktionen aufgrund DC erforderlich z. B. Isolationsüberwachung. de 4.2014 ENERGIEJAHRBUCH + EFFIZIENZ Normung und Steckertypen Stecker und Buchsen werden in der Normenreihe IEC 62196 festgelegt. Man unterscheidet im Wesentlichen für das AC-Laden drei Steckertypen. Stecker Typ 1 wurde von Japan für die Fahrzeugseite vorgeschlagen, ist einphasig mit einem max. Strom von 32 A und einer Spannung von max. 250 V (AC). Der Stecker Typ 2 wurde von Deutschland für die Fahrzeug- und Infrastrukturseite vorgeschlagen, ist ein- bis dreiphasig mit einem max. Strom von 63 A (dreiphasig AC) und 70 A (DC und einphasig AC) sowie einer max. Spannung von 480 V mit einer Erweiterung zu einer Combo-Steckvorrichtung für DC-Ladung bis 200 A (Bild 3). Der Stecker Typ 3 wurde von Italien in mehreren Varianten vorgeschlagen, ist ein- bis dreiphasig mit einem max. Strom von 16 oder 63 A AC) sowie einer max. Spannung von 400 V. Für die DC Steckvorrichtung werden spezielle Stecker benötigt. In der IEC 62196-3 werden die dem »Combined Charging System« zugeordneten Steckvorrichtungen als Konfiguration C bezeichnet und umfassen neben den für AC eingeführten Typ 1 und Typ 2 (IEC 62196-2) die für eine höhere Stromtragfähigkeit bis 200 A entwickelten Steckvorrichtungen Combo 1 und Combo 2. Ladevorgang – Sichere Handhabung Beim Ladevorgang kommt der Nutzer mit der aufgefundenen Ladestationstechnik direkt in Berührung. Deshalb ist es erforderlich, eine einheitliche Schnittstelle zum Menschen zu definieren. Wichtige Faktoren nehmen Einfluss wie u. a. der Vorkenntnisstand der Nutzer für eine eingehende Sprache, einheitliche Begriffe, eine sinnvolle Gruppierung von Nutzerinterfaceelementen, die Wahrnehmbarkeit von Systemzuständen, die visuelle und / oder audiophile Rückkopplung, die Möglichkeit des Abbruchs von Vorgängen, die Erwartungskonformität, die Körpermaße und Körperkräfte der Nutzer berücksichtigende mechanische Elemente sowie die Berücksichtigung der Belange älterer Menschen auf Ausführungsmerkmale. Anforderungen an die Sicherheit Die elektrische Sicherheit von E-Ladestationen muss in öffentlichen und gewerblichen Bereichen bei Normalbedingungen sowie unter verschiedenen klimatischen Bedingungen unter besonderer Berücksichtigung der vor- Jahrbücher 2014 Bild 10: Das Profitest MXTRA entpricht der Messgerätenorm VDE 0413 und ermöglicht normgerechte Prüfungen der elektrischen Sicherheit hersehbaren Fehlbedienung und des Missbrauchs bei Vandalismus erfüllt sein. Für das Laden von Elektrofahrzeugen bedarf es jedoch laienbedienbarer Geräte, für die besondere Maßnahmen zur Beherrschung der spezifischen Gefahren zu ergreifen sind. Arbeiten an der E-Ladestadion Die Arbeiten müssen durch Elektrofachkräfte unter Aufsicht einer verantwortlichen Elektrofachkraft ausgeführt werden (DIN VDE 100010). Für die Errichtung und Erweiterung gelten die allgemeinen Installationsnormen der VDE 0100-Reihe. Wird die Ladestation zusammen mit der sonstigen elektrischen Anlage neu errichtet, muss sichergestellt werden, dass die elektrische Anlage für den Betrieb der Ladestation ausreichend dimensioniert ist. Die Ladestation ist »Gerät« im Sinne der Niederspannungsrichtlinie Teil der elektrischen Anlage. Der Einbau einer fest angeschlossenen Ladestation in eine bestehende Infrastruktur stellt eine Erweiterung der elektrischen Anlage dar. Vor der Erweiterung einer bestehenden elektrischen Anlage (Bestandsanlage) muss deren Tauglichkeit dafür Jörg Veit, Peer Schmidt (Hrsg.) Gebäudetechnik 2013 (12. Jahrgang). 376 Seiten. Taschenbuchformat. EUR 23,80 (D), Abobezug EUR 19,80 (D). ISBN 978-3-8101-0351-2 In diesem modernen Jahrbuch finden Sie alles über energieefiiziente Gebäudetechnik, energieeinsparende Gebäudeautomation und optimale Anwendung erneuerbarer Energien. ■ Gesetze & Fördermaßnahmen zu KWK-Anlagen ■ Speichersysteme für Eigenverbrauchsanlagen ■ Energieaudits nach DIN EN 16247-1 ■ Bedienen & Visualisieren von Bussystemen MESSVERFAHREN Das Prüfen von E-Ladestationen umfasst: • Durchgängigkeit der Leiter (Niederohmmessung) • Isolationswiderstand • Erdungswiderstand • Prüfungen von Fehlerstrom-Schutzschalter (RCD) • Fehlerschleifenimpedanz (Schleifenwiderstand), Netzinnenwiderstand • Drehfeldrichtung Hüthig & Pflaum Verlag Im Weiher 10 | D-69121 Heidelberg Tel.: +49 (0) 6221 489-555 Ihre Bestellmöglichkeiten Fax: +49 (0) 6221 489-410 E-Mail: buchservice@huethig.de www.elektro.net/shop www.elektro.net www.elektro.net Hier Ihr Fachbuch direkt online bestellen! 41 ENERGIE + EFFIZIENZ geprüft werden. Da es bei der Installation einer Ladestation zu einer Änderung der Betriebsbedingungen kommt, ist regelmäßig der Bestandsschutz aufgehoben. Wenn die elektrische Anlage im Ergebnis der Überprüfung der Bestandsanlage nicht in der Lage ist, die Ladestation aufzunehmen, müssen die notwendigen sicherheitsrelevanten Anpassungen der elektrischen Anlage vorgenommen werden, um einen sicheren Betrieb weiterhin zu gewährleisten. Für das Laden von Elektrofahrzeugen bedarf es jedoch laienbedienbarer Geräte, für die besondere Maßnahmen zur Beherrschung der spezifischen Gefahren zu ergreifen sind. Dabei sind folgende Aspekte zu berücksichtigen: • 1. Hohe Leistungsübertragung bei gleichermaßen hohen Stromstärken und Spannungen und damit hoher Energiedichte. • 2. Häufige Frequentierung von Laien. Laien erkennen akute Gefahren schlechter. Es besteht das Risiko von Manipulationen oder Vandalismus an vorhandenen Anlagen, die ungeprüft zu schweren Schäden / Verletzungen führen können. • 3. Häufiger Nutzerwechsel, unterschiedliches Nutzerverhalten und intensive Nutzung (z. B. Dauerladebetrieb, häufiges Anschließen- und Trennen der Ladeleitung) wirken sich ebenso auf den Verschleiß aus wie zum Teil äußerst variable Umgebungsbedingungen (geschlossene Räume, Außennutzung, in Städten, auf dem Land, Witterung, …). • 4. Für die Betrachtung der elektrischen Sicherheit sind sowohl die Netzspannung als auch die Bordspannung zu berücksichtigen. • 5. Beim Gleichstromladen ist die Möglichkeit der Lichtbogenbildung in geeigneten Schutzkonzepten zu berücksichtigen. • 6. Forderung an eine hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit. Unterschiedliche Regelungen für das Betreiben von Anlagen in privaten Bereichen, Anlagen im öffentlichen Raum und Anlagen in gewerblichen Bereichen. Überprüfung der Betriebszustände nach IEC 61851 Mit dem Messgerät Profitest MTECH/MXTRA können alle sicherheitsrelevanten elektrischen Prüfungen normgerecht nach DIN VDE 0100600 (IEC 60364-6) und DIN VDE 0105-100 durchgeführt und dokumentiert werden. Des Weiteren ist die Möglichkeit gegeben, in Verbindung mit der Prüfbox der Firma Mennekes, 42 über einen internen Prüfablauf im Profitest die Betriebszustände nach IEC 61851 abzubilden und ebenfalls zu dokumentieren (Bild 4). Simulation der Betriebszustände nach IEC 61851 Die Mennekes Prüfbox dient ausschließlich zur Simulation der unterschiedlichen Betriebszustände eines fiktiv angeschlossenen Elektrofahrzeuges an einer Ladeeinrichtung. Am Profitest XTRA können die simulierten Betriebszustände als Sichtprüfung gespeichert und in der ETC dokumentiert werden. • Status A – Ladeleitung nur mit Ladepunkt verbunden · CP-Signal wird eingeschaltet · Spannung zwischen PE und CP beträgt 12 V (Bild 5). • Status B – Ladeleitung mit Ladepunkt und Fahrzeug verbunden · Ladeleitung wird am Ladepunkt und im Fahrzeug verriegelt · noch keine Ladebereitschaft am Fahrzeug · Spannung zwischen PE und CP + 9 V / – 12 V (Bild 6). • Status C – Nicht gasendes Fahrzeug erkannt · Ladebereitschaft vom Fahrzeug/Leistung wird zugeschaltet, · Spannung zwischen PE und CP +6 V/12 V (Bild 7). • Status D – Gasendes Fahrzeug erkannt · Ladebereitschaft vom Fahrzeug / Leistung wird zugeschaltet · Spannung zwischen PE und CP + 3 V / – 12 V (Bild 8). • Status E –Leitung wird beschädigt · Kurzschluss zwischen PE und CP, · Ladeleitung wird am Ladepunkt entriegelt, · Spannung zwischen PE und CP + 0 V (Bild 9). Prüfungen nach DIN VDE 0100– 600 und DIN VDE 0105 Teil 100 Die Prüfungen müssen durch eine Elektrofachkraft durchgeführt werden, die zur Durchführung von Prüfungen befähigt ist. Um Gefahren durch das Messen zu vermeiden und um Messergebnisse mit hinreichender Genauigkeit zu erreichen ist die Auswahl normgerechter Messgeräte gefordert. Mess- und Überwachungsgeräte müssen der Norm VDE 0413 entsprechen (Bild 10). Jede Anlage muss geprüft werden, bevor sie vom Benutzer in Betrieb genommen wird. Die in DIN 0100-510 geforderten Informationen, sowie andere für die Erstprüfung notwendigen Informationen müssen den Prüfern zur Verfügung gestellt werden. Werden Abweichungen von den Errichtungsbestimmungen festgestellt, ist die Prüfung nach Mängelbeseitigung zu wiederholen. Alle Fehler oder fehlenden Teile, die erkannt wurden, müssen korrigiert werden, bevor der Errichter erklärt, dass die Anlage den Anforderungen an die Reihe DIN VDE 0100 erfüllt. Die Prüfung umfasst alle Maßnahmen, mit denen die Übereinstimmung der elektrischen Anlage mit den Anforderungen von DIN VDE 0100 überprüft wird. Prüfen umfasst Besichtigen, Messen und Erproben. Das Prüfprotokoll Nach Beendigung der Prüfung einer neuen Anlage, von Erweiterungen oder von Änderungen muss ein Prüfbericht über die Erstprüfung erstellt werden. Der Prüfbericht muss Details des Anlagenumfanges zusammen mit einer Aufzeichnung über das Besichtigen und des Erprobens und Messens umfassen. Die Mindestinhalte eines Prüfberichtes enthalten allgemeine Angaben wie u. a. Name und Anschrift des Auftraggebers, Name und Anschrift des Auftragnehmers, Bezeichnung der einzelnen Protokolle für die Messwerte, Bezeichnung des Objektes (Anlage, Gebäude …) sowie die verwendeten Messund Prüfgeräte. Die Bewertung der Prüfung beinhaltet die Prüfstelle, den Prüfer, das Prüfdatum sowie die Unterschrift. Der Prüfbericht der Erstprüfung muss enthalten die Aufzeichnungen über die Besichtigung, Aufzeichnungen über die geprüften Stromkreise und die Prüfergebnisse. Die Aufzeichnungen über die geprüften Stromkreise und die Prüfergebnisse müssen enthalten jeden Stromkreis einschließlich der zugehörigen Schutzeinrichtung sowie die Ergebnisse der geforderten Erprobungen und Messungen. Literaturhinweis [1] Gemeinsame Geschäftsstelle Elektromobilität der Bundesregierung (GGEMO) AUTOR Michael Roick GMC-I Messtechnik GmbH, Nürnberg de 4.2014 ENERGIE + EFFIZIENZ FACHBUCH Den Bus im Griff 7. Auflage Willi Meyer KNX/EIB Engineering Tool Software ETS4 – Von der Planung bis zur Übergabe Dieses Buch behandelt den Gesamtprozess der Programmierung und Inbetriebnahme von KNX/EIB-Projekten auf der Grundlage der Engineering Tool Software. Alle Neuerungen der ETS 4.1.6 sind eingearbeitet. Neu ist das Kapitel über KNX-IP-Schnittstellen. Das Praxisbuch 7. neu bearb. Auflage 2013. 312 Seiten. Softcover. € 42,80 (D). ISBN 978-3-81010355-0 Schwerpunkte ➔ Arbeiten mit den Hauptansichten, ➔ Anwendung der Zusatzansichten, ➔ Inbetriebnahme und Test, ➔ Zusatztools, ➔ konkrete Lösungsvorschläge für Praxisprobleme. Ihre Bestellmöglichkeiten Fax: +49 (0) 6221 489-410 E-Mail: buchservice@huethig.de www.elektro.net/shop Hier Ihr Fachbuch direkt online bestellen! WAN 24572 Bestellcoupon __ Ex. Meyer. KNX/EIB Engineering Tool Software. € 42,80 (inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten). ISBN 3-8101-0355-0 " Ich möchte den kostenlosen de-Newsletter erhalten. (Bitte E-Mail-Adresse in das @-Feld eintragen) Firma Name, Vorname Straße, Postfach PLZ, Ort Telefon E-Mail Datum, Unterschrift Hüthig & Pflaum Verlag Im Weiher 10 D-69121 Heidelberg Tel.: +49 (0) 6221 489-555 www.elektro.net www.elektro.net Datenschutzhinweis: Ihre Angaben werden von uns für die Vertragsabwicklung und interne Marktforschung genutzt und um Sie über unsere Fachbücher und Fachzeitschriften zu informieren. Wenn Sie dies nicht mehr wünschen, können Sie dem jederzeit mit Wirkung in die Zukunft in Textform an nebenstehende Adresse oder kontakt@elektro.net widersprechen. 43 ENERGIE + EFFIZIENZ Energiesparen beim Wäschetrocknen EINSATZ DER WÄRMEPUMPE BEI HAUSGERÄTEN Wäschetrockner sind elementare Haushalts- helfer, ganz besonders in der kalten Jahreszeit. Denn das Trocknen auf der Leine während der Heizperiode ist unter Effizienzgesichtspunkten nicht die beste Wahl. Hier empfiehlt sich ein energieeffizienter Wäschetrockner mit Wärmepumpentechnik. AUF EINEN BLICK WÄSCHETROCKNER MIT WÄRMEPUMPE arbeiten sehr effizient und sparen gegenüber konventionellen Trockner viel Energie DER ELEKTROFACHHANDEL kann damit umweltfreundliche Produkte anbieten, die auch einen monetären Vorteil bieten W elche Trocknertechnologie ist die beste: Abluft-, herkömmliche Kondensations- oder Wärmepumpentechnik? Seit es sie gibt, machen Wäschetrockner mit Wärmepumpe aufgrund ihrer niedrigeren Energieverbrauchswerte im Vergleich zu »normalen« Trocknern auf sich aufmerksam. Mittlerweile gelten sie daher als »state of the art«. Funktion der Wärmepumpe Die Funktionsweise eines Wärmepumpentrockners ist schnell erklärt: Ein Kältemittel wird durch einen geschlossenen Kreislauf geführt, der aus Bereichen mit verschiedenen Temperaturen und Drücken besteht. Im Verdampfer herrscht ein niedriger Druck. Das Käl- temittel verdampft, indem es Energie aus der Umgebung aufnimmt. Von dort gelangt es weiter in den Kompressor, wo es verdichtet wird. Der Druck nimmt zu, und damit auch die Temperatur. Im Verflüssiger kondensiert das Kältemittel, ähnlich wie Wasserdampf am Badezimmerfenster. Dabei wird die vorher aufgenommene Energie aus dem Verdampfer (Umgebungswärme) und die Energie der Kompression im Verdichter an die Trommel, also an die zu trocknende Wäsche abgegeben. Da das nun wieder flüssige Arbeitsmedium immer noch unter hohem Druck steht, wird ein Expansionsventil genutzt, um Druck und Temperatur abzubauen. Das Kältemittel dehnt sich aus und läuft wieder in den Verdampfer, wo es erneut Wärme aufnimmt und in den gasförmigen Zustand übergeht (Bild 1). Im Gegensatz zu normalen Kondensationstrocknern kommen Wärmepumpentrockner ohne Heizstab aus. Mit einem Watt elektrischer Energie erzeugen sie etwa drei bis fünf Watt Wärme bei Temperaturen bis 65 °C. Effiziente Arbeitsweise Wärmepumpentrockner sind heute die sparsamsten Wäschetrocknern: um 8 kg Baumwolle, die zuvor bei 1 400 U/min geschleudert wurden, schranktrocken zu bekommen, benötigt beispielsweise der A+++ HomeProfessional Wärmepumpen-Wäschetrockner »WTY887W1« im Standard-Baumwollprogramm bei vollständiger Befüllung nur 1,36 kWh und bei Teilbefüllung lediglich 0,84 kWh (Bild 2). Verdichter Die Wärmepumpe hat einen Verdichter, der – elektrisch oder motorbetrieben – ein Kältemittel komprimiert. Verflüssiger Die beim Verflüssigen des Kältemittels freigesetzte Energie wird auf das Wärmeträgermedium des Heizkreises übertragen. Bild 1: Wirkprinzip eines Wärmepumpentrockners 44 Verdampfer Das Kältemittel entzieht beim Verdampfen der Umgebung Wärme. Die elektrische Antriebsenergie und die Wärme aus der Umgebung bilden die nutzbare Wärmeenergie. LINKS Testergebnisse für Wärmepumpentrockner können bei Stiftung Warentest für 2,50 € heruntergeladen werden: www.test.de de 4.2014 Weltleitmesse für Architektur und Technik Explore Technology for Life. Bild 2: Testsieger bei Stiftung Warentest – der Wärmepumpentrockner WTY887W1 aus der HomeProfessionalSerie von Bosch Mit seinem Jahresenergieverbrauch von 172 kWh ist er besonders sparsam. Im Vergleich zu einem Gerät der Energieeffizienzklasse A lassen sich so in zehn Jahren bis zu 803 € an Stromkosten sparen. Trockner der Energieeffizienzklasse A+++ sind durchschnittlich 63 % sparsamer als solche der EEK A, Modelle mit dem Label A++ verbrauchen immerhin rund 50 % weniger Strom. Die leicht höheren Investitionskosten dieser besonders nachhaltigen Modelle werden durch den Einspareffekt ausgeglichen. Die Anschaffung eines Gerätes der Energieeffizienzklasse A++ oder A+++ lohnt sich insbesondere für Mehr-Personenhaushalte, die ihre Energiekosten dauerhaft senken und zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten. Zum Vergleich: Normale Luftkondensationstrockner erreichen lediglich die Energieeffizienzklasse B. Selbstreinigender Kondensator Ein deutliches Manko üblicher Wärmepumpentrockner ist, dass die Wärmepumpenfilter regelmäßig von Hand entflust werden müssen. Geschieht dies nicht oder zu selten, besteht die Gefahr schwindender Trocknungsleistung bei gleichzeitig steigendem Stromverbrauch. Bei Bosch hat man aus diesem Grund einen selbstreinigenden Kondensator entwickelt und patentieren lassen. Im Laufe jedes Trockenvorgangs werden seine Flusen gründlich mit dem aus der Wäsche frei werdenden Wasser weggespült. Der Effekt: Kein mühsames Entflusen von Hand mehr. AUTOR Korbinian Müller Produktmanager Wäschepflege, Robert Bosch Hausgeräte GmbH, München www.elektro.net Weniger Energieverbrauch, mehr Komfort und Sicherheit. Die weltgrößte Messe für Licht, Elektrotechnik und Haus- und Gebäudeautomation sowie Software für das Bauwesen zeigt innovative Lösungen, die Effizienz, Nachhaltigkeit und Lichtdesign vereinen. Frankfurt am Main 30. 3. – 4. 4. 2014 www.light-building.com ENERGIE + EFFIZIENZ Konsequent regenerativ SANIERUNG MIT DER LUFT-WÄRMEPUMPE Im Zuge von Umbau- und Sanierungsmaßnahmen wurde ein Weingut mit einer Luft-Split-Wärmepumpe ausgestattet. Unabhängig von fossilen Brennstoffen wird das gesamte Gutshaus nun umweltfreundlich und effizient beheizt sowie mit Warmwasser versorgt. Neubau und Sanierung AUF EINEN BLICK BEI DER ERWEITERUNG DER RÄUMLICHKEITEN eines pfälzischen Weingutes wurde auch die energetische Sanierung der Bestandsbauten vollzogen DIE VERALTETE HEIZTECHNIK wurde durch eine effiziente Luft-Wasser-Wärmepumpe mit 23 kW Leistung ersetzt und so die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen beendet D ie besondere Lage an der südlichen Weinstraße beschert der Weinbaufamilie Graeber im pfälzischen Edenkoben ein fast mediterranes Klima, das die Trauben mit Sonne verwöhnt und den Anbau hervorragender Weine ermöglicht. Mit der Inhaberin Nicole Graeber besteht das Familienunternehmen inzwischen in der vierten Generation. Unterstützt durch ihre Eltern Peter und Hannelore Graeber leitet sie das Weingut seit 2009. Im Zuge der Betriebsübernahme gestaltete Nicole Graeber das Gutshaus zu einem idyllischen Ort, der seit der Eröffnung im Sommer 2012 zahlreiche Gäste zum Erkunden, Probieren und Genießen einlädt. »Harmonische Teamarbeit, Erfahrungen mehrerer Generationen, schonender Umgang mit Flora und Fauna und die Lust an Lebensfreude und Genuss, das ist es, was uns mit unseren Weinen verbindet«, erklärt sie die Philosophie des Weingutes. Für den Fortbestand des Traditionsbetriebes musste jedoch auch erweitert werden. Mittelpunkt des Gutshauses ist die gemütliche Probierstube im neuen Anbau, ein ansprechender Ort für Weinseminare, Firmenevents und andere Veranstaltungen. Der Anbau erweitert das bereits bestehende zweigeschossige Gebäude um rund 360 m2 auf nahezu 500 m2 zu beheizende Fläche. Die im gleichen Stil errichteten Gebäudeteile liegen über Eck und erschaffen einen geschützten Hof, an den der Gutsgarten angrenzt. Um die energetische Bilanz des Altbaus zu verbessern, wurden Dach und Fenster bei diesem komplett ausgetauscht (Bild 1). Unabhängig von fossilen Brennstoffen Auch die veraltete Heizungstechnik sollte ersetzt werden. Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz und die Schonung der Umwelt standen dabei im Vordergrund. Deshalb entschied sich Familie Graeber für eine Luft-Split-Wärmepumpe von Bartl. Das milde Klima eignet Bild 1: Durch den neuen Anbau entstand am Gutshaus ein geschützter Innenhof 46 de 4.2014 ENERGIE + EFFIZIENZ sich optimal für die Nutzung der Umgebungswärme, und mit dem Hersteller Bartl Wärmepumpen wurde ganz bewusst auf ein Fabrikat aus dem süddeutschen Raum gesetzt. »Mit der Wärmepumpe von Bartl sind wir unabhängig von fossilen Energieträgern und können die regenerative Energie sinnvoll einsetzen«, beschreibt Peter Graeber die Gründe für die Wahl. Die verbaute Luft-Split-Wärmepumpe verfügt über eine zusätzliche Heißgasentwärmung und hat eine Leistung von 23 kW. Mit dieser Leistung lässt sich der Bedarf des gesamten Gebäudes abdecken, das heißt, sowohl die herkömmlichen Plattenkonvektoren im Altbau als auch die Fußbodenheizung im Neubau werden damit betrieben. Darüber hinaus übernimmt die Wärmepumpe auch die Warmwasserversorgung. Installiert wurde die gesamte Anlage im Dezember 2011 von der Haag GmbH Heizung, Lüftung, Sanitär aus Landau / Pfalz. Bild 2: Die Inneneinheit der Luft-Split-Wärmepumpe von Bartl steht im Technikraum im ersten Obergeschoss Bild 3: Ein 1 500 l fassender Pufferspeicher stellt auch kurzfristig größere Warmwassermengen zur Verfügung Geräuscharme Außeneinheit Die Inneneinheit der Luft-Split-Wärmepumpe befindet sich im Technikraum im ersten Obergeschoss neben den Sozialräumen (Bild 2), die Verdampfereinheit ist unauffällig außen auf dem Dach platziert. Der Abstand zwischen den beiden Einheiten beträgt nur 12m. Die Regelung der Heizanlage erfolgt witterungsabhängig. Auch die stufenlose Ventilatordrehzahl und die Abtauzyklen an der Außeneinheit werden automatisch gesteuert. Dabei sorgen die laufruhigen Axialventilatoren für einen absolut geräuscharmen Betrieb. Energieeffiziente Heißgasentwärmung Zusätzlich zur Heizanlage versorgt die LuftSplit-Wärmepumpe den Trinkwasserkreislauf aus einem 1 500 l fassenden Pufferspeicher (Bild 3). Über eine Frischwasserstation wird das Wasser dabei auf rund 45 °C vorgewärmt und INFOS Fachbeiträge zum Thema Vorzeige-Wohnanlage heizt mit Wärmepumpen »de« 19.2012 ¬ S. 42 Wasser als Stromspeicher »de« 1 – 2.2013 ¬ S. 44 Heizen mit Intelligenz »de« 5.2013 ¬ S. 46 www.elektro.net Bild 4: Die geräuscharme Außeneinheit ist dezent auf dem Dach installiert anschließend im oberen Bereich des Pufferspeichers mit Hilfe der Heißgasentwärmung auf Temperaturen bis 60 °C erhitzt. Durch die Nutzung der Heißgasentwärmung arbeitet die Wärmepumpe dauerhaft höchst effizient. Denn während dem Heißgas über einen Wärmetauscher ein kleiner Wärmeanteil entnommen und direkt in den Warmwasserspeicher übertragen wird, läuft die Wärmepumpe weiterhin mit einer niedrigen Vorlauftemperatur bis 38 °C. Die Außeneinheit der Luft-SplitWärmepumpe ist auf dem Dach des Gutshauses installiert und arbeitet sehr leise (Bild 4). Um die Verwendung regenerativer Energien noch konsequenter umzusetzen, ließ Familie Graeber auf dem Dach des Gutshauses eine Photovoltaikanlage installieren. Diese betreibt nun mit dem erzeugten Strom zumindest teilweise die Luft-Split-Wärmepumpe – eine Kombination, die ideal zur Philosophie des Weingutes passt. »Wir sind sehr zufrieden mit unserer Anlage«, sagt Peter Graeber, »denn die Wärmepumpe läuft zuverlässig und energieeffizient und ist deshalb auch wirtschaftlich für uns die optimale Lösung.« AUTORIN Annette Rauhaus pro publica – Agentur für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit GmbH, Filderstadt 47 GEBÄUDE + KOMMUNIKATION • PANORAMA FTTx Glasfasernetze Benedikt Kind, Rechtliche und regulatorische Grundlagen, erste Auflage 2013, 72 S., Broschur, 22,50 €, ISBN: 978-3-00-041691-0 Dieses Buch eignet sich für alle, die sich mit der Errichtung von Glasfasernetzen beschäftigen. Aktuell sind über 1450 Glasfaserprojekte von regionalen und kommunalen Anbietern erfasst, durch die 1,6 Mio. Haushalte und knapp 30 000 Unternehmen mit Breitbandanschlüssen versorgt werden können. Dieser Titel behandelt die rechtlichen und regulatorischen Fragestellungen, die sich als besonders praxisrelevant herausgestellt haben. Diese betreffen vor allem die Übertragung öffentlicher Wegerechte sowie die Nutzung sonstiger Grundstücke zur Verlegung von Leerrohren und Glasfaserleitungen. www.gemeinschaftsseminar.de Meldung und Steuerung über GSM Eine nahezu lückenlose Netzabdeckung und der hohe Einsatzgrad von Mobiltelefonen sprechen heutzutage für das GSM-Medium für die Benachrichtigung oder Fernsteuerung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wählgeräten funktioniert es als steuerbare Zentrale: es kann scharf und unscharf geschaltet werden. Das GSM206 lässt sich an jede Alarmzentrale zur Meldung von Einbruch, Feuer usw. anschließen. Es lässt sich auch an andere Überwachungsgeräte anschließen, z. B. zur Meldung von Überschwemmung, Temperaturüberschreitung, Gefahr des Einfrierens, Maschinenfehler oder –ausfall. Das GSM206 verfügt über sechs Eingänge zum Auslösen von SMS- und/oder Sprachnachrichten an bis zu neun Telefonnummern. www.indexa.de Glasfaser-Verteilung mit H.D.S.-Kompaktmodul Die neuen H.D.S-Spleißboxen von EasyLan ermöglichen eine zentrale Glasfaserverteilung aller Backboneverbindungen. Die Spleißbox enthält blätterbare Kassetten für Faserreserven und ist ausziehbar. Vom LWL-Verteiler aus bis zu den Bereichsverteilern verlegt der Installateur nur noch dünne H.D.S.-Kabel mit je zwölf Fasern, die einseitig bereits mit einem H.D.S.-Kompaktmodul ausgestattet sind. Die dicken Backbonekabel enden im LWL-Verteiler. So sind LWL-Nachinstallationen und Wartungsarbeiten an zentraler Stelle möglich. Mehr dazu auch unter www.elektro.net/Informationstechnik/passive Netzwerktechnik. www.easylan.de PTZ-Dome-Kameras in Edelstahl Die neuen AXIS Q60-S PTZ-Dome-Netzwerk-Kameras mit Gehäusen aus Edelstahl und der Möglichkeit einer Überdrückfüllung des Gehäuses mit bspw. Stickstoff eignen sich für die Überwachung von Anlagen im maritimen Bereich, im Bergbau, der Öl- und Gasindustrie sowie in der Nahrungsmittelindustrie, der Fertigung medizinischer Geräte und der Produktion unter Reinraumbedingungen. Die rostfreien Kameras sind resistent gegen Korrosion durch Meerwasser und Reinigungschemikalien; außerdem halten sie der Hochdruckreinigung stand. Das mit Stickstoff gefüllte Gehäuse vermeidet jede Kondensation von Feuchtigkeit im Innerern. Das Modell AXIS Q6042-S verfügt über eine erweiterte D1-Auflösung und 36-fachen optischen Zoom. www.axis.com 48 IT-Sicherheit – Top-Thema In Zeiten von Stuxnet, NSA-Übergriffen und sen. Vielfach mangelt es bereits an den »Baden Snowden-Enthüllungen steht Daten- und sics«. Netze werden nicht richtig segmentiert, IT-Sicherheit mehr denn je im Mittelpunkt. Standardpasswörter nicht geändert und kein Daher drehten sich viele Gespräche auf dem VPN verwendet. Genau hier setzen diese Messestand der Insys icom (SPS/IPC/Drives, zehn Gebote der Datenkommunikation an. 2013 Nürnberg) um dieses Thema. Insys Einhundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. icom, Anbieter für industriDas wissen auch die Experelle Datenkommunikation ten von Insys icom. Es ist und M2M-Technik, hat der letztlich immer eine Frage IT-Sicherheit mit »Moses des Geldes, der Ressour2.0« sogar ein eigenes cen und des Willens, ob ein »Maskottchen« spendiert System geknackt wird oder und mit seiner Publikation nicht. Dennoch kann man »Die Top-10-Gebote für es dem Angreifer durch die mehr IT-Sicherheit in der inBeachtung weniger, an dustriellen Datenkommunisich einfach umzusetzenkation« nicht nur auf der der Regeln schwer maMesse für Aufsehen gechen. Weitere, ausführliche sorgt. Denn aus Sicht des Informationen zum Thema Unternehmens müssen vieIT-Sicherheit finden Sie le Nutzer von Routern und auch unter www.elektro. Störmeldern noch ihre net/Informationstechnik/ Robert Torscht »in Natura« – Hausaufgaben machen, aktive Netzwerktechnik. mit den zehn Geboten für mehr bevor sie komplexe Sicherwww.excellenceIT-Sicherheit in der industriellen Datenkommunikation heitskonzepte ins Auge fasin-m2m.de de 4.2014 GEBÄUDE + KOMMUNIKATION • PANORAMA Drei-Achs-Spleissgerät Das Drei-Achs-Spleissgerät, FSM 60S, hat einen Nachfolger bekommen: Fujikura 70S. Eine neue vollautomatische Betriebsart ermöglicht es dem Elektroinstallateur zu spleissen, ohne eine einzige Taste zu drücken. Auch der Windschutz, der Ofen und die Mantelklammern öffnen und schließen sich auf Wunsch automatisch. Wie schon sein Vorgänger ist das neue 70S ein ebenso kompaktes wie robustes Gerät, dass sich für verschiedene Anwendungen einsetzen lässt (Multimodefasern sowie Singlemodefasern). So ist das neue Drei-Achs-Spleissgerät noch robuster geworden, es ist noch schneller und es schafft noch mehr Spleiss-/Heizzyklen pro Akkuladung als die bisherigen Geräte. Der hochauflösende, farbige 4,7“-Farb-LCD-Monitor ist auch bei Tageslicht gut ablesbar und stellt dem Anwender Bedienhinwiese und Hilfemenüs zur Verfügung. Auch unter Sonnenlichteinstrahlung besteht eine gute und komfortable Lesbarkeit des Monitors. Der Windschutz und der Heizofen öffnen und schließen jetzt automatisch, so dass weniger Handgriffe zu erledigen sind bei der Arbeit. Das Spleissgerät 70S erfüllt alle notwendigen Qualitätsanforderungen und ist entsprechend der »Technischen Spezifikation TS 0290/96« der Deutschen Telekom geprüft und zugelassen. www.opternus.de LWL-Verkabelungslösungen Handliches optisches Messgerät Eine der wenigen Konstanten in Rechenzentren und Verteilsystemen ist die Verkabelung – hohe Qualität vorausgesetzt. Alle Komponenten der Verkabelung und deren Verarbeitung sowie ihre Lebensdauer spielen dabei eine entscheidende Rolle. Es kommt hier auf Effizienz durch optimierte Betriebskosten an. Ein gutes Verkabelungssystem trägt wesentlich dazu bei, die operativen Kosten des Rechenzentrums (OPEX) langfristig zu optimieren und stabil zu halten. Hohe Packungsdichte und die strukturierte Verkabelung reduzieren zukünftige Aufwendungen enorm. Informationen und eine Übersicht zur Technik findet man in den Broschüren und neuen Katalogen von Sachsenkabel. www.sachsenkabel.de Das MTS-2000 ist die kleinste modulare optische Plattform aus dem Portfolio von JDSU. Das Gerät wurde speziell für die Installation, die Inbetriebnahme und die Wartung von optischen Fasernetzen im Enterprise-, Metro-, FTTX- und PON-Bereich konzipiert. Es hat ein großen, 5“-berührungsempfindlichen Farbbildschirm, daher intuitiv in seiner Bedienung. Die Testapplikationen enthalten OTDR, automatische IL/ORL-Messung, CWDMAnalysator, selektive PON-Leistungmessung, Endflächeninspektion mit IEC gut/schlecht-Auswertung. Ein eingebauter optischer Leistungsmesser sowie eine Sprechgarnitur vereinfachen die Korrespondenz mit dem Messpartner am anderen Leitungsende. Neuartige Lithium-Polymer (liPo) Batterie sorgen für bis zu acht Stunden Betrieb. Das Messgerät lässt sich in Netze einbinden mit Ethernet, USB oder Bluetooth. Der Feldeinsatz wird erleichtert durch eine spezielle Tasche zum einfachen »freihändigen« Arbeiten als Standardzubehör. www.laser2000.de Digitale Verstärker für ELA und Multiroom Monacor bietet jetzt für die Installationsbeschallung ELA-Verstärker mit Class-D-Konzept an. Vorteile für die Verstärker PA-1850D und PA-1450D ergeben sich vor allem dort, wo für die Beschallungs- und Sprachalarmierungsanlagen ein Notstrombetrieb vorgehalten werden muss. Verschlingt ein herkömmlicher Verstärker für 400 WRMSLeistungsabgabe stattliche 1 200 VA, benötigt der PA-1850D lediglich 600 VA (der PA-1450D: nur 300 VA). Neben der Kosten- und Platzersparnis bei der Notstrombereitstellung wirkt sich das auch auf den geringeren Aufwand für die Rackkühlung aus. Die nur minimal notwendige Kühlung erfolgt vollkommen passiv über das Gehäuse. www.monacor.de www.elektro.net FOGO BRANDSCHUTZ-VERTEILER mit Funktionserhalt bzw. Feuerwiderstand 30/90 Minuten n n n n Abzweigdosen Rangierverteiler Stand-/Wandschränke Vorsatztüren z.B.: für Sicherheitsbeleuchtung, ELA-Anlagen, RWA-Anlagen Vieles mehr unter: www.kontaktsysteme.de Kontaktsysteme GmbH Schloßhaldenstraße 11 · D-71282 Hemmingen Tel. (+49) 71 50 / 95 50 - 0 · Fax (+49) 71 50 / 95 50 - 50 49 GEBÄUDE + KOMMUNIKATION Gefahrenwarn- und -meldeanlagen im Wohnbereich DIE NEUE DIN VDE V 0826-1 Weil das Gebiet der Gefahrenwarn- und -meldeanlagen im Wohn- Quelle: Telenot bereich an Bedeutung gewinnt, hat man von Seiten der Normung darauf reagiert und die neue Vornorm erarbeitet. Die bisherigen Normen beschränken sich eher auf den spezifischen Anwendungsfall. Sie beschreiben häufig nur die Einbruchmeldetechnik oder die Brandmeldetechnik. Da jedoch die Erkennung verschiedener Warnsignale über eine gemeinsame Anlage immer häufiger auftritt, war eine neue Norm erforderlich. AUF EINEN BLICK NEUE NORM Die in der neuen Vornorm beschriebenen Eigenschaften helfen bei der richtigen Projektierung und beim Aufbau von Gefahrenwarnanlagen GEGEN BRAND UND EINBRUCH Mit der Umsetzung der hier beschriebenen Anforderungen kann ein überwachtes Objekt gegen die Brand- und Einbruchgefahr geschützt werden MIT ÜBERWACHUNG DER HAUSTECHNIK Durch die zusätzliche Überwachung haustechnischer Einrichtungen lassen sich größere Schäden an Gebäuden und auch an Personen vermeiden D ie neue Vornorm trägt die Bezeichnung DIN VDE V 0826-1 (VDE V 0826-1): 2013-09 Überwachungsanlagen – Teil 1: Gefahrenwarnanlagen (GWA) für Wohnhäuser, Wohnungen und Räume mit wohnungsähnlicher Nutzung – Planung, Einbau, Betrieb, Instandhaltung, Geräte- und Systemanforderungen. Sie beschreibt die Planung, Einbau, Betrieb und Instandhaltung von GWA für Wohnhäuser, Wohnungen und Räume mit wohnungsähnlicher Nutzung. Sie gilt als Ersatz für die DIN V VDE V 0826-1 (VDE V 0826-1):2005-06. Weiter werden grundsätzliche Geräte- und Systemanforderungen erläutert. INFOS Fachbeiträge zum Thema Brandmelderwechsel gemäß DIN EN 14675 »de« 17.2013 ¬ S. 34 Nachrüstung von Rauchwarnmeldern »de« 17.2013 ¬ S. 56 50 Bild 1: Typische Komponenten einer Gefahrenwarnanlage Gefahrenwarnanlagen dienen der frühzeitigen Warnung zur Vermeidung bzw. Reduzierung von Personen und Sachschäden. Hervorgerufen werden diese Gefahren durch Einbruch (unberechtigtes Eindringen), Bedrohung, Brand, gefährliche Gase und austretendes Wasser sowie technische Defekte. GWA können auch zur Abwehr (z. B. Belästigung oder Bedrängung), zur Ansteuerung von Haustechnikfunktionen (z. B. Einrichtungen zur Energieeinsparung) sowie zur Kommunikation mit Personen in Notfallsituationen (Hilferuf- mit Kommunikationsfunktion) dienen. Die Warnung kann an im Objekt anwesende Personen oder an andere Stellen erfolgen. Der Anlagenaufbau Gefahrenwarnanlagen enthalten Einrichtungen zur Anzeige und für die Bedienung der Anlage (Bild 1). Ebenfalls müssen interne Warnungen, ggf. Weiterleitung von Meldungen und Zuständen durch entsprechende Gerätschaften umgesetzt werden. Anlagenteile anderer Funktionen lassen sich mit Gefahrenwarnanlagen kombinieren bzw. in diese integrieren. Voraussetzung ist, die geforderten Funktionen und Eigenschaften der Gefahrenwarnanlage nicht negativ zu beeinflussen. Alle Geräte werden ortsfest installiert, sofern diese nicht als tragbare Geräte ausgeführt sind (Bild 2). Melder darf man nur auf einem baulich Bild 2: Mobiles Bedienteil für drahtloses Sicherungssystem Quelle: Telenot de 4.2014 Anzeigen zentral anordnen Alle geforderten Anzeigen einer GWA sind zentral an einer Stelle anzuordnen und deutlich zu erfassen. Ausgenommen davon bleibt die »Scharfschaltquittierung« bei Einbruchmeldefunktionen. Alle geforderten optischen Anzeigen müssen so lange gespeichert bleiben, bis sie der Nutzer zurückstellt. Eine Rückstellung der Anzeigen darf nur dann möglich sein, wenn die alarmauslösende Ursache nicht mehr vorhanden ist. Bei Auslösung einer Bedrohungsmeldung muss der auslösende Melder identifizierbar sein – jedoch ausschließlich für den Betreiber oder Nutzer der Anlage. Unterschiedliche Alarmierungsarten Abhängig von der Funktion und dem Meldungsereignis einer Gefahrenwarnanlage sind unterschiedliche Alarmierungsarten gefordert: • Internwarnung: zur Warnung anwesender Personen • Internalarm: zur Abschreckung • Fernalarm: zum Herbeirufen von Hilfe Dabei muss sich der Warnton der Einbruchmelde- von dem Warnton der Brandmeldeanlage unterscheiden. Gemeinsam müssen sich beide Warntöne von anderen Gefahrenwarnlagen unterscheiden. Die Tabelle 1 differenziert die unterschiedlichen Meldungen. Die Dauer des Internalarms beträgt mindestens 180 s und höchstens 600 s. Bei einer Brandmeldeanlage steht der Alarm so lange an, bis er zurückgesetzt ist. Wird der Alarm an eine beauftragte hilfeleistende Stelle oder Person gesendet, muss diese die Informationen der Gefahrenwarnanlage entgegen nehmen und eindeutig zuordnen können. Um unnötige Einsätze der Polizei und Feuerwehr zu vermeiden, darf ein Alarm nur dann gemeldet werden, sobald das Ergebnis einer Alarmvorprüfung positiv ist. Falschalarme verursachen Kosten mit hohen Gebühren. www.elektro.net Quelle: Somfy geeigneten Untergrund befestigen. Dabei sind die vom Hersteller vorgeschriebenen Befestigungselemente zu verwenden, z. B. Schrauben oder Kleber. Die Montageorte der Melder sollte man so wählen, dass z. B. Einbrüche und Einbruchversuche in Einbruchmeldeanlagen frühzeitig erkannt werden und dass die Bereiche überwacht werden, die Einbrecher mit hoher Wahrscheinlichkeit aufsuchen. Quelle: Siemens GEBÄUDE + KOMMUNIKATION Bild 3: Kabelloses Brandmeldesystem Bild 4: LCD-Bedienteil für eine Alarmanlage Verschiedene Arten der Energieversorgung sorgungsmöglichkeiten stellen diese Eigenschaft sicher: • Ausführungsart A: Eine Hauptenergiequelle (zum Beispiel eine Netzversorgung) und eine alternative Energiequelle (zum Beispiel ein Akku), die automatisch durch Die Energieversorgung einer Gefahrenwarnanlage ist dauerhaft und zuverlässig zu gewährleisten. Nachfolgend beschriebene Ver- MELDUNGEN Ereignis Internwarnung Akustisches Signal ≥ 60 dB (A) Internalarm Akustisches Signal ≥ 85 dB (A) Fernalarm Intern scharf bei Anwesenheit X op op1 Einbruch Extern scharf bei Abwesenheit op X X Bedrohung2 op op X Belästigung oder Bedrängung2 – X – Brand X X op Haustechnik, niedriges Gefährdungspotential3 X op op Haustechnik, hohes Gefährdungspotential3 op X op Hilferuf / Kommunikation op op op X = gefordert; op= optional; – = nicht zulässig 1 = Fernalarm nur an Nutzer oder Betreiber 2 = Zulassung interner optischer Anzeigen 3 = Erkennen aller technischen Defekte und Zustände Tabelle 1: Die unterschiedlichen Meldungen einer Gefahrenwarnanlage ENERGIEVERSORGUNG Ausführungsart der Energiequelle Netzversorgung Überbrückungsdauer der alternativen Energiequelle Wiederaufladedauer Minimale Versorgungsdauer der Batterie A X 12 h 72 h – B X – – C – 24h + Anzeige der Restüberbrückungsdauer von ≤24h – – 1 Jahr* X = gefordert; – = nicht zutreffend * Der Energiespeicher muss den Betrieb für 12 Monate ermöglichen und eine Restbetriebsdauer von 720 h vorweisen. Ist die Restbetriebsdauer nicht mehr gewährleitet, ist der Speicher auszutauschen. Bei batteriebetriebenen Geräten zur Detektion von brennbaren Gasen beträgt die Versorgungsdauer min. 6 Monate. Wird zusätzlich auch noch Kohlenmonoxid durch die Geräte überwacht, ist 168 h vor Ende der Versorgungsdauer der Batterie ein dauerhaftes Signal auszugeben. Tabelle 2: Anforderungen an die Energieversorgung einer Gefahrenwarnanlage 51 GEBÄUDE + KOMMUNIKATION Zentrale der Brandmeldeanlage Rauchmelder Akustische Meldeeinheit Quelle: BFE Bedienfeld drahtgebundene Leitungsstrecke als Übertragungsstrecke Optische Meldeeinrichtung Bild 5: Aufbau einer Brandmeldeanlage eine Gefahrenwarnanlage wieder aufgeladen wird. • Ausführungsart B: Eine Hauptenergiequelle und eine alternative Energiequelle, die nicht durch eine Gefahrenwarnanlage wieder aufgeladen wird; z. B. ein Akku, der durch eine externe Spannungsquelle wieder aufgeladen wird. • Ausführungsart C: Hauptenergiequelle mit begrenzter Kapazität (z. B. eine Batterie). Die Energieversorgung der Gefahrenwarnanlage muss die Anforderungen aus Tabelle 2 erfüllen. dungsstellen sind zuverlässig und dauerhaft auszuführen. Bei drahtlosen Übertragungswegen, z. B. Funk- oder Bussystemen, sind Störungen durch andere Geräte mit gleicher Übertragungstechnik zu berücksichtigen. Diese Störungen können dazu führen, dass die Übertragungswege nicht korrekt funktionieren. Es müssen die Vorgaben des Herstellers bezüglich der Signalstärke und Störquellen beachtet werden (Bild 3). Übertragungswege anpassen In Einbruchmeldeanlagen erfolgt die Montage der Melder in Positionen, an denen sie Einbrüche und Einbruchversuche frühzeitig erkennen können. Die Zentrale und zusätzliche Bedieneinrichtungen sollte man so positionieren, dass eine Beobachtung durch Bild 6: Nach EN 54-13 zertifiziertes Brandmeldesystem für Kleinobjekte 52 Quelle: Telenot Übertragungswege sind entsprechend der Leistungsmerkmale der Anlage und den Umweltbedingungen anzupassen. Leitungsnetze aus drahtgebundenen Übertragungswegen müssen gewährleisten, dass die Betriebsspannung an den Anlagenteilen aufgrund des Spannungsfalls nicht unterschritten wird. Die Vorgaben des Herstellers sind dabei zu berücksichtigen. Material und Isolierung der Leitungen muss man entsprechend der Verlegung wählen. Wo die Gefahr einer mechanischen Beschädigung vorliegt, sind die Leitungen entsprechend geschützt zu verlegen. Erfolgt der Schutz durch elektrisch leitende Gegenstände, muss man diese entsprechend in den Potentialausgleich einbinden. Alle Verbin- Die Einbruchmeldefunktion nichtautorisierte Personen während der Bedienung ausgeschlossen ist. Die Unterbringung erfolgt im Gebäude. Ebenfalls ist die Alarmierungseinrichtung innerhalb des Gebäudes anzubringen. Melder für die Einbruchserkennung dürfen sich nicht außerhalb des Gebäudes befinden. Der Erfassungsbereich eines automatischen Melders darf sich nicht selbstständig verändern. Das Auslösen von Falschalarmen ist zu minimieren. Leitungen sollten grundsätzlich innerhalb des überwachten Objekts betriebssicher und möglichst unauffällig verlegt werden. Dabei sollte man auf eine ordnungsgemäße Befestigung achten. Eine Scharf- / Unscharfschaltung erfolgt über eine Bedieneinrichtung an der Gefahrenwarnanlage. Diese nimmt der Nutzer durch eine willentliche Handlung vor. Die gleiche Funktion kann der Nutzer auch durch ein externes Bedienteil ausführen – wenn er sich zuvor entsprechend am Bedienteil identifiziert (Bild 4). Die Auswahl und der Einsatz von Meldern erfolgt unter Berücksichtigung der jeweiligen Überwachungsaufgaben, der Umgebungseinflüsse und unter Beachtung der Einbauanweisungen des Herstellers. Damit verfolgt man das Ziel, eine sichere Detektion sowie einen stabilen Betrieb möglichst ohne Falschmeldungen zu erreichen. Bei der Montage der Melder sollte man u. a. auf Folgendes achten: • Festsitz von verwendeten Magnetkontakten: Ein verrutschter Kontakt löst Fehlfunktionen aus. • Riegelkontakte dürfen nicht durch Umwelteinflüsse beeinträchtigt werden. • Im Erfassungsbereich eines Bewegungsmelders dürfen sich keine Gegenstände befinden. Eine Reflektion durch Fenster oder Spiegel ist zu vermeiden. • Melder für Bedrohung / Belästigung dürfen nicht verwechselbar mit Lichtschaltern oder anderen Einrichtungen sein. Die Brandmeldefunktion Eine Brandmeldeanlage hat die Aufgabe, Brandrauch zuverlässig und frühzeitig zu erkennen. Das Einatmen von Rauch oder anderen Gasen kann innerhalb von Minuten zu Bewusstlosigkeit und damit zu Lebensgefahr führen. Bild 5 zeigt den schematischen Aufbau einer Brandmeldeanlage. In einer Brandmeldeanlage dürfen nur Rauchmelder der DIN EN 54-7 oder Rauchwarnmelder nach der DIN EN 14604 zum Einsatz kommen. de 4.2014 Entsprechend müssen Melder einen Brandrauch frühzeitig erkennen. Die Melder sind so zu montieren, dass der Brandrauch einen Melder ungehindert erreichen kann. Die Anzahl und die Anordnung der Melder richten sich nach der Raumgeometrie. Um ein schnelles Ansprechen und eine sichere Warnung sicherzustellen, sollte ein Rauchwarnmelder je Raum vorgesehen werden. Ein Rauchwarnmelder darf Räume mit einer Fläche von maximal 60 m2 überwachen. Größere Räume oder besondere Raumgeometrien und Umgebungsbedingungen erfordern den Einsatz von mehreren Rauchwarnmeldern je Raum. Empfohlen ist der Einsatz eines Rauchmelders in jedem Raum. In Küchen sind diese nur einzusetzen, wenn die Leistungseigenschaften des Melders Fehlalarme ausschließen können. Im Wohnbereich sind die Melder in Schlafbereichen, Kinderzimmern und in Fluren zu installieren. Bei der Verwendung von Rauchmeldern nach DIN EN 14604 erfolgt die Alarmierung mit Internalarm durch akustische Alarmierung. Kommen automatische Brandmelder nach DIN-Reihe 54 zum Einsatz, wird die Alarmmeldung durch eine Zentraleinheit umgesetzt (Bild 6). Quelle: Abus GEBÄUDE + KOMMUNIKATION Bild 7: Einmal jährlich ist die Funktionsfähigkeit zu überprüfen Energiequelle der Gefahrenwarnanlage berücksichtigen. Die Anordnung der Melder geschieht häufig im Hausanschlussraum oder im Heizungsraum zur Überwachung von Wasserleckagen. Zur Detektieren von Gasalarmen werden die Räume überwacht, in denen Gasanschlüsse oder Gasgeräte vorkommen. Zugluft oder Wärmequellen können das Ausbreitungsverhalten von Gas beeinflussen. Deshalb sollte man Gasmelder nicht in der Nähe von Türen und Fenstern installieren. Gasmelder für Kohlenmonoxid (CO) sollten in allen Räumen installiert werden, in denen eine potenzielle Quelle für CO steht. Die COMelder sollten sich mindestens in 1,5 m Höhe über dem Boden befinden. Erkennen haustechnischer Defekte www.elektro.net Hilferuf- mit Kommunikationsfunktion Diese Funktion dient zum Aufbau von Gegensprechverbindungen zu einer beauftrag- Quelle: Abus Die so genannte Haustechnikfunktion erkennt alle haustechnischen Defekte oder Zustände unterschiedlicher Gefährdungspotenziale. Die Technik wird eingesetzt, um z. B. hohe oder niedrige Wasserstände oder Gasalarme zu vermelden. Diese Gefahren beschreiben ein hohes Gefährdungspotential. Aber auch niedrige Gefährdungspotenziale können überwacht werden, z. B. Auslösen von Schutzeinrichtungen, Funktionsüberwachungen von Stromkreisen sowie Störungsmeldungen haustechnischer Anlagen oder Geräte. Grundsätzlich müssen Geräte, deren Zustand bzw. Meldungen oder Informationen an die Gefahrenwarnanlage übertragen werden, über eine geeignete Schnittstelle verfügen. Die Schnittstelle kann z. B. potentialfreier Kontakt oder eine herstellerspezifische Schnittstelle sein. Die Stromversorgung solcher Meldeeinrichtungen erfolgt häufig aus dem Netz. Falls die Stromversorgung der technischen Melder aus einer Gefahrenwarnanlage entnommen wird, muss man deren Stromverbrauch bei der Überbrückungsdauer der alternativen Bild 8: Vermeidet Fehlalarme: Fenster vor dem Scharfschalten schließen ten Stelle oder einem Überwachungsunternehmen. Durch die Auswertung der durch die GWA gesendeten Meldungen werden die Personen oder Unternehmen benachrichtigt. Zur einwandfreien und schnellen Kommunikation zur hilfeleistenden Stelle sollte man ortsfest installierte Geräte in den erforderlichen Räumen anbringen. Es empfiehlt sich eine Kombination von tragbaren und ortsfest installierten Auslösegeräten. Ortsfest installierte Auslösegeräte sollten vorzugsweise so angebracht werden, dass diese leicht erreichbar sind. Inbetriebnahme mit Dokumentation Zur Inbetriebnahme einer GWA gehört eine ordentliche Dokumentation. Diese umfasst eine Beschreibung sämtlicher Anlagenteile. Sie muss genau, vollständig und unmissverständlich verfasst sein. Über die Installation, den Betrieb und die Instandhaltung ist der Eigentümer einer Anlage durch die Dokumentation zu informieren. Die Dokumentation muss Folgendes enthalten: • Anleitungen in deutscher Sprache zur Bedienung, Installation und Betrieb der Geräte inkl. technischer Daten • Anlagenbeschreibung mit Auflistung der Anlagenteile • Installationspläne (z. B. Schalt-, Verdrahtungs- und Verteilerpläne) • Abweichungen von der Norm (ggf. bereits im Angebot bzw. in der Auftragsbestätigung enthalten) Zur Inbetriebnahme hat eine Einweisung des Betreibers zu erfolgen. Dabei sollte man die Schritte der Betriebs- und Bedienungsanleitung im Einzelnen durchsprechen. Verhaltensweisen bei Alarmen oder Falschalarmen 53 GEBÄUDE + KOMMUNIKATION werden dabei erläutert. Der Betreiber, bzw. Nutzer ist über die Instandhaltung und Wartung der GWA zu unterrichten. GWA sind mindestens einmal jährlich durch den Betreiber zu prüfen. Dabei muss er Beschädigungen und die einwandfreie Befestigung der Anlagenbauteile kontrollieren (Bild 7). Um die Funktion einer Einbruchmeldeanlage nicht zu beeinflussen, dürfen Kontaktund Bewegungsmelder nicht überstrichen oder verdeckt werden. Ein Gehtest ist in regelmäßigen Abständen bezüglich der Funktion durchzuführen. Um Fehlalarme auszuschließen, sollte man häufig gemachte Fehler vermeiden. Zu diesen gehören u. a. nicht verschlossene Fenster bei Scharfschaltung (Bild 8), beschädigte Verglasung oder Zugluft. Bei Renovierungsarbeiten sollte man Bewegungsmelder und Betätigungseinrichtungen vorübergehend in Absprache mit der Fachfirma abgedeckt entfernen. Nach Abschluss der Arbeiten muss die Funktionsbereitschaft wiederhergestellt werden. Bei Glasbruchmeldern muss man besonders die Klebstelle am Glas überprüfen. An den Kabelübergängen ist besonders auf Anzeichen mechanischer Beschädigung zu achten. Auch Brandmeldeanlagen muss der Betreiber jährlich überprüfen. Besonderes Augenmerk ist dabei auf überstrichene oder verdeckte Melder zu legen. Außerdem sollte man dabei die Raucheintrittsöffnungen der Melder auf Verschmutzung prüfen. Die Um- Quelle: Rademacher Betrieb und Wartung Bild 9: Die DIN 14676 gibt Hinweise für die Montage von Rauchmeldern gebung ist mindestens 0,5 m um den Melder herum frei zu halten (Bild 9). Bei Beschädigungen sollte der Betreiber eine Fachfirma verständigen. Schweiß- und Trennarbeiten, Säge- und Schleifarbeiten oder Wasser- und Kochdämpfe können Rauchmelder in ihrer Funktion beeinflussen. Diese Ursachen führen häufig zur Auslösung von Fehlalarmen. Bei entsprechenden Arbeiten in einem Gebäude sollte man die betroffenen Melder vorübergehend abschalten. Auch die haustechnischen Überwachungsfunktionen, wie Gas, Wasser oder CO2 sind jährlich zu prüfen. Alle Anlagenteile werden auf Verschmutzung geprüft und gegebenenfalls nach Herstellerangaben gereinigt. Anlagenteile, deren Lebensdauer nach Herstellerangaben abgelaufen ist, muss man austauschen. Für Hauskommunikationsanlagen ist monatlich mindestens eine Verbindung zur be- INFOS Buchtipp Gero Gerber: Brandmeldeanlagen: Planen, Errichten, Betreiben Dritte, neu bearb. und erw. Auflage 2013, 336 Seiten, Softcover, 39,80€, ISBN 978-3-8101-0343-7, Hüthig Verlag, München / Heidelberg Der Titel – jetzt auch als E-Book erhältlich – bleibt auch in seiner dritten Auflage seinem Anspruch treu und stellt alle für den Praktiker relevanten Informationen strukturiert und in gut verständlicher Form dar. Viele Grafiken und Praxisbeispiele ergänzen das Werk für den Planer, den Errichter und den Betreiber von Brandmeldeanlagen. Die Schwerpunkte: • rechtliche Grundlagen und Normen, • Gebäudetechnik in der Branderkennung, • Brandmeldekonzept, 54 • Planung und Projektierung, • Errichtung, • Bestandsdokumentation, Prüfung und Abnahme, • Betrieb von Brandmeldeanlagen. Folgende Themen erweitern die Neuauflage: • Sprachalarmierung, • Falschalarmvermeidung, • Branderkennung bei besonderen Umgebungsbedingungen und Bestandsschutz von Altanlagen. Alle wichtigen Änderungen im Normenwerk und die interessantesten Neuerungen in der Gerätetechnik sind eingearbeitet und erläutert. www.elektro.net/shop auftragten hilfeleistenden Stelle erfolgreich aufzubauen. Dies gewährleistet die Funktion der Anlage. Zwischen dem Betreiber und der beauftragten Stelle ist ein Verfahren abzusprechen. Durch einen Rückruf kann sich die beauftragte Firma beim Betreiber bei Eingang eines Alarmes über eine versehentliche Auslösung informieren. Das vermeidet überflüssige Hilfeleistungen. Alle Anlagenarten erfordern zusätzlich zu der Sichtprüfung eine Wartung oder Inspektion durch eine Fachfirma. Hierbei werden sämtliche relevanten Funktionen überprüft. Stellt man bei der Sicht- und Funktionsprüfung defekte Anlagenteile fest, so müssen diese unverzüglich ausgetauscht oder repariert werden. Weitere Angaben in der Norm Im weiteren Verlauf der Norm formuliert diese allgemeine Geräte- und Systemanforderungen an GWA. U.a. erläutert die Norm die entsprechenden Maßnahmen gegen Umwelteinflüsse. Sie unterscheidet vier Umweltklassen, für die dann die richtige Auswahl der Betriebsmittel getroffen werden muss. Für jede Umweltklasse gibt es unterschiedliche Anforderungen, in denen eine GWA ihre Funktion gewährleisten muss. Den Aufbau solcher Anlagen beschreibt die Norm ebenfalls detailliert. Sie gibt Hinweise über die Stabilität und die mechanischen Eigenschaften der eingesetzten Betriebsmittel. Querschnitte der Leitungen und deren Klemmmöglichkeiten in den Bauteilen der Anlagen sind eindeutig definiert. Weiter liefert die Norm Beispiele zum Aufbau von GWA anhand von Beispielzeichnungen, welche die Anordnung von Meldern und Zentralen aufzeigen. Für den Einbruchmeldefall sind verschiedene Fälle aufgeführt. Beispiele für die Schwerpunkt-, Fallen- und Außenhautüberwachung sind in Grundrisszeichnungen eingetragen. Nach dem gleichen Schema erläutert die Norm den Aufbau von Brandmeldeanlagen. Auch hier werden dabei verschiedene Aufbaumodelle in Grundriss- bzw. Schnittzeichnungen aufgezeigt. Die gleiche Erläuterungsart wurde auch für Planungsbeispiele im Bereich der Haustechnikfunktionen ausgewählt. AUTOR Dirk Maske BFE-TIB, Oldenburg de 4.2014 GEBÄUDE + KOMMUNIKATION Telefonie und Türkommunikation vereint NUN UM WLAN-FUNKTIONALITÄT ERWEITERT Das Internet it »Siedle Scope« steht dem Markt seit Ende 2010 eine Lösung zur Verfügung, bei der ein schnurloses Dect-Telefon und eine Videosprechstelle in einem Gerät vereint sind. Nun bringt Siedle die zweite Generation auf den Markt und fügt die IP-Funktionalität hinzu. Welchen Nutzen dies für den Kunden bringt, warum Dect als Übertragungsmedium nach wie vor aktuell ist und welche Argumente damit dem Elektrohandwerk im Beratungsgespräch zur Verfügung stehen, darüber unterhielten wir uns mit Richard Rutschmann, Geschäftsleiter Innovation, und mit Dipl.-Ing. Christoph Weber, Leiter der Entwicklung Elektronik bei Siedle. »de«: Herr Rutschmann, äußerlich präsentiert sich das neue Siedle Scope unverändert gegenüber der Vorgängergeneration. Warum? R. Rutschmann: Wir haben das Äußere ganz bewusst unverändert gelassen. Wir setzen stark auf die Nachhaltigkeit unserer Produkte und sind davon überzeugt, dass die bei der ersten Generation von Siedle Scope gewählte Designlösung nach wie vor absolut stimmig ist. Technisch gesehen hätten wir das Produkt ohne große Probleme deutlich verkleinern können. Doch unsere Produkte sollen generationenübergreifend von allen problemlos bedienbar sein, daher haben wir uns z. B. gegen eine Miniaturisierung der Tasten entschieden. Außerdem ist es nicht ganz korrekt, dass wir das Äußere komplett unverändert gelassen haben: Die Benutzerschnittstelle, sprich die Menüführung und das optische Erscheinungsbild auf dem Display, haben wir modernisiert und mit zusätzlichen Funktionen www.elektro.net versehen, unter anderem einem Bildspeicher für Videobilder von der Türkamera. Darüber hinaus steht nun auch eine neue, browserbasierte Administrationssoftware zur Verfügung. So können Sie nun z. B. das Telefonbuch bequem am PC erstellen und dann mit allen Mobilteilen synchronisieren. »de«: Herr Weber, und wie sieht es mit den Veränderungen »unter der Haube« aus? C. Weber: Das Mobilteil hat ein komplett neues »Innenleben«, unter anderem haben wir die Dect-Übertragungsrate nochmals gesteigert. Einen augenfälligen Unterschied zur Vorgängergeneration weist die neue Basisstation auf, die nun über einen LAN-Anschluss verfügt. Damit können Sie die Basis mit dem heimischen Router verbinden, und so stehen Ihnen über eine neue App für den In-HomeBus umfangreiche Zusatzfunktionen zur Verfügung, indem Sie z. B. Ihr iPhone mit in das System einbinden. »de«: Für die Türkommunikation kommen bei Siedle Scope also zwei verschiedene Übertragungswege zur Anwendung – Dect zu den Mobilteilen sowie WLAN für die Einbindung von Smartphones. Macht das Sinn? C. Weber: Es mag vielleicht mancherorts der Eindruck entstehen, dass alles, was nicht irgendwie mit IP zu tun hat, nicht mehr zeitgemäß ist. Aber wir denken bei Siedle nicht in einzelnen, schnelllebigen Produkten, sondern langfristig in Systemen. Das entspricht auch der Herangehensweise unserer Partner im Elektrohandwerk. In aller Regel ist es so, dass sie beim Kunden Systeme installieren, die dann über viele Jahre reibungslos funktionieren sollen. So hat der Elektrohandwer- PORTRÄT Richard Rutschmann Geschäftsleiter Innovation, Siedle Quelle: Siedle M Quelle: Siedle dringt in immer weitere Bereiche vor. Auch bei der Türkommunikation setzen viele Anbieter inzwischen auf reine IP-Lösungen. Wenn es jedoch um Zuverlässigkeit und Sicherheit in der Übertragung geht, bietet die Dect-Technologie nach wie vor große Vorteile. Per WLAN sind dann komfortable Zusatzfunktionen möglich. PORTRÄT Dipl.-Ing. Christoph Weber Leiter Entwicklung Elektronik, Siedle ker in der Regel auch kalkuliert. Probleme im laufenden Betrieb können diese Kalkulation schnell zunichte machen. Um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, benötigen Sie eine ausgereifte und stabile Technologie, wie es Dect zwei- 55 GEBÄUDE + KOMMUNIKATION »de«: Was mache ich, wenn ich an die Reichweitengrenze der Dect-Übertragung komme? R. Rutschmann: Generell werden Sie bei Dect deutlich seltener mit Reichweitenproblemen zu tun haben als z. B. bei WLAN. Sollte die Sendeleistung der Basisstation nicht ausreichen, gibt es für die neue Generation von Siedle Scope nun auch entsprechende DectRepeater zum Einstecken in die Steckdose. Hierzu ein Hinweis: Sie können dafür keine handelsüblichen Dect-Repeater verwenden. Diese übertragen ausschließlich Audiosignale. Da bei Siedle Scope aber auch das Videobild über die Dect-Verbindung übertragen wird und dies eine deutlich höhere Datenrate erfordert, benötigen Sie speziell dar- Das Videobild wird per Dect ans Mobilteil und per WLAN auf die Smartphone-App übertragen kann der Nutzer mit der App prinzipiell die gleichen Funktionen bedienen, die ihm auch mit dem Dect-Mobilteil zur Verfügung stehen, u. a. Ruf annehmen, Tür öffnen, Licht schalten oder Kamerabilder ansehen. Derzeit funktioniert die App, sobald sich das Smartphone im heimischen WLAN eingeloggt hat. Wir werden sie aber dahingehend erweitern, dass auch der Zugriff via Mobilfunk auf die Türkommunikation möglich ist. Die Erweiterung auf Mobilfunk mag trivial klingen, ist es aber nicht. Damit Sie mit der App auf Ihre heimische Türkommunikationsanlage zugreifen können, benötigen Sie auch mobil eine schnelle Datenverbindung, die aber nicht immer und überall gegeben ist. Hier stoßen wir wieder auf die Fragestellung, wie zuverlässig das System an dieser Stelle ist. auf angepasste Repeater. Außerdem wird die Datenverbindung – um das Videobild zu übertragen – schon vor der Rufannahme aufgebaut. Auch das können handelsübliche Dect-Repeater nicht. »de«: Stand heute gibt es die App ausschließlich für Apple-Geräte. Warum nicht auch z. B. für das Betriebssystem Android? R. Rutschmann: Es ist natürlich prinzipiell nicht schwierig, eine App zu programmieren. Die zusätzlichen Anforderungen der Gebäudekommunikation sind allerdings komplex. Unsere App muss mit anderen Systemen interagieren, da entstehen Herausforderungen, die Sie im Detail erst erkennen, wenn Sie sich intensiv mit der Materie auseinandersetzen. Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen: Eine Türkommunikations-App muss ja einerseits ständig im Hintergrund laufen, damit Sie stets erreichbar sind. Andererseits Quelle: Siedle felsohne darstellt. Dect ist unkompliziert in der Handhabung und funktioniert im Gegensatz zu WLAN immer. Wenn eine x-beliebige App auf Ihrem Mobiltelefon zwischendurch mal nicht läuft, dann akzeptieren Sie das. Ein System wie die Türkommunikation muss jedoch immer zu 100 % funktionieren – egal unter welchen Randbedingungen. Auf das IT-Umfeld eines Privatkunden haben Sie als Elektrohandwerker in aller Regel keinen Einfluss. Wie gut ist die WLAN-Abdeckung? Läuft der Router stabil? Gibt es Störquellen? Diese Fragen können Sie oft nicht wirklich beantworten und somit keine verlässliche Aussage über die Betriebssicherheit tätigen. Daher sehen wir in diesem Umfeld die WLAN-Funktionalität als Ergänzung, aber nicht als Ersatz für eine Festinstallation. »de«: Wenn der Kunde nun neben der bekannten Dect-Funktionalität auch per WLAN bzw. App auf die Türkommunikation zugreift: Welche Möglichkeiten stehen ihm zur Verfügung? C. Weber: Unser Anspruch ist, dass die App genauso schnell und zuverlässig funktioniert wie die klassischen Innengeräte. Wir haben die App daher bewusst übersichtlich gehalten und nicht mit Gimmicks überfrachtet. Somit Prinzipieller Systemaufbau: »Siedle Scope« inkl. WLAN-Funktionalität max. 4 DECT WLAN Eine Mikrowelle wurde erkannt, für 300 Mbits/s optimierte Funkkanäle vorrübergehend deaktiviert. Router Siedle Scope Bus-VideoVerteiler Mobilfunk* Bus-VideoNetzgerät Transformator Quelle: Siedle Bus-Telefon Comfort mit Farbmonitor Internet Quelle: Siedle Amt / Nebenstelle analog 56 LAN Türstation In-Home-Bus *Die Erweiterung um Mobilfunkverbindungen folgt per Update zu einem späteren Zeitpunkt Störfaktor im WLAN: Allein der Betrieb eines Gerätes im offenen Funknetz kann zur Störung anderer Geräte führen; bei Audioverbindungen kann dies zu Knacken oder einem Verbindungsabbruch führen (hier findet sich im Log der Fritzbox ein Störkontakt zur Mikrowelle) de 4.2014 GEBÄUDE + KOMMUNIKATION darf Ihnen eine App auch nicht innerhalb weniger Stunden den Akku leersaugen. Um diese sich einander widersprechenden Anforderungen unter einen Hut zu bringen, müssen Sie sich intensiv mit der Programmierung und auch mit der Hardwareplattform auseinandersetzen. Wie Herr Weber schon ausgeführt hat: Der Kunde erwartet von unseren Produkten, und damit auch von unserer App, eine 100-%-ige Zuverlässigkeit. Daher kann es nicht sein, dass ein Türruf zum Beispiel zunächst nur am Dect-Mobilteil und erst viele Sekunden später am Smartphone ankommt – das soll möglichst zeitgleich passieren. Auch eine Lösung mit Push-Nachrichten kam für uns nicht in Frage: Sicherlich haben Sie auch schon die Erfahrung gemacht, dass deren Zustellung manchmal viele Minuten dauern kann. »de«: Da die Einbindung von IP-Technik in die Türkommunikation mit gewissen Hürden versehen ist – sollten Kunden dann nicht besser darauf verzichten? C. Weber: Nein, keinesfalls. Wir wollten mit unseren Ausführungen keineswegs den Eindruck erwecken, dass IP-Technik nicht ausgereift ist. Betonen möchten wir an der Stelle aber, dass die Einbindung von IP nicht so trivial ist, wie sie von manchem gerne dargestellt wird. Dies erfordert im Vorfeld der Markteinführung einen nicht unbedeutenden Forschung- und Entwicklungsaufwand. Unsere Partner im Elektrohandwerk und deren Kunden haben an alle von uns ange- botenen Systeme die identischen Ansprüche hinsichtlich Design, Funktionalität, Betriebssicherheit und Nachhaltigkeit. Nun sind wir überzeugt, dieser Erwartungshaltung bei Siedle Scope auch hinsichtlich der Einbindung von WLAN bzw. Apps gerecht werden zu können. Daher starten wir jetzt mit der zweiten Generation von Siedle Scope. »de«: Herr Rutschmann, Herr Weber, vielen Dank für das Gespräch. AUTOR Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber Redaktion »de« Gebäudeautomation aus der Sicht des Nutzers WAS WILL DER KUNDE WIRKLICH? Automation in Gebäuden soll das Leben komfortabler und angenehmer gestalten – das suggerieren zumindest die Hersteller von entsprechenden Produkten. Dabei wird oft am Nutzer »vorbei« automatisiert. D. h. es kommen Funktionen zum Einsatz, die der Nutzer nicht möchte oder nicht bedienen kann. In Summe erzeugt das eine unnötige Unzufriedenheit. Richtiger ist es, mit der Bestimmung genau der Funktionen zu beginnen, die vom Nutzer später auch gewertschätzt werden. M arketingprospekte zeigen oft fröhliche Menschen, die zuhause auf dem Sofa sitzen und mit Hilfe eines Smartphones die Rollläden fahren bzw. das Licht bedienen. Doch wie sieht das der Anwender? Welches sind die Funktionen, für die ein Nutzer eines Wohngebäudes tatsächlich bereit ist, Geld auszugeben? Der Mensch steht also im Fokus, und die Automation muss auf ihn ausgerichtet sein. Das bedeutet aber in Konsequenz, dass man zuerst mit der Analyse beim Nutzer beginnen und die technische Lösung auf ihn abstimmen muss. Leider wird die Kundenanalyse oft übergangen, und man wählt (zu) schnell eine konkrete technische Lösung. Unter Wikipedia ist unter »Automation« unter anderem zu lesen: »… die mit Hilfe von Maschinen realisierte Übertragung von www.elektro.net AUF EINEN BLICK NUTZEN STATT TECHNIK Beim Gespräch mit dem Kunden sollte man technische Argumentationen bzw. Fragestellungen vermeiden FRAGEBOGEN ZUM DOWNLOAD Ein systematisch aufgebauter Fragebogen erleichtert die Bestimmung der Kundenanforderungen Arbeit vom Menschen auf Automaten …«. Das bedeutet: Dem Menschen muss Arbeit abgenommen werden, d.h. das Leben muss für den Menschen einfacher und angenehmer werden. Wenn die (Raum-)Automation bewirkt, dass der Mensch den Raum nicht mehr richtig bedienen kann oder sich fremdbestimmt fühlt, wird die Automation ihrer Bestimmung nicht gerecht. Dann hat irgendjemand etwas ziemlich falsch gemacht. Um es richtig zu machen, muss man dem Nutzer einige Fragen stellen. Möchte er z. B. einen Zentraltaster, mit dem er über einen Tastendruck alle Verbraucher im Haus ausschalten kann? Was hält er von motorisierten 57 GEBÄUDE + KOMMUNIKATION Bild 1: Fragebogen zur Abfrage der Kundenbedürfnisse (Auszug) Rollläden? Erkennt er den Sinn von Fensterkontakten, die das Licht im Haus für 5 min einschalten und somit in Einbruchfall abschrecken? Das Wesentliche an den beispielhaften Fragen ist dabei nicht, wie der Kunde diese im Einzelnen beantwortet. Das Wesentliche ist, dass das jeder Nutzer unterschiedlich beantworten wird. Es gibt also keine Universallösung. Mancher Nutzer wird verstärkt Wert auf Funktionen der Energieeffizienz legen, manch anderer bevorzugt Sicherheitsoder Komfortfunktionen. Das bedeutet aber, dass der Nutzer, für den die Automation eingeführt wird, individuell berücksichtigt werden muss. Sinnvolle Funktionen aus der Sicht des Nutzers Was will nun aber der Nutzer? Wenn Sie es selber sind: Nehmen Sie sich die Zeit und machen sich in Ruhe Gedanken darüber. Wenn es eine Einzelperson ist, dann sprechen Sie mir ihr. Bei einer ganzen Zielgruppe hilft eine Kundenbefragung. In allen Fällen benötigen Sie einen Satz an Fragen, die gestellt werden. 58 Wichtig ist dabei, dass die Fragen den Nutzen wiederspiegeln. Vermeiden Sie den typischen Fehler, die Fragen bereits zu technisch zu formulieren. Sätze wie z. B. »Bevorzugen Sie ein Bussystem oder binäre Taster?« sind nicht sinnvoll. Ebenso macht es sicher keinen Sinn, frühzeitig nach einer Präferenz zu »KNX, LON, Dali oder Enocean« zur Lichtsteuerung zu fragen. Aber selbst scheinbar harmlose Stichworte wie »Präsenzmelder«, »Temperaturregelung« oder »Controller« sollten komplett vermieden werden. Achten Sie darauf, dass sich die Abfrage ausschließlich auf den Nutzen fokussiert und in keiner Weise die dazu nötige Technik wiederspiegelt. Immerhin muss es bei diesem ersten Schritt komplett egal sein, wie später die gewünschten Funktionen umgesetzt werden. Dabei hat ein solcher Satz an Fragen noch einen weiteren entscheidenden Vorteil. In seinem Buch »Die Kunst des Überzeugens« beschreibt Robert Cialdini u. a. das Phänomen, dass Kunden eher zur Kauf einer Ware bereit sind, wenn sie sich vorher positiv dazu geäußert haben. Wenn ein Nutzer angibt, dass er zum Beispiel die Ab- schaltung von Stand-by-Verbrauchern bei Abwesenheit als sinnvoll ansieht, so kann er anschließend nicht mehr richtig dagegen sein. Mehr noch – die Bereitschaft, eine entsprechende Investition zu tätigen, ist bei einem zweistufigen Prozess (Abfrage und Angebot) deutlich höher, als wenn etwas direkt angeboten wird. Dieser psychologische Aspekt sollte nicht der Hauptfokus sein. Der wesentliche Punkt sollte immer sein, die Wünsche und Einschätzungen des Kunden besser zu kennen. Wenn aber der psychologische Aspekt hilft, die daraus ermittelten Funktionen einfacher verkaufen zu können, ist das ein nicht unwesentlicher Nebenaspekt. Deshalb nochmal: der erste und ganz elementare Schritt ist die Bestimmung der sinnvollen Anforderungen. Im Groben sind das Funktionen der Kategorien »Energieeffizienz«, »Sicherheit« und »Komfort«. Zusätzlich wären noch Funktionen aus dem Bereich »Multimedia« denkbar – da diese im Vergleich zu den drei anderen Kategorien deutlich geringer nachgefragt werden, berücksichtigen wir diese im Weiteren nicht mehr. Bei Bedarf sind diese also individuell aufzunehmen, d. h. entsprechend zu ergänzen. Um die Funktionen der drei erwähnten Hauptkategorien systematisch so abzufragen, dass jeder Nutzer dies für sich beurteilen kann, wurde ein Fragebogen mit etwas über 40 Fragen entworfen. Alle Fragen sind so formuliert, dass diese von jedem beantwortet werden können, d.h. es sind keinerlei Kenntnisse bezüglich Gebäudetechnik oder -automation erforderlich. Dabei gliedert sich der Fragebogen in die Teilbereiche Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Verschattung, Kühlung, Sicherheit und weitere Anforderungen. Sofern ein Gewerk nicht vorliegt (z. B. Kühlung), sind die entsprechenden Fragen selbstverständlich nicht zu beantworten. Bild 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem Fragebogen. Der Kunde kann zu jeder Frage eine differenzierte Antwort geben. Das ist deshalb sinnvoll, um zu erfahren, ob eine Anforderung auf jeden Fall oder nur eventuell gewünscht bzw. abgelehnt wird. Auch sollte zu jeder Anforderung angegeben werden, für welche Räume die Anforderung gewünscht wird. Im Wohnzimmer kommen sicher mehr Funktionen zum Einsatz als im Gäste-WC oder im Keller. Der vollständige Fragebogen umfasst in der aktuellen Version zehn Seiten und ist als Download kostenlos erhältlich [1]. de 4.2014 GEBÄUDE + KOMMUNIKATION 1 = uninteressant, 5 = interessant 5 4 3 2 Smartphone-Steuerung der Verschattung Paniktaster Automatische Wohnraumlüftung Netzfreischaltung Beleuchtungsszenen Smartphone-Steuerung von allg. Verbrauchern Präsenzgesteuerte Beleuchtung Verschattung gesteuert durch Außenhelligkeit Beleuchtung / Verschattung im Einbruchsfall Gruppensteuerung der Beleuchtung Anwesenheitssimulation Smartphone-Steuerung der Heizung Gruppensteuerung der Verschattung Präsenzgeregelte Heizung Fluchtwegsicherung im Brandfall Rohrbruch- und Leckageerkennung / -alarmierung Abschaltung der Heizung bei offenen Fenstern Zentraler »Alles-Aus«Schalter Vernetzte Rauchmelder Einzelraumregelung der Heizung 1 Bild 2: Bewertung der Funktionen »Kundenakzeptanz allgemein« Zielkundenanalysen In zwei Studien hat die Hochschule Rosenheim mit ähnlichen Fragebögen größere Zielgruppen untersucht. Bei der Untersuchung von Philipp Eigl [2] lag das Durchschnittsalter der Befragten bei etwas über 30 Jahren, und es herrschte fast Gleichverteilung zwischen Frauen und Männern. Bild 2 zeigt einen Überblick über die Ergebnisse. Interessant ist, dass Funktionen des Fernzugriffs recht schlecht abgeschnitten haben, obwohl die Teilnehmer zur Smartphone-Generation gehören. Bei den Rollläden war das Interesse an Automation und Gruppensteuerung der Verschattung groß – das Interesse, diese auch von unterwegs steuern zu wollen, aber sehr gering. Immerhin fährt die Verschattung doch bereits selbständig morgens herauf und abends herunter. Die Schwerpunkte lagen auf Energieeffizienz durch Einzelraumregelung sowie einigen Sicherheits- und Komfortfunktionen. Eine Studie von Kay Mattausch [3] untersuchte den Einsatz von Automation für das altersgerechte Wohnen. Der Hintergrund ist der demographische Wandel. Menschen werden immer älter, und im Alter wird einiges beschwerlicher. Nun möchte man aber so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Wo kann da die Automation helfen, das Leben einfacher und/oder sicherer zu gestalten? Ganz wesentlich war hier die Analyse aus Sicht der betroffenen Personen. Dabei lag PROFITEST MXTRA TESTER WEITERE INFOS INSTALLATION Der Profi seiner Art! ! Prüfen von E-Ladestationen ! Universelles Prüfgerät für mittels Adapter nach IEC 61851 DIN VDE 0100-600 inkl. Spannungsfall-Messung GMC-I Messtechnik GmbH Südwestpark 15 ! 90449 Nürnberg ! Germany Fon: +49 911 8602-111 ! Fax: +49 911 8602-777 www.gossenmetrawatt.com ! info@gossenmetrawatt.com ! Prüfen von IMD´s & RCM´s, Messen von Ableitströmen und Restspannungen ! Erstellen von Prüfsequenzen JETZT NEU! Die PROFITEST App: Halle 8 / Stand B71 GEBÄUDE + KOMMUNIKATION 1 = uninteressant, 4 = interessant 4 3 2 PC Steuerung Sprachsteuerung Automatische Gartenbewässerung Zeitgesteuerte Rollläden Lichtszenarien Höhenverstellbare Schränke Infosystem über Fernseher Automatische Fenster Fernbedienung für Alles Touchscreen Chipsystem Eingangstür Automatisches Licht Toilettengang Videokommunikationssystem mit Betreuung Intelligenter Medikamentenschrank Automatische Wohnraumlüftung Heizungsregelung beim Verlassen oder Öffnen von Fenstern Einzelraumregelung Heizung Armband mit Vitaldatenüberwachung Überprüfung der Sensorik beim Verlassen der Wohnung Anwesenheitssimulation Verbrauchsanzeige Alarmanlage mit automatischem Notruf Diverse Notrufknöpfe Videokamera Eingangstür Alles-Aus-Schalter 1 Bild 3: Bewertung der Funktionen »Altersgerechtes Wohnen« das Alter der befragten Personen im Bereich von 51 bis 85 Jahren (Durchschnitt: 64 Jahre). Bild 3 zeigt die Bewertung der Funktionen durch diese Zielgruppe. Im Fokus standen sicherheitsbezogene Funktionen, was sich durch die Zielgruppe erklärt. Die Funktion »zeitgesteuerte Rollläden« hat in dieser Befragung erstaunlich schlecht abgeschnitten. Das erklärte sich über die Auswertung der persönlichen Gespräche. An vielen Stellen antworteten die Personen mit »Na ja, solange ich das noch selber machen kann«. Aus psychologischer Sicht war hier die Angst zu erkennen, zu viel abzugeben und somit als Mensch nicht mehr benötigt zu werden. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass man Senioren keine zeitgesteuer- INFOS Einen Artikel zum Kundennutzen mit weiteren Informationen finden Sie im »de«-Jahrbuch Gebäudetechnik 2014 [4]. Auch auf der Webseite, über die der Fragebogen zu beziehen ist [1], gibt es weitere Informationen zu Richtlinien bezüglich Bewertung und Planung von Smarthome-Systemen. Zum Thema EnEV besteht im Rahmen von Informationsveranstaltungen die Möglichkeit, sich zu dem Thema näher zu informieren. Weitere Informationen finden Sie unter [1] und [5]. 60 ten Rollläden anbieten sollte – nur sollte das nicht mit dem Argument erfolgen, dass das Arbeit abnimmt. Immerhin haben die zeitgesteuerten Rollläden auch einen Sicherheitsvorteil und energetischen Mehrwert, die man herausstellen kann und sollte. Ausblick: EnEV 2014 Eine besondere Bedeutung kommt der nächsten EnEV (Energieeinsparverordnung) zu. Diese ist für die Berechnung des Jahres-Primärenergierbedarfs zuständig, wie er auch in den Energieausweis einfließt. Bei Neubaumaßnahmen dürfen Obergrenzen nicht überschritten werden. Mit der EnEV 2014 wird erstmals auch der Automationsgrad mit bewertet – beginnend bereits in der ersten Stufe ab Mai 2014. Das gilt nicht nur für Nichtwohngebäude, sondern auch für Wohngebäude – auch wenn dort nicht alle Gewerke zu berücksichtigen sind. Die Obergrenze für den Energiebedarf verändert sich allerdings im ersten Schritt im Vergleich zur EnEV 2009 nicht. Da nun aber der Automationsgrad in die Berechnung einfließt, profitieren davon hochautomatisierte Gebäude, während nicht-automatisierte Gebäude einen Malus erhalten, den man durch weitere Optimierung von z. B. Gebäudedämmung oder Anlagentechnik kompensieren muss. Mit der zweiten Stufe ab dem 1.1.2016 sinkt der zulässige Höchstwert für den Jahres-Primärenergiebedarf um 25 %. Das wird nicht ohne Maßnahmen der Gebäudeautomation zu erreichen sein. Hierzu ist der entsprechend versierte Elektrofachbetrieb entscheidend: nur wer sich rechtzeitig sich mit dem Thema befasst und Beratungskompetenz aufbaut, wird von diesem Thema profitieren können. Nähere Informationen zur EnEV 2014 lesen Sie in einem Beitrag in »de« 7.2014. Literatur [1] www.igt-institut.de/smarthome/ [2] P. Eigl, M. Krödel, S. Winter; Untersuchung vorhandener Barrieren im Bereich der Gebäudeautomation und Prüfung der Kundenakzeptanz; 2013 [3] K. Mattausch, M. Krödel, S. Winter; Einsatz von Gebäudeautomation zur Unterstützung für altersgerechtes Wohnen; 2011 [4] de Jahrbuch Gebäudetechnik 2014; Hüthig & Pflaum Verlag; 2014 [5] www.igt-institut.de/weiterbildung/ AUTOR Prof. Dr.-Ing. Michael Krödel Hochschule Rosenheim de 4.2014 Deutscher Unternehmerpreis t z { ahhtuut v{j t l}e Elektrohandwerk 2014 de sucht die Top-Betriebe des Elektrohandwerks! Wenn Sie Ihr Unternehmen perfekt organisiert haben, erfolgreich in Zukunftsmärkten aktiv sind und das Potenzial Ihrer Mitarbeiter fördern, dann sollten Sie sich für den Deutschen Unternehmerpreis bewerben! Die Preisverleihung findet auf der Light + Building 2014 statt. Um die Vielfalt der unternehmerischen Aktivitäten im Elektrohandwerk darzustellen, wird der Deutscher Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2014 in den Kategorien bis 10 Mitarbeiter, bis 50 Mitarbeiter und mehr als 50 Mitarbeiter verliehen. Wenn Sie Ihr Unternehmen ins Rennen um den Deutscher Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2014 schicken wollen, dann bewerben Sie sich in einer der drei Kategorien. Preisverleihung 2012 Strahlende Sieger gab es auch 2012 auf der Light + Building bei der Preisverleihung des Deutschen Elektrotechnik-Marketingpreises Jetzt anmelden! oatj t ja tqst ct tdtqjqjstu{tj t t ]t{wsaj de {j qj tjtj t tjt }{u {j t{wsajtutwsajts Einsendeschluss: 20.02.2014 Wir danken den Sponsoren für ihre Unterstützung egs nke equsjt s gjtj GEBÄUDE + KOMMUNIKATION Marktrends für Handel und Handwerk SMART-TV UND DAS INTERNET TREIBEN DEN MARKT AN Hochauflösendes Fernsehen und die Flachbildschirme sind heute Normalität. Viele Betreiber von Kopfstellen haben allerdings den HD-Boom unterschätzt und rüsten nun nach, da dies ihre Kunden und Mieter wünschen. Daraus ergibt sich für das Elektrohandwerk ein interessantes Auftragspotential. Viele Elektrofachbetriebe haben das noch nicht erkannt. mehr SmartTVs, die Fernsehen und Internet auf dem Bildschirm verbinden. Zudem nimmt der Empfang von TV-Inhalten über mobile Endgeräte zu. Dadurch gewinnen Lösungen für die Hausvernetzung rasant an Bedeutung. Zugleich beobachten wir angesichts der vielen technischen Neuerungen jedoch auch Unsicherheiten und einen steigenden Informationsbedarf bei den Endverbrauchern. Dies bietet dem Handel neue Möglichkeiten hinsichtlich Kundenpflege und dem Erschließen von Umsätzen. PORTRÄT Michael Eberle Leiter Marketing / Vertrieb Handel Inland, Wisi D ie Redaktion »de« unterhielt sich mit Michael Eberle, Leiter Marketing/Vertrieb Handel Inland, Wisi über den Stand der wichtigen Marktrends für Handel und Handwerk. Seine Kernaussage lautet, sich auf intelligente Kopfstellensysteme und die richtige Vernetzung zu konzentrieren. Details dazu ergeben sich aus dem folgenden Interview. »de«: Welches sind die aus Sicht von Wisi wichtigen Marktrends für Handel und Handwerk? M. Eberle: Der HD-Absatzboom dürfte sich durch neue Programme und die Fußball-WM fortsetzen. Dies zwingt Betreiber von Kopfstellen entsprechend um- und aufzurüsten. In deutschen Wohnzimmern stehen immer 62 »de«: Wie sehen Sie den Handlungsbedarf bei Kopfstellen? M. Eberle: Im Zuge der Analogabschaltung bei der Satellitenübertragung haben viele Kopfstellenbetreiber in der Wohnungswirtschaft, bei Hotels, Altenheimen und selbst in Krankenhäusern zu kurz gedacht und überwiegend im ersten Schritt nur in SD-Module investiert. Das Thema HD und dessen rasche Annahme durch den Verbraucher wurden vielerorts deutlich unterschätzt. Wir beobachten dies bei unserem erfolgreichen Kopfstellensystem OH und der steigenden Nachfrage nach HD-Kassetten. Auf die rasch wachsende Anzahl der HD-Sender müssen diese Betreiber nun reagieren, wenn sie die Wünsche ihrer Kunden erfüllen wollen. »de«: Gibt es denn Alternativen bei der Kopfstellentechnik? M. Eberle: Netzbetreiber, die vor einer Umrüst- oder Aufrüstentscheidung stehen, sollten rechtzeitig im Voraus über den Einsatz softwarebasierter Kopfstellensysteme nachdenken, die sich je nach Erfordernis flexibel über Softwarebausteine konfigurieren lassen. Vorreiter im deutschen Markt ist hier unsere Wisi-Kopfstelle Chameleon (Bild 1). Möchte der Betreiber zum Beispiel seine Anlage vom Empfang von Satellitenprogrammen in Standard-Digital später verstärkt auf HD aufrüsten, muss er – im Gegensatz zu herkömmlichen Kopfstellensystemen – keine Module mehr austauschen, sondern nur die Software aktualisieren. Softwarebausteine von Chameleon sind u.a. digitale Receiver für die unterschiedlichen Signalwege Satellit, Kabel und Antenne, Transmodulatoren, Edge QAM, MPEG-4-Decoder, IP- und ASI-Streamer sowie Demultiplexer. Das Konzept ist zudem für den Handel sehr attraktiv, da die Lagerhaltung und damit verbundene Kosten für viele verschiedene Modulen eines Systems zukünftig entfallen und dieser mit den Basismodulen von Chameleon auskommt. »de«: Reichen denn die Bandbreiten in den Netzen für den HD-Boom aus? M. Eberle: Aus unserer Sicht nicht. Viele Netzbetreiber stoßen hier heute schon an ihre technischen Grenzen. Ein wichtiger Grund ist die Wohnungswirtschaft. Diese beharrt auf unabsehbare Zeit auf eine Basisversorgung der Mietwohnungen mit analogen TV-Programmen. Hierfür sind wertvolle Kapazitäten nötig, die an anderer Stelle dringend benötigt werden. WISI und weitere führende Hersteller sowie der Fachverband Satellit & Kabel fordern daher, den analogen PAL-Standard nicht weiter zu fördern und freiwerdende Kapazitäten gleich für HD zu nutzen. Daher sollte nun die Digitalisierung der Kabelnetze noch zielstrebiger und vor allem endgültig angegangen werden. »de«: Welche Rolle sehen Sie für glasfaserbasierte Lösungen? M. Eberle: Die Glasfaser ist die Grundlage für die allermeisten modernen Medienanwendungen. Das immer raschere Zusammenwachsen von Internet und Fernsehen sowie die rasche Zunahme des Konsums von TVInhalten über alle Verbreitungswege erhöhen die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Übertragungs- und Zugangsnetze stetig. Optische Netze sowie Glasfaser bis zum Haus und ins Haus gewinnen für die praktisch verlustfreie Übertragung auch über größere Entfernungen immer stärker an Bedeutung, denn diese bilden die Grundlage für alle IP-basierten Übertragungen und Nutzungen durch den Endverbraucher. Wisi hält hier innovative Systeme für große Versorde 4.2014 GEBÄUDE + KOMMUNIKATION Quelle: Wisi Bild 1: Kopfstelle: Alle Module der neuen WisiKopfstelle Chameleon sind sehr flexibel über eine Software nach Wunsch konfigurierbar »de«: Wie sehen Sie die Entwicklung bei SmartTV? M. Eberle: Das Potential für Industrie und Handel ist immens. In 14 Mio. deutschen TVHaushalten ist inzwischen ein SmartTV das hauptsächlich genutzte Gerät. Die Geräte scheinen den Verbrauchern jedoch noch nicht richtig vertraut. So gaben in einer gfuStudie im Frühjahr 2013 nur 58 % der Besitzer an, dass ihr Gerät mit dem Internet verbunden ist. Andere Studien gehen sogar von deutlich geringeren Anschlusswerten aus. Dies bietet Handel und Handwerk sehr große Chancen, Verbrauchern die neuen Möglichkeiten direkt im Geschäft zu präsentieren und vor allem auch später dann zuhause zu installieren. »de«: Erfordert der Anschluss von SmartTVs eine besondere Verkabelung? M. Eberle: Die Vorteile von Smart-TV Geräten oder mit HbbTV-fähigen Receivern aufgerüsteten Flachbildfernsehern lassen sich nur voll nutzen, wenn eine entsprechende Anbindung oder Verkabelung mit dem Internet vorhanden ist. So muss der Handwerker unbedingt daran denken, neben der Antennenleitung für die via Satellit, Kabel oder terreswww.elektro.net trischer Antenne empfangenen Signale auch eine Datenleitung vom Internetzugang zum HbbTV-Receiver oder Smart-TV-Gerät parallel zu verlegen, wenn der Internetzugang nicht über ein WLAN erfolgt. Dies ist übrigens auch ein wichtiges Thema der Wisi-Schulungsangebote für Handel- und Fachhandwerk. »de«: Lösen mobile Endgeräte das klassische Fernsehen beim Empfang ab? M. Eberle: Die Basis für das zeitgleiche Nutzen von Fernsehen und Internet ist durch den rasanten Absatz mobiler Endgeräte wie Smartphones, Tablet PCs (Bild 2) und Laptops sowie durch die immer bessere Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen und WLAN längst gelegt. Alleine die Zahl der verkauften Tablet-PCs soll in Deutschland bis Ende des 2013 gegenüber dem Vorjahr um 59 % auf acht Mio. Stück gestiegen sein. Die spannende Frage für Wisi und viele andere Marktteilnehmer ist, ob der große Fernseher im Wohnzimmer künftig noch die erste Geige spielt oder vom sogenannten »Second Screen«, dem Bildschirm eines Computers oder eines mobilen Endgerätes überholt wird. Laut einer aktuelle GfK-Enigma-Studie über die TV-Nutzung in fünf Jahren werden dann fast 80 % der Zuschauer beim klassischen Fernsehen zeitgleich mit einem zweiten Bildschirm, ob Tablet, Laptop oder Smartphone hantieren. Ein weiteres interessantes Ergebnis ist, dass sich die Nutzung von TV-Inhalten auf mobilen Endgeräten auch in Zukunft mit über 70 % überwiegend zuhause abspielen wird. Dass der »Second Screen« das klassische TV-Gerät ablöst wird nicht gesehen. »de«: Welche Chancen bietet der TV-Konsum für Handel und Handwerk? M. Eberle: Für Installationsfirmen und Netzspezialisten bieten sich hochinteressante Möglichkeiten. Aus Wisi-Sicht steigt durch den wachsenden Einsatz mobiler Endgeräte zuhause die Bedeutung der Heimvernetzung über ein WLAN und intelligente Verteilsysteme rasant. Geeignete Lösungen für sichere Highspeed-Verbindungen für Multimediadienste im ganzen Haus sind etwa Powerline-Systeme wie das Wisi-Powerline-Set DL 500. Ob SmartTV, HbbTV-Receiver, Netzwerkdrucker, PC, Spielkonsole oder Mediencenter, durch die ausgereifte Technik lassen sich problemlos mehrere Powerline Adapter zu einem leistungsfähigen Hausnetz zusammenschalten. Das Marktpotential für Powerline-Produkte gilt als ausgesprochen hoch. So geht der Fachverband Satellit & Kabel von einem jährlichen Marktvolumen von mehr als 150 Mio. € aus. »de«: Besten Dank für das Gespräch, Herr Eberle. Quelle: Sigurd Schobert gungslösungen für Netzbetreiber und die Wohnungswirtschaft wie Optopus, Tangram und Chameleon bereit. Diese eignen sich je nach Einsatzfall auch für kleinere Versorgungen. Damit wollen wir unseren Partnern helfen, denn für sehr viele Handwerks- und Installationsbetriebe sind IP-Zugänge und -Netze beim Aufbau oder der Aufrüstung großer Versorgungsanlagen in Hotels, Altenheimen und Krankenhäusern heute schon eine Grundvoraussetzung beim Auftragserhalt. Immer mehr Wisi-Projektbeispiele zeigen zudem, dass auch die Wohnungswirtschaft dieser Entwicklung inzwischen folgt. Bild 2: Immer mehr nutzen die Fernsehzuschauer den Tablet-PC als zweiten Bildschirm und als komfortable Fernbedienung AUTOR Sigurd Schobert Redaktion »de« 63 BETRIEBSFÜHRUNG • PANORAMA Bausauger für den Hybridbetrieb Mit dem »VC 20/40-U(M)-Y« bietet Hilti einen Hybrid-Bausauger, der auch im Akkubetrieb arbeiten kann. Er ist für Nass- und Trockenbohrungen einsetzbar. Zwei 36-V-Akkus liefern ihm die dafür notwendige Energie. Zwei integrierte Ladegeräte machen den Akkubetrieb möglich, zudem können Lithium-Ionen Akkus von 14 V bis 36 V dort aufgeladen werden. Eine LED zeigt den aktuellen Ladestand an. Dank sequentiellem Laden wird zuerst der Akku bis zu 80 % geladen, der den geringeren Ladestand aufweist. Dann wird der zweite Akku auf 80 % geladen. Erst im dritten und vierten Schritt wird der erste, dann der zweite Akku vollgeladen. Mit zwei vollgeladenen Lithium-Ionen-36-V-Akkus kann 35 min gearbeitet werden, ein Ladevorgang dauert 48 min. Solange der Netzanschluss besteht, werden die Akkus geladen. Wird der Stecker gezogen, arbeitet der Hybrid-Bausauger über einen Akku, bis dieser leer ist. Während des Betriebes sorgt die Filtertechnologie »Air Boost« für eine konstant hohe Saugleistung. Die automatische Filterreinigung ist ein-/ausschaltbar. Bei Nassanwendungen kann die Filterreinigung ausgeschaltet werden. Je nach Anwendung eignet sich die U-Klasse oder UM-Klasse des Hybrid-Saugers. Die U-Klasse wurde für alle allgemeinen Reinigungsarbeiten und Nassanwendungen entwickelt. Die UM-Klasse bewältigt darüber hinaus das trockene Absaugen von Holzstäuben und mineralischen Stäuben der mittleren Gefährdungsklasse M sowie staubarmes Arbeiten beim Bohren, Schlitzen und Trennen. Gleichzeitig ist der VC 20/40-U(M)-Y für das Absaugen beim Nassbohren geeignet, z. B. beim Entfernen von Bohrschlamm. Den Bausauger gibt es in zwei Varianten mit einem Behältervolumen für 21 l und einem Gewicht von 15,5 kg oder alternativ mit 36 l und 16,9 kg. www.hilti.de App für den Kundendienst Für Kundendienstmitarbeiter im Außendienst steht mit »pds mobil.service« eine umfangreiche App zur Verfügung, die den Kundendienst mit sämtlichen kunden- und projektrelevanten Informationen über Tablets oder Smartphones versorgt. Damit haben Monteure vor Ort nicht nur direkten Zugriff auf die Historie und Auftragsdaten ihrer Kunden, sondern können die Auftragsbelege nach Durchführung über das Mobilgerät direkt in das zentrale System zur Weiterverarbeitung übermitteln. Dies verkürzt nicht nur die Zeit zwischen Leistungserbringung und Rechnungsstellung, auch Fehler, fehlende Leistungen und aufwändige Doppelerfassungen können so vermieden werden. Die Handwerker-App integriert die mobilgerätüblichen Standardfunktionen wie Kalender, Kamera, Barcode-Scanner, Google Maps inkl. Navigation, Auftrags-Kartenanzeige, Mail, Benachrichtigungsfunktion und Telefon. www.pds.de Crimpen leichter gemacht Mit einer Überarbeitung seiner Aderendhülsenzange will Knipex das Crimpen von Kabel und Leitungen erleichtern. Die Zange für Aderendhülsen von 0,25 mm² bis 16 mm² ist jetzt auch als VDE-Version erhältlich. Das Arbeiten unter Spannung ist damit nun ebenfalls möglich. Die optimierte Übersetzung durch das Kraftgelenk reduziert die Handkraft beim Crimpvorgang um 30 %. Die bewährten Halbrundprofile mit konischen Seitenflächen sind für die zugehörigen Leiterquerschnitte gekennzeichnet und bieten damit eine Orientierungshilfe gegen das Einlegen in ein falsches Crimpprofil. Außerdem wurde die Kopfform der Crimpzange deutlich schlanker gestaltet. Das verbessert die Zugänglichkeit unter beengten Arbeitsbedingungen und reduziert gleichzeitig das Gewicht der Zange. Die überarbeitete Aderendhülsenzange ist auch in einer getauchten Ausführung und mit Mehrkomponentenhüllen erhältlich. www.knipex.de 64 Einziehhilfen für Kabelverleger Mit neuen Polyester-Bändern der Serie »Katitwist« hat Katimex sein Lieferspektrum ergänzt. Diese neuen Spiralbänder weisen durch die spezielle Außenkontur ein verbessertes Biege- und Gleitverhalten bei möglichst geringem Reibungswiderstand auf. Die spezielle Beschaffenheit der Bänder ermöglicht einen bis zu 60 % niedrigeren Kraftaufwand im Vergleich zu Perlon- oder Stahlbändern. Gerade ein Durchfahren von langen Lehrrohren wird dadurch erst ermöglicht. Erhältlich sind die Einziehhilfen als verdrehte und verdrallte Bänder mit oder ohne Haspel. Die verzinkte Stahl-Haspel ist sehr robust und langlebig. Das Gehäuse der Einziehhilfe ermöglicht ein schnelles Aus- und Einspulen und wird ergänzt durch eine fein dosierbare, integrierte Bremse. www.katimex.de de 4.2014 BETRIEBSFÜHRUNG • PANORAMA Zweipolige Spannungsprüfer mit Berührungsschutz Für das schnelle und einfache Prüfen von Steckdosen bietet Greenlee die Spannungsprüfer GT-55NE mit LED-Anzeige und GT-85NE mit LC-Display mit Hintergrundbeleuchtung. Dank angepasster Prüfspitzen erfolgt die Prüfung mit nur einer Hand. Die Prüfspitzen verfügen über den Berührungsschutz IP2X zur Vermeidung von Verletzungsgefahren. Das große LC-Display mit heller Hintergrundbeleuchtung beim Spannungsprüfer GT-85NE macht die Anzeige auch in dunkler Umgebung gut lesbar. Die weiße integrierte LED-Leuchte sorgt für die Beleuchtung der Messstelle und Erkennbarkeit der Farben. Das Gehäuse bietet Dichtigkeit gegen Staub und rundum Schutz gegen Strahlwasser (IP65) für eine lange Produktlebensdauer. Beide Messgeräte erfüllen die Schutzklasse IP65 – staubdicht und strahlwassergeschützt – und die Überspannungskategorie CAT III 100 V bzw. CATIV 600 V. www.klauke.com Mehr Effizienz auch unterwegs Für seine kaufmännische Branchenlösung bietet Taifun ein mobile Applikation an. Mit der App kann der Anwender live auf Termine, Adressen, Umsätze und Dokumente im Taifun-Hauptprogramm zugreifen. Damit bietet das Softwarehaus eine Lösung für alle, die auch unterwegs vom Handy, Tablet oder Notebook Zugriff auf die aktuellen Daten haben möchten. Die App bietet Echtzeit-Zugriff auf Adressen, Ansprechpartner, Mitarbeiter und Kontakte. Es können auch neue Kontakte/Ansprechpartner angelegt werden. Die Termine der Mitarbeiter sind stets im Blick – mit der Tages-, Monats- oder Listenansicht. Neue Termine können auch hinzugefügt werden. Es können Belege, Umsätze und Dokumente eingesehen werden oder man schießt ein Baustellenfoto und ordnet es der Adresse im Hauptprogramm hinzu. Die App bietet passwortgeschützten Zugang mit SSLVerschlüsselung und liegt in zwei Versionen vor: Als iPhone-App (kostenlos im App-Store erhältlich) und als Web-App für Android, Notebooks usw. Alle Funktionen können unverbindlich ausprobiert werden. www.taifun-software.de Handwerkerhose mit praktischen Details Für die Handwerkerhose »Nyco heavy« verspricht Bladäker bei reißfesten Fasern und einer Grammatur von 340 g/m² ein angenehmes Tragegefühl. Die neue Passform im sog. »Loose Fit Style« mit tieferer Schrittführung trage u.a. zum Tragekomfort bei. Denn gerade bei körperlicher Tätigkeit brauche es eine Hose, die flexibel ist, Schritt hält und jede Bewegung mitmacht. Damit Handwerker ihre Arbeitsutensilien griffbereit und einsatzfähig haben, bietet die »Nyco heavy« bei durchdachter Platzierung eine große Taschenvielfalt, die genügend Stauraum bietet. So gehören zur Ausstattung beispielsweise große Bein-, Seiten- und Gesäßtaschen mit Balg, einsetzbare Kniepolstertaschen, eine extrabreite Zollstocktasche mit Stiftfach sowie ein Messerhalter. Auch Handy, Ausweis und Schraubendreher finden Platz und sind jederzeit verfügbar. Besonders beanspruchte Stellen wie der Kniebereich wurden nochmal verstärkt. www.blaklader.com Rund und flach mit nur einem Tool Unterschiede bei Kabeln und Leitungen bestehen nicht nur in der Größe (mm²) oder der Durchmessereinheit – sondern auch zwischen Rund- und Flachkabeln. Ob Video-, Daten-, Steuer- und Sensorkabel, NYM- oder Cat-Leitungen: Es müssen immer mehr Kabel und Leitungen für den Anschluss vorbereitet werden. Dafür braucht es ein Werkzeug, das mit der Bandbreite der am Markt verarbeiteten Kabel und Leitungen zurecht kommt und diese professionell abisoliert. Mit dem »Allrounder« bietet Jokari jetzt ein Abisolierwerkzeug, das runde wie auch flache www.elektro.net Leitungen und Kabel in einem großen Arbeitsspektrum bearbeiten kann. Wo vorher mühsam und verletzungsgefährlich mit scharfen Klingen gearbeitet wurde, findet der »Allrounder« sein Arbeitsumfeld. Zum Einsatzspektrum des Allrounders zählen das Entfernen des Kabelmantels über kurze oder lange Strecken, Längsschnitte, das Abisolieren der massiven oder flexiblen Leiter für das Vercrimpen von Aderendhülsen oder sonstigen Anschlüssen, das Freilegen von längeren Leiterstrecken für spezielle Anschlüsse und ein breiter Arbeitsbereich von zum Beispiel Rundkabeln mit 4 mm bis 15 mm Durchmesser, Installations-Flachkabeln mit bis zu 15 mm Breite und flexiblen Leiter von 1,5 mm2 bis 50 mm2 Querschnitt. www.jokari.de 65 BETRIEBSFÜHRUNG Durchblick verbessert DOKUMENTE MANAGEN MIT BRANCHENSOFTWARE Dank dem Einsatz von Dokumentenmanagementsystemen (DMS) sind Geschäftsvorgänge einfacher nachvollziehbar, Dokumente können nicht mehr verloren gehen und Arbeitsabläufe werden erheblich vereinfacht. AUF EINEN BLICK DIE EFFIZIENTE DOKUMENTENVERWALTUNG vereinfacht Prozesse im Handwerksbetrieb und bringt mehr Transparenz im Betriebsalltag DIE INTEGRATION IN DIE BRANCHENSOFTWARE vereint alle Funktionen in einer Lösung und steigert so zusätzlich die Effektivität N eben den klassischen Programmen (Kalkulation, Auftragsbearbeitung …) kann ein Dokumentenmanagementsystem heute bereits in der kaufmännischen Branchensoftware integriert sein (Bild 1). Durch die vollautomatische Archivierung ausgehender Dokumente und die Archivierung eingehender Dokumente verbessert der Elektrohandwerker nicht nur seine Betriebsorganisation, sondern er kommt zugleich den gesetzlichen Verpflichtungen nach. Voraussetzung für ein funktionierendes und arbeitserleichterndes digitales Archiv ist das abgestimmte Zusammenspiel der unterschiedlichen Programmbereiche. Integrierte Lösungen, die alle Bereiche abdecken, spielen hier gegenüber Einzellösungen deutlich ihre Vorteile aus. Das Spektrum erstreckt sich u. a. auf die Bereiche Auftrags- / Serviceabwicklung, Angebotskalkulation, Baustellenabrechnung und -überwachung sowie die Kommunikation (per Fax, E-Mail, SMS oder Telefon), Terminplanung, Dokumentenarchivierung, Zeiterfassung, mobile Auftrags- und Serviceabwicklung und letztlich auch die optionale Finanzbuchhaltung. Kommunikation – alles inklusive Alle ein- und ausgehenden Dokumente, wie z. B. Angebote, Auftragsbestätigungen, Bestellungen oder Rechnungen – ob per E-Mail oder Fax – können automatisiert aus der Software heraus verarbeitet und archiviert werden. Dabei gewährleistet die automatische Archivierung, dass sämtliche ausgegebenen 66 Bild 1: Das Dokumentenmanagemantsystem (DMS) ist zusammen mit vielen anderen Zusatzfunktionen in die Branchensoftware »Streit V.1« integriert Dokumente in Originaloptik beim entsprechenden Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter und beim Projekt / Baustelle gespeichert werden. Die archivierten Dokumente können jederzeit am Bildschirm abgerufen werden, so dass das zeitaufwändige und mühsame Suchen in dicken Ordnern »Schnee von gestern« wird. Signatur bei ausgehenden Dokumenten Alle ausgehenden Dokumente wie Rapportaufträge, Belege, Aufmaßblätter, Lieferscheine usw. werden automatisch mit einem Barcode versehen. Damit lassen sich vom Kunden unterschriebene Dokumente (wie z. B. Lieferscheine oder Rapportzettel) einscannen und automatisch durch Auslesen des Barcodes dem entsprechenden Archiv zuordnen. Auch der sonstige, eingehende Schriftverkehr im Handwerk durchläuft die Archivierung. Darüber hinaus können Dateien aus anderen Programmen (CAD, Excel, usw.) im Dokumentenarchiv gespeichert werden. Dokumentation des Baustellenfortschritts Zur Dokumentation des Baufortschritts bzw. für eventuelle Gewährleistungsansprüche nutzen bereits viele Anwender die Möglichkeit einer ausgiebigen Fotodokumentation. Sollen Arbeiten detailliert dokumentiert werden, können Anwender als besondere Arbeitserleichterung eine unbegrenzte Anzahl an Bildern automatisiert einlagern und automatisch archivieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob Bilderserien mit einer professionellen Kamera oder einzelne Fotos auf der Baustelle mit dem Handy gemacht werden. Dank einer flexiblen Schnittstelle werden einzelne Bilder oder auch komplette Dokumentationsreihen vollautomatisch eingelesen und der entsprechenden Baustelle, dem Projekt und / oder Kunden zugeordnet. AUTOR Lucia Neuß Streit Datentechnik GmbH, Haslach de 4.2014 BETRIEBSFÜHRUNG Rechtzeitig reagieren VORAUSSCHAUEND AGIEREN BEI PV-FINANZIERUNGEN Handwerksunternehmen, die viel mit Zwischenfinanzierungen arbeiten, z. B. bei der Photovoltaik, können angesichts des wachsenden Drucks auf Banken nicht mehr nur kurzfristig planen. Dabei sollten die jeweiligen Aspekte nicht isoliert sondern im Kontext der gesamten finanziellen Angelegenheiten des Unternehmens betrachtet werden. D er Druck auf die Bankinstitute lässt nicht nach. Ob es sich um die strengeren Anforderungen an die zukünftige Eigenkapitalbildung oder um den steigenden Ertragsdruck bei möglichst gleichzeitig nur noch »erstklassigen« Krediten handelt. Alles in allem sind das unerfreuliche Aussichten nicht nur für die Kreditbranche, sondern auch für Verantwortliche in der Photovoltaikbranche, die bekanntlich schon längst nicht mehr von den Kreditgebern verwöhnt werden. Es ist daher davon auszugehen, dass Banken und Sparkassen entsprechende Kreditanträge noch genauer als bisher prüfen werden, bevor sie sich zu einem möglichen Risikoengagement entscheiden, das dazu noch mit möglicherweise erheblichem Arbeitsaufwand einhergeht. Frühzeitig reagieren Es kann daher also sinnvoll zu sein, bereits vorhersehbare, aber eben noch nicht tagesaktuelle Kreditpläne gar nicht erst in der sprichwörtlichen Schublade verschwinden zu lassen, sondern sie kurzfristig mit der jeweiligen Hausbank zu besprechen. Dafür spricht übrigens auch das nach wie vor günstige Zinsumfeld vor allem im Darlehensbereich. Dort sind im Gegensatz zum kurzfristigen Überziehungskredit auf dem Geschäftskonto Zinssätze von unter fünf Prozent im Jahr nach wie vor möglich. Außerdem bieten öffentliche Kreditgeber wie die KfW-Mittelstandsbank ebenfalls ein attraktives Zinsniveau, das mit Hilfe der Hausbank abgerufen werden kann. Voraussetzung ist naturgemäß hier wie dort eine angemessene Kreditwürdigkeit, die neben aussagefähigen Unterlagen zur Beurteilung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Betriebes in der Regel auch Kreditsicherheiten mit einer entsprechenden Werthaltigkeit voraussetzt. Da mittlerweile allerdings eine ganze Reihe gerawww.elektro.net AUF EINEN BLICK FINANZIERUNGEN IM TAGESGESCHÄFT werden durch neue Anforderungen an die Bankhäuser vor allem in Risikobranchen wie der Photovoltaik schwieriger RECHTZEITIGES AGIEREN und ein ganzheilticher Ansatz bei der Finanzplanung sind daher unerlässlich, um auch weiterhin Projekte in diesem Marktsegment realisieren zu können de kleinerer Betriebe kaum mehr Spielräume bei ihren Kreditsicherheiten besitzt, könnte dieser Mangel durchaus zu einer ernst zu nehmenden Kreditklemme führen. Hilfe bieten hier die bundesweit tätigen Bürgschaftsbanken ebenso wie die Förderbanken der Bundesländer, die je nach Kreditprogramm bei angemessener Kreditwürdigkeit des jeweiligen Photovoltaikunternehmens gegenüber dessen Hausbank zu seinen Gunsten bürgen können. Gute Zinssätze sichern Zurück zum herkömmlichen Hausbankkredit, bei dem es sich durchaus lohnt, bereits jetzt über eine mögliche Kreditverlängerung nachzudenken, auch wenn der Fälligkeitstermin erst im nächsten oder übernächsten Jahr ansteht. Voraus- oder Forwarddarlehen bieten dazu die entsprechende Möglichkeit. Sie sichern den Betrieben je nach Einzelfall auch lange vor Ablauf der Zinsbindung das derzeitige Zinsniveau. Das kostet zwar regelmäßig einen Zinsaufschlag, da die zukünftige Zinsentwicklung naturgemäß nur schwer zu prognostizieren ist. Bei sorgfältigen Vergleichen sind trotz dieses Zinsaufschlages aber durchaus zinsattraktive Gestaltungen machbar. Auch bei diesem Produkt sollte also nicht gezögert werden, da bei einer sich erholenden Konjunktur mit mittelfristig erneut steigenden Zinssätzen gerechnet werden muss. CHECKLISTE Fragen, die sich Betriebsverantwortliche stellen sollten: • In welchem Umfang stehen kurz- und mittelfristig Kredite zur Verlängerung an und wie hoch wird der voraussichtliche Kreditbedarf in den kommenden ein, zwei Jahren sein? • Können Vorausdarlehen helfen, den Kreditbedarf der kommenden Jahre bereits heute zu niedrigen Zinssätzen zu sichern? • Ist es sinnvoll, öffentliche Kreditgeber wie die Förderbanken der Länder oder die KfW zur Finanzierung ergänzend einzuschalten? • Macht es ein eventueller Mangel an Kreditsicherheiten erforderlich, eine der Bürgschaftsbanken als Sicherheitengeber bei den Hausbanken ins Spiel zu bringen? • Sind Kreditlimit und Kreditzinshöhe des Überziehungskredites auf dem Geschäftskonto angemessen und werden ausschließlich kurzfristige betriebliche Transaktionen mit seiner Hilfe abgewickelt? • Eignen sich Geldmarktkredite und andere vergleichbare kurzfristige Kreditformen als Alternativen zum Überziehungskredit? 67 BETRIEBSFÜHRUNG Teurer Überziehungskredit Dagegen orientiert sich das Zinsverhalten der Bankinstitute beim Überziehungskredit auf dem Geschäftskonto leider nicht an deren preiswerten Refinanzierungsmöglichkeiten. Zinssätze im zweistelligen Bereich oder allenfalls knapp darunter sind hier nach wie vor selbst bei Firmenkunden mit einer überdurchschnittlichen Kreditwürdigkeit eher die Regel als die Ausnahme. Die Begründungen für die Zinssatzhöhe wie angeblich »höhere Risiken« oder »eine schwierigere Refinanzierung« sind vielfach nicht nachvollziehbar und schon gar nicht überzeugend, da vor allem die Zentralbanken durch ihre Niedrigzinspolitik der vergangenen Jahre insbesondere die Refinanzierungsmöglichkeiten der Kreditinstitute erheblich vereinfacht haben. Beim Kunden kommt davon in der Regel jedoch kaum etwas an. Grund genug für Betriebsverantwortliche, sich nach preiswerteren Alternativen umzusehen, die es durchaus gibt. So bieten vor allem so genannte »Geldmarktkredite« weitaus günstigere Zinssätze, die zwar meist an eine erstklassige Kreditwürdigkeit geknüpft sind, aber dennoch längst zum Angebot der meisten Bankinstitute gehören. Auch Abrufkredite bieten sich vor allem dann an, wenn sie nicht nur als Privatkredit, sondern auch im Betriebsbereich bereitgestellt werden. Tatsache ist, dass vor allem beim Überziehungskredit ein erheblicher Handlungsbedarf seitens der Bankkunden besteht. Durch seine weitgehend einfache Handhabung wird er längst zu Dis- positionszwecken genutzt, die mit seinem ursprünglich kurzfristigen Charakter kaum mehr etwas zu tun haben. So gehört heute etwa die Vorfinanzierung von Teilen der Geschäftsausstattung ebenso zu diesen Verwendungszwecken wie geradezu »klassische« Investitionsfinanzierungen, die in der Regel zwar irgendwann von einem weitaus sinnvolleren Betriebsmittelkredit als Darlehen abgelöst werden, bis dahin aber oft erhebliche Zinskosten verursacht haben. AUTOR Michael Vetter Fachjournalist, Dortmund Im selben Boot (2) SPONSOREN UND JURY MIT ELEKTROHANDWERK VERBUNDEN Wer in seiner täglichen Arbeit mit dem Elektrohandwerk zu tun hat, der weiß um die Herausforderungen, denen sich diese Branche stellen muss. Die Zusammenarbeit mit erfolgreichen Elektrobetrieben ist die Grundlage für das Engagement von Sponsoren und Jurymitgliedern beim Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk. AUF EINEN BLICK DIE JURYMITGLIEDER des Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk sind bei ihrer täglichen Arbeit dem Elektrohandwerk sehr nahe DIE SPONSOREN freuen sich auf innovative Bewerbungen aus dem Elektrohandwerk und wollen eigene Ideen in die Branche kommunizieren D ie Bewerbungsfrist für den Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2014 endet in wenigen Tagen am 20. Februar. Erste Elektrohandwerksbetriebe, die ihre Bewerbung bei der Redaktion »de« eingereicht haben, werden zurzeit durch Redakteure der Fachzeitschrift besucht. Das Pensum der Reisetätigkeit ist dabei wieder enorm, denn es liegen Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet vor. Das bedeutet, dass Elektrobetriebe in Schleswig-Holstein ebenso besucht werden wie in Nordrhein-Westfalen, Sachsen 68 oder Baden-Württemberg. Da der Deutsche Unternehmerpreis Elektrohandwerk in drei verschiedenen Kategorien vergeben wird, die sich nach Mitarbeiterzahlen unterscheiden, spiegeln unsere Besuche die Vielfalt der Elektrohandwerksbranche bereits in dieser Phase des Wettbewerbs wider. Aber auch die heiße Phase der Juryarbeit steht nun bald bevor und die Sieger des Wettbewerbs werden ermittelt. Die Redaktion »de« wird dabei von der Unternehmensberatung Heckner aus Kastl in Oberbayern unterstützt. Erfahrungen basieren auf breiter Basis Ulrich C. Heckner (Bild 4) verriet uns die Motive für seine Mitarbeit: »Die Unternehmensberatung Heckner ist wie keine andere Unternehmensberatung in Deutschland im Elektrohandwerk verwurzelt. Mit neun Betriebsberatern ist die Unternehmensberatung Heckner für das Elektrohandwerk tätig. Allein im Elektrohandwerk leiten die Berater der Unternehmensberatung Heckner mehr als 40 sogenannte Erfahrungsaustauschgruppen, in denen sich die besten und erfolgreichsten Betriebe der Branche treffen um sich weiterzuentwickeln, Erfahrungen, Ideen und Zukunftskonzepte zu entwickeln. Aus diesen Erfa- bzw. Netzwerkgruppen stammt eine Vielzahl von Ideen, wie ein Elektroinstallationsbetrieb erfolgreich geführt wird. Aus dem Haus der Unternehmensberatung Heckner stammen mehrere Bücher zur erfolgreichen Unterde 4.2014 Gesucht: Ihre ausgedienten Schmelzsicherungen. Mitmachen kostet nichts! 100% Umweltgerechtes Recycling. • Über 400 Sammelstellen in ganz Deutschland. • Vollständige und umweltgerechte Entsorgung 100% Gemeinnützig. Bild 4: Ulrich C. Heckner ist bei seiner Arbeit als Unternehmensberater tief im Elektrohandwerk verwurzelt nehmensführung im Elektrohandwerk. Aufgrund dieser Erfahrungen und der bereits dreißigjährigen Tätigkeit als Berater im Elektrohandwerk habe ich die Berufung in die Jury zum Unternehmerpreis gerne angenommen.« Innovationen unterstützen Vor allem auf Innovationen setzt Ralf Losen, Geschäftsbereichsleiter bei Mankiewicz Resins (Bild 5), beim Engagement für das Elektrohandwerk: »Die Unterstützung des Unternehmerpreises ist für uns ein wichtiges Anliegen. Denn der Preis zeichnet die drei wesentlichen Eigenschaften verantwortungsbewussten Unternehmertums aus, die Ihre Firma sicher und erfolgreich für die Zukunft aufstellen: Prozessorientierung, Innovationskraft und Mitarbeiterorientierung! Diese bilden die Grundlage, um sich ideal auf Markttrends, Marktveränderungen und Innovationen einzustellen. Daraus entstehen langfristi- Bild 5: Ralf Losen freut sich auf innovative Bewerber aus dem Elektrohandwerk ge Wettbewerbsvorteile, die die Kunden begeistern. Dazu gehört auch, sein Team und sich selbst weiterzubilden und so zu führen, dass sich jeder einzelne Mitarbeiter – vom Lehrling bis zum Meister – eigeninitiativ, kreativ und motiviert für das Unternehmen einsetzt. Bei Mankiewicz Resins handeln wir nach dieser Maxime und schaffen somit Innovationen im Bereich der Gießharz-, Gelund Warmschrumpftechnologie. Wir blicken mit großer Vorfreude auf die innovativen Betriebe, die sich um den Unternehmerpreis 2014 bewerben.« • Alle erwirtschafteten Erträge aus der Rückgewinnung der Rohstoffe gehen als Spenden in Forschung, Lehre und Ausbildung im Bereich Elektrotechnik. Interessiert? Unser neuer Film zeigt Ihnen, wie das Konzept funktioniert, und wie auch Sie mitmachen können. Felix, unser Recyclingspezialist, erwartet Sie auf www.nh-hh-recycling.de (Fortsetzung folgt) AUTOR Dipl.-Kommunikationswirt Roland Lüders Redaktion »de« INFOS Bewerbung Bewerbungsunterlagen für den Deutschen Unternehmerpreis Elektrohandwerk sind bei der Redaktion »de« erhältlich und können bis zum 20.2.2014 dort eingereicht werden. Kontakt Die Redaktion »de« erreichen Sie telefonisch unter (089) 21 83 - 89 81. Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter: www.elektro.net/upe Sponsoren Der Deutsche Unternehmerpreis Elektrohandwerk 2014 wird unterstützt von Jetzt kostenlos über unsere Webseite bestellen. Verein zur Förderung des umweltgerechten Recycling von abgeschalteten NH/HH-Sicherungseinsätzen e.V. www.elektro.net Hofmannstraße 6 • D-93491 Stamsried Telefon: +49 (0) 9466 – 91 03 75 E-mail: info@nh-hh-recycling.de REGELN DER TECHNIK Neue Normen und Bestimmungen DIN EN 60335-2-14 (VDE 0700-14 Berichtigung 1):2013-12 NORMEN-INFORMATIONSDIENST Der Normeninformationsdienst unterstützt Sie bei der Auswahl und Anwendung elektrotechnischer Vorschriften (VDE-Bestimmungen, DIN- und DIN-EN-Normen, Regelwerke der Berufsgenossenschaften, Richtlinien des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft sowie Gesetze und Verordnungen). Sie haben Zugriff auf über 6 000 Hinweise und Kommentare zu den Regelwerken. www.elektro.net → Abo → Normeninformationsdienst Berichtigung zu DIN EN 60335-2-14 (VDE 0700-14):2012-12 DIN EN 60335-2-15 (VDE 0700-15 Berichtigung 1):2013-12 Berichtigung zu DIN EN 60335-2-15 (VDE 0700-15):2012-12 DIN EN 60335-2-54 (VDE 0700-54):2013-12 Inkraftsetzungen DIN CLC/TS 50546 (VDE V 0115-546):2013-12 Bahnanwendungen – Fahrzeuge, dreiphasige Fremdeinspeisung für Eisenbahnfahrzeuge DIN EN 50530 (VDE 0126-12):2013-12 Gesamtwirkungsgrad von Photovoltaikwechselrichtern DIN EN 61730-1/A2 (VDE 0126-30-1/A2):2014-01 Photovoltaik(PV)-Module – Sicherheitsqualifikation, Teil 1: Anforderungen an den Aufbau DIN EN 62305-2 (VDE 0185-305-2 Beiblatt 3):2013-12 Blitzschutz, Teil 2: Risiko-Management – Beiblatt 3: Zusätzliche Informationen zur Anwendung der DIN EN 62305-2 (VDE 0185305-2) DIN EN 60404-11 (VDE 0354-11):2013-12 Magnetische Werkstoffe, Teil 11: Messverfahren für die Bestimmung des Oberflächenisolationswiderstandes von Elektroblech und -band Weitere Inkraftsetzungen und Entwürfe finden Sie unter www.elektro.net → Archiv → »de« 4.2014 → Weitere Normen Februar 2014 70 DIN EN 61083-2 (VDE 0432-8):2013-12 Messgeräte und Software für Messungen bei Hochspannungs- und Hochstromprüfungen DIN (VDE 0603-5 (VDE 0603-5):2013-12 Installationskleinverteiler und Zählerplätze AC 400 V DIN (VDE 0636-3 (VDE 0636-3):2013-12 Niederspannungssicherungen, Teil 3: Zusätzliche Anforderungen an Sicherungen zum Gebrauch durch Laien (Sicherungen überwiegend für Hausinstallationen und ähnliche Anwendungen) – Beispiele für genormte Sicherungssysteme A bis F DIN EN 62271-102/A2 (VDE 0671-102/A2):2013-12 Hochspannungsschaltgeräte und -Schaltanlagen, Teil 102: Wechselstromtrennschalter und -Erdungsschalter DIN EN 50539-11 (VDE 0675-39-11):2013-12 Überspannungsschutzgeräte für Niederspannung – Überspannungsschutzgeräte für besondere Anwendungen einschließlich Gleichspannung, Teil 11: Anforderungen und Prüfungen für Überspannungsschutzgeräte für den Einsatz in Photovoltaikinstallationen DIN EN 61169-44 (VDE 0687-969-44):2013-12 Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke, Teil 2-54: Besondere Anforderungen für Geräte zur Oberflächenreinigung mit Flüssigkeiten oder Dampf DIN EN 50559 (VDE 0705-559):2013-12 Elektrische Raumheizung, Fußbodenheizung, Charakteristika der Gebrauchstauglichkeit – Definitionen, Prüfverfahren, Dimensionierung und Formelzeichen; DIN EN 60519-10 (VDE 0721-10):2014-01 Sicherheit in Elektrowärmeanlagen, Teil 10: Besondere Anforderungen an elektrische Widerstands-Begleitheizungen für industrielle und gewerbliche Zwecke DIN EN 60745-2-22 (VDE 0740-2-22):2013-12 Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit, Teil 2-22: Besondere Anforderungen für Trennschleifmaschinen DIN EN 60601-1 (VDE 0750-1):2013-12A Medizinische, elektrische Geräte, Teil 1: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale DIN EN 61689 (VDE 0754-3):2013-12 Ultraschall, Physiotherapiesysteme – Feldspezifikation und Messverfahren im Frequenzbereich von 0,5MHz bis 5MHz Hochfrequenzsteckverbinder, Teil 44: Rahmenspezifikation für koaxiale HF-Steckverbinder der SMP-Serie mit Push-on-Einrastmechanismus de 4.2014 REGELN DER TECHNIK Entwürfe Einsprüche an die Deutsche Elektrotechnische Kommission des DIN und (VDE (DKE), Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt, bis 10.3.2014, wenn nichts anderes angegeben ist. Der (VDE Verlag stellt unter www.normenbibliothek.de das DIN-(VDE-Entwurfsportal zur kostenfreien Onlinekommentierung aller Normentwurfe der DKE bereit. E DIN EN 62321-8 (VDE 0042-1-8) Verfahren zur Bestimmung von bestimmten Substanzen in Produkten der Elektrotechnik – Teil 8: Phthalate in Polymeren mit Pyrolyse – Gaschromatographie – Massenspektrometrie (Py-GC-MS), Ionen-Anlagerungs- Massenspektrometrie (IAMS), Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) und Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie (LC-MS) Einsprüche bis 20.2.2014 E DIN EN 50625-1 (VDE 0042-13-1) Behandlung von Elektro- und Elektronikaltgeräten (WEEE) – Teil 1: Allgemeines Einsprüche bis 13.2.2014 E DIN EN 50156-2 (VDE 0116-2) Elektrische Ausrüstung von Feuerungsanlagen – Teil 2: Bestimmungen für den Entwurf, die Entwicklung und die Baumusterprüfung von Sicherheitsbauteilen und Teilsystemen Einsprüche bis 20.2.2014 E DIN EN 62788-1-2 (VDE 0126-37-1-2) Messverfahren für Werkstoffe, die in Photovoltaikmodulen verwendet werden – Teil 1-2: Verkapselungsstoffe – Messung des spezifischen Durchgangswiderstandes von Verkapselungsstoffen und Rückseitenfolien von Photovoltaikmodulen Einsprüche bis 13.2.2014 E DIN EN 61340-4-4/A1 (VDE 0300-4-4/A1) Elektrostatik – Teil 4-4: Standardprüfverfahren für spezielle Anwendungen – Einordnung flexibler Schüttgutbehälter (FIBC) in elektrostatischer Hinsicht E DIN EN 60684-3-247/A1 (VDE 0341-3-247/A1) Isolierschläuche – Teil 3: Anforderungen für einzelne Schlauchtypen – Blatt 247: Wärmewww.elektro.net schrumpfende Polyolefinschläuche mit Innenbeschichtung, nicht flammwidrig, dickwandig und mittlere Wanddicke E DIN EN 61003-1 (VDE 0409) Systeme der industriellen Prozessleittechnik – Geräte mit analogen Eingängen und Zweioder Mehrpunktverhalten – Teil 1: Verfahren zur Bewertung des Betriebsverhaltens E DIN EN 61003-2 (VDE 0409-2) Systeme der industriellen Prozessleittechnik – Geräte mit analogen Eingängen und Zweioder Mehrpunktverhalten – Teil 2: Leitfaden für Funktionskontrolle und Stückprüfung E DIN EN 61010-2-012 (VDE 0411-2-012) Sicherheitsbestimmungen für elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte – Teil 2-012: Besondere Anforderungen an Klima- und Umweltprüfgeräte und andere Temperatur-Konditionierungsgeräte Einsprüche bis 20.2.2014 E DIN EN 62772 (VDE 0441-310 Hohlkernverbundstützisolatoren für Schaltanlagen mit Wechsel- und Gleichspannung über 1 000 V – Begriffe, Prüfverfahren und Annahmekriterien DIN ISO 18589-3 (VDE 0493-4-5893) Ermittlung der Radioaktivität in der Umwelt – Erdboden – Teil 3: Messung von Gammastrahlung emittierenden Radionukliden E DIN EN 60598-2-21 (VDE 0711-2-21) Diese Norm ist zugleich eine VDE-Bestimmung im Sinne von VDE 0022. Sie ist nach Durchführung des vom VDE-Präsidium beschlossenen Genehmigungsverfahrens unter der oben angeführten Nummer in das VDEVorschriftenwerk aufgenommen und in der »etz Elektrotechnik + Automation« bekannt gegeben worden E DIN EN 62386-101 (VDE 0712-0-101) Diese Norm ist zugleich eine VDE-Bestimmung im Sinne von VDE 0022. Sie ist nach Durchführung des vom VDE-Präsidium beschlossenen Genehmigungsverfahrens unter der oben angeführten Nummer in das VDEVorschriftenwerk aufgenommen und in der »etz Elektrotechnik + Automation« bekannt gegeben worden E DIN EN 62386-101 (VDE 0712-0-101) Digital adressierbare Schnittstelle für die Beleuchtung – Teil 101: Allgemeine Anforderungen – Systemkomponenten E DIN EN 62386-102 (VDE 0712-0-102) Digital adressierbare Schnittstelle für die Beleuchtung – Teil 102: Allgemeine Anforderungen – Betriebsgeräte E DIN EN 60929/A1 (VDE 0712-23/A1) Wechsel- und / oder gleichstromversorgte elektronische Betriebsgeräte für röhrenförmige Leuchtstofflampen – Anforderungen an die Arbeitsweise E DIN EN 60968 (VDE 0715-6) Leuchtstofflampen mit eingebautem Vorschaltgerät für Allgemeinbeleuchtung – Sicherheitsanforderungen E DIN EN 62560/A1 (VDE 0715-13/A1) LED-Lampen mit eingebautem Vorschaltgerät für Allgemeinbeleuchtung für Spannungen > 50 V – Sicherheitsanforderungen E DIN EN 50563/AA (VDE 0806-563/A1) Externe AC / DC- und AC / AC-Netzteile – Bestimmung von Nulllast und durchschnittlicher Effizienz im Betrieb DIN (VDE V 0831-200 (VDE V 0831-200) Elektrische Bahnsignalanlagen – Teil 200: Sicheres Übertragungsprotokoll RaSTA gemäß EN 50159 Einsprüche bis 10.5.2014 E DIN EN 50617-2 (VDE 0831-617-2) Bahnanwendungen – Grundparameter von Gleisfreimeldesystemen – Teil 2: Achszähler E DIN EN 61169-50 (VDE 0887-969-50) Hochfrequenz-Steckverbinder – Teil 50: Rahmenspezifikation für koaxiale HF-Steckverbinder mit 4,11 mm Innendurchmesser des Außenleiters und Schnellverriegelung – Wellenwiderstand 50 Ohm (Typ QMA) 71 Fortbildung und Seminare TERMIN THEMA/BEZEICHNUNG DES SEMINARS ORT VERANSTALTER BETRIEBSFÜHRUNG 8.3.14 Verkaufen im Handwerk Stuttgart DSS – Tel.: (01 74) 2 49 35 77 www.steinseifer.com 15.3.14 Erfolg ist planbar! Finanz- und Zukunftsplanung Schwarzwald DSS – Tel.: (01 74) 2 49 35 77 www.steinseifer.com ELEKTROINSTALLATION 17.3. – 21.3.14 SPS Programmierung Erweiterte Funktionen (Level 2) Stuttgart etz – Tel.: (07 11) 95 59 16 - 0 www.etz-stuttgart.de 20.3.14 Effizientes Arbeiten mit dem Profitest Master Gossen Metrawatt Nr.8197 Lauterbach BZL – Tel.: (0 66 41) 91 17 - 2 97 www.bzl-lauterbach.de 24.3.14 EMV in der Gebäudeinstallation München IEIM – Tel.: (0 89) 55 18 09 - 1 48 www.elektroinnung-muenchen.de 24.3. – 25.3.14 Frequenzumrichter - Entwicklung und Anwendung Regensburg Otti – Tel.: (09 41) 2 96 88 - 36 www.otti.de 24.3. – 28.3.14 Grundseminar: Blitz- und Überspannungsschutz (VDE geprüfte Blitzschutzfachkraft) Teil 1 zum EMV-Sachkundigen (VdS) Offenbach/M. VDE – Tel.: (0 69) 63 08 - 3 45 www.vde.com/seminare 26.3.14 E-Check Informationsseminar München IEIM – Tel.: (0 89) 55 18 09 - 1 48 www.elektroinnung-muenchen.de GEBÄUDE + KOMMUNIKATION 10.3. – 14.3.14 Kombikurs mit KNX - Zertifizierung Ottfingen Berker – Tel.: (0 23 55) 90 53 23 www.berker.de 13.3.14 Multimedia@all: Alles im Netz- mit TV, Receiver, NAS, Router, Playstation,Windows, Android, Apple & Co von LAN zu WAN Aalen etz – Tel.: (07 11) 95 59 16 - 0 www.etz-stuttgart.de 13.3.14 Energieeffizienz in der Kältetechnik Karlsruhe TWK – Tel.: (07 21) 9 73 17 - 0 www.twk-karlsruhe.de 17.3. – 19.3.14 DIALux evo Anwenderschulung Lüdenscheid DIAL – Tel.: (0 23 51) 5 67 40 www.dial.de 17.3. – 20.3.14 Vorbereitungsseminar zur Zertifizierung von Fachfirmen für Brandmeldeanlagen (BMA) gemäß DIN 14675 Oldenburg BFE – Tel.: (04 41) 3 40 92 - 1 18 www.bfe.de 18.3.14 VDSL 2 Oldenburg BFE – Tel.: (04 41) 3 40 92 - 1 18 www.bfe.de 21.3.14 Empfangstechnik – Digitale Empfangs- und Verteilanlagen Teil 1 Nürnberg ZEIT – Tel.: (09 11) 2 74 78 80 www.elektroinnung-nuernberg.de 25.3. – 26.3.14 Licht- und Jalousiefunktionen im KNX Ottfingen Berker – Tel.: (0 23 55) 90 53 23 www.berker.de 28.3.14 »Bestandschutz und Normen für Fortgeschrittene Aufbauschulung für Fachkräfte BMA nach DIN 14675« Hamburg UDS – Tel.: (06 61) 3 80 25 56 www.uds-beratung.de 1.4.14 Geprüfte Fachkraft für Rauchwarnmelder Nr.8314 Lauterbach BZL – Tel.: (0 66 41) 91 17 - 2 97 www.bzl-lauterbach.de 1.4.14 Digitalstrom - Grundseminar Stuttgart etz – Tel.: (07 11) 95 59 16 - 0 www.etz-stuttgart.de ENERGIE + EFFIZIENZ 72 13.3. – 9.8.14 Fachkraft für Energiemanagement (HWK) Stuttgart etz – Tel.: (07 11) 95 59 16 - 0 www.etz-stuttgart.de 25.3.14 Photovoltaik-Basisseminar Hannover EWS – Tel.: 0 46 08 / 60 75 - 4 50 www.ews.sh 27.3. – 28.3.14 Norm- und fachgerechte Planung, Bau und Installation von netzgekoppelten Photovoltaikanlagen Berlin HdT – Tel.: (02 01) 18 03 - 2 49 www.hdt-essen.de 2.4.14 Speicherlösungen – Auswahl und Anwendung Handewitt EWS – Tel.: 0 46 08 / 60 75 - 4 50 www.ews.sh de 4.2014 GELERNT IST GELERNT 74 GRUNDLAGEN Drehstromtechnik (5) 76 GEBÄUDEAUTOMATION Digitalstrom (5) Quelle: Hager Vertriebsgesellschaft 4.2014 GiG GELERNT IST GELERNT Am E-Volution-Stand der Firma Hager in der Werkstattstraße der »Light+Building 2012«: Aufgabe war das Bestücken und Verdrahten der Technikzentrale nach der TAB und der AR 4101 mit eHZ KONTAKT FOTOWETTBEWERB Ihre Fragen und Anregungen zur Rubrik »GiG – Gelernt ist Gelernt« senden Sie uns bitte an: Für unseren Fotowettbewerb unter dem Motto »Aufgepasst und mitgemacht« werden Fotos (Digitalfotos / Papierabzüge) von fehlerhaften Elektroinstallationen in Deutschland gesucht. Bitte vermerken Sie kurz und präzise den Fehler und teilen Sie uns auch Ihren Namen und Ihre Anschrift mit. Senden Sie die Fotos bitte an: Marcel Diehl Hultschinerstr. 8, 81677 München Telefon: (0 89) 21 83 - 89 83 Telefax: (0 89) 21 83 - 89 89 marcel.diehl@huethig.de www.elektro.net Redaktion »de« – Fotowettbewerb Hultschinerstr. 8, 81677 München redaktion@elektro.net 73 GELERNT IST GELERNT Drehstromtechnik (5) GRUNDLAGEN Ein immerzu störungsfreier Betrieb ist zwar ein netter Gedanke, entspricht aber leider nicht der Praxis. Deswegen ist es wichtig, dass typische Störungen und deren Folgen in den beiden bislang gezeigten Grundschaltungen behandelt werden. B esonders interessant ist hierbei die Frage, inwiefern sich bei Drehstromverbrauchern infolge einer Störung die Leistungs- und Stromaufnahme verändert. Fällt z. B. an einem Motor in Dreieckschaltung ein Außenleiter aus und dreht sich der Motor noch, dann erhöht sich die Stromaufnahme in den verbleibenden Außenleitern. Dadurch entsteht die Gefahr der thermischen Überlastung der Wicklungen. Damit wiederum daraus keine Folgeschäden entstehen, baut man Motorschutzschalter ein, die in solchen Fällen bei anhaltender Überschreitung des Bemessungsstroms den Motor abschalten. Voraussetzung ist dabei natürlich, den Motorschutzschalter auf den richtigen Stromwert einzustellen. Andere symmetrische Verbraucher, wie z. B. Durchlauferhitzer, haben völlig getrennt arbeitende Heizwiderstände in den einzelnen Strängen, die sich unter keinen Umständen gegenseitig beeinflussen. Klassische Störfälle Gleich zu Beginn ein Hinweis: die folgenden Betrachtungen gelten nicht für Drehfeldmotoren sowie für elektrische Maschinen, deren Stränge sich gegenseitig beeinflussen. Insgesamt möchte ich Ihnen vier klassische Störfälle aufzeigen und jeweils herleiten, welche Auswirkungen die Störung auf die Leistung hat: • Ausfall eines Außenleiters in der Sternschaltung bei angeschlossenem N-Leiter • Ausfall eines Außenleiters in der Sternschaltung bei nicht angeschlossenem N-Leiter • Ausfall eines Außenleiters in der Dreieckschaltung und • Unterbrechung eines Strangs in der Dreieckschaltung Wichtig ist dafür die folgende Festlegung: • Der Index »I« steht für den ungestörten Betrieb • Der Index »II« steht für den jeweiligen Fehlerfall (gestörter Betrieb) Erster Fall: Sternschaltung, Ausfall eines Außenleiters mit angeschlossenem N-Leiter Hilfreich für die Betrachtung ist immer eine Schaltskizze (Bild 18). Die gestrichelte Linie verweist auf den ausgefallenen Außenleiter. Dadurch werden auch die ersten Zusammenhänge etwas deutlicher: UL1/NII = UL1/NI ⇒ IL1II = IL1I ⇒ P1II = P1I UL3/NII = UL3/NI ⇒ IL3II = IL3I ⇒ P3II = P3I Im ungestörten Betrieb ist die gesamte Leistung gleich der dreifachen Strangleistung: PI = 3 ⋅PStr I Im Störfall bleibt an zwei Strängen alles wie im ungestörten Fall. Es fließt somit auch der gleiche Strom durch die hier angeschlossenen Außenleiter. Die Leistung des Systems geht auf zwei Drittel der vollen Leistung zurück: PII = 2 ⋅PStr I Der N-Leiter führt einen Ausgleichstrom in Höhe eines normalen Strang- bzw. Außenleiterstroms: ! ! ! INII = IL1 + IL3 Die Lösungsfigur (Bild 19) ergibt drei Innenwinkel mit jeweils 60 ° und damit ein gleichseitiges Dreieck! Zweiter Fall: Sternschaltung, Ausfall eines Außenleiters, nicht angeschlossener N-Leiter Bei nichtangeschlossenem N-Leiter und Ausfall eines Außenleiters ergibt sich eine Reihenschaltung von zwei Strängen (Bild 20), über denen sich die einzige Außenleiterspannung aufteilt und auf etwa 87 % des Ausgangswertes zurückgeht. Voraussetzung hierfür sind gleiche Strangwiderstände: UStr II = Ergänzende Lerninhalte online Die gedruckten Inhalte dieser Grundlagenserie werden durch onlinebasierte Lerninhalte ergänzt. Als »de«-Abonnent haben Sie exklusiv die Möglichkeit, sich parallel zum Durcharbeiten des Artikels im Heft auf einer Lernplattform einzuloggen. Hier steht Ihnen eine Lernsoftware mit zusätzlichen animierten Inhalten und kurzen Aufgaben zur Überprüfung des Lernfortschritts zur Verfügung. Gehen Sie dazu bitte auf unserer Homepage zur Online-Version dieses Beitrags unter www.elektro.net/29222/drehstromtechnik-5. Dort finden Sie dann den Link zur Online-Lernsoftware. 74 U 2 UStr I = UStr I U ⇒ UStr II = ⋅ 3 2 3 Das Gleiche passiert mit dem Wert des Strangstroms, der auch auf ca. 87 % des normalen Wertes zurückgeht: IStr II = IStr I 2 ⋅ 3 ⇒ IL1II = IL3II = 3 ILI ≈ 0,87 ⋅ILI 2 Das wiederum hat zur Folge, dass sich die Strangleistung auf 75 % des ursprünglichen Wertes reduziert: 2 3 PStr II = PStr I = 0,75 ⋅PStr I 2 de 4.2014 GELERNT IST GELERNT IL1 PI = 3 ⋅PStr I ⇒ PII = 0,5 ⋅PI UL1/N PStr3II = PStr I ; PStr1II = PStr2 II = UL3/N Bild 18: Ströme und Spannungen in der Sternschaltung bei Wegfall eines Außenleiters und angeschlossenem N-Leiter IL1 II IL1 II L1 L1 UL3/1 IStr3 II 2 PStr I 4 IStr1 II UL3/1 2 UL3/1 2 UL3/1 2 L2 L3 IL3 II Bild 20: Ströme und Spannungen in der Sternschaltung bei Wegfall eines Außenleiters und nicht angeschlossenem N-Leiter IStr3II = IStr I IStr I IStr I 2 = 1,5 ⋅IStr I Die Außenleiterströme sind normalerweise um den Faktor 1,73 (√3) größer als der Strangstrom. Jetzt führen die Außenleiter nur noch 87 % ihres normalen Stroms: IL1I = 3 ⋅IStr I 1,5 ⋅IL1I = 0,866 ⋅IL1I 3 ⇒ IL1II ≈ 0,87 ⋅IL1I IL1II = Vierter Fall: Dreieckschaltung, Unterbrechung eines Strangs Die beiden Außenleiter an dem unterbrochenen Strang (Bild 22) führen im Störfall nur noch normalen Strangstrom. Der dritte Außenleiter wird nach wie vor von dem 1,73-fachen Strangstrom durchflossen: UL3/1 L2 IStr2 II IL3 II Da sich an den verbleibenden Knotenpunkten keine Phasenverschiebung ergibt, können die Teilströme arithmetisch addiert werden. Die beiden Außenleiterströme entsprechen dann dem 1,5-fachen normalen Strangstrom: IL1II = IStr3II + IStr2II = IStr I + UL2/N UL3/1 + + PStr I = 1,5 ⋅PStr I 4 4 PI = 3 ⋅PStr I ⇒ PII = 0,5 ⋅PI www.elektro.net L3 IL3 IStr I 2 60 ° L2 UL3/1 2 PStr I IStr1II = IStr2II = IL1 IL3 2 PII = PStr1II + PStr2II + PStr3II PII = UL3/N UStr I Die Gesamtleistung reduziert sich somit auf 50 % des Wertes im ungestörten Betrieb: PStr I 60 ° IN II Quelle: Karl-Heinz Bleiß IStr3II = IStr I ; IStr1II = IStr2 II = 60 ° Quelle: Karl-Heinz Bleiß UStr3II = UStr I ; UStr1II = UStr2 II = I‘L3 IN N Quelle: Karl-Heinz Bleiß Dritter Fall: Dreieckschaltung, Ausfall eines Außenleiters Bei diesem Störfall (Bild 21) liegt ein Strang nach wie vor an normaler Strangspannung, nimmt somit auch normalen Strangstrom auf und produziert normale Strangleistung. Die Stränge, die am ausgefallenen Außenleiter liegen, bilden jetzt eine Reihenschaltung. Dadurch teilt sich die Außenleiterspannung auf. Jeder der beiden Stränge hat somit halbe normale Strangspannung und nimmt damit auch halben normalen Strangstrom auf. Die Leistung der beiden in Reihe liegenden Stränge ist jeweils ein Viertel der normalen Strangleistung: Bild 19: Zeigerdiagramm zu Bild 18 UL1/N L1 PII = 2 ⋅ 0,75 ⋅PStr I = 1,5 ⋅PStr I Quelle: Karl-Heinz Bleiß Bei noch zwei wirksamen Strängen halbiert sich die Gesamtleistung des Systems: L3 Bild 21: Ströme und Spannungen in der Dreieckschaltung bei Wegfall eines Außenleiters UStr1II = UStr3II = UStr I = U IStr1II = IStr3II = IStr I IL1II = IStr I ⋅ 3 Die Spannungen, die Strangströme und die Leistungen an den beiden weiter betriebenen Strängen verändern sich nicht, wenn man von den Werten des ungestörten Betriebsfalls ausgeht. Dadurch reduziert sich die Gesamtleistung des Systems auf zwei Drittel der normalen Leistung: PStr1II = PStr3II = PStr I ⇒ PII = PStr1II + PStr3II = 2 ⋅PStr I PI = 3 ⋅PStr I ⇒ PII = 2 ⋅PI 3 Zusammenfassende Beispielaufgabe Drei gleich große ohmsche Widerstände nehmen in Sternschaltung an U = 400 V eine Leistung von P = 10 kW auf. Folgende Werte sind gesucht: • Leistung des Systems in Dreieckschaltung, • der Ausgleichstrom im N-Leiter des Systems in Sternschaltung bei Unterbrechung eines Stranges und 75 GELERNT IST GELERNT RStr IStr1II = IStr3II = IStr I = IL1 II L1 UL3/1 IStr3 II IStr1 II UL1/2 UL1/2 IL2 II UL2/3 U2 U2 = YStr = 2 PYStr PYStr ⋅ 3 UL2/3 U 2 ⋅ 3 ( 400V ) = = 16Ω 104 W PY ⋅ 3 2 RStr = PΔStr = (400V ) = 10kW U = 16Ω RStr 2 ΔStr 2 IL3 II PΔ = 3 ⋅PΔStr = 3 ⋅10kW = 30kW Der Strom im N-Leiter ist gemäß der Besprechung des ersten Falls (Bild 19) ein Ausgleichsstrom in Höhe eines normalen Strangstroms (= Außenleiterstrom): U = 3 ⋅RStr L3 IL1II = 43,3A Dazu kommen die beiden Außenleiterströme aus der oben genannten Gesetzmäßigkeit: IL2II = IL3II = 25A In der kommenden, abschließenden Folge, möchte ich nochmals auf das Thema Blindleistungskompensation zurückkommen. Ich deutete in der Reihe »Wechselstromtechnik« schon darauf hin (vgl. »de« 10.2013, S. 7476), dass Kompensationsanlagen im Wesentlichen in Drehstromverbrauchersystemen Einsatz finden. Die dafür notwendigen Informationen und Berechnungen sind Bestandteil des letzten Teils dieser Serie. Bild 22: Ströme und Spannungen in der Dreieckschaltung bei Unterbrechung eines Strangs PΔ = 30kW INII = I YStr I = IL1II = IStr I ⋅ 3 = 25A ⋅ 3 = 43,301A UL3/1 L2 U 400V = = 25A RStr 16Ω Der verbleibende dritte Außenleiterstrom (hier: IL1 II) hat nach wie vor den 1,73-fachen Wert des ungestörten Strangstroms: Quelle: Karl-Heinz Bleiß • die Ströme in den Außenleitern, wenn die Widerstände in Dreieck geschaltet sind und der zweite Strang unterbrochen ist. Die Leistung eines ungestörten Drehstromsystems in Dreieckschaltung entspricht dem dreifachen Wert der Sternschaltung, bei jeweils gleichen Widerständen. Diese Formel ist einschlägigen Tabellenbüchern zu entnehmen. Im Detail ermittelt, sieht dies so aus: (Fortsetzung folgt) 400V = 14,434A 3 ⋅16Ω INII = 14,4 A Wie im vierten Fall erwähnt (Bild 22), entsprechen zwei Strangströme im gestörten Betrieb (Unterbrechung eines Strangs) dem Strangstrom im ungestörten Betrieb: AUTOR Karl-Heinz Bleiß Fachautor, Hatten Digitalstrom (5) GEBÄUDEAUTOMATION Die ersten vier Folgen dieser Reihe beinhalteten die allgemeine Vorstellung des Systems sowie bereits einige der Komponenten. In dieser Folge geht der Autor auf die technischen Daten der Bauteile ein und klärt die Frage, welche Arten von Verbrauchern sich schalten oder dimmen lassen. A ußerdem stellt sich die Frage, wie man zusätzliche Geräte, wie Lichtfühler, Windwächter oder Bewegungs- und Rauchmelder in das Digitalstrom-System integrieren kann. Eine erste Übersicht der wichtigsten technischen Daten für den Anschluss von Lasten (Verbrauchern) gibt die Tabelle 6. Dimmen von Leuchtmitteln Alle ds-Klemmen dimmen nach dem Phasenabschnittsprinzip. Deshalb können alle Leuchtmittel gedimmt werden, welche für Phasenabschnitt-Dimmung geeignet sind oder eine ohmsche Last haben. Darunter auch Energiesparlampen, Tronic-Trafos oder 230-V-LEDLampen. Viele Hersteller machen nur die Angabe »dimmbar mit den meisten handelsüblichen Glühlampendimmern«. 76 Digitalstrom hat zusätzlich Leuchtmittel verschiedener Marken auf Ihre besonderen Eigenschaften im Bereich des Dimmens geprüft. Auf der Internetseite von Digitalstrom gibt es dafür eine Leuchtmitteldatenbank, die ständig erweitert wird. Zu jedem dieser geprüften Leuchtmittel gibt es die Möglichkeit, die speziell darauf abgestimmte Dimmkurve einzustellen. Dafür steht im dS-Konfigurator ein passendes App (»Dimwizard«) zur Verfügung (Bild 23). Zentralaktivitäten In »de« 1 – 2.2014 wurden die Funktionen »Panik« und »Gehen« bereits in Anwendung und Konfiguration erklärt. Wie Sie sehen konnten, lösen bestimmte Klemmen bei Betätigung die passenden Zentralaktivitäten aus. Beispielsweise startet die rote Panik-Klemme bei Betätide 4.2014 GELERNT IST GELERNT gung, die Zentralaktivität »Panik« aus. Durch TECHNISCHE DATEN die grüne Gehen-Klemme wird die Zentralaktivität »Gehen« aufgerufen. Da sich dieKlemmentyp Schalten / Dimmen Leistung Leistung induktive / ohmsche Last kapazitive Last se Aktivitäten auf die gesamte dS-Anlage und nicht wie sonst beim dS-System üblich auf Alle Klemmen mit LastausSchalten und Dimmen 150 W 105 VA kap. gang und alle Schnurdimmer (Phasenabschnitt) die dS-Komponenten innerhalb eines RauRelaisklemmen Schalten 1 400 W 700 VA ind. oder kap. mes auswirken, nennt man diese Aktivitäten z. B. GE-KL200; SW-KL200 »Zentralaktivitäten«. Zwischenstecker Schalten 2 300 W 700 VA ind. oder kap. Im Folgenden eine Übersicht aller mögliz. B. SW-ZWS200-F chen Zentralaktivitäten: Tabelle 6: Leistungsdaten für angeschlossene Lasten • Gehen / Kommen • Klingeln • Regen / kein Regen Schließen der Schaltkontakte ausgewertet und an das Digitalstrom• Wind / kein Wind System gemeldet, sondern ein Öffnen. Die Schaltzustandsmeldungen • Hagel / kein Hagel einiger Sensorfunktionen lösen also direkt die passende Zentralakti• Panik vität aus. Diese und auch alle weiteren Schaltzustandsmeldungen • Feuer können natürlich auch als »Auslöser« von einigen der dS-Server• Alarm 1-4 Apps, z. B. dem sogenannten »Scene-Responder-App« (»de« 3.2014, Zu jeder dieser Aktivitäten kann eingestellt werden, ob und wie die S.77), genutzt werden. verschiedenen dS-Klemmen mit ihren Lastausgängen darauf reagieHierzu ein Beispiel: An den 230-V-Schaltkontakt eines konventioren. Dabei sind herstellerseitig bereits alle Klemmen voreingestellt, nellen Lichtfühlers wird eine dS-AKM-Klemme (z. B. SW-AKM220) wie sie auf den Aufruf einer dieser Aktivitäten reagieren sollen. Beiangeschlossen und so der Lichtfühler in das Digitalstrom-System einspielsweise schalten alle Leuchtenklemmen auf 100 % Helligkeit und gebunden. Über den dS-Konfigurator wird der Eingang der Automatidie Rollläden und Jalousien fahren auf, wenn die Zentralaktivität »Paonsklemme auf die Sensorfunktion »Sonneneinstrahlung« konfigunik« aufgerufen wird. riert. Diese Sensorfunktion dient nun in der Scene-Responder-App als Durch diese Voreinstellungen beschränkt sich der Aufwand, solche Funktionen zu integrieren, eigentlich nur noch auf die Abwahl oder Sondereinstellungen im Einzelfall. Das könnte beispielsweise die Funktion sein, dass eine bestimmte Leuchte bei Panik nicht mit einschaltet oder mit einem anderen Wert als 100 %. Bei der Funktion »Gehen« werden gemäß der Voreinstellung alle Lastausgänge der dSKlemmen abgeschaltet. Ein Zwischenstecker, der nicht mit abschalten soll, wird dann einfach aus der Funktion herausgenommen. Nachfolgend möchte ich einige weitere Zentralaktivitäten in ihrer Anwendung beschreiben. www.elektro.net Bild 23: Auswahl der Dimmkurve mit dem DimWizard Quelle: R. Englert Häufig möchte man auch Schaltkontakte systemfremder Sensoriken mit in das Digitalstrom-System integrieren. Für diesen Anwendungsfall wurde die Automatisierungsklemme entwickelt. Sie ist von ihrer Art her eine Tasterklemme mit einem, zwei oder vier Eingängen (Bild 24). Durch acht verschiedene Arten von Flankenauswertungen wird dann das Öffnen und Schließen der angeschlossenen Kontakte von der Klemme ausgewertet. Der Anschluss von beliebigen Sensoren mit Schaltausgang (z. B. Rauch- und Bewegungsmelder, Wind- und Regensensoren, usw.) ist möglich. Je nach Einstellung der Eingangsmodi werden die unterschiedlichen Flanken (steigende / fallende Flanke) von der Klemme als Sensorzustands-Ereignis an das Digitalstrom-System weitergemeldet (Bild 25). Dadurch ist es sehr einfach, konventionelle Geräte mit einem 230-V-Ausgang oder einem potentialfreien Schaltausgang in eine Digitalstrom-Anlage einzubinden. Alternativ können die Eingänge nicht nur auf die Auswertung der Flanken eingestellt werden, sondern auch direkt auf bestimmten Standard Sensorfunktionen (Tabelle 7). Alle Schaltzustandsmeldungen können noch mit Ein- und Ausschaltverzögerungen versehen oder auch invertiert werden. Durch eine Invertierung wird nicht ein Quelle: Digitalstrom Die Automatisierungsklemme Bild 24: Automatisierungsklemme SW-AKM200 77 GELERNT IST GELERNT Eingangszustand Kontakt geschlossen Quelle: R. Englert Standard Sensorzustands-Ereignis Invertiert Sensorzustands-Ereignis Steigende Flanke ein Sensorzustands-Ereignis Fallende Flanke ein Sensorzustands-Ereignis Steigende Flanke aus Sensorzustands-Ereignis Fallende Flanke aus Sensorzustands-Ereignis Steigende Flanke ein / aus Sensorzustands-Ereignis Fallende Flanke ein / aus Sensorzustands-Ereignis Kontakt offen 1 0 1 0 1 0 0 1 0 1 0 1 1 1 1 0 1 1 0 0 1 0 0 0 1 1 0 1 0 1 Bild 25: Zeitdiagramme der verschiedenen Eingangsmodi der Automatisierungsklemme In der weiteren Beschreibung gehe ich nur auf die Verwendung der Meldung »Wind« der Wetterstation ein. Überschreitet die Windgeschwindigkeit den Grenzwert, so schließt der Schaltkontakt der Wetterstation. Der auf die Funktion »Windwächter« konfigurierte Eingang der SW-AKMKlemme registriert den geschlossenen Schaltkontakt und meldet es als Zentralaktivität »Wind« an alle Geräte im Digitalstrom-System weiter. Durch die herstellerseitige Vorkonfiguration (Tabelle 7) fahren die Markisen und Jalousien in sichere Windpositionen. Rollläden, denen Wind üblicherweise nichts ausmacht, reagieren nicht auf diese Meldung »Wind«. Sie können aber selbstverständlich auch so konfiguriert werden, dass auch sie auf den Wind reagieren. »Auslöser« von weiteren Aktionen. Eine dieser Aktionen könnte nun eine Szene, wie etwa »Jalousien herunterfahren« auslösen, um bei Überschreitung des am Lichtfühler eingestellten Helligkeitswertes die Räume zu beschatten. Anwendungsbeispiel Rauchmelder Auch der Gesetzgeber hat mittlerweile die enorme Wichtigkeit von Rauchmeldern erkannt, so dass inzwischen in vielen Bundesländern Rauchmelder für den privaten Wohnbereich vorgeschrieben sind. DaAnwendungsbeispiel Windwächter bei ist aber weder eine Vernetzung, eine Alarmweiterleitung oder eine Um den Windwächter in das System zu integrieren, benötigen Sie eiweitere Reaktion verpflichtend, die über die Signalisierung (Alarmton) nen Windwächter mit 230-V-Kontakten. In diesem Beispiel verwende des Melders hinausgeht. Dabei wäre es mit Digitalstrom sehr einfach, ich eine Elsner Wetterstation Typ PS8A. Diese Wetterstation besteht zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten. aus einer Außeneinheit mit verschiedenen integrierten Sensoren für Benötigt wird ein Rauchmelder, der einen potentialfreien oder Innentemperatur, Außentemperatur, Helligkeit Ost / Süd / West, sowie 230-V-Schaltkontakt hat. In diesem Beispiel habe ich einen Easylux Regen und natürlich auch Wind. Die Informationen der Sensoren werProtector K 230 V und ein Protector K Schaltrelais verwendet. In der den an eine Auswerteeinheit gemeldet. Diese ist als ReiheneinbaugeAufputzdose zu diesem Rauchmelder wird eine dS-Automationsklemrät ausgeführt und hat acht Relais als potentialfreie Schaltkontakte. In me (z. B. eine SW-AKM220) eingebaut und an den Schaltkontakt des der Auswerteeinheit stellen Sie ein, welche der Wettersensoren bei Protector K Schaltrelais angeschlossen (Bild 27, vgl. Beispiel Windwelchem Wert einen der Schaltkontakte öffnet bzw. schließt. wächter). Den so aufgerüsteten Rauchmelder montiert man nun in Die Einbindung dieser Schaltkontakte in das Digitalstrom-System der Nähe einer Deckenleuchte. Dabei sollten Mindestabstände zu erfolgt mit den dS-Automationsklemmen. Möchten Sie alle acht Leuchte oder zu Wänden entsprechend den Herstellervorgaben beSchaltkontakte der Wetterstation nutzen, bietet sich der Einsatz von achtet werden (Bild 28). zweier 4-fach-dS-Automationsklemmen (SW-AKM200) an (Bild 26). Die AKM-Klemme benötigt jetzt nur noch eine 230-V-Stromversorgung. Über eine zweipolige Leitung wird dafür einfach eine Verbindung zur DeckenSENSOR-STANDARDFUNKTIONEN leuchte gezogen. Ist die Deckenleuchte mit einer gelben Digitalstrom-Leuchtenklemme Sensorfunktion Schaltzustandsmeldung Ausgelöste Klemmen reagieren darauf: übergeordnete (Voreinstellung) ausgerüstet, findet man dort eine 230-VZentralaktivität → Funktion Dauerspannung, die man zum Rauchmelder Dämmerung Hell und Dunkel – durchschleifen kann. Schließlich muss nur Bewegungsmelder keine Bewegung und – noch die im Rauchmelder eingebaute AutoBewegung mationsklemme auf die Funktion »RauchRauchmelder kein Rauch und Rauch Feuer Rollladen + Jalousien + melder« konfigurieren werden. Registriert Beleuchtung → öffnen / Licht an der Melder nun Rauch, schließt sein potentiWindwächter kein Wind und Wind Wind Jalousien + Markisen alfreier Kontakt. Der Eingang der AKM-Klem→ öffnen / fahren ein me registriert das Schließen des Kontaktes Regenwächter kein Regen und Regen Regen Markisen und meldet es als Zentralaktivität »Rauch« → fahren ein weiter. Werksseitig reagieren in der gesamten Sonneneinstrahlung Dunkel und Hell – Digitalstrom-Anlage alle Leuchtenklemmen mit dem Einschalten der Lampen auf 100 % Thermostat Temperatur überschritten – und Temperatur unterHelligkeit. Alle Rollläden sowie alle Jalousien schritten öffnen, um einen Fluchtweg zu ermöglichen. Tabelle 7: Übersicht der Digitalstrom-Sensoren und den jeweiligen Schaltzustandsmeldungen Wer noch mehr Sicherheit möchte, kann ein auf dem dS-Server verfügbares Server-App, 78 de 4.2014 Quelle: R. Englert Protector K Schaltrelais Bild 26: Anschluss der Digitalstrom AKM-Klemmen an eine Wetterstation SW-AKM220 Bild 27: Rauchmelderanschluss – der Stecker rechts dient zur Verbindung SW-AKM220 Quelle: R. Englert Anwendungsbeispiel Präsenzmelder Einen konventionellen Präsenzmelder in das Digitalstromsystem mit einzubinden und anzuschließen ist genauso einfach wie im Beispiel des Rauchmelders. Im Bild 29 sehen Sie einen Präsenzmelder Easylux PD-C360I / 8plus, der zusammen mit einer Automationsklemme (SW-AKM220) in eine zum Präsenzmelder passende Aufputzdose eingebaut wird. Der Eingang der SW-AKM220 wird dann direkt als Sensor für einen Bewegungsmelder konfiguriert. Wie Sie bereits wissen, kann jetzt die Schaltzustandsmeldung »Bewegung« von den verschiedenen dS-Server Apps als Auslöser genutzt werden. Quelle: R. Englert den sogenannten »Event-Mailer« (Benachrichtigungs-App), verwenden. Ähnlich wie bei der bereits mehrfach beschriebenen »SceneResponder-App« kann entsprechend unserem Beispiel die Meldung »Rauch« als Auslöser dienen. Der »Event-Mailer« startet allerdings keine weitere Aktivität, sondern es wird eine EMail über den eigenen Mail-Account direkt vom Digitalstrom-System aus verschickt. Der Empfänger und der Inhalt der Nachricht lassen sich individuell konfigurieren. Quelle: R. Englert GELERNT IST GELERNT Bild 28: Die Einheit aus Bild 27 mit aufge- Bild 29: Geöffneter Präsenzmelder mit ein- Die ds-Server-App zum Bewegungsmelder gebauter SW-AKM220 setztem Rauchmelder an einer Leuchte Wie im letzten Abschnitt beschrieben, werden die Schaltzustandsmeldungen der AKMKlemmen als »Auslöser« für verschiedene dS-Server Apps genutzt. • Zusätzliche Ausschalt-Verzögerung nach Ausschalten des BeweSpeziell für die Funktionen eines Bewegungs- / Präsenzmelders steht gungsmelders: Zusätzliche Zeit, ergänzend zur Abschaltverzögerung auch eine eigene dS-Server-App zur Verfügung. Damit ist es ohne des Bewegungsmelders. Aufwand möglich, das Verhalten der Bewegungsmelder im DigitalDie Möglichkeiten, die sich durch die Einbindung des Präsenzmelstromsystem auf die verschiedenen Einsatzgebiete einzustellen. In ders in das Digitalstrom-System ergeben, sind vielfältig. Ist der Melder dieser App werden automatisch alle Räume aufgelistet, in denen sich im Flur montiert, kann Digitalstrom die Leuchten nachts mit einer geBewegungsmelder befinden und damit gesteuert werden können. Die ringeren Helligkeit einschalten als tagsüber. Jeder der nachts aufwacht App erkennt dies durch die Automationsklemmen, welche auf die und zur Toilette geht, wird diesen Komfort zu schätzen wissen. Wenn Sensorfunktion Bewegungsmelder konfiguriert sind. die Wohnung verlassen wird und durch den Kommen-Gehen-Taster In einem Drop-Down-Menü wird dann der Modus eingestellt. Diedie ganze dS-Anlage in den »Abwesenheitsmodus« schaltet (»de« ser definiert das Anwendungsgebiet des Bewegungsmelders und 1 – 2.2014), übernimmt der Präsenzmelder die Funktion eines Alarmstellt dessen Funktionsweise automatisch für den entsprechenden melders. Eine Meldung vom Präsenzmelder kann dann auch über die Anwendungsbereich ein. Folgende Auswahlmöglichkeiten stehen daBenachrichtigungs-App eine Meldung absetzen. bei zur Verfügung: Flurbeleuchtung, Kellerbeleuchtung, TreppenWie Sie bei diesen Beispielen gesehen haben, bieten die Automatihausbeleuchtung, Außenbeleuchtung, automatisch ausschalten und onsklemmen des Digitalstromsystems in Kombination mit verschiedeeinen erweiterten Modus. Je nach gewählter Funktion sind dann benen Sensorarten vielfältige Möglichkeiten, die weit über die Funktionalireits folgenden Optionen vorgewählt: täten der Einzelgeräte hinausgehen. Nachdem wir im Rahmen dieser • Licht nur bei Dunkelheit einschalten: Wenn diese Option aktiv ist, Reihe bereit mehrfach die dS-Server Apps angesprochen und anhand wird das Licht nur zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang von einigen Beispielen erklärt haben, möchte ich Ihnen im nächsten eingeschaltet. Der Sonnenstand wird dafür anhand der internen AstTeil der Reihe diese Server-Apps noch etwas genauer darstellen. ro-Uhr oder eines angeschlossenen Dämmerungs-Sensors ermittelt. • Bei Abwesenheit Alarmfunktion aktivieren: Bei dieser Option wird (Fortsetzung folgt) die Zentralfunktion »Alarm1« aufgerufen, wenn die Wohnung im Zustand »Gehen« ist. AUTOR • Manuell eingeschaltetes Licht automatisch ausschalten: Übersteuern durch Tasterbetätigung möglich. Zusätzlich ausschalten nach deRalf Englert Dozent für Gebäudeautomation am etz-Stuttgart finierten Zeit. www.elektro.net 79 das elektrohandwerk Organ des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen / Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen / Bremen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen / Thüringen, Sachsen-Anhalt. IMPRESSUM REDAKTION Hultschinerstr. 8, 81677 München, Tel. (0 89) 21 83 - 89 81, Fax (0 89) 21 83 - 89 89 Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Chefredakteur (verantw.), Tel. (0 89) 21 83 - 89 80, E-Mail: andreas.stoecklhuber@huethig.de (Gebäude + Kommunikation, Aktuell) Marcel Diehl, staatl. geprüfter Techniker, Tel. (0 89) 21 83 - 89 83, E-Mail: marcel.diehl@huethig.de (GiG, Elektroinstallation) Dipl.-Komm.-Wirt Roland Lüders, Tel. (0 89) 21 83 - 89 85, E-Mail: roland.lueders@huethig.de (Energie + Effizienz, Betriebsführung) Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong, Tel. (0 89) 21 83 - 89 86, E-Mail: michael.muschong@huethig.de (Praxisprobleme, Elektroinstallation) Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert, Tel. (0 89) 21 83 - 89 82, E-Mail: sigurd.schobert@huethig.de (Gebäude + Kommunikation) REDAKTIONSASSISTENZ Martina Stickelbrucks, Tel. (0 89) 21 83 - 89 81, E-Mail: martina.stickelbrucks@huethig.de Tel. (0 89) 21 83 - 89 81, Fax (0 89) 21 83 - 89 89, E-Mail: martina.stickelbrucks@huethig.de ANZEIGEN Hultschinerstr. 8, 81677 München, Fax (0 89) 21 83 - 89 89 ANZEIGENLEITUNG Bettina Landwehr (verantw.) Tel. (0 89) 21 83 - 89 88, E-Mail: bettina.landwehr@huethig.de MEDIASERVICE Birgit Schaper, Tel. (0 89) 21 83 - 89 92, E-Mail: birgit.schaper@huethig.de Sylvia Wiedmer, Tel. (0 89) 21 83 - 89 87, E-Mail: sylvia.wiedmer@huethig.de Es gilt die Preisliste Nr. 39 vom 1.10.2013 VERTRIEB Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, Fax (0 62 21) 4 89 - 4 43 Karen Dittrich (Teamleitung), Tel. 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Die Lieferung an ordentliche Mitglieder der Innungen erfolgt zum gesonderten Mitgliederbezugspreis oder im Rahmen des Mitgliedsbeitrags. träge und Abbildungen, sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung & Bearbeitung in elektronischen Systemen. Mit der Annahme des Manuskripts und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht auf den Verlag über. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichenin dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zur Annahme, dass solche Namen im Sinne des Warenzeichen- & Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. 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US www.hagemeyerce.com Nissan 4 www.nissan.de Icotek 39 www.icotek.de S. Siedle & Söhne TS www.siedle.com INDEXA 81 www.indexa-online.de VOLKSWAGEN 33 www.vwn.de Kontakt-Systeme 49 www.kontaktsysteme.de WAGO 2. US www.wago.com de 4.2014 VORSCHAU Am 1.3.2014 erscheint die nächste Ausgabe von ELEKTROINSTALLATION Anforderungen an dreistufige Blitz- und Überspannungsableiter Ein Kombiableiter Typ 1, 2 und 3 muss die Eigenschaften aller drei Schutzstufen ineinander vereinen. Dabei ist es besonders wichtig, dass er sowohl direkten Blitzstoßströmen standhält, als auch einen niedrigen Schutzpegel für den Feinschutz gewährleistet. In der Normung IEC 60304-5-53 muss die Blitzschutzableitfähigkeit eines Blitzstromableiters entsprechend der EN62305-4 ausgelegt werden. ENERGIE + EFFIZIENZ Freizeitpark mit Top-Umweltbilanz In einem Freizeitzentrum mit angegliedertem Hotel und einer Indoor-Soccer-Anlage wurden 13 Luft/Wasser-Wärmepumpen installiert. In Reihe geschaltet sorgen sie umweltfreundlich und effizient nicht nur für die Beheizung der Socceranlage, sondern auch für die Versorgung des Hotels, des Fitness- und Saunabereichs sowie der kompletten Umkleiden mit Heizwärme. Gleichzeitig übernehmen die Wärmepumpen auch die Warmwasserbereitung für den gesamten Komplex – ständig werden 5.000 l warmes Wasser vorgehalten. GEBÄUDE + KOMMUNIKATION Funkbussysteme im Überblick Der Nachrüstmarkt ist inzwischen deutlich größer als das Neubausegment. Will man hier für mehr Intelligenz im Gebäude sorgen, kommen primär Funk- oder Powerline-basierte Systeme zum Einsatz. Im Rahmen einer mehrteiligen Serie stellen wir verschiedene Funkbussysteme vor und beleuchten deren jeweilige Vor- und Nachteile. WEITERE THEMEN PRAXISPROBLEME Einpolige Schaltgeräte in Stromkreisen von IT-Systemen BETRIEBSFÜHRUNG Fahrzeugeinrichtungen für Elektrohandwerker BRANCHENVERZEICHNIS Sicherheit SYSTEM 8000 Binden Sie de in Ihre Werbestrategie ein! Das komplett drahtlose Alarmsystem • Ideal für den privaten und gewerblichen Bereich • LCD-Display • 868 MHz Frequenzbereich • Verschiedene Kommunikationsmodule • Hohe Qualität zu günstigem Preis • Hohes Sicherheitsniveau (EN 50131 Klasse 2) INDEXA GmbH Kontakt: Bettina Landwehr Anzeigenleitung Tel.: +49 (0) 89 2183-8988 E-Mail: bettina.landwehr@ huethig.de 74229 Oedheim · Tel. 0 7136/9810-0 · Fax 2 25 79 · www.indexa.de www.elektro.net 81 NACHGEFRAGT Die Zukunft ist vernetzt GEBÄUDEAUTOMATION FÜR ALLE? Es läuft allenthalben nicht so rund, was die Verbreitung von Gebäudeautomation betrifft. Bereits in der letzten Ausgabe der »de«, verwiesen wir auf die Zurückhaltung der Anwender bei Smart-Metering-Produkten. Martin Vesper – CEO der Digitalstrom AG – erzählt uns seine Vision über die Zukunft der intelligenten Gebäudetechnik. gitalstrom-Logik funktionieren. Dazu passt auch der Badbereich: wie sieht ein vernetztes Bad aus? Es wird neue Funktionen und neue Bausteine in unserem Programm geben. Schließlich noch der Schwerpunkt der Vernetzung von Geräten, die nicht mit einem Digitalstrom-Chip ausgerüstet sind, wie beispielsweise IP-Geräte. PORTRÄT Martin Vesper CEO der Digitalstrom AG, Schlieren-Zürich, Schweiz O hne Zweifel: Wer sich in diesen Tagen ein neues Auto zulegt, der freut sich über allerhand Technik, die, glaubt man den Herstellern, dem Käufer viel zusätzlichen Komfort bringt. Diesen populären Stand hätten gerne auch die Anbieter der Gebäudeautomationssysteme. Im Rahmen der CebitPreview gab es zumindest eine Idee davon, wo die Reise hingehen kann. »de«: Viele Hersteller stehen bezüglich der Messen im Frühjahr schon in den Startlöchern. Was darf der Kunde vom Portfolio der Digitalstrom-Produkte erwarten? M. Vesper: Natürlich wollen wir unserer Zielgruppe auf den Messen die Marke Digitalstrom näher bringen oder wieder in Erinnerung rufen. Dann wollen wir zeigen, wie intelligente Heizungssteuerungen unter einer Di- 82 »de«: Was können Sie unseren Lesern bezüglich des Unterschieds zwischen Digitalstrom und einem etablierten System wie z. B. KNX mit auf den Weg geben? M. Vesper: Wir sind eine echte Vernetzungstechnologie. Das Digitalstrom-System kann Dinge, die herkömmliche Anbieter schlicht nicht abdecken. Ich habe hier sehr viele gesteckte Geräte, die ich integrieren kann, was bei vielen anderen Lösungen nicht so einfach geht. Außerdem sehen wir den Vorteil im Nachrüstbereich, wo keine gesonderte Leitung verlegt werden muss, wenn man sich, beispielsweise in einer bereits bestehenden Wohnungsinstallation, für unser System entschließt. »de«: Das Digitalstrom-System ist ein proprietäres System. Was bedeutet dies in Punkto Planungssicherheit? M. Vesper: Wir sind nicht proprietär, was die Infrastruktur angeht, da wir ja bestehende 230-V-Leitungen nutzen. Die sind Standard. Der zweite Standard den wir nutzen, ist das Internet. So haben Sie zunächst keine Infrastruktur im Haus, die nicht Standard ist. Im Gegenteil: Sie können in der besagten Mietwohnung einfach ihre Digitalstrom-Systembausteine einpacken und wieder mitnehmen. Zudem kann der Kunde Digitalstrom mit jedem Tastersystem nutzen. Proprietär sind wir im Punkt der Kommunikation über die Stromleitung, also insbesondere mit den von uns entwickelten Hoch-Volt-Chips, das ist alles. »de«: Was macht die Cebit für Sie als Aussteller so interessant? M. Vesper: Wir sind auf der Cebit, weil wir dort mit den Themen »Smart-Phone«, »TabletComputern« oder mit der Integration von Fernsehern zu tun haben. Es geht letztendlich darum, den Partnern zu zeigen, dass wir deren Angebote auch in ein »intelligentes Haus« integrieren können. Nehmen Sie da z.B. den Schweizer Wetterdienst und dessen Hagelwarnungen. Wir demonstrieren damit, dass durch die Integration in das Digitalstromsystem, eine Hagelwarnung dann z.B. die Markise einfahren und die Rollläden schließen lässt. »de«: Wo wird Ihrer Meinung nach die Reise der intelligenten Gebäudesystemtechnik in den kommenden Jahren hingehen? M. Vesper: Die Reise wird dahin gehen, dass die Häuser immer mehr vernetzt sind. Damit zieht die Gebäudeautomation mit der Automation z. B. in Autos gleich. Ebenso wird die Qualität der Vernetzung steigen. Derzeit ist WLAN immer noch der Übertragungsstandard, da wird man jedoch an Grenzen kommen, aufgrund der ständig steigenden Datenmengen, die zu übertragen sind. Deswegen setzen wir vermehrt auf feste Verdrahtung mit optischen Leitern. »de«: Mit welchem zeitlichen Aufwand muss ein Fachmann rechnen, um sich in das Digitalstromsystem einzuarbeiten? M. Vesper: Hier halten wir den Aufwand von unserer Seite aus so gering wie möglich, denn nur wenige haben Zeit für eine fünftägige Schulung. Deswegen haben wir gemeinsam mit unseren Schulungspartnern, u.a. dem Elektro Technologie Zentrum Stuttgart, ein ca. eintägiges Seminar zusammengestellt, in dem der zukünftige Digitalstrom-Nutzer alles erfährt, was er, neben der vorhandenen Qualifikation im 230-V-Bereich, für unser System braucht. »de«: Herr Vesper, herzlichen Dank für das Gespräch. AUTOR Marcel Diehl Redaktion »de« de 4.2014 Schneller, einfacher, besser: eCommerce@HAGEMEYER Optimieren auch Sie Ihren Beschaffungsprozess mit den maßgeschneiderten eCommerceLösungen von HAGEMEYER Deutschland. Im Folgenden einige Beispiele. HAGEMEYER-Webshop: Rund um die Uhr Zugriff auf unser Sortiment: Jetzt noch besser und effizienter! ! IDS-Schnittstelle zwischen Handwerkersoftware & Webshop ! Zugriff auf individuelle Tagesangebote und Projektpreise ! Individuelles Bestell- & Genehmigungsverfahren (auf Anfrage) ! Exportfunktion des Warenkorbs als XLS- oder CSV-Datei ! Komfortablere Bestellhistorie und Bildanzeige (Slideshow) ! ! UGL-Anbindung: Einfacher Belegaustausch und Bestellung inklusive Preisanfrage Abwicklung des gesamten Beschaffungsprozesses in Ihrer gewohnten Softwareumgebung Komplette Bestellabwicklung von der Preisanfrage sowie dem Einlesen von Angeboten über die Bestellung bis hin zum Einlesen von Lieferschein- und Rechnungsdaten Online-Marktplätze: Für Sie die Möglichkeit, Ihre C-Artikel-Beschafffung über eine einzige Mehrlieferanten-Plattform abzuwickeln. HAGEMEYER Deutschland ist auf den namhaften Online-Beschaffungsmarktplätzen, wie z. B. simple system, vertreten. Weitere Informationen finden Sie in der aktuellen eCommerce-Broschüre und unter www.hagemeyerce.com. EDI-Anbindungen: Ihre Chance, die Produktivität über die Prozessautomatisierung zu steigern. ! Übertragungswege: http(s), E-Mail, X.400 und FTP ! Dokumentenaustausch: Bestellung, Auftragsbestätigung, Lieferschein/Rechnung und Zahlungsavis/Gutschrift ! Standardformate: SAP iDoc, OpenTRANS, UGL, EDIfact und VDA; Sonderformate auf Anfrage Neben diesen Pluspunkten runden wir unser eCommerce-Angebot mit neuen Scanner-Lösungen, Datanorm-online, elektronischen Katalogen u.v.m. ab. Fragen Sie uns nach Ihren Möglichkeiten für elektronische Bestellwege! NISSAN NV200 KASTENWAGEN PRO 1.5 l dCi, 66 kW (90 PS) Leasingsonderzahlung: € 0,– | Laufzeit: 36 Monate Gesamtlaufleistung: 30.000 km | mtl. Rate inkl. Technik-Service2: € 163,– 1 (netto) NISSAN NV200. KAPAZITÄT WIRD WENDIGKEIT. SCHNELL UND KOMPAKT DURCH DIE STADT. Als Elektriker erwarten Sie von einem Nutzfahrzeug vor allem eins: dass es Ihnen die Arbeit erleichtert. Wie der NISSAN NV200, der mit einer Laderaumlänge von über 2 Metern den größten Laderaum seiner Klasse bietet. Und Ihnen somit die Möglichkeit all das zu verstauen, was Sie für Ihre Arbeit benötigen. Doch der NISSAN NV200 ist nicht nur schön geräumig, sondern durch den kleinsten Wendekreis seiner Klasse auch noch äußerst agil. Dies bedeutet, dass Sie sich problemlos durch den dichtesten Stadtverkehr fädeln können und pünktlich bei Ihren Kunden auf der Matte stehen. So wird der Arbeitsalltag aufregend. Mehr Infos auf www.nissan.de Mehr erfahren auf www.nissan-drive-safe.de Abb. zeigt Sonderausstattung. 1Berechnungsbeispiel für das gewerbliche Leasing bei einer Laufzeit von 36 Monaten bis 30.000 km zzgl. MwSt., Überführung und Zulassung. Gültig für alle bis zum 31.03.2014 abgeschlossenen Leasingverträge für den NISSAN NV200 Kastenwagen Pro 1.5 l dCi, 66 kW (90 PS). Ein Angebot für Gewerbekunden von NISSAN FLEET SERVICES, einem Produkt der ALD AutoLeasing D GmbH, Nedderfeld 95, 22529 Hamburg, in Kooperation mit der RCI Banque S.A., Niederlassung Deutschland, Jagenbergstraße 1, 41468 Neuss. Bei allen teilnehmenden NISSAN Händlern. Das Angebot gilt nur für Mitglieder eines Verbandes mit Rahmenabkommen mit der NISSAN CENTER EUROPE GMBH über Abrufschein. 2Der Technik-Service umfasst alle Wartungskosten und Verschleißreparaturen gemäß AGB in der Vertragslaufzeit. Ein Angebot für Gewerbekunden von NISSAN FLEET SERVICES, einem Produkt der ALD AutoLeasing D GmbH, Nedderfeld 95, 22529 Hamburg, in Kooperation mit der RCI Banque S.A., Niederlassung Deutschland, Jagenbergstraße 1, 41468 Neuss. Bei allen teilnehmenden NISSAN Händlern. NISSAN CENTER EUROPE GMBH, Postfach, 50319 Brühl.