STIFTUNG PUKLLASUNCHIS – SCHULEN FÜR CUSCO November

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STIFTUNG PUKLLASUNCHIS – SCHULEN FÜR CUSCO November
STIFTUNG PUKLLASUNCHIS – SCHULEN FÜR CUSCO
November 2011
Liebe Puklla-Freundinnen und Freunde
Am 28. Juli übernahm Ollanta Humala sein Amt als Staatspräsident. Er gewann die
Stichwahl mit seinem Wahlprogramm, eine bessere soziale Integration, eine gerechtere
Verteilung des Staatseinkommens und wirtschaftliches Wachstum anzustreben.
In diesen ersten Monaten hat Ollanta Humala schon viele Reisen im Landesinneren
gemacht und Kontakte mit den unterschiedlichsten Gruppierungen geknüpft. Einzelne
Parlamentssitzungen wurden sogar in den Regionen abgehalten. Es scheint wirklich, dass
die Regierung auf die Bedürfnisse des Volkes eingehen möchte. Zum Beispiel wurden
schon ganz konkrete Massnahmen ergriffen für den Wiederaufbau in den Erdbebenzonen
der Küste. Die Opfer des grossen Erdbebens von 2007 wohnen bis heute immer noch in
provisorischen Unterkünften.
In die staatlichen Behörden für Schule und Erziehung hat er sehr erfahrene und gute
Berufsleute eingesetzt. Den Schwerpunkt legt er auf interkulturellen und zweisprachigen,
integrativen Unterricht. Ökologie-Bewusstsein und entsprechende Erziehung sind ebenfalls
Themen, die er in sein Programm aufgenommen hat. Wir sind sehr gespannt, ob und wie
die Regierungspartei diese Richtlinien dann wirklich in die Praxis umsetzen wird.
Kontaktadresse: Lore Appenzeller Lindenweg 3
8142 Uitikon
ZKB, 8010 Zürich
Telefon 044 · 493 12 30
lore.appenzeller@bluewin.ch
Fax 044 · 493 12 31
www.puklla.ch
IBAN CH53 0070 0111 5000 0435 9
Wir sind offen und daran interessiert. mit unserer langjährigen Erfahrung zu den
Verbesserungen im Schulwesen beizutragen. So hat uns zum Beispiel das
Umweltministerium zu einem ersten Anlass nach Lima eingeladen, wo wir vor Fachleuten
und Institutionen unsere Ökologiearbeit in der Schule vortragen konnten. Wir nehmen auch
an den Arbeitsgruppen für Umweltdiagnostik und politischen Strategien zur Verbesserung
der heutigen Situation teil.
"Radioprogramas del Peru" (Radiosender und Fernsehkanal, die in ganz Peru gehört und
gesehen werden) organisiert jedes Jahr einen Wettbewerb für Institutionen und/oder
Persönlichkeiten, die sich konstruktiv im Land engagieren. 2003 hatte Pukllasunchis den
Institutionenpreis gewonnen.
Im Rahmen der Vorinformation über den neuen Wettbewerb 2011 hat „RPP“ alle
vergangenen Gewinner nochmals vorgestellt. Die Arbeit, die Schule und die verschiedenen
Projekte von Pukllasunchis wurden im Oktober während einer Woche über Radio und
Fernsehen im ganzen Land ausgestrahlt. Wir haben von überall, natürlich auch von
ehemaligen „Pukllas“, von Eltern und SchülerInnen und sogar von Gönnern in der Schweiz
begeisterte und bewegende Kommentare, Rückmeldungen und viele Gratulationen erhalten.
Man kann die Texte und zwei Kurzfilme immer noch auf ihrer Homepage finden (Google:
RPP Pukllasunchis).
Damen und Herren von Radio Programas
del Peru: Sie sollten vermehrt solche
Themen verbreiten. Das sind positive
Nachrichten, die das Herz erfreuen!
anonym
Es ist eine integrative Schule, in der alle
ihre Meinungen ausdrücken können.
Natürlich ist dies manchmal auch
schwierig und es ist nicht einfach,
zusammen Probleme zu lösen. Doch das
Wichtigste ist, dass wir angehört werden,
und dies zählt.
Mutter
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Wir müssen erreichen, dass dieses
Vorbild in ganz Peru Nachahmung findet!
Carlos
„Ich bin Pukllita und bin glücklich!“
sagen meine Kinder, wenn sie von der
Schule kommen.
Danke Pukllasunchis!
Edith (Mutter)
Die allerbeste Schule!!! Dies sagt Ihnen
ein Ex-Schüler nach 13 glücklichen
Jahren in Pukllasunchis.
Daniel (ehemaliger Schüler)
Radioprojekt und Landschulen
Auch auf dem Land haben unsere „Sisichakuna“ („Ameischen“ vom Radioprojekt) die
Reportagen im nationalen Radio verfolgt und sind natürlich unglaublich stolz und
glücklich, dass ihre Arbeit und ihre Kultur im ganzen Land verbreitet wurden. Nun
produzieren sie ihre Programme mit noch mehr Enthusiasmus und Engagement!
Dass die Stimmen der Kinder und Bauern von Pampacorral, Amparaes, Ccachin,
Ch´aypa, Huallhuaray, Pumapuncu, Queyupay, Quishuarani und Tambohuaylla und
vielen anderen weit abgelegenen Dörfern auf ca. 4000 Meter über Meer sogar in ganz
Peru gehört wurden, trägt soviel zur Wertschätzung und Integration der QuechuaBevölkerung bei, die sonst einfach ignoriert wird.
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Die Einrichtung und Aktivierung von Lokal- und Gemeinderadiosendern, von denen ich
Ihnen schon früher erzählte, entwickeln sich ganz erfreulich.
Schon in zwei Bauerndörfern arbeiten wir mit jungen, engagierten Bauern zusammen,
die neben ihrer Landwirtschaft auch lokale Radiosender betreiben. Roberto in
Marcapata strahlt jeden Tag die "Sisichakuna Pukllaynin" aus und motiviert die Kinder
in seinem Dorf, weitere Programme zu produzieren. Er organisierte auch eine Gruppe
von Grosseltern, mit denen er die alten Traditionen und ihre Weisheiten sammelt,
aufnimmt und dann über das Lokalradio verbreitet. Er will nun dies in den
Nachbardörfern fördern, damit das Wissen der älteren Generationen an die folgenden
weitergegeben wird und nicht verloren geht. Und dafür setzt er das Radio ein.
Wilber hat die Jugendlichen von Colquepata organisiert und gemeinsam betreiben sie
den Gemeinderadiosender - wo natürlich mit Stolz die „Sisichakuna Pukllaynin"
verbreitet werden. Wilber ist in dieser Bauerngemeinde geboren, zog dann in die Stadt
Cusco, um zu studieren, und nach dem Abschluss beschloss er, das Gelernte in seinem
Dorf umzusetzen. Nun ist er sogar in den Gemeinderat gewählt worden.
Ausserdem haben wir weitere 7 Abkommen mit Gemeinderadiosendern (5 in Cusco und
2 in Puno), die unsere Programme regelmässig ausstrahlen.
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Dank grosszügigen spezifischen Spenden von Puklla-Gönnern konnten wir dieses Jahr
mehrere Bücher publizieren:
Das Kinderbuch „Unu“
(Wasser) sowie die Lehrhefte „Wallata“ (ein Vogel,
der in den Lagunen über
4000 M. ü. M. lebt) und
„Papa Watay“ (über ein
Andenritual, um den Geist
der Kartoffel „anzubinden“).
Ein weiteres Kinderbuch und zwei Lehrhefte sind in Bearbeitung. Die Entwicklung,
Gestaltung und Produktion eines Buches sind immer auch ein pädagogischer Prozess
für alle Beteiligten. Wir sammeln die Informationen für jedes Thema, zusammen mit
der Bevölkerung und den Kindern. Dann erarbeitet das Team alles schriftlich. Auf
Grund dieses Materials schreibt Ricardo einen ersten Entwurf, der dann wieder mit dem
Team diskutiert und überarbeitet wird.
Parallel dazu beginnen wir mit den Illustrationen. Isabel, Luzmarina und Hilda gestalten
die Quechua-Ausgabe. Die Lehrhefte werden von den Lehrpersonen rege benützt.
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Interkultureller Unterricht in Paruro
In San Juan de Quihuares führen die 70 SekundarschülerInnen ihren Werkunterricht mit
der Herstellung von Salben, Tees und Tinkturen aus den einheimischen Pflanzen mit
grossem Interesse und Einsatz weiter.
Dieses Jahr haben sieben Lehrpersonen in der Schule Pukllasunchis
in Cusco hospitiert, um unsere
Werkstätten vertieft kennen zu lernen. Zurück im Dorf beschlossen
sie, mit ihren Jugendlichen eine
nächste Werkstatt einzurichten und
zu entwickeln: Spinn- und Webunterricht. Dabei können natürlich die
Eltern, Dorfbewohner und die
SchülerInnen selber viel beitragen.
In einer ersten Etappe haben sie
sich in der Faserauswahl, dem
Scheren der Lamas und Schafe, der
Wollbearbeitung und dem Handweben von Gürteln und Bändern weitergebildet. In einer zweiten Etappe
möchten sie dann Webstühle einrichten.
In Añarate betreibt die Sekundarschule mit ihren über 100 SchülerInnen eine blühende
Meerschweinchenzucht. Sie können heute schon Tiere zum Verkauf anbieten.
Auch die 17 Lehrpersonen dieser Schule haben in Pukllasunchis hospitiert und danach
mit den Jugendlichen beschlossen, als nächste Werkstatt eine Töpferei einzurichten.
Nun sind sie am Bau eines Brennofens und auf der Suche des Ortes, wo sie den besten
Lehm finden können.
Wichtig ist, dass der ganze Prozess gemeinsam mit den SchülerInnen gemacht wird:
von der Planung, der Ausarbeitung eines Projekts, über die Einrichtung bis zum
Produktionsprozess. Alle sind von dieser konkreten Lernweise begeistert und arbeiten
mit grosser Freude.
In Zusammenarbeit mit der Universität Antonio Ruiz de Montoya und Unicef, haben
wir einen neuen Diplomweiterbildungskurs für interkulturellen und zweisprachigen
Unterricht begonnen. Es nehmen 40 Lehrkräfte und Fachleute von Schulbehörden der
Region Cusco teil. Sie schätzen vor allem, dass die Inhalte praxisbezogen und nicht nur
theoretisch sind.
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Quechua als Zweitsprache
Dieses Jahr öffneten sich uns die Türen in den
Departementen Apurimac und Ayacucho, um
unsere Erfahrungen und die Lehrmethode für
Quechua als Zweitsprache (in Stadtgebieten) zu
verbreiten. In einem Abkommen mit Unicef und
den entsprechenden Schulbehörden führen wir
jetzt Weiterbildungskurse für 50 staatliche
Lehrpersonen in Abancay, 30 in Challhuanca,
45 in Ayacucho, 45 in Huanta und 45 in Cusco
durch. An allen Orten nehmen auch Fachleute
der Schulbehörden teil. Unsere Schulbesuche
und Beratungen direkt im Schulzimmer und der
Modellunterricht werden von den Lehrkräften
besonders geschätzt.
.
Die Teilnehmenden sind überwiegend begeistert und haben uns schon gebeten, das
nächste Jahr diese Kurse weiterzuführen
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Jugendzentrum “Sipas-Wayna” (“Junge Frau - junger Mann” auf Quechua)
Im Juni fanden wir endlich ein sympathisches Mietlokal im Viertel Santiago von Cusco.
In diesem zentral gelegenen Stadtteil wohnen viele Migranten und die untersten
Volksschichten.
Zusammen mit den Jugendlichen haben wir das Lokal renoviert und eingerichtet und
den Namen für das Zentrum ausgewählt: „Sipas-Wayna“: „Junge Frau – junger Mann“.
Im Monat besuchen durchschnittlich 200 Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren unsere
Workshops und sie haben „dä Plausch“ am Theater- und Gitarrenunterricht,
Graffitimalen, an den Folkloretänzen, am Keramikkurs und am Comics-Gestalten.
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Jugendliche und Eltern nehmen teil an den Lebens- und Berufsberatungen,
Aufklärungskursen und Informationsabenden über Suchtprobleme, die angeboten
werden.
Das Team betreut nicht nur organisierte Gruppen, sondern auch einzelne Jugendliche
und junge Menschen mit Behinderungen.
Unser Team, das inzwischen gewachsen ist, Claudia, Delia, John, Justo, Omar und
Rosa, fördert die Organisation und Initiative unter den jungen Frauen und Männern. So
haben verschiedene Gruppen an Einwohnerversammlungen in Vierteln von Cusco
teilgenommen und erreicht, dass die Quartierbehörden spezifische Budgets für die
Jugend bewilligten: zum Beispiel für den Bau eines Jugendhauses in San Sebastian
sowie für Baum- und Blumenpflanzungen in den Vierteln und für Abfall-RecyclingProjekte. Alles Aktivitäten, die sie nun zusammen mit der Bevölkerung durchführen.
Sie haben auch schon begonnen, mit unserem Team
Freizeit-Workshops in
verschiedenen anderen Quartieren zu organisieren. So lernen die Jugendlichen in
unserem Zentrum nicht nur für sich selbst, sondern ganz besonders, wenn sie das
Gelernte an andere junge Leute weitergeben können. Das Jugendzentrum ist ein grosser
Erfolg!
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Schreinerei „Pukllay“
Wir haben es geschafft! Unsere wunderbare und stattliche Schreinerei mit Wächterhaus,
Gemeinschaftsküche und Essraum, Toiletten und Garderoben steht bereit, und unsere
Schreiner sind umgezogen.
Sie arbeiten nun mit noch mehr Motivation … und mit einer herrlichen Aussicht auf die
Anden-Schneegipfel.
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Der Transport von fünf Containern mit gespendeten Maschinen und Werkzeug ist nicht
einfach zu organisieren und die Zollpapiere brauchen Zeit für die minuziösen
Vorbereitungen, damit man am Zoll in Lima keine Schwierigkeiten bekommt. So hat
sich das Ganze verzögert. Wenn alles gut geht, sollten die Container im
Oktober/November nach Hamburg geschickt werden und nach etwa einem Monat in
Lima ankommen.
Anfang Februar werden ein erfahrener Maschinenmechaniker und ein
hochqualifizierter, pensionierter Schreiner aus der Schweiz (der auch schon in Afrika
und Südamerika gearbeitet hat) zu uns kommen. Sie werden während zirka 2 Monaten
mit unseren Schreinern den neuen „Maschinenpark“ professionell montieren, einrichten
und unser Personal in deren Bedienung einführen und ausbilden.
Dank einem fantastischen, grosszügigen Gönner, der selbst ein erfolgreicher
Unternehmer war, wird der Schreinermeister mindestens ein Jahr bei uns bleiben, unser
Personal weiterbilden und uns beim ganzen Produktionsprozess beraten. Unser Gönner
ist heute über 90 Jahre alt, immer noch „topfit“, verfolgt unseren Geschäftsaufbau auf
Schritt und Tritt und gibt uns gute Ideen. Er ermöglichte uns vor zwei Jahren den Kauf
des Grundstücks und trug massgeblich zum Bau bei.
Ein weiterer Schreinermeister (der vor 6 Jahren als Volontär mit unserem Team
gearbeitet hatte) sammelte nach seiner Rückkehr in der Schweiz unermüdlich
Schreinereimaschinen und Werkzeug und schickt sie uns nun auch noch gratis.
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Von ganzem Herzen danken wir diesen vier grossen Pukllafreunden und allen anderen
Gönnerinnen und -Gönnern, die es uns ermöglicht haben, unseren Schreinerei-Traum zu
verwirklichen.
Zu unserer grossen Freude wurde unser Antrag für eine Beratung zur Geschäftsführung
von einer Stiftung eines Schweizer Unternehmers, der schon seit vielen Jahre in ganz
Südamerika arbeitet und sehr sozial und ökologisch engagiert ist, bewilligt. Vorerst
erhalten wir eine Beratung während sieben Monaten. Vier erfahrene und qualifizierte
Fachleute aus Lima und Cusco haben im September mit unserem Team die ersten
Weiterbildungskurse begonnen und werden uns bis März 2012 in einem sehr
praxisbezogenen Lernprozess begleiten.
Wir sind wirklich privilegiert! Mit all diesen wertvollen Hilfen und Mitarbeiten muss
unser Unternehmen ja gelingen und bald Gewinn erzielen, der in unsere sozialen
Projekte investiert wird.
Diese guten Nachrichten wollen wir mit Ihnen teilen, liebe Gönnerinnen und Gönner,
die Sie immer wieder zum kontinuierlichen Gedeihen von Pukllasunchis beitragen.
Alle „Pukllas“ danken Ihnen ganz herzlich für Ihre stetige und grosszügige
Unterstützung.
Wir wünschen Ihnen wunderbare Weihnachtstage und das Allerbeste zum neuen Jahr!
Liebe Grüsse
Christine Appenzeller
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