60 Jahre lang in der Blasmusik - Musikverein Harmonie
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60 Jahre lang in der Blasmusik - Musikverein Harmonie
Wetzikon 3 regio.ch, Freitag, 30. Mai 2014 WETZIKON Zwei Interpellationen im Parlament Am kommenden Montag findet im Stadthaus um 19 Uhr die zweite Sitzung des Grossen Gemeinderats statt. Zwei Fraktionen haben Interpellationen eingereicht. Die FDP fordert Transparenz hinsichtlich der Rolle Wetzikons als Regionalzentrum. Die Stadt nehme in verschiedenen Bereichen die Rolle eines solchen Zentrums ein. In seiner Interpellation fordert Stefan Lenz Transparenz zu Aufgaben, Kosten und Nutzen. «Wie ein Vater in seinem Register»: Erich Weidmann im Garten seines Hauses in Kempten. Bild: Rosmarie Schmid 60 Jahre lang in der Blasmusik WETZIKON Von den 70 Jahren seines Lebens hat Erich Weidmann deren 60 in Blasmusikvereinen musiziert. Kürzlich wurde er für diese Leistung geehrt. Rosmarie Schmid Dirigent und Musiklehrer Viktor Passerini löffelt in seiner kleinen Stube «Kafimöcke» aus einem «Chacheli». Gleichzeitig kon trolliert er mit Argusaugen seinen zehnjährigen Schüler beim Einblasen auf dem Flügelhorn. Diese Szene seiner ersten Musikstunden von vor 60 Jahren ist für Erich Weidmann unvergessen geblieben. Es war ein Unterricht, der sich auszahlen sollte, denn der Zehnjährige sollte seinem Instrument ein Leben lang treu bleiben. Mit Fanfare überrascht Vor zehn Tagen wurde Weidmann in Berg am Irchel im Rahmen der Kantonalen Veteranentagung für 60 Jahre aktiver Blasmusiker mit der goldenen Verdienstmedaille der Confédération Internationale des Sociétés Musicales – schlicht Internationaler Musikbund – ausgezeichnet. «Bei der Ehrung im Festzelt überraschten mich meine Veteranenkameradinnen und -kameraden mit einer Fanfare, die mich total begeisterte.» Die Geschichte begann, als Erich Weidmann 1944 im Haus der Hebamme in Embrach zur Welt kam. Nach fünf Jahren zogen seine Eltern nach Andelfingen um. Als er dann seinem Vater als Akkordeonist nacheifern wollte, riet ihm dieser, bei der Knabenmusik Andelfingen ein Instrument zu erlernen, wo er auf den besagten Musiklehrer Passerini stiess, der ihm ein F lügelhorn zuwies. Täglich üben Mit 18 Jahren wechselte er zur Musikgesellschaft Andelfingen, wo er bis 1965 täglich auf seinem ES-Kornett übte. 1964 absolvierte der 20-Jährige die Rekrutenschule als Trompeter beim Militärspiel. Mit seinem Vater musizierte er später an Hoch zeiten und Familienfesten. 1976 zog er mit seiner Familie nach Kempten. Seit 37 Jahren spielt er als B-Kornettist beim Musikverein Harmonie Wetzikon und ausser als Präsident und Kassier hat er alle Funktionen im Vorstand ausgeübt. Seit 18 Jahren ist der pensionierte technische Sachbearbeiter zudem Veteranenobmann der Harmonie und betreut 26 Veteranen, wobei der älteste 93, der jüngste 42 Jahre alt ist. Nur sechs von ihnen musizieren nicht mehr aktiv. In all den Jahren trug Weidmann sechs verschiedene Uniformen, nahm an sechs Eidgenössischen Musikfesten teil und hofft, 2016 in Montreux das siebte besuchen zu können. «Als ich in Wetzikon anfing, waren keine zehn Frauen in der Harmonie, heute stellen sie die Hälfte der 46 Musizierenden.» «Der ruhende Pol» Andrea Gasser, Co-Präsidentin der Harmonie, schildert Weidmann so: «Er ist sehr beliebt und der ruhende Pol in der Har monie, gleichzeitig ist er wie ein Vater in seinem Register und ist immer zu haben, wenn Hilfe nötig ist. Dabei drängt er sich aber nie in den Vordergrund.» Vor zehn Tagen wurde Weidmann nach den Feierlichkeiten in Berg am Irchel von seinen Veteranenkollegen mit einer Heimfahrt im Oldie-Bus überrascht. Im Garten seines Einfamilienhauses ging die Fete mit 70 Personen weiter. Beim Bewirten der Gäste halfen ihm seine drei erwachsenen Kinder und Ehefrau Susi. Er sagt: «Obwohl ich heute selbst bei der Marschmusik noch gut mithalten kann, wird das Ende meiner aktiven Musikzeit von meiner Gesundheit bestimmt werden.» Vor- oder Nachteil? Lenz möchte in Erfahrung bringen, welches Spektrum an Aufgaben die Stadt Wetzikon für die Region wahrnimmt und welche Kosten daraus entstehen. In seiner Interpellation führt der FDP-Gemeinderat aus, dass Wetzikon in verschiedenen Bereichen die Rolle eines Regionalzentrums einnehme – dies, obwohl Wetzikon nicht Hauptort des Bezirks Hinwil sei. Einerseits sieht Lenz in dieser Rolle Vorteile für die Standortattraktivität und die Beschaffung von Arbeitsplätzen. Als Nachteile zählt er aber die Kosten und den Verkehr auf. Um die Vor- und Nachteile abwägen zu können, brauche es Transparenz über Kosten und Nutzen. Bei der Beantwortung soll der Fokus beispielsweise auf die Berufswahlschule Zürcher Oberland, das regionale Informatikzentrum, die Kunsteisbahn oder den Wetziker Bushof gerichtet werden. Ebenfalls von Interesse sei, welche Aufgaben von Kanton oder Bezirk an die Stadt über tragen worden seien und welche Wetzikon selbst wahrnehme. S15 soll länger fahren Die SP-AW-Fraktion fordert ihrerseits in einer Interpellation die Erweiterung der S15-Betriebszeiten. Momentan fährt die letzte S15 am Abend um 21.10 Uhr von Zürich Richtung Oberland. «Da die Personen frequenzen auf allen S-Bahnen ins Oberland auch am späteren Abend noch hoch sind, drängt sich unseres Erachtens eine Erweiterung der Betriebszeiten auf», heisst es in der Interpellation. Der Wetziker Stadtrat soll unter anderem beantworten, ob auch er eine Erweiterung der Betriebszeiten als sinnvoll erachtet. Falls nicht, soll er erklären, was dagegen spricht. (reg)