Report 2014

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Report 2014
Report 2014
Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht
der Stadtwerke Hannover AG
2 | ENERCITY-REPORT 2014
Energie –
Wende –
Punkt?
Unter diesem Motto stellt der enercity-Report 2014
den Weg des Unternehmens in einem von Unsicherheit
geprägten wirtschaftlichen Umfeld dar und zeigt das
vielfältige Engagement von enercity für ein Gelingen der
Energiewende auf.
3 | ENERCITY-REPORT 2014 | ERZEUGUNGSANLAGEN VON ENERCITY
Elze-Berkhof ~ 25 km
Krempdorf ~ 200 km
Wasserwerk Elze-Berkhof
Anteil Wassergewinnung: 42 %
Windpark Krempdorf (Schleswig-Holstein)
enercity-Anteil 16 %
Leistung: 15,75 MWel
Standorte der
Erzeugungsanlagen
Kaltenweide
www.enercity.de/anlagen
Biogas
Wasserwerk Fuhrberg
Anteil Wassergewinnung: 44 %
HEC – HolzenergieCenter am GKH
Holztrocknung mit Fernwärme
Leistung: bis 4.000 t Scheitholz/a
Sahlkamp
Letter
Seelze
Vahrenwald
Buchholz
Herrenhausen
Georgengarten
Photovoltaik (12 Anlagen, 3 MW)
Fuhrberg ~ 25 km
Stöcken
Wasserwerk
GKH – Gemeinschaftskraftwerk Hannover
(Steinkohle), enercity-Anteil: 84,7%
Leistung: 230 MWel/425 MWth
Windpark Fischbeck
(Sachsen-Anhalt)
Leistung: 11,5 MWel
Biogasanlage Kaltenweide / BHKW Weiherfeld
Leistung: 0,84 MWel/0,85 MWth
Der Kraftwerkspark von enercity umfasst rund 1.200 Megawatt (MW) Leistung. Drei innerstädtische
Heizkraftwerke produzieren seit Jahrzehnten durch umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplung Strom
und Wärme. Neben den großen Anlagen sind zahlreiche dezentrale Erzeugungsanlagen hinzugekommen – auch bundesweit. Dutzende von Blockheizkraftwerken oder auch eine Vielfalt erneuerbarer Energieanlagen zählt enercity zu seinem Erzeugungspark. Eigene Wasserwerke gewinnen aus
natürlichen Grundwasservorkommen das Trinkwasser für Hannover. enercity ermöglicht umweltfreundliche Mobilität durch Erdgastankstellen oder Elektroladestationen im Netzgebiet.
Weitere Infos |
Langenhagen
Fischbeck ~ 200 km
Eilenriede
Hannover
Misburg
KWH – Heizkraftwerk Herrenhausen (Erdgas)
Leistung: 100 MWel/160MWth
Kleefeld
Zoo
City
Biomasse (Holz)
Windkraft (4 Standorte, 28 MW)
Linden
Wasserkraftwerk Herrenhausen
Leistung: 740 kWel
Erdgastankstelle (im Netzgebiet: 6, Region: 7)
Standorte
el. Leistung in MW
therm. Leistung in MW
1.656
7
1.341
69
7
11
Biomethan-BHKWs
54
30
32
Biomasseanlagen (Holz)
28
43
117
Konventionelle Wärme- und Kältezentralen
- davon Erdgas-BHKWs
Sonstige regenerative Anlagen
Biogasanlagen mit Vor-Ort-Verstromung
Biogasanlagen mit Biomethaneinspeisung
(inkl. enercity-Anlage in Ronnenberg)
9
12
24
28
26
27
5
2.215 Nm³/h
182.859 MWhhs
Die bundesweite Präsenz der Contracting-Beteiligungen von enercity ist ab Seite 68 f auf einer Karte abgebildet.
Südstadt
Mühlenberg
Gasexpansionsanlage Glocksee
Leistung: 480 kWel
Dezentrale Erzeugungsanlagen der Contracting-Beteiligungen
Anlagen
Maschsee
GKL – Gemeinschaftskraftwerk Linden (Erdgas),
enercity-Anteil: 90%
Leistung: 230 MWel/180 MWth
Ladestation (im Netzgebiet: 11)
Empelde
Mehrum ~ 25 km
Döhren
GHG – Erdgasspeicher in Empelde (enercity, Erdgas Münster, E.ON Gas Storage)
Leistung: max. 300 Mio. m3 (Vn) Erdgasspeichermenge
Ronnenberg
KWM – Gemeinschaftskraftwerk
Mehrum (Steinkohle),
enercity-Anteil: 83,3 %
Leistung: 690 MWel
Hemmingen
Biogasaufbereitungsanlage Ronnenberg
Leistung: rund 350 m3/Stunde
Wasserkraftwerk Schneller Graben
Leistung: 640 kWel
Energiezentrale Kronsberg (Erdgas)
Leistung: 1,17 MWel/1,7 MWth, Kessel: 10 MWth
Windpark Martenberg (Hessen)
Leistung: 13,8 MWel
Martenberg ~ 200 km
Windkraftanlage Kronsberg
(Baujahr 1990, als einer der
ersten Binnenlandstandorte)
280 kWel
Grasdorf
Laatzen
Wasserwerk Grasdorf
Anteil Wassergewinnung: 6 %
Fremdwasserbezug: 8 %
6 | ENERCITY-REPORT 2014 | INHALT
2014
enercity-Report
Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht
der Stadtwerke Hannover AG
03 Erzeugungsanlagen von enercity
08 Vorwort des Vorstands
10 | MANAGEMENT
48 | UMWELT
50 ENERGIEWENDE | Der Energiemarkt im Wandel
52 ELEKTROMOBILITÄT | Laden ohne Lastspitze
54
WASSER | Saubere Sache
12 Bericht des Aufsichtsrats
55
BELEUCHTUNG | Auslese mit System
16 UNTERNEHMEN | Frischer Wind für positive Energie
56 PROKLIMA | Energiebewusstes Einkaufserlebnis
20 STRATEGIE | Die Energiewende in Schieflage
57
ENERGIEEFFIZIENZ | Ausgezeichnet: effizient!
26
ENERGIEPOLITIK | Perspektiven für den neuen
Energiemarkt
58 | NETZE, DATEN, FAKTEN
28 | MARKT
60 ENERCITY NETZGESELLSCHAFT MBH | Veränderungen leben –
30 VERTRIEB | Expansion in die Region
62 GASNETZ | Mehr Sicherheit im Gasnetz
32 CONTRACTING | Wärmeversorgung mit Zukunft
36
KUNDENSERVICE | Auszeichnung für gute Arbeit
64
Ökonomische Kennzahlen
37 MARKE | Klick 2.0
66 Soziale und ökologische Entwicklung
68 Contracting-Beteiligungsunternehmen
70 Impressum
38 | MENSCH
nachhaltig wirtschaften
40 ARBEITGEBER | Die Zukunft gestalten
42 AUSBILDUNG | Ein Gewinn für alle
Den ausführlichen enercity-Jahresabschluss und -Lagebericht 2014
44
GESUNDHEITSMANAGEMENT | Erfolgreiche Rückkehr
können Sie auf der Internetseite als PDF-Datei herunterladen:
46 SPONSORING | Engagement für Stadt und Region
www.enercity.de/infothek
8 | ENERCITY-REPORT 2014 | VORWORT DES VORSTANDS
Der Vorstand
der Stadtwerke Hannover AG
Werte Leserinnen und Leser,
der rapide Umbau des Energiesystems stellt den gesamten Energiemarkt und insbesondere Betrei­
ber von konventionellen Kraftwerken vor zentrale Herausforderungen. Der Erzeugungsmarkt ist
angespannt: Kraftwerke, die für eine sichere Versorgung in Deutschland erforderlich sind, können
zum Teil nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Das zeigt sich bedauerlicherweise auch beim
Kraftwerk Herrenhausen, für das wir bei der Bundesnetzagentur die Stilllegung für das Jahr 2016
anzeigen mussten.
Trotz der äußerst schwierigen Rahmenbedingungen für den Kraftwerksmarkt blicken wir zuversichtlich in die Zukunft. Unsere Contracting-Töchter haben 2014 wichtige Erfolge erzielt: Die „Energie­
zentrale Oberhafen“ in der HafenCity Hamburg ging in Betrieb, in der litauischen Stadt Kaunas
startete der Bau eines Biomasseheizkraftwerks und in der litauischen Hauptstadt Vilnius wurde
der Grundstein für ein Biomasseheizkraftwerk gelegt.
Ein weiteres Wachstum wollen wir auch bei den Erneuerbaren Energien generieren: Der Ausbau
unserer Windkraftanlagen ist auf einem guten Weg. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der
beiden ersten Windparks im Jahr 2014 sind weitere Projekte in der Umsetzung.
Mit dem Ausbau unserer Biomasse- und Windkraftanlagen liegen wir schon heute weit über dem in
unserer Strategie K2020 formulierten Ziel. enercity versorgt bilanziell bereits rund 80 Prozent aller
hannoverschen Haushaltskunden mit Strom aus Erneuerbaren Energien. Vor diesem Hintergrund
haben wir Anfang 2014 erweiterte Ziele für die Klima-Allianz Hannover bis zum Jahr 2030 vereinbart.
Der enercity-Report 2014 unter dem Motto „Energie – Wende – Punkt?“ stellt unser Handeln als
zukunftsorientiertes Energieunternehmen in einem von Unsicherheit geprägten Umfeld dar. Derzeit
sind zahlreiche entscheidende Fragen, wie die künftigen Rahmenbedingungen für den Energiemarkt
ausgestaltet werden, unbeantwortet.
enercity unterstützt die Ziele der Energiewende. Damit diese gelingen kann, sind die Grundstrukturen für den Energiemarkt in einem konsistenten Gesamtrahmen langfristig stabil auszugestalten.
Das schafft Planungs- und Investitionssicherheit. Insbesondere zum Erhalt des hohen Niveaus an
Versorgungssicherheit und für den wichtigen Ausbau der Effizienztechnologie Kraft-Wärme-Kopplung müssen jedoch zeitnah tragfähige Bedingungen geschaffen werden.
Von links nach rechts:
Michael Feist, Kaufmännischer Direktor und Vorstandsvorsitzender,
Diplom-Ingenieur der Verfahrenstechnik, Jahrgang 1949
Harald Noske, Technischer Direktor, Diplom-Ingenieur der
Verfahrenstechnik und Anlagenplanung, Jahrgang 1955
Jochen Westerholz, Arbeitsdirektor, Rechtsanwalt, Jahrgang 1955
enercity nimmt die anstehenden Herausforderungen proaktiv an. Wir werden auch zukünftig mit
zielgerichteten Investitionen und innovativen Lösungen für die Kunden unsere Stellung im Markt
dauerhaft stärken.
Hannover, im April 2015
10 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT
| MANAGEMENT
Beim derzeitigen Strommarktdesign wird der technische
Fortschritt modernster GuD-Kraftwerke für die Betreiber
zum Nachteil. Um die Versorgungssicherheit von Strom und
Wärme weiterhin zu garantieren, fordert enercity die
Einführung eines dezentralen Leistungsmarktes. Nur mit
verlässlichen Rahmenbedingungen lässt sich die
Energiewende erfolgreich gestalten.
Ein Markt
im Umbru ch
12 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | BERICHT DES AUFSICHTSRATS
Kontrollorgan der Stadtwerke
Hannover ist der Aufsichtsrat,
besetzt mit je zehn Repräsentanten der Anteilseigner und
der Arbeitnehmervertretung.
Der Aufsichtsrat
Bericht
der Stadtwerke Hannover AG
des Aufsichtsrats
Frank Schröder
Betriebsschlosser
Dr. Matthias Cord
(seit 19.12.2014)
Vorstandsmitglied der Thüga AG
Im Geschäftsjahr 2014 hat der Aufsichtsrat
sämtliche ihm nach Gesetz und Satzung
obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Der
Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von
grundlegender Bedeutung für das Unternehmen
eingebunden und wurde durch den Vorstand
regelmäßig, zeitnah und umfassend über die
Entwicklung und die Lage des Unternehmens,
über die Strategie und Planung, über die Risikosituation, das Risikomanagement sowie über
die wesentlichen Geschäftsvorgänge unterrichtet. Anhand von schriftlichen Beschluss- und
Berichtsvorlagen sowie begleitenden und
ergänzenden mündlichen Auskünften hat der
Aufsichtsrat den Vorstand laufend überwacht,
Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung
eingehend beraten und sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt.
Norbert Stichtenoth
Betriebswirt
Sitzungen des Aufsichtsrats
und der Ausschüsse
Willi Grewe
(bis 15.01.2015) Gewerkschaftssekretär
Ingrid Wagemann
Sozialpädagogin
Christine Kastning
Diplom-Ökonomin
Friedrich Wittmeier
Justiziar
Dr. Reinhard Klopfleisch
Gewerkschaftssekretär
Ewald Woste
(bis 31.10.2014)
Vorstandsvorsitzender der Thüga AG
Dr. Marc Hansmann
Vorsitzender, Stadtkämmerer
Harald Memenga
(seit 29.01.2015) Gewerkschaftssekretär
Martin Bühre
Stellvertretender Vorsitzender,
Maschinenbautechniker
Michael Riechel
(seit 19.12.2014)
Vorstandsmitglied der Thüga AG
Jens Allerheiligen
Kaufmännischer Angestellter
Ralf Riekemann
Diplom-Ingenieur Maschinenbau (FH)
Ute Bitter
Industriefachwirtin
Andrea Rietig
Bauingenieurin
Blanca Blancke
Gewerkschaftssekretärin
Bernd Rudolph
(bis 03.12.2014) Stellvertretender
Vorsitzender des Vorstands der Thüga AG
Ralf Borchers
Diplom-Ökonom
Dieter Küßner
Diplom-Betriebswirt des Handwerks
Wilfried Lorenz
Selbstständiger Kaufmann
Belgin Zamann
Juristin
Das illuminierte Heizkraftwerk Linden ist zu einem
Wahrzeichen von Hannover
geworden.
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2014 in
vier ordentlichen Sitzungen getagt. Außerordentliche Sitzungen haben nicht stattgefunden.
In den Sitzungen wurden insbesondere die
Geschäftsentwicklung und die Entwicklung der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Stadtwerke Hannover AG erörtert sowie über Fragen
der Wirtschafts-, Finanz- und Investitionsplanung und wichtige Einzelvorgänge beraten. Die
Einzelvorgänge betrafen unter anderem die Entwicklung sowie die derzeitige Lage des Unternehmens und seiner verbundenen Unternehmen und
Beteiligungsgesellschaften, hierbei insbesondere
der Thüga.
Der Präsidialausschuss hat 2014 viermal getagt
und bereitet vornehmlich die Verhandlungen und
Beschlüsse des Aufsichtsrats vor. Er trifft Entscheidungen über Vorlagen des Vorstands und zu
Fragen, deren Erledigung im Interesse der Gesellschaft einen Aufschub bis zur nächsten Sitzung
des Aufsichtsrats nicht zulässt.
Der Finanzausschuss hat im Geschäftsjahr
2014 fünf Sitzungen abgehalten. Dem Finanzausschuss sind als Aufgaben insbesondere die
Vorbereitung der Beschlussfassung über den
Wirtschaftsplan und über den Erwerb oder die
Veräußerung von Unternehmen und wesentlichen Beteiligungen sowie die Vorbereitung der
Feststellung des Jahresabschlusses und des
gemäß § 171 Aktiengesetz (AktG) zu erstattenden Abschlussberichts des Aufsichtsrats
übertragen. Darüber hinaus ist dem Finanzausschuss die Wahrnehmung der Aufgaben eines
Prüfungsausschusses nach § 107 Abs. 3 Satz 2
AktG übertragen. Themenschwerpunkte bildeten
2014 Berichte zur wirtschaftlichen Lage und
Entwicklung des Unternehmens, hier insbesondere der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr
2013 und die laufenden Quartalsberichte für
2014, der Nachtragsfinanzplan für 2014 und
der Wirtschaftsplan 2015, Jahresabschlüsse der
Beteiligungsgesellschaften für 2013, das Risikomanagementsystem, der Börsensegmentwechsel
sowie die Prüfungsschwerpunkte für den Jahresabschluss 2014.
14 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | BERICHT DES AUFSICHTSRATS
Dr. Marc Hansmann,
seit März 2012 Aufsichtsratsvorsitzender
der Stadtwerke Hannover
AG, ist Stadtkämmerer
der Landeshauptstadt
Hannover und leitet das
Finanz- und Ordnungsdezernat.
Der Beteiligungs- und Strategieausschuss tagte
2014 in vier Sitzungen und zwei Klausuren. Er
hat die Aufgabe, Entscheidungen des Aufsichtsrats zu Konzern- und Beteiligungsangelegen­
heiten vorzubereiten und Berichte des Vorstands
entgegenzunehmen. Grundsätzliche Fragen der
Unternehmensstrategie und Angelegenheiten
der Beteiligungsführung sind im Vorfeld im
Beteiligungs- und Strategieausschuss zu beraten. Im Geschäftsjahr 2014 wurden insbesondere die Entwicklung von Beteiligungsprojekten
im Bereich der Windenergie, regulatorische
und energiewirtschaftliche Marktentwicklungen
sowie der Status und die Entwicklung von Beteiligungsgesellschaften beraten.
Die Ausschussvorsitzenden berichten regelmäßig und ausführlich in den Aufsichtsratssitzungen über die geleistete Arbeit.
Besetzung des Aufsichtsrats
und des Vorstands
Jens Allerheiligen ist weiterhin unabhängiger
Finanzexperte gemäß § 100 Abs. 5 AktG.
Folgende Mandatsträger haben im Geschäftsjahr
2014 ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat niedergelegt:
§Bernd Rudolph,
stellvertretender Vorsitzender des Vorstands
der Thüga AG (am 3. Dezember 2014)
§Ewald Woste,
Vorstandsvorsitzender der Thüga AG
(am 31. Oktober 2014)
Im Gegenzug sind folgende Mitglieder
zum 19. Dezember 2014 in den Aufsichtsrat
eingetreten:
§Dr. Matthias Cord,
Vorstandsmitglied der Thüga AG
§Michael Riechel,
Vorstandsmitglied der Thüga AG
In der personellen Besetzung des Vorstands gab
es während des abgelaufenen Geschäftsjahres
keine Veränderungen.
Jahresabschluss und
Gewinn­abführung
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,
Hannover, wurde von der Hauptversammlung
am 12. März 2014 zum Abschlussprüfer gewählt.
In Umsetzung dieses Beschlusses erhielt die
Gesellschaft vom Aufsichtsrat den schriftlichen
Auftrag zur Prüfung des Jahresabschlusses der
Stadtwerke Hannover AG zum 31. Dezember
2014 sowie des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2014.
Auf Grundlage der durch den Aufsichtsratsvorsitzenden festgelegten Prüfungsschwerpunkte
und unter Einbeziehung der Buchführung prüfte
die KPMG AG den vom Vorstand nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs aufgestellten
Jahresabschluss der Stadtwerke Hannover AG
zum 31. Dezember 2014 sowie den Lagebericht
für das Geschäftsjahr 2014. Die Prüfung ergab
keine Einwendungen, sodass ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt wurde.
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss und den Lagebericht der
Stadtwerke Hannover AG sowie den Vorschlag
für die Verwendung des Bilanzergebnisses
abschließend sorgfältig geprüft. Die Unterlagen
zum Jahresabschluss wurden sowohl in der
Sitzung des Finanzausschusses am 10. März
2015 als auch in der am Folgetag stattfindenden
Sitzung des Aufsichtsrats erörtert. In den Sitzungen berichtete der Abschlussprüfer jeweils
über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung
und erteilte soweit notwendig ergänzende Auskünfte. Das abschließende Ergebnis der Prüfung
durch den Aufsichtsrat führte zu keinerlei Einwendungen, und der Aufsichtsrat stimmte den
Prüfungsergebnissen des Abschlussprüfers zu,
billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 und schloss
sich dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns an. Der Jahresabschluss
Stadtwerke Hannover AG zum 31. Dezember 2014
ist damit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt.
Aufgrund eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags ist der Gewinn vor Feststellung
des Jahresabschlusses unmittelbar an die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover
mbH, Hannover, abzuführen. Der abzuführende
Gewinn beträgt 88,9 Mio. Euro.
Auf das Genussscheinkapital erfolgt eine Ausschüttung von 3,2 Mio. Euro. Der verbleibende
Jahresüberschuss von 6,0 Mio. Euro wird den
anderen Gewinnrücklagen zugeführt.
Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des
Vorstands für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit. Allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern sowie dem Betriebsrat dankt
der Aufsichtsrat für das persönliche Engagement und die erfolgreich geleistete Arbeit im
Geschäftsjahr 2014.
Hannover, den 11. März 2015
Der Aufsichtsrat
Dr. Marc Hansmann
Vorsitzender
16 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | UNTERNEHMENSPORTRÄT
Frischer Wind für positive
Energie
Die Stadtwerke Hannover AG zählt mit einem Jahresumsatz von rund
2,4 Milliarden Euro zu den größten kommunalen Energieversorgern
Deutschlands. Unter der Dachmarke „enercity – positive energie“ bietet sie
Strom, Erdgas, Wasser und Fernwärme sowie energienahe Dienstleistungen
an. Mit über 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist enercity weit
über die Landeshauptstadt Hannover hinaus mit Energiedienstleistungen
und bundesweiten Lieferungen im Key-Account-Bereich tätig.
Weitere Infos |
www.enercity.de/unternehmen
Zu den größten Herausforderungen und Zielen
von enercity zählt die nachhaltige Verbesserung
des Energiemixes durch den Ausbau Erneuerbarer Energien und eine höhere Energieeffizienz.
Die ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung ist seit Langem Leitlinie des unternehmerischen Handelns und in der aktuellen
Unternehmensstrategie Konzept 2020 „Vorwärts
nach weit“ verankert.
Die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH (VVG) hält 75,09 Prozent am Unternehmen. Weitere 24 Prozent des Stammkapitals
liegen bei der Thüga AG, München. Die Region
Hannover ist Eigner von 0,91 Prozent. Aktuell ist
enercity an 28 vorwiegend der Energiebranche
zugehörigen Unternehmen in ganz Deutschland
beteiligt.
Lokal und überregional
Rund 700.000 Menschen in der Region Hannover beziehen Strom, Erdgas, Fernwärme oder
Trinkwasser von enercity. Kerngeschäftsnahe
Dienstleistungen entwickelt das Unternehmen
gezielt als Wachstumsfelder. Für Geschäftskunden bietet enercity bundesweit attraktive
Strom- und Gasprodukte an. Individuelle Lösungen ergänzen das Angebot, um das gesamte
Leistungsspektrum des Energiemanagements
abzudecken.
enercity investiert in den Ausbau von
Onshore-Windkraftanlagen: 2014 gingen
zwei Windparks in Betrieb. Einige weitere
Projekte sind in Planung.
Mit den Contracting-Angeboten seiner Beteiligungsgesellschaften, die bundesweit nachgefragt werden, ist das Unternehmen auf
deutlichem Wachstumskurs. Durch die hundertprozentige Tochter enercity Contracting
GmbH und die 84,9-Prozent-Beteiligung an der
Potsdamer Danpower-Gruppe zählt enercity
damit zu den größten deutschen Anbietern.
Die Danpower GmbH ist inzwischen mit eigenen
Tochtergesellschaften im Baltikum aktiv. Auch
das Ergebnis aus der Thüga-Beteiligung ist stabil, Tendenz leicht steigend. Die Thüga-Gruppe
hat für ihre Unternehmen eine Schlüsselrolle
zur Bewältigung der Energiewende – indem sie
Know-how-Transfer zu neuen Technologien oder
regulatorischen Rahmenbedingungen sowie zu
zukunftsorientierten Kooperationsansätzen bietet. Außerdem hat enercity seinen Energiehandelsbereich für den europaweiten Handel mit
Gas und Strom erfolgreich etabliert.
Erzeugung und Speicherung
Die Stadtwerke Hannover AG betreibt eigene
innerstädtische Kraftwerke mit effizienter
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Die modernisierte
Gas- und Dampfturbine im Heizkraftwerk Linden
bietet neue Kapazitäten für flexible Stromerzeugung und trägt zum Ausbau der Fernwärme in
Hannover bei. Bis zum Jahr 2020 wird enercity
weiterhin umfangreich in regenerative Energien wie Biomasse und zukünftig vermehrt in
Wind investieren, sodass rechnerisch alle Haushaltskunden in Hannover mit selbst erzeugtem
Ökostrom versorgt werden können.
Das Unternehmen konnte mehrere potenzielle
Windstandorte sichern, auf denen pro Jahr bis
zu zwei neue Windparks entstehen sollen.
2014 wurden bereits 646 Gigawattstunden Strom
in erneuerbaren Anlagen von enercity und Biogas­Blockheizkraftwerken der Beteiligungen erzeugt
(entspricht 79 Prozent des enercity-Tarifkunden­
absatzes). Gemeinsam mit der Erdgas Münster GmbH
unterhält enercity in der Nähe von Hannover einen
Kavernen-Erdgasspeicher, die Gasspeicher
ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | UNTERNEHMENSPORTRÄT | 19
Direkte
Dienstleistung,
Effizienz
Beteiligungen
Erzeugung, Bezug,
Speicherung, Handel
der
enercity Erneuerbare GmbH
100 % · SK 1,0 Mio. EUR
Stadtwerkeder
Hannover AG
enercity Contracting GmbH
100 % · SK 0,21 Mio. EUR
GHG Hannover GmbH
51,8 % · SK 0,137 Mio. EUR
Stand: Januar 2014, detaillierte Angaben
in der Anteilsbesitzliste im Anhang des Jahresabschlusses
WKN GmbH & Co. WP Krempdorf KG
16,34 % · EL 6,12 Mio. EUR
EPL GmbH
50 % · SK 0,15 Mio. EUR
HKW Harzwasser Kommunale WV GmbH
2 % · SK 5,0 Mio. EUR
Danpower GmbH
84,9 % · SK 5,0 Mio. EUR
8KU GmbH
12,5 % · SK 0,20 Mio. EUR
htp GmbH
50 % · SK 25,0 Mio. EUR
KW Mehrum GmbH
83,33 % · SK 10,22 Mio. EUR
Metegra GmbH
25 % · SK 0,25 Mio. EUR
Harzwasserwerke GmbH
7 % · SK 38,5 Mio. EUR
Nds. Verfrachtungsgesellschaft mbH
10 % · SK 0,77 Mio. EUR
GKL Hannover-Linden GmbH
90 % · SK 5,11 Mio. EUR
GKH Hannover GmbH
84,7 % · SK 10,23 Mio. EUR
Hannover Marketing & Tourismus GmbH
1,55 % · SK 0,216 Mio. EUR
WKN AG
6 % · GK 30,0 Mio. EUR
EW Medien & Kongresse GmbH
1,24 % · SK 0,396 Mio. EUR
enercity Speichervermarktungsgesellschaft mbH
100 % · SK 0,025 Mio. EUR
Klimaschutzagentur Hannover gGmbH
9,8 % · SK 0,031 Mio. EUR
GKW Hann.-Braunschweig GmbH & Co. KG
83,33 % · EL 0,027 Mio. EUR
enercity-Fonds proKlima GbR
75 % · Volumen ca. 4,0 Mio. EUR
Hannover GmbH. Das Management der Strom-,
Gas-, Wasser- und Wärmenetze betreibt die
enercity Netzgesellschaft mbH, an die das
Strom- und Gasnetz verpachtet wurde. Den operativen Netzbetrieb erledigt enercity in deren
Auftrag.
Umwelt- und Klimaschutz
Ökologisch orientiertes Handeln ist fester
Be­­standteil der Unternehmensstrategie. Ent­
sprechende Leistungen und Produkte sieht
enercity langfristig als Wachstumsmarkt. Die
stetige Steigerung der Energieeffizienz und der
forcierte Ausbau erneuerbarer Energieerzeugung
stehen hierbei an erster Stelle. Zusammen mit
kommunalen Partnern fördert das Unternehmen
mit dem 1998 gegründeten enercity-Fonds proKlima den Klimaschutz vor Ort mit bis zu fünf Mio.
Euro im Jahr. In der Klima-Allianz Hannover haben
enercity und die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover zusammen ein wegweisendes
Handlungsprogramm entwickelt. Die Ziele der
Klima-Allianz hat enercity bekräftigt und bis zum
Jahr 2030 soll eine regenerative Stromproduktion
von 1.500 Mio. Kilowattstunden erreicht sein.
Vertrieb, Verteilung
Soziale Verantwortung
Der Erhalt attraktiver Arbeitsplätze sowie die
gezielte Qualifizierung und Weiterentwicklung
des Personals sichern die zukünftige Handlungsfähigkeit von enercity. Flexible Arbeitszeitmodelle und Arbeitsorte, ein umfangreicher Service
für Familien und zahlreiche gesundheitspräventive Maßnahmen gehören zum Personalprogramm. Der Anteil weiblicher Führungskräfte
hat sich seit Jahren stetig erhöht und diese Entwicklung soll sich in Zukunft fortsetzen.
Der Erfolg von enercity nützt den Menschen vor
Ort: Drei Viertel der Gewinne fließen ins örtliche
Gemeinwesen zurück. Die wirtschaftliche Leistungskraft des Unternehmens schafft zahlreiche
weitere Arbeitsplätze im Raum Hannover, zum
Beispiel bei Dienstleistern und Zulieferbetrieben. Gesellschaftlich engagiert sich enercity in
Hannover auf vielfältige Weise im Sozial-, Sportoder Kultursponsoring.
enercity Netzgesellschaft mbH
100 % · SK 0,025 Mio. EUR
Gasnetzgesellschaft Laatzen-Nord
49 % · SK 0,025 Mio. EUR
Netzgesellschaft Laatzen GmbH & Co. KG
49 % · EL 6,1 Mio. EUR
Thüga Holding GmbH & Co. KGaA
20,53 % · GK 10,0 Mio. EUR
SW Garbsen GmbH
20 % · SK 17,8 Mio. EUR
SW Wunstorf GmbH & Co. KG
34 % · EL 2,0 Mio. EUR
Weitere Infos |
www.enercity.de/beteiligungen
Legende: SK = Stammkapital
GK = Grundkapital
EL = Einlage
20 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | STRATEGIE
Der durch die Energiewende bewirkte schnelle
Umbau des Energiesystems stellt Kraftwerksbetreiber
auf die Probe. Der Erzeugungsmarkt steht unter
großem Druck und die für die Versorgungssicherheit unverzichtbaren konventionellen Kraftwerke
können oftmals nicht mehr wirtschaftlich betrieben
werden. Diese Entwicklung hat auch enercity
2014 zu spüren bekommen.
Die
Energiewende
in Schieflage
Anfang 2014 hat enercity
die Stilllegung des Kraftwerks
Herrenhausen bei der Bundesnetzagentur angezeigt. Spätestens 2016 wird die Erzeugung
elektrischer Energie eingestellt.
Der Primärenergieverbrauch Deutschlands ist
2014 im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent
zurückgegangen. Grund war die besonders milde
Witterung. Analog nahm der Brutto-Stromver­
brauch nach Branchenschätzung um rund
vier Prozent auf 534 Mrd. Kilowattstunden (kWh)
ab. Auch die schwache Konjunktur energie­
intensiver Industrien machte sich bemerkbar.
Mit einem Anteil von 25,8 Prozent an der Strom­
erzeugung waren die Erneuerbaren Energien
knapp vor der Braunkohle erstmalig der wichtigste Energieträger. Im Wesentlichen senkte
wärmebedingt geringeres Heizverhalten den
Erdgas­verbrauch 2014 um rund 14 Prozent auf
etwa 823 Mrd. kWh.
Insgesamt setzten sich die Preisrückgänge
am Strommarkt weiter fort. Ursachen waren vor
allem der stetig steigende Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie das niedrige Preisniveau
für Kohle. 2014 sind außerdem die Erdgasmarktpreise und die Ölpreisnotierungen gefallen –
Letztere im 4. Quartal besonders stark. Die
CO2-Preise hingegen konnten etwas zulegen.
Politische Neuregelungen
Die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
(EEG) 2014 leistete einen wichtigen Beitrag, die
Systemverantwortung der Erneuerbaren Energien zu steigern und die Planungssicherheit
durch die Festlegung von verbindlichen Ausbauzielen zu erhöhen. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) wurde im Bereich der Bestandsgebäude novelliert. Sie hat zum Ziel, insbesondere
Öl- und Gasheizkessel, die vor 1985 eingebaut
worden sind, ab 2015 außer Betrieb zu nehmen.
Die Gesamtrahmenbedingungen für Energieversorgungsunternehmen erweisen sich jedoch
als zunehmend instabil und der wirtschaftliche
Druck auf die konventionelle Stromerzeugung
nimmt zu. Dringend erforderliche Anpassungen
für eine zukunftssichere Weiterentwicklung des
Strommarktes fanden im Jahr 2014 in zentralen
Bereichen nicht statt. Auch im Wärmemarkt
blieben Möglichkeiten ungenutzt, um die Ziele
der Energiewende schnell, effektiv und kostengünstig zu erreichen.
22 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | STRATEGIE
Wachstumskurs fortgesetzt
enercity hat sich frühzeitig mit dem Unternehmenskonzept 2020
„Vorwärts nach weit“ auf Veränderungen eingestellt. Ansätze zur Kostenreduzierung und Margenoptimierung sowie rentable Wachstumsprojekte
sorgen für Ertragskraft auf einem angemessenen wirtschaftlichen Niveau.
In den nicht regulierten Wertschöpfungsstufen wird das Entwicklungspotenzial in Form von Erlös- und Margenoptimierungen genutzt, in den
regulierten Wertschöpfungsstufen stehen hingegen Kostenoptimierungen
im Vordergrund.
Das Unternehmen strebt eine nachhaltige Wettbewerbspositionierung
im vorderen Drittel vergleichbarer deutscher Wettbewerber an. Bei marktgerechter Kapitalrentabilität und finanzieller Stabilität steht eine jährliche
Gewinnabführung im Vordergrund. Der Ausbau energieeffizienter Technologien sowie die Erzeugung auf Basis regenerativer Energien sind Ergebnis
der kerngeschäftsnahen, assetgestützten Wachstumsstrategie. Die Strom­
erzeugungskapazität soll – bei einer erzeugten Menge von mehr als fünf
Terawattstunden (TWh) – auf einem Niveau von über 1.200 Megawatt (MW)
bis 2020 stabilisiert werden.
Absatzentwicklung
„Dank unserer Wachstumsstrategie haben
wir trotz des massiven
Drucks ein marktgerechtes Ergebnis erreicht.“
Michael Feist,
Kaufmännischer Direktor und
Vorstands­vorsitzender
Vor allem niedrigere Handelsmengen als im Vorjahr führten 2014 zu einem
um 5,5 Prozent geringeren Gesamtstromabsatz von 15.463 Gigawattstunden (GWh). Dem gesunkenen Absatz innerhalb des Konzessionsgebietes
stand ein gestiegener Stromabsatz außerhalb gegenüber. Im Gasgeschäft
sind im Wesentlichen erhöhte Handelsmengen für einen um 4,3 Prozent
auf 22.664 GWh gestiegenen Gasabsatz ursächlich. Den witterungs- und
wettbewerblich bedingten Gasabsatz-Rückgang im Versorgungsgebiet
konnte enercity mit Kundengewinnen außerhalb des Konzessionsgebietes
ausgleichen.
Der Fernwärmeabsatz ist 2014 zumeist aufgrund eines milden Winters um
17,5 Prozent auf 1.119 GWh gesunken. Der Wärmebedarf wurde mit einem
Anteil von 91,7 Prozent durch eigene Erzeugungskapazitäten gedeckt.
Die Contracting-Beteiligungen, die vor allem außerhalb des Konzessionsgebietes tätig sind, setzten insgesamt 1,7 TWh Wärme ab (siehe Karte Seite
68 ff). Der Wasserabsatz lag 2014 mit 40,9 Mio. Kubikmetern leicht über
Vorjahresniveau. Das enercity-Trinkwasser stammt zum Großteil aus
eigenen Wasserwerken, die 2014 rund 92,2 Prozent der Gesamtwasser­
bezugsmenge abdecken konnten.
Stabile Finanzentwicklung
Trotz schwieriger Marktbedingungen erreichte enercity im Geschäftsjahr
2014 eine stabile Finanzentwicklung. Der Umsatz von 2,37 Mrd. Euro
sank gegenüber dem Vorjahr leicht um 3,4 Prozent. Der Rückgang ist vor
allem auf eine Abnahme der Erlöse aus Strom- und Gashandelsgeschäften
zurückzuführen. Das Unternehmen konnte seinen Eignern eine markt­
gerechte Kapitalverzinsung bieten. Nach Bedienung des Genussschein­
kapitals in Höhe von 3,2 Mio. Euro ergibt sich ein abzuführender Gewinn
von 88,9 Mio. Euro. Wie im Vorjahr wird ein Betrag von 6,0 Mio. Euro zur
Stärkung des Eigenkapitals in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.
Die Konzessionsabgabenzahlungen an Städte und Gemeinden im enercityNetzgebiet folgen vertragsgemäß Absatz- und Umsatzentwicklungen. Sie
wurden in voller Höhe erwirtschaftet und sind gegenüber dem Vorjahr
leicht auf 40,9 Mio. Euro gestiegen.
2,37
88,9
40,9
Umsatz erzielte die Stadtwerke Hannover AG
im Geschäftsjahr 2014.
Milliarden Euro
Millionen Euro
führte enercity als
Ergebnis des Jahres 2014
an die Gesellschafter ab.
Millionen Euro
flossen als Konzessionsabgaben an die Städte
im enercity-Netzgebiet.
Regional – international
Absatzrückgänge im Netzgebiet will enercity vor allem durch den Ausbau der Aktivitäten außerhalb der
Region Hannover kompensieren. Neben gutem Wachstum der Contracting-Beteiligungen in Deutschland konnte das Danpower-Engagement im Baltikum auf Litauen ausgeweitet werden. Der überregional
ausgerichtete Wachstumskurs geht einher mit stabilen, partnerschaftlichen Beziehungen zur Landeshauptstadt Hannover und zur Region. Die Wegenutzungsverträge im Versorgungsgebiet sollen gehalten
werden. Die Konzessionen für Hannover wurden bis zum Jahr 2034 neu vereinbart.
Soziale Verantwortung
Die Personalpolitik von enercity ist an den Unternehmenszielen ausgerichtet und entspricht den Grundsätzen ökologisch nachhaltig, ökonomisch erfolgreich und sozial verantwortlich. Im Fokus stehen vorrangig die Sicherung von qualifiziertem Nachwuchs und der Erhalt des Stammpersonals. Die familien­
freundliche und gleichstellungsorientierte Personalpolitik spiegelt sich in zahlreichen Ange­boten zur
Vereinbarkeit von Beruf und Familie wider – nicht zuletzt in einer kontinuierlich steigenden Zahl weiblicher Führungskräfte, deren Anteil derzeit bei 17,3 Prozent liegt. Außerdem unterstützt sie die Mitarbeitenden durch gezielte und individuelle Qualifizierung, ein aktives Gesundheitsmanagement sowie sozial
vorbildliche Arbeitsbedingungen.
24 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | STRATEGIE
„Der Beitrag unserer
flexiblen KWK-Anlagen
zur Versorgungssicherheit muss in Zukunft
auskömmlich honoriert
werden.“
Harald Noske,
Technischer Direktor
Mit den Menschen im Raum Hannover fühlt
sich enercity eng verbunden, was das Unternehmen seit vielen Jahren durch ein aktives
Kultur- und Sport-Sponsoring zeigt. Durch die
umfangreiche Vergabe von Aufträgen an heimische Unternehmen und Handwerksbetriebe
stellt enercity außerdem einen wesentlichen
Wirtschaftsfaktor in der Stadt und der Region
dar. Der 2011 gegründete enercity-Härtefonds e. V.
zum Beispiel verfolgt das Ziel, Versorgungsunterbrechungen von unverschuldet in finanzielle
Not geratenen enercity-Privatkunden durch
finanzielle Unterstützung zu vermeiden. Dafür
stehen dem Verein jährlich bis zu 150.000 Euro
zur Verfügung.
Klima-Allianz fortgeführt
enercity ist dem Umwelt- und Klimaschutz
in besonderer Weise verpflichtet. Die Modernisierung und Erweiterung der Gas- und
Dampfturbinenanlage (GuD) im Heizkraftwerk
Linden ist das jüngste Projekt zur effizienten
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und zugleich ein
wesentlicher Beitrag zur Klima-Allianz 2020 mit
der Landeshauptstadt Hannover. In ihrem Rahmen ist enercity inzwischen Verpflichtungen zur
CO2-Reduktion und Ausweitung der Stromerzeugung durch regenerative Energien und KWK bis
zum Jahr 2030 eingegangen.
Betriebliches Umweltmanagement
„Gerade mit Blick auf die
Energiewende werden
wir unsere Beschäftigten substanziell in
Entscheidungen einbinden.“
Jochen Westerholz, Arbeitsdirektor
Diese umfassen die Reduzierung der CO2-Emissionen auf der Angebots­
seite um 1,2 Mio. Tonnen pro Jahr (von 1990 bis 2030) sowie die Steigerung der regenerativ erzeugten Strommenge auf 1,5 TWh bis 2030.
Die ursprüngliche Zielsetzung für das Jahr 2020, eine bilanzwirksame
CO2-Reduzierung auf der Angebotsseite um 700.000 Tonnen zu bewirken,
ist bereits erfüllt. Bis 2020 will enercity seine Tarifkunden bilanziell komplett mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgen. Die regenerative
Stromerzeugung entfällt dabei vor allem auf Biomasse-Erzeugungskapazitäten, darüber hinaus wurde und wird die Windkraft weiter ausgebaut.
Förderung vom enercity-Fonds
Mit dem enercity-Fonds proKlima setzt sich das Unternehmen für den
Klimaschutz ein und unterstützt Kunden beim Energiesparen. Der 1998
gegründete und im europäischen Raum bislang einzigartige Klimaschutzfonds wird von enercity sowie den Städten des proKlima-Fördergebietes –
Hannover, Hemmingen, Laatzen, Langenhagen, Ronnenberg und Seelze –
finanziert. Von enercity stammten 2014 mit 3,3 Mio. Euro rund 76 Prozent
der gesamten Fondseinzahlungen in Höhe von 4,4 Mio. Euro. Seit seinem
Bestehen hat proKlima rund 57 Mio. Euro ausgezahlt.
Ein Schwerpunkt der Förderprogramme ist das energieeffiziente Bauen
und Modernisieren. Gefördert werden zum Beispiel Wärmedämmungen,
Komfortlüftungsanlagen, neue Fernwärmeanschlüsse, Blockheizkraftwerke, Solarwärme- und Holzheizanlagen. Ziel ist unter anderem die
weitere Etablierung des energiesparenden Passivhaus-Standards. Eine
wichtige Rolle spielt zudem die individuelle Beratung durch Experten.
Das enercity-Umweltmanagementsystem orientiert sich an der Umweltnorm DIN/ISO 14001
und gewährleistet Zuverlässigkeit und Rechtssicherheit beim betrieblichen Umweltschutz. Die
Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen wird
im Rahmen interner und externer Auditierungen
regelmäßig kontrolliert. Im Jahr 2014 setzte
enercity den eingeschlagenen Weg zur Einführung eines Energiemanagementsystems (EMS)
kontinuierlich fort. Der TÜV Rheinland hat bestätigt, dass das Unternehmen den zweiten Schritt
beim Aufbau des EMS erfolgreich voll­zogen hat.
Laut Planung wird das Projekt 2015 mit dem
Zertifikat nach DIN EN ISO 50001 enden.
Unsichere Rahmenbedingungen
Das ordnungspolitische, regulatorische und
wirtschaftliche Umfeld der Energieversorgung
ist weiterhin von massiven Umbrüchen geprägt.
Ferner sind die Rahmenbedingungen für Energieversorgungsunternehmen in einem hohen
Maß durch Instabilität gekennzeichnet. Insgesamt ist ein Trend zur weiteren Regulierung des
energiewirtschaftlichen Rahmens in der Politik
erkennbar. Der geplante Umbau der Energieversorgung zieht nicht nur erhebliche Investitionserfordernisse in der Erzeugung und bei den
Netzen nach sich, er bringt auch zunehmende
Anforderungen zur Wahrung der Systemstabilität und Versorgungssicherheit mit sich. Dies
ruft immer neue staatliche regulatorische Ein­
griffe hervor.
Kapazitätsmarkt gefordert
Für den Energiemarkt der Zukunft ist es von
zentraler Bedeutung, wie das hohe Maß an Versorgungssicherheit auch künftig sichergestellt
wird. enercity unterstützt daher die Einführung
eines Kapazitätsmarktes. Dieser gewährleistet
eine umfassende Versorgungssicherheit zu
wettbewerblich günstigen Preisen und stellt
unter Marktbedingungen sicher, dass die erforderlichen hocheffizienten und flexiblen Kraftwerkskapazitäten erhalten bleiben. Ein weiterer
dringender Anpassungsbedarf besteht für enercity
außerdem bei der KWK.
KWK-Anlagen eignen sich besonders gut, Energieressourcen hocheffizient einzusetzen, und
tragen damit wirkungsvoll zur Energiewende
bei. Die sinkenden Betriebszeiten führen jedoch
zu einer Gefährdung des derzeitigen KWK-Bestandes sowie zum Erliegen von Investitionen
in KWK-Anlagen. Nur über eine schnelle Novellierung des KWK-Gesetzes ist die Sicherung des
Betriebes von bestehenden KWK-Anlagen und
die Erreichung des Ausbauziels von 25 Prozent
bis 2020 realistisch.
Positive Erwartungen
Auch im derzeitigen Geschäftsjahr 2015 wird
enercity an dem im Unternehmenskonzept 2020
aufgezeigten strategischen Entwicklungsprozess
festhalten und diesen durch operative Umsetzungsschritte weiter konkretisieren. So wird
sich enercity weiterhin erfolgreich gegenüber
den Herausforderungen von Wettbewerb, Regulierung und politischen Rahmenbedingungen
positionieren. Die Ertragskraft des Unternehmens stellt eine solide Basis für die künftige
Geschäftsentwicklung dar, auf deren Grundlage
enercity sich den aufgezeigten Herausforderungen weiterhin erfolgreich stellen wird.
Kontakt |
Michael Feist, Vorstandsvorsitzender
0511 - 430-2171, michael.feist@enercity.de
26 | ENERCITY-REPORT 2014 | MANAGEMENT | ENERGIEPOLITIK
Gaskraftwerke wie Linden haben es bei der derzeitigen Marktlage nicht leicht. Die Anlagen müssen
Wärmelieferverpflichtungen nachkommen, fahren
aber Verluste im Stromverkauf ein.
Wie wird das bestehende hohe Niveau an Versorgungssicherheit kostengünstig sichergestellt? Das ist eine der drängend­s­
ten Fragen zum künftigen Strommarktdesign. Spätestens mit
dem finalen Ausstieg aus der Kernenergie im Jahr 2022 und
dem altersbedingten Wegfall vieler kohlebasierter Kraftwerkskapazitäten kann nach Berechnungen der Agora Energiewende
eine Versorgungslücke von fünf bis 15 Gigawatt entstehen,
falls eine Anpassung der Rahmenbedingungen ausbleibt. Im
aktuellen Energiemarkt können insbesondere die modernen
und hocheffizienten Kraftwerke kaum noch wirtschaftlich
betrieben werden. Dadurch zeichnen sich bereits weitere Stilllegungen von Anlagen ab.
Perspektiven
für den neuen
Energiemarkt
Der Energiemarkt wird sich in den nächsten Jahren grundlegend verändern.
Zugleich sind der Wirtschaftsstandort Deutschland und die Gesellschaft auf
eine planbare, sichere und bezahlbare Energieversorgung angewiesen. Dafür
müssen langfristig stabile Eckpfeiler für das Energiesystem der Zukunft in
einem konsistenten Gesamtrahmen ausgestaltet werden. Das ermöglicht
die erforderliche Planungs- und Investitionssicherheit.
Eine umfassende Versorgungssicherheit zu wettbewerblich
günstigen Preisen kann nur dann gewährleistet werden, wenn
hocheffiziente, flexible Kraftwerke weiterhin am Netz bleiben
und Investitionsanreize für neue Kraftwerke gesetzt werden.
Die zeitnahe Einführung eines dezentralen Leistungsmarktes
schafft verlässliche Rahmenbedingungen für Neuinvestitionen
und vermeidet die Stilllegung effizienter Bestandskraftwerke.
enercity und viele weitere Marktteilnehmer unterstützen dieses Modell, weil es eine umfassende Versorgungssicherheit
volkswirtschaftlich effizient organisiert.
KWK – die herausragende Effizienztechnologie
Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) produzieren neben
Wärme für Heizung und Warmwasser auch Strom. Sie erreichen
Brennstoffausnutzungsgrade von bis zu 90 Prozent, sparen
Ressourcen und tragen maßgeblich zur Einsparung von Treib­
hausgasemissionen bei. Darüber hinaus deckt die KWK Lastspitzen ab, beispielsweise in den Wintermonaten bei hoher
Wärme- und Stromnachfrage. Obwohl diese Effizienztechnologie maßgeblich zur Zielerreichung der Energiewende beiträgt,
gefährden die aktuellen Rahmenbedingungen die Ausbauerfolge der Vergangenheit und behindern den weiteren Ausbau.
Die Deckungsbeiträge der Bestandsanlagen sind stark rückläufig und selbst die Fixkostendeckung bei konventionellen
Anlagen ist teilweise nicht mehr gegeben.
Die Bundesregierung hat das Ziel, den Anteil der KWK an der
gesamten Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 auf 25 Prozent
zu steigern. Aktuelle Zahlen zeigen jedoch, dass unter den derzeitigen Marktbedingungen diese Marke nicht erreicht wird.
Die KWK-Förderung muss deshalb dringend den Markterfordernissen angepasst werden. Das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK-G) hat sich als ein wirkungsvolles Instrument erwiesen, um den Ausbau der KWK und der Fernwärme zu steuern.
Mit einer entsprechenden Ausgestaltung kann den effizienten
und klimafreundlichen KWK-Anlagen ein wirtschaftlicher
Betrieb bei geringen CO2-Vermeidungskosten ermöglicht werden. enercity unterstützt eine schnelle und brennstoffunabhängige Umsetzung der KWK-Novelle unter Einbeziehung von
Bestandsanlagen.
Wärmemarkt – der schlafende Riese
In Deutschland entfallen rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs und etwa ein Drittel der CO2-Emissionen auf den
Wärmemarkt. Obwohl hier erhebliche Potenziale für die Erreichung von Klimaschutzzielen liegen, steht dieser Bereich
bislang nicht im Mittelpunkt der energiepolitischen Debatte.
Nach einer Studie des BDEW sind die Heizungsanlagen in
Deutschland im Durchschnitt 17,6 Jahre alt und nicht auf dem
neuesten Stand der Technik. Ziel der Bundesregierung ist es,
die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent
gegenüber 1990 zu senken. Einen schnellen, effektiven und
kostengünstigen Beitrag dazu kann der Wärmemarkt leisten.
Die Modernisierung des Heizungsbestandes, zum Beispiel mit
modernster Erdgasbrennwert-Technik, kann in kurzer Zeit zu
signifikanten CO2-Einsparungen führen. Auch für die regionale Wertschöpfung und Beschäftigung wären damit positive
Effekte verbunden. CO2-Vermeidungskosten bieten bei der
Gestaltung technologieoffener und energieträgerneutraler
Rahmenbedingungen für den Wärmemarkt einen geeigneten
Bewertungsmaßstab.
Kontakt |
Thomas Pudlo
Koordinator Energiepolitik, 0511 - 430 -1674
thomas.pudlo@enercity.de
28 | ENERCITY-REPORT 2014 | MARKT
Vertrieb
mit
Hochdruck
| MARKT
enercity expandiert: Das Unternehmen weitet sein
Angebot auf die Umlandgemeinden der Region Hannover
aus und liefert Strom und Gas von Neustadt bis Springe.
Mit seinen Contracting-Beteiligungen ist es nicht nur bundesweit, sondern auch international aktiv. So erhält die HafenCity Ost in Hamburg Biomethan aus einer regionalen
Biogasanlage und in mehreren Städten des Baltikums
werden neue Biomasseheizkraftwerke errichtet.
ENERCITY-REPORT 2014 | MARKT | VERTRIEB | 31
Die Sache mit den Fähnchen:
Abteilungsleiterin Meike Zumbrock (li.)
und Monika Heinemann stecken das
Umland ab.
zuverlässiger Versorger aus der Region für die
Region, der attraktive Strom- und Gas­produkte
hat und eine interessante Alternative darstellt.“
Vorteile für die Kunden: günstige Energieprodukte aus einer Hand und persönliche Beratung
im gut ereichbaren KundenCenter in der City
Hannovers. Nicht zuletzt bleiben die Erlöse des
Energieerzeugers in der regionalen Wirtschaft.
Expansion in die Region
enercity weitet das Angebot für Privatkunden aus. Seit Anfang 2015 bringt
das Unternehmen seine positive Energie mit Strom und Gas auch in alle
Kommunen der Region Hannover.
Ein kleiner Schritt für einen Hannoveraner, ein
großer für enercity: Das Unternehmen geht in
die Umlandgemeinden der Region, um auch hier
aktiv zu werden und sein Angebot zu erweitern.
Im Herbst 2014 hat der Vorstand die vertriebliche Expansion beschlossen: Im Jahr 2015 wird
das Marktgebiet für Haushaltskunden um fast
20 Kommunen erweitert. „Wir freuen uns, jetzt
auch den Menschen in der Region Hannover
positive Energie anbieten zu können – von der
Wedemark bis nach Springe, von Barsinghausen
bis Uetze“, sagt die Projekt­leiterin Monika
Heinemann von enercity.
Langjährig versorgt enercity Kommunen im
Netzgebiet bereits mit mehreren Produkten. Es
gibt aber auch viele Gebiete, in die enercity nur
ein Produkt liefert – Hemmingen zum Beispiel
erhält bislang Gas, aber noch keinen Strom. In
weiteren Städten wie Burgwedel war enercity
noch gar nicht aktiv. Ab Februar 2015 soll das
komplette Angebot für alle Umlandkommunen
gelten. Mit dem Vorstoß in die Region will enercity
dauerhaft Kundenbeziehungen im Strom- und
Gassegment erweitern und Synergien für Werbeund Infra­strukturkosten zwischen Heimatmarkt
und Umland nutzen.
Eine umfangreiche, crossmediale Kampagne
macht auf das neue Angebot aufmerksam. Im
Fokus steht dabei der Verkauf von Strom und
Gas. „Derzeit bieten wir unsere wettbewerbsfähigen Onlineprodukte an: enercity WebStrom
und WebGas. Und natürlich können auch unsere
Kunden aus Hannover weiterhin die praktische
WebEnergie beziehen“, betont Heinemann.
Große Chancen im Umland
enercity ist sich sicher: Im Umland können wir
mit unserem Angebot Neukunden gewinnen und
langfristig binden. „Wir versprechen vor allem
eine hohe Servicequalität und setzen durch
unsere Nähe auf einen Vertrauensvorschuss“,
erklärt die Projektleiterin. „enercity ist ein
Das Unternehmen ist seit vielen Jahrzehnten ein
wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber in
Hannover und auch in der Region. Viele zufriedene Kunden von enercity ziehen ins Umland –
und würden gerne bei dem Energieunternehmen
bleiben. „Dieses Potenzial wollen wir zukünftig
nutzen und sehen darin eine große Chance. In
Hannover und im direkten Umland ist enercity
fest verankert und bekannt, was die Treue der
Kunden und neue Verträge garantiert.“
In Laatzen erfolgreich
Das Projektteam profitiert bei der Umlandakquise durch positive Erfahrung mit der Akquise
in Laatzen. Dort ist es enercity gelungen, innerhalb von vier Jahren einen tragfähigen Marktanteil zu erreichen. Allerdings liegt Laatzen auch
im Netzgebiet. „Diesen Erfolg wollen wir jetzt im
Umland wiederholen“, berichtet Heinemann.
enercity setzt vor allem auf Schnelligkeit: „Auf
mögliche Preisveränderungen vom Wettbewerber müssen wir schnell und flexibel reagieren
können. Deshalb ist unser Akquisitionsplan
entsprechend vertriebsorientiert aufgestellt
und umfasst das gesamte Jahr 2015“, erklärt
die Projektleiterin. Die Planungen für 2016 sind
angelaufen.
Potenzial für positive Energie
Das Umland-Projekt beschäftigt viele Abteilungen und Mitarbeitende bei enercity, die dafür
eng zusammenarbeiten. Neben dem Produkt­
Weitere Infos |
www.enercity-region.de
„Wir freuen uns, jetzt
auch den Menschen
in der Region Hannover positive Energie
anbieten zu können.“
Monika Heinemann,
Projektleiterin bei enercity
management des Vertriebs und der MarketingAbteilung zum Beispiel auch der KundenService,
das Belieferungsmanagement und natürlich die
IT. Denn ein Großteil der insgesamt 20 Kommunen
liegt außerhalb des enercity-Netzgebietes. Da die
Konzessionsabgaben überall unterschiedlich sind,
müssen die Preise immer neu berechnet werden.
„Die Umlandakquise ist eine spannende Heraus­
forderung für uns alle“, resümiert Heinemann.
„Wir sind sicher, dass wir mit unserem umfassenden KundenService, der persönlichen An­sprache
und den preislich attraktiven Produkten sehr
gute Chancen haben, die gesteckten Marktanteilsziele im Umland zu erreichen. Die Region
Hannover bietet viel Potenzial für unsere positive Energie.“
Kontakt |
Monika Heinemann
Marketingkommunikation und Neue Medien
0511 - 430-2597, monika.heinemann@enercity.de
32 | ENERCITY-REPORT 2014 | MARKT | CONTRACTING
Nachgefragt |
Dr. Manfred Schüle, Mitglied
in der Geschäftsführung der
Danpower GmbH und der
enercity Contracting GmbH
Herr Dr. Schüle, was macht das Baltikum
für das Contracting von enercity so interessant? Es ist ein stabiler Wirtschaftsraum mit
hohem Wachstumspotenzial innerhalb der EU.
Hier liegen sehr gute Rahmenbedingungen für
Wärmeversorgung und Contracting vor, weil es
viele mittelgroße Orte mit Fernwärmenetzen und
Biomasseanlagen gibt – unser Kerngeschäft.
Außerdem gibt es ein großes Potenzial für Biomasse als Energieträger. Für uns ist es ein optimaler Ort, um außerhalb von Deutschland mit
unserem Know-how weiter im Bereich Biomasseanlagen zu wachsen.
Wie geht es weiter? Derzeit haben wir mit
der Danpower-Gruppe neun Projekte in Estland,
Lettland und Litauen in der Umsetzung oder Planung. Wir sehen hier auch für die Zukunft gute
Potenziale, um unser Engagement langfristig
weiter auszubauen. Mittlerweile gehören wir in
Deutschland zu den größten Betreibern von regenerativen Energieanlagen. Unser Ziel heißt: Oben
bleiben und die Position festigen.
Der bundesweit agierende
Contracting-Bereich von
enercity hat für das Unternehmen eine große Bedeutung. Im Jahr 2014 lag sein
Umsatz bei rund 248 Millionen
Euro. Die Contracting-Töchter
betreiben rund 1.800 Anlagen
in ganz Deutschland und setzen insgesamt etwa 1,7 Terawattstunden Wärme ab. Das
Geschäftsfeld ist weiterhin
auf Wachstumskurs – in
Deutschland und auch im
Ausland.
Es ist eines der derzeit größten Investitions- und
Entwicklungsprojekte für den Contracting-Bereich
von enercity: die HafenCity Ost in Hamburg.
Pünktlich zur Heizsaison ist im November 2014
die Energiezentrale „Oberhafen“ der enercity
Contracting Nord GmbH (eCG Nord) in Betrieb
gegangen. Es ist die erste von drei geplanten
Heizzentralen, die in das Wärmenetz der östlichen HafenCity einspeisen. Der Clou: Sie können
nicht nur sehr effizient betrieben werden, sondern werden auch entsprechend dem jeweiligen
Wärmebedarf der wachsenden HafenCity nach
und nach errichtet.
Biogas aus der Region
Kernstück der „Energiezentrale Oberhafen“
ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das neben
Wärme auch Strom mit einer elektrischen Leistung von 1.500 Kilowatt (kW) für 3.400 Haushalte effizient und ressourcenschonend produziert. Mit Wärme versorgt werden die ersten
Quartiere der östlichen HafenCity, darunter
das Elbtorquartier, das Quartier Am Lohsepark
und der Oberhafen.
Wärmeversorgung
mit Zukunft
Für das BHKW der Energiezentrale wird Bio­methan
eingesetzt, das aus einer eigenen Biogasanlage
in Schleswig-Holstein stammt. Dieses sogenannte
bilanzielle Biogas wird in der Biogasanlage
erzeugt und in einer Aufbereitungsanlage so
veredelt, dass es in das Erdgasnetz eingespeist
werden kann. Weil es andernorts verbraucht
wird, spricht man deshalb auch von einem bilanziellen Ausgleich. Der überwiegende Einsatz
Erneuerbarer Energien in Verbindung mit der
effizienten Kraft-Wärme-Kopplung des BHKW
ermöglicht für das Wärmeversorgungsgebiet
HafenCity Ost einen äußerst niedrigen Primärenergiefaktor von 0,11, ist also besonders klimaschonend und effizient.
Investition ins Wachstum
Das innovative Gesamtkonzept für die Wärme­
versorgung der HafenCity Ost sieht eine de­
zentrale Nahwärmeversorgung vor, die der
Bauentwicklung folgend umgesetzt wird und
gemeinsam mit dem Stadtteil wächst. Dadurch
kann die eCG Nord auch innovative technische
Entwicklungen in den nächsten Jahren in das
Energiekonzept mit einbinden.
Die Hafenstadt wächst kontinuierlich weiter in
Richtung Osten. Damit steigt auch der Bedarf
Auch die HafenCity
Universität Hamburg
ist ein Wärmekunde der
Energiezentrale der
enercity Contracting
Nord GmbH.
an Energie für die Versorgung neuer Gebäude.
Ab 2020, beziehungsweise 2025, will die eCG
Nord dort 70 bis 75 Mio. Kilowattstunden (kWh)
Wärme verkaufen und wird dafür bis zu 17 Mio.
Euro investieren.
Beispielhaftes Projekt erworben
Erhebliche Investitionen tätigt auch ein anderes Beteiligungsunternehmen von enercity: die
Danpower-Gruppe aus Potsdam. Im April 2014
erwarb Danpower das Biomasseheizkraftwerk
und das dazugehörige Fernwärmenetz im oberbayerischen Pfaffenhofen in der Nähe von Ingolstadt. Dieses wurde im Jahr seiner Inbetrieb­
nahme 2001 auf der Weltklimakonferenz in Bonn
als beispielhaft vorgestellt: Aufgrund seiner
hohen Kohlendioxid-Einsparungen zählte es laut
Umweltbundesamt zu den Projekten „mit der
höchsten Effizienz und dem größten ökologischen Wert in der Bundesrepublik Deutschland“.
34 | ENERCITY-REPORT 2014 | MARKT | CONTRACTING
Im modernisierten Kesselhaus des Heizkraftwerks
im estländischen Vöru wurde ein Dampfkessel durch
einen Heizwasserkessel ersetzt.
Projektübersicht
der Danpower Baltic
Estland
Vöru,
in Betrieb
Vöru
Cesis,
in der Entwicklung
Das Heizkraftwerk Pfaffenhofen erzeugt jähr­­lich
rund 37.000 Megawattstunden (MWh) Strom,
etwa 40.000 MWh Fernwärme und gut 30.000 MWh
Prozessdampf. Der EEG-Strom wird in das Netz
des örtlichen Netzbetreibers eingespeist. Abnehmer von Fernwärme aus dem Holzheizkraftwerk
sind unter anderem die Stadt und der Landkreis
Pfaffenhofen – eine Klinik, eine Brauerei sowie
weitere gewerbliche und private Abnehmer in
der Stadt. Den Prozessdampf bezieht der Babynahrungshersteller Hipp.
Engagement im Baltikum
Seit 2012 ist Danpower auch im Ausland für
enercity erfolgreich tätig. Rund 54.000 MWh
klimaschonend erzeugte Wärme liefert die estnische Tochtergesellschaft Dan­power Eesti AS
an Wohnungen, öffentliche Einrichtungen und
Gewerbebetriebe im südestnischen Vöru. Die
Stadt wird über ein 25 Kilometer langes Fernwärmenetz mit Fernwärme versorgt, die zu mehr
als 87 Prozent aus Holzhackschnitzeln gewonnen wird. Nach diesem ersten Schritt in Estland
stehen jetzt weitere Projekte in Lettland und
Litauen in den Startlöchern.
So hat Danpower im Sommer 2014 seine Aktivitäten im Baltikum mit einem Joint Venture
ausgebaut. Danpower und die Geko Investicijos
UAB aus Litauen gründeten die neue Energieversorgungsgesellschaft Danpower Baltic UAB.
Eines ihrer wichtigsten Projekte derzeit: Sie will
einen großen Teil der Grundlast in der Wärmeversorgung von Kaunas, der zweitgrößten Stadt
des Landes, durch den Bau eines Biomasseheizkraftwerks sicherstellen. Im Oktober wurde bereits der Grundstein für das neue Heizkraftwerk
gelegt. Es wird mit einer thermischen Leistung
von 20 Megawatt (MW) und einer elektrischen
Leistung von fünf MW voraussichtlich im Juni
2016 in Betrieb gehen.
Valmiera,
in der Entwicklung
Valmiera
Cesis
Riga
Lettland
Wachstum durch Wärmebedarf
Durch Danpower ist enercity derzeit in den
drei baltischen Ländern Estland, Lettland und
Litauen aktiv. Während in Deutschland aufgrund
von Veränderungen im Erneuerbare-­EnergienGesetz (EEG) das Neugeschäft für Biomasse
quasi zum Erliegen gekommen ist, bieten sich
im Baltikum zahlreiche Möglichkeiten an. Der
Fokus von Danpower liegt daher auf dem Einsatz
von Kraft-Wärme-Kopplungs- und Wärmever­
sorgungsanlagen aus fester Biomasse, um
preiswert Wärme und Strom zu erzeugen.
Mit seinen Beteiligungen gehört enercity sowohl
zur Spitzengruppe der Contracting-Anbieter in
Deutschland als auch zu den größten Betrei­bern von regenerativen Energieanlagen. Für das
Unter­nehmen ist es ein Geschäft mit starker
Bedeutung: Ein Großteil seiner regenerativen
Stromerzeugung stammt von hier. Außerdem
ist Contracting die wichtigste Maßnahme innerhalb der Klima Allianz Hannover – mit der weitaus größten CO2-Einsparnis. Bislang wurden für
Hannover bilanzwirksam fast 200.000 Tonnen
CO2 eingespart, absolut sind es bundesweit
sogar über 400.000 Tonnen. Damit hat enercity
die bisher gesetzten Klimaschutzziele weit übertroffen.
Riga, in der Entwicklung
Šiauliai, in der Entwicklung
Joniškis, in Betrieb
Joniškis
Šiauliai
Litauen
Kaunas
Vilnius
Kontakt |
Dr. Manfred Schüle
Mitglied in der Geschäftsführung der
Danpower GmbH und der enercity Contracting GmbH
0511 - 430 -1883
manfred.schuele@enercity-contracting.de
Vilnius, im Bau
Kaunas, im Bau
36 | ENERCITY-REPORT 2014 | MARKT | KUNDENSERVICE
ENERCITY-REPORT 2014 | MARKT | MARKE | 37
Immer gut beraten:
2014 haben rund 67.700 Kunden das
KundenCenter von enercity besucht.
Weitere Infos |
Der Einsatz für den KundenService im Jahr
2014 wurde belohnt: Der TÜV NORD hat
enercity auch für 2015 das Zertifikat
„Geprüfte Kundenzufriedenheit“ verliehen.
Auszeichnung
für gute Arbeit
In einer repräsentativen Studie wurden rund 700 Kunden zu ihrer Zufriedenheit mit den Serviceleistungen von enercity befragt und konnten
diese benoten. Wie der TÜV NORD festgestellt hat: enercity übertrifft jedes
Mal die erforderliche Note von 2,2 auf einer 5er-Skala. Damit hat sich die
Gesamtzufriedenheit mit dem KundenService im Vergleich zum Vorjahr
noch einmal gesteigert – von der Note 2,08 auf die Note 1,85. Deshalb
erhält das Energieunternehmen auch für 2015 das Zertifikat „Geprüfte
Kundenzufriedenheit“ – und gehört so weiterhin zu den ersten norddeutschen Energieversorgern, die das Prüfzeichen führen dürfen.
„Dieses Zertifikat ist eine schöne Bestätigung unserer Arbeit. Außerdem
können solche Auszeichnungen auch potenziellen Neukunden dabei helfen, unsere Angebote zu bewerten“, erklärt Dr. Claudia Schnieder-Fiefhaus
von enercity. Seit 2013 lässt das Unternehmen seinen KundenService vom
TÜV NORD jährlich auf Herz und Nieren prüfen.
Klick
2.0
Optimierte Abläufe
Die höhere Zufriedenheit der Kunden hänge insbesondere mit der verbes­
serten Bewertung des Abwicklungsprozesses zusammen, sagt Schnieder-­
Fiefhaus. „Um die Kundenanliegen so schnell wie möglich zu beantworten,
haben wir interne Arbeitsabläufe optimiert und überprüfen nun täglich
den Bearbeitungsstatus.“ Dadurch haben sich vor allem im Schrift- und
E-Mail-Kontakt die Antwortzeiten verkürzt. Aber auch im persönlichen
Kontakt im KundenCenter von enercity und im Telefonkontakt kann das
Unternehmen mit seiner Beratungsqualität beim Kunden punkten.
Kontakt |
Dr. Claudia Schnieder-Fiefhaus
Marke, Marktforschung und Sponsoring
0511 - 430-2217
claudia.schnieder-fiefhaus@enercity.de
Auch andere Leistungen wurden bereits ausgezeichnet: Das Verivox-Qualitätssiegel 2014 bescheinigt enercity kundenfreundliche Strom- und
Gasverträge. Das bis 2018 gültige Zertifikat „Technisches Sicherheitsmanagement“ steht für einen mustergültigen Netzbetrieb. Der „Grüner Strom
Label e. V.“ verleiht dem Produkt „enercity Umweltstrom mit Förderung“
den höchsten Gold-Standard. Das Audit Beruf und Familie stuft enercity
als familienfreundlichen Arbeitgeber ein. Im Januar 2015 hat das Magazin
Focus enercity den Titel „Bester Arbeitgeber“ seiner Branche verliehen.
Das Ökoprofit-Zertifikat bestätigt die Leistungen im betrieblichen Umweltschutz. Nicht zuletzt würdigte der 2013 an enercity verliehene Deutsche
CSR-Preis für Kultur das langjährige Engagement im Sponsoring des Unternehmens.
Kontakt |
Katja Kluge
Online-MarketingManagerin
0511 - 430-2584
katja.kluge@enercity.de
enercity geht nach dem
Relaunch der Internetpräsenz den Weg in Richtung
digitale Kommunikation
konsequent weiter – mit
einem neuen ServicePortal,
einem frischen FacebookAuftritt und viel Elan.
Immer mehr Menschen gefällt das: Seit 2014 ist
enercity offiziell bei Facebook aktiv. Zu posten
gibt es auf dem neuen Profil jede Menge – zum
Beispiel Neuigkeiten aus Hannover, Kundeninformationen, Tipps zum Energiesparen, aktuelle
Kampagnen oder Impressionen der Standorte
von enercity. „Über Facebook können wir mehrfach in der Woche aktiv mit aktuellen Themen
eine positive Wirkung erzielen und Mehrwert für
unsere Kunden schaffen“, sagt Katja Kluge. Als
Online-Marketing-Managerin betreut sie auch
die Social-Media-Auftritte des Energieunternehmens.
Doch der Kommunikationskanal gibt für Katja
Kluge viel mehr her als einseitiges Publizieren:
„Hier kommen wir in den direkten Dialog mit
unseren Kundinnen und Kunden.“ Insbesondere
die exklusiven Gewinnspiele lockten viele Besucher auf die enercity-Seite, von denen wiederum
viele Kommentare verfasst haben – positive wie
negative. „Neben Lob sind wir auch für Kritik
dankbar. Wir beantworten jede Anfrage innerhalb
eines Tages, damit sich jeder verstanden fühlt“,
erläutert Kluge. Der Mix aus Aktuellem, Interes­­
santem und dem direkten Draht kommt an:
Innerhalb von sechs Monaten hat sich der Kreis
der Fans mehr als verdoppelt. Im Zusammenspiel mit gezielten Marketingmaßnahmen erzielt
enercity so mittlerweile eine Reichweite von über
einer Million Menschen im sozialen Netzwerk.
www.enercity.de
www.facebook.com/enercity
www.youtube.com/user/enercityhannover
Aktiv auf allen Kanälen
Die Facebook-Präsenz ist nur ein Teil der umfangreichen Online-Aktivitäten von enercity.
Bereits Anfang 2014 hat das Unternehmen seine
eigene Website einem gründlichen Relaunch
unterzogen. Außerdem ist enercity auf der Business-Plattform Xing unterwegs und betreibt
einen eigenen YouTube-Channel mit informativen sowie unterhaltenden Videos. Auch das
Suchmaschinen-Marketing ist ein großes Thema.
„Wir möchten im Netz gefunden werden, die
Menschen dort abholen, wo sie sich gerade aufhalten und auch gezielt eine jüngere Zielgruppe
ansprechen. Das sind unsere potenziellen Kunden von morgen“, erklärt Meike Zumbrock, Abteilungsleiterin Marketingkommunikation.
Neues Design, mehr Funktionen
Zu den Neuerungen im Online-Bereich zählt auch
die Neuauflage des ServicePortals von enercity.
Im übersichtlichen Design steht den Kunden und
Neukunden nun eine Vielzahl von Funktionen
zur Verfügung: Tarifwechsel, Umzugsmeldung,
Zählerstandsmitteilungen, Einsicht in Rechnungen und Schriftwechsel – alles per Mausklick.
„Das ServicePortal können jetzt außerdem alle
Einwohner der Region Hannover nutzen, also
auch Interessenten aus den Umlandgemeinden“,
berichtet Zumbrock.
Die Erfolge des vergangenen Jahres sind für die
Online-Expertin kein Grund, sich zurückzulehnen.
2015 möchte sie die Zahl der Facebook-Fans weiter steigern, mehr YouTube-Klicks generieren und
die Twitter-Präsenz aufbauen. „Digitale Kommunikation ist heute ein breit gefächertes Aufgabengebiet“, sagt Zumbrock. „Doch je vielfältiger
die Kanäle, desto vielfältiger sind auch unsere
Chancen, die Menschen in der Region direkt zu
erreichen.“
38 | ENERCITY-REPORT 2014 | MENSCH
Gemeins am
etwas be wegen
enercity gehört zu den größten Arbeitgebern der
Region Hannover. Das Unternehmen bildet in
zahlreichen Bereichen aus und unterstützt
talentierte Studenten. Außerdem kümmert es
sich um seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
besonderer Weise – und zwar auch dann, wenn diese
gerade nicht arbeiten können. Nicht zuletzt ist
enercity für ein großes Engagement in den
Bereichen Kultur und Sport regional bekannt.
| MENSCH
ENERCITY-REPORT 2014 | MENSCH | ARBEITGEBER | 41
Nachgefragt |
Optimismus ist nicht mehr selbstverständlich für einen Energieversorger wie enercity. Ein schwieriger Energiemarkt und
die Energiewende erfordern einen radikalen Umbauprozess
des Energiesystems, der alle Unternehmensbereiche trifft.
Hierbei sind die Ideen aller Mitarbeitenden bei enercity gefragt.
Jochen Westerholz ist
Arbeitsdirektor bei enercity
Herr Westerholz, mit dem Zukunftstag
ist enercity neue Wege gegangen. Wie
kam es dazu? Oft haben mir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesagt: „Hättet ihr mich
mal vorher gefragt.“ Für mich war klar: Auch
bei der strategischen Ausrichtung unseres
Unternehmenskonzeptes K2025 müssen wir
die Meinungen der Mitarbeitenden an Bord
holen. Veränderungen müssen gemeinsam
diskutiert und umgesetzt werden. Das haben
wir getan.
Unter dem Motto „Mitdenken, Mitreden, Mitgestalten – Unsere Ideen für unsere Zukunft“
schlägt enercity neue Wege ein: Am 2. März
2015 hat das Unternehmen einen Zukunftstag
veranstaltet, bei dem Führungskräfte und Mitarbeitende zusammenkamen, um gemeinsam
Ideen für die Unternehmensstrategie bis zum
Jahr 2025 zu entwickeln. Technikvorstand Harald
Noske betonte die Absicht der Unternehmensführung, „aus Betroffenen Beteiligte zu machen“,
und Arbeitsdirektor Jochen Westerholz erklärte:
„Unsere Mitarbeitenden sollen ihr Wissen frühzeitig in den Veränderungsprozess einbringen.
Wir wollen alle Möglichkeiten nutzen, um das
Unternehmen in die Zukunft zu führen.“
Was hatten und haben Sie für Erwartungen an diesen Prozess? Ich habe mir
gewünscht, dass sich die Kolleginnen und
Kollegen darauf einlassen und ihre Ideen
einbringen. So war es auch und wir möchten
jetzt so viele wie möglich davon umsetzen.
Durch die gemeinsame Auseinandersetzung
mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage
von enercity erhoffen wir uns außerdem eine
größere Akzeptanz für die Maßnahmen, die
uns begegnen werden.
Dabei wurde die Diskussion über die strategischen Themen über bisherige Ansätze in den
Fachbereichen und im Ideenmanagement hinaus auf eine möglichst breite Basis gestellt. Im
Januar 2015 forderte der Vorstand alle Mitarbeitenden auf, sich im Vorfeld des enercity-Zukunftstags an zwei Online-Foren zu beteiligen.
„Ziel ist es, gemeinsam Ideen für Wachstum und
für Optimierung im Unternehmen zu identifizieren“, betonte der Vorstandsvorsitzende Michael
Feist. In den Foren konnte jeder Mitarbeitende
über alle Hierarchiestufen hinweg seine Ideen
und Anregungen äußern. Gefragt waren etwa Einschätzungen dazu, was die Produktion und die
Verteilung im Jahr 2025 kennzeichnen wird, was
die zukünftigen Ansprüche der Kunden sein werden und welche Herausforderungen sich daraus
für Produkte und Dienstleistungen ergeben.
Was haben Sie für die Zukunft von
enercity noch vor? Im Moment haben wir
einen Spitzenplatz bei den Arbeitgebern aus
unserer Branche. Aber die Zeiten werden härter, wir dürfen nicht stehenbleiben, sondern
müssen vordenken. Ich habe gerade ein Projekt mit dem Titel „Zukunft der Arbeit“ angeschoben. Die dort entwickelten strategischen
Ziele für den Personal- und den IT-Bereich
sollen in K2025 einfließen. Ziel ist es, attraktive Arbeitsbedingungen zu haben, wenn
sich der Arbeitsmarkt verändert. Personalpolitisch müssen wir weiterhin vorausdenken
und die Zukunft gestalten.
Die Zukunft
gestalten
Rege Teilnahme und Trend-Themen
Kontakt |
Mehrere Hundert enercity-Mitarbeitende nahmen
an den Online-Foren teil. Eine Stunde lang rasten
Beiträge, Kommentare, „Likes“ und „Dislikes“
über die Monitore. „Bereits beim ersten Chat
erhielten wir viele Impulse aus unterschiedlichen
Corinna Hormann
Referentin des Arbeitsdirektors, 0511 - 430-2471
corinna.hormann@enercity.de
Blickwinkeln, die es sich weiter zu diskutieren
lohnt“, resümierte Thomas Pudlo, der bei enercity
energiepolitische Themen koordiniert. Das
Pro­jektteam konnte zahlreiche Eingaben zum
Schwerpunktthema Energie erfassen: Dezentrale
Erzeugung, Einspeisung in Netze, Energiespeicher und die Zukunft unserer Kraftwerke lauteten
nur einige der Stichworte. „Was die Kolleginnen
und Kollegen anscheinend stark bewegt, sind
die Themen Arbeitszeit und Work-Live-Balance.
Auch eine neue Arbeitsorganisation und die vernetzte Zusammenarbeit durch Digitalisierung
sind offensichtlich Trend-Themen“, teilte Rolf
Rademaker, Referent des Arbeitsdirektors, mit.
Auch an Selbstkritik fehlte es den Mitarbeitenden
nicht: „Markt, Kunden und Regulierung ändern
sich rasant. enercity muss auf Veränderungen
schneller reagieren“, hieß es in einem Beitrag.
Ideen weiterentwickeln
Zum enercity-Zukunftstag im März trafen sich
rund 500 Interessierte zur gemeinsamen Auseinandersetzung mit der Strategie K2025. Nach der
Vorstellung der Herausforderungen und Ideen
aus den Online-Foren wurden diese in Teamarbeit
konkretisiert und weiterentwickelt. Personalvorstand Westerholz zeigte sich „beeindruckt von
der Fülle der Ideen und von der Ernsthaftigkeit
des Austauschs zu den einzelnen Themen“. Die
zahlreichen Ergebnisse wird ein Gremium sichten
und hinsichtlich ihrer Relevanz für das Strategiekonzept K2025 bewerten. Danach werden sie
in den Planungsprozess überführt, ins Ideenmanagement gegeben oder an die Fachbereiche
weitergeleitet. „Es sind alles wertvolle Impulse
aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Wir
bemühen uns um größtmögliche Transparenz,
damit die Mitarbeitenden sehen können, was
mit ihren Vorschlägen geschehen ist“, verspricht
Westerholz.
42 | ENERCITY-REPORT 2014 | MENSCH | AUSBILDUNG
„Die Zusammenarbeit
beim Deutschlandstipendium ist ein Gewinn
für alle Beteiligten.“
Gefördert: Die Studenten Mira Lauhoff und
Jannick Bothe werden von enercity und
dem Deutschlandstipendium unterstützt.
Lars Nienstedt,
Leiter der Personalberatung bei enercity
Weitere Infos |
www.enercity.de/ausbildung
Wer als Unternehmen zukunftsfähig bleiben will,
braucht sie: junge Menschen mit herausragenden
Ideen und hoher Leistungsbereitschaft. In Zeiten
von Fachkräftemangel ist es jedoch nicht leicht,
Spitzennachwuchs zu gewinnen und langfristig
zu halten. enercity hat einen Weg gefunden, damit
das gelingt – als Förderer des vom Bundesbildungsministerium initiierten Deutschlandstipendiums.
Ein
Gewinn
für
alle
Das Deutschlandstipendium fördert vielversprechende Nachwuchsakademiker, damit
diese hier Karriere machen. enercity ist einer
der bundesweiten Partner aus der Wirtschaft,
die dieses Projekt zur Spitzenförderung junger
Talente unterstützen.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des wachsenden Wettbewerbs kommt
der gezielten Spitzenförderung junger Talente
im Berufsleben weltweit eine immer stärkere
Bedeutung zu. Das Deutschlandstipendium ist
das größte öffentlich-private Gemeinschaftsprojekt im Bildungsbereich, das es je in der Bundes­
republik gab. Rund 6.000 Förderer beteiligen
sich mittlerweile.
Talente fördern
enercity unterstützt nun schon im zweiten Jahr
die Ausbildung besonders begabter Studenten
aus unternehmensaffinen Studiengängen wie
Elektrotechnik, Informatik oder Wirtschaftswis­sen­­schaften. Derzeit sind es 15 Nachwuchsakademiker
der Leibniz Universität und der Hochschule Hannover, die im Rahmen des Exzellenzstipendiums
sowohl finanziell als auch fachlich gefördert
werden, sofern sie bei enercity ein Praktikum
machen.
„Die Zusammenarbeit mit dem Deutschlandstipendium ist ein Gewinn für alle Beteiligten“,
sagt Lars Nienstedt von der Personalberatung
bei enercity, der die Stipendiaten betreut. Diese
hätten den Vorteil, schon während des Studiums
Kontakte zu einem attraktiven Arbeitgeber wie
enercity zu knüpfen und über ein Praktikum
Einblicke in unterschiedliche unternehmerische
Bereiche zu bekommen. enercity wiederum profitiere davon, überdurchschnittlich talentierte Studenten kennenzulernen und frühzeitig von sich
als Arbeitgeber zu begeistern. Nienstedt: „So
sichern wir uns Spitzen­kräfte von morgen.“
Engagement belohnen
Derzeit sind 15 Stipendiaten bei enercity. Sie
erhalten monatlich 300 Euro, die je zur Hälfte
von enercity und dem Bund gezahlt werden. Das
Stipendium ist für die Dauer eines Jahres angelegt, kann aber auf Wunsch des Unternehmens
und bei entsprechenden Noten auch verlängert
werden. So wie im Fall des angehenden Wirtschaftswissenschaftlers Jannick Bothe und der
Studentin des Wirtschaftsingenieurwesens Mira
Lauhoff. Beide hätten sich durch ihr besonderes
Engagement für das Unternehmen ausgezeichnet, berichtet Nienstedt.
Den Stipendiaten wiederum hat die Arbeit bei
enercity bei der Entscheidung geholfen, welche
Schwerpunkte sie im Studium setzen wollen:
Bothe möchte nach dem Praktikum in der Personalabteilung auch fachlich das Thema Personal
vertiefen. Lauhoff hat beschlossen, ihre Masterarbeit den Erneuerbaren Energien zu widmen. Erst
durch das Praktikum bei enercity hat sie ihr Interesse für die Energiewirtschaft entdeckt.
Die Bewerbung um ein Deutschlandstipendium
läuft über die jeweilige Hochschule. Voraussetzung ist ein Notenspiegel, der besondere Leis­
tungen und Begabungen belegt. Die Auswahl
der Stipendiaten nimmt die Hochschule vor.
Die Unternehmen bekommen zunächst nur eine
anonyme Liste. Bislang habe enercity nur gute
Erfahrungen gemacht, sagt Nienstedt.
Kontakt |
Lars Nienstedt
Leiter Personalberatung, 0511 - 430-2102
lars.nienstedt@enercity.de
44 | ENERCITY-REPORT 2014 | MENSCH | GESUNDHEITSMANAGEMENT
Erfolgreiche
Rückkehr
Große Bereitschaft
Das BEM richtet sich an Beschäftigte, die innerhalb eines Jahres insgesamt mehr als sechs
Wochen krankheitsbedingt fehlen. Dabei geht es
nicht um eine Kontrolle der Krankheit, sondern
um Unterstützung und Hilfe. Das Programm
dient der Vorbeugung von dauerhaften Erkrankungen oder schwerwiegenden Einschränkungen
der Mitarbeitenden.
„Ich bin sehr dank­bar für die Hilfe, die
ich von enercity,
Dr. Gerecke und vielen
anderen Menschen
erhalten habe. Dass
ich heute wieder im
Leben stehe, ist ein
großes Geschenk!“
Nach langer Krankheit wieder an
seinem Arbeitsplatz: Uwe Drohn.
Uwe Drohn,
Mitarbeiter von enercity
Für einen dauerhaften Unternehmenserfolg
ist es notwendig, die Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit der Belegschaft zu erhalten
oder sie, wenn es notwendig ist, wiederherzustellen. Bereits 2007 wurde das vom Vorstand
und Betriebsrat von enercity beschlossene
Betriebliche Wiedereingliederungsmanagement (BEM) eingeführt – und wird seitdem
von einem Großteil der Betroffenen genutzt.
Wenn Uwe Drohn aus der Leittechnik des
Gemeinschaftskraftwerks Stöcken nach einem
langen Arbeitstag nach Hause kommt, ist das für
ihn jedes Mal ein Wunder. Eine 40-Stunden-Woche ohne Probleme zu absolvieren – das war bis
vor gar nicht allzu langer Zeit undenkbar. Denn
im September 2012 erkrankte Drohn lebensgefährlich. „Ich wurde in die MHH eingeliefert und
die Ärzte haben um mein Leben gekämpft. Ich
hatte einfach nur Glück“, erzählt er.
Dass Drohn heute wieder gesund ist und beinahe
uneingeschränkt arbeiten kann, hat er vielen
Menschen zu verdanken. Auch seinem Arbeitgeber enercity. Nach einer Reha kam der Betriebsarzt Dr. Uwe Gerecke auf ihn zu und schlug ihm
das Betriebliche Wiedereingliederungsmanagement (BEM) vor. „Dieses hat zum Ziel, die Arbeitsunfähigkeit zu überwinden und einer erneuten
vorzubeugen. Zusätzlich wollen wir chronische
Krankheiten und Behinderungen bei Arbeitnehmern vermeiden und von Krankheit und Behinderung Betroffenen den Arbeitsplatz erhalten“,
erklärt Gerecke.
Das Besondere bei enercity: Gemäß der Betriebsvereinbarung übernimmt der Betriebsarzt die
Arbeitgeberfunktion. Er wendet sich an die
Betroffenen und klärt, ob diese mit weiteren
Maßnahmen zur betrieblichen Wiedereingliederung oder zur Vorbeugung vor erneuter Erkrankung einverstanden sind. Die Mitarbeit an BEM
ist freiwillig, aber die Bereitschaft ist groß.
85 Prozent der jährlich rund 400 Betroffenen
sind zu einem Gespräch bereit. 2014 führte der
Betriebsarzt Dr. Gerecke mit 63 Mitarbeitenden
eine stufenweise Wiedereingliederung durch.
Prävention und Integration
Betriebsarzt und Patient entscheiden gemeinsam über den Verlauf des Prozesses. „Ich schaue
mir zum Beispiel den Arbeitsplatz des Betroffenen an und unterstütze ihn bei der Beschaffung
von nötigen Hilfsmitteln“, sagt Dr. Gerecke. Zum
Maßnahmenplan gehört oft auch ein langsames
Aufstocken der wöchentlichen Arbeitsstunden.
„Wir haben zuerst mit vier Arbeitsstunden pro
Woche angefangen“, erzählt Drohn. „Dabei hatte
ich immer Kontakt zu Dr. Gerecke und habe be­­
richtet, ob es für mich körperlich möglich ist. Im
Laufe der Zeit wurden es immer mehr Stunden.“
Eine länger andauernde Arbeitsunfähigkeit wirkt
sich oft negativ auf die erworbenen Fähigkeiten
und das seelische und körperliche Wohlbefinden aus, weiß Gerecke. Der Betriebsarzt kann
daher auch Maßnahmen zu Prävention und
Rehabilitation einleiten. Über die gesetzlichen
Kontakt |
Dr. Uwe Gerecke
Leitender Betriebsarzt, 0511 - 430-2000
uwe.gerecke@enercity.de
Vorgaben zur Durchführung eines BEM hinaus
verfolgt enercity die Prävention von gesundheitlichen Folgeschäden und sichert die Betreuung
der Betroffenen durch ein unternehmensweites
Integrationsteam: Betriebsarzt, Schwerbehindertenvertretung, Personalberatung, Betriebsrat und
Sozialberatung. Das Integrationsteam veranlasst
einen mindestens halbjährlichen Austausch im
Sinne einer Prozesskontrolle und Prozesssteuerung.
Verantwortung aller
Führungskräfte und Mitarbeitende haben die
gemeinsame Verantwortung für die Gesunderhaltung aller bei enercity. Die Unternehmens­
leitsätze für Führung und Zusammenarbeit
setzen sich zum Ziel, gesundheitsverträgliche
Arbeitsbedingungen und Arbeitsbelastungen zu
schaffen. Deshalb sehen Vorstand und Betriebsrat auch unabhängig vom BEM die Führungskräfte als disziplinarische Vorgesetzte in der
Verantwortung, bei längerer Abwesenheit von
Mitarbeitenden Kontakt mit diesen aufzunehmen sowie nach ihrer Rückkehr an den Arbeitsplatz das Gespräch mit ihnen zu suchen. Ziel
ist auch hier die erfolgreiche Integration in den
Arbeitsalltag nach längerer Zeit der Abwesenheit
aus gesundheitlichen Gründen.
Inzwischen arbeitet Drohn wieder Vollzeit.
Obwohl er keinen Schichtdienst mehr machen
kann, ist er zufrieden: „Ich bin sehr dankbar für
die Hilfe, die ich von enercity, Dr. Gerecke und
vielen anderen Menschen erhalten habe. Dass
ich heute wieder im Leben stehe, ist ein großes
Geschenk!“
46 | ENERCITY-REPORT 2014 | MENSCH | SPONSORING
Theater im Kraftwerk:
enercity unterstützt die
Inszenierung „Po.W.E.R.“
vom Schauspiel
Hannover mit einem
ungewöhnlichen Spielort.
Engagement für
Stadt und Region
Ob Spitzensport, Kultur oder soziales
Engagement: Als regionaler Energieversorger
möchte enercity dazu beitragen, dass das
Leben für die Menschen in Stadt und Region
Hannover lebenswert ist – und auch in
Zukunft bleibt.
Im Mai 2014 hat das enercity-Kraftwerk Herrenhausen eine der spektakulärsten Theaterkulissen geboten, die Hannover je gesehen hat: Für das
Stück „Po.W.E.R.“ öffnete es seine Pforten und lud zu einer theatralen
Zeitreise in die Zukunft ein. Zusammen mit enercity konnte das Schauspiel Hannover das Projekt realisieren, bei dem die Theaterbesucher auf
dem Kraftwerksgelände von Station zu Station geführt wurden – bis sie im
Jahr 12014 angelangten. In dieser fiktiven Zukunft ging Europa im Wasser
der Klimakatastrophe unter. Alles, was übrig blieb, waren unterirdische
Anlagen, Höhlen und Bunker. Umgeben von riesigen Bildwänden konnten
die Zuschauer erleben, wie intelligente Maschinen versuchten, den historischen Wendepunkt des Verschwindens der Menschheit vor 10.000 Jahren
zu rekonstruieren. Anhand archivierter Datenträger fanden sie heraus,
dass den Menschen des 21. Jahrhunderts offenbar starkes „Wachstum“
sehr wichtig war – aber warum? Was sind „Menschenrechte“? Und was hat
es mit „Klima“ auf sich?
Dieses kritisch hinterfragende Theaterprojekt sorgte 2014 ebenso für
Furore wie das Familientheaterstück „Peter Pan“. Und darüber freuten sich
vor allem die Kinder: Im Winter lud der Energieversorger zu einer exklusiven enercity-Vorstellung ein. Rund 600 Kunden kamen und waren von der
Inszenierung begeistert.
Vielfalt im Blick
Daten & Fakten
Schon viele Jahre fördert das Unternehmen verschiedenste Projekte,
Institutionen und Veranstaltungen. Vom öffentlichen Open-Air-Jazzfestival
„enercity swinging hannover“ über die Partnerschaft mit dem Schauspiel
Hannover bis hin zur TSV Hannover-Burgdorf und zu Hannover 96.
enercity swinging hannover | Highlight am Himmelfahrtstag: Seit 2005
sponsert enercity als namensgebender Exklusivsponsor das jährlich stattfindende
Open-Air-Jazzfestival in Kooperation mit dem Jazz Club Hannover, bei dem hochkarätige Musiker die Zuschauer auf dem Trammplatz zum Swingen bringen.
Im Jahr 2014 gab es für den Energieversorger sogar ein kleines Jubiläum
im Bereich Sponsoring: Vor 20 Jahren begann enercity für die HAZ-Weihnachthilfe zu spenden, die in Not geratene Menschen unterstützt. Seitdem
überweist das Unternehmen jährlich stolze 10.000 Euro. „Die Weihnachtshilfe ist eine sehr gute Möglichkeit, etwas Gutes zu tun. Die Spenden kommen bei den Bedürftigen an. Und die Weihnachtshilfe ist über alle Zweifel
erhaben“, so der enercity-Vorstandsvorsitzende Michael Feist.
Schauspiel Hannover | Vorhang auf: Als Gründungspartner und Hauptsponsor
des Jungen Schauspiels Hannover unterstützt enercity seit 2007 das Schauspiel
Hannover. Nach den Jugendtheaterprojekten wurde 2014 ein Familientheaterstück
gefördert sowie eine Produktion im enercity-Kraftwerk Herrenhausen umgesetzt.
Hannover 96 | Positive Energie für die Fußballhelden: Seit 2012 ist enercity
Co-Sponsor des Vereins. Offizieller Stromlieferant für das Stadion am Maschsee ist
der Energieversorger seit 2013.
TSV Hannover-Burgdorf | Rückendeckung für die Recken: Damit die Landeshauptstadt nicht nur auf dem Energiemarkt in der ersten Liga spielt, ist enercity
seit 2010 Trikotsponsor für die Spitzensportler des Handballs.
Kontakt |
Merja Dengler
Leiterin Marke, Marktforschung,
Sponsoring, 0511 - 430-1780
merja.dengler@enercity.de
Auch das Projekt ZisH – die junge Redaktion der HAZ – liegt dem Energieversorger am Herzen. Hier treffen sich Schüler, um die Zeitung zu planen,
um zu recherchieren und zu schreiben. Das traditionelle NP-Rendezvous
im Stadtpark wurde natürlich 2014 auch wieder unterstützt, damit Familien in der langen Ferienzeit Musik, Kinderaktivitäten und jede Menge
Unterhaltung erleben können.
48 | ENERCITY-REPORT 2014 | UMWELT
| UMWELT
enercity befürwortet die Energiewende und engagiert sich in vielfacher Weise für eine erfolgreiche
Umsetzung: als Teilnehmer an einer bundesweiten
Studie zur Elektromobilität, als Vorreiter bei der
LED-Stadtbeleuchtung und als Pionier in Sachen
Passivhaus-Standard. Außerdem lobt das Unternehmen jährlich einen Preis für solche aus, die
sich ebenfalls für mehr Energieeffizienz einsetzen.
Engagem ent für
die Zuku nft
50 | ENERCITY-REPORT 2014 | UMWELT | ENERGIEWENDE
enercity engagiert sich stark für die
Energiewende. Die unsicheren politischen
Rahmenbedingungen verstärken jedoch die
mit ihr verbundenen Herausforderungen.
Das Unternehmen blickt auf ein schwieriges
Jahr 2014 zurück.
Das bestehende Strommarktdesign in Deutschland sorgt für einen Umbruch: Durch das schnelle
Anwachsen der Erneuerbaren Energien vergrößert sich für die konventionellen Energieerzeuger ebenso rasant das Problem der sinkenden
Deckungsbeiträge für die fossilen Kraftwerke.
Sowohl moderne Gaskraftwerke als auch viele
Steinkohlekraftwerke laufen Gefahr, unwirtschaftlich zu arbeiten und stillgelegt zu werden.
Auch enercity ist von der Entwicklung betroffen
und hat bereits das Gaskraftwerk in Herrenhausen bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) für spätestens 2016 zur Stilllegung angemeldet.
„Im Zuge der Energiewende werden wir in
Deutschland nicht um weitere Kraftwerksstilllegungen herumkommen“, ist sich Harald Noske,
Technischer Vorstand von enercity, sicher. „Die
Erneuerbaren Energien drücken in den Markt und
erhöhen die Zahl der Stunden, in denen wir konventionelle Überkapazitäten haben.“ Was dem
Vorstand aber noch mehr Sorgen bereitet, sind
die konventionellen Anlagen, die mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) betrieben werden, also
Strom und Fernwärme erzeugen. Bislang standen
sie durch die Wärmeproduktion relativ gut da.
Zukünftig drohen aber auch sie unwirtschaftlich
zu werden.
Effizienz wird zum Nachteil
Einsatz für den Wärmemarkt
Ein Beispiel ist die modernisierte Gas- und
Dampfturbinenanlage (GuD) im Heizkraftwerk
Linden. „Bis zuletzt hat unsere Branche intensiv daran gearbeitet, die Stromkennzahl von
KWK-Anlagen zu erhöhen, um mit jeder Megawattstunde Fernwärme möglichst viel elektrische
Energie erzeugen zu können. Diese Effizienz wird
uns jetzt zum Nachteil, weil wir dadurch noch
mehr nicht marktfähigen Strom produzieren“,
erklärt Noske. Aber nicht nur mit dem gasbetriebenen Heizkraftwerk Linden, sondern auch mit
dem Kohlekraftwerk Mehrum fuhr enercity 2014
Verluste ein: Insgesamt rund 20 Mio. Euro fehlen
zur Vollkostendeckung. Deshalb drängt enercity,
wie generell die Energiebranche, auf die Einführung eines dezentralen Leistungsmarktes. Dieser
würde dafür sorgen, dass die für die Versorgungssicherheit benötigte Leistung in Deutschland zu
marktgerechten Preisen sichergestellt wird und
sogar Überkapazitäten abgebaut werden. Die
verbleibenden Anlagen hätten so die Chance auf
ausreichende Deckungsbeiträge.
Für enercity ist klar: Neben dem Kapazitätsmarkt muss es eine gezielte Unterstützung der
KWK durch eine Gesetzesnovelle geben. „Für uns
Stadtwerke sind KWK und Fernwärme unverzichtbar, um das energiepolitische Ziel einer weitgehend CO2-freien Energieversorgung zu erreichen“,
sagt Noske. Derzeit bleiben die Anlagen auch
bei anderen Energieunternehmen immer häufiger abgeschaltet, weil sie keine ausreichenden
Deckungsbeiträge erwirtschaften. Die Jahresauslastung ist durchschnittlich von 3.000 Volllastbenutzungsstunden im Jahr 2010 auf aktuell rund
2.000 Stunden zurückgegangen. In Folge steigt
die Wärmeerzeugung in Heizkesseln und die
energieeffiziente KWK geht zurück.
Back-up für die Erneuerbaren
Noch ist Deutschland nicht so weit, seinen bundesweiten Bedarf an elektrischer Energie und
Systemdienstleistungen allein über die Erneuerbaren abdecken zu können. Industrie, Gewerbe
und Haushalte benötigen eine Leistung von rund
80 Gigawatt – und das auch dann, wenn die Sonne
nicht scheint und der Wind nicht weht. „Nur mit
Erneuerbaren ist die bundesweite Versorgungssicherheit noch nicht zu garantieren. Deshalb sind
flexibel einsetzbare Gaskraftwerke wie in Linden
so wichtig. Sie dienen gewissermaßen als Back-upSystem und gleichen alle Schwankungen von Last
und erneuerbarer Erzeugung aus“, erklärt Noske.
Der
Energiemarkt
im Wandel
„Im Zuge der Energiewende
werden wir in Deutschland
nicht um weitere Kraftwerksstilllegungen herumkommen.“
Harald Noske,
Technischer Direktor
Die Kurve kriegen
enercity hat sich vorgenommen, die Privatkunden in Hannover bis zum Jahr 2020 bilanziell
komplett mit Strom aus Erneuerbaren Energien
zu beliefern. Die Hälfte der Strommenge wird
bereits durch Biomasse erzeugt, die andere
Hälfte soll aus Windenergie gewonnen werden.
Neben den bereits vorhandenen Windparks hat
das Unternehmen derzeit 17 neue Projekte allein
oder zusammen mit Partnern in Planung.
Für Energieerzeugungsunternehmen wie enercity
sind im Zuge des Umbaus der Energieversorgung
klare und verlässliche politische Rahmenbedingungen notwendig, die marktwirtschaftlichen
Elementen Vorrang vor regulatorischen geben.
Die Branche erwartet neue Impulse durch das
Weißbuch „Ein Strommarkt für die Energiewende“ des Bundeswirtschaftsministeriums und
durch die Neugestaltung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 3.0. „Natürlich benötigen wir
etwas Zeit, um die Kraftwerkslandschaft anzupassen. Das muss den Zielen der Energiewende
aber keinesfalls schaden“, sagt Noske. „Ein paar
schwierige Jahre kann die Energiewirtschaft
durchstehen, ein falsches Strommarktdesign auf
Dauer aber nicht.“ Für den Vorstand ist klar: Die
Situation bleibt vorerst kritisch. Aber das Jahr
2015 kann neue Weichen stellen.
Kontakt |
Olaf Wegener
Referent des Technischen Direktors
0511 - 430-1626
olaf.wegener@enercity.de
Effiziente Technologie: Die Gas- und Dampfturbine
im Heizkraftwerk Linden produziert derzeit zwar umweltschonenden, aber auch nicht marktfähigen Strom.
52 | ENERCITY-REPORT 2014 | UMWELT | E-MOBILITY
Laden ohne Lastspitze
Wenn in Deutschland eine Million Elektrofahrzeuge am
Abend ungesteuert ans Stromnetz gehen würden, könnten
Lastspitzen von bis zu 1.400 Megawatt erreicht werden.
Das machte ein Forschungsprojekt von enercity deutlich.
Matthias Röhrig
leitet bei enercity das
Liefermanagement und
den Vertriebsservice und
ist verantwortlich für
das Schaufensterprojekt
„Demand Response“.
Können Elektroautos systemstabilisierend ins
Stromnetz eingebunden werden und mit ihren
Akkus einen Beitrag zur Energiewende liefern?
Auf diese Frage sucht das Forschungsprojekt
„Demand Response – das Auto als aktiver Spei­
cher und virtuelles Kraftwerk“ von enercity im
Rahmen der Initiative Schaufenster Elektro­
mobilität der Bundesregierung eine Antwort.
Bei dem Feldversuch, der Ende Mai 2014 gestar­
tet ist, nimmt die enercity Contracting GmbH
zusammen mit der Leibniz Universität Hannover
und dem Institut für Transportation Design aus
Braunschweig das Ladeverhalten von 40 E-Fahr­
zeugen unter die Lupe.
Nachgefragt |
Herr Röhrig, warum wollen Sie Elektro­
fahrzeuge in virtuelle Kraftwerke
integrieren? Um das energiewirtschaft­
liche System zu stabilisieren. Wenn die
Windfront früher kommt als vorhergesagt,
habe ich plötzlich zu viel Energie im Netz
und muss schnell reagieren – entweder kurz­
fristig Kraftwerke herunterfahren oder den
Ladeprozess der E-Autos genau in diesem
Moment steuern, um das Netz zu entlasten.
Genau das versuchen wir in diesem Projekt.
Die erste Phase des Versuchs analysierte das
normale Ladeverhalten der Teilnehmer. In den
anschließenden Phasen ging und geht es darum,
das Ladeverhalten über Anreize so zu steuern,
dass es das Netz möglichst wenig belastet. Die
Ladevorgänge der Testgruppe werden dabei unter
vier verschiedenen Bedingungen betrachtet:
dem beliebigen Laden (Phase 1), dem Laden zu
definierten Zeitfenstern (Phase 2), dem Laden,
wenn der Netzbetrieb dies verlangt (Phase 3),
sowie dem Laden oder gar Ausspeisen von Strom
gemäß Bedarf des Netzbetriebs (Phase 4).
Was sind Ihre ersten Erkenntnisse?
Im normalen Nutzerverhalten laden die Teil­
nehmer ihre Fahrzeuge gegen 18:00 Uhr, also
genau dann, wenn die Hauptlast auf dem
Netz liegt. Wenn sich die Elektromobilität
weiter verbreitet, wird das intelligente Laden
mit Rücksicht auf das energiewirtschaftliche
System aber von entscheidender Bedeutung
sein. In unserer zweiten Phase haben wir
den Ladeprozess auf die Nacht verlagert, von
22:00 bis 6:00 Uhr. Damit kann man erheblich
zur Netzentlastung beitragen.
Lastspitzen vermeiden
Die Versuchsteilnehmer haben eine von enercity
eigens dafür entwickelte intelligente Ladebox an
ihrem Stellplatz und können jeweils entscheiden:
Will ich laden, wann es mir passt, oder will ich
eine Prämie erhalten? Diesen Anreiz gibt es für
die Teilnehmer ab der zweiten Phase, wenn sie
ihre Fahrzeuge netzfreundlich laden.
Sind virtuelle Kraftwerke und dezent­
rale Energieerzeugung die Zukunft der
Energieversorgung? Ja, denn wir brauchen
durch die Energiewende zwangsweise mehr
Flexibilität am Markt. Die Erneuerbaren Ener­
gien stehen mal zur Verfügung und mal nicht
und es gibt nur relativ kurzfristige Prognosen.
Genau diese Abweichung zwischen Prognose
und tatsächlicher Situation im energiewirt­
schaftlichen System ist die Herausforderung.
Dafür brauche ich virtuelle Kraftwerke, die
ein Höchst­maß an Flexibilität ermöglichen.
Sie sind also keine Option für die Zukunft,
sondern im Rahmen der Energie­wende eine
Notwendigkeit.
Rollende Kraftwerke: E-Autos, die mit dem Netz
verbunden sind, können als virtuelle Kraftwerke bei der
Stromversorgung mitwirken.
Während der ersten Projektphase luden alle
Teilnehmer zu einem beliebigen Zeitpunkt. Am
häufigsten in der Zeit, wenn die höchste Strom­
nachfrage des Tages besteht: zwischen 18:00 und
20:00 Uhr. Mitte Januar 2015 endete die zweite
Versuchsphase, bei der innerhalb eines vorgege­
benen Zeitfensters geladen wurde. Dabei wurden
die frühabendlichen Lastspitzen vermieden und
die Stromnachfrage fand in lastarmen und
kostengünstigen Zeiträumen statt. Diese Lastver­
teilung ermöglichte einen ressourcenschonen­
deren Kraftwerkseinsatz. Allerdings konnten die
fluktuierenden Erneuerbaren Energien nicht
optimal genutzt werden, da die Ladezeitfenster
nicht auf Windflauten oder einen bewölkten
Himmel am Mittag reagieren.
Lastschwankungen ausgleichen
In der 2015 stattfindenden Projektphase 3 soll
die Ladezeit nur dann stattfinden, wenn auch
Erneuerbare Energien auf dem Markt zur Verfü­
gung stehen. Dabei gibt enercity die Ladezeiten
anhand einer Wind- und Solareinspeiseprognose
frei. Sie sind jeweils für den Folgetag für die Teil­
nehmer einsehbar. In der letzten Versuchsphase
können diese ihr Fahrzeug im Regelenergiemarkt
vermarkten. Dabei autorisiert der Fahrzeugnutzer
das Energieunternehmen, das Fahrzeug je nach
Bedarf im Regelnetz zu laden und zu entladen.
Er kann jedoch angeben, wann und mit welchem
Lade­volumen er sein Fahrzeug benötigt.
Bereits die zweite Projektphase hat gezeigt,
dass das Laden von Elektrofahrzeugen vorwie­
gend in lastarmen Zeiten vorgenommen werden
sollte und dass schwankende Einspeisung und
­Lasten durch einen steuerbaren Ladebeginn und
Ladestopp ausgeglichen werden können. Damit
ist das Forschungsprojekt auf dem richtigen
Weg. Ziel ist die Entwicklung von marktfähigen
Geschäftsmodellen, die das Nutzerverhalten so
steuern, dass Elektromobilität einen nennens­
werten Beitrag zur Stabilisierung des energie­
wirtschaftlichen Gesamtsystems liefern kann.
Weitere Infos |
„Demand Response“ unter
www.enercity.de/emobility
Kontakt |
Matthias Röhrig
Leiter Liefermanagement und Vertriebsservice,
0511 - 430-3318, matthias.roehrig@enercity.de
Strahlende Tatsachen: In den neuen
Baugebieten Hannovers werden bereits
ausschließlich LED-Leuchten
verwendet – wie auch im
Büntekamp in Kirchrode.
54 | ENERCITY-REPORT 2014 | UMWELT | WASSER
Saubere
Sache
In unternehmenseigenen
Wasserwerk Grasdorf bereitet enercity das Trinkwasser
besonders umweltfreundlich
auf. Seit März 2014 entsäuert
eine neue Anlage das gewonnene Wasser auf physikalischem Weg, wodurch auf den
Einsatz von Natronlauge verzichtet werden kann.
Rund 42 Mio. Kubikmeter Trinkwasser liefert
enercity jährlich in die Region Hannover. Das
älteste der drei Wasserwerke liegt in Grasdorf bei
Laatzen. Bereits seit 115 Jahren bereitet enercity
hier das vor Ort gewonnene Wasser zu qualitativ
hochwertigem Trinkwasser auf. Seit März 2014
sogar besonders umweltfreundlich. Eine neue
Anlage entsäuert das Wasser nämlich auf rein
physikalischem Weg, was den Einsatz von Natronlauge überflüssig macht.
Die Anlage zur physikalischen Entsäuerung
dient der pH-Wert-Einstellung ohne Chemie.
Hintergrund ist die Trinkwasserverordnung.
Diese legt fest, dass sich der pH-Wert im sogenannten Kalk-Kohlesäure-Gleichgewicht befinden muss. Liegt der Wert zu niedrig, können
Rohre korrodieren, liegt er zu hoch, kann es zu
unerwünschten Kalkausfällungen kommen.
Bei der Entsäuerungsanlage geschieht die
Einstellung rein physikalisch, indem durch
Keramikröhren sehr fein verteilte Luft ins Wasser
geblasen wird. Das treibt die natürlicherweise
im Wasser vorkommende Kohlensäure aus und
der pH-Wert erhöht sich. Durch die Menge an
zugegebener Luft kann der Wert genau eingestellt werden.
Gespart: 100 Tonnen Natronlauge
Bisher wurde der pH-Wert in Grasdorf, wie in
vielen anderen Wasserwerken auch, über eine
Dosieranlage mit Natronlauge eingestellt. Das
Prinzip der physikalischen Anlage ist sowohl
schonender für die Umwelt als auch günstiger
für enercity: Die moderne Methode spart jährlich
über 100 Tonnen Natronlauge ein. Somit können
sich die Gesamtbaukosten der Entsäuerungsanlage von 176.000 Euro binnen weniger Jahre
amortisieren. „Mit diesem Projekt wollen wir aber
vor allem den nachhaltigen und ressourcenschonenden Ansatz bei unserer Wassergewinnung
betonen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Michael
Feist von enercity.
Durch die neue Anlage kommt das Wasserwerk
Grasdorf im Normalbetrieb ohne chemische Aufbereitungsverfahren aus. Die neue Technik spart
nicht nur Natronlauge ein, sondern macht auch
Lkw-Transporte unnötig. Ein Vorteil, denn die Lieferungen mussten aufgrund der Zufahrt über die
historische Leinebrücke in kleineren und somit
kostenintensiveren Tankwagen erfolgen. Das
Projekt ist ein weiterer Beleg für den nachhaltigen, ressourcenschonenden Ansatz bei der
enercity-Wassergewinnung.
ENERCITY-REPORT 2014 | UMWELT | BELEUCHTUNG | 55
Auslese mit
System
Besichtigung der neuen Anlage
im Wasserwerk Grasdorf:
der ehemalige Laatzener Bürgermeister Thomas Prinz, der enercityVorstandsvorsitzen­­de Michael Feist
und Andreas Kalix aus der
enercity-Wassergewinnung.
Die LED-Technik ist aus der Entwicklungs- und Erprobungsphase heraus und hält auch im Bereich der öffentlichen
Beleuchtung Einzug. Bei der Produktauswahl ist eine besondere Sorgfalt erforderlich – aufgrund des vielfachen Einsatzes
der Leuchten und der hohen Investitionen.
Weitere Infos |
www.enercity.de/licht
Kontakt |
Jörg Bressem
Leiter Stadtbeleuchtung
0511 - 430-4024
joerg.bressem@enercity.de
Weitere Infos |
www.enercity.de/wasser
Kontakt |
Andreas Kalix
Leiter der Abteilung
Wassergewinnung
0511 - 430-4970
andreas.kalix@enercity.de
Alltagstauglich sind die meisten angebotenen LED-Leuchten. Bei den Energieeinsparungen, den
Lichtergebnissen, den Konstruktionsmerkmalen und den Preisen zeigen sich jedoch höchst unterschiedliche Qualitäten. In Abstimmung mit der Stadt Hannover hat das enercity-Stadtbeleuchtungsteam deshalb ein Verfahren entwickelt, um die bestmöglichen Leuchten zu identifizieren. Dabei
konnten die Experten auch von ihren Erfahrungen aus dem Musterprojekt im Stadteil List profitieren.
In ihm werden bereits seit 2009 LED-Leuchten erprobt und es hat sich gezeigt, wo Schwachstellen
sind und welche Instandhaltungsmaßnahmen nötig werden. Auch der sonst eher unbeachtete
Aspekt einer späteren Reparaturfähigkeit ist in Hannover in das Auswahlverfahren mit eingeflossen.
Anforderungskatalog für Hannover entwickelt
Zwei wichtige Aspekte waren für die Auswahl der LEDs relevant: Um Ressourcen zu schonen und
Kosten zu sparen, sollen die Leuchten möglichst lange genutzt werden – bis zu 30 Jahre. Wegwerfprodukte schieden für enercity aus. Außerdem sollen für einzelne Beleuchtungsaufgaben – Anliegerweg, Platz oder Verkehrsstraße – möglichst wenige unterschiedliche Leuchtentypen eingesetzt
werden. Mit Unterstützung der Fachhochschule Bielefeld hat enercity einen Anforderungskatalog für
LED-Leuchten entwickelt, in den auch Hinweise der Elektromonteure, die mit der Installation und
Wartung betraut werden, einflossen. Renommierte LED-Hersteller haben daraufhin ausgewählte Produkte benannt, die die Ansprüche erfüllen. Diese speziell auf Hannover zugeschnittene Positiv-Auswahl wurde technisch auf Herz und Nieren geprüft und abschließend auf sogenannten Bemusterungsstrecken hinsichtlich ihres Lichtergebnisses und ihres Erscheinungsbildes bewertet.
Vorbild für andere Städte
2014 hat die Stadt Hannover ihr neues LED-Leuchtenprogramm festgelegt – und setzt dabei konsequent auf LED-Technik. Im Neubau kommt diese bereits umfangreich zum Einsatz, wie zum Beispiel
im Passivhaus-Baugebiet zero:e-Park in Wettbergen. Auch für Erneuerungen im Bestand werden
die neuen Leuchten durchgängig verwendet. Der Auswahlprozess dient mittlerweile auch anderen
Städten als Vorbild. Durch die systematisch und äußerst sorgfältig identifizierten Produkte, die
langfristig und zuverlässig funktionieren, ergeben sich optimale Energieeinsparungen. Nicht zuletzt
entsteht auch noch ein einheitliches Stadtbild.
56 | ENERCITY-REPORT 2014 | UMWELT | PROKLIMA
Energiebewusstes
Einkaufserlebnis
Ein Supermarkt setzt neue Maßstäbe: Das Edeka-Center in Hannover
ist der bisher größte Passivhaus-Supermarkt in Europa. Er wurde vom
enercity-Fonds proKlima gefördert.
ENERCITY-REPORT 2014 | UMWELT | ENERGIEEFFIZIENSPREIS | 57
Ausgezeichnet: effizient!
Bereits zum dritten Mal wurde im April letzten Jahres der Triple-E-Award
von enercity verliehen. Gesucht wurden Ideen für mehr Energieeffizienz –
gewonnen haben smarte Maschinen und eine sonnige Bäckerei.
„Wenn wir ein Vorbild sein dürfen für die
Branche, ist das eine sehr hohe Auszeichnung“,
sagt Klaus Peter von der Peter Backwaren OHG
aus Essen und strahlt. In der Hand hält er den
Triple-E-Award von enercity, den ihm die Jury
als einem von zwei Preisträgern verliehen hat.
Begehrte Trophäe:
Der enercity-Energie-Effizienzpreis
für Norddeutschland zeichnet
vorbildliche Projekte aus.
Backen mit Sonnenkraft
Das Beispiel der Passivhaus-Supermärkte in Hannover macht Schule: Nach dem REWE-Supermarkt in
der Passivhaus-Siedlung zero:e park in Hannover-Wettbergen eröffnete im Dezember 2014 im Stadtteil Roderbruch mit einem neuen E-Center der weltweit bisher größte Passivhaus-Markt. Der Neubau
mit rund 3.100 Quadratmetern Verkaufsfläche und einer Energiebezugsfläche von rund 4.400 Quadratmetern wurde vom enercity-Fonds proKlima mit rund 55.000 Euro gefördert.
Der Energiestandard für den Markt wurde in Zusammenarbeit mit dem Passivhaus Institut Darmstadt
entwickelt. „Der Passivhaus-Standard ermöglicht dem E-Center eine deutliche Reduzierung des Ener­
gieverbrauchs“, erklärt Matthias Wohlfahrt, Programmleiter Nichtwohngebäudeförderung bei proKlima.
Das geschieht vor allem durch die Vermeidung von Kühl- oder Wärmelasten sowie durch eine effiziente
Wärmerückgewinnung.
In einem Passivhaus-Supermarkt ist auch die Kühltechnik
besonders energieeffizient.
Energieeffizienz in allen Bereichen
Die Gebäudehülle des E-Centers ist so gut gedämmt, dass die Abwärme der Kühleinrichtungen
fast durchgängig ausreicht, um den Markt warmzuhalten. Dafür wurde eine 16 Zentimeter starke
Außenwanddämmung verwendet sowie Fenster mit Drei-Scheiben-Verglasung. Die Lüftungsanlage
verringert zudem den Heizbedarf im Winter durch eine eingebaute Wärmerückgewinnung. Bei den
Kühlmöbeln konnte der Einsatz von CO2 als Kälte­mittel reduziert werden, außerdem sind sie mit
isolierverglasten Türen versehen. Im Markt gibt es ausschließlich LED-Beleuchtung. Großzügige
Oberlichter sorgen für zusätzliches Licht, eine angenehme Einkaufsatmosphäre und einen reduzierten
Stromverbrauch. Der Strom wird zum Teil über eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach des
Gebäudes gewonnen.
Gold für Umweltfreundlichkeit
„Neben der Reduktion des Energieeinsatzes haben wir auf den Einsatz umweltfreundlicher Baustoffe
geachtet“, erklärt Inhaber Thorsten Wucherpfennig. Daher erhält das Gebäude außer der PassivhausZertifizierung auch das Siegel „Gold“ der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB).
PassivhausFörderprojekt
Weitere Infos |
www.proklima-hannover.de
Projekte wie diese werden auch von proKlima mit einer Förderplakette gekennzeichnet. Seit 2015
gibt es sie übrigens in einem neuen Look, denn auch proKlima lehnt sich mit seinem Corporate
Design seit Anfang des Jahres stärker an das rot-violette enercity-Design an. Dadurch soll enercity
als größter Partner von proKlima neben den Städten Hannover, Langenhagen, Laatzen, Hemmingen,
Ronnenberg und Seelze besser sichtbar gemacht werden. Die fachliche Eigenständigkeit des Klimaschutz-Fonds bleibt weiterhin bestehen.
Kontakt |
Matthias Wohlfahrt, proKlima, 0511 - 430-3345, matthias.wohlfahrt@enercity.de
Für die Peter Backwaren stand Nachhaltigkeit
schon lange ganz oben auf der Zutatenliste.
Als im Jahr 2012 die Erweiterung des Betriebs
anstand, war für Klaus Peter klar: Ein Konzept
muss her, das Handwerksqualität, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz in Einklang bringt.
So entstand die solare Backmanufaktur. Über
1.100 Quadratmeter Dachfläche des Erweiterungsbaus wurden mit Photovoltaikmodulen
bestückt. Rund 250.000 Kilowattstunden Solarstrom stehen nun jährlich zur Verfügung – für
die Produktion von feinem Gebäck und für die
firmeneigene Flotte von Elektrofahrzeugen. Das
spart pro Jahr 225 Tonnen CO2 ein.
Weitere Infos |
www.enercity.de/energieeffizienzpreis
Preis mit Vorbildfunktion
Der Preisverleihung im Schloss Herrenhausen
wohnten Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft
und Politik bei – darunter Ministerpräsident
Stephan Weil sowie die Vorstände und Vorsitzenden zahlreicher Unternehmen und Einrichtungen. Der Award weckt weit über Niedersachsen hinaus Interesse. „Ziel ist es, das Thema
Energie­effizienz in Deutschland dadurch zu
stärken, dass man Initiativen belohnt, die sich
in besonderer Weise dazu eignen, zum Vorbild
zu werden“, erläuterte der Jury-Vorsitzende
Prof. Dr. Friedbert Pflüger.
Prototyp mit Potenzial
Vorbildlich fand die Jury auch die Leistung
des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IFW) der Leibniz Universität
Hannover. Beim Projekt NCplus beschäftigten
sich die Forscher mit der Effizienz von Werkzeugmaschinen. Eine Analyse zeigte, dass produktionsferne Komponenten oft einen Großteil
der Energie verbrauchen. Deshalb entwickelten
die Forscher am IFW einen Prototypen, der seine
Komponenten nach Bedarf dynamisch an- und
abschaltet. Dadurch fällt der Verbrauch um
36 Prozent geringer aus. Wären alle Werkzeugmaschinen in der EU so effizient, ließe sich ein
ganzes Ein-Gigawatt-Kraftwerk einsparen.
Fortsetzung mit Partnern
Auch 2015 prämiert enercity wegweisende
Ideen – gemeinsam mit der NORD/LB, der
Sparkasse Hannover, der Leibniz Universität
Hannover und auch mit einem neuen Namen:
Aus dem Triple-E-Award ist der enercity-Energie-Effizienzpreis für Norddeutschland geworden. Bewerben konnten sich Einzelpersonen,
Kontakt |
Unternehmen oder Institutionen aus den Bereichen Wirtschaft und Wissenschaft aus NordMerja Dengler
deutschland, die sich durch ihr Engagement
Leiterin Marke,
rund um die Energieeffizienz verdient gemacht
Marktforschung,
haben. Im April 2015 können sich wieder
Sponsoring,
drei Gewinner über ein Preisgeld von
0511 - 430-1780
je 10.000 Euro freuen.
merja.dengler@enercity.de
58 | ENERCITY-REPORT 2014 | NETZE, DATEN, FAKTEN
Sichere
Verso rgung
| NETZE, DATEN, FAKTEN
Ob Netzausbau vor dem Hintergrund der Energiewende
oder regelmäßige Sanierungsmaßnahmen:
Jährlich investiert die enercity Netzgesellschaft mbH (eNG)
30 Millionen Euro in die Modernisierung der
Versorgungsnetze für Strom, Gas, Wasser und
Fernwärme. Das macht die Netze effizienter,
sicherer – und fit für die Zukunft.
60 | ENERCITY-REPORT 2014 | NETZE, DATEN, FAKTEN | ENERCITY NETZGESELLSCHAFT MBH
Kennzahlen von enercity netz zum 31.12.2014:
Das Fernwärmenetz von enercity wird stetig ausgebaut. Bis 2020 soll der Anteil am Wärmemarkt auf
rund 30 Prozent steigen.
Stromleitungsnetz*
7.363 km
Wasserleitungsnetz*
2.220 km
Strom-Hausanschlüsse*
127.929
Wasser-Hausanschlüsse*
Stromzähler*
413.689
Wasserzähler*
139.979
Fernwärmeleitungsnetz
315 km
Fernwärme-Anschlusswerte
895 MW
Gasleitungsnetz**
Gas-Hausanschlüsse**
Gaszähler**
1.923 km
78.532
208.980
Fernwärmezähler
96.702
3.856
* Enthält die Werte der Netzgesellschaft Laatzen.
** Enthält die Werte der Gasnetzgesellschaft Laatzen.
Kontakt |
Bernd Heimhuber, Geschäftsführer enercity netz
0511 - 430-4700, bernd.heimhuber@enercity-netz.de
Weitere Infos |
www.enercity-netz.de/netze
Zu den Schwerpunkten von enercity netz gehörten
2014 Modernisierungen und Sanierungen sowie
zahlreiche Neubauten im gesamten Netzbereich.
Außerdem erfolgte der planmäßige Aufbau der
Krisenmanagementstrukturen nach §13 EnWG
und §16 EnWG für Strom- und Gas-Mangelsituationen. Die milde Witterung führte zu niedrigeren
Netzerlösen, insbesondere in der Gasverteilung.
Hochspannungsnetz und
Energiewende
Das Jahr 2014 war für die enercity Netzgesellschaft mbH geprägt durch
den Abschluss des Grauguss-Rückbauprogramms im Gasnetz, umfangreiche
Sanierungsarbeiten in den Wassernetzen, zahlreiche Bauaktivitäten im
Strombereich und eine rege Neubautätigkeit bei Hausanschlüssen.
Veränderungen leben –
nachhaltig wirtschaften
Der Betrieb der Versorgungsnetze Hannovers und einiger Umlandkommunen für Gas und Strom liegt seit sieben Jahren in den Händen der enercity
Netzgesellschaft mbH (eNG), eines 100-prozentigen Tochterunternehmens
der Stadtwerke Hannover AG. Die Gesellschaft ist in Hannover-Ricklingen
zu Hause und bewirtschaftet von dort aus alle Verteilnetze. Dabei sind die
Erlöse für Strom- und Gasverteilung durch die Bundesnetzagentur (BNetzA)
reguliert. Sie hat der eNG – wie allen Netzbetreibern in Deutschland – bis
2018 kontinuierlich sinkende Erlöse vorgeschrieben. Das bedeutet wirtschaftlich sehr enge Grenzen bei Betrieb und Instandhaltung der Netze.
Die starke Veränderung des Kraftwerkseinsatzes im Zuge der Energiewende führt aktuell
und mittelfristig zu erheblichen Umbau- und
Verstärkungsnotwendigkeiten im Hochspannungsnetz von Hannover. In diesem Zuge wurde
2014 die Hochspannungstrasse zwischen den
Kraftwerken Linden und Herrenhausen deutlich
verstärkt. Darüber hinaus wurden die Arbeiten
im Umspannwerk Mehrum zur Erhöhung der
Versorgungssicherheit dieses Netzknotens
planmäßig fortgesetzt.
Versorgungssicherheit und
Nachhaltigkeit
2014 begann die komplette Erneuerung des
110-kV-Umspannwerks Bleichenstraße am
Aegidientorplatz. Sie stellt Planer und Bauunternehmen vor große Herausforderungen, da die
Maßnahmen unter sehr beengten Verhältnissen
und ohne Einschränkungen der Innenstadtversorgung durchgeführt werden müssen.
Rund 2.500 Netzstationen im Versorgungsgebiet
sorgen dafür, dass die Spannung in der Stromverteilung von Mittelspannung (20 kV/10 kV)
auf Niederspannung (400/230 Volt) umgespannt
wird. Ein Großteil dieser Stationen wurde in den
60er- und 70er-Jahren errichtet und erreicht
mittelfristig das Ende der technischen Lebens-
dauer. Deshalb wurde im Juni 2014 für die nächsten zehn Jahre ein
60-Millionen-Euro-Erneuerungsprogramm von jährlich 100 Netzstationen
beschlossen, damit die Stromversorgung nachhaltig sicher bleibt.
Im November 2014 wurde das langfristige Grauguss-Rückbauprogramm in
den Gasnetzen erfolgreich und termingerecht abgeschlossen. Insgesamt
150 Mio. Euro wurden in den letzten Jahrzehnten für die Erneuerung von
über 1.000 Kilometern Graugussleitungen investiert. Damit ist die Gasversorgung Hannovers wieder auf dem modernsten Stand.
Neue Konzessionsverträge und Zusammenarbeit
Die neuen Wegenutzungsverträge mit der Landeshauptstadt Hannover
traten zum 1. Mai 2014 in Kraft. Die zahlreichen Neuregelungen liefen gut
an. Insbesondere die neuen Abstimmungsverfahren zu Anlagenstandorten
entwickeln sich positiv und führen dazu, dass durch Standortzusammenlegungen immer wieder auf einzelne Erneuerungsmaßnahmen verzichtet
werden kann.
Netzneubau und Erneuerbare Energien
Aufgrund der niedrigen Zinsen boomte auch 2014 das Wohnungsneubaugeschäft. Infolgedessen lag der Netzneubau auf Rekordniveau. Es wurden
fast 2.000 neue Hausanschlüsse für Strom, Gas, Wasser und Fernwärme
gebaut.
Bei den regenerativen Energieträgern setzte sich der Zuwachs weiter fort.
Mittlerweile gibt es im enercity-Netz über 1.640 Anlagen, die Energie aus
Wasser, Wind, Biomasse, Deponiegas oder Sonnenenergie produzieren. Mit
einer Leistung von etwa 50 Megawatt (MW) erzeugten sie 2014 insgesamt
über 70 Mio. Kilowattstunden (kWh) Strom. Außerdem speisen 312 KraftWärme- Kopplungsanlagen mit einer Leistung von etwa 14 MWel in das
enercity-Netz ein. Sie produzierten im vergangenen Jahr mehr als 32 Mio.
kWh Strom.
62 | ENERCITY-REPORT 2014 | NETZE, DATEN, FAKTEN | GASLEITUNGSNETZ
„Durch den Austausch
konnten wir die Anzahl der
Leitungsschäden um gut
90 Prozent reduzieren.“
Wichtige Modernisierung: enercity hat alle alten
Gas-Graugussleitungen gegen beständigere Kunststoffleitungen ausgetauscht.
Ralph Tränkner, Bereich Netzstrategie von enercity netz
Mehr
Sicherheit
gungstechnik in Hannover bestmöglich aus. Die
mittlerweile eingesetzten Materialien Polyethylen und Stahl im Leitungsnetz ermöglichen
dem neuen Gasnetz sogar, anteilig Wasserstoff
zu transportieren, der in Zukunft mit Strom aus
Erneuerbaren Energien erzeugt werden könnte.
im Gasnetz
Erfolgreicher Rückbau: Exakt 1.006 Kilometer Gasleitungen aus Grauguss
hat enercity seit 1968 in Hannover systematisch ausgetauscht und erneuert. Für die Versorgungssicherheit und Zukunftsfähigkeit der Gasnetze wurden insgesamt rund 150 Millionen Euro investiert.
Ende November 2014 wurde das Erneuerungsprogramm für die Gas-Graugussleitungen (GG) der
enercity Netzgesellschaft mbH (eNG) planmäßig
abgeschlossen. Fast 50 Jahre lang hat enercity
Gasrohrleitungen aus Grauguss gegen duktile,
also dehnbare Gussleitungen sowie Kunststoffund Stahlleitungen ausgetauscht. Hintergrund:
Das in der Nachkriegszeit verfügbare Material
hatte sich letztlich als nicht dauerhaft und sicher
genug für Gasleitungen erwiesen. Insbesondere
Rohre mit kleinem Durchmesser wurden als
bruchanfällig eingestuft.
Bereits in den 70er-Jahren hat enercity präventiv
große Teile des GG-Netzes erneuert. 1998 empfahl der Deutsche Verband des Gas- und Wasserfachs (DVGW) den umfassenden Austausch
sämtlicher GG-Leitungen. Seit 1999 erfolgte
dieser für die verbliebenen 366 Kilometer des
enercity-Verteilnetzes in fachlicher Begleitung
und Kooperation mit der Landesenergieaufsicht.
„Zuerst haben wir Rohre mit 80 bis 150 Millimeter Durchmesser ausgetauscht, seit 2008 erneuerte die eNG die noch verbliebenen großen Rohre
mit bis zu 60 Zentimeter Durchmesser. Sämtliche
mit der Niedersächsischen Energieaufsicht vereinbarten Etappenziele wurden termingerecht
eingehalten“, berichtet Ralph Tränkner aus dem
Bereich Netzstrategie der enercity netz.
Gasnetz auf modernstem Stand
Mit dem Austausch der Graugussleitungen
hat enercity das Gasnetz in Hannover auf den
modernsten Stand gebracht. „Dadurch konnten
wir die Anzahl der Leitungsschäden um gut 90
Prozent reduzieren“, sagt Tränkner. Im Hinblick
auf die Energiewende schöpft enercity damit
die Möglichkeit einer energieeffizienten Versor-
„Die Gasversorgung ist wichtig, bis wir eine
Energieversorgung allein auf Basis der Erneuerbaren Energien realisieren können“, betonte der
Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie
und Klimaschutz, Stefan Wenzel, anlässlich der
erfolgreichen Umsetzung des Erneuerungsprogramms im Dezember. „Sie hat eine wichtige
Übergangsfunktion. Danach könnte den Netzen
potenziell eine Funktion als Energiespeicher
zukommen und als Verteiler von regenerativ
erzeugtem Gas, wie zum Beispiel Wasserstoff.
Durch seine Flexibilität ist der vergleichsweise
CO2-arme Brennstoff Gas ein geeigneter Partner
für die Umsetzung der Energiewende.“
Daten & Fakten |
Das enercity-Gasnetz
Stand Dezember 2014
§Länge Gasverteilnetz /
Versorgungsleitungen: 1.923 km
Mehr Versorgungssicherheit
§Mittleres Netzalter: 28 Jahre
§Anzahl Hausanschlüsse: 78.532 Stück
§Länge Hausanschlussleitungen: 1.014 km
§Anzahl Gasübernahmestationen: 16 Stück
Kontakt |
Ralph Tränkner
Netzstrategie
0511 - 430-4574
ralph.traenkner@enercity-netz.de
Das systematische Vorgehen bei dem Sanierungsprogramm prägte lange Zeit das Baugeschehen in der Stadt. Zum Teil strapazierte es die
Bürger erheblich und wurde deshalb gestreckt
und schrittweise umgesetzt. Dabei waren Sicherheitsaspekte, aber auch die Zumutbarkeit der
Baubelastung ausschlaggebend für die Planung. Priorität hatten vor allem bruchanfällige
GG-Leitungen mit geringem Durchmesser im
Verteilnetz, die sich nahe an Häusern befanden.
Tränkner resümiert: „Die Baustellen haben zwar
zu Behinderungen geführt, aber letztlich auch zu
einer vielfach höheren Versorgungssicherheit des
Gasnetzes.“
ENERCITY-REPORT 2014 | NETZE, DATEN, FAKTEN | ÖKONOMISCHE KENNZAHLEN | 65
Daten und Fakten
Ökonomische Kennzahlen
Im Jahresabschluss 2014 (Download www.enercity.de/infothek) ist die
wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens ausführlich dargestellt.
An dieser Stelle präsentieren wir die wesentlichen wirtschaftlichen
Kennzahlen. Daneben werden vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen
Verantwortung der Unternehmen nicht ökonomische Indikatoren immer
wichtiger (siehe Seite 66).
Weitere Infos |
www.enercity.de/infothek
EBIT / Earnings before Interest and Taxes
Unternehmensergebnis
(in Mio. EUR)
(in TEUR)
200
180.000
176,2
180
160.000
160
147,8
155,8
140
2014
2013
2012
2011
2010
– Buchrestwerte
422,3
423,1
426,1
428,4
414,4
– Investitionen
49,1
48,5
49,3
63,5
83,0
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände
in Mio. EUR
134,7
in Mio. EUR
863,4
876,7
884,2
948,7
944,5
Eigenkapital
in Mio. EUR
437,2
431,20
425,2
416,2
399,2
Umsatzerlöse
in Mio. EUR
2.367,2
2.450,2
2.641,3
2.743,9
2.482,4
Materialaufwand
in Mio. EUR
2.041,3
2.145,3
2.298,5
2.409,5
2.076,1
Personalaufwand
in Mio. EUR
199,6
199,7
196,4
194,0
194,5
Abschreibungen
in Mio. EUR
48,6
49,1
48,6
47,7
46,9
Konzessionsabgabe
in Mio. EUR
40,9
40,7
41,2
41,6
45,7
Gewinnabführung
in Mio. EUR
88,9
97,1
101,7
100,1
110,5
Einstellung in andere Gewinnrücklagen
in Mio. EUR
6,0
6,0
9,0
17,0
26,0
Mitarbeiter zum Jahresende
Anzahl
2.540
2.591
2.593
2.587
2.642
Wertschöpfung
in Mio. EUR
377,9
390,3
391,3
396,8
420,6
Cash Earnings nach DVFA/SG
in Mio. EUR
161,1
158,7
199,9
174,0
187,2
Absatz – Strom
in GWh
15.463
16.368
20.377
23.709
21.483
– Gas
in GWh
22.664
21.719
23.688
23.134
25.011
– Wärme
in GWh
1.119
1.357
1.294
1.219
1.390
– Wasser
in Mio. m3
40,9
40,6
40,9
40,9
41,7
Stand April 2014
75,09 %
2011
2012
2013
2014
Ergebnis vor Zinsen und Steuern
2012
2013
ROCE / Return on capital employed
(in Prozent)
(in Prozent)
25
25
20
20
15
15
10
10
9,9
5
8,5
8,7
8,9
8,4
2011
2012
2013
2014
0
Gewinn + Fremdkapitalzinsen
× 100
Bilanzsumme
13,8
11,8
11,4
11,2
10,6
2011
2012
2013
2014
5
(in Mio. EUR)
420,6
400
396,8
391,3
390,3
2011
2012
2013
377,9
300
200
2010
2010
EBIT
× 100
Capital employed
Entwicklung der Wertschöpfung
450
2014
0
2010
250
0,91 %
2011
Gewinnabführung
+ Ausschüttung auf das Genussscheinkapital
+ Rücklagenzuführung
350
Region Hannover
2010
Gesamtkapitalverzinsung
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mbH (VVG)
24,00 % Thüga Aktiengesellschaft
100.000
106.616
114.394
80.000
Die wirtschaftlichen Kennzahlen betreffen ausschließlich die Stadtwerke Hannover AG.
Anteilseigner der Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft
120.714
98,123
100
2010
Finanzanlagen
140.531
120.000
120
Wirtschaftliche Kennzahlen
140.000
147,1
2014
ENERCITY-REPORT 2014 | NETZE, DATEN, FAKTEN | SOLZIALE UND ÖKOLOGISCHE ENTWICKLUNG | 67
Daten und Fakten
Soziale und
ökologische Entwicklung
Weitere Infos |
www.enercity.de/umweltdaten
Das Bemühen, nachhaltig zu wirtschaften, lässt sich auch anhand weitergehender Indikatoren statistisch messen. Die Stadtwerke Hannover arbeiten schon seit Langem mit umfangreichen Kennzahlensystemen. Mit den
hier dargestellten Kennzahlen zur sozialen und ökologischen Entwicklung
schreiben wir die Zeitreihen fort, die im Nachhaltigkeitsbericht 2003 erstmalig in einer Zusammenstellung präsentiert wurden.
Dadurch wird auch die Anforderung der einschlägigen Umweltmanagementnormen nach Veröffentlichung der Umweltleistung erfüllt. Weitere
Kennzahlen und die im Unternehmen vereinbarten konkreten Umweltziele –
zum Beispiel die Reduzierung von teerhaltigem Straßenaufbruch durch
vorausschauende Trassenplanung – finden Sie auf
www.enercity.de/umweltdaten
Mensch & Gesellschaft
Wertschöpfung gesamt
in Mio. EUR
Entwicklung der Wertschöpfung (bezogen auf …)
in Mio. EUR
Mitarbeiter
2014
2013
2012
2011
2010
377,9
390,3
391,3
396,8
420,6
199,6
199,7
196,4
194,0
194,5
3,2
3,5
3,7
3,6
4,0
Stadt und Umlandgemeinden
40,9
40,7
41,2
41,6
45,7
Darlehensgeber
34,0
38,0
34,0
34,0
34,1
Gesellschafter
88,9
97,1
101,7
100,1
110,5
Öffentliche Hand
5,3
5,3
5,3
6,5
5,8
Unternehmen
6,0
6,0
9,0
17,0
26,0
Genussscheininhaber
Personal
Belegschaft (zum Jahresende)
Personen
2.540
2.591
2.593
2.587
2.642
Personalaufwand
in Mio. EUR
199,6
199,7
196,4
194,0
194,5
Personalaufwand/MA
in EUR
78,188
77.123
75.845
74.452
73.198
Frauen bei enercity, absolut
Personen
581
590
585
577
587
Frauenanteil, relativ
Prozent
22,9
22,8
22,6
22,3
22,2
Frauen in Führungspositionen, abolut
Personen
34
32
29
22
19
Frauen in Führungspositionen, relativ
Prozent
17,3
16,1
14,6
11,3
9,9
Azubis, absolut
Personen
125
127
128
127
134
Anteil behinderter MA
Prozent
5,43
5,54
5,59
5,32
5,03
Unfallquote (gesamt)
Promille
33,72
40,37
35,90
38,17
43,68
Unfallquote (meldepflichtige)
Promille
18,73
16,23
20,57
18,10
23,22
Unfallquote (nicht meldepflichtige)
Promille
14,99
24,14
15,33
20,07
20,46
Telearbeitplätze
Personen
88
80
66
60
52
Kita-/Krippen-Kontingentplätze
Kinder
14
14
14
14
14
Dialog und Kommunikation
Führungen des BesucherService
Anzahl
Führungen des BesucherService
Gästezahl
Marken-Bekanntheitsgrad „enercity“
Prozent
312
261
294
268
337
6.939
5.175
7.223
5.588
6.346
97
98
99
97
98
Umwelt & Entwicklung1
2014
2013
2012
2011
2010
Rohstoffe
2
Fördermenge Wasser
Mio. m3
39,3
39,4
39,7
39,5
40,6
Harzwasser
Mio. m
3,3
2,8
2,9
3,2
2,8
Erdgas
Mio. m
131
113
118
105
187
Kohle
t SKE
630.586
621.082
648.871
669.353
679.003
Heizöl
t
653
974
912
1.063
1.523
Chemikalien2
t
13.649
22.352
20.700
17.555
16.921
Strom
GWh
43,1
47,0
47,9
49,3
51,2
Heizenergie (inkl. Wasserwerke)
MWh
3.000
3.572
3.276
3.389
3.268
Kühlwasser
Mio. m
37,4
27,0
38,4
27,7
39,8
Trinkwasser
1.000 m
24,6
24,5
39,2
25,7
33,1
Gas
MWh
6.186
6.496
7.981
7.388
8.627
Fernwärme
MWh
4.333
5.645
5.554
5.300
5.858
3
3
Betriebs- und Hilfsmittel
3
3
Effiziente und regenerative Erzeugung
Stromanteil aus enercity-KWK-Anlagen3
Prozent
46,3
41,3
43,2
42,5
43,2
REG-Stromerzeugung von enercity und den
Beteiligungen (enercity-Anteil)
GWh
646
554
492
392
146
Verhältnis REG-Erzeugung (inkl. Beteiligungen)
zum enercity-Tarifkundenabsatz
Prozent
ca. 79
ca. 64
ca. 54
ca. 42
ca. 14
Abfall und Reststoffe
Gesamtmenge4
t
66.820
56.071
126.334
74.734
108.845
Zur Beseitigung
t
39.527
4.810
10.600
5.158
4.312
Zur Verwertung
t
27.293
51.261
115.734
69.576
104.532
Rückführwasser (KWH)
Mio. m
0,36
0,29
0,44
0,38
0,31
4
3
Mobilität
Erdgas-Kfz
Anzahl
98
81
71
69
58
Erdgas-Kfz
Prozent
21,7
20,9
19,0
19,4
18,8
Elektro-Kfz
Anzahl
6
5
4
2
1
Gesamtbestand Fuhrpark
Anzahl
452
455
458
465
458
Pedelecs/E-Fahrräder
Anzahl
10
10
10
10
5
Emissionen (bis 2013 inkl. Gasversorgung bei NOx, CO2 und SO2)
2
NOx
t
993
2.096
2.213
2.201
2.608
CO
t
169
117
175
195
206
CO2
1.000 t
1.935
3.112
3.195
3.175
3.800
SO2
t
777
1.141
1.236
1.204
1.121
Staub
t
18,3
15,6
19,2
24,4
27,3
365
305
95
46
10
3.645
1.972
3.276
Umwelt-Kommunikation
Umweltveranstaltungen
Anzahl
Umweltveranstaltungen
Gäste
8.015
7
10.271
7
1 Weitere Details unter www.enercity.de/umweltdaten (ab 2014 veränderte Berechnungsgrundlagen).
2 Umweltdaten für die großen innerstädtischen Kraftwerke GKH, GKL, KWH sowie die Wasserwerke.
3Anteil des Stroms, der in Anlagen erzeugt wird, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) betrieben werden.
In diesen Anlagen werden Strom und nutzbare Wärme gleichzeitig erzeugt und dadurch wird die Ausnutzung des Brennstoffs optimiert.
4 Inklusive unbelastetem Oberflächenaufbruch; Steigerung 2014 bei Beseitigung wegen Bodenaushubs; 2013 geringere Tiefbauaktivitäten.
5 Das Team der enercity EnergieBeratung verstärkte 2012 die Vortragsaktivitäten. Ab 2013 sind auch proKlima-Vorträge erfasst.
6 Ab 2011 gab es umbaubedingt keine Vortragsveranstaltungen mehr im KundenCenter.
7 Inklusive Tage der offenen Tür im Gemeinschaftskraftwerk Stöcken (2014), im Heizkraftwerk Linden sowie im Wasserwerk Fuhrberg (2013).
68 | ENERCITY-REPORT 2014 | CONTRACTING-BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN
Die Aktivitäten der enercity
Contracting GmbH, der Danpower
Gruppe und der Energie Projektgesellschaft Langenhagen (EPL)
in Deutschland
Estland
3
39,8 MW
Schleswig-Holstein
11
Das Geschäftsfeld Contracting ist ein zentrales Element der
Strategie von enercity. Mit den drei Beteiligungen und deren
Umsatz von rund 251 Millionen Euro gehört enercity zur
Spitzengruppe der Contracting-Anbieter in Deutschland.
Mecklenburg-Vorpommern
33,5 MW
Hamburg
10
35
2,4 MW
41,1 MW
2
Bremen
11,4 MW
Brandenburg
11
6
20,2 MW
Niedersachsen
976
1
2,3 MW 153,1 MW
5
440,4 MW 0,5 MW
Berlin
22,7 MW
Kontakt |
Die enercity Contracting GmbH (eCG) ist ein bundesweit tätiges Wärmeversorgungs- und Contractingunternehmen. Die hundertprozentige Tochter der Stadtwerke Hannover AG konzipiert, baut und
betreibt Energiezentralen für Kunden aus der Wohnungswirtschaft, private Immobilieneigentümer,
Gewerbe- und Industrieunternehmen sowie öffentliche Einrichtungen. Schwerpunkte der eCG sind
die dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung aus hocheffizienten KWK-Anlagen und der Einsatz von
regenerativen Energien wie Biogas, Holzpellets und Holzhackschnitzel. Das Unternehmen hat insgesamt 1.194 Anlagen mit einer thermischen Anschlussleistung von 597 Megawatt (MW) und einer elektrischen Anschlussleistung von 14 MW. Damit erzeugt es jährlich 681 Gigawattstunden (GWh) Wärme
und Kälte sowie 67 GWh Strom. Mit rund 77 Mitarbeitern erwirtschaftet die eCG einen Jahresumsatz­
erlös von etwa 81 Mio. Euro (inklusive eCG Nord mbH).
68
Sachsen-Anhalt
enercity Contracting GmbH
Glockseestraße 33
30169 Hannover
0511 - 430-2333
info@enercity-contracting.de
50
Nordrhein-Westfalen
13
134
108
27,2 MW 65,8 MW
61
13,7 MW 126,1 MW
24
19,9 MW 34,2 MW
Sachsen
Thüringen
Weitere Infos |
www.enercity-contracting.de
21
59
Hessen
4
6
3,0 MW
21,1 MW
119
2,2 MW 191,0 MW
93,0 MW
Rheinland-Pfalz
2
1,8 MW
Kontakt |
Die Danpower GmbH ist ein bundesweit und im Baltikum tätiges Wärmeversorgungs- und Contractingunternehmen aus Potsdam. Sie ist spezialisiert auf dezentrale Energieversorgung mittels KraftWärme-Kopplung (KWK) und auf den Einsatz von Biomasse zur Strom- und Wärmeerzeugung. Seit
2006 ist enercity an der Danpower Gruppe beteiligt und hält mittlerweile 84,9 Prozent der Anteile.
Danpower versorgt bundesweit in mehr als 150 Ortschaften Kunden aus Gewerbe und Industrie sowie
Wohnungswirtschaft mit Wärme, Strom und Kälte. Insgesamt erreicht die Danpower mit 575 Anlagen
eine thermische Anschlussleistung von etwa 922 Megawatt (MW) sowie eine in KWK-Anlagen installierte elektrische Leistung von rund 100 MW. Produziert werden jährlich etwa 1.006 Gigawattstunden
(GWh) Wärme und Kälte sowie 566 GWh Strom. Danpower beschäftigt 362 Mitarbeiter und erzielt Jahresumsatzerlöse von rund 164 Mio. Euro.
Danpower GmbH
Charlottenstraße 40
14467 Potsdam
0331 - 237 82 0
info@danpower-gruppe.de
Die Energie-Projektgesellschaft Langenhagen mbH (EPL) ist ein Energiedienstleister mit regionalem
Schwerpunkt. Das Unternehmen wurde 1994 von der Stadt Langenhagen und der Stadtwerke Hannover AG gegründet. Ziel ist es, eine ressourcen- und klimaschonende Energieversorgung auf kommunaler Ebene zu erreichen. Zu den Geschäftsfeldern der EPL zählen die Planung, der Bau und der Betrieb
effizienter Strom- und Wärmeproduktionsanlagen. Ein Schwerpunkt ist dabei der Einsatz von Blockheizkraftwerken (BHKW). Derzeit betreibt die EPL sieben Anlagen mit 23 Megawatt (MW) installierter
thermischer sowie 4 MW installierter elektrischer Leistung. Diese liefern jährlich rund 35 Gigawattstunden (GWh) Wärme und erzeugen 15 GWh Strom. Ca. 1.200 Hausanschlüsse in Langenhagen kann
die EPL mit den Anlagen versorgen. Das Unternehmen erwirtschaftet mit fünf Mitarbeitern Jahresumsatzerlöse von etwa sechs Mio. Euro.
Energie-Projektgesellschaft
Langenhagen mbH
Marktplatz 2
30853 Langenhagen
0511 - 22 06 01-0
info@epl-energie.de
Saarland
Bayern
8
16
14,7 MW 141,6 MW
Baden-Würtemberg
Weitere Infos |
www.danpower-gruppe.de
7
8
4,8 MW
14,6 MW
Kontakt |
Weitere Infos |
www.epl-energie.de
Anlagenanzahl & -leistung
Stand Dezember 2014
1.189
597 MW
enercity Contracting GmbH
574
922 MW
Danpower Gruppe
5
23 MW
EPL
1.768
1.542 MW
Gesamtanlagenanzahl
und Leistung
ENERCITY-REPORT 2014 | IMPRESSUM | 70
Impressum
Herausgeber
Beratung, Redaktion und Gestaltung
Möchten Sie weitere Informationen
enercity
LOOK! Werbeagentur GmbH
Gerne sende wir Ihnen weitere Veröffentlichungen unseres Unternehmens zu:
Stadtwerke Hannover AG
Ihmeplatz 2 · 30449 Hannover
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MetaDesign
Verantwortlich
Reports (Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht)
www.enercity.de
kommunikation@enercity.de
§§ weitere Exemplare dieses enercity-
Fotos
§§ enercity-Report 2003 bis 2013
Janko Woltersmann, Jonas Gonell,
§§ Informationen zu unseren
enercity-Archiv
Marlene Bloch, Hauptabteilung
UmweltStrom-Produkten
§§ proKlima Jahresbericht 2014
Konzernkommunikation und
Lektorat
Energiepolitik
Hiltraud Krause
Konzeption
Druck
weise Faxnummer oder per E-Mail an:
Hauptabteilung Konzernkommunikation
gutenberg beuys feindruckerei gmbh
Papier: Maxi Offset, FSC®-zertifiziert
kommunikation@enercity.de
Schicken Sie uns Ihre Wünsche einfach
an nebenstehende Adresse beziehungs-
und Energiepolitik: Marlene Bloch,
Die aktuellen Ausgaben des enercity-Pri-
Bianca Bartels, Carlo Kallen
Hauptabteilung Finanz- und Rechnungs-
Auflage
vatkundenmagazins „positive energie“
wesen: Uwe Franke, Brigitte Nolte, Markus
2.500 Exemplare
sowie des Geschäftskunden-Newsletters
Lenz, Daniel Rose, Gabriele Schnitker
„busy“ finden Sie im Internet unter:
www.enercity.de/infothek
Internes Redaktionsteam
Bianca Bartels, Carlo Kallen,
Den Online-Newsletter für Privatkunden
Thomas Pudlo, Dorothee Engel
können Sie abonnieren unter:
www.positive-energie.de
ENERCITY-REPORT 2014 | 71
Zahlen und Fakten zur bundesweiten Präsenz der Contracting-Beteiligungen von enercity finden Sie hinter dieser Seite sowie auf Seite 3.
Die regionalen Erzeugungsanlagen des Unternehmens sind ebenfalls
im vorderen Teil des enercity-Reports ab Seite 3 abgebildet.
Den ausführlichen enercity-Jahresabschluss und -Lagebericht 2014
können Sie auf der Internetseite als PDF-Datei herunterladen:
www.enercity.de/infothek
www.enercity.de
enercity
Ihmeplatz 2
30449 Hannover
Telefon 0511 - 430-0
Telefax 0511 - 430-2650
kommunikation@enercity.de
Die Marke der Stadtwerke Hannover AG