- Pathé Films AG Zürich

Transcription

- Pathé Films AG Zürich
Pathé Films
präsentiert
eine Rat Pack Filmproduktion
in Co-Produktion mit RTL Television
und in Zusammenarbeit mit bumm film
Mit
Lilian Prent, Jan Josef Liefers, Esther Schweins,
Christoph Maria Herbst, Eva Habermann, Alex Simon
u.v.a.
Regie
Tommy Krappweis
Drehbuch
Tommy Krappweis und Sebastian B. Voss
nach dem Roman
„Mara und der Feuerbringer“
Produzent
Christian Becker
Kinostart: 2. April 2015
INHALT
BESETZUNG & STAB .......................................................................................................... 3
KURZINHALT ....................................................................................................................... 4
PRESSENOTIZ ..................................................................................................................... 4
LANGINHALT ....................................................................................................................... 4
ÜBER DIE PRODUKTION .................................................................................................... 7
BEGRIFFE UND NAMEN ....................................................................................................19
INTERVIEWS .......................................................................................................................22
Interview mit Regisseur und Autor Tommy Krappweis ......................................................22
Interview mit Produzent Christian Becker .........................................................................25
Interview mit dem wissenschaftlichen Berater Professor Rudolf Simek ............................26
Interview mit Hauptdarstellerin Lilian Prent (Mara)............................................................27
Interview mit Jan Josef Liefers (Professor Weissinger) .....................................................28
Interview mit Esther Schweins (Christa Lorbeer) ..............................................................29
Interview mit Christoph Maria Herbst (Loki) ......................................................................30
Interview mit Eva Habermann (Sigyn)...............................................................................31
Interview mit Heino Ferch (Dr. Thurisaz) ..........................................................................33
DIE SCHAUSPIELER ..........................................................................................................33
Lilian Prent (Mara Lorbeer) ...............................................................................................33
Jan Josef Liefers (Professor Reinhold Weissinger)...........................................................33
Esther Schweins (Christa Lorbeer) ...................................................................................34
Christoph Maria Herbst (Loki) ...........................................................................................34
Eva Haberman (Sigyn) .....................................................................................................35
Heino Ferch (Dr. Thurisaz) ...............................................................................................35
Thomas Fritsch (Stimme des Feuerbringers) ....................................................................36
DIE FILMEMACHER ............................................................................................................37
Tommy Krappweis (Regisseur und Autor) ........................................................................37
Christian Becker (Produzent) ............................................................................................38
Martin Moszkowicz (Executive Producer) .........................................................................38
Stephan Schuh (Kamera) .................................................................................................39
John Nugent (Visual Effects Supervisor) ..........................................................................39
Professor Rudolf Simek (wissenschaftlicher Berater) .......................................................40
HIER SPRICHT DER FAN! ..................................................................................................41
BUCHEMPFEHLUNGEN .....................................................................................................43
KONTAKT............................................................................................................................44
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BESETZUNG & STAB
BESETZUNG
Mara Lorbeer
Professor Weissinger
Christa Lorbeer
Loki
Sigyn
Siegfried
Frau Gassner
Herr Kornbichl
Larissa
Schuljunge
Thor
Herr Haase
Frau Stapler-Weizgau
Walburga
Larissas Vater
Krankenschwester
Amerikanischer Tourist
Schottischer Tourist
Lehrerin
Wicca 1
Wicca 2
Wicca 3
Dr. Thurisaz
Stimme Zweig
Stimme Feuerbringer
Lilian Prent
Jan Josef Liefers
Esther Schweins
Christoph Maria Herbst
Eva Habermann
Alex Simon
Carin C. Tietze
Joseph Hannesschläger
Leonie Tepe
Oliver Deissenböck
Moritz Fischer
Prof. Rudolf Simek
Sabine Lorenz
Nadine Wrietz
Norman Cöster
Ivonne Braasch
John Nugent
Billy Boyd
Ina Meling
Sophie Adell
Nina Vorbrodt
Tina Nerger
Heino Ferch
Oliver Kalkofe
Thomas Fritsch
u.v.m.
STAB
Regie
Drehbuch
nach dem Roman „Mara
und der Feuerbringer“ von
Produzent
Producer
Casting
Kamera
Szenenbild
Kostüm
Maske
Schnitt
VFX Supervisor
VFX Producer
Creature Designer
Creature/Environmental Design
Musik
Tommy Krappweis
Tommy Krappweis
Sebastian B. Voss
Tommy Krappweis
Christian Becker
Alexander Dannenberg
Daniela Tolkien
Stephan Schuh
Albert Jupé
Janne Birck
Tatjana Krauskopf
Verena Weissert
Jochen Donauer
John Nugent
Benedikt Laubenthal
Alexander Stania
Alexander Pohl
Andreas Lenz von Ungern-Sternberg
Dominik Schuster
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KURZINHALT
Die vierzehnjährige Mara (Lilian Prent) hat nur einen Wunsch: normal sein! Wenn das nur so
einfach wäre… In der Schule gilt sie als Aussenseiterin, zu Hause wird sie von ihrer Mutter
(Esther Schweins) mit Esoterikkursen drangsaliert und zu allem Überfluss suchen sie auch
noch regelmässig düstere Tagträume heim. Als Mara plötzlich erfährt, dass es sich nicht um
Träume, sondern um Visionen handelt und ausgerechnet sie eine Seherin sein soll, gerät ihr
Leben ordentlich aus den Fugen. Denn Mara hat keine geringere Aufgabe auferlegt
bekommen, als den drohenden Weltuntergang zu verhindern – steht Ragnarök, die
Götterdämmerung, wirklich unmittelbar bevor?
Mithilfe von Dr. Reinhold Weissinger (Jan Josef Liefers), Universitätsprofessor für
germanische Mythologie, stürzt sich Mara in ein aufregendes Abenteuer, in dem sie ganz auf
ihre Stärken vertrauen muss. Geht von dem selbstverliebten Loki (Christoph Maria Herbst)
und seiner geheimnisvollen Frau Sigyn (Eva Habermann) wirklich die grösste Gefahr aus?
Und was hat es mit dem bedrohlichen Feuerbringer auf sich? Mara gerät immer tiefer in eine
magische Welt, in der sie all ihren Mut beweisen und über sich hinauswachsen muss…
PRESSENOTIZ
MARA UND DER FEUERBRINGER ist ein mitreissendes Fantasy-Kinoerlebnis: Die
spannende Geschichte wartet mit jeder Menge Überraschungen auf und wird mit einer
gehörigen Portion Humor erzählt. Der Fantasyfilm entstand mit grosser wissenschaftlicher
Unterstützung, alles rund um die nordisch-germanischen Götter wurde aufwändig
recherchiert. Regisseur Tommy Krappweis bringt mit seinem Kinodebüt den ersten Teil der
gleichnamigen Romantrilogie auf die grosse Leinwand. Die Geschichte fesselt Kinder und
Jugendliche ebenso wie Erwachsene und entführt den Zuschauer gemeinsam mit der jungen
Heldin in eine faszinierende Mythenwelt – der Beginn eines grossen Abenteuers!
An der Seite der jungen Hauptdarstellerin Lilian Prent begeistert ein hochkarätiger Cast: Jan
Josef Liefers („Tatort“, MAX MINSKY UND ICH, MANN TUT WAS MAN KANN), Christoph
Maria Herbst (STROMBERG – DER FILM, WICKIE AUF GROSSER FAHRT), Esther
Schweins (VORSTADTKROKODILE 2) und Eva Habermann (OSSI’S ELEVEN). Für die
Special Effects zeichnet Genre-Veteran John P. Nugent (MATRIX, DIE CHRONIKEN VON
NARNIA, DER HERR DER RINGE TRILOGIE) verantwortlich, der nach Tolkiens „Balrog“
nun einem weiteren Feuerwesen Leben einhauchte.
Das Kinoabenteuer wurde produziert von der Rat Pack Filmproduktion/ Christian Becker in
Co-Produktion mit RTL Television GmbH sowie in Zusammenarbeit mit bumm film GmbH,
gefördert von FFF Bayern, Filmstiftung NRW, FFA und DFFF. Die Dreharbeiten fanden in
Köln, München und Bayern statt.
LANGINHALT
Mara Lorbeer (Lilian Prent) ist ein Münchner Teenager mit grossen Problemen. Ihre
alleinerziehende und esoterisch begeisterte Mutter Christa (Esther Schweins) ist auf der
Suche nach Erleuchtung und schleift auch Mara mit zu Erdmutterseminaren und
Baumsprechstunden. Ausserdem hat Mara in der letzten Zeit immer häufiger Tagträume und
vergisst alles um sich herum, weshalb ihre Mitschüler sie verspotten. Mara wünscht sich
nichts sehnlicher als „normal“ zu sein.
Doch das genaue Gegenteil droht, als Mara von einem sprechenden Zweig eine Botschaft
erhält: Ausgerechnet sie soll eine Spákona sein, eine nordisch-germanische Seherin. Es ist
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ihre Pflicht, im Alleingang die „Götterdämmerung“ aufzuhalten. Denn laut Prophezeiung droht
das Ende der Welt, wenn sich der Halbgott Loki (Christoph Maria Herbst) von seinen Fesseln
befreit und Rache an den Göttern nimmt. In einer erschreckend realen Vision sieht Mara, wie
Loki vor 2000 Jahren von seinem Halbbruder Thor (Moritz Fischer) in eine Höhle verbannt
und dort gefesselt wurde. Seither hängt über ihm eine Schlange, deren Gift für immer und
ewig auf ihn heruntertropft. Nur seine Frau Sigyn (Eva Habermann) beschützt ihn, indem sie
das Gift mit einer magischen Holzschale auffängt.
Mara recherchiert im Internet und merkt, dass sie in ihren Visionen die Geschichten einer
alten heidnischen Religion gesehen hat. Nach erstem Zögern wendet sie sich an Professor
Reinhold Weissinger (Jan Josef Liefers) von der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität.
Der Wissenschaftler ist ein geistreicher und humorvoller Mann, der jedoch fest an Fakten
glaubt und ganz sicher nicht an die Existenz nordisch-germanischer Götter. Mara belehrt ihn
eines Besseren, indem sie ihn mit in eine ihrer Visionen nimmt. So wird er hautnah Zeuge,
wie Thor nach einem erbitterten Zweikampf Loki gefangen nimmt. Der Professor sieht ein,
dass er umdenken muss. Fortan schwankt er ständig zwischen wissenschaftlichem
Anspruch und fast schon kindlicher Begeisterung, weil er sein bislang theoretisches
Forschungsfeld nun ganz praktisch erfahren kann.
Als unfreiwillige Heldin muss Mara alles tun, was sie als Aussenseiterin nie tun wollte: sich
überwinden, Probleme angehen, aktiv handeln. Denn ein mysteriöser Feuerriese, der sich
selbst Loge, der Feuerbringer, nennt, entführt Lokis Frau Sigyn. Loki ist dem Schlangengift
nun schutzlos ausgeliefert. Seine Schmerzensschreie lassen die Erde beben. In seiner Qual
ruft er die einzige Person, die ihn hören kann: Mara, die vierzehnjährige Seherin! Diese
versucht ihr Bestes, um Loki zu helfen, obwohl sie weiss, dass sie ihm eigentlich nicht trauen
darf.
Loki stattet Mara mit einer Portion „Götterkraft“ aus. Damit soll sie in die Vulkanwelt des
Feuerbringers springen und Sigyn befreien. Der Plan misslingt, doch sie kehrt mit Sigyns
magischer Holzschale zurück. Mara bietet Loki einen Deal an: Er versucht nicht mehr, sich
von den Fesseln zu befreien, und sie verspricht ihm, die entführte Sigyn zurückzubringen.
Sie überreicht Loki die Holzschale, durch die er sich schützen kann, und kehrt in ihre Welt
zurück. Der Professor lauscht Maras Erzählung und wird nicht schlau aus dem Feuerbringer.
Wer ist dieses seltsame Mischwesen aus selbsternannter Gottheit, Richard-Wagner-Oper
und einer fehlerhaften Übersetzung?
Am nächsten Tag nutzt Mara ihre neue Götterkraft, um der Mitschülerin Larissa (Leoni Tepe)
eine Lektion zu erteilen. Als die sadistische Larissa einmal mehr einen jüngeren Schüler
quält, jagt Mara ihr durch eine Vision der monströsen Midgardschlange einen gehörigen
Schrecken ein. Larissa wird völlig verstört ins Krankenhaus gebracht. Mara tut das furchtbar
leid, denn das letzte was sie will ist, durch ihre magische Kraft zu einem „Dark Lord“ zu
mutieren. Sie beschliesst, alles hinzuschmeissen. Nebenbei vergrault sie auch den
Professor, indem sie ihm vorwirft, sie nur zu benutzen, um in die sagenhafte Welt der
Mythologie reisen zu können.
Mara ringt sich schliesslich dazu durch, Larissa im Krankenhaus zu besuchen um sich zu
entschuldigen. Dort wartet eine Überraschung auf sie: Die traumatisierte Schülerin hat
erkannt, dass sie für die schwächeren Mitschüler wohl ein ähnliches Monster gewesen sein
muss wie jenes, das Mara ihr gezeigt hat. So bittet Larissa nun Mara um Entschuldigung.
Mara kann sich nach diesem Erlebnis nicht nur mit ihrer Kraft, sondern auch mit ihrer
Aufgabe versöhnen – und letztlich auch wieder mit Professor Weissinger. Gemeinsam
versuchen sie, den Drachentöter Siegfried (Alex Simon) aus der Nibelungensage zu holen,
damit er ihnen im Kampf gegen den Feuerbringer helfen kann. Der Plan geht leider schief,
denn Mara transportiert nicht nur Siegfried, sondern auch den monströsen Lindwurm mitten
in den Brunnenhof der Münchner Residenz, wo gerade ein Mittelaltermarkt stattfindet.
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Als Mara den Lindwurm auch noch mit in den Vulkan des Feuerbringers nimmt, bahnt sich
ein dramatischer Showdown an. Jetzt muss sich zeigen, ob Siegfrieds Mut, Professor
Weissingers Fachwissen und Maras Erkenntnis, woher der übermächtige Feind seine Kräfte
bezieht, die geeigneten Mittel sind, um diesen Feuerbringer zu besiegen.
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ÜBER DIE PRODUKTION
Zurück zu den Wurzeln
Alles begann mit einer Fernsehserie, die nie gedreht wurde. „Ich sollte Vorschläge für eine
Mystery-Serie einreichen“, sagt Regisseur und Autor Tommy Krappweis, „aber ich wollte
nichts über Vampire, Aliens oder Wiedergänger schreiben, wie man sie immer wieder in
Serien sieht. Für mich haben die keine Relevanz, ich war stattdessen auf der Suche nach
etwas, das für unseren Kulturkreis relevant ist.“
Auf Umwegen kam er zur nordisch-germanischen Mythologie. „Siegfried, der Drachentöter,
und viele andere Sagen sind uns vertraut, obwohl kaum einer die Nibelungensage in voller
Länge gelesen hat. Wir spüren unsere Wurzeln, wenn wir uns mit diesen Figuren und
Geschichten befassen“, sagt Tommy Krappweis. „Viele Rituale, die bis heute in unserem
Alltag verankert sind, und auch die Namen dreier Wochentage gehen auf die nordischgermanische Mythologie zurück.“
Dass trotzdem die römischen und griechischen Götterwelten mehr Platz im Schulunterricht
und in den Medien einnehmen als die nordisch-germanischen, wundert Krappweis nicht:
„Seit die Nationalsozialisten die Germanen für ihre Propaganda missbraucht haben,
distanzieren wir uns von diesen faszinierenden Stoffen. Das finde ich traurig, weil Sagen und
Mythen doch die kollektive unterbewusste Erinnerung eines Kulturkreises sind.“
Nun hatte Krappweis sein Thema gefunden, doch die Ernüchterung folgte prompt: „Ich
wusste, das war kein Stoff für eine Fernsehserie, zumal ich beschlossen hatte, eine 14jährige Hauptfigur mit dieser Sagenwelt zu konfrontieren. Ein 30-jähriger Student, wie man
ihn sonst oft in Mystery-Serien sieht, kann problemlos zur Polizei gehen. Aber kein Polizist
glaubt einem pubertierenden Mädchen, das seherische Fähigkeiten hat, sich mit Göttern trifft
und den Weltuntergang verhindern will.“
Fantasy trifft Wissenschaft
Tommy Krappweis fasste den Entschluss, keine Fernsehserie, sondern einen Roman zu
schreiben. Besser gesagt: drei Romane. Die „Mara und der Feuerbringer“-Trilogie erschien
zwischen 2009 und 2011 im renommierten Franz Schneider Verlag. Neben der Titelfigur
Mara Lorbeer entwickelte der Autor auch ihren Helfer Professor Reinhold Weissinger, einen
Experten für nordisch-germanische Mythologie. Nach anfänglichem Zögern berät dieser
Mara und begibt sich mit ihr auf eine abenteuerliche Reise durch Zeit und Raum.
Trotz des Fantasy-Genres wollte Krappweis, dass seine Bücher wissenschaftlich fundiert
sind. Er nahm Kontakt zu Professor Rudolf Simek auf, Lehrstuhlinhaber für Ältere
Germanistik mit Einschluss des Nordischen an der Universität Bonn. „Tommy bat mich, sein
Exposé für einen Roman über germanische Mythologie zu korrigieren“, erinnert sich der
Wissenschaftler und ergänzt: „Aus wissenschaftlicher Sicht fand ich das Exposé nicht
berauschend und habe ihm einen entsprechenden Kommentar geschickt, den wiederum
Tommy nicht berauschend fand. Doch er hat sich davon nicht entmutigen lassen und erwies
sich, im Gegensatz zu anderen Autoren, nicht als beratungsresistent. So entstand über die
Jahre eine fruchtbare Zusammenarbeit und schliesslich sogar eine Freundschaft.“
Entscheidend war für Professor Simek, dass Tommy Krappweis die nordisch-germanische
Mythologie ernst nahm und zugleich humorvoll damit umging. „Viele Fantasy-Romane sind
bierernst und deshalb schwer verdaulich“, sagt Professor Simek. „Das gilt auch für „Der Herr
der Ringe“, der ja gern als Beispiel schlechthin für Fantasy genannt wird. Ich glaube, Tolkien
ist seinerzeit beim Schreiben der Humor ausgegangen.“
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Die Romantrilogie „Mara und der Feuerbringer“ fand Band für Band ihren Weg zu einer
treuen Leserschaft: „Meine Bücher wurden nie gross beworben, sondern waren das, was
man wohl einen Schläfer-Hit nennt“, sagt Tommy Krappweis. „Nach unzähligen Lesungen in
Schulen, Bibliotheken, auf Mittelaltermärkten und Fantasy-Conventions haben immer mehr
Leute quer durch alle Altersschichten die Bücher gekauft und durch Mundpropaganda oder
über Facebook bekannt gemacht.“ Eine Frage musste der Autor fortan immer wieder
beantworten: „Wann werden die Bücher verfilmt?“
Vom Roman zum Drehbuch
Die Hoffnung, Mara irgendwann mal als Kinoheldin auf der Leinwand zu sehen, hatte Tommy
Krappweis schon beim Schreiben der Romane. Doch als erfahrener Film- und
Fernsehmacher, der mit seiner Produktionsfirma bumm film unter anderem „Bernd das Brot“
und „Die ProSieben Märchenstunde“ drehte, wusste er, dass sich ein Kinoprojekt dieser
Grössenordnung nicht von jetzt auf gleich realisieren lässt. Zusammen mit Producer
Alexander Dannenberg entwickelte er präsentationsfähiges Material, um das Projekt
potentiellen Partnern vorzustellen.
Die beiden schlossen sich schon früh mit Christian Becker und dessen Produktionsfirma
RatPack zusammen, die für Kinoerfolge wie WICKIE UND DIE STARKEN MÄNNER,
WICKIE AUF GROSSER FAHRT und FACK JU GÖHTE steht. „Tommy Krappweis ist ein
Multitalent und die bumm film ist eine universelle Filmschmiede“, lobt Christian Becker.
„Gemeinsam mit RTL und unserem Verleihpartner Constantin wollten wir für ihn einen
Spielplatz schaffen, auf dem er seine Visionen ideal umsetzen konnte.“
Die damalige RTL-Fiction-Chefin Barbara Thielen sicherte sich die Fernsehrechte am
Kinofilm. Die RTL Television GmbH ist Co-Produzent. Thielen kannte „Mara und der
Feuerbringer“ durch ihre Tochter und erkannte sofort das Potenzial des Stoffes als
spannende und zugleich informative Familienunterhaltung. Auch der FilmFernsehFond (FFF)
Bayern und die Filmstiftung NRW waren überzeugt und gewährten jeweils die maximale
Fördersumme von einer Million Euro. Zusätzliche Unterstützung kam von der
Filmförderungsanstalt
(FFA)
und
dem
Deutschen
Filmförderfonds
(DFFF).
Drehbücher folgen anderen Gesetzen als Romane. „Der Film bleibt Mara aber zu 98 Prozent
treu“, verspricht Tommy Krappweis. „Im Kino redet sie mehr und ist nicht ganz so introvertiert
wie im Buch. Ich wollte nicht zu viel inneren Monolog zeigen. Die passen in einen Film wie
BRIDGET JONES, aber wirken in einem Abenteuerfilm schnell deplatziert. Wenn Mara im
Buch nur denkt, dass ihre esoterische Mutter peinlich ist, dann sagt sie es ihr im Film direkt
ins Gesicht. Das bleibt dann aber typisch für Mara.“ Die historischen Fakten des Buches
kommen entweder direkt aus Professor Weissingers Mund oder man sieht sie direkt auf der
Leinwand durch die authentischen Kostüme der wikingerzeitlichen Göttergestalten.
Die doppelte Mara
In den kurzen Werbevideos, die Tommy Krappweis für seine Romantrilogie drehte und ins
Internet stellte, wurde Mara Lorbeer von Maja-Celine Probst gespielt. Die 1997 geborene
Fränkin entsprach optisch und charakterlich genau der Mara, die Krappweis beim Schreiben
vor Augen hatte: „Mir war immer klar, dass sie Mara auch im Kinofilm spielen würde.“ Doch
weil sich die Finanzierung und die Vorbereitung des Films über einige Jahre erstreckten,
reifte Maja-Celine Probst zur jungen Frau heran.
„Es brach mir fast das Herz, als ich bei einem Testdreh einsehen musste, dass ich in der
Szene kein 14-jähriges Mädchen mehr vor der Kamera hatte, sondern eine hübsche junge
Frau, die man eher für Professor Weissingers Geliebte hätte halten können“, sagt Tommy
Krappweis. „Maja sah das Gott sei Dank genauso. Jetzt freue ich mich darauf, vielleicht bei
einem anderen Projekt mit ihr zu arbeiten.“
Der Regisseur begab sich auf die Suche nach einer neuen Mara und wurde ausgerechnet in
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der eigenen Verwandtschaft fündig. Lilian Prent, die Tochter des „Mara“-Illustrators Adriaan
Prent, der auch Krappweis' Stiefbruder ist, hatte kurz zuvor im ZDF-Drama „Jeder Tag zählt“
debütiert und eine beeindruckende schauspielerische Leistung als krebskranker Teenager
gezeigt. Tommy hatte zunächst Bedenken, man würde ihm „Vetternwirtschaft“ nachsagen,
aber nach den Testaufnahmen mit ihr war für alle Beteiligten klar: „Wir müssen Lilian
besetzen!“
Die 1996 in München geborene Lilian Prent opferte für die Rolle ihre weissblonden Locken.
Sie färbte die Haare rotblond und trug auch eine Langhaarperücke. Ausserdem bekam sie
braune Kontaktlinsen. „Die braunen Augen lassen Mara in den Alltagsszenen unauffälliger
wirken“, erklärt Tommy Krappweis. „Nur wenn Mara ihre Visionen als Seherin hat, zeigen wir
sie mit den strahlend blauen Augen, die Lilian von Natur aus hat.“
Während Mara im Film nur etwas älter wirkt als im Roman, erscheint Professor Reinhold
Weissinger auf der Leinwand einige Jahre jünger als im Buch. Dieser Umstand ist der
Verpflichtung von Jan Josef Liefers geschuldet. Der Schauspieler liess sich nach Erhalt des
Drehbuchs lediglich zwei Tage Zeit, bevor er für die Rolle des charmant-schrulligen
Wissenschaftlers zusagte. „Jan Josef Liefers agiert, spricht und lacht genauso, wie ich mir
Professor Weissinger beim Schreiben vorgestellt habe“, sagt Tommy Krappweis und
ergänzt: „Seine Haare und sein Bart sind nicht ganz so grau wie in meiner Phantasie, aber
seine Kleidung ist eine Mischung aus meinem persönlichen undefinierten Stil und dem
Aussehen unseres wissenschaftlichen Beraters Professor Rudolf Simek.“
Kostümbildnerin Janne Birck beschreibt die Optik des Professors als „Koryphäe im
Waldschratformat“, und auch Jan Josef Liefers wurde sich schnell der Wirkung seines neuen
Äusseren bewusst: „Nachdem der erste Maskentest mit Vollbart, Brille und Hut hinter mir lag,
habe ich meiner Mutter ein Foto von mir als Professor Weissinger gezeigt. Sie war etwas
ratlos, warum ich ihr ein Bild von diesem fremden Mann zeige... Das spricht sehr für die
Maske!“
Die grüne Hölle von Köln
Die Dreharbeiten begannen im August 2013 in den MMC Studios in Köln-Ossendorf. Nur die
Halle 53, das höchste Filmstudio Europas, bot genügend Platz für die gewaltige
Vulkanlandschaft des Feuerbringers und für die Tropfsteinhöhle des Halbgottes Loki.
Produktionsdesigner Albert Jupé liess 1200 Tonnen schwarzes Lavagestein aus der
Vulkaneifel aufschütten, hinzu kamen Felsen, Stalaktiten und Stalagmiten aus bemaltem und
besprühtem Styropor. Diese unwirtliche Vulkanlandschaft hatte einen Durchmesser von 40
Metern und war komplett von grüner Leinwand umgeben. Die 1500 Quadratmeter grosse
Greenscreen war 18 Meter hoch und konnte später am Computer durch Bilder von weiteren
Vulkanen und brodelnder Lava ersetzt werden. „Wir haben die grösste 360-GradGreenscreen verwendet, die je in Europa gebaut wurde“, sagt Produzent Christian Becker.
Auch Visual-Effects-Supervisor John Nugent aus den USA, der in seiner Karriere schon an
Welterfolgen wie MATRIX, DER HERR DER RINGE und DIE CHRONIKEN VON NARNIA
mitgearbeitet hat, staunte über die deutschen Dimensionen: „Ich habe noch nie ein Studio
mit einer so grossen Greenscreen gesehen.“ Dank der Verpflichtung des Genre-Veterans
John Nugent kam Tommy Krappweis seinem grossen Ziel ein Stück näher: „Obwohl die
Visual Effects nicht der alleinige Dreh- und Angelpunkt von Maras Geschichte sind, wollte
ich, dass sich die Effekte von MARA UND DER FEUERBRINGER mit denen von DER HERR
DER RINGE und DIE CHRONIKEN VON NARNIA messen lassen können. Was lag also
näher, als jemanden zu verpflichten, der an genau diesen Filmen mitgearbeitet hat?“
Als Visual-Effects-Producer Benedikt Laubenthal erstmals bei John Nugent anfragte, gab es
für den Amerikaner gleich mehrere Gründe, das überraschende Arbeitsangebot aus
Deutschland anzunehmen: „Ich suchte nach einer Gelegenheit, wieder unmittelbarer kreativ
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zu arbeiten. Im Hollywood-System ist das nicht immer einfach. Ausserdem geniesse ich es,
mich regelmässig räumlich zu verändern, neue kreative Leute kennenzulernen und völlig
neue Figuren wie den Feuerbringer oder den Lindwurm zu erschaffen. Als ich dann noch
hörte, dass ich sehr viel Zeit in München verbringen würde, war die Sache für mich
entschieden.“ Doch bevor die Münchner Biergärten lockten, beaufsichtigte John Nugent
zunächst die aufwendigen und strapaziösen Dreharbeiten in den Kölner Kulissen.
Gefesselt mit Gedärmen
„Im Studio herrschte ein subtropisches Klima“, sagt Tommy Krappweis. „Es war brüllend
heiss und die Luftfeuchtigkeit stieg immer weiter an, weil wir das Vulkangestein nass halten
mussten, um Staub zu vermeiden.“ Während Jan Josef Liefers bedauerte, dass die
Greenscreen keine Photosynthese betreiben konnte und somit der Sauerstoff in der Halle
fehlte, traf es seinen Schauspielkollegen Christoph Maria Herbst besonders hart. Als
Halbgott Loki, der bei den Göttern in Ungnade gefallen war, wurde er Drehtag für Drehtag an
einen Felsen gefesselt. „Im Drehbuch las sich die Rolle angenehmer, als sie am Ende zu
spielen war“, erinnert sich Christoph Maria Herbst. „Ich lag immer in der Waagerechten und
war mit den Gedärmen von Lokis Söhnen gefesselt. Deshalb konnte ich nicht auf grosse
Gesten setzen. Mir blieb nur die Mimik und all das, was meine Stimme hergab.“
Genau deshalb wollte Tommy Krappweis ausschliesslich Christoph Maria Herbst als Loki
haben: „Nur er kann so schnelle Stimmungswechsel glaubhaft darstellen und innerhalb solch
einer ernsten und dramatischen Rolle Pointen setzen, ohne dass sie übertrieben wirken.“
Nicht umsonst hatte der Autor schon beim Schreiben des Romans Christoph Maria Herbsts
Stimme im Kopf. „Und dass er nun auch das Hörbuch gesprochen hat, freut mich ganz
besonders“, sagt Krappweis. Christoph Maria Herbst nennt Loki die zwielichtigste Figur unter
den nordischen Göttern: „Weil er Unfrieden gestiftet hat, wurde er vor 2000 Jahren an einen
Felsen gefesselt und sinnt seither auf Rache. Das ist auch Maras Problem: Sobald Loki sich
befreien kann, droht die Götterdämmerung und folglich der Weltuntergang. Sie weiss nicht,
ob sie Loki trauen kann. Es gibt eine sehr schöne Stelle im Film, an der Loki sagt: „Loki
würde sich nicht einmal selber trauen, Loki zu trauen.“ Und damit ist die Figur sehr gut
zusammengefasst.“
Kostümbildnerin Janne Birck beschreibt Lokis Garderobe als typische Männermode aus der
Wikingerzeit: „Sein Leinenhemd ist am Halsausschnitt und an den Säumen mit
Brettchenborten verziert, er trägt dazu eine sogenannte Thorsberg-Hose, die durch einen
Gürtel mit Silberschnallen gehalten wird, und Wendeschuhe aus Leder.“ Ergänzt wurde Lokis
markantes Aussehen durch das künstliche Branding einer Midgardschlange am Unterarm
und durch eine ungepflegte Langhaarperücke.
Die schwarzen Kontaktlinsen, die den gesamten sichtbaren Teil der Augäpfel bedeckten und
an den Rändern ins Rötliche übergingen, waren Spezialanfertigungen, die für 800 Dollar aus
den USA kamen. Die Kontaktlinsen machten es für Christoph Maria Herbst noch
unangenehmer, dass in seine Augen und in sein Gesicht ständig Gelatine tropfte. Diese
ersetzte den ätzenden Schlangenspeichel, der laut Sage unentwegt auf Loki tropft.
Seine treue Ehefrau, die Göttin Sigyn, hält seit hunderten von Jahren eine Holzschüssel über
Lokis Gesicht, um ihn vor dem Gift zu schützen. Tommy Krappweis besetzte die Rolle mit
Eva Habermann. „Wir kennen uns seit dem Casting für „Disney TV“, das ich dann 1994 auf
Super RTL moderierte, während Eva ein Jahr später die Moderation von „Pumuckl TV“
übernahm. Sie ist ein nordischer Frauentyp und strahlt in ihrem Kostüm etwas sehr
Majestätisches aus.“
Die handgewebten Stoffe und der Schnitt ihres Kleides basieren auf archäologischen
Funden aus Haithabu und Birka, jedes Detail ist mit Professor Rudolf Simek, dem
wissenschaftlichen Berater, abgesprochen. So auch Sigyns Schmuck, den ein Goldschmied
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nach historischen Vorlagen angefertigt hat. „Nur grüne Perlen haben wir nicht verwendet,
auch wenn diese bei den Funden aus Birka besonders oft vertreten waren“, sagt
Kostümbildnerin Janne Birck: „Weil die Spezialeffekte vor Greenscreen gedreht wurden,
mussten wir bei allen Kostümen auf die Farbe Grün verzichten.“
Feuer und Flamme
Loge, der ebenso riesige wie ominöse Feuerbringer, entführt Sigyn und will ihre magische
Kraft kontrollieren. Mit Sigyns Schale würde er nicht nur über das Feuer, sondern auch das
Wasser bestimmen können. Ausserdem gibt es in der Romantrilogie Hinweise, dass er sich
selbst als Gott legitimieren will, in dem er eine Göttin zur Frau nimmt. „Ein Loge taucht aber
weder in der nordischen noch in der germanischen Mythologie auf“, sagt Tommy Krappweis.
„Richard Wagner hat ihn, wohl auch durch einen Übersetzungsfehler der Gebrüder Grimm,
mit Feuer assoziiert und eine gänzlich andere Figur erfunden, die kaum mit dem nordischen
Gott Loki zu tun hat. Im Roman und jetzt auch im Film habe ich Loge zu Maras Gegenspieler
gemacht. Er besteht aus Feuer und benutzt beim Sprechen die Stabreime, die für Richard
Wagners Opern typisch sind.“
Der Schauspieler Thomas Fritsch leiht dem Feuerbringer seine tiefe und dramatische
Synchronstimme. Loges flammender Körper entstand zu grossen Teilen am Computer und
wurde mit echt gefilmtem Feuer perfektioniert. John Nugent und die BigHugFX, eine für
MARA UND DER FEUERBRINGER gegründete Tochterfirma der bumm film, schufen den
Feuerbringer nach ersten Entwürfen von Alexander Pohl und den Beschreibungen von
Tommy Krappweis.
Visual-Effects-Supervisor John Nugent war bei DER HERR DER RINGE als Compositing
Supervisor auch schon für das Feuerwesen Balrog verantwortlich, dessen Spezies in
Tolkiens „Das Silmarillion“ mit den Worten beschrieben wird: „Im Herzen waren sie von
Feuer, doch in einen Mantel von Finsternis gehüllt, und Entsetzen ging ihnen voraus; sie
hatten Peitschen von Flammen.“ John Nugent erinnert sich: „Für den Balrog nutzten wir nur
wenig digital erzeugtes Feuer, sondern vor allem real gedrehte Flammen. Diese Erfahrung
kam uns bei MARA UND DER FEUERBRINGER zugute. Wir filmten einen ganzen Tag lang
Flammen in allen erdenklichen Formen.“
„Es liegt in der unberechenbaren Natur der Flammen, dass der Körper des Feuerbringers
keine klaren Umrisse hat“, sagt John Nugent. „In einem Moment kann er menschliche Züge
annehmen, im nächsten Moment ist er wieder eine undefinierbare Masse aus Feuer.“ Laut
Romanvorlage sollte der Feuerbringer willentlich die Gestalt eines riesenhaften Menschen
annehmen, um möglichst imposant zu wirken. Über einen programmierten Grundkörper aus
Qualm und Rauch, der sich wie ein dunkler Schatten vom Feuerball abhebt, wurden später
die real gedrehten Flammen gelegt.
Siegfried war kein Nerventöter
Die Schauspieler konnten sich bei den Dreharbeiten nur vage ausmalen, wie der hünenhafte
Feuerbringer später aussehen würde. Ausser grünen Leinwänden sahen sie nichts. Fast
nichts. „Zu unserer Orientierung stand da bei den Dreharbeiten jemand mit einer Stange, an
deren Ende ein Tennisball steckte“, sagt Jan Josef Liefers. „Wenn einer gesehen hätte, wie
ich mit diesem Tennisball rede, hätte er mich für verrückt erklärt.“ Eva Habermann kannte
vergleichbare Dreharbeiten schon von der internationalen Science-Fiction-Serie „Lexx – The
Dark Zone“.
Alex Simon gab in der unwirtlichen Vulkankulisse sein Schauspieldebüt als Siegfried. „Er ist
hauptberuflich Model und hat sich als absolute Traumbesetzung herausgestellt“, lobt Tommy
Krappweis. „Der arme Kerl hat sich kein einziges Mal darüber beschwert, dass er jeden Tag
mit lila Drachenblut beschmiert wurde und bei 45 Grad Celsius fast nackt im Vulkanstaub
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liegen musste. Models sind anscheinend viel Kummer gewohnt.“ Neben einem 1,87 Meter
grossen und extrem muskulösen Körper brachte Alex Simon auch eine raue und
wohltönende Tenorstimme mit. „Er spricht mittelhochdeutsche Sätze, die uns Professor
Simek vorher auf Band gesprochen hat“, erklärt Tommy Krappweis. „Alex hatte zum Glück
überhaupt kein Problem damit, Siegfried als eine Mischung aus Legende und Klischee zu
verkörpern. Er spielt das mit der Selbstsicherheit, die eines Drachentöters würdig ist.“
Lokis Hütte am See
Aus dem stickigen Kölner Studio zog das Filmteam in die beeindruckende Naturkulisse des
Luftkurorts Bayrischzell um. Produktionsdesigner Albert Jupé hatte in seinem Heimatort den
Soinsee und die benachbarten Berge als ideale Location für die nordisch-germanische
Götterwelt ausgemacht. „Seit DER HERR DER RINGE schwärmt alle Welt von Neuseeland,
aber wir haben auch in Bayern unglaubliche Naturlandschaften, die sich mit denen aus Peter
Jacksons Filmen messen lassen können“, sagt Produzent Christian Becker. „Man fährt nur
anderthalb Stunden aus München raus und findet völlig unbebaute Täler mit kristallklaren
Bergseen und beeindruckenden Gebirgen.“
Tommy Krappweis spricht rückblickend von einem „logistischen Harakiri“, weil der 1458
Meter über dem Meeresspiegel gelegene Soinsee nur zu Fuss oder mit Allrad-betriebenen
Geländewagen über einen kleinen Forstweg mit 35 Grad Steigung erreichbar ist. Doch die
Mühen zahlten sich aus: Wo sonst nur Touristen wandern und Kühe grasen, entstand die
Hütte des Halbgottes Loki. „Eine Zimmerei aus Inzell hat drei Tonnen Kiefernholz mit dem
Breitbeil behauen, ein Dachdecker aus Hamburg hat das drei Tonnen schwere Reetdach
gebaut“, sagt Albert Jupé. Die vier tragenden Eckpfeiler der Hütte wurden mit vielen
Symbolen und Schriftzeichen verziert, handgeschnitzte Holzzwerge blickten entsprechend
der isländischen Texte aus dem zwölften Jahrhundert in alle vier Himmelsrichtungen.
Eine besondere Herausforderung war, dass die tonnenschwere Hütte einstürzen sollte,
sobald der Wettergott Thor mit seinem gewaltigen Hammer einen Eckpfeiler umhaute, aber
die Hütte auch innerhalb weniger Stunden mit dem Flaschenzug wieder aufgebaut werden
sollte, um die Szene mehrfach drehen zu können. Denn Tommy Krappweis und
Kameramann Stephan Schuh wollten möglichst viele Szenen real drehen. „Warum soll ich
eine Hütte digital einstürzen lassen, wenn ich sie wirklich einstürzen lassen kann?“, fragt der
Regisseur. „Auch in dieser Hinsicht war John Nugent unser perfekter VFX-Supervisor. Er hat
die digitale Revolution miterlebt, aber auch die Zeiten, in denen mit Modellen und MotionControl-Kamera gedreht wurde. Wir mögen es beide, möglichst viele Szenen real zu drehen
und sie später nur noch digital aufzuhübschen.“
Thors Hammer
Auch der Holzsteg, der von Lokis Hütte in den Soinsee ragt, wurde tatsächlich gebaut und
durch Thors wuchtigen Hammer mehrfach zerlegt. Dank Pressluft wirbelten die einzelnen
Holzplanken des 15 Meter langen Stegs auf Knopfdruck durch die Luft und direkt ins
Wasser. Beim Zweikampf zwischen Thor und Loki verzichtete Christoph Maria Herbst auf
einen Stuntman und liess sich höchstpersönlich vom kaputten Steg in den Bergsee fallen.
Abgesehen vom „Fisch- und Algengeschmack auf der Zunge“ überstand er die Szene an
seinem vorletzten Drehtag unbeschadet.
Thor wird von Moritz Fischer gespielt. Der ehemalige Boxer war eigentlich nur als
Stuntdouble vorgesehen, doch Tommy Krappweis gefiel Fischers wuchtige Gestalt und das
„Brutale in seinen Augen“, deshalb besetzte er ihn als Schauspieler. „Thor ist nicht der
Eleganteste, aber er kann gut brüllen“, sagt Krappweis. „Er trägt im Film das authentische
Kostüm eines Rus-Wikingers aus Osteuropa. Unter anderem war mir wichtig, dass der Stil
seines Hammers zu kurz ist. Der Sage nach hat Loki die Zwerge beim Schmieden des
Hammers abgelenkt, damit der Stil nicht zu lang wird und Thor nicht übermächtig wird.“
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Unweit vom Soinsee fand sich ein regelrechter Märchenwald mit alten Bäumen und
überwucherten Felsen. „Wir nannten ihn den Hobbit-Wald, weil er uns wie kein anderer an
DER HERR DER RINGE erinnerte“, sagt Tommy Krappweis. Der Wald ist nur in einer kurzen
Szene zu sehen, in der Mara und Professor Weissinger auf dem Weg zum Wasserfall sind,
an dem sie den Nibelungenhelden Siegfried abfangen wollen. Der gewählte Wasserfall liegt
in der oberbayerischen Gemeinde Inzell. „Es gibt in Bayern viele schöne Wasserfälle, aber
nur wenige waren für unser Team leicht zu erreichen und gross genug für einen zwei Tonnen
schweren Lindwurm“, sagt Produktionsdesigner Albert Jupé.
Ein Fisch mit Füssen
Im Gegensatz zu den Schauspielern und der Kameraausrüstung musste der Lindwurm nicht
den steilen Abhang zum Wasserfall meistern. Er entstand nachträglich am Computer.
Tommy Krappweis gab bei seinen Visual-Effects-Leuten ein Wesen in Auftrag, wie man es
noch nie zuvor in einem Film gesehen hat. „Der Lindwurm ist eine Mischung aus Schlange
und Fisch, er hat aber zwei Vorderarme, die an einen Menschen erinnern. So findet man das
auch auf zeitgenössischen Darstellungen ähnlicher Monster. Er bewegt sich eher wie eine
Schlange fort und hat ausklappbare Zähne, die an einen Tiefseefisch erinnern. Das
ausgeprägte Gebiss war das liebste Gadget unseres Designers Alexander Stania. Ich
glaube, er hätte den Effekt gern in jeder Einstellung genützt“, sagt Krappweis.
Damit der 3,50 Meter hohe und 15 Meter lange Koloss auf der Leinwand glaubhaft Angst und
Schrecken verbreitet, musste zunächst Carla Heinzel drei Monate lang das digitale
Knochenskelett und die Muskulatur des Lindwurms erschaffen. Bei diesem sogenannten
Rigging-Prozess wird unter anderem festgelegt, in welchem Radius sich die Gelenke der
Kunstfigur bewegen dürfen und in welche Richtung die einzelnen Muskelstränge die Haut
ziehen. „Wir sind die erste deutsche Produktion, die jeden einzelnen Muskel einer digital
erschaffenen Figur eingesetzt hat“, sagt Animation Director Nico Ostermann, der zuvor
Drachen für die Fantasy-Serie „Game of Thrones“ erschuf und nun den Lindwurm für MARA
UND DER FEUERBRINGER täuschend echt in zuvor gedrehte Szenen setzte.
Im Gegensatz zum Lindwurm gibt es Siegfrieds stolzes Pferd tatsächlich. Doch der 1136
Kilogramm schwere Schimmel stellte die Crew vor ein grosses Problem: Er konnte nicht an
das untere Ende des Wasserfalls gebracht werden, an dem gedreht werden sollte. Der
Abhang zwischen der Anfahrtsstrasse und dem 40 Meter tiefer liegenden Gewässer war
einfach zu steil. Also musste Siegfried-Darsteller Alex Simon schon im Waldstück nahe der
vielbefahrenen Strasse elegisch vom Pferd absteigen und sich dann dem Wasserfall zu Fuss
nähern. Sein Reittier blieb indes im Bildhintergrund als weissgraue Dekoration stehen.
„Siegfried trägt einen Panzer, der aus vielen kleinen Lederlamellen besteht, eine enge
Bocksten-Hose, ein Leinenhemd, Armstulpen und einen Gürtel aus Leder“, sagt
Kostümbildnerin Janne Birck. Das lange germanische Schwert wurde nach Originalfunden
angefertigt. Doch bevor Siegfried das Schwert in den Lindwurm rammen kann, vermasseln
ihm Mara und Professor Weissinger die Tour und verfrachten ihn in eine andere Sphäre.
Tommy Krappweis und sein Kameramann Stephan Schuh einigten sich früh darauf, die
Götterwelt in Maras Visionen optisch klar von der realen Welt zu trennen. „Wenn Mara in
München unterwegs ist, haben wir vergleichsweise ruhige Bilder, die mit dem Stativ, dem
Kran, der Steadycam oder von der Schiene gedreht wurden“, sagt Krappweis. „In den
Visionen dominiert die Handkamera, dann ist der Zuschauer ganz nah an Mara dran.“
Wenn Mara durch Zeit und Raum reist und sich wortwörtlich in ein neues Abenteuer stürzt,
wird dieser Effekt durch Aufnahmen mit der Spike-Kamera verstärkt. Die neuentwickelte
Filmkamera der Hamburger Firma The Marmalade dreht mit hoher Geschwindigkeit und
bewegt sich dabei selbst mit hohem Tempo. So bewegt sich die Kamera zum Beispiel
parallel zu Hauptdarstellerin Lilian Prent, wenn sie vor grüner Leinwand einige Meter tief fällt.
„Spielt man die Aufnahme später mit regulären 24 Bildern pro Sekunde ab und lässt den Film
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rückwärts laufen, bewegen sich Lilians lange Haare und der Stoff ihrer Kleidung wie in einer
Traumsequenz, wie in Trance“, sagt John Nugent.
In einem anderen Fall musste Lilian Prent über 30 Mal in das tiefe Trainingsbecken einer
Tauchschule vor den Toren Münchens springen. Ein Unterwasserkameramann filmte sie vor
einer Bluescreen, während sie sich dank vieler Senkgewichte am Körper dem Grund
näherte. „Als Niederbayerin bin ich nicht der grösste Wasserfan“, sagt Lilian Prent, „aber die
Aussicht auf die Belohnung durch Schokolade nach jedem Take wirkte wahre Wunder.“
Bildsteine und Hörnerhelme
Der Brunnen, in den Mara bei einer ihrer Visionen fällt, steht im Roman wie im Film vor der
Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Filmcrew musste sich aber damit begnügen,
Aussenaufnahmen von der ehrwürdigen Lehranstalt zu machen, denn innerhalb der
Universität standen zur Zeit der Dreharbeiten Baugerüste für Renovierungsarbeiten.
Alternativ wurde in der markanten Haupthalle des Münchner Justizpalastes gedreht.
Professor Weissingers Büro fand dagegen in einem alten Gewölbekeller der Technischen
Universität München Platz. „Tobias Zeislmeier und sein Ausstatter-Team haben das Büro mit
so vielen Details vollgestopft, dass ich da am liebsten eingezogen wäre“, sagt Tommy
Krappweis.
Neben jeder Art von Fachliteratur, darunter Bücher von Professor Simek und Tommy
Krappweis' private Ausgabe des vergriffenen Büchleins „Bildsteine in Gotland“, stapeln sich
im Büro Akten voller Aufzeichnungen und Fotos von tatsächlichen archäologischen
Ausgrabungen. An den Wänden hängen gerahmte Illustrationen aus den „Mara und der
Feuerbringer“-Romanen. Diese stammen von Adriaan Prent. Er hat auch das quietschbunte
Comic-Cover gezeichnet, das Professor Weissinger aus einem Stapel von Comics im
Marvel-Stil zieht. Es zeigt die Moorleiche von Osterby als lebenden Toten und den Gott
Donar als Actionheld – auf dem Kopf einen Wikingerhelm mit Hörnern.
Hörnerhelme, die nachweislich nie ein Wikinger getragen hat und die auf die Idee eines
Ausstatters von Richard-Wagner-Opern zurückgehen, sind auch in etlichen Ausführungen im
Schrank des Professors zu finden. Dort hat er Playmobil-, Wickie- und Hägar-Figuren
gesammelt und vor fremden Blicken versteckt. Er ist diesen Figuren bestenfalls in einer Art
Hassliebe verbunden, da sie alle historisch falsche Hörnerhelme tragen und auch ansonsten
alle Klischees bestätigen, gegen die die Wissenschaft bis heute ankämpft . Dass Jan Josef
Liefers als Professor Weissinger zum Schwert greift, einen Plastik-Hörnerhelm zertrümmert
und dabei „Wickie lügt!“ schreit, ist eine augenzwinkernde Reminiszenz an die erfolgreichen
Zeichentrickfilm-Adaptionen WICKIE UND DIE STARKEN MÄNNER und WICKIE AUF
GROSSER FAHRT, die ebenfalls von Christian Beckers Firma RatPack produziert wurden.
Esoterik und Esoterror
Im Roman wohnt Mara mit ihrer geschiedenen Mutter Christa im Münchner Stadtviertel Au.
Tommy Krappweis drehte die Innen- und Aussenaufnahmen aber im Schlachthofviertel.
Kleine Details in Maras Zimmer lassen erkennen, dass sie anders tickt als viele ihrer
oberflächlichen und modebewussten Mitschülerinnen. An den Wänden hängen BeatlesPoster, auf dem Bett liegt die Originalausgabe von Bram Stokers Schauerroman „Dracula“
und die grüne Nicht-Cover-Ausgabe von J. R. R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“. Der
Esoterik-Tand ihrer Mutter, der sich über die restlichen Räume ausdehnt, hat in Maras
Zimmer keine Chance.
„Durch einen glücklichen Zufall konnten wir in der Wohnung einer Frau drehen, die
tatsächlich ein Faible für Esoterik hat“, sagt Produktionsdesigner Albert Jupé. Knapp 80
Prozent der Einrichtung wurden einfach übernommen, darunter mehrere Buddha-Statuen,
Duftkerzen, Sitzkissen und übergrosse Fächer. „Das war das einzige Originalset, an dem ich
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jemals zur Ausstattung gesagt habe: Ihr müsst dringend ein paar Sachen rausräumen“, sagt
Tommy Krappweis – darunter auch sechs Kratzbäume für ebenso viele Katzen. „Meine
Katzenhaar-Allergie schlug trotzdem täglich sehr verlässlich an.“
Die Rolle der Christa Lorbeer besetzte Krappweis mit seiner früheren „RTL Samstag Nacht“Kollegin Esther Schweins. „Dank ihrer tollen Comedy-Erfahrung kann sie diese überhöhte
Esoterik-Nudel spielen, ohne dass der Zuschauer sie unsympathisch findet“, lobt der
Regisseur. „Bei Christa artet Esoterik in Esoterror aus“, sagt Esther Schweins. „Sie liebt ihre
Tochter, aber sie findet nicht den richtigen Draht zu ihr, denn diese Hippie-Mutter lebt in ihrer
eigenen Welt. Sie ist so sehr mit Baumsprechseminaren und mit ihrer Selbstfindung
beschäftigt, dass sie kein Verständnis für die Sorgen ihrer pubertierenden Tochter hat.“
Die Wiccas von der Au
Ein Paradebeispiel für den „Esoterror“ ist das Baumsprechseminar. Christa Lorbeer und ihre
Wiccas von der Au, ein Zusammenschluss selbsternannter „weiser und starker Frauen“,
treffen sich im Englischen Garten, um Bäume zu umarmen und deren Kraft zu tanken. Laut
Tommy Krappweis ist das keine Ausgeburt seiner Phantasie: „Meine Ex-Freundin Judith
musste im Alter von 14 Jahren mit ihrer esoterisch bewegten Mutter an solchen
Baumsprechseminaren teilnehmen.“ Ironie des Schicksals: Dieselbe Judith spielte bei den
Dreharbeiten eine der Wiccas von der Au, wobei die Szene aber aufgrund von Kürzungen in
die für später geplante „Extended Edition“ wandern musste.
Auch die strenge Leiterin des Baumsprechseminars, Frau Stapler-Weizgau, wird von einer
weiteren „Ex“ des Regisseurs verkörpert: „Sabine Lorenz kann griechische Tragödien so
spielen, dass man Angst vor ihr hat, wenn sie auf der Bühne ihre Kinder umbringt“, lobt der
Regisseur. „Diese Commanding Presence ist genau richtig für die Seminarleiterin, weil sich
keiner traut, ihr zu widersprechen. Und bevor mich einer fragt: Nein, das war damals nicht
der Grund für unsere Scheidung!“ Kostümbildnerin Janne Birck stattete die flippige
Frauengruppe mit Fundstücken aus diversen Designer- und Second-Hand-Läden aus,
steuerte aber auch Accessoires aus ihrem privaten Kleiderschrank bei.
„Man braucht viel Comedy-Talent, um eine Wicca von der Au zu spielen, aber man darf es
nicht übertreiben“, sagt Tommy Krappweis. „In diesem Film sind die Rollen klein, aber weil
sie im zweiten und dritten Teil grösser werden, musste ich sie vorausschauend schon jetzt
mit guten Schauspielerinnen besetzen.“ Sophie Adell spielt ebenso eine Wicca wie die mit
der Comedy-Reihe „Sechserpack“ bekannt gewordene Nina Vorbrodt. Die Kölnerin ist ein
glühender „Mara und der Feuerbringer“-Fan, seit sie auf dem Literaturfestival lit.Cologne eine
Kinderlesung mit Tommy Krappweis organisiert hat. „Ich wollte unbedingt dabei sein, ganz
egal, wie klein die Rolle ist“, sagt Nina Vorbrodt. Weil die Dreharbeiten mit einem TheaterEngagement kollidierten, lernte Vorbrodt extra eine Zweitbesetzung an, die statt ihrer im
Theater am Dom spielte, während sie im Englischen Garten Bäume umarmte.
Auch Oliver Kalkofe hat einen Gastauftritt, ist aber nur zu hören und nicht zu sehen. Er leiht
seine Stimmen einem sprechenden Zweig, der Mara über ihre Bestimmung als Seherin
informiert. „Olli trifft die leisen Zwischentöne ebenso wie die kleinen Gags“, sagt Tommy
Krappweis. „Er transportiert humorvoll eine wichtige Botschaft, ohne dass der sprechende
Zweig albern oder kindisch wirkt.“
Kleine Rolle mit grossen Folgen
Mara trifft auch den seltsamen Esoterik-Guru Dr. Thurisaz. Der modern gekleidete Guru
wickelt mit seinem maskulinen Charme alle Frauen um den kleinen Finger, nur die junge
Mara zweifelt an seiner Integrität und will auf keinen Fall, dass er ihrer Mutter zu nahe
kommt. Tommy Krappweis und Producer Alexander Dannenberg gelang es, mit Heino Ferch
einen der profiliertesten deutschen Schauspieler für die vergleichsweise kleine Rolle zu
gewinnen. „Im ersten Roman kommt Dr. Thurisaz eigentlich gar nicht vor“, sagt Tommy
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Krappweis. „Er wird erst im zweiten und dritten Roman zu Maras Gegenspieler. Ich wollte die
Figur bereits im ersten Film einführen und brauchte einen herausragenden Darsteller, der
den Oberbösewicht in weiteren Filmen glaubwürdig spielen kann.“
Die Aufgabe hat Heino Ferch fast schon übererfüllt, wie der Regisseur berichtet: „Nach
langer Überlegung musste ich eine seiner Szenen in die geplante „Extended Edition“
verschieben, denn Heino hat diesen zwielichtigen Typen so phantastisch mit einer
unterschwellig gefährlichen Präsenz gespielt, dass es den Zuschauer etwas zu früh auf
seine Fährte locken und vom Feuerbringer ablenken könnte.“
„Dr. Thurisaz scheint ein netter Kerl zu sein, erst später wird sich herausstellen, dass
offenbar ein Dämon die Macht über ihn ergriffen hat“, beschreibt Heino Ferch seine Rolle.
Die esoterischen Auswüchse der Wiccas von der Au sind nicht zwingend seine Welt, doch
Heino Ferch zeigt sich halbwegs tolerant: „Solange sich das in Grenzen hält, finde ich es in
Ordnung. Wenn es jemandem gut tut, einen Baum anzufassen... Warum nicht? Nur wenn
Menschen das allzu sehr übertreiben, finde ich es ein bisschen balla-balla.“
Weitere Gastauftritte in MARA UND DER FEUERBRINGER absolvieren unter anderem
Werner Krappweis, der Vater des Regisseurs, der schon im Buch „Das Vorzelt zur Hölle“ und
in der gleichnamigen Fernsehserie eine gewichtige Rolle spielte und nun als ernst
dreinblickender Radfahrer zu sehen ist, ausserdem Joseph Hannesschläger, der seit 2002
einen der „Rosenheim-Cops“ im ZDF spielt und auch im Film ein Polizistenduo mit Carin C.
Tietze spielt. „Die Figur wird im Roman als „Rosenheim Cop-esk“ beschrieben, also war
Joseph die erste und einzige Wahl“ erklärt Tommy Krappweis.
Sogar Billy Boyd, bekannt als Hobbit Pippin in Peter Jacksons Filmtrilogie DER HERR DER
RINGE, spielt mit. „Wir hatten uns auf der RingCon in Bonn kennengelernt und ich fragte ihn
später per Mail, ob er zu einem Cameo bereit sei“, sagt Tommy Krappweis. Der Schotte
sagte zu und kam für den Drehtag aus London angereist, wo er zu der Zeit Theater spielte.
Billy Boyd und VFX-Supervisor John Nugent kannten sich bereits vom Set in Neuseeland
und sind nun konsequenterweise als internationale München-Touristen in einem Linienbus
zu sehen. Mit auseinandergefaltetem Stadtplan stellen sie entsetzt fest, dass im August kein
Oktoberfest stattfindet. Doch Billy Boyd wird auch von einer höheren Macht befallen. Seine
Augen färben sich schwarz und Loki spricht durch ihn zu Mara. „Es war schwer, diese
Kontaktlinsen einzusetzen, aber noch schwerer, sie wieder rauszuholen“, sagt Billy Boyd und
scherzt: „Die Maskenbildnerin hätte fast ein Auge mit rausgezogen.“
Der wissenschaftliche Berater Professor Rudolf Simek nahm das Angebot an, Maras
Geschichtslehrer zu spielen. Sein sachliches Resümee lautet: „Das war eine ziemlich
langweilige Erfahrung, aber eine notwendige.“ Gedreht wurde am Dante-Gymnasium im
Münchner Stadtteil Sendling, mit einer Zusatzszene am Fahrradkeller des KlenzeGymnasiums. „Ursprünglich wollten wir eine von Münchens vielen schönen JugendstilSchulen nutzen“, sagt Tommy Krappweis, „doch RTL-Fiction-Chefin Barbara Thielen hatte
die gute Idee, eine Schule aus Glas und Stahl zu nutzen, um den Kontrast zwischen
moderner Lebenswelt und altertümlicher Mythologie deutlicher hervorzuheben.“
Brunnenhof statt Ludwigsbrücke
Eine der Schlüsselszenen des Romans spielt auf der Ludwigsbrücke. Auch im Film sollte der
Lindwurm ursprünglich auf dieser Hauptverkehrsader über der Isar wüten, doch das
Kreisverwaltungsreferat hatte schlechte Nachrichten für die Filmemacher: „Die Brücke hätte
für den Autoverkehr gesperrt werden können, aber nicht für die Tram, die Radfahrer und die
Fussgänger“, sagt Tommy Krappweis: „Es hätte natürlich albern ausgesehen, wenn die
Komparsen und Schauspieler panisch vor dem Lindwurm wegrennen, aber zwischen ihnen
gemütlich ein paar Radfahrer unterwegs sind. Die hätten wir auch in der digitalen
Nachbearbeitung nur mit einem völlig wahnwitzigen Aufwand retuschieren können.“
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Krappweis schrieb die Szene um und liess sie auf einem Mittelaltermarkt im Brunnenhof der
Münchner Residenz spielen. „Dadurch konnte ich sogar einen originellen Twist einbauen, der
so passend für Maras Geschichte ist, dass ich mich fast schon ärgere, die Idee nicht gehabt
zu haben, als ich den Roman schrieb“, sagt der Autor. Rund um den denkmalgeschützten
Hofbrunnen, der aus Statuen von Otto von Wittelsbach und Bayerns personifizierten
Hauptflüssen Donau, Isar, Inn und Lech besteht, liess Produktionsdesigner Albert Jupé ein
Markttreiben mit Zelten, Tischen und Bänken bauen.
Die vielen Komparsen und jede Menge zusätzliche Ausstattung fand Tommy Krappweis über
einen Facebook-Aufruf. Viele Fantasy-Fans, die den Regisseur von seinen Auftritten auf der
RingCon, der HobbitCon und von Lesungen auf Mittelaltermärkten kennen, liessen sich nicht
zweimal bitten. „Es haben sich viele tolle Leute gemeldet, die mit ihren eigenen Kostümen
und Requisiten nach München kamen und einen grossartigen Job gemacht haben“, freut
sich Krappweis.
Die Komparsen fielen in Trance, erwachten wieder, flohen vor dem Lindwurm, kletterten über
Tische, stolperten über Obstkarren und warfen sich wild übereinander – und alles, ohne den
Lindwurm auch nur ein einziges Mal vor Augen zu haben. Denn das monströse Wesen
entstand erst später am Computer. „Ohne diese hundert grossartigen Leute wären die
Szenen niemals so toll geworden wie sie jetzt sind“, sagt der Regisseur. „Alle haben
mitgedacht, sich die Bewegungsanschlüsse von Bild zu Bild gemerkt und kein einziges Mal
über das wechselhafte Wetter gejammert. Ich bin all meinen Lindwurmopfern von München
unendlich dankbar.“
600 Effekte und viel Musik
Nach 40 Drehtagen war die Arbeit noch lange nicht getan. VFX-Supervisor John Nugent und
sein grosses Team der BigHugFX mussten mehr als 700 visuelle Effekte erzeugen. Die
Arbeit dauerte mehr als ein Jahr. „Die einzelnen Shots befanden sich relativ lang in einem
Stadium, das John Nugent gern als „CBB“, also „Could Be Better“, bezeichnete“, sagt
Tommy Krappweis. „Dabei war alles, was John als „CBB“ einstufte, in meinen Augen schon
verdammt grossartig. Aber ich habe gelernt, zu schweigen, abzuwarten und mich später
darüber zu freuen, dass die Szenen tatsächlich noch viel besser aussahen.“
Im Schneideraum machte Cutter Jochen Donauer aus allen real gedrehten und digital
bearbeiteten Szenen einen waschechten Spielfilm, der nun noch durch die richtige Musik
veredelt werden sollte. Diese Aufgabe übernahm Andreas Lenz von Ungern-Sternberg, der
dank seiner klassischen Ausbildung die grosse Kunst der Orchesterarrangements und des
Dirigierens beherrscht und schon viele Soundtracks zu bumm-film-Produktionen wie „Bernd
das Brot“ und „Die ProSieben Märchenstunde“ geschrieben hat. Ihm zur Seite stand Dominik
Schuster, den Andreas Lenz von Ungern-Sternberg nach einer Empfehlung direkt von der
Hochschule rekrutierte. Die Komponisten hatten wenig Zeit, brillierten dann aber mit einem
orchestralen Score, der sich sowohl an historisch-musikarchäologischen Gegebenheiten
orientiert als auch an Richard Wagners pompösen Themen.
„Die Szenen mit dem Feuerbringer und Siegfried sind natürlich stark von Wagner inspiriert,
bei den Szenen mit Loki verwenden wir Trommeln, Saiteninstrumente und Knochenflöten
aus der Wikingerzeit“, sagt Tommy Krappweis. „Maras reale Welt untermalen Andreas und
Dominik mit moderneren Klängen, die sich aber trotzdem in den orchestralen Rahmen
einfügen. Mara selbst hat ein sehr schönes Klavierthema, das wir in diversen Variationen
über den ganzen Film verteilt hören.“
Die Musik zitiert auch altnordische Texte aus den Überlieferungen von Snorri Sturlusons
„Edda“. Einige Absätze aus dem Gedicht „Völuspá“, das Professor Weissinger im Film
anspricht, tauchen in gesungener Form auf. Tommy Krappweis sprach ausgewählte Verse in
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seinem besten Altnordisch ein, die Komponisten setzten diese in Melodiebögen und liessen
sie von der Münchner Sängerin Vera Klima singen. „In diesen Texten geht es tatsächlich um
Loki, seine Gefangenschaft und um Sigyn“, erklärt Krappweis.
Die Mittelalter-Rockband Schandmaul steuerte für eine der Schlüsselszenen eine eigene
Komposition bei. Für die altnordischen Texte arbeiteten der Leadsänger Thomas Lindner
und Tommy Krappweis zusammen. So wird der Satz „Wisst Ihr, was das bedeutet?“ direkt
zitiert aus dem altnordischen Gedicht „Völuspá“. Noch vor dem Kinostart von MARA UND
DER FEUERBRINGER will Schandmaul in den Studios der bumm film eine Single-Version
des Songs aufnehmen. Zur Veröffentlichung ist auch ein Musikvideo geplant.
Im Abspann ist der Song „Ein Echter Wahrer Held“ zu hören, eine Zusammenarbeit von
Schandmaul und Tommy Krappweis' eigener Formation Harpo Speaks!!. Der Song entstand
ursprünglich für die Web-Serie „Hoppers“ des YouTube-Kanals „High5“, entwickelte aber
bald eine ganz eigene Dynamik, die dem Titel über eine halbe Million Views und unzählige
Coverversionen von Fans bescherte. Nachdem Krappweis mit seiner Band den Song unter
anderem auf mehreren Conventions, beim Deutschen Computerspielepreis und auf der
Bühne der Gamescom 2014 performen durfte, steuerte Schandmaul-Texter Thomas Lindner
für diese Neufassung weitere Textpassagen und seine markante Stimme bei. Im Refrain
singen Linder und Krappweis gemeinsam. Zum Kinostart sind eine Radio-Edit des Songs
und ein Videoclip mit vielen Gaststars geplant.
Perfekte Familienunterhaltung
„MARA UND DER FEUERBINGER hat grossartige Schauspieler, phantastische Effekte,
beeindruckende Drehorte und basiert auf dem aktuellsten Stand wissenschaftlicher
Forschungen. Dass der Film ausserdem noch aus Deutschland kommt und sich mit den
Wurzeln unserer Kultur beschäftigt, ist ein Knaller. Manchmal wache ich nachts auf und
muss euphorisch juchzen“, sagt Tommy Krappweis.
Produzent Christian Becker erwartet eine breit gefächerte Zielgruppe: „Jugendliche und
Erwachsene, Schüler und Eltern. Sie alle werden nicht nur bestens unterhalten, sondern
können auch noch etwas lernen: Woher kommen die Namen der Wochentage? Wie
verwurzelt ist unser tägliches Leben mit der nordisch-germanischen Sagenwelt? Ich denke,
gerade auch Mädchen und junge Frauen, die sich in der Pubertät oftmals nicht von ihrer
Umwelt verstanden fühlen, werden sich sehr gut mit der Titelheldin Mara identifizieren
können.“
Auch Jan Josef Liefers rät zum Kinobesuch: „Das ist ein Film für alle Generationen. Ich finde
es generell toll, wenn Eltern und Kinder zusammen ins Kino gehen. Auch Oma und Opa oder
Onkel und Tante können die Kinder begleiten und werden überrascht sein, wie gut sie
unterhalten werden und wie viel sie noch lernen können. Die Phantasie ist ein Treibstoff, den
jeder Mensch für sein Leben braucht. Wenn sie einem auszugehen droht, kann ich MARA
UND DER FEUERBRINGER als Tankstelle empfehlen: Einmal volltanken, bitte!“
Fortsetzung folgt
Bleibt die Frage: Werden auch der zweite und dritte Roman der Trilogie verfilmt? „Das hoffe
ich sehr“, sagt Christian Becker. „MARA UND DER FEUERBRINGER erzählt zwar eine
abgeschlossene Geschichte, die wunderbar funktioniert, aber der Film rollt natürlich auch
einen roten Teppich für Figuren aus, die wir gern im zweiten und dritten Teil weiter erzählen
würden.“ Für einen dritten Teil hat Tommy Krappweis sogar schon einen grossen
Besetzungscoup im Hinterkopf: „Ich wünsche mir, dass Hugo Egon Balder den Odin spielt.
Ich glaube nicht, dass dieser Hauptgott der nordischen Mythologie ein voluminöser Kraftprotz
war, sondern ein hagerer Denker. Nicht von ungefähr hat Tolkien seinen Gandalf eins zu
eins nach Odin modelliert. Mit seinem Aussehen und seiner wunderbaren Theaterstimme
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wäre Hugo Egon Balder meine Traumbesetzung.“
Apropos Traum: „Wenn MARA UND DER FEUERBRINGER ein Erfolg wird, möchte ich gern
parallel zur Arbeit am zweiten und dritten Kinofilm auch eine weitere Romantrilogie
schreiben“, sagt Tommy Krappweis. „Darin soll es dann um Maras Leben als junge Frau und
Seherin gehen.“
BEGRIFFE UND NAMEN
BALDER ist ein Gott der nordischen Mythologie, der zu einem sehr alten Mythos gehören
dürfte. Die Geschichte von Tod und Begräbnis Balders ist sehr gut belegt: Der gute und reine
Gott Balder ist unverwundbar, weil seine Mutter Frigg allen Dingen auf der Erde das
Versprechen abgenommen hat, ihn nicht zu verletzen. Dabei hat sie allerdings die Mistel
vergessen, deswegen drückt Loki Balders blindem Bruder Hödr einen Mistelzweig in die
Hand, als alle Götter zum Spass auf Balder schiessen, und dieser Zweig tötet Balder. Als die
Totengöttin Hel Balder herausgeben will, weil die ganze Welt ihn betrauert, stellt sich allein
eine alte Riesin – nämlich Loki in Verkleidung – dagegen, und so bleibt Balder in der
Unterwelt. Die Bestattung Balders durch die Götter auf einem brennenden Schiff hat man
lang als die typische Form wikingerzeitlicher Begräbnisse angesehen, was aber kaum
stimmen kann.
FAFNIR ist der Drache aus der germanischen Heldensage, der von Siegfried/Sigurd getötet
wird, als er sich in einer Grube versteckt und Siegfried ihn dort mit einem Stich in die
ungeschützte Unterseite tötet. Ursprünglich war Fafnir aber kein Drache, sondern ein
Mensch, der gemeinsam mit seinem Bruder Regin deren Vater Hreidmar tötet, um an dessen
Goldschatz zu kommen. Er teilt nicht mit Regin, sondern zieht sich mit dem Schatz in eine
Höhle zurück, wo er ihn mit Hilfe des Schreckenshelms und eines Zauberschwertes
bewacht, wobei er schliesslich Drachengestalt annimmt. Nachdem Regin Siegfried
angestachelt hat, Fafnir zu töten, brät sich dieser das Herz des Drachen und das Blut, das er
kostet, lässt ihn die Sprache der Vögel verstehen. Dadurch erfährt er, dass Regin auch ihn
töten will und erschlägt diesen daher.
HEL ist im germanischen Glauben einerseits die Unterwelt und obwohl das Wort dem
deutschen Wort „Hölle“ entspricht, ist es in der Glaubenswelt der Germanen kein Ort der
Bestrafung. Hel ist aber auch (wenngleich wohl erst durch mittelalterliche Personifikation
dieser Hölle) die Göttin der Unterwelt. Sie wird somit zu den Monstern der germanischen
Mythologie gezählt und wie die anderen als Lokis Tochter bezeichnet.
LINDWURM (althochdeutsch „lint“ = „Schlange“) ist die Bezeichnung für ein schlangen- oder
drachenartiges Fabelwesen. Der Drache Fafnir aus der germanischen Heldensage, den
Siegfried/Sigurd tötet, wird auch als Lindwurm bezeichnet.
LOKI ist der zwiespältigste Gott der nordischen Mythologie und obwohl er in den
Mythengeschichten bei Snorri Sturloson und auch der Lieder-Edda recht häufig vorkommt,
ist er ausserhalb Skandinaviens nicht zu finden. Es fällt mitunter schwer, ihn unter die Götter
zu zählen, so sehr tritt er als deren Feind auf. Er ist für den Tod des unschuldigen Balder
verantwortlich, er ist der Vater der Feinde der Götter, nämlich der Midgardschlange, des
Fenriswolfs und der Hel, und in dem Edda-Gedicht Lokasenna („Beschimpfung des Loki“)
beschuldigt er alle anderen Götter ausgiebig wirklicher oder erfundener Untaten, bis ihn Thor
als Einziger vom Trinkgelage vertreiben kann. Andererseits ist es gerade Loki, der den
Göttern aus schwierigen Situationen hilft, die aber zum Teil von ihm selbst verschuldet sind.
Die Deutungen Lokis sind daher sehr vielfältig. Zu bedenken ist auf jeden Fall, dass es nie
einen Loki-Kult oder eine identifizierbare Schutzfunktion durch ihn gab, sodass er eigentlich
ein „funktionsloser“ Gott ist, den man besser als wichtigen Faktor in Mythen-Erzählungen
ansieht statt als Gott im engeren Sinne. Aber die Parallelen zu den Sagen von Prometheus
und dem gefangenen Riesen im Kaukasus in der Geschichte von Lokis Bestrafung (als
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Strafe für den Tod Balders) sprechen für das hohe Alter der Figur innerhalb der Mythologie.
Die MIDGARDSCHLANGE ist ein enorm grosses (und deswegen auch Jörmungandr, also
„riesiges Zauberwesen“ genanntes) Meermonster, das im Ozean liegt, der die bewohnte
Erde umgibt, und diese völlig umschliessen kann, wenn sie sich selbst in den Schwanz
beisst. Deswegen wird sie von den Skalden auch als „Gürtel der Erde“ bezeichnet. Ob es
tatsächlich die Midgardschlange ist, der man in wurm- und schlangenartigen Wesen auf
Bildsteinen und noch in frühmittelalterlichen kirchlichen Steinplastiken in England und
Skandinavien begegnet, ist nur da sicher, wo sie in Verbindung mit dem Gott Thor auftritt.
Die Vorstellung aber, dass diese Riesenschlange, wenn sie sich im Meer bewegt, für
Erdbeben verantwortlich ist, hat sich sogar in Deutschland bis ins 14. Jahrhundert gehalten.
Snorri und das Edda-Gedicht vom Riesen Hymir erzählen die weitverbreitete Geschichte von
Thors Fischfang, in der er mit einem Riesen aufs Meer zum Fischen geht und dabei die
Midgardschlange an seinem Köder – einem Stierschädel – anbeisst. Es gelingt ihm aber
nicht, sie zu töten. Deswegen wird die Midgardschlange zu den Ragnarök gegen Thor
antreten, der sie zwar besiegen und töten kann, aber durch ihr Gift selbst ums Leben kommt.
Die NIBELUNGENSAGE ist ein im deutschen und skandinavischen Mittelalter weit
verbreiteter heldenepischer Stoff, der über Jahrhunderte in zahlreichen voneinander
abweichenden Fassungen überliefert ist. Die Sage schlägt sich u.a. in zahlreichen Liedern
der Lieder-Edda nieder.
RAGNARÖK ist nach heidnischer Vorstellung das Ende der Welt, auch das altnordische
Wort Muspell (althochdeutsch Muspilli) wurde für diesen Weltuntergang durch Feuer
verwendet. Dabei erscheinen die Monster der Aussenwelt sowie die Kinder Lokis (Fenrir,
Midgardschlange) und Feuerriesen, um zum letzten Mal gegen die Götter und die sie
unterstützenden menschlichen toten Krieger (die sogenannten Einherier) anzutreten. Zwar
können die Götter die Monster besiegen, kommen aber selbst dabei um, und die Welt
verbrennt. Später entsteht eine junge, neue Welt mit einer jüngeren Generation von Göttern:
So erzählt es zumindest die Völuspá („Weissagung der Seherin“). Übrigens ist Ragnarök ein
Pluralwort, sodass man von den Ragnarök sprechen muss.
SEHERINNEN wurden bei den Germanen schon in der Römerzeit in hohen Ehren gehalten,
weil sie als Wahrsagerinnen die Zukunft voraussehen konnten und somit auch den Ausgang
von Schlachten prophezeiten. Die Römer erkannten das Vertrauen der Germanen in diese
weisen Frauen und versuchten diese darum entweder zu bestechen (um die
Prophezeiungen zu ihren Gunsten ausfallen zu lassen) oder aber sie gefangen zu nehmen
und ins Römische Reich zu bringen. Durch die Römer sind die Namen etlicher dieser
Seherinnen bekannt (Veleda, Albruna, Ganna, Waluburg), von denen einige ihr Leben als
Tempeldienerinnen in Italien oder sogar Ägypten beendeten. Die Seherinnen waren aber
keine Priesterinnen. Ihr einziges Standesabzeichen war ein Stab, der den Seherinnen später
in Skandinavien ihren Namen gab, denn altnordisch „Völva“ heisst eigentlich „Stabträgerin“
oder eben „Seherin“. Die Seherinnen der Wikingerzeit waren offenbar nicht nur
Wahrsagerinnen, sondern auch Bewahrerinnen des Wissens von der germanischen
Mythologie, zumindest wird ihnen in einigen Liedern der Edda solches Wissen
zugeschrieben. Dazu gehört vor allem die berühmte Völuspá („Weissagung der Seherin“),
welche von den Anfängen der Welt über die Mythologie bis zum Weltuntergang zu den
Ragnarök berichtet. „Spá“ heisst nämlich Weissagung, und die Seherinnen konnte man
daher auf Altnordisch auch als Spá-kona bezeichnen (kona: „Frau“), also Frauen, die
Weissagungen über die Zukunft machen konnten. Seit dem Mittelalter schrieb man den
Seherinnen auch die Fähigkeit zu, die Zukunft beeinflussen zu können, indem sie die Geister
beschworen und so etwa eine Hungersnot durch das Herbeizaubern eines Fischschwarms
beenden konnten. Diese angeblichen Zauberkünste durch Geisterbeschwörungen führten
dann am Ausgang des Mittelalters und in der frühen Neuzeit dazu, dass solche Frauen als
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Hexen betrachtet wurden, die auch verfolgt und hingerichtet wurden.
SIEGFRIED (in Skandinavien Sigurd genannt) ist der berühmteste Held der germanischen
Heldensage. Er ist es, der mit einem von Fafnirs Bruder Regin geschmiedeten Schwert den
Drachen Fafnir töten und daher den verfluchten Schatz an sich bringen kann und der durch
das Drachenblut auch fast unverwundbar wird. Seine einzige verwundbare Stelle am Rücken
wird aber aufgrund des Fluches, der auf dem Gold (genauer: auf dem zum Schatz
gehörenden Ring) liegt, auch ihm zum Verhängnis. Aber das tat seiner Berühmtheit keinen
Abbruch: Etliche Gedichte der Lieder-Edda, Sagas und selbst Bilddarstellungen aus dem
mittelalterlichen Skandinavien zeigen uns Sigurd, durch das Nibelungenlied (um 1200) wurde
er auch dem deutschsprachigen Publikum vertraut.
THOR (althochdeutsch Donar) ist nicht nur der stärkste, sondern auch der am meisten
verehrte germanische Gott im wikingerzeitlichen Skandinavien. Obwohl er weder der älteste
Gott noch der Göttervater ist (als dieser gilt Wotan/Odin), wurde er schon im 3. oder 4.
Jahrhundert mit dem römischen Hauptgott Jupiter gleichgesetzt: Das beweist der
Wochentagsname Donnerstag, Thor/Donar ist (wie der griechische Halbgott Herakles)
aufgrund seiner enormen Kräfte der Verteidiger der Götter und der Bekämpfer von Riesen,
Trollen und der Midgardschlange. Seine mächtige Götterwaffe ist der Thorshammer Mjöllnir
(„der Leuchter“ oder „der Zermalmer“), der in der heidnischen Spätzeit nicht nur auf
Runensteinen auftritt, sondern auch als Amulett-Anhänger von Frauen getragen wurde –
offenbar als heidnische Antwort auf das christliche Kreuz. Die jungen Mythen-Erzählungen,
wie sie uns Snorri Sturloson wiedergibt, dichten ihm noch Eisenhandschuhe (zum Halten des
Hammers), einen Kraftgürtel sowie zwei unerhört starke Söhne an. Tatsächlich aber ist Thor
nicht nur der Mittelpunkt der meisten überlieferten nordischen Göttermythen, sondern auch
Held des bekanntesten altnordischen Mythos überhaupt, nämlich Thors Fischzug nach der
Midgardschlange.
TRICKSTER nennt die Wissenschaft den Typ von Helden (oder Gott), wie ihn Loki
repräsentiert: Er übt eine Doppelfunktion aus, ist einerseits hilfreich und für die Götter als
Erfinder, Baumeister oder Helfer nützlich, andererseits ist er aber auch ein Betrüger, der die
Götter (und nicht nur sie) regelmässig hintergeht und ihnen systematisch Schaden zufügt.
Parallelen dazu finden sich in verschiedenen alten Kulturen, zum Beispiel im Kaukasus in
der mythologsichen Gestalt des Syrdon.
Der Begriff WIKINGER bezeichnet Angehörige von kriegerischen, zur See fahrenden
Personengruppen der meist germanischen Völker des Nord- und Ostseeraumes in der Zeit
zwischen 793 nach Christus und 1066 nach Christus (Wikingerzeit). Die Wikingerzeit wird
von verschiedenen Forschern unterschiedlich bestimmt. So wird teilweise ein früherer
Anfangszeitpunkt (516 und 522 nach Christus) genannt. Das Wort Wikinger leitet sich von
dem altnordischen „vikingr“ ab, das „Seekrieger, Pirat“, ursprünglich jedoch vermutlich „Leute
aus dem Land der Buchten“ (= Norwegen?) bedeutet.
(Auszüge aus Prof. Rudolf Simeks Begriffs- und Namenserklärungen aus den Romanen
„Mara und der Feuerbringer“ und „Mara und der Feuerbringer - Götterdämmerung“)
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INTERVIEWS
Interview mit Regisseur und Autor Tommy Krappweis
Sind Sie ein Fan von „Der Herr der Ringe“?
Ein sehr grosser Fan sogar. Mit zwölf Jahren wollte ich Tolkien zum ersten Mal lesen, bin
aber daran gescheitert. Mit 14 habe ich es geschafft, mit 16 und 18 wieder und vor ein paar
Jahren noch einmal.
Und wie gefällt Ihnen „Harry Potter“?
Ich habe alle Bücher gelesen und hatte viel Spass daran.
Ist Mara ein weiblicher Harry Potter?
Harry ist ein klassischer Held, aber den wollte ich in meinem Buch, ehrlich gesagt, eher
vermeiden. Ich wollte eine Heldin, die an sich und ihrer Gabe zweifelt, das aber mit jeder
Menge Humor. Hier hat mich eher ein anderes Fantasy-Werk beeinflusst: Steven R.
Donaldsons „The Chronicles of Thomas Covenant: The Unbeliever“. Da lebt der Held im Hier
und Jetzt, wechselt aber nach einem Unfall plötzlich in eine Fantasy-Welt – und will das
einfach nicht glauben. Ein bisschen von diesem Unbeliever steckt auch in Mara.
Sie haben bei Ihren Romanen und jetzt auch bei der Verfilmung eng mit Professor
Rudolf Simek von der Universität Bonn zusammengearbeitet. Schliessen sich Fantasy
und wissenschaftliche Korrektheit nicht per se aus?
Nicht unbedingt. „Mara und der Feuerbringer“ ist Fantasy, aber die Geschichte bewegt sich
im Gegensatz zu „Harry Potter“ in einem Universum, das auf einer Religion basiert, an die
früher viele Menschen geglaubt haben. Im Grunde ist das ja auch bei „Percy Jackson“ so,
nur wollte ich eben nichts behaupten, das nicht dem heutigen Forschungsstand über die
nordisch-germanische Mythologie entspricht.
Woher kam dieser Anspruch?
Nachdem ich Dan Browns „Da Vinci Code“ gelesen hatte, machte ich mir die Mühe, seine
Theorie zu überprüfen. Dabei stellte ich fest, dass er im Grunde vorgeht wie die meisten
Verschwörungstheoretiker: Er behauptet etwas und findet sehr viele Gründe, die dafür
sprechen. Aber wesentliche Dinge, die dagegen sprechen, verschweigt er. Sobald ich als
Leser auch nur eine einzige kritische Frage stelle, bricht das Konstrukt in sich zusammen.
Das ist völlig legitim und ich habe grosse Freude an seinen Büchern, aber bei meiner
Geschichte wollte ich versuchen, das zu vermeiden. Ich wusste damals allerdings nur wenig
über germanische Mythologie. Also habe ich Professor Simek mein erstes Exposé geschickt.
Wie hat er reagiert?
Er hat grosse, professorale Querstriche über die ganzen Seiten gezogen und zum Schluss
sinngemäss geschrieben: „Alles Schmarrn. Grüsse. Rudy“. Da musste ich halt durch und
habe erst einmal meterweise Fachliteratur studiert, die er mir empfahl. Oft haben mir seine
Hinweise auch inhaltlich weiter geholfen. Zum Beispiel war ich ganz stolz, als ich so ein
schönes historisches Detail wie den Suebenknoten einarbeiten konnte. Da meinte der
Professor: Nein, das geht nicht, Loki hatte keinen Suebenknoten, da liegst Du ein paar
hundert Jahre daneben. Das habe ich dann genau so in die Geschichte eingebaut. Unsere
Zusammenarbeit war also ein kreatives Geben und Nehmen. Meistens ein Geben. (lacht)
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Worin bestand Professor Simeks Mitarbeit an der Verfilmung von MARA UND DER
FEUERBRINGER?
Wir haben jedes Kostüm und jedes Requisit von ihm und seiner Assistentin Daniela Blanck
abnehmen lassen. Auch die Aussprache der nordischen Sätze wurde von Professor Simek
vorgegeben. Er hatte sie ja schon für den Roman aufgeschrieben, aber für den Film wurden
sie auf Band gesprochen, damit die Schauspieler sich strikt daran halten konnten. Manchmal
musste er auch via Handy mal eben etwas übersetzen und vorsprechen, damit Christoph
Maria Herbst es am Set dreissig Sekunden später überrascht ausrufen konnte. Vieles klingt
wie bei DER HERR DER RINGE, nur mit noch mehr Lispel-Lauten.
War Ihnen schon beim Schreiben der Roman-Trilogie klar, dass daraus ein Film wird?
Klar war mir das nicht. Aber ich hatte natürlich den Wunsch und freute mich über jede Hürde,
die wir auf dem Weg zum Ziel nehmen konnten. Unser Producer Alexander Dannenberg hat
immer mal wieder gesagt: Tommy, jetzt können wir eine Flasche aufmachen! Ich blieb aber
skeptisch, denn es kam immer wieder was dazwischen. Im Grunde hätten wir fünf oder
sechs Flaschen aufmachen müssen. Dabei mag ich überhaupt nichts, was blubbert. Ausser
Whirlpools.
Die Filmstiftung NRW und der FFF Bayern haben jeweils die maximale Fördersumme
von einer Million Euro gegeben. Wie haben Sie die überzeugt?
Wir haben sehr fundierte Anträge mit vielen Zusatzinfos verschickt. Eben nicht nur das
Drehbuch und „Wir hätten gern“, sondern eine Auflistung der vielen Vorteile, wozu nicht nur
der Lerneffekt, sondern eben auch die breitgefächerte Zielgruppe gehört: Jugendliche,
Erwachsene, Kinder, ausserdem alle Fantasy-Fans, Live-Rollen-Spieler, Reenactment-Fans,
Mittelaltermarkt-Besucher und sogar die Gaming-Community. Nicht erst seit „Bernd das Brot“
ist es mein Steckenpferd, Dinge zu machen, an denen alle Spass haben. MARA UND DER
FEUERBRINGER ist in dieser Hinsicht wie „Bernd das Brot“. Die jungen Zuschauer haben
ihren Spass daran, obwohl sie nicht jede Pointe verstehen, und die Erwachsenen denken:
Das ist ja gar nicht für Kinder gemacht, sondern für mich! Dabei ist es halt in Wahrheit für
alle. Es denkt nur jeder, es sei für ihn massgeschneidert.
Wie streng hält sich der Kinofilm an die literarische Vorlage?
Leser des Buches werden alle Figuren und 80 Prozent der Handlung wiedererkennen. Die
restlichen 20 Prozent sind neu oder variiert, weil ich natürlich nicht alles unterbringen kann
und verdichten musste. Trotzdem wollte ich alle Möglichkeiten des Kinos nutzen und hatte
beim Schreiben des Drehbuchs neue, bessere Ideen. Eine Verfilmung, die sich sklavisch an
die Vorlage hält, ist genauso daneben wie eine Verfilmung, die den Appeal des Buches
ignoriert. Ich wollte, dass meine Figuren und die Handlung erhalten bleiben, bei den
Locations war ich weniger streng. Aus organisatorischen Gründen wütet der Lindwurm zum
Beispiel nicht auf der Ludwigsbrücke, sondern im Brunnenhof der Münchner Residenz.
Der Lindwurm, der Feuerbringer und alle anderen Spezialeffekte wurden vom
Amerikaner John Nugent beaufsichtigt, der auch an DER HERR DER RINGE und DIE
CHRONIKEN VON NARNIA mitgearbeitet hat. Wie kam dieser Kontakt zustande?
Unser Vorteil ist, dass nicht der gesamte Film in der mythologischen Welt spielt, aber vor
allem in der zweiten Hälfte gab es für die Visual-Effects-Kollegen jede Menge zu tun. Wir
wussten, man würde uns mit den zwanzigmal teureren Produktionen aus Hollywood messen
und wir waren entschlossen, diese Herausforderung anzunehmen. Was lag also näher, als
zu schauen, welche Macher dieser grossen Filme wir bekommen konnten? Der Kontakt zu
John Nugent war vom ersten Moment an vielversprechend, weil er sagte, dass er möglichst
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viel „in echt“ drehen will. Die meisten anderen Leute waren absolute Digitalfreaks. Ich mag
aber keine Filme, die wie Computerspiele aussehen. John hat uns viele Beispiele aus DER
HERR DER RINGE gezeigt. Die kleinen Wassertröpfchen, wenn Gollum einen Fisch fängt,
oder die Bewegung der Blätter auf dem Boden, wenn er darüber läuft… das alles haben sie
wirklich gedreht. Das war auch unser Ansatz. Wir haben mit Drahtseilen Bänke und Tische
umgeworfen oder Äste abgebrochen, echten Staub aufgewirbelt und erst hinterher den
Verursacher der realen Verwüstungen eingebaut. Viele dieser Elemente haben wir auch
während der Postproduction spontan auf der Terrasse gedreht. Die „feuchte Aussprache“
vom Lindwurm erledigte John mit Spritzern aus einer Pumpflasche mit Fensterreiniger.
Stimmt es, dass Sie für MARA UND DER FEUERBRINGER extra ihre eigene SpecialEffects-Firma gegründet haben?
Ja. Für TV-Produktionen wie „Die ProSieben Märchenstunde“ und die „Funny Movies“ haben
wir in der bumm film zwar auch schon die Visual Effects gemacht, aber MARA UND DER
FEUERBRINGER war eine gute Gelegenheit, die Tochterfirma BigHugFX zu gründen und
das Ganze auf internationales Niveau zu heben. John Nugent zieht sogar in Erwägung, nach
München zu ziehen, da seine Kinder in den USA bald mit der Schule fertig sind. Die
BigHugFX ist zur Zeit gut ausgelastet, witzigerweise kaum durch deutsche Produktionen,
sondern durch mehrere Jobs für Hollywood. Das ist für uns natürlich ein Ritterschlag.
Nach welchen Kriterien haben Sie MARA UND DER FEUERBRINGER besetzt. Oder
anders gefragt: Wie besetzt man Götter?
Beim Halbgott Loki wusste ich von vornherein, dass nur Christoph Maria Herbst die Rolle
spielen kann. Ich hatte ihn schon beim Schreiben des ersten Buches vor Augen und im Ohr.
Er kann blitzschnell umschalten zwischen Ernsthaftigkeit und treffender Pointe. Christoph
wäre auch im echten Leben ein toller Loki, obwohl ich nicht weiss, ob er sich über dieses
Kompliment freut. Bei der Göttin Sigyn fiel mir früh Eva Habermann ein, die ich seit unser
beider Anfänge im Kinderfernsehen kenne. Sie ist der nordische Typ und strahlt sofort etwas
Majestätisches aus, wenn man sie im Kostüm sieht. Jan Josef Liefers war meine erste Wahl
Professor Weissinger. Er bringt genau die Ruhe und den Humor mit, die es für die Rolle
braucht. Auch seine Stimme klingt so, wie ich sie mir beim Schreiben vorgestellt habe. Das
Schönste ist, dass alle, die ich besetzen wollte, zwei Tage nach Erhalt des Drehbuchs
sagten: Ich mach's! Wann drehen wir?
Für Hauptdarstellerin Lilian Prent ist MARA UND DER FEUERBRINGER der erste
Kinofilm. Wie hat sie sich geschlagen?
Grossartig. Vor allem hat sie sich problemlos auf die verschiedenen Spielweisen der
Kollegen eingestellt. Christoph Maria Herbst gehört zu jenen Schauspielern, die ihre Texte
wortwörtlich wiedergeben, wie sie im Drehbuch stehen. Das war angesichts von Lokis
historisierenden und sorgfältig gedrechselten Satzschöpfungen auch gar nicht anders
möglich. Bei Jan Josef Liefers ist dagegen jeder Take anders. Er spielt die Rolle so, wie er
sie gerade spürt, und wählt dafür die passenden Worte. Es war beeindruckend zu sehen, wie
Lilian sich auf beide Ansätze einstellen konnte und beiden Schauspielern genau das
zurückgegeben hat, was sie für ihre Rollen brauchten.
Hat MARA UND DER FEUERBRINGER eine Botschaft?
Eine direkte Botschaft vielleicht nicht, aber ich würde mich freuen, wenn der Film dabei hilft,
dass Zuschauer aller Altersgruppen ihr Interesse an der nordisch-germanischen Mythologie
entdecken. Und zwar weitab vom ganzen Nazi-Mist, der fälschlicherweise an ihr haftet, seit
die Nationalsozialisten die Germanen zu Propagandazwecken missbraucht haben. Vielleicht
kann der Film, genau wie die Romantrilogie, dabei helfen, den Ruf wieder reinzuwaschen.
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Das würde mich sehr freuen und Professor Simek vermutlich auch. Dass der Film kein reines
Visual Effects Gewitter ist, war mir von Anfang an wichtig und auch, dass Mara als MobbingOpfer letztlich Frieden schliesst mit ihrer Nemesis Larissa. Ausserdem vereint der Film ja die
Fantasy-Fans und die historisch exakten Reenactors, die Mittelalter-Fans und die LiveAction-Rollenspieler. Gerade diese Leute liegen mir sehr am Herzen. Ich wäre glücklich,
wenn sie spüren, dass dieser Film sie alle ernst nimmt.
Interview mit Produzent Christian Becker
Tommy Krappweis scheint komplett in der nordisch-germanischen Mythologie
aufzugehen. Mussten Sie ihn als Produzent gelegentlich ausbremsen?
Ich wollte ihn überhaupt nicht ausbremsen, ganz im Gegenteil. Mein Ziel war es, ihm einen
Spielplatz zu bieten, auf dem er seine Visionen ausleben konnte. Natürlich gibt es
hinsichtlich der Drehzeit und des Budgets Grenzen, aber Tommy Krappweis ist eine EinMann-Filmmaschine, die man einfach laufen lassen sollte. Er ist Regisseur, er hat die
Romane und das Drehbuch geschrieben, er hat eine eigene Firma für Spezialeffekte
gegründet. Das bedeutet: Was immer man auf der Leinwand sieht, ist in erster Linie das
Ergebnis seiner übersprudelnden Phantasie und Kreativität.
Seit wann arbeiten Sie mit ihm zusammen?
Seit der „ProSieben Märchenstunde“, bei der wir den Humor von DER WIXXER und das
Production Value von HUI BUH – DAS SCHLOSSGESPENST verbunden haben. Tommy
Krappweis war mir empfohlen worden. Ich wusste nicht, was für ein Multitalent er ist.
Natürlich kannte ich ihn als Comedian aus „RTL Samstag Nacht“ und als Miterfinder von
„Bernd das Brot“, aber ich war sehr beeindruckt, was für eine universelle Filmschmiede er
und seine Produktionsfirma bumm film sind.
Wie haben Sie das für deutsche Verhältnisse recht hohe Budget für MARA UND DER
FEUERBRINGER zusammenbekommen?
Alle Beteiligten waren begeistert von der Idee, einen Fantasy-Film über eine junge Heldin
und die nordisch-germanische Mythologie zu drehen. Auch RTL hat sich früh engagiert und
die deutschen Fernsehrechte gesichert. Mit dem Co-Produzenten RTL Television und dem
Verleihpartner Constantin konnte die Rat Pack Filmproduktion ein gutes Dreieck für Tommy
Krappweis' Vision bilden. Die Filmstiftung NRW und der FilmFernsehFond Bayern haben uns
jeweils die maximale Fördersumme von einer Million Euro gegeben, weitere Unterstützung
kam von der Filmförderungsanstalt und dem Deutschen Filmförderfonds.
Wie firm sind Sie selbst in nordisch-germanischer Mythologie?
Ich dachte eigentlich, dass ich mich gut auskenne, weil ich in der Schule die Edda gelesen
und später WICKIE UND DIE STARKEN MÄNNER und WICKIE AUF GROSSER FAHRT
produziert habe. Aber Wickie verkörpert ja genau das, was Tommy Krappweis und sein
wissenschaftlicher Berater Prof. Rudolf Simek überhaupt nicht leiden können:
raubschatzende Wikinger mit Hörnerhelmen. MARA UND DER FEUERBRINGER liefert
fundierte Fakten und verbindet sie mit viel Humor und Spannung. Das ist Family
Entertainment mit Lerneffekt in seiner besten Form.
Welche Rolle spielen die Spezialeffekte im Film?
MARA UND DER FEUERBRINGER hat Spezialeffekte, wie man sie noch nie in einem
deutschen Film gesehen hat. Tommy Krappweis hat dafür extra eine neue Firma gegründet,
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die Big HugFX, deren kreativer Kopf der amerikanische Visual-Effects-Veteran John Nugent
ist. Er hat schon bei Blockbustern wie DER HERR DER RINGE und MATRIX mitgearbeitet.
Mit diesem Wissens- und Erfahrungsschatz hat er nun in Deutschland die besten Animatoren
der Branche in sein Team geholt. Die Ergebnisse auf der Leinwand müssen zu keiner
Sekunde den Vergleich mit internationalen Effekten scheuen. Die Vulkanlandschaft des
Feuerbringers haben wir in einem Kölner Studio vor der grössten 360-Grad-Greenscreen
gedreht, die jemals in Europa gebaut wurde.
Neben dieser künstlichen Vulkanlandschaft sieht der Zuschauer im Film auch Bayerns
Natur von seiner schönsten Seite...
Richtig. Seit DER HERR DER RINGE und DER HOBBIT schwärmen alle Leute von
Neuseeland, aber wir haben auch in Bayern unglaubliche Naturlandschaften, die sich mit
denen in Neuseeland messen lassen können. Man fährt nur anderthalb Stunden aus
München raus und findet sich in menschenleeren und völlig unbebauten Tälern mit
beeindruckenden Gebirgen, kristallklaren Bergseen und absolut märchenhaften Wäldern
wieder.
„Mara und der Feuerbringer“ ist eine Romantrilogie. Wird Tommy Krappweis die
Gelegenheit haben, noch zwei weitere Filme zu drehen?
Das hoffe ich sehr. MARA UND DER FEUERBRINGER erzählt eine abgeschlossene
Geschichte und könnte zur Not für sich allein stehen. Aber natürlich rollt dieser erste Film
schon einen roten Teppich für Figuren und Geschichten aus, die wir gern im zweiten und
dritten Teil erzählen würden.
Interview mit dem wissenschaftlichen Berater Professor Rudolf Simek
Sie haben Tommy Krappweis erst bei den „Mara und der Feuerbringer“-Romanen und
jetzt bei der Verfilmung wissenschaftlich beraten. Wie kam der erste Kontakt
zustande?
Professor Rudolf Simek: Tommy hat mir vor vielen Jahren eine Mail geschickt und mich
gebeten, sein Exposé für einen Roman über germanische Mythologie zu korrigieren. Ich fand
das zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht berauschend und habe ihm dazu einen Kommentar
zurückgeschickt, den wiederum Tommy nicht berauschend fand. Er hat sich davon aber nicht
entmutigen lassen. So entstand daraus über die Jahre eine regelmässige Korrespondenz
und schliesslich sogar eine Freundschaft.
Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit mit Tommy Krappweis?
Im Gegensatz zu vielen anderen Autoren ist er nicht beratungsresistent. Er greift meine
Vorschläge mit Begeisterung auf und geht damit sehr kreativ um. Ich mag vor allem seinen
Humor. Viele Fantasy-Romane sind bierernst und deswegen schwer verdaulich. Das gilt
auch für „Der Herr der Ringe“, der ja gern als Beispiel schlechthin für Fantasy genannt wird.
Ich glaube, Tolkien ist seinerzeit beim Schreiben der Humor ausgegangen. „Mara und der
Feuerbringer“ zeichnet die nordisch-germanische Mythologie akribisch nach, verarbeitet sie
aber auf sehr witzige Weise. So etwas liest man gern und schaut es sich jetzt auch gern im
Kino an.
Professor Weissinger, der im Film von Jan Josef Liefers dargestellt wird, soll Ihnen
sehr ähnlich sein. Wie sehr erkennen Sie sich in dieser Figur wieder?
Zu 99 Prozent. Tommy hat ja sogar mein Büro nachbauen lassen und meinen WikipediaEintrag kopiert. Ausser, dass Professor Weissinger in München unterrichtet und ich in Bonn,
gibt es kaum Unterschiede zwischen uns. Im zweiten Roman hatte Tommy allerdings
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geschrieben, dass Professor Weissinger löslichen Kaffee trinkt. Da habe ich gleich Einspruch
eingelegt. Das Leben ist zu kurz, um löslichen Kaffee zu trinken. Der ist scheusslich. Auch
an diese Korrektur hat sich Tommy dann brav gehalten.
Was fasziniert Sie so sehr an der nordisch-germanischen Mythologie?
Mich fasziniert, dass sie wie ein wildes Puzzle ist, bei dem viele Teile fehlen oder nicht
ineinander passen. Die Teile, die uns bekannt sind, stammen aus unterschiedlichen Zeiten
und Regionen. Die alten Sagen wurden ja erst sehr viel später von christlichen Literaten
aufgeschrieben, die sie noch mal interpretiert haben.
Kann ein Film wie MARA UND DER FEUERBRINGER dabei helfen, Irrtümer über die
nordisch-germanische Mythologie aus der Welt zu schaffen?
Nein, das schafft ja nicht mal die Wissenschaft. Da sollte man es nicht von einem Film
erwarten. Aber der Film liefert eine gute und, wie ich finde, sehr spannende Interpretation
des Stoffes. Ganz anders als die amerikanischen Filme um THOR und Co. Ich freue mich,
wenn MARA UND DER FEUERBRINGER bei den Zuschauern das Interesse für
germanische Mythologie wecken kann. Bislang gibt es ja nur eine Handvoll Fans, die zum
Beispiel in meine Vorlesungen kommen.
Interview mit Hauptdarstellerin Lilian Prent (Mara)
Es heisst, Du kanntest „Mara und der Feuerbringer“ schon, bevor die Romane
überhaupt gedruckt worden waren. Wie kam es dazu?
Mein Vater hat die Illustrationen für die Romane gemacht. Deshalb lagen die Texte schon
früh bei uns zu Hause. Ich habe sie gelesen und fand Mara von Anfang an faszinierend. Sie
will keine Heldin sein und sträubt sich gegen ihre Gabe, bis sie einsieht: Wenn sie sich nicht
zusammenreisst, geht die Welt unter.
Abgesehen von den seherischen Fähigkeiten: Inwieweit ist Mara repräsentativ für eine
14-jährige Münchnerin?
Sie steckt mitten in der Pubertät und kann eine riesige Zicke sein, vor allem gegenüber ihrer
esoterischen Mutter. Eigentlich will Mara ein ganz normales Leben führen und in der Schule
gute Freundinnen finden. Doch es mangelt ihr an Selbstbewusstsein. Als sie ihre Visionen
bekommt, durch die sie auf ihre Mitschüler noch seltsamer wirkt, fühlt sie sich erst recht
ausgegrenzt. Sie braucht viel Zeit, bis sie endlich akzeptiert, dass sie eine Seherin ist und
diese Gabe sinnvoll einsetzen kann. Ihrem Selbstbewusstsein tut das gut. Sie macht im
Laufe der Trilogie eine enorme Entwicklung durch.
Maras Erfinder, Tommy Krappweis, ist in gewisser Weise mit Dir verwandt. Wie gut
kanntet Ihr Euch vor diesem Film?
Tommy ist der Stiefbruder meines Vaters, aber ich habe ihn vor diesem Filmprojekt nur dreioder viermal bei Familienfesten gesehen. Ich wusste, was er macht, aber er ist immer so
beschäftigt, dass ich ihn eigentlich nie als Verwandten empfunden habe. Die Rolle der Mara
habe ich dann über ein klassisches Casting bekommen und nicht etwa, weil er mein
Stiefonkel ist.
Wie war die Zusammenarbeit mit Onkel Tommy?
Sehr gut. Ich habe mich gefreut, ihn endlich mal richtig kennenzulernen. Er hat viele Jahre
davon geträumt, seine Romane verfilmen zu können. Jetzt hat er seine ganze Leidenschaft
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in das Projekt gesteckt. Er wusste bei den Dreharbeiten immer genau, was er wollte, und
konnte uns klipp und klar sagen, wie er sich eine Szene vorstellte. Andererseits war er auch
offen für unsere Ideen. Am Set ging es sehr entspannt zu.
Hast Du bei den Dreharbeiten neue Orte in Deiner Geburtsstadt München
kennengelernt?
Ich war tatsächlich zum ersten Mal im Brunnenhof der Residenz. Auch das Stadtviertel
Richtung Schlachthof, wo Mara und ihre Mutter wohnen, habe ich vorher nie besucht. Den
Odeonsplatz und viele Orte an der Isar kannte ich natürlich, aber dass dort der
Weltuntergang seinen Anfang nehmen soll, war eine interessante neue Erfahrung.
Wie stark haben die vielen Spezialeffekte des Films die Dreharbeiten beeinflusst?
Das war am stärksten zu spüren, als wir im Kölner Studio vor der riesigen Greenscreen
gedreht haben. Wir mussten den Feuerbringer anstarren, obwohl es ihn gar nicht gab. Damit
wir überhaupt einen Orientierungspunkt hatten, steckte ein Tennisball auf einer langen
Stange und der Regieassistent hat damit hinter der Kamera herumgefuchtelt. Auch John
Nugent, unser Mann für die Spezialeffekte, war immer am Set und hat mit Tommy dafür
gesorgt, dass wir alle in die richtige Richtung schauen.
Kann MARA UND DER FEUERBRINGER dem Fantasy-Genre „Made in Germany“ auf
die Beine helfen?
Auf jeden Fall. Wir haben hier den ersten grossen, deutschen Fantasy-Film seit „Die
unendliche Geschichte“ gedreht. Die Effekte und Animationen haben Hollywood-Format und
passen perfekt zur originellen Geschichte. Die deutschen Animatoren, die den Feuerbringer
und den Lindwurm zum Leben erweckt haben, arbeiten sonst an ausländischen
Produktionen wie „Game of Thrones“. Aus Deutschland erhalten sie solche Aufträge ja leider
selten bis gar nicht. Umso toller finde ich, dass MARA UND DER FEUERBRINGER dem
Fantasy-Genre hilft, wieder ein wichtiger Teil der deutschen Kinolandschaft zu werden.
Interview mit Jan Josef Liefers (Professor Weissinger)
Wie viel wussten Sie vor den Dreharbeiten über die nordisch-germanische
Mythologie?
Ich wusste ein paar Dinge aus der Schulzeit, aus Büchern und aus Opern und
Theaterstücken. Aber zum Glück hatten wir ja mit Professor Simek, der zugleich das reale
Vorbild für Professor Weissinger ist, einen tollen Fachberater. Der schüttelt sein enormes
Wissen einfach so aus dem Ärmel. Auch unser Regisseur und Autor Tommy Krappweis ist
ein wandelndes Lexikon für nordisch-germanische Mythologie.
War es schwierig, die Fachbegriffe und toten Sprachen zu lernen?
Sowas gehört halt zum Beruf des Schauspielers. Im Idealfall kommen die Sätze so aus dem
Mund, als hätte man sie sich gerade erst ausgedacht. In einigen Szenen spreche ich
Altnordisch. Dagegen ist Latein geradezu eine Umgangssprache. Solche Sätze kann ich im
Film nur fehlerfrei sprechen, wenn ich sie vorher ganz stupide auswendig lerne. Professor
Simek spricht die aber einfach so. Davor ziehe ich meinen Schlapphut.
Auch Professor Weissinger ist im Film eine Koryphäe auf seinem Fachgebiet. Finden
Sie ihn faszinierend oder doch eher schrullig?
Wie viele andere hochspezialisierte Wissenschaftler wird auch Professor Weissinger fast
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zum Kind, wenn er über sein Lieblingsthema reden darf. Er geht davon aus, dass jeder
Mensch wissen muss, was er weiss. Das führt speziell im Zusammenspiel mit Mara zu
amüsanten Situationen. Seine Fachsprache und ihre Jugendsprache beissen sich, trotzdem
können sie sich gegenseitig gut ergänzen, wenn sie sich auf diese irrwitzige Reise in die
Welt der germanischen Mythologie begeben.
Kannten Sie die Roman-Trilogie „Mara und der Feuerbringer“ schon vor dem
Filmprojekt?
Nein, leider nicht. Überhaupt spielte das Thema Fantasy bisher keine allzu grosse Rolle in
meinem Leben. Das habe ich im Grunde erst durch meine Kinder entdeckt, die mit mir in
Kinofilmen wie DIE CHRONIKEN VON NARNIA waren und die zu Hause Fantasy-Bücher
verschlingen.
Fantasy ist nicht unbedingt ein typisch deutsches Filmgenre. Hatten Sie anfangs
Berührungsängste?
Allein schon die Begeisterung, mit der Tommy Krappweis mir dieses Projekt schmackhaft
gemacht hat, musste mich auf Anhieb überzeugen. Ich spürte, dass er keine halben Sachen
plant, sondern einen richtig fetten Fantasyfilm drehen will, der sich weltweit sehen lassen
kann. Ich finde es immer sympathisch, wenn sich jemand zu 100 Prozent in ein Projekt
einbringt. Das ist die halbe Miete für das Gelingen. Ausserdem ist dieser Professor für
nordisch-germanische Mythologie eine Rolle, die jeder gern spielen möchte. Da darf man
selbst wieder zum Kind werden und ein kleines Feuerwerk in seinem Kopf anzünden.
Interview mit Esther Schweins (Christa Lorbeer)
Christa Lorbeer ist eine interessante Frau, aber nicht gerade die perfekte Mutter.
Oder?
Richtig. Sie ist sehr spirituell und Mitglied bei den Wiccas von der Au, einem
Zusammenschluss selbsternannter weiser und starker Frauen, die zu wissen meinen, worauf
es in der Welt ankommt. Christa war früher bestimmt mal ein ganz bürgerliches und
wohlerzogenes Mädchen. Aber mit dem festen Wunsch, sich von anderen zu unterscheiden,
hat sie sich die Esoterik ins Boot geholt. Sie stellt nun viele Sinnfragen und sucht fieberhaft
nach den Antworten. Ich habe das Gefühl, bei Christa artet Esoterik in Esoterror aus. Für
mich ist sie ein spiritueller Taliban. (lacht)
Was bedeutet das für Christas Beziehung zu ihrer Tochter Mara?
Mara braucht mütterliche Wärme und Zuwendung. Aber die bekommt sie bei Christa nicht,
weil diese Hippiemutter in ihrer ganz eigenen Welt lebt. Sie ist so sehr mit
Baumsprechseminaren und Selbstfindung beschäftigt, dass sie kein Verständnis für Maras
Sorgen und Nöte hat. Sie liebt ihre Tochter, aber sie findet nicht den richtigen Draht zu ihr.
Wie gut kennen Sie sich mit der nordisch-germanischen Mythologie aus?
Ein bisschen, weil ich an der Schauspielschule damit in Berührung gekommen bin. Es ist
eine reiche Welt der Sagen und Mythen, die uns leider oft vorenthalten wird. Wenn man
etwas weiter zurückgeht, waren es zunächst die Christen, die den heidnischen Menschen
diesen Schatz geraubt haben. Er wurde durch die Nationalsozialisten neu„gehoben“, was
aber leider dazu führte, dass wir uns bis heute davon distanzieren. Ich finde toll, dass
Tommy Krappweis diese Mythologie für das Family Entertainment aufgreift und es dadurch
für junge Leute wieder fassbar macht. Die Zuschauer werden gut unterhalten und lernen
gleichzeitig etwas über die Wurzeln ihrer eigenen Kultur.
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Sie kennen Tommy Krappweis noch aus Ihren gemeinsamen „RTL Samstag Nacht“Zeiten. Wie war die erneute Zusammenarbeit nach fast 15 Jahren?
Total entspannt. Ich fühlte mich wirklich um Jahre zurückversetzt, denn Tommy hat sich in
seiner Art überhaupt nicht verändert. Es war so, als hätten wir nach der letzten Folge von
„RTL Samstag Nacht“ beschlossen, gemeinsam einen Kinofilm zu drehen, und uns nur eine
Woche später wiedergesehen.
Interview mit Christoph Maria Herbst (Loki)
In Ihrer Rolle als Halbgott Loki liegen Sie in den meisten Szenen gefesselt auf einem
Felsen. Ist das leicht verdientes Geld oder extrem unbequemes Method Acting?
Ich würde es eher Massive Acting nennen wollen. Im Drehbuch las sich die Rolle
angenehmer, als sie am Ende zu spielen war. Weil ich die ganze Zeit in der Waagerechten
liegen musste und gefesselt war, konnte ich nicht auf grosse Gesten setzen. Mir blieb nur die
Mimik und all das, was meine Stimme hergab.
Was muss man über Loki wissen?
Es gibt eine sehr schöne Stelle im Film, an der Loki sagt: „Loki würde sich nicht einmal
selber trauen, Loki zu trauen.“ Und damit ist die Figur sehr gut zusammengefasst. Er lebt
auch bis heute in einigen Redewendungen weiter. Zum Beispiel sagen die Schweden, wenn
die Sonne im Hochsommer extrem stark auf die Erde scheint: „Loki geht über den Acker.“
Und wenn bei Handarbeiten ein Knoten nicht mehr aus dem Faden herausgehen will, sagen
die Isländer: „Da ist ein Loki drin.“ Im übertragenen Sinne bedeutet das: Einer Sache, die
eigentlich gut ist, liegt etwas Schlechtes inne. Loki ist von allen nordischen Göttern die
zwielichtigste Figur. Er hat Unfrieden gestiftet, wurde an einen Felsen gefesselt und sinnt nur
noch auf Rache. Das ist auch Maras Problem: Sobald Loki sich befreien kann, droht die
Götterdämmerung und damit der Weltuntergang. Das versucht Mara zu verhindern, aber sie
weiss nie, ob sie Loki trauen kann.
Wussten Sie schon vor den Dreharbeiten viel über die nordisch-germanische
Mythologie?
Ich bin ein alter Humanist und Altsprachler, deshalb waren mir die römischen und
griechischen Götter schon immer näher als die nordischen. Vor diesem Hintergrund fand ich
es aber besonders spannend, mich in eine völlig neue Materie einzuarbeiten. Den Loki
kannte ich zum Beispiel gar nicht. Aber ich erkenne gewisse Parallelen zu Prometheus aus
der griechisch-römischen Götterwelt, in der ich eher zu Hause bin. Prometheus wird ja auch
– allerdings in der Senkrechten – an einen Felsen gekettet und ihm wird ständig die Leber
rausgefressen, die dann nachwächst. Das ist auch nicht schön. Insofern bin ich froh, dass
ich Loki spielen darf. Dem wird nichts abgefressen. Der ist nur mit den Gedärmen seiner
eigenen Kinder an einen Felsen gebunden.
Mit den pechschwarzen Augen und der Langhaarperücke sieht Loki recht verwegen
aus. Wollen Sie den Kindern damit Angst machen?
Unser SFX-Maskenbildner hätte mich am liebsten auf FSK 18 geschminkt. Es gibt diese
Szenen, in denen der Schlangenspeichel, der auf Loki tropft, das Gesicht verätzt. Der Traum
unseres Maskenbildners war, mir ein Ohr zu entfernen und meine Wangenknochen
herausragen zu lassen. Da hat aber die Produktion ihr Veto eingelegt. Jetzt sehe ich also
verhältnismässig normal aus. Ich trage im Film diese total abgefahrenen Kontaktlinsen, die
extra in den USA angefertigt wurden. Wir visualisieren damit, dass in Loki ein unglaublicher
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Hass aufkommt, wenn zum Beispiel der Feuerbringer Lokis Frau Sigyn entführt. Die Linsen
geben seinen Augen etwas merkwürdig Totes und Undurchdringliches. Wenn Mara ihre
Visionen hat und in der Münchner Innenstadt andere Menschen mit diesen pechschwarzen
Augen sieht, dann ist das ein Hilfeschrei Lokis. Er materialisiert sich in Gestalt dieser
Menschen.
Kannten Sie vor dem Filmprojekt bereits die „Mara und der Feuerbringer“-Trilogie?
Ja, ich habe die drei dicken Romane gelesen und sie haben mich echt weggehauen. Erst
Jahre später kam das Drehbuch mit dem Angebot, den Loki zu spielen. Ich fand auch das
Drehbuch toll umgesetzt. Man merkt sofort, dass Tommy Krappweis sich wie kein Zweiter in
diese nordische Götterwelt eingearbeitet hat.
Worin liegt die Faszination der nordisch-germanischen Mythologie?
Also, mich fasziniert daran vor allem, dass ich vorher so wenig darüber wusste. Man
reduziert das meist auf die Wikinger und hat vielleicht mal eine Sinfonie von Sibelius gehört,
bei der man das Gefühl hat, dass in bestimmten Passagen Thor gerade den Hammer
schwingt. Von Thor und Odin haben einige Leute schon gehört, aber Loki kennt doch kaum
jemand. Und wer weiss schon, dass der Weltuntergang Ragnarök heisst oder dass der
schönste Gott der nordischen Mythologie den Namen Balder hat? Unter Balder habe ich mir
immer einen zerknitterten, faltigen, älteren Herrn vorgestellt. Loki hat diesen Balder
umgebracht und ist deshalb bei den Göttern in Ungnade gefallen. Mich interessiert an Loki
auch, dass er in allen möglichen Daseinsformen auftreten kann. Mal als Lachs, mal als
Fliege oder als altes Waschweib. Im ersten Film zeigen wir das noch nicht, aber mit etwas
Glück drehen wir ja einen zweiten und einen dritten Teil von MARA UND DER
FEUERBRINGER.
Interview mit Eva Habermann (Sigyn)
Fühlen Sie sich geehrt, weil Tommy Krappweis Sie als Göttin besetzt hat?
Natürlich. Und ich habe mir lang überlegt, wie ich die Rolle am besten spielen soll. Leider
habe ich ja keine Erfahrung mit Göttern und insbesondere nicht mit Göttinnen. Wenn man als
Kind katholisch erzogen wird, denkt man bei Gott zuerst an einen Mann. Sigyn ist eine
Vollgöttin, die mit dem Halbgott Loki verheiratet ist. Der wurde von den anderen Göttern
verstossen, weil er ziemlich viel Mist gebaut hat. Daraufhin wurde er in eine Höhle verbannt,
in der eine Schlange über ihm hängt, die permanent ihren giftigen Speichel auf ihn tropfen
lässt. Als treusorgende Gattin hält Sigyn eine Schale über Loki und beschützt ihn vor allem
Übel.
Warum hält sie so treu zu diesem zwielichtigen Loki?
Sigyn verkörpert die eheliche Fürsorge und Treue. Sie erkennt in Loki etwas Gutes, das
andere nicht sehen können. Sie blendet einfach aus, dass Loki eine dunkle Seite hat. Loge,
der Feuerbringer, will Sigyn mit aller Kraft zu seiner Frau machen, damit auch er zu einem
Gott werden kann. Das ist wie bei den Königshäusern. Wenn man in eine adlige Linie
hineinheiratet, wird man selbst adlig.
Sie scheinen sich gut in der nordisch-germanischen Mythologie auszukennen.
Ich habe durch das Drehbuch vieles gelernt und vorher auch die „Mara und der
Feuerbringer“-Romane gelesen. Obwohl die germanische Götterwelt so reich an schönen
Geschichten ist, wissen wir leider kaum etwas darüber. Das liegt wohl auch daran, dass sie
im Dritten Reich instrumentalisiert und missbraucht wurden. Deswegen gingen die
Deutschen lange Zeit auf Distanz zu diesen Mythen. Ich bin froh, dass der Film das alte
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Wissen wiederbelebt und diese grossartigen Geschichten erzählt, die tief in unserer Kultur
verwurzelt sind.
Wie haben sich die vielen Spezialeffekte des Films auf die Dreharbeiten ausgewirkt?
Es ist immer etwas gewöhnungsbedürftig, vor einer grünen Wand zu drehen. Man muss sich
Dinge vorstellen, die erst später digital hinzugefügt werden. Ich kenne das noch von den
Dreharbeiten für „Lexx – The Dark Zone“, wo wir auch viel mit Greenscreen gearbeitet
haben. Interessant fand ich, dass unser Effektmann John Nugent meinte, er habe noch nie
so grosse Sets gesehen wie bei uns. Selbst DER HERR DER RINGE hatte nicht so
gigantische Studio-Sets wie wir, als wir Lokis Exil gedreht haben. Diese Mischung aus
Greenscreen, echtem Vulkangestein und künstlichen Felsen war überwältigend. Ohnehin
sprengt dieser Film alle bekannten Dimensionen. Endlich wird mal ein Deutschland ein
grosser Fantasyfilm mit tollen Effekten gedreht.
Sie kennen Tommy Krappweis seit Ihren gemeinsamen Anfängen im Fernsehen. Wie
war es, unter seiner Regie einen Fantasyfilm zu drehen?
Tommy ist cool und wirkte am Set immer sehr entspannt. Ich denke, angesichts der Grösse
des Projekts stand er sicher unter einem enormen Druck, aber im Gegensatz zu anderen
Regisseuren hat er diesen Stress nie auf das Team und die Schauspieler übertragen. Im
Gegenteil: Tommy hat immer für gute Stimmung gesorgt.
Wie war die Zusammenarbeit mit der jungen Hauptdarstellerin Lilian Prent?
Lily ist klasse. Sie hat ungefähr das Alter, in dem auch ich damals mit Film und Fernsehen
angefangen habe. Sie sagte mir, dass sie zur Schauspielschule gehen will. Aber ich habe ihr
abgeraten. Denn jetzt, wo sie eh im Geschäft ist, sollte sie sich lieber auf weitere Rollen
konzentrieren und nebenbei Unterricht nehmen. Als ich mit 17 Jahren anfing, war der Markt
für Schauspielerinnen viel grösser. Heute muss sie ihre Bekanntheit und ihr junges
Aussehen sofort ausnutzen, solange sie durch MARA UND DER FEUERBRINGER und
durch andere Rollen im Gespräch ist.
Mit Christoph Maria Herbst und Jan Josef Liefers hatten Sie und Lilian Prent zwei sehr
erfolgreiche Schauspieler an Ihrer Seite. Wie waren die Dreharbeiten mit den beiden?
Christoph Maria Herbst ist nicht nur ein genialer Schauspieler, sondern auch ein sehr
sensibler Künstler. In seiner Rolle als Stromberg kennt man ihn als grossen Sprücheklopfer,
aber wenn man ihn am Set trifft, wirkt er fast wie ein scheues Reh, das sich ausschliesslich
auf die Arbeit konzentriert. Ich hatte regelrecht Angst, etwas Falsches zu sagen oder ihm
irgendwie auf den Fuss zu treten. Jan Josef Liefers ist dagegen ein Buddy-Typ. Total
bodenständig und auch hinter der Kamera für jeden Quatsch zu haben.
Haben Sie durch Ihre Rolle als Göttin auch göttliche Qualitäten an sich selbst
entdeckt?
Ich will es mal so sagen: Es ist tief in mir verankert, dass ich Leute glücklich machen will.
Wäre ich nicht Schauspielerin geworden, hätte ich mich vermutlich für den Beruf der
Psychologin oder Heilerin entschieden. Ich praktiziere Reiki, die japanische Heilkunst, und
habe wohl tatsächlich so etwas wie heilende Hände. Das haben mir alle bestätigt, die ich am
Set massiert habe. Deren Schmerzen und Verspannungen waren allesamt weg. So
gesehen, steckt wohl etwas von Sigyn in mir. Denn auch in ihrem Wesen liegt ja, dass sie
den Menschen Heil bringen möchte.
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Interview mit Heino Ferch (Dr. Thurisaz)
Wen spielen Sie in MARA UND DER FEUERBRINGER?
Ich spiele Dr. Thurisaz. Er versucht, Zugang zu Mara zu finden, und scheint ein netter Kerl
zu sein. Erst später ahnt der Zuschauer, dass offenbar ein Dämon die Macht über ihn
ergriffen hat. In diesem Film taucht Dr. Thurisaz nur kurz auf, im zweiten und dritten Teil von
MARA UND DER FEUERBRINGER wird er der grosse Antagonist sein. Mit ein bisschen
Glück wird ja die ganze Roman-Trilogie verfilmt.
Das heisst, Sie investieren schauspielerisch in die Zukunft?
Ich bin der Meinung, dass jede noch so kleine Rolle gut besetzt sein muss. Und wenn
Tommy Krappweis tatsächlich die Möglichkeit hat, die zwei weiteren Romane zu verfilmen,
möchte ich natürlich gern dabei sein.
Haben Sie eine Affinität zur nordisch-germanischen Mythologie?
Die germanische Mythologie und ihre Sagenwelt finde ich sehr spannend. Auch Richard
Wagner hat sich ja zum Beispiel schon bei diesen Geschichten bedient und daraus Opern
gemacht. Die alten Römer und Griechen haben mich, um ehrlich zu sein, immer etwas
weniger interessiert als die Germanen.
DIE SCHAUSPIELER
Lilian Prent (Mara Lorbeer)
Lilian Prent wurde 1996 in München geboren und wuchs in Perlesreut im Bayerischen Wald
auf. Schon als Zwölfjährige wirkte sie im Schultheater ihres Gymnasiums und im
Jugendtheater-Club des Stadttheaters Passau mit. 2012 stand sie für das ZDF-Drama „Jeder
Tag zählt“ in der Rolle der 14-jährigen Leukämiekranken Lilli Sand vor der Kamera. Bei der
Erstausstrahlung im März 2014 erreichte der Fernsehfilm 4,75 Millionen Zuschauer. MARA
UND DER FEUERBRINGER ist Lilian Prents erster Kinofilm. Seit September 2014 studiert
sie an der Ludwig-Maximilian-Universität München die Fächer Germanistik und
Skandinavistik.
Jan Josef Liefers (Professor Reinhold Weissinger)
Jan Josef Liefers wurde 1964 in Dresden geboren. Er studierte von 1983 bis 1987 an der
Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Nach einem dreijährigen Engagement
am Deutschen Theater und den Kammerspielen in Berlin verpflichtete sich Liefers 1990 am
Thalia Theater in Hamburg. Hier stand er bei Inszenierungen von Jürgen Flimm, Robert
Wilson, Werner Schroeter und anderen auf der Bühne.
Im Jahr 1989 gab Jan Josef Liefers sein Kinodebüt: Unter der Regie von Rainer Simon
spielte er den Forscher und Entdecker Alexander von Humboldt in dem historischen
Abenteuerdrama DIE BESTEIGUNG DES CHIMBORAZO. Bekannt wurde er Mitte der
1990er Jahre auch durch seine Rolle in der Fernsehserie „Die Partner“. Den Durchbruch
aber erlebte er 1997 mit seinen erfolgreichen Auftritten als krebskranker Rudi Wurlitzer in
Thomas Jahns KNOCKING ON HEAVEN'S DOOR und als Lyriker Bodo Kriegnitz in Helmut
Dietls Mediensatire ROSSINI. Für die Rolle erhielt er den Bayrischen Filmpreis als bester
Nachwuchsschauspieler. Grosse Beachtung fand er durch Hauptrollen in der schwarzen
Komödie BIS ZUM ELLENBOGEN (2007) und im schwedischen Kinofilm SIMON (2010). In
der Oscar-nominierten Bernd-Eichinger-Produktion DER BAADER MEINHOF KOMPLEX
(2008) spielte er den Journalisten Peter Homann. Zuletzt war er in DA MUSS MANN DURCH
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(2015) zu sehen.
Seit 2002 gibt Jan Josef Liefers im Münsteraner „Tatort“ an der Seite von Axel Prahl (als
Hauptkommissar Thiel) den zynischen Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne.
Das Duo wurde im Februar 2011 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Es folgten der
Jupiter Award von Cinema und TV Spielfilm im März 2011 sowie die 1LiveKrone im Oktober
2011. Liefers wirkte in vielbeachteten Fernsehfilmen und Mehrteilern mit, darunter „Das
Wunder von Lengede“ (2003), „Die Nachrichten“ (2005), „Der Untergang der Pamir“ (2006),
„Die Sturmflut“ (2006), „Es liegt mir auf der Zunge“ (2009), „Die Spätzünder“ (2010), „Der
Turm“ (2012), „Baron Münchhausen“ (2012) und in bislang drei Folgen der Filmreihe um den
Berliner Anwalt Joachim Vernau. Der dritte Film der Reihe „Der Mann ohne Schatten“ war im
Januar 2015 im ZDF zu sehen. Parallel zur Schauspielkarriere hat sich Liefers auch als
Musiker etabliert. Mit seiner Band Radio Doria, die ursprünglich Jan Josef Liefers & Oblivion
hiess, ist er seit 2006 regelmässig auf Tour, aktuell mit dem Programm „Die freie Stimme der
Schlaflosigkeit“. Mit demselben Titel erschien das Debüt Album der Band im September
2014.
Esther Schweins (Christa Lorbeer)
Esther Schweins wurde 1970 in Oberhausen geboren und studierte in Karlsruhe und
Bochum Schauspiel. Bundesweit bekannt wurde sie durch die erfolgreiche Comedy-Show
„RTL Samstag Nacht“, zu deren Stammbesetzung sie von 1993 bis 1998 gehörte. Parallel
übernahm sie Rollen in Kino- und Fernsehproduktionen, darunter „Tatort: Mordnacht“
(1995), „Tatort: Bierkrieg“ (1997), „Höllische Nachbarn“ (1998) und „Der Kurier des Zaren“
(1999). Im US-amerikanischen Animationsfilm SHREK – DER TOLLKÜHNE HELD (2001)
und in dessen Fortsetzungen lieh sie Prinzessin Fiona ihre deutsche Stimme.
Esther Schweins spielte in den Kinofilmen DIE ANRUFERIN (2006) und
VORSTADTKROKODILE 2 (2010) sowie in den Fernsehproduktionen „Ein Fall für den
Fuchs“ (2004-2006), „Donna Leon – Endstation Venedig“ (2005), „Tatort – Borowski und
eine Frage von reinem Geschmack“ (2010), „Die Rache der Wanderhure“ (2012), „Donna
Leon – Schöner Schein“ (2012), „Die Wüstenärztin“ (2012), „Ein Sommer in Rom“ (2014)
und „Siebenschön“ (2014).
Von 2002 bis 2011 moderierte sie auf dem damaligen ZDFtheaterkanal und auf 3sat die
Magazine „Foyer“ und „Theaterlandschaften“. Bei den Comedy-Theaterstücken „Caveman“
(2007) und „Hi Dad!“ (2009), die bislang mehr als drei Millionen Zuschauer hatten, führte
sie Regie. Weiterhin moderiert die zweifache Mutter Liveshows, so führte sie zum Beispiel
durch die José Carreras-Gala.
Christoph Maria Herbst (Loki)
Christoph Maria Herbst, geboren 1966 in Wuppertal, gewann mit seiner bekanntesten und
erfolgreichsten Rolle als unerträglicher Abteilungsleiter einer Versicherung in der Serie
„Stromberg“ den Deutschen Fernsehpreis, den Bayerischen Fernsehpreis, den AdolfGrimme-Preis, vier Deutsche Comedypreise und viele weitere Auszeichnungen. 2014
schaffte die Serie mit STROMBERG – DER FILM auch den Sprung ins Kino.
Christoph Maria Herbst schloss zunächst eine Ausbildung als Bankkaufmann ab, bevor er
sich für die Schauspielerei entschied. Es folgten Theaterengagements, zum Beispiel am
Stadttheater Bremerhaven, am Metropoltheater München und am Hebbel Theater Berlin.
Hauptrollen und markante Nebenrollen spielte er unter anderem in Michael Bully Herbigs
(T)RAUMSCHIFF SURPRISE – PERIODE 1 (2004), in Gil Mehmerts AUS DER TIEFE DES
RAUMES (2004), in Doris Dörries DER FISCHER UND SEINE FRAU (2004), in Helmut
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Dietls VOM SUCHEN UND FINDEN DER LIEBE (2005) und in Detlev Bucks HÄNDE WEG
VON MISSISSIPPI (2007). Unter der Regie von Tobi Baumann spielte er in DER WIXXER
(2004) die Rolle des Alfons Hatler, ebenso in der Fortsetzung NEUES VOM WIXXER (2007).
In HUI BUH – DAS SCHLOSSGESPENST (2006) übernahm er die Hauptrolle als „König
Julius der 111.“, in WO IST FRED? (2006) war er als Ronnie an der Seite von Alexandra
Maria Lara und Til Schweiger zu sehen.
2008 spielte Christoph Maria Herbst die Titelrolle des legendären Ritters „Don Quichote"
sowie mit Bastian Pastewka die Hauptrollen im Zweiteiler „Zwei Weihnachtsmänner“. Ferner
war er in Daniel Waltas Familiendrama JAKOBS BRUDER und in Michael Bully Herbigs
WICKIE UND DIE STARKEN MÄNNER zu sehen. 2011 brillierte der vielseitige Schauspieler
in der ersten deutschen 3D-Realverfilmung, in Christian Ditters WICKIE AUF GROSSER
FAHRT.
Neben seinen Film- und Fernsehrollen wirkte Christoph Maria Herbst, wie schon zu Beginn
seiner Karriere, auch als Theaterschauspieler auf der Bühne, darunter in Stücken wie
„Männerhort“ und zuletzt als Hagen in „Das Leben des Siegfried“ bei den Wormser
Nibelungenfestspielen. Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme für Rollen in den
Animationsfilmen URMEL AUS DEM EIS (2006), URMEL VOLL IN FAHRT (2008), HORTON
HÖRT EIN HU! (2008) und für Dany Boons Komödie WILLKOMMEN BEI DEN SCH'TIS
(2008). Als Hörbuchsprecher war er unter anderem im Tommy-Jaud-Roman „Resturlaub“,
Ralf Husmanns „Nicht mein Tag“ und Zweigs „Schachnovelle“ zu hören. Sein Hörbuch zu
Timur Vermes Debütroman „Er ist wieder da“ stürmte sofort die Bestsellerliste. 2010
veröffentlichte Christoph Maria Herbst seinen Debütroman „Ein Traum von einem Schiff –
Eine Art von Roman“. Im selben Jahr konnte man ihn als Kommissar Kreutzer in der
Fernsehreihe „Kreutzer kommt“ sehen. Ein zweiter Teil wurde 2012 gesendet.
Weitere Filme mit Christoph Maria Herbst sind DAS HAUS DER KROKODILE (2012), UND
WEG BIST DU! (2012) sowie MÄNNERHORT (2014). Im Jahr 2015 liefen und laufen
mehrere Kinofilme an, darunter Sinan Akkus 3 TÜRKEN UND 1 BABY, Aron Lehmanns
HIGHWAY TO HELLAS, Züli Aldags 300 WORTE DEUTSCH und Markus Sehrs DIE
KLEINEN UND DIE BÖSEN.
Eva Haberman (Sigyn)
Eva Habermann wurde 1973 in Hamburg geboren. Sie moderierte die Kindersendungen
„Ferienfieber“ (1995) und „Pumuckl TV“ (1995/96) und spielte ab 1997 eine durchgehende
Rolle in zwei Staffeln der internationalen Science-Fiction-Serie „Lexx – The Dark Zone“. Im
Kino war sie in ANGEL EXPRESS (1997), FEUER, EIS & DOSENBIER (2001), DER ALTE
AFFE ANGST (2002), DER CLOWN: PAYDAY (2005), OSSI'S ELEVEN (2008) und
BAUERNFRÜHSTÜCK – DER FILM (2011) zu sehen.
Ausserdem wirkte Eva Habermann in zahlreichen Fernsehfilmen und Serien mit, darunter
„Gegen den Wind“ (1995), „Klinik unter Palmen“ (1996), „Die Friseuse und der Millionär“
(1998), „Die Strandclique“ (1999-2002), „Wilde Engel“ (2003), „Die Kommissarin“ (2004),
„Die Schwarzwaldklinik“ (2005), „Unsere Farm in Irland“ (2007-2010), „Die
Jahrhundertlawine“ (2009), „Da kommt Kalle“ (2009), „Alarm für Cobra 11 – Die
Autobahnpolizei“ (2012), „Dora Heldt: Ausgeliebt“ (2013) und „Hammer und Sichl“ (2013).
Heino Ferch (Dr. Thurisaz)
Heino Ferch wurde 1963 in Bremerhaven geboren. Der Sohn eines Kapitäns war als
Jugendlicher erfolgreicher Geräteturner in der Zweiten Bundesliga der Deutschen Turnliga.
Bis 1987 studierte er am Mozarteum in Salzburg neben Schauspiel auch Stepptanz, Ballett
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und Gesang. Er gehörte den Ensembles der Freien Volksbühne Berlin und des
Schillertheaters an. Zudem spielte er im Burgtheater Wien und war im Theater des
Westens in Berlin in „Der baue Engel“ unter der Regie von Peter Zadek zu sehen.
Seine erste Filmhauptrolle spielte Heino Ferch als Amokläufer Klaus Asmus in Heiko
Schiers WEDDING (1989). Es folgten markante Haupt- und Nebenrollen in deutschen und
internationalen Kinofilmen, darunter Volker Schlöndorffs DER UNHOLD (1996), Wolfgang
Beckers DAS LEBEN IST EINE BAUSTELLE (1997), Tom Tykwers WINTERSCHLÄFER
(1997), Joseph Vilsmaiers COMEDIAN HARMONISTS (1997), Tom Tykwers LOLA RENNT
(1998), Thomas Bohns STRAIGHT SHOOTER (1998), Joseph Vilsmaiers MARLENE
(2000), Oliver Hirschbiegels DER UNTERGANG (2004), Helmut Dietls VOM SUCHEN
UND FINDEN DER LIEBE (2005), Audrius Juzenas' GHETTO (2006), Uli Edels DER
BAADER MEINHOF KOMPLEX (2008), Margarethe von Trottas VISION – AUS DEM
LEBEN DER HILDEGARD VON BINGEN (2009), Ralf Huettners VINCENT WILL MEER
(2010), Christine Hartmanns HANNI & NANNI (2010), Dany Levys DAS LEBEN IST ZU
LANG (2010), Uwe Bolls MAX SCHMELING (2010), Julia von Heinz' HANNI & NANNI 2
(2012), Isabel Kleefelds RUHM (2012) und Gordian Mauggs FRITZ LANG – DER ANDERE
IN UNS (2014).
Heino Ferchs Name ist eng verbunden mit bedeutenden Fernsehfilmen und Mehrteilern der
vergangenen zwei Jahrzehnte. So spielte er unter anderem in „Der Tunnel“ (2001) den
Fluchthelfer Harry Melchior, in „Das Wunder von Lengede“ (2003) den verschütteten
Strebführer Franz Wolter, in „Die Luftbrücke – Nur der Himmel war frei“ (2005) den USGeneral Philipp Turner, in „Die Mauer – Berlin '61“ (2006) den Ost-Berliner Bauarbeiter
Hans Kuhlke und in „Der geheimnisvolle Schatz von Troja“ (2007) den Archäologen
Heinrich Schliemann. Weitere historische Rollen übernahm er in „Das Wunder von Berlin“
(2008), „Krupp – Eine deutsche Familie“ (2009), „Das Adlon. Eine Familiensaga“ (2013),
„Der Wagner-Clan. Eine Familiengeschichte“ (2013) und „Das Attentat – Sarajevo 1914“
(2014).
Thomas Fritsch (Stimme des Feuerbringers)
Thomas Fritsch wurde 1944 in Dresden geboren. Als Sohn des UFA-Stars Willy Fritsch und
der Tänzerin und Schauspielerin Dinah Grace lernte er schon als Kind die Film- und
Theaterwelt kennen. In Hamburg studierte er bei Eduard Marks, dem Leiter der
Schauspielklasse an der Hochschule für Musik und Theater. Parallel nahm er Gesang und
Ballett, bis Gustaf Gründgens dem 16 Jahre jungen Künstler riet, sich auf die
Schauspielerei zu konzentrieren.
Bereits während seiner Ausbildung wurde Thomas Fritsch für das Kino entdeckt. Mit
seinem Vater spielte er in DAS GIBT’S NUR ZWEIMAL (1960) und DAS HABE ICH VON
PAPA GELERNT (1964), für DAS SCHWARZ-WEISS-ROTE HIMMELBETT erhielt er 1963
den Ernst-Lubitsch-Preis. Fortan spielte er an der Seite der damals populärsten
Schauspielerinnen, darunter Lili Palmer, Hildegard Knef, Daliah Lavi und Marie Versini. Der
Teenager avancierte zum Publikumsliebling, der fünf Bravo-Ottos und zwei Bambis erhielt.
Im Fernsehen war Thomas Fritsch als Hauptdarsteller der ZDF-Erfolgsserien „Drei sind
einer zu viel“ (1977) und „Rivalen der Rennbahn“ (1989) zu sehen.
Die nächste Generation von Zuschauern lernte ihn durch seine Rollen als finsterer Earl of
Cockwood in der Edgar-Wallace-Parodie DER WIXXER (2004) und als Märchenerzähler in
der Fernsehreihe „Die ProSieben Märchenstunde“ (2006) kennen. Neben seinen vielen
Theaterengagements, die bis ins Jahr 1963 zurückreichen, hat Thomas Fritsch als Musiker
zehn Alben und 30 Singles veröffentlicht. Mit seiner unverwechselbaren Stimme zählt er zu
den erfolgreichsten Synchronsprechern im deutschsprachigen Raum. Er lieh unter
anderem Russel Crowe in GLADIATOR (2000) und MASTER & COMMANDER – BIS ANS
ENDE DER WELT (2003) seine Stimme, auch Marlon Brando in APOCALYPSE NOW
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(1979) sowie Jeremy Irons in STIRB LANGSAM – JETZT ERST RECHT (1995) und
KÖNIGREICH DER HIMMMEL (2005). Auch vielen tierischen Filmstars gab er seine
Stimme, darunter Pelikan Niels in FINDET NEMO (2003) und Bambis Vater in BAMBI 2 –
DER HERR DER WÄLDER (2006). In DER KÖNIG DER LÖWEN (1994) sprach er den
bösen Löwen Scar, in der Fantasy-Reihe DIE CHRONIKEN VON NARNIA (2005-2010)
den Löwen Aslan und im 3D-Animationsfilm KONFERENZ DER TIERE (2010) den Löwen
Sokrates. Ausserdem sprach er den Säbelzahntiger Diego in den deutschen Fassungen
der bislang vierteiligen Kinoreihe ICE AGE (2002-2012).
DIE FILMEMACHER
Tommy Krappweis (Regisseur und Autor)
Tommy Krappweis wurde 1972 in München geboren. In der zweiten Klasse stand er zum
ersten Mal auf der Bühne, um Karl Valentin zu spielen. Ein Jahr später drehte er seinen
ersten Stop-Motion-Film mit der Super-8-Kamera seines Vaters und adaptierte auf der
Schreibmaschine Ellis Kauts „Pumuckl und die Grippetabletten“ für ein Theaterstück.
Sein Vorbild ist Buster Keaton, weshalb er schon als kleiner Junge unermüdlich SlapstickStürze übte. Mit 14 Jahren sang er in Bayerns jüngster Rock’n’Roll-Formation und sprach
in diversen Kinderhörspielen. Zwei Jahre später hatte er seine erste Fernsehrolle in der
Serie „Forsthaus Falkenau“. Es folgte eine Rolle in „SOKO 5113“, wo er zum ersten Mal
auch Bodystunts vor der Kamera ausführte.
Nach der Realschule besuchte er die Münchner Fachoberschule für Gestaltung, stellte
eigene Comics aus und machte Strassenmusik in der Münchner Fussgängerzone. Nach
dem Abschluss arbeitete er in der Westernstadt No Name City in Poing bei München. Er
begleitete den durch Deutschland tingelnden Western-Zirkus Red Grizzly Saloon, schrieb
und choreographierte die Stuntshows und arbeitete im Hansa-Park als Buster-KeatonDouble und Stuntman. 1992 gründete er die Band Harpo Speaks!!, mit der er bis heute
regelmässig auftritt. 1994 moderierte er sieben Monate lang das SuperRTL-Magazin
„Disney TV“ und arbeitete dafür auch in Walt Disney World Florida, kehrte aber später als
Slapstick-Comedian und Stuntman zum Red Grizzly Saloon zurück.
Im Herbst 1995 stiess Tommy Krappweis zum Ensemble der höchst erfolgreichen ComedyReihe „RTL Samstag Nacht“ und etablierte dort unter anderem mit Mirco Nontschew die
neue Rubrik „Far out“. Dabei nahm er immer öfter auch den Platz hinter der Kamera ein,
um die Beiträge zu schreiben, zu drehen und zu schneiden. Mit seiner neugegründeten
Produktionsfirma bumm film drehte er Einspieler mit Wigald Boning und lieferte sie
geschnitten und vertont bei „RTL Samstag Nacht“ ab.
Gemeinsam mit Norman Cöster erfand Tommy Krappweis die KiKA-Kultfigur „Bernd das
Brot“ und erhielt dafür 2004 den Grimme-Preis. Er war als Autor und Regisseur
massgeblich beteiligt an der „ProSieben Märchenstunde“ und mehreren „Funny Movies“.
Im September 2009 veröffentlichte er seinen ersten Roman „Mara und der Feuerbringer“,
den Auftakt einer Fantasy-Trilogie, die er 2010 und 2011 mit den Bänden „Das Todesmal“
und „Götterdämmerung“ abschloss. Aus vielen Lesungen, die Krappweis bundesweit hielt,
entwickelte sich das eigenständige Comedy-Programm „Und Jesus sprach: Macht was mit
Hasen…“. 2012 verarbeitete er in dem biografischen Buch „Das Vorzelt zur Hölle“ die
traumatischen Camping-Urlaube seiner Kindheit. Mit seinem Vater Werner und anderen
Verwandten machte er aus den Erinnerungen und alten Super-8-Filmen der Familie auch
die Fernsehserie „Das Vorzelt zur Hölle“. Im August 2013 folgte ein weiteres biografisches
Buch: „Vier Fäuste für ein blaues Auge“, über die Zeit in der Westernstadt No Name City.
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Christian Becker (Produzent)
Christian Becker kam 1972 in Krefeld zur Welt. Nach mehrjähriger Arbeit in der
Filmbranche begann er 1994 ein Studium an der Münchner Hochschule für Fernsehen und
Film. Dort produzierte er circa 15 Kurzfilme, Werbespots und Dokumentationen, darunter
Dennis Gansels „The Wrong Trip“ und „Living Dead“ sowie Peter Thorwarths „Was nicht
passt, wird passend gemacht“ und „Mafia, Pizza, Razzia“. Darüber hinaus realisierte er den
Oscar-prämierten Kurzfilm „Quiero Ser“ von Florian Gallenberger.
1997 gründete Christian Becker gemeinsam mit Thomas Häberle die Unternehmen Indigo
Filmproduktion und Becker & Häberle Filmproduktion. Nach DAS PHANTOM, BANG
BOOM BANG, WAS NICHT PASST, WIRD PASSEND GEMACHT, KANAK ATTACK oder
7 DAYS TO LIVE gehörte Becker bereits im Jahr 2000 zu den zehn gefragtesten
Produzenten der deutschen Filmwirtschaft. 2001 trennte er sich von seinen Unternehmen
und der im Jahr zuvor ins Leben gerufenen F.A.M.E. AG und gründete mit der Constantin
Film und einigen alten Weggefährten die RatPack und die Westside Filmproduktion. Es
entstanden erfolgreiche Fernsehprojekte wie „Das Jesus Video“, zwei Staffeln der Serie
„Was nicht passt, wird passend gemacht“, „Ratten 2 – Sie kommen wieder!“, „Die
ProSieben Märchenstunde“ und „Die ProSieben Funny Movies“.
Zudem produzierte er fürs Kino Helge Schneiders JAZZCLUB – DER FRÜHE VOGEL
FÄNGT DEN WURM (2004) und Tobi Baumanns Kinohit DER WIXXER (2004), der es auf
1,9 Millionen Besucher brachte. Weiterhin zeichnete Christian Becker als Produzent u.a.
von Peter Thorwarths Film GOLDENE ZEITEN (2004), den Kinohit HUI BUH – DAS
SCHLOSSGESPENST (2006) von Sebastian Niemann oder NEUES VOM WIXXER (2007)
von Cyrill Boss und Philipp Stennert verantwortlich. Danach produzierte er Dennis Gansels
preisgekrönten Millionen-Hit DIE WELLE (2008).
2008 entstand Sebastian Niemanns MORD IST MEIN GESCHÄFT, LIEBLING mit Nora
Tschirner, Rick Kavanian und Bud Sencer. sowie die vielfach preisgekrönte Verfilmung des
Jugendbuchbestsellers VORSTADTKROKODILE unter der Regie von Christian Ditter. Im
Sommer 2009 kam die Christian Becker-Produktion WICKIE UND DIE STARKEN
MÄNNER unter der Regie von Michael Bully Herbig in die Kinos und begeisterte fast sechs
Millionen Zuschauer im deutschsprachigen Raum.
Christian Becker produzierte die Kinoverfilmung der Kult-Marke JERRY COTTON (2010)
unter der Regie von Cyrill Boss und Philipp Stennert und realisierte als Co-Produzent
neben Bernd Eichinger den Bushido-Film ZEITEN ÄNDERN DICH (2010). Danach
produzierte er DIE VORSTADTKROKODILE 2 (2010) und DIE VORSTADTKROKODILE 3
(2011) sowie Dennis Gansels WIR SIND DIE NACHT (2010). Mit WICKIE AUF GROSSER
FAHRT (2011) realisierte Christian Becker den ersten deutschen Realfilm in 3D. 2011
folgten die Komödien AGENT RANJID RETTET DIE WELT mit Kaya Yanar und
TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER, Bora Dagtekins erfolgreiche Kinoadaption der von ihm
geschriebenen gleichnamigen Multikulti-Serie. Danach produzierte er auch Bora Dagtekins
Komödie FACK JU GÖHTE, die mit fast sechs Millionen Zuschauern der erfolgreichste Film
des Jahres 2013 war und mit dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet wurde. Zuletzt
produzierte Christian Becker Peter Thorwarts Komödie NICHT MEIN TAG (2014), UND
ÄKTSCHN! (2014), TAPE_13 (2014), ABSCHUSSFAHRT! (2015) und STUNG (2015).
Martin Moszkowicz (Executive Producer)
Martin Moszkowicz ist Vorstandsvorsitzender der Constantin Film AG und verantwortet
neben der Unternehmensführung und –strategie unter anderem die Bereiche Produktion Film
und Fernsehen (inklusive dem Produktionsbereich TV Entertainment), Filmeinkauf,
Marketing & Presse sowie Unternehmenskommunikation und Recht. Neben seinen
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Tätigkeiten bei der Constantin Film ist Martin Moszkowicz zudem Mitglied des
Gesamtvorstands der Allianz Deutscher Produzenten Film & Fernsehen.
Als Produzent, Executive Producer, Co-Produzent und Geschäftsführer der Constantin Film
Produktion GmbH hat Martin Moszkowicz zahlreiche national und international erfolgreiche
Spielfilme verantwortet und war an über 150 Produktionen beteiligt. Zu seinen jüngsten
Projekten zählen TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER (2012), 3096 TAGE (2012), FACK JU
GÖHTE (2013) sowie LOVE, ROSIE – FÜR IMMER VIELLEICHT (2014).
Eine vollständige Filmographie steht zur Verfügung unter:
http://www.constantin-film.de/ueber-uns/management/filmographie/martin-moszkowicz/
Stephan Schuh (Kamera)
Stephan Schuh, Jahrgang 1969, gehört zu Deutschlands gefragtesten Kameramännern. Er
prägte die Bilder bei einigen der erfolgreichsten deutschen Kinokomödien, darunter Michael
Bully Herbigs ERKAN & STEFAN (1999), DER SCHUH DES MANITU (2001) und
(T)RAUMSCHIFF SURPRISE – PERIODE 1“ (2004). Mit anderen Regisseuren drehte er
ERKAN & STEFAN GEGEN DIE MÄCHTE DER FINSTERNIS (2002), FEUER, EIS &
DOSENBIER (2002), DER LETZTE LUDE (2003), DIE NACHT DER LEBENDEN LOSER
(2004), U-900 (2008), MADLY IN LOVE (2009), AGENT RANJID RETTET DIE WELT
(2012), IM WEISSEN RÖSSL – WEHE DU SINGST! (2013) und HILFE, ICH HAB MEINE
LEHRERIN GESCHRUMPFT! (2014). Zudem drehte er Fernsehfilme und Serien wie
„Wilsberg: Tod auf Rezept“ (2006), „Partnertausch“ (2007), „C.I.S. – Chaoten im
Sondereinsatz“ (2010), „Countdown – Die Jagd beginnt“ (2010/11), „Rookie – Fast platt“
(2011) und „Wilsberg: Die Entführung“ (2013).
John Nugent (Visual Effects Supervisor)
John Nugent schloss sich in den frühen 1990er Jahren der schnell wachsenden VisualEffects-Community im Westen des US-Bundesstaates Massachusetts an, die der VFXPionier Douglas Trumbull dort angesiedelt hatte. Seither hatte Nugent das Privileg, Seite
an Seite mit den besten und kreativsten Filmemachern zu arbeiten. Sein abgeschlossenes
Kunststudium an der University of Massachusetts erwies sich als ideale Basis für die Arbeit
in der VFX-Industrie.
John Nugent wirkte an Filmen wie JUDGE DREDD (1995), ERASER (1996) und
STARSHIP TROOPERS (1997) mit, bevor er vielen seiner Kollegen nach Kalifornien folgte,
wo er entscheidend an den Himmelssequenzen von Vincent Wards HINTER DEM
HORIZONT (1998) und bahnbrechenden Effekten für das Science-Fiction-Abenteuer
MATRIX der Wachowski-Brüder mitarbeitete. Die Visuellen Effekte beider Filme wurden mit
einem Oscar ausgezeichnet.
1999 zog John Nugent mit seiner Familie nach Wellington in Neuseeland, wo er als
Compositing Supervisor an Peter Jacksons vielfach ausgezeichneter Filmtrilogie DER
HERR DER RINGE mitwirkte. Durch die gemeinsame Arbeit mit den besten VFX-Leuten
aus aller Welt wuchs nicht nur sein Wissensschatz, sondern auch die Erkenntnis, dass
Visuelle Effekte im Grunde an jedem Ort der Welt erzeugt werden können. So gründete er
im Jahr 2003 in seiner Heimatstadt Pittsfield, Massachusetts, die Firma Sandbox FX und
lieferte quasi von zu Hause viele Visuelle Effekte für den Abschluss der Trilogie, DER
HERR DER RINGE – DIE RÜCKKEHR DES KÖNIGS.
Sandbox FX arbeitete auch an TERMINATOR 3 – REBELLION DER MASCHINEN (2003),
DIE CHRONIKEN VON NARNIA (2003-2008), NACHTS IM MUSEUM(2006), FANTASTIC
FOUR: RISE OF THE SILVER SURFER (2007), JUMPER (2008), SURROGATES – MEIN
ZWEITES ICH (2009), GULLIVERS REISEN – DA KOMMT WAS GROSSES AUF UNS ZU
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(2010), IN TIME – DEINE ZEIT LÄUFT AB (2011) und DIE UNFASSBAREN – NOW YOU
SEE ME (2013).
Mit Tommys Firma BigHugFX kollaborieren John Nugent und Sandbox FX auch im Jahr
2015 an diversen Hollywood Produktionen.
Professor Rudolf Simek (wissenschaftlicher Berater)
Professor Rudolf Simek wurde 1954 in Eisenstadt geboren. Er ist seit 1995 Professor und
Lehrstuhlinhaber für Ältere Germanistik mit Einschluss des Nordischen an der Universität
Bonn und somit Inhaber des gleichen Lehrstuhls wie seinerzeit Professor J.R.R. Tolkien.
1999 erhielt er eine Professur für Vergleichende Religionswissenschaft an der Universität
Tromso, im Jahr 2000 für Altnordische Studien an der Universität Sydney. Zudem hatte er
längere Forschungsaufenthalte an den Hochschulen von Reykjavik, Kopenhagen, London,
Oxford und Sydney. Von 2000 bis 2003 war er Vorsitzender der Internationalen-SagaGesellschaft.
Professor Simek erforscht und lehrt germanische Mythologie und Religionen, die
mittelalterlichen Sprachen und Kulturen Skandinaviens, die Renaissance des 12.
Jahrhunderts und ihre Literatur, religiöse, mystische und visionäre Texte des
Hochmittelalters, volkssprachliche Wissenschaftstexte des Mittelalters mit Blick auf die
Naturwissenschaften, spätmittelalterliche Reise- und autobiographische Literatur sowie die
Literatur in den geographischen Randgebieten des heutigen deutschen Sprachraums. Er
hat viele Beiträge zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde und zum Lexikon
des Mittelalters verfasst und gibt die mediävistische Reihe „Studia Medievalia
Septentrionalia“ heraus. Sein „Lexikon der Germanischen Mythologie“ gilt als
internationales Standardwerk zum Thema.
Professor Simek studierte von 1972 bis 1976 Germanistik, Philosophie und katholische
Theologie. Sein erstes Hochschullehramt trat er an der Universität von Edinburgh an. Nach
der erfolgten Promotion im Jahr 1980 und dem Magister der Theologie 1981 in Wien, wo er
1990 auch habilitierte, leitete er bis 1995 die Fachbibliothek des dortigen germanistischen
Instituts und war von 1981 bis 1989 als Dozent tätig. Die Dozentenstelle behielt er bis
1995, zugleich hatte er eine Professur für Germanistik an der Katholischen Universität von
Heiligenkreuz inne.
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HIER SPRICHT DER FAN!
Die Besucher der jährlich stattfindenden Fan-Conventions HobbitCon und RingCon in Bonn
haben Maras Weg von der Romanheldin zur Filmheldin über viele Jahre verfolgt. Tommy
Krappweis ist seit 2011 ein gefeierter Stammgast auf der Bühne des Maritim Hotels und hat
dort auch exklusive Informationen über das Kinoprojekt und erste Filmausschnitte mit den
Fans geteilt. Einige Convention-Gänger sind in MARA UND DER FEUERBRINGER auch als
Statisten zu sehen. Brigitte Scherr ist die Pressesprecherin der FedCon GmbH und
bezeichnet sich selbst als grossen Fan der Roman-Trilogie „Mara und der Feuerbringer“. Im
Interview erklärt sie, warum die Fangemeinde dem Kinostart am 2. April entgegenfiebert.
DER HERR DER RINGE, „Game of Thrones“ und andere internationale FantasyProduktionen haben auch hier in Deutschland viele Millionen Anhänger. Wie
bereitwillig nehmen diese Fans eine deutsche Fantasy-Produktion wie MARA UND
DER FEUERBRINGER auf?
Fantasy-Fans sind begierig auf alles, das ihre Vorlieben und Leidenschaften betrifft.
Mittlerweile sind die meisten von ihnen nicht mehr nur auf ein Fandom beschränkt, sondern
haben den Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand geschafft, so dass Tommy Krappweis
bei ihnen mit seinem Projekt offene Türen einrennt. Das Interesse an MARA UND DER
FEUERBRINGER ist sehr gross, vor allem auch, weil es sich um intelligente Fantasy und
sehr gut geschriebene Bücher handelt. Die Fans können den Kinostart kaum noch erwarten.
Wie sind Sie auf Tommy Krappweis und Mara aufmerksam geworden?
Einer unserer Convention-Gänger hat uns die Romane empfohlen. Deshalb nahmen wir
Kontakt zu Tommy auf und holten ihn 2011 zum ersten Mal auf die RingCon. Er kam bei den
Fantasy-Fans so gut an, dass wir ihn in den Folgejahren immer wieder eingeladen haben.
Man sollte meinen, dass Fans die Conventions in erster Linie besuchen, um
internationale Stars aus ihren Lieblingsfilmen und -Serien zu treffen. Warum hat in
diesem Umfeld ein bayrischer Bub wie Tommy Krappweis so viel Erfolg?
Seine Beliebtheit auf unseren Conventions hat viele Gründe. Er ist wie einer von uns, er ist
Fan. Er hat etwas geschaffen, das die Fantasy-Fans interessiert: Bücher, die sie mit
Begeisterung gelesen haben. Einige unserer Convention-Gänger durften als Statisten bei der
Verfilmung mitwirken. Dazu kommt natürlich auch, dass nicht jeder Fan und Besucher
fliessend Englisch spricht und es eine Wohltat ist, mal Vorträge auf Deutsch zu hören und
Fragen auf Deutsch stellen zu können.
Was gefällt Ihnen an „Mara und der Feuerbringer“?
Ich mag das Thema, den Schreibstil, die Germanische Mythologie, den Humor – einfach
alles. Ich habe alle drei Bände am Stück gelesen, weil ich nicht mehr damit aufhören konnte.
Ich bin selbst grosser Fantasy-Fan und habe hier Lesestoff gefunden, der wirklich jede Zeile
wert ist.
Welche Conventions veranstalten Sie in diesem Jahr und wie viele Besucher erwarten
Sie?
Ostern findet die HobbitCon (www.hobbitcon.de) im Maritim Hotel Bonn statt. Dabei geht es
drei Tage lang um Tolkien und den Hobbit, die entsprechenden Bücher und Filme sowie um
die Stargästen aus diesen Filmen. Aber es werden auch andere Fantasy-Produktionen
vorgestellt, in diesem Jahr natürlich MARA UND DER FEUERBRINGER. Wir erwarten zur
HobbitCon über 5000 Besucher. Im Mai folgt die FedCon (www.fedcon.de) im Maritim Hotel
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Düsseldorf. Wir erwarten bis zu 10000 Besucher und widmen uns vier Tage lang STAR
TREK, STAR WARS, „Stargate“, „Battlestar Galactica“ und anderen Science-FictionProduktionen. Die RingCon (www.ringcon.de) findet im November 2015 wieder im Maritim
Hotel Bonn statt. Dort haben wir immer 4500 bis 5000 Besucher, die sich drei Tage lang mit
Fantasy und Mystery auseinandersetzen. Wir erwarten auch wieder Stargäste aus Filmen
wie DER HERR DER RINGE und HARRY POTTER oder aus Serien wie „Game of Thrones“
und „The Walking Dead“.
Wie bereitwillig kommen die Stars und Filmemacher zu Ihren Conventions?
Sie kommen gern, weil sie bei uns genau ihre Zielgruppen antreffen. Das sind Leute, die sich
– je nach Art der Convention – wirklich für Fantasy, Mystery und Science Fiction
interessieren. Ein besseres Zielpublikum gibt es nicht. Denn die Besucher behalten ja all
das, was sie auf den Conventions sehen, hören und erleben, nicht für sich, sondern teilen es
mit ihren Familien, ihren Freunden und dem Rest der Welt.
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BUCHEMPFEHLUNGEN
Am 5. März 2015 erscheint im Egmont Schneiderbuch Verlag:
Mara und der Feuerbringer – Das Buch zum Film
von Tommy Krappweis
336 Seiten, broschiert mit Klappe, mit 16 farbigen Fotoseiten
€ 12,99 [D]
ISBN: 978-3-505-13521-7
Weiterhin im Buchhandel erhältlich sind aus dem Egmont Schneiderbuch Verlag:
Mara und der Feuerbringer
Band 1
von Tommy Krappweis
336 Seiten, gebunden
€ 12,95 [D]
ISBN: 978-3-505-12646-8
Mara und der Feuerbringer
Band 2: Das Todesmal
von Tommy Krappweis
336 Seiten, gebunden
€ 12,95 [D]
ISBN: 978-3-505-12786-1
Mara und der Feuerbringer
Band 3: Götterdämmerung
von Tommy Krappweis
336 Seiten, gebunden
€ 12,99 [D]
ISBN: 978-3-505-12648-2
Im Argon Verlag erschien das Hörbuch:
Mara und der Feuerbringer
Autorisierte Lesefassung von Tommy Krappweis
gelesen von Christoph Maria Herbst
4 CDs in Multibox
4 Stunden, 58 Minuten
€ 16,95 [D]
ISBN: 978-3-8398-4058-0
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KONTAKT
VERLEIH UND PRESSEBETREUUNG
PATHÉ FILMS AG
Jessica Oreiro
Neugasse 6
8031 Zürich 5
Tel.: 044 277 70 83
Fax: 044 277 70 89
E-Mail: jessica.oreiro@pathefilms.ch
Pressematerial steht online zum Download bereit unter:
www.pathefilms.ch
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