ES GEHT IMMER uM KüNSTLER uND ZuSCHAuER
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ES GEHT IMMER uM KüNSTLER uND ZuSCHAuER
Thema Bau u n d B etri e b Karin Winkelsesser „Es geht immer um Künstler und Zuschauer“ Richard Pilbrow über seine Karriere als Lichtgestalter und Theaterplaner Vor mehr als 50 Jahren wollte Richard Pilbrow mit Licht arbeiten. Er hat wesentlich dazu beigetragen, den Beruf des Lichtgestalters zu begründen. Dafür erhielt er jetzt den Ritterschlag als „Knight of Illumination“. Gleichzeitig explodierte der Bau von Opernhäusern und Theatern in den USA, dem Mittleren Osten und Asien. Als Lichtgestalter, Planer und Produzent hat der Firmengründer von „Theatre Projects Consultants“ immer für Theater- BTR: Richard, du hast einen internationalen Ruf als Lichtgestalter, aber auch als Gründer des Planungsbüros „Theatre Projects“ erlangt. Deine Karriere hast du als Lichtgestalter begonnen. Der Weg von der Lichtzur Theaterplanung war konsequent, aber es war ein langer und kurvenreicher Weg. Du hast Handbücher über Lichtgestaltung veröffentlicht, und jetzt wurde dein neuestes Buch vorgestellt: „A Theatre Project“. Dies ist eine Kombination aus persönlicher und beruflicher Autobiografie. Weiterhin geht es darin auch um die Prinzipien der Theaterplanung, die du im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hast. Dieser „Richard Pilbrow Almanach“ ist eine exzellente Gelegenheit, die Entwicklung des Berufes „Lichtgestalter“ näher zu betrachten und dann zu sehen, wie du vom Produzenten zum Planer wurdest. Wie hat alles begonnen? Richard Pilbrow: Ich habe als Inspizient begonnen. Dabei hatte ich großes Glück, denn ich kam direkt von der Schauspielschule in eine Show im Londoner Westend. Ich war etwa 22 Jahre alt. Diese Tätigkeit fand ich allerdings sehr enttäuschend. In meiner Jugend hatte ich Edward Gordon Craig gelesen, und der beschrieb die Inspizienten als Meister der Theaterkunst und -technik! Ich arbeitete in zwei Shows, und alles, was ich zu tun hatte war, in der Ecke zu stehen und einen Knopf für die nächste Sequenz zu drücken. Dies hatte nichts mit dem zu tun, was ich vom Theater erwartete! Ich war sehr enttäuscht und verzweifelt. Mein Hobby in der Schule war schon Beleuchtung gewesen, aber damals, 1956/57, gab es in England den Beruf eines Lichtgestalters noch nicht. Das wurde vom Elektriker gemacht. Ich las dann ein Buch über amerikanisches Theater, wo sie genau diesen Beruf beschrieben, Lichtgestalter. Da dachte ich, das sei etwas für mich. Aber dann kam der Gedanke: Wer würde mich dafür bezahlen? So gründete ich eine Firma mit dem Namen „Theatre Projects“ (TP). Ich kaufte gebrauchte Beleuchtungsausstattung und vermietete sie. Meine Arbeit gab ich gratis dazu. Strand hatte damals ein Monopol, und ich wollte mit meiner Firma dagegen angehen. von Künstlern und Zuschauern optimal gewährleisten. Zu seiner jetzt erschienenen Autobiografie ein Gespräch über Lichtgestaltung und das ideale Theater. 40 BTR 5/2011 BTR_5_2011_40-45ka.indd 40 links: Der Anfang: Mit Simulationen am Miniaturmodell begann R. Pilbrow seine Karriere als Lichtgestalter rechts: Die große Bilanz, eine Autobiografie Foto links: Richart Pilbrow; Cover: PLASA Media, Inc. formen plädiert, die den Kontakt 06.10.11 14:54 LSS oben: Licht für „Zorba the Greek“. Als erster Europäer leuchtete R. Pilbrow eine Broadway-Show. links: Nachkriegs-Musical „Blitz“; großer Erfolg in London unten: Scheinwerferverleih und -vertrieb inklusive Beleuchtung: Der Anfang von „Theatre Projects“ MasterPorts bilden die Schnittstelle zwischen Ethernet- und DMX-Daten. Es werden fünf Netzwerkprotokolle unterstützt: sACN, ArtNet, AVAB-UDP (Transtechnik), AVAB-IPX, ShowNet. Die Stromversorgung erfolgt über PoE (Power over Ethernet), 24VDC oder 230VAC. Karriere als Lichtgestalter Das war aber ehrgeizig! Ja, sehr ehrgeizig … Aber da hatte ich Glück. Ein Produzent kam zu uns und fragte, ob ich das Licht machen wolle. Und so fing ich damit an. Einige Jahre später traf ich die Firma Reiche+Vogel in Berlin. TP wurde ihr Handelspartner in London. Ich importierte 5 kW-Scheinwerfer und 24 V-Scheinwerfer. Um die Leute von meinen Fähigkeiten zu überzeugen, tat ich das, was ich schon in meiner Jugend gemacht hatte: Ich baute ein Modelltheater und zeigte den Regisseuren, in Miniatur, wie ihr Licht auf der Bühne aussehen würde. Wie konntest du denn die Beleuchtung in diesen Modellen installieren? Ein Freund von mir baute kleine Punktstrahler. Damit konnte man einen Lichtstrahl gut darstellen. Damit war ich ganz erfolgreich. Mein ganzes Wissen sammelte ich aus Büchern. Einmal fand ich ein Buch („Stage Lighting“ von Ridge und Aldred), wo über Projektionen in Deutschland berichtet wurde. Darin wurden große, schon vorher abgewinkelte, Dias gezeigt, für die riesige Projektoren verwendet wurden. In Opernhäusern war das zwar in England üblich, aber in Theatern war das bei uns noch nie gemacht worden. Ich dachte, wenn man diese Projektionen in kleinen Theatern machen würde, müssten die Bilder doch sehr groß und hell sein. Zu der Zeit traf ich eine Person namens David Collison. Er machte das, was ich in der Beleuchtung machte, im Ton und wurde der erste Tonmeister („sound designer“). Wir wurden ein Team und machten das damals spektakuläre Musical mit dem Namen „Blitz“. Es handelte vom Krieg in London mit Luftangriffen auf der Bühne. Es war sehr erfolgreich. Später stellte ich ein Team von Lichtgestaltern zusammen, und allmäh- lich etablierten wir uns. Wir arbeiteten immer zusammen, es war gewissermaßen ein Lichtgestalter-Workshop. Viele von ihnen sind sehr erfolgreich und bekannt geworden (z. B. Robert Orbo, David Hersey, Andy Bridge etc.). Eine Show, die ich mit dem Bühnenbildner Tony Walton machte, hieß „One over the Eight“. Wir machten sie mit großen Projektionen auf einer kleinen Bühne, nur 7 m tief. Diese Produktion war so erfolgreich, dass Tony mich mit nach Amerika nahm. Das war 1962. Ich machte dort große Projektionen und wurde zum Projektionsspezialisten am Broadway. Etwa in der gleichen Zeit lernte ich Laurence Olivier kennen (international berühmter englischer Schauspieler, Regisseur und Produzent, auch Intendant des „National Theatre“ in London) und wurde zum Lichtgestalter für das National Theatre. Das Ensemble wurde damals gerade gegründet, und ich hatte das Glück, dort wunderbare Menschen wie Josef Svoboda kennenzulernen. Das war wirklich eine großartige Erfahrung! Unsere Produktion „Rosencrantz und Güldenstern sind tot“ von Tom Stoppard wurde auch in New York aufgeführt. So begann ich, Produktionen auf beiden Seiten des Atlantiks zu machen. Dann traf ich den Regisseur und Produzenten Harold BTR 5/2011 41 MasterPort 2 PSU XL 4x DMX-OUT und 4x „Power-DMX “ mit 24VDC, wahlweise 10A oder 20A über versorgt über ein Indutrienetzteil oder einer zentralen 24VDC Stromversorgung, Strom- und Spannungsüberwachung pro Ausgang, jeder Ausgang ist separat schaltbar Licht-, Steuer- und Schaltanlagenbau GmbH, Am Eichenberg 1, 04600 Altenburg, Germany Phone: +49 3447 861611, Fax. +49 3447 861779, mail@lss-lighting.de, www.lss-lighting.de © 2011 LSS GmbH Technische Änderungen vorbehalten. Alle genannten Markennamen sind Eigentum der jeweiligen Markeninhaber: BTR_5_2011_40-45ka.indd 41 06.10.11 14:54 Fotos: Archiv Richard Pilbrow unten: Mehrzweckhalle in den USA: Das Ouverture Centre in Madison oben: Die Grundidee des Theaterbaus: Menschen versammeln sich immer im Kreis. unten: Rückgriff auf Tradition – Der Neubau des Glyndebourne Opera House, „Gemeinschaftssinn mit moderner Architektur“ oben: Das erste Planungsprojekt, das „National Theatre (NT)“ in London, hier das Olivier Theater mit runder Bühne Prince. Er bat mich, das Musical „Zorba the Greek“ zu leuchten. Ich war damit der erste Engländer, der ein großes amerikanisches Musical leuchtete. In London hatte er kurz zuvor das berühmte Musical „Westside Story“ herausgebracht, war aber unglücklich über die Inszenierung. Er bat Tony Walton und mich, seine Partner zu werden. So arbeitete ich von 1964 bis 1986 als Produzent im Londoner Westend. Ich produzierte dort viele Musicals und Theaterstücke. der Schauspieler und die Beziehung zum Publikum. Im Theater ging es darum, dass Menschen ein theatrales Ereignis gemeinsam erlebten. Indem wir unsere Erfahrungen aus der Technik und der Produktion kombinierten, wurden wir Planer (engl. „Consultants“. Der „Consultant“ war ursprünglich ein Mittler zwischen Architektur und Technik, weniger ein Planer von Theatertechnik, d. Red.). Als ich im Nationaltheater als Lichtgestalter arbeitete, wurde ich schon früh zum „Consultant“ für das neue Nationaltheater in London berufen. Die Einrichtung besteht aus zwei Theatern, dem Lyttleton Theater, einem Proszeniumtheater, und dem Olivier, das eine offene Bühne hat. Ich arbeitete mit meinem Partner, Richard Brett, zusammen. Dieser entwickelte damals für diese Zeit viele erstaunliche Technologien; Maschinenzüge, eine Trommel-Drehbühne, neue Licht- und Tonsteuerungen, etc. Das Nationaltheater wurde so berühmt, dass wir viele Anfragen erhielten, sogar aus Übersee. Aus dem Mittleren Ostern, Hong Kong und später aus der ganzen Welt. Ich denke, dass wir in den 50 Jahren etwa 1200 Projekte in der ganzen Welt bearbeitet haben … Das heißt, „Theatre Projects“ hatte damals übernhaupt nichts mit Theaterplanung zu tun. Genau. Wir machten Produktionen und stellten dafür die Technik zur Verfügung. Ich produzierte auch Filme und Fernsehserien über Popmusik. Die Planung kam später. Von der Lichtgestaltung zur Planung Wie sah dieser Weg aus, hin zur Theaterplanung? Ursprünglich beschäftigte ich mich nur mit den technischen Aspekten des Theaters. Allmählich aber merkte ich, dass diese ganzen technischen Einrichtungen im Theater eigentlich gar nicht so wichtig waren. Was wirklich im Theater zählte, waren das Stück, 42 unten: Das „Cottesloe Theatre“ im NT mit variablem Saal wurde zum Markenzeichen. Wenn wir uns mal einige Projekte anschauen, sehen sie für meinen Geschmack sehr 20 Jahre Planung: Die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles (2003) mit Orchester im Zentrum traditionell aus – in dem Sinn, dass sie alle eine sehr traditionelle Saalform haben. Was steckte für eine Idee dahinter? Dafür müssen wir nochmal zum Anfang zurückgehen. Eine Geschichte: Bei der Sydney Opera waren wir nicht als Consultant tätig. Aber einige Monate vor der Eröffnung hatten sie dort ein größeres Problem und baten mich um Hilfe. Es gab wenig oder keine Bühnenbeleuchtung, Beleuchtung vom Zuschauerraum aus, keine Beleuchtungsbrücke. Wir hängten riesige Gerüste und Brücken in das brandneue Opernhaus! Da dachte ich, dies ist eines der schönsten Gebäude der Welt. Es ist eine Ikone, die die Künste auf die Landkarte von Australien bringt. Wir kann solch ein schönes Gebäude, solch ein schlechtes Opernhaus, eine beinahe armselige Konzerthalle und ein furchtbares kleines Theater beherbergen? Was war da schiefgelaufen? Ich schaute mir die Geschichte der Theaterarchitektur an und stellte fest, dass das Wesentliche immer das Verhältnis von Künstlern und Zuschauern ist. Wenn es kein Theater als Versammlungsort gibt, stehen die Zuschauer um die Künstler herum. Die ersten Theater waren in einem Halbkreis. Shakespeare, der erste große englische Dramatiker, erhielt für sein Ensemble das Globe Theater. Die Zuschauer standen um die Bühne, die Ränge wickelten die Schauspieler ein. Das Gleiche passierte bei BTR 5/2011 BTR_5_2011_40-45ka.indd 42 06.10.11 14:54 richard Molière und in den ganzen Hoftheatern in Deutschland. In China und Japan ist es das Gleiche; die Schauspieler werden von ihrem Publikum quasi umarmt. Es ging immer um Menschen, nicht um Architektur. Wagner hat mit diesem Modus gebrochen. Er wollte nicht, dass das Publikum mit den Menschen in den Logen um die Bühne herumsitzt. Er wollte die totale Konzentration auf die Bühne. Er erfand das Frontaltheater, aus dem dann später auch das Kino entstand. Dort MUSS man direkt auf die Leinwand schauen. Aber meiner Meinung nach sollte man das nicht im Theater tun. Aber im Ergebnis wurden viele Theater im Wagner-Stil gebaut und verbreiteten sich om der Welt. Für mich war ein Wendepunkt, als wir in Nottingham, England, ein viktorianisches Theater von 1865 mit Rängen und Seitenlogen renovierten. Bei der Wiedereröffnung war ein Schauspieler auf der Bühne, und das Publikum darum wurde fast hysterisch vor Lachen. Als Lichtgestalter und Produzent hatte ich immer in solchen Theatern gearbeitet – in London, New York und England. Aber in jener Zeit wäre niemand auf die Idee gekommen, solch ein Theater neu zu BAUEN. Ich dachte dann, warum eigentlich nicht? Warum bauen wir keine Theater in dieser Tradition mehr? Wir sollten Theater bauen, die diesen Gemeinschaftssinn widerspiegeln, aber mit moderner Architektur. Das ideale Theater Diese Denkweise hast du auch auf andere Versammlungsstätten, die TPC gebaut hat, angewandt; Opernhäuser, Konzerthallen und Mehrzweckbauten. BTR_5_2011_40-45ka.indd 43 Ja, als Opernhaus wäre Glyndebourne als erstes zu nennen. Aus meiner Sicht ist eines der exquisitesten Opernhäuser. Es ist ein hervorragendes Beispiel für ein intimes und gleichermaßen erfolgreiches Gebäude. Iain Mackintosh hat es geplant. In Dallas haben wir das Winspear Opernhaus mit Foster Architects aus London geplant. Dies war von einem meiner Lieblingstheater, dem Münchner Nationaltheater, inspiriert. Im Wesentlichen bietet die traditionelle Opernform hervorragende Akustik, gute Sichtlinien und dazu eine herrliche Atmosphäre. Oslo ist ein jüngeres Beispiel für unsere Opernprojekte, auch hier sieht man die spezielle Form, obwohl die Häuser alle sehr unterschiedlich sind! Europäische Theater werden mit Mehrfachbühnen und modernster Technologie ausgestattet, während das Haus in Dallas aufgrund der wesentlich geringeren Subventionen in den USA angemessen, aber schlicht ausgestattet ist. Wir haben auch viele Konzerthäuser geplant. Ein schönes Beispiel dafür ist die Jack Singer Hall in Calgary, Alberta. Wir planten es mit dem bekannten Akustiker Russell Johnson. Wir übernahmen das Prinzip des Theaterbaus, hier versammelten sich die Menschen um die Musik herum. Konzerthallen brauchen auch eine flexible Akustik, Beleuchtung und Bühnengestaltung. So haben wir auch erstmals Konzerthallen flexibler gestaltet. Alle Konzerthallen dienen für verschiedene Veranstaltungsformen. Nehmen wir das Kimmel Centre in Philadelphia. Es hat eine ausgearbeitete Zuganlage und Beleuchtung. Es ist ein Saal für Symphonieorchester, gleichzeitig können dort aber auch Rockkonzerte veran- p i lb r o w Der Begründer und ehemalige Direktor von Theatre Projects Consultants ist einer der führenden Theaterplaner, zudem Theater-, Film- und Fernsehproduzent und als Autor und Lichtgestalter international anerkannt. Er gründete Theatre Projects 1957. Unter seiner Leitung hat sich das Büro zu einer der international führenden Institutionen in diesem Bereich entwickelt. Richard Pilbrow wurde von dem international bekannten Schauspieler und Intendanten Laurence Olivier als Leiter der Beleuchtungsabteilung und später Berater für den Neubau des National Theatre in London ausgewählt. 2005 wurde Pilbrow von der Zeitschrift „Lighting Dimensions“ als „Light Designer of the Year“ ausgewählt. Als 2005 der Preis „Live Design“ geschaffen wurde, erhielt Richard Pilbrow ihn als erster. Er wurde dabei als einer der zehn einflussreichsten Visionäere unter den Planern und Künstlern von Live-Veranstaltungen in der Welt genannt. Richard erhielt für sein Lebenswerk 2008 den Wally Russell Lifetime Award und wurde jetzt in London ebenfalls für sein Lebenswerk zum Ritter der Beleuchtung, dem „Knight of Illumination“ geschlagen. In England war Richard Pilbrow ein Pionier der modernen Bühnenbeleuchtung. Er arbeitete für Produktionen in London, New York, Paris, Berlin, Wien und Moskau. 06.10.11 14:54 c u r r e n t i s s u e “IT‘s all about artists and audiences“ Richard Pilbrow, Lighting Designer and Theatre Design Consultant In his new book, Richard Pilbrow relates his personal and professional career which started more than fifty years ago. An excellent opportunity to talk about light design and the ideal theatre! Please find the English version of the text at www.btronline.de/en_EN/magazine Typisch amerikanische Theater: Fotos_ Archiv Richard Pilbrow oben: Das „Steppenwolf“Theater in Chicago, breit und hoch mit Publikum nah an der Bühne. rechts: Das „Kodak“Theatre in Los Angeles. Private Finanzierung erfordert hohe Zuschauerzahlen. staltet werden. Und dann haben wir natürlich die berühmte Walt Disney Konzerthalle Los Angeles, an der ich 20 Jahre lang gearbeitet habe. Diese Idee der Flexibilität hat sich mit neuen Technologien immer weiter entwickelt. Dies kann man ja im New World Music Centre in Miami Beach sehen(s. BTR 2/2011). Dann gibt es noch die Mehrzweckhallen. Viele wurden seit den 1950er-Jahren in Amerika gebaut. Als wir in dem Bereich angefangen haben zu arbeiten, fanden wir heraus, dass sie oftmals nicht funktionieren, weil sie so 44 viele Funktionen zu erfüllen haben, sondern weil sie schlechte Theater sind. Unsere erste Mehrzweckhalle war in Charlotte in North Carolina. Es ist ein schönes Opernhaus, kann aber auch als Saal für Symphonieorchester verwendet werden. Wir haben viele Säle dieser Art gebaut – sie sind immer sehr groß. Da es ja in Amerika keine Subventionen gibt, müssen diese Säle mit zu vielen Sitzen ausgestattet sein. Aber wir haben uns immer um die Schaffung intimer und flexibler Räume bemüht. Dann bin auch ein ganz großer Freund der Broadway Theater. Sie sind anders als die gewöhnlichen englischen Theater. Amerikanische Theater des 19. und 20. Jahrhunderts sind breiter und viel flacher als die britischen. Das Publikum ist viel näher an der Bühne. Dieses Prinzip haben wir dann auch beim Neubau neuer amerikanischer Theater angewandt. Das „Steppenwolf Theatre“ in Chicago ist dafür ein Beispiel. Theaterbaus zu beraten. Dann beraten wir den Architekten im Hinblick auf die Gestalt und Form des Saales sowie bei der Planung aller Betriebsräume. Wir sind dann auch für die gesamte Bühnentechnik zuständig. Aber unsere Aufgabe besteht darin, das gesamte Theater zu vertreten: Künstler, Techniker, Manager und Publikum, auch lange nachdem das Theater schon fertig ist. Du sagtest einmal, dass das Cottesloe Theater, das Studio Theater in National Theater, für TPC so eine Art Markenzeichen wurde. Ja, ursprünglich konnte sich das National Theatre den Bau des Studiotheaters nicht leisten. Während der Bauarbeiten änderte sich Lage. Peter Hall, der neue Intendant, bat mich, ein Studiotheater zu entwerfen, weil der beauftragte Architekt keine Zeit hatte. Ich wiederum fragte Iain Mackintosh, und dieser entwickelte ein Konzept für ein „Hoftheater“ mit etwa 400 Sitzen. Dieses Theater war wirklich erstaunlich. In der Mitte des Zuschauerraums, der von drei Galerien umgeben ist, kann man alle Sitze herausnehmen und besondere und neue Beziehungen zwischen Darsteller und Publikum schaffen. Wir haben seitdem viele solcher Theater gebaut. Sie sind alle sehr kompakt und intim aber auch sehr flexibel. Im „National“ finden Umbauten aus künstlerischen Gründen statt, aber in anderen Häusern erfolgen diese Umbauten aus sozialen/ finanziellen Gründen. Zum Beispiel kann man im Zuschauerraum morgens einen ebenen Boden für Tanzproben einrichten, mittags Tische zum Mittagessen aufstellen, und abends wird wieder die Oper eingerichtet. Als wir uns neulich trafen, kamst du gerade von einer Beleuchtungsprobe für ein kleines Stück. Du hast immer in diesem Beruf gearbeitet und tust das offensichtlich immer noch … Ja, ich fand das immer wichtig. Wenn man nur Planer ist, kann man die praktische Welt des Arbeitslebens auf der Bühne leicht vergessen. Immer wenn ich ein Stück beleuchte, frage ich mich regelmäßig, ob ich das Richtige tue. Eines finde ich interessant: Im internationalen Maßstab kann man „Theatre Projects“ Versammlungsstätten an der oben beschriebenen traditionellen Form erkennen, auch wenn Ihr nicht für die Architektur zuständig seid. Das heißt, dass der „Consultant“ eine umfassendere Rolle spielt als Bühnentechnik-Ingenieur in Deutschland beispielsweise. Dieser beschäftigt sich ja auch mit der Funktion des Theaters. Ja, das stimmt. In den meisten Fällen sind wir „Consultants“ für das gesamte Projekt. So werden wir von einer Stadt oder Gemeinde beauftragt, sie bei der Art eines geplanten Vergangenheit und Zukunft Du hast viele technologische Neuerungen miterlebt und befördert. Bist du immer noch interessiert an Neuentwicklungen? Oh ja, ich bin sehr interessiert an neuer Software und neuen Technologien. Es gibt so viele Dinge die ich damals als Lichtgestalter tun wollte, die aber technisch nicht möglich waren. Jetzt ist fast alles möglich, die Technologien sind da. Das finde ich absolut faszinierend! Das Buch, anders als die bisher von dir veröffentlichten Handbücher über Lichtgestaltung, handelt von deiner Arbeitsbiografie, ist aber auch eine Hommage an deine Familie und Freunde, also eine umfassende Autobiografie. Was war die Absicht mit dieser Veröffentlichung? Theatre Projects besteht nun seit 50 Jahren. Es war ein Erfolg, auch mit wirtschaftlichen Problemen verbunden, die aber dann doch zu der international tätigen Firma führten. Dies alles konnte nur mit den Teams geschaffen werden, die ich zusammenstellen konnte. Mittlerweile gibt es schon einige Generatio nen von hoch begabten, sehr motivierten und engagierten Menschen, die Theater lieben und diesen Erfolg möglich gemacht haben. Ihnen möchte ich mit dem Buch danken. Ist es dann ein Abschiedsbuch, wirst du jetzt anfangen, auch privat zu reisen? Ich glaube, so ganz kann ich nie aufhören. Ich fange jetzt gerade an, ein Buch über Theaterarchitektur und -planung zu schreiben. Dann dürfen wir auf das nächste Werk gespannt sein, alles Gute dafür! Interview und Übersetzung: Karin Winkelsesser BTR 5/2011 BTR_5_2011_40-45ka.indd 44 06.10.11 14:54 ENGLISH TRANSLATION IT’S ALL ABOUT ARTISTS AND AUDIENCES Richard Pilbrow talks about his career as a Lighting Designer and Theatre Design Consultant Interview In his new book, Richard Pilbrow relates his personal and professional career which started more than fifty years ago. Within the past decades, lighting design has become a profession, and the construction of opera houses and theatres has exploded in the United States, the Middle East and Asia. As much as he could take his influence, Richard always has tried to realise in the buildings what is his central conviction: The essence of theatre is the contact between artists and audience, and this is best assured with the traditional, multi-level, semi-circle form. A talk about lighting design and the ideal theatre. BTR: Richard, you have gained an international reputation as a stage lighting designer, but also as the founder of the consulting firm “Theatre Projects” You started your career as a lighting designer, published several books in that field. The way from designing light to designing venues was logical, but it was a long and curved way. You have published manuals on lighting design, and now your latest work has been presented: “A Theatre Project”. It is a combination of a personal and professional autobiography, also dealing with the principles of theatre design that you have developed over the decades. The “Richard Pilbrow Almanac” is an excellent opportunity to have a closer look at the development of the profession of lighting design and how this brought you from producing shows to designing theatres. How did it all start? Richard Pilbrow: I began as a stage manager. I had the very good fortune, because I went straight from drama school into a show in the West End. I was around 22. However, I found stage managing very disappointing. I had grown up reading Edward Gordon Craig and his description of stage managers as: “The masters of the art and science of the theatre.” I worked on two shows, and all I did was to stand in the prompt corner and press a button to give a cue. This had nothing to do with what I expected from theatre! I was so disappointed, desperate. My hobby at school had been lighting, but in those days, in 1956/57, there was no such profession of lighting designer in England. The electrician would do it. Then I read a book about American theatre where they described the profession of a lighting designer. I thought that this was what I could do. But then I thought: Who’s gonna pay me? This is how I started a company, Theatre Projects (TP). I would buy second hand lighting equipment, and then rent it,and do my design work for nothing. Strand had a big monopoly at that time, I set up my firm against them. Career as a Lighting Designer That was ambitious! Indeed, VERY ambitious… But then I was lucky. A producer stepped in and asked me if we were doing lighting. This is how I started. Some years later, I met Reiche + Vogel in Berlin. TP became their agent in London. I imported 5 kw projectors and 24v beam projectors. In order to persuade people that I could light a show, I did what I had done in my youth. I built a model theatre and showed directors in miniature what their lighting would be like on the stage. But how did you install the lighting in the models? A friend of mine built little spotlights. They gave a good presentation of the beam of a light. This was quite successful. Everything I knew I learnt from books. I once found a book (Stage Lighting by Ridge And Aldred) which had one page in it showing projections in Germany. It showed large pre-distorted slides using huge projectors. Although common in opera houses, this had never been done in English theatre at that time. I thought that if you did this in a small theatre, the images would be very large and very bright. Simultaneously I met a person called David Collison. He did in sound what I did in lighting, and he became the first sound designer. We became a team, David and I then did a spectacular musical called “Blitz!” It was about the war in London with air raids on stage etc. It was very successful. Later, I built a team of lighting designers, and gradually we became established. We always worked together, like a lighting designers’ workshop. Since then many have become very successful (for example, Robert Ornbo, David Hersey, Andy Bridge, etc.) A show that I did with scene designer Tony Walton was “One Over the Eight”. We did it with massive projections on a tiny stage with only 20 ft depth. It was so successful that Tony took me to America for the first time. That was in 1962. I did big projections there, and I became Broadway’s projection expert. About the same time, I met Laurence Olivier and became the lighting designer of the National Theatre in London. It was the beginning of the National Theatre company, and I had the chance to work with wonderful people like Josef Svoboda. That was a really great experience! Then we had the production “Rosencrantz and Guildenstern are Dead” by Tom Stoppard that was also presented in New York. So I was lighting shows on both sides of the Atlantic. That’s how I met the director and producer Harold Prince. He asked me to light the musical “Zorba the Greek”. I was the first English person to light a big musical in America. In London he had previously produced shows such as “West Side Story” but was unhappy about how they were presented. He invited Tony Walton and me to become his partners. From 1964 to 1986, I was a producer in the West End of London. I produced many musicals and plays. I see, at the beginning Theatre Projects had nothing to do with consultancy. Right. It was producing and providing the stage technology. I also produced movies, I produced a children’s film and TV series about popular music. Consulting came later. From Lighting to Consulting What brought you to do consulting for buildings? Initially I was only concerned with the technical aspects of theatre. But I gradually came to realise that none of the technical stuff in theatre was truly that important. What really mattered was the play, the actor and the relationship with their audience. Theatre was all about people experiencing the dramatic event together. So combining our backstage experience with our production experience, we became consultants. Early in my career, when I worked there as a lighting designer, I became a consultant for the National Theatre in London. The institution consists of two theatres; the Lyttleton theatre, which is a proscenium theatre, and the Olivier, which is an open stage theatre. I worked with my partner, Richard Brett, who developed a lot of amazing new technologies for that time; power flying, a drum revolving stage, new lighting and sound controls, etc. The National was so famous that we received enquiries from overseas; from the Middle East, Hong Kong and later from around the world. I think that within 50 years we have done about 1,200 projects all over the world. When we look at some of your projects, they look, to my view, traditional in the sense that they have a rather traditional shape. What was your idea behind that? Lets get back to the beginning. We were NOT consultants of the Opera House in Sydney. But some months before the opening, they had a major problem and asked me to help. There was very little or no FOH lighting. They had no lighting bridges in the auditorium. We hung huge trusses and bridges in the brand new opera house! This made me think: this is one of the most beautiful buildings in the world. It’s an icon that put the arts on the map of Australia. How can such a beautiful building enclose such a bad opera house, a poor concert hall and a terrible little drama theatre? What went wrong? I looked at the history of theatre architecture, and I came to realise that the essence is about artists and audience. When there is no theatre to congregate, people would not stand in straight rows, they would gather around the artists. The first theatres were in a semi-circle. Shakespeare, the first great English dramatist, got the Globe Theatre built for his company. The audience was standing around, with balconies enwrapping the actors. This was the same with Molière and all the courtyard theatres in Germany. Some of the greatest dramatic writing in the world comes from this form. In China and Japan it’s the same; the actors are embraced by their audience. In England the weather is so bad, we went indoors, but the form remained the same. It was all about people, not about architecture. Wagner broke the mould. He didn’t want the audience to sit with people in boxes on the side, he wanted total concentration on his stage. He invented the frontal theatre, as later exemplified with cinemas. There you have to look straight at the screen. But in my view, you shouldn’t do that in a theatre. But the end result was that lots of “Wagner-style” theatres were built, they spread across the whole planet. A pivotal moment for me was that we did the restoration of a Victorian theatre in Nottingham, England, originally built in 1865 with balconies and side boxes. On the opening night, a comedian was on stage, and the audience all around the room was in hysterics of laughter. As a lighting designer and producer, I had worked in theatres like this all the time – in London, New York and around England. But at that time, in 1976, you never would have thought of building a theatre like this. Then I thought, why not? Why do we do not build theatres in this tradition anymore? We ought to build theatres that foster this sense of community, but with modern architecture. I remember that Iain Mackintosh, who began as a producer, and then also worked with TPC, defended this principle idea of the horseshoe theatre in numerous lectures – and he did not have only friends. Yes, I met Iain when I presented one of his productions in London, and asked him to join our company. He was a great leader within our group for this philosophy. One of my first projects was a new drama theatre in Birmingham (1971) It had 900 seats and was built according to the rules of the sixties. Everybody was seated on one level, all with the same ‘perfect’ frontal view. As soon as it opened, I knew it would be a failure. 20 year later, I produced an American comedy “I’m not Rappaport” there, we had Paul Scofield, one of Britain’s greatest actors. It opened in Birmingham, and was a disaster; nobody laughed. It was so bad that Paul wanted to resign from the show. I finally persuaded him to stay. The following week we moved to a different theatre—a “classic” West End theatre with balconies and side boxes—that seats 90 people more, but that was a third smaller in size. We opened there, with the same play, the same cast, the same everything. The audience went mad with excitement. The players got standing ovations. The play ran for a whole year. The only thing that changed was the theatre. This showed me that there was some truth in my thinking. The Ideal Theatre You applied this thinking also to the other venues that Theatre Projects designed; opera houses, concert halls, multi purpose halls. Yes. Starting with opera houses, Glyndeborne is, to my view, one of the most exquisite opera houses. It is an excellent example of a very intimate and successful building. Iain designed it. In Dallas, we designed the Winspear Opera House with Foster Architects of London. It was inspired by one of my favorate theatres, the Munich Nationaltheater. Essentially, the traditional opera form creates both great acoustics, fine sightlines and adds superb atmosphere. Oslo is a recent example of our opera projects, also here you see this specific shape, although all these buildings are really extremely different from each other! The European houses are equipped with multiple stages and the ultimate in advance technology, while the Dallas house, with the far less lavish subsidies of the United States, is adequately, but simply equipped. We also have designed lots of concert halls. A fine example is the Jack Singer Hall in Calgary, Alberta We designed it with Russell Johnson, the acoustician. It is his first shoebox-style concert hall. I wanted people on ledges around the hall, Russ wanted these same ledges, but to optimize the acoustics. We adopted the same principle as for theatres, people gathering around the music. Concert halls also need highly flexible acoustics, lighting and staging capability. So we have also pioneered making concert halls more flexible. All concert halls do host other types of performance. Let’s take the Kimmel Centre in Philadelphia. It has elaborate flying facilities and lighting. It’s a symphony hall, and yet they can do rock shows or industrial shows. And then we have the famous Frank Gehry project, the Walt Disney Concert Hall in Los Angeles, which I worked on for 20 years. It has great acoustic quality but also flexibility allowing film projection and other events. This idea of flexibility has developed further with new technologies being developed. This you can see in the New World Music Centre in Miami Beach, that we also did with Frank Gehry (see BTR 2/2011). Regarding multi purpose halls, many have been built in America since the fifties. When we started in this field, we found the reason why so many don’t work is not that they have to fulfil different functions but that they are normally very bad theatres. The first multi purpose hall we did was Charlotte in North Carolina. It is a beautiful opera house, but it has also a capability to be used as a fine symphony hall. We have completed many of these spaces. They are very big. With little or no state subsidy everything in America has to have too many seats. But we always tried to adopt the two principles of intimacy and flexibility. Then I’m passionate about the theatres of Broadway. They are different from the usual English theatre. English theatres of the late 19th, early 20th century are narrow and quite deep. American theatres of the same period, are wider and much shallower and therefore the audience is nearer to the stage. We’ve adopted this principle with new American theatres. The Steppenwolf Theatre in Chicago followed this. I would describe it as a “Classic American playhouse.” We’ve also transformed theatres from that period of poor theatre architecture in the 1950’s-1970’s into new and exciting ones. In Toronto, we renovated a theatre built in the 1970’s, a boring place. After the restoration, adding a balcony and boxes, it became more intimate and at the same time, smaller. The old auditorium filled the entire site, they now have a lobby much bigger than the old one. They have a bookshop and a restaurant, providing a whole new stream of income. So going back to the old fashioned, compact principles of theatre building, you have more possibilities. But, as you once said, the Cottesloe theatre, the studio theatre at the National, has become something of a trademark. Yes, originally, the National Theatre could not afford to build a studio theatre. But during construction, Peter Hall as the new director asked me to design a studio theatre, because the architect was too busy. I asked Iain Mackintosh, and he produced the scheme of about 400 seats for a “Courtyard Theatre”. This theatre was really astonishing. In the middle of the auditorium, which is surrounded by three galleries, you can take out all the seats, and produce astonishing new actoraudience relationships. We have now designed many such theatres probably all over the world. They are all compact and intimate but also extremely flexible. The National is changed around for artistic reasons, but there are other examples where the changes are for social/financial reasons. For example, in the auditorium, you can have a flat floor with dancing classes in the morning, at lunch time you set up tables, and your audience can lunch or play cards , then perhaps have a boy-scout meeting, and in the evening return to opera. One thing I find interesting: Internationally seen, you can recognize the “Theatre Projects” venues by this, even if you are not the architect. This means that as a consultant, you play a much more comprehensive role than do the consultants for stage machinery in Germany, for example. Yes, that’s right, we are in most cases a consultant for the whole project. We may be selected by a city or community to advise them on the type of theatres they should build. Then we advise the architect in regard to the shape and form of the auditorium and the planning of all the functional spaces. Of course, we’re responsible for all the stage technology as well. But our responsibility is to represent the total theatre: artists, technicians, managers and audiences, long after the building is completed. We do adopt our principles of auditorium design—intimacy and flexibility—to many projects. Past and Future You have observed and promoted many changes in technology. Are you still interested in the recent developments? Oh yes, I am very interested in new software and new technologies. There are so many things I wanted to do as a lighting designer that were not possible. Now almost everything is possible, the technologies are there. I find that absolutely fascinating! We have met just after you returned from a lighting rehearsal for a small play. You have always continued to work in that profession and apparently still do. Yes, I found that always important. When you are only a consultant, you can forget the practical realities of the working life onstage. Every time I am lighting a show, I am asking myself more regularly if I am doing the right thing. Your book, different from the other ones that are more manuals about lighting design, is about your working biography, but it also an homage to family and friends, in fact a comprehensive autobiography. What was your intention with this book? Theatre Projects has operated for over 50 years. It has seen success, and undergone business difficulties, only to emerge as an international consulting practice. All of this is only due to the teams of people that I’ve been able to create. No one person can design a new theatre, it takes a team. And by now several generations of highly talented, deeply motivated and dedicated people who love theatre, have all made that success happen. I wanted to pay tribute to them. Does the book mean that you will retire now; is it a “farewell” book? I suspect I’m never going to really give up. I’m beginning to write a new book on Theatre Architecture and Design. Interview and translation: Karin Winkelsesser