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www.choices.de 23. Jhg. | April 2012 ROBERT PATTINSON UMA THURMAN KRISTIN SCOTT THOMAS CHRISTINA RICCI COLM MEANEY BEL AMI SEHNSUCHT. VERFÜHR UNG. BEGIERDE. Ab Mai im Kino www.belami.studiocanal.de UND ;>I>C9:C ;Gz=A>C< l l l# ] Z V a i ] X ^ i n# Y Z ?ZioihiVgiZcjcY W^hBV^`dhiZc[gZ^ WZ^jchigV^c^ZgZc 5 choices-Thema im April: „Glück“, Foto: Wolfgang Hippe choices-Thema. www.choices.de I 23. Jhg. I April 2012 5 GLÜCK Das Streben nach Glück als zentrale Idee 6 Themeninterviews: „30 Stunden sind genug!“ „Gleichheit schafft Glück“ „Kein Glück ohne Unheil“ „Existenzsicherung vor Selbstbestimmung“ Kino. KULTUR.KINO.KÖLN. 23. Jhg. I April 2012 27 Film-ABC Vorspann Nostalgie im Kino 28 choice of choices „My Week with Marilyn“ Eindrucksvolle Annäherung an einen Mythos 29 Kölner Kritikerspiegel Kino-Kalender 30 OFF Broadway Premiere 31 Weisshaus 32 weitere Film-Kritiken Rüdiger Pape über „Der Goldene Drache“ 33 Odeon Oper Köln 35 Filmpalette Freies Werkstatt Theater 37 Cinenova Theater am Rhein 38 Hintergrund „The Lady“ eins.eins.null.“ an der Studiobühne/ „Die Ängst39 Foyer lichen und die Brutalen“ im Theater der Keller / „Abschlussarbeiten der ifs 2012 im Cinenova/ „Das war ich nicht“ im Freien Werkstatt Theater „Schilf“ im Rex/„Four Lions“ im Filmforum Schauspiel Köln Theater am Rhein WOKI „Leben des Galilei“ an den Kammerspielen Bonn 43 Filmhaus Köln Auftritt 45 Festival „Der demografische Faktor“ am Schauspiel Köln Das Internationale Frauenfilmfestival 2012 Freihandelszone 46 Roter Teppich Komikzentrum Köln-Bonn Daniel Brühl im Interview Der Prix Pantheon stellt die Moral auf den Prüfstand 48 Festival Atelier-Theater „Großes Fernsehen“ im Rückblick Theaterleben Gespräch zum Film Ein Kulturfördergesetz für NRW Carmen Losmann über „Work hard, play hard“ Senftöpfchen 49 culture club: Opernzeit Kino-Café: „Die Nordsee von oben“ Verdis „Rigoletto“ an der Oper Köln 53 Rex Junges Theater Bonn 54 Metropolis Theater-Kalender Köln-Bonn culture clubs Bastian Sick im Gloria 56 ComicKultur Impro-Theater, Haus der Springmaus/Prix Pantheon Comic-Tipps im April Wortwahl Neuerscheinungen im April 58 Textwelten Tanz in NRW Musical in NRW Kriminalromane ohne Ermittler Popkultur in NRW 59 Literatur-Kalender Klassik/Improvisierte Musik in NRW Literatur-Termine der Region Poetry Kunst in NRW Die Kolumne von Sebastian23 Theater/Oper in NRW Bühne. 8 9 10 11 12 13 14 15 17 18 19 22 49 63 Literatur. Kultur in NRW. 16 20 64 66 72 BÜHNE © David Baltzer Auftritt 12 KINO choice of choices 28 Musik © Patrick Heagney Kunst. 26 Kunst- und Ausstellungshalle Bonn 70 Kunst in Köln Wilhelm Loth im Käthe Kollwitz Museum 71 Kolumba 73 Kunst-Kalender Köln 72 Kunstwandel „Sechs Minus“ im Echoraum der Bundeskunsthalle Musik. 58 culture club Forum neuer Musik 2012 62 Stadtgarten Unterhaltungsmusik Konzert-Tipps des Monats 63 Kompakt Disk CD-Neuerscheinungen im April 64 Festival „Acht Brücken. Musik für Köln“ 65 Westdeutsche Konzertdirektion 55 culture club Tinariwen in der Kulturkirche Köln 68 Musik-Kalender 69 Philharmonie Köln Service. 4 Intro 58 culture club Ballonfahrt mit dem Stadtwerke Düsseldorf-Ballon 60 Verlagssonderseiten „Kinderwelt“ 77 Auswahl Veranstaltungstipps im April 79 Impressum Lesen Sie mehr auf den Internet-Seiten! Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg. Unterhaltungsmusik KUNST 62 © Michael Schmidt Kunst in NRW 72 Intro choices.de April 2012 Heimat in Rot-Weiß, Foto: Francis Lauenau choices + choices.de Der liebe Herr Lukas P. Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund Er wird wiederkommen. Was soll er auch in der fremden Stadt? Der Fluss dort ist nicht so breit und schön wie unser Rhein. Das Bier in den Kneipen ist wärmer und dünner. Der Dom nicht so hoch, dessen Bischof sogar verheiratet. Man fährt dort auf der falschen Straßenseite. Man spricht dort eine andere Sprache. Zum Schweinebraten gibt es Pfefferminzsoße. Schon bei seinem letzten Ausflug in die fremde Welt musste er meist auf einer harten Bank sitzen, statt auf dem Fußballfeld zu schwitzen. Gut, man mag einwenden, dass Bayern noch viel unwirtlicher ist als England. Aber auch diesmal wieder wird sich der liebe Herr Lukas P. nach ein paar trüben Jahren der alten Heimat zuwenden. Auch dieser Ausflug, bei dem er in die weite Welt hinein geht, wird ihn wieder nach Hause führen. Egal, wie verlockend exotisch manches zufällig gefundene Stück Treibholz auch riecht. Unser Leben gleicht einer ewig kreisenden Reise. Oh, wie schön ist Panama. Thema Perfekte kleine Glücksmomente Als Bildende Künstlerin zählt Martina Biesenbach zu den Menschen, die Glück in ihrer Arbeit finden: Das Schaffen von Kunst macht Glück täglich im Kleinen erlebbar. Martina Biesenbach Foto: privat Thema Arbeiten – und glücklich sein Dr. Werner Eichhorst forscht an einem Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit. Er weiß um die identitätsstiftende Wirkung von Arbeit: Arbeitende Menschen seien allgemein glücklicher als arbeitslose Menschen. Dr. Werner Eichhorst Foto: privat Theater Verfremdungseffekte Rüdiger Pape inszeniert am Theater im Bauturm Roland Schimmelpfennigs „Der Goldene Drache“. An die Schauspieler stellt das Stück hohe Anforderungen, teilweise wurden sie wider ihr Geschlecht und Alter besetzt . Rüdiger Pape 8 Foto: Theater im Bauturm Film Extrem coole Omis und Opis Im choices-Gespräch gibt Daniel Brühl zu: Inmitten der internationalen, hochkarätigen Schauspielerriege seines neuen Films „Und wenn wir alle zusammenziehen?“ kam er sich ausgesprochen langweilig vor. 46 Daniel Brühl Film Imperativ unserer Zeit In ihrem Film „Work Hard, Play Hard“, einer Dokumentation über unsere Arbeitskultur, verzichtet Carmen Losmann bewusst auf Kommentare aus dem Off, die ihr zu eindeutig und besserwisserisch sind. Carmen Losmann 48 Was macht außer Heimat sonst noch glücklich? Das choices-Thema widmet sich dem Phänomen GLÜCK. Wie bekommt und wie behält man es? Macht Geld glücklich? Macht Macht glücklich? Oder gar Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit? In Köln ist man, so eine wissenschaftliche Untersuchung, sehr glücklich. Glücklicher als in Mecklenburg-Vorpommern. Diese Wissenschaftler sind schon schlaue Menschen. Vielleicht liegt es auch daran, dass hier so viel glücksspendende Kultur geboten wird? Das Festival ACHT BRÜCKEN. MUSIK FÜR KÖLN zum Beispiel widmet sich dem Werk von John Cage. Dem Komponisten entsprechend sind viele skurrile Veranstaltungen im Programm. Da gibt es mal vier Minuten und dreiunddreißig Sekunden Stille zu belauschen, da findet mal ein Konzert in der Lagerstätte für die mobilen Hochwasserschutzelemente in der Rodenkirchener Brücke statt. Das KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM zeigt ab diesem Monat Skulpturen und Zeichnungen der 1950er und 1960er Jahre des Kollwitz-Weggefährten WILHELM LOTH. Sein Gebiet war der Frauenkörper, und da besonders die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale. Körperwelten in Bronze. Im THEATER IM BAUTURM verwandeln sich die Körper im Minutentakt. Das Stück DER GOLDENE DRACHE von Roland Schimmelpfennig lässt die Schauspieler ständig ihre Rollen tauschen. choices sprach mit Regisseur RÜDIGER PAPE über die tragischen und komischen Facetten der Inszenierung. Dass Arbeit allein nicht glücklich macht, ist eine banale Feststellung. Trotzdem ist die Entlarvung des Glücksversprechens der Arbeitswelt sehenswert, und zwar in dem Dokumentarfilm WORK HARD – PLAY HARD. choices sprach mit der Regisseurin CARMEN LOSMANN über ihren ersten Abendfüller. Auch sonst ist in diesem Monat die weibliche Sicht aufs Kino gefragt, findet doch das INTERNATIONALE FRAUENFILMFESTIVAL statt. Themenschwerpunkt ist in diesem Jahr die arabische Filmwelt. Im Interview äußert sich Festivalleiterin SILKE J. RÄBIGER über den diesjährigen Themenschwerpunkt und über Beleuchter, die manchmal Machos sind. Man darf also auf den Monat gespannt sein. LUTZ DEBUS Foto: Amélie Losier 4 Thema Wir steigern das Bruttosozialprodukt Auch einfache Dinge können glücklich machen, Foto: Wolfgang Hippe Über Realitätsverlust, Lebensqualität und Geld Künstler sind glückliche Menschen, denn Geld nicht allein. Längst ist international eine Disspielt für sie keine Rolle. Kunst zu schaffen, ist kussion in Gang gekommen, die eine stärkere ihnen allemal wichtiger als der materielle Nutzen, Orientierung am Allgemeinwohl fordert. Begriffe den sie aus ihrer Tätigkeit ziehen könnten. Der wie well-being, life-work-balance, Inklusion oder Grund: Sie empfinden ihre Arbeit als „selbstbe- – altmodischer ausgedrückt – Lebensqualität und stimmt und vielseitig“. Das hat eben ein Züricher soziale Integration sollen als Leitbild dienen. Ganz Soziologenteam herausgefunden. „Im Gegensatz wichtig dabei: eine einigermaßen faire Verteilung des Einkommens. In den zu anderen Berufschoices-Thema im April letzten Jahren hat sich tätigen sind Künstler die Schere zwischen umso glücklicher mit Arm und Reich in vielen ihrer Arbeit, je mehr Macht Arbeit glücklich? Oder vielleicht doch eher Gesellschaften, insbeStunden sie wöchentGeld? Das Streben nach Glück ist jedenfalls eine zensondere hierzulande, lich arbeiten“, betrale Idee der modernen Bürgergesellschaften. Nur: Heißt das Ziel jetzt „Freiheit – Gleichheit – Eigentum“ immer weiter geöffnet. richten die Experten oder „Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit“? In der Kritik steht zusogar. Schließlich ist nehmend das BIP. Das jeder dritte Künstler auch sein eigener Chef: „Unter Menschen in Bruttoinlandsprodukt addiert alle auf Geld basienicht-künstlerischen Berufen ist das nur knapp renden Leistungen einer Volkswirtschaft und erjeder Zehnte“. Ein gutes Einkommen ist diesen rechnet so den gesellschaftlichen Reichtum. Das Selbstständigen dabei nur halb so wichtig wie Zahlenwerk taugt aber nur bedingt, die tatsächanderen Befragten. Das hat seinen Preis: Egal ob lichen gesellschaftlichen Zustände zu erfassen. Schauspieler, Bildhauer oder nicht verbeamteter „Wir müssen uns darüber klar werden, was wir Musiker, im Ergebnis verdienen sie im Durch- eigentlich messen wollen“, meinen etwa Nobelschnitt weniger als andere Berufstätige. Führen- Preisträger wie Joseph Stieglitz und Amartya Sen de Wirtschaftswissenschaftler halten ein solches und plädieren dafür, beim BIP neben Einkommen Verhalten für vollkommen irre. Nach den gängigen und Beschäftigung auch Kriterien wie Wohnökonomischen Modellen hat der durchschnittlich qualität, Bildung und Gesundheit, aber auch intelligente Homo Oeconomicus stets „rational“ Bürgerschaftliches Engagement, Sicherheit und zu agieren und alles zu tun, um mit seiner Arbeit Wahlbeteiligung zu berücksichtigen. Nicht mehr in möglichst kurzer Zeit mit möglichst wenig Auf- der Reichtum an sich soll im Mittelpunkt stehen, wand möglichst viel Geld zu verdienen. Deshalb sondern damit verbundene Werte wie Lebenszudient dem neoliberalen Mainstream auch nicht friedenheit und Glück. Auf dem Papier gehört das mehr der Investmentbanker als Leitbild, sondern Streben danach seit Jahrhunderten zu den ganur noch dessen Computerprogramm. Das ist alle- rantierten Versprechen des Systems. Inzwischen mal schneller und profitabler. So soll Kapitalismus haben die UN einen Index zur Bewertung von Lebensqualität entwickelt. Sogar der Bundestag funktionieren. hat eine eigene Enquete-Kommission eingerichLebensqualität und Glück tet, die sich der Probleme von „Wachstum, WohlVor dem Hintergrund der andauernden Krisen stand, Lebensqualität“ annehmen soll. hat freilich das Unwohlsein zugenommen. Renommierte Ökonomen wie HWWI-Chef Thomas Seines Glückes Schmied Staubhaar finden mittlerweile, dass das Ansehen Glück ist jedenfalls ein relativer Begriff. Was dem ihrer Zunft zu Recht gesunken ist. Er konstatiert einen genügt, macht den anderen vielleicht unbei vielen Kollegen „Realitätsverlust“ und fordert glücklich. Künstler zum Beispiel sind mit wenig eine Neuausrichtung des Fachs. Damit steht er Geld glücklich, doch kann auch viel Geld glück- Glück 5 lich machen? Eine Frage, die man vielleicht Frau Schickedanz hätte stellen können, bevor sie die Herren Oppenheim und Esch traf. Jetzt ist sie ärmer dran. Ihr Einkommen soll nur noch dem einer durchschnittlichen Kulturschaffenden entsprechen. Deshalb klagt sie vor Kölner Gerichten auf die entgangenen Milliarden. Um glücklich zu werden, braucht es freilich mehr, wenn man dem von der Deutschen Post gesponserten „Glücksatlas“ glauben darf. Danach gehören neben dem Geld auch gute Gesundheit, eine gute Partnerschaft, Freunde und Bekannte, aber auch regelmäßige sportliche und/oder kulturelle und religiöse Aktivitäten dazu. Frau S. könnte auch an den Rhein ziehen, denn der Großraum Köln kann „als glückliche Region gelten“ – so der Atlas (auch wenn Hamburg oder Bayern noch glücklicher sind). Allerdings wird unter dem Dom einer der höchsten Stress-Werte überhaupt verzeichnet. Dazu ist Köln in einem wirklich Spitze: Hier ist die „größte Ungleichheit“ in der Republik gegeben. Es gibt also noch einiges zu tun. In der aktuellen politischen Debatte spielen Lebensqualität/Gleichheit/Solidarität (noch) eine eher kleine Rolle. Der neue Bundespräsident kam ins Amt, weil er stattdessen die „Freiheit“ lobte und soziale Bewegungen als unpassend empfand. Das war ganz im Sinne des Springer-Konzerns, der den Kandidaten mit Hilfe des Grünen-Chefs Jürgen Trittin bis hinein in SPD und FDP lancierte. Trittin hat auch gleich das Gaucksche Freiheitsgesetz interpretiert: „Auch Hartz IV-Empfänger haben das Recht zu demonstrieren.“ Das ist die moderne Variante eines Spruchs, den wir von ganz früher kennen: „Reiche wie Arme haben das Recht, unter den Brücken von Paris zu nächtigen“. Glücklich ist, wer vergisst … TEXT/INTERVIEWS: WOLFGANG HIPPE Lesen Sie auch unsere Themen-Interviews mit der Künstlerin Martina Biesenbach und Dr. Werner Eichhorst vom IZA-Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit unter www.choices.de/thema Thema Into the Blue: Blau kann glücklich machen, Foto: Wolfgang Hippe 30 Stunden sind genug! Michael Kopatz über Arbeitszeit, Lohnverzicht und Lebensqualität choices: Herr Kopatz, was verstehen Sie unter „kurzer Vollzeit“? Michael Kopatz: Die Reduzierung der durchschnittlichen Erwerbsarbeitszeit als Vollzeit von jetzt 37,5 auf 30 bis 32 Stunden. Das Konzept orientiert sich an der durchschnittlichen Lebensarbeitszeit. Es verknüpft eine Reihe schon bekannter Instrumente wie Arbeitszeitkonten. Gibt es Ansätze für eine kürzere Arbeitszeit? Der Tarifvertrag der Metallbranche sieht die 35-Stunden-Woche vor. Ein Mega-Beispiel für eine solidarische Teilung der Arbeit ist die Kurzarbeit. Mit ihr wurden mit staatlichen Zuschüssen Millionen Arbeitsplätze gesichert. Ein weiteres berühmtes Beispiel ist die 4-Tage-Woche bei VW. Auch andere Unternehmen wie die Telekom oder Mercedes Benz interessieren sich für work-lifebalance. Der öffentliche Dienst ist allerdings in die endgegengesetzte Richtung gegangen. Frauen arbeiten heute eher Teilzeit, Männer eher länger. Deshalb richtet sich das Konzept „kurze Vollzeit“ vor allem an die Männerwelt. Männer können sich eine Absenkung ihrer Arbeitsstunden unheimlich schwer vorstellen. Wenn sie ihre Arbeitszeit im gleichen Maß reduziert hätten, wie die Frauen ihre Arbeitszeit erhöht haben, gäbe es keine Arbeitslosigkeit. Weniger Erwerbsarbeit bedeutet weniger Lohn. Das Konzept wird sich bei vollem Lohnausgleich nicht durchsetzen lassen. Das bedeutet aber nicht, dass, wenn man 20% weniger arbeitet, man auch 20% weniger Lohn bekommt. Das ergibt sich durch die Steuerprogression. Für die unteren Tarifgruppen dürfte ein solcher Lohnverzicht kaum möglich sein. Das stimmt, wir brauchen einen tarifgruppenunabhängigen Mindestlohn – wie etwa in Großbritannien üblich. Davon sind wir hier meilenweit entfernt. Ich plädiere aber nicht dafür, dass die Arbeitszeit wie in Frankreich gesetzlich geregelt wird. Um auch die unteren Einkommensgruppen einzubeziehen, muss ein Bonus-System eingerichtet werden. Nützt die „kurze Vollzeit“ auch der Umwelt? Bisher haben Umweltverbände und Gewerkschaften hier wenig kooperiert. Thema war vor allem grünes Wirtschaftswachstum. Das Zusammendenken von Arbeitszeit und Naturverbrauch ist ein neuer Gedanke. Dabei geht es auch um die grundsätzliche Frage, wie viel wirtschaftliches Wachstum wir uns noch leisten können, um etwa die Klimaziele zu erreichen. Macht weniger Erwerbsarbeit glücklich bzw. glücklicher? Mich persönlich schon. Aber es braucht Zeit, um den freien Freitag als einen Gewinn an Lebensqualität zu realisieren. Dazu muss das Klima im Betrieb stimmen. Auch deshalb ist eine breite gesellschaftliche Debatte über die Arbeitszeit nötig. ZUR PERSON Dr. Michael Kopatz ist Projektleiter der Forschungsgruppe 2: Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik des Wuppertal Institutes für Klima, Umwelt, Energie. www.wupperinst.org/uploads/ tx_wibeitrag/Impulse_Arbeitszeiten.pdf Foto: privat Gleichheit schafft Glück Thomas Münch über Geld, Glück und regionale Unterschiede choices: Herr Münch, macht Geld glücklich? Thomas Münch: Eindeutig ja! Aber ab einer gewissen Grenze tritt ein Sättigungseffekt ein. Dann bedeutet mehr Geld nicht automatisch mehr Glück. Köcher und Raffelhüschen sprechen in ihrem „Glücksatlas Deutschland 2001“ davon, dass ab einem Nettoeinkommen von 5.000 Euro dieser Sättigungseffekt eintritt. Stimmt die Gleichung: große Ungleichheit beim Einkommen = große gesellschaftliche Probleme? Nach allem, was wir dazu wissen, ist in Gesellschaften, in denen Reichtum und Einkommen relativ gleich verteilt sind wie z. B. in Schweden, eine höhere Zufriedenheit der Menschen nachweisbar – die Menschen sind hier glücklicher. Und das Umgekehrte gilt ebenfalls: Gesellschaften mit einem hohen Grad an Ungleichheit „erzeugen“ unglückliche Menschen. Umgekehrt: Hilft mehr Gleichheit bei der Bewältigung dieser Probleme? Eindeutig. Relativ gleiche Gesellschaften haben nicht nur geringere Einkommens- und Besitzun- terscheide; sie zeichnen sich vor allem durch stabile Institutionen im Kontext von Gesundheit, Bildung, Recht, Politik und Medien aus, die alltäglich Gleichheit und Sicherheit herstellen. Ungleiche Gesellschaften zeichnen sich dagegen durch einen hohen Grad an Unsicherheit aus. In einem reichen Land wie den USA kann es mehr Ungleichheit – und damit Unglück – als in ökonomisch ärmeren Länder geben. Aber ähnlich wie bei den Individuen gibt es auch hier eine Untergrenze: In den ärmsten Ländern der Welt herrschen zugleich extreme Ungleichheit und ein hoher Anteil an Unglück. Mehr Gleichheit sorgt für ein Mehr an Zufriedenheit? Nach allem, was wir wissen – ja! Gleiche und sichere Gesellschaften reduzieren das Faktum der menschlichen Unsicherheit und Kontingenz erheblich. Diese Risikoreduktion erzeugt ganz folgerichtig – und empirisch belegbar – eine höhere Zufriedenheit. Individuelles Glück hängt also zentral von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Wenn dann noch persönliche Merkmale des Individuums wie Optimismus, Extrovertiertheit, 6 Freundlichkeit und Gründlichkeit hinzukommen, ist das Glück perfekt. Bin ich als Individuum aber eher ängstlich, pessimistisch und introvertiert, kann ich am gleichen Ort und zur gleichen Zeit unglücklicher sein, als mein glücklicher Nachbar. Die Individuen sind überall verschieden … Der „Glücksatlas Deutschland 2011“ lässt eindeutig erkennen, dass sich Glück in Deutschland regional unterschiedlich verteilt. Die glücklichsten Menschen leben eben nicht im armen MecklenburgVorpommern, sondern im reichen Süddeutschland. ZUR PERSON Thomas Münch (58) ist gelernter Handwerker, diplomierter Sozialarbeiter und promovierter Erziehungswissenschaftler und lehrt seit 2004 als Professor für Verwaltung und Organisation an der Fachhochschule Düsseldorf. Er lebt glücklich und zufrieden in Köln-Nippes. Foto: privat 2 0m Auf 24 du findest htige ric hier die ung für t Ausrüs sport-/ rg jede Be raktivität Outdoo Dein Gipfelerlebnis startet hier. Breite Straße 159, 50667 Köln koeln@mammutstore.de Mo - Fr 10.00 - 20.00 Uhr, Sa 10.00 - 19.00 Uhr www.mammut.ch Premiere „Der Goldene Drache“ am Theater im Bauturm, Foto: Theater im Bauturm Grille und Ameise Rüdiger Pape inszeniert am Theater im Bauturm Roland Schimmelpfennigs „Der Goldene Drache“ choices: Herr Pape, „Der Goldene Drache“ er- aussieht. Unsere Hauptinstrumente sind im Mozählt eine Vielzahl von Geschichten, die alle ment Schlagzeugstöcke und fünf Woks, die uns in einem Haus stattfinden. Dramatische Short ein rhythmisch-musikalisches Spiel erlauben. Cuts um einen jungen illegalen Asiaten, ein junges Paar, einen Großvater, seine Enkelin Ist „Der Goldene Drache“ ein Globalisierungsstück? oder einen Kioskbesitzer. Was braucht die In- Schimmelpfennig hat auch ein Stück über die Globalisierung geschrieben, aber man tut dem Stück szenierung eines solchen Stücks? Rüdiger Pape: Das Stück „Das Hin und Her der Szenen hat keinen Gefallen, wenn man es als hochpolitisches erzählt – braucht erst einmal fünf sehr eine wunderschöne Dynamik, politisch ist es per se. Es geht gute Schauspieler, die Figuren sogar etwas Rauschhaftes“ mehr um die Überschneidungen spielen können und gleichzeitig zeigen, dass sie Figuren spielen. Da verwandelt von Lebensläufen. In dem asiatischen Imbiss wird sich ein älterer Schauspieler in eine junge Frau ein junger Flüchtling durch die Banalität eines und kommentiert sein eigenes Spiel. Das hat eine verlorenen Zahns des Lebens beraubt, dann fällt ungeheure Leichtigkeit und stellt zugleich hohe der Blick auf das Beziehungsdrama eines jungen Anforderungen an die Virtuosität der Schauspieler. Paares, das ein Kind erwartet, das nicht gewollt ist. Denn es sind sehr kleine Bögen, die sie zu spielen Das ist ein Lebenszyklus. Und es geht auch darum, haben, ein ständiges Rein in die Figur und Raus dass dieses banale Beziehungsproblem gleichbeaus der Figur. Zugleich erfährt man dabei viel über rechtigt neben dem asiatischen Illegalen oder den das Theater und die Einfachheit seiner Mittel: wie Flüchtlingsbooten steht, von denen die Stewarman Situationen berührend erzählen kann, ohne dessen erzählen. Dieses Gegeneinander befruchtet in einen illusionshaften Naturalismus zu verfallen. sich zu einem lebendigen Kosmos und entwickelt Da tritt zum Beispiel eine Frau nach vorne und durch das Hin und Her der Szenen eine wundersagt: „Der Mann mit dem gestreiften Hemd“ und schöne Dynamik, hat sogar etwas Rauschhaftes. damit ist doch alles klar. Dann helfe man optisch vielleicht noch mit einem Kostümteil oder einer Wie behält der Zuschauer die Übersicht und Orientierung in den Short Cuts und den CrossHaltung nach, und schon steht da der Mann. gender- und Crossage-Besetzungen von SchimDie fünf Schauspieler werden teilweise gegen melpfennig? das Alter und gegen das Geschlecht besetzt. Anfangs wird sich eine leichte Verwirrung nicht Liegt unter diesem Verfremdungseffekt noch vermeiden lassen, weil das Stück keiner klassischen Dramaturgie folgt. Da muss sich der Zueine andere Bedeutung? Das Stück arbeitet auch mit den Bildern, die wir schauer erst einmal zurechtfinden. Auf der Bühne uns von Frauen, Männern oder Asiaten machen. setzt sich der Plot allerdings leichter um als beim Wir haben alle unsere Erfahrungen mit asiatischer Lesen. Dass man sich orientieren muss in der Welt, Kultur. All das fließt in die Darstellung der Figuren dass Identitäten nicht so leicht aufzulösen sind, ein. Man muss das auch nicht mit einer großen sondern dechiffriert werden müssen – das gehört politischen Korrektheit spielen, finde ich. Da liegt aber auch zu diesem Stück. ungeheuer viel Komik drin, wie mit Klischees wie dem, dass Asiaten kein „r“ sprechen können. „Der Goldene Drache“ beginnt und endet mit Trotzdem denunziert Schimmelpfennig nie seine dem faulenden Zahn des jungen Asiaten. Ist das Stück nicht auch eine Komödie? Figuren, und darin liegt die Kunst. „Der Goldene Drache“ lässt sich nicht in eine Schublade packen. Es hat zwar komödien- und Wie viel Realismus verträgt das Stück? Man kann es mit ganz wenig machen. Ähnlich wie slapstickhafte Anteile, andererseits aber auch tradas Stück wirkt unser Bühnenbild, also ob es aus- gische Situationen wie die sehr brüchigen Bezieeinandergesprengt und dann in einer zufälligen hungen der Figuren. Das lässt sich nicht auf einen Ordnung wieder zusammengesetzt worden wäre. Nenner bringen. Wir werden uns natürlich das KoEine Holzkonstruktion, die schief und krumm ist mödiantische nicht entgehen lassen. und zu einem Drachen gehört. Es gibt einen Kopf und einen Schwanz und dazwischen ein Holzske- Zu all den unterschiedlichen Ebenen im Stück lett, das ein wenig nach Mikado- oder Essstäbchen kommt noch die Parabel von der Grille und der 8 Ameise, die sich durch das ganze Stück zieht. Die Parabel von der musizierenden Grille, die im Winter bei der arbeitsamen Ameise um Essen bittet, existiert in verschiedenen Versionen. Schimmelpfennig benutzt die Härtere. Die Ameise interessiert sich nicht mehr für die künstlerischen Fertigkeiten der Grille, sondern nur noch für deren Ausbeutung. Es geht letztlich nur noch um Prostitution. Das kann man auch als Parabel auf die Kunst und die Künstler sehen, die sich mitunter auch prostituieren müssen, um zu überleben. Genial ist, wie Schimmelpfennig die Parabel in die Figurenebene hineinlaufen lässt, wie die Ameise zum Lebensmittelhändler wird, der Vorräte hortet und im Hinterzimmer fritzlmäßig eine Grille eingesperrt hat, die er dann den Freiern zuführt. Die Grille ist die Schwester des jungen Mannes mit den Zahnschmerzen. Der asiatische Illegale hatte den Auftrag, seine Schwester zu suchen, die in Europa verlorengegangen ist. Da kommen dann alle Erzählstränge letztlich zusammen. Ist das Ihre erste Schimmelpfennig-Inszenierung? Ja. Ich habe gerade großen Spaß an Stücken, die die stringenten und linearen Dramaturgien einer Geschichte auflösen. Nach Felicia Zellers „Kaspar Häuser Meer“ und Marius von Mayenburgs „Der Stein“ bedeutet Schimmelpfennig noch einmal eine Steigerung. Ich stelle fest, wie einfach es ist, durch minimale Zuschreibungen und Hilfsmittel ganz neue Welten und Figuren auf der Bühne entstehen zu lassen, ohne alles komplett ausbuchstabieren zu müssen. Das kann nur das Theater. INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Der Goldene Drache“ I R: Rüdiger Pape Theater im Bauturm 14./15./18.-20./21. (19 Uhr)/30.4., 20 Uhr 0221 52 42 42 I www.theater-im-bauturm.de ZUR PERSON Rüdiger Pape hat in Hildesheim Angewandte Kulturwissenschaften studiert und arbeitete anschließend als Regieassistent an den Stadttheatern in Heidelberg, Konstanz und am Staatstheater Hannover. Von 1993 bis 1996 leitete er das Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg an der Saale. Anschließend war er zwei Jahre als Hausregisseur am Thalia Theater Halle beschäftigt. Seit 1998 arbeitet er als freier Regisseur in Bregenz, Bremen, Dresden, Halle, Heidelberg, Köln, Konstanz, Mannheim, Oldenburg, Uppsala und Zürich. Am Theater im Bauturm inszenierte er zuletzt „Wolke 9“ nach dem gleichnamigen Film von Andreas Dresen. Foto: privat APRIL CLAUDIO MONTEVERDI WIEDERAUFNAHME › 14. APR. 2012 WEITERE VORSTELLUNGEN 17., 19., 21., 25., 28. (ZUM LETZEN MAL) APR. 2012 PALLADIUM ML Konrad Junghänel › I Dietrich W. Hilsdorf › B Dieter Richter › K Renate Schmitzer BESETZUNG Bengtsson › Fagioli › Lee › Wundsam › Friedrich › Rohrbach › Andonian › Lager › Tachdjian › An › Bastidas Gamboa › Raschke › Heuzenroeder › Quaresma › Sigl › Gürzenich-Orchester Köln und Gäste KARTENSERVICE THEATERKASSE IM OPERNHAUS OFFENBACHPLATZ › 50667 KÖLN VORVERKAUF 0221.221 28400 WWW.OPERKOELN.COM L’INCORONAZIONE DI POPPEA › FRANCO FAGIOLI › Foto: Paul Leclaire L’INCORONAZIONE DI POPPEA / Ein Freund zum Frühstück Das war ich nicht Das war ich nicht Wilhelm Meisters Lehrjahre Ein Freund zum Frühstück Wilhelm Meisters Lehrjahre Benefiz Benefiz Das war ich nicht Das war ich nicht Ein Freund zum Frühstück Vortrag: Wilhelm Busch – Vater des Comics? Jubiläumsvorstellung: Die fromme Helene Orlando Orlando Wilhelm Meisters Lehrjahre Nulli und Priesemut Zum letzten Mal: Wilhelm Meisters Lehrjahre Nulli und Priesemut Das war ich nicht Das war ich nicht Mit Einführung um 19.30 Uhr Fr 27. 20.00 Andy Warhol just finished eating a hamburger Sa 28. 20.00 Andy Warhol just finished eating a hamburger So 29. 16.00 Ein Freund zum Frühstück So 01. Mi 04. Do 05. Sa 07. Mo 09. Mo 09. Mi 11. Do 12. Fr 13. Sa 14. So 15. Di 17. Di 17. Mi 18. Do 19. Fr 20. Sa 21. Sa 21. So 22. Mi 25. Do 26. 16.00 20.00 20.00 20.00 16.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 16.00 19.30 20.00 20.00 20.00 20.00 16.00 20.00 16.00 20.00 20.00 Kartentelefon: 0221-32 78 17 kartenreservierung@fwt-koeln.de Zugweg 10, 50677 Köln, www.fwt-koeln.de Elsenbach Design, Foto: Meyer Originals. Valentin Stroh und Madeleine Niesche in „Das war ich nicht“ FREIES WERKSTATT THEATER APRIL 2012 Theater am Rhein „eins.eins.null.“, Foto: Wolfgang Weimer „Die Ängstlichen und die Brutalen“, Foto: Meyer Originals „Das war ich nicht“, Foto: Meyer Originals Blut am Schuh Pop hinterm Vorhang Einsame Lebensstrampler Ein Polizist wurde auch im Publikum gesichtet. Nicht, weil in der Studiobühne ein Kriminaltatbestand erfüllt oder auf der Bühne Gefahr im Verzug gewesen wäre. Das Stück „eins.eins.null.“ handelt von der Polizei: vom Alltag der Polizisten, ihren Aufgaben, ihrem Ansehen, von Frust und schlechtem Kaffee. Der junge Regisseur Niklas Schulz hat für seine erste Inszenierung Texte von der Homepage „Polizeipoeten“ verwendet, auf der Polizisten mit Texten unterschiedlicher Genres ihr Tun beschreiben und reflektieren. Da wird über eine Demo gegen die Castor-Transporte berichtet und der hochaggressiven Stimmung, die plötzlich in nackte Gewalt umschlägt. Am Ende liegt ein Polizist im Krankenhaus mit dem Blut eines Demonstranten am Schuh, und er fragt sich nach dem Sinn der Aktion. Oder zwei Uniformierte müssen schweigend der Trauer eines jungen Paars zusehen, dessen sechsjährige Tochter gerade ertrunken ist. Diese Erfahrungs- und Selbstbefragungstexte werden aus dem Off eingespielt, während drei Schauspieler im schwachen Gegenlicht fast still verharren. Die Drastik der Texte ist darstellerisch nicht zu interpretieren. Die Polizei bleibt aber auch das Fremde, Abwesende, das als körperlose Stimme über allem schwebt – wie immer man das deutet. Verblüffend ist dann aber die zwischen Ironie und Hilflosigkeit schwankende Haltung des Trios: Man posiert mit Demogesten, mokiert sich mit Schmähungen und Sarkasmen über die „Bullen“ („Hallo! Der schwarze Block hat auch Gefühle!“), veranstaltet ein heiteres Polizeiserienraten. Ein bisschen selbstreferentielles Diskutieren über die Produktion darf auch nicht fehlen. Die drei agieren in einem Geviert aus Absperrgittern und -band. Ein Käfig, der die Darsteller weniger einsperrt als sie zu Behüteten macht, die sogar mit einem ferngesteuerten Polizeiauto spielen. In harschem Kontrast dazu dann eine realistisch ausgespielte Folterszene: eine Anspielung auf die Anordnung von Polizeipräsident Daschner, aus dem Kindesentführer Markus Gäffgen Infos über den kleinen Jakob Metzler herauszupressen. Niklas Schulz gelingt eine verblüffend gut durchrhythmisierte Aufführung, die mit wirkungsvollen Kontrasten arbeitet und nicht in Klischees verfällt – nur gelegentlich etwas zu polizeifreundlich ist. Das muss man erst mal bringen: das Publikum für tot zu erklären. Aber die Premierenzuschauer sind boulevardkomödiengelaunt und mögen die Pointe gern, zumal sie vorher klug-witzig zum Thema „Authentizität“ aufgemischt wurden. Aber der Schwung, den dieser Prolog in den Abend reinbringt, bleibt zunächst trotzdem etwas müde und flach. In Nis-Momme Stockmanns Drama „Die Ängstlichen und die Brutalen“ finden zwei Brüder ihren Vater tot auf und schaffen es nicht, mit der Leiche umzugehen, bis schließlich der eine den anderen erst fast erschlägt und dann langsam sterben lässt. Stockmanns Text nimmt nur langsam Fahrt auf, streift ein paar hoch symbolische Halb-Weisheiten über Tod, Leben und Angst – und gewinnt in der Bedrohung des einen Bruders durch den anderen und durch die rhythmisch arrangierte Sprache seine Qualität. Regisseur Torge Kübler zieht dem Stück im theater der keller einen eigenen Rahmen ein, der manche Stockmann-Passagen erstaunlich stimmig in neuem Licht erscheinen lässt: Das gesamte Drama ist ein aufgedrehtes „Spiel im Spiel“ mit der vierten Wand – als wäre das Publikum gar nicht da. Einerseits wird altmodisch ein Vorhang nach dem anderen geöffnet, andererseits wird im weitesten Sinne Pop- und Diskurs-Theater draus, inklusive Diskussion über den Tod des Autors. Dass die beiden Brüder hier zu „Bühnenaffen“ werden, gibt dem Ganzen Fahrt und ist so lustig wie anstrengend. Jean Paul Beck spielt den Ängstlichen, der den Kontakt zum Publikum nicht abbrechen will (es gilt ja: Publikum = toter Vater), Robert Oschatz den Brutalen, der am Ende stirbt (also: ins Publikum gesetzt wird). Irgendwann hat man es kapiert: So tot ist man dann doch noch nicht. Aber dann schlägt der eine Bruder den anderen und diese Kombination von Müffelvorhängen in Gold, mit Rosen und Comics samt abgefahren-symbolischen Träumen gewinnt etwas bedrohlich Groteskes, das durch die Regie sorgfältig rhythmisiert wird. Der Abend wird seine Fans finden. Das Freie Werkstatt Theater, zu dessen liebster Spielwiese die Literaturdramatisierung gehört, hat sich den Roman „Das war ich nicht“ des deutschisländischen Autors Kristof Magnusson zur Brust genommen. Ein so leichtes wie abgründiges Werk, das Finanz- und Literaturmarkt pointensatt miteinander verknüpft. Da ist der schwule Großliterat Henry, der unter einer Schreibblockade leidet und sich inkognito in ein Hotel verkriecht. Ihm auf den Fersen seine deutsche Übersetzerin Meike, die dringend den neuen Auftrag braucht, sonst geht sie pleite. Dritter im Bunde ist der Börsentrader Jasper, der seine Bank mit einem MilliardenVerlust in den Ruin treibt. Das Trio trifft sich in Chicago, wobei Jasper sich in Meike verliebt, die wiederum hinter Henry her ist, der wiederum nichts gegen ein Tête-à-Tête mit Jasper hätte. „Geschlossene Gesellschaft“ light. Die Struktur des Roman mit seinen drei in IchForm angelegten Erzählhaltungen mag zwar bühnenkompatibel sein, führt aber zu einem etwas eintönigen Staffellauf der Monologe zwischen den zwei hintereinander gehängten Jalousien und einem Sofa. Anstelle von Dialogen entstehen kleine Solonummern. Bernd Rieser macht mit Tänzelschritt, Handgefuchtel und tuntigem Ton aus dem Schriftsteller Henry eine billige Schwulenkarikatur; auch Madeleine Niesche agiert als Übersetzerin allzu aufgeschäumt; ihre aufgeräumte Betriebsamkeit, die zunächst als Unsicherheit oder Angst vor dem Alleinsein erscheint, wirkt bald nur overacted. Nur Valentin Stroh als Jasper hält seine Figur am Boden, Typ Schwiegersohn, der mit einnehmender Nettigkeit um Verständnis heischt und so sein halbkriminelles Potential geschickt kaschiert. Werner Tritzschlers Inszenierung entscheidet sich für die vordergründige Komik und vermeidet gerade den abgründigen Witz, der die Figuren umfängt. Magnussons drei einsame Lebensstrampler, die irgendwie, vor allem aber mit Humor und Selbstironie im großen undurchschaubaren Spiel mitspielen wollen, werden bei Tritzschler allzu schnell zu Karikaturen. Der Witz wird nie existenziell angespitzt, sondern bleibt meist flach – mit stierem Blick auf die nächste Pointe. „Die Ängstlichen und die Brutalen“ R: Torge Kübler | theater der keller 1./13./14./ 27.-29.4., 20 Uhr | 0221 31 80 59 www.theater-der-keller.de „Das war ich nicht“ von Kristof Magnusson R: Werner Tritzschler | Freies Werkstatt Theater 4./5./13./14./25./26.4., 20 Uhr | 0221 32 78 17 www.fwt-koeln.de Gedanken über die Polizei HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „eins.eins.null.“ | R: Niklas Schulz Studiobühne | 25.-29.4., 20 Uhr | 0221 470 45 13 www.studiobuehne-koeln.de Stockmann-Drama im theater der keller CHRISTIANE ENKELER 10 K. Magnusson im Freien Werkstatt Theater HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN NUR WENIGE TERMINE DER DEMOGRAFISCHE FAKTOR Foto: David Baltzer UNTERHALTUNGSTRAGÖDIE MIT MUSIK STEMANN / KÜRSTNER / VOGEL / VON BLOMBERG / U.A. INSZENIERUNG: NICOLAS STEMANN SCHAUSPIELHAUS / 03. / 04. / 21. / 28. / 29.04. THEATERKASSE: 0221/22128400 WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE TANZ TEZUKA 3. | 4. MAI 2012 » 20.00 Uhr im Schauspielhaus » DER KNAPP ZWEISTÜNDIGE ABEND IST THEATER FÜR AUGEN UND OHREN, HUMORISTISCH UND TIEFSINNIG GLEICHERMASSEN.« 3sat.online konzept&gestaltung » ute brachwitz | foto » hugo glendinning SIDI LARBI CHERKAOUI 11 | www.schauspielkoeln.de Tickets: 0221.221 28400 Theater am Rhein Auftritt „Leben des Galilei“, Foto: Thilo Beu „Der demografische Faktor“, Foto: David Baltzer Die Beherrschung der Natur Drei Männer und (k)ein Baby Ein futuristischer Prolog, eine bildgewaltige Kostümorgie, ein fahles Licht am Ende. Niklas Ritter inszeniert „Das Leben des Galilei“ an den Bonner Kammerspielen. Dabei verwebt er Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf einer Bühne, spielt mit komischen Elementen und einer Orgel, die über allem schwebt. Bertolt Brechts Wissenschaftseloge, die in den 1950er Jahren eher zum Diskurs mit erhobenem Zeigefinger mutierte, ist eigentlich ein debattenfähiges Stück über die Wissenschaften der heutigen Zeit geblieben. Die Beherrschung der Natur zu einer Quelle des Glücks für die Menschheit zu machen, das war auch Brechts Ideal, doch die von ihm gesehene, immer schrecklichere Bedrohung durch große Erfindungen ist geblieben, hat Formen angenommen, über die keine Stücke mehr geschrieben werden können, weil es schlicht keine Informationen mehr über diese Gefahren gibt. Da reicht es nicht mehr aus, durch zwei Linsen im Rohr zu starren, egal ob in den Weltraum oder die Mikrowelt. Beide Sphären haben wir längst hinter uns gelassen. Heute geht es nicht mehr um Wahrheitsunterdrückung, sondern schlichtweg um deren Verschleierung aus Profitgier. Ritter hat folgerichtig zeitgenössische Versatzstücke in die Inszenierung gepackt, da gibt es Assoziationen mit Berlusconi, mit der sprachlichen Nonsenskultur der Massenmedien und auch mit dem herrlichen italienischen Lebensgefühl. Bernd Braun entwickelt während der Handlung hervorragend die Figur des Galilei. Ist er anfangs noch der selbstverliebte (All-)Wissende, der gern auch mal süffisant die kleineren Geister düpiert, geht er zwischen Pest und Auseinandersetzung mit dem Klerus durch alle Höhen und Tiefen seines Standes, am Ende wird er doch widerrufen, zu sehr hängt er am Leben und am Wein. Verrät dafür locker Wissenschaft und Welt, obwohl er dann doch noch eine Kopie seiner Arbeit ins Ausland schaffen kann. Eine sehenswerte Zweistunden-Inszenierung. War’s das? Babygeschrei und ein „Alles wird gut“? Der abgegriffene Spruch hallt noch nach, als sich nach zwei Stunden Dunkelheit über die Bühne senkt. Was war passiert? Ein bunter Theaterabend über den „demografischen Faktor“ aufgearbeitet mit den formatüblichen Ingredienzien: postliterarische Recherche, kollektive Projektentwicklung, genreübergreifend, multimedial und so weiter. Führender Kopf des Kollektivs ist der vielgelobte Nicolas Stemann, der auch als Conferencier durch die Vorstellung geleitet. Die erste Dreiviertelstunde verplaudert er mehr oder weniger mit den beiden Musikern Thomas Kürstner und Sebastian Vogel. „Unterhaltungstragödie mit Musik“ (Achtung: Wortwitz) heißt es denn auch im Untertitel. Ab und an wird gesungen. Gekalauert auch, und Reime haben Konjunktur: „Sieht doch ein Blinder, Deutschland braucht mehr Kinder.“ Das Ganze ist ein bisschen so ein Jungs-Ding. Auf die drei Männer im spießigen Altherren-Outfit warten drei schwere Clubsessel und diverse Instrumente. Die Bühne von Thomas Dreißigacker ähnelt einem Fernsehstudio mit kleiner Drehbühne, Stegen ins Publikum und einem Rundhorizont. An einer Wand finden sich farbige Kärtchen und Zettel mit Liedern und Programmpunkten. Ein echtes Kind wird angekündigt und auch – man gönnt sich ja sonst nichts – Gott. Der tritt gegen Ende tatsächlich auf und redet in Kalendersprüchen. Aus der Materialzettelsammlung speist sich Stemanns „kleine Theatermanufaktur“, die auf tagesaktuelle Ereignisse reagieren will und also immer etwas anders sein wird. „Ein Blog-Theater gewissermaßen“, gibt Stemann im Programmheft zu Protokoll, den dazu passenden TheaterBlog gibt es im Netz (www.demografischerfaktor.wordpress.com). Aber eigentlich ist das, was Stemann und Co. anbieten, eher eine Kreuzung aus theatralem Feuilleton und Volkshochschule. Der Soziologe FranzXaver Kaufmann referiert über die Geschichte der Bevölkerungsentwicklung, und die drei Meisterschüler nicken mit dem Kopf und studieren Schaubilder zur Geburtenzahl pro Frau. „Wir werden weniger“ fasst Stemann die Sachlage pointiert zusammen. Damit sich das ändert, wird Rotwein von minderer Qualität an das Publikum ausgegeben. Vielleicht soll der Alkohol aber auch milde stimmen und den Blick für die selbst unter Trash-Gesichtspunkten zweifelhafte „Reality Sitcom“ vernebeln, die Stemann auch noch inszeniert. „Rolf und seine Freunde“ erzählt aus dem Leben eines rüstigen Rentners, seiner imaginären Pflegekraft und seiner schwangeren Tochter (Myriam Schröder), die im Totenreich in einer atemlosen Wutrede einen politischen Rundumschlag unternimmt. In der zweiten Hälfte des Abends öffnet sich die Bühne nach hinten, und Stemann gelingen einige eindrückliche Bilder. Vor allem, wenn er das Ensemble des Seniorenchors „Spätlese“ dem ‚echten Kind’ Ricarda Schenk gegenüberstellt und so ganz sinnlich und unmittelbar das zahlenmäßige Verhältnis von Alt und Jung visualisiert. Die Kleine macht ihre Sache großartig und schultert als Vertreterin ihrer Generation tapfer die ihr gestellten Herausforderungen. War’s das? Das war’s. „Leben des Galilei“ I So 15.4., 18 Uhr Kammerspiele Bonn 0228 77 80 08 „Der demografische Faktor“ | Inszenierung: Nicolas Stemann Schauspielhaus Köln | 3./4./21./28.4., 19.30 Uhr/29.4., 15 Uhr www.schauspielkoeln.de Niklas Ritter inszeniert Brechts „Leben des Galilei“ in Bonn Am Anfang geistern alle als schneeweiße Homunkuli choreografisch durch Pisa. Bernd Braun als Galilei kämpft mit seinen Traktaten und mit der ständigen Geldnot. Er nimmt widerwillig Privatschüler an, um sich über Wasser zu halten. Einer bringt die Erfindung eines Fernrohres aus den Niederlanden mit, die der Mathematiker nachbaut, in Venedig vorführt und als seine Erfindung ausgibt. Das bedeutet mehr Geld, mehr Einfluss, mehr Wissen. Durch die faktische Sichtung der Jupitermonde kann das geozentrische Weltbild wegbewiesen werden. Das ruft den degenerierten Klerus der damaligen Zeit auf den Plan, die Inquisition, aber auch die europäischen Wissenschaftskollegen. Zwischendurch wütet die Pest, die Galilei in Florenz überlebt. Die Regie zeigt eine Apokalypse, bei der die Bühnenmotorik alle in ein Massengrab sinken lässt, die Zeit der Homunkuli ist vorbei, opulent geht es weiter um die Frage, ob sich Vernunft und Aufklärung gegen die Wahrheitsunterdrücker durchsetzen. Ritter wählt den amüsanten Umgang mit einem Klerus, der zwar wissend, aber nie weise war, und noch konnte das Rathaus Gottes die Veränderung aufhalten, sich weiter mit einer köstlichen Modenschau und Schampus, gereicht von kleinen Messdienern. Günter Alt als schleimiger Inquisitor in roter Robe hat dennoch die Zügel fest in der Hand. PETER ORTMANN „Der demografische Faktor“ am Schauspiel Köln SANDRA NUY 12 SOUTHERN MIX FREI HANDELS ZONE ENSEMBLENETZWERK KÖLN FUTUR3 EIN NEUES STÜCK BASIEREND AUF DIE ARBEITSLOSEN VON MARIENTHAL PREMIERE: 26. APRIL 2012 WEITERE AUFFÜHRUNGEN: 27./28./29. APRIL, 03.–06. MAI + 10.–13. MAI, 20.30 UHR KARTENTELEFON: (0221) 985 45 30 Copyright © 2012 Southern Comfort. All rights reserved. Southern Comfort is a registered trademark. THE TASTE OF NEW ORLEANS ORT WIRD BEI RESERVIERUNG BEKANNT GEGEBEN GEFÖRDERT DURCH: KULTURAMT DER STADT KÖLN, KUNSTSTIFTUNG NRW, LAND NRW, FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE WWW. FREI HANDELS ZONE. ORG 4 cl SOUTHERN COMFORT mit Ginger Ale oder Cranberrysaft auffüllen. KARTEN TELEFON: 0221 985 45 30 13 Bitte genieße Southern Comfort verantwortungsbewusst. www.southerncomfort.de Komikzentrum Köln-Bonn KINDERTHEATER 25.–27.3. ELLIS BIEST (4+) 28.–29.3. ROMEO & JULIA (6+) Di. 3.4. ICH WÄR GERN WAS, Mi. 4.4. WAS DU NICHT SIEHST (6+) Sa.14.4. PREMIERE: 15./ 17.4. RAUS AUS DEM HAUS 25.–27.4. v. I. VON ZADOW (2+) 22. – 24.4. EMIL UND DIE … (6+) JUNGES THEATER 24./25.4. PATRICK ANDERTHALB (13+) 7.–10.5. KOMÖDIE KABARETT & CO. 23./24.3. ANNAMATEUR Sa. 24.3. JENS NEUTAG Fr. 30.3. ABBA JETZT! Sa. 31.3. THOMAS FREITAG So. 1.4. KERNÖLAMAZONEN Do. 5.4. R. 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Frank Fischer Deutsh als Fremdsprache 13.4.20 Uhr Katja Ebstein 14.4.20 Uhr Na und? Wir leben noch! Horst Evers & Gäste Pantheon-Vorleser im WDR 16.4.20 Uhr Science Slam Wissen schaffen mal anders 17.4.20 Uhr Philipp Scharri Der Klügere gibt Nachhilfe 18.4.20 Uhr Horst Schroth Was weg ist, ist weg 19.+20.4. Richard Rogler Stimmung l Kabarett 21.4.20 Ingo Oschmann Hand drauf! 22.4.20 Uhr Prix Pantheon 2012 Die Wettkampftage 24.-26.4.19:30 Uhr Kay Ray 27.4.20 Uhr Matthias Deutschmann SOLO 2012 l Kabarett 28.4.20 Uhr Haarscharf Philip Simon Ende der Schonzeit 29.4.20 Uhr Werner Schneyder Das ultimative Solo l Kabarett 30.4.20 Uhr Ingo Appelt Frauen sind Göttinnen! 2.5.20 Uhr ) Çevikkollu (4.5.) Vorschau: Fatih Uthoff (10.5.)/ ax M / 5.) Vocaldente (9. rwasser" (11.-13.5.)/ "Obe Pause & Alich ladimir Kaminer (20.5.) W Partytermine: www.tanznacht.com Info-Tel.: 0228-21 25 21 Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010 www.koelnticket.de 0221-2801 Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn www.pantheon.de Verbale Duelle mit dem Florett: Ehnert vs. Ehnert, Foto: KCF Küsse für wohltätige Kleinkünstler Beim Prix Pantheon 2012 wird die Moral auf den Prüfstand gestellt Er beschimpft sie als verspannte Krampfader, sie attestiert ihm ein Schrumpfgehirn und nennt ihn Mülltrennungs-Hitler. Das ist der Beginn einer zweistündigen Tour de Force in Sachen Geschlechterkampf, bei der die Fetzen fliegen. „Küss langsam“, heißt die von Michael Ehnert geschriebene Action-Komödie, in der sich – fast – alles um den Aufstand der Hormone dreht. Hinter den Akteuren Ehnert vs. Ehnert, die sich das vielschichtige Match liefern, stecken die großartigen, einander ebenbürtigen Schauspieler Jennifer und Michael Ehnert aus Hamburg, die auch im „wirklichen Leben“ ein Paar sind. In dem Stück stehen sie vor dem Aus ihrer Beziehung. In zwei Stunden ist ihr Termin beim Scheidungsrichter – nach drei Ehejahren, in deren Verlauf die Liebe am Einerlei des Alltags zerbröselt ist. Sie findet ihn nur noch so aufregend wie einen Verkehrspolizisten, er bescheinigt ihr, alles zu besitzen, was eine Frau unerträglich macht. Dabei hat er sich doch so viel Mühe gegeben mit ihr, hat einen Menstruationskalender angelegt, ständig neue Kosenamen wie Chefmaus und Traumschatz erfunden, um sie gnädig zu stimmen. Sie garantiert ihm süffisant, einen ausreichend großen Penis zu haben und klagt über ihre gefühlten Defizite. Kurz: Beide sortieren die Scherben einer Beziehung, die so vielversprechend bei den Dreharbeiten zu einer Vorabendsoap begonnen hat. Darin spielte sie eine investigative Journalistin, die herausgefunden hat, dass Atommüll unter der Elbphilharmonie gelagert werden soll, was die Kosten des Baus um das Dreifache in die Höhe getrieben hat. Er mimte einen schlichten Bullen, der die toughe junge Frau vor den Spezialeinheiten, die hinter ihr her sind, beschützen soll. Die geschickt eingeflochtenen filmischen Elemente wie ohrenbetäubendes Kugelhagel-Getöse und furiose Lichtgewitter bilden die zweite Ebene der Handlung: Rückblenden auf die Vergangenheit, in der sich die Gegenwart spiegelt. Der filmreife Kuss am Ende der mit Pointen, Fakten und Bühneneffekten gespickten, von Martin Blau präzise in Szene gesetzten Komödie täuscht nicht darüber hinweg, dass hier zwei am Abgrund stehen – ein Stück, das sich jenseits kabarettistischer Nullachtfünfzehn-Ware zu einem furiosen Tableau aus minutiös gezeichneten Figuren und inhaltlicher Tiefenschärfe entwickelt – eine Offenbarung für alle, die schon immer wissen wollten, wie Liebe geht (am 21. April in der Comedia). Rätsel gibt dagegen der diesjährige Prix Panthon auf, der vom 24. bis 26.4. im neuen Casino des Pantheon stattfindet, eine Spielstätte, die wesentlich weniger Plätze bietet als das Stammhaus. Die Verantwortlichen des Westdeutsche Rundfunks, der den Wettkampf seit Jahr und Tag überträgt, werden sich etwas dabei gedacht haben. Wesentlich rätselhafter erscheint der neu ausgelobte Preis namens „Geben & Nehmen“. Mit der als „Wohltäterpreis“ apostrophierten Auszeichnung – jetzt kommt‘s – sollen diejenigen ausgezeichnet werden, „die dem moralischen Anspruch der Kabarettisten dadurch Ehre machen, dass sie sich beim Wort nehmen lassen und sich auch privat tatkräftig für die Rechte und das Überleben von Verfolgten und Unterdrückten einsetzen“. Hmm. Wie jetzt? Müssen Kleinkünstler in Zukunft Spendenquittungen und Benefizvorstellungs-Belege sammeln? Man sieht es förmlich vor sich, wie die Mutter Teresa unter den notorischen Querulanten geehrt wird: „Er hat alles gegeben, seine Gage für den Auftritt in Wattenscheid ging ohne Abzüge an die notleidenden Kinder in Eritrea.“ Ohne Quatsch: Ist eine derartige moralische Inspektion nicht eine besonders perfide Idee? Das fragt sich ernsthaft die Ihnen stets ergebene ANNE NÜME 14 BÜRGERHAUS A P R I L 5 HÖHEPUNKTE Donnerstag APRIL 2012 20:00 Uhr Blockflöte des Todes + Sven van Thom Singer-Songwriter-Konzert € 9,– VVK/12,– AK SCHAU S TA L L 14 STOLLWERCK Samstag SO, 01.04. 20.00 Uhr 20:00 Uhr Mark Britton „Ohne Sex geht’s auch (nicht)!“ € 14,– VVK/16,– AK AoK-Kabarett "Hier stehen wir und können nichts anderes" Kabarett SCHAU S TA L L Samstag MI, 11.04. 20.00 Uhr Ludger K. 21:00 Uhr „RTL ist alles schuld!“ Kabarett Trash-A-Vu Party mit DJ Werner € 5,55 VVK/7,77 AK SCHAU P L AT Z 18 Mittwoch puzzled. „Die Spiele mögen beginnen“ mo. 02. 20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Kabarett) „Zu alt für diesen Scheiß!” Comedy di. 03. 20.30: Volk & Knecht GbR: Grüße aus dem Fettnapf (Proll-Kabarett) mi. 04. 20.30: Silvia Doberenz: Wohin mit all dem Sinn (Erleuchtungskabarett) FR, 13.04. 20.00 Uhr, SA 14.04. 20.00 Uhr do. 05. 20.30: Matthias Jung: Jung, komm‘ bald wieder (Kabarett) 22.00: Hildegart Scholten & Hendrik von Bayreuth feiern Ostern – Eintritt frei sa. 07. 20.30: Christian Schiffer: Was wäre, wenn... PREMIERE (Stand-up, Parodien) 22.00: Hildegart Scholten & Hendrik von Bayreuth feiern Ostern – Eintritt frei di. 10. 20.30: Nicolas Evertsbusch: Die Quadratur des Kreislers (Musikkabarett) mi. 11. 20.30: Achim Knorr: In Würde albern (Musikkabarett) do. 12. 20.30: Cassy Carrington & Herr Cosler: Im Zweifel mehr Glitter (Musik-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser fr. 13. 20.30: Nicolas Evertsbusch: Die Quadratur des Kreislers (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Ulbtsmichel sa. 14. 20.30: Jens Heinrich Claassen: Mama findet‘s lustig (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Ulbtsmichel mo. 16. 20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Kabarett) di. 17. 20.30: Volk & Knecht GbR: Grüße aus dem Fettnapf (Proll-Kabarett) MI, 25.04. 20.00 Uhr mi. 18. 20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Kabarett) Lüder Wohlenberg do. 19. „Spontanheilung“ Politisches und medizinisches Kabarett 20.30: Horst Fyrguth: Das Leben ist (k)eine Waldorfschule (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser fr. 20. 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Fabian Hintzen sa. 21. 20.30: Sylvia Brécko: Liebling, wir müssen reden (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Fabian Hintzen mo. 23. 20.30: Renate Coch: Renate CochT vor Liebe (Kabarett) FR, 27.04. 20.00 Uhr di. 24. 20.30: Andrea Volk: VolksBelustigung (Comedy) Der unglaubliche Heinz mi. 25. 20.30: Maria Vollmer: Sex & Drugs im Reihenhaus (Music- & Dance-Comedy) do. 26. 20.30: Sarah Hakenberg: Fleischhauerball (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser fr. 27. 20.30: Heino Trusheim: Stand-up-Comedy (Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Markus Barth sa. 28. 20.30: Uli Masuth: Ein Mann packt ein! (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Osman Citir mo. 30. 20.30: Özgür Cebe: Shöw mit Ö (Comedy) Armin Fischer € 8,– VVK/10,– AK „Lisztig vergriffen! WOW!“ Musik Comedy SCHAU S TA L L 20 20:00 Uhr Murat Topal „MultiTool – Der Mann für alle Fälle“ € 14,– VVK/16,– AK MI, 18.04. 20.00 Uhr Ingo Börchers „Die Welt ist eine Google“ Kabarett SCHAU S TA L L 21 Samstag DO, 19.04.2 20.00 Uhr Thilo Seibel 20:00 Uhr „Das wird teuer!” Kabarett Timo Gross Band Blues-Konzert € 9,– VVK/12,– AK SCHAU S TA L L 27 Freitag 20:00 Uhr Samir Kandil € 14,– VVK/16,– AK SCHAU S TA L L 29 Sonntag FR, 20.04. 20.00 Uhr Die ImproVisaToren „Wer mich liebt, nimmt den Bus“ PREMIERE 20:00 Uhr Bernd Stelter „Mundwinkel hoch“ € 20,– VVK/23,– AK „Richard Gere tanzt Shakespeare“ Improshow SA, 21.04. 20.00 Uhr, SO, 22.04. 20.00 Uhr V. Maurischat & H. Edmaier „NACKTBADEN gescannt.gespeichert.gelinkt“ Musikkabarett SCHAU P L AT Z 30 SARAH HAKENBERG Raffiniert, hintersinnig und mit sonnigem Gemüt: das ist Sarah Hakenberg. Sie präsentiert einen Abend voller treffender Pointen, kluger Einsichten und jeder Menge böser Überraschungen. do. 26.04. DO, 12.04. 20.00 Uhr Dittmar Bachmann 20:00 Uhr Freitag HORST FYRGUTH Er weiß, wovon er spricht. Er hat das alles erlebt. Und überlebt. Die Waldorfschule des Lebens. Jetzt teilt er aus. Fyrguth berichtet aus dem Leben eines Horst und hat umwerfend kreative Tipps parat. do. 19.04. April 2012 Montag DO, 26.04. 20.00 Uhr Stefan Ebert 21:00 Uhr Tanz in den Mai „Extra-Leben“ Musikkabarett € 5,– VVK/7,– AK SCHAU P L AT Z „Nummer Heinz Hits !“ Comedy SA, 28.04. 20.00 Uhr Pro:c-Dur„Das Kabarettkonzert“ T. Beckmann & T. Jansen BÜRGERHAUS STOLLWERCK SCHAU PL A T Z LANGENFELD GMBH Schaustall Winkelsweg 38 40764 Langenfeld Schauplatz Hauptstraße 129 40764 Langenfeld Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln Tel. 0221 - 99 11 08-0 Fax 0221 - 99 11 08-70 www.buergerhausstollwerck.de Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING! Theater-Beginn jeweils 20.30 Uhr, Eintrittspreise: EUR 18/13 € 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten, Auszubildende, Bufdis bis 30 Jahre sowie Sozialpassinhaber. www.schauplatz.de Mo.–Sa. ab 18.00 15 PREMIERE PREMIERE PREMIERE PREMIERE Tanz in NRW 9. Februar bis 6. Mai 2012 Kaputtlachen Permanentes Lachen unerwünscht, Foto: berwis/pixelio.de Wie der Terror der Lacher Inszenierungen zerstört JOCHEN BUSSE, CLAUDIA RIESCHEL, MARKO PUSTIŠEK MONICA KAUFMANN, KERSTIN RADT, FABIAN GOEDECKE in jeder beziehung Komödie von Lars Albaum und Dietmar Jacobs· Regie: Horst Johanning 54 JAHRE www.theater-am-dom.de theater am dom guter abend. Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54 Foto: Niklas Schulz studiobühneköln …und raus bist du! 13. April, 18h 19. und 20. April, 10h 22. April, 15h (ausvk.) GASTSPIEL ERSTE LIEBE von Samuel Beckett 13. April, 20h INFOABEND 16. April, 18h Doktor Faustus 20., 22. und 23. April, 20h eins.eins.null. 25., 26., 27., 28. und 29. April, 20h www.studiobuehnekoeln.de Tel.: 02 21 | 470 45 13 Von Thomas Linden Die Vorstellung in der Kölner Wachsfabrik hat begonnen, die Tänzer zeigen die ersten Figuren, und schon wird gelacht. Nun gut, man kann das komisch finden, aber schon wieder ist das Lachen zu hören. Das war jetzt eigentlich nicht lustig, aber gelacht wird trotzdem. Jeder hat eben ein anderes Verständnis von Komik. Aber da, eine Drehung des Tänzers und wieder das Lachen. Da ist offenbar jemand wild entschlossen, die Vorstellung kaputtzulachen. Einige Tage später eine Insze„Lachen ist nicht nur in nierung in der Halle Kalk, wieder sitzt da Tanzproduktionen zur Plage jemand, der alle zehn Sekunden meint, lageworden“ chen zu müssen. Das Lachen ist nicht nur in Tanzproduktionen zur Plage geworden, auch im Theater begegnet man immer häufiger jenen Besuchern, die, komme was da wolle, lachen müssen. Tatsächlich kann man bald schon diverse Formen des Lachens voneinander unterscheiden. Da gibt es zum Beispiel das vorauseilende Lachen, anzutreffen bei Produktionen junger Künstler, denen man offenbar nicht viel zutraut, so dass ein Teil des Publikums gar nicht erst abwarten möchte, bis sich eine Szene auf ihren Höhepunkt hin entwickelt hat; zuvor schon ist ein schnelles, nervöses Lachen zu vernehmen. Das aufmunternde Lachen ist ihm verschwistert, klingt aber anders, kommt breiter, ist nicht so hastig, eher selbstgefällig, nach dem Motto „Wir werden das Kind schon schaukeln“. Dazu passt dann am Ende auch ein hysterischer, begeisterter Applaus, der demonstrativ all jene einschüchtern soll, die diese Begeisterung nicht zu teilen vermögen. Besonders unangenehm stellt sich das verstehende Lachen dar. Hier lässt jemand durchklingen, dass er oder sie so helle ist, schon alle Anspielungen und Bezüge, auf die eine Szene hin choreographiert wurde, begriffen zu haben, während wir noch gar nicht Atem holen konnten, um uns auch daran zu amüsieren. Manchmal beschleicht einen allerdings auch die Vermutung, dass in einer Szene so viel Doppelbödigkeit gar nicht enthalten ist, sondern sich nur jemand als intellektueller Überflieger ausweisen möchte. Mitunter verbirgt sich der aggressive Impuls des Lachens auch hinter guter Laune. Etwa dann, wenn eine Clique von Zuschauern schon so richtig gut drauf ist und ihre Welle fröhlicher Ausgelassenheit in die Vorstellung schwappen lässt, so dass man gerne und oft lacht, aber gar nicht die Akteure auf der Bühne meint, sondern in einer besonderen Form von Kumpanei die Inszenierung als Hintergrund für die Gaudi in der eigenen Gruppe missbraucht. So outen sich manche Viellacher ungewollt als theaterunerfahrene Spezies. Zwar gibt es Theaterleute, die schenkelklopfend das Geschehen auf der Bühne begleiten, da sie offenbar demonstrieren wollen, dass die Akteure ihre Kollegen sind und sie möglicherweise sogar an den Proben zur Produktion teilgenommen haben und nun allen zeigen möchten, dass sie aus überlegenem Insiderwissen heraus lachen. Aber die häufigsten Permanent-Lacher sind doch jene Theaterbesucher, die sich vornehmen, dass dieser Abend – für den sie ja bezahlt haben – so richtig gelungen sein soll. Verbissen wollen sie auf ihre Kosten kommen, egal, was die da vorne verzapfen. Spaß soll es machen. Bei solchen Theaterbesuchern beschleicht einen dann mitunter der Thomas Linden ist Verdacht, dass sie mit der Wahl für eine Tanz- oder TheJournalist, Autor und Jurymitglied des aterproduktion nur einen verunglückten Comedy-Abend Kölner Kinder- und erhalten haben. Jugendtheaterpreises. 16 12.4. Sascha Korf: Wer zuletzt lacht, denkt zu langsam! Theaterleben NRW Kulturministerin Ute Schäfer / „SPD Landtagswahl Teaser” Zahnloser Tiger Ein Kulturfördergesetz für NRW JÖRG FÜRST Die BlechHarmoniker Una notte italiana – Eine italienische Nacht SO 1.4. Comedy-Kochshow mit Zutaten aus Aphrodites Küchengarten. Die ExtraVaganten Im Zirkus des Lebens – Konzert 2012 MO 9.4. Damen Combo – genre-überschreitend, attraktiv und weiblich. Hans Gerzlich Mehr Bretto vom Nutto! KÖLNPREMIERE Astrid Gloria SA 7.4. + SO 8.4. Liebe, Lust & Sellerie – Eine Liebesgöttin am Herd KÖLNPREMIERE Fünf Musiker – diverse Musikstile, eine umwerfende Musik-Comedy-Show. DI 10.4. Mehrwertkabarett – komisch ökonomisch – der Mann lässt keine Rechnung offen! Sascha Korf Wer zuletzt lacht, denkt zu langsam! DO 12.4. Ecco Meineke Fake! FR 13.4. Kabarett mit brillanten Texten und musikalischem Groove! Ken Bardowicks Mann mit Eiern KÖLNPREMIERE %QOGF[ICTCPVKGTVQJPG.CFGJGOOWPIGPGKP%TCUJMWTUH×TGKPƀQVVGU/WPFYGTM SA 14.4. + SO 15.4. Eine wunderbare Verbindung zwischen Comedy und Zauberkunst - Ken Bardowicks. Andreas Etienne Wo mir sind, is oben! MI 18.4. SO 22.4. 12:00 h Matinée Freude mit Operette, Lied, Musical, Oper und Kabarett! Kabarett-Bundesliga 6. Spieltag KÖLNPREMIERE Kabarettistisches Gipfeltreffen der Extraklasse – nichts und niemand wird verschont! Jean van Ree präsentiert KÖLNPREMIERE Andreas Etienne lädt ein, mal einen Abend „high“ mit ihm zu sein. Simone Solga, Michael Frowin & Martin Maier-Bode DO 19.4. Nimm 3! SA 21.4. SO 22.4. Thomas Schreckenberger vs. Christian Hirdes: Politkabarettist trifft Liedermacher. Peggy O. & Michael Sorg Ringelstern MO 23.4. Kay Ray Haarscharf DO 26.4. Lyrik im Showformat garniert mit Akrobatik - Einlagen. KÖLNPREMIERE Es wird ein erbitterter Verteilungskampf um die in Deutschland immer noch reichlich vorhandenen finanziellen Ressourcen geführt. Oft wird die Kultur mit dem Argument „immer knapper werdender Kassen“ in die Defensive gedrängt und nicht selten gegen soziale Belange ausgespielt. Es ist also zu begrüßen, wenn sich die rot-grüne Landesregierung mit dem „Gesetz zur Förderung und Entwicklung der Kultur, der Kunst und der Kulturellen Bildung in NRW“ nun erstmalig anschickt, der Kulturförderung für die Zukunft eine rechtliche Grundlage zu geben, ohne diese allerdings in den Rang einer Pflichtaufgabe zu erheben. Hierzu wäre eine Verfassungsänderung auf Landes- und Bundesebene von Nöten, die nicht durchsetzbar scheint. Das ist die Schwäche der an sich löblichen Initiative. Die Landesregierung NRW bereitet nun die Erarbeitung des Gesetzes in einem breit angelegten Diskurs im Rahmen von Regionalkonferenzen mit den Kulturschaffenden und Kulturverantwortlichen in allen fünf Regierungsbezirken vor. Bereits Anfang 2013 soll das Gesetz in Kraft treten. Wie immer in jüngster Vergangenheit soll dem Themenfeld „Kulturelle Bildung“ dabei ein besonderer Stellenwert zukommen. Hier wird allerdings ein guter Grundgedanke mehr und mehr zum Dogma erhoben: Viele freischaffende Künstler verdienen immer weniger mit ihrer künstlerischen Tätigkeit, sondern vielmehr mit der Arbeit mit Schülern, z.T. auch, um Lehrermangel zu Dumpingpreisen zu kompensieren. Parallel blutet die NRW-Kunstszene aus. Sowohl diese Gefahr als auch weitere Missstände und Handlungsfelder wurden bei der Regionalkonferenz des Landes in der Kölner IHK in zahlreichen Workshops identifiziert und mögliche Handlungsanweisungen abgeleitet, die sich wohl in abstrakterer Weise im Gesetzestext wiederfinden werden. An erster Stelle bei den zahlreich vertretenen Kulturakteuren stand neben der Forderung nach einer grundsätzlichen Erhöhung der Fördermittel auf Landesebene vor allem für die Freie Szene der Abbau von sinnloser Bürokratie bei Antragstellung und Verwendungsnachweisen, eine Synchronisierung der Antragsverfahren und -fristen auf Kommunal- und Landesebene, die Einhaltung von Sozialstandards nicht nur bei den staatlichen Kulturinstitutionen, sondern auch im freien Kulturbereich, eine stärkere Vernetzung der Kulturinstitutionen im Land sowie eine größere Transparenz der Verfahren und eine bessere Außendarstellung der NRW-Kunstszene durch das Land NRW. Mit dem neuen Internetportal www.kunstkenner.de, welches in Kürze online gehen soll, hat die Landesregierung einen ersten Schritt getan, ihre Kulturszene nach außen besser darzustellen. Es ist leicht, den praktischen Nutzen des Gesetzes in Zweifel zu ziehen oder den inhaltlichen und methodischen Aufbau der Regionalkonferenzen zu kritisieren, Fakt ist: Es kommt auf Landesebene – forciert durch Kulturministerin Ute Schäfer – ein Austausch zwischen Kulturakteuren aller Genres, zwischen staatlichen Institutionen und Freier Szene, zwischen Politik und Verwaltung in Gang, von dem eigentlich alle nur profitieren können, sofern es nicht nur darum geht, Geld einzusparen. Dieses Misstrauen bleibt leider aus der Vergangenheit ... Comedy/Entertainment - hauteng und schrill, zwischen Provokation und Sensibilität. Reiner Kröhnert Kröhnerts Krönung FR 27.4. - SO 29.4. 'TUVMNCUUKIGU5QNQ-CDCTGVVH×T(TGWPFGFGTIGRƀGIVGP2QNKV2CTQFKG Außerdem im Programm MO 2.4. Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser; MI 11.4. Sia Korthaus; DI 17.4. Bill Mockridge; DI 24.4. + MI 25.4.Paul Kuhn Trio; MO 30.4.– MI 2.5. Springmaus Improvisationstheater Lesen Sie auch unsere Kolumne Theater in NRW über die Ruhrfestspiele 2012, unter www.choices.de/theater-nrw TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h 17 17 www.senftoepfchen-theater.de Opernzeit 2012 April „Rigoletto“ an der Oper Köln, Foto: Paul Leclaire So 01. Die Ängstlichen und die Brutalen Mo 02. KonzertKeller The Stewardesses Di 03. Der Verbrecher (UA) Theatertag Mi 04. Der Verbrecher (UA) Do 05. Der Verbrecher (UA) Sa 07. Bist du schon auf der Sonne gewesen? (UA) Der Geizige So 08. Bist du schon auf der Sonne gewesen? (UA) Premiere Othello Mo 09. Othello Di 10. Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) Mi 11. Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) Do 12. Nordost Anschließend Publikumsgespräch! Fr 13. Die Ängstlichen und die Brutalen Sa 14. Die Ängstlichen und die Brutalen So 15. Wer aus mir trinkt, wird ein Reh (UA) Di 17. Wer aus mir trinkt, wird ein Reh (UA) Mi 18. Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) Do 19. Othello Fr 20. Meier, Müller, Schulz oder nie wieder einsam! Sa 21. Meier, Müller, Schulz oder nie wieder einsam! So 22. Der Verbrecher (UA) Di 24. Der Verbrecher (UA) Mi 25. Der Verbrecher (UA) Do 26. Der Verbrecher (UA) Fr 27. Die Ängstlichen und die Brutalen Sa 28. Bist du schon auf der Sonne gewesen? (UA) Zum letzten Mal! Die Ängstlichen und die Brutalen So 29. Die Ängstlichen und die Premiere Brutalen Mo 30. KellerMusik United Blues Experience Kartentelefon 0221-31 80 59 www.theater-der-keller.de Der Verlust der Unschuld Verdis „Rigoletto“ an der Oper Köln Verdis „Rigoletto“ aus dem Jahr 1851 ist der Anfang einer Trilogie der Ausgestoßenen und Missbrauchten, die den Weltruhm des Komponisten begründet: 1853 folgen innerhalb nur eines Jahres die Repertoireschlager „Il Trovatore“ und „La Traviata“. Die Titelfigur, der verkrüppelte Rigoletto, verdingt sich als Hofnarr des Fürsten von Mantua: Er ist seinem skrupellosen Dienstherren gegenüber willfährig, und sein Spott kennt keine Gnade, er ist ihm Waffe, um sich zu erhöhen und andere zu erniedrigen, was ihm die Feindschaft „Die verhängnisvolle Dreierseiner Umgebung einbringt. Aber Rigoletto konstellation zwischen Vater, ist auch ein Missbrauchter, seine Missge- Tochter und Liebhaber ist der stalt dient der Belustigung seines BrotKern von Rigoletto“ herrn, von dem er abhängig ist und dessen Gewissenlosigkeit er bedienen muss. Er versteckt sich hinter der Maske des Narren und führt ein Doppelleben. Seine Bedürfnisse als Mensch lebt er in einer bürgerlichen Gegenwelt aus, die er streng von der verbrecherischen Hofgesellschaft trennt: Seine Tochter Gilda ist sein Ein und Alles, er sperrt sie von der Welt weg und will ihre Reinheit und Unverdorbenheit bewahren – noch nicht einmal Beruf und Namen des Vaters darf sie erfahren (!). Rigoletto will in der Tochter nicht die heranwachsende Frau und ihre Bedürfnisse sehen, sondern die unter allen Umständen zu erhaltende kindliche Unschuld. Dieser Hyperprotektionismus rächt sich auf fatale Weise. Das weltfremde Mädchen verliebt sich ausgerechnet in den skrupellosen Fürsten, der sich als Student ausgibt und ihm romantische Liebe vorspielt, vergleichbar einem heutigen Loverboy, der ein junges unerfahrenes Mädchen in seiner Sehnsucht nach Liebe in seine Abhängigkeit bringt. Gilda wird entführt und geschändet, doch ihre ungebrochene Liebe zu ihrem Peiniger und der Entschluss, sich für ihn zu opfern, gleicht einer Flucht vor der Allgegenwärtigkeit des Vaters und der als Übermacht empfundenen Schande ihrer Vergewaltigung. Die verhängnisvolle Dreierkonstellation zwischen Vater, Tochter und Liebhaber, dieses fatale Netz der Abhängigkeit und Hörigkeit, ist der Kern von „Rigoletto“, der das Stück auch heute noch spannend und aktuell macht. Das Libretto basiert auf dem Drama „Le Roi s´amuse“ von Victor Hugo, das Verdi im Frühjahr 1850 in einen wahren Schaffensrausch versetzte. Das theatralisch äußerst effektvolle französische Melodram ist dem Volkstheater verpflichtet: Spektakuläre Aktion, drastischer Bühnenrealismus und ein versöhnliches Ende prägen das Bühnengeschehen. Die bizarren und grotesken Bilder der Vorlage Hugos inspirieren Verdi zur kompositorischen Meisterschaft seiner mittleren Jahre: Die „Hm-ta-ta“-Begleitung des Orchesters mit dem ungestümen Elan der Melodie des Herzogs steht der Poesie der Kantilene Gildas und den seelischen Abgründen Rigolettos gegenüber, die vergnügungssüchtige Hofgesellschaft bleibt Folie und wird musikalisch karikiert. Der Schluss, von Kritikern immer wieder als unglaubwürdig geschmäht, ist nur aus der Theatertradition des französischen Melodrams verständlich, das die Reconnaissance an den Schluss setzt, das Sichwiederfinden und Sicherkennen von Geliebten: Im Tod feiert Gilda die Utopie der Versöhnung. „Ich liebte ihn zu sehr, jetzt sterbe ich für ihn, vergebt ihm“, bittet sie sterbend den Vater. KERSTIN MARIA PÖHLER „Rigoletto“ I Oper Köln I 31.3./4./9./12.4. I www.operkoeln.com Ticket-Online www.offticket.de Vorverkauf www.köln-ticket.de Lesen Sie auch unsere Kolumne Oper in NRW über Dietrich Hilsdorfs Inszenierung von „Hoffmanns Erzählungen“ in Essen, unter www.choices.de/oper-nrw 18 TANZ » FESSELND UND ORIGINELL. PEEPING TOM BEWEIST WIEDER EINMAL SEINE EINZIGARTIGE STELLUNG INNERHALB DER TANZSZENE.« De Morgen 19 Tickets: 0221.221 28400 | www.schauspielkoeln.de PEEPING TOM FOR RENT 25. | 26. APR. 2012 » 20.00 Uhr im Schauspielhaus konzept&gestaltung » ute brachwitz | foto » Peeping Tom Musical in NRW Im April in Berlin zu sehen: „Hello, I’m Johnny Cash“, Foto: Iko Freese/ drama-berlin.de Ikonen der Popkultur April 2012 Johnny Cash- und Marylin Monroe-Hommagen on Tour Mi Sa So Mo Fr Sa Mi Fr Mi Fr Sa So 04.04.12 07.04.12 08. 04.12 09. 04.12 13.04.12 14.04.12 18.04.12 20.04.12 25.04.12 27.04.12 28.04 .12 29. 04.12 Krankheit der Jugend Männerhort Männerhort Männerhort Der eingebildete Kranke Der eingebildete Kranke Krankheit der Jugend Krankheit der Jugend Krankheit der Jugend Krankheit der Jugend Männerhort Männerhort - zum letzten Mal !! 20:30 20:30 19:30 19:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 20:30 19:30 Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln, 0221 - 46 00 911 | info@theater-tiefrot.de | www.theater-tiefrot.de Von Rolf-Ruediger Hamacher Alle Welt war erstaunt, als 1961 Anthony Manns Ritter-Epos „El Cid“ zum „Besten Western (!) des Jahres“ gewählt wurde. Doch schnell wurde klar, dass mit dieser Auszeichnung nicht nur einer der profiliertesten WesternRegisseure, sondern auch das vom Aussterben bedrohte Genre geehrt werden sollte. Ein wenig ähnlich verhält es sich mit der Hommage „Hello, I‘m Johnny Cash“, die zum „Besten Tournee-Musical“ der vergangenen Saison gewählt worden war. Aber mit einem „Und dann bin ich gestorben, Musical hat dieses „Konzert mit Zwimeine Zeit war abgelaufen“ schentexten“ eigentlich genauso wenig zu tun, wie Kunst mit Kunstdünger. Das Publikum in Essen – meist eingefleischte Anhänger der Country-Legende und des Interpreten Gunter Gabriel – hatte das richtige Gespür und machte die ausverkaufte „Lichtburg“ zu einem Alkohol-geschwängerten Konzertsaal, in dem auch schon mal zaghafte Randale ausbrach. Auf der Bühne mühte sich der fast 70jährige, westfälische Sängerbarde, der sich mit Kompositionen für deutsche Schlagergrößen (u.a. Rex Gildo, Peter Alexander), sich selbst („Er ist ein Kerl“) und mit der Übersetzung von Cashs Songs einen Namen gemacht hatte, die Legende zum Leben zu erwecken. Unterstützt von einer kongenial den Country-Sound treffenden vierköpfigen Band gelingt ihm das immer dann, wenn er die Lieder seines Freundes singt. Aber wenn er die wenig erhellenden Texte des Autors und Regisseurs Volker Kühn aufsagt, dann merkt man doch, dass das schauspielerische Charisma nicht sein Ding ist. Das allerdings strahlt Helen Schneider aus, die als Cashs Frau June Carter die Show aus ihrer Mittelmäßigkeit reißt. Deshalb müsste der Abend fairerweise eigentlich „Johnny und June“ heißen, zumal Helen Schneider weitaus authentischer rüberkommt als der manchmal eher an Udo Lindenberg denn an Johnny Cash erinnernde Gabriel. Ein wenig denkt man an eine andere „Johnny Cash“-Hommage an den Krefeld/Mönchengladbacher Bühnen, die etwas liebevoller geschrieben (James Edward Lyons) und präziser inszeniert (Matthias Kniesbeck) war. Vielleicht geht diese Produktion ja auch mal auf Reisen? Auf Reisen möchte am liebsten auch Regisseur Klaus Prangenberg mit der Hommage „Wanna be loved by ... anyone? – Vom Leben und Sterben der Marilyn Monroe“ gehen, die im Theater am Schlachthof Neuss läuft (nächste Vorstellung: 21.4.). Die in Wien ausgebildete Musical-Darstellerin und Opern-Sängerin Janina Burgmer schlüpft zu deren 50. Todestag in die Rolle des zeitlebens als Schauspielerin unterschätzten Sexsymbols – und überzeugt vor allem, wenn sie deren Songs ins Mikro haucht. Aber auch hier stehen sich ein oberflächliches Buch (Jasper Sand) und eine allzu eindimensionale Regie gegenseitig im Weg. Da werden so ergreifende Momente wie Marylins Erinnerung an den sie missbrauchenden Vater oder die geheimnisumwitterte Rolle der CIA bei ihrem TablettenTod leider nur gestreift. Und die Inszenierung versäumt es, die Pianistin (Anna Seibert) interaktiv in Marylins Rolf-Ruediger Hamacher ist Mediendozent, Monolog mit einzubeziehen. Schade – denn es gibt Journalist und im Vorkaum ein spannenderes Künstlerleben als das der legenstand des Filmkritikerdären Hollywood-Ikone. Verbandes „Hello, I‘m Johnny Cash” I www.renaissance-theater.de „Wanna be loved by ... anyone?” I www.tas-neuss.de 20 Sparkassen-Finanzgruppe Check z n a n i F t Jetz machen! Das Sparkassen-Finanzkonzept: ganzheitliche Beratung statt 08/15. Service, Sicherheit, Altersvorsorge, Vermögen. Geben Sie sich nicht mit 08/15-Beratung zufrieden – machen Sie jetzt Ihren individuellen Finanz-Check bei der Sparkasse. Wann und wo immer Sie wollen, analysieren wir gemeinsam mit Ihnen Ihre finanzielle Situation und entwickeln eine maßgeschneiderte Rundum-Strategie für Ihre Zukunft. Mehr dazu in Ihrer Geschäftsstelle oder unter www.sparkassen-finanzcheck.info. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse. 21 Theater-Termine Köln-Bonn Theater-Kalender Köln-Bonn = Premiere ATELIER THEATER 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr Monika Blankenberg Mo. 2.4., Mo. 16.4. Volk & Knecht GbR Di. 3.4., Di. 17.4. Silvia Doberenz Mi. 4.4. Matthias Jung Do. 5.4. Hildegart Scholten & Hendrik von Bayreuth feiern Ostern Do. 5.4., Sa. 7.4. je 22.00, Eintritt frei Christian Schiffer Sa. 7.4. Nicolas Evertsbusch TIPP Di. 10.4., Fr. 13.4. Achim Knorr Mi. 11.4. Cassy Carrington & Herr Cosler Do. 12.4. Gratis-Comedy Do. 12.4. bis Sa. 14.4., Do. 19.4. bis Sa. 21.4., Do. 26.4. bis Sa. 28.4. je 22.00 Jens Heinrich Claassen Sa. 14.4. Hildegart Scholten Mi. 18.4. Horst Fyrguth Do. 19.4. Frizzles Fr. 20.4. Sylvia Brécko Sa. 21.4. Renate Coch Mo. 23.4. Andrea Volk Di. 24.4. Maria Vollmer Mi. 25.4. Sarah Hakenberg Do. 26.4. Heino Trusheim Fr. 27.4. Uli Masuth Sa. 28.4. Özgür Cebe Mo. 30.4. BÜHNE DER KULTUREN/ARKADAS 0221 9 55 95 10, Beginn 20.00 Uhr EUtropia Mo. 2.4. Gehirne am Strand Di. 3.4. berge Mi. 4.4. Rojan Delyar & Band Do. 5.4. Der Gott des Gemetzels Sa. 7.4. bis Mo. 9.4. Kein Pfad führt zurück Di. 10.4. Diebe Do. 12.4., Fr. 13.4. Die Schönheitskönigin Sa. 14.4. Unter Druck So. 15.4., Di. 17.4. Prinz Friedrich von Homburg Mi. 18.4., Do. 19.4. Zu Gast bei Freunden Fr. 20.4., Sa. 21.4., Mo. 23.4. Orientspektakel So. 22.4. Kathleen Renish Di. 24.4. Ooh… ein dunkler Wald! Mi. 25.4., Do. 26.4. Noch ‘ne Banane Fr. 27.4. Ay l’amour So. 29.4. Tanz des Mondes Mo. 30.4. BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501 0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Uhr AoK-Kabarett So. 1.4. Ludger K. Mi. 11.4. Dittmar Bachmann Do. 12.4. Armin Fischer Fr. 13.4., Sa. 14.4. Ingo Börchers Mi. 18.4. Thilo Seibel Do. 19.4. Die ImproVisaToren Fr. 20.4. Vanessa Maurischat & Holger Edmaier TIPP Sa. 21.4., So. 22.4. Lüder Wohlenberg Mi. 25.4. Stefan Ebert Do. 26.4. Der unglaubliche Heinz Fr. 27.4. pro:c-dur Sa. 28.4. TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten Emil und die Detektive So. 22.4. 15.00 u. 17.00, Mo. 23.4. 10.30, Di. 24.4. 10.30 Patrick anderthalb Di. 24.4. 19.00, Mi. 25.4. 11.00 u. 19.00 Pigor & Eichhorn Do. 26.4. Matthias Tretter Fr. 27.4. 20.30 Moritz Netenjakob Sa. 28.4. Nordkvark Sa. 28.4. 20.30 Die Sirenen Mo. 30.4. COMEDIA IM TANZBRUNNEN 0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr Hagen Rether Fr. 12.4. FREIES WERKSTATT THEATER 0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr Augustin und das Oster-Küken So. 8.4. 15.00 Der Eier-Krimi Do. 12.4. 10.00, Sa. 14.4. 16.00, So. 15.4. 15.00 Der kleine Lord Sa. 21.4. 16.00, So. 22.4. 15.00, Mi. 25.4. 10.00, Sa. 28.4. 16.00 Maigers Wirsing So. 29.4. 15.00 METROPOL 0221 32 17 92, Beginn 20.00 Uhr Alice hinter den Spiegeln So. 1.4., Sa. 14.4., So. 15.4., Sa. 28.4., So. 29.4. Peterchens Mondfahrt Sa. 7.4. 15.30, So. 8.4. 15.30, Di. 10.4. 11.00 u. 15.30, So. 15.4. 15.30 Das kunstseidene Mädchen Do. 12.4., Fr. 13.4. Captain Colonia Do. 19.4. bis So. 22.4. OPER KÖLN: OPERNHAUS Tina Teubner Fr. 20.4. Tommy Engel Fr. 27.4. Ein Freund zum Frühstück So. 1.4., Mo. 9.4., So. 15.4., So. 29.4. je 16.00 Das war ich nicht Mi. 4.4., Do. 5.4., Fr. 13.4., Sa. 14.4., Mi. 25.4., Do. 26.4. mit Einführung Wilhelm Meisters Lehrjahre Sa. 7.4., Mo. 9.4., Fr. 20.4., Sa. 21.4. Benefiz - Jeder rettet einen Afrikaner Mi. 11.4., Do. 12.4. Die fromme Helene Di. 17.4., Jubiläumsvorstellung Kurzvortrag Wilhelm Busch zum 180. Di. 17.4. 19.30 Orlando Mi. 18.4., Do. 19.4. Nulli und Priesemut Sa. 21.4., So. 22.4. je 16.00 Andy Warhol just finished eating a hamburger Fr. 27.4., So. 28.4. COMEDIA GLORIA 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr 0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr 0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr Kernölamazonen So. 1.4. Ich wär‘ gern was, was du nicht siehst Di. 3.4. 10.30 u. 16.00, Mi. 4.4. 10.30 u. 16.00 Richard Bargel & Klaus „Major“ Heuser Do. 5.4. Maren Kroymann & Band Do. 12.4. Pätzold & Burgos Fr. 13.4. Raus aus dem Haus Sa. 14.4. 15.00, Di. 17.4. 10.30, Mi. 25.4. 10.30 u. 16.00, Do. 26.4. 10.30, Fr. 27.4. 10.30 Im Eimer Mo. 16.4., Di. 17.4. Irmgard Knef Di. 17.4. 20.30 Pause & Alich Mi. 18.4. FiL Do. 19.4. 20.30 Andreas Rebers Fr. 20.4., Sa. 21.4. Mark Britton Fr. 20.4. 20.30 Ehnert vs. Ehnert Sa. 21.4. 20.30 Bastian Sick Do. 12.4. Ingo Appelt Di. 17.4. Tom Gerhardt Mi. 18.4., Do. 19.4. Ödipus / Bêt Noir So. 1.4. Der demografische Faktor Di. 3.4., Mi. 4.4., Sa. 21.4., Sa. 28.4., So. 29.4. 15.00 Das Werk / Im Bus / Ein Sturz Do. 5.4. Der Kirschgarten Sa. 7.4. 20.00, Mo. 9.4. 20.00 Herr Puntila und sein Knecht Matti So. 8.4., Mi. 11.4., Fr. 13.4. mit Publikumsgespräch, Mo. 30.4. König Lear Sa. 14.4. Fest mit Polen So. 15.4. ab 13.00 Der Idiot Fr. 20.4., So. 22.4., Fr. 27.4. Sommernachtstraum Mo. 23.4. For Rent (A louer) Mi. 25.4., Do. 26.4. Kulissengespräch: Die Ringe des Saturn Do. 26.4. 20.00, Erfrischungsraum BÜRGERZENTRUM CHORWEILER 0221 221 96 330, Beginn 20.00 HORIZONT THEATER 0221 13 16 04, Beginn 20.00 Uhr, So. 19 Uhr Nathans Kinder Mo. 2.4. 19.00 König Ödipus Di. 3.4. Die Marquise von O… Mi. 4.4., Do. 26.4. Der Impresario aus Istanbul Do. 5.4., Sa. 14.4. Zur schönen Aussicht Sa. 7.4., So. 15.4. Blue Beard Di. 10.4., Do. 12.4. Man(n) singt Deutsch Mi. 11.4. Eine Sommernacht Fr. 13.4., Sa. 21.4., Sa. 28.4. Traumnovelle Mo. 16.4. Die Physiker Mi. 18.4.,, Mo. 30.4. Publikumsbeschimpfung Fr. 20.4., So. 22.4. Der Besuch der alten Dame Mo. 23.4. Antigone Di. 24.4. Geschlossene Gesellschaft Mi. 25.4. Der Eunuch Fr. 27.4. Ist das Liebe, oder kann das weg? So. 29.4. KABARETT A-Z 0221 27 75 89 98, Beginn 19.30 Uhr Sia fliegt Senftopf an Überraschendes Musikkabarett mit Charme, Witz, Boshaftigkeit und einer Prise Erotik ist ihre Spezialität. Sia Korthaus holt in ihrem Solo „VorLieben“ zu einem neuen Rundumschlag aus. Als Brautjungfer auf einer bayrisch-kölschen Hochzeit kämpft sie gegen die Verarmung des Oberstübchens und des Herzens. Am 11.4. im Senftöpfchen. Foto: Gisela Schenker Hirnlos glücklich Fr. 13.4., Sa. 21.4. Schamlos ehrlich Sa. 14.4., Fr. 27.4. Nächsten-Hiebe Fr. 20.4., Sa. 28.4. KÖLNER KÜNSTLER THEATER 0221 510 76 86 Fußballhase Willi Löffel So. 1.4. 15.00, Di. 3.4. 10.00, Sa. 7.4. 16.00 22 26 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Die Meistersinger von Nürnberg So. 1.4., So. 8.4., So. 15.4., So. 29.4. je 16.00 Rigoletto Mi. 4.4., Sa. 7.4., Mo. 9.4. 18.00, Do. 12.4. OPER KÖLN: PALLADIUM 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Border TIPP Fr. 13.4., So. 22.4. 18.00 L’incoronazione di Poppea Sa. 14.4., Di. 17.4., Do. 19.4., Sa. 21.4., Mi. 25.4., Sa. 28.4. je 19.00 SCHAUSPIEL KÖLN: HALLE KALK 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Wastwater TIPP Do. 5.4., Sa. 7.4., Di. 10.4., Do. 12.4., So. 15.4. bis Mi. 18.4. SCHAUSPIEL KÖLN: SCHAUSPIELHAUS SCHAUSPIEL KÖLN: SCHLOSSEREI 0221 22 12 84 00, Beginn 20.00 Uhr Die Zone Fr. 13.4., Sa. 14.4. Fluch der Hoffnung Fr. 20.4., Sa. 21.4. Wohnen. Unter Glas Mi. 25.4., Do. 26.4. Wir Kinder von Theben Sa. 28.4., So. 29.4. 19.00 SENFTÖPFCHEN 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr Die BlechHarmoniker So. 1.4. Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser Mo. 2.4. Astrid Gloria TIPP Sa. 7.4., So. 8.4. Die ExtraVaganten Mo. 9.4. Hans Gerzlich Di. 10.4. Sia Korthaus Mi. 11.4. Sascha Korf Do. 12.4. Ecco Meineke Fr. 13.4. Ken Bardowicks Sa. 14.4., So. 15.4. Bill Mockridge Di. 17.4. Andreas Etienne Mi. 18.4. Simone Solga, Michael Frowin & Martin Maier-Bode Do. 19.4. bis Sa. 21.4. Jean van Ree So. 22.4. 12.00 Peggy O. & Michael Sorg Mo. 23.4. Paul Kuhn Trio Di. 24.4., Mi. 25.4. Kay Ray Do. 26.4. Reiner Kröhnert Fr. 27.4. bis So. 29.4. Springmaus Mo. 30.4. STUDIOBÜHNE KÖLN 0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr … und raus bist du! Fr. 13.4. 18.00, Do. 19.4. 10.00, Fr. 20.4. 10.00, So. 22.4. 15.00 Erste Liebe Fr. 13.4. Doktor Faustus Fr. 20.4., So. 22.4., Mo. 23.4. eins.eins.null Mi. 25.4. bis So. 29.4. TAS - THEATER AM SACHSENRING 0221 31 50 15, Beginn 20.00 Uhr A Special Relationship (engl.) Sa. 7.4. bis Mo. 9.4. Marathon Five – O (engl.) Do. 12.4. bis Sa. 14.4., Do. 19.4. bis Sa. 21.4. Hamlet Mo. 23.4. bis Sa. 28.4. THEATER AM DOM 0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr In jeder Beziehung TIPP So. 1.4., Di. 3.4. bis Do. 5.4., Sa. 7.4. 17.00 u. 20.00, So. 8.4. 18.00, Di. 10.4. bis So. 15.4., Di. 17.4. bis Fr. 20.4., Sa. 21.4. 17.00 u. 20.00, So. 22.4. 17.00 u. 20.00, Di. 24.4. bis Fr. 27.4., Sa. 28.4. 17.00 u. 20.00, So. 29.4. 17.00 u. 20.00 THEATER DER KELLER 0221 31 80 59, Beginn 20.00 Uhr, So. 18.00 Uhr Die Ängstlichen und die Brutalen So. 1.4., Fr. 13.4., Sa. 14.4., Fr. 27.4. bis So. 29.4. Der Verbrecher Di. 3.4. bis Do. 5.4., So. 22.4., Di. 24.4. bis Do. 26.4. Bist du schon auf der Sonne gewesen? Sa. 7.4., So. 8.4., Sa. 28.4. je 15.00 Der Geizige Sa. 7.4. Othello So. 8.4., Mo. 9.4., Do. 19.4. Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) Di. 10.4., Mi. 11.4., Mi. 18.4. Nordost Do. 12.4. mit Publikumsgespräch Wer aus mir trinkt, wird ein Reh So. 15.4., Di. 17.4. Meier, Müller, Schulz oder: Nie wieder einsam Fr. 20.4., Sa. 21.4. THEATER IM BAUTURM 0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr Frau Müller muss weg So. 1.4. bis Mi. 4.4. Faust – Der Tragödie erster Teil Do. 5.4. bis Sa. 7.4. Der goldene Drache Sa. 14.4., So. 15.4., Mi. 18.4. bis Fr. 20.4., Sa. 21.4. 19.00 mit Publikumsgespräch, Mo. 30.4. Kunst Mo. 16.4., Di. 17.4. Der Kontrabass So. 22.4. Klanglandschaften Afrika So. 22.4. 17.30, Mo. 23.4., Di. 24.4., Ort: Rautenstrauch-Joest-Museum Ladies Night Mi. 25.4. bis Fr. 27.4. Pariser Leben Sa. 28.4. 13.30 u. 20.00 Peer Gynt So. 29.4. 13.30 u. 20.00 THEATER TIEFROT 0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr Krankheit der Jugend Mi. 4.4., Mi. 18.4., Fr. 20.4., Mi. 25.4., Fr. 27.4. Männerhort Sa. 7.4. bis Mo. 9.4., Sa. 28.4., So. 29.4. 19.30 Der eingebildete Kranke Fr. 13.4., Sa. 14.4. PANTHEON / BONN 0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr Hi Dad! So. 1.4. Markus Barth Mo. 2.4. Beate Bohr, Tanja Haller, Sonja Kling TIPP Di. 3.4., Sa. 7.4., So. 8.4., Mi. 11.4. Nightwash live Mi. 4.4. Martina Brandl Do. 5.4. Ecco Meinecke Do. 12.4. Frank Fischer Fr. 13.4. Katja Ebstein Sa. 14.4. Pantheon Vorleser im WDR Mo. 16.4., Horst Evers und Gäste Science Slam Di. 17.4. Jens Neutag Di. 17.4. Philipp Schari Mi. 18.4. Horst Schroth Do. 19.4., Fr. 20.4. Richard Rogler Sa. 21.4. Ingo Oschmann So. 22.4. Prix Pantheon – Wettbewerbstage Di. 24.4. bis Do. 26.4. je 19.30 Kay Ray Fr. 27.4. Till Reiners Sa. 28.4. Matthias Deutschmann Sa. 28.4. Philip Simon So. 29.4. Werner Schneyder Mo. 30.4. SPRINGMAUS / BONN 0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr Thomas Reis Fr. 13.4., Sa. 14.4. Bill Mockridge So. 15.4. Andreas Etienne Di. 17.4. Springmaus-Ensemble Mi. 18.4. bis Sa. 21.4. @rheinkabarett Di. 24.4., Mi. 25.4. Weiber Reloaded Do. 26.4. Double Drums Fr. 27.4. Mark Britton Sa. 28.4. Margie Kinsky So. 29.4. JUNGES THEATER BONN 0228 46 36 72 Ein Bericht für eine Akademie Fr. 6.4., Mi. 25.4., So. 29.4. je 20.00 Pippi in Taka-Tuka-Land Sa. 7.4., So. 8.4., Mo. 9.4. je 15.00 Vorstadtkrokodile Sa. 14.4. 19.30, So. 15.4. 15.00, Ort: Telekom-Forum Krabat Di. 17.4. 10.00 u. 19.30, Mi. 18.4. 10.00 Vorstadtkrokodile Do. 19.4. 10.00, Fr. 20.4. 10.00 u. 18.30, Sa. 21.4. 15.00 u. 18.30, So. 22.4. 15.00, Mo. 23.4. 10.00 Der kleine Drache Kokosnuss Sa. 28.4., So. 29.4. je 15.00 THEATER BONN: OPERNHAUS 0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr Lakmé So. 1.4. 18.00, Fr. 13.4., Fr. 20.4. La Finta Giardiniera So. 8.4. 18.00, So. 15.4. 16.00 Il Trovatore Mo. 9.4. 18.00, Sa. 14.4., Sa. 21.4. Hair Do. 12.4. Edita Gruberova Mi. 18.4. Bodo Wartke So. 22.4. Operngala So. 29.4. 18.00 23 THOMAS LANGMANN LAETITIA CASTA KAD MERAD PRÄSENTIERT: GUILLAUME CANET UND MIT GÉRARD JUGNOT DIE KINDER DES MONSIEUR MATHIEU DER NEUE FILM VON CHRISTOPHE BARRATIER NACH WWW.KRIEG-DER-KNOEPFE.DE 24 26 Woki 23. Jhg. | April 2012 MICHELLE WILLIAMS IN MY WEEK WITH MARILYN EIN FILM VON SIMON CURTIS www.choices.de OFF Broadway Weisshaus Odeon Filmpalette Cinenova Filmhaus Rex am Ring Metropolis KULTUR.KINO.KÖLN. Europa gestalten. www.MyWeekWithMarilyn.de ab 19.4. im Kino Rahmenprogramm zur Ausstellung Cocktailbar und Kino Mittwoch, 18. April, 19 Uhr WHAT’S NEW PUSSYCAT? Romy Schneider und Woody Allen in einem Film Mittwoch, 25. April, 19 Uhr DER SWIMMINGPOOL Das Traumpaar Romy Schneider und Alain Delon am Pool! Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Museumsmeile Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn, T +49 228 9171-200 www.bundeskunsthalle.de Romy Schneider (Ausschnitt), 1972 © Eva Sereny / Camerapress / Gamma-Rapho ROMY SCHNEIDER 5. April – 24. Juni in Bonn Film-ABC Vorspann Eine archaische Welt, der die Hoffnung verloren geht: Kritik „Das Turiner Pferd“, S. 50 KULTUR.KINO.KÖLN. 24 Jhg. I April 2012 FILMKRITIK-ÜBERSICHT FILMSTART-TERMINE 29.3. 5.4. 12.4. 19.4. 51 6 x Venedig 32 Anton Corbijn Inside Out 44 Battleship 51 Bel Ami 44 Chronicle – Wozu bist Du fähig? 32 Das bessere Leben 52 Das Haus Anubis – Pfad der 7 Sünden X X X Mai X X X 50 Das Turiner Pferd 52 Der perfekte Ex X 32 Die Frau in Schwarz X 42 Die Königin und der Leibarzt 44 Die Piraten – Ein Haufen merkwürdiger Typen 36 Einer wie Bruno 44 Einmal ist keinmal 52 Fischen Impossible – Eine tierische Rettungsaktion 51 Helden des Polarkreises 44 Im Reich der Raubkatzen X X X X X X X X 34 Iron Sky – Wir kommen in Frieden! 36 King of Devil’s Island X 44 Knerten traut sich X 34 Krieg der Knöpfe X 42 Martha Marcy May Marlene X 42 Monsieur Lazhar X 28 My Week with Marilyn X X 42 Nathalie küsst 52 Out of the Darkness X X 36 Russendisko X 44 Sams im Glück X 50 Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte [...] 44 The Grey – Unter Wölfen 38 The Lady – Ein geteiltes Herz 50 The Music Never Stopped 52 Titanic 3D X 51 Und wenn wir alle zusammenziehen? X 50 Violinissimo 36 Wo stehst du? 34 Work Hard – Play Hard 52 Zorn der Titanen X Rückbesinnung in der Dunkelkammer Nostalgie im Kino Die Oscar-Verleihung stand wie noch nie unter dem Zeichen der Nostalgie: Die Franzosen frönen mit „The Artist“ charmant dem Stummfilm, Martin Scorsese gibt in seinem „Hugo Cabret“ (leider viel zu wenige) Einblicke in das Schaffen des ersten großen „Nostalgie als Therapie“ Kinomagiers Georges Méliès. Dabei ist das eigentlich nichts Neues, badet Kino doch fortwährend in der Rückbesinnung, bedient sich ununterbrochen an Bewährtem, Verlässlichem, verfilmt Altes neu und bricht nur äußerst selten, und noch seltener erfolgreich, aus den über die Jahrzehnte etablierten narrativen oder inszenatorischen Schablonen aus. Das muss es aber auch nicht: „Russendisko“ etwa greift mal wieder frech-melancholisch die Aufbruchsstimmung nach dem Mauerfall auf, ohne damit zu ermüden, „The music never stopped“ veranschaulicht die heilende Wirkung von Hippiemusik – Nostalgie als Therapie. Auch die Inszenierung des Schauerdramas „Die Frau in Schwarz“ wandelt in nostalgischen Verweisen auf ihre Vorbilder – und weiß dennoch zu erschrecken. „Iron Sky“ setzt augenzwinkernd und äußerst gelungen auf Trash-Nostalgie, und der zeitgenössische Kinomagier Tarsem Singh zaubert noch einmal Schneewittchen und die sieben Zwerge auf die Leinwand („Spieglein Spieglein“). Bei dieser ungebrochenen Besinnung auf Historisches und Etabliertes, auf die Wiedererkennung, wirken heutzutage bereits Sequels wie „American Pie: Das Klassentreffen“ nostalgisch. Nostalgie allerorten. Und das geht gar über die Filme hinaus, wie Hejo Emons von Wüste Film im Interview auf choices.de erläutert: „Nicht zuletzt ist jeder Kinobesuch gleichzeitig eine Erinnerung an alle anderen Kinobesuche, die man vorher gemacht hat.“ Kino ist also nicht nur nostalgisch, wenn es schwarzweiß und stumm daherkommt oder die eigene Historie thematisiert. Das Aufregende am Kino ist natürlich, dass es nicht nur nostalgisch sein muss. Dass es experimentiert, neue Ausdrucksformen sucht, sich immerzu neu ausprobiert. So wie beispielsweise das französische Drama „Das Leben gehört uns“. Die Geschichte über ein vom Schicksal geprüftes Paar verwehrt sich inszenatorisch vielen Normen – und weiß auch damit zu berühren. Auch wenn ein Großteil des Publikums Bewährtem und nostalgischer Verlässlichkeit verhaftet sein mag und Nostalgie damit eher die Regel denn die Ausnahme bildet, erinnern uns Inszenierungen wie diese daran, was Kino eigentlich kann: alles! X Das und noch viel mehr wusste auch der Kölner Filmkritiker Helmut W. Banz. Er war schon in den 60ern Teil der Filmclub-Bewegung, seit der Gründung der Cinemathek in den frühen 70ern bis zu deren Ende in den 90er Jahren für ihr Programm verantwortlich und von da an im Filmclub 813 aktiv. Banz war auch langjähriger Gast im choices-Kritikerspiegel. Ein Cineast, der für die Kölner Kinofans unermüdlich Filmschätze zurück auf die Leinwand holte. Helmut W. Banz erlag im März seinem Krebsleiden. X X X X X X Hartmut Ernst Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... Zu jeder Startwoche sentimental: Hartmut Ernst 27 www.choices.de/heute-im-kino choice of choices In Bed with Marilyn: Eddie Redmayne mit Michelle Williams Ich ist eine andere „My Week with Marilyn“ von Simon Curtis England, 1956: Marilyn Monroe kommt für ihren einzigen Dreh nach London. Der junge Colin Clark ist am Drehort und kommt ihr für eine Woche näher als jeder andere. C Annäherung an einen Mythos Marilyn Monroe – das ist längst keine Person mehr. Marilyn Monroe ist ein Mythos, eine Legende, eine Ikone. Und wahrscheinlich war Marilyn Monroe nie etwas anderes als das. Und doch gab es dahinter dieses 1926 geborene biologische Wesen, das aussah wie die Marilyn Monroe, die in unserem kollektiven Gedächtnis eingeschrieben ist. Dieses Wesen hieß bis 1956 offiziell Norma Jeane Mortenson, die letzten sechs Jahre ihres kurzen Lebens hieß sie auch auf dem Papier Marilyn Monroe. Eins wurden die beiden dennoch nie. Verschiedene Welten Im Sommer 1956 führt die innere Teilung zunehmend zu Problemen. Marilyn Monroe (Michelle Williams) kommt für die Dreharbeiten zu der Komödie „Der Prinz und die Tänzerin“ von und mit Laurence Olivier (Kenneth Branagh) nach London. Die Spannungen zwischen dem klassischen britischen Theaterdarsteller und der um Anerkennung als seriöse Schauspielerin bemühten Monroe, die gerade das Method Acting von Lee Strasberg für sich entdeckt hatte, waren vorprogrammiert. Hier prallten in mehrfacher Hinsicht Welten aufeinander. In diesen Konflikt gerät der 23-jährige Produktionsassistent Colin Clark (Eddie Redmayne). Clark will um jeden Preis zum Film und belagert Oliviers Produktionsfirma, um einen Job zu bekommen. Er erhält seine Chance, als der Weltstar Marilyn Monroe mit ihrem frisch vermählten Gatten, dem Dramatiker Arthur Miller, nach England kommt. Als es zu ersten Konflikten zwischen Monroe und Olivier kommt, kann Clark noch mit seiner jugendlichleichten Art vermitteln. Doch als die Probleme immer deutlicher zu Tage treten und Monroe nach der Rückreise von Arthur Miller in Clark einen Verbündeten sucht, fühlt er sich zunehmend verantwortlich. Wenn Monroe in ihrer Sucht nach Liebe und Anerkennung in Depressionen versinkt oder im Tablettenrausch dem Set fernbleibt, wird Clark zu ihr geschickt. Schon bald ist sie es, die ihn regelmäßig zu sich ruft. Langsam begegnet er auch ihrer manipulativen Seite, ohne es zu merken. Gerade lieferte „The Artist“ Einblicke in die Filmindustrie und das Starsystem der 1920er und 1930er Jahre. „My Week with Marilyn“ leistet zwar ähnliches für die 50er und 60er Jahre – aber auf ganz andere Art. Das Drehbuch basiert einerseits auf Colin Clarks 1995 erschienenem allgemeineren Bericht über den Filmdreh, andererseits auf sein fünf Jahre später veröffentlichtes intimeres Buch über seine Zeit mit Monroe. Der Film ist also kein klassisches Biopic und macht nicht den Fehler, das ganze Leben eines Menschen in 90 Minuten nachzeichnen zu wollen. Derartige Vorhaben scheitern oft an zwei Punkten: www.choices.de/heute-im-kino Zum einen stolpern sie meist nur von Ereignis zu Ereignis. Zum anderen behaupten sie einen objektiven Standpunkt, behaupten als vermeintlichen Qualitätsstempel, „eine wahre Geschichte“ zu erzählen. „My Week with Marilyn“ vermeidet beide Fehler. Dabei geht Regisseur Simon Curtis nicht einmal einen betont unkonventionellen Weg wie beispielsweise Todd Haynes mit seiner multiperspektivischen Bob-Dylan-Annäherung „I’m not there“. Curtis macht klassisches Erzählkino. Aber er zurrt nicht jeden losen Faden fest. Er präsentiert uns eine Figur voller Widersprüche. Verschiedene Ichs Curtis verlässt sich voll auf die Möglichkeiten von Michelle Williams, zwischen der unsicheren Norma Jeane und der selbstsicheren Marilyn zu wechseln, ohne dass man denkt, eine von beiden sei die „echte“. Vielleicht am eindrucksvollsten ist dieses Spiel, wenn Colin Clark und Marilyn Monroe einen gemeinsamen Ausflug unternehmen. Hier wirkt sie zwar wie befreit, aber echt? Da steht Norma Jeane auf einer Treppe in Windsor Castle, vor ihr das vom Überraschungsbesuch beglückte Personal, und sie fragt Colin Clark lächelnd: „Soll ich sie sein?“. Dann stolziert sie genießerisch als MM die Treppe hinunter. Wo ist da Norma Jeane? She’s not there, würde Todd Haynes frei nach Arthur Rimbaud sagen. Diese Star-Schizophrenie gibt es nicht erst seit Madonna, Britney Spears oder Lady Gaga. Und es gab immer schon diejenigen, die das Spiel mit den Identitäten souverän beherrschten und jene, die sich darin verloren. Bei Monroes Ausflug mit Clark muss man unwillkürlich an „Ein Herz und eine Krone“ mit umgekehrten Vorzeichen denken, auch wenn Audrey Hepburn nicht nur äußerlich das Gegenteil von Monroe ist. William Wylers Romanze von 1953 zeigt, wie Hepburn als junge Prinzessin für ein paar Tage mit einem Reporter mitten in Rom vor ihrer öffentlichen Rolle flüchtet. Simon Curtis inszeniert die spielerische und im Kern doch so existenzielle Flucht von Monroe wie einen leichten Spätsommertraum, in dem Norma Jeane trotz der scheinbaren Freiheit aus ihrem zweiten Ich nicht mehr herausfindet. „Die Menschen sehen in mir nur Marilyn Monroe. Sobald sie merken, dass ich es bin, nehmen sie reiß aus.“, sagt sie, und glaubt selber noch, dass es ein echtes und ein unechtes Ich gäbe. Eine Frau voller Widersprüche – und ein Film, der ihr das zugesteht. CHRISTIAN MEYER MY WEEK WITH MARILYN Hollywood Filmfestival 2011: Beste Hauptdarstellerin GB 2011 - Drama - Regie: Simon Curtis - Kamera: Ben Smithard - mit: Michelle Williams, Eddie Redmayne, Kenneth Branagh - Verleih: Ascot Elite Start: 19.4. Cinenova, Weisshaus 28 36 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Kölner Kritikerspiegel APRIL 2012 Die häufigsten Nennungen Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger Thomas Linden Kölnische Rundschau Ingrid Bartsch ARD Morgenmagazin R.-Ruediger Hamacher film-Dienst Marieke Steinhoff Schnitt Sven von Reden StadtRevue Frank Brenner trailer Kultur.Kino.Ruhr. Christina Nord taz Christian Meyer choices Kultur.Kino.Köln. Herausragend Das Turiner Pferd von B. Tarr My Week with Marilyn von S. Curtis King of Devil‘s Island von M. Holst My Week with Marilyn von S. Curtis Bemerkenswert The Music Never Stopped von J. Kohlberg Work Hard Play Hard von C. Losmann The Music Never Stopped von J. Kohlberg My Week with Marilyn von S. Curtis Best of Comedy Die Piraten von P. Lord Nathalie küsst von S. Foenkinos Krieg der Knöpfe von C. Barratier Nathalie küsst von S. Foenkinos Best of Drama The Lady von L. Besson Nathalie küsst von S. Foenkinos Die Königin und der Leibarzt von N. Arcel Besondere Erwähnung My Week with Marilyn von S. Curtis Martha Marcy May Marlene von S. Durkin Krieg der Knöpfe von C. Barratier Das Turiner Pferd von B. Tarr Work Hard Play Hard von C. Losmann Wo stehst du? von B. Braun Work Hard Play Hard von C. Losmann Das Turiner Pferd My Week with Marilyn von von B. Tarr S. Curtis The Music Never Stopped von J. Kohlberg Das Turiner Pferd von B. Tarr Und wenn wir alle zusammenziehen? von S. Robelin Nathalie küsst von S. Foenkinos King of Devil‘s Island von M. Holst Martha Marcy May Marlene von S. Durkin Work Hard Play Hard von C. Losmann Iron Sky von T. Vuorensola Work Hard Play Hard von C. Losmann Kino-Kalender PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN 28.3., 20 Uhr WORK HARD, PLAY HARD, Odeon Premiere mit der Regisseurin Carmen Losmann, s. S.34 15.4., 19 Uhr SCHTONK!, Filmforum Film und Gespräch mit Ulrich Limmer in der Reihe „Der komische Film“ 28.3., 16 Uhr SING YOUR SONG, OFF Broadway Harry Belafonte als Bürgerrechtler mit sozialem Engagement 17.-22.4. INTERNATIONALES FRAUENFILMFESTIVAL, div. Kinos IFFF dieses Mal mit Länderschwerpunkt Arabischer Film, s. S.45 30.3., 21.30 Uhr BRANDED TO KILL, Filmhaus Jap. Neue Welle von 1968: einer der besten Filme aller Zeiten 17.4., 20 Uhr TASTE THE WASTE, OFF Broadway Allerweltskino mit der Doku über Nahrungsmittelverschwendung 31.3., 20 Uhr NEWO ZIRO – NEUE ZEIT, Filmhaus Doku über Sinti in Deutschland. Filmabend mit Live-Musik und Buffet 17.4., 21 Uhr MY WEEK WITH MARYLIN, Cinenova Preview unseres Films des Monats, s. S.28 31.3.-1.4. FANTASY FILMFEST NIGHT, Cinedom Zwei Tage blutiges, furchterregendes oder einfach verrücktes Genrekino 17.4., 21 Uhr TOMBOY, Filmpalette Film um das kindliche Crossdressing von Céline Sciamma 1.4., 15 Uhr OUT OF THE DARKNESS, Filmhaus Anschl. Gespräch mit dem Regisseur und den Produzenten, s. S.52 Fantasy Filmfest: „Juan of the Dead“ IFFF: „Kwiekulik“ 18.4., 21.30 Uhr THE LAST WARRIOR, Cinenova Trashiger Mad Max-Nachhall aus Italien von 1983 1.4., 17 Uhr RAISING RESISTANCE, Filmpalette Preview der Polit-Doku mit Gästen 21./22.4., 15 Uhr DAS DOPPELTE LOTTCHEN, Weisshaus Erich Kästner-Verfilmung aus dem Jahr 1950 1.4., 18 Uhr MARTHA MARCY MAY MARLENE, Cinenova Preview des Sekten-Dramas von Sean Durkin, s. S.42 22.4., 17 Uhr SUPERCLASSICO … MEINE FRAU WILL HEIRATEN!, Cinenova Preview der dänischen Komödie von Ole Christian Madsen 2.-13.4. KINDERFILM-FERIENPROGRAMM, Metropolis Zu günstigen Preisen tägl. wechselnde Filme mit Rahmenprogramm 23.4., 20 Uhr DAS LEBEN GEHÖRT UNS, OFF Broadway Preview des außergewöhnlichen Krebs-Dramas von V. Donzelli 3.4., 20 Uhr CHINESE ZUM MITNEHMEN, OFF Broadway Lakonische Culture Clash-Komödie aus Argentinien 24.4., 20 Uhr ABENDLAND, OFF Broadway Allerweltskino mit Nikolaus Geyrhalters Doku über Europa 9.4., 20 Uhr MY WEEK WITH MARILYN, Weisshaus Preview unseres Films des Monats, s. S.28 „Fünf Tage ohne Nora“ 25.4., 19 Uhr KLEINE ODER GROSSE KATASTROPHEN, Filmforum Premiere eines Dokumentarfilms über Kölner Gesamtschüler 10.4., 20 Uhr FÜNF TAGE OHNE NORA, OFF Broadway Allerweltskino mit einer mexikanischen Komödie zum Tod 26.4., 18.30 Uhr TASTE THE WASTE, Filmpalette Doku über Nahrungsmittelverschwendung, anschl. Diskussion 12.4., 20 Uhr 10. PARISER STRAFGERICHT ... VERHANDLUNGEN, Filmforum Dokumentarfilm zur Ausstellung „Vor dem Gesetz“ 26.4., 19 Uhr THE PALM BEACH STORY, Filmforum Tolle Screwball-Komödie von 1942, anschl. Vortrag von Sarah Greifenstein 12.4., 20 Uhr WORK HARD, PLAY HARD, Odeon Anschl. Diskussion m. Arbeitswissenschaftlern u. IG-Metallern, s. S.34 27.4., 21.30 Uhr DIE KLASSE VON 1984, Filmhaus Schulgewalt-Exploitation von 1982 mit dem jungen Michael J. Fox 14./15.4., 15 Uhr ANNE LIEBT PHILIPP, Weisshaus Deutscher Kinderfilm aus dem letzten Jahr 28.4., 21 Uhr JULIEN DONKEY BOY, Filmpalette Der 6. Dogma Film – mit Werner Herzog u. Chloe Sevigny, von Harmony Korine 15.4., 15.30 Uhr NADER UND SIMIN, OFF Broadway Der letztjährige Berlinale-Gewinner filmpsychologisch betrachtet 29.4., 18 Uhr TRASH HUMPERS, Filmpalette Der aktuelle Film von Harmony Korine über randalierende Rentner 15.4., 16.30 Uhr DAS LEBEN GEHÖRT UNS, Cinenova Preview des außergewöhnlichen Krebs-Dramas von V. Donzelli Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... „Das Leben gehört uns“ 29 29.4.-6.5. ACHT BRÜCKEN, div. Orte Musikfestival mit Filmprogramm zu John Cage, s. S.64 „The Palm Beach Story“, Foto: BFI „Trash Humpers“ www.choices.de/heute-im-kino !24(!53+)./s+½,.s:Ã,0)#(%2342s777/&&"2/!$7!9$% 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+!33% s+/.4!+4 /&&"2/!$7!9$% .%534!243 )2/.3+9/-5 !B "!2"!2! FIN/D/AUS 2012 - R: Timo Vuorensola - D: Julia Dietze, Götz Otto, Udo Kier D 2012 - R: Christian Petzold - D: Nina Hoss, Ronald Zehrfeld Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs schaffen es die Nazis mit Hilfe von riesigen Ufos, sogenannten Reichsflugscheiben, die dunkle Seite des Mondes zu besiedeln. Als sie im Jahr 2018 zufällig von einer amerikanischen Mondmission entdeckt werden, sehen sie ihre Zeit gekommen, um wieder nach der Weltherrschaft zu greifen. Von nun an lastet das Schicksal der Menschheit auf den Schultern von Renate Richter, eine von der Nazi-Ideologie überzeugte Lehrerin mit Gretchenfrisur. Auf der Erde angekommen wird ihr jedoch schnell bewusst, dass sie ihr Leben lang einer Lüge aufgesessen ist. Nur wie soll es ihr gelingen, ihren machtbesessenen Verlobten Klaus Adler und dessen Götterdämmerung aufzuhalten? 3(!-%/-5 $!3,%"%.'%(½245.3 GB/USA 2011 - R: Steve McQueen - D: Michael Fassbender, Carey Mulligan &),-039#(/,/')3#(%"%42!#(45.'%. 3/..4!'!02),5(2 .!$%25.$3)-)./-5 IR 2011 - R: Asghar Farhadi - D: Peyman Moaadi, Leila Hatami !B F 2011 - R: Valérie Donzelli - D: Brigitte Sy, César Desseix, Gabriel Elkaïm Nader und Simin sitzen vor Gericht. Simin will die Scheidung, um mit ihrer Tochter das Land zu verlassen. Nader weigert sich mitzugehen, er möchte seinen an Alzheimer leidenden Vater nicht zurücklassen. Vorgestellt von Dr. med. Sabine Wollnik 4!+%/&&02%6)%7-/.4!'!02),5(2/-5 Ein junges glückliches Paar, Roméo und Juliette. Ihr kleines Kind, Adam. Eine starke Bewährungsprobe. Und die grandiose Liebesgeschichte einer kleinen Familie. Schwungvoll und mit leichter Hand inszeniert die französische Schauspielerin und Regisseurin Valérie Donzelli mit ihrem ehemaligen Lebensgefährten Jérémie Elkaïm in der zweiten Hauptrolle diese ebenso authentische wie romantische, autobiografische Geschichte über ein modernes Liebespaar. Vor eine harte Bewährungsprobe gestellt, erklären die beiden Liebenden dem Feind ihres Glücks kurzerhand den Krieg und kämpfen ebenso kraft- wie humorvoll um ihr Happy End. 7%)4%2().)-02/'2!-- 4(%!24)34 F 2011 – Regie und Drehbuch: Michel Hazanavicius – D: Jean Dujardin !,,%27%,43+)./&),-02/'2!-$)%.34!'!02),5(2 5.#5%.4/#()./n %).#().%3%:5--)4.%(-%./-5 $)%.34!'!02),5(2 #).#/$)!33)../2! &Ã.&4!'%/(.%./2!/-5 $)%.34!'!02),5(2 4!34%4(%7!34% 7!25-3#(-%)33%.7)25.3%2 %33%.!5&$%.-Ã,, $)%.34!'!02),5(2 !"%.$,!.$/-5 $)%.34!'-!)5(2 ,,56)!)-2%'%.$%33Ã$%.3/-5 30 weisshaus &),-+5.344(%!4%2s+½,.s,58%-"52'%2342s 7777%)33(!53+)./$% 02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+!33%s +/.4!+4 7%)33(!53+)./$% .%534!243 5.$7%..7)2!,,% :53!--%.:)%(%. 7%)4%2().)-02/'2!-- :)%-,)#("%34%&2%5.$% !B F 2011 – R: Olivier Nakache, Eric Toledano – D: François Cluzet, Omar Sy F/D 2011 – R: Stéphane Robelin – D: Guy Bedos, Daniel Brühl Fünf enge Freunde, fünf Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Claude: der ewige Liebhaber. Annie und Jean: Er immer noch politischer Aktivist, sie bürgerlich und angepasst. Und Jeanne und Albert: die Feministin und der Bonvivant. Fünf lebenslange Freundschaften, fünf Probleme mit dem Älterwerden. Philippe führt das perfekte Leben. Reich, adlig, gebildet und mit einer Heerschar von Hausangestellten - aber ohne Hilfe geht nichts, denn er ist vom Hals an abwärts gelähmt. Eines Tages taucht Driss, frisch aus dem Gefängnis entlassen, in Philippes geordnetem Leben auf. "%34%8/4)#-!2)'/,$(/4%, GB/USA/IN 2012 - R: John Madden - D: Bill Nighy, Maggie Smith, Tom Wilkinson Erste Krankheiten, Probleme mit Enkelkindern und Versicherungen, nachlassende Libido und Vergesslichkeit müssen in den Griff bekommen werden. Da liegt die Lösung auf der Hand: Ein gemeinsames Haus. Schon allein um den Kindern zu beweisen, dass man noch lange nicht bereit ist, die Selbständigkeit aufzugeben. Um das Leben in der Wohngemeinschaft leichter zu gestalten, heuert Jeanne den jungen Student Dirk (Daniel Brühl) an, der gemeinsam mit ihnen in Annies und Jeans Haus einzieht. -97%%+7)4(-!2),9. !B GB/USA 2011 – R: Simon Curtis – D: Michelle Williams, Eddie Redmayne Sieben Engländer im höheren Alter reisen aus den unterschiedlichsten Gründen nach Indien und landen alle im „Best Exotic Marigold Hotel“, das seine besten Zeiten schon hinter sich hat. Bald schon überträgt sich die magische Wirkung Indiens auf die Reisenden - bei jedem der Sieben auf seine ganz eigene Art … +).$%2&),-*%$%.3!-34!'3/..4!'5-5(2 $%2+,%).%%)3"2n$)% '%(%)-.)36/,,%).3%, D 2005 – R: Piet De Rycker, Thilo Rothkirch - FSK ab 0, empfohlen ab 5 Jahren 7%)33(!5302%6)%7/34%2-/.4!'!02),5(2 Im Sommer 1956 bekommt der 23-jährige Colin Clark eine Anstellung als Assistent am Set des Filmes „The Prince and the Showgirl“ („Der Prinz und die Tänzerin“, 1957), welcher gerade in London gedreht wird. Die Hauptrollen spielen die Hollywood-Göttin Marilyn Monroe und Sir Laurence Olivier. Marilyn Monroe ist aber nicht nur zum Arbeiten nach Großbritannien gekommen, sie verbringt dort auch die Flitterwochen mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Arthur Miller. Als dieser zurück in die Vereinigten Staaten reist, bemüht sich Colin Clark, der HollywoodSchauspielerin eine angenehme Zeit in London zu verschaffen. Fernab von allem Star-Trubel verbringen die beiden viele gemeinsame Stunden, und Marilyn Monroe blüht an der Seite des jungen Mannes auf. 02/05.$"%24! n DK 2000 - R: Per Fly - FSK ab 0, empfohlen ab 5 Jahren !..%,)%"40(),)00 NOR/D 20011- R: Anne Sewitzky - FSK ab 6, empfohlen ab 8 Jahren, FBW-Prädikat: besonders wertvoll $!3$/00%,4%,/44#(%. BRD 1950- R: Josef von Baky - FSK ab 0, empfohlen ab 6 Jahren &Ã.&&2%5.$% D 2011- R: Mike Marzuk - FSK ab 0, empfohlen ab 7 Jahren 31 Film-Kritik Ein schwermütiger Anton Corbijn Studentin Charlotte (Anaïs Demoustier) hat einen ungewöhnlichen Nebenjob Close-Up eines Künstlers Die Augenöffnerinnen „Anton Corbijn Inside Out“ von Klaartje Quirijns „Das bessere Leben“ von Malgoska Szumowska Intimes Porträt des melancholischen Kult-Fotografen und Regisseurs. C Spannende Dokumentation Die Journalistin Anne schreibt für die Zeitschrift „Elle“ einen Artikel über Studentinnen, die ihr Geld als Prostituierte verdienen. C Verstörendes Erzählkino Vier Jahre lang hat die Regisseurin Anton Corbijn mit der Kamera begleitet und einen außergewöhnlichen Einblick in das Innenleben einer Popkultur-Ikone gewonnen. Es ist die Liebe zur Musik, die dem scheuen Corbijn schon in frühester Jugend Trost spendet: Der Vater ist ein liebloser protestantischer Pfarrer, sein Zimmer hat Blick auf den ans Haus angrenzenden Friedhof. Schwermut und Reflexionen über Einsamkeit und Tod bestimmen auch in Zukunft das Werk des Fotografen, der beginnt, Musiker zu porträtieren, vielen Bands und Künstlern dadurch erst ein unverwechselbares visuelles Format gibt. Doch Corbijn wahrt stets die Distanz durch sein Objektiv, zeigt sich als sensibler und doch bindungsunfähiger Workaholic, der trotz seines Ruhms die Anerkennung seiner Eltern nie bekommen hat. Eine bewegende und einfühlsame Filmcollage und zugleich eine Zeitreise durch die Musikgeschichte der letzten Jahrzehnte. SILVIA BAHL Anne (Juliette Binoche) hat das perfekte Leben: eine Altbauwohnung in Paris, Erfolg im Beruf und eine Familie. Natürlich macht sie nebenbei auch noch den Haushalt und kümmert sich um die beiden Söhne. Doch der Traum fängt an zu bröckeln, als sie für einen Artikel über Prostitution als Studienfinanzierung recherchiert. Dabei taucht Anne immer tiefer in das Leben von Alicja und Charlotte ein – hinreißend gespielt von Johanna Kulig und Anaïs Demoustier – und erkennt, dass ihr Ehemann eigentlich der Prototyp ihrer Freier ist. Auch wenn Juliette Binoche über weite Strecken eine reduziertere Mimik besser gestanden hätte, ist „Das bessere Leben“ eine Sozialstudie und ein wunderbares Lehrstück über unterschiedliche Generationen von Frauen. INGA SELCK DAS BESSERE LEBEN ANTON CORBIJN INSIDE OUT NL 2012 - Dokumentarfilm - Regie: Klaartje Quirijns - Verleih: Capelight Start: 19.4. Filmpalette Arthur (Daniel Radcliffe) tritt ein ins Schauerland D/F/PL 2011 - Drama - Regie: Malgoska Szumowska - Kamera: Michal Englert mit: Juliette Binoche, Anaïs Demoustier, Johanna Kulig - Verleih: Zorro Start: 29.3. Filmpalette Geld anlegen Armut überwinden Buuh! Mit fairen Krediten in Menschen investieren „Die Frau in Schwarz“ von James Watkins Oikocredit vergibt Kredite zum Beispiel an Mikrofinanzinstitutionen oder Kaffeegenossenschaften. So helfen Sie mit einer fairen Geldanlage, Menschen aus der Armut zu befreien. Ein junger Anwalt reist beruflich ins englische Hinterland und begegnet einem rachsüchtigen Geist. C Atmosphärisches Schauerdrama Die kleine Ortschaft, in der der verwitwete Arthur (Daniel Radcliffe) strandet, scheint verflucht: Kinder gehen freiwillig in den Tod, die Bewohner sind verängstigt und misstrauisch. Zu allem Überfluss scheint es in dem verlassenen Landhaus, dessen Nachlass Arthur regeln soll, zu spuken. Und das tut es dann auch im Kinosaal: Regisseur James Watkins lässt seinem Hinterland-Gemetzel „Eden Lake“ dieses atmosphärisch sehr gelungene Mystery-Drama folgen, in dem Harry-Potter-Star Daniel Radcliffe entgeistert durch Moor und Nebel irrt. Eine gelungene Schauermär, die sich nicht in einer komplexen Story verläuft, sondern seinen Helden lieber mal ausgedehnt durch eine lange Nacht des Schreckens schickt. Gruselig! HARTMUT ERNST DIE FRAU IN SCHWARZ GB 2012 - Drama / Horror - Regie: James Watkins - Kamera: Tim Maurice-Jones mit: Daniel Radcliffe, Ciarán Hinds, Janet McTeer - Verleih: Concorde Start: 29.3. Cinedom, Metropolis, Rex, UCI choices verlost 5x2 Freikarten. E-Mail bis 10.4. an verlosung@choices.de, Kennwort: Schwarz www.choices.de/heute-im-kino Kaffeeernte bei der „Cooperativa de Caficultores“ in Llano Bonito, Costa Rica Anteile zeichnen ab 200 Euro! Oikocredit Westdeutscher Förderkreis Adenauerallee 37 53113 Bonn Tel.: 0228/6880-280/281 www.oikocredit.de 32 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Kölsche Filmmatinée NEUSTARTS 6 X VENEDIG PETERMANN GEH‘ DU VORAN IT 2010 - R: Carlo Mazzacurati - D: (Mitwirkende) Giovanni Galeazzi, Roberta Zanchin SPECIALS Ab 29.03. 6 x Venedig erzählt von sechs Lebensgeschichten. Mazzacurati hat insgesamt ein Jahr in der Lagunenstadt verbracht und im Laufe dieser Zeit sechs unterschiedliche venezianos begleitet. In seinem Film lässt er sie von ihrem Alltag erzählen: ein Archivar, ein Zimmermädchen, ein Archäologe, ein Künstler, ein ehemaliger Dieb und ein Junge von der künstlich geschaffenen Insel Sacca Fisola. „Ring frei - Peter Müller zum 60.“ So, 8.4. 11:30 Uhr 30 Min., Tag/Traum Köln, BRD 1989 Petermann, ein Schimpanse, wurde in den 60er Jahren Fernsehstar. Petermann, ein Affe mit Postsparbuch und Manager, wurde später in den Kölner Zoo abgeschoben und kam dort in Einzelhaft. In den 80er Jahren machte er Schlagzeilen, weil er den Zoodirektor an-griff. Daraufhin gab es in Köln Grafitis mit dem Spruch: „Petermann geh‘ du voran“. Der Film beschreibt das Leben des Schimpansen Petermann. „WORK HARD PLAY HARD“ MIT ANSCHLIESSENDER DISKUSSION ZUM THEMA „ARBEITEN OHNE ENDE“ UND WENN WIR ALLE ZUSAMMEN ZIEHEN Ab 05.04. F/D 2011 – R: Stéphane Robelin – D: Guy Bedos, Daniel Brühl Fünf enge Freunde, fünf Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Claude: der ewige Liebhaber. Annie und Jean: Er immer noch politischer Aktivist, sie bürgerlich und angepasst. Und Jeanne und Albert: die Feministin und der Bonvivant. Fünf lebenslange Freundschaften, fünf Probleme mit dem Älterwerden. Erste Krankheiten, Probleme mit Enkelkindern und Versicherungen, nachlassende Libido und Vergesslichkeit müssen in den Griff bekommen werden. WORK HARD - PLAY HARD Ab 12.04. D 2011 - R: Carmen Losmann - D: Dokumentation mit Regisseurin Carmen Losmann Do, 12.4. 20:00 Uhr zu Gast: Carmen Losmann, Regisseurin des Films Kerstin Klein, IG Metall Köln – Leverkusen Fachsekretärin Arbeitsund Gesundheitsschutz Stephan Siemens, Philosoph und Burnout-Experte Eva Bockenheimer, Club Dialektik Köln INTERNATIONALES FRAUEN FILM FESTIVAL 17.-22.4. In unserer modernen Arbeitswelt bedeutet die Sanierung eines Betriebes die Sanierung der Mitarbeiter. Carmen Losmann, beobachtet in ihrer Langzeitdokumentation große deutsche Unternehmen beim Personalmanagement und bei der Arbeitsplatzgestaltung. Man wird Zeuge, wie sich die Managementblase der großen Konzerne aufbläht. Ein zutiefst beunruhigendes Erlebnis. DIE KÖNIGIN UND DER LEIBARZT Ab 19.04. DK/D 2012 - R: Nikolaj Arcel - D: Mads Mikkelsen, Alicia Vikander, Mikkel Følsgaard Die Königin und der Leibarzt beruht auf einer der emotionalsten Begebenheiten der europäischen Geschichte, dem Macht- und Liebes-Dreieck zwischen der dänischen Königin Caroline Mathilde, ihrem wahnsinnigen Mann, König Christian VII. und dem deutschen Arzt und Aufklärer Johann F. Struensee. DAS LEBEN GEHÖRT UNS Ab 26.04. F 2011 - R: Valérie Donzelli - D: Valérie Donzelli, Jérémie Elkaïm, César Desseix KINDERFILM DER LIVERPOOL TORWART Ein junges glückliches Paar, Roméo und Juliette. Ihr kleines Kind, Adam. Eine starke Bewährungsprobe. Und die grandiose Liebesgeschichte einer kleinen Familie. Schwungvoll und mit leichter Hand inszeniert die französische Schauspielerin und Regisseurin Valérie Donzelli mit ihrem ehemaligen Lebensgefährten Jérémie Elkaïm in der zweiten Hauptrolle diese ebenso authentische wie romantische, autobiografische Geschichte über ein modernes Liebespaar. Vor eine harte Bewährungsprobe gestellt, erklären die beiden Liebenden dem Feind ihres Glücks kurzerhand den Krieg und kämpfen ebenso kraft- wie humorvoll um ihr Happy End. KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE Film-Kritik Auf sie mit Gebrüll! Verrückte Weltherrscher unter sich Krieg im Krieg Mondnazis „Krieg der Knöpfe“ von Christophe Barratier „Iron Sky – Wir kommen in Frieden!“ von Timo Vuorensola In der französischen Provinz kommt es gegen Ende des Zweiten Weltkriegs auch zwischen den Kindern zweier benachbarter Dörfer zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Für ein junges Mädchen, das ein Geheimnis verbirgt, sieht der Alltag noch ernster aus. C Nostalgische Neuinterpretation Seit über 60 Jahren lauern Nazis auf der dunklen Seite des Mondes. Nun blasen sie zum Angriff! C Satirische Sci-Fi-Farce Louis Pergaud hat den Roman „Der Krieg der Knöpfe – Ein Roman aus meinem 12. Lebensjahr“ bereits 1912 veröffentlicht – und darin sein Erwachsenwerden in der französischen Provinz geschildert, das von Bandenrivalitäten bestimmt wurde. Seine autobiografisch geprägten Schilderungen erzählen auch vom Ende einer unbeschwerten Kindheit in Südfrankreich. Das Buch wurde zum Bestseller und diente wiederholt Kinoadaptionen als Vorlage. Die erste entstand noch vor dem Zweiten Weltkrieg, die bekannteste datiert aus dem Jahr 1962, und schließlich gab es sogar eine nach Irland verlagerte Version, die 1994 gedreht wurde. Auch Christophe Barratier ist mit dem Ausgangsmaterial recht freizügig umgegangen, hat er die Ereignisse doch mitten in den Zweiten Weltkrieg hinein verlagert. Dadurch erhalten die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Heranwachsenden natürlich noch eine ganz andere Konnotation. Dass unter dieser künstlerischen Verdichtung allerdings auch die Glaubwürdigkeit ein wenig ins Wanken gerät, war sicherlich nicht beabsichtigt. Christophe Barratier hat schon mit seinem überaus erfolgreichen Vorgängerfilm „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ bewiesen, dass er sich mit historisch verorteten Geschichten im Milieu der Halbwüchsigen mit schlafwandlerischer Sicherheit bewegen kann. So gelingt es ihm auch in „Krieg der Knöpfe“ wieder, sich in die Lebenswelten der Kinder hineinzuversetzen. Gekränkter Stolz führt zu nächtlichen Gegenschlägen, die sich im Laufe der Zeit zu immer heftigeren Auseinandersetzungen emporschaukeln. Die Parallelen zur Welt der Erwachsenen werden offensichtlich, wenn einer der Rädelsführer Geschichtsbücher über Kriege studiert, um neue Strategien zu entwickeln, oder man sich mit psychologischer Kriegsführung brüstet. Derlei neue Aspekte sind eher für die Erwachsenen im Publikum reizvoll, an den primär anvisierten Kindern unter den Zuschauern dürften solche Elemente aber einigermaßen wirkungslos verpuffen. Die in die Handlung eingeflochtenen Anspielungen auf den NS-Terror und die französischen Widerstandskämpfer verkomplizieren die auch so schon spannende Geschichte. Das ist für die Jüngeren sicher etwas zu komplex, für die Erwachsenen hingegen zu schlicht, weshalb man so oder so Abstriche machen muss. Was trotzdem für den „Krieg der Knöpfe“ einzunehmen versteht, sind die fantastischen Landschaftsaufnahmen aus Südfrankreich, die renommierte Besetzung der Erwachsenenrollen und das glückliche Händchen, das man bei der Wahl der Kinder bewiesen hat. Der knuffige Clément Godefroy reißt mit Schalk im Nacken jede Szene an sich, in der er auftritt, und Jean Texier und Ilona Bachelier können an der Schwelle zum Erwachsensein als Protagonisten einer behutsam entfalteten ersten Liebesgeschichte ebenfalls überzeugen. FRANK BRENNER KRIEG DER KNÖPFE F 2011 - Komödie / Abenteuer - Regie: Christophe Barratier - Kamera: Jean Poisson mit: Laetitia Casta, Guillaume Canet, Kad Merad - Verleih: Delphi Start: 12.4. Cinedom, Cinenova, Metropolis, UCI Als Astronaut James Washington (Christopher Kirby) auf der dunklen Seite des Mondes landet, traut er seinen Augen nicht: Der Trabant ist von Nazis (Julia Dietze, Götz Otto, Udo Kier, Tilo Prückner) besiedelt, die gerade den Angriff auf die Erde vorbereiten. James Washington gerät zwischen die Fronten. Der finnische Regisseur Timo Vuorensola spinnt aus der Verschwörungstheorie, nach der die Nazis 1945 auf den Mond geflogen sind, um dort eine Ufo-Staffel aufzurüsten, eine gelungene, satirisch-alberne Farce: Mit teils per Crowdfunding gesammeltem Budget, ansehnlichen Effekten, coolem Design, pointierten Spitzen auf braune Ideologie und aktuelle Weltpolitik sorgt er für Kurzweil und lässt nicht nur Nazis alt aussehen. HARTMUT ERNST IRON SKY – WIR KOMMEN IN FRIEDEN! FIN/D/AU 2011 - Science Fiction / Satire - Regie: Timo Vuorensola Kamera: Mika Orasmaa - mit: Julia Dietze, Götz Otto, Udo Kier - Verleih: Polyband Start: 5.4. OFF Broadway, Cinedom, UCI Genaue Vermessung von Arbeitsplatz und Arbeiter Die DNA des Arbeiters „Work Hard – Play Hard“ von Carmen Losmann Die Arbeitswelt von morgen gestaltet nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Arbeiter nach genauen Idealen. C Präzise Doku über moderne Firmenkultur In der modernen Dienstleistungskultur gilt das Augenmerk der Optimierung des Arbeitsplatzes und des Arbeiters. Beides soll zu einem perfekten Produkt gestaltet werden, um die bestmögliche „Performance“ zu erreichen. Dabei werden die Büros ebenso entpersonalisiert wie das Personal. Letzteres wird mittels Trainingsprogramm und Assessment-Center modelliert und motiviert. In den klaren, so schönen wie kühlen Bildern von Dirk Lütter („Die Ausbildung“) erforscht die Dokumentation die Rahmenbedingungen für den Erfolg moderner Dienstleister. Ein Off-Kommentar fehlt, aber die Szenen und Bilder sprechen für sich, und sie sprechen eine deutliche Sprache. Nicht erst, wenn eine Postangestellte davon spricht, die Firmenkultur in die DNA der Mitarbeiter einzuschreiben, fröstelt es einen. CHRISTIAN MEYER WORK HARD – PLAY HARD DOK Leipzig 2011: Preis der ökumenischen Jury D 2011 - Dokumentarfilm / Gesellschaft - Regie: Carmen Losmann - Kamera: Dirk Lütter, Matthias Schellenberg - Verleih: Film Kino Text Start: 12.4. Odeon www.choices.de/heute-im-kino 34 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de NEU IM KINO SONDERPROGRAMM Vorpremiere mit Gästen: RAISING RESISTANCE AB 29. MÄRZ K I N G O F D E V I L’ S I S L A N D Auf der Insel Bastøy befindet sich ein Internat für straffällige Jungen. Erling ist einer von ihnen und will nur eins: fliehen. Wen kann Erling überzeugen mitzukommen? Das Porträt einer verlorenen Jugend – erzählt nach einer wahren Begebenheit mit einem packenden Finale (NO/F/PL/S 2011 • 115 Min. • Regie: Marius Holst). DAS BESSERE LEBEN Die UN-Konferenz „RIO+20“ steht vor der Tür. Hat sich seit dem ersten „Weltgipfel“ vor zwanzig Jahren, bei dem die wichtigsten Grundlagen zum Umwelt- und Ressourcenschutz beschlossen wurden, etwas geändert? Der Dokumentarfilm RAISING RESISTANCE von Bettina Borgfeld & David Bernet (D/CH 2011 • 84 Min.) erzählt vom Kampf der Kleinbauern Paraguays, der „Campesinos“, gegen die sich immer aggressiver im Land ausbreitenden Gen-Soja-Produktion. Zusammen mit Geronimo Arevalos, einem dieser couragierten Bauern, stellen die Regisseur ihren Film am 1.4. um 17 h bei uns vor. Die Geschichte über eine Journalistin und zwei junge Studentinnen, die sich als Prostituierte verdingen, ist ein mitreißendes Drama und spürt das Existenzielle im Alltäglichen auf. In der Hauptrolle brilliert Juliette Binoche (PL/F/D 2012 • 94 Min. • Regie: Malgoska Szumowska). WO STEHST DU? Sieben Jahre später: Ein Wiedersehen mit Ali, Moussa, Kais und Alban, den Freunden aus „Was lebst Du?“ Die Leichtigkeit der Jugend ist den Herausforderungen des Erwachsenenlebens gewichen (D 2011 • 91 Min. • Regie: Bettina Braun). VOM 5. – 15. APRIL Raising Resistance DAS TURINER PFERD Tomboy homochrom – ausgewählte schwule Filme in NRW Kinos Inspiriert von der Geschichte des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche, der im Jahre 1889 versuchte ein Kutschpferd vor Misshandlung zu schützen, wirft Regisseur Béla Tarr einen Blick auf einen Kutscher, seine Tochter und seinem Pferd – Silberner Bär 2011 (Ungarn/D/F 2011 • 146 Min.). am 17.4., 21 h mit einer Preview von TOMBOY (D 2012 • 80 Min.): Laure ist zehn. Einen Sommer lang nennt sie sich Mikaël, spielt Fussball mit den Jungs, bastelt sich einen Penis aus Plastilin und lernt Lisa kennen – die nicht wissen darf, dass Mikaël zuhause Laure heißt. Mit Witz und Leichtigkeit entwickelt Regisseurin Céline Sciamma die Geschichte eines Mädchen, hinund hergerissen zwischen den Geschlechterrollen. Grünes Kino King of Devil‘s Island Monsieur Lazhar zeigt am 26.4., 18.30 h nochmals TASTE THE WASTE (D 2011 • 90 Min.) in Anwesenheit von Regisseur Valentin Thurn und mit anschl. Diskussion: Ein schonungsloser Dokumentarfilm über die verheerende globale Lebensmittelverschwendung. Harmony Korine AB 12. APRIL MONSIEUR LAZHAR Bachir Lazhar, ein Immigrant aus Algerien, wird in Montreal Nachfolger einer verstorbenen Grundschullehrerin. Während er den Schülern Trost und Hoffnung schenkt, ist niemandem so recht bewusst, dass Bachir ein schmerzvolles früheres Leben hatte – Oscarnominierung als „Bester Fremdsprachiger Film“ (Kanada 2011 • 94 Min. • Regie: Philippe Falardeau). AB 19. APRIL Zur Ausstellung „Sprechen sie dick“ mit Werken von Harmony Korine & David Ostrowski, die im April im benachbarten „Jagla Ausstellungsraum“ zu sehen ist, zeigen wir am 28.4., 21 h mit JULIEN DONKEY-BOY (USA 1999 • 80 Min.) – mit Ewen Bremner, Chloë Sevigny und Werner Herzog – sowie am 29.4., 18 h mit TRASH HUMPERS (USA 2009 • 94 Min.) zwei Filme von Harmony Korine. JUNGES DEUTSCHES KINO IM APRIL A N TO N C O R B I J N I N S I D E O U T Mit seinem Spielfilmdebüt „Control“ und seinen einzigartigen Fotografien und Musikvideos von Größen wie Joy Division, Depeche Mode, R.E.M, U2 und Herbert Grönemeyer wurde Anton Corbijn berühmt. Regisseurin Klaartje Quirijns gelingt es, einen Blick in das private Leben des öffentlichkeitsscheuen Künstlers zu werfen (NL/B/IR 2012 • 80 Min.) Drei junge Menschen von drei Kontinenten kämpfen um den Sieg beim höchstdotierten Violinwettbewerb der Welt. Violinissimo AB 26. APRIL T H E F I R S T R A S TA Ab 5. April Ideen aus der Bibel, von Marx, Eisenstein und Gandhi – Leonard Percival Howell „The Gong“ vereinte sie zu einer neuen Weltanschauung: Rastafari. Die Musik von Bob Marley, Max Romeo oder The Abyssinians machte sie berühmt. Hélène Lee und Christophe Farnarier folgen Howells Spuren bei ihrer Reise durch die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts (F 2010 • 91 Min.). 35 Ein Dokumentarfilm von Stephan Anspichler & Radek Wegrzyn (D 2011 • 80 Min.) Film-Kritik Vater und Tochter mit vertauschten Rollen: Christian Ulmen und Lola Dockhorn Die jungen Erwachsenen boxen sich durchs Leben Erwachsen? Die innere Notwendigkeit „Einer wie Bruno“ von Anja Jacobs „Wo stehst du?“ von Bettina Braun Ein geistig zurückgebliebener Vater bringt seine junge Tochter zur Verzweiflung. C Pflegedrama Dritter Teil der Langzeitdoku über vier junge, muslimische Kölner. C Lebensnahe Dokumentation Radost (Lola Dockhorn) ist 13 und lebt bei ihrem Vater Bruno (Christian Ulmen), den sie zugleich pflegt: Bruno ist geistig behindert und bewegt sich auf dem Niveau eines Kindes. Als sich Radost verliebt, wird die Beziehung zu ihrem Vater zusätzlich auf die Probe gestellt. Es mag anfangs schwer fallen, dem als Comedy-Chamäleon etablierten Christian Ulmen eine ernsthafte, tragische Rolle wie diese abzunehmen. Darüber hinaus gibt sich das Drama mitunter unglaubwürdig aufgesetzt und wartet an wirklich allen Ecken mit Extremen auf. Andererseits spiegelt der Film ambitioniert den Konflikt zwischen Güte und Überforderung – und Lola Dockhorn in der weiblichen Hauptrolle ist beeindruckend! HARTMUT ERNST 2004 hat Regisseurin Bettina Braun vier Kölner Jugendliche muslimischer Herkunft mit der Kamera begleitet („Was lebst du?“), 2008 noch einmal („Was du willst“). Inzwischen sind Ali, Kais, Moussa und Alban junge Erwachsene. Kumpelhaft öffnen sich die Männer der Regisseurin, erzählen von Alltag, Sorgen, von Job, Freundin und vom Leben in Deutschland. Nur einer von ihnen hat in einer Theaterschule eine Richtung für sich gefunden, die anderen suchen noch, behindert von Altlasten, nach Orientierung, Initiative, nach der „inneren Notwendigkeit“. Das ist einerseits recht skizzenhaft montiert, zum anderen liefert die Dokumentation interessante Einblicke in eine Kultur, in der Glaube und Familienbande einen vergleichbar hohen Stellenwert haben. HARTMUT ERNST EINER WIE BRUNO WO STEHST DU? D 2011 - Drama / Komödie - Regie: Anja Jacobs - Kamera: Daniel Möller - mit: Christian Ulmen, Lola Dockhorn, Lucas Reiber - Verleih: Movienet Start: 12.4. Filmhaus D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Bettina Braun - Kamera: Bettina Braun Verleih: selbstverleih Start: 29.3. Filmpalette Die Jugendlichen wagen einen Fluchtversuch Gut drauf mit Dosenbier: Schweighöfer, Friedel und Mücke Repression und Gewalt Wodkatrunken „King of Devil’s Island“ von Marius Holst „Russendisko“ von Oliver Ziegenbalg Auf der Fjordinsel Bastøy ist eine strenge Besserungsanstalt. Im Jahr 1915 kommt es dort zu einem Aufstand der Jugendlichen. C Historisches Jugenddrama Drei junge Russen entdecken das Leben im Berlin nach dem Mauerfall. C Schrullige Berlinkomödie Die meisten Jungen auf Bastøy haben sich kaum eines Vergehens schuldig gemacht. Leichter Diebstahl, auffälliges Verhalten in der Schule oder nur schlechte Noten – das sind die Gründe, die sie hierher brachten. Die Anstaltsmethoden sind unverhältnismäßig hart und reichen bis zur Folter. Als ein Aufseher einen Jungen vergewaltigt, regt sich Widerstand. Marius Holsts Film erinnert nicht nur wegen der zeitlichen Verortung an Michael Hanekes „Das weiße Band“. Auch hier sind die Folgen rigider, von Gewalt geprägter Erziehung das Thema. Gegen Hanekes strenges ästhetisches Konzept, das auf Farbe und Musik verzichtet, ist Holsts Inszenierung klassisch. Doch auch sein Film vermag die Beklemmung in dieser lieblosen Gesellschaft zu Beginn des 1. Weltkriegs mit Hilfe seiner vielen Laiendarsteller eindrucksvoll zu vermitteln. CHRISTIAN MEYER Wladimir Kaminer legte mit seiner autobiografischen Erinnerung „Russendisko“ einen Bestseller hin. Regiedebütant Oliver Ziegenbalg (Drehbuch zu „13 Semester“) ließ sich von Kaminers Geschichten zu diesem eigenständigen, gelungenen Lausbubenstreich inklusive Lovestory inspirieren. Matthias Schweighöfer spielt Wladimir, Christian Friedel („Das weiße Band“) und Friedrich Mücke („Friendship“) agieren als seine Kumpels, die sich auf der Suche nach Liebe, Geschäftsmodellen und Aufenthaltsgenehmigungen durch Berlin schlagen. Spielfreudige Darsteller, Bilderbuchkulissen, wodkatrunkene Musik – eine insgesamt sehr charmante Inszenierung. Schweighöfer ist wie immer gut drauf. Wer sich daran noch nicht satt gesehen hat, dem wird auch das gefallen. HARTMUT ERNST RUSSENDISKO KING OF DEVIL'S ISLAND N/PL/F/S 2010 - Drama - Regie: Marius Holst - Kamera: John Andreas Andersen mit: Stellan Skarsgård, Kristoffer Joner, Benjamin Helstad - Verleih: Alamode Start: 29.3. Filmpalette www.choices.de/heute-im-kino D 2012 - Komödie - Regie: Oliver Ziegenbalg - Kamera: Tetsuo Nagata - mit: Matthias Schweighöfer, Christian Friedel, Friedrich Mücke - Verleih: Paramount Start: 29.3. Cinedom, UCI, Woki 36 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln 37 Hintergrund Eigenwillig gekonterte Repressionen Hausarrest „The Lady – Ein geteiltes Herz“ von Luc Besson Luc Besson erzählt von der Freiheitskämpferin Aung San Suu Kyi und ihrem Leben im gewaltfreien Widerstand. C Drama um eine Freiheitskämpferin Ihr Vater kämpfte für die Demokratie in Birma bzw. Burma und trat für die Unabhängigkeit seines Landes von Großbritannien ein. 1947 wurde er im Kabinett ermordet. Tochter Aung San Suu Kyi wächst in Indien auf und studiert in Oxford. Sie heiratet den britischen Wissenschaftler Michael Aris, hat mit ihm zwei Kinder. 1988 besucht sie ihre kranke Mutter in Birma. Als zu dieser Zeit die Militärdiktatur gestürzt wird, tritt Aung San Suu Kyi für die Demokratiebewegung ein. Ihre Bemühungen aber werden von der neuen Regierung, wieder eine Militärdiktatur, blockiert. Was folgt ist ein aufopferungsvolles Ringen um Würde und Freiheit, dem die Herrscher mit aller erdenklichen Finesse begegnen. Während die Freiheitskämpferin unter Hausarrest steht, wird ihr 1991 der Friedensnobelpreis verliehen, zudem erkrankt ihr Mann im fernen England. Doch sobald sie ihr Land verlässt, verweigert man ihr die Rückkehr. Regisseur Luc Besson, bekannt geworden mit stylischen Actiondramen („Nikita“, „Léon, der Profi“), inzwischen verantwortlich für Fantasy-Kinderfilme („Arthur und die Minimoys“) und als Produzent von Genrethrillern („The Transporter“, „Colombiana“), setzt Aung San Suu Kyi ein filmisches Denkmal: Angefangen mit der Ermordung ihres Vaters bis hin ins Jahr 2007 spannt der Film einen Bogen um ihr Leben, das Besson auf gute zwei Stunden verdichtet. Kein leichtes Unterfangen angesichts dieser ereignisreichen Zeitspanne. Den Fokus bilden ihre Familie in England und ihr Aufenthalt seit Ende der 80er Jahre in Birma, also die Zeit ihres politischen Widerstandes und der Repressionen. Besson ist kein Historiker, er ist Geschichtenerzähler und will berühren. Hin und wieder verfällt er in seiner Inszenierung dem Kitsch, wenn die ursprüngliche Schönheit des Landes der Zerstörungskraft der Diktatur gegenübergestellt wird. Man mag das als seicht oder oberflächlich bezeichnen. Andererseits ist eine Biografie wie diese einer gewissen oberflächlichen Betrachtung von vornherein unterworfen und ebenso der Notwendigkeit, bestimmte Ereignisse beispielhaft emotional zu verdichten. Und das gelingt Besson insgesamt gut. Die politischen Bedingungen über die Jahrzehnte bleiben nicht immer nachvollziehbar, doch mit einer überzeugenden Michelle Yeoh („Der Morgen stirbt nie“, „Sunshine“) in der Hauptrolle liefert Besson vor allem das Portrait einer Frau, die sich mutig gegen ein Regime stellt und bis zur Selbstaufgabe für ihre Werte kämpft. Das ist auch weitestgehend unpathetisch dargestellt. Besonders interessant ist der Film, wenn er die Mechanismen aufzeigt, derer sich eine Diktatur bedient, um ihre Gegner mundtot zu machen. Im Fall von Aung San Suu Kyi scheute man die Hinrichtung aus Angst, sie würde anschließend wie ihr Vater zur Märtyrerin erwachsen. Die Repressionen, die das Regime ihr auferlegt, sind entsprechend irrwitzig, die Gefangene kontert sie mitunter eigenwillig. Mal trivial, mal mitreißend, verliert das Drama am Ende etwas den Fokus, weiß aber insgesamt spannend zu unterhalten und mit den Verdiensten einer mutigen Frau zu beeindrucken. HARTMUT ERNST THE LADY – EIN GETEILTES HERZ Cinema for Peace Award 2012 F/GB 2011 - Drama - Regie: Luc Besson - Kamera: Thierry Arbogast - mit: Michelle Yeoh, David Thewlis, Jonathan Raggett - Verleih: Universum Start: 5.4. Metropolis, Cinenova THE LADY – Am Rande Nach rund sieben Jahren der Isolation wird der Hausarrest Aung San Suu Kyis im November 2010 aufgehoben. Die Dreharbeiten zu „The Lady“ sind zu diesem Zeitpunkt eben erst abgeschlossen. Das Film-Team nutzt die unerwartete Wendung, ein Treffen mit der Friedensnobelpreisträgerin zu arrangieren. Darstellerin Michelle Yeoh erhält als Einzige ein Visum, in Rangun trifft sie auf die echte Suu Kyi, nur wenige Tage nach deren Freilassung. Yeoh spricht im Nachhinein von einer außergewöhnlichen Vertrautheit zwischen den beiden Frauen, die sich doch eigentlich noch fremd waren. Suu Kyi aber hat zu diesem Zeitpunkt längst von dem Film-Projekt gehört, in dessen Mittelpunkt sie selbst steht und kennt die Schauspielerin, die sie verkörpern wird. Yeoh freilich hatte www.choices.de/heute-im-kino sich in Vorbereitung auf ihre Rolle viel mit der Person Aung San Suu Kyi und ihrem Leben befasst. Und sie fühlt sich in Suu Kyis Haus gleich heimisch: Für die Dreharbeiten waren die Räume dem Original in Birma nachempfunden worden; Freunde Suu Kyis hatten das Filmteam beraten und einen naturgetreuen Nachbau ermöglicht. Aktuell mischt Suu Kyi wieder aktiv mit in der Politik Birmas. Seit Anfang 2012 ist sie auf Wahlkampftour und rückte somit wieder in den Fokus der Medien. Das dürfte der Aufmerksamkeit um das Biopic „The Lady“ kurz vor dem Kino-Start neue Nahrung bescheren. Nicht zuletzt wünscht sich Michelle Yeoh, durch ihre Arbeit für den Film Oppositionsführerin Suu Kyi und deren Engagement in Birma zu unterstützen. MAREN LUPBERGER 38 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Foyer Gruppenbild aller ifs-Absolventen 2012 Emotionen und Empathien Abschlussarbeiten ifs 2012 im Cinenova Mittwoch, 29. Februar: 28 junge Menschen haben 2012 ihr siebensemestriges Studium an der Internationalen Filmschule Köln, der ifs, abgeschlossen und präsentierten die Ergebnisse im Cinenova vor Medien- und Pressevertretern. ifs-Geschäftsführerin Simone Stewens lobte das „breite emotionale und erzählerische Editorin Simone Knappe, Produzen- Spektrum“ der Arbeiten und erläuterte, dass tin Nicole Zurek und Regisseurin aufgrund der vielfältigen Vernetzungen der Viktoria Gurtovaj im Gespräch mit Prof. Gerd Haag Studenten immer häufiger auch Koproduktionen mit anderen Filmschulen zustande kommen. Bei den anschließenden Gesprächen mit ifs-Professoren ließen die Absolventen darüber hinaus erkennen, dass sie über den eigenen Tellerrand schauen und ihre Zukunft in den unterschiedlichsten kreativen Feldern sehen. Ein Zeichen für die gelungene interdisziplinäre Ausbildung an der renommierten Kölner Filmschule. „Schilf“ im Rex Montag, 5. März: Viele Zuschauer der „Schilf“-Preview im Rex waren nach der Projektion zunächst sprachlos. Das Drama um die Viele-Welten-Theorie, Wurmlöcher und Zeitreisende sorgte gehörig für Verwirrung im Publikum. Doch genau das fand die anwesende Regisseurin Claudia Lehmann sehr gut. „Schilf“-Regisseurin Claudia Leh- Ihr ging es nach eigener Aussage mit ihrem mann zu Gast in Köln Film genau darum: Verwirrung in Bilder zu packen. Da einige der Anwesenden im Vorfeld die Romanvorlage Juli Zehs gelesen hatten, blieben auch Fragen zu den gröberen Abweichungen vom Original nicht aus. Lehmann, die auch das Drehbuch mitverfasst hat, erläuterte dazu, dass für die Schriftstellerin die künstlerischen Freiheiten der Adaption völlig in Ordnung seien. Lehmann war es mit der Uminterpretation der Titelfigur sogar gelungen, eine logische Lücke des Romans im Film zu schließen. Chris Morris mit „Four Lions“ im Filmforum Mittwoch, 14. März: Regisseur und Comedian Chris Morris eröffnete mit seinem sarkastischen Terroristenfilm „Four Lions“ die Filmforum-Veranstaltungsreihe „Der komische Film“. Im Gespräch mit „True North“-Regisseur Steve Hudson betonte der Brite, dass sein Film von realen Ereignissen inspiriert sei, die teilweise noch wahnwitziger waren, als Chris Morris zu Gast im Filmforum Köln letztendlich auf der Leinwand zu sehen. Viele Menschen würden sich ab und an idiotisch verhalten, warum also nicht auch extremistische Jihad-Kämpfer. Je jünger das Publikum seines Films sei, desto unbeschwerter würde auch über das Sterben der Protagonisten gelacht. Das erklärte Morris damit, dass junge Menschen ein nur sehr eingeschränktes Empathievermögen hätten und besonders gerne über das Unglück anderer Menschen lachten – ohnehin ein Grundpfeiler der (Film-)Komik. TEXTE/FOTOS: FRANK BRENNER Lesen Sie die Langfassungen unter: www.choices.de/ foyer Foyer Nachrichten aus der Kino-Welt 39 ALL ABOUT LOVE © Everyday Is a Holiday/Verleih: EZEF begehrt! – filmlust queer In diesem Jahr kommt keiner der ausgewählten Filme der begehrt!-Sektion ohne Humor, Selbstironie oder nur ein Augenzwinkern aus. Es gilt, Waffen gegen Sexismus, Rassismus und Homophobie zu finden, und Humor kann vielleicht eine dieser Waffen sein. Viel Stoff für Diskussionen und eine Einladung zur Schaulust. INTERNATIONALES FRAUENFILMFESTIVAL Dortmund|Köln 17. – 22. APRIL 2012 IN KÖLN WETTBEWERBE MAROCK NUIT#1 REGIE In diesem Jahr konkurrieren Filme aus Brasilien, USA, Frankreich, Österreich, Georgien, Türkei, Kanada und Marokko um den Debütspielfilmpreis in Höhe von 10.000 Euro. Die deutsche Schauspielerin Julia Jentsch, die chinesische Regisseurin und Autorin Xiaolu Guo und die mexikanische Filmkritikerin Lucy Virgen werden als Jury über die Preisvergabe entscheiden. DER WEISSE SCHATZ What’s going on? Fokus: Die arabische Welt Begegnungen mit Regisseurinnen aus Nordafrika und dem Nahen Osten. Zu sehen sind Filme aus Ägypten, Jordanien, Libanon, Marokko, Palästina und Tunesien aus der Zeit vor den Aufständen. Sie geben Einblick in Spannungsfelder und Widersprüche der arabischen Welt. In Filmen und Gesprächen werden wir das westliche Bild der arabischen Welt und arabischer Frauen hinterfragen. Welche Geschichten erzählen arabische Regisseurinnen und wie sehen ihre Frauenfiguren aus? Filme aus Polen Das Kulturaustauschprogramm Klopsztanga. Polen_grenzenlos_NRW ist willkommener Anlass, Arbeiten von polnischen Regisseurinnen vorzustellen. So vielfältig sich die Filmszene unseres Nachbarlandes darstellt, so abwechslungsreich und überraschend sind die Produktionen, wie das provozierende Drama CODE BLUE, der CyberThriller SUICIDE ROOM oder das Künstlerporträt KWIEKULIK. Schulfilmprogramm Filme sind für junge Menschen noch immer ein Fenster zu unbekannten Welten. Unser Programm für Schüler_innen aller Klassen und Schulformen entführt mit kurzen und langen Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilmen in das Leben von Kindern und Jugendlichen in anderen Kulturen und Ländern. Alle Filme haben einen Bezug zu konkreten Unterrichtsthemen und -fächern. WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN FRANCINE BILDGESTALTUNG Die Preisträgerinnen des Wettbewerbs für Nachwuchs-Bildgestalterinnen 2012 sind Julia Daschner (beste Bildgestaltung Spielfilm für BERGIG) und Eva Katharina Bühler (beste Bildgestaltung Dokfilm für DER WEISSE SCHATZ UND DIE SALZARBEITER VON CAQUENA). Die Bildgestalterinnen Sophie Maintigneux, Jana Marsik und Anne Misselwitz haben als Jury über die Preise in Höhe von je 2.500 Euro entschieden. Beide Preisträgerfilme sind im Programm des Festivals zu sehen. DER WEISSE SCHATZ UND DIE SALZARBEITER VON CAQUENA, der in epischen Bildern über eine entlegene Region in Bolivien und das größte Lithiumvorkommen der Welt erzählt, eröffnet das Festival am 17. April. Förderer: Panorama Das Panorama ist die Schatzkiste des Festivals mit 39 aktuellen Filmen aller Genres und Längen, deren Bildsprache eine eigenständige Erzählebene bieten, wie z.B. die chinesische Politsatire UFO IN HER EYES oder das US-Indie FRANCINE, in dem Melissa Leo als Ex-Häftling brilliert. Auch die Dokumentarfilme sind extrem stark. Die Kölnerin Britta Wandaogo hat die Begegnungen mit ihrem drogenabhängigen Bruder Dirk über Jahre mit der Kamera festgehalten. NICHTS FÜR DIE EWIGKEIT ist die Geschichte einer Geschwisterliebe mit Höhen und Tiefen. Specials Viele Specials wie die Konzerte von Maren Kroymann und Martina Eisenreich, Vorträge, Werkstattgespräche und Diskussionen komplettieren das 6-tägige Festivalprogramm. Für den Choices-Publikumspreis in Höhe von 1.000 Euro stimmt das Publikum über alle aktuellen Langfilme des Programms ab. Festivalorte: Altes Pfandhaus, Comedia, Filmforum NRW, Filmpalette, KunstSalon, Odeon Ticketvorverkauf: www.koelnticket.de Programm und Infos rund ums Festival: www.frauenfilmfestival.eu Sponsoren: Das A–Z der langen Filme 17 FILLES (WB) A Ann Hui, Hongkong 2010, 105' Humorvolle Dekonstruktion der Themen Mutterschaft und Sexualität. Do 19.4., 21 Uhr, Filmforum Dalila Ennadre, MA/F 2008, 50', Dok Einst Prostituierte bei der französischen Armee, heute Bettlerin. Sympathisches Porträt einer alten Berberin gibt Einblick in das Erbe der Kolonialgeschichte Marokkos. Sa 21.4., 16 Uhr, Filmforum Sandra Madi, Palästina/JOR 2008, 62' Porträt palästinensischer Ex-Guerilla-Kämpfer_innen, die Armut und Vergessenheit ausgesetzt sind. Madi bleibt revolutionären Idealen treu und klagt die Korruption der Regierung an. Sa 21.4., 14 Uhr, Filmforum Marie Voignier, F 2011, 78', Dok Ein französischer Zoologe ist seit Jahren auf der Suche nach einem unbekannten, riesigen Wassertier im Dschungel Kameruns und befragt die Einheimischen. Sa 21.4., 15 Uhr, Filmpalette Urszula Antoniak, NL/PL 2011, 90' Taumelnd zwischen Liebes- und Todessehnsucht gerät das Leben der Krankenschwester Marian immer mehr aus den Fugen. Fr 20.4., 17 Uhr, Filmpalette CODEPENDENT LESBIAN SPACE ALIEN SEEKS SAME (Q) DAS SCHWEIGEN DES PALASTES (A) Moufida Tlatli, TUN 1994, 127' Die erfolgreiche Sängerin Alia geht zurück in den Palast, aus dem sie 10 Jahre zuvor geflohen war. Angesiedelt im bereits unabhängigen Tunesien mit Rückblenden in die Zeit der Monarchie. So 22.4., 11.30 Uhr, Filmforum NICHTS FÜR DIE EWIGKEIT (P) Britta Wandaogo, D 2011, 81', Dok Begegnungen zwischen der Regisseurin und ihrem Bruder Dirk über Jahre mit der Kamera festgehalten. Eine radikal persönliche Familiengeschichte. Mi 18.4., 20 Uhr, Filmforum F SPANIEN (WB) Anja Salomonowitz, A 2012, 102' Die Schicksale verschiedener Menschen kreuzen sich in Österreich mit dem eines Fremden, der eigentlich nach Spanien will. Fr 20.4., 20 Uhr, Odeon NUIT #1 (WB) FORBIDDEN (A) Anne Emond, CND 2011, 91' Clara und Nikolaï. Intensiver Sex nach einem Rave. Doch statt sich danach zu trennen, beginnt ihre Begegnung. Gewagte und intime Studie eines One-Night-Stands. Do 19.4., 20 Uhr, Odeon Amal Ramsis, EG/E 2011, 67' FORBIDDEN zeigt, dass es vor dem politischen Umbruch in Ägypten nicht möglich war zu überleben, wenn man gesetzestreu war. Ein Bekenntnis zum Ungehorsam. Mi 18.4., 16 Uhr, Filmforum Sa 21.4., 20 Uhr, Filmforum SUICIDE ROOM (S) Jan Komasa, PL 2010, 110' Dominik wird auf einer Eliteschule von seinen Mitschülern gemobbt. Er zieht sich immer mehr vom realen Leben in eine virtuelle Welt zurück und verliert sich im Suicide Room. Do 19.4., 11.30 Uhr, Filmforum THE NYMPHS OF HINDU KUSH (P) Anneta Papathanassiou, GR 2011, 80', Dok Rund 4000 Menschen zählt die Volksgruppe der Kalash im Hindu Kush, die versucht ihre Kultur und Religion zu bewahren. Es interagieren griechische Aktivisten, Taliban und Kalash. So 22.4., 14 Uhr, Filmpalette FRANCINE (P) Julia Murat, BR/ARG/F 2011, 98' Der ritualisierte Alltag Madalenas, einer störrischen Witwe, wird gestört, als eine junge Fotografin in dem verlassenen brasilianischen Dorf auftaucht. Do 19.4., 17.30 Uhr, Odeon Pary El-Qalqili, D 2012, 70', Dok Das Leben des Vaters: Eine Biographie, die vom israelisch-palästinensischen Konflikt zerrissen ist, und die Suche der Tochter nach Antworten. Sa 21.4., 18 Uhr, Filmforum N Mariana Otero, F 2010, 88', Dok Ein Arbeiter_innen-Kollektiv in einer französischen Schneiderei versucht die Firma zu übernehmen und entwickelt erstaunliche Solidarität. Do 19.4., 15 Uhr, Odeon HISTÓRIAS QUE SÓ EXISTEM QUANDO LEMBRADAS (WB) SCHILDKRÖTENWUT (A) Cheryl Dunye, D 2012, 67' Ein Filmexperiment zwischen Screwball-Comedy und Porno. Die lesbische UndergroundSzene Berlins bietet dafür die perfekte Kulisse. Sa 21.4., 22 Uhr, Filmforum ENTRE NOS MAINS (P) H Keti Machavariani, GEO 2011, 80' Die 35-jährige Nana arbeitet als Saisonkraft in einer Disko an der Schwarzmeerküste und träumt von ihrem eigenen Café. Flüchtige Begegnungen im post-sowjetischen Georgien. Fr 20.4., 17.30 Uhr, Odeon MOMMY IS COMING (Q) EL LUGAR MAS PEQUENO (P) Melanie Shatzky u. Brian M. Cassidy, USA/CND 2012, 74' Gerade aus dem Gefängnis entlassen, versucht Francine (Melissa Leo) Fuß zu fassen, allerdings kommt sie besser mit Tieren als mit Menschen klar. Do 19.4., 22 Uhr, Odeon SALT WHITE (WB) Laïla Marrakchi, MA/F 2005, 96' Die jeunesse dorée von Casablanca: Parties, Joints, Autorennen. Eine junge Muslima verliebt sich in einen Juden. Mi 18.4., 20 Uhr, Filmpalette E Tatiana Huezo, MEX 2011, 104', Dok Das Dorf Cinquera ist von den Spuren des Bürgerkriegs zwischen Guerilla und Militärregime gezeichnet. Eine leise, berührende Beobachtung über das Leben. So 22.4., 16 Uhr, Filmforum Nadia Kamel, EG 2007, 104', Dok Starkes Dokument der komplexen multiethnischen, -religiösen und -lingualen Familiengeschichte der Regisseurin. Eine alternative Geschichtsschreibung Ägyptens. Sa 21.4., 12 Uhr, Filmforum MAROCK (A) A. Bandeh Ghiasabadi, NL 2011, 61', Dok Eine persönliche Geschichte über die Flucht aus Iran nach Europa mit einem assoziativ poetischen Zugang. Fr 20.4., 19 Uhr, Filmpalette SUR LA PLANCHE (WB) Leïla Kilani, MA/D 2011, 106' Zwei Freundinnen in Tanger: Tagsüber Krabben pulen in der Fabrik, nachts Diebstahl und krumme Geschäfte. So 22.4., 16 Uhr, Odeon O THE OFF HOURS (P) Megan Griffith, USA 2011, 93' Ein Diner in der Mitte von nirgendwo. Ein paar Tage im Leben der Kellnerin Francine. Amerikanisches Indie, das dicht an seinen Figuren bleibt. Mi 18.4., 22 Uhr, Odeon ONE WAY, A TUAREG’S JOURNEY (S) Fabio Caramaschi, I 2010, 52', Dok Der 13-jährige Sidi ist der älteste Sohn einer Tuareg-Familie, die nach Italien auswandert. Sidi will Journalist werden und nutzt die Kamera, um sich mitzuteilen. Fr 20.4., 9.30 Uhr, Filmforum YES, WE ARE (Q) SALATA BALADI (A) Mareike Wegener, D 2011, 90', Dok Auf den Spuren des Künstlers Mark Lombardi, der Verbindungen zwischen Politik, Finanzwelt und internationalem Terrorismus aufdeckte und kurz danach starb. So 22.4., 12 Uhr, Filmpalette THE DAY I DISAPPEARED (A) Bettina Braun, D 2011, 91', Dok Vier Kölner Jungs. Ihre Heimat ist Deutschland, ihr Weltbild geprägt von der muslimischen Herkunftskultur. Preview Sa 24.3., 19 Uhr, Filmforum Y S MARK LOMBARDI – KUNST UND KONSPIRATION (SPEC) D WO STEHST DU? (SPEC) Liza Johnson, USA 2011, 97' Linda Cardellini ist Kelli, eine US-Soldatin, die nach der Heimkehr von einem Einsatz versucht, wieder in ihr Leben zu passen. Sa 21.4., 17.30 Uhr, Odeon M Madeleine Olnek, USA 2011, 76' Science-Fiction-Komödie um Außerirdische, die ihre Sex-Sucht auf der Erde heilen wollen und zum Scheitern verurteilt sind. Fr 20.4., 22.15 Uhr, Filmforum Jocelyne Saab, LB/F 2010, 78' Exp. Spielfilm, in dem Saab die Kraft der Kunst und Imagination heraufbeschwört und die Stadt (Beirut) für die Menschen zurückfordert. Fr 20.4., 18 Uhr, Filmforum RETURN (WB) L’HYPOTHÈSE DU MOKÉLÉ-MBEMBÉ (P) CODE BLUE (P) WHAT’S GOING ON? (A) R L C Lynne Ramsay, GB 2011, 110' Psychologischer Thriller über eine Mutter (Tilda Swinton), deren Sohn ein Massaker verursacht hat. Fr 20.4., 20 Uhr, Filmforum PERFORATED MEMORIES (A) KWIEKULIK (P) Joanna Turowisz u. Anna Zakrzewska, PL 2011, 48', Dok Zwei Ausnahmekünstler, früher ein Paar. Ein faszinierender und witziger Einblick in das Œuvre und die Arbeitsweisen von KwieKulik. Do 19.4., 19 Uhr, Filmpalette WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN (SPEC) P K A PAS DE LOUP (S) Olivier Ringer, B/F 2011, 77' Die kleine Cathy zieht auf eigene Faust los um auszuprobieren, ob sie auch ohne ihre Eltern in der Natur überleben kann. Mi 18.4., 11.30 Uhr, Filmforum Phoebe Hart, AUS 2010, 60', Dok Die Regisseurin will sich mit ihrer Intersexualität aussöhnen und begibt sich auf einen filmischen Selbsterkundungs-Trip. Do 19.4., 17 Uhr, Filmpalette I LOVED SO MUCH … (A) ALL ABOUT LOVE (Q) Lithium-Vorkommen der Welt. Ausgezeichnet mit dem Preis für Bildgestaltung 2012. Di 17.4., 19 Uhr, Odeon Fr 20.4., 15 Uhr, Odeon ORCHIDS – MY INTERSEX ADVENTURE (Q) I 17 Schülerinnen in einer französischen Kleinstadt werden gleichzeitig schwanger. Eine Utopie oder verrückter pubertärer Aufruhr? Mi 18.4., 17.30 Uhr, Odeon U UFO IN HER EYES (P) Xiaolu Guo, D 2010, 110' Eine Gesellschafts-Satire über die wirtschaftliche und soziale Transformation eines kleinen Bauerndorfes in China, wo das große Geld winkt. Sa 21.4., 19 Uhr, Filmpalett W DER WEISSE SCHATZ UND DIE SALZARBEITER VON CAQUENA (WBB) Eva Katharina Bühler, D 2011, 52', Dok Epische Bilder über die Salzarbeiter von Caquena in Bolivien und das vermutlich größte Magda Wystub, PL 2011, 69', Dok Der erste Film, mit Fokus auf emanzipatorisch denkende Lesben und queere Frauen in Polen. Sa 21.4., 17 Uhr, Filmpalette Z ZEPHYR (WB) Belma Bas, TK 2010, 93' Zephyr wird bei den Großeltern auf dem Land geparkt und wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihrer Mutter. Metaphorische Coming-ofAge-Story mit überraschendem Ende. Mi 18.4., 20 Uhr, Odeon Kurzfilmprogramme Transgender-Kurzfilmprogramm (Q) Fr 20.04., 15.30 Uhr, Filmforum Mutationen / Shifts (P) Experimentelle Kurzfilme Fr 20.04., 22 Uhr, Odeon Lange Nacht der kurzen Filme (P) Ein vergnüglicher Abend mit vielen Gästen aus der Kurzfilmszene. Sa 21.04., 20 Uhr, Odeon I ♥ Mixed Shorts (Q) Queere Kurzfilme So 22.04., 14 Uhr, Filmforum Happy Birthday Women Make Movies (Spec) Kurzfilme des New Yorker Filmverleihs WMM So 22.04., 16 Uhr, Odeon Specials Konzert Maren Kroymann „In my Sixties“ Do 12.04., 20 Uhr, COMEDIA Vortrag Antke Engel: „Ungehörig VerUneindeutigt“ (Q) Mi 18.04., 18 Uhr, Filmpalette Starlite – Filme von Frances Scholz & Diskussion Do 19.04., 19 Uhr, Filmforum Frauenfilmfestivals im Dialog Fr 20.04., 14 Uhr, Altes Pfandhaus Konzert Martina Eisenreich Quartett Fr 20.04., 20 Uhr, KunstSalon Werkstattgespräch Bildgestaltung Sophie Maintigneux trifft Jana Marsik Sa 21.04., 11-16 Uhr, Odeon Werkstattgepräch „Voices from Exile“ (A) Irit Neidhardt trifft Maysoon Pachachi So 22.04., 14 Uhr, Odeon WB WBB A P Q S Spec Wettbewerb Spielfilm Wettbewerb Bildgestaltung Fokus: Die arabische Welt Panorama begehrt! filmlust queer Schulfilme Special Film-Kritik Tief verbunden: Nathalie (Audrey Tautou) und Markus (François Damiens) Subtile Manipulation mit fataler Folge Innenleben Martha Manson „Nathalie küsst“ von David und Stéphane Foenkinos „Martha Marcy May Marlene“ von Sean Durkin Nathalie und François sind ein glückliches Paar. Dann stirbt François, und Nathalie flüchtet sich in Arbeit. Bis der ungelenke Markus auftaucht … C Berührende Tragikomödie Als Martha aus einer sektenähnlichen Kommune ausreißt, kommt sie bei ihrer gut situierten Schwester und deren Mann unter. Doch ihr altes Leben lässt sie nicht los. C Drama über Manipulation in Sekten Ein Film mit Audrey Tautou lässt fehlende Bodenhaftung befürchten. Von wundersamer Welt kann man hier jedoch nur zu Beginn sprechen, wenn die Liebe zwischen Nathalie und François im Schnelldurchlauf abgespult wird. Nach François’ Tod macht sich dann Ernsthaftigkeit breit, ohne dass der subtile Humor ganz weichen muss. Nathalies Trauerzeit endet mit einem intuitiven Kuss. Dass es gerade den nur bedingt attraktiven und auch kulturell wenig bewanderten Markus trifft, ist nicht nur für Nathalies Umfeld irritierend, sondern auch für sie selbst. Die Brüder Stéphane und David Foenkinos (von letzterem stammt auch die erfolgreiche Romanvorlage) machen sich nie über ihren tapsigen Helden lustig, sondern entwerfen ein tragikomisches Plädoyer für die bedingungslose Liebe. CHRISTIAN MEYER Eine junge Frau flüchtet durch einen Wald. Hinter ihr Rufe, sie ist zu Tode verängstigt. Im schicken Wochenendhaus ihrer Schwester holen sie nun die Erinnerungen an ihre Zeit in der ländlichen Kommune ein, es folgen Panikattacken. Regisseur Durkin verwebt Marthas Scheitern nach der Rückkehr in die normale Welt mit ihren Erlebnissen auf der Farm, die von subtilem psychischen Druck geprägt sind. Die Manipulationstechniken in dieser Gemeinschaft deckt der Film minutiös auf, zeigt die psychischen Folgeschäden, aber auch die Gründe für eine Flucht aus unserer Gesellschaft in solche Gemeinschaften. Atmosphärisch stimmig, ist nur die Zeichnung des Sektenführers unglücklich. Denn einerseits will der Film sein Thema allgemein angehen, andererseits sehen wir hier zu eindeutig Charles Manson vor uns. CHRISTIAN MEYER NATHALIE KÜSST MARTHA MARCY MAY MARLENE F 2011 - Komödie / Lovestory - Regie: Stéphane Foenkinos, David Foenkinos - Kamera: Rémy Chevrin - mit: Audrey Tautou, François Damiens, Bruno Todeschini - Verleih: Concorde Start: 12.4. Cinenova, Metropolis, Rex USA 2011 - Drama / Thriller - Regie: Sean Durkin - Kamera: Jody Lee Lipes - mit: Elizabeth Olsen, Christopher Abbott, Brady Corbet - Verleih: Fox Start: 12.4. Cinedom, Cinenova Alice (Sophie Nélisse) hat mit einem Trauma zu kämpfen Königliches Idyll Körpersprache Revolution von oben „Monsieur Lazhar“ von Philippe Falardeau „Die Königin und der Leibarzt“ von Nikolaj Arcel Ein algerischer Migrant wird Lehrer in Québec. Seine Vorgängerin hat sich im Klassenraum erhängt. C Leises Schülerdrama Dänemark 1769: Der reformistische deutsche Arzt Friedrich Struensee wird einflussreicher Ratgeber am königlichen Hof. C Kostümfilm mit aktuellen Anklängen Es ist ein Schock für die ganze Schule, aber für Alice und Simon ist das Erlebnis noch um einiges schlimmer: Sie sind es, die ihre Lehrerin erhängt im Klassenzimmer aufgefunden haben. Als der algerische Migrant Bachir Lazhar (Fellag) die Klasse übernimmt, trifft er vor allem bei Lehrern und Eltern auf schweigende Ratlosigkeit. Die Kinder werden zwar psychologisch betreut, aber Lazhar soll nicht allzu viel an der Vergangenheit rühren. Auch Lazhars körperliche Art löst an der Schule Befremden aus. In ruhigen Bildern fängt Regisseur Falardeau die Stimmung zwischen kindlichem Spiel und Trauma ein und lässt langsam Lazhars eigene traumatische Vergangenheit aufscheinen. Ein einfühlsamer Film über die Notwendigkeit von Nähe und Körperlichkeit, der vor allem getragen wird von seinen tollen Kinderdarstellern. CHRISTIAN MEYER Schon 1956 reiste im Film „Herrscher ohne Krone“ Struensee nach Dänemark, um dort den Staat zu reformieren – und die Gemahlin des psychisch labilen Königs zu schwängern, was ihn letztlich unter das Fallbeil brachte. Damals spielten O.W. Fischer, Horst Buchholz und Odile Versois das verhängnisvolle Macht- und LiebesTrio. Nun sind James-Bond-Bösewicht Mads Mikkelsen, Mikkel Boe Folsgaard und der letztjährige Berlinale-Shooting-Star Alicia Vikander in die Rollen geschlüpft. Nikolaj Arcels emotional bewegende Inszenierung arbeitet präzise die Gegenwartsbezüge aus dem zu Grunde liegenden Bestseller von Per Olov Enqvist heraus, so dass hinter dem opulent fotografierten und charismatisch gespielten Kostümdrama immer wieder der zeitlose Geist der Aufklärung und postfeministische Gedanken aufblitzen. ROLF-RUEDIGER HAMACHER MONSIEUR LAZHAR DIE KÖNIGIN UND DER LEIBARZT Oscar 2012: Nominiert für den besten fremdsprachigen Film CDN 2011 - Drama - Regie: Philippe Falardeau - Kamera: Ronald Plante - mit: Mohamed Fellag, Sophie Nélisse, Émilien Néron - Verleih: Arsenal Start: 12.4. Cinenova, Filmpalette Berlinale 2012: „Silberne Bären“ für Darsteller und Drehbuch DK/CS/S/D 2012 - Historienfilm / Drama - Regie: Nikolaj Arcel - Kamera: Rasmus Videbaek mit: Mads Mikkelsen, Mikkel Følsgaard, Alicia Vikander - Verleih: MFA+ Start: 19.4. Cinenova www.choices.de/heute-im-kino 42 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln s Der April im Filmhaus Einer wie Bruno Köln-Start 05.04.: Weiter im Programm: Helden des Polarkreises Out of the Darkness (OT: Napapiirin sankarit) DE 2011, R.: Stefano Levi, B.: Stefano Levi, u.v.a., Doku, digital, 79 Minuten, FSK: keine Angabe Am 01.04., 15:00 Uhr, in Anwesenheit des Regisseurs Stefano Levi, der Produzenten Werner Kubny und Per Schnell, des Protagonisten Dr. Sanduk Ruit (angefragt) und des nepalesischen Konsuls. FI / IS / SE 2010, R.: Dome Karukosi, B.: Pekko Pesonen, D.: Jussi Vatanen, Jasper Pääkkönen, Konsta Mäkelä, Sinikka Mokkila u.v.a., 35mm, 95 Minuten, FSK: ab 12 Jahren, Komödie, OmU Einen weiteren Beweis für den Unterhaltungswert der Finnen liefert das lakonisch-schräge Road Movie „Helden des Polarkreises“ von Regisseur Dome Karukoski über die abenteuerlichen Odyssee von drei Underdogs durch die arktische Winterwelt Lapplands. Die absurde Buddy-Comedy gewann in Finnland vier JussiPreise und beim Komödienfestival in Alpe d‘Huez den Grand Prix, während es beim Festival in Tróia Pini Hellstedt den Silbernen Delphin für die beste Kamera erhielt. Filmhaus Kino und Gebäude 9 präsentieren: something weird cinema!: Rache für Bruce Lee Am 04. April um 21.30 Uhr (OT: The Growling Tiger), HK 1976, R.: Yang Yang. 12.04. Bundesstart: Einer wie Bruno DE 2011, R.: Anja Jakobs, B.: Marc O Seng, D.: Lola Dockhorn, Christian Ulmen, Lucas Reiber, Janina Fautz u.v.a., 35mm, 100 Minuten, FSK: Ab 6 Jahren Radost lebt mit ihrem allein erziehenden Vater Bruno zusammen. Aber ihr Vater ist nicht so wie all die anderen Väter. Er leidet an Oligophrenie, sprich er hat einen Intelligenzquotienten weit unter dem Durchschnitt – man kann sich vorstellen, er sei auf dem geistigen Niveau eines 10-Jährigen stehen geblieben. Ihre Verantwortung, die bisher eine Spielart der Beziehung war, wird immer mehr zur Last für Radost. The Last Warrior Der Kämpfer einer verlorenen Welt Am 18. April um 21.30 Uhr (OT: Il Giustiziere della terra perduta), IT 1983, R.: David Worth Die Klasse von 1984 Am 27. April um 21.30 Uhr (OT: Class of 1984 / Guerilla High), USA 1982, R.: Mark L. Lester Weitere Veranstaltungen im April sowie ausführlichere Informationen zu allen Filmen finden Sie auf www.filmhauskoeln.de oder 0221 22 27 10-0. Filmhaus Köln, Maybachstraße 111, 50670 Köln filmhau köln Kinokultur Medienbildung Filmschaffen 43 Film-Kritik Battleship Im Reich der Raubkatzen USA 2012 - Action - Regie: Peter Berg - Verleih: Universal USA 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Alastair Fothergill, Keith Scholey - Verleih: Disney Mit „Hancock“ gelang Regisseur Peter Berg eine sympathische SuperheldenParodie; jetzt tritt er in die Fußstapfen eines Michael Bay („Transformers“) und bittet zum fetten Actionspektakel: Eine US-Seeflotte wird während eines Manövers von gewaltigen Ufos angegriffen. An Bord der junge Offizier Alex (Taylor Kitsch), der sich eigentlich gerade verlieben wollte. HE Tierdokus führen uns im Kino mittlerweile regelmäßig vor Augen, was wir in der Zivilisation nicht zu sehen bekommen – und vielleicht bald nirgendwo mehr. Dieser Film erzählt von einer Löwen- und einer Gepardenmutter und ihren Kleinen. Die Tiere wurden kindgerecht mit Namen versehen, die Aufnahmen dramaturgisch zu einem Abenteuer verknüpft, Thomas Fritsch gibt den Märchenerzähler. HE Start: 12.4. Cinedom, Metropolis, Rex, UCI, Woki Start: 19.4. Cinedom, UCI Knerten traut sich Chronicle – Wozu bist Du fähig? N 2010 - Abenteuer / Komödie - Regie: Martin Lund - Verleih: Polyband GB/USA 2012 - Action / Science Fiction - Regie: Joshua Trank - Verleih: Fox In „Mein Freund Knerten“ zog der sechsjährige Lillebror (Adrian Grønnevik Smith) aufs Land und lernte das kleine Zweigmännchen Knerten kennen. Jetzt dürfen die zwei Freunde neue Abenteuer erleben: Während sich Lillebror nach einem Fahrradunfall seiner Mutter in einen Kriminalfall verwickelt sieht, wirft Knerten Augen auf Karoline – ein attraktives Birkenzweiglein. HE Andrew (Dane DeHaan) hat es nicht leicht: Sein Vater schlägt ihn und seine Mitschüler demütigen den unscheinbaren Jugendlichen. Bis sein Cousin und ein Kumpel auf ein merkwürdiges Gestein stoßen, das die Jungs mit übernatürlichen Kräften ausstattet. Andrews Zeit scheint gekommen. Doch schon bald gerät das Spiel außer Kontrolle. Effektvolle und spannend durchgespielte Mockumentary. HE Start: 12.4. Cinenova, Metropolis Start: 19.4. Cinedom, UCI Sams im Glück Die Piraten – Ein Haufen merkwürdiger Typen D 2011 - Kinderfilm / Komödie - Regie: Peter Gersina - Verleih: Universum GB 2011 - Trickfilm / Komödie - Regie: Peter Lord, Jeff Newitt - Verleih: Sony Im dritten Teil der erfolgreichen Kinderserie nimmt der Einfluss des Sams (ChrisTine Urspruch) auf seinen Ziehvater Herrn Taschenbier (Ulrich Noethen) langsam überhand: Der kleine Rotschopf färbt nämlich ab, das heißt: Herr Taschenbier übernimmt gelegentlich Macken und Aussehen der Rüsselnase. Das ist mal lustig, aber auf Dauer nicht haltbar – eine Lösung muss her! HE Unermüdlich knetet Regisseur Peter Lord („Chicken Run“, „Wallace & Gromit“) an Stop-Motion-Kinoabenteuern – sein neuester Streich führt ihn hinaus auf die Meere, wo ein Pirat um die Freibeuterehre kämpft: Er will Pirat des Jahres werden, und seine Rivalen, Entermesser Liz, Black Bellamy und Holzbein Hastings, sind natürlich nicht ohne! Liebevoll animiertes Hochseeabenteuer. HE Start: 29.3. Cinedom, Metropolis, UCI Start: 29.3. Cinedom, UCI Einmal ist keinmal The Grey – Unter Wölfen USA 2011 - Action / Komödie - Regie: Julie Anne Robinson - Verleih: Concorde USA 2011 - Action / Thriller - Regie: Joe Carnahan - Verleih: Universum Stephanie (Katherine Heigl) braucht dringend einen Job. Von einem Tag auf den andern wird sie Kopfgeldjägerin. Ihr erster Fall: Ihr Ex (Jason O’Mara), ein wegen Mordes gesuchter Polizist. Romantische Krimikomödie mit 80er-Charme. Achtung, Frauen! Jason O’Mara könnte zum Mel Gibson der 2010er Jahre avancieren. Insgesamt aber ist das hier alles zu albern und spannungsarm. HE Sieben Angestellte eines Ölunternehmens stürzen in der Wildnis Alaskas ab. An ihrer Seite: John Ottway (Liam Neeson), der Bohrarbeiter vor wilden Tieren schützt. Seine Fähigkeiten sind schon bald gefragt: Ein Rudel hungriger Wölfe interessiert sich für die gestrandeten Männer. Ein Kampf ums Überleben beginnt, in dem böse Wölfe nicht die einzige Herausforderung darstellen. HE Start: 19.4. Cinedom, UCI Start: 12.4. Cinedom, Metropolis, UCI www.choices.de/heute-im-kino 44 36 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Festival Läuft als Special: „We need to talk about Kevin“ mit John C. Reilly und der großartigen Tilda Swinton, Foto: Bavaria „Da muss man sich erst mal durchsetzen“ Das Internationale Frauenfilmfestival blickt vom 17. bis 22. April auf Nordafrika Seit sich die Kölner „Feminale“ und die Dort- haben wir mit der Dokumentarfilminitiative eine Vermunder „femme totale“ im Jahr 2006 zum „In- anstaltung gemacht, und wir beteiligen uns regelmäßig an den Kölner Kino Nächten. ternationalen Frauenfilmfestival „Über das Festival ist inzwiDas sind noch zarte Pflänzchen, Dortmund / Köln“ zusammenschen ein gutes Netzwerk die sich noch weiter entwickeln geschlossen haben, findet das entstanden“ müssen. In Köln bietet sich dafür Festival im jährlichen Wechsel in Dortmund und Köln statt. Die diesjährige Kölner das Filmforum an, aber ob das klappt, ist letztendlich Ausgabe legt ihren Schwerpunkt auf die arabische eine Frage des Geldes. Filmwelt. Neben dem Debütspielfilmwettbewerb und dem von choices gestifteten Publikumspreis Warum ist auch der internationale Wettbewerb findet der Wettbewerb für Bildgestalterinnen aufgeteilt in den Spielfilm-Preis und den Debüterstmals in Köln statt. choices sprach mit der Fe- filmpreis, die abwechselnd in Köln und Dortmund stivalleiterin Silke J. Räbiger über den diesjährigen verliehen werden? Themenschwerpunkt und die Schwierigkeiten, ein Das ist aus der Genese heraus entstanden. In Köln – bei der „Feminale“ – gab es schon immer den Festival an zwei Standorten zu etablieren. Debütfilm-Wettbewerb. Um nicht das gleiche zu machoices: Frau Räbiger, es ist sicherlich eine beson- chen, wurde dann bei „femme totale“ in Dortmund dere Herausforderung, die Aufmerksamkeit für ein ein Wettbewerb für Frauen, die schon länger dabei sind, ausgelobt. Im vergangenen Jahr hatten wir dann Festival in zwei Städten zu generieren … Silke J. Räbiger: Es ist in der Tat schwierig, jeder plötzlich mit dem neu hinzugekommenen Ehrenpreis Stadt die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu las- für Dokumentarfilm vier Preise in Dortmund. Als dann sen. Man muss ja nicht nur in, sondern auch für die die Kameraausbildung in NRW von der FH Dortmund Stadt sichtbar sein – in Bezug auf die Verwaltung und nach Köln an die internationale filmschule (ifs) und Politik. Da kann man nicht für zwei Jahre abtauchen die Kunsthochschule für Medien (KHM) gegangen und dann sagen: „Hallo, hier bin ich wieder“. Wir ha- ist, sind wir in diesem Jahr mit dem Wettbewerb für ben ja vor einigen Jahren mal einen Versuch gestartet Bildgestaltung ebenfalls nach Köln umgesiedelt. Jetzt und den Kölner Wettbewerb auch in Dortmund ge- gibt es inklusive des Publikumspreises drei Preise in zeigt. Die Idee, unmittelbar während des Festivals den jeder Stadt. Alle Preise in beiden Städten zu vergeBogen zwischen den Städten zu schlagen, hat dann ben, ist finanziell nicht machbar. Zumal die Sponein paar Jahre brach gelegen. In diesem Jahr haben sorengelder natürlich auch an die jeweiligen Städte wir im Dortmunder „U“ ein Kino und können dort und gebunden sind. in den nächsten Jahren ein Auswahlprogramm zeigen. In Köln müssen wir Gelder generieren, damit wir Wie sieht im Kontext des Wettbewerbs für Bilddas im nächsten Jahr auch hier machen können. Es gestalterinnen ihre Zusammenarbeit mit den Filmist auf jeden Fall nach wie vor das Ziel, dass kompakt schulen aus? am Wochenende auch Filme und Gäste in die Part- Der Bildgestalterinnen-Preis ist ja ein Wettbewerb für Nachwuchsbildgestalterinnen. Wir schreiben die nerstadt kommen. Hochschulen in Deutschland an. Eingereicht werDas wäre dann nicht wie seinerzeit auf den Wett- den können Abschlussfilme bzw. die Arbeiten in den bewerb konzentriert, sondern ein „Best Of“ des ersten beiden Jahren nach dem Abschluss, weil der Preis ja nur alle zwei Jahre verliehen wird. Der Preis Festivals? Genau. Wir haben uns dagegen entschieden, den wird seit 2001 vergeben, und alle relevanten ProtaWettbewerb komplett zu zeigen, weil das Festival ja gonistinnen und der ganze Nachwuchs der Kamerasaus sehr unterschiedlichen Facetten besteht. In Dort- zene sind in der Tat bei uns auf dem Festival gewesen, mund werden wir Filme aus dem Länderschwerpunkt, und es hat sich inzwischen ein gutes Netzwerk unter dem Panorama und dem Wettbewerb zeigen. Das den Bildgestalterinnen herausgebildet. Das ist über sind dann sechs oder sieben Filme, die wir von Don- das Festival entstanden, die haben sich hier kennennerstag bis Sonntag spielen. Außerdem versuchen gelernt. wir, viele Gäste nach Dortmund zu bringen. Daneben versuchen wir auch, während des Jahres Filmveran- Mit Sophie Maintingneux haben Sie eine der staltungen in den Städten zu machen. Im letzten Jahr profiliertesten Bildgestalterinnen der Gegen- 45 45 wart in der Jury. Es gibt aber immer noch wenige Kamerafrauen. Das Argument der schweren Kamera wird man kaum noch anführen können … Nein, das hat andere Gründe. Die Bildgestaltung gilt tatsächlich nach wie vor noch als Männerberuf. Nur 9% sind Frauen, und es gibt nur relativ wenige Dozentinnen als Vorbilder an den Hochschulen. Die Bildgestalterin ist ja wie eine zweite Regisseurin am Set, die hat den ganzen technischen Stab unter sich und damit auch die Beleuchter. Und wenn man in die Beleuchterszene geht, dann muss man leider sagen, dass die nach wie vor sehr machomäßig aufgestellt ist. Es gibt nur ganz wenige Beleuchterinnen. Wenn dann auch noch eine eher zierliche Frau ans Set kommt, und da ist so eine Riege von Männern – da muss man sich erst mal durchsetzen. Mit ihrem diesjährigen Fokus auf die arabische Welt sind Sie am Puls der Zeit. Wie funktioniert die Kommunikation in diese Länder? Die Kommunikation ist nicht einfach, aber wir konnten Irit Neidhart als Kuratorin gewinnen. Sie ist in Israel und Palästina groß geworden und hat hier den Verleih „mec film“ gegründet, der sich auf Nordafrika spezialisiert hat. Wir haben uns außerdem von der Gruppe „Filminiativ“ in Köln beraten lassen, deren Schwerpunkt ebenfalls Afrika ist. Es war sehr wichtig für uns, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die sich in der Region auskennen. Denn nur Interesse alleine und auf Festivals mal was gesehen zu haben, reicht natürlich nicht aus, um sich der Materie adäquat zu nähern. Für uns war es auch wichtig, dass wir nicht die ganz aktuellen Filme aus dem Revolutionsgeschehen zeigen, sondern einen Schritt zurückgehen und gucken, wie die gesellschaftliche Situation in den fünf Jahren davor gewesen ist, und was die Bedingungen waren, die zu diesen Umwälzungen überhaupt geführt haben. TEXT/INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER Internationales Frauenfilmfestival Dortmund / Köln 17.-22.4. I Filmforum NRW, Filmpalette, Odeon u.a. www.frauenfilmfestival.eu ZUR PERSON Silke J. Räbiger leitet das Internationale Frauenfilmfestival. Foto: privat Roter Teppich Lauscht den Anekdoten Jane Fondas: Daniel Brühl in „Und wenn wir alle zusammenziehen?“ „Ich kam mir so furchtbar langweilig vor“ Daniel Brühl über „Und wenn wir alle zusammenziehen?“, seine Blockbuster-Erfahrungen und Niki Lauda Daniel Brühl ist einer der international ge- Es ist irgendwie beides. Zum einen reizen mich fragtesten deutschen Schauspieler. 1978 diese Themen, zum anderen ist es natürlich Zuin Barcelona geboren und als Sohn einer fall, dass man solche Angebote bekommt und Spanierin und eines Deutschen zweispra- die Filme dann auch zustande kommen. Schon während meiner Zivildienstzeit chig aufgewachsen, glänzte er nach seinem Durchbruch „Frankreich ist das filmisch hatte ich die Idee zu einem stärkste Land in Europa“ Film, bei dem es um die Begegmit „Good Bye Lenin!“ schnell nung eines jungen Menschen auch in Großproduktionen wie „Das Bourne Ultimatum“ oder „Inglourious mit einem alten geht. Filme wie „Harold und Basterds“ von Quentin Tarantino. In „Und Maude“ mochte ich auch schon immer. wenn wir alle zusammenziehen?“ spielt er einen Studenten, der in einer Senioren-WG Im spanischen Film sind Sie mittlerweile Feldforschung betreibt. genauso zu Hause wie im deutschen, diese Rolle haben Sie nun auf Französisch gechoices: Herr Brühl, Sie stehen in „Und wenn dreht. War das eine besondere Herausforwir alle zusammenziehen?“ mit einer ganzen derung? Reihe lebender Legenden vor der Kamera. Die Tatsache, dass ich im Film einen Ausländer Vor wem hatten Sie denn im Vorfeld den spiele, hat mir da schon ein bisschen Sichermeisten Respekt? heit gegeben. Ich wusste, dass ich relativ gut Daniel Brühl: Ehrlich gesagt: vor der ganzen Französisch sprechen kann, vor allen Dingen Bande (lacht). Ich habe schon so viele Filme meine Aussprache ist ziemlich gut, das sagen von denen allen gesehen, dass ich von dem zumindest die Franzosen. Wir haben auch ganzen Ensemble beeindruckt war. Das erste angeheiratete französische Verwandte in der Treffen, lange vor dem ersten Drehtag, war ein Familie, deswegen bin ich auch ein wenig mit gemeinsames Abendessen in Paris. Dabei kam Französisch groß geworden, und es war auch ich mir im Gegensatz zu den anderen dermaßen in der Schule eines meiner besten Fächer. Die langweilig vor, denn sie haben alle so wahn- Sprache liegt mir, ich mag die auch sehr gersinnig viel erlebt und auch ganz irre Zeiten ne, insofern hatte ich keinen Bammel davor. mitgemacht. Wenn Jane Fonda und Geraldine Ob ich mal einen richtigen Franzosen spielen Chaplin zusammensitzen, wenn eine Fonda auf könnte, das weiß ich allerdings nicht. Auf jeeine Chaplin trifft, dann kann man sich schon den Fall habe ich große Lust, in Frankreich zu vorstellen, wie die über Hollywood reden! Bei arbeiten, denn die Situation im europäischen jedem Vornamen, den sie nannten, konnte man und deutschen Film wird ja nicht leichter. Man sich automatisch den Nachnamen dazu denken. ist immer auf der Suche nach den wenigen Da habe ich richtig mit den Ohren geschlackert. Perlen und guten Filmen, die einen noch vom Als sie mich dann zu mir befragten, kam mir Hocker reißen können, und in letzter Zeit haalles so furchtbar langweilig vor. Das war fast ben mich vor allen Dingen französische Filme schon ein deprimierendes Gefühl. Hinzu kommt wieder umgehauen, das ist für mich derzeit dann aber noch, dass sowohl die Männer als wirklich filmisch das stärkste Land in Europa. auch die Frauen extrem cool sind. Jane Fonda Manchmal denke ich schon, dass man sich da lud uns immer mal wieder zu Rockkonzerten ein Scheibchen von abschneiden könnte. Mein ein, weil sie irgendwelche Musiker kannte, und Wunsch ist nach wie vor, an so vielen Orten wie da bin ich dann mit den ganzen Omis und Opis möglich zu arbeiten. Vor allem in Spanien, aber zu Konzerten in Paris gerannt, das war einfach auch in Frankreich, England und dann natürsehr lustig und cool. lich ab und zu USA wäre auch nicht schlecht. Sie haben ja bereits in „Der Duft von Lavendel“ und „Dinosaurier“ mit einer ganzen Reihe älterer Co-Stars vor der Kamera gestanden. Ist das Zufall, oder reizen Sie insbesondere Filme, die solch generationenübergreifende Themen haben? www.choices.de/heute-im-kino Genau, Sie stehen ja gerade in „Rush“ als Niki Lauda für Blockbusterregisseur Ron Howard vor der Kamera … Ja, ich bin sehr glücklich, das läuft sehr gut. Das ist eine tolle Erfahrung, so etwas habe ich bisher wirklich noch nicht gemacht. 46 36 Ist das nicht alles etwas unpersönlicher bei einer solchen Großproduktion? Komischerweise nicht, denn Ron Howard ist ja schon sehr lange Regisseur – und auch Schauspieler, und das merkt man extrem, denn er stand schon als Vierjähriger vor der Kamera! Sein ganzes Leben und das seiner ganzen Familie steckt in diesem Beruf, was eine Fülle an Erfahrung und Selbstbewusstsein mit sich bringt. Die vierwöchigen Dreharbeiten haben allein logistisch eine ganze Menge abgefordert, und trotzdem ist er nicht einmal laut oder nervös geworden, er hat immer die Ruhe behalten. So etwas strahlt natürlich auf das ganze Team und die Schauspieler ab, weswegen da eine extrem lockere, lustige und coole Atmosphäre herrscht. Das ist insgesamt sogar netter und entspannter als bei Filmen, die weniger kompliziert zu drehen sind. Es zeigt sich, dass alle Beteiligten richtige Vollblutprofis sind. Hatten Sie im Vorfeld Kontakt mit Niki Lauda? Ja, ein paar Mal. Das ist zum Glück auch gut gelaufen, denn er hatte mir vor dem ersten Treffen zunächst gesagt, ich solle nur Handgepäck mitbringen. Falls man sich nicht verstanden hätte, wäre ich wohl direkt am ersten Tag wieder abgeflogen (lacht). Aber ich bin dann doch drei Tage in Wien geblieben, und zum Schluss hat er mich dann sogar gefragt, ob ich mit ihm nach Brasilien möchte, er würde mich dann mitnehmen in seiner eigenen Maschine, die er selbst fliegen würde. Da mir so etwas im Leben sicherlich nicht noch einmal passiert, habe ich natürlich sofort zugesagt. Dann hat er mich in São Paulo mit aufs Rennen genommen, und auch dort konnten wir uns dann noch sehr intensiv über ihn und sein Leben unterhalten. Er hat mir alles sehr offen und ohne Bedenken dargelegt. Auch jetzt unterstützt er mich noch nach wie vor, er hat mich am Wochenende angerufen, nachdem er erste Muster gesehen hatte, die er richtig super fand. Das ist mir auch sehr wichtig, da ich hier zum ersten Mal eine Berühmtheit spiele, die noch lebt. INTERVIEW: FRANK BRENNER Lesen Sie die Langfassung unter: www.choices.de/roter-teppich Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln 47 47 Festival Großes Fensehen: Serienjunkies kamen auf ihre Kosten, Foto: Festival Großes Fernsehen Gespräch zum Film Regisseurin Carmen Losmann, Foto: privat Doku-Nischen und Serienhits Unbehagliche Wohlfühlwelten Nein, die Black Box im Cinedom ist kein überdimensionaler, begehbarer Fernseher. Aber vom 7. bis zum 11. März konnte man den Anschein gewinnen, der Kinosaal wäre ein riesiges Wohnzimmer. Denn für vier Tage tummelten sich hier Filmfans, um neueste Fernsehproduktionen aus dem In- und Ausland zu begutachten, lange bevor sie regulär im Fernsehen zu sehen sein werden – falls denn überhaupt. Für die deutschen Produktionen stand das außer Frage – die Beiträge sind fest für eine Ausstrahlung eingeplant, und meist ist auch schon der Sendetermin festgelegt. Für die internationalen Spielfilme, Serien und Dokumentarfilme, die Sender wie BBC, Canal+, CBS, HBO oder France 2 zu dem Festival beisteuerten, sind deutsche Lizensierungen aber oft noch offen, und Großes Fernsehen ist eventuell die einzige Gelegenheit, die Filme hierzulande zu sehen. Carmen Losmann, Jahrgang '78, studierte von 2003 bis 2008 an der Kunsthochschule für Medien in Köln im Fachbereich Film/Fernsehen. „Work hard, play hard“ ist ihr erster abendfüllender Film. Das Festival „Großes Fernsehen“ überzeugte auch 2012 Bereits am Mittwoch gab es einen bedeutenden Programmpunkt: Anlässlich des 70. Geburtstags von Heinrich Breloer wurden mit „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ und „Todesspiel“ nicht nur zwei Werke des vor allem für seine Doku-Dramen bekannten Regisseurs gezeigt. Der Abend wurde auch von einem Podiumsgespräch zwischen Breloer, seinem Kameramann Gernot Roll und Dietrich Leder, Professor für Fernsehkultur, begleitet. Die offizielle Eröffnung fand dann am Donnerstag statt. Gezeigt wurde die Doku „Konrad Adenauer – Stunden der Entscheidung“, die das Leben des Kölner Bürgermeisters und späteren Bundeskanzlers von 1933 bis zu seinem Tod im Jahr 1967 Revue passieren ließ. Auch dies war ein Doku-Drama, das ganz nah an die Personen gelangen wollte und sich dabei u.a. auf die Mitwirkung der Adenauer-Kinder verließ, die bei der Premiere anwesend waren. Mitunter zu brav und sehr Denkmal, kam man doch dem Zeitgeist auf die Spur. Es folgte eine VietnamDoku, die in kaum größerem Kontrast zu dem langsam erzählten Doku-Drama stehen konnte: Nie gesehene Bilder mitten aus der kriegerischen Auseinandersetzung sollten die Schrecken des Krieges veranschaulichen. Leider wirkte die Doku mit schnellen Schnitten und dramatischer Musik mitunter wie ein kriegerischer Musikclip. Die besonderen Qualitäten des Fernsehens und somit auch des Festivals fand man anderswo. Zum Beispiel bei einer Doku über die Uraufführung zu Karlheinz Stockhausens Oper „Sonntag aus Licht“. Eingereicht wurde die Dokumentation vom WDR, und genau dafür sollte das öffentlich-rechtliche Fernsehen stehen: ohne den Quotendruck der privaten Sender kulturellen Nischen einen Platz einräumen. Alleine vom Format her ist die Serie mit dem Fernsehen untrennbar verbunden. Dass auf diesem Gebiet seit einigen Jahren großartige Ergebnisse erzielt werden, ist nicht erst seit „Mad Men“ kein Geheimnis mehr. Dass diese vor allem im englischsprachigen Ausland erzielt werden und weniger in hiesigen Gefilden, ist ebenso bekannt. Und so kamen die spannendsten Serien, die dem Freitag und Sonntag vorbehalten waren, aus England („Sherlock – A Scandal in Belgravia“, „Dirk Gently‘s Holistic Detective Agency“, „Appropriate Adult“ mit Emily Watson) und den USA („House of Lies“, „Homeland“, „Boss“, „Luck“ von Michael Mann und mit Dustin Hoffman und Nick Nolte). Die Veranstalter waren ebenso zufrieden wie die Serienjunkies: Mit 5.000 Besuchern konnte man abermals einen Rekord erzielen, das Festival entwickelt sich laut Veranstalter außerdem zum wichtigen Branchentreff. Die Planungen für die achte Ausgabe im Frühling 2013 sind bereits in vollem Gange. . CHRISTIAN MEYER www.choices.de/heute-im-kino Carmen Losmann über ihren Film „Work hard, play hard“ choices: Frau Losmann, wie ist die Phrase „Work hard, play hard“ zu verstehen? Carmen Losmann: „Work hard, play hard“ – so scheint es mir – ist gleichermaßen Imperativ und Aufmunterung einer gegenwärtigen Arbeitskultur, in der sich jeder einzelne eine Identität als High Performer zulegen muss, um darin überleben zu können. Aber der Ausspruch entzieht sich einer eindeutigen Bedeutung und lässt verschiedene Assoziationen zu. Was hat Sie veranlasst, auf jeglichen Off-Kommentar zu verzichten? In Dokumentarfilmen scheint der Off-Kommentar irgendwie zum handwerklichen Repertoire und zu einem Standard zu gehören, der erwartet wird. Solche kategorischen Zuschreibungen finde ich grundsätzlich fragwürdig. Hätte ich einen Spielfilm gemacht – niemand würde mich nach dem fehlenden Off-Kommentar fragen. Bislang habe ich mich auf die Frage konzentriert, wie ich in und mit Bildern erzählen kann. Bei „Work hard, play hard“ habe ich gemerkt, dass ein Off-Kommentar das Gezeigte mit einer besserwisserischen Eindeutigkeit belegt und gleichzeitig den Zuschauern die Erfahrung nimmt, selber zu spüren, was die Bilder bei ihnen auslösen. Für die Bilder zeichnet Dirk Lütter verantwortlich, der im letzten Jahr mit dem ähnlich kühlen Arbeits-Spielfilm „Die Ausbildung“ debütiert hat ... Ich habe mit Dirk Lütter zusammen studiert und zwei Kurzfilme mit ihm gemacht. Uns verbindet ein ähnlicher Blick auf die Welt, und irgendwie scheint sich diese Ähnlichkeit auch in der Art und Weise, wie wir diese Welt versuchen in Bildern darzustellen, niederzuschlagen. Bei allen Filmen haben wir zusammen das Bildkonzept entwickelt, und meistens sind wir uns über die grundsätzliche Herangehensweise einig. Die strengen Bilder des Films sind sehr schön, aber auch sehr kalt. Sehen Sie keine Gefahr darin, dass Sie mit Ihren Protagonisten dasselbe machen wie deren Arbeitgeber: sie disziplinieren und formen? Was genau macht die Bilder kalt? Ist es wirklich nur die Kadrage, sprich: die statische Einstellung, oder strahlt vielleicht das Gezeigte an sich etwas Kaltes aus? Ich habe zusammen mit Dirk Lütter versucht, über die Bilder auch das Kühle oder Unbehagliche von Arbeitswelten erfahrbar zu machen, die sich so darum bemühen, als Wohlfühlwelten zu erscheinen. Dass ich damit auch die Protagonisten „mitformatiere“, ist nicht nur eine Gefahr, sondern beim dokumentarischen Filmemachen unvermeidlich. Denn ich bringe alle Protagonisten mittels Bild in Form – das liegt im Wesen des Filmemachens. Diese Gefahr oder dieses Problem habe ich in dem Moment, in dem ich die Kamera anstelle, auf einen Menschen richte und daraus einen Film mache. Aus diesem Dilemma komme ich leider nicht heraus. Mit der Nicht-Nennung der Namen von einzelnen Personen habe ich versucht, etwas dagegen zu arbeiten und somit das Augenmerk von den einzelnen Menschen in Richtung des größeren Zusammenhangs zu lenken. INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER 48 36 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Bastian Sick Mit seiner „größten Deutschstunde der Welt“ schaffte es Bastian Sick im März 2006 ins Guinness-Buch der Rekorde. Nun kommt der gefeierte „Zwiebelfisch“-Kolumnist und Bestsellerautor nach Köln zurück, um „Nur aus Jux und Tolleranz“ wieder über die neuesten sprachlichen Verfehlungen und Irrtümer zu berichten. Sicks neue Show ist schneller, satirischer und packt den Sprachteufel angriffslustig bei den Hörnern. choices verlost 2x2 Tickets. E-Mail bis 6.4. an verlosung@choices.de, Kennwort: Bastian Sick präsentiert: Kabarett culture club Foto: zitzlaff.com Gloria Köln, Apostelnstr. 11, Köln Karten: direkt im Gloria oder an allen Vorverkaufsstellen Do, 12.4. um 20 Uhr choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 28.4. an verlosung@choices.de, Kennwort: Nordsee Hürth Mi, 2.5. um 14.30 Uhr Oberhausener Manifest 1962 — 2012 www.kurzfilmtage.de Lichtburg Filmpalast UCI Kinowelt Hürth, Theresienhöhe 1, Hürth-Park, Karten: 02233 79 91 23 www.uci-kinowelt.de BOROS Während der gemeine Zuschauer das Meer aus der Vogelperspektive nur von den Nachrichten kennt, wenn der Mensch mal wieder seine Ölteppiche über das salzige Nass ausbreitet, werfen Silke Schranz und Christian Wüstenberg einen versöhnlicheren Blick aufs Meer: Filmische Postkartenidyllen bilden hübsche bis abstrakte Eindrücke vom Ebbe und Flut geprägten Gewässer der Nordsee. präsentiert: Kino Café Die Nordsee von oben 58. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen 26. April — 1. Mai 2012 »Präzise »Mit der Warmherzigkeit einer Sommerkomödie« Inszenierung und jede Menge unverbrauchte Pointen« KINO-ZEIT.DE KINO-ZEIT.DE FILMSTARTS.DE HOME RUN PICTURES 49 www.pandorafilm.de Film-Kritik Sind angesichts des Zwergenaufstands entsetzt: Die königliche Gesellschaft Die Magie auf der Bühne Ein Fest für die Augen Ich will spielen „Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen“ von Tarsem Singh „Violinissimo“ von Radek Wegrzyn und Stephan Anspichler Schneewittchen beehrt mal wieder die Leinwand: Opulent und skurril. C Phantastische Märchenverfilmung Spannende Beobachtungen beim Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb in Hannover. C Faszinierende Musik-Doku Es war nur eine Frage der Zeit, dass sich Leinwandzauberer Tarsem Singh („The Cell“, „The Fall“, „Krieg der Götter“) eines Grimm’schen Märchens annimmt. Das Ergebnis ist gemäß den Erwartungen ein Fest für die Augen: Detailreich spinnt Singh seine phantastische Märchenwelt, von Kostüm, Maske und Bauten bis hin zu den Figuren, mit denen er das Märchen zusätzlich ausstaffiert. In Sachen Ironie und Inszenierung erinnert das an die skurrilen Entwürfe von Terry Gilliam, zumindest in der ersten Hälfte, denn gegen Ende gibt sich die Mär zunehmend disneylike, um zum Schluss gar Richtung Musical zu schielen. Trotzdem macht diese skurrile Adaption großen Spaß, nicht zuletzt durch Julia Roberts als narzistisch-rachsüchtige Königin. HARTMUT ERNST Der Film begleitet drei junge Aspiranten beim höchstdotierten Musikwettbewerb der Welt, dem Internationalen Joseph Joachim Violinwettbewerb. ClaraJumi, Solenne und Itamar treten gegen weitere 32 Musiker an und erzählen vom Ursprung ihrer Musikbegeisterung, von der Magie auf der Bühne, ihrer Ehrfurcht vor den Komponisten und der Aufregung hinter der Bühne. Eltern und Jurymitglieder kommen zu Wort, äußern sich mal emotional, mal philosophisch. Den Rahmen bildet dabei der spannende Wettbewerb von 2009. Von den Privatpersonen hinter den Künstlern erfährt man nur wenig. Dafür vermittelt die mitreißende, andächtig montierte Dokumentation sowohl von der Faszination der Musik als auch vom Kunstverständnis der Streicher. HARTMUT ERNST SPIEGLEIN SPIEGLEIN … VIOLINISSIMO USA 2012 - Komödie / Abenteuer - Regie: Tarsem Singh - Kamera: Brendan Galvin mit: Julia Roberts, Lily Collins, Armie Hammer - Verleih: StudioCanal Start: 5.4. Cinedom, Metropolis, Rex, UCI D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Radek Wegrzyn, Stephan Anspichler - Kamera: Matthias Bolliger, Till Vielrose - mit: Clara-Jumi Kang, Itamar Zorman, Solenne Paidassi - Verleih: Salzgeber Start: 5.4. Filmpalette Langsam erlischt die Flamme Gabriel (Lou Taylor Pucci) schwelgt vor seinem Vater (J.K. Simmons) in Erinnerungen Ende der Zeit Die Kraft der Musik „Das Turiner Pferd“ von Béla Tarr „The Music Never Stopped“ von Jim Kohlberg Mit seinem zweieinhalbstündigen Film bringt der ungarische Regisseur Béla Tarr das Kino zu einem Endpunkt. Zumindest sein Kino. C Monolithisches Kunstkino Gabriels Erinnerungsvermögen ist aufgrund eines Hirntumors beschädigt. Mit Hilfe von Musik kann eine Therapeutin weiterhelfen. C Musikalische Familientherapie Nicht bestätigten Gerüchten zufolge könnte dies Béla Tarrs letzter Film sein, und man weiß tatsächlich nicht, was danach noch kommen sollte: Der Film erzählt sechs Tage aus dem Leben eines Bauern, seiner Tochter und seines Pferdes – es sind ihre letzten sechs Tage. Es ist das Pferd, bei dessen Züchtigung durch den Bauern Friedrich Nietzsche 1889 seinen Zusammenbruch erlitt, der ihn in die geistige Umnachtung trieb. In die Umnachtung führt es schließlich auch den Film, der eine Art umgekehrte Weltentstehung nachvollzieht. Am Ende herrscht Stillstand und Dunkelheit. Davor sieht man fast dialogfrei, aber immer wieder musikalisch untermalt, in wundervollen, langen Schwarzweißbildern von Fred Kelemen, eine archaische Welt, der die Hoffnung verloren geht. Schöner kann Fatalismus kaum sein. CHRISTIAN MEYER Basierend auf einem authentischen Fall, den der Neurologe Oliver Sacks („Zeit des Erwachens“) in einem populärwissenschaftlichen Buch beschrieb, führt uns das Regiedebüt von Jim Kohlberg die komplexe Arbeitsweise des menschlichen Gehirns vor. Filmisch verankert ist die musikalische Therapie vor dem Hintergrund eines Generationenkonflikts aus den 60er Jahren, als politisch aktive Jugendliche gegen ihre spießigen Eltern rebellierten. Protestsongs, und vor allem die psychedelischen Grateful Dead, stehen dabei auch symbolisch den Liebesschnulzen der Elterngeneration gegenüber. Kohlberg hat den Familienkonflikt geschickt mit den politischen Dimensionen und den unterschiedlichen Musikstilen verbunden. Nebenbei zeigt er uns auf eindringliche Weise, wie Musik unser Denken unterbewusst beeinflussen kann. FRANK BRENNER DAS TURINER PFERD THE MUSIC NEVER STOPPED Berlinale 2011: Großer Preis der Jury H/F/D/CH/USA 2010 - Drama - Regie: Béla Tarr - Kamera: Fred Kelemen - mit: Erika Bók, János Derzsi, Mihály Kormos - Verleih: Basis Start: 5.4. Filmpalette USA 2011 - Drama - Regie: Jim Kohlberg - Kamera: Stephen Kazmierski - mit: J.K. Simmons, Lou Taylor Pucci, Cara Seymour - Verleih: Senator Start: 29.3. Rex choices verlost 2x2 Freikarten, 2 Filmplakate, 2 CDs von „The Grateful Dead“. E-Mail bis 10.4. an verlosung@choices.de, Kennwort: Music www.choices.de/heute-im-kino 50 36 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Kein Gedanke an Rentenpolitik Kopfüber in die lappische Nacht Invasion der Senioren Pech gehabt „Und wenn wir alle zusammenziehen?“ von Stéphane Robelin „Helden des Polarkreises“ von Dome Karukoski Fünf Senioren, liiert und befreundet, beschließen, gemeinsam eine Wohngemeinschaft zu gründen. C Berührende, schrullige Tragikomödie Drei Freunde aus Lappland brechen in eine chaotische Nacht auf, um eine Beziehung zu retten. C Turbulente Kumpelkomödie Zwei Pärchen, ein Single: Sie kennen einander seit Jahrzehnten, inzwischen haben sie allesamt die siebzig überschritten. Nun beschließen die fünf eigenwilligen Freunde (Guy Bedos, Jane Fonda, Pierre Richard, Geraldine Chaplin, Claude Rich) zusammenzuziehen. Als Unterstützung engagieren sie den jungen Ethnologen Dirk (Daniel Brühl), der sich um Hund und Garten kümmert, und dabei noch so einiges lernt in dieser von Macken und Weisheit durchsetzten Seniorengemeinschaft. Die Tragikomödie gibt sich so verträumt wie lebensnah, und somit wundervoll französisch. Regisseur Stéphane Robelin hat das Drehbuch selbst verfasst und fünf beseelte Charaktere erschaffen, die sich gemeinsam den Herausforderungen ihres Lebensabends stellen. HARTMUT ERNST Das Land scheint verflucht, das wird schon im gelungenen Intro deutlich, in dem von einem Baumelbaum erzählt wird, an dem sich seit Generationen die vom Glück Verlassenen erhängen. Janne lebt in diesem Land, in Lappland. Seit neun Jahren ist er mit Inari zusammen, ansonsten bekommt er nichts geregelt. Irgendwann hat sie die Faxen dicke und stellt ihm ein Ultimatum: Wenn er bis zum nächsten Morgen keinen Digitalempfänger besorgt, war es das mit der Beziehung. Mit seinen beiden Kumpels bricht Janne in eine turbulente Nacht auf, in dem sie neben Polizei, Killerlesben und Russen vor allem das Pech verfolgt. Spürbar amerikanisch beeinflusste Kumpelkomödie aus Finnland: Wenig Seele, wenig Ironie und viel Quatsch für die Bierlaune. HARTMUT ERNST UND WENN WIR ALLE ZUSAMMENZIEHEN? HELDEN DES POLARKREISES F/D 2011 - Komödie - Regie: Stéphane Robelin - Kamera: Dominique Colin - mit: Jane Fonda, Daniel Brüh, Pierre Richard - Verleih: Pandora Start: 5.4. Cinenova, Odeon, Weisshaus Philadelphia Film Festival 2011: Jurypreis Bester Film FIN/ISL/S 2010 - Komödie / Drama - Regie: Dome Karukoski - Kamera: Pini Hellstedt - mit: Kari Ketonen, Pamela Tola, Moa Gammel - Verleih: Pandastorm Start: 5.4. Filmhaus Visuell reizvolle Reise in die Belle Époque Ansichten einer Stadt Rentierliche Liebschaften Auch nur Menschen „Bel Ami“ von Declan Donnellan und Nick Ormerod „6 x Venedig“ von Carlo Mazzacurati Ein mittelloser Schönling schläft sich im Fin de Siècle in der feinen Gesellschaft hoch. C Kostümdrama Einwohner unterschiedlichsten Alters erzählen vom Leben in Venedig. C Alltags-Portrait Venedigs Robert Pattinson („Twilight“) spielt Georges Duroy, einen jungen Offizier, der Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Krieg nach Frankreich heimkehrt und versucht, in Paris Fuß zu fassen. Schon bald gelingt dem ehrgeizigen Beau der Einzug in die Pariser Gesellschaft, nicht zuletzt über diverse Affären mit einflussreichen Damen (Uma Thurman, Kristin Scott Thomas, Christina Ricci). Die Adaption des Romans von Guy de Maupassant setzt weniger auf die tiefgründige Gesellschaftskritik der Vorlage, sondern hat sich vor allem einer Sache verschrieben: ein bombastisches, starbesetztes Historiendrama auf die Leinwand zu bringen, mit dem sie in opulenten Kulissen und prächtigen Kostümen die Belle Époque wieder auferstehen lässt. CARLA SCHMIDT Das ist doch an sich ein sympathisches Konzept: Regisseur Carlo Mazzacurati porträtiert Venedig nicht über seine Attraktionen, sondern über seine Menschen, sechs an der Zahl. Sechs unterschiedliche Bewohner der Lagunenstadt, vom Zimmermädchen eines Luxushotels bis zu einem ehemaligen Dieb. Sechs Menschen, die von ihrem Leben und von ihrer Stadt erzählen. Von Ehrenamt, von den Macken der Reichen, von Ausgrabungen, von abstrakter Kunst, vom ewigen Glück im Unglück und von Zukunftsträumen. Das Ergebnis ist mal charakteristisch, mal austauschbar. In Venedig leben eben auch nur Menschen. Mazzacurati montiert seine Interviews mit ruhigem Tempo und verbindet sie über musikalisch unterlegte Eindrücke aus der Wasserstadt. HARTMUT ERNST BEL AMI GB 2012 - Drama / Lovestory - Regie: Declan Donnellan, Nick Ormerod - Kamera: Stefano Falivene - mit: Robert Pattinson, Uma Thurman, Christina Ricci - Verleih: StudioCanal Start: 26.4. Cinedom Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 51 51 6 x VENEDIG I 2010 - Dokumentarfilm - Regie: Carlo Mazzacurati - Kamera: Luca Bigazzi Verleih: Rendezvous Start: 29.3. Odeon www.choices.de/heute-im-kino Film-Kritik Fischen Impossible – Eine tierische Rettungsaktion Das Haus Anubis – Pfad der 7 Sünden MAL 2011 - Zeichentrick - Regie: Goh Aun Hoe - Verleih: Splendid D 2012 - Kinderfilm - Regie: Jorkos Damen - Verleih: Studio100 Aus Malaysia stammt dieses Unterwasser-Animationsabenteuer, in dem sich der junge Pup auf den Weg macht, seine Verwandtschaft aus den Händen von Fischeier-Dieben zu befreien. Unterstützt wird der Bambushai von seinem Kumpel Julius. Für die Rettungsmission muss sich Pup sogar an Land begeben, doch ein wenig Pixelmagie macht natürlich auch das möglich. Familienspaß. HE Auf 320 Folgen hat es die Daily Soap für Kids von Nickelodeon gebracht – nun schafft es die Serie ins Kino: Als Liebesbeweis für Nina erwirbt Daniel zwei geheimnisvolle Ringe. Die eröffnen den beiden einen Zugang in eine mittelalterliche Welt. Nina wird entführt, Daniel nimmt mit seinen Freunden aus dem Internat die Fährte auf, um seine Liebste zu befreien. HE Start: 29.3. Metropolis, UCI Start: 19.4. Cinedom, Metropolis, UCI Out of the Darkness Titanic 3D D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Stefano Levi - Verleih: Barnsteiner USA 2012 - Drama / Lovestory - Regie: James Cameron - Verleih: Fox Der Dokumentarfilm begleitet den Augenarzt Dr. Sanduk Ruit durch Nepal, wo er in die entlegensten Orte wandert, um Augenerkrankungen zu heilen. Ruit hat aufgrund seines Engagements einen Film verdient, diese Dokumentation aber nicht das Kino: Zu oft wird Gleiches erzählt, zu viele Sachverhalte (Finanzierung, Lebensbedingungen Blinder in Nepal) werden nicht ausreichend vertieft. HE Inzwischen hat man sich ja auf die alljährliche TV-Wiederholung zu Weihnachten eingestellt. 3D sei Dank, wird die erfolgreichste Schiffs-Havarie der Filmgeschichte aber noch einmal auf die Leinwand geholt: Zum 100. Jahrestag des Untergangs der Titanic dürfen sich Jack und Rose noch einmal verlieben und gemeinsam gegen die Wassermassen aufbegehren. Und das ist immer noch großes Kino. HE Start: 29.3. Filmhaus Start: 5.4. Cinedom Zorn der Titanen Der perfekte Ex USA 2012 - Fantasy / Action - Regie: Jonathan Liebesman - Verleih: Warner USA/R 2011 - Komödie / Lovestory - Regie: Mark Mylod - Verleih: Fox Wow: Sam Worthington gibt es auch mit Haaren! In der Fortsetzung des Fantasyabenteuers „Kampf der Titanen“ tritt der australische Schauspieler als Halbgott Perseus erneut gegen Götter und Menschen an, die sich gegen seinen Göttervater Zeus (Liam Neeson) verschworen haben. Dazu muss sich Perseus diesmal tief in die Unterwelt begeben. Pixelgewaltige Sandalenkost. HE Schläft die westlich zivilisierte Durchschnittsfrau mit mehr als 20 Männern, wird sie den Mr. Right nicht mehr finden! Die Gazetten-Statistik versetzt Ally (Anna Faris) in die Krise. Ihre Schlussfolgerung: Der Richtige muss unter ihren Ex-Freunden zu finden sein, die sie nun gemeinsam mit ihrem Nachbarn Colin (Chris Evans) aufsucht. Komödie im „Sex and the City“-Gewand. HE Start: 29.3. Cinedom, UCI Start: 29.3. Cinedom, UCI Coaching, Beratung, Mediation und Training Berufsstrategien Führungstraining .RQÀLNWH .RPPXQLNDWLRQ In Kooperation mit Gleichstellungsstellen, Betrieben und Bildungseinrichtungen Rittershausstr. 22, 53113 Bonn, Tel. + Fax 0228/66 59 22 Marianne Gühlcke frauenkollegbonn@t-online.de, www.frauenkollegbonn.de www.choices.de/heute-im-kino 52 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Lichtspiele Lichtspiele Eintrittspreise: Mo.-Mi.: 5,00 € | Do.: 4,00 € (Kinotag) | Fr.-So./ Feiertag: 7,50 € zzgl. Überlängen- und/oder 3D Zuschlag (3 €) | Kinderpreis bis einschl. 12 J. The Music never stopped seit 29.03. Battleship ab 12.04. USA 2011 – Drama – 105 Min. – R.: Jim Kohlberg – D.: J.K. Simmons, Lou Tayler Pucci, Cara Seymour, Julia Ormond – o. A. USA 2012 - Action - 128 Min. - R.: Peter Berg - D.: Liam Neeson, Brooklyn Decker, Alexander Skarsgård, Rihanna- 12 J. Henry und sein kleiner Sohn Gabriel teilen eine große Leidenschaft für Musik. Bis sich Gabriel Ende der 60er Jahre der AntiVietnam-Bewegung anschließt und statt Bing Crosby plötzlich die Beatles, Bob Dylan und Grateful Dead verehrt. Der Ingenieur versteht seinen Sohn nicht mehr. Nach einem heftigen Streit verlässt Gabriel das Haus und bricht mit seinen Eltern. Zwanzig Jahre später erreicht Henry und seine Frau Helen ein Anruf aus dem Krankenhaus: Gabriel leidet unter einem Gehirntumor. Kaum ein Offizier hat je in der US Navy derart schnell Karriere gemacht wie Alex Hopper. Aber dann begeht er einen Fehler, der ihn die Laufbahn kosten könnte: Er verliebt sich ausgerechnet in Sam, die Tochter seines Admirals. Ein Problem, bei dem ihm auch sein älterer Bruder Stone, Kommandeur der USS Samson, nicht helfen kann. Alex bleibt allerdings wenig Zeit, über sein Schicksal nachzugrübeln, denn bei einem internationalen Seemanöver im Pazifik gerät seine Einheit in eine Situation, auf die sie auch die beste Militärschule nicht vorbereiten konnte: Mitten auf dem Ozean wird die Flotte von den gigantischen Kampfmaschinen einer außerirdischen Macht angegriffen. Titanic 3D ab 05.04. USA 2012 - Drama - 194 Min. - R.: James Cameron - D.: Leonardo DiCaprio, Kate Winslet - 12 J. Auf der Jungfernfahrt der Titanic trifft der mittellose Jack Dawson auf die schöne, aber unglückliche Erste-KlassePassagierin Rose DeWitt Bukater. Rose reist gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem versnobten Verlobten Cal, den sie aus finanziellen Gründen heiraten soll, aber nicht liebt. Als Jack beobachtet, wie Rose über die Reling klettert, um sich ins Meer zu stürzen, und ihren sicheren Tod abwenden kann, beginnt für beide eine Liebesgeschichte über Klassengrenzen hinweg. Gemeinsam mit Jack entdeckt Rose das ausgelassene Leben der einfachen Passagiere unter Deck der Titanic und das wahre Wesen der Liebe. Währenddessen steuert die als unsinkbar geltende Titanic geradewegs auf einen Eisberg zu. in 3D! The Lady - Ein geteiltes Herz ab 05.04. F/GB 2011 - Drama - 132 Min. - R.: Luc Besson - D.: David Thewlis, Michelle Yeoh, William Hope, Sahajak Boonthanakit, Teerawat Mulvilai - 12 J. Ende der achtziger Jahre lebt Aung San Suu Kyi Oxford, England. Der Schlaganfall ihrer Mutter lässt sie in ihr Heimatland Birma zurückkehren, das gerade von schweren Unruhen erschüttert wird. Regimegegner bitten Suu Kyi, die als Tochter eines Volkshelden sehr populär ist, den Vorsitz der neu gegründeten Partei für ein demokratisches Birma zu übernehmen. Spieglein, Spieglein - Die wirklich ab 05.04. wahre Geschichte von Schneewittchen Nathalie Küsst ab 12.04. F 2011 - Komödie - 114 Min. - R.: Stéphane Foenkinos, David Foenkinos D.: Audrey Tautou, François Damiens - o.A. Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich Nathalie und François kennenlernen. Sie werden schnell ein Paar, heiraten und verleben eine wundervolle Zeit. Doch das Glück ist nicht von Dauer. François kommt bei einem Unfall ums Leben und Nathalies perfekte Welt bricht zusammen. Sie stürzt sich die nächsten Jahre in ihre Arbeit, verschließt sich ihrer Umwelt. Bis sie eines Tages aus heiterem Himmel etwas völlig unerwartetes tut... American Pie - Das Klassentreffen ab 26.04. USA 2012 - Komödie - 113 Min. - R.: Jon Hurwitz, Hayden Schlossberg D.: Alyson Hannigan, Seann William Scott, Jennifer Coolidge, Jason Biggs, - 12 J. Über zehn Jahre nach ihrem "ersten Mal" im Sommer 1999 sind die Freunde um Jim, Stifer und Co aus "American Pie" wieder zurück! Ihre Unschuld haben sie längst verloren, den Abschlussball geschafft und auch die letzte Party ist schon einige Jahre her. Erwachsen, aber keinen Millimeter reifer, treffen sie sich in ihrem Heimatörtchen East Great Falls jetzt zu einem turbulenten Klassentreffen wieder. The Lucky One - Für immer der Deine ab 26.04. USA 2012 - Drama - Länge n.n.b. - R.: Scott Hicks - D.: Zac Efron, Taylor Schilling, Blythe Danner, Riley Thomas Stewart, Jay R. Ferguson, Adam LeFèvre - FSK n.n.b. U.S. Marine Sergeant Logan Thibault kehrt von seinem dritten Einsatz im Irak zurück. Er ist überzeugt, dass nur ein Umstand ihm das Leben gerettet hat: das Foto einer Frau, die er nicht einmal kennt. Als er herausfindet, dass sie Beth heißt und wo sie wohnt, sucht er sie auf und nimmt in der Hundezucht der Familie einen Job an. Beth misstraut ihm anfangs und hat reichlich eigene Probleme, doch trotzdem entwickelt sich eine Beziehung zwischen ihnen, die Logan hoffen lässt, dass Beth mehr sein könnte als nur sein Talisman. USA 2012 - Abenteuer - Länge n.n.b. - R.: Tarsem Singh - D.: Julia Roberts, Lily Collins, Armie Hammer, Sean Bean - FSK n.n.b. Was bringt eine Königin in den besten Jahren so richtig auf die Palme? Dass ihre junge Stieftochter schöner sein soll als sie...! Der alte Zauberspiegel lügt nun einmal nicht, und so verbannt sie Schneewittchen kurzerhand in den Wald. Die trifft dort auf eine Bande kleinwüchsiger Kleinkrimineller. Gemeinsam schmieden sie den Plan, die Königin vom Thron zu stürzen. Unser “One Dollar House” Programm läuft weiter: Superleichte 3D-Brillen auch in Kindergröße! Eintrittspreis: jeder Film 2,99 € Hohenzollernring 60 - 50672 Köln - Info 25 41 41 - Reservierung ab 15 Uhr 258 56 44 - www.rex-koeln.de Haben Sie Interesse an einer Schulvorstellung? Rufen Sie uns von 9.00 - 18.00 Uhr unter 972 62 97 an! Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 15 Min. vor Filmbeginn - Sa./ So./ Feiertag: 30 Min. vor Filmbeginn 53 Programmkino mit Café - Ebertplatz 19 - 50668 Köln - Info 739 12 45 - Reservierung ab 15 Uhr 72 24 36 Weitere Informationen unter www.metropolis-koeln.de! Do. ist Kinotag: alle Filme nur 4,00 € + 3D Zuschlag! - On Thursdays all movies just 4,00 € + 3D extra amount! Battleship (OV) Superleichte 3D-Brillen, auch in Kindergröße! A fleet of ships is forced to do battle with an armada of unknown origins in order to discover and thwart their destructive goals. Caught in the middle of the alien assault, Lieutenant Alex Hopper must live up to the potential his brother Stone and his fiancée's father, Admiral Shane, expect of him in order to help the team repel the invaders before it's too late.. Mit Beginn des Oktobers gibt es wieder unsere Matinee Vorstellungen! Immer sonntags. Beginn ca. 11:15 Uhr - Spielzeiten: www.metropolis-koeln.de The Woman in Black (OmU) since 29.03. GB 2012 - Horror - Länge n.n.b. - D.: James Watkins - C.: Daniel Radcliffe, Ciarán Hinds, Janet McTeer, Liz White, Shaun Dooley - FSK n.n.b. A widowed lawyer travels to a secluded village on an important assignment, and encounters a vengeful ghost with mysterious motives. After losing his beloved wife in childbirth, young barrister Arthur Kipps was nearly consumed by grief. A haunted widower father, he raises his young son with the help of his devoted nanny. Arthur is on the verge of losing his job when an important client of the firm dies, and his boss offers him one last opportunity to prove his worth by settling the woman's affairs. Determined to succeed, Arthur travels to the remote village and receives a chilly welcome. Something horrible once happened here, and it seems that the locals are determined to ensure Arthur never finds out what it was. Now, the more time Arthur spends in his client's crumbling estate, the more aware he becomes of a presence that isn't quite human. Dans la Lumière - The Lady (OV) since 05.04. F/GB 2011 - Drama - 132 Min. - D.: Luc Besson - C.: David Thewlis, Michelle Yeoh, William Hope, Sahajak Boonthanakit, Teerawat Mulvilai - 12 J. This is the story of Aung San Suu Kyi and her husband, Michael Aris. Despite distance, long separations, and a dangerously hostile regime, their love endures until the very end. A story of devotion and human understanding set against a background of political turmoil which continues today. This is also the story of the peaceful quest of the woman who is at the core of Burma's democracy movement. Spieglein, Spieglein starts 12.04. USA 2012 - Action - 128 Min. - D.: Peter Berg - C.: Liam Neeson, Brooklyn Decker, Alexander Skarsgård, Taylor Kitsch, Josh Pence, Rihanna - 12 J. The Grey - Unter Wölfen (OV) starts 12.04. USA 2011 - Action - 117 Min. - D.: Joe Carnahan - C.: Liam Neeson, Frank Grillo, Dermot Mulroney, Dallas Roberts, Joe Anderson - 16 J. A team working on an oil drilling station in the Arctic gets word that the company is flying them back to Anchorage for a break. Less than an hour into the flight, they fly into a blizzard and the plane goes down. There are only a handful of survivors, one of whom is Ottway, who wants nothing more but to get back home to the woman he loves. He takes charge and leads the men in an attempt to survive the bitter cold. They start a fire for warmth but soon notice they're surrounded by a pack of huge wolves, who are closing in on them. La Délicatesse - Nathalie küsst (OmU) à partir de 12.04. F 2011 - Komödie - 114 Min. - R.: Stéphane Foenkinos, David Foenkinos D.: Audrey Tautou, François Damiens, Bruno Todeschini, Mélanie Bernier - o.A. ab 05.04. USA 2012 - Abenteuer - Länge n.n.b. - R.: Tarsem Singh - D.: Julia Roberts, Lily Collins, Armie Hammer, Sean Bean, Nathan Lane - FSK n.n.b. Was bringt eine Königin in den besten Jahren so richtig auf die Palme? Ihr bekümmerlicher Kontostand? Krähenfüße um die Augen? Ja, das auch - vor allem aber, dass ihre junge Stieftochter schöner sein soll als sie...! Der alte Zauberspiegel lügt nun einmal nicht, und so verbannt sie Schneewittchen kurzerhand in den Wald. Die trifft dort auf eine Bande kleinwüchsiger Kleinkrimineller (auch bekannt als die Sieben Zwerge). Gemeinsam schmieden sie den Plan, die Königin vom Thron zu stürzen. Zwischen die Fronten gerät Prinz Andrew Alcott von Valencia, in den sich Schneewittchen auf den ersten Blick verliebt. Doch auch die Königin hat ein Auge auf den wohlhabenden Schönling geworfen. Schon stehen sich Stiefmutter und Stieftochter in einer doppelten Fehde um Prinz und Königreich gegenüber… Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich Nathalie und François kennenlernen. Sie werden schnell ein Paar, heiraten und verleben eine wundervolle Zeit. Doch das Glück ist nicht von Dauer. François kommt bei einem Unfall ums Leben und Nathalies perfekte Welt bricht zusammen. Sie stürzt sich die nächsten Jahre in ihre Arbeit, verschließt sich ihrer Umwelt, versucht, über ihren Verlust hinwegzukommen. Bis sie eines Tages aus heiterem Himmel ausgerechnet dem unscheinbarsten Mitarbeiter ihres Teams um den Hals fällt und ihn leidenschaftlich küsst. Markus, der nicht weiß, wie ihm geschieht, verliebt sich Hals über Kopf in seine Chefin. Als die von dem Kuss nichts mehr wissen will, beschließt Markus, ihr so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen - um sich zu schützen. Das wiederum lässt Nathalie nicht zu, denn sie fühlt, dass Markus auf dem besten Weg ist, ihr Herz zu erobern. Doch das ungleiche Paar hat so einige Hindernisse im Kollegen- und Freundeskreis zu überwinden. Um ihrer ungewöhnlichen Liebe eine Chance zu geben, bleibt ihnen nur die Flucht - zurück in die Vergangenheit, und damit nach vorn ... 54 INTERESSE AN EINER SCHULVORSTELLUNG? RUFEN SIE UNS VON MO. - FR. ZWISCHEN 9.00 UND 17.00 UHR AN! American Pie - Reunion ab 26.04. USA 2012 - Komödie - 113 Min. - D.: Jon Hurwitz, Hayden Schlossberg - C.: Alyson Hannigan, Seann William Scott, Jennifer Coolidge, Jason Biggs - 12 J. All the American Pie characters we met a little more than a decade ago are returning to East Great Falls for their highschool reunion. In one longoverdue weekend, they will discover what has changed, who hasn't and that time and distance can't break the bonds of friendship. It was summer 1999 when four small-town Michigan boys began a quest to lose their virginity. In the years that have passed, Jim and Michelle married while Kevin and Vicky said goodbye. Oz and Heather grew apart, but Finch still longs for Stifler's mom. Now these lifelong friends have come home as adults to reminisce about-and get inspired by-the hormonal teens who launched a comedy legend. The Lucky One Für immer der Deine (OV) starts 26.04. USA 2012 - Drama - Länge n.n.b. - D.: Scott Hicks - C.: Zac Efron, Taylor Schilling, Blythe Danner, Riley Thomas Stewart - FSK n.n.b. U.S. Marine Sergeant Logan Thibault returns from his third tour of duty in Iraq, with the one thing he credits with keeping him alive-a photograph he found of a woman he doesn't even know. Learning her name is Beth and where she lives, he shows up at her door, and ends up taking a job at her family-run local kennel. Despite her initial mistrust and the complications in her life, a romance develops between them, giving Logan hope that Beth could be much more than his good luck charm. K i n d e r k i n o: Unser Kinderfilmpreis für soziale Gruppen: 2,50 € (ggf. zzgl. 3,00 € 3D - Zuschlag) Sams im Glück D 2012 - Komödie - 103 Min. - R.: Peter Gersina - D.: Ulrich Noethen, Christine Urspruch, Aglaia Szyszkowitz, Eva Mattes, Armin Rohde - o.A. Eigentlich könnten die Taschenbiers ein ganz zufriedenes Leben führen - wäre da nicht der seltsame Umstand, dass man, wenn man 10 Jahre ein Sams bei sich beherbergt, selbst langsam aber stetig zu einem Sams wird. Und genau das geschieht mit Herrn Taschenbier. Wenn das Sams bei den Taschenbiers bleibt, dann wird diese Verwandlung so lange voranschreiten, bis Herr Taschenbier selbst vollständig zu einem Sams geworden ist! Start: 29.03. - ab 3,50 € Knerten traut sich NO 2010 - Abenteuer - 81 Min. - R.: Martin Lund - D.: Adrian Grønnevik Smith, Petrus Andreas Christensen, Pernille Sørensen, Jan Gunnar Røise - o.A. Der sechsjährige Lillebror und sein hölzerner Freund Knerten erleben tolle Fantasieabenteuer. Doch Ruhe und Harmonie sind bald dahin, als Knerten ein apartes Birkenzweiglein namens Karoline trifft und das erste Mal jenes viel beschworene Bauchkribbeln spürt. Als Lillebrors Mutter nach einem mysteriösen Fahrradunfall im Straßengraben landet und schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wird, glaubt der aufgeweckte Junge an einen Kriminalfall und ermittelt zusammen mit Knerten und Karoline mutig auf eigene Faust. Start: 12.04. - ab 3,50 € Fischen Impossible- Eine tierische Rettungsaktion MY 2011 - Abenteuer - 90 Min. - R.: Goh Aun Hoe - FSK n.n.b. Die beiden jungen Bambushaie und besten Freunde Pup und Julius leben in einem Riff, wo kürzlich unzählige Fischeier von einem Dieb gestohlen wurden. Das wollen die beiden sich nicht gefallen lassen und nehmen die Verfolgung auf. Mit Hilfe eines mechanischen Roboter-Anzugs gelingt es ihnen sogar, festen Boden zu betreten. Fasziniert lernen sie die Schönheit, aber auch die überall lauernden Gefahren der Welt an Land kennen und schon bald werden sie selbst zu Gejagten. Doch so schnell geben Pup und Julius ihre Mission nicht auf. Start: 26.04. - ab 3,50 € 55 55 KINDERKINO Osterferien-Programm In den Osterferien haben wir für Euch wieder ein besonderes Kinderprogramm zusammen gestellt. Hier ist sicher für jeden etwas dabei! Außerdem haben wir verschiedene Oster-Aktionen vorbereitet. Wir freuen und auf Euch! Euer Metropolis Team 3,50 € pro Person und Film (Ausnahme: Hugo Cabret 3D - 6,50 €). Soziale Gruppen: 2,50 € pro Person und Film (Hugo Cabret 3D 5,50 €). MO 02.04.12 10:40 10:50 11:00 13:00/15:00 13:10 13:20 Zur Eröffnung backen wir frische Waffel für Euch Hugo Cabret 3D 127 Min. 6 J. Willi und die Wunder dieser Welt 78 Min. o.A. Findet Nemo 100 Min. o.A. Sams im Glück 103 Min. o.A. Das Haus der Krokodile 91 Min. n.n.b. The Liverpool Goalie 88 Min. 6 J. DI 03.04.12 10:40 10:50 11:00 13:00 13:10 13:20 Hugo Cabret 3D Tom Sawyer Sams in Gefahr Sams im Glück Das Haus der Krokodile The Liverpool Goalie 127 Min. 109 Min. 97Min. 103 Min. 91 Min. 88 Min. 6 J. 6 J. o.A. o.A. n.n.b. 6 J. MI 04.04.12 10:40 10:50 11:00 13:00/15:00 13:10 13:20 Hugo Cabret 3D Tim & Struppi - Der Haifischsee Wickie und die starken Männer Sams im Glück Das Haus der Krokodile The Liverpool Goalie 127 Min. 74 Min. 87 Min. 103 Min. 91 Min. 88 Min. 6 J. 6 J. o.A. o.A. n.n.b. 6 J. DO 05.04.12 10:40 10:50 11:00 13:00/15:00 13:10 13:20 Heute könnt ihr Osternester im Kinosaal suchen Hugo Cabret 3D 127 Min. 6 J. Die Abenteuer v. Tim & Struppi 107 Min. 6 J. Mein Freund Knerten 74 Min. o.A. Sams im Glück 103 Min. o.A Das Haus der Krokodile 91 Min. n.n.b. The Liverpool Goalie 88 Min. 6 J. FR 06.04.12 13:00/15:00 13:10 13:20 Spieglein, Spieglein Sams im Glück Das Haus der Krokodile 106 Min. n.n.b. 103 Min. o.A. 91 Min. n.n.b. SA 07.04.12 13:00/15:00 13:10 13:20 Spieglein, Spieglein Sams im Glück Das Haus der Krokodile 106 Min. n.n.b. 103 Min. o.A. 91 Min. n.n.b. SO 08.04.12 13:00/15:00 13:10 13:20 Spieglein, Spieglein Sams im Glück Das Haus der Krokodile 106 Min. n.n.b. 103 Min. o.A. 91 Min. n.n.b. MO 09.04.12 13:00/15:00 13:10 13:20 Spieglein, Spieglein Sams im Glück Das Haus der Krokodile 106 Min. n.n.b. 103 Min. o.A. 91 Min. n.n.b. DI 10.04.12 10:40/13:00/15:00 10:50 11:00 13:10 13:20 Spieglein, Spieglein Tim & Struppi - Der Haifischsee Mein Freund Knerten Sams im Glück Knerten traut sich 106 Min. 74 Min. 74 Min. 103 Min. 82 Min. n.n.b. 6 J. o.A. o.A. o.A. MI 11.04.12 10:40/13:00/15:00 10:50 11:00 13:10 13:20 Spieglein, Spieglein Die Abenteuer von Tim & Struppi Findet Nemo Sams im Glück Knerten traut sich 106 Min. 107 Min. 100 Min. 103 Min. 82 Min. n.n.b. 6 J. o.A. o.A. o.A. DO 12.04.12 Knerten begrüßt Euch im Kino und hat Osterüberraschungen dabei 10:40/13:00/15:00 Spieglein, Spieglein 106 Min. n.n.b. 10:50 Willi und die Wunder dieser Welt 78 Min. o.A. 11:00 Sams in Gefahr 97 Min. o.A. 13:10 Sams im Glück 103 Min. o.A. 13:20 Knerten traut sich 82 Min. o.A. FR 13.04.12 10:40/13:00/15:00 10:50 11:00 13:10 13:20 Spieglein, Spieglein Tom Sawyer Wickie und die starken Männer Sams im Glück Knerten traut sich 106 Min. 109 Min. 87 Min. 103 Min. 82 Min. n.n.b. 6 J. o.A o.A. o.A. ComicKultur Wortwahl Hitler in der Zeitmaschine Braindead Autobiografische Comics hatten in den letzten Jahren Konjunktur. Aber nicht alles, was veröffentlicht wurde, war von Relevanz. „Stiche“ von David Small hingegen beeindruckt mit einer erschütternden Geschichte: Der sechsjährige David ist kränklich. Sein Vater – Radiologe inmitten der Atom-Euphorie der 50er Jahre – klärt gerne mit Röntgenstrahlen den Befund ab. Einige Jahre später hat David Krebs, aber keiner sagt es ihm. Small erzählt eine tragische Familiengeschichte kühl in schemenhaftem Schwarz-Weiß-Aquarell (Carlsen). Marisa Acocella Marchetto schlägt Der Mensch ist ein Psycho. Das ist die einzige Erklärung für all den Wahnsinn und Aberwitz, der uns auf diesem Planeten widerfährt respektive den wir während unserer irdischen Existenz selber abziehen. Ein jeder ein Pulverfass, dessen explosive Mischung bereits mit der Zeugung angerührt und kontinuierlich mit allerlei weiteren toxischen Zutaten versetzt wird – bis irgendein scheinbar noch so belangloser Funke eine biochemische Kettenreaktion auslöst und ein Höllenfeuer entfacht, bei dem sich jegliche Vernunft in Rauch auflöst. in ihrer autobiografischen Krebserfahrung einen anderen Ton an. Die Glamour-Reporterin in New York lebt ein leichtes Leben, in dem höchstens die Entscheidung für den richtigen Lippenstift ins Drama mündet. Als sie erfährt, dass sie Krebs hat, bricht ihre Welt zusammen. Doch als „Cancer Woman“ führt sie mit viel Humor und knallbunten Zeichnungen vor, wie man der Krankheit mit Lebenswillen Paroli bieten kann (Atrium). „Reisen zu den Roma“ ist eine Comicreportage. Wie bereits in „Der Fotograf“ haben Emmanuel Guibert und Frédéric Lemercier die Geschichte eines Fotoreporters mit einem Medienmix aus Zeichnungen und Fotos erzählt. Alain Keler reist mehrfach zu den Roma in Osteuropa, ihren Dörfern, ihren Lagern. Ungeschönt und unpathetisch schildert er ihr karges Leben (Edition Moderne). Mit „Der Staub der Ahnen“ entführt uns Felix Pestemer in den faszinierenden Totenkult Mexikos. Anhand der tragischen Geschichte einer Familie entfaltet er einen das letzte Jahrhundert umspannenden Reigen lebender und toter Menschen. Die in schwarzweißen und farbigen Zeichnungen erzählte Geschichte schwankt zwischen makabren Ereignissen, die beinahe an Thomas Ott erinnern, und surrealer Fantastik. Ein erstaunliches Debüt (avant-verlag). „Ich habe Adolf Hitler getötet“ von Jason ist ebenfalls garantiert nicht autobiografisch: In einer Welt, in der der Beruf des Auftragskillers boomt, wird ein solcher mit einer Zeitmaschine ins Jahr 1938 geschickt, um Hitler zu töten. Etwas geht schief, und anstelle des Killers kommt Hitler zurück. Was wie Science Fiction mit Historien-Touch anmutet, entpuppt sich als ergreifende Liebesgeschichte. Jason erzählt wie immer im lakonischen Tonfall – ganz wunderbar (Reprodukt). Die ersten beiden Bände der Serie „Koma“ von Pierre Wazem und Frederik Peeters entführen uns in eine fremde und seltsame Welt: Ein Mädchen und sein Vater sind in einer futuristischen Stadt Schornsteinfeger. Die Mutter ist tot, das Mädchen hat Ohnmachtsanfälle mit Visionen einer von düsteren Wesen bevölkerten Unterwelt. Eines Tages trifft sie unterhalb der Schlote tatsächlich auf diese Welt (Reprodukt). Auch Literaturadaptionen sind zurzeit etwas inflationär. Mit „In der Strafkolonie“ von Sylvain Ricard und Maël ist Kafka wieder an der Reihe. Die kantigen Zeichnungen entsprechen der Kühle der bekannten Vorlage. Ob das Grauen grausiger wird, wenn man es bebildert, lässt sich schwer sagen. Die sehr am Original orientierte Adaption ist durchaus gelungen (Knesebeck). Larry Marders „Bohnenwelt“ ist in der Comicwelt einzigartig. Dieses Universum erinnert höchstens noch an die französische Zeichentrickserie „Die Shadoks“. Die Bohnenwelt ist ein in sich geschlossenes Ökosystem, das zwar surreal anmutet, aber eine innere Logik aufweist. Der Baum O‘Ma‘Pa, die Bohnen, die Schädelschicht, das Kau oder der Stänkel – all das ist in einem Gleichgewicht. Wird das einmal gestört, steht die Bohnenwelt vor einem neuen Abenteuer (Ventil). CHRISTIAN MEYER So erscheint in Philippe Bessons pastellfarbenem Melodram „Venice Beach“ (dtv) zwar der Hollywood-Star James Bell als vermeintlich aktiv verantwortliche Feuerwalze, die über das wohlkonstruierte Leben eines bodenständigen Polizeiinspektors hinwegfegt. Doch der eigentliche Brandherd ist das in seinen gewissenhaft verfolgten Grundsätzen eingefrorene Phlegma des in sich gefangenen Ich-Erzählers. Sein selbstauferlegtes psychosoziales Normalitätsgelübde ist der nur allzu leicht entflammbare Nährboden, auf dem das verheerende Schicksal plötzlich brennt wie Zunder. Wie diffizil und kleinteilig, komplex und hinterhältig sich diese ‚Veranlagung‘ gestaltet, dröselt Paul Harding in seiner poetischen, traumatisch mäandernden Introspektion eines Vater-Sohn-Verhältnisses in dem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Roman „Tinkers“ (Luchterhand) auf. Mögen die titelgebenden fahrenden Händler und Kesselflicker auch als postmoderne Allegorie gedacht sein, so taugt ihr Leben in der Einsamkeit der Wälder, zwischen den Bedürfnissen der Kunden und dem die eigene zurechtgezimmerte Existenz verkörpernden Schoß der Familie auch als Sinnbild für die so unbewussten wie unbedachten intersubjektiven Wirkweisen. Welch giftige Mixtur Howard Crosby in seinem Stammhalter George Washington (!) angelegt hat, eröffnet sich diesem selbst auf dem Sterbebett nur in flüchtigen Einsichten. Noch komplizierter wird dieser Erkenntnisprozess, wenn man sich ihm selbst aktiv zu nähern trachtet. Erscheint das Leben schon als schwer durchdringliche Dunstglocke, wächst das Selbst in unüberschaubare Größen- und Tiefenordnungen. Ein tiefschwarzer Pfuhl, auf dessen Grund sich über das Leben hinweg ein undefinierbares Gebräu angesammelt hat, dessen gefährliche Zusammensetzung sich erst dann offenbart, wenn der entscheidende Tropfen eine psychodramatische Explosion auslöst. In diesem Sinn erscheint die in Rückblenden konzipierte Montagetechnik in Lisa Kränzers fesselndem Debütroman „Export A“ (Verbrecher) als einzig plausible Annäherungsweise an die stofflose Realität des mutwilligen Selbstkonstrukts, das sich erst im Ereignis des Unvorhersehbaren kristallisiert. So faszinierend wirklichkeitsnah sich die fragile Coming-of-Age-Story über eine Austauschschülerin zwischen Punk und injizierten Konventionen des Unbeschreiblichen annimmt, so überbordend neoromantisch verlegt George P. Pelecanos diese Problematik in eine heroische Fiktion. Mag sein heldenhafter Thriller über zwei griechischstämmige Ghetto-Kids aus dem Washington der 40er- und 50er-Jahre auch vordergründig unerbittlich auf Unterhaltung und Spannung getrimmte Belletristik sein, so lauert in ihrem „Big Blowdown“ (DuMont) doch der gleiche Wahnwitz, der die zwischen Emotionalität und Rationalität verlorenen Menschenseelen immer wieder scheitern lässt. LARS ALBAT Lesen Sie auch unsere Poetry-Kolumne von Sebastian23, unter www.choices.de/literatur-nrw 56 71. INTERCOMIC Internationale Comic-und Romanmesse Comedy-Show mit Captain Colonia vom 24. bis 27.April 2012 www.captain-colonia.de KÖLN .12 5 0 . ,05 Sa © Illustration: Istockphoto h 7.00 1 0 0 10. ALLES RUND UM COMICS! Novitäten&Antiquariat MEET THE ARTISTS! Signierstunden mit bekannten Künstlern GROSSES GEWINNSPIEL! Eintritt: 6 Euro Frauen und Kinder: Eintritt frei! Aktuelle Infos unter: www.comicmesse-koeln.de Cöln Comic Haus Galerie und Laden www.coeln-comic.de Bonner Straße 9 · 50677 Köln Südstadt · Nähe Chlodwigplatz 15 · 16 132 · 133 · 142 Stadthalle Köln-Mülheim Jan-Wellem-Str. 2, 51065 Köln Choices_Mai2012.indd 2 KVB-Linien 4, 13, 18/ Wiener Platz 23.03.2012 12:33:08 Uhr /Céline Berger/ /Maribel Chávez/ /Minjung Cho/ /Fabian Driehorst & Frédéric Schuld/ /Vera Drebusch & Allan Gretzki/ /Soso Dumbadze/ /Karen Elliot/ /Verena Friedrich/ /Jan Goldfuß/ /Sunjha Kim/ /Alfons Knogl/ /Henning Frederik Malz/ /Laura Popplow & Tine Tillmann/ /Johannes Post/ /Gerald Schauder/ /Andreas Wißkirchen/ SONDERAUSSTELLUNG DER KHM AUF DER ART COLOGNE 2012 18.–22. April 2012//täglich 12–20 Uhr//Sonntag bis 18 Uhr Koelnmesse//Eingang Süd//Passage 3/11 www.khm.de/art/artcologne Kunsthochschule für Medien Köln Academy of Media Arts Cologne 46. INTERNATIONALER K U N STM A R K T 18.– 22. AP R I L 2 012 57 Textwelten culture club Das Forum neuer Musik 2012 fragt nach religiösen Sujets, Spiritualität und kirchlicher Tradition beim Komponieren und Spielen neuer Musik. Das Eröffnungskonzert am 20.4. verbindet die Renaissance-Formation Capella de la Torre, Opernstar Dominique Visse und das ensemble recherche. Ein Konzert von DRadio: Siyou Ngnoubamdjum und Helmut Hattler spüren „Gott“ nach. choices verlost 10x2 Tageskarten für Fr, 20.4. E-Mail bis 16.4. an verlosung@choices.de, Kennwort: Neue Musik präsentiert: Konzerte Forum neuer Musik Empfehlenswerter Roman eines Debütanten, Foto: Verlagsbuchhandlung Liebeskind Deutschlandfunk, Kammermusiksaal Raderberggürtel 40, Köln Karten via: 0221 345 18 29 (Fax) oder rolf.otten@dradio-service.de SWD-Ballon Seit einigen Jahren sind die Stadtwerke Düsseldorf nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in der Region weithin sichtbar – mit ihrem grünweißen „Stadtwerke-Düsseldorf-Heißluftballon“: Von bundesweit über 50 Startplätzen werden die Luftfahrten organisiert. Bereits der Start des Heißluftballons ist beeindruckend, schon wenige Augenblicke später lässt man mit der Erdoberfläche auch den Alltag zurück … choices verlost 1x2 Karten E-Mail bis 30.4. an verlosung@choices.de, Kennwort: Ballon präsentiert: Ballonfahrt 20.-22.4. Ballonfahren mit dem Heißluftballon der Stadtwerke Düsseldorf www.swd-ballon.de Termin nach Absprache Pures Holz Pures Vergnügen H×T*QN\IGPKG²GT $GVVGP$KQOCVTCV\GPWPF(WVQPU der N atur z In u Hause. www.wolfes-wolfes.de #FGPCWGTCNNGGŖ$QPPŖ6GN Im Innern des Verbrechens Kriminalromane ohne Ermittler Von Thomas Linden Ein Mädchen verschwindet. Im Augenwinkel glaubt ihre beste Freundin ein Auto gesehen zu haben. Eine Frau putzt sich vor dem Schlafengehen die Zähne und hört ein verdächtiges Geräusch vor ihrem Haus. Im nächsten Moment kracht ein Brandsatz durchs Fenster und zerstört das Haus bis auf die Grundmauern. Ein Ort im Mittleren Westen der USA, an dem viel über Gott gesprochen wird, aber ein Mord nichts Ungewöhnliches ist. Ein junger Mann schwört dort Rache, nachdem seine Freundin vom Ortsprediger missbraucht wurde. Drei Romane, die sich um Verbrechen drehen und doch keine Kriminalromane im klassischen Sinne darstellen. Keine Detektive, keine Ermittler und nirgendwo der vertraute Ton des Genres. Gewalt, die im Verbrechen wie in einer Wunde zutage tritt und die inneren Defekte einer Gesellschaft sichtbar werden lässt. „Das Ende der Unschuld“ erzählt von der 13jährigen Lizzie und ihrer Freundin Evie. Unzertrennlich sind sie, gehen in dieselbe Klasse, tauschen Badeanzüge und Hockeyschläger, wissen von jeder Narbe und jedem blauen Fleck am Schienbein der anderen. Man glaubt den Atem der beiden Mädchen zu schnuppern, so intensiv lädt Megan Abbott ihre Prosa mit sinnlicher Nähe und Intimität auf. Eine amerikanische Vorstadtatmosphäre, ein warmer Spätsommer, in dem nach Evie gesucht wird. Obwohl sich Megan Abbott mitunter in ihren Handlungsfäden verheddert, bietet sie die prickelnde Atmosphäre zu einer cleveren Story. In das tiefgelagerte Zentrum einer erstarrten Gesellschaft führt Gaute Heivolls Recherche über den Pyromanen, dessen Schicksal er in seinem Roman „Bevor ich verbrenne“ folgt. Vor der ersten Seite dieses Romans sei gewarnt, wer sie liest, wird in die Welt des kleinen norwegischen Ortes hineingezogen und fliegt dann nur noch hastig über die Seiten. So spannend und schicksalsschwer liest sich der Blick in die Innenwelt des Verbrechens. Zehn Häuser werden in kurzer Zeit angezündet, Menschen um ihre Existenz, ihre Vergangenheit gebracht. Wer tut so etwas? Die bohrende Frage, die Heivoll durch den Roman treibt und die brennende Neugierde auslöst, weil der Täter ein Eingeweihter ist. Den Blick auf ein wahres Inferno liefert Donald Ray Pollock . „Das Handwerk des Teufels“ liest sich wie eine Kreuzung aus Cormac McCarthys Bitternis und der bizarren Komik, mit der die Coen Brüder in „Fargo“ die Welt des amerikanischen Mittelwestens schildern. Pollock gibt eine Vorstellung von der mörderischen Verwandtschaft, die Einfalt und Bosheit miteinander eingehen können. Über zwei Generationen hinweg erleben wir, wie der junge Arvin in eine Welt aus Gier und religiöser Besessenheit hineingeboren wird und seinen Weg in die Freiheit sucht. Pollock vermag das Inventar der Provinz ganz nah in den Blick zu nehmen und zugleich eine kontrollierte Distanz zu seinen Figuren zu unterhalten. Die letztlich immer ein wenig tröstliche Existenz eines Ermittlers, der immerhin eine Vorstellung von Gerechtigkeit hat, kann es in diesen Romanen, deren Geschichten um die wunde Stelle des Verbrechens kreisen, nicht mehr geben. Das Verbrechen ist hier nichts weiter als ein zerstörerischer Akt, der von keinem Rechtssystem mehr geahndet werden könnte. Eine heillose, aber elektrisierend vitale Welt. Megan Abbott: Das Ende der Unschuld. Deutsch von Isabel Bogdan. Kiepenheuer & Witsch. 288 S., 17,99 Euro Gaute Heivoll: Bevor ich verbrenne. Deutsch von Ulrich Sonenberg. Schöffling & Co., 322 S., 21,95 Euro Donald Ray Pollock: Das Handwerk des Teufels. Deutsch von Peter Torberg. Liebeskind, 304 S., 19,80 Euro 58 Literatur-Kalender wdr3.de open: WortLaut live Die literarische Lounge in Köln Helmut Kuhn kennt die „Gehwegschäden“, Foto: Laura J. Gerlach Literatur-Termine im April AKADEMISCHES KUNSTMUSEUM BONN 0177 453 97 22 LITERATURHAUS 0221 995 55 80 Felicitas Hoppe liest aus „Hoppe“ Mi 25.4. 19.30 Uhr Eine Traumbiografie und eine Geschichte über vergebliche Wünsche, gescheiterte Hochzeiten und halbierte Karrieren. Moderation: Almuth Voß Atelier Galata: Ein Schreibtisch in Istanbul Di 17.4. 20 Uhr Lesung und Werkstattgespräch mit Marie T. Martin, Swantje Lichtenstein und Johanna Dombois. Die Stipendiaten der Stadt Köln diskutieren die Möglichkeit von Inspiration durch die Fremde. In der Pause gibt es einen Umtrunk. Carolin Emcke über die Modulationen des Begehrens Do 19.4. 20 Uhr In der Reihe „Erotika“ stellt die Autorin ihren autobiographischen Essay vor, der sich aus Gefühlen, Geschichten, Gedanken, Fragen und Empörungen speist. Marion Brasch liest aus „Ab jetzt ist Ruhe!“ Di 24.4. 20 Uhr Eine traurige und wahre Geschichte, die die Autorin in ihrem ersten Roman aus der Sicht der Tochter und kleinen Schwester erzählt. Moderation: Christine Westermann. Ein Abend für Anthony Powell Do 26.4. 20 Uhr BUCHLADEN NEUSSER STRASSE 0221 73 77 06 Brigitte Glaser liest aus „Himmel un Ääd“ Fr 20.4. 19.30 Uhr Bei Kölsch und einem Appetithäppchen stellt die Autorin ihren neuen Köln-Krimi vor, in dem Spitzenköchin Katharina Schweitzer die Frage plagt, ob man seinem Liebsten trauen kann. Lesemarathon zum „Welttag des Buches“ Sa 21.4. 10-17 Uhr Die Buchhandlung lädt alle Freunde und Interessierte ein, aus ihren Lieblingsbüchern vorzulesen. Friedrich Dönhoff liest aus seinen „Erinnerungen an Marion Dönhoff“ Di 24.4. 19.30 Uhr Viele Jahre lang war Dönhoffs Großneffe einer der Menschen, die ihr am nächsten standen. Seine Eindrücke hat er in dem Buch „Die Welt ist so, wie man sie sieht: Erinnerungen an Marion Dönhoff“ festgehalten. Michael Schikowski liest Charles Dickens „Die großen Erwartungen“ Do 26.4. 19.30 Uhr Aus Anlass von Dickens 200. Geburtstag führt Schikowski in die Romane ein und bietet Einblicke in ihren Entstehungsprozess. Schauspieler Christoph Wortberg liest Romanpassagen vor. FREIRAUM 0221 823 12 40 Neukirchen/Niemeyer lesen aus „Geliebter Lügner“ Fr 20.4. 20 Uhr Ein Stück, das auf den Liebesbriefen basiert, die G.B. Shaw mit der Schauspielerin Beatrice Patrick Campbell austauschte. Es lesen Dorothea Neukirchen und Peter Niemeyer. GLORIA THEATER 0221 66 06 30 Prima Vista Lesung mit David Nathan und Simon Jäger Mi 4.4. 20 Uhr Eine Wundertüte: Nathan, die deutsche Stimme von Johnny Depp und Jäger, die deutsche Stimme von Matt Damon, lesen vor, was das Publikum ihnen vorschlägt. GOLDMUND LITERATURCAFÉ 0221 534 15 84 Sami Omar liest aus „Meine ewig achte Klasse“ Mo 2.4. 19 Uhr Ein Abend mit neuen satirischen Kurztexten des im Sudan geborenen und in Köln lebenden Autors: humorvoll, satirisch und uneitel. City Chicken mit „Wort und Tonschlag“ Mo 16.4. 19 Uhr Das Federvieh kehrt zurück: Max Pothmann (Text) und Daniel Wouters (Musik) treffen sich da, wo eine Lesung aufhört und ein Konzert beginnt. Jeden letzten Donnerstag im Monat ab 21:30 Live in der Bar »Zum scheuen Reh« im Kölner Westbahnhof Und ab 23:05 im Radio bei wdr 3 open: WortLaut 26. April | Helmut Kuhn > Gehwegschäden 31. Mai | Jonathan Meese > Diktatur der Kunst! 28. Juni | Nino Haratischwili > Mein sanfter Zwilling Eintritt frei wdr 3. Aus Lust am Hören. MAYERSCHE SCHILDERGASSE 0221 920 10 90 Joe Bausch liest aus „Knast“ Mo 16.4. 20.15 Uhr Als Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth beugt er sich im Kölner „Tatort“ über Leichen. Im „richtigen Leben“ ist er Gefängnisarzt, dem die Knackis vertrauen. Bei ihm legen sie ihre Lebensbeichten ab. Christopher Paolini liest aus „Eragon – Das Erbe der Macht“ Di 17.4. 20.15 Uhr Ein schrecklicher Krieg wütet in Alagaësia. Alle Völker haben sich zusammengeschlossen und ziehen in den Kampf gegen Galbatorix, den grausamen Herrscher des Imperiums. Der Autor hat nie eine öffentliche Schule besucht. François Lelord liest aus „Die kleine Souvenirverkäuferin“ Mi 25.4. 20.15 Uhr Der Psychologe und Schriftsteller präsentiert seinen neuen Roman. Moderation: Peter Twiehaus (ZDF). Der Schauspieler Mirco Wallraf liest den deutschen Text. Die Veranstaltung findet auf Deutsch/Französisch statt. WERKSTATT/OPERNHAUS BONN 0228 77 80 08 Judith Merchant und Heidemarie Schumacher lesen Do 12.4. 20 Uhr Die beiden Bonner Autorinnen lesen aus ihren Romanen und stellen sich den Fragen des Publikums zu Glück und Verdruss, die das Schreiben und der Literaturbetrieb mit sich bringen. ZUM SCHEUEN REH 0177 887 58 40 Helmut Kuhn liest aus „Gehwegschäden“ Do 26.4. 21.30 Uhr WDR 3 open: WortLaut präsentiert den Autor Helmut Kuhn, der den Lebensraum Großstadt erkundet. Moderation: Ines Dettmann. Musik: Das Blaue Monster. Um 23.05 Uhr ist das Gespräch auf WDR 3 zu hören. TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten Empfehlungen von Marianne Kolarik 59 Besuchen Sie unseren Showroom in der Südstadt! KEWLOX Köln Waisenhausgasse 29 Fon 02 21- 33 10 60 3 www.kewlox-koeln.de Unterhaltungsmusik 25 JAHRE Burnt Friedman 0204 Mo Burnt Friedman (Berlin/Köln) // Konono Nr. 1 (Kongo) Reconstructing Song – Splendid Levitation Konono Nr. 1 aus Kinshasa (Kongo) sind eine explosive Liveband, die seit ihrem bahnbrechenden Debut Congotronicszum Aufregendsten zählt, was aus Afrika zu hören ist. Die Musik des Elektronikers, Perkussionisten und Produzenten Burnt Friedman, ob solo, mit dem Can-Drummer Jaki Liebezeit oder auch als Congotronics-Remixer, folgt zwischen Dub, Electronica oder jazzigen Sounds einer Vorliebe für seltene Rhythmen und präzise Schwebezustände. 1704 Di Manorexia & arthuur en enno Mit JG Thirlwell kommt einer der wichtigsten Vertreter der Experimental-Elektronik nach Köln. In einer Deutschland-Premiere stellt er sein achtköpfiges Cinematic Chamber Orchestra vor, welches Thirlwells Suspense/Sleaze-Kompositionen vortragen wird. Support kommt vom mysteriösen Kraut-Jazz-Projekt arthuur en enno. Manorexia Marike van Dijk BJ Nilsen Jim Black Trio Portico Quartet 1804 Mi Marike van Dijk Quintet, Hayden Powell Trio und Pablo Held Trio presented by MINT JAZZ 2012 (Moor International Jazz) Drei vielversprechende junge europäische Trios an einem Abend im Stadtgarten: Saxofonistin Marike van Dijk besticht durch ihren lyrischen und zugleich bestimmten Sound auf ihrem Instrument. Hayden Powell gilt längst als eine der aufregendsten neuen Stimmen in der norwegischen Szene. Der Kölner Pianist Pablo Held spielt mit solch einem Gespür für Nuancierung und Melodik, dass er schon längst eine der imposantesten Stimmen des Jazz ist. 2304 Mo A festival celebrating 30 years of TOUCH: CM von Hausswolff (live), BJ Nilsen (live), Achim Mohné (live), The Ash International Sound System (DJ Set), Mike Harding (lecture on TOUCH) Broken Sound In einer Sonderausgabe der Konzertreihe »broken sound« wird das Ausnahme-Label TOUCH aus London vorgestellt, welches 2012 sein 30-jähriges Bestehen feiert. TOUCH steht wohl wie kein anderes Label für Innovation, künstlerische Eigenständigkeit, eine extrem hohe Wiedererkennbarkeit in Design und Gestaltung. 2404 Di Jim Black Trio Schlagzeuger Jim Black kommt mit seinem neuen Piano-Trio in den Stadtgarten. Dabei offenbart er eine eine neue Seite seiner überragenden Musikalität: Sensibel und feingesponnen sind diese Stücke, manchmal einfach, manchmal komplex, aber immer von großer Strahlkraft. // Elias Stemeseder (p), Thomas Morgan (b), Jim Black (dr) 2504 Mi Portico Quartet Aus London kommt diese junge Band, die sich innerhalb kurzer Zeit zu einer der angesagtesten neuen Jazzformationen entwickelt hat. Hier treffen eingängige und zugleich entrückte Melodien auf fragile Rhythmen und formen sich zu zart-schillernden Klanglandschaften. Dunkel und atmosphärisch ist diese Musik und verbindet kunstfertig Einflüsse aus Rock, Dubstep und Ambient. choices verlost je 3x2 Freikarten E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert an verlosung@choices.de, Kennwort: Stadtgarten Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10 www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten The Chap machen Pop mit Raffinesse, Foto: Stephanie Piehl Zartschmelzende Schnittstellen Vom Hype zum Geheimtipp strömt im April alles auf die Kölner Bühnen The Chap, die deutsch-britische Band um Johannes von Weizsäcker, neigt gleichermaßen zum Kunst-Pop wie zum Pop-Humor. Mit „We are nobody“ veröffentlichen sie ihr 5 ?. Album und verbinden wieder zartschmelzend tolle Melodien mit vertrackten Arrangements. Dass sie damit bislang nur legendär, nicht aber berühmt geworden sind, ist eine Schande (31.3., 20 Uhr, Club Genau). Der Kölner Burnt Friedman erfindet sich seit gut zehn Jahren seine eigene Weltmusik aus den Rhythmen dieses Planeten – komplex und psychedelisch. Den Abend teilt er sich mit den Afrikanern Konono No. 1, die ihre rhythmischen Eskapaden auf den Kalimbas elektronisch verstärken (2.4., 20.30 Uhr, Stadtgarten). Das Duo Boy – eine Deutsche, eine Schweizerin – erhält allerorts die Stempel „authentisch“ und „natürlich“. Jetzt heißt es, die Prädikate auch in großen Hallen zu verteidigen. Im März bespielten sie bereits die ausverkaufte LiveMusicHall, jetzt sind sie wieder da (8.4., 19 Uhr, E-Werk). Der texanische Singer/Songwriter Michael Hurley veröffentlichte sein Debüt 1964. Seitdem hat er 23 Alben gemacht, blieb aber immer ein Geheimtipp. Seine fragilen Songs wurden von Cat Power gecovert, seine zerbrechliche Stimme erinnert an Will Oldham. Jetzt hat der über 70 Jährige ein neues Album im Gepäck (12.4., 20.15 Uhr, King Georg). Die Ska-Stars der 80er rotten sich zusammen: Im letzten Jahr gastierten The Specials im E-Werk, jetzt kommen The Beat nach Köln. Mit „Mirror in the Bathroom“ hatten sie einen tollen Hit, nach dem Split gründeten die Mitglieder die Bands General Public und Fine Young Cannibals. Köln ist ihre einzige Deutschland-Station (14.4., 19 Uhr, Luxor). Die norwegischen Psychedelic-Rocker Motorpsycho präsentieren ihr 15. oder 16. Studioalbum – je nach Zählweise, das Anfang des Jahres unter Mitwirkung eines Jazzorchesters und Streichoktetts entstanden ist. Darauf muss man live wohl verzichten, aber die Stammbesetzung wird’s auch so richten (17.4., 20 Uhr, Stollwerk). Michaela Melián ist Gründungsmitglied der Band F.S.K., seit einigen Jahren tritt sie auch solo in Erscheinung. Mit ihrer Tätigkeit als Künstlerin besetzt sie die Schnittstelle zwischen Klang- und Bildender Kunst. Ein Konzert im musealen Rahmen ist also naheliegend (18.4., 20 Uhr, Kölnischer Kunstverein). Der überbordende Eklektizismus von Of Montreal scheint auf dem aktuellen Album „Paralytic Stalks“ enthemmter denn je. Die 70er-Mainstream-Referenzen sind gewagt, werden durch Beach Boys-, Beatles- und Bowie-Verweise aber wieder eingefangen. Der einzige Deutschland-Gig wird sicher turbulent. Vorsicht – nicht verwechseln: fünf Tage vorher spielt am selben Ort die deutsche Band Montreal (19.4, 20 Uhr, Werkstatt). Die Stranglers gibt es mit ihren klanglichen Markenzeichen – der Orgel und dem mächtigen Bass – nun auch schon fast seit 40 Jahren. Die gut 17 Alben der coolen New Wave-Machos bergen reichlich Material, der ein oder andere Hit aus den 70ern und frühen 80ern wird sicher auch gespielt (24.4., 20 Uhr, Luxor). Mouse on Mars, das nach Berlin emigrierte, ehemals Kölner Elektronik-Duo, hat im letzten Jahr mit großem Orchester die Kölner Philharmonie gerockt. Mit ihrem aktuellen Album „Parastrophics“ bewegen sie sich wieder auf gewohntem Terrain und touren mit dem Material auch wieder als Duo durch klassische Clubs (28.4., 20 Uhr, Luxor). Noch ein früher Hinweis: Am 15. Oktober bespielen Radiohead die Lanxess Arena – der Vorverkauf ist gerade angelaufen. CHRISTIAN MEYER 62 Kompakt Disk Prix Pantheon 2012 Kurz bevor es hätte langweilig werden können, haben die Tindersticks auf ihrem neunten Album die Fenster geöffnet. Der Grundtenor ist geblieben: zurückgelehnter Sound, Stuart A. Staples prägender Gesang mit fast schmalzigem Vibrato. Doch in den neuen Songs breiten sich wattig Soul und Funk aus, pulsiert eine Brass-Formation, dass es eine Wonne ist (City Slang). Für ihr sechstes Album haben Black Dice das Animal Collective-Label Pawn Tracks verlassen und sind bei Ribbon Music gelandet. Ihr archaisch-tribalistisch wirkender Electronic-Noise hat sich dadurch nicht maßgeblich geändert: Geile Sounds, wildes Geklöppel und enervierendes Geschmirgel tanzen miteinander. Etienne De Crecy gilt als einer der wichtigsten Protagonisten des French House. 1996 veröffentlichte er als Duo das Motorbass-Album, dann folgten Superdiscount und ähnlich einflussreiche Projekte mit solchen Überhits wie „Am I wrong“. „My Contribution to the Global Warming“ ist eine 5-CD-/6-Vinyl-Box, die die Hits, Remixe und Unveröffentlichtes versammelt und de Crecys Weg durch die letzten 15 Jahre Clubkultur nachvollzieht – wie ein Buch mit Cluberinnerungen (Pixadelic). Das neue Projekt der beiden Kölner Techno-Pioniere Wolfgang Voigt und Jörg Burger heißt Mohn und verpflichtet sich dem Ambient. Es ist aber wesentlich unkonzeptioneller, als man es bei den beiden Protagonisten erwarten könnte: Was als düsterer Drone beginnt, wird wallender Schönklang, ab und an mit elektronischem Krautrock-Einschlag. Das ist hübsch, setzt aber keine Maßstäbe (Kompakt). 12 KünstlerInnen kämpfen wieder um den begehrten Prix Pantheon. Hennes Bender moderiert, Rainer Pause und Norbert Alich kommentieren vom Balkon aus, und auch das Fernsehen ist dabei. Auf der Bühne: Abdelkarim, Christine Prayon, Herr Nils und Stefan Waghubinger (24.4.), El Mago Masin, Timo Wopp (Bild), Maybebop und Lisa Feller (25.4.) sowie Sia Korthaus, Jens Heinrich Claassen, Özgür Cebe und Michael Hatzius (26.4.). choices verlost je 2x2 Karten für den 24. und 25.4. E-Mail bis 16.4. an verlosung@choices.de, Kennwort: Prix Pantheon Pantheon Bundeskanzlerplatz Bonn Karten: 0228 21 25 21 www.pantheon.de Di, 24.4. bis Do, 26.4. um 19.30 Uhr S-Faktor Die Springmaus sucht den einzig wahren S-Faktor! Hier hat das Publikum die Chance, selbst die Jury zu sein und entscheidet, welche Geschichte ins Finale einzieht. Unschlagbare Improvisationstalente bringen die Geschichten und Erlebnisse der Zuschauer auf die Bühne. Die Springmaus wird diese Geschichten heraus kitzeln und auf die Bühne bringen. Es spielen: Gilly Alfeo, Norbert Frieling, Alexis Kara und Vera Passý. choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 12.4. an verlosung@choices.de, Kennwort: S-Faktor präsentiert: Impro-Theater Archaische Computermusik präsentiert: Kabarett culture club Haus der Springmaus, Frongasse 8, Bonn, Karten: 0228 79 80 81 www.springmaus-theater.de 18.-21.4. um 20 Uhr Der Dubstep-Produzent Headhunter hat 2010 mit seinem Hit „Footcrab“ einen neuen Weg in Richtung Chicago-Juke eingeschlagen. Der Sound ist reduziert, klingt etwas billig wie Baile Funk und integriert explizite Vocalloops. Sein erstes Album als Addison Groove heißt „Transistor Rhythm“ und baut den Style aus: minimalistisch im Sound und zugleich rhythmisch komplex, latent aggressiv und dabei sexy (50 Weapons). Dem Dubstep entwachsen sind auch Hype Williams, die ihr Album „Black is Beautiful“ als Dean Blunt and Inga Copeland veröffentlichen. Elektronische Meditationen, verwehte Träumereien, Weltmusik-Skizzen, psychedelische Erinnerungen – sie machen vollkommen entgrenzte, wunderschöne Space-Music (Hyperdub). Schon jetzt legendenumrankt: Der afroamerikanische Soulsänger Willis Earl Beal präsentiert auf seinem ersten Album „Acousmatic Sorcery“ archaischen Soul: tribalistische Lo-fi Aufnahmen mit expressiven Vocals zwischen Spoken Word und Gesang, die ein wenig an eine Mischung aus Saul Williams und Cpt. Beefheart erinnern. Ein beeindruckendes Debüt (XL Recordings). „The Bariba Sound“ stellt den Afro-Beat von Le Super Borgou de Parakou aus Benin vor. Die Compilation umfasst 15 Stücke, die ihre Melange aus afrikanischer Folklore, Funk und islamischen Einflüssen repräsentieren – rauer Orgel- und Gitarrensound, mitreißende Rhythmen und tolle Gesangsmelodien (Analog Africa). Seit den 60er Jahren ist Ebo Taylor aus Ghana aktiv. Damals diskutierte er mit Fela Kuti über die Entwicklung des heimischen Stils Highlife und die westlichen Einflüsse durch E-Gitarre und Funk. Heute gilt er neben Fela Kuti als einer der Pioniere des Afro Funk. Auf seinem neuen Album „Appia Kwa Bridge“, das in Berlin mit der Afrobeat Academy entstanden ist, gibt es immer noch beschwingten Funk und erhabene Gesangslinien. Unter den Gästen auf dem Album ist Percussion-Legende Tony Allen (Strut). CHRISTIAN MEYER Erlebnisausflüge für Kinder, Eltern und Grosseltern • Ausflüge und Workshops • Werkstattkurse • Geburtstagsfeiern • Ferienprogramme Termine Osterferienprogramme für Kinder • “Riesen aus Holz” mit Schnitzwerkstatt: Mo. 02.04. - Do. 05.04. • “Filzwerkstatt” mit Waldprogramm: Mo. 02.04. - Do. 05.04. • “Gipfelstürmer” im Siebengebirge: Di. 10.04. - Fr. 13.04. Werkstattkurse für Kinder in Königswinter und Bonn-Beuel • Wissenschaftliches Zeichnen - Start: Mi. 18.04. (4 Termine) • Schnitzkurse - Start: Sa. 21.04. (4 Termine) • Hexenküche - Start: Sa. 28.04. (3 Termine) Individuelle Veranstaltungen für Gruppen auf Anfrage möglich! Anmeldung unter: 0228 / 93 48 702 oder www.bonnatours.de 63 Festival John Cage – Erneuerer des Klangkosmos, Foto: Brigitte Friedrich Popkultur in NRW Abgeschlossene Vinylproduktion, Foto: Presswerk Klang und Stille Die Aura der runden Schwarzen Auf der Webseite des Musikfestivals „Acht Brücken“ gibt es einen Werbetrailer, aber kein Ton ist dort zu hören. Kein Ton – das ist etwas seltsam für eine Ankündigung eines Musikfestes. Doch es ist kein technischer Defekt, mit dem man es zu tun hat. Der Trailer ist ein Clip zu John Cages „4:33“ aus den frühen 50er Jahren, einem Meilenstein der Musikgeschichte, bei dem nichts zu hören ist. Cages Werk gleicht eher einer Performance, bei der der Pianist zu Beginn den Klavierdeckel öffnet, und ihn 4 Minuten und 33 Sekunden später wieder schließt, ohne eine Note gespielt zu haben. Von Christian Werthschulte Am 21. April erwachen die Sechziger wieder zum Leben. Wie damals ziehen junge Menschen durch die Plattenläden, um möglichst schnell die neuesten Releases kaufen zu können. Denn am 21. April ist Record Store Day und Plattenlabels aus aller Welt nutzen die Gelegenheit, limitierte Vinyl-Pressungen unter die hungrigen Plattensammler zu bringen. In Deutschland haben Cargo Records den Record Store Day ins Leben gerufen. Cargo ist einer der wichtigen Vertriebe für Vinylplatten, in ihren Büros in Wuppertal-Vohwinkel ist auch „Vinyl ist eine ein Geschäft untergebracht, in dem nur wachsende Nische“ Schallplatten verkauft werden. „Vinyl ist in unserem Programm zwar eine Nische“, meint Ralph Buchbender. „Aber diese Nische ist stabil und wächst.“ Dafür verantwortlich sind im Wesentlichen zwei Gruppen von Musikhörern. Für die einen ist Vinyl die hohe Kunst des Musikgenusses: ein haptisches Erlebnis, das man am besten mit dem entsprechenden HiFi-Equipment als hochwertige 180g-Pressung, gerne auch als Reissue, genießt. Für die anderen ist Vinyl in erster Linie ein Abgrenzungsmedium in der Gegenwart. Schließlich können heute alle jede Musik jederzeit konsumieren, aber nicht jeder kann sich das richtige Vinyl zu leisten. Gemeinsam haben alle Vinyl-Aficionados jedoch die Herkunft der Objekte ihres Begehrens: das Presswerk. In einem Industriegebiet im niederländischen Haarlem steht mit Record Industry das größte europäische Exemplar seiner Art. Gegründet wurde es 1958, in den Sechzigern stieg CBS ein und nutzte es für seine europäische Vinylproduktion. Michael Jacksons „Thriller“ wurde ebenso wie die frühen Alben von Bob Dylan in Haarlem gepresst. Erst Ende der Neunziger trennte sich Sony, das CBS 1987 gekauft hatte, von dem Presswerk, aber gekappt sind die Verbindungen nicht. Music-on-Vinyl, ein Label, auf dem hauptsächlich hochwertige 180g-Reissues veröffentlicht werden, bedient sich aus dem Backkatalog von Sony und seines Indie-Ablegers Creation (Oasis, Teenage Fanclub). „Wir pressen täglich 20.000 bis 25.000 Platten“, erzählt Reinier Lepeben von Record Industry. „40 bis 50 Prozent davon sind Reissues.“ Aber egal ob Oasis-Reissue oder aktuelle Dubstep-Platte – eine Vinylproduktion ist ungleich aufwändiger als die Herstellung einer CD. Dies beginnt beim Mastering, also dem endgültigen Mix, der auf den Tonträger gebannt wird. Während eine Datei für ein digitales Medium möglichst laut gemastert wird, ist für das Vinyl ein anderes Mastering ideal. Von einer fertig gemasterten Platte wird dann ein Prototyp aus Nickel erstellt, der bis zu 100 Jahre halten kann und als Vorlage in der Vinylpresse dient. Auf ca. 180 Grad muss das Vinyl erhitzt werden, damit man eine Platte pressen kann. Jede Stunde werden die Pressungen kontrolliert. Findet man einen Mangel, beginnt die Fehlersuche unter dem Mikroskop. Schon ein kleines Staubkorn kann Sprünge auf der fertigen Platte verursachen, die dazu führen können, dass der gesamte Herstellungsprozess von vorne beginnen muss. So viel Feinarbeit wird Christian Werthschulte belohnt – die Aura einer Schallplatte ist auch 130 Jahre lebt in Dortmund und nach ihrer Erfindung ungebrochen. mag Pop „Acht Brücken. Musik für Köln“ widmet sich John Cage „Acht Brücken“ ist der Nachfolger der MusikTriennale. Nach sechs erfolgreichen Ausgaben – von 1994 bis 2010 – mündete die MusikTriennale in den deutlich abgespeckten Nachfolger, dessen Programm sich jeweils auf einen Vertreter der Neuen Musik konzentriert. Bei der Premiere im letzten Jahr widmete man sich mit Erfolg dem französischen Komponisten Pierre Boulez. 9.000 Besucher zählten die Veranstalter, und der 86jährige Ehrengast ließ es sich nicht nehmen, zur Eröffnung in der ausverkauften Philharmonie selbst zu dirigieren. Das wird in diesem Jahr nicht passieren. John Cage starb mit fast 80 Jahren im Jahr 1992. Doch seine Werke, darunter jene für das von ihm Anfang der 1940er Jahre entwickelte präparierte Klavier, sind unsterblich. Und abgesehen von „4:33“ sind sie alle hörbar. Vom 29. April bis zum 6. Mai finden an ca. 20 Spielstätten 70 Veranstaltungen statt. Die Orte des Festivals sind nicht nur geografisch weit gestreut, auch ihr Charakter ist mannigfaltig und reicht von einem klassischen Hochkulturtempel wie der Kölner Philharmonie bis zu der Lagerstätte für die mobilen Hochwasserschutzelemente in der Rodenkirchener Brücke. Ebenso vielseitig ist das Programm, das im Kern John Cage gewidmet ist. Es werden von Sinfonischer Musik bis zur Kammermusik sämtliche Besetzungen von unter anderem solch renommierten Institutionen der Neuen Musik wie dem Ensemble Moderne und der musikFabrik durchgespielt. Neben Werken von John Cage werden aber auch Stücke anderer Komponisten aufgeführt. Die Palette reicht von Bach über Gershwin zu Frank Zappa. Letzterer ist in einen achtstündigen Abend integriert, an dem man unter anderem Musik von Morton Feldman, Steve Reich und natürlich John Cage entdecken und erfahren kann. Daneben gibt es auch Exkursionen in andere Musiksparten: Jazz steht ebenso auf dem Programm wie Weltmusik und elektronische Sounds. Vorträge unterfüttern das musikalische Programm mit Wissen, während man sich in Workshops der Praxis nähern kann. Und spezielle Kinderkonzerte sollen den kleineren Hörern die Musik näherbringen. Besonders hingewiesen sei auf das von choices präsentierte Filmprogramm des Festivals. Hier ist zum Beispiel „One 11 and 103“, John Cages erster und einziger Film, den der Musiker zwei Monate vor seinem Tod fertiggestellt hat, zu sehen. Außerdem wird eine Dokumentation des britischen Filmemachers Peter Greenaway über den Komponisten gezeigt, und eine Dokumentation von Elliot Caplan erforscht die Zusammenarbeit von Cage und dem Tanzchoreographen Merce Cunningham im Jahr 1991. Der eingangs erwähnte Clip auf der Webseite des Festivals ist übrigens auch ein Hinweis auf einen Wettbewerb. Alle Interessierten sind eingeladen, ihre Video-Clips zu John Cages „4:33“ auf www.achtbruecken.de hochzuladen. Einsendeschluss ist der 27. April, abstimmen kann jeder direkt auf der Webseite. . CHRISTIAN MEYER „Acht Brücken. Musik für Köln“ I 29.4.-6.5. I diverse Orte I www.achtbruecken.de Der Record Store Day feiert das Plattensammeln Record Store Day in Deutschland: www.recordstoreday.com/Venues?country=Germany 64 10 JAHRE 'PSVN OFVFS.VTJL präsentiert Frühjahrskonzerte Köln 2012 ,PNQPOJFSFO BMT%JBMPHNJU(PUU Mi. 18.04.12 | Studio 672 SLOW JOE & THE GINGER ACCIDENT Sa. 21.04.12 | Kulturkirche *OUFSOBUJPOBMFT8FSLTUBUUGFTUJWBM CJT"QSJM TINARIWEN JN%FVUTDIMBOEGVOL,BNNFSNVTJLTBBM JOEFS,VOTUTUBUJPO4BOLU1FUFSVOE JOEFS)PDITDIVMFGS.VTJLVOE5BO[ Mi. 02.05.12 | Studio 672 Grammy-Gewinner 2012 MINA TINDLE Mi. 30.05.12 | Stadtgarten AMSTERDAM KLEZMER BAND 7PSCFTUFMMVOH NBJM SPMGPUUFO!ESBEJPTFSWJDFEF Di. 05.06.2012 | Club Bhf. Ehrenfeld SERGENT GARCIA XFJUFSF*OGPSNBUJPOFOVOUFS XXXEFVUTDIMBOESBEJPEF WFSBOTUBMUVOHFO Infos unter www.lacandela.de Tickets an allen bekannten VVK Stellen sowie bei KölnTicket, ADticket, Offticket MEISTERKONZERTE KÖLN Westdeutsche Konzertdirektion Köln musikalische Höhepunkte seit 1913 Meisterkonzerte Zyklus A Meisterkonzerte Zyklus B RUSSISCHE STAATSKAPELLE MOSKAU VALERY POLIANSKY Dirigent OLGA SCHEPS Klavier Di, 16.10.12 Mi, 07.11.12 PITTSBURGH SYMPHONY ORCHESTRA MANFRED HONECK Dirigent NIKOLAJ ZNAIDER Violine Sa, 08.12.12 Meisterkonzerte Zyklus C ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES PHILLIPE HERREWGHE Dirigent ISABELLE FAUST Violine Mo, 15.10.12 Fr, 02.11.12 TSCHAIKOWSKY SINFONIEORCHESTER MOSKAU VLADIMIR FEDOSSEYEV Dirigent DANIEL MÜLLER-SCHOTT Violoncello Di, 27.11.12 PHILHARMONISCHES KAMMERORCHESTER MÜNCHEN LORENZ NASTURICA-HERSCHCOVICI Dirigent MARTIN STADTFELD Klavier Do, 24.01.13 ACADEMY OF ST. MARTIN IN THE FIELDS DAVID AFKHAM Dirigent MARTIN STADTFELD Klavier Di, 05.02.13 TSCHECHISCHE PHILHARMONIE KRZYSZTOF URBAŃSKI Dirigent ALICE SARA OTT Klavier Mo, 14.01.13 WÜRTTEMBERGISCHES KAMMERORCHESTER RUBEN GAZARIAN Dirigent CHRISTINE SCHÄFER Sopran Do, 14.02.13 ANNE-SOPHIE MUTTER Violine SINFONIA VARSOVIA MICHAEL FRANCIS Dirigent Mi, 13.03.13 TONHALLE ORCHESTER ZÜRICH DAVID ZINMAN Dirigent JULIA FISCHER Violine Di, 12.02.13 kammerorchesterbasel MARIO VENZAGO Dirigent SOL GABETTA Violoncello Fr, 15.03.13 NEDERLANDS PHILHARMONISCH ORKEST MARC ALBRECHT Dirigent RENAUD CAPÇON Violine Do, 25.04.13 WIENER SYMPHONIKER DMITRIJ KITAJENKO Dirigent ALISON BALSOM Trompete Mo, 22.04.13 Di, 09.04.13 SOLISTES EUROPÉENS LUXEMBOURG CHRISTOPH KÖNIG Dirigent CYPRIEN KATSARIS Klavier Di, 04.06.13 Do, 09.05.13 ANNE-SOPHIE MUTTER Violine RAFAEL FRÜHBECK DE BURGOS Dirigent DRESDNER PHILHARMONIE Do, 18.10.12 Fr, 01.03.13 CAMERATA SALZBURG DANIEL HOPE Violine und Leitung CITY OF BIRMINGHAM SYMPHONY ORCHESTRA ANDRIS NELSONS Dirigent MARTIN HELMCHEN Klavier ANNE-SOPHIE MUTTER Violine und Leitung TRONDHEIMER SOLISTEN I MUSICI DI ROMA PEPE ROMERO Gitarre MISCHA MAISKY Violoncello SASCHA MAISKY Violine LILY MAISKY Klavier SLOVENIAN PHILHARMONIC ORECHSTRA BENJAMIN YUSUPOV Dirigent Alle Konzerte in der Kölner Philharmonie, 20 Uhr. Jetzt Prospekt anfordern! Alle Infos und Einzelpreise unter Änderungen vorbehalten! Westdeutsche Konzertdirektion . Obenmarspforten 7 -11 . 50667 Köln Tel. 02 21 / 2 58 10 17 . Fax 2 57 89 49 info@wdk-koeln.de . www.wdk-koeln.de 65 www.wdk-koeln.de Vorverkauf 02.07.12 Improvisierte Musik in NRW Amis feiern den „J-Day“ Jazzmusiker am Boden Die deutsche Jazzszene wirkt aufgemischt Klassik in NRW Großer Meister: Joseph Haydn, Foto: Portrait: O. Hardy Eine Haydn-Arbeit Seit mehr als fünfzig Jahren wächst ein Monumentalwerk Von Olaf Weiden Die UNESCO, die in diesem Jahr den ersten „International Jazz Day“ ausruft, bringt den aktuell heiß diskutierten Zustand der Jazzmusik in einer allgemeinen Formulierung folgender Maßen auf den Punkt. „Dass immaterielles Kulturerbe bedroht ist, hat viele Gründe: Prozesse der Globalisierung und des gesellschaftlichen Wandels, Migration oder Phänomene wie Intoleranz, aber auch fehlende Mittel, um das Erbe zu bewahren.“ Herbie Hancock heißt einer der Botschafter der UNESCO, die sich schützend vor Dinge stellt, die eines Schutzes bedürfen. Den Jazz zählen sie jetzt dazu. In Deutschland hat ein Artikel in der Süddeutschen das nationale Süppchen der aktiven Jazzgemeinde zum Brodeln gebracht. Ein Saxophonist hat es mal richtig krachen lassen und über Dozenten, „Die ‚UDJ' schaltet Veranstalter, Journalisten und Musikfunkauf Angriff“ tionäre eine große Karre Schweineseiche ausgekippt. Heute müsse man schon mit dem Redakteur eines Senders „befreundet“ sein, um eine Produktion zu erlangen, in der dann „Projekte“ mit Redakteuren oder Veranstaltern „entwickelt“ würden, wobei die Redakteure und Veranstalter oft selbst gescheiterte Musiker wären, die ihre Ideen jetzt auf diesem zweiten Bildungsweg realisieren könnten usw. … Das liest niemand gern, nicht die Musiker und nicht die Geldverwalter öffentlicher Mittel, obwohl mir als Beobachter der Szene sofort mehrere Kölner Konstellationen vor dem inneren Ohr aufziehen, die genau so funktionierten – aber das ist ja nicht die Regel, Herrschaften, nur eine harmlose Amigo-Kultur. Dann wettert er weiter, auch die Dozenten der Hochschulen seien meist praxisuntaugliche Hochschulblüten – damit kann er allerdings am Rhein gar nicht punkten. Und dann folgt noch eine Abrechung mit der „groove- und humorfreien Musik“, die – weil sie niemand versteht, noch hören will – als große Kunst deklariert wird. Davon genoss ich als berufsinteressierter Konzertgänger in den vergangenen Jahrzehnten mehr als eine verträgliche Dosis – in Köln liegt das Zentrum dieser Spielart. Damit pinkelte Michael Hornstein, so heißt der Holzbläser, wirklich allen ans Bein und weckte die Geister, die er rief. Mehr als hundert Musikanten unterschrieben einen Gegenentwurf. Reiner Michalke, mehr „Kulturpolitiker“ als Stadtgarten-Chef und Moers-Macher, schrieb eine Replik und verwies darauf, dass fehlende Subventionen heute durch Gagenverzicht der Musiker kompensiert werden müssten – ein unwürdiger Zustand. Er zitierte als Kenner die berüchtigten 84 Opernhäuser in Deutschland, die selbst gerade kämpfen. Der Traditionsverein „Union Deutscher Jazzmusiker“ formierte sich neu und schaltete auf Angriff. Nach dem wunderbaren „Winterfestival“ und dem unerklärlichen „Sturm auf den Stadtgarten“ mit 2.000 Unbewaffneten, die sich damit durch Überfüllung der Räume selbst den Abend vermiesten, sind die Jazzer wie aus einer Trance aufgewacht. Es ist, als hätte der Musikus aus München nachträglich in dieses erregte Wespennest gestochen: Die immer wieder von den engagierten Musikern als „lebendig, vielfarbig und spannend“ geschilderte Jazzszene formiert sich für einen starken Jazz in Deutschland. Und wir wollen in der Region erleben, ob die Jazzszene am „J-Day“ zum 30. April Olaf Weiden arbeitet in NRW wahrnehmbar wird – sonst bemerkt diesen Tag als Musiker und Musikkritiker in NRW. nämlich niemand! Von Olaf Weiden Das könnte eine Millionenfrage im Fernsehquiz sein: In welcher europäischen Stadt befindet sich das Haydn-Institut? Wenn jetzt noch Städtenamen wie Wien oder Eisenstadt und sogar Paris oder London aufgeführt würden, wäre die Wahl Köln wahrscheinlich gleich ausgeschlossen. Aber so abwegige Orte, die offensichtlich rein gar nichts mit einem Komponisten gemeinsam haben, machen sich natürlich verdächtig. Joseph Haydn diente als Chorknabe am Wiener Stephansdom, bevor er beim Fürstengeschlecht Esterházy über Jahrzehnte als Kapellmeister diente. Das Schloss lag bei Eisenstadt am Neusiedler See. Früh wurden in Paris Haydns Werke beliebt, auch Londons Bürger liebten die unkonventionellen Sinfonien des Wiener Meisters - die populärste „Sinfonie „Haydn geriet im Laufe der mit dem Paukenschlag“ heißt in England Geschichte in die zweite Reihe“ „Surprise“. Nach London ist Haydn zweimal gereist, sonst blieb er lieber daheim. An Köln rollte seine Pferdekutsche vorbei, vielleicht auch durch die Stadttore, übernachtet wurde aber in Bonn – Ende des 18. Jahrhunderts hatte die Region des Kurfürsten kulturell mehr zu bieten als Köln. Also zurück zur Rätselfrage. Antwort: natürlich Köln! Köln ist ja zumindest für Kölner fast immer die richtige Antwort bei Fragen aller Art. Die Stadt verdankt den Sitz dieser einzigen Forschungsstätte zu Leben und Werk Haydns dem einstigen Oberstadtdirektor Max Adenauer, der 1954 auf Anfrage gleich eine langfristige Unterstützung dieser Institution versprach und deshalb den Zuschlag erhielt. Seit 1955 wird also in Köln an der monumentalen Gesamtausgabe aller Haydn-Werke gearbeitet, und diese füllen Band und Bände. Der Vielschreiber hat sich in allen Formen, Besetzungen und Genres ausgelebt. So existieren allein knapp 200 Trios für das Baryton, ein heute vergessenes Streichinstrument. Auch von den Opern wollen nur die musikhistorischen Schatzgräber wirklich etwas wissen. Haydn geriet im Laufe der Geschichte unberechtigterweise in die zweite Reihe hinter Mozart und Beethoven. Vielleicht wurde damals nur posthum berühmt, wer zu Lebzeiten kräftig über die Strenge schlug und Stoff für einen Plot bot – bei Haydn keine Spur: ein Langeweiler. Er war aber zu seiner Zeit unangefochten der erfolgreichste Komponist des Wiener Kreises. Deshalb liegen von manchen der mehr als 100 Sinfonien mehr als einhundert verschiedene Abschriften oder Frühdrucke vor, die alle als Einzelstimmen-Sätze jeweils eine Quelle bedeuten bei der Sichtung vorhandener Vorlagen. Autographe sind die Ausnahme. Das bedeutet für den Herausgeber nicht nur eine „Haydn-Arbeit“, sondern auch eine unglaubliche Fachkompetenz für den letzten Feinschliff. In diesen Tagen ist jetzt nach mehr als fünfzig Jahren kontinuierlicher Arbeit der 100. Band der Gesamtausgabe erschienen. Dass die Musikforscher noch lange kein Ende ihrer Arbeit sehen, obwohl die Ausgabe auf 114 Bände geplant ist, zeigte ein aktueller Sonderband. Zur „Schöpfung“, dem beliebtesten Oratorium Haydns, existiert eine so große Anzahl an Skizzen, also vorbereitende Schmierzettel als Stoffsammlung, dass die Musikwissenschaftlerin Annette Oppermann anhand dieser ungewöhnlichen Quellen „einen kleinen Blick in die Werkstatt eines großen Meisters“ gewähren konnte. Dieser verdankte seine Meisterschaft – nach eigenem Bekunden – einzig dem Experimentier-Labor auf Schloss Esterháza, das ihm sein Fürst finanzierte. Wie gut, dass es das Haydn-Institut in Köln gibt, das uns diese Meisterwerke erhält. Sonst erlitten wir vielleicht irgendwann einen Kulturinfarkt! www.udj.de I Termin am 30.3., Ort unbekannt Winzige Ausstellung in der Musikabteilung der Zentralbibliothek in Köln bis 19.5. www.haydn-institut.de 66 culture club präsentiert: Konzert Tinariwen Der Bandname bedeutet so viel wie „Leerer Ort“ in Referenz an den Lebensraum Wüste. Ihr Sound machte Tinariwen weit über die Sahara hinaus bekannt und begeistert seither ein Publikum, das sich zuvor kaum für afrikanische Musik interessierte. Für ihr letztes Album „Tassili“ erhielten die Wüstenrocker 2012 den Grammy in der Kategorie „Best World Music Album“. choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 16.4. an verlosung@choices.de, Kennwort: Wüstenrock © Marie Planeille Kulturkirche Köln, Siebachstraße 85, VVK über KölnTicket, ADticket www.kulturkirche.de Sa, 21.4. um 20 Uhr 27.04. 05.05. Tommy Engel: Kom(m)ödchen: Tour 2012 Freaks Info & Karten 0221 221 96 330 oder www.buergerzentrum-chorweiler.de Zifjjfm\i,,&)[XeZ\dlj`ZÆ`ek\ieXk`feXccpd`o\[ (-%DX`)'()#R;\lkjZ_cXe[gi\d`\i\T)'%''L_i#Bfeq\ikjXXc?]DKBce (/%Ale`)'()#(0%*'L_i#JkX[kk_\Xk\i8XZ_\e (0%le[)'%Ale`)'()#)'%''L_i#Bfeq\ikjXXc?]DKBce BcXm`\ieXZ_k18l]YilZ_ÆN\^\`e[`\Df[\ie\ ((%DX`)'()#(0%*'L_i#Bfeq\ikjXXc?]DK ;XY\`j\`e`jkXcc\j% ¾KXeqbXeeDlj`bj\`e# [`\j`Z_kYXin`i[%½ 67 Musik-Kalender TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten BÜRGERHAUS STOLLWERCK 0221 99118 0 Samson Gassama Sa 14.4. 20 Uhr Apparat Mo 16.4. 21 Uhr Motorpsycho Di 17.4. 20 Uhr Olli Schulz TIPP Do 19.4. 20 Uhr Anathema Di 24.4. 21 Uhr GEBÄUDE 9 0221 589 194 14 Soko Di 3.4. 20 Uhr Hanson Brothers/Invasives Mi 11.4. 20 Uhr All The Young Do 12.4. 20 Uhr Dan Sartain Fr 13.4. 20 Uhr The Twilight Sad Sa 14.4. 19.30 Uhr A Place to Bury Strangers Mo 16.4. 20 Uhr Dan Mangan Do 19.4. 20 Uhr The Asteroids Galaxy Tour Fr 20.4. 19 Uhr Tommy Gabel Mo 23.4. 20 Uhr Maps & Atlases Di 24.4. 20 Uhr New Build Do 26.4. 20 Uhr P:lot Fr 27.4. 20 Uhr GLORIA 0221 28 01 Flo Mega Do 5.4. 20 Uhr Steve Aoki Di 10.4. 21 Uhr Charlie Winston So 15.4. 20 Uhr Marlon Roudette Mo 16.4. 20 Uhr Silverstein Fr 20.4. 19.30 Uhr Balkan Beat Box/Lucas Santtana So 22.4. 19 Uhr Bernd Begemann Di 24.4. 20 Uhr Bernhoft Mi 25.4. 20 Uhr Funny van Dannen TIPP Do 26.4. 20 Uhr Brooke Fraser Sa 28.4. 19.30 Uhr KÖLNER PHILHARMONIE 0221 280 280 Brussels Choral Society/Philharmonischer Chor Köln/Neue Philharmonie Westfalen: Dvořák So 1.4. 20 Uhr Kölner Philharmonie/SWR Big Band: Swinglegenden Di 3.4. 20 Uhr Kölner Philharmonie/I Turchini di Antonio Florio: Avitrano, Caresana, Veneziano Do 5.4. 21 Uhr Knaben des Kölner Domchores/Vokalensemble Kölner Dom/Gürzenich-Orchester Köln: Bach Fr 6.4. 18 Uhr The Bar at Buena Vista Sa 7.4. 20 Uhr, So 8.4./Mo 9.4. 19 Uhr Chor des Filmorchesters/Deutsches Filmorchester Babelsberg: Fluch der Karibik Di 10.4. 20 Uhr, Mi 11.4. 15 Uhr/20 Uhr Minguet Quartett: Bach, Rihm Do 12.4. 20 Uhr C. Tetzlaff/Bundesjugendorchester: Strauss, Szymanowski Fr 13.4. 20 Uhr Trio Joubran/Y. Zayed Sa 14.4. 20 Uhr G. Nigl/T. Barto: Rihm, Schumann So 15.4. 20 Uhr Nana Mouskouri Mo 16.4. 20 Uhr N. Tokarew/Kölner Kammerorchester: Bach, Haydn Do 19.4. 20 Uhr F. Zimmermann/WDR Sinfonieorchester Köln: Brahms, Sibelius, Strawinsky Fr 20.4./Sa 21.4. 20 Uhr L. Elschenbroich, Gürzenich-Orchester Köln: Saint-Saëns, Tschaikowsky (u.a.) So 22.4. 11 Uhr, Mo 23.4./Di 24.4. 20 Uhr F. Alqhai/Arcángel/M. Cortés/A. Diassera/ Accademia del Piacere So 22.4. 20 Uhr Wiener Philharmoniker: Brahms, Haydn, Widmann Mi 25.4. 20 Uhr Dresdner Philharmonie: Bach, Bruckner Do 26.4. 20 Uhr S. Kaya, WDR Rundfunkorchester Köln: WRO plays Rock Fr 27.4. 19 Uhr ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln Sa 28.4./So 29.4./Mo 30.4. 20 Uhr DIE KANTINE 0221 167 916 0 Crippled Black Phoenix Do 12.4. 20 Uhr Kris Pohlmann Band Fr 27.4. 20 Uhr E-WERK 0221 967 90 Boy So 8.4. 20 Uhr Samy Deluxe Sa 14.4. 20 Uhr Manic Street Preachers So 22.4. 20 Uhr Ben Howard Mo 23.4. 20 Uhr KING GEORG 0178 2514896 Krakow Loves Adana Mi 4.4. 20.30 Uhr The Strange Boys Sa 7.4. 21 Uhr Michael Hurley Do 12.4. 21 Uhr Okta Logue Sa 14.4. 21 Uhr The Monochrome Set Mo 16.4. 20.30 Uhr Kim Fowley Fr 20.4. 20.15 Uhr Gary TIPP Sa 21.4. 21 Uhr Phillip Goodhand-Tait Do 26.4. 21 Uhr KULTURCAFÉ LICHTUNG 0221 80 14 84 50 Flip Grater Fr 23.3. 20 Uhr 68 Alu Gobi/Experience the Flow/anstatt blumen Do 29.4. 20 Uhr Lilou Fr 30.3. 20 Uhr Jenny Thiele & Badz feat. Julius Oppermann/Syavash Rastani/Geysir/Kill me Mi 4.4. 20 Uhr lauschbar/Badz/fojgl/Azzband Do 5.4. 20 Uhr Cirque Royal Do 12.4. 21 Uhr Hugo Clarence Fr 13.4. 20 Uhr Luka Belani Sa 14.4. 20 Uhr Four Fiddlers Mi 18.4. 20 Uhr La Blanche Alchimie Do 19.4. 21 Uhr Fin Gren & die Schaeden Fr 20.4. 21.30 Uhr The Life of Riley So 22.4. 21 Uhr Steven Finn Mi 25.4. 20 Uhr Sutcliffe Do 26.4. 21 Uhr Vocal Deluxe Fr 27.4. 20 Uhr KULTURKIRCHE 0221 973 10 30 Sinead O’Connor Mi 18.4. 20 Uhr Eric Fish & Friends Fr 20.4. 19.30 Tinariwen Sa 21.4. 20 Uhr Faun Do 26.4. 20 Uhr STADTGARTEN 0221 28 01 Udo Schild & Band So 1.4. 19 Uhr Burnt Friedman/Konono Nr. 1 Mi 2.4. 20.30 Uhr TV Noir: Kat Frankie/ Francesco Wilking Di 3.4. 20.30 Uhr Summer Camp Mi 4.4. 20.30 Uhr La Papa Verde Mi 4.4. 20.30 Uhr Cologne’s Easter Bash Sa 7.4. 23 Uhr Marius Peters Trio Sa 7.4. 23 Uhr Frederik Köster Do 12.4. 20.30 Miaomio/Maxim/Friedemann Weise Fr 13.4. 20.30 Uh Huh Her So 15.4. 20.30 The Kabeedies Mo 16.4. 20.30 Next Stop: Horizon Di 17.4. 20.30 Uhr Manorexia Di 17.4. 20.30 Slow Joe & The Ginger Accident Mi 18.3. 20.30 Pablo Held Trio/Marike van Dijk Quintet/ Hayden Powell Trio Mi 18.4. 20.30 Amy Antin’s Room Do 19.4. 20 Uhr Martin Sasse Trio feat. Tony Lakatos Do 19.4. 20.30 Uhr Bicho de Pé Sa 21.4. 22 Uhr Degen5 Sa 21.4. 23 Uhr Marit Larsen So 22.4. 21 Uhr 30 years of TOUCH Mo 23.4. 19 Uhr Phrasenmäher Mo 23.4. 21 Uhr Jim Black Trio Di 24.4. 20.30 Uhr Rachael Yamagata Di 24.4. 20.30 Uhr Portico Quartet Mi 25.4. 20.30 Uhr Christoph Möckel Quintett Do 26.4. 20.30 Uhr Tucson Songs on Tour Do 26.4. 20.30 Uhr Kompott Fr 27.4. 22 Uhr Hamel Sa 28.4. 20 Uhr SchiKaRä feat. Samira Sa 28.4. 23 Uhr Aphroe & Mirko Machine So 29.4. 20.30 Uhr Kunst in Köln Wilhelm Loth, Figur 4/59 - Sitzende Frau, 1959-60, Bronze, 81 x 40 x 109,5 cm (Ausschnitt), Privatbesitz Bensheim, © Wilhelm-Loth-Stiftung, Karlsruhe Der Mensch als Ganzes Das Käthe Kollwitz Museum stellt das Frühwerk von Wilhelm Loth vor Es gibt gute Gründe, das Werk von Wilhelm Loth (1920-93) im Museum am Neumarkt auszustellen. Loth gehört zu den wichtigen deutschen Bilderhauern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die sich ganz der Darstellung der menschlichen Gestalt widmen und dabei von einem „klassischen“ Menschenbild ausgehen. Dieses Sujet hat er mit Käthe Kollwitz gemeinsam. Aber während sich Käthe Kollwitz – aus den Erfordernissen ihrer Zeit und ihrem großen Engagement heraus – den sozialen Zuständen zuwandte, ging es Wilhelm Loth auf andere Weise um die Realität. Er zeigt in seiner Kunst ausschließlich den weiblichen Körper, als Torso und oft in Konzentration auf die primären Geschlechtsmerkmale, und strebt dabei eine große Wirklichkeitsnähe, meist mit dem Bronzeguss, an. Natürlich wird damit die Sexualität als Schöpfungsgedanke angesprochen. Erotisches steht für Lebenskraft; Loth ist von der Barockskulptur Berninis nachhaltig beeindruckt. Den Weg dahin hat ihm Käthe Kollwitz mit bereitet. 1937 hatte Wilhelm Loth erstmals ihre Grafiken gesehen und war von diesem Werk und dem Unangepassten des Menschenbildes, das gerade nicht die schönen, „weichgespülten“ Seiten der Gesellschaft, sondern die raue Wirklichkeit zeigt, tief beeindruckt. Loth fühlte sich bei seiner Entscheidung, Künstler zu werden, bestätigt und nahm Kontakt mit der Bildhauerin in Berlin auf; 1938 besuchte er sie zum ersten Mal. Der Briefwechsel, den die Beiden bis 1944 führten, wird nun innerhalb der Ausstellung in Köln erstmals veröffentlicht. Zu sehen sind zugleich Loths Plastiken und Zeichnungen der 1950er und 1960er Jahre. Wilhelm Loth ist heute im Rheinland wahrscheinlich nicht sehr bekannt. Aber er hat hier 1965 den Großen Kunstpreis erhalten und im Jahr darauf das Relief „Lippenwand“ im Josef-Haubrich-Hof gestaltet. Seine Heimat ist jedoch Südwestdeutschland. Loth wurde 1920 in Darmstadt geboren. Er hat nach dem Krieg in dieser Stadt studiert und selbst unterrichtet, bevor er einen Ruf als Leiter und dann als Professor einer Bildhauer-Klasse an der Kunstakademie in Karlsruhe erhielt. Zu seinen bedeutendsten Schülern gehören Franz Bernhard und Robert Schad. Beide gehen, wie ihr akademischer Lehrer, von der menschlichen Gestalt aus und verknappen diese: Franz Bernhard deutet den versehrten und verletzten Leib als Fragment aus Holz mit Eisenbeschlägen nur noch zeichenhaft an, und der etwas jüngere Robert Schad entwickelt mit hoch aufragenden, dabei abknickenden Eisenstäben eine tänzerische Bewegtheit. Etwas von beidem klingt ebenfalls schon in Loths eigenem Werk an. Hommage à Käthe Kollwitz Loths einziger, in seinen Plastiken und Zeichnungen tausendfach verwendeter und variierter Gegenstand ist der Körper der Frau; anfangs entstehen auch Porträts und Büsten. Loth arbeitet zunächst besonders mit Terrakotta in einer archaischen, grob typisierenden Formensprache, die er nur kurze Zeit auch in Eisen und Bronze umsetzt; mit dem Metall arbeitet er zunehmend ab Beginn der 1950er Jahre. Ein wichtiger Schritt bei der Ausbildung des eigenen Stils ist der Bronzetorso „Hommage à Käthe Kollwitz“ (1957), der sozusagen das heimliche Zentrum der Ausstellung in Köln ist. Dabei handelt es sich um die erste von drei plastischen Arbeiten, die Wilhelm Loth Käthe Kollwitz gewidmet hat. Unter anderem von dieser Arbeit aus wagt sich Loth recht schnell weiter in die Abstraktion der Figur vor. Realistisch wirken nur die Oberkörper als solche, die eine Oberfläche aus Hebungen und Senken besitzen und sozusagen „atmen“. Zeitweilig setzt Loth davor kantige Gestänge, die wie Gliedmaßen ausgreifen und die Skulptur oder das Relief weiter öffnen – es geht Loth um die Lebendigkeit des Körpers. Erst im Laufe der 1960er Jahre werden die Formen weicher, die ausdrucksstarken Stangen verschwinden ganz, Loth konzentriert sich nun auf den Torso. Indirekt reagiert er auf die Abstraktionen der künstlerischen Avantgarde, so schließt er etwa an die informelle Plastik an, bei der die unruhigen Aufwerfungen der Bronze an Vegetation und Landschaft erinnern. Später wird Loth auch auf die geometrische Kunst des Hard Edge eingehen. Er beschneidet die Torsi seitlich kantig. Zeitweilig experimentiert er mit Kunststoff, aber das ist dann in den 1970er Jahren – und es ist schon nicht mehr Thema der Ausstellung im Käthe Kollwitz Museum. Vielmehr hebt diese Ausstellung klugerweise auf das Grundsätzliche, Fundamentale bei Wilhelm Loth ab, zu Zeiten, als sein Thema für ihn noch nicht zum Selbstläufer geworden war und er noch um die angemessene Form rang. Gerade die Fragmentierung des Körpers erscheint ihm als Möglichkeit, diesen in seiner Gesamtheit zu zeigen. Zugleich stellt sich ihm die Frage, wie man mit den Mitteln der Bildhauerkunst dem Abbild des Menschen Wahrhaftigkeit und Sinnlichkeit verleihen kann. Von der Notwendigkeit eines Realismus, der im Gegensatz zur Propaganda der NS-Zeit nicht manipuliert ist, überzeugt ihn das Werk von Käthe Kollwitz weiter. Käthe Kollwitz wiederum hatte vorausgesehen, dass Loth in der Bildhauerei seine wahre Bestimmung finden könnte: „Ich glaube mich nicht zu irren, dass sie, die Plastik, Sie einmal ganz haben wird.“ (12.4.1941) Und die große Dame der kritischen, unangepassten Bildhauerei sah in Loth eine Hoffnung für die künftige Kunst – ihr Wunsch, dass er Wichtiges schaffe und dies auch die angemessene Anerkennung finde, hat sich tatsächlich erfüllt. Loth, der auf der Darmstädter Mathildenhöhe gelebt hat, wird 1964 zur Documenta nach Kassel eingeladen, seine Arbeiten werden in den wichtigen deutschen Museen gezeigt und befinden sich in deren Sammlungen. In einer dialogischen Ausstellung aber waren Werk und Gedanken von Käthe Kollwitz und Wilhelm Loth noch nie zu sehen – die Ausstellung im Museum am Neumarkt ist also eine Premiere. THOMAS HIRSCH „Wilhelm Loth – Skulpturen und Zeichnungen der 1950er und 1960er Jahre“ 30. März – 10. Juni I Käthe Kollwitz Museum, www.kollwitz.de 62 70 www.koeln-erlebnistouren.de Lust auf Kriminaltour, Unterwelt- oder Brauhaustour? Oder eine andere Entdeckertour? Tour-Agentur vermittelt Gruppenführungen, arrangiert Betriebsausflüge und Familienfeiern. emmaus second-hand Erlebnistouren in Köln und Region – Tour-Agentur Möbel, Elektrogeräte, Hausrat, Kleidung, Bücher & mehr … Mo–Fr Sa Hohe Pforte 22 · 50676 Köln Fon: 02 21 - 93 272 63 Fax: 02 21 - 93 272 64 info@tour-agentur.de 15–18 Uhr 10–14 Uhr bei Buchung einer Gruppentour Code: Ch201203 Geestemünder Str. 42 Tel.: 0221-971 17 31 50735 Köln-Niehl eMail: Info@emmaus-koeln.de Linie 12: HS „Geestemünder Str.“ www.emmaus-koeln.de www.koeln-erlebnistouren.de KOLUMBA denken 5. Jahresausstellung bis 31. August 2012 Kolumbastraße 4 – täglich außer dienstags 12 bis 17 Uhr – www.kolumba.de 71 Kunstwandel Kunst in NRW „Und das Schiff fährt“ von Clea Stracke & Verena Seibt, Foto: Presse Rudolf Holtappel, Kiel 1968, © R. Holtappel, courtesy Kultur Bahnhof Eller Vom Sinn des Scheibenwischens Zweifel am Konsum Einen ganz besonderen Ausstellungsort hat die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Der Echoraum befindet sich im Untergeschoss gleich links neben den Toiletten. Einen realen architektonischen Eingriff hat Johannes Jensen dort in den sanitären Anlagen für Herren installiert. „Wohnklo“ verwandelt eine der Toilettenanlagen in einen Wohnraum. „Sechs minus“ heißt die sechste und letzte Präsentation im Rahmen der zweijährigen Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien in Köln und dem von Prof. Mischa Kuball ins Leben gerufenen Experimentallabor -1/MinusEins. Noch einmal werden Werke von 20 Künstlerinnen und Künstlern der rheinischen Hochschule präsentiert. Die Reihe wird danach mit einer anderen deutschen Medienkunsthochschule fortgesetzt. Von Thomas Hirsch Der Titel der Ausstellung von Michael Schmidt im Museum Morsbroich spricht viele Lesarten an – die Ausstellung „Lebensmittel“ handelt von Leben in funktionalisierter Form, und es geht um unser Leben, selbst wenn dies so nicht auf den Fotografien zu erkennen ist. Von 2006 bis 2010 hat Schmidt eine intuitive fotografische Recherche zur Vorgeschichte der Nahrungsmittel, die wir im Supermarkt kaufen, unternommen und zu einer künstlerischen Arbeit aus 177 Einzelbildern geformt. Er hat die Orte und Firmen der Erzeugung und Weiterverarbeitung zu Nahrung auf „Künstler mit der Fotokamera“ dem europäischen Kontinent aufgesucht. Aber seine Fotografien sind alles andere als eine Dokumentation; die Ausschnitte sind eng genommen, und teils erkennt man erst allmählich, was man da sieht. Michael Schmidt, der, 1945 in Berlin geboren, im Kunstkontext hoch renommiert ist, hat dazu neben s/w erstmals auch Aufnahmen in Farbe erstellt. Schmidt ist Künstler mit der Fotokamera, er ist beharrlich und wendet sich vermeintlichen Randaspekten zu, die aber mitten ins Zentrum unserer Gesellschaft treffen. Er achtet auf Komposition und deren Auflösung und arbeitet mit Irritationen und dem Setzen von Querverweisen. Die Einzelbilder scheinen sich teils zu wiederholen, sind aber perspektivische Variationen. Unterschwellig klingen früher oder später Aspekte wie Massentierhaltung, Genmanipulation, Verarbeitung als Fastfood und Absurditäten des Lieferverkehrs an. Das ist die große Kunst von Michael Schmidt: für ein Thema und seine Probleme zu sensibilisieren, so dass es einem nicht mehr aus dem Kopf geht. Auch Rudolf Holtappel ist ein Meister der feinen Untertöne, der Sympathie und Kritik zum Ausdruck bringt. Seine fotografische Werkgruppe „Menschen im Warenhaus“, die derzeit in Düsseldorf-Eller zu sehen ist, setzt im Grunde exakt an dem Punkt an, an dem das Projekt von Michael Schmidt endet: Holtappel zeigt den Umgang mit den Waren in der Verkaufssituation. Sein Ansatz berührt dabei sehr verschiedene Aspekte unserer Gesellschaft. Da gibt es Kinder am Computer und die Brautmoden-Abteilung zu sehen; der einzelne Verkäufer wird ebenso gewürdigt wie Holtappel Menschenmassen und Schnäppchenjäger bei Ladenöffnung fotografiert. Im Gegensatz zur (relativen) Ortlosigkeit bei Michael Schmidt beziehen sich die s/w-Aufnahmen von Rudolf Holtappel, dem 1923 geborenen RuhrgebietsFotografen, auf einen klar umrissenen Aktionsradius: die Kaufhäuser des Karstadt-Konzerns. Indem Holtappel als dessen freier Mitarbeiter den dortigen Betrieb zwischen 1964 und 1995 erfasst hat, ist daraus eine Art Langzeitrecherche geworden, die heute etwas Nostalgisches trägt und einen angenehmen Witz bereithält. Das klappt, weil die Bildsprache von Rudolf Holtappel zupackend und überschauend ist und sich natürlich primär der Reportagefotografie zuordnen lässt. Demgegenüber könnte man Michael Schmidt vorwerfen, sein Projekt – mitsamt der ausgeklügelten Präsentation – sei gekünstelt, nehme sich dabei zu wichtig. Aber das stimmt nicht; es ist dem Thema angemessen. Es Thomas Hirsch ist ist eindringlich, im insistierenden Blick stellenweise verKunsthistoriker, Kustörend, unvergesslich, und es gibt zu denken. rator und Journalist. Multimediales im Echoraum der Bundeskunsthalle Bonn Vom Klo hinein in die Echoraum-Schau des medienkünstlerischen Nachwuchses, der augenscheinlich immer auf der Höhe der modernen Technik ist, dabei die Traditionen nicht verleugnet, ganz im Gegenteil. Ein nagelneuer Parallelogrammscheibenwischer einer bekannten deutschen Automarke verändert mit seinen permanenten Bewegungen als kinetische, raumgreifende Skulptur das Raumgefühl. Zu wischen hat er auf seinem Stativ natürlich nichts, setzt aber Luftpartikel und Pupillen in Bewegung, irgendwie kehrt man beim Betrachten der meist erst auf den zweiten Blick zu durchschauenden Werke zu ihm zurück. „Marcel“ heißt die Arbeit von Christoph Kilian, der damit auch auf zahlreiche Vorgänger dieser künstlerischen Praxis wie etwa den Urvater des Readymade Duchamp hinweist. Erstmals wurden auch zwei Liveperformances realisiert, die sich unmittelbar mit der Bundeskunsthalle befassen. Vera Drebusch erkundete in „Beamerspaziergang“ mit einem Projektor das Gelände und machte dabei auch die Oberflächen im urbanen Raum sichtbar. Politischer ist da Evamaria Schaller. Sie verknotet in der Performance „MI2“ (Mission Impossible 2) 6 Säulen, die symbolisch für die Bundesländer vor der Kunsthalle stehen, mit einem Seil und versucht diese fast theatralisch durch „Säulenziehen“ aus ihrer Verankerung zu heben. Theatralisch mutet auch die Fotografie von Changje Hong an. Bei „View the scenes # 668 Space Itself” spürt sie dem Wesen der Abbildung nach, indem sie Räume mit so starker Beleuchtung fotografiert, dass sie zu einer Art Stillleben werden. Ein Eigenleben hat der Computer in der Arbeit „EnTroPI“ von Jan Goldfuß. Er liefert 3D-Animationen, die insbesondere die digitale Ästhetik thematisieren. Der Computer wird als äquivalenter Partner wahrgenommen und bestimmt die Formgebung mit. Die Arbeit soll so entfernt auch an die surrealistische Praxis der écriture automatique (eingeführt 1889 vom französischen Psychotherapeuten Pierre Janet) erinnern, die von den Dadaisten um André Breton ausgiebig verwendet wurde, weil sich das automatisch Niedergeschriebene jeder Zensur widersetzte. Bei Goldfuß könnte es auch eine Untersuchung des Unterbewusstseins der Maschine sein. Wenn es dann riecht, ist das die unsichtbare Arbeit von Mia Boysen, deren Präsenz sich unbemerkt in das Gedächtnis des Besuchers einschreiben soll, um dort neue Assoziationen und Emotionen hervorzurufen. PETER ORTMANN „Sechs minus“ Echoraum, Bundeskunsthalle Bonn I bis 20. Mai Ausstellungen in Leverkusen und Düsseldorf-Eller „Michael Schmidt: Lebensmittel“ I bis 13.5. im Museum Morsbroich in Leverkusen I www.museum-morsbroich.de „Rudolf Holtappel: Menschen im Warenhaus“ I bis 8.4. im Kultur Bahnhof Eller in Düsseldorf I www-kultur-bahnhof-eller.de 72 Kunst-Termine Köln Kinderwelt Phyllida Barlow, Installation Ausst. „Vor dem Gesetz“ im Museum Ludwig, © Ph. Barlow und Hauser & Wirth, Foto: A. Kukulies Der Kunst-Kalender Köln Tanzmuseum/SK Stiftung www.sk-kultur.de Art Cologne, 18.-22.4. Mi-Sa 12-20, So 12-18 Uhr Im Angesicht der Moderne, bis 12.8. Do-Di 14-19 Uhr Museum für Angewandte Kunst www.museenkoeln.de Wallraf-Richartz-Museum www.wallraf.museum Wasa Marjanov, bis 22.4. Von Aalto bis Zumthor, bis 22.4. Di-So 11-17 Uhr Die entfesselte Antike, bis 28.5. Artisten der Linie, bis 10.6. Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr Käthe Kollwitz Museum www.kollwitz.de Böhm Chapel Hürth www.jablonkagalerie.com Wilhelm Loth, 30.3.-10.6. Di-Fr 10-18, Sa/So 11-18 Uhr Philip Taaffe, bis 15.4. Sa/So 11-16 Uhr Kolumba www.kolumba.de Galerie Gisela Capitain www.galeriecapitain.com Denken, bis 31.8. Mi-Mo 12-17, Do 12-19 Uhr Monika Sosnowska, 19.4.-22.6. Di-Fr 10-18, Sa 11-18 Uhr Museum Ludwig www.museum-ludwig.de DAM Cologne www.dam-cologne.de Vor dem Gesetz, bis 22.4. Cosima von Bonin, bis 13.5. Di-So 10-18 Uhr Mark Wilson, bis 14.4. Mi-Fr 14-18, Sa 11-15 Uhr Goldene Impressionen, bis 15.4. Di-So 11-17, Do 11-20 Uhr Photographische Sammlung/SK Stiftung www.sk-kultur.de Wilhelm Schürmann, 30.3.-12.8. Do-Di 14-19 Uhr Rautenstrauch-Joest-Museum www.museenkoeln.de Rama und Sita, 19.4.-21.10. Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr Römisch-Germanisches Museum www.museenkoeln.de Die Rückkehr der Götter, bis 26.8. Di-So 10-17 Uhr Tanzmuseum/SK Stiftung www.sk-kultur.de Im Angesicht der Moderne, bis 12.8. Do-Di 14-19 Uhr Deutsches Sport & Olympia Museum www.sportmuseum.de 96 European Skateboarders, bis 29.4. Di-Fr 10-18, Sa, So 11-19 Uhr Kölnisches Stadtmuseum www.mussenkoeln.de Raritäten aus dem Depot, bis 10.6. Di 10-20, Mi-So 10-17 Uhr Erfolgsgeschichte des Kakaos Kulturgeschichtliche Ausstellung im Schokoladenmuseum Deutzer Messehallen www.artcologne.de Museum für Ostasiatische Kunst www.museenkoeln.de Verlagssonderveröffentlichung DREI www.raum-drei.de Malte Struck, bis 7.4. Mi-Fr 14-18, Sa 12-16 Uhr Galerie Julia Garnatz www.juliagarnatz.com Gina Lee Felber, 31.3.-19.5. Di-Fr 13-18, Sa 12-16 Uhr Galerie Kunstraum 21 www.galerie-kunstraum21.de Petra Siering, bis 21.4. Di-Fr 14.30-18.30, Sa 11-14.30 Uhr Thomas Rehbein Galerie www.rehbein-galerie.de Ulrich Pester, bis 16.4. Di-Fr 11-13/14-18, Sa 11-16 Uhr Reisebürogalerie www.diko-reisen.de Julia Haller, bis 14.4. Mo-Fr 9-18.30, Sa 10-14 Uhr Galerie Marion Scharmann www.marion-scharmann.de Peggy Franck, ab 13.4. Di-Fr 13-18, Sa 12-16 Uhr Galerie Thomas Zander www.galeriezander.com Baltz, J. McLaughlin, Ruscha, bis 29.4. Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr Empfehlungen von Thomas Hirsch 73 Das Schokoladenmuseum Köln hat seit dem 9. März mit der Ausstellung „Braunes Gold – süße Verführung“ sein Angebot um eine kulturgeschichtliche Abteilung erweitert: Auf über 500 qm wird den Besuchern die kulturgeschichtliche Entwicklung des Kakaos sowohl in interaktiven Modulen als auch mit neuesten Erkenntnissen der wissenschaftlichen Forschung präsentiert. In den vier Themenbereichen „Speise der Götter“, „Getränk des Adels“, „Schokolade für jedermann“ sowie „Reklame und Verkauf“ können die Besucher selbst entscheiden, ob sie detailliert in die Thematik einsteigen, oder sich einen kurzen, eher allgemeinen Überblick verschaffen möchten. Bei der Konzeption der Ausstellung wurde besonders an Schulklassen und Familien gedacht: An niedrig angebrachten Hörstationen und interaktiven Elementen erläutert der Affe Elli Kindern die Besonderheiten der Entwicklung der Schokolade. Die Besucher können zum Beispiel die alte Maya-Schrift nachschreiben und in Maya-Zahlen Rechenaufgaben lösen. Die Ausstellung veranschaulicht die Geschichte des Kakaos, die ihren Beginn in Altamerika vor 4.000 Jahren fand. Als Kultgetränk der Maya und Azteken diente er außerdem als Zahlungsmittel und genoss als „Speise der Götter“ und für hochrangige Personen damals schon einen hohen Stellenwert. Dies setzte sich in Europa fort: Mit der Eroberung Südamerikas durch die Europäer gelangte der Kakao nach Europa, wo er als Getränk zunächst dem Adel vorbehalten war. Besonders in der Rokoko-Zeit erlangte der Kakao hohe Beliebtheit: Eigene „Kakaomädchen“ hatten ausschließlich die Aufgabe, dem Adel Trinkschokolade zuzubereiten. Auch seine medizinische Wirkung wurde in dieser Zeit erforscht. Im Zuge der Industrialisierung entstanden zahlreiche Möglichkeiten der Verarbeitung der Kakaobohne. Das verfeinerte Produkt konnte in Massen und in vielfältigen Ausführungen hergestellt werden. Die Verbindung des Kakaos mit Milch und Zucker sowie Gewürzen beförderten den Kakao zu seinem Status als Genussmittel und zum Konsumgut für breite Schichten der Bevölkerung. Sehr schön verdeutlicht werden die Themenbereiche durch ihre mehr als 600 Exponate. Unter den alten Tonfiguren und Faksimile alter Schriftrollen aus Mittelamerika zählt als ältestes Exponat ein ca. 3.000 Jahre alter Kopf eines Olmeken aus Ton. Hochwertige Trinkgefäße des europäischen Adels, die eigens zum Verzehr des Kakaogetränks Geschirr anfertigen ließen, ergänzen die Ausstellung ebenso wie die Nachbildung eines alten Apothekerladens. An einem nachgebildeten Schokoladenautomaten aus dem 19. Jahrhundert können Besucher sich eine Tafel Schokolade im Gegenwert von 1 Euro ziehen; 25 Cent davon gehen an die Tropenwaldstiftung „OroVerde“. Weiteres Highlight der Ausstellung ist das Schokoladen-Atelier: Die Besucher können aus bis zu 40 Zutaten ihre eigenen Tafel Schokolade gestalten lassen und den Maîtres Chocolatiers dabei zusehen. Die erweiterte Ausstellung stärkt die Erfolgsgeschichte des Schokoladenmuseums Köln als eines der meistbesuchten Museen in Deutschland. Am 12.5. sowie am 9.6. finden außerdem Sonderverkostungen mit dem Thema „Mexikos Schätze“ statt. NATHALIE CAESAR Kinderwelt Verlagssonderveröffentlichung Steppenkrieger und Papiermonster – Spannende Reisen in die Vergangenheit und Kunst Noch bis Ende April begibt sich das LVR-LandesMuseum Bonn auf die Spuren der mongolischen Reiterkrieger des 7. bis 14. Jahrhunderts. Die Sonderausstellung zeigt anhand zahlloser, teilweise über 1000 Jahre alter Objekte das Leben der sogenannten Steppenkrieger, die beim Herstellen von Köchern und Pfeilen äußerst geschickt vorgingen. Die nie zuvor gezeigten Artefakte bieten zusammen mit sorgfältig erstellten Nachbauten und Lebensbildern eine spannende Reise in die Vergangenheit. So gewinnen Besucher Einblicke in den Jagd- und Lebensalltag der Mongolen und können deren Kleider und Reitzeug studieren. Vom 2. bis 5. und 10. bis 13.4. bietet das LandesMuseum spezielle Workshops für Kinder an. Infos und Anmeldung unter 0228 20 70 163. Ebenfalls in Bonn, im dortigen Kunstmuseum, zeigt Max Frisinger noch bis 1. Juli seine aus unzähligen Objekten und Fundstücken zusammengefügte Großinstallation. Der 1980 geborene Frisinger setzt mit seiner haushohen ResteSkulptur ein Zeichen für ein anderes Museumserlebnis – abseits der üblichen aufgeräumten, weißen Räume. Schulklassen und Kindertagesstätten können sich außerdem vom „Museumskunstkoffer“ inspirieren lassen, der Kinder ab 5 Jahren spielerisch an die Kunst und die Lust an der Kreativität heranführt. Ganz der Faszination des Papiers hat sich die zum LVR-Industriemuseum gehörende Papiermühle Alte Dombach in Bergisch Gladbach verschrieben, wo anhand von Mühlrad, Lumpenstampfwerk und Laborpapiermaschine der Prozess des Papiermachens nachvollzogen wird. Einer der Höhepunkte: die mächtige PM4, eine vierzig Meter lange und fünf Meter hohe Papiermaschine von 1889. Auf dem Außengelände warten auf die Gäste außerdem zur Papierherstellung geeignete Pflanzen, ein restauriertes Arbeiterwohnhaus aus dem 19. Jahrhundert sowie ein Café. LVR LandesMuseum Bonn I Di.-Fr./So. 11 bis 18 Uhr, Sa. 13-18 Uhr (Karfreitag bis Ostermontag geöffnet) I Tel. 0228 20 70 00 Kunstmuseum Bonn I Di.-So. 11 bis 18 Uhr, Mi. 11 bis 21 Uhr (Karfreitag bis Ostermontag geöffnet) I Tel. 0228 77 62 60 LVR Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach, Bergisch Gladbach I Di.-Fr. 10 bis 17 Uhr, Sa./So. 11 bis 18 Uhr (Karfreitag und Ostermontag geschlossen) I Tel. 02234 99 21 555 choices verlost 3x2 Tickets für die Papiermühle Alte Dombach E-Mail bis 13.4. an verlosung@choices.de, Kennwort: Papier Knerten, Wickie, Tim & Struppi – Osterkino im Metropolis Das Metropolis am Ebertplatz versüßt allen Kindern wieder die Osterferien mit einem kunterbunten Osterprogramm. Vom 2. bis 13. April zeigt das Kino bereits ab dem Vormittag die besten neuen Kinderfilme plus ein paar unkaputtbare Klassiker. Neben dem Oscar-Gewinner „Hugo Cabret“ sind auch Holzstöckchen Knerten und das Sams mit neuen Abenteuern vertreten, dazu gibt es ein Wiedersehen mit „Wickie und die starken Männer“, „Findet Nemo“ und dem Zeichentrickklassiker „Tim und Struppi am Haifischsee“. Wer Julia Roberts als unwirsche Königin erleben will, darf sich Tarsem Singhs köstliche Märchenverfilmung „Spieglein, Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen“ nicht entgehen lassen. Infos: Tel. 0221 739 12 45 Geysir Andernach im Vulkanpark GEYSIR, ANDERNACH ionen Mehr Informat ark mit np lka Vu n de über tigen ar zig seinen 26 ein unter ’s bt gi n ze lät Schaup Der Vulkanpark bietet mit dem höchsten Kaltwasser-Geysir der Welt einen einzigartigen Einblick in die Geschichte des Eifelvulkanismus. Ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie! INFOZENTRUM PLAIDT/SAFFIG LAVA-DOME, MENDIG TERRA VULCANIA, MAYEN RÖMERBERGWERK MEURIN, KRETZ Info-Hotline: 02632-98750 www.vulkanpark.com SCOUT / SCOUT EXCLUSIV + STYLE DERDIEDAS SAMMIES (BY SAMSONITE) STEP BY STEP McNEILL ERGOBAG Note EINS für unsere Schulranzen! G R OS S E AUSWAHL TOP-BERATUNG www.geysir-andernach.de Scout Premium Pa r t n e r 2 0 1 2 Cäcilienstraße 24 / Ecke Nord-Südfahrt wenige Meter von der Schildergasse entfernt Mo-Fr 930-1800, Do 930-2000 Uhr Tel.: 0221 2577382 • www.voegels.de LEDERWAREN SEIT ÜBER 85 JAHREN IN KÖLN 74 -AX%RNST ¯ -USEUMSMEILE &RIEDRICH%BERT!LLEE\"ONN )NFO BILDUNGVERMITTLUNG BONNDE WWWKUNSTMUSEUMBONNDE !USSTELLUNG F~R+INDERUND *UGENDLICHE Kindergeburtstage !BB-AX%RNST(ISTOIRENATURELLEDIEPAMPAS!USSCHNITT6'"ILDKUNST -USCHELBAUM (OLZVOGELUND !UGEN½SCH Mit neuem Kinderparcours Schwindelfrei Der Kletterwald www.schwindelfrei-bruehl.de 75 Kinderwelt NEUERÖFFNUNG IM SCHOKOLADENMUSEUM KÖLN Verlagssonderveröffentlichung Tipps und Adressen: Circus Roncalli Noch bis 22.4. gastiert Bernhard Pauls poetischer Zirkus auf dem Neumarkt und bietet wieder artistische Unterhaltung zum Träumen und Schmunzeln. Mit dabei: Comedian Jan van Dyke, Trapez-Künstlerin Tamila Pervariukha und Flaschenläufer Michael Ortmeier. Kay International School Kaiserstr. 43, Bonn I Königsplatz 5, Bad Godesberg I Tel. 0228 350 39 39 I www.kay-international.de Fremdsprachenprogramme für Kinder und Jugendliche. Spezielle Ferienprogramme, Abikurse und Vorbereitung auf TOEFL und Cambridge Examen. Kewlox Systemmöbel Waisenhausgasse 29, Köln I Tel. 33 10 603 I www.kewlox-koeln.de Schrank- und Regalsysteme mit Einrichtungsberatung, Lieferung und Montage. Praktische und formschöne Eckmöbel und Schubladensysteme. Neu: das individuell planbare Programm Kewlox Premium. – süße Lederwaren Voegels Cäcilienstr. 24, Köln I Tel. 25 77 382 I www.lederwaren-voegels.de Der Gepäckspezialist für Kids und Teens. Schulranzen, Kindergartentaschen, Freizeitrucksäcke, Matchsäcke, Umhängetaschen, Kinder-Reisegepäck und Börsen. Outdoor Gym verschiedene Standorte in Köln, Bonn, Düsseldorf I Zentrale: Heerstr. 138 I Bonn I 0228 5 22 52 25 I www.outdoorgym.de Raus an die frische Luft – auch für Kids. Die Personaltrainer von Outdoor Gym trainieren in kleinen Gruppen im Kölner Rheinpark und Stadtgarten. Schnupperkurse und Terminübersichten auf der Website. Schwindelfrei – Der Kletterwald Liblarer Str. 183, Brühl I Tel. 02232 15 74 71 I www.schwindelfrei-bruehl.de Ein Tag im Wald: Der Brühler Kletterwald bietet gerade auch Kindern viel Vergnügen – mit Abenteuerparcours, Picknickwiese und viel Zeit zum Lachen und Klettern. Spezielle Trainings für Klassen oder Gruppen. Vulkanpark Infozentrum Rauschermühle 6, Plaidt I 02632 98 75 0 I www.vulkanpark.com Familienausflug in die Welt der Eifelvulkane mit vier musealen Info- und Erlebniseinrichtungen und 19 erschlossenen Landschaftsdenkmälern. Bei einem Besuch im Vulkanpark im Landkreis Mayen-Koblenz können große und kleine Besucher Vulkanismus hautnah mit allen Sinnen erleben, jedoch ohne sich die Finger zu verbrennen. TEXT / ZUSAMMENSTELLUNG: JULES LUX Englisch Französisch Spanisch Unsere Kursangebote: Ferienprogramm in den Ferien von NRW (Oster-, Sommer-, Herbst- und Weihnachtsferien) Mindestteilnahme: 1 Woche Sprachkurse Intensive Abiturvorbereitung alle Jahrgangsstufen ab Grundschule NEU! Berufsorientierung für Oberstufenschüler NEU! Vorbereitung auf TOEFL & Cambridge Examen 2 x in BONN Kaiserstr. 43 in 53113 Bonn Zentrum Königsplatz 5 in 53173 Bad Godesberg Tel. 0228/ 350 39 39 Mail:office@kay-international.de www.englisch-für-schüler.de www.kay-international.de 76 Auswahl Theater chat. In „Nacktbaden“ gehen die zwei ARTHEATER PANTHEON BONN THEATER AM DOM 3./7./8./11.4. Beate Bohr, Tanja Haller, Sonja Kling bis 29.4. In jeder Beziehung Die Ehe ist kurz vor dem Exitus. Was nun? Natürlich – ein Seitensprung. Schon arbeiten die Partner mit Hochdruck am Ausloten der Möglichkeiten und geraten an einen befreundetes Paar, das nun leider so gar keine Ahnung hat. Lars Albaum und Kabarett-Experte Dietmar Jacobs liefern mit „In jeder Beziehung“ eine flotte, freche und wahre Geschlechterkomödie ab, die vom Ensemble, allen voran Claudia Rieschel und Jochen Busse, mit viel Lust und Können gespielt wird. Hat durchaus das Zeug zum Klassiker. jl Infos: 0221 258 01 53. 2., 9., 16., 23.4. Kunst gegen Bares Foto: Jo Goede Kölns Kleinkunstszene ist seit fünf Jahren um eine Attraktion reicher. Mit „Kunst gegen Bares“ etablierte Gerd Buurmann am 1.1.2007 im Keller des Eifelturm-Kabaretts, heute Metropol, eine wöchentliche Offene-BühneShow mit direkter Zuschauerbeteiligung - beim Zahlen. Jede Künstlerin und jeder Künstler, so die Idee, erhält ein Sparschwein, in das das Publikum nach der Vorführung Geld einwirft. Bemessungsgrundlagen sind Geschmack und Vermögen der einzelnen Zuschauer. Mittlerweile hat Buurmanns Erfindung fast ein Dutzend Ableger in andejl ren Städten bekommen Karten: 0221 24 24 85 ATELIER THEATER 10./13.4. Nicolas Evertsbusch Bis zuletzt war Georg Kreisler der Meister des rabenschwarzen Kabaretts. Als Kreisler im vorigen Herbst verstarb, steckte der Kölner Musikkabarettist Nicolas Evertsbusch schon mitten in den Vorbereitungen zu seiner Hommage, die nun, am 10. April, erstmals im Atelier Theater zu erleben ist. Der langjährige Pianist der Kabarettgruppe Duotica knöpft sich zum 90. Geburtstag des Wieners noch einmal dessen Liedgut vor, das mit den schlechten Angewohnheiten der Menschen buchstäblich Schlitten fährt. jl Infos: 0221 24 24 85 BÜRGERHAUS STOLLWERCK 21./22.4. Holger Edmaier & Vanessa Maurischat Da haben sich zwei gefunden: Holger Edmaier, der zuletzt mit seinem Soloprogramm „Spielwiese“ begeisterte, schnappt sich die Berliner Kollegin Vanessa Mauris- Foto: Edmaier-Maurischat Pop-Kabarett-Künstler dem Trend des öffentlichen Ausziehens und unserer ewigen Strandsehnsucht auf den Grund: „Gläserne Menschen schieben sich durch Nacktscanner, bezahlen online mit ihren Payback-Punkten und posten das Ganze dann bei Facebook, um ihr Leben im Vorratsspeicher der Leaks und Tweets zu verbringen. FKK war gestern – heute ist Nacktbaden!“ jl Infos: 0221 955 95 10 HALLE KALK 5./7./10./12./15.-18.4. Wastwater Drei Paare in der Umgebung des Flughafens Heathrow: Harry verabschiedet sich zwecks Ausreise nach Kanada von seiner Pflegemutter, Lisa und Mark treffen sich im Crowne Plaza zum Seitensprung, Sian geht in einer Lagehalle ein gefährliches Geschäft ein. Furios zimmert der britische Dramatiker Simon Stephens aus diesen drei Episoden eine Abrechnung mit der menschlichen Natur. „Man trifft eine Entscheidung und wird sie nie wieder los. Als führen einem ihre Konsequenzen in die Knochen.“ Dieter Giesing, der in Bochum bereits Stephens‘ „Motortown“ inszenierte, führt Regie. jl Infos: 0221 22 12 84 00 PALLADIUM 13./22.4. Border Nach Motiven der Tragödie „Die Kinder des Euripides“ haben Stephanie Schiller und Ludger Vollmer eine Jugendoper konzipiert, die von politischer Verfolgung, Solidarität und Liebe handelt. Nach der Ermordung des Vaters müssen Makaria und ihre Geschwister untertauchen. Dann kommt die Liebe dazwischen – und der Junge, in den Makaria sich verliebt, wird zum Verräter. Auf der Bühne stehen Gloria Rehm, Werner Sindemann, Sandra Janke, Charlie Kedmenec, Matias Tosi und Ralf Rachbauer. jl Infos: 0221 22 12 84 00 Mit ihren drei Kerlen treffen sich Bohr, Haller und Kling in einer Karaoke-Bar. Und schon fliegen die Fetzen, sprich: Man bekämpft, besingt und verulkt sich. In „Miststück für drei Damen“ rechnet das Trio gut gelaunt und sexy mit Mackern, Emanzen und Schönheits- und Familienzwängen ab. Der perfekte Mädels- und auch Jungsabend für alle, die von Hochzeitsfeiern, Erlebnisküchen und Geländewagenausfahrten ad infinitum die Schnauze voll haben. jl Infos: 0228 21 25 21 Film 22.4. bis 6.5. Filmprogramm zu John Cage SENFTÖPFCHEN 7./8.4. Astrid Gloria Foto: Astrid Gloria Frühlingsgefühle, die man essen kann: Auch in ihrer sechsten Kochshow „Liebe, Lust und Sellerie“ agiert Astrid Gloria als Liebesgöttin am Herd – und verwöhnt das Publikum mit pointierten Ansichten, linksdrehenden Gemeinheiten und ausgesuchten Kochkünsten. Während der Liebestrank, von dem jeder im Publikum probieren darf, vor sich hin brodelt, erzählt sie launig von den richtigen Zutaten für Suppen und Beziehungen. Wie würzt man sein Leben, wenn der Partner zunehmend blasser wird? Gibt es Liebespower auch biologisch? Am Ende ist der Ofen aus – und alle sind glücklich. jl Infos: 0221 258 10 58. Beim zweiten „Acht Brücken“-Festival dreht sich alles um John Cage und die Inspiration, die er Musikern auf der ganzen Welt schenkte. Zusätzlich zum Live-Programm hat das Festival ein spannendes Filmprogramm zusammengestellt. Elliott Caplan reflektiert die Beziehung „Cage/Cunningham“ (22.4. 15 Uhr, Tanzarchiv), während „One 11 and 103“ (28.4. 15 Uhr, Filmforum), der kurz vor Cages Tod entstand, die Wahrnehmung der Leere durch den Film und die Musik dokumentiert – und den Zufall als besten aller Komponisten lobt. Im Filmforum sind danach Cage-Dokumentationen von Peter Greenaway (1.5. 12.30 Uhr) und Klaus Wildenhahn (6.5. 21 Uhr) zu sehen, die den Meister 1983 und 1966 begleiteten. Ein besonderes Highlight stellen die Kurzfilme der von Cage beeinflussten Tänzerin, Choreografin und Filmemacherin Yvonne Rainer (3.5. 12.30 Uhr) dar, der das Museum Ludwig ab Ende April die erste europäische Retrospektive widmet. jl choices verlost jeweils 3x2 Karten für „Cage/Cunningham“ am 22.4. um 15 Uhr im Tanzarchiv und „One 11 and 103“ am 28.4. um 15 Uhr im Filmforum. E-Mail bis 16.4. an verlosung@choices.de, Kennwort: 22.4. bzw. 28.4. Training an der frischen Luft! Mach‘ dein kostenloses Probetraining in Köln oder Bonn! www.outdoorgym.de 77 Auswahl FILMFORUM IM MUSEUM LUDWIG 26.4. The Palm Beach Story Kunst Kölnisches Stadtmuseum (Zeughausstraße 1-3) bis 10. Juni, Di 10-20, Mi-So 10-17 Uhr Zur Sache, Schätzchen! In der Reihe „Der komische Film” folgt im April auf Helmut Dietls „Schtonk!“ (15.4.) die Schwarzweißkomödie „Atemlos nah Florida – The Palm Beach Story“ (26.4., OV) von Preston Sturges. Ein New Yorker Pärchen in Geldnöten macht sich darin auf den Weg nach Florida. Schon bald regiert zwischen lüsternen Millionären und Junggesellinnen das Liebeschaos. Eine teuflisch schnelle, brillante Gesellschaftssatire um die Macht der Gefühle und die Ohnmacht des Geldes. Der Film wurde in Deutschland erstmals 1977 vom Fernsehen ausgestrahlt, bevor er 1989 dann in den Programmkinos zum Wiederaufführungs-Hit wurde. Sarah Greifenstein von der FU Berlin erklärt dazu die Funktionsweise der ScrewballComedy. jl Infos: 0221 221 24114 Literatur LITERATURHAUS Do 26.4. 20 Uhr Ein Abend für Anthony Powell Der englische Proust: Anthony Powell (1905-2000) ist in England berühmt, in Deutschland kaum bekannt. Die 2011 gegründete Deutsche Anthony Powell Gesellschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, sein zwölfbändiges Hauptwerk „A Dance to the Music of Time“ ins Deutsche zu übertragen, um dem Schriftsteller dem ihm zustehenden Rang im deutschsprachigen Kulturkreis zu verschaffen (www.anthonypowell.de). Zum Auftakt einer auf viele Jahre geplanten Lesung in der Lengfeldtschen Buchhandlung aus dem „Dance“ lesen die Schauspieler Charles Ripley und Heidrun Grote aus dieser Beschreibung des Verfalls der englischen Oberschicht vom zweiten bis zum sechsten Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts. mk Info: 0221 995 55 80 Gebäude selbst einfangen, Durchhaltevermögen, Instabilität und Hoffnungen ab. th Infos: 0221 88 89 53 00 MUSEUM FOLKWANG bis 15. April, Di-So 10-18 Uhr Renato Casaro acon und Didier Vermeiren studiert hat und 2008 mit dem Audi Art Award der Art Cologne ausgezeichnet wurde, schafft mit einfachen Materialien fragile elementare bildhauerische Situationen. Seit einiger Zeit arbeitet sie mit Gipsflächen, die sie mit dünnen Stahlstangen in ihrer Lage hält; die taktile weiße Oberfläche tritt noch in einen Dialog mit der Verschattung. Das ist alles ebenso „einfach“ wie komplex, ebenso intuitiv wie präzise. th Infos: 0221 257 86 07 Konzert Foto: RBA Aus seinen rund 300.000 kunst- und kulturgeschichtlichen Exponaten, die im Depot lagern, hat das Stadtmuseum nun etwa 350 für diese Ausstellung ausgewählt, die die Zeit vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart umfassen. Neben einem Einblick in die rheinische und die kölnische Geschichte mit allerhand originellen Exponaten führt die Ausstellung auch wesentliche Aufgaben eines Museums vor Augen – vom Archivieren und Katalogisieren über das Restaurieren hin zum Vermitteln der Bestände. th Infos: 0221 22 12 57 89 Photographische Sammlung – SK Stiftung Kultur (Im Mediapark 7) 30. März-12. April, Do-Di 14-19 Uhr Wilhelm Schürmann – Wegweiser zum Glück Wilhelm Schürmann (*1946), der heute vielleicht mehr als Sammler bekannt ist, trat zunächst als Fotograf in Erscheinung. Vorgestellt wird nun ein fotografisches Projekt, das Schürmann zwischen 1979 und 1981 mit ca. 180 Aufnahmen realisiert hat: Er hat auf der Steinhammerstra ße in Dortmund-Marten fotografiert, wo Wilhelm Schürmann (*1946), der heute vielleicht mehr als Sammler bekannt ist, trat zunächst als Fotograf in Erscheinung. Vorgestellt wird nun ein fotografisches Projekt, das Schürmann zwischen 1979 und 1981 mit ca. 180 Aufnahmen realisiert hat: Er hat auf der Steinhammerstraße in Dortmund-Marten fotografiert, wo er selbst aufgewachsen ist und in deren Nähe die Zeche Germania stillgelegt wurde. Subtil zeichnen sich in seinen Aufnahmen, die alltägliche Situationen und die BÜRGERHAUS STOLLWERCK Foto: © R. Casaro art studio, Marbella Eine Reise zu den Traumbildern unserer Jugend. Casaro, der 1935 in Treviso geboren wurde, zählt zu den wichtigen Schöpfern von Filmplakaten. Mit seinen bildnerischen Entwürfen für die „Glorreichen Sieben“, die „Django-“ Filme, Bud Spencer und Terence Hill oder Adriano Celentano ist er unvergessen mit dem populären Film verbunden. Seine Plakate sind anschaulich, prägnant, dynamisch – und die Filme sind tatsächlich so. Im Deutschen Plakat Museum ist nun ein Überblick mit den Entwürfen und fertigen Plakaten zu sehen. th Infos: 0201 884 54 44 DIE BASTEI (Konrad-Adenauer-Ufer 80) 20.-22.4., 15-22 Uhr Tomorrow Parallel zur Art Cologne in den Deutzer Messehallen geht diese thematische Ausstellung mit etwa einem Dutzend Künstlern Konzepten des Utopischen in der internationalen zeitgenössischen Kunst nach. Ausgangspunkt ist das Streben nach einem gerechten, friedfertigen Entwurf der Gesellschaft in Reaktion auf die heutige Gegenwart, die dazu inspiziert wird. Neben den üblichen Verdächtigungen gibt es auch Werke einiger wieder zu entdeckender Künstler zu sehen. Die Schau kann gut werden, kann aber auch misslingen. th Infos: 0221 12 28 25 GALERIE HOLTMANN (Anna-Schneider-Steig 13) bis 11.4., Di-Sa 11-18 Uhr Valerie Krause Valerie Krause, die 1976 geboren wurde, in Paris und Düsseldorf bei Richard De- 78 Do 19.4. 21 Uhr Olli Schulz Foto: Heiko Richard „SOS – Save Olli Schulz“ heißt das kürzlich erschienene Album des ulkigen Hamburgers, der vor ein paar Jahren Fernsehdeutschland den „Bibo“ tanzen ließ. Und jetzt sollen wir ihn retten? Ja, auf jeden Fall! Denn Olli Schulz ist nicht nur der alberne Animateur, sondern hat auch schon davor die beiden wunderbaren Platten 18.05.-10.06.12 Brühl „Brichst Du mir das Herz, brech’ ich Dir die Beine“ und „Das beige Album“ herausgebracht. Beides Alben voller schon fast wieder vergessener Pop-Hymnen. Sollte man noch mal reinhören und dann zum Konzert gehen. is Infos: 0221 991108 0 KING GEORG Sa 21.4., 21 Uhr Gary Ausblick auf das Programm im Rathaus-Innenhof, Uhlstraße 3 Sa 19.05. 20 h Mo 28.05. 20 h EUFONIAs Konjunktur-Programm Gerd Köster & Frank Hocker Höösch Bloot Mi 23.05. 20 h Die schöne kleine Pop-Band Gary ist vielen vielleicht nicht bekannt. Dafür ihr Frontmann Robert Stadlober spätestens seit „Sonnenallee“ umso mehr. Die Band um Stadlober stellt nun auf dem Konzert im heimeligen King Georg ihr neues Album mit dem Titel „Hey Turtle, Stop Running!“ vor. Vor ihrem letzten Album „One Last Hurrah To The Lost Beards Of Pompeji“ haben sie acht Jahre nichts von sich hören lassen. Hoffentlich passiert das so schnell nicht wieder. is Infos: 0178 2514896 Deluxe - The Radioband Do 31.05. 20 h Do 24.05. 20 h Bargel & Heuser S Faktor – Springmaus sucht die Superstory! Sa 02.06. 19:30 h Fr 25.05. 20 h So 03.06. 20 h Tommy Engel Pause & Alich Oberwasser Sa 26.05. 19:30 h The Black Pony + Support Sweet Lorraine Lead Zeppelin Mi-Fr 06.-08.06. 20 h/7.6. 18 h Marktrock Köbes Underground Vorverkauf: brühl-info, Uhlstraße 1, 50321 Brühl, Tel. 02232 79-345 Bestellung per E-Mail: cpetersen@bruehl.de L Stadt Brühl, Telefon: 02232 79-2650 GLORIA Do 26.4., 20 Uhr Funny van Dannen www.bruehl.de IMPRESSUM Foto: Verlag Antje Kunstmann Er ist seit den 80er Jahren das Urtier des deutschen Singer-Songwritertums und hört und hört nicht auf, Musik zu machen. Und das ist ein Glück. Denn Funny van Dannens Texte zu zugegeben immer ähnlichen Melodien sind klug und wahnsinnig amüsant, oft auch albern, aber immer wahr. Hits, wie „Schilddrüsenunterfunktion“, „Gwendolyn Kucharsky“ und „Swimmingpool der Zeit“ hat er seinen Fans und auch Hassern ins Ohr gesetzt. Nun legt er dieses Jahr das dreizehnte Album vor, es heißt „Fischsuppe“. Zu hören live im Gloria. is Infos: 0221 660-630 ESSIGFABRIK Sa 28.4. 20 Uhr Frittenbude Frittenbude sind zurzeit in aller Munde, Frittenbude sind die Partybringer, die Band, die man als dancepunkverliebter junger Mensch gesehen haben muss. Die Shows der Südlichter sind gleichzeitig ausgelassen und kompakt und können als Blaupause für den besonderen Drive der Acts ihres Hamburger Labels Audiolith gelten. Auf dieser Tour wird das Trio neue Songs ihres kommenden Albums „Delfinarium“ darbieten. cs Infos: 0221 99 74 272 Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln E-Mail: info@choices.de Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 Action Tragikomödie Expressionistisch Tragikomödie Expressionistisch Nouvelle V Redaktion: Linda Hoemberg (v.i.S.d.P.), Maren Lupberger, Christian Meyer Mitarbeit an dieser Ausgabe: Lars Albat, Silvia Bahl, Frank Brenner, Nathalie Caesar, Lutz Debus, Christiane Enkeler, Hartmut Ernst, Jörg Fürst, Rolf-Ruediger Hamacher, Wolfgang Hippe, Thomas Hirsch, Marianne Kolarik, Thomas Linden, Jules Lux, Anne Nüme, Sandra Nuy, Peter Ortmann, Kerstin Maria Pöhler, Carla Schmidt, Inga Selck, Christian Steinbrink, Olaf Weiden, Christian Werthschulte, HansChristoph Zimmermann Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen Grafik: Michael Hennemann, Lena Hensel, Mira Moroz, Wilhelm Schmidt SSchwarzweiß h Farbe 3DNew Hol Western We Wes West te Liebe LLiebe KinderHistorie Krieg Stumm Schwarzweiß Anima Anim Western ern Abenteuer Expressionistisch essionistisc Western Italienischer usAAntikrieg Farbe Neorealismus 3D n Heima Heimat Monumental Monume alErotik Historie ThrillerLiebe Nouvelle Vague Stumm Mysstery Myster Mystery stem noirIn ster Independent d dent New Hollywood d Fantasy ttasyy JJugend ta or Katas Katastrophen strophen t phen ph FFant Expressionistisch Ju Schwarzweiß Schwar Animation Liebe Farbe Western Realismus Poetis Kinder Ab t Tragödie uerrPoetischer 3D Abenteu KAction Antikrieg Krimi AutorenTrick Auto Historie Science-Fiction Th Liebe Thriller Erotikk Heimat Krieg Film noir n Stumm no Hor Horror Ho Animation Animatio Expressionistisch Expression Western Komödie Trag Kinder Tr Tragödie AAntikrieg Trickk Heimat 3D Drama Dr ma 3DKoKomödie Tragödie 3D Liebe Komödie KKo Kom diee komödie ie Melodrama Melodram o odra od Komödie Action AAct ct n Tragödie Action ion n Science-Fiction Katastrophen Fantasy Fam Komödie ödie Tragikomödie agg Neoreal Italienischer FFantasy Jugend Katastrophen Italienischer talienischer ennischer enischer is err Familie Neorealis Neorea Nee iliealismus Monumental Nouvelle Vague Abenteuer enteuer Monum Mon Monu Krimi Nouvelle Vague gue ue ik IndependentFrrauen Erotik Film Independent Independe drau FFra auuen Hollywood Film m nnoir New Ne ew Hollywood HHoll Hollywo y noirdNewIndependen HHorror warzwe SSchwarzweiß chwarzwe h weiß we ißTragödie Tragödie Poetischer Po P ti Realismus smus us Poetischer etischer tische Realismus Farbee 3DDFarb Melodrama Action Act 3D Autoren Aut Melodrama Lieb Li ebe Stumm Stum mm öLie ddie ietumm Action Autoren KKr rrieg ri Tragikomödie Li b Anim mation ma n ie Tragikomödie rnn Krieg Animation Antikrieg Antik Trick k mat Familie Western Antikrieg Heimat Jugendd Frauen Jugend Expressionistisch KINO Alle Filme, alle Kinos, alle Termine, Interviews und Links: choices.de Anzeigenverwaltung: Berndt Media Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum E-Mail: info@berndt-media.de Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91 Buchhaltung: Karin Okniewski Druck: Henke Druck facebook.com/choicescologne Verbr. Auflage: IVW IV/2011 36.840 Ex. Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos. 79 www.choices.de 23. Jhg. | April 2012 THE LADY EIN GETEILTES HERZ EIN FILM VON LUC BESSON www.thelady-film.de ab 5.4. im Kino