Wachstum und Zusammenarbeit - Niels-Stensen
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Wachstum und Zusammenarbeit - Niels-Stensen
Wachstum und Zusammenarbeit Jahresbericht 2010 Inhalt Vorwort 3 Schwerpunktthemen der Niels-Stensen-Kliniken 5 Aktuelle Entwicklungen des Jahres 2010 Organisation der Zukunft hat bereits begonnen: Hausübergreifende Kooperation als Erfolgsmodell 6 10 Einführung des Expertenstandards Ernährungsmanagement in den Niels-Stensen-Kliniken 12 Glaubwürdig und attraktiv – die Niels-Stensen-Kliniken als „Arbeitgebermarke“ 13 Schulterchirurgie – eine komplexe Herausforderung für erfahrene Fachleute 16 Menschlich, kompetent, christlich Leitbild beschreibt Auftrag und Ziele 18 Schwerpunktthemen der Einrichtungen Daten und Fakten 47 Niels-Stensen-Kliniken GmbH 48 Christliches Klinikum Melle 53 Franziskus-Hospital Harderberg 54 Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln 55 Magdalenen-Klinik Harderberg 56 Marienhospital Ankum-Bersenbrück 56 Marienhospital Osnabrück 57 Niels-Stensen-Kliniken Bramsche 58 Bildungszentrum St. Hildegard 59 Altenpflegeheim Haus St. Michael 60 Niels Stensen Pflegezentrum 60 21 Informationen Christliches Klinikum Melle 22 Franziskus-Hospital Harderberg 25 Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln 28 Magdalenen-Klinik Harderberg 31 Marienhospital Ankum-Bersenbrück 33 Marienhospital Osnabrück 35 Niels-Stensen-Kliniken Bramsche 38 Bildungszentrum St. Hildegard 40 Altenpflegeheim Haus St. Michael 43 Niels Stensen Pflegezentrum 45 61 Gesellschafter der Niels-Stensen-Kliniken GmbH 62 Organigramm der Niels-Stensen-Kliniken GmbH 62 Aufsichtsrat der Niels-Stensen-Kliniken GmbH 63 Ansprechpartner in der Niels-Stensen-Kliniken GmbH 64 Ansprechpartner in den Einrichtungen der Niels-Stensen-Kliniken 66 Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, nachdem die letzten Jahre für unseren Verbund Jahre des Wachsens waren, stand das vergangene Geschäftsjahr neben dem Zuwachs durch zwei Krankenhäuser im Nordkreis deutlich unter dem Zeichen des Zusammenwachsens und der Integration. Länger vorbereitet war die Erweiterung des Verbundes zum 1. Januar 2010 um das Marienhospital Ankum-Bersenbrück und das Niels Stensen Pflegezentrum in Ankum – was zugleich mit einer Erweiterung der Gesellschafter um die Kirchengemeinde St. Nikolaus Ankum einherging. Überraschender ergab sich der Erwerb des ehemaligen JohanniterKrankenhauses Bramsche, das zum 1. Mai 2010 in den Verbund trat. Angesichts dieser Vergrößerung ist die Integration und innere Formierung eine wichtige Aufgabe. Das wichtigste Signal in diese Richtung gibt unser neues Leitbild, das wir im November 2010 in Kraft gesetzt haben. Acht Kapitel formulieren unseren Auftrag, unsere Werte, unsere Ziele, unsere Zusagen und unseren Weg. Dieser Weg wird beschrieben in einem Umsetzungskonzept, das wir zusammen mit dem Leitbild verabschiedet haben. Damit wollen wir dokumentieren, wie ernst es uns mit dem Leitbild ist. Weitere Prozesse sind im Jahr 2010 angestoßen oder fortgeführt worden. Maßgebliche Aktivitä- ten haben unser Profil als Arbeitgeber im Blick: Die Verbindung von Beruf und Familie, ein betriebliches Gesundheitsmanagement, das auf vielfältige und einladende Art die Mitarbeitenden anspricht, eine klare Binnenkommunikation, u. a. gewährleistet durch die neue Mitarbeiterzeitschrift „Mittendrin“, und vieles mehr. Damit stellen wir uns einer der wichtigsten Herausforderungen, die die nahe Zukunft dem Gesundheitswesen bringt: Dem Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Jahr 2010 hat uns natürlich noch mehr gebracht. Konsolidierung muss auch wirtschaftlich messbar sein. Der positive Jahresabschluss, den wir trotz schwerer werdender Rahmenbedingungen vorlegen können, ist uns ein Zeichen dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Als christlicher Träger werden wir bisweilen gefragt, was unsere spezifische Eigenart ist. Eine von vielen Facetten betrifft den Umgang mit den positiven Jahresabschlüssen: Wir schütten sie nicht an Gesellschafter oder Aktionäre aus, sondern leiten sie zurück in unseren Verbund. Damit sichern wir Arbeitsplätze und schaffen die Voraussetzung dafür, dass wir wohnortnah eine hochqualifizierte medizinische Versorgung gewährleisten können. Auf den folgenden Seiten lesen Sie einige Beispiele für die Entwicklungen in unserem Verbund, die das Jahr 2010 mit sich gebracht hat. Generalvikar Theo Paul Werner Lullmann Aufsichtsratsvorsitzender Geschäftsführer 3 Jahresbericht 2010 4 Schwerpunktthemen der Niels-Stensen-Kliniken Jahresbericht 2010 Aktuelle Entwicklungen des Jahres 2010 Marienhospital Ankum-Bersenbrück und Niels Stensen Pflegezentrum sind „Nordlicht“ Seit dem 1. Januar 2010 bilden das Marienhospital Ankum-Bersenbrück und das Niels Stensen Pflegezentrum das Nordlicht der Niels-StensenKliniken. Mit der Aufnahme der Einrichtungen in den Verbund wurde die katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus Ankum als bisherige Trägerin des Marienhospitals Ankum-Bersenbrück Mitgesellschafterin der Niels-Stensen-Kliniken. Ziel des Beitritts ist die Festigung der guten Zusammenarbeit des traditionsreichen Krankenhauses mit den Niels-Stensen-Kliniken. Dadurch soll der Krankenhausstandort Ankum langfristig gefestigt werden. „Niels-Stensen-Kliniken Bramsche“ sind das jüngste Haus im Verbund Eine sehr gute medizinische Versorgung für die Bürger des Nordkreises, Sicherheit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Perspektive, im Nordkreis ein Schwerpunktkrankenhaus für Altersmedizin aufzubauen – das sind die Ziele, die mit der Übernahme des früheren „JohanniterKrankenhauses Bramsche“ verbunden sind. Zum 1. Mai 2010 wurde die Niels-Stensen-Kliniken GmbH Hauptgesellschafterin der JohanniterKrankenhaus Bramsche GmbH. Synergien kann das Bramscher Krankenhaus mit 100 Planbetten aus der engen Zusammenarbeit mit dem Marienhospital Ankum-Bersenbrück und mit anderen Häusern aus dem Verbund ziehen. Die Kooperation mit dem Marienhospital Ankum-Bersenbrück wird auch durch den neuen 6 Der Ärztliche Direktor Dr. Torsten Saemann, Geschäftsführer Ralf Brinkmann, Pflegedirektorin Annette Wehmeyer und Niels-Stensen-Kliniken-Geschäftsführer Werner Lullmann präsentieren im Mai 2010 das neue Hausschild des Bramscher Krankenhauses. Geschäftsführer des Bramscher Krankenhauses gewährleistet: Ralf Brinkmann ist bereits seit mehr als sechs Jahren Geschäftsführer in Ankum. Die Unfallchirurgie wurde kurz nach der Übernahme des Hauses durch den orthopädischen Chefarzt der Niels-Stensen-Kliniken FranziskusHospital Harderberg, Privatdozent Dr. Olaf Rolf, verstärkt. Neue Chefärztin der Abteilung für Innere Medizin wurde Martha Niemöller, die das Haus mit dem Aufbau der geriatrischen Angebote und einem Qualifizierten Entzug für alkohol- und medikamentenabhängige Patienten weiter profiliert. „Mittendrin“ ist die neue Mitarbeiterzeitschrift Der Name der neuen Mitarbeiterzeitschrift ist Programm: „Mittendrin“ heißt das Magazin, das seit Mitte des Jahres 2010 für alle ca. 4.000 Beschäftigten erscheint. Der Name der Mitarbeiterzeitschrift ist das Ergebnis eines Wettbewerbs, aus dem 694 Vorschläge hervorgingen. Schwerpunktthemen der Niels-Stensen-Kliniken Geschäftsführer Werner Lullmann und Roland Knillmann, Leiter Stabsstelle Unternehmenskommunikation, mit der ersten Ausgabe der neuen Mitarbeiterzeitschrift, die zu diesem Zeitpunkt noch keinen Namen trägt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Theo Paul, der neu ernannte stellvertretende Geschäftsführer Dr. Bernd Runde und der Geschäftsführer der Niels-Stensen-Kliniken Werner Lullmann (von links). Mit der neuen Zeitschrift, die die vorhandenen Magazine ersetzt, wird ein weiterer Schritt zur Stärkung der Gemeinsamkeit im Verbund getan. Eine Redaktion, in der alle Einrichtungen vertreten sind, erarbeitet mit grafischer Unterstützung von „Klartext grafikbüro“ zukünftig drei bis vier Ausgaben im Jahr. Jede Ausgabe stellt ein Schwerpunktthema in den Mittelpunkt und gibt ausführliche Infos aus den Einrichtungen des Verbundes. Zuständigkeiten im Bereich der Geschäftsführung. Die Verstärkung wurde nötig, da der Verbund der Niels-Stensen-Kliniken GmbH in den zwei Jahren zuvor erheblich gewachsen war. Mit der Ernennung Dr. Rundes zum stellvertretenden Geschäftsführer unterstrich der Aufsichtsrat auch die Bedeutung des Aufgabenfeldes „Personalmanagement“ für den Krankenhausverbund. Dr. Runde, 45 Jahre, verheiratet, zwei Kinder, hat nach seiner wissenschaftlichen Laufbahn in Münster und Osnabrück zunächst als Seniorberater für große Unternehmensberatungen gearbeitet, anschließend den sozialwissenschaftlichen Dienst der Polizei des Landes NRW aufgebaut und etabliert. 2006 wurde er von der Hochschule Fulda zum Professor für Konfliktmanagement, Sozialkompetenz und Entwicklungsförderung im Fachbereich Sozialwesen berufen. Im gleichen Jahr übernahm er die Verantwortung für das Personal im Krankenhausverbund der jetzigen Niels-Stensen-Kliniken; zwei Jahre später erfolgte die Ernennung zum Prokuristen. Geschäftsführung der Niels-Stensen-Kliniken GmbH mit Dr. Bernd Runde verstärkt Mitte des Jahres 2010 wurde die Geschäftsführung der Niels-Stensen-Kliniken GmbH verstärkt: Der bisherige Prokurist Dr. Bernd Runde wurde vom Aufsichtsrat der Niels-Stensen-Kliniken GmbH zum stellvertretenden Geschäftsführer bestellt. Runde übernahm mit der Bestellung zusätzlich zu seiner bisherigen Aufgabe, der Leitung der Abteilung Personalmanagement, weitere Aufgaben und 7 Jahresbericht 2010 8 Generalvikar Theo Paul, Geschäftsführer Werner Lullmann und der Vorsitzende der Leitbildkommission Hans-Georg Disselkamp präsentieren das neue Leitbild der Niels-Stensen-Kliniken. Frank Ruhöfer, Mitarbeitervertreter der Niels-Stensen-Kliniken, nimmt das Zertifikat „berufundfamilie“ aus der Hand von Wirtschaftsstaatssekretär Peter Hintze entgegen. Bild: berufundfamilie gGmbH Neues Leitbild: Menschlich, kompetent, christlich Eineinhalb Jahre Entwicklungszeit haben sich gelohnt. Am Gedenktag des seligen Niels Stensen setzte der Aufsichtsratsvorsitzende Generalvikar Theo Paul zusammen mit Geschäftsführer Werner Lullmann das neue Leitbild in Kraft. Acht kurze Kapitel beschreiben Auftrag, Werte, Ziele und Zusagen, an denen sich die Versorgung der Patienten und die Zusammenarbeit in den Einrichtungen orientieren. Überschrieben ist das Papier mit den Stichworten „Menschlich, kompetent, christlich“. Zusammen mit dem Leitbild ist auch ein Umsetzungskonzept in Kraft gesetzt worden, das für die nächsten Jahre beschreibt, wie das Leitbild lebendig wird. Das neue Leitbild formuliert die Selbstverpflichtung des Verbundes. Es sagt, was die Patientinnen und Patienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Geschäftspartner erwarten dürfen. Zugleich markiert es einen Meilenstein im Prozess des Zusammenwachsens des Klinikverbundes, dessen Einrichtungen bislang jeweils eigene Leitbilder hatten. Das Umsetzungskonzept ist vielschichtig. Ein wichtiges Element ist die Leitbildkommission. Diese Gruppe wird sich zukünftig mit besonders förderungswürdigen und mit kritischen Entwicklungen befassen. Weiterhin werden viele unterschiedliche Schritte gegangen, um das neue Leitbild nachhaltig wirken zu lassen. Die Maßnahmen sind sehr unterschiedlich. Konzepte für das Gespräch mit Patienten gehören genauso dazu wie die Überarbeitung der strategischen Ziele des Verbundes oder ein Kalender, der markante Passagen des Leitbildes präsentiert. Zertifikat berufundfamilie bescheinigt Familienfreundlichkeit Mit einem umfangreichen Maßnahmenkatalog beweisen die Niels-Stensen-Kliniken, dass sich Beruf und Familie auch dann verbinden lassen, wenn Kinder oder pflegebedürftige Angehörige betreut werden müssen. Schwerpunktthemen der Niels-Stensen-Kliniken Ralf Brinkmann, Aufsichtsratsvorsitzender Theo Paul, Reinhold Coenen und Werner Lullmann (von links) begrüßten die niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan. Für seine Bemühungen erhielt der Krankenhausverbund aus der Region Osnabrück dafür in Berlin das Qualitätssiegel „berufundfamilie“ aus der Hand von Staatssekretär Peter Hintze. Der Motor, der hinter dem umfangreichen Maßnahmenkatalog mit über 90 Einzelmaßnahmen steht, ist die Einsicht, dass ein familienfreundliches Krankenhaus oder Altenpflegeheim attraktiv ist für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aus diesem Grund haben sich Personalmanagement und Mitarbeitervertretung auf den Weg gemacht und sich den Anforderungen der renommierten Hertie-Stiftung gestellt, die das Qualitätssiegel „berufundfamilie“ verleiht. Das Gewicht der Auszeichnung machen die Schirmherren deutlich: Die Familienministerin und der Wirtschaftsminister unterstützen die Initiative. Zu den Maßnahmen, die die Niels-StensenKliniken ergreifen, gehören die Schaffung von Krippenplätzen für die Kinder von Beschäftigten genauso wie die Qualifizierung von Tagesmüttern, der Ausbau flexibler Arbeitszeiten oder die Möglich- keit, familienbedingte Teilzeitarbeit wahrzunehmen. Geplant sind z. B. eine Vermittlung von Informationen für die Pflege von Angehörigen sowie ein umfangreiches Elternzeit-Begleitprogramm. Besuch der niedersächsischen Sozialministerin Aygül Özkan Zu einem Informationsgespräch besuchte die niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan den Verbund der Niels-Stensen-Kliniken. Im Marienhospital Ankum-Bersenbrück nutzten Generalvikar Theo Paul, Landtagsabgeordneter Reinhold Coenen sowie die beiden Geschäftsführer Werner Lullmann und Ralf Brinkmann die Gelegenheit und stellten den Klinikverbund vor. Generalvikar Paul wies auf die mit christlicher Überzeugung eng verbundene höchste pflegerische und medizinische Kompetenz hin. „Den Patientinnen und Patienten steht durch die Zusammenarbeit der Einrichtungen das Wissen des gesamten Verbundes an allen Standorten zur Verfügung“, betonte der Generalvikar. 9 Jahresbericht 2010 Organisation der Zukunft hat bereits begonnen: Hausübergreifende Kooperation als Erfolgsmodell In Zeiten, in denen die medizinische Versorgung in ländlichen Räumen diskutiert wird, haben die Niels-Stensen-Kliniken durch gezielte Kooperationen ihrer Häuser Modelle geschaffen, die nach Einschätzung der Verantwortlichen Vorbilder für die medizinische Zukunft sein können. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit zwischen dem Gefäßchirurgischen Kompetenzzentrum an den Niels-Stensen-Kliniken Christliches Klinikum Melle (CKM) und der Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie an den Niels-StensenKliniken Marienhospital Osnabrück (MHO). Zentrum und Klinik stehen unter Leitung von Privatdozent Dr. Jörg Heckenkamp. Die hausübergreifende Zusammenarbeit besteht seit Januar 2009. Mit dem Beitritt des CKM zum Verbund der Niels-Stensen-Kliniken wurde an dem 182-Betten-Haus im östlichen Landkreis Osnabrück das chirurgische Spektrum um gefäßchirurgische Leistungen erweitert. Schon vorher waren aufgrund der guten kollegialen Kontakte zwischen Privatdozent Dr. Heckenkamp und dem chirurgischen Chefarzt des Melleraner Hauses, Dr. Dirk Grothe, bisweilen gefäßchirurgische Patienten in Melle operiert worden. Auf diesem persönlich geprägten Fundament konnte mit dem Beitritt eine Kooperation gegründet werden, die den Patienten beider Häuser zugutekommt. An beiden Standorten ist seither eine moderne Diagnostik und Therapie gefäßchirurgischer Krankheitsbilder gewährleistet. Bei bestimmten Erkrankungen ist eine heimatnahe Versorgung in Melle möglich. Dies gilt beispielsweise für Krampfaderbehandlungen, für Operationen bei Verengungen der Halsschlagader und auch für Bypassoperationen am Oberschenkel. Größere Opera10 tionen an der Hauptschlagader oder komplexe Bypassoperationen am Unterschenkel werden hingegen am Marienhospital in Osnabrück durchgeführt. Diese Differenzierung hat für Bürger im Altkreis Melle erhebliche Vorteile: Standardeingriffe können heimatnah durchgeführt werden, ohne dass lange Fahrtzeiten für Diagnostik und Therapie nötig werden. Das kommt insbesondere älteren Patienten entgegen. Sind hingegen komplexe Eingriffe nötig, können die Patienten ohne großen organisatorischen Aufwand im Osnabrücker Marienhospital behandelt werden, das als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung höchsten Ansprüchen gerecht wird. Neben dieser medizinischen und pflegerischen Sicherheit haben die Patienten weitere Vorteile: Sie werden von den Ärzten behandelt, die sie schon kennen, eine erneute Anmeldung ist nicht nötig, belastende und teure Mehrfachuntersuchungen entfallen. Auch für die Patienten des Marienhospitals Osnabrück bringt die Kooperation Vorteile: Hier werden aufgrund des Rufes, den das Haus genießt, in den letzten Jahren steigende Behandlungszahlen verzeichnet – was bisweilen Wartezeiten mit sich bringt. Wenn im Christlichen Klinikum Melle Kapazitäten frei sind, können so die Wartezeiten verkürzt werden. Auf den ersten Blick ist das eine naheliegende Entwicklung, die neben dem Nutzen für die Patienten auch für die Mediziner viele Vorteile birgt. Da am Melleraner Haus unter anderem viele kleinere gefäßchirurgische Eingriffe durchgeführt werden, ist das Behandlungsspektrum auch für die Ausbildung junger Chirurgen unter ober- und chefärztlicher Aufsicht geeignet. Andererseits hospitieren Mediziner aus dem Bereich der Allgemeinchirurgie bei ihren Schwerpunktthemen der Niels-Stensen-Kliniken Privatdozent Dr. Jörg Heckenkamp ist einer der Motoren hausübergreifender Zusammenarbeit. gefäßchirurgischen Kollegen – und erhalten damit vor Ort einen Einblick in interessante Tätigkeitsbereiche, der ansonsten nur unter höherem Aufwand zu erlangen wäre. Diese Synergien haben ihren Preis. Unverzichtbar ist ein guter persönlicher Kontakt zwischen den Medizinern. Schnelle und unkomplizierte Absprachen funktionieren dann am besten, wenn das Miteinander von Vertrauen und Respekt getragen ist. Auf der Hand liegt auch die zweite Voraussetzung: Beide Häuser müssen einen Vorteil für ihre Patienten und für die jeweilige Versorgungsstruktur gewinnen können. Dann kann die Philosophie des Verbundes der Niels-Stensen-Kliniken Früchte tragen, die eine wohnortnahe Grund- und Regelversorgung anzielt und zugleich auf die Ausstrahlung der Schwerpunktkompetenzen der einzelnen Häuser setzt. In der Kooperation zwischen dem Marienhospital Osnabrück und dem Christlichen Klinikum Melle waren das die notwendigen Voraussetzungen für zwei Schritte: Das MHO akzeptierte, dass die Arbeitskraft ihres gefäßchirurgischen Chefarztes sich nicht nur auf das eigene Haus konzentrierte; das CKM war bereit, auch in angespannten Zeiten in die Infrastruktur zu investieren. Hier liegen die Wurzeln im Erfolgskonzept eines regionalen Krankenhausverbundes, der die Kompetenz eines Schwerpunktkrankenhauses mit den Möglichkeiten von Häusern der Grund- und Regelversorgung verbinden kann: Patienten brauchen keine weiten Wege auf sich zu nehmen, wenn es nicht nötig ist; wenn größere Eingriffe indiziert sind, hält sich der organisatorische Aufwand relativ klein. Die Kooperation des Gefäßchirurgischen Kompetenzzentrums am Christlichen Klinikum Melle und der Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie ist ein Beispiel, das um weitere Zusammenarbeiten ergänzt werden könnte, jeweils mit eigenen Charakteristika: Unfallchirurgische Kompetenz wird an den Niels-Stensen-Kliniken Bramsche durch das Engagement von Privatdozent Dr. Olaf Rolf etabliert, der zugleich orthopädischer und unfallchirurgischer Chefarzt an den Niels-StensenKliniken Franziskus-Hospital Harderberg ist; desgleichen wird das unfallchirurgische Spektrum der Niels-Stensen-Kliniken Marienhospital AnkumBersenbrück erweitert durch die Präsenz von Prof. Dr. Christoph Greiner, der Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie am MHO ist. Roland Knillmann 11 Jahresbericht 2010 Einführung des Expertenstandards Ernährungsmanagement in den Niels-Stensen-Kliniken Das Einnehmen einer Mahlzeit ist gewöhnlich mit Attributen wie „Genuss“, „Freude“, „Soziales Beisammensein“ und „Satt werden“ verbunden. Wir freuen uns auf das Sonntagsessen mit der Familie oder auf ein anstehendes Essen mit Freunden. Die einzelnen Mahlzeiten geben dem Tag eine Struktur und stellen eine willkommene Unterbrechung im Alltag z. B. für einen geselligen Austausch dar. Wir bestimmen gewöhnlich selbst, wann und welche Mengen wir essen und trinken. Auch mit wem, wo und mit welchem Tempo wir die einzelnen Speisen zu uns nehmen, ist unsere eigene Entscheidung. In den Einrichtungen des Gesundheitswesens werden Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten oftmals mit Patienten und Bewohnern konfrontiert, die nicht essen wollen oder können. Die Kombination aus den zwei Aspekten „Nicht essen und trinken wollen“ und „Nicht essen und trinken können“ erschwert die Therapie für die helfenden Personen. Diese müssen im Rahmen ihrer Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme ermitteln, ob die kranke Person aufgrund einer körperlichen oder geistigen Erkrankung nicht isst und trinkt. Gegebenenfalls versteht der Kranke aufgrund einer Demenz nicht, was Essen und Trinken für ihn bedeutet. Nicht selten resigniert die hochbetagte multimorbide Person und ist des Lebens müde geworden. Die Essstörung hat sich gewöhnlich über einen mehrjährigen Zeitraum schleichend entwickelt, so dass die Betroffenen nun mangelernährt sind oder eine Mangelernährung unmittelbar bevorsteht. Die Experten des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (www.dnqp.de) haben sich genau mit dieser Problematik befasst und einen 12 Essen und Trinken kann auch dann Spaß machen, wenn man auf Unterstützung angewiesen ist. nationalen Expertenstandard Ernährungsmanagement entwickelt. Mit Hilfe des Standards soll die orale Ernährung der kranken Personen sichergestellt und gefördert werden. Das DNQP empfiehlt die Durchführung eines Screenings, um frühzeitig gefährdete oder bereits betroffene mangelernährte Personen zu identifizieren. Ein auffälliges Ergebnis impliziert die Durchführung eines Assessments. Hierbei handelt es sich um eine differenzierte Erfassung und Einschätzung der Ernährungssituation, woraus sich Maßnahmen ableiten und begründen lassen. Mit Hilfe eines multiprofessionellen Teams (u. a. Arzt, Pflegefachkraft, Diätassistent) sollen Maßnahmen vereinbart, umgesetzt und evaluiert werden, um eine Verbesserung der Gesundheitssituation der Kranken zu erreichen. Schwerpunktthemen der Niels-Stensen-Kliniken Ein weiterer Schwerpunkt des Expertenstandards ist die Durchführung von Schulungen, Anleitungen und Beratungen zu pflegerischen Aspekten durch die Pflegefachkräfte für Patienten, Bewohner und Angehörige. Die Vermeidung und die Risiken einer bestehenden Mangelernährung stehen hierbei im Mittelpunkt. Die Diätassistenten unterstützen hierbei mit einer diätetischen Beratung. Der Expertenstandard Ernährungsmanagement wird derzeit in den Niels-Stensen-Kliniken eingeführt. Grundlage hierfür ist ein Implementierungskonzept, welches von einer Arbeitsgruppe im Verbund erstellt worden ist. Zurzeit führen die Kliniken diesbezüglich einen Kurzcheck durch, um den Bedarf an Maßnahmen zu ermitteln. Im Sommer 2011 fand eine Kick-off-Veranstaltung im neuen Hörsaal des Bildungszentrums St. Hildegard statt. Dort wurden u. a. die Ergebnisse aus dem Kurzcheck sowie der Expertenstandard Ernährungsmanagement vorgestellt. Informationsstände zu Themen wie „angedickte Säfte“, „Fingerfood“, „Screening- und Assessmentinstrumente“, „Risiken einer Mangelernährung“ und „Ess- und Trinkhilfen“ ergänzten das Programm. Im Mittelpunkt aller Bemühungen, die mit der Implementierung des Standards verbunden sind, steht die Linderung der Leiden und die Verbesserung der Lebensqualität der uns anvertrauten Kranken. Dr. Siegfried Borker, QM-Koordinator (Ankum und Bramsche) Glaubwürdig und attraktiv – die Niels-Stensen-Kliniken als „Arbeitgebermarke“ Mit der Umfirmierung der damaligen MKO in die Niels-Stensen-Kliniken ist nicht nur ein angemessener Namenspatron für unseren Verbund gefunden worden. Vielmehr ist mit der Umfirmierung auch ein Prozess initiiert worden, der den Verbundgedanken noch stärker als bisher in den Vordergrund rückt. Die großen Vorteile vernetzter und gemeinsam arbeitender Einrichtungen zeigen sich in zunehmend abgestimmten Leistungsprofilen, gemeinsamen Fortbildungsinitiativen, dem Abbau von Doppel- vorhaltungen, Gründung innovativer Zentren und Instituten und vielem mehr. Diese Vorteile sind für die direkt Betroffenen, also unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mehr und mehr sichtbar. Für zukünftige Fachkräfte, deren Rekrutierung für alle Einrichtungen des Verbundes überlebenswichtig ist, müssen Kommunikationsstrukturen geschaffen werden, die unseren Verbund als attraktiven Dienstgeber sichtbar machen. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die sichtbare „Marke“ Niels-Stensen-Kliniken. 13 Jahresbericht 2010 Nur wenn es uns gelingt, diese Arbeitgebermarke zunächst wahrnehmbar, dann attraktiv und vor allem glaubwürdig darzustellen, haben wir eine Möglichkeit, in dem aktuellen Bewerbermarkt die für unseren Verbund geeigneten Menschen zu finden. Die Zeiten, in denen Postfächer mit Bewerbungen überfüllt waren, sind seit mehr als 5 Jahren Geschichte. Begriffe wie „war of talents“ und „Fachkräftemangel“ deuten an, wie schwer sich bereits heute die Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in pflegerischen und ärztlichen Berufen gestaltet. Zukünftige Fachkräfte wählen aus einem mittlerweile kaum mehr differenzierbaren Markt an Angeboten aus. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen Betreuungsangebote, betriebliche Altersvorsorge, gesundheitsförderliche Arbeitsplätze, umfassende Personalentwicklungsmaßnahmen, Mitarbeiterbeteiligung und sinnstiftende Führung Garanten für geeignete Kandidaten darstellen. Die genannten Angebote sind das Minimum, das wir bieten müssen; sie sind notwendig, jedoch alles andere als ausreichend. Es wird mehr und mehr darauf ankommen, uns als Dienstgeber zu positionieren, der die oben genannten Erfolgsfaktoren garantiert und der darüber hinaus solche Werte glaubwürdig vermittelt, die für die Generation, auf die sich unsere Bemühungen vor allem richten müssen, von Bedeutung sind. Die sogenannte Generation Y ist es, der wir zukünftig vermehrt unsere Aufmerksamkeit widmen müssen. Hierbei handelt es sich um die technologieaffinen Personen Mitte 20 bis Anfang 30: Großgeworden mit Internet und feinmotorisch adaptiert an Handys und Netbooks. Diese Generation ist mit Kommunikationsmustern erwachsen geworden, wie die meisten von uns sie eher wenig kennen: Videokonferenzen, Arbeiten in Teams, die durch das Internet zusammengebracht wurden, und entsprechend wenig Umgang mit hochstrukturierten Hierarchien. 14 Die Repräsentanten dieser Generation sind lebende Beispiele für multikulturelle und weltoffene Arbeits- und Lebensweisen. Traditionelle Rollen oder Herkunftsfragen sind keine Themen, die für diese Generation anschlussfähig sind. Die Menschen dieser Generation und somit unsere zukünftigen Kolleginnen und Kollegen scheinen optimistisch und selbstbewusst, gleichzeitig wenig politisch aktiv und auf der Suche nach Veränderung und Neuem, wobei die Anspruchshaltung klar ist: Nicht der Mitarbeiter muss sich eigeninitiativ um Weiterbildung kümmern, sondern der Dienstgeber hat für entsprechend hochattraktive Angebote zu sorgen. Langeweile ist für die Generation Y ein Graus. RoutineAufgaben erfahren unmittelbare Abwehr. Große Herausforderungen also, die ein Dienstgeber meistern muss, wenn er im Wettbewerb der Talente nicht einen hinteren Platz belegen will. Jede Einrichtung unseres Verbundes hat eigene Alleinstellungsmerkmale und Vorteile. Kein Haus unseres Verbundes hat jedoch isoliert die Möglichkeit, sich als attraktiver Arbeitgeber nachhaltig allein so zu positionieren, dass auf die genannten neuen Herausforderungen einer plakativ dargestellten Generation Y umfassend reagiert werden kann. Die notwendigen Bemühungen erfordern konzertierte Aktionen. Das Thema familienbewusster Arbeitsgestaltung setzt z. B. hausübergreifende Aktionen voraus; Karriereplanung ist verbundweit deutlich glaubwürdiger gestaltbar als hausintern, auch hierfür gibt es bereits gute Beispiele. Zukünftig werden wir unsere Mühen, geeignetes Personal zu bekommen, mehr denn je über die Marke Niels-Stensen-Kliniken gestalten. Wie wird dies geschehen? Zunächst müssen die genannten Inhalte, wie bereits skizziert, glaubwürdig erlebt und transportiert werden. Nichts ist schlimmer als Marketing ohne Verbindlichkeit. Wenn wir mit Themen werben und Schwerpunktthemen der Niels-Stensen-Kliniken unsere Mitarbeiter, als beste und wesentliche Werbeträger, diese Themen kritisch im Verbund sehen, haben wir einen Fehler gemacht. Es gilt somit in einem ersten Schritt die Themen und Schwerpunkte zu finden, die uns als Verbund aus- und stark machen. Diese Themen werden nicht isoliert auf Ebene der Krankenhausleitungen definiert. Daher werden im Rahmen von Expertengruppen in jedem Haus Gruppeninterviews geführt. Die Ergebnisse dieser Interviews dienen als unverzerrtes Spiegelbild unseres Verbundes. Wenn es um Markenbildung geht, dann geht es auch immer um Kommunikation dieser Marke. Die klassische Darstellung als attraktiver Dienstgeber über die bekannten Medien (wie Zeitungen, Plakate etc.) greift zu kurz. In einem zweiten Schritt werden wir daher durch gezielte Ausnutzung aktueller Medien Positionierungen der Niels-Stensen-Kliniken vornehmen. Die Rede ist vom Web 2.0 bzw. den sogenannten Social Media. Die Niels-Stensen-Kliniken werden zukünftig vermehrt soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter usw. nutzen, um in den Dialog mit geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten zu treten. Aktuelle Technologien werfen außerdem ihre Schatten voraus: Stellenausschreibungen werden zukünftig als Barcode an zentralen Stellen des öffentlichen Lebens mit HiIfe eines Smartphones abrufbar sein. Berufliche Netzwerke werden zukünftig deutlich stärker sichtbar werden. So ist bald ein „PflegeFacebook“ denkbar, in dem berufliche und fachliche Themen ausgetauscht werden, Videos aus dem Alltag sichtbar sind u. v. m. Es gilt jedoch blindem Aktionismus vorzubeugen. Nur solche Methoden und Neuerungen dürfen aufgegriffen werden, die zu uns passen. Ansonsten landen wir wieder in der Glaubwürdigkeitsfalle. Mit Hilfe einer professionellen Agentur werden wir daher in den nächsten Monaten den Kern der Niels-Stensen-Kliniken aus interner Sicht beleuchten und ergänzen mit dem, was uns zukünftig ausmachen soll. Als Ergebnis wird ein Kommunikationskonzept vorliegen, mit dem wir uns als attraktiver Dienstgeber auf den Markt begeben. Die Grundlagen hierfür sind mit dem Leitbild gelegt und werden im täglichen Miteinander positiv und negativ gelebt! Dr. Bernd Runde Stellvertr. Geschäftsführer / Leiter Personalmanagement 15 Jahresbericht 2010 Schulterchirurgie – eine komplexe Herausforderung für erfahrene Fachleute Die Behandlung von Schultererkrankungen galt lange Zeit als schwierig und herausfordernd. Erst seit Anfang der 80er Jahre sind die Behandlungsmethoden im Bereich der Schulterchirurgie kontinuierlich weiterentwickelt und spezialisiert worden. Dies schlägt sich heute in einem sehr differenzierten Behandlungsspektrum arthroskopischer und offener Operationen, einer kontinuierlichen Verbesserung künstlicher Schultergelenke, der Gründung von isolierten Schulterzentren und nicht zuletzt auch im nun bald 20-jährigen Bestehen der Deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE e. V.) nieder. Privatdozent (PD) Dr. Olaf Rolf ist seit 2009 Chefarzt am Franziskus-Hospital Harderberg und bietet hier neben der Versorgung sämtlicher orthopädischer Erkrankungen zusätzlich eine schulter- und ellenbogenchirurgische Spezialsprechstunde an. Die Schulter ist u. a. deshalb bemerkenswert, weil sie das Gelenk mit der größten Bewegungsfreiheit des menschlichen Körpers ist und so den universellen Einsatz der Hand als wichtigstem Tast- und Greiforgan ermöglicht. Dieser hohe Bewegungsumfang des Gelenkes ist möglich aufgrund einer sehr kleinen knöchernen Kontaktfläche, stabilisiert durch eine ausgeprägte Band- und Muskelführung. Allgemeiner: Das Schultergelenk ist ausgesprochen komplex aufgebaut und schon aufgrund seiner Konstruktion anfällig für Instabilitäten, krankhafte Veränderungen oder Schmerzsyndrome. In den Niels-Stensen-Kliniken wird die anspruchsvolle Behandlung des Schultergelenkes mit hoher Kompetenz an verschiedenen Standorten vorgenommen: Am Franziskus-Hospital Harderberg, dessen Angebot in diesem Beitrag beleuchtet wird, steht 16 Chefarzt Privatdozent Dr. Rolf für ausgewiesene Expertise, die einem breitem Publikum auch durch die Aufnahme in die „Focus-Ärzteliste“ bekannt wurde. Im Jahr 2010 wurden ca. 800 SchulterOperationen in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie vorgenommen, davon u. a. ca. 100 Schulterendoprothesen. Das Spektrum der Behandlungen am FranziskusHospital Harderberg ist groß – immerhin gehören Schulterschmerzen zu den häufigsten Schmerzursachen. Viele Patienten stellen sich mit Schmerzen unter dem Schulterdach, einem sogenannten subacromialen Schmerzsyndrom, vor: Die häufig sehr unangenehmen Beschwerden, die bei Bewegungen, aber auch nachts und in Ruhe auftreten, führen zu deutlichen Beeinträchtigungen im Alltag, z. B. bei Überkopf-Tätigkeiten oder auch beim Haarekämmen. Aufgrund eines Engpasses unter dem Schulterdach kann es zu strukturellen Schädigungen kommen, angefangen von der einfachen Schleimbeutelentzündung bis hin zu Verletzungen der Rotatorenmanschette oder der Bizepssehne. Werden bestimmte Erkrankungen wie z. B. große Sehnendefekte nicht früh genug behandelt, kann sich in einigen Fällen ein sekundärer Verschleiß des Gelenkes einstellen, der nicht selten die Versorgung mit einem künstlichen Schultergelenk notwendig macht. Als besondere Herausforderung in der Behandlung von Schulterbeschwerden ist die Vielfalt der Therapieformen zu sehen. Sehr gute Kenntnisse der Anatomie und der Krankheitslehre gehören zu den Voraussetzungen spitzenmedizinischer Leistungen. Hinzu muss umfassende Erfahrung kommen, damit eine korrekte Diagnose getroffen und eine optimale Therapie gewählt werden kann. Schwerpunktthemen der Niels-Stensen-Kliniken Diagnose und Behandlung sind jedoch kein Zauberwerk: Grundlage ist die Beherrschung der körperlichen Untersuchung, die für den Orthopäden im Wortsinn Handarbeit ist. Zur technischen Grundausstattung einer schulterchirurgischen Spezialsprechstunde gehört ein Ultraschallgerät. Weitere bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computer- oder Magnetresonanztomografie sind für speziellere Fragestellungen von Bedeutung und werden am Franziskus-Hospital Harderberg durch die Klinik für Radiologie bereitgestellt. Auch die Zusammenarbeit mit einem Facharzt für Neurologie ist bisweilen notwendig; am FranziskusHospital ist diese Kompetenz im angegliederten Medizinischen Versorgungszentrum vertreten. Für die Patienten bedeutet das: Kurze Wege, schnelle Behandlung und optimale Kommunikationswege zwischen den behandelnden Ärzten. So können am Franziskus-Hospital Harderberg auch seltene Krankheitsbilder behandelt und umfangreiche Versorgungen vorgenommen werden: Möglich sind z. B. komplizierte Schulterendoprothesenwechsel oder auch Muskel-Sehnen-Transfers bei nichtrekonstruierbaren Sehnendefekten. Die Expertise von Dr. Rolf schlägt sich in zahlreichen Veröffentlichungen, u. a. in einschlägigen Fachbüchern, nieder. Spitzenmedizinische orthopädische Leistungen stellen aber auch sehr hohe Anforderungen an die physiotherapeutische Nachbehandlung. Am Franziskus-Hospital Harderberg steht Privatdozent Dr. Olaf Rolf ein Team erfahrener Physiotherapeutinnen und -therapeuten zur Seite. Für den Behandlungserfolg ist die postoperative zielgerichtete Physiotherapie ebenso wichtig wie der operative Eingriff selbst. Die Rehabilitationsphase nach einer Schulter- Präoperatives Röntgenbild der rechten Schulter einer 76-jährigen Patientin, die über eine ausgeprägte, schmerzhafte Bewegungseinschränkung des Schultergelenkes klagt. Es zeigt sich eine sog. Defektarthropathie, d. h. ein erheblicher Verschleiß des Schultergelenkes mit Zerstörung des Gelenkknorpels und der Gelenkpfanne bei defekter Sehnenmanschette. Postoperatives Röntgenbild derselben Patientin nach Versorgung mit einer inversen Schulterendoprothese: Mit diesem Kunstgelenk ist die Patientin schmerzfrei und kann den Arm im Alltag wieder aktiv einsetzen. Künstliches Schultergelenk: Abgebildet ist eine sog. inverse Schulterendoprothese nach Grammont. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Firma Tornier) operation nimmt nicht selten ca. 6-12 Wochen in Anspruch. Nach einer Sehnennaht sind z. B. eine sechswöchige passive Beübungsphase und das Tragen einer Schulterorthese, eines medizinischen Hilfsmittels zur Stabilisierung, notwendig, bevor die Sehne richtig verheilt ist und sich dann die aktive Übungsphase anschließt. Betroffene Patienten müssen geduldig und diszipliniert sein, um den Heilungsprozess optimal zu unterstützen. Hier sind Orthopäden bzw. Unfallchirurgen und Physiotherapeuten auch in motivierender Kompetenz gefragt. Roland Knillmann 17 Jahresbericht 2010 Menschlich, kompetent, christlich – Leitbild beschreibt Auftrag, Ziele und Werte Am 25. November 2010, dem Namenstag des seligen Niels Stensen, haben die Niels-StensenKliniken ihr neues Leitbild in Kraft gesetzt. Nach einem ca. 18-monatigen Entstehungsprozess, in den u. a. viele hundert Rückmeldungen der Mitarbeitenden einflossen, wurde neben den acht Kapiteln des Leitbildes auch ein umfangreiches Umsetzungskonzept veröffentlicht. Das Umsetzungskonzept besteht aus diversen Elementen. Zentral sind verschiedene konkrete Maßnahmen, die die Aussagen des Leitbildes in Handlungsschritte übersetzen. Weiterhin wurde ein Leitbildbeauftragter berufen, der zukünftig die Geschäftsführung der Niels-Stensen-Kliniken GmbH bei der Steuerung des Umsetzungsprozesses unterstützt. Der Leitbildbeauftragte analysiert die Berichte der Einrichtungs-Geschäftsführungen, ist Ansprechpartner für die Leitbildkommission und initiiert einrichtungsübergreifende Maßnahmen, die die Umsetzung und die Weiterentwicklung des 18 Leitbildes unterstützen (z. B. Tag des Leitbildes, spezielle Veranstaltungen usw.). Mit der Leitbildkommission ist ein drittes zentrales Element des Umsetzungskonzeptes genannt: Sie fördert beispielhaftes Verhalten und wirkt dem Handeln entgegen, das im Widerspruch zum Leitbild steht. Die Leitbildkommission hat sieben Mitglieder, die von der Geschäftsführung des Verbundes und den Mitarbeitervertretungen bestellt worden sind. Der bzw. die Vorsitzende wird vom Aufsichtsrat ernannt. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Niels-Stensen-Kliniken haben die Möglichkeit, sich vertraulich an die Leitbildkommission zu wenden. Lebendiges Leitbild – viele Schritte Seit Inkraftsetzung des Leitbildes sind verschiedene Maßnahmen realisiert worden. Einige sind im Um- Schwerpunktthemen der Niels-Stensen-Kliniken Schwester Marie Johann Pahlmann, Margarida de Almeida Rodrigues, Dr. Frank Möllmann, Peter Mathias, Uwe Grewe, Hans-Georg Disselkamp und Kerstin Hunke (von links) haben sich zur ersten Sitzung der Leitbildkommission getroffen. setzungskonzept beschrieben, andere Aktivitäten nehmen explizit Bezug auf das Leitbild oder können als exemplarischer Beitrag im Geiste des Leitbildes beschrieben werden. Im Folgenden sollen einige Beispiele genannt werden, die vertretend für alle anderen Maßnahmen stehen, die hier nicht aufgezählt werden können. • Monat um Monat ruft der Leitbildkalender einprägsam Passagen aus dem Leitbild in Erinnerung. Der Kalender hängt in vielen Büros, Stationszimmern und Sitzungsräumen. • Eine der Vorgaben des Umsetzungskonzeptes lautet, dass „das Leitbild in allen Teambesprechungen regelmäßig oder situationsbezogen thematisiert“ wird. Damit die Reflexion nicht mühsam und gezwungen wird, gibt es einen kleinen Leitfaden mit Anregungen, wie das Thema „Leitbild“ praktisch behandelt werden kann • Im Haus St. Michael finden regelmäßig Meditationen zum Leitbild statt, zu denen Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Bewohnerinnen und Bewohner eingeladen sind. • Das Marienhospital Osnabrück hat für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Broschüre zum Umweltschutz aufgelegt. Ziel der Publikation: Die Umweltbelastung vor allem in den drei Kernbereichen Energie, Wasser und Abfall so gering wie möglich zu halten. • Im Leitbild verpflichten sich die Niels-StensenKliniken, die Aufgaben ihrer Mitarbeiter so zu organisieren, dass sie den Belangen von Familien entgegenkommt. Konkret wird die Umsetzung dieser Zusage durch das Audit „berufundfamilie“ der Hertie-Stiftung überprüft. Das Resultat: Die Niels-Stensen-Kliniken haben als einer der ersten Krankenhausverbünde bundesweit das Qualitätssiegel „berufundfamilie“ erhalten. 19 Jahresbericht 2010 Das Umsetzungskonzept liegt als 20-seitige Broschüre vor. • Auch der Bereich Gesundheitsschutz hat für die Niels-Stensen-Kliniken hohe Priorität. Unter dem Titel „AktiVerbund“ wird ab September 2011 ein Bündel verschiedener Maßnahmen ergriffen. Der Startschuss von „AktiVerbund“ wird mit einem Gesundheits- und Familientag auf dem Osnabrücker Sportzentrum Illoshöhe gegeben. • Aktive Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger Aspekt verlässlicher Partnerschaft. Neben intensiver Pressearbeit erfahren die Bürgerinnen und Bürger auch durch andere Aktionen, wie unsere Werte spürbar werden. Beispielhaft ist eine Kooperation des Christlichen Klinikums Melle mit der Kindertagesstätte St. Marien und dem evangelischen Familienzentrum Melle. 30 Kinder, die in diesen Einrichtungen betreut werden, haben sich mit dem Thema Palliativversorgung (medizinische Behandlung und Begleitung Sterbender und unheilbarer Kranker zur Linderung der Symptome) im CKM beschäftigt. Unter dem Motto „Palliativ heißt, in einen Mantel gehüllt zu sein“ malten die Kinder, was ihnen zum Thema Palliativ einfiel. Die Bilder und eine umfangreiche Dokumentation ihrer Entstehung wurden im Foyer des Krankenhauses ausgestellt. • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einem Patienten eine schwerwiegende Diagnose eröffnen müssen, stehen damit häufig vor einer sehr schwierigen Gesprächssituation. Zur Unterstützung ist ein Leitfaden entwickelt worden, der nützliche Hinweise zur Gesprächsgestaltung gibt. Roland Knillmann Leitbildbeauftragter Weitere Informationen zum Leitbild der Niels-Stensen-Kliniken finden Sie im Internet: http://www.niels-stensen-kliniken.de/ niels-stensen-kliniken/qualitaeten/leitbild-2010.html. Alle Unterlagen können auch bestellt werden bei: Niels-Stensen-Kliniken GmbH Verena Nowotny, Sekretariat der Geschäftsführung Alte Rothenfelder Straße 23 49124 Georgsmarienhütte sekretariat-geschaeftsfuehrung@niels-stensen-kliniken.de Telefon: 0541 502-3403 20 NSK Jahresbericht 2009 Schwerpunktthemen der Einrichtungen Jahresbericht 2010 Christliches Klinikum Melle Themen 2010 Endoskopische Abteilung des CKM auf dem neuesten Stand Die Gastroenterologie ist einer der Schwerpunkte der Klinik für Innere Medizin am CKM. Nach der Neuanschaffung der gesamten Geräteausstattung mit Endoskopen der Fa. Fujinon im Jahr 2009 befindet sich die endoskopische Abteilung des CKM auf dem derzeit neuesten technischen Stand. Die stetig steigende Zahl sowohl stationärer als auch ambulanter Untersuchungen unterstreicht die Akzeptanz der Abteilung bei den niedergelassenen Ärzten und Patienten. So konnte z. B. die Zahl der Koloskopien von 880 Untersuchungen im Jahr 2007 auf über 1.300 Untersuchungen im Jahr 2010 um nahezu 50 % gesteigert werden. Im Jahr 2010 lag ein Augenmerk der Abteilungsentwicklung auf der Umsetzung der neuen S-3-Leitlinien zur Sedierung in der Maximale Patientensicherheit bei Endoskopie. Eine SedieEndoskopien wird durch hochqualifirung ermöglicht eine ziertes Personal und moderne Technik schonende, schmerzfreie gewährleistet. Durchführung eines jeden endoskopischen Eingriffes. Durch konsequente Umsetzung der Leitlinienempfehlungen ist neben der schonenden Untersuchung auch eine maximale Patientensicherheit gewährleistet. Ermöglicht wurde dies nicht nur durch personelle Umstrukturierungen und Mitarbeiterschulungen, sondern auch durch die Anschaffung eines kompletten Monitoringsystems, welches die lückenlose Überwachung aller Patienten während und nach der Untersuchung 22 gewährleistet. Nach der geplanten Erweiterung des endoskopischen Aufwachraumes im Jahr 2011 soll so ein maximaler Patientenkomfort bei höchster Sicherheit garantiert werden. Allgemein- und Viszeralchirurgie Mit der Schilddrüsen- und onkologischen Darmchirurgie konnten die bisherigen Schwerpunkte der Chirurgischen Klinik weiter ausgebaut werden. Der Anteil der laparoskopisch durchgeführten Darmkrebsoperationen, insbesondere im Enddarmbereich, stellt die herausragende Bedeutung dieser speziellen, nur in einigen Zentren durchgeführten Operationsmethode dar. Durch die enge Verzahnung der Chirurgischen Klinik mit der Gastroenterologie und der Onkologie der Inneren Medizin wird allen Patienten ein umfassendes Therapiekonzept angeboten. Die schon 2008 eingerichtete Bauchstation wurde weiter etabliert, so dass sich die Zeit bis zur endgültigen Diagnose und Therapie und damit die durchschnittliche Verweildauer weiter verkürzte. Sicherheit für Patienten und Infektionsprävention haben eine herausragende Bedeutung im medizinischen Alltag. Im Jahr 2010 wurde in der Chirurgie ein zusätzliches Sicherungssystem eingeführt, welches folgende Punkte umfasst: Eine präoperative Checkliste, bevor der Patient in den OP kommt, eine Checkliste, bevor die Operation beginnt (Safety-Clip), und eine Checkliste, bevor der Patient den OP verlässt. Infektionsprävention und Hygiene sind in der Chirurgie elementare Prinzipien. Im Herbst 2010 wurde eine Check-out-Untersuchung durchgeführt. Erhoben wurde die Einhaltung der Basishygienemaßnahmen bei den Pflegenden sowie beim ärztli- Schwerpunktthemen der Einrichtungen Im OP wurde die Patientensicherheit durch verschiedene Maßnahmen weiter erhöht. chen Personal. Die Ergebnisse der Untersuchung waren sehr positiv und verdeutlichten, dass durch gezielte Beobachtung eine Arbeitserleichterung und gleichzeitig eine Verbesserung des Hygienestandards erreicht werden kann. gleichfalls 2010 etablierten EDV-gestützten Schmerzvisite, die eine strukturierte Qualitätssicherung ermöglicht – ein Meilenstein für das Qualitätsmanagement, aber auch für eine zukünftige Zertifizierung im Rahmen der Qualifizierten Schmerztherapie. Ultraschallgestützte Regionalanästhesieverfahren Seit 2010 haben die Patienten der Region die Möglichkeit, von ultraschallgestützten Regionalanästhesieverfahren zu profitieren. Sie sind sicherer und komfortabler geworden. Die Verfahren ermöglichen die genaue bildliche Darstellung von Nerven- und Gefäßstrukturen und damit die sichere und nervenschonende Punktion. Das trifft gleichermaßen auf Katheterverfahren sowie Einzelinjektionen zu. Auch die Punktion zentralvenöser Gefäße oder Arterien wird durch dieses Verfahren erleichtert. Durch die Einstellung des leitenden Oberarztes Dr. Michael König, der auf diesem Gebiet über sehr umfangreiche Erfahrungen verfügt, und durch die Anschaffung eines modernen Ultraschallgerätes der Fa. ESAOTE wird die Weiterbildung von ärztlichen Kollegen bis hin zum DEGUM-Zertifikat Anästhesiologie ermöglicht. Die Auswertung der verschiedenen regionalanästhesiologischen Katheterverfahren erfolgt mit der Ausbau des Schwerpunktes Alterstraumatologie Laut Statistik stürzt jeder Dritte über 65-Jährige mindestens einmal im Jahr. Bei den über 80-Jährigen ist es bereits jeder Zweite. Oftmals sind Senioren in dieser Altersgruppe aufgrund von Gelenkverschleiß oder vorausgegangenen Stürzen mit einer Hüft- oder Knieprothese versorgt. Kommt es zu einem erneuten Sturz, resultieren daraus häufig schwerwiegende und operativ sehr aufwendig zu versorgende Verletzungen, die sogenannten periprothetischen Frakturen. Bedingt durch die anteilige Zunahme älterer Menschen in unserer Bevölkerung werden diese Verletzungen an Häufigkeit zunehmen. Daher bildet die Versorgung solcher Frakturen zusammen mit der Sturzprophylaxe einen wesentlichen Schwerpunkt der Abteilung für Unfallund Wiederherstellungschirurgie. Aus Angst vor weiteren Stürzen bewegen sich auch die geheilten Sturzpatienten weniger. Damit beginnt neben Inaktivität und körperlichem Abbau auch ein geistiger Abbau, welcher häufig in persönlicher Isolation mündet. 23 Jahresbericht 2010 Ausblick 2011 Den neuen Gehgarten stellten CKM-Geschäftsführer Edmund Glüsenkamp, Unfallchirurg Oberarzt Ralf Heller und Physiotherapeutin Petra Feldkamp vor. Seit Mai 2010 führt die Klinik für Unfallchirurgie eine Erhebung durch, in welcher Sturzursachen im Alter ermittelt werden, um Patienten auf diese Weise gezielt Hinweise zur Verhinderung solcher Stürze geben zu können. Um Patienten nach Schenkelhalsbrüchen, Versorgung mit Hüftprothesen bei Arthrose oder auch nach Schlaganfällen noch besser auf die Erfordernisse des Alltags vorbereiten zu können, verfügt das Christliche Klinikum Melle über einen neu gestalteten Gehgarten. Hier kann auf unterschiedlichen Bodenbelägen (Schotter, Rindenmulch, Kies u. s. w.) sowie an Steigungen und Stufen die im Alltag erforderliche Gangsicherheit unter physiotherapeutischer Anleitung trainiert werden. „Partner der Feuerwehr“ Dem Christlichen Klinikum Melle wurde die Urkunde „Partner der Feuerwehr“, verbunden mit dem Förderpreis der Stadt Melle und des StadtFeuerwehrverbandes, verliehen. Gewürdigt wurde die langjährige und engagierte Unterstützung des Feuerwehrwesens und die im Klinikum etablierten Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes. Dazu gehören eine sehr gute technische Ausstattung, regelmäßige umfangreiche Brandschutzunterweisungen mit einem theoretischen Teil und praktischen Übungen, Begehungen und Evakuierungsübungen. 24 Erweiterung des Ärztehauses Im Gesundheitszentrum des angegliederten Ärztehauses erfolgt zum Juni 2011 die Erweiterung des Praxisangebotes durch die Ansiedelung der HNO-Gemeinschaftspraxis Dres. Franzen, Rolle, Thiede sowie durch die Etablierung einer Hebammen-Praxis. Mit der hierfür erforderlichen Aufstockung des Ärztehauses werden auf insgesamt rd. 240 qm neue Räumlichkeiten geschaffen. Erfolgreiche Re-Zertifizierung des Christlichen Klinikums Das Klinikum wurde am 21. April 2011 nach den krankenhausspezifischen Verfahren KTQ® und proCumCert®, welches speziell christliche Aspekte überprüft, erneut sehr erfolgreich zertifiziert. Durch die Auszeichnung wurde bestätigt, dass das Qualitätsmanagement des Hauses in besonderer Weise den Qualitätskriterien der Verfahren entspricht. In allen Bewertungskategorien liegen die Ergebnisse weit über den durchschnittlichen Vergleichswerten der Verfahren. Dieses Ergebnis ist für das Christliche Klinikum Bestätigung und Ansporn zugleich. Bildungszentrum St. Hildegard übernimmt Schulträgerschaft Mit Wirkung zum 1. Januar 2011 wird die Schulträgerschaft der Gesundheits- und Krankenpflegeschule des Christlichen Klinikums Melle vom verbundeigenen Bildungszentrum St. Hildegard übernommen. Ab 2013 wird der theoretische Unterricht ausschließlich in den Räumlichkeiten des Bildungszentrums in Osnabrück stattfinden. Schwerpunktthemen der Einrichtungen Franziskus-Hospital Harderberg Themen 2010 Aufbau eines Darmkrebszentrums Neben dem Brustkrebszentrum im FranziskusHospital Harderberg und dem Lungenkrebszentrum im Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln wurde im Jahr 2010 ein Darmkrebszentrum unter der Leitung von Chefarzt Dr. Petr Ziegler am FranziskusHospital Harderberg aufgebaut. Ziel eines solchen Organzentrums ist es, die medizinische Fachkompetenz bezüglich der Diagnostik und Behandlung von Darmkrebs zu bündeln und gemeinsam mit den Kooperationspartnern für jeden Patienten die optimale Therapie und Weiterbehandlung festzulegen und durchzuführen. Dazu sind u. a. einheitliche, wissenschaftlich fundierte Standards und regelmäßige Fortbildungen für das Personal sowie Informationsveranstaltungen für die Patienten und die interessierte Öffentlichkeit etabliert. Die Kooperationspartner eines solchen Organzentrums bilden ein hocheffektives Netzwerk, in dem der Patient bestmöglich versorgt wird. In der wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz werden die Patienten den Kernkooperationspartnern vorgestellt. Gemeinsam wird dann für jeden Patienten die optimale Therapie beraten und festgelegt. Erfolgreiche Re-Zertifizierung im Brustzentrum Das Brustzentrum Osnabrück hat auch zum 2. Mal souverän die Hürden des Zertifizierungsverfahrens für Brustkrebszentren übersprungen und wurde somit erfolgreich re-zertifiziert. Im Verlauf des Zertifizierungsaudits wurden von den beiden Fachprüfern alle internen und externen Kooperationspartner, die das Netzwerk des Brustzentrums bilden, geprüft. Am Ende des Audits lobten die beiden Fachexperten u. a. die hohe Fachlichkeit innerhalb des Brustzentrums Das Team des Brustzentrums unter Leitung von Chefarzt Dr. Albert von der Assen (rechts) genießt hohes Vertrauen bei seinen Patientinnen und den Fachexperten der Zertifizierungsgesellschaft. und die gut funktionierenden Strukturen des Netzwerks. Im Brustzentrum Osnabrück werden pro Jahr etwa 500 neu an Brustkrebs erkrankte Frauen behandelt. Damit zählt das Brustzentrum Osnabrück zu den größten Brustzentren in Deutschland. Die hohen und stetig steigenden Patientinnenzahlen zeigen nach Aussage der Auditoren, dass die Frauen Vertrauen in die Kompetenz des Teams haben. Neuer Chefarzt der Gynäkologie ein alter Bekannter Das Franziskus-Hospital Harderberg hat zu Jahresbeginn einen weiteren Chefarzt für die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe bekommen. Dabei handelt es sich um einen alten Bekannten: Trygve Daabach war hier bereits von 1991 bis zum März 2010 als leitender Oberarzt tätig. Nun leitet er gemeinsam mit Chefarzt Dr. Michael Hoedemaker die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Harderberg. Ein Schwerpunkt von Herrn Daabach ist die operative Gynäkologie und hier insbesondere der 25 Jahresbericht 2010 Die beiden gynäkologischen Chefärzte Trygve Daabach und Dr. Michael Hoedemaker sind ein bereits eingespieltes Team, das Geschäftsführer Michael Kamp (von links) sehr schätzt. Bereich der Urogynäkologie. Darüber hinaus gilt Herr Daabach auch im Bereich der Geburtshilfe als ausgewiesener Spezialist. Der neue Chefarzt verfügt über mehr als 25 Jahre geburtshilfliche Erfahrung. Neue Krankenhaus-Seelsorgerin Mit Wirkung vom 1. August 2010 ist Frau Monika WohlfarthVornhülz aus Osnabrück von Bischof Franz-Josef Bode als Gemeindereferentin in der Krankenhausseelsorge des Franziskus-Hospitals bestellt worden. Die neue Seelsorgerin sieht Monika WohlfarthVornhülz ihre Schwerpunkte in den Gesprächen mit den Patientinnen und Patienten, aber auch mit deren Angehörigen. Sie besucht regelmäßig die Stationen des Hauses. Darüber hinaus begleitet sie Patienten auch über einen längeren Zeitraum, insbesondere im SPES VIVA /Palliativ-Bereich. Fachkompetenz in der Pflegeberatung etabliert Am Franziskus-Hospital Harderberg wurde ein neues Pflegebüro eingerichtet. In der neuen Anlaufstelle geben die Pflegeexperten umfassend Auskunft und können bei speziellen Fragen weitere Fachkräfte hinzuziehen. Sie helfen vor, während und nach dem Krankenhausaufenthalt. Ziel ist es, die Patienten und Angehörigen an die Hand zu nehmen, damit sie mit ihren Fragen nicht allein sind. Für folgende 26 Bereiche sind spezifisch qualifizierte Pflegekräfte in der Pflegeberatung tätig: • Bei Entstehung eines Stomas (Birgit Stegemann, Pflegefachkraft Stoma, Inkontinenz und Wunde) • Bei Kontinenzproblemen (Birgit Stegemann) • Bei chronischen Wunden (Birgit Stegemann) • Beim bestehenden oder neu erkannten Diabetes mellitus (Kerstin Wessler und Birgit Kerkhoff, Diabetesberaterin / Assistentin DDG) • Für pflegende Angehörige bietet MH Kinaesthetics zu einfacheren Bewegungsabläufen ein handlungsorientiertes Lernangebot, damit der Alltag zuhause mit weniger Anstrengung gestaltet werden kann (Stephanie Gordon) Die Beratungen und Schulungen sind als Serviceleistung der Niels-Stensen-Kliniken für die Patienten und deren Angehörige kostenlos. Ausblick 2011 Planungsfreigabe für die bauliche Zielplanung erteilt Die Planungen laufen auf Hochtouren: In diesem Jahr soll der Startschuss für den Erweiterungsbau der Niels-Stensen-Kliniken Franziskus-Hospital Harderberg gegeben werden. Das Land Niedersachsen hat dazu die Planungsfreigabe erteilt. Wesentlicher Bestandteil des Bauprogramms ist die dringend anstehende Sanierung des Bettentraktes B. Damit kann das Krankenhaus künftig wie schon im Bettentrakt A helle, freundliche Zimmer mit größerer Grundfläche und noch mehr Komfort Schwerpunktthemen der Einrichtungen Mit der Schlüsselübergabe stand der Inbetriebnahme der neuen Zentralsterilisation nichts mehr im Weg. anbieten. Dazu werden zum einen die bisherigen Zimmer im Bettentrakt B saniert und ein zusätzliches Bettenhaus errichtet, das südlich an das bestehende Gebäude angebaut wird. Die Notfall- und Liegendaufnahme wird ebenfalls in den neu erschlossenen Bereich verlegt. Dadurch haben Rettungsfahrzeuge eine kürzere Anfahrt und die Notfall- und Liegendaufnahme bildet künftig mit der bereits im Bau befindlichen Rettungswache eine räumliche Einheit. In direkter räumlicher Angliederung zur neuen Notfall- und Liegendaufnahme sollen dann die Bereiche der Radiologie mit Computertomographie (CT), Magnetresonanztherapie (MRT) und Röntgen zentralisiert werden. Des Weiteren wird eine neue Intensivüberwachungsstation (IMC) entstehen. Ergänzend wird der jetzige Aufnahmebereich für geplante (elektive) Aufnahmen neu gestaltet. Letztes Element der baulichen Zielplanung ist die Sanierung und Neugestaltung der Eingangshalle, die zu einem modernen Empfangsbereich mit viel Licht und Farbe umgestaltet wird. Zentralsterilisation in Betrieb Im April 2011 wurde die neue Zentralsterilisationsabteilung am Harderberg offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Sie wurde unter anderem aus Mitteln des Konjunkturpakets finanziert. Die neue Einrichtung übernimmt die sterile Aufbereitung des medizinischen Instrumentariums gemeinsam für die NielsStensen-Kliniken Franziskus-Hospital Harderberg und Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln. Damit reagieren die Kliniken auf die stetig wachsende Zahl der operativen Eingriffe an beiden Standorten und die sich ändernden gesetzlichen Anforderungen an die hygienische Aufbereitung des medizinischen Instrumentariums. Jährlich werden rund 50.000 Container sterilisiert. Zentrum für Onkologie Zum 1. Oktober 2011 wird das Franziskus-Hospital Harderberg sein medizinisches Leistungsspektrum noch einmal erweitern. Dann wird am Harderberg ein Kompetenz-Zentrum für Tumorerkrankungen unter Prof. Dr. Dr. Atzpodien Leitung des neuen onkologischen Chefarztes Prof. Dr. Dr. Jens Atzpodien errichtet. Wesentlicher Bestandteil des zukünftigen Zentrums ist das stationäre Behandlungsangebot für die onkologischen Patienten. Ein weiterer Schwerpunkt des Zentrums ist die ambulante onkologische Versorgung an allen Standorten des Verbundes der Niels-Stensen-Kliniken. Des Weiteren sollen im weiteren Verlauf ein Studienzentrum sowie ein Labor für Molekulargenetik / -diagnostik aufgebaut werden. Prof. Dr. Dr. Jens Atzpodien gilt als renommierter und international bekannter Onkologe und ist seit 2002 Leitender Arzt der Fachklinik Hornheide an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 27 Jahresbericht 2010 Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln Themen 2010 Spezialisierte ambulante Palliativversorgung Am Krankenhaus St. Raphael ist die Koordinierungsstelle für die sogenannte spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) eingerichtet worden. Aufgabe der SAPV ist, eine qualitätsgesicherte, wirksame und auf jeden Einzelnen und seine individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Versorgung in der vertrauten häuslichen Umgebung oder gegebenenfalls in einer stationären Einrichtung zu gewährleisten. Dabei soll die Palliativversorgung eine ganzheitliche Versorgung von Menschen mit einer nicht heilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung ermöglichen. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung ist dabei eine Komplementärleistung, um insbesondere die Versorgungsqualität der Vertragsärzte und Pflegedienste zu erhöhen. Ausschlaggebend für die Verordnung zur SAPV ist der besondere Versorgungsbedarf der Patienten, wenn die herkömmlichen ambulanten Strukturen nicht ausreichen, um die Lebensqualität und Selbstbestimmung schwerstkranker Menschen zu erhalten, zu fördern und zu verbessern. Dabei ist als Kernkriterium das Leiden an einer unheilbaren Erkrankung mit einer begrenzten Lebenserwartung definiert. Die Verordnung der SAPV erfolgt durch den niedergelassenen Haus- bzw. Vertragsarzt oder den Krankenhausarzt. Die Versorgung der Patienten erfolgt durch multiprofessionelle Palliative-Care-Teams. Eine 24-Stunden-Rufbereitschaft ist eingerichtet. 10 Jahre Klinik für Thoraxchirurgie Die Klinik für Thoraxchirurgie am Krankenhaus St. Raphael wurde 1999 gegründet und konnte im 28 vergangenen Jahr ihr 10-jähriges Bestehen feiern. Die Klinik hat sich unter ihrem ersten Chefarzt, Prof. Dr. med. F. Klinke, rasch zu einem überregional anerkannten Zentrum für die operative Behandlung thorakaler Erkrankungen etabliert. Mittlerweile werden jährlich über 1.000 operative Eingriffe durchgeführt. Damit ist die Thoraxchirurgie am Krankenhaus St. Raphael größtes operatives Zentrum für thorakale Tumore in Niedersachsen. InzwiDr. Ludger Hillejan leitet die Klinik für Thoraxchirurgie schen wird das gesamte Spektrum der thorakalen Erkrankungen behandelt. Hierzu stehen modernste Behandlungsverfahren, so u. a. ein Speziallaser für Operationen am Lungengewebe oder das Instrumentarium für minimalinvasive videothorakoskopische und videomediastinoskopische Operationen (sog. Schlüssellochchirurgie) zur Verfügung. Neue Psychoonkologin Roswitha Nebel, Dipl.-Psychologin und Ehe-, Familien- und Lebensberaterin, ist seit Anfang des Jahres 2010 im Krankenhaus St. Raphael tätig. Sie bietet vor allem den Patienten des Lungenzentrums psychologische Unterstützung an. Frau Nebel ist es dabei besonders wichtig, frühzeitig den Kontakt zum Patienten herzustellen, denn je früher die Betreuung einsetzt, umso besser kann der Patient auch eine Krebserkrankung bewältigen. Dies kommt dem Genesungsprozess zugute. Das Gesprächsange- Schwerpunktthemen der Einrichtungen Adipositas handelt es sich nicht um ein paar Kilo mehr, sondern um ein extremes Übergewicht, das nicht nur die Lebensqualität erheblich Die niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan überzeugte sich von der innovativen Energie des Krankenhauses St. Raphael Ostercappeln. bot richtet sich an jeden Patienten mit seinen individuellen Bedürfnissen. Oft ist es dabei hilfreich, auch den Partner und die Familie mit einzubeziehen. Qualifizierte Schmerztherapie In den Niels-Stensen-Kliniken wurde im Jahr 2010 das verbundweite Projekt „Qualifizierte Schmerztherapie“ gestartet. Ziel ist es, in den Kliniken des Verbundes ein weitestgehend standardisiertes Konzept zu entwickeln. Dadurch können eine optimale Ablauforganisation der schmerztherapeutischen Maßnahmen, eine schnellere Reaktionszeit und eine personenunabhängige hohe Qualität in allen Verbundkliniken gewährleistet werden. Das Projekt wird geleitet von Dr. Manfred Thien, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln. Adipositas-Chirurgie: Kleiner Magen hilft beim Abnehmen Um extrem fettleibigen Menschen künftig noch umfassendere Hilfe anbieten zu können, ist das Adipositaszentrum Osnabrück gegründet worden. Leiter des Zentrums ist Dr. Martin Gerdes. Bei einschränkt und Betroffene Chefarzt Dr. Martin in die soziale Isolation führt, Gerdes ist Spezialist sondern auf Dauer den Überfür Adipositaschirurgie. lasteten krank macht. Aktuelle Studien zeigen, dass durch operative Eingriffe die Sterblichkeitsrate deutlich gesenkt werden kann. Bei der Adipositastherapie führen die operativen Maßnahmen dazu, dass der Patient nur eine begrenzte Nahrungsmenge zu sich nehmen kann. Die Gewichtsabnahme ist meist enorm und nachhaltig, so dass auf Dauer in 18 Monaten bis zu 80 Prozent des Übergewichtes reduziert werden kann. Im Allgemeinen ist ein operativer Eingriff angezeigt, wenn der sogenannte Body-Maß-Index über 40 liegt beziehungsweise über 35, wenn der Patient unter Folgeerkrankungen leidet. Die Operationen werden im Krankenhaus St. Raphael minimalinvasiv durchgeführt und sind standardisiert. Ausblick 2011 Wenn ein Mikro die OP-Geräte steuert Seit Juni 2011 arbeiten die Ärzte im Krankenhaus St. Raphael in den vier modernsten Operationssälen Norddeutschlands. Eine Besonderheit ist, dass sie während der Operation die Geräte per Mikrofon steuern können. Sämtliche Geräte in den OP-Sälen werden über eine einheitliche Steuerung bedient. Der operierende Arzt verfügt über ein grafisches 29 Jahresbericht 2010 Die neuen OP-Säle standen im Mittelpunkt des Interesses am Tag der offenen Tür, zu dem anlässlich der Einweihung tausende Besucher kamen. hocheffektives Netzwerk, in dem der Patient best- Display, das ihm für jedes der angeschlossenen Geräte eine individuelle Menüsteuerung anbietet. Der Arzt kann nun mit Hilfe eines Mikrofons via Spracheingabe die angeschlossenen Geräte steuern und sich somit voll auf das Operationsfeld konzentrieren. Die niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan war im Mai bei der offiziellen Einweihung des neuen OP-Traktes zugegen und lobte das Krankenhaus, das sich für die Zukunft gut gerüstet habe. Lungenkrebszentrum erfolgreich zertifiziert Anfang des Jahres fand die erfolgreiche Zertifizierung des Lungenkrebszentrums Osnabrück am Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln statt. Im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens wurden die Abläufe und Strukturen zur Behandlung von Lungenkrebspatienten sowohl im Krankenhaus St. Raphael als auch bei den externen Kooperationspartnern geprüft. Im Lungenkrebszentrum wird die medizinische Fachkompetenz bezüglich der Diagnostik und Behandlung von Lungenkrebs gebündelt. Die Kooperationspartner bilden ein 30 möglich versorgt wird. Dies wird u. a. durch einheitliche, wissenschaftlich fundierte Standards und regelmäßige Fortbildungen gewährleistet. In der wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz werden die Patienten den Kernkooperationspartnern vorgestellt. Gemeinsam wird dann für jeden Patienten die optimale Therapie beraten und festgelegt. Im Jahr 2010 war das Lungenzentrum unter der Leitung von Chefarzt Dr. Ludger Hillejan bereits erfolgreich zum „Kompetenzzentrum Thoraxchirurgie“ zertifiziert worden. Erweitertes spezialisiertes Therapieangebot: Weaning Eine künstliche Beatmung rettet Leben, zum Beispiel nach schweren Operationen oder Unfällen. Der Begriff „Weaning“ kommt aus dem Englischen („to wean“) und bedeutet übersetzt in etwa „Entwöhnen“. In der Medizin bezeichnet man so die Entwöhnung eines Patienten vom Beatmungsgerät. Der Patient soll dabei wieder in die Lage versetzt werden, alleine zu atmen. In der Vergangenheit wurden bereits WeaningPatienten im Krankenhaus St. Raphael versorgt. Seit April 2011 wird dieses Angebot noch erweitert. Personal wird speziell und gezielt qualifiziert (z. B. zu Atemtherapeuten). Zudem wird die Umsetzung des Konzepts durch eine hoch spezialisierte Medizintechnik in erweitertem Umfang begleitet. Schwerpunktthemen der Einrichtungen Magdalenen-Klinik Harderberg Themen 2010 Infoabende „Wenn die Seele streikt …“ Da es immer noch vielen Menschen schwerfällt, psychische Probleme und Erkrankungen bei sich selbst, bei Angehörigen und Bekannten wahrzunehmen und ohne Scheu und Scham damit umzugehen, hat das therapeutische Team der Magdalenen-Klinik im Rahmen von Informationsabenden Interessierte eingeladen, um wichtige Krankheitsbilder allgemeinverständlich vorzustellen. Die gesamte Vortragsreihe stand unter dem Thema: „Wenn die Seele streikt …“ und hat sich mit folgenden Themen beschäftigt: Diplom-Psychologin Ulrike Horstmann sprach über den „Umgang mit traumatischen Erfahrungen“. Viele Menschen, die im Laufe ihres Lebens mit Naturkatastrophen, schweren Unfällen oder Gewalttaten konfrontiert wurden, zeigen Reaktionen und Auswirkungen auf diese schweren seelischen Verletzungen, die von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sind. Ein Teil der Betroffenen leidet in der Folge unter quälenden Symptomen und Beschwerden, ist emotional stark belastet und erlebt eine deutliche Beeinträchtigung in der Bewältigung ihres Alltags und in der Gestaltung ihrer sozialen Beziehungen. In diesen Fällen hat sich nach dem Trauma eine „Posttraumatische Belastungsstörung“ entwickelt, die eine psychotherapeutische Behandlung zur Überwindung der Symptomatik erforderlich macht. Dr. med. Annette Brauch sprach über das Thema „Depressionen“. Unter Depressionen versteht man heute einen Zustand großer Niedergeschlagenheit. Jede Lebensfreude ist verloren gegangen, der Mensch fühlt sich hilflos, ratlos und mutlos. Die Gedanken drehen sich oft nur noch im Kreis und der Betroffene ist nicht mehr in der Lage, eine Lösung für diesen als ängstigend erlebten Zustand zu finden. Durch psychotherapeutische Verfahren und gegebenenfalls auch durch Medikamente können Depressionen gut und nachhaltig behandelt werden. Diplom-Psychologin Martina Kittel referierte über das Thema „Zwangserkrankungen“. Der Begriff „zwanghaftes Verhalten“ umfasst ein breites Spektrum an Verhaltensweisen. Darunter fallen vollkommen harmlose Angewohnheiten wie das regelmäßige Kontrollieren des Herdes beim Verlassen des Hauses, aber auch kraft- und zeitraubende Verhaltensmuster, die den Alltag des Betroffenen stark beeinflussen können. Wenn Dinge wie zum Beispiel der Herd mehrmals kontrolliert werden, um Sicherheit zu erlangen, und ständig aufdringliche Gedanken quälen, dann liegt vermutlich eine Zwangserkrankung vor. Generell gilt: Je stärker das zwanghafte Verhalten von dem sonst üblichen Verhalten abweicht und je mehr es den Betroffenen in seinem alltäglichen Leben behindert und einengt, umso eher wird von einer Störung oder Erkrankung gesprochen. Die kognitive Verhaltenstherapie gilt derzeit als wichtigste Form der Behandlung von Zwangserkrankungen. Die Ärztin Dyrken Hoebel sprach über die „leichten kognitiven Beeinträchtigungen im Alltag“. Unter leichten kognitiven Beeinträchtigungen werden Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen oder sogar handfeste Vergesslichkeit verstanden. Die Störungen können schleichend oder auch ganz plötzlich auftreten. 31 Jahresbericht 2010 Das kann sich zum Beispiel darin äußern, dass auf einmal regelmäßig Gegenstände verlegt und nicht wiedergefunden werden. Auch Namen werden nur noch schlecht behalten oder Telefonnummern vergessen. Frau Hoebel zeigte in ihrem Vortrag auf, ab wann es sich um mehr als eine gewöhnliche Altersvergesslichkeit handelt und wie diese behandelt werden kann. Die Vorträge haben im letzten Jahr einen großen Anklang in der Öffentlichkeit gefunden, so dass die Informationsabende mit dem Titel: „Wenn die Seele streikt …“ auch 2011 mit einer neuen Themenauswahl fortgeführt werden. hinaus gibt es künftig einen zusätzlichen großen Gruppentherapieraum. Die Erweiterung hat auch eine Personalaufstockung mit sich gebracht. Als weitere psychologische Psychotherapeutin hat die Diplom-Psychologin Astrid Welling zum 1. Oktober 2010 ihren Dienst aufgenommen und verstärkt das therapeutische Team. Frau Welling ist darüber hinaus im Medizinischen Versorgungszentrum am Franziskus-Hospital Harderberg tätig und bietet dort ambulante Psychotherapie an. Die Verwaltung wird zudem von Judith Lumme unterstützt. Ausblick 2011 Entwicklung 2010 hat sich die Belegung in der Magdalenen-Klinik sehr gut entwickelt. Es sind monatlich durchschnittlich 16 Patienten versorgt worden. Ausbau der Klinik Aufgrund der guten Belegungsentwicklung wurde die Magdalenen-Klinik um fünf neue Räume erweitert, die im Oktober 2010 fertiggestellt wurden. Die Klinik verfügt nun über einen ansprechenden Empfangsbereich, der als erste Anlaufstelle für die Patienten und ihre Angehörigen dient. Darüber Katrin Stallkamp (links) ist als Nachfolgerin von Anna Schenck (rechts) neue Verwaltungsleiterin der Magdalenen-Klinik. Chefarzt Prof. Dr. Wolfgang Weig (2.v.links) und Geschäftsführer Werner Lullmann begrüßen die neue Mitarbeiterin. Zum 1. Februar 2011 übernimmt Katrin Stallkamp die Verwaltungsleitung von Anna Schenck. Frau Stallkamp (37) ist Diplom-Kauffrau und hat bisher in den Niels-Stensen-Kliniken Marienhospital Osnabrück als Controllerin gearbeitet. Der Verbund ist ihr daher bereits vertraut. Frau Schenck hat den Verbund Ende Februar 2011 verlassen. Für das Jahr 2011 ist die weitere Stabilisierung der Belegung bei durchschnittlich 19 Patienten geplant. Die Diplom-Psychologin Astrid Wellig (2.v.lks) und Verwaltungsmitarbeiterin Judith Lumme (3.v.lks) unterstützen das Team der Magdalenen-Klinik. 32 Schwerpunktthemen der Einrichtungen Marienhospital Ankum-Bersenbrück Themen 2010 Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler zu Besuch Auf Einladung der FDPKreistagsfraktion besuchte der Bundesgesundheitsminister Dr. Rösler am 18. November 2010 das Marienhospital. Neben der Diskussion mit niedergelassenen Ärzten aus dem Nordkreis Osnabrück zum Thema „Ärztliche Versorgung im ländlichen Raum“ ließ er es sich nicht nehmen, auch einen Rundgang durch das Haus zu absolvieren. Gesundheitsminister Philipp Rösler fachsimpelt bei seinem Er besuchte die Zentrale Rundgang mit Mitarbeiterinnen Patientenaufnahme, eine und Mitarbeitern des MHA. Normalpflegestation und auch die Intensivabteilung. Dabei scheute er keineswegs den Kontakt zu den Patienten und Mitarbeitern des Marienhospitals, so dass sich ein sehr informativer Besuch ergab. Im Anschluss stellte er sich den Fragen und Problemen der Ärzteschaft. In der lebhaft geführten Diskussion stand besonders die ärztliche Unterversorgung im Nordkreis Osnabrück im Mittelpunkt. Verabschiedung einer Institution – Seelsorge wird neu ausgerichtet Nach mehr als 10-jähriger Tätigkeit in der Seelsorge am MHA wurde Schwester Mauritia in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Mit ihr verlässt eine Institution das Krankenhaus, denn sie war maßgeblich am Aufbau der Seelsorge beteiligt. Ihre Arbeit Sr. Mauritia war mehr als 10 Jahre am MHA in der Seelsorge tätig. Diakon Olaf van der Zwaan, 5. von links, ist ihr Nachfolger. war so erfolgreich, dass das MHA 2007 für diese Arbeit in besonderer Weise ausgezeichnet wurde. Insofern verabschiedeten Vertreter des Krankenhauses und der Kirchengemeinde Schwester Mauritia mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ihr Nachfolger im Amt, Diakon Olaf van der Zwaan, konnte von ihren Erfahrungen profitieren, denn er ist bereits seit einiger Zeit im Marienhospital tätig. Indische Ordensschwestern im MHA Mit Schwester Ansmaria und Schwester Rose bekommt das Marienhospital nach über 10 Jahren erstmals wieder Ordensschwestern zur Unterstützung der Pflege und Seelsorge. Die beiden stammen gebürtig aus Indien, leben aber bereits seit vielen Jahren in Deutschland. Während Schwester Rose im Pflegezentrum in der Betreuung der dort lebenden Bewohner tätig ist, wird Schwester Ansmaria im MHA in der Pflege der stationären Patienten eingesetzt. Daneben unterstützt sie Diakon van der Zwaan in der Seelsorge. Premiere im Marienhospital Erstmals in der mehr als 150-jährigen Geschichte bietet das MHA Ausbildungsplätze im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege an. Im August 2010 wurden 33 Jahresbericht 2010 die ersten fünf Auszubildenden begrüßt. In Kooperation mit den Niels-Stensen-Kliniken Bildungszentrum St. Hildegard erfolgt der theoretische Unterricht am Bildungszentrum, die praktische Ausbildung findet im MHA statt. Das MHA hatte sich bereits auf die Ausbildung vorbereitet und zur Begleitung der Auszubildenden spezielle Praxisanleiter geschult. Die Zahl der Ausbildungsplätze wird in den nächsten zwei Jahren auf insgesamt 12 aufgestockt. Ausgebildet wird im MHA auch in den Berufen Informatikkaufmann / -frau, Bürokaufmann / -frau, Hauswirtschafter / in sowie Operationstechnischer Assistent (OTA). Um auch zukünftig Fachkräfte gewinnen zu können, kooperiert das MHA auch mit der Berufsbildenden Schule (BBS) Bersenbrück. Schüler der 11. Klassen aus den Bereichen Technik und Wirtschaft / Sozialpädagogik bekommen die Möglichkeit, ein Praktikum im Marienhospital zu absolvieren. Darüber hinaus sollen auch Projekte und Aktionen wie zum Beispiel Ausstellungen, Vorträge und Workshops durchgeführt werden. Einweihung der neuen Pflegestation Mit einem Tag der offenen Tür eröffnete das Marienhospital am 5. Dezember 2010 die neue Pflegestation. Im Zuge einer Umstrukturierung im Bereich der Patientenversorgung wurde der bereits bestehende Bettentrakt um ein weiteres Stockwerk erhöht. In der neuen dritten Etage ist nunmehr die Fachabteilung für Chirurgie untergebracht. „Wir brauchen die kleinen Häuser für eine wohnortnahe medizinische Versorgung“, betonte der Staatssekretär im niedersächsischen Sozialministerium Heiner Pott. Das Geld sei daher gut angelegt. Die Pflegestation mit insgesamt 40 Betten präsentiert sich den Patienten und Besuchern mit Möbeln in einer ansprechenden Holzoptik. Zudem verfügen alle Zimmer über eigene Nasszellen. Die Baukosten, von denen die Hälfte aus Mitteln des Konjunkturpaketes II stammt, belaufen sich auf insgesamt 3 Mio. Euro; die andere Hälfte der Kosten wird vom MHA getragen. 34 Die neue Pflegestation verbessert den Komfort für die Patienten in spürbarer Weise. Ausblick 2011 Erweiterung der Küche im Marienhospital Im Zuge der Neustrukturierung der Niels-StensenKliniken Bramsche erfolgt die Zubereitung der warmen Mahlzeiten für das Bramscher Krankenhaus zukünftig in der Küche des MHA. Das Land Niedersachsen stellt für die erforderlichen Umbaumaßnahmen insgesamt fast 800.000 Euro für beide Häuser zur Verfügung. Hintergrund der Maßnahme ist die Zentralisierung der Speisenversorgung am Standort Ankum, so dass hier bald etwa 300 Essen täglich zusätzlich gekocht werden. Ausbau der Wirbelsäulenchirurgie Bereits im Jahr 2010 erweiterte das MHA sein medizinisches Leistungsspektrum. Der Chefarzt der Neurochirurgie am Marienhospital in Osnabrück, Prof. Dr. Greiner, operierte erstmals Patienten mit Erkrankungen im Bereich der Wirbelsäule. Zum Behandlungsspektrum zählen von den minimalinvasiven Eingriffen wie der Facettengelenksthermokoagulation (bei Wirbelgelenksarthrose) über die mikrochirurgische Therapie von Bandscheibenvorfällen oder Wirbelkanaleinengungen bis hin zu operativen Verfahren der Wirbelsäulenversteifung (Spondylodese) alle gängigen Therapieverfahren. Für das Jahr 2011 rechnet das MHA mit ca. 150 operativen Eingriffen. Schwerpunktthemen der Einrichtungen Marienhospital Osnabrück Themen 2010 Bezugspflegesystem (primäre Pflege) wird im MHO eingeführt Das MHO führt das System der Bezugspflege (primäre Pflege) in allen Pflegebereichen ein. Das ist das Ergebnis einer Pilotphase, die 2010 auf zwei Pflegestationen zu Ende ging. Primäre Pflege ist ein personenbezogenes Pflegesystem. Dabei übernehmen Pflegekräfte die Verantwortung für die Pflege „ihrer“ Patientinnen und Patienten während des gesamten Aufenthalts auf der Station. Dabei sind sie zentrale Ansprechpartner der Patientinnen und Patienten. Primäre Pflege gilt als zukunftsweisendes Pflegesystem, weil es die Beziehung zu den Patientinnen und Patienten und die Fachlichkeit der Pflege fördert und zugleich die Attraktivität des Pflegeberufes erhöht. Patienten mit kolorektalem Karzinom spezialisiert. Es ist eine interne Kooperation der Klinik für Allgemeinchirurgie unter Prof. Dr. Christoph Nies und der Klinik für Innere Medizin / Gastroenterologie unter Prof. Dr. Michael K. Müller. Im Darmkrebszentrum werden die entsprechenden Patienten auf Basis strukturierter Vorgaben behandelt. Das Darmkrebszentrum hat sich nach nur 9 Monaten Aufbauarbeit der Überprüfung durch OnkoZert gestellt und das Zertifikat der DKG, Deutsche Krebsgesellschaft, erhalten. OnkoZert ist ein unabhängiges Institut, das im Auftrag der DKG organbezogene Krebszentren überprüft und zertifiziert. Mit dem Zertifikat wurde der organisatorisch und fachlich hohe Standard des Darmkrebszentrums bestätigt. Chest Pain Unit ist in Betrieb gegangen In einem neu errichteten Anbau (Aufstockung OPTrakt) ist die neue Chest Pain Unit (CPU, Brustschmerzeinheit) in Betrieb gegangen. Die Einheit mit 12 Betten dient dazu, Patienten, die mit unklaren herzassoziierten Beschwerden in das MHO eingeliefert werden, innerhalb weniger Stunden umfassend zu diagnostizieren und der richtigen Behandlung zuzuführen. Die Patienten werden im MHO über die Zentrale Notaufnahme aufgenommen und bei entsprechenden Symptomen unverzüglich der CPU zugeführt. Die CPU steht unter medizinischer Leitung der Klinik für Innere Medizin / Kardiologie unter Prof. Dr. Thomas Wichter. Erstmals Operation an Beckenarterien mit Schornsteintechnik Mit einem neuen minimalinvasiven Operationsverfahren an erweiterten großen Beckenschlagadern ist es möglich geworden, die Durchblutung der inneren Beckenschlagader auch bei schwierigen anatomischen Verhältnissen aufrechtzuerhalten. Diese OPTechnik wurde weltweit erstmals von Privatdozent Dr. Jörg Heckenkamp, Chefarzt der Gefäßchirurgie am MHO, eingesetzt. Dazu wird die sogenannte Chimney-Technik („Schornsteintechnik“) angewandt, bei der SpezialStents (Gefäßstützen) eingesetzt werden, die den Blutfluss am Operationsgebiet vorbeileiten. Dieses Verfahren wurde zuvor nur an den oberen Bereichen der Hauptschlagader eingesetzt. Vorteil des Verfahrens ist, dass Symptome und Folgen der Mangeldurchblutung in nachfolgenden Körperregionen vermieden werden. Dazu zählten Darmkrebszentrum am MHO zertifiziert Das Anfang 2010 im MHO gegründete Darmkrebszentrum ist auf die strukturierte Behandlung von 35 Jahresbericht 2010 Privatdozent Dr. Konrad Sommer präsentiert das Implantat, das im Mittelohr eingesetzt wird. bisher unter anderem Heilungsstörungen, Schmerzen und Potenzprobleme. Implantation von Gehörgeräten im Mittelohr Erstmals wurde 2010 im Marienhospital Osnabrück ein Hörgerät im Mittelohr implantiert. Die Operation wird von Privatdozent Dr. Konrad Sommer, Chefarzt der Klinik für HNO-Heilkunde, durchgeführt. Das neue Hörgerät ist z. B. für Patienten interessant, die unter einer kombinierten Schwerhörigkeit leiden oder die aus medizinischen Gründen herkömmliche Hörhilfen nicht tragen können, wie zum Beispiel nach mehrfachen Operationen am Mittelohr. Zudem sind sie eine gute Alternative, wenn die Ohrpassstücke normaler Hörgeräte die Gehörgänge reizen und dort Entzündungen oder Ekzeme auslösen. Das neue System besteht aus der Kombination eines inneren Implantates, eines Masseverstärkers, der mikrochirurgisch an der Gehörknöchelchenkette befestigt wird, und einem externen Teil, dem Audioprozessor. Dieser wandelt den Schall in Signale um, die dann zum implantierten Verstärker übertragen werden. Per Magnetkraft wird der Audioprozessor direkt hinter der Ohrmuschel gehalten und kann somit nahezu unsichtbar unter dem Haar getragen werden. Das System verfügt zudem über mehr Leistung und ein besseres Frequenzspektrum als herkömmliche Hörgeräte. 36 Künstliche Lunge wird überregional genutzt Seit Anfang 2010 wird im MHO unter Leitung der Klinik für Anästhesiologie mit Chefarzt Privatdozent Dr. Martin Beiderlinden eine künstliche Lunge eingesetzt. Die lebensrettende Maßnahme ist überregional gefragt, zahlreiche Patienten, denen sonst wegen Lungenversagens der Erstickungstod drohte, werden seither in das MHO verlegt. Die künstliche Lunge sorgt außerhalb des Körpers der Patienten für den notwendigen Gasaustausch und führt das mit Sauerstoff angereicherte Blut dem Köper zurück. Krankheitsbilder, die eine Behandlung mit der künstlichen Lunge erforderlich machen, sind Oberarzt Dr. Martin Feldmann bedient die künstliche Lunge im Marienhospital Osnabrück. Schwerpunktthemen der Einrichtungen Um die Sicherheit für Patienten weiter zu steigern, wird vor jeder Operation eine Checkliste geprüft. Farbenfroh und modern präsentiert sich das neue Christliche Kinderhospital Osnabrück z. B. lebensbedrohliche Lungenentzündungen, schwere Grippeerkrankungen und Lungenschädigungen nach schweren Unfällen. Dank der guten Zusammenarbeit mit der Schüchtermann-Klinik Bad Rothenfelde kann im Bedarfsfall von dort sogar ein zweites Gerät leihweise beschafft werden. schen der Intensivstation auf der einen Seite und peripheren Stationen auf der anderen Seite. Sicherheit im OP wird erhöht Auf Basis der Empfehlungen des Aktionsbündnisses Patientensicherheit und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird im MHO die Sicherheit im OP durch die Arbeitsgruppe Safe Surgery erhöht. Ein Baustein davon ist z. B. das im Dezember 2010 eingeführte sog. Team Time Out. Dabei vergewissern sich vor Schnitt alle im OP-Saal Anwesenden in einer „Auszeit“ über die Identität des Patienten, den geplanten Eingriff und weitere operationsbezogene Fakten. Dadurch wird insbesondere zur Verhinderung von Patienten- und Eingriffsverwechselungen eine weitere Sicherheitsstufe eingebaut. Ausblick 2011 Intermediate Care Station (IMC) Im März 2011 ist eine Intermediate Care Station (IMC, Station zur Intensivüberwachungspflege) in Betrieb gegangen. Diese bildet das Bindeglied zwi- Start des Christlichen Kinderhospitals Osnabrück Im Juni 2011 ist das Christliche Kinderhospital Osnabrück in Betrieb gegangen. Es befindet sich in unmittelbarer Anbindung zum Marienhospital Osnabrück. Gesellschafter sind zu gleichen Teilen der Kinderhospitalverein Osnabrück und das MHO. Mit über 150 Betten ist das neue Kinderhospital das zweitgrößte in Niedersachsen. Neubau Bettenhaus Zum Jahresende 2011 wird das neue Bettenhaus mit über 200 Bettenstellplätzen in Betrieb gehen. Damit wird sich der Zimmerkomfort für die Patienten entscheidend verbessern. Altbaubereiche, die danach in Betrieb bleiben sollen, werden kernsaniert. Ausbau Radiologie Ebenfalls umgebaut wird – bei Vollbetrieb – die Radiologie des MHO. Sie wird sich nicht nur räumlich erweitern (es entsteht unter anderem ein neuer MRT-Anbau), sondern auch gerätetechnisch besser ausgestattet. Zukünftig stehen u. a. 2 CT- und 2 MRT-Geräte zur Verfügung. 37 Jahresbericht 2010 Niels-Stensen-Kliniken Bramsche Themen 2010 Eingliederung in den Verbund der Niels-Stensen-Kliniken Zum 1. Mai 2010 wurde die Niels-Stensen-Kliniken GmbH Hauptgesellschafterin des Johanniter Krankenhauses Bramsche. Mit dem Wechsel des Hauptgesellschafters erhielt das Haus einen neuen Namen: Niels-Stensen-Kliniken Bramsche. Die Klinik bietet das medizinische Spektrum der Grundversorgung in den Disziplinen Innere Medizin, Chirurgie, Orthopädie, HNO und Anästhesie. Innere Medizin / Geriatrie Vorrangig war die Entwicklung eines medizinischen Schwerpunktes, der den Standort Bramsche langfristig sichert. Mit der Implementierung der Geriatrie, die auch die Versorgung der entsprechenden Patienten für den Verbund der Niels-Stensen-Kliniken sicherstellen soll, wurde hier eine gute Lösung gefunden. Mit Frau Martha Niemöller konnte die vakante Chefarztstelle für Innere Medizin zum 1. Januar 2011 durch eine profilierte Internistin und Expertin für Altersmedizin besetzt werden. Neben den bisherigen Schwerpunkten der Inneren Abteilung, der Gastroenterologie und der Kardiologie, konnte so auch die Altersmedizin eingerichtet werden. Stärkung der Unfallchirurgie Bereits zum 1. Juli 2010 gelang es, den orthopädischen Chefarzt des Franziskus-Hospitals Harderberg, Herrn Privatdozent (PD) Dr. Olaf Rolf, operativ in die Niels-Stensen-Kliniken Bramsche einzubinden. In der Sektion Unfallchirurgie der chirurgischen Abteilung führt PD Dr. Rolf Knie- und Hüftimplantationen sowie Schultereingriffe durch. 38 Die Niels-Stensen-Kliniken Bramsche sind im Mai 2010 als sechstes Allgemein-Krankenhaus zum Verbund hinzugestoßen. Förderverein Seit 1999 wird das Bramscher Krankenhaus durch einen Förderverein unterstützt, der maßgeblich vom ehrenamtlichen Engagement seiner Mitglieder getragen wird. Im November 2010 beschloss der Vorstand des Vereins, den Namen des Fördervereins entsprechend dem Trägerwechsel zu ändern und die Arbeit weiter zum Wohle der Patienten und des Hauses fortzusetzen. Der „Förderverein Niels-StensenKliniken Bramsche e. V.“ hat sich zum Ziel gesetzt, dem Krankenhaus Mittel zur Verfügung zu stellen, mit dem es Projekte umsetzen kann, die durch die Regelfinanzierung nicht abgedeckt sind. Weiterhin organisiert der Verein Informationsveranstaltungen und ergreift Initiative, Mit einem Flyer macht wenn es darum geht, Bindeglied zu der Förderverein au f sein zwischen Krankenhaus, den seine Aktivitäten aufmerksam. Bürgerinnen und Bürgern und den niedergelassenen Ärzten. Schwerpunktthemen der Einrichtungen Ein interdisziplinäres Team begleitet suchtkranke Patienten im Qualifizierten Entzug. Ausblick 2011 Qualifizierter Entzug (QE) Zu Beginn des Jahres 2011 wurde in der Inneren Medizin die Abteilung für den Qualifizierten Entzug (QE) alkohol- und medikamentenabhängiger Patienten mit 14 Plätzen eingerichtet. Darüber hinaus wird im Rahmen der Akutbehandlung die Entgiftung suchtkranker Patienten durchgeführt, die ebenfalls unter den Bedingungen des Qualifizierten Entzuges erfolgt. Der Behandlungserfolg dieser therapeutisch und konzeptionell auf die Innere Medizin ausgerichteten Suchtbehandlung ist überdurchschnittlich gut. Die Abteilung ist mit den ambulanten und stationären Beratungs- und Behandlungsstellen sehr gut vernetzt. Küchensanierung Das Land Niedersachsen fördert für die Niels-Stensen-Kliniken Bramsche und die Niels-Stensen-Kliniken Marienhospital Ankum-Bersenbrück (MHA) ein Küchensanierungsprojekt mit rd. 800.000 Euro. Die Umbaumaßnahmen werden im Sommer 2011 durchgeführt. In Bramsche wird die Küche zu einer Verteilküche umgebaut. Für die Frühstücks- und Abendessenversorgung werden zusätzliche Servicekräfte direkt auf die Wünsche der Patienten eingehen können, weil die Portionierung direkt am Bett erfolgt. Die warmen Mahlzeiten werden zukünftig direkt aus dem MHA geliefert. Zusammenarbeit in der Region Das Einzugsgebiet der Klinik beträgt rund 45.000 Einwohner. 2011 werden die zahlreichen Gespräche mit den Gesundheitsdienstleistern der Region weitergeführt, um die Klinik in ihrer Rolle als Kooperationspartner zu festigen. Auch die Kooperationsgespräche mit den Partnern des Klinikverbundes der Niels-Stensen-Kliniken werden intensiv weitergeführt. 39 Jahresbericht 2010 Bildungszentrum St. Hildegard Themen 2010 Erster gemeinsamer Examensabschluss Seit dem 1. Oktober 2007 bildet das Bildungszentrum St. Hildegard gemeinsam mit der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschule am Christlichen Kinderhospital Osnabrück gemeinsam unter einem Dach aus. Im September 2010 konnte das erste gemeinsame Examen gefeiert werden. Insgesamt 40 Auszubildende (29 aus der Gesundheits- und Krankenpflege und 11 aus der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege) erreichten den angestrebten Berufsabschluss. Erstmals waren Auszubildende, deren praktische Ausbildung primär im Franziskus-Hospital Harderberg, im Marienhospital Osnabrück, im Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln oder im Kinderhospital Osnabrück stattfindet, in einem bzw. zwei Ausbildungskursen vereint. Der erfolgreiche Abschluss einer integrativ angelegten Pflegeausbildung ist als ein wesentlicher Beitrag zur Weiterentwicklung der Pflegeberufe insgesamt als auch zur Zusammenarbeit der Kliniken untereinander zu bewerten. Im Jahr 2010 haben insgesamt 43 Absolventen die Ausbildung in der Gesundheitsund Krankenpflege am Bildungszentrum St. Hildegard erfolgreich absolviert, wovon 22 eine Anschlussbeschäftigung in den Niels-StensenKliniken erhalten haben. 40 Marienhospital Ankum-Bersenbrück neu im Ausbildungsverbund Seit dem 1. August 2010 wird im Marienhospital Ankum-Bersenbrück in Gesundheits- und Krankenpflege ausgebildet. Insgesamt sollen zukünftig 12 Ausbildungsplätze, 4 je Ausbildungsjahr, zur Verfügung gestellt werden. Die ersten 5 Auszubildenden sind am 1. August 2010 gestartet. Ihre praktische Ausbildung erfahren sie überwiegend im Marienhospital Ankum-Bersenbrück. Die theoretische Ausbildung erfolgt gemeinsam mit Auszubildenden aus anderen Kliniken der Niels-StensenKliniken im Bildungszentrum St. Hildegard. Letztes Examen in der Krankenpflegehilfeausbildung Mit dem erfolgreichen Examen von 15 Auszubildenden in der Krankenpflegehilfe endet eine Ausbil- Schwerpunktthemen der Einrichtungen dungsära. Seit 1966 hat das Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln diese 1-jährige Ausbildung angeboten und mit großem Erfolg durchgeführt. Im Land Niedersachsen wird die bisher 1-jährige Krankenpflegehilfeausbildung durch die 2-jährige Ausbildung zur Pflegeassistenz abgelöst. Träger dieser 2-jährigen Ausbildungsform ist die Berufsbildende Schule am Marienheim in Sutthausen, die zur Gewährleistung des pflegefachkundlichen Unterrichtes mit dem Bildungszentrum St. Hildegard und für die praktische Ausbildung mit den Niels-Stensen-Kliniken kooperiert Nachfrage für die Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten / zur Operationstechnischen Assistentin (OTA) steigt weiter Durch die steigende Nachfrage von Fachkräften im Operationsdienst ist auch die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen stetig gestiegen. Das Bildungszentrum St. Hildegard bietet die 3-jährige Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten / zur Operationstechnischen Assistentin nun jeweils zum 1. Oktober eines jeden Jahres an. Am 1. Oktober 2010 haben insgesamt 36 Auszubildende aus 17 unterschiedlichen Kliniken ihre Ausbildung begonnen. Neben der hohen Nachfrage an Fachkräften ist dies auch ein Vertrauensausdruck für die hohe Qualität der theoretischen Ausbildung im Bildungszentrum St. Hildegard. Kliniken aus Oldenburg, dem Oldenburger Land, dem Landkreis Osnabrück, der Stadt Osnabrück und dem Kreis Steinfurt kooperieren eng mit dem Bildungszentrum. Diese erfolgreiche Kooperation hat die OTA-Schule zur größten Schule ihrer Art in Deutschland gemacht. Neu konzipierte Fortbildungsmaßnahmen erhöhen die Attraktivität und die Auslastung des Bildungszentrums Mit den neuen Qualifizierungsmaßnahmen „Fachkraft für außerklinische Intensivpflege“, „Fachkraft für algesiologische Assistenz“ sowie dem „Notfallmanagement in der Endoskopie“ sind 3 neue Bildungsangebote neu konzipiert und angeboten worden. Dies steigert einerseits die Attraktivität der Bildungsangebote im Bildungszentrum, andererseits wird damit den stetigen Veränderungen und Anforderungen in der Praxis Rechnung getragen. Die Attraktivität und die Nachfrage der Bildungsangebote schlagen sich in den Teilnehmerzahlen nieder. So haben im Jahr 2010 mehr als 3.000 Fortbildungsteilnehmer die Angebote besucht, was eine Steigerung von ca. 20 % im Vergleich zu 2009 ausmacht. Ausblick 2011 Informationsaustausch wird im Bildungszentrum St. Hildegard groß geschrieben Unter dem Motto „Pflegeberuf – Berufe mit Zukunft“ fand am 21. Mai 2011 ein Informationstreffen mit 11 Berufsberatern der Agentur für Arbeit im Bildungszentrum St. Hildegard statt. Den Berufsberatern bot sich eine Übersicht aller Ausbildungsgänge in der Pflege von der Pflegeassistenz bis zum dualen Studiengang, die unter dem Dach des Bildungszentrums angeboten werden. Ein Informationsaustausch der besonderen Art erfolgte im Mai mit der Gesundheitsakademie der Charité in Berlin. Für drei Tage tauschten sich die 41 Jahresbericht 2010 Leitungskräfte des Bildungszentrums St. Hildegard mit den Kolleginnen und Kollegen der Gesundheitsakademie der Charité in Berlin aus. Die kompetenten Ausführungen und die kollegiale Arbeitsatmosphäre trugen dazu bei, dass dieser Austausch sich zu einem lohnenswerten Miteinander entwickelte, aus dem zahlreiche Impulse und Anregungen für die zukünftige Zusammenarbeit mitgenommen wurden. Gesundheits- und Krankenpflegeschule am CKM wird integriert Die bisher eigenständige Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Christlichen Klinikum Melle wird im Frühjahr 2011 mit 36 Auszubildenden in das Bildungszentrum St. Hildegard integriert. Dies bedeutet, dass die theoretische Ausbildung für die Auszubildenden des Christlichen Klinikums Melle im Bildungszentrum in Osnabrück erfolgt. Bachelor of Science in Pflege startet Im Jahr 2011 startet das Bildungszentrum St. Hildegard gemeinsam mit der Hochschule Osnabrück und weiteren kooperierenden Schulen mit dem „dualen Studienprogramm Pflege (Bachelor of Science in Pflege)“. Baumaßnahmen Die Ausweitung der Ausbildungsplätze in den verschiedenen Ausbildungsberufen, einhergehend mit dem steigenden Bedarf an Fort- und Weiterbildungsangeboten erfordert gleichzeitig eine Erhöhung der Raumkapazitäten. Entsprechende Baumaßnahmen sind geplant, so dass im Herbst 2011 neue und technisch gut ausgestattete Räume zur Verfügung stehen. Schulleiterin Sr. Hanna Stevens (links), Schulleiter Ulrich Barlag (rechts) und das Leitungsteam des BZH tauschten sich mit Kollegen der Charité in Berlin aus. 42 Schwerpunktthemen der Einrichtungen Altenpflegeheim Haus St. Michael Themen 2010 Alles Tolle aus der Knolle Unter diesem Motto hatten die Niels-StensenKliniken Altenpflegeheim Haus St. Michael in Ostercappeln erstmals zu einem Kartoffelfest eingeladen. Das Interesse war überwältigend: Bewohner, Angehörige, Nachbarn und Senioren aus der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde feierten munter mit. Für das Fest hatten die Mitarbeiter des Altenpflegeheims das Haus festlich dekoriert. Fast alles, was zum Thema Kartoffel passte, wurde aufgeboten. Auf der Terrasse des Hauses waren historische Traktoren zu bewundern. Den Deutz von 1959 erkannten einige Bewohner sofort wieder. Außerdem gab es eine alte Kartoffelsortiermaschine und einen Kartoffelroder zum Anschauen. Sie weckten in vielen Erinnerungen an frühere Zeiten. Wer mochte, durfte mit dem Traktor sogar eine Runde drehen. Der Erlös des Festes ist der Neugestaltung des Gartens zugutegekommen. Unter anderem wurden Therapiebeete und Windspiele angeschafft. Sommerfest Das Sommerfest 2010 stand unter dem Motto: „Wir holen die WM nach Ostercappeln“. Die Terrasse des Altenpflegeheimes wurde mit Fußballflaggen, Girlanden und Plakaten in eine WM-Arena umgewandelt. Alle Bewohner und Mitarbeiter waren mit Fußballtrikots, Tröten, Hüten, Pfeifen oder Hawaiiketten ausgerüstet, die für ein stimmungsvolles Fußballambiente sorgten. Den Anpfiff zur Fußball-WM im Haus St. Michael gab Heimleiterin Schwester M. Gabrielis. Sie begrüßte alle Fußball-Fans und lud zu unterschiedlichen Fußballwettkämpfen wie Torwandschießen und Tischkickern ein. Die Sieger erhielten Preise, die von Firmen der Region gesponsert wurden. Rund um den Ball drehte sich das Sommerfest im Haus St. Michael. Alle Beteiligten hatten viel Spaß beim Kartoffelfest in Ostercappeln. Gottesdienst für demente Bewohner Die Mitarbeiterin der Hauswirtschaft Monika Wilker feiert mit den Demenzkranken Gottesdienst. „Gott hat uns seinen Zuspruch gegeben“ – das ist ein Leitgedanke, den Monika Wilker mit anderen teilen 43 Jahresbericht 2010 möchte. Deshalb organisiert sie seit Ende des Jahres 2010 einmal monatlich einen Demenzgottesdienst mit allen Bewohnern, die teilnehmen möchten. Die kleine Kapelle des Altenpflegeheims ist jedes Mal gut besucht. Während des Gottesdienstes ist zu spüren, wie viel Energie und Gottesliebe, die sie im Gottesdienst ausdrücken können, in den Bewohnerinnen und Bewohnern steckt. Der Gottesdienst gibt ihnen die Gelegenheit, das auszudrücken und zu leben. Die Gottesdienste orientieren sich am Kirchenjahr oder bestimmten Anlässen. Candlelight-Dinner sorgt für Romantikabend im Haus St. Michael Bewohner und Mitarbeiter ließen sich von einem Candlelight-Dinner im Haus St. Michael verzaubern. Dieses besondere Dinner bot dabei alles, was bei einem so exklusiven Highlight angesagt ist: Sektempfang, zauberhaftes Ambiente bei Kerzenschein, kulinarische Köstlichkeiten und stimmungsvolle Musik. Getreu dem Motto „Liebe geht durch den Magen“ wurden erlesene Speisen und ein reichhaltiges Dessertbüfett angeboten. Ausblick 2011 Aktionen und Highlights • Die schon traditionelle Rosenmontagsfeier fand mit einem abwechslungsreichen Programm, bestehend aus Büttenreden, Showeinlagen und viel Musik, statt. 44 • Beim ersten sogenannten Venenaktionstag im Februar wurde nicht nur über Krampfadern und Ödeme sowie deren Behandlung informiert, sondern es wurden auch gezielte Venenflussmessungen vorgenommen. Zudem gab es Informationen und Tipps zum Thema Kompressionsstrumpf, Hautpflege und Wundversorgung. • Ebenfalls im Februar hat das Haus St. Michael zu einem Konzertnachmittag eingeladen. Bewohner, Mitarbeiter und Gäste aus der Gemeinde erlebten den professionellen Tenor Rainer Brinkmann, der von Melanie Otten am Klavier begleitet wurde. Die Musiker boten ein reichhaltiges Repertoire mit Werken von Franz Schubert, Robert Schumann, Frédéric Chopin und anderen. • Das Haus St. Michael bietet seit Juni 2011 eine Sprechstunde für Angehörige von dementen Bewohnern an. • In der Zeit vom 8. bis 15. Juli fand der diesjährige Bewohnerurlaub statt. Daran beteiligt waren insgesamt 6 Bewohner und 5 Mitarbeiter, die in einem Hotel in Bad Laer eingecheckt hatten. • Der Termin für das Sommerfest 2011 ist am 2. September. • Am 13. November lädt das Haus St. Michael alle Interessierten zum Tag der offenen Tür herzlich ein. • Insgesamt 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses nehmen in diesem Jahr am 40-StundenGrundkurs „Palliative Praxis – Umgang mit dementen Palliativbewohnern“ teil. Schwerpunktthemen der Einrichtungen Niels Stensen Pflegezentrum Themen 2010 Bewohnerzahl stabilisiert Das Jahr 2010 wurde geprägt durch eine Stabilisierungsphase in der Bewohnerstruktur. So stieg der Anteil der Langzeitbewohner kontinuierlich auf 34 Bewohner an. Die Zunahme von Langzeitbewohnern sorgt auf der einen Seite für eine bessere Ablaufstruktur und Planbarkeit der Abläufe, allerdings reduziert dies nicht unbedingt den Arbeitsanfall, denn ein hoher Anteil an Kurzzeitpflegegästen im ersten Jahresabschnitt erforderte auch einen zusätzlichen Personalaufwand, insbesondere nach der Entlassung aus einem Krankenhaus. Suche und Bindung von qualifizierten Mitarbeitern ist zentrale Herausforderung Die Personalstruktur war aus unterschiedlichen Gründen häufigen Veränderungen unterworfen. So machte die wachsende Zahl an Bewohnern Neueinstellungen besonders im Bereich der Pflegehilfskräfte notwendig, um das examinierte Personal zu unterstützen. Parallel dazu wurden zunehmend auch mitarbeiterorientierte Dienstformen angeboten, um Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden. Doch zeigte sich, dass dies ein längerer Prozess ist, bis sich ein fester Personalstamm herausgebildet hat und sich sichere und verlässliche Arbeitsstrukturen innerhalb des Pflegezentrums abzeichnen. Nicht zuletzt die aufwendige Suche nach einer geeigneten stellvertretenden Pflegefachkraft und nach adäquaten Betreuungskräften im Bereich der Betreuung demenzkranker Bewohner zeigte den aufkommenden Fachkraftmangel im stationären Pflegebereich sehr deutlich auf. Bewertung durch Medizinischen Dienst positiv Die erste Benotung des Pflegezentrums durch den Medizinischen Dienst gab den Arbeitsauftrag in der qualitativen Entwicklung eindeutig vor; die erneute Überprüfung zeigte aber bereits Erfolge in Form einer deutlich verbesserten Benotung der Leistungen bei gleichbleibender Bewohnerzufriedenheit. Zwar ist noch Verbesserungspotenzial vorhanden, das Pflegezentrum befindet sich in seiner Entwicklung jedoch ganz eindeutig auf dem richtigen Weg. Ausblick 2011 Konsolidierung steht im Mittelpunkt Für das Jahr 2011 plant das Pflegezentrum die weitere qualitative Aufstellung mit Ausbildung von Spezialwissen im Pflegebereich als einem der Hauptthemen. Die Alltagsgestaltung des Bewohnerlebens bei möglichst ausgeglichenem Budget bleibt hingegen auch weiterhin eine schwierige Aufgabe. 45 Jahresbericht 2010 46 Daten und Fakten Jahresbericht 2010 Niels-Stensen-Kliniken GmbH Geschäftsverlauf 2010 und wesentliche Ergebnisse Das Geschäftsjahr 2010 schloss der Niels-Stensen-Kliniken-Konzern erfreulicherweise mit einem Überschuss in Höhe von 4.184 Tausend Euro (TEUR) (Vorjahr: 2.583 TEUR) ab. Mit Ausnahme der Niels-StensenKliniken Bramsche GmbH konnten alle Tochtergesellschaften das Wirtschaftsjahr mit einem positiven Jahresergebnis abschließen. Die DRG-Erlöse konnten konzernweit weiter gesteigert werden. Der CM stieg von 63.786 im Jahr 2010 auf 64.979 CM-Punkte (+ 1,87 %). Alle Krankenhäuser waren auch im Jahr 2010 sehr gut belegt. Im Christlichen Klinikum Melle, das seit dem 1. Januar 2009 dem Konzern angehört, konnte im Jahr 2010 aufgrund der weiterhin positiven Leistungsentwicklung erstmals wieder ein Überschuss in Höhe von 53.170,80 Euro erzielt werden. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde nach Kürzungen in den Jahren 2008 und 2009 wieder das volle Weihnachtsgeld gezahlt. Darüber hinaus wurde für das Jahr 2009 eine abschließende Nachzahlung auf das Weihnachtsgeld in Höhe von 130.000 Euro geleistet. Die zum 1. Oktober 2008 in Betrieb gegangene Magdalenen-Klinik, eine private Fachklinik für psychische und psychosomatische Erkrankungen (24 Betten), konnte in ihrem zweiten vollständigen Geschäftsjahr erstmals – wie geplant – ein positives Jahresergebnis erzielen. Im Jahr 2010 wurde eine Erweiterung des Verbundes im Nordkreis Osnabrück realisiert. Gespräche zwischen der Niels-Stensen-Kliniken GmbH und der Kath. Kirchengemeinde St. Nikolaus, Ankum, führten zu einer Mehrheitsbeteiligung der Niels-StensenKliniken an der Marienhospital Ankum-Bersenbrück GmbH mit deren Tochterunternehmen Niels Stensen Pflegezentrum GmbH zum 1. Januar 2010. Zeitgleich 48 Entwicklung Niels-Stensen-Kliniken Krankenhäuser 2010 2009 7 5 Pflegeheime 2 1 Bildungseinrichtungen 1 1 Einrichtungen gesamt 10 7 Betten Krankenhäuser 1.444 1.240 Plätze Pflegeheime Betten / Plätze gesamt Patienten / Betreute stationär 96 52 1.540 1.292 64.298 53.641 Patienten ambulant* 172.981 115.825 Patienten / Betreute gesamt 237.279 169.466 *Ermächtigungen, Institutsambulanzen, § 115 SGB V, BG, Privatpatienten wurde die Kath. Kirchengemeinde St. Nikolaus, Ankum, Mitgesellschafterin der Niels-Stensen-Kliniken GmbH. Darüber hinaus erwarben die Niels-StensenKliniken zum 1. Mai 2010 90 % der Gesellschaftsanteile der Johanniter-Krankenhaus Bramsche GmbH, die zum gleichen Zeitpunkt in „Niels-Stensen-Kliniken Bramsche GmbH“ umfirmiert wurde. Das Marienhospital Ankum-Bersenbrück genießt eine hohe Akzeptanz und Unterstützung in der Bevölkerung und leistet eine qualifizierte Grund- und Regelversorgung im Nordkreis. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie im MHO unter der Leitung von Herrn Prof. Greiner wurde in Ankum im Jahr 2010 mit dem Aufbau einer Wirbelsäulenchirurgie begonnen. Das Haus konnte im Jahr 2010 mit 40.231,23 Euro ein ausgeglichenes Jahresergebnis erzielen. Daten und Fakten In Bramsche wurde das erste Jahr der Trägerschaft dazu genutzt, das medizinische Leistungsspektrum und die personelle Situation des Hauses zu verbessern, um so zunächst das Vertrauen der Bevölkerung und der niedergelassenen Ärzte zurückzugewinnen. So wurde für die Innere Medizin u. a. eine neue Chefärztin eingestellt, die das Angebot der Abteilung um die Bereiche Geriatrie und Suchtmedizin ergänzt. Die Chirurgie wird seit dem 1. Juli 2010 durch die Orthopädie des Franziskus-Hospitals Harderberg unterstützt. Bauliche Maßnahmen In den Krankenhäusern des Konzerns wurden im Jahr 2010 verschiedene größere Baumaßnahmen in der Planung konkretisiert bzw. es wurde mit der Realisierung begonnen: Am Marienhospital Osnabrück wurde im Frühjahr 2010 mit der Realisierung des Projektes „Neubau eines Bettenhauses“ begonnen. Zu den berechneten Gesamtkosten in Höhe von 25,0 Mio. Euro hat das Land Niedersachsen einen Zuschuss in Höhe von 5,0 Mio. Euro bewilligt. Mit der Fertigstellung wird zum Jahresende 2011 gerechnet. Darüber hinaus wurde am Marienhospital Osnabrück zur Verbesserung der Notfalldiagnostik und -behandlung bei Patienten mit unklarem Brustschmerz der Neubau einer Chest-Pain-Unit fertiggestellt. Am Franziskus-Hospital Harderberg wurde der Neubau der Zentralsterilisation im Jahr 2010 fortgesetzt und im Mai 2011 fertiggestellt. An den Investitionskosten hat sich das Land Niedersachsen mit Fördermitteln und Mitteln aus dem Konjunkturpaket II in Höhe von 3,0 Mio. Euro beteiligt. Weiter wurde am Franziskus-Hospital Harderberg die bauliche Zielplanung mit dem Projekt „Neustrukturierung Pflege / IMC-Station / interdisziplinäre Patientenaufnahme“ weiter konkretisiert. Das Land Niedersachsen hat dazu in bisher zwei Finanzie- rungsabschnitten 6,5 Mio. Euro bewilligt, so dass im Sommer 2011 mit der Realisierung begonnen wird. Im Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln wurde das Projekt „Neubau OP-Abteilung“ fortgesetzt. Die Fertigstellung ist im Juni 2011 vorgesehen. Auch dieses Projekt konnte mit Unterstützung des Landes Niedersachsen und aus Mitteln des Konjunkturpaketes II realisiert werden. Der Neubau des Christlichen Kinderhospitals Osnabrück am Standort Marienhospital Osnabrück wurde im Jahr 2010 fortgesetzt. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der zweitgrößten Kinderklinik in Niedersachsen in einem ansprechenden Neubau ist für Sommer 2011 geplant. Ende 2010 konnte am Marienhospital AnkumBersenbrück die Aufstockung des Pflegetraktes abgeschlossen werden. Erstellt wurde eine Pflegestation mit 38 Betten in 17 2-Bett- und einem 4-BettZimmer mit jeweils eigener Nasszelle. Die geplanten Kosten belaufen sich auf 2,7 Mio. Euro zzgl. erforderlicher Anpassungsmaßnahmen an die vorhandenen Gebäudeteile in Höhe von rd. 300 TEUR. 49 Jahresbericht 2010 Entwicklung des Leistungsgeschehens Das Jahresergebnis hat sich im Jahresvergleich von 2.583 TEUR um 1.601 TEUR auf 4.184 TEUR erhöht. Mit dieser Entwicklung wird deutlich, dass sich die Strategie des Verbundes, durch Kooperation, Leistungsabstimmung und Spezialisierung erfolgreich zu sein, bewährt. Im Hinblick auf die erheblichen investiven Maßnahmen, die derzeit im Konzern realisiert werden, stellt dieses Ergebnis eine solide wirtschaftliche Basis für die kommenden Jahre dar. Die wesentlichen Leistungsdaten der Krankenhäuser haben sich wie folgt entwickelt: Leistungsentwicklung 2010 2009*) DRG-Fallzahl 64.056 Case-Mix 64.983 Case-Mix-Index Verweildauer DRG (Tage) Nutzungsgrad (%) Landesbasisfallwert Veränderung Absolut % 63.172 884 1,4 63.790 1.193 1,9 1,014 1,010 0,004 0,4 6,60 6,70 -0,1 1,5 78,57 0,4 0,5 78,97 2.909,23 € 2.865,28 € * einschließlich Ankum und Bramsche Vermögens- und Finanzlage Bei einem Umsatz in Höhe von insgesamt 232.916 TEUR erzielte der Konzern im Jahre 2010 einen Jahresüberschuss in Höhe von 4.184 TEUR. Finanzdaten des Konzerns 2009 TEUR TEUR % Erträge 250.974 211.419 39.555 18,7 Personalaufwendungen 147.406 124.731 22.675 18,2 Sachaufwendungen 85.749 73.956 11.793 15,9 Betriebsergebnis 17.819 12.732 5.087 40,0 Abschreibungen 12.060 9.888 2.172 22,0 Zinsergebnis -928 -236 -692 – Außerordentliches Ergebnis -582 0 -582 – Steuern Jahresergebnis 50 Veränderung 2010 TEUR 65 25 40 – 4.182 2.583 1.601 – Daten und Fakten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Vermögenslage der Niels-Stensen-Kliniken GmbH Mitarbeiter der Niels-Stensen-Kliniken (Anzahl der (in TEUR) Mitarbeiter (MA) und Anzahl der Vollkräfte (VK)) Niels-Stensen-Klinken – Konzern 2010 TEUR 2009 TEUR MA VK Bilanzsumme 286.248 239.621 2008 2.879 1.868,1 Eigenkapital 83.458 72.806 2009 3.462 2.176,3 Investitionen 28.949 11.003 2010 4.157 2.535,3 202.256 162.554 Anlagevermögen Abschreibungen (eigenfinanziert) 4.915 4.070 Jahresfehlbetrag / -überschuss 4.184 2.583 Chancen und Risiken Die Einrichtungen der Niels-Stensen-Kliniken sind für die kommenden Jahre insgesamt sehr gut aufgestellt. Durch die Ergänzung um die MagdalenenKlinik, das Christliche Klinikum Melle, das Marienhospital Ankum-Bersenbrück, das Niels Stensen Pflegezentrum und die Niels-Stensen-Kliniken Bramsche sowie den Neubau des Christlichen Kinderhospitals Osnabrück wurde einerseits das Leistungsspektrum ergänzt, andererseits aber vor allem die regionale Marktposition deutlich ausgeweitet und verbessert. Auch die Niels-Stensen-Kliniken sehen sich mit den Herausforderungen eines zunehmenden Ärztemangels und zukünftig vor allem eines Mangels an Fachkrankenpflegekräften konfrontiert und entwickeln daher seit Jahren entsprechende Maßnahmen zur Gegensteuerung. Dazu werden erfolgreiche Personalrekrutierungs- und Bindungsstrategien entwickelt und eingesetzt wie z. B. strukturierte Weiterbildungskonzepte, innovative Arbeitszeitmodelle, Konzepte zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Anstrengungen zur Etablierung einer attraktiven Arbeitgebermarke in der Region Osnabrück. Eine Chance und zugleich Herausforderung an die Personalentwicklung und das Profil des Verbundes stellt der Anspruch dar, den die Niels-Stensen-Kliniken als christlicher Krankenhausträger an die gelebte Philosophie und an das Profil der Häuser stellen. Mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen, aber auch mit erheblichen Eigenmitteln haben die Niels-Stensen-Kliniken in den vergangenen Jahren in die Verbesserung der Bausubstanz der Krankenhäuser investiert. Wir sehen diese Projekte als Investitionen in die Zukunftsfähigkeit unserer Einrichtungen. Ziel dieser Baumaßnahmen ist die Verbesserung der Patientenunterbringung und -versorgung. Betriebsabläufe werden im Interesse der Patientinnen und Patienten und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter optimiert. Die zukünftige Entwicklung der Jahresergebnisse ist mit verschiedenen Risiken behaftet. Bei den Krankenhäusern sind auf der Erlösseite insbesondere die Entwicklung des landesweiten Basisfallwertes, die Einführung eines bundesweiten Basis51 Jahresbericht 2010 Christliches Klinikum Melle Franziskus-Hospital Harderberg Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln Magdalenen-Klinik Marienhospital Ankum-Bersenbrück Marienhospital Osnabrück Niels-Stensen-Kliniken Bramsche Bildungszentrum St. Hildegard Altenpflegeheim Haus St. Michael Ostercappeln Niels Stensen Pflegezentrum fallwertkorridors, die Finanzierung von Tarifsteigerungen, die Entwicklung und Bewertung des DRGKatalogs sowie die Vergütung des medizinischen Fortschritts im Sachkostenbereich durch Zusatzentgelte oder Entgelte für neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden ganz entscheidende Faktoren. So wurde beispielsweise der landesweite Basisfallwert in Niedersachsen im Jahr 2011 um 4,23 Euro auf 2.905,00 Euro abgesenkt. Ganz besonders trifft auch der jährliche negative Katalogeffekt im Rahmen der Nachkalkulation der DRGs durch das InEK insbesondere Häuser der Grundversorgung. Eine Abdeckung der Kostensteigerungen, die sich vor allem im Personalbereich aus künftigen Tarifsteigerungen ergeben, war bisher nicht vollständig über die Budgetentwicklung gewährleistet. Insbesondere der Ärztemangel und die damit einhergehenden Mehraufwendungen zur Vergütung der Honorarärzte stellen ein immer größer werdendes Problem für die Krankenhäuser dar. Das GKV-Finanzierungsgesetz bedeutet für die Krankenhäuser für die Jahre 2011 und 2012 einen Rückfall in die Kostendämpfungspolitik. Mehrleistungen werden im Jahr 2011 nur noch mit einem Abschlag von 30 % bezahlt, ab dem Jahr 2012 sind sie individuell vertraglich zu vereinbaren. Darüber hinaus sieht das Gesetz die Rückkehr zu einer reduzierten Grundlohnrate vor. Ein weiteres Problem stellt die chronische Unterfinanzierung ambulanter Notfallleistungen durch die Kassenärztliche Vereinigung dar. Sämtliche Vergütungsbescheide seit 2007 mussten beklagt werden, da die Vergütung auf 2/5 der für niedergelassene Ärzte ausgezahlten Vergütung gekürzt wurde. Eine höchstrichterliche Entscheidung ist in Kürze zu erwarten. Investitionen, die planmäßig mit Eigen- und Fremdmitteln finanziert werden sollen, führen zu einer zusätzlichen Ergebnisbelastung durch Abschreibungen und Zinsaufwendungen. Diese Finanzierungskosten müssen aus dem Betrieb finanziert werden. 52 Daten und Fakten Christliches Klinikum Melle Fachabteilungen mit zugeordneten Betten Fachabteilung Einzugsgebiete 2010 Stadt Melle Planbetten Klinik für Innere Medizin Innere Medizin 66,6 % Stadt Osnabrück 81 Klinik für Chirurgie Allgemeinchirurgie 19 Unfallchirurgie 28 Gefäßchirurgie 2 Landkreis Osnabrück 81,8 % Niedersachsen 85,5 % Nordrhein-Westfalen 13,7 % Personaldaten 2010 Dienstart Klinik für Frauenheilkunde Gynäkologie 3 Ärztlicher Dienst Geburtshilfe 8 Pflegedienst Klinik für Orthopädie Orthopädie 36 Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde 5 Gesamt 182 Belegungszahlen 2010 8.396 Durchschnittliche Verweildauer DRG 6,67 Tage Neugeborene 458 Erlösbudget 23,3 Mio. € Mitarbeiter (Köpfe) 43 219 Medizin-technischer Dienst 63 Funktionsdienst 54 Klinisches Hauspersonal 14 Wirtschafts- und Versorgungsdienst 26 Instandhaltung und Technischer Dienst 6 Verwaltung DRG-Fallzahl 3,1 % Sonderdienst Sonstiges Personal Gesamt Ausbildungsstätte 21 1 17 464 3 53 Jahresbericht 2010 Franziskus-Hospital Harderberg Einzugsgebiete 2010 Fachabteilungen mit zugeordneten Betten Fachabteilung Planbetten Klinik für Innere Medizin Innere Medizin 95 Klinik für Chirurgie 20,2 % Stadt Osnabrück 24,3 % Landkreis Osnabrück 66,2 % Niedersachsen 93,1 % Nordrhein-Westfalen Allgemeinchirurgie 8,9 % 55 Klinik für Frauenheilkunde Gynäkologie 21 Geburtshilfe 17 Senologie 15 Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Orthopädie 68 Unfallchirurgie 25 Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde 8 Gesamt 304 Belegungszahlen 2010 54 Georgsmarienhütte DRG-Fallzahl 12.443 Durchschnittliche Verweildauer DRG 6,86 Tage Neugeborene 853 Erlösbudget 37,9 Mio. € Personaldaten 2010 Dienstart Ärztlicher Dienst Pflegedienst Mitarbeiter (Köpfe) 86 389 Medizin-technischer Dienst 95 Funktionsdienst 90 Klinisches Hauspersonal 1 Wirtschafts- und Versorgungsdienst 46 Instandhaltung und Technischer Dienst 10 Verwaltung 43 Sonderdienst Sonstiges Personal Gesamt Ausbildungsstätte 2 15 777 9 Daten und Fakten Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln Fachabteilungen mit zugeordneten Betten Fachabteilung Einzugsgebiete 2010 Planbetten Klinik für Chirurgie Allgemein-, Visceral- und Unfallchirurgie 49 Thoraxchirurgie 25 Klinik für Frauenheilkunde Gynäkologie Stadt Bad Essen 19,4 % Stadt Bohmte 13,9 % Stadt Ostercappeln 13,5 % Stadt Osnabrück 6,4 % Landkreis Osnabrück 72,7 % Niedersachsen 89,0 % Nordrhein-Westfalen 10,7 % 6 Klinik für Innere Medizin Personaldaten 2010 Innere Medizin 75 Pneumologie 19 Gesamt 174 Dienstart Ärztlicher Dienst Pflegedienst Belegungszahlen 2010 Mitarbeiter (Köpfe) 48 157 Medizin-technischer Dienst 58 Funktionsdienst 52 DRG-Fallzahl 6.539 Klinisches Hauspersonal 14 Durchschnittliche Verweildauer DRG 8,12 Tage Wirtschafts- und Versorgungsdienst 30 Erlösbudget 21,4 Mio. € Instandhaltung und Technischer Dienst 5 Verwaltung 20 Sonderdienst 4 Sonstiges Personal 7 Gesamt Ausbildungsstätte 395 2 55 Jahresbericht 2010 Magdalenen-Klinik Harderberg Belegungszahlen 2010 Personaldaten 2010 Dienstart Mitarbeiter (Köpfe) Betten 24 Pflegetage 5.873 Tage Auslastung 67,04 % Ärztlicher / Therapeutischer Dienst 7 Umsatz 1,74 Mio. € Pflegedienst 7 Medizin-technischer Dienst Gesamt Einzugsgebiete 2010 Stadt Osnabrück 25,9 % Landkreis Osnabrück 27,9 % Niedersachsen gesamt 76,2 % Überregional 23,8 % 1 15 Marienhospital Ankum-Bersenbrück Einzugsgebiete 2010 Fachabteilungen mit zugeordneten Betten Fachabteilung Planbetten Ankum 20,5 % Bersenbrück 15,0 % Stadt Osnabrück Klinik für Innere Medizin Innere Medizin 48 Klinik für Chirurgie Allgemeine Chirurgie 0,5 % Landkreis Osnabrück 95,2 % Niedersachsen 97,8 % 40 Nordrhein-Westfalen Gynäkologie 16 Geburtshilfe 11 Personaldaten 2010 2,2 % Klinik für Frauenheilkunde Gesamt Dienstart 115 Ärztlicher Dienst Pflegedienst Belegungszahlen 2010 30 107 Medizin-technischer Dienst 51 Funktionsdienst 32 DRG-Fallzahl 5.886 Durchschnittliche Verweildauer DRG 5,39 Tage Neugeborene 688 Wirtschafts- und Versorgungsdienst 40 Erlösbudget 12,2 Mio. € Technischer Dienst 3 Klinisches Hauspersonal Verwaltung Sonstiges Personal Gesamt Ausbildungsstätte 56 Mitarbeiter (Köpfe) 5 20 13 301 5 Daten und Fakten Marienhospital Osnabrück Fachabteilungen mit zugeordneten Betten Fachabteilung Belegungszahlen 2010 Planbetten Klinik für Innere Medizin Innere Medizin – Gastroenterologie 96 Innere Medizin – Kardiologie 80 Klinik für Chirurgie Allgemeinchirurgie 54 Gefäßchirurgie 33 DRG-Fallzahl 26.786 Durchschnittliche Verweildauer DRG 6,47 Tage Neugeborene 1.211 Erlösbudget 88,6 Mio. € Einzugsgebiete 2010 Stadt Osnabrück 39,6 % Landkreis Osnabrück 40,7 % Niedersachsen 84,4 % 12,8 % Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie 20 Unfallchirurgie 58 Nordrhein-Westfalen Gynäkologie 24 Geburtshilfe 32 Personaldaten 2010 Klinik für Frauenheilkunde Dienstart Klinik für Kinderheilkunde Mitarbeiter (Köpfe) Pädiatrie 48 Ärztlicher Dienst 219 Neonatologie 15 Pflegedienst 699 Medizin-technischer Dienst 185 Funktionsdienst 246 Klinik für Augenheilkunde Augenheilkunde 30 Klinisches Hauspersonal Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Gesamt 55 545 0 Wirtschafts- und Versorgungsdienst 70 Instandhaltung und Technischer Dienst 20 Verwaltung 91 Sonderdienst Sonstiges Personal Gesamt Ausbildungsstätte 5 62 1.597 21 57 Jahresbericht 2010 Niels-Stensen-Kliniken Bramsche Fachabteilungen mit zugeordneten Betten Fachabteilung Einzugsgebiete 2010 Bramsche Planbetten Klinik für Innere Medizin Innere Medizin 53 Klinik für Chirurgie 1,2 % Landkreis Osnabrück 91,9 % Niedersachsen 96,5 % Nordrhein-Westfalen Allgemeine Chirurgie 2,4 % 28 Klinik für Orthopädie Orthopädie 18 Personaldaten 2010 Dienstart Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde 1 Gesamt 100 Belegungszahlen 2010 DRG-Fallzahl 4.005 Durchschnittliche Verweildauer DRG 6,09 Tage Erlösbudget 10,56 Mio. € Mitarbeiter (Köpfe) Ärztlicher Dienst 19 Pflegedienst 89 Medizin-technischer Dienst 31 Funktionsdienst 18 Klinisches Hauspersonal 0 Wirtschafts- und Versorgungsdienst 0 Technischer Dienst Verwaltung 1 17 Sonderdienst 3 Sonstiges Personal 5 Gesamt 58 61,4 % Stadt Osnabrück 183 Daten und Fakten Bildungszentrum St. Hildegard Personaldaten 2010 Dienstart Fortbildungen 2010 Mitarbeiter (Köpfe) Lehrpersonal 30 Verwaltung 3 Gesamt 33 Ausbildungsplätze 2010 Plätze Gesundheits- und Krankenpflege 194 Gesundheits- und Kinderkrankenpflege* 34 Krankenpflegehilfe 16 Pflegeassistenz** 51 Operationstechnische Assistent(in) (OTA) 75 Gesamt 370 * In Kooperation mit dem Kinderhospital Osnabrück, das 40 Ausbildungsplätze hat. ** In Kooperation mit der Berufsbildenden Schule im Marienheim in Osnabrück-Sutthausen. Weiterbildungen 2010 Pflegefachliche Themen für Mitarbeiter / innen in Altenheimen, Krankenhäusern und ambulanten Pflegediensten wie z. B: • Qualifikation zur / zum Praxisanleiterin / Praxisanleiter • Projekt PflegePlus • Chirurgieassistenten • Beatmungsseminare • Beratung • außerklinische Intensivpflege für Erwachsene • außerklinische Pflege und Betreuung von beatmeten und intensivpflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen • interdisziplinäre Palliativpflege • Wundexperte / Wundtherapeut • Schmerzexperte • Sedierung und Notfallmanagement in der Endoskopie • Qualifizierung zur Pflegehilfe in der ambulanten Pflege 233 Seminare und Angebote im Bildungszentrum bzw. als Inhouseveranstaltungen mit mehr als 3.500 Teilnehmern. • Pflegefachkraft Intensiv- und Anästhesiepflege (22) • Pflegefachkraft operative und endoskopische Pflege (19) • Pflegefachkraft Leitungsaufgaben in der Pflege (15) 59 Jahresbericht 2010 Altenpflegeheim Haus St. Michael Belegungszahlen 2010 Personaldaten 2010 Dienstart Mitarbeiter (Köpfe) Plätze 52 Pflegetage 19.396 Leitung Umsatz 1,9 Mio. € Pflegedienst 41 Hauswirtschaftlicher Dienst 10 2 Verwaltung 2 Technischer Dienst 1 Gesamt 56 Niels Stensen Pflegezentrum Belegungszahlen 2010 Personaldaten 2010 Dienstart Plätze 44 Pflegetage 14.961 Pflegedienst Umsatz 1,3 Mio. € Wirtschafts- und Versorgungsdienst Gesamt Ausbildungsstätte 60 Mitarbeiter (Köpfe) 28 9 37 3 Informationen 61 Jahresbericht 2010 Gesellschafter der Niels-Stensen-Kliniken GmbH 39,5 % • 39,5 % • St. Georgsstift Bischöflicher Stuhl zu Osnabrück 8% Katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus Ankum Thuine e. V. 13 % Christliches Gesundheits- und Pflegezentrum Melle GmbH • • Organigramm der Niels-Stensen-Kliniken GmbH Niels-Stensen-Kliniken GmbH 90 % Niels-StensenKliniken Bramsche GmbH 51 % Christliches Klinikum Melle GmbH 51 % Klinikum St. Georg GmbH 100 % 100 % MagdalenenKlinik GmbH Servicegesellschaft katholischer Krankenhäuser Osnabrück GmbH Altenpflegeheim Haus St. Michael Medizinische Versorgungszentren NielsStensen-Kliniken GmbH je 50 % FranziskusHospital Harderberg 62 Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln Bildungszentrum St. Hildegard 51 % Marienhospital Osnabrück GmbH 50 % Christliches Kinderhospital Osnabrück GmbH 10 % St. Elisabeth Pflege GmbH 33 % Herzzentrum Osnabrück – Bad Rothenfelde Management GmbH 51 % Marienhospital Ankum-Bersenbrück GmbH 100 % Niels Stensen Pflegezentrum GmbH Informationen Aufsichtsrat der Niels-Stensen-Kliniken GmbH Theo Paul (Vorsitzender) Generalvikar des Bistums Osnabrück Schwester M. Hildegard Mels (stellvertretende Vorsitzende) Generalökonomin der Thuiner Franziskanerinnen Reinhold Coenen Mitglied des Niedersächsischen Landtages Schwester M. Electa d’ Endel Thuiner Franziskanerinnen Hermann Dröge Rechtsanwalt und Notar, Meppen Josef Heile Dr. Josef B. Hentschel Direktor der Sparkasse Osnabrück Burkhard Jasper Bürgermeister der Stadt Osnabrück Dr. Reinhold Kassing Norbert Lenke Steuerberater, Hürth Heinz Lunte Benno Sandbrink Personalleiter der Kreissparkasse Bersenbrück Joachim Schnieders Finanzdirektor des Bistums Osnabrück Dr. Ludwig von Bar Rechtsanwalt und Notar, Melle 63 Jahresbericht 2010 Ansprechpartner in der Niels-Stensen-Kliniken GmbH Anschrift Ansprechpartner Niels-Stensen-Kliniken GmbH Geschäftsführung Alte Rothenfelder Straße 23 | 49124 Georgsmarienhütte Tel.: 0541 502-3403 | Fax: 0541 502-3425 Geschäftsführer: Werner Lullmann stellvertr. Geschäftsführer: Dr. Bernd Runde Stabsstelle Unternehmenskommunikation Alte Rothenfelder Straße 23 | 49124 Georgsmarienhütte Tel.: 0541 502-3402 | Fax: 0541 502-3425 Leiter: Roland Knillmann Stabsstelle Zentrale Unternehmenssteuerung / Controlling Alte Rothenfelder Straße 23 | 49124 Georgsmarienhütte Tel.: 0541 502-3405 | Fax: 0541 502-3425 Leiter: Ansgar Hörtemöller Abteilung für EDV, IT und Organisationsmanagement Bischofsstraße 1 | 49074 Osnabrück Tel.: 0541 326-7777 | Fax: 0541 326-2088 Abteilungsleiter: Klaus Wystub Stv. Abteilungsleiter:Roland Westermeyer Guido Dunkel Abteilung für Einkauf und Materialwirtschaft Westfälische Straße 1 | 49084 Osnabrück Tel.: 0541 326-2204 | Fax: 0541 326-2229 Abteilungsleiter: Olaf Schmidt Stv. Abteilungsleiter: Klaus Törner Abteilung für Finanz- und Rechnungswesen Bischofsstraße 1 | 49074 Osnabrück Tel.: 0541 326-2222 | Fax: 0541 326-2022 Abteilungsleiter: Ansgar Obermeyer Stv. Abteilungsleiterin: Marion Koller Abteilung für Personalmanagement Alte Rothenfelder Straße 23 | 49124 Georgsmarienhütte Tel.: 0541 502-2300 | Fax: 0541 502-2150 Abteilungsleiter: Dr. Bernd Runde Stv. Abteilungsleiter: Martin Bollmann Krankenhausapotheke Alte Rothenfelder Straße 23 | 49124 Georgsmarienhütte Tel.: 0541 502-2497 | Fax: 0541 326-2496 Leitender Apotheker: Friedrich-Wilhelm Ehlers Stv. Leitung: Annette Göcke Stephanie Niemeyer 64 Informationen Telefon E-Mail 0541 502-3404 lullmann@niels-stensen-kliniken.de 0541 502-2301 bernd.runde@niels-stensen-kliniken.de 0541 502-3402 roland.knillmann@niels-stensen-kliniken.de 0541 502-3405 ansgar.hoertemoeller@niels-stensen-kliniken.de 0541 326-2070 klaus.wystub@niels-stensen-kliniken.de 0541 326-2085 roland.westermeyer@niels-stensen-kliniken.de 0541 326-2079 guido.dunkel@niels-stensen-kliniken.de 0541 326-2204 olaf.schmidt@niels-stensen-kliniken.de 0541 326-2205 klaus.toerner@niels-stensen-kliniken.de 0541 326-2222 ansgar.obermeyer@niels-stensen-kliniken.de 0541 326-2230 marion.koller@niels-stensen-kliniken.de 0541 502-2301 bernd.runde@niels-stensen-kliniken.de 0541 502-2209 martin.bollmann@niels-stensen-kliniken.de 0541 502-2597 ehlers@franziskus.com 0541 502-2594 annette.goecke@franziskus.com 0541 502-2494 stephanie.niemeyer@franziskus.com 65 Jahresbericht 2010 Ansprechpartner in den Einrichtungen der Niels-Stensen-Kliniken Anschrift Leitung Einrichtung Klinik Christliches Kinderhospital Osnabrück Johannisfreiheit 1 49074 Osnabrück Tel.: 0541-7000-60 Fax: 0541-7000-6102 Geschäftsführer: Michael Winkler Ärztl. Direktor: PD Dr. med. Burkhard Rodeck Pflegedienstleitung: Hildegard Wewers Niels-Stensen-Kliniken – Christliches Klinikum Melle Engelgarten 3 49324 Melle Tel.: 05422 104-0 Fax: 05422 104-5599 Geschäftsführer: Edmund Glüsenkamp Verwaltungsdirektor: Dieter Wiemann Ärztlicher Direktor: Dr. med. Klaus-Peter Spies Pflegedirektorin: Mareile Greiser Anästhesie und Intensivmedizin Chirurgie: Allgemein- und Visceralchirurgie Chirurgie: Gefäßchirurgie Chirurgie: Unfallchirurgie Gynäkologie und Geburtshilfe (Belegabteilung) Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (Belegabteilung) Innere Medizin / Palliativmedizin Orthopädie (Belegabteilung) Niels-Stensen-Kliniken – Franziskus-Hospital Harderberg Alte Rothenfelder Straße 23 49124 Georgsmarienhütte Tel.: 0541 502-0 Fax: 0541 502-2215 Geschäftsführer: Michael Kamp Verwaltungsdirektor: Uwe Hegen Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. Winfried Hardinghaus Pflegedirektorin: Schw. Maria Manuela Oberin: Schw. M. Georgia Allgemein- und Visceralchirurgie Anästhesie und Intensivmedizin Gynäkologie und Geburtshilfe Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (Belegabteilung) Innere Medizin Orthopädie und Unfallchirurgie Radiologie Senologie Niels-Stensen-Kliniken – Marienhospital Ankum-Bersenbrück Lingener Straße 11 49577 Ankum Tel.: 05462 881-0 Fax: 05462 881-1100 Geschäftsführer: Ralf Brinkmann Ärztlicher Direktor: Dr. med. Wolfgang Reiff Pflegedirektor: Hubert Riese Innere Medizin Chirurgie Gynäkologie und Geburtshilfe (Belegabteilung) Niels-Stensen-Kliniken – Marienhospital Osnabrück Bischofsstraße 1 49074 Osnabrück Tel.: 0541 326-0 Fax: 0541 326-3001 Geschäftsführer: Rudi Fissmann Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. Christoph Nies Pflegedirektor: Dieter Torbrügge Allgemein- und Visceralchirurgie Anästhesie und Intensivmedizin Augenheilkunde Gefäßchirurgie Gynäkologie und Geburtshilfe Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde 66 Informationen Chefarzt Telefon E-Mail Dr. med. Manfred Thien Dr. med. Thomas Schmieder 05422 104-1200 anaesth@ck-melle.de Dr. med. Dirk Grothe 05422 104-1100 chirurgie@ck-melle.de PD Dr. med. Jörg Heckenkamp 05422 104-1100 chirurgie@ck-melle.de Dr. med. Guido Hafer 05422 104-1100 chirurgie@ck-melle.de Holger Mutschall Dr. med. Ulrich Zacharias 05422 2728 05422 2440 info@ck-melle.de Dr. med. Wolfgang Franzen Dr. med. Christoph Liebrecht Dr. med. Hartwig Rolle Dr. med. Oliver Thiede 05401 8591-0 05422 5176 05401 8591-0 05401 8591-0 info@ck-melle.de Dr. med. Klaus-Peter Spies 05422 104-1000 med.abteilung@ck-melle.de Dr. med. Peter Ettinger Dr. med. Henning Kleveman Dr. med. Alexander Thieme 05422 95590 info@ck-melle.de Dr. med. Petr Ziegler 0541 502-2900 chirurgie@franziskus.com Dr. med. Marcel André 0541 502-2520 anaesthesie@franziskus.com Dr. med. Michael Hoedemaker 0541 502-2530 gynaekologie@franziskus.com Dr. med. Peter Enders (Leitender Belegarzt) Dr. med. Stefan Enders (Leitender Belegarzt) 0541 22322 Prof. Dr. med. Michael K. Müller 0541 502-2500 inneremedizin@franziskus.com Dr. med. Ulrich Knoche PD Dr. med. Olaf Rolf 0541 502-2550 0541 502-2401 orthopaedie@franziskus.com stefani.viere-haunhorst@franziskus.com Dr. Holger Heidersdorf (Leitender Oberarzt) 0541 502-2540 radiologie@franziskus.com Dr. med. Albert von der Assen 0541 502-2270 senologie@franziskus.com Dr. med. Wolfgang Reiff 05462 881-2010 w.reiff@mha.de Dr. med. Maximilian Karbowski 05462 881-2210 m.a.karbowski@mha.de Jacek Konrad Lis (Leitender Belegarzt) Dr. med. Roland Doll (Leitender Belegarzt) 05462 881-3075 05462 8376 frauenaerzte-ankum@web.de Prof. Dr. med. Christoph Nies 0541 326-4252 allgemeinchirurgie@mho.de PD Dr. med. Martin Beiderlinden 0541 326-4502 anaesthesiologie@mho.de Prof. Dr. med. Volker Seiberth 0541 326-4402 augenheilkunde@mho.de PD Dr. med. Jörg Heckenkamp 0541 326-4258 gefaesschirurgie@mho.de Dr. med. Götz Georg Menke 0541 326-4205 gynaekologie@mho.de PD Dr. med. Konrad Sommer 0541 326-4600 hno@mho.de Prof. Dr. med. Norbert Albers PD Dr. med. Burkhard Rodeck 67 Jahresbericht 2010 Anschrift Leitung Einrichtung Klinik Innere Medizin / Gastroenterologie Innere Medizin / Kardiologie Labormedizin Neurochirurgie / Neurotraumatologie Radiologie Unfallchirurgie Niels-Stensen-Kliniken – Magdalenen-Klinik | Fachklinik für psychische und psychosomatische Erkrankungen Alte Rothenfelder Straße 23 49124 Georgsmarienhütte Tel.: 0541 502-3500 Fax: 0541 502-3531 Geschäftsführer: Werner Lullmann Verwaltungsleiterin: Katrin Stallkamp Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. Wolfgang Weig Chefarzt Oberärztin Pflegedienstleitung Niels-Stensen-Kliniken Bramsche Hasestraße 16-18 49565 Bramsche Tel.: 05461 805-0 Fax: 05461 805-106 Geschäftsführer: Ralf Brinkmann Anästhesie und Intensivmedizin Ärztlicher Direktor: Chirurgie: Allgemein- und Unfallchirurgie Dr. med. Torsten Saemann Pflegedienstleitung: Annette Wehmeyer Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (Belegabteilung) Innere Medizin Orthopädie (Belegabteilung) Traditionelle Chinesische Medizin Niels-Stensen-Kliniken – Krankenhaus St. Raphael Ostercappeln Bremer Straße 31 49179 Ostercappeln Tel.: 05473 29-0 Fax: 05473 2400 Geschäftsführer: Michael Kamp Verwaltungsdirektor: Uwe Hegen Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. Winfried Hardinghaus Pflegedirektorin: Schw. M. Emanuele Oberin: Schw. M. Emanuele Allgemein- und Visceralchirurgie Anästhesie und Intensivmedizin Gynäkologie (Belegabteilung) Innere Medizin / Palliativmedizin Pneumologie Thoraxchirurgie Niels-Stensen-Kliniken – Bildungszentrum St. Hildegard Detmarstraße 2-4 49074 Osnabrück Tel.: 0541 326-7700 Fax: 0541 326-7710 Geschäftsführer: Werner Lullmann Schulleitung Niels-Stensen-Kliniken – Altenpflegeheim Haus St. Michael Klosterstraße 8A 49179 Ostercappeln Tel.: 05473 29-600 Fax: 05473 29-612 Geschäftsführer: Michael Kamp Verwaltungsdirektor: Uwe Hegen Heimleitung Pflegedienstleitung Niels-Stensen-Kliniken – Niels Stensen Pflegezentrum Hackmannsboll 5 49577 Ankum Tel.: 05462 881-8000 Fax: 05462 881-8005 68 Geschäftsführer / Heimleitung: Ralf Brinkmann Heimleitung Pflegedienstleitung Informationen Chefarzt Telefon E-Mail Prof. Dr. med. Michael K. Müller 0541 326-4102 inneremedizin@mho.de Prof. Dr. med. Thomas Wichter 0541 326-4662 kardiologie@mho.de Dr. med. Michael Wehmeier 0541 326-4125 laboratoriumsmedizin@mho.de Prof. Dr. med. Christoph Greiner 0541 326-4291 neuro@mho-de Prof. Dr. med. Alexander Mundinger 0541 326-4452 radiologie@mho.de Prof. Dr. med. Uwe Joosten 0541 326-4152 unfallchirurgie@mho.de Prof. Dr. med. Wolfgang Weig 0541 502-3500 info@magdalenen-klinik.de Dr. med. Annette Brauch 0541 502-3508 info@magdalenen-klinik.de Bernd Altenkirch Nicole Verlage 0541 502-3700 info@magdalenen-klinik.de Volker Ostermoor 05461 805-178 volker.ostermoor@niels-stensen-kliniken.de Dr. med. Torsten Saemann 05461 805-130 torsten.saemann@niels-stensen-kliniken.de Dr. med. Wolfgang Beck 05461 62022 Martha Niemöller 05461 805-160 martha.niemoeller@niels-stensen-kliniken.de Dr. med. Christian Breuer Dr. med. Hans-Christian Freytag 05439 1245 breuer.freytag@googlemail.com Dr. med. Hans Michael Koch 05461 805-27 michael.koch@niels-stensen-kliniken.de Dr. med. Martin Gerdes 05473 29-272 chirurgie@krankenhaus-st-raphael.de Dr. med. Manfred Thien 05473 29-317 anaesthesie@krankenhaus-st-raphael.de Dr. med. Reinhold Trieß 05473 1440 reinholdtriess@aol.com Prof. Dr. med. Winfried Hardinghaus 05473 29-282 inneremedizin@krankenhaus-st-raphael.de Dr. med. Christoph Hünermann (Leitender Oberarzt) Dr. med. Bernd Ross (Leitender Oberarzt) 05473 29-161 huenermann@krankenhaus-st-raphael.de Dr. med. Ludger Hillejan 05473 29-161 thoraxchirurgie@krankenhaus-st-raphael.de Schw. M. Hanna 0541 326-7731 info@bzsth.de Ulrich Barlag 0541 326-7701 info@bzsth.de Schw. M. Gabrielis 05473 29-601 info@haus-st-michael.com Karin Niehenke 05473 29-602 info@haus-st-michael.com Hubert Riese 05462 881-1050 h.riese@mha.de Axel Spieker 05462 881-8000 info@pflegezentrum-ankum.de ross@krankenhaus-st-raphael.de 69 Jahresbericht 2010 70 Informationen 71 Niels-Stensen-Kliniken GmbH Alte Rothenfelder Straße 23 49124 Georgsmarienhütte Telefon:0541 502-3403 Telefax: 0541 502-3425 info@niels-stensen-kliniken.de www.niels-stensen-kliniken.de