Coimbra 2014/15 (Wirtschaftswissenschaften)
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Coimbra 2014/15 (Wirtschaftswissenschaften)
Studienbericht Erasmus 2014/2015 Universidade de Coimbra Coimbra Die Universitätsstadt Coimbra liegt 100 km südlich von Porto und 200 km nördlich von Lissabon. Etwa 150.000 Einwohner, davon 20.000 Studenten leben in Coimbra. Die Universität prägt somit die gesamte Stadt und ist dadurch, dass sie oben auf dem Berg liegt, von nahezu jedem Ort in Coimbra sichtbar. Apropos Berg. Die Stadt ist außerordentlich hügelig und Man ist oft verwundert über die zahlreichen Traditionen und Rituale der Studenten, dazu gehören die Uniformen selbst, die natürlich selbst bei Temperaturen von über 30° getragen werden, laute Gesänge und sogar Fakultäts-Gesangbattles etc. Man wird schnell feststellen, dass die Uhren in Portugal insbesondere in Coimbra anders ticken. Das liegt hauptsächlich an der entspannten Mentalität der Portugiesen und vorallem der Studenten. Von Hektik oder Stress zumeist keine Spur. Dies kann manchmal sehr angenehm sein, aber auch zum Teil als sehr störend empfunden werden, insbesondere dann, wenn man von deutscher Pünktlichkeit ausgehend bereits 5 Minuten vor dem vereinbarten Zeitpunkt am Treffpunkt eintrifft und nach einer halben Stunde Wartezeit immer noch keiner aufgetaucht ist. Grundsätzlich kann man hier jedoch keine böse Absicht unterstellen. Don‘t worry! Pünktlichkeit ist in Portugal lediglich bei Öffentlichen Verkehrsmitteln von Bedeutung. Zudem stellt man sich schnell darauf ein und nimmt ähnliche Züge an. So wird häufig der Nachmittag in Cafés verbracht bei Sonnenschein, Kaffee und einem leckeren Pastel de Nata (kein Kommentar..einfach bestellen und genießen). Wenn man in Portugal Kaffee bestellt erhält man einen Espresso. Wenn man eine Tasse Kaffee möchte, wie man sie aus Deutschland gewohnt ist, sollte man den Zusatz Abatanado hinzufügen. Englisch beherrschen die Portugiesen gut, die meisten Studenten sogar sehr gut. Nur von älteren Leuten jenseits der 40-50 sollte man nicht zwangsläufig erwarten verstanden zu werden wenn man auf Englisch spricht. Anreise Viele Wege führen nach Coimbra. Am einfachsten ist es jedoch mit Ryanair oder Germanwings direkt nach Porto oder Lissabon zu fliegen und dann mit dem Zug weiterzufahren. 1. Porto Die Metro hält direkt am Flughafen. Von dort aus gelangt man innerhalb von 30-45 Minuten in die Stadt. An der Haltestelle Campanhã befindet sich der Bahnhof von dem aus der Zug direkt nach Coimbra weiterfährt. Es gibt zwei verschiedene Züge. Beide erreichen Coimbra in etwa zur selben Uhrzeit, jedoch dauert die Fahrt entweder eine Stunde oder zwei Stunden. Es lohnt sich auf den schnelleren Zug zu warten, da die Fahrt wesentlich bequemer ist und WLAN verfügbar ist. 2. Lissabon Auch hier hält die Metro am Flughafen, jedoch muss man diesen erst einmal verlassen bevor man zur Metrohaltestelle gelangt. Der Zug nach Coimbra hält an der Haltestelle Oriente wo die Metro ebenfalls hält. In Coimbra selbst gibt es zwei verschiedene Bahnhöfe, Coimbra-A und Coimbra-B. Coimbra-A liegt relativ zentral, sodass man von dort aus bequem in die Stadt laufen kann. Von Coimbra-B ist entweder Bus oder Taxi angesagt, denn Dieser Bahnhof liegt etwas weiter außerhalb. Die Preise für das Taxi sind jedoch wesentlich günstiger als in Deutschland. Die Schnellzüge halten in Coimbra-B von dort aus könnt ihr auch umsteigen und nach Coimbra-A fahren. Ein neuer Fahrschein ist in der Regel nicht notwendig. Don’t worry! Unterkunft / Wohnen und Kommunikation Um eine Wohnung zu finden solltet Ihr bereits vor Abreise im Internet recherchieren. Facebook und zahlreiche andere Seiten bieten gute Möglichkeiten um Wohnungen zu finden und die Vermieter vorab schonmal zu kontaktieren. Zu Beginn könnt ihr auch erst einmal ins Hostel. Auch sinnvoll ist es die Mädels und Jungs von ESN (Erasmus Student Network) anzuhauen, da die viele Wohnungen vermitteln und grundsätzlich weiterhelfen können. Anbei noch die Nummer meines Ehemaligen Vermieters Gilbert Silva: +351 913 332 333. Leicht komischer Kauz, verwendet oft das Wort „actually“ und „Problem“, aber an sich ein lockerer Typ. Vielleicht kann man direkt über Ihn noch Wohnungen bzw. Zimmer in Wohnungen finden. Der Standard der Wohnungen und Zimmer ist im Vgl. mit Deutschland niedriger einzuordnen. Zentralheizung ist dort ein Fremdwort, weshalb es notwendig ist einen Heizlüfter oder einen Heizkörper anzuschaffen. Die Fenster bieten meist nur wenig Schutz vor der Kälte aber der Strom ist meist in die Miete pauschal inkludiert. Don‘t worry! Universität/ Vorlesungen/ Prüfungen Wie bereits erwähnt sind die Portugiesen sehr traditionsbewusst mit Ihren Uniformen usw. und es ist nach wie vor sehr ehrenvoll die Universität zu besuchen. Der Einstand zum Studium wird natürlich dementsprechend in einem einwöchigen Festival auf der anderen Seite des Rio Mondego celebriert. Grundsätzlich bieten die verschiedenen Fakultäten insbesondere die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät auch Kurse auf Englisch an, jedoch sollte man es den Portugiesen nicht übel nehmen wenn die Kurse, die man im Voraus ausgewählt hat, doch nicht auf Englisch stattfinden oder gar nicht erst stattfinden. Das kann schon mal passieren. Don’t worry! Es gibt zwei Möglichkeiten der Notenvergabe. Entweder man entscheidet sich dazu auch während dem Semester Leistungen in Form von schriftlichen Aufsätzen oder Präsentationen zu erbringen und zusätzlich eine Abschlussklausur am Ende des Semesters zu schreiben. Dies birgt den Vorteil, dass sich die Endnote aus mehreren Noten zusammensetzt. Oder man entscheidet sich dazu lediglich die Abschlussklausur zu schreiben. Insgesamt sind die Erasmus Studenten jedoch sehr willkommen und werden gut aufgenommen. Und sind wir mal ehrlich: Auf dem Studium sollte hier der Fokus eindeutig nicht liegen. Ausflüge und Reisen Die Freizeit sollte man auf jeden Fall nutzen um viel zu Reisen. Im August, September und Oktober sollte man das gute Wetter noch in den Winter mitnehmen, der zwar im Vergleich zu dem deutschen Winter recht mild ausfallen kann jedoch trotzdem kalt und nass ist. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten um an den Strand zu gelangen und die Meeresluft zu schnuppern. Angefangen bei Aveiro und Figueira da Foz, die nur wenige Kilometer entfernd sind bzw. in etwa einer Stunde mit dem Zug erreicht werden können. Porto und Lissabon sind ein Muss. In Porto sollte man auf jeden Fall eine Portweinprobe mitmachen, (laut Portugiesen der beste Wein der Welt), in Lissabon sollte man in jedem Fall ein 6-er Pack Pastel de Belem mitnehmen, (laut Portugiesen das Beste überhaupt), denn die Schlange ist meist lang und man kann nicht nur eines essen und dann aufhören. An der Algarve gibt es die schönsten Strände Portugals. Städte wie Albufeira, Portimão, Sagres sind die Hauptanlaufstellen. ESN Coimbra Organisiert viele Ausflüge an die wichtigsten Orte in Portugal. Man muss jedoch schnell bei der Anmeldung sein, denn die Plätze sind teilweise innerhalb von wenigen Stunden ALLE vergriffen. Des Weiteren entstehen bei der hohen Anzahl der Teilnehmer oft lange Wartezeiten. Don’t worry. Diese Ausflüge sind insgesamt sehr Unterhaltsam und man lernt schnell viele neue Leute kennen, jedoch um Städte kennen zu lernen eher ineffizient. Oft ist es auch lohnenswert zu viert oder zu fünft ein Auto zu mieten und auf eigene Faust die Ortschaften zu erkunden. Mietpreise übers Wochenende sin in Portugal relativ günstig. Spanien ist ebenfalls nicht weit. Mit dem Zug über Nacht nach Madrid in 7-8 Stunden. Weitere wichtige Ziele die günstig zu erreichen sind wären die Azoren und Madeira. Mit easyjet o.Ä. Betreibern für 50 € ab Lissabon zu erreichen. Fazit Auch wenn einen dieses halbe Jahr unter Umständen aus Studiensicht nicht wesentlich voran bringt, so sollte man diese Zeit auf garkeinen Fall als eine verschwendete ansehen, denn trotzdem man wird an persönlicher Reife um einiges reicher gewinnen. Don’t worry. Man wird zu schätzen wissen, dass man als Student noch die Zeit hat ein fremdes Land und die Kultur kennen zu lernen. Man wird Menschen kennenlernen, aus Orten auf dieser Welt, die man womöglich sonst niemals besucht hätte, Menschen, die man aus seinem Leben nicht mehr missen möchte. Insbesondere wenn man bislang noch keinen Auslandsaufenthalt in seinem Lebenslauf vorzuweisen hat, sollte man das Angebot wahrnehmen und die ERASMUS experience selbst miterleben. Vor allen Dingen wird man im Berufsleben nur noch selten die Gelegenheit haben sich jemals wieder so frei bewegen zu können wie während der ERASMUS Zeit. Letztendlich wird man lernen, dass man tatsächlich nicht die Dinge bereut, die man getan hat sondern nur diejenigen, die man nicht getan hat.