Ausgabe 28
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Ausgabe 28
28 0 8.11 „Vision 2020“ Blick in die Zukunft FlüssigharzInfusion: Neue Maßstäbe gesetzt COMAC C919: Neuauftrag: FACC designt, entwickelt und fertigt Passagierkabine Blended Winglets für Falcon und Hawker 2 takeoff D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I INHALT 04 Mit Blick in die Zukunft: Strategie „Vision 2020“ 07Strategieumsetzung: Neues Composite-Werk in China 04 Strategie „Vision 2020“ 08Flüssigharz-Infusion: FACC setzt neue Maßstäbe 10 COMAC C919: FACC designt, entwicklet und fertigt Passagierkabine 12 Dassault Aviation: Pionierfamilie und Marktführer 15Neuauftrag: FACC fertigt Blended Winglets für Falcon und Hawker 10 Passagierkabine COMAC C919 16 Modern und ansprechend: Neue Passagierkabine für SSJ100 18 Die Besten der Besten: FACC Supplier Award 19 Egon Schiele: Ausstellung zu „10 Jahre Leopold Museum“ 12 Neuer Kunde im Portrait: Dassault Aviation Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: FACC AG, Fischerstraße 9, A-4910 Ried/Austria. Redaktion: Walter Stephan, Thomas Pleli, Robert Machtlinger, Andrea Schachinger. Fotos: Manfred Lang Klagenfurt, SCAC Moskau, Pointecker Mehrnbach, FACC Ried, shutterstock.com, Dassault Aviation, AVIC APC, Boeing Seattle, COMAC Shanghai, Leopold Museum Wien. Layout und Druckabwicklung: Oskar Pointecker, 4941 Mehrnbach. N D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N „Mind the Gap“: Ein „Spalt“ zwischen Wahrnehmung und Realität? Liebe Leserin, lieber Leser, Wir erleben derzeit eine der erfolgreichsten Phasen der FACC AG als auch deren Umfeld, der Luftfahrtindustrie. Zum einen konnten wir im letzten Geschäftsjahr Umsatz, Gewinn und vor allem die Auftragsrücklage signifikant steigern. Einen wichtigen Meilenstein haben wir mit der erfolgreichen Entwicklung und Fertigung eines Flügelkastens aus Faserverbundwerkstoff für das neue russische Verkehrsflugzeug MS-21 erreicht – damit ist uns der Einstieg in den Markt für tragende Primärstrukturen am Flugzeug gelungen. Das „Meisterstück“ wird im August auf der Luftfahrtmesse in Moskau der Öffentlichkeit präsentiert. Besonders erfreulich ist auch die Tatsache, dass sich die Flugzeugprogramme unserer Kunden sehr positiv entwickeln. Die Fertigungslinien der A380 und Boeing 787 haben sich stabilisiert, das neue Großraumflugzeug Boeing 747-8 wird seit kurzem an Airlines ausgeliefert und die Produktionsraten der A320, A330, Boeing 737 und 777 steigen drastisch an. Davon profitiert auch FACC - als direkte Folge werden wir heuer unsere Entwicklungsaufwendungen auf 60 Mio. Euro erhöhen und vorrangig in ein neues Engineering-Center aber auch in neue Projekte investieren. Zum anderen war das erste Halbjahr in der Luftfahrtindustrie außergewöhnlich. Mit Abschluss der Paris Airshow verweist die Branche auf Auftragseingänge, die dem Niveau der letzten Hochphase im Jahr 2008 entspricht. Airbus hält mit der A320 und der verbesserten A320neo eine Auftragsrücklage von acht Jahren. Aus meiner Sicht wird dadurch das bestehende Duopol im Segment der Mittelstreckenflugzeuge erhalten bleiben. Boeing sowie unabhängige Analysten prognostizieren ein stärkeres Wachstum der Industrie als im Jahr zuvor, mit einer Konzentration auf die östliche Hemisphäre, im speziellen Russland, Indien und China – Länder, in denen sich FACC in den letzten Jahren stark engagiert und sich hervorragende Marktchancen eröffnet hat. Wir nehmen die Zukunft der Luftfahrtindustrie und damit für FACC folglich als perfekt wahr – oder sieht die Realität doch anders aus? Weltweit sind wir tagtäglich mit Ereignissen konfrontiert, die ein etwas weniger optimistisches Bild zeichnen. Da sind die Finanzkrise der europäischen Länder Griechenland, Irland und Italien, das Schuldenproblem der Vereinigten Staaten, die politischen Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten und nicht zuletzt das Erdbeben und die Atomkatastrophe in Japan – makroökonomische Ereignisse, die den immer noch labilen Aufschwung der Weltwirtschaft und damit das Wachstum des Weltluftverkehrs bremsen könnten. Auch für FACC sehe ich verschiedene negative Einflüsse. Zum Beispiel die aktuell hohe Volatilität des US Dollars. Unsere Experten aus dem Bereich Treasury unternehmen viele Anstrengungen, durch zielgerichtete Finanzsteuerungsinstrumente die Effekte aus der Währungsinstabilität erfolgreich abzufedern. Wesentlich stärker jedoch treffen uns die sich verschärfenden Bedingungen in der Zulieferkette. Einerseits erhöht der globale Wettbewerb den Kostendruck und damit die Risikobereitschaft vieler Lieferanten, oft auch auf Kosten der Qualität und des Services. Andererseits führt die Monopolstellung mancher etablierter Lieferanten zu überhöhten Beschaffungsausgaben. Hier werden wir in den nächsten Monaten verstärkt daran arbeiten, neue, innovative Wege in der Kooperation innerhalb der Supply Chain zu beschreiten. Unser Augenmerk liegt dabei darauf, dass unsere Lieferanten wettbewerbsfähig in Be- zug auf Qualität, Service und Kosten sind und über die Fähigkeit verfügen, maßgeschneiderte Lösungen termingerecht bereitzustellen. Dabei ist es unser Ziel, langfristige Beziehungen zu bestehenden und potenziellen Partnern zu fördern bzw. aufzubauen und eine Win-win-Situation für alle Beteiligten – Kunden, Lieferanten und FACC – zu erhalten. Die Luftfahrtindustrie entwickelt sich günstig. Aber das heißt nicht, dass nicht noch große Herausforderungen vor uns liegen. „Mind the Gap“ – wir werden dem „Spalt“ zwischen Wahrnehmung und Realität Beachtung schenken und mit gewohnt konsequentem und überlegtem Agieren alles daran setzen, den Erfolg von FACC weiter voranzutreiben. Viele Maßnahmen bilden das Fundament für diesen Erfolg. Einige davon wollen wir Ihnen auf den nächsten Seiten vorstellen. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre. Ihr Walter A. Stephan Vorstandsvorsitzender der FACC AG takeoff 3 4 takeoff D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N Mit Blick in die Zukunft: Strategie „Vision 2020“ FACC hat in der „Vision 2020“ eine Linie aufgezeichnet, wie das Unternehmen sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln will. Die darin festgelegte Strategie verfolgt das vorrangige Ziel, FACC weltweit unter den Technologieführern und Tier 1-Lieferanten im Bereich Composites für die Luftfahrtindustrie zu platzieren. Die Rahmenbedingungen Das Luftverkehrsaufkommen verzeichnet laut Prognosen in den nächsten 20 Jahren jährliche Wachstumsraten von durchschnittlich 5 %, wobei der Einsatz von Verbundwerkstoffen überproportional stark zunehmen wird. Diese positive Entwicklung darf nicht darüber hinweg täuschen, dass die Luftfahrtzulieferunternehmen vor erheblichen Herausforderungen stehen. Die Zulieferindustrie ist gekennzeichnet durch intensiven Wettbewerb, wobei sich unter den etablierten Unternehmen ein Prozess der Konsolidierung und Konzentration vollzieht. Andererseits führt die fortschreitende Globalisie- rung und die überdurchschnittlich starke Zunahme des Passagieraufkommens in den Wachstumsmärkten der BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China dazu, dass neue Mitbewerber - großteils mit Niedriglohnstrukturen - in den Markt drängen. Gleichzeitig fordern die Flugzeughersteller verstärkt die Bereitschaft zu Risk-Sharing-Partnerschaften und verlagern immer größere Anteile der Wertschöpfung an ihre Lieferanten, was hoher finanzieller und intellektueller Ressourcen bedarf. Strategieelemente Als internationaler Luftfahrtzulieferant ist die FACC AG daher gefor- dert, ihre strategische Ausrichtung den neuen Anforderungen anzupassen und ihre starke Position am Markt als Technologie-, Kostenund Qualitätsführer nachhaltig zu festigen und weiter auszubauen. Oberstes Ziel des Unternehmens ist es, Wertsteigerung, hohe Profitabilität und langfristiges Wachstum zu sichern. Unter dem Titel „Vision 2020“ werden sechs zentrale Strategieelemente definiert. Die neue Eigentümerstruktur der FACC schafft ein optimales Geschäftsumfeld und die nötige Finanzkraft, um die strategischen Vorgaben umsetzen und den gestiegenen Marktanforderungen entsprechen zu können: D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N takeoff 5 In ihrer strategischen Ausrichtung konzentriert sich die FACC AG als ein führender, gobal tätiger Luftfahrtzulieferant für Faserverbundstrukturen auf die drei Geschäftsfelder Aerostructures, Engine Structures und Aircraft Interiors. Konzentration auf drei Geschäftsfelder – Aerostructures, Engine Structures, Aircraft Interiors FACC ist ein führender, global aufgestellter Luftfahrtzulieferant, der auf Design, Entwicklung, Fertigung und Integration von leichten Faserverbundkomponenten und -systemen für Flugzeuge und Hubschrauber spezialisiert ist. Wir konzentrieren uns auf die drei Geschäftsfelder Aerostructures, Engine Structures und Aircraft Interiors, in denen wir weltweit Spitzenpositionen einnehmen. Diese wollen wir zukünftig konsequent ausbauen und weiterentwickeln und dabei unsere Rolle als Tier-1-Lieferant der OEMs und deren Sublieferanten nachhaltig stärken. Investition in Technologie, Infrastruktur und Leistungsfähigkeit FACC setzt ihre Mittel und Ressourcen effizient ein, um den Fortschritt der Composite-Technologie voranzutreiben und neue technologische Konzepte zu erschließen. Gleichzeitig investieren wir laufend in die Optimierung von Infrastruktur, Prozessen und Abläufen. Hierbei priorisieren wir eine Automatisierung der Fertigung, um die Produktivität unserer modernen Werke zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Unternehmens zu erhöhen. Durch begleitende Maßnahmen hinsichtlich Organisationsaufbau und -struktur sowie die Qualifizierung und Weiterbildung der Mitarbeiter steigern wird die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Als wichtig erachten wir zudem eine unternehmensweite Technologieentwicklung innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette. Neu entwickelte Technologien setzen wir einerseits konsequent in unseren österreichischen Standorten um, bringen sie aber auch bei unseren internationalen Gemeinschaftsunternehmen und Lieferantenpartnern zur Anwendung. Kontinuierliche Weiterentwicklung eines wettbewerbsfähigen Produktportfolios FACC will das bestehende Produktportfolio mittels verstärkter Innovationstätigkeit intensivieren und erweitern. Durch eine Erhöhung der Forschungs- und Entwicklungsressourcen bauen wir in allen Geschäftsfeldern unsere technischen Fähigkeiten aus. Schwerpunkte dabei sind die Entwicklung, Fertigung und Industrialisierung von Primärstrukturen im Bereich der Flugzeugtragfläche und Steuerflächen sowie die Verwendung von Liquid-Moulding-Methoden, die den Ersatz von metallischen Werkstoffen durch Faserverbundstoffe ermöglichen. Gleichzeitig wollen wir durch die Akquisition von Unternehmen mit verwandten Arbeitsgebieten unseren Produkt- und Leistungsumfang vergrößern. Ausbau der Marktanteile und Erschließung internationaler Wachstumsmärkte FACC ist bestrebt, ihren Marktanteil weiter auszubauen, ihre Mitarbeit an den aktuellen Flugzeugfamilien 6 takeoff D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N STRATEGIEELEMENTE Die FACC AG verfolgt mit der Strategie „Vision 2020“ die Ziel- Konzentration auf drei Geschäftsfelder – Aerostructures, Engine Structures, Aircraft Interiors setzung, ihre Rolle als ertragsstarker Lieferantenpartner für Investition in Technologie, Infrastruktur und Leistungsfähigkeit Design, Entwicklung, Fertigung und Integration von Leichtbaustrukturen weiter auszubauen und ihre Spitzenposition als Ausbau der Marktanteile und Erschließung internationaler Wachstumsmärkte Technologie-, Kostenund Qualitätsführer konsequent zu festigen. Solutions in Composite Kontinuierliche Weiterentwicklung eines wettbewerbsfähigen Produktportfolios ZIELE Technologie-, Kosten- und Qualitätsführer Tier-1-Lieferant Ausbau der Position als Anbieter von Komplettlösungen und Steigerung des Kundennutzens Marktbeobachtung hinsichtlich CompositeAnwendungen im Nichtluftfahrtbereich der Kunden zu erhöhen und bei zukünftigen Flugzeugprogrammen bestehender und neuer Kunden als Entwicklungs- und Fertigungspartner beteiligt zu sein. Wir werden uns darüberhinaus stärker in den Wachstumsmärkten Asien und Russland engagieren, die aufgrund ihres stark steigenden Luftverkehrs ein großes Geschäftspotential bieten. Ausbau der Position als Anbieter von Komplettlösungen und Steigerung des Kundennutzens FACC will sich bei allen OEMs als Schlüssellieferant etablieren und ihre Position als Anbieter von innovativen, kosteneffizienten und hochqualitativen Komplettlösungen weiter ausbauen. Wir bieten Wertsteigerung, hohe Profitabilität und langfristiges Wachstum sichern Globales Kunden-, Entwicklungs- und Produktionsnetzwerk den Kunden ein Geschäftsmodell, das die gesamte Prozesskette moderner Zulieferproduktion abdeckt und von Risk-Sharing-Beteiligung, aktivem Programm-Management über Konzeption, Entwicklung, Qualifizierung und Serienproduktion bis zu globaler Beschaffung und Kundensupport reicht. Unser weltweites Netzwerk an Engineering-, Fertigungs- und Kunden-SupportStandorten sowie unsere gut aufgestellte Supply Chain mit Partnern in Europa, USA, China, Malaysia, Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten bieten ideale Voraussetzungen, um die Anforderungen des globalen Luftfahrtmarktes bestmöglich erfüllen und unsere Kunden bei ihren Internationalisierungsstrategien und der Erfüllung ihrer Gegengeschäftsverpflichtungen in ihren Absatzmärkten unterstützen zu können. Dadurch wollen wir für unsere Kunden überlegenen Nutzen und Mehrwert schaffen. Marktbeobachtung hinsichtlich CompositeAnwendungen im Nichtluftfahrtbereich Composites werden neben der Luftfahrtindustrie in Zukunft auch verstärkt Einzug in andere Bereiche der Wirtschaft, insbesondere auf dem Gebiet der Mobilität, halten. FACC wird die Trends sorgfältig verfolgen und bei Bedarf einen Einstieg in den Markt der Nichtluftfahrtanwendugnen überlegen. Dabei wollen wir die sich daraus ergebenden Synergieeffekte zwischen Nichtluftfahrt-Mobilitäts-Konzepten und Aeronautik-Konzepten nutzen und eine Erhöhung der Profitabilität im Luftfahrtbereich erzielen. Gegebenenfalls werden wir Tochterunternehmen installieren, die sich mit Composites im Bereich der Mobilität befassen. D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N INFO Strategieumsetzung: Neues Composite-Werk in China Die FACC AG hat zum Aufbau einer Composite-Fertigungsstätte in Zhenjiang – rund 250 km nordöstlich von Shanghai gelegen – ein Joint Venture mit einem Partner vor Ort gegründet. Im Rahmen ihrer Strategie „Vision 2020“ legt FACC damit den Grundstein für eine eigene Fertigung in China und schafft die Voraussetzung für eine kundennahe Belieferung des wachsenden Luftfahrtmarktes in China. Es ist vorgesehen, dass das neue Produktionswerk nach Fertigstellung und Inbetriebnahme als 100 %ige Tochter von FACC operieren wird. „Diese Investition baut unsere Position im asiatischen Raum deutlich aus“, sagt Walter Stephan. „Wir errichten in Zhenjiang einen modernen Fertigungsstandort, an dem unser Team sehr eng mit unseren Kunden zusammenarbeiten und ihr dynami- sches Wachstum begleiten wird.“ Das Werk wird in der ersten Bauphase eine Produktionsfläche von rund 16.000 m2 erreichen und über eine technische Ausstattung verfügen, die sowohl die Fertigung von Interior- als auch Strukturbauteilen ermöglicht. Der Baubeginn wird noch im Jahr 2011 stattfinden. Mit der Produktion wird Ende des Geschäftsjahres 2012/13 gestartet werden. Das Investitionsvolumen für das neue Werk beträgt insgesamt ca. 85 Mio. Euro. Das Werk in China stellt für FACC aus zwei Gründen einen wichtigen strategischen Meilenstein dar: Zum ersten wird FACC eine eigene USDFertigung in einem Wachstumsmarkt haben und damit die Ertragskraft und Profitabiltät des Unternehmens langfristig steigern. Zudem setzt FACC mit der Entscheidung, eine Niederlassung in China aufzubauen, einen weiteren Schritt dahingehend, als global tätiges Unternehmen in einer weltweit vernetzten Luftfahrtindustrie auch weiterhin erfolgreich agieren zu können. „Neben der Notwendigkeit einer kosteneffizienten Fertigung erfüllen wir mit dieser Maßnahme auch die Anforderung unserer wichtigsten Kunden, ihnen mit der Produktion einzelner Projekte in deren starken Absatzmärkte zu folgen und sie bei der Erfüllung ihrer Gegengeschäftsverpflichtungen zu unterstützen“, hob Stephan die verstärkte Internationalisierung der FACC hervor. „Denn, dass die Herstellung von Flugzeugen zukünftig zu einem großen Teil in jenen Regionen stattfinden wird, in denen das Flugzeug zum Einsatz kommt, ist eine grundlegende Forderung am Markt, der sich auch die FACC stellen möchte.“ takeoff 7 8 takeoff D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N Flüssigharz-Infusion: FACC setzt neue Maßstäbe Es muss nicht immer Prepreg sein: Besonders bei der Produktion von großflächigen, starkwandigen und integral hergestellten Composite-Bauteilen hat die Flüssigharz-Infusionstechnologie deutliche Vorteile. FACC ist auch da den entscheidenden Schritt voraus. Der Name FACC steht seit jeher für höchste Kompetenz in der Entwicklung und Serienfertigung von Faserverbundbauteilen, die aus vorimprägnierten Fasern (sogenannten „Prepregs“) hergestellt werden. Schon seit zehn Jahren beschäftigt sich die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von FACC aber auch damit, Bauteile mittels Flüssigharz-Infusion zu produzieren. Diese Technologie hat den Vorteil, dass die Faserhalbzeuge über einen längeren Zeitraum verarbeitet werden können und dass dazu kein Autoklav nötig ist. Zwei solche Verfahren sind RTM (Resin Transfer Moulding) und RIFT (Resin Infusion under Flexible Tooling). FACC setzt RTM bereits seit einem Jahrzehnt in Serie ein, und zwar bei der Herstellung des Center Hinge Fittings, eines integralen Composite-Beschlages zur Anbindung des Spoilers an die Tragfläche, für den Airbus A330/A340. Dazu wird noch in diesem Jahr die Produktion des Center Hinge Fittings für den Airbus A350 XWB kommen. In dieses neue Bauteil, das sich aktuell in der Qualifizierung befindet, sind zahlreiche Erfahrungen hinsichtlich Werkzeugauslegung, Bauteilgeometrie, Material und Prozesstechnik eingeflossen. Optimal für komplexe Bauteile Die Technik der Flüssigharz-Infusion wurde vor allem in Forschungsprojekten weiterentwickelt. „Im D A S F A C C I Mittelpunkt stand dabei die Herstellung komplexer, teilweise integraler Composite-Bauteile für die Bereiche Engine & Nacelle sowie Structures“, berichtet Gernot Schneiderbauer, der bei FACC für die Entwicklung der Harz-Infusionstechnologie mitverantwortlich ist. Die Unterschiede der Materialien, die in der Luftfahrttechnik verwendet werden, erforderten grundlegende Untersuchungen an trockenen Faserhalbzeugen. Dabei handelt es sich überwiegend um Multiaxialgelege und Gewebe unterschiedlicher Textur, die mit einem thermoplastischen Binder versehen sind. Dieser ermöglicht die Herstellung auch mehrfach gekrümmter Preforms (Vorformlinge) und gewährleistet ausreichende Festigkeit für die weitere Verarbeitung. Auch das Drapierverhalten wurde untersucht und in einer Beurteilungsmatrix hinterlegt. Die Ergebnisse, erarbeitet im Rahmen eines von der EU geförderten Forschungsprojekts, flossen bei FACC als erstes in die Herstellung des Integrated Outer Ring, des äußeren Ringes im kalten Bypass-Bereich eines Triebwerkes, ein. Dank zahlreicher Analysen und Forschungsprogramme besitzt die F&E-Abteilung von FACC heute umfassendes Know-how über die Flüssigharz-Infusionstechnologie N F O R M A T I O N S und deren spezielle Vorteile. Dies ist umso mehr von Bedeutung, als die gängigen, meist auf Autoklavtechnik basierenden Verfahren zur Serienproduktion von CompositeBauteilen gerade bei der Herstellung großer und integraler Primärstrukturen mit komplexer Geometrie nicht einsetzbar sind. Trend zu integraler Bauweise Eben diese integrale Bauweise setzt sich in der aktuellen Luftfahrttechnik gegenüber der differentiellen Bauweise immer mehr durch. Das bedeutet, dass verschiedene Bauteile – z. B. Schalen und deren Versteifungselemente wie Spanten und Stringer – nicht mehr getrennt ausgehärtet und anschließend verklebt bzw. verbolzt werden: Heute wird zunehmend die Schale samt ihrer Versteifungsstruktur komplett aufgebaut, sozusagen „in einem Schuss“ mit Epoxidharz durchtränkt und in einem Stück ausgehärtet. Die F&E-Abteilung von FACC hat dazu das Infusionskonzept MARI (Membrane Assisted Resin Infusion) entwickelt und zum Patent angemeldet, das diese Anforderungen in höchster Qualität erfüllt. „Es basiert auf dem Prinzip der Dickeninfiltration, d. h. das Bauteil wird von der Oberfläche her mit Harz durch- M A G A Z I N takeoff tränkt“, skizziert Johannes Noisternig, Leiter der Abteilung Forschung & Entwicklung bei FACC. Denn bei hohen Wandstärken, die in großen Bauteilen (Panelflächen > 30 m²) oft zusätzlich noch variieren, lässt sich das Harz nicht mehr in X- und Y-Richtung infiltrieren. Mit MARI wurden dagegen bereits verschiedenste Bauteile perfekt hergestellt, darunter geometrisch unterschiedliche, mit Stringern versteifte Panels mit Wandstärken bis 40 mm. Höchste Anforderungen erfüllt „In enger Zusammenarbeit mit dem Werkzeugbau wurden auch höchste geometrische Qualitätsanforderungen erfüllt, bei den Wandstärken und dem damit verbundenen Faservolumengehalt ebenso wie bei den Bauteilabmaßen, z. B. den Abständen der Stringer zueinander“, so Gernot Schneiderbauer. Die umfangreiche Forschungsund Entwicklungsarbeit bei FACC bestätigt also die Vorteile des Flüssigharz-Infusionsverfahrens, vor allem bei der integralen Herstellung von komplexen, großflächigen Strukturen mit zudem teilweise hohen Wandstärken. Jetzt gilt das besondere Augenmerk der F&E-Abteilung von FACC der Stabilität des Produktionsprozesses und der Optimierung des notwendigen Equipments. FACC setzt die Flüssigharz-Infusionstechnologie bereits erfolgreich in der Produktion ein: (v. l.) Center Hinge Fitting für die Spoiler des Airbus A330/A340, Integrated Outer Ring, MS-21 Wingbox. 9 10 takeoff D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N COMAC C919: FACC designt, entwickelt und fertigt Passagierkabine Der Luftfahrtmarkt in China boomt. Das neue zivile Flugzeug C919 ist ein bedeutender Schritt der chinesischen Luftfahrtindustrie auf dem Weg, die steigende Nachfrage auch mit Flugzeugen aus heimischer Produktion zu decken. Partnerschaften mit internationalen Lieferanten – darunter auch FACC – garantieren den Einsatz neuester Technologien. Fertigung des Interiors verantwortlich. Das Interior-System umfasst das Cockpit, die Passagierkabine, Eingangsbereiche sowie Bordküchen und Waschräume. Ebenfalls im Auftragspaket enthalten sind die Entwicklung und Herstellung der verschiedenen Fertigungsvorrichtungen und –werkzeuge. Der Vertrag hat einen Auftragswert von über einer Milliarde USD und sieht Lieferungen für die gesamte Lebensdauer des Flugzeuges vor. Es ist geplant, dass FACC die erste Kabine im Jahr 2014 liefern wird. FACC arbeitet derzeit mit einem Team in Shanghai an den Interfaces, der technischen Spezifikation sowie an der Definition der Bauräume. Parallel dazu wird das Industrial Design entwickelt. In der Passagierkabine des C919 steckt Knowhow aus Österreich: FACC ist Partner von COMAC bei der Entwicklung und Fertigung der gesamten Kabine des neuen chinesischen Mittelstreckenflugzeugs. Die Zahlen sind beeindruckend: Mehr als 4300 neue Flugzeuge wird China in den nächsten 20 Jahre benötigen, um das steigende Flugverkehrsaufkommen im Land bewältigen zu können. Während sich die Luftfahrtbranche nach Einschätzung von Experten weltweit über eine Zunahme der Passagiernachfrage um jährlich 4,8 Prozent freuen darf, wird die Volksrepublik überproportionale Wachstumsraten von 7 Prozent und mehr verzeichnen. Im chinesischen Inlandsverkehr überwiegend eingesetzt werden Kurz- und Mittelstreckenstreckenjets – ein Flugzeugsegment, das auch weltweit anhaltend starke Verkaufszahlen aufweist. Von diesem Markt profitieren will auch der chi- nesische Flugzeughersteller Commercial Aircraft Company of China (COMAC) und entwickelt mit der C919 ein neues Passagierflugzeug dieser Kategorie. Rot-weiß-rot im neuen C919 Wenn die C919 im Jahr 2016 erstmals an eine Fluglinie ausgeliefert werden wird, wird auch Know-how aus Österreich an Bord sein: Die FACC AG wurde von COMAC als Partner für die Entwicklung und Fertigung der gesamten Flugzeugkabine des neuen chinesischen Mittelstreckenflugzeugs ausgewählt. Im Rahmen des Auftrages ist FACC für Industrial Design, Entwicklung, Test, Qualifizierung und Mit der Entwicklung, Qualifikation und Fertigung der gesamten C919-Kabine macht FACC als Kabinenintegrator einen wichtigen Technologiesprung, sowohl hinsichtlich Umfang und Komplexität als auch Technik und Logistik. FACC festigt damit seine Position als Tier-1-Lieferant für komplette Kabinensysteme. „FACC hat umfangreiche Erfahrung und Kompetenz im Bereich Design, Entwicklung und Herstellung von modernen Passagierkabinen. Diese wollen wir in das neue chinesische Flugzeugprogramm C919 einbringen und ein optisch ansprechendes, modernes Interior konzipieren, das auf dem neuesten Stand der Technik ist und D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N takeoff Mock-up der C919 Kabine: Von Messe zu Messe durch hohen Komfort, Bedienerfreundlichkeit und durchdachte Details besticht“, hebt Gerhard Mörtenhuber, Vice President Interiors der FACC die Leistungen der Unternehmenssparte Interiors hervor. „Wir arbeiten seit Jahren bereits sehr erfolgreich mit unserem Kunden COMAC zusammen und sind stolz darauf, aktiv am Aufbau und am Wachstum der chinesischen Luftfahrtindustrie beteiligt zu sein.“ Die Comac C919 ist nach der ARJ21 das zweite zweistrahlige Passagierflugzeug, das in China konstruiert und gebaut wird. Die derzeit in Entwicklung befindliche Standardrumpf-Basisversion ist für Kurz- und Mittelstreckenflüge konzipiert und je nach Bestuhlung auf eine Kapazität von 156 bis 174 Sitzplätze ausgelegt. Der Erstflug der C919 ist für 2014 geplant, die Indienststellung wird voraussichtlich 2016 erfolgen. Gemäß den Prognosen von COMAC besteht für die nächsten zwanzig Jahre ein Bedarf von über 2300 Flugzeuge der C919-Familie. Das Cockpit und der vordere Bereich der Passagierkabine wurden erstmals letzten November auf der Luftfahrtmesse in Zhuhai in der südchinesischen Provinz Guangdong der Öffentlichkeit vorgestellt und vom nationalen als auch internationalen Publikum mit Beachtung aufgenommen. Im Bild führende Vertreter von COMAC in der Hauptkabine. Im März war das C919 Mockup ein Glanzstück der National Major Sci-Tech Achievements, einer nationalen chinesischen Technologieausstellung im National Conference Center in Peking, die die wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften der 11. Fünfjahresplanperiode der Regierung präsentierte. Die Pläne von COMAC sehen vor, dass auf der nächsten Zhuhai Airshow Ende 2012 eine komplette Kabine präsentiert wird. Die Luftfahrtschau in Zhuhai nahe Hongkong hat sich parallel zum überproportionalen Wachstum der chinesischen Luftfahrt zu einer der größten und wichtigsten der Welt entwickelt. FACC weitet Beziehung zu China aus Der gegenständliche Auftrag ist der zweite Großauftrag, den FACC von der Luftfahrtindustrie Chinas erhalten hat. Mit der Beauftragung zur Entwicklung und Fertigung der Passagierkabine für den Regionaljet ARJ21 durch den Flugzeughersteller ACAC im Jahr 2004 trat FACC erstmals in den chinesischen Markt ein. Mit dem Einstieg von XAC als Mehrheitseigentümer im Dezember 2009 wurde eine optimale strategische Basis für eine Ausweitung der Geschäftsbeziehungen mit der chinesischen Luftfahrtindustrie geschaffen, die sich nun in der Auswahl von FACC als Entwicklungs- und Fertigungspartner im C919 Flugzeugprogram manifestiert hat. FACC lieferte im März die ersten Mr. Zhou Liangdao, Vice-Chief Designer of Trunk Kabinen- und Cockpit-Kompo- Liner und Ms Wu Zhixiang, Vice Team Leader of In- nenten und installierte sie in ei- terior System, beide COMAC, bei der Inspektion und nem Engineering-Mock-up, das Abnahme des von FACC entwickelten und gefertig- zur Präsentation vor Entschei- ten Cockpits. dungsträgern der Politik und des Kunden COMAC verwendet wurde. 11 12 takeoff D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N Dassault Aviation: Pionierfamilie und Marktführer Nach 75 Jahren ist Dassault Aviation nicht nur die letzte Firmengruppe der Luftfahrt in Familienbesitz, sie trägt auch nach wie vor den Namen ihres Gründungsvaters. 1936 gründete der französische Luftfahrtunternehmer Marcel Dassault die heute international namhafte und seit jeher profitable Gruppe. Dassault Aviation ist in 70 Ländern und 5 Kontinenten präsent und gilt als einer der Marktführer der globalen zivilen und militärischen Luftfahrtindustrie. Dassault schrieb Luftfahrtgeschichte Geboren 1892 als Marcel Bloch war Marcel Dassault ein wahrer Pionier. Für die französische Armee entwickelte er den hocheffizienten Éclair Flugzeugpropeller, der im ersten Weltkrieg erfolgreich eingesetzt wurde. 1928 gründete er das Luftfahrtunternehmen Société des Avions Marcel Bloch. Während des zweiten Weltkriegs verweigerte Bloch jede Kooperation mit der deutschen Luftfahrtindustrie und wurde in ein Vernichtungslager verbannt. Wie durch ein Wunder überlebte er, kehrte 1945 zurück nach Frankreich und baute seine Firma neu auf. 1949 änderte er seinen Namen von Bloch zu Dassault. Dassault war das Pseudonym seines Bruders, General Darius Paul Bloch, der ein Held der französischen Résistance war. Der Name spielt auf den Widerstand an und leitet sich von „char d’assault“, dem französischen Begriff für Angriffspanzer, ab. Nach dem Krieg entwickelte Dassault die Kampfflugzeuge vom Typ Mystère und Mirage. Die Firma schrieb auch weiter- hin Luftfahrtgeschichte, als Charles Lindbergh der Avions Marcel Dassault Fabrik 1963 einen Besuch abstattete. Zusammen mit einem Team der Pan American World Airways war der amerikanische Pilot auf der Suche nach einem Geschäftsflugzeug, das in den USA vermarktet werden sollte. Charles Lindbergh empfahl der neu gegründeten Business-Jet-Abteilung von Pan Am den Flugzeugtyp Mystère 20. Bekannt in den USA als der zweistrahlige Falcon 20 wurde der „Fan Jet Falcon“ als erster Business Jet auf Empfehlung von D A S F A C C I Lindbergh erfolgreich vermarktet. Die Verkaufszahlen stiegen, und Dassault und Pan Am gründeten 1972 die Falcon Jet Corporation als Joint-Venture-Gesellschaft. Im Oktober 1980 erwarb Dassault die Joint Venture Anteile von Pan Am zurück. Somit wurde Falcon Jet zur hundertprozentigen Tochtergesellschaft. Bis zu seinem Tode 1986 leitete Marcel Dassault das Unternehmen S.A. Avions Marcel Dassault-Breguet Aviation mit 16.000 Mitarbeitern. Heute ist Dassault Falcon Jet die amerikanische Tochtergesellschaft von Dassault Aviation. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 3.000 Mitarbeiter an fünf Standorten. Mit einer Belegschaft von 1.800 zählt dabei Little Rock zu den weltweit größten Fertigungszentren. Bahnbrechender Flugzeughersteller Mit einem weitreichenden Netzwerk von Hightech-Firmen in diversen Ländern kann Dassault Aviation die eigene Produktion leicht variablen Marktzyklen anpassen. Als einzige Gruppe weltweit plant, entwickelt und verkauft Dassault sowohl eigene Kampfflieger als auch Business Jets. Meisterhaft vereint der Flugzeughersteller einen stark ausgeprägten Unternehmergeist mit spartenübergreifender Designoptimierung und flexiblen Produktionsstätten. Als angesehener Architekt komplexer flugzeuggestützter Systeme, verfügt Dassault Aviation über perfekte Kenntnisse der sogenannten Sovereign Technologien. Kunden ziehen den Nutzen aus technologischer Exzellenz gepaart mit dem Know-how aus der gegenseitigen Befruchtung von zivilen und militärischen Tätigkeiten. Rund 12.000 Mitarbeiter weltweit sowie 8.100 in Frankreich haben eins gemeinsam – ihre Leidenschaft für die Aviatik. Bis dato hat Dassault Aviation mehr als 8.000 Flugzeuge verkauft und mehr als 25 Millionen Flugstunden absolviert. N F O R M A T I O N S M A G A Z I N takeoff 13 Die Flugzeugtypen Rafale, Falcon, nEUROn, Mirage, und Mystère gelten schon heute als lebende Legenden. Das Erfolgsgeheimnis eines Marktführers Geschickt wurden für die FalconFamilie das einzigartige Firmenerbe und der technologische Vorsprung aus Kampfjet-Innovationen wie dem digitalen Flugsteuerungssystem oder dem Head-up Display genutzt. So hat der Falcon seine Nase im Marktsegment der Langstreckenjets mit geräumigen Passagierkabinen stets vorne. Auch hat ein Falcon den geringsten Treibstoffverbrauch seiner Klasse: Mit vergleichbarer Kabinengröße und Leistung benötigt der Falcon in etwa 40 % weniger Treibstoff als seine Mitbewerber. Die CO2-Emissionen sind gleichermaßen gering – kein unwesentlicher Aspekt, wenn man bedenkt, dass Dassault Aviation Mitglied des europäischen „Clean Sky“ Forschungsprojekts ist. Im Laufe der letzten zehn Jahre erzielte die Falcon-Familie einen Anteil von 63 % am Konzernumsatz. Alleine 2010 wurden 77 % aller Nettoverkäufe mit FalconFlugzeugen getätigt. Die FalconFamilie besticht nicht nur durch ihr Äußeres, sie bietet auch eine fortschrittlichere Technologie und höhere Wirtschaftlichkeit und sie ist besser für die Umwelt. Marcel Dassault pflegte zu sagen: „Nur wenn ein Flugzeug gut aussieht, fliegt es auch gut.“ Mit der viel gerühmten „Falcon-Effizienz“ und seinem elegantem Design gilt der „Dassault Falcon“ daher schon lange als Bestseller unter den hochwertigen Business Jets. Mehr als perfekt Bei Dassault Aviation tragen die laufende Forschung und Entwicklung sowie Verbesserungs- und Optimierungsprogramme wesentlich zum Wettbewerbsvorteil bei. „Das Winglet Produktionspro- gramm, an dem wir gemeinsam mit FACC arbeiten, ist ein wichtiger Schritt, um unsere Marktpräsenz mit der Falcon Serienproduktion weiter auszubauen“, offenbart Didier Bonnefoy, Senior Vice President Industrial Policy bei Dassault Aviation während eines Interviews anlässlich der neuen Kooperation mit FACC. „Mit dem Winglet können wir die Treibstoffeffizienz weiter optimieren, die Reichweite des Falcon noch um ein Stück vergrößern und damit auch die Leistung verbessern“, erläutert Bonnefoy, ein leidenschaftlicher und erfahrener Luft- und Raumfahrtingenieur. Didier Bonnefoy ist nicht nur verantwortlich für Unternehmensinvestitionen und Kapitalanlagen, sondern auch für die Make-or-BuyStrategie der Gruppe. So stellt er sicher, dass Zulieferprodukte den hochwertigen Dassault Produkten und den firmeninternen Qualitätsansprüchen entsprechen. In dem Bemühen, die Wettbewerbsfähigkeit stetig zu verbessern, ist das ein strategischer Faktor – vor allem für internationale Build-toSpecification-Kooperationen, für die Markterweiterung und für die Suche nach neuen Build-to-Print und Build-to-Specification-Partnerschaften. „Als neuer Zulieferer passt FACC perfekt zu unserer Strategie und Firmenpolitik“, betont Didier Bonnefoy. Mit FACC hat Didier Bonnefoy ist Senior Vice President Industrial Policy bei Dassault Aviation. Im Interview mit take off erläutert der leidenschaftliche Luft- und Raumfahrtingenieur das Erfolgsgeheimnis des französischen Flugzeugherstellers. „Wir arbeiten an neuen, umweltfreundlichen Business-JetModellen, die noch mehr Komfort und Effizienz bieten. Damit haben wir auch zukünftig die Nase vorne.“ 14 D takeoff A S F A C DASSAULT AVIATION – KEY FACTS C I N F O R M A T I in Richtung Entwicklung, Design und Konstruktion gemäß Build-toSpecification-Vorgaben weiter ausbauen. Flugroute in die Zukunft Dassault Aviation ist ein führender Flugzeughersteller mit einer Präsenz in über 70 Ländern auf 5 Kontinenten. • Produkte: Rafale, Falcon, nEUROn, Mirage. • Durchschnittlich 73 % des Umsatzes gingen in den vergangenen 10 Jahren in den Export. • Durchschnittlich 63 % des Umsatzes wurden in den vergangenen 10 Jahren mit Falcon-Flugzeugen generiert. • Nettoumsatz 2010: 77 % Falcon, 80 % exportiert. • Rund 12.000 Mitarbeiter, davon über 8.100 in Frankreich. • Mehr als 8.000 Flugzeuge ausgeliefert. • Über 25 Millionen Flugstunden absolviert. www.dassault-aviation.com Dassault Aviation nicht nur einen idealen Begleiter für langfristige Entwicklungsprogramme an Bord gebracht, sondern auch den richtigen Partner für Innovationsprozesse und zukünftige kostenreduzierende und grüne Lösungen. In einem vom US-Dollar bestimmten Markt unterstützt dieses erste gemeinsame Projekt mit seiner internationalen effizienzsteigernden Lösung auch den Export aus Europa. FACC bietet weiteren Nutzen: durch die schlanke Managementstruktur und solide Basis, die bereits starke internationale Marktpräsenz sowie durch ausgereiftes Know-how über Faserverbundkonstruktionen und durch die unmittelbare Nähe zu Frankreich. Zukünftig möchte Dassault Aviation die Partnerschaft „Dassault Aviation überstand die jüngste Finanzkrise ohne auch nur einen einzigen Mitarbeiter zu entlassen! Mit unserer Flexibilität haben wir zweifelsohne ein Ass im Ärmel: Wir verfügen über ein hohes Maß an Kompetenz, sind aber dennoch eine kleine Firma mit vielen Partnern. Mit ihnen arbeiten wir in Frankreich im Militärbereich zusammen. Weltweit unterstützen sie unsere Falcon-Familie. Ein weiterer Pluspunkt ist unsere Schwesterfirma, Dassault Systèmes. Damit sind wir am Weltmarkt führend im digitalen Product Lifecycle Management, vom Design, über die Produktion bis hin zur Wartung. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass wir zwei Geschäftsfelder – die Business Jets und die Kampfjets – haben, deren Wirtschaftskreisläufe unterschiedlich sind. Wird einer durch eine Krise gebeutelt, bleibt der andere verschont“, betont Didier Bonnefoy stolz die Vorzüge des Unternehmens. Über die Jahre hinweg hat Dassault Aviation sein stabiles Management und seine Beteiligungen bewahrt. Das sind essentielle Faktoren, um in der Luftfahrt langfristig aktiv bleiben zu können. Seit 1916 hat Dassault Erfahrungen mit allen Arten von Flugzeuglösungen gesammelt. Die Kompetenz im Design und in der Produktion von Zivil- und Militärflugzeugen ist unübertroffen. In Europa ist Dassault Aviation der einzige Hersteller von Business Jets. Den Highend-Markt teilt sich Dassault mit seinen Mitbewerbern wie Gulfstream (USA), Bombardier (Kanada) oder Embraer (Brasilien). In den letzten 15 Jahren entfielen 70 % des Konzernumsatzes auf Business Jets. Didier Bonnefoy ist der Ansicht, dass sich dieser Umsatz noch erhöhen wird, da O N S M A G A Z I N Business Jets ein Instrument der Globalisierung sind. „Große Nationen wie China, Indien oder Brasilien sind starke Zukunftsmärkte. Um die Nase auch weiterhin vorne zu haben, arbeiten wir an neuen, umweltfreundlichen Modellen, die noch mehr Komfort und Effizienz bieten. Schon heute verbraucht der Falcon 40 % weniger Treibstoff als seine Rivalen.“ Obwohl die USA der ursprüngliche Markt für Business Jets sind, werden immer mehr Privatjets in Europa, nach Russland, Südamerika und in den Mittleren Osten verkauft. Mit einem Marktanteil von zwischen 10 % und 15 % zählt Dassault Aviation international zu den Top 7-Firmen, die hochmoderne Kampfjets planen, entwickeln und bauen. In Europa ist Dassault Aviation der einzige von den USA unabhängige Kampfjethersteller. Alle anderen bauen in ihre Flugzeuge amerikanische Komponenten mit ein. Zu den Hauptkunden zählen traditionell jene, die auch weiterhin unabhängig von den USA und von Russland sein möchten. Didier Bonnefoy zeichnet für den zivilen Luftfahrtsektor ein optimistisches Zukunftsbild. Obwohl die Luftfahrt allgemein noch immer weit unter dem hohen Niveau von 2008 liegt, ist das Wachstum deutlich spürbar. „Die noch nie dagewesene Welle an Auftragsstornierungen scheint vorbei zu sein, und der Markt für gebrauchte Flugzeuge gibt wieder Lebenszeichen von sich. Dieser Aufwärtstrend muss sich jedoch festigen, damit auch die Nachfrage an neuen Flugzeugen wieder durchstarten kann. Denn, Umsätze in diesem Bereich stammen meist aus dem Verkauf eines Vorgängermodells“, fasst Bonnefoy zusammen. Dassault Aviation hat Luftfahrtgeschichte geschrieben und wird weiterhin jene Maßstäbe setzen, an denen sich andere orientieren werden. Das Familienunternehmen folgt eindeutig der Flugroute in eine erfolgreiche Zukunft. D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N takeoff Neuauftrag: FACC fertigt Blended Winglets für Falcon und Hawker Das Geschäftssegment Winglets der FACC AG ist weiterhin auf Erfolgskurs: Einerseits wurde die Zusammenarbeit mit dem Erfinder der Blended WingletTMTechnologie, dem US Unternehmen Aviation Partners Inc., ausgeweitet. Zusätzlich konnte Dassault Aviation als neuer Kunde gewonnen werden. Neben Boeing- und Airbus-Flugzeugen werden bald auch die Geschäftsreiseflugzeuge Falcon 2000 und 900 und Hawker 800 mit Blended WingletsTM des österreichischen Luftfahrtzulieferanten fliegen: FACC unterzeichnete mit Aviation Partners Inc., Seattle, USA, und dem französischen Flugzeughersteller Dassault Aviation Verträge zur Fertigung der treibstoffsparenden, effizienzsteigernden Flügelspitzen für diese Business Jets. Die Vereinbarung mit Aviation Partners regelt die Lieferung aller Winglets für die Hawker 800 Flugzeuge sowie der Retrofit-Winglets für die Falcon 2000 Flugzeuge. Für die Lieferung der OEM-Winglets der Falcon 900LX und 2000LX wurde FACC von Dassault Aviation direkt beauftragt. Dieser Vertrag ist auch insofern von großer Bedeutung, da mit ihm die Zusammenarbeit zwischen FACC und Dassault gestartet wird. Beide Verträge sehen ge- samt Winglet-Ausstattung für über 500 Geschäftsreiseflugzeuge vor. „Seit zehn Jahren arbeitet FACC erfolgreich mit Aviation Partners Boeing zusammen. Dabei konnten wir bereits über 3.000 Boeing 737 und 757 Flugzeuge mit Winglets beliefern. Mit den neuen Verträgen für die Lieferungen der Falcon und Hawker Winglets kann FACC die Kooperation mit Aviation Partners weiter ausbauen und ihre Position als leistungsstarkes Kompetenzzentrum für Winglets stärken“, betont Martin Bögl, Director Aerostructures Programs der FACC AG. „Wir sind sehr stolz darauf, Dassault Aviation als neuen Kunden gewonnen zu haben. Wir freuen uns auf eine lange, für beide Seiten gewinnbringende Zusammenarbeit, in der wir unsere umfangreiche Erfahrung in der Fertigung von Winglets einbringen und qualitativ hochwertige Komplettlösungen anbieten können.“ Geschäftsreiseflugzeuge, die mit Blended WingletsTM ausgerüstet sind, sparen dank der optimierten Aerodynamik Kraftstoffverbrauch und Emissionen um fünf bis sieben Prozent ein. Dies bedeutet eine messbare Verringerung der Umweltbelastung und eine erhebliche Einsparung bei den Betriebskosten – Vorteile, die Flugzeugbetreiber in Zeiten steigender Kerosinpreise und strengerer Umweltauflagen vermehrt nutzen. Die aerodynamische Verbesserung der Winglets besteht darin, dass sie die energieverzehrenden Luftwirbel am Flügel drastisch reduzieren. Dadurch wird für den Vortrieb des Flugzeuges weniger Energie benötigt. Mit Winglets können die Flugzeuge weiter, höher und sparsamer fliegen. Die Rollstrecke am Start wird kürzer, der Start selbst steiler, so dass sich die Lärmbelästigung auf dem und rund um den Flughafen vermindert. Falcon 2000LX: Dank optimierter Aerodynamik durch die Blended Winglets werden um bis zu sieben Prozent Kraftstoffverbrauch und Emissionen eingespart. 15 16 takeoff D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N Modern und ansprechend: Neue Passagierkabine für SSJ100 Die russische Luftfahrtindustrie hat große Ziele für den Sukhoi Superjet 100: Er soll neben dem Heimmarkt auch auf internationalen Märkten reüssieren. In Kooperation mit westlichen Partnern wird derzeit an der Neugestaltung der Passagierkabine des Regionalflugzeuges gearbeitet. FACC leistet Designunterstützung und trägt Verantwortung für die Fertigung der gesamten Kabine. Eine Passagierkabine, die dem Fluggast höchsten Komfort bietet, durch angenehme Optik überzeugt und zudem noch technischen Fortschritt aufweist, ist neben Technologie, Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit des Flugzeuges oft mitentscheidend für dessen Akzeptanz am Markt. Diese Anforderungen bestmöglich erfüllen will der russische Flugzeughersteller Sukhoi Civil Aircraft Company (SCAC) und optimiert die Kabine seines SSJ100 von Grund auf. Federführend bei Design und Entwicklung beteiligt ist Alenia Aeronautica. Der italienische Luftfahrtkonzern ist in strategischer Partnerschaft eng mit dem SSJ100 Programm verbunden - er ist Miteigentümer von SCAC und Mehrheitseigentümer an dem Gemeinschaftsunternehmen SuperJet International mit Sitz in Venedig, das unter anderem für Vertrieb und Auslieferungen des Superjet 100 auf den Märkten in Europa, Nord- und Südamerika, Afrika, Japan und Australien verantwortlich ist. Effiziente Herstellung im Fokus FACC wurde von Alenia Aeronautica als Lieferantenpartner im SSJ100Programm ausgewählt. Im Rahmen des Projektes ist FACC für die Fertigung der Kabinenausstattung ober und unter Deck verantwortlich. Im Detail beinhaltet das Auftragspaket eine Vielzahl verschiedener Komponenten von Decken-, Wand- und Bodenpaneelen über Gepäckab- lagefächer, Stauräume, Toiletten und Waschräume bis hin zu den Frachtraumverkleidungen, wobei FACC auch die Konstruktion und Herstellung der Fertigungswerkzeuge durchführt. Ebenfalls in den Aufgabenbereich von FACC fallen die Integration des Systems zur Verteilung der klimatisierten Luft sowie die Anbindung des Interiors an die Flugzeugstruktur. In der ersten Phase des Projektes leistet FACC dem Entwicklungsteam von Alenia Aeronautica Unterstützung bei der Ausarbeitung des Designs und kann so bereits zu einem frühen Zeitpunkt des Entwicklungsprozesses ihre hohe technische Kompetenz in das Programm einbringen. Hier entscheidet FACC über die Auswahl der Materialien und die Definition der Herstellungsprozesse mit. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer fertigungsorientierten Entwicklung, die die Voraussetzung für eine Flugzeugkabine schafft, die einerseits die geforderten Kriterien Komfort, Optik, Bedienbarkeit und Sicherheit berücksichtigt, darüber hinaus aber auch effizient herstellbar ist. Durch dieses ausgereifte Design können die Kabinenkomponenten später in wesentlich kürzerer Zeit und zu deutlich geringeren Kosten gefertigt werden. Damit wird die zentrale Aufgabe des Entwicklungsteams - die anwendergerechte Gestaltung einer modernen Kabine unter bestmöglichem Kosten-/Nutzenverhältnis für Hersteller und Airline – optimal erfüllt. FACC wird die erste komplette Flugzeugkabine Anfang 2012 an das Alenia-Werk in Venedig liefern und vor Ort Unterstützung bei der Erstinstallation geben. Nach erfolgter Zertifizierung der neuen Kabine ist ein rascher Fertigungshochlauf gefordert, mit dem Ziel, dass FACC im Jahr 2012 bereits für sechs SSJ100 Flugzeuge die Kabinenausstattung herstellt. Das erste Flugzeug mit neu gestalteter Kabine wird von der mexikanischen Fluglinie Interjet Mitte 2012 in den Liniendienst gestellt werden. D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N takeoff 3 Fragen an Rudolf Hangl Rudolf Hangl (40) ist im Program Management von FACC tätig und zeichnet für das Neuprojekt SSJ100 Flugzeugkabine verantwortlich. take off sprach mit ihm über seine Erfahrung im Zuge der Startphase des Projektes: Die Flugzeugkabine ist neben den Projekten zur Entwicklung verschiedener Faserverbundsysteme am Flügel und Leitwerk sowie des Frachtraumes der dritte große Auftrag, den FACC im Rahmen des SSJ100 Programms erhalten hat. Welche Bedeutung hat das Neuprojekt für das Unternehmen? Ich sehe hier zwei wesentliche Punkte. Einerseits öffnet das Projekt den Zugang zum russischen Luftfahrtmarkt – einem Wachstumsmarkt, da in Russland aufgrund der großen geografischen Entfernungen ein hoher Bedarf an Flugzeugen besteht. In den nächsten Jahren werden dort zudem viele Flugzeuge älteren Datums durch neue, effizientere ausgetauscht werden. Auf der anderen Seite ist es die erste große Zusammenarbeit mit dem italienischen Luftfahrtkonzern Alenia Aeronautica. Beides stellen für FACC neue Betätigungsfelder dar und sind daher für FACC von wesentlicher Bedeutung. Worin sehen Sie die größte Herausforderung in der Abwicklung des Projektes? Eine große Herausforderung ist sicherlich, dass eine bereits bestehende Kabine ersetzt wird. An die neue Kabine werden natürlich hohe Erwartungen hinsichtlich Design und Styling gestellt. Bei einem Redesign einer bestehenden Kabine ist immer auch der Terminplan eine Herausforderung. Die SSJ100 befindet sich schon im Liniendienst und wird bereits in Serie produziert. Die neue Kabine muss von Anfang an zu den geforderten Serienterminen geliefert werden. Mit Russland hat FACC in ihrem internationalen Marktspektrum einen weiteren wichtigen Absatzmarkt erschlossen. Wie schätzen Sie die Entwicklung der russischen Luftfahrtindustrie ein? Sehr gut. Das Land hat genügend Ressourcen und - wie die Erfahrung zeigt - hervorragend ausgebildete Techniker. Sicher hat die wieder erstarkte russische Flugzeugindustrie noch einige Hürden zu nehmen. Ich persönlich aber glaube, dass diese in Zukunft verstärkt an Bedeutung gewinnen wird. 17 18 takeoff D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N Die Besten der Besten: FACC Supplier Award Die Zusammenarbeit mit den leistungsfähigsten Lieferanten garantiert einen herausragenden und dauerhaften Beitrag zum Unternehmenserfolg. Deshalb setzt die FACC AG weltweit auf erstklassige und starke Partner. Auch 2010 hat FACC ihre besten Lieferanten für deren außergewöhnlichen Einsatz und vorbildliche Leistungen mit dem „Excellent Supplier Award 2010“ in Gold, Silber und Bronze sowie mit dem „Special Performance Award“ gewürdigt. Die Excellent Supplier Awards 2010 erhielten folgende Unternehmen: Excellent Supplier Award in GOLD: PPG Aerospace Standort: Hamburg, Deutschland PPG Aerospace ist ein weltweit führender Anbieter von Dichtstoffen, Beschichtungen, Chemikalien zur Flugzeugwartung sowie von Anwendungssystemen und beliefert Hersteller und Anbieter der gewerblichen Wirtschaft und der Luftfahrtindustrie. Excellent Supplier Award in SILBER: Plascore Inc. Standort: Michigan, USA Plascore ist ein global tätiger Hersteller von Wabenkernen und Verbundmaterialien. Plascore Wabenkerne werden überall dort eingesetzt, wo hochwertige Produkte mit einem optimalen Verhältnis zwischen Festigkeit und Gewicht oder auch einer hohen Energieabsorption gefragt sind. PPG Aerospace ist der beste Lieferant von FACC im Jahr 2010: FACCEinkaufsleiter Rudolf Leitner übergibt den FACC Excellent Supplier Excellent Supplier Award in BRONZE: HTP High Tech Plastics GmbH Standort: Fohnsdorf, Österreich HTP beschäftigt sich mit der Entwicklung und Herstellung von Kunststoff-Leichtbau-Komponenten für die Luftfahrtindustrie, im Speziellen Spritzgussteile für Flugzeugkabinen, z.B. Fenster-Assemblierungen. Special Performance Award: OnTime Logistics Standort: Seekirchen, Österreich OnTime Logistics ist ein international ausgesuchtes Team von Spezialisten, das den Begriff Qualität im Transport- und Logistiksektor neu definiert hat. Konzentriert auf die Spezialbereiche Express, Sonderfahrten, Luft- und Seefracht bietet OnTime Logistics weltweite Logistiklösungen an. Award in Gold an Ulrich Krüger von PPG Aerospace, vl. Steffi Oseloff, Production Planning; Ulrich Krüger, Managing Director ASC Hamburg; Werner Luedicke, Technical Service Manager; Dr. Karen Langner, Technical, Quality and EHS Manager; Dennis Meyerholz, Operations Manager; Jakob Szablewski, Team Leader Customer Service; Rudolf Leitner, Purchasing Director FACC und Evelyn Maisrimel, Purchasing Central Commodities FACC. Das Hauptauswahlkriterium für die Nominierung zum FACC „Excellent Supplier Award“ ist die kontinuierliche Bereitstellung von hoher Produktqualität und exakter Einhaltung der Lieferbedingungen. Als zusätzliche Bewertungsfaktoren werden Kundenservice, Flexibilität, Kooperation und die Bereitschaft zur Definition, Akzeptanz und Umsetzung von kostensen- kenden und prozessoptimierenden Maßnahmen berücksichtigt. Der „Special Performance Award“ wird jenen Lieferanten und/oder Organisationen überreicht, deren Leistungen nicht mit konventionellen Methoden gemessen werden können, die aber herausragendes Engagement sowohl FACC und ihren Kunden gegenüber gezeigt haben. D A S F A C C I N F O R M A T I O N S M A G A Z I N takeoff 19 Egon Schiele: Ausstellung zu „10 Jahre Leopold Museum“ Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums seiner Eröffnung – das Haus öffnete am 21. September 2001 erstmals die Museumstüren – präsentiert das Leopold Museum im Herbst 2011 eine Ausstellung, die sich der Neuaufstellung der Werke des wichtigsten österreichischen Expressionisten Egon Schiele (1890-1918) widmet. Schieles Werke sind bis heute weltberühmt und erzielen auf internationalen Auktionen Höchstpreise. In Museen weltweit sind seine Bilder hochbegehrt, die unabhängig von Schieles künstlerischer Genialität durch seinen Ruf als „Frühvollendeter“ auf der ganzen Welt Bewunderung finden. Die größte Sammlung von Schiele-Werken befindet sich im Leopold Museum im Wiener MuseumsQuartier. Neben seinen zahlreichen Selbstbildnissen ist Schiele vor allem für seine Akte, die fast ausschließlich Frauen und Kinder zeigen, berühmt. Aber auch seine Landschafts- und Städtebilder erfreuen sich großer Beliebtheit. Großausstellung »Egon Schiele: Melancholie und Provokation« Ab 23. September 2011 ist die Ausstellung »Egon Schiele: Melancholie und Provokation« zu sehen. Ziel der Schau ist eine wegweisende Neupräsentation der Meisterwerke von Egon Schiele aus der Sammlung Leopold. Der Kunstsammler Prof. Dr. Rudolf Leopold (1925-2010) und seine Frau Dr. Elisabeth Leopold hatten in wenigen Jahrzehnten die bedeutendste Sammlung an Kunstwerken Schieles zusammengetragen. In einer bisher nicht gezeigten Dichte und Intensität widmet sich die Ausstel- lung dem Leben und Wirken von Egon Schiele. Mehr als 200 Gemälde und Arbeiten auf Papier lassen Schieles Weg zu einem der wichtigsten europäischen Expressionisten erlebbar werden. Aber auch Schieles ereignisreiches Leben wird durch eine Vielzahl von Briefen und anderen Gegenständen aus dem persönlichen Besitz des Künstlers in besonders authentischer Weise nachvollziehbar. Sensibles Genie und Provokateur Egon Schiele ist ein Künstler der Extreme. Die Meisterwerke des genialen Malers und Zeichners provozieren heute noch ebenso wie zu Lebzeiten des Künstlers. 1918 im Alter von nur 28 Jahren verstorben, birgt seine Kunst doch bereits eine bemerkenswerte Reife und stille Weisheit in sich. Mit unglaublicher Einfühlsamkeit schildert der sensible Künstler die tiefsten Empfindungen des Menschen, Liebe, Angst und Melancholie. Eine große Traurigkeit und Wehmut liegt über vielen Bildern. Doch die Mittel des Ausdrucks sind modern, aggressiv, provokant und schonungslos. Selbstbildnis mit ge- Die Ausstellung »Egon Schiele: Melancholie und Provokation« ist vom 23.09.‘11 bis 30.01.‘12 im Leopold Museum zu sehen. Mehr Informationen unter www.leopoldmuseum.org streiftem Hemd, 1910 The New „Queen of the Skies“ Boeing 747-8 Intercontinental. FACC is on board. Am 20. März 2011 trat die Boeing 747-8 Intercontinental ihren Jungfernflug an – ein Meisterwerk des engagierten Boeing-Teams und seiner Lieferanten von Weltklasse. FACC arbeitet gemeinsam mit Boeing an dem Erfolg des neuen Großraumflugzeugs. Wir sind stolz auf unseren Beitrag. FACC gratuliert Boeing und wünscht der Boeing 747-8 Intercontinental für die Zukunft alles Gute. FACC A-4910 Ried/Austria, Fischerstraße 9 Tel. +43/59/616-0, Fax +43/59/616-81000 e-mail: office@facc.at, www.facc.at