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ZO
Das besondere Magazin für Düsseldorf Zoo
No. 3
2016
Aus dem Viertel
Kunst & Kultur
Soziales & Gesellschaft
Düsseldorf bekommt eine
Frank-Zappa-Straße
Heute noch lebendig: Der Kult-Club
Creamcheese
Marcel Beyer erhält
Düsseldorfer Literaturpreis
Wiederentdeckt: Ernst Stege,
ein Düsseldorfer Maler
Weniger Müll in Parks durch Müll-Scouts
Gutes Sehen darf kein Luxus sein
TIEFGARAGE AM
SCHILLERPLATZ
Anwohner sind dafür
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Ohne Werbung
Geschäfte zu
machen ist, als
winke man einem
Mädchen im
Dunkeln* zu.
Happy Birthday
Landeshauptstadt Düsseldorf!
Vom 26. Bis 28. August 2016 feiern wir den
70jährigen Geburtstag der Landeshauptstadt
Düsseldorf und des Landes NRW mit einem
Riesen-Programm, rund 1 Mio Gäste werden
erwartet. Doch wie war das damals eigentlich?
Warum wurde damals Düsseldorf Landeshauptstadt und nicht Köln?
Am 17. April 1945 besetzten US-amerikanische
Truppen, im Zuge der Militäroperation Ruhrkessel von Mettmann kommend, Düsseldorf
nahezu kampflos. Nur noch etwa die Hälfte der
Bewohner lebte in der in weiten Teilen zerstörten
Stadt, die im Zuge der Einteilung Deutschlands
in Besatzungszonen unter britische Militärverwaltung kam. Die britische
Militärregierung setzte bereits im Juni 1945 eine deutsche Kommunalverwaltung ein. Nach Vorentscheidungen in London gründeten die Briten am
23. August 1946 als Nachfolgestaat des nur noch de jure existierenden
Freistaats Preußen das Land Nordrhein-Westfalen mit Düsseldorf als
Hauptstadt, um die bedeutenden industriellen Ressourcen des Landes der
politischen Einflussnahme der Sowjetunion und Frankreichs zu entziehen.
Die geografische Zentralität, insbesondere die gewachsene Funktion als
wirtschaftliches Entscheidungszentrum (Schreibtisch des Ruhrgebiets), und
das Bestehen unzerstörter Verwaltungsbauten gaben den Ausschlag für
die Bestimmung Düsseldorfs zum politischen Zentrum des neuen Landes.
Außerdem standen zu diesem Zeitpunkt noch Köln und Bonn in der engeren
Auswahl zur Bundeshauptstadt und konnten nicht zugleich Landeshauptstadt werden. Aus dem gleichen Grund ist z. B. auch Wiesbaden und nicht
Frankfurt die Landeshauptstadt von Hessen.
Darüber hinaus erwarten Sie auch in dieser Ausgabe viele interessante
Neuigkeiten und Tipps aus dem Zooviertel.
Inhalt
Aus dem Viertel
4 Schillerplatz soll Tiefgarage bekommen
5 Subkultur wird salonfähig
6 1968 Creamcheese
8 Zweimal Feuerwerk zum Kirmesjubiläum
13 Weniger Müll in Parks durch Müll-Scouts
13 Internationale Tanzmesse NRW
Kunst & Kultur
16 Ernst Stege – Ein Düsseldorfer Maler
Soziales & Gesellschaft
14 Geballte Frauenpower
15 16 Weitere Stolpersteine erinnern an Opfer des Nationalsozialismus
18 Marcel Beyer wird mit dem
Düsseldorfer Literaturpreis geehrt
18 Lasst Blumen sprechen!
19 Gutes Sehen darf kein Luxus sein!
14Impressum
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und natürlich beim Feiern.
Alexandra von Hirschfeld
Chefredakteurin und Herausgeberin
* Wir machen das Licht für Sie an!
Achenbachstraße 134 – D-40237 Düsseldorf
T: +49 (0) 211. 660 331
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3
›› Aus dem Viertel
„Information ist nicht
Wissen, Wissen
ist nicht Weisheit,
Weisheit ist nicht
Wahrheit, Wahrheit
ist nicht Schönheit,
Schönheit ist nicht
Liebe, Liebe ist nicht
Musik, Musik ist das
Beste.“
SCHILLERPLATZ SOLL TIEFGARAGE BEKOMMEN
ZUGEGEBEN, DIE PARKSITUATION IM ZOOVIERTEL IST SCHWIERIG, NICHT NUR AUF DER RETHELSTRASSE STEHEN DIE
AUTOS AN HAUPTEINKAUFSTAGEN IN ZWEITER UND DRITTER REIHE, AUCH AUF DEN NEBENSTRASSEN UND RUND UM
DEN SCHILLERPLATZ UND DAS EISSTADION WIRD DIE JAGD AUF EINEN PARKLATZ FÜR DIE ANWOHNER ALLTÄGLICH ZUR
ZEITRAUBENDEN TORTUR. ES GIBT VIELE NEUE WOHNPROJEKTE DURCH DIE MEHR MENSCHEN INS VIERTEL KOMMEN
UND DURCH DIE WEHRHANLINIE SIND ZUSÄTZLICH PARKPLÄTZE WEGGEFALLEN. DER BEDARF IST ALSO DA.
Doch was denken die Menschen im
Viertel darüber? Wir haben einmal
nachgefragt und sind weitestgehend
auf ein positives Echo gestoßen.
Harry Jankowski, Anwohner aus dem Zooviertel: „Eine Tiefgarage würde die Parkplatzsituation erheblich entspannen. Gerade
für Anwohner, die länger arbeiten, ist die Parkplatzsuche oft
Parken an der Rethelstraße: immer
wieder eine Herausforderung
langwierig und sie müssen mehrere Runden um den Pudding
fahren, um einen Stellplatz zu finden. Allerdings dürfen auch
die Bauarbeiten nicht vergessen werden, die man dann in Kauf
nehmen muss.
Eine Spaziergängerin: „Ich habe noch nichts davon gehört, dass
hier vielleicht eine Tiefgarage entstehen soll. Aber die Baustelle
ist doch jetzt gerade erst weg“, sagt sie verwundert.
Anwohner der Herderstraße: „Ich bin froh, dass die Baustelle
jetzt endlich weg ist und das Verkehrschaos sich etwas entspannt. Natürlich ist die Parkplatzsituation alles andere als optimal, aber ob eine Tiefgarage da die richtige Lösung ist? Zumal
ich mich auch frage, wie das bewerkstelligt werden soll. Wie
viele Etagen soll die Tiefgarage haben? Wo sollen Ein-und Ausfahrt hin?“
Kerstin Plein, Mutter und Besucherin des Spielplatzes auf dem
Schillerplatz: „Die Idee finde ich gut. Generell muss hier mal
was passieren, die Parkplatzsituation ist ja mehr als bescheiden, vor allem auch für die ansässigen Einzelhändler. Allerdings
bin ich auf die Umsetzung sehr gespannt, mit 50 Stellplätzen
in der Tiefgarage ist es ja nicht getan, die Tiefgarage müsste
schon mehrstöckig werden. Ich hoffe nur, dass die Bauarbeitet
den Spielplatz nicht beeinträchtigen würden.“
Reinigungsmitarbeiterin Achenbachstraße: „Ich wohne gar
nicht hier und habe deshalb noch nicht davon gehört. Ich finde
eigentlich immer irgendwo einen Parkplatz, aber für die Kunden, die nur ein Teil abholen wollen, ist es schon ärgerlich. Die
Kunden regen sich häufig über die angespannte Parksituation
auf. Eine Tiefgarage würde sicher helfen.“
Der Schillerplatz: im Rahmen des 2. Bauabschnitts
könnte gleich die TG mitgebaut werden
Packard Goose, Album: Joe‘s Garage Act III.
Die Frank-Zappa-Fans von Chreamcheese e.V. pilgerten zur neuen Straße mit ihren alten Scheiben
SUBKULTUR WIRD SALONFÄHIG
Düsseldorf bekommt eine Frank-Zappa-Straße
Der Wunsch eine Straße in Düsseldorf
nach dem US-Rockmusiker und Komponisten Frank Zappa zu benennen, kam
bereits erstmalig im Jahr 2011 auf. Petra
und Peter Rewald (Inhaber des Fahrradladens Re-Cycler an der Herderstraße im
Zooviertel) hatten ursprünglich die Idee.
Als Mitglieder des Vereins Creamcheese
e.V, dem legendären Club in der Altstadt
(S. auch nächster Artikel), sind sie naturgemäß Fans von Frank Zappa, welcher
mit dem „Suzie Cream Cheese“ den Namen für den Insider Treff lieferte und mit
Günter Uecker befreundet war. „Ich habe
also bei der Stadtverwaltung angerufen,
und mich über das Thema Straßenbenennung informiert“, sagt Peter Rewald.
„Dann haben wir eine Unterschriftenaktion gestartet. Alle Kunden, alle Freunde
und Bekannten haben unterschrieben,
so hatten wir innerhalb kürzester Zeit
250 Unterschriften zusammen“, erzählt
er weiter. Diese Unterschriften wurden
noch im Jahr 2011 mit dem Antrag bei
der Stadt eingereicht. „Danach haben wir
erstmal lange Zeit nichts mehr gehört“,
sagt Petra Rewald.
„Rund fünf Jahre später hieß es dann,
Düsseldorf solle eine Frank-Zappa-Straße
bekommen. Wir haben das direkt auf unserer Website veröffentlicht“, sagt Petra
Rewald. „Darauf hin hat sich der Bezirksbürgermeister Uwe Wagner bei uns gemeldet. Er war erstaunt und wusste an-
scheinend gar nichts von unserem Antrag
und hatte parallel einen eigenen Antrag
eingereicht.“
Am Samstag, den 4. Juni, um 12 Uhr war
es dann so weit. Oberbürgermeister Thomas Geisel und Bezirksbürgermeister Uwe
Wagner haben die Frank-Zappa-Straße bei
dem zum neuen Wohnprojekt Living Circle
umgebauten Thyssen-Trade-Center übergeben. Im Anschluss gab es ein Open-AirKonzert mit Musik im Stil von Frank Zappa. Diese Straße passt einfach besonders
gut nach Düsseldorf“, sagte OB Thomas
Geisel. „Frank Zappa war ein weltoffener
Mensch, der gut nach Düsseldorf gepasst
hätte.“
Doch noch vor einem Jahr hatte es in
der zuständigen Bezirksvertretung 2 einen heftigen Streit um die Benennung
gegeben. Dabei wurde kritisiert, dass es
keine Verbindung des Musikers zu Düsseldorf gegeben habe. Dennoch stimmten 11
von den insgesamt 18 Wahlberechtigten
dem Vorschlag zu, bei sechs Gegenstimmen und einer Enthaltung. Insbesondere
die ehemalige Bezirksvertreterin Annelies Böcker von der CDU war gegen die
Benennung, zog sie ins Lächerliche.
„Ich finde das toll, wie Herr Wagner
das so einfach nonchalant durchgesetzt
hat“, meint Peter Rewald, der der Sitzung
persönlich beigewohnt hat. Ihm ist es ganz
egal, von wem die Idee ursprünglich stamme. „Hauptsache die Straße ist jetzt da.“
5
Foto: Günter Leyl
Neu ist die Idee jedoch nicht eine Tiefgarage am oder unter dem
Schilerplatz zu bauen. So kam sie schon vor einigen Jahren aufs
Parkett. Bisher hatte die ehemalige Bezirksvertreterin Annelises Böcker von der CDU diese Ansätze erfolgreich abgewehrt.
Doch jetzt macht sich Bezirksbürgermeister Uwe Wagner persönlich dafür stark. Die SPD kann sich sehr gut die Einrichtung
einer Tiefgarage auf dem Schillerplatz vorstellen. Bezirksbürgermeister Uwe Wagner sagte, er halte eine Tiefgarage unter
dem Schillerplatz für eine gute Idee, der Bedarf für eine solche Maßnahme sei auf jeden Fall gegeben. Immer wieder werde er von Bürgern auf die Parkplatzsituation angesprochen,
die könnte sich mit einer Tiefgarage erheblich verbessern. So
meint die SPD im Stadtbezirk 2, dass auch der Zeitpunkt für den
Bau einer solchen Garage sehr gut sei sei, da mit dem zweiten
Bauabschnitt der Neugestaltung des Schillerplatzes noch nicht
begonnen wurde. Entscheidend jedoch sei, wie eine solche Garage wirtschaftlich zu betreiben sei. Deshalb würden zunächst
noch Investoren für dieses Projekt gesucht. Die Grünen jedoch
haben momentan noch Beratungsbedarf hieß es in der letzten
Sitzung aus der Fraktion, somit steht die Entscheidung darüber
noch aus.
v.l. DJ Günter Leyl mit Frank Zappa
im Creamcheese
Am Einweihungstag pilgerten dann
auch viele Zappa-Fans zur Enthüllung
und brachten ihre alten Vinyl-Scheiben
mit. Den Großmeister Zappa selbst, der
schon seit über 20 Jahren tot ist, hätte es
gefreut. Er veröffentlichte mehr als 100
Musikalben und hat die Rockmusik erheblich beeinflusst, sowohl durch seine
von Stilanleihen und rhythmischer Vielfalt geprägten Kompositionen als auch
durch seine Texte. Diese nahmen Bezug
auf Popkultur und Zeitgeschehen und waren oft satirisch oder auch dadaistischabsurd geprägt. Auffällig ist Zappas collagenhafte Kompositionstechnik, bei der
er seine Stücke in wochenlanger Detailarbeit mit musikalischen Schnipseln, Geräuschen oder Interview-Material durchsetzte. Er wurde in die Rock and Roll Hall
of Fame aufgenommen und erhielt zwei
Grammy Awards.
›› Graffiti
›› Graffiti
Das Creamcheese – unvergessen, unnachahmlich, einzigartig. Hier trafen
sich Ikonen der Kunst und Musikgeschichte sowie, Kunst-, Musik- und
Tanzbegeisterte und Partygänger der 1960er Jahre in Düsseldorf.
Im Jahr 1968 wurde der spektakuläre Club, der zugleich eine der ersten
Diskotheken Deutschlands war, von den bekannten Düsseldorfer
Gastronomen Hans-Joachim und Bim Reinert (Bim`s Martkwirtschaft)
gegründet. Künstlerisch gestaltet wurde die Kult-Location von Bildhauer
Günther Uecker, dem Filmemacher Lutz Mommartz und dem AllroundKünstler Ferdinand Kriwet.
1968
Creamcheese
Foto: Walter Vogel
MEHR ALS EINE SZENE-LOCATION DER
60ER UND 70ER JAHRE
Das Lokal war Bühne, Musikclub, Kneipe und Gesamtkunstwerk zugleich. Das
künstlerische Interior wurde dominiert
von einer 20 Meter langen Theke, damals
die längste Theke Deutschlands mit Spiegel-Lamellen-Rückwand, gestaltet von
Heinz Mack. Hinter der Bar schenkten
heute bekannte Künstler wie Blinky Palermo und Katharina Sieverding die Drinks
aus. Auf zwei Regalen reihten sich 24 laufende Fernseher, die Live-Aufnahmen des
Aktionsraumes zeigten. Dazu eine zum
Podium erhobene Tanzfläche und diverse
Kunstobjekte, wie ein überdimensionaler Nagel in einem Metallkäfig von Uecker mit dem Titel: „electric Garden“. Im
Eingang eine Wandtapete von Ferdinand
Kriwet, neben der Garderobe ein Objekt
aus konvexen Rundspiegeln des Künstlers Adolf Luther, ein „Mädchenbild“ von
Gerhard Richter über dem Podest aus
Betonstufen, aufgeblasene Gummi-Enten
an der Decke, die Konrad Fischer-Lueg
montierte. Der Nachbau der Theke wurde
zeitweise im Düsseldorfer Kunstmuseum
im Ehrenhof, das fast die gesamte Innenausstattung des Creamcheese aufgekauft
hatte, ausgestellt.
POPKULTUR MIT HOHEM KÜNSTLERISCHEN ANSPRUCH
Im diesem einzigartigen Ambiente des
Creamcheese an der Neubrückstraße
12 traf sich in den folgenden Jahren alles, was in Düsseldorf und weit über die
Stadtgrenzen hinaus in der künstlerischen Avantgarde Rang und Namen hat-
te. Joseph Beuys, Anatol Herzfeld und
Günther Uecker waren Stammgäste. Hier
fanden künstlerische Aktionen nach dem
Vorbild von Andy Warhol in New York und
Kneipentheater statt.
1
1 Frank Zappa, der dem Creamcheese seinen
Namen verlieh
2 Auch Supertramp traten hier auf Histori-
sche Aufnahmen aus dem „Creamcheese“.
3+4 Historische Aufnahmen aus dem
„Creamcheese“.
Projektion: Ferdinand Kriwet.
2
3
4
DER SOUND EINER GANZEN GENERATION
IN DÜSSELDORF
Auch musikalisch stand das Creamcheese für den angesagten Sound der
Zeit. Hier wurde Musikgeschichte geschrieben. So gaben sich Bands wie Atomic Rooster, Iron Butterfly, Camel, Pink
Floyd, Birth Control, Supertramp, Genesis, Deep Purple aber auch Kraftwerk
oder Frank Zappa, der mit seinem Song
„Son of Suzie Creamcheese“ den Namen
lieferte, hier die Klinke in die Hand.
DAS CREAMCHEESE IST
BIS HEUTE LEBENDIG
Ende 1976 schloss das Creamcheese seine Tore, da das Gebäude saniert werden
musste. Damit ging in Düsseldorf eine Ära
zu Ende. Doch rund 29 Jahre später sollte
es ein Revival geben. Denn im Juli 2005
gründeten Hans Herriger, Peter und Petra
Rewald, Günter Leyl, Robert Eglauer, Thomas Aulenkamp, Andreas Hesselmann,
Ralf-Georg Wegemann, Birgit Marlis Bongardt und Michael Meglitsch den „Creamcheese-Verein“. Dieser ist eine kulturelle
Vereinigung im Sinne des Creamcheese
mit dem Zweck das Andenken an Creamcheese zu pflegen. So organisiert der
Verein authentische Veranstaltungen in
Form von Revival-Partys mit originalem
und nachgebildetem Inventar. Infos und
Termine: www.creamcheese-ev.de.
›› Kirmes
›› Kirmes
MUSS DAS SEIN?
ZWEIMAL FEUERWERK
ZUM KIRMESJUBILÄUM
115 JAHRE GRÖSSTE KIRMES AM RHEIN
15. – 24. JULI 2016
Mit der Größten Kirmes am Rhein feiert im Jubiläumsjahr 2016 der
700 Jahre alte St. Sebastianus Schützenverein mit seinen mehr als
1.500 Schützen den Namenstag seines Schutzpatrons St. Apollinaris
am 23. Juli. Sehenswert ist der „Historische Festzug” am 19. Juli, der
mit mehr als 3.000 uniformierten Schützen, Musikkapellen, Pferdegespannen und Kutschen zu den größten in ganz Deutschland zählt.
Bereits zum 115. Mal wird 2016 die große Kirmesstadt an ihrem malerisch
gelegenen Standort auf den Oberkasseler Rheinwiesen aufgebaut.
8
Schaustellerverband für die lange und erfolgreiche Zusammenarbeit mit
dem Sebastianus Schützenverein bedanken. Fraglich ist, ob dies ein sinnvolles Vorgehen ist, oder ob hier nicht nur Geld verbrannt wir, denn wer
schaut sich denn an zwei Wochenenden hintereinander ein Feuerwerk an?
Zusätzlich hat auch die Stadt Düsseldorf ein weiteres Highlight für den
Eröffnungsabend angekündigt. OB Thomas Geisel will einen DüsseldorfAbend im Schützen-Festzelt mit Brauchtumsmusik veranstalten.
ABSCHLUSS-FEUERWERK VOM SCHIFF AUS
Das Abschluss-Feuerwerk der Sebastianer hingegen verspricht in diesem
Jahr besonders spektakulär zu werden. Denn die Feuerwerkskörper werden
diesmal nicht vom Rheinufer abgeschossen, sondern von einem Schiff auf
dem Rhein. So können auch größere Raketen gezündet abgefeuert werden,
was am Ufer je nach Pegelstand nicht immer möglich ist.
Auf den 165.000 qm großen Festwiesen präsentieren rund 350 Schausteller aus dem In- und Ausland
10 Tage lang eine große Auswahl an Fahrgeschäften
und garantieren so Spaß für die ganze Familie. Mehr
als vier Millionen Besucher finden sich da regelmäßig ein. Die wahren Kirmesfreunde kommen aus der
ganzen Rhein-Ruhr-Region und vom Niederrhein.
Und mehr und mehr Nachbarn aus den östlichen Teilen Belgiens und der Niederlande sind dabei. Düsseldorfs größte Kirmes am Rhein kann es mit jedem
anderen Volksfest in Deutschland aufnehmen - von
Hannover bis Stuttgart und München.
ORGANISATION IST ALLES
Die Auswahl aus der mehr als dreifachen Anzahl
der Bewerber, die Planung und Anordnung dieser
Kirmesstadt ist von entscheidender Bedeutung und
zieht sich über Monate hin. Wenn dann die ersten
Schausteller mit ihren Fahrgeschäften anrollen,
steht der Plan längst, sind die Stellplätze an den
viereinhalb Kilometer langen Kirmesstraßen verteilt.
Die Generalstabsarbeit ist dann aber noch nicht
beendet. Aufbau und Betrieb, vor allem auch die
Ver- und Entsorgung erfordern ein straffes Regiment, damit das größte niederrheinische Volksfest
reibungslos abläuft. Sie wird von wenigen Vorstandsmitgliedern des Schützenvereins ehrenamtlich geleistet. Und die Entwicklung des Düsseldorfer
Kirmes-Konzeptes ist aufs engste mit dem Namen
des Architekten Ludwig Kreutzer verbunden, der von
1958 bis 1996 als Kirmesbürgermeister die Weichen
stellte.
verkehrsbetrieb, allen Ehrgeiz, um die Besucher per
Schiene zu befördern. Inzwischen liegt der Anteil
derjenigen, die per Stadtbahn anreisen, bereits bei
75 Prozent. Wer dennoch mit dem Pkw anreist, muss
abseits parken. Beispielsweise auf den großen Parkplätzen an der Messe im Stadtteil Stockum. Von dort
geht es per Buspendel zum Festplatz. Damit die Anwohner des Festplatzes von Fremdparkern verschont
werden, werden die linksrheinischen Stadtviertel
Ober- und Niederkassel abgepollert, die Einfahrt ist
nur mit besonderer Berechtigung möglich. Wer unbelehrbar ist, hat das Nachsehen. Die Polizei geht
gegen Falschparker unnachsichtig vor, Abschleppen
und Verwarnen sind ein teurer Spaß. Gezahlt werden
muss sofort, sonst wird der Wagen nicht freigegeben.
Gründliche Vorbereitungen sind aber auch rund um die Festwiesen erforderlich. Vor allem bringt eine solche Großveranstaltung mitten in der Stadt
Verkehrsprobleme mit sich. Schützen, Polizei und der kommunale Nahverkehrsbetrieb arbeiten bei Vorbereitung und Abwicklung eng zusammen.
Der ideale Besucher der Kirmes kommt mit dem Nahverkehr. Das war bis
Mitte der achtziger Jahre anders. Da durften die Pkw auf den angrenzenden Flächen der Rheinwiesen parken. Doch die Zahl der Besucher stieg und
die Kirmes wuchs. So wurde 1988 die autofreie Kirmes ausgerufen. Damals
wurde die Tunnelstrecke der Stadtbahn zwischen Hauptbahnhof und Oberkassel eröffnet. Seitdem entwickelt die Rheinbahn, der Düsseldorfer Nah-
10
BRAUCHTUMS-ABEND ZUR ERÖFFNUNG
Die Top-Neuheiten in diesem Jahr unter den Fahrgeschäften sind die Looping-Riesenschaukel „Infinity“
und die Propeller-Schaukel „Apollo 13“. Einer der Höhepunkte ist wie in jedem Jahr das große Feuerwerk,
das in diesem Jahr gleich zweimal zu bestaunen ist.
Nämlich am Eröffnungstag des Volksfestes, am 15.
Juli und am letzten Kirmes-Freitag, dem 22. Juli.
Mit dem zusätzlichen Feuerwerk möchte sich der
HISTORIE: 115 JAHRE KIRMESSPASS FÜR GROSS UND KLEIN
Große Volksfeste haben in aller Regel eine lange Tradition. In Düsseldorf hat
der älteste Schützenverein, der St. Sebastianus-Schützenverein von 1316,
der in Düsseldorfs ältester Stadtpfarre im Herzen der Altstadt zuhause ist,
das Fest begründet. Tradition ist, dass die Schützen anlässlich des Patrons
ihr Fest feiern. Düsseldorfs Stadtpatron ist der Heilige Apollinaris, dessen
Fest am 23. Juli begangen wird. Früher gehörte zu einem solchen Patronatsoder Kirchweihfest stets auch ein großer Markt mit buntem Treiben. Daraus entwickelte sich das Kirchmess- oder Kirmestreiben, letztendlich dann
auch die „Größte“ Kirmes am Rhein. Der Weg zum großen Erfolg war freilich
lang. Die Tradition des Vogelschießens anlässlich des Kirchweihfestes und
des Stadtpatronatsfestes ist seit 1435 belegt. Im 16. Jahrhundert war das
Volksfest sogar Anlass für die Brautwerber des englischen Königs Heinrich
VIII. dessen künftige Ehefrau Anna von Kleve in Augenschein zu nehmen.
Seit 1901 ist die linksrheinische Festwiese in Düsseldorf-Oberkassel Austragungsort des Spektakels mit einem Ausblick auf das Panorama der Düsseldorfer Altstadt. Seit der Verlegung des Volksfestes auf die Oberkasseler
Rheinwiesen hat sich die Bedeutung der Veranstaltung erheblich gewandelt.
Die Besucherzahlen stiegen an und das Fest wurde zunächst auf 9 Tage ausgedehnt. Seit den 1970er Jahren entwickelte sich der Name „Größte Kirmes
am Rhein“, welcher der gestiegenen Bedeutung des Festes Rechnung trägt.
Mit fast vier Millionen Besuchern aus dem In- und Ausland ist die „Größte
Kirmes am Rhein“ längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt Düsseldorf.
KIRMES-ÖFFNUNGSZEITEN:
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Sa ab 13 Uhr
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11
Besondere Empfehlungen aus dem Viertel
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Die Stadt Düsseldorf sagt dem Müll den Kampf an. Sie will dort,
wie zuvor am Rheinufer „Müll-Scouts“ einsetzen, die Besucher
bitten, ihren Müll ordnungsgemäß zu beseitigen oder wieder
mit nach Hause zu nehmen.
Dies ist für den Hofgarten sowie Südpark und Volksgarten
geplant. Dort sollen in den Sommermonaten an bestimmten
Eingängen auch größere Abfallbehälter stehen. Darüber hinaus
erhält die Awista den Auftrag für Sonderreinigungen in Anlagen,
in denen besonders viel Müll anfällt. Dazu zählen Rheinpark,
Volksgarten/Südpark, IHZ-Park, Hofgarten, Schlosspark Benrath und Nordpark.
Am sehr sonnigen Christi-Himmelfahrts-Wochenende hatten
sich in einigen Parks die Eimer als zu klein für den anfallenden
Müll erwiesen. Dies hatte für Ärger bei den Besuchern gesorgt.
Da ähnliche Phänomene auch in den vergangenen Jahren zum
Sommerauftakt zu beobachten waren, will das Gartenamt nun
verstärkt die Wettervorhersagen beobachten und entsprechend
kurzfristig Aufträge an die Awista vergeben
INTERNATIONALE TANZMESSE NRW
Vom 31. August bis zum 3. September 2016 findet die internationale tanzmesse nrw zum 11. Mal in Düsseldorf, Krefeld und Leverkusen statt. Damit ist das Tanzland NRW zum 11. Mal Gastgeber
für ca. 1.800 Gäste aus aller Welt. An über 100 Messeständen aus
mehr als 30 Ländern präsentieren Tanzkünstler, Kompanien, Institutionen und Dienstleister ihre Aktivitäten. Die Veranstaltung
verbindet das wichtigste internationale Netzwerktreffen für Tanzschaffende mit einem großen Tanzfestival für NRW, das mehr als
90 Kompanien in vier Tagen der Öffentlichkeit vorstellt.
Als Leuchtturm-Projekt des Tanzjahres Deutschland 2016
steht diese Ausgabe mit einem geschärften Profil ganz im Zeichen der Begegnung, des Austauschs und des Netzwerkens: In
elf T-Talks – dem neuen Diskursformat der Tanzmesse – werden
produktionspraktische Themen diskutiert und relevante Aktivitäten einzelner Institutionen vorgestellt. Die Tanzmesse folgt
damit ihrem Prinzip, Begegnungen zu schaffen, sich auszutauschen, um dann zusammen zu arbeiten.
Das Profil der Open Studios wurde für die diesjährige Ausgabe weiter geschärft: Als wichtiges Vermarktungs-, Präsentations- und Vernetzungsformat rücken sie stärker in den Mittelpunkt des Programms. Eine Neuerung sind die Focus Forums im
Rahmen des Open Studio-Programms. Hier haben vier Länder
die Möglichkeit, einen Einblick in die nationale Tanzszene zu
geben und die Arbeit der Künstler*innen stärker in den Gesamtkontext der Szene zu stellen. Seien Sie gespannt auf die vielen
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GEBALLTE FRAUENPOWER
DIE DÜSSELDORFER UNTERNEHMERINNEN DES JAHRES 2016 Der Düsseldorfer Unternehmerinnenpreis
hat das Ziel weibliche Unternehmerschaft
zu fördern. Ins Leben gerufen hat diese
Auszeichnung Dagmar Schulz im Rahmen
des Netzwerks „Frauenbande“. Sie weiß
nur zu gut, wo es am meisten hakt bei Unternehmensgründungen. Seit acht Jahren
berät die Unternehmerin Existenzgründer
im Rhein-Ruhr-Raum. Über 100 Start-Ups
hat sie beim Erstellen von Business-Plänen und bei der Beantragung von Förderkrediten geholfen. Sie gibt Existenzgründungsseminare, hält Sprechstunden ab,
ist auf Berufsmessen vertreten.
„Jede dritte Unternehmensgründung
geht mittlerweile auf ein weibliches
Konto“, weiß Schulz. Aber davon hört
und liest man wenig. Deshalb rief sie
kurzerhand vor vier Jahren den Unternehmerinnenpreis ins Leben. Dank der
vielen Sponsoren konnten die Auszeichnungen in diesem Jahr zum ersten Mal
mit Geldpreisen ausgestattet werden.
Zum zweiten Mal übernahm Oberbürgermeister Thomas Geisel die Schirmherrschaft, schließlich ist er von Hause aus
gewohnt, mit vielen Frauen umzugehen.
Die Wahl fiel der hochkarätigen Jury bei
den vielen eingesendeten Bewerbungen
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nicht leicht. Am Ende einigten sich Maria-Rita Brandenburg von der Deutschen
Bank, die Gleichstellungsbeauftragte
Elisabeth Wilfart, Hans-Joachim Driessen Geschäftsführung Wirtschaftsclub
Düsseldorf, Uwe Kerkmann, Leiter Wirtschaftsförderung Düsseldorf und Stefan
Schneider, Vorstand Digitale Stadt Düsseldorf auf drei Unternehmen und nahmen kurzerhand auch noch die Kategorie
„Nachfolge“ mit auf.
DIE DÜSSELDORFER UNTERNEHMERINNEN DES JAHRES 2016:
Über den ersten Platz und 2.500 Euro
freute sich Gabriele Tischler (44) von der
„PfotenBar“. Im Oktober 2013 erfüllte
sich die gelernte Kauffrau und Bilanzbuchhalterin einen Lebenstraum. Die
Hunde- und Katzennärrin und Spezialistin für artgerechte Ernährung wollte ein
Geschäft wie ein Reformhaus für Vierbeiner aufmachen. Heute bietet sie Hundeund Katzenbesitzern ein bislang einzigartiges und ungewöhnliches Sortiment
an. Die Kunden finden in der PfotenBar
alles rund ums Barfen, dazu Nahrungsergänzung, ausgesuchte Fertignahrung,
Spielzeug, Leinen und Halsbänder. Statt
Chefredaktion:
Alexandra von Hirschfeld (M.A.)
Redaktion:
Julia Sett,
Hans Otto von Hirschfeld
Grafik:
Katja Wehmeier (Dipl. Des.)
Fotografie:
Lothar Milatz, Beate
14 Knappe (u.a.)
auf einen anonymen Internetshop setzt
sie auf persönliche Präsenz und ein Vertrauensverhältnis zu ihren Kunden.
Der zweite Platz ging an Marianne
Putziger (43) und Silja Kaeser (51) von
der Prägemanufaktur mit 2.000 Euro.
Die Grafik-Designerin Marianne Putziger
lernte durch ihre Schwiegereltern die
Drucktechnik des Prägens kennen und
war von den Möglichkeiten so begeistert,
dass sie sich entschied, eine eigene Prägemanufaktur zu gründen. Heute drucken
die beiden Unternehmerinnen manuell
hochwertige und edle Produkten in kleinen und mittleren Auflagen. Ihre Kunden
kommen aus dem B2B-Bereich, aber auch
Dienstleister und Privatkunden möchten
sich mit Visitenkarten, Geschäftsmappen, Briefumschlägen, Briefpapier oder
Einladungskarten vom Massenmarkt abheben. In einer von Männern dominierten
Branche wie der Druckbranche fallen die
beiden Diplom-Designerinnen auf.
Der dritte Platz und 1.000 Euro
Preisgeld gingen an Julia Sohn (40), die
Gründerin der vame Business Academy.
2001 gründete sie das Online-Weiterbildungsinstitut mit privaten Lehrgängen,
bereitet aber auch mit Blended Learning
auf IHK-Prüfungen zum Veranstaltungsfachwirt oder Geprüften Betriebswirt vor.
2008 kam als Tochterunternehmen Krabbelreich dazu. Hier werden Bildungsprogramme wie musikalische Frühförderung
oder Themenworkshops für Eltern und
Kinder angeboten. 36 freiberufliche und
einen festangestellten Mitarbeiter beschäftigt Julia Sohn mittlerweile.
Die Jüngste im Bunde und die Gewinnerin in der neuen Kategorie „Nachfolge“
ist die Medienökonomin Lucia Bachhausen (31), die mit der Übernahme des Unternehmens Bachhausen Visual Production mit 16 festangestellten Mitarbeitern
in ziemliche große Fußstapfen tritt. Das
Unternehmen wurde vor 25 Jahren von
ihrem Vater Erich Bachhausen gegründet
und ist auf audiovisuelle Medienproduktion spezialisiert.
Bezugsmöglichkeiten:
frei Haus im Zooviertel oder als Abo
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(Portokosten) Jederzeit formlos kündbar
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16 WEITERE STOLPERSTEINE
ERINNERN AN OPFER DES
NATIONALSOZIALISMUS
275 „Stolpersteine“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig gibt es
bereits im gesamten Düsseldorfer Stadtgebiet. Die 10 x 10 Zentimeter großen Messingtafeln erinnern mit den Lebensdaten
(„Hier wohnte ...“) im Bürgersteig an Opfer des Nationalsozialismus. Am Dienstag, den 28. Juni, kamen 16 weitere Stolpersteine an zehn Stellen in verschiedenen Düsseldorfer Stadtteilen dazu. Private Paten haben sie finanziert, der Förderkreis
der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf koordiniert die Aktion.
So wurde ein Stolperstein auf der Beuthstraße 4 für Mendel Eimer verlegt. Dessen Enkelin Florence Fruchter und eine weitere
Angehörige werden aus diesem Grund eigens aus New York anreisen. Auf der Brehmstraße 84 wurden neue Stolpersteine für
Fritz und Emmy Grunewald verlegt, die in Auschwitz ermordet
wurden. Um bei der Verlegung dabei zu sein, waren die Enkelin Charlotte Massey aus Detroit sowie weitere Angehörige aus
Frankreich und Belgien angereist.
Am Mittwoch, den 29. Juni, fand dann die Einweihung des Stolpersteins für Paul Gerlach auf der Unterrather Straße 185 in
Anwesenheit des Paten sowie Vertretern der AWO und der SPD
statt. Auch der Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, Dr. Bastian Fleermann, war vor Ort sein. Zudem hat am selben Tag der
Bürger- und Heimatverein Gerresheim am Alter Markt 5 den
Stolperstein für Josef Funk mit einer kleinen Zeremonie ein-
geweiht. Aufgrund seiner großen Arbeitsbelastung war Gunter
Demnig dieses Mal bei den Verlegungen nicht selbst vor Ort.
Die Arbeiten wurden vom städtischen Tiefbauamt durchgeführt
und von Mitarbeitern der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
begleitet.
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›› Kunst & Kultur
KUNSTSAMMLER GELINGT WIEDERENTDECKUNG
EINES FRÜHVOLLENDETEN MALERS
ERNST STEGE
EIN DÜSSELDORFER MALER UND ZEICHNER VON HOHEM RANG
Der Kunstsammler Marcel Held wurde durch einen Nachlass auf
den erstaunlichen, aber leider viel zu wenig bekannten Düsseldorfer Künstler Ernst Stege aufmerksam. Durch beeindruckende
Werke, die er teilweise sogar schon im jungen Alter von 14 Jahren zeichnete, wurde Held neugierig und fing an zu recherchieren. Allerdings war die Recherche kniffelig, Stege taucht zwar
auf der Bestandsliste des Malkastens auf, aber für weitere Informationen musste Held tief graben. Auch Rainer Kocherscheidt
vom „Versandantiquariat Rainer Kocherscheidt“ ist es letztendlich zu verdanken, dass Held innerhalb kürzester Zeit viele Informationen über Stege zusammentragen konnte.
Stege, der 1896 in Aachen geboren wurde, war Student der
Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf, Mitglied im Akademischen Verein „Laetitia“.
Der gerade einmal 22 Jahre alt gewordenen Maler zog mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder Hermann Karl Stege in die
Jülicher Straße in Düsseldorf und besuchte vermutlicherweise 2
Jahre lang die Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. Bereits
1914 wurden einige von Steges Arbeiten bei einer Gruppenausstellung des Akademischen Verein „Laetitia“ gezeigt. „Du warst
ein geborenes Illustrationstalent, auf das wir mit Recht so hohe
Hoffnungen setzten“, textete sein Lehrer Prof. Willy Spatz, Leiter der Abteilung Malerei an der Düsseldorfer Akademie von
1897 bis 1926.
1922, vier Jahre nach seinem Ableben, wurden insgesamt
25 seiner Arbeiten auf der Sonderausstellung „Düsseldorfer
Humor“ in der Städtischen Kunsthalle ausgestellt. Bei der Son-
16
derausstellung wurden auch Werke von berühmten Malern der
Düsseldorfer Malschule wie Andreas Achenbach und August von
Wille gezeigt.
STEGES WERKE ZEIGEN ANSÄTZE VON ZILLE,
BUSCH UND SPITZWEG
Ernst Stege hatte den Blick für Situationen, Aktivitäten und verdeutlichte damit zeitnahe Einstellungen. Militärische Haltungen
und Handlungen wurden von ihm gezeichnet. Für heutige Zeitgenossen ist das allenfalls museal und belustigend aus der Ferne. Damals gehörte der feiste schlagende Student ebenso wie
der sich bei Sekt, dicker Zigarre und junger Dame auf dem Schoß
amüsierende Leutnant zu den festgezurrten Klischees. Sogar
Postkarten zierten das Werk des jungen Künstlers, so zeichnete
er für die einst existierende Altstadt-Gaststätte „Im goldenen
Hahn“ einen schwungvoll gezähmten überdimensionalen Gockel. Renommierte Stimmen der Kunstbranche sehen in Ernst
Stege einen jungen Kokoschka.
Held will sich dafür einsetzten, dass der frühverstorbene
Künstler Ernst Stege endlich als ordentlicher Student in den Archiven der Kunstakademie Düsseldorf geführt wird. Ehre, wem
Ehre gebührt. Über Ernst Stege wird man also in naher Zukunft
noch einiges hören.
Für Rückfragen steht Ihnen Herr Held gerne unter der
Telefonnummer 0170-9607878 zur Verfügung.
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Rudolf Müller, Laudator und Inhaber der Buchhandlung Müller & Böhm KG, Marcel Beyer,
Preisträger, Dr. Michael Meyer, Privatkundenvorstand der Stadtsparkasse Düsseldorf (v.l.)
MARCEL BEYER WIRD MIT DEM
DÜSSELDORFER LITERATURPREIS GEEHRT
Auch in diesem Jahr wählte die Jury den
Preisträger des „Düsseldorfer Literaturpreises 2016 – vergeben durch die
Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf“. Den mit 20.000 Euro
dotierten Preis erhält der in Dresden lebende Schriftsteller Marcel Beyer. Der
Romanautor, Lyriker und Essayist wurde
schon mehrfach preisgekrönt und behandelt in seinen Werken alltägliche, politische sowie zeithistorische Themen. Der
Preis wurde am 6. Juni 2016 in Düsseldorf
verliehen. Dabei äußerte Marcel Beyer im
Pressegespräch seine starke Verbundenheit zum Rheinland und zur Stadt Düsseldorf, in der er ab dem Sommer 1973
gelebt hat. So hat er im damals noch existierenden Schwimmbad an der Grünstraße schwimmen gelernt und machte auch
seinen Führerschein in unserer Stadt. „Es
gibt viele Erinnerungen an Düsseldorf
und das macht diesen Preis noch schöner“, sagte Marcel Beyer und drückte
seine Freude über die Auszeichnung aus:
„Der Preis ist eine Investition in die Zukunft und schafft mir die Möglichkeit in
Ruhe weiterzuarbeiten.“
Zum 15. Mal verlieh die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf den Düsseldorfer Literaturpreis.
Dieser zeichnet Autorinnen und Autoren
aus, deren deutschsprachiges literarisches Werk inhaltlich oder formal Bezug
auf andere Künste nimmt. Bisher wurden
vierzehn Autorinnen und Autoren damit
ausgezeichnet. Zum Beispiel: Patrick
Roth, Christoph Peters, Katharina Hacker, Ulrich Peltzer, Ursula Krechel, Thomas Hettche oder im letzten Jahr Michael
Köhlmeier.
Der Preisträger Marcel Beyer wurde von einer siebenköpfigigen Jury
ausgewählt, zu der die Literaturkritiker/Innen Verena Auffermann, Ursula
März und Dr. Hubert Winkels, die Leiterin des Düsseldorfer Heinrich-HeineInstituts, Dr. Sabine Brenner-Wilczek,
der Leiter des Literaturbüros NRW, Mi-
chael Serrer, die Geschäftsführerin der
Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland,
Dorothée Coßmann und der Inhaber
der Buchhandlung Müller & Böhm KG,
Düsseldorf, Rudolf Müller gehörten. Die
Jurymitglieder Dorothée Coßmann und
Rudolf Müller begründen ihre Wahl so:
„Der Romanautor, Lyriker und Essayist
Marcel Beyer findet in seinen Gedichten
einen fein schwingenden Ton, der die Leser auf die Reise zu inneren und äußeren
Welten mitnimmt und sie trägt. Mit seiner scharfsinnigen, akribisch genauen
Sprache thematisiert Beyer alltägliche,
ebenso wie politische, zeithistorische
Themen, Erlebnisse, Erfahrungen, um
sie zugleich als mediale zu zeigen und
zu brechen. So auch in seinem zuletzt erschienenen Lyrikband „Graphit“, in dem
er mit seiner Meisterschaft der gradlinigen, genauen Beobachtung außerordentlich beeindruckt.“
Die Preisverleihung fand am 6. Juni
2016 im Forum der Stadtsparkasse
Düsseldorf im festlichen Rahmen statt.
Dr. Michael Meyer, Vorstandsmitglied
der Stadtsparkasse Düsseldorf hat rund
200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Medien, Kunst und Kultur begrüßt. Das Grußwort der Stadt sprach Thomas Geisel,
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt
Düsseldorf. Die Laudatio hielt der Inhaber
der Buchhandlung Müller & Böhm, Rudolf
Müller. Auch Marcel Beyer kam dabei zu
Wort. Er las aus seinem Werk „Graphit“
(Suhrkamp Verlag, Berlin 2014). Den musikalischen Rahmen gestalteten die Studenten der Robert Schumann Hochschule
Sebastian Gäßlein an der Violine und Salka Frey am Violoncello.
GUTES SEHEN DARF
KEIN LUXUS SEIN!
SPENDENAKTION DER BÜRGERSTIFTUNG DÜSSELDORF
Unter dem Motto „Gutes Sehen darf kein Luxus sein!“ setzt sich
die BürgerStiftung Düsseldorf mithilfe ihrer Spendenaktion
„Düsseldorf setzt ein Zeichen“ dafür ein, dass Bedürftige kostenlos Brillen erhalten. Bereits seit Januar 2004 gehören Brillen
nicht mehr zu den Krankenkassenleistungen. Die BürgerStiftung
Düsseldorf in Kooperation mit der Optikerinnung DüsseldorfRhein-Ruhr möchte diese Lücke schließen. „Gutes Sehen erhöht
die Lebensqualität. Menschen, die nur schlecht sehen können,
haben wenige Möglichkeiten, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen“, sagt Sabine Tüllmann von der BürgerStiftung Düsseldorf. Durchschnittlich kostet eine Brille mit einer Sehstärke
rund 200 EUR, eine Gleitsichtbrille deutlich mehr. Bedürfte,
z.B. Wohnungslose, Senioren oder Flüchtlinge erhalten nur
unter bestimmten Bedingungen einen Zuschuss. Dieser muss
beim Sozialamt beantragt werden. Derzeit leben rund 40.000
Menschen in unserer Stadt, die einen s.g. Düssel-Pass für Sozialhilfeberechtigte und Menschen mit vergleichbar geringem
Einkommen haben. Doch die Dunkelziffer ist deutlich höher.
Zunächst wird eine Summe von 7.000 EUR bereit gestellt, damit Bedürftige eine Brille im Wert von max. 70 EUR erhalten
Pressgespräch bei Brillen Kaiser: v.l. Oliver Ongaro, Vorstand Stay Düsseldorf und Fifty Fifty, Imgrad Werder von Flingern mobil e.V., Sabine Tüllmann
von der BürgerStiftung Düsseldorf, Michael Odo Hauck von Brillen Kaiser
können. Insgesamt beteiligen sich zahlreiche Optiker an der Aktion, so z.B. Optik Pingel, Brillen Kaiser, Christen`s Brillenwelt,
Moderne Augenoptik Jürgen Paschhoff und Fielmann Oberkassel. Die BürgerStiftung bittet weitere interessierte Düsseldorfer
Augenoptiker um ihre Mithilfe. Spenden auch Sie, um möglichst
vielen Betroffenen helfen zu können.
Bankverbindung:
BürgerStiftung Düsseldorf
IBAN: DE06300501101006986788
Verwendungszweck: Brillen „Düsseldorf setzt ein Zeichen“
Weitere Infos und Kontakt:
www.buergerstiftung-duesseldorf.de
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Der Verein „Pro Düsseldorf e. V.“ stattet in diesem Frühjahr die
Stadtteile in unserer Stadt mit Blumenkübeln und Blumenoasen
aus. Fast 500 Blumenanpflanzungen werden aktuell geplant und
umgesetzt. Zuletzt in Düsseldorf Garath, der Stadtteil am Rande
der Stadt erhält insgesamt 10 liebevoll bepflanzte Blumenkübel,
von denen Pro Düsseldorf die Hälfte der Kosten spendet, die andere Hälfte übernehmen Sponsoren. Paten vor Ort betreuen und
pflegen dann die Blumen.
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von Pro-Düsseldorf e.V. sowie Bezirksstellenleiter Uwe Sandt.
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