Nr. 8 / Dezember 2007

Transcription

Nr. 8 / Dezember 2007
PANORAMA
Da s K u n d en m ag a z i n d er R a i ffei sen b a n k en
Nr. 8 / Dezember 2007
Raiffeisen ist mit
dem Sponsoring
von Swiss-Ski bisher
gut gefahren. Silvan
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I nhalt
Foto: Bruno Schlatter
Nr. 8 / Dezember 2007
Dr. Pierin Vincenz,
Vorsitzender der Geschäftsleitung
der Raiffeisen Gruppe
«Alles fährt Ski, alles fährt Ski...»
«...
Ski fährt die ganze Nation.» Zuerst Vico Torriani, dann das Trio Eugster
und selbst die in einem legendären TV-Spot auftretende Skinational­
mannschaft haben einst diese Zeilen singend zum Besten gegeben. Der
Schlager drückt wie kein anderer unsere Beziehung zum Schneesport aus. Die Schweiz
ist eine Skifahrernation, daran zweifeln wohl die wenigsten. Aber wussten Sie, dass tat­
sächlich rund drei Millionen Schweizerinnen und Schweizer aktive Freizeitschneesportler
sind und dass es hierzulande 100 000 lizenzierte Skirennfahrerinnen und -fahrer, Snowboarder, Skispringer, Freestyler, Langläufer und Biathleten gibt?
Hinter den engagierten Sportlern stehen der Schweizer Skiverband Swiss-Ski, elf Regional-
S C H W ERPU N K T
6 In guten wie in schlechten Zeiten
9 Interview mit Hansruedi Laich
12
14
18
23
GELD
Lückenlose Vorsorge
Der Kluge fährt im Sparzuge
Phänomen Sparen im Alter
Vorteile und Anlagechancen der Säule 3a
R A I FFE I SE N
24 Mitgliederaktion: Letzte Gelegenheit
32 Heissluftballon im neuen Kleid
ME N S C H
36 Fachhochschulen mausern sich
46 Globalisierung ohne Grenzen?
W O H N E N
40 Heimat auf Zeit
S C H L USSPU N K T
50 Der andere «Sonderfall» im Norden
verbände und über 800 Skiklubs. Diese leisten nicht nur im Spitzensport enorm wichtige
Arbeit, sondern engagieren sich genau wie Raiffeisen in der Region für die Region.
Mit Swiss-Ski und Raiffeisen haben sich zwei Partner mit gemeinsamen Werten gefunden.
Raiffeisen ist traditionell stark lokal verankert und gewissermassen die «Breiten-Bank» der
Schweiz, so wie Swiss-Ski für Breitensport in der Schweiz steht. Beide Partner legen grossen
Wert auf die Nachwuchsförderung – sei dies im Bankgeschäft oder im Schneesport. Junge
Talente werden in den örtlichen Vereinen entdeckt und in den Regionalverbänden gefordert
und gefördert, bevor sie in die Kader von Swiss-Ski selektioniert werden. Für den Nachwuchs
sind Sport und gemeinsames Erlebnis eine wertvolle Lebensschule.
Als Raiffeisen vor drei Jahren entschied, sich im Schweizer Schneesport zu enga­gieren,
glaubten wir daran, dass die Schweizer Spitzenathleten wieder ihren Platz an der Welt­spitze finden würden. Und das, obwohl diese der Weltspitze damals weit hinterherfuhren.
Doch die Wichtigkeit des Schneesports für die Schweizer Volksseele war und ist uns bewusst
und wir wollen einen Beitrag leisten. Auch in Zukunft. Deswegen haben wir gerade unser
Sponsoring für Swiss-Ski um weitere drei Jahre verlängert. Den aktiven Athletinnen und
Athleten wünschen wir eine erfolgreiche Saison 2007/2008!
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
Impressum | Adressänderungen: Mutationen melden Sie bitte
direkt Ihrer Raiffeisenbank. | Herausgeber und Verlag: Raiffeisen
Schweiz Genossenschaft | Redaktion: Pius Schärli, Chefredaktor; Philippe
Thévoz, Redaktor, französische Ausgabe; Lorenza Storni, italienische Ausgabe; Nicoletta Hermann, Mitarbeiterin. | Konzeption, Layout und
Druckvorstufe: Brandl & Schärer AG, 4601 Olten, www.brandl.ch. |
Titelbild: Sven Thomann | Adresse der Redaktion: Raiffeisen Schweiz,
Panorama, Postfach, 9001 St. Gallen, Telefon 071 225 84 05, Fax 071 225
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und Versand: Vogt-Schild Druck AG, Gutenbergstrasse 1, 4552 Deren­
dingen | Erscheinungsweise: Panorama erscheint achtmal jährlich;
93. Jahrgang; Auflagen (WEMF, 22.11.06): 333 788 Expl. deutsch; 69 476
Expl. französisch; 46 277 Expl. italienisch | Inserate: Axel Springer Schweiz
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Panorama kann bei den einzelnen Raiffeisen­banken gratis bezogen
respektive abonniert werden. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit
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Kunden­magazin auch als Livepaper im Internet (www.raiffeisen.ch/panorama) anschauen und herunterladen. | Rechtlicher Hinweis: Die Informationen in dieser Publikation gelten nicht als Offerte oder Kaufs- resp.
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zu Informationszwecken. Die vergangene Performance ist keine Garantie
für zukünftige Entwicklungen. Über Wettbewerbe wird keine Korrespondenz geführt.
Foto: Raiffeisen Schweiz
schwerpunkt
In guten wie
in schlechten Zeiten
Die klassische Werbung hat es zunehmend schwerer,
die Zahl der Verweigerer wächst. Raiffeisen setzt deshalb seit
zwei Jahren aufs Sponsoring im Schneesport. Eingestiegen
ist Raiffeisen in schlechten Zeiten und die Anzeichen verdichten
sich, dass gute Zeiten bevorstehen.
Pa n o r a m a R a i f f e i s e n 8 / 0 7
Foto: Chris Mansfield
Packen gemeinsam an und symbolisieren anhand eines Karton-Werbestellers
die Kooperation: Hansruedi Laich und
Gerold Schneider (r.)
D
rei Jahre sind nicht genug. Raiffeisen als
drittgrösste Schweizer Bank und der Ski­
verband Swiss-Ski, mit knapp 80 000 Mit­
gliedern einer der grössten und wichtigsten Sport­
verbände der Schweiz, werden in den nächsten
Tagen den noch bis zum Frühjahr 2008 laufenden
Vertrag für weitere drei Jahre verlängern. Von
ungefähr kommt dieser Entscheid nicht: Allein in
den letzten beiden Ski-Winter ist einiges Positives
passiert. Sportlerinnen und Sportler im alpinen
Skisport, aber auch im Langlauf, Skispringen und
Snowboard haben wieder mit Siegen und Podest­
plätzen auf sich aufmerksam gemacht.
Das war Balsam auf die Seele zahlreicher arg
gebeutelter Schweizer Fans. Fast schon vergessen
ist heute die Schmach an der Ski-WM 2005 in
Bormio, wo die einstige Skination Schweiz erst­
mals seit 20 Jahren ohne Medaille blieb. Bormio
war der Tiefpunkt in der Geschichte des damals
schon länger serbelnden Schneesports und in
dieser Talsohle hat Raiffeisen einen Vertrag als
Sponsor unterschrieben. «Die Schweiz und der
Tourismus brauchen den Schneesport. Wir glau­
ben an die Zukunft der Skination Schweiz», war
Pierin Vincenz, der Mann an der Spitze von Raiff­
eisen, an der in der «Nacht des Schweizer Schnee­
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
sports» im März 2005 erfolgten Vertragsunter­
zeichnung überzeugt. Er sollte zweieinhalb Jahre
später Recht bekommen.
Quoten im TV stimmen wieder
Auch die Zahlen belegen, dass es mit dem Schnee­
sport wieder aufwärts geht. Das Schweizer
Fernsehen berichtete im letzten Winter in 400
Sendungen und während 610 Stunden über
Schneesportanlässe, über 9400 Zeitungsbeiträge
wurden verfasst und 270 000 registrierte Teilneh­
mer spielten das Internetspiel «Ski Challenge». In
den Schweizer TV-Stuben interessiert man sich
wieder für das sportliche Geschehen im Winter.
Sehr zur Freude auch von Gerold Schneider,
dem Leiter des Sponsorings bei Raiffeisen. Er zi­
tiert aus einer im Februar 2007 gemachten Um­
frage: «92 Prozent finden das Sponsoring von
Raiffeisen gut bis sehr gut. 27 Prozent wissen,
dass Raiffeisen Schneesport sponsert.» Das sind
für ein erst zwei Jahre dauerndes Sponsoring
schon ausserordentlich gute Werte.
Die Partnerschaft zwischen dem Skiverband
und der führenden Schweizer Retailbank bringt
beiden Vorteile, Leistung und Gegenleistung sind
im Lot. «Es gibt kein besseres und sympathischeres
Sponsoring im Schweizer Sport als mit uns», sagt
Hansruedi Laich dezidiert. Und der Direktor von
Swiss-Ski ergänzt schmunzelnd: «Raiffeisen sollte
verlängern, damit Pierin Vincenz, wie schon vor­
gekommen, kein Referat mehr unter dem Titel
‹Warum investiert eine erfolgreiche Bankengrup­
pe in einen nicht erfolgreichen Verband?› halten
muss.»
Auch für Gerold Schneider ist die vorzeitige
Verlängerung keine Überraschung: «Die Wahr­
nehmung in den Medien ist aufgrund der guten
Resultate im letzten Winter viel positiver. Für uns
hat sich das Engagement auf jeden Fall ausbe­
zahlt.» Stolz ist Gerold Schneider vor allem auch
auf die Tatsache, dass Raiffeisen als einziger der
vier grossen Sponsoren (neben Swisscom als
Hauptsponsor, Audi und Helvetia) den Skisport
von der Basis bis zur Spitze unterstützt. Zusam­
men mit den Raiffeisenbanken lässt Raiffeisen
nämlich auch neun der elf Ski-Regionalverbände
Geldmittel zukommen.
Führende Bank – führende Sportart
Sie fragen sich in der Zwischenzeit, was sich Raiff­
eisen vom Sponsoring erhofft? Die Ziele sind
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schwerpunkt
«Weg frei für zukünftige Erfolge»
«Als Olympiasieger und Präsident von Ski Valais
weiss ich, wie viel Training, Mut und Begeisterung
es für Spitzenleistungen im Schneesport braucht.
Dafür ist die Unterstützung von engagierten Men­
schen und Firmen nötig – und dies vor allem beim
Nachwuchs. Raiffeisen unterstützt in grossartiger
Weise nicht nur unsere Spitzenathleten, sondern
ebenso den Ski-Nachwuchs. Dafür möchte ich
mich im Namen unserer Nachwuchstalente be­
danken – Raiffeisen macht so den Weg frei für
zukünftige Erfolge.»
Foto: zVg.
Images, denn Raiffeisen soll als dynamische und
leistungsbereite Bank wahrgenommen werden;
dann Betonung der sozialen Verantwortung auch
im bedeutsamen Schneesport sowie spontane
Wahrnehmung als eine der drei bekanntesten
Banken der Schweiz. Raiffeisen will darüber hi­
naus das Sponsoring dazu nutzen, um Anlässe für
ihre Kunden (so genannte Hospitality-Veranstal­
tungen) auf die Beine zu stellen, beispielsweise
den Besuch von Weltcup-Rennen.
Und zu guter Letzt soll das Engagement im
Schneesport die Vision von der führenden Schwei­
zer Retailbank untermauern. Gerold Schneider
ergänzt: «Wollen wir führend sein, müssen wir
auch eine führende Sportart unterstützen.» Der
Schneesport zählt trotz der harzigen Ergebnisse
in der jüngsten Vergangenheit neben Fussball und
Eishockey noch immer zu den wichtigsten Sport­
arten in der Schweiz.
So einfach, wie sich dies jetzt alles liest, war
das Bekenntnis von Raiffeisen zum Schneesport
allerdings nicht. Denn Raiffeisen betrat einer­seits mit einem Sponsoring in dieser Dimension
Neuland, zudem konnte zum Zeitpunkt der Ver­
tragsunterzeichnung keiner garantieren, dass die
Baisse im Skirennsport nicht noch länger anhalten
würde. Und nicht wenige Raiffeisenbanken, die
das Sponsoring mittragen mussten, standen dem
Unterfangen kritisch gegenüber. Einige Bankleiter
verschafften ihrem Unmut Luft und liessen die
Sponsoringverantwortlichen in St. Gallen wissen,
dass sie das Ganze «voll daneben» finden.
Pirmin Zurbriggen, Raiffeisen-Botschafter
Nachhaltigkeit zahlt sich aus
Heute sind die gleichen Bankleiter Feuer und
Flamme, die Diskussionen über die Sinnhaftigkeit
sind verstummt. Ein Beispiel gefällig? Andreas
Anderegg, Vorsitzender der Bankleitung der Raiff­
eisenbank Wasseramt Mitte in Derendigen, war
bei der Bekanntgabe des Sponsorings alles ande­
re als erfreut. Nach dem Besuch des WeltcupRennens in Adelboden zusammen mit Kunden
und Mitarbeitenden war er sich nicht zu schade,
seine Meinung zu revidieren: «Wir haben eine
ausgezeichnete Werbeplattform erhalten. Ganz
besonders freute mich, dass wir in Adelboden
‹Raiffeisen-like› vertreten waren, alles kam
menschlich daher und wirkte nicht versnobt.»
Wie Andreas Anderegg, der sich auch in die­
sem Winter für einen Kundenanlass angemeldet
hat (den Slalom in Adelboden, die Redaktion),
haben es letzten Winter viele Bankleiter und
gegen tausend zufriedener Kunden erlebt. Auch
in dieser Saison ist Raiffeisen an den WeltcupOrten in der Schweiz mit Kundenanlässen ver­
treten. Sponsoring wirkt umso mehr, je langfristi­
ger man dies einsetzt. Das beweisen die Beispiele
von Ovomaltine und des Softgetränkherstellers
Rivella, der seit über 30 Jahren Sponsor von SwissSki ist. Rivella konnte seine Markenbekanntheit
und seinen Absatz in dieser Zeit enorm steigern.
Auch Gerold Schneider kann sich vorstellen,
dass Raiffeisen so schnell nicht wieder aussteigt:
«Denn die Skiathleten passen gut zu Raiffeisen,
sie sind natürlich, ehrlich, sympathisch, boden­
ständig und naturverbunden.» Vieles davon trifft
auch auf Raiffeisen zu.
 PIUS SCHÄRLI >
nale Projekte (Eidg. Schwingfest, Blasmusikfest,
Jodlerfest) und den Marathonläufer Viktor Röthlin
eingesetzt wird. Dies entspricht in etwa einem
Zehntel des Etats einer Grossbank. Diese geben
allein für ein Projekt (Alinghi, Euro 08) oft ein
Mehrfaches davon aus.
Weitere sieben bis acht Mio. Franken setzen
die Banken vor Ort für die Unterstützung lokaler
und regionaler Anlässe sowie von Vereinen ein.
Gerade Letzteres ermöglicht eine vielfältig kultu­
relle Schweiz, denn viele Veranstaltungen könn­
ten ohne das Engagement der Raiffeisenbanken
nicht oder nicht auf einem entsprechenden Niveau
durchgeführt werden. «Für die Marke Raiffeisen
ist das regionale Sponsoring sehr wichtig», ist
Schneider überzeugt. Die Raiffeisenbanken schaf­
fen sich dadurch nachweislich sehr viel Goodwill
bei ihren Kunden.
Im Schneesport profitieren rund 250 Profi­
sportler und zahlreiche Veranstaltungen vom
Sponsoring in Höhe von 2,5 Millionen Franken
jährlich. Das Geld wird von Swiss-Ski zur Bezah­
lung von Trainern, Veranstaltungen, Infrastruktur,
Übernachtungen, Transporten, Verpflegung und
ärztliche Betreuung eingesetzt. Lohn gibt’s für
die Profisportler von den Skifirmen, von Indivi­
dualsponsoren und in Form von Prämien. Weitere
2 Millionen Franken fliessen in die Nachwuchs­
arbeit, in die Werbung, ins Individualsponsoring
und in die Organisation von Anlässen wie heuer
die Weltcup-Rennen in Adelboden, St. Moritz,
Wengen und Crans-Montana.
Sponsoring bei Raiffeisen
Das nationale Sponsoring bei Raiffeisen ist noch
eine junge Geschäftssparte. Im Februar 2005 mit
einem Mann auf die Beine gestellt, zählt die Ab­
teilung «Sponsoring & Events» in St. Gallen heute
sechs Mitarbeitende. Gerold Schneider als deren
Leiter hat die Aufgabe, eine nationale SponsoringStrategie zu entwickeln und umzusetzen. Er meint:
«Wir verstehen unsere Engagements als ausge­
wählte Partnerschaft, zu der beide Seiten einen
Beitrag leisten und profitieren. Wir konzentrieren
uns hauptsächlich auf nationale Anlässe, während
die einzelnen Raiffeisenbanken vielfältige lokale
und regionale Aktivitäten unterstützen.»
Die Sponsoringabteilung verfügt über ein jähr­
liches Budget von rund sechs Millionen Franken,
welches für Schneesport, andere grössere natio­
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schwerpunkt
«Raiffeisen ist ein
vorbildlicher Sponsor»
«Panorama»: Herr Laich, Raiffeisen steht
kurz davor, die Verlängerung des Sponsorings bekannt zu geben. Sie dürften erleichtert sein.
Hansruedi Laich: Erleichtert ja, aber nicht über­
rascht. Für mich als Direktor von Swiss-Ski ist es
wichtig, dass ein Sponsoring nicht an der Ober­
fläche schwimmt, sondern bis tief hinunter zum
Nachwuchs in den Skiklubs reicht. Das ist mit
einem Partner wie Raiffeisen gegeben und in
dieser Form einmalig. Die Skiklubs und Regional­
verbände sind unsere Basis. Wenn diese sehen,
dass Raiffeisen auch für die Basis etwas macht,
kommt diese Botschaft an.
Wie wichtig sind denn überhaupt Sponsoren
für Swiss-Ski?
Sponsoren sind bei uns die tragenden Pfeiler auf
der Einnahmeseite. Eine gute partnerschaftliche
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Was ist denn am Sponsoring von Raiffeisen
anders?
Es ist speziell vorbildlich und umfassend. Zudem
sind wir organisatorisch ähnlich aufgestellt. Spe­
ziell war auch der Zeitpunkt der Bekanntgabe des
Sponsorings: Raiffeisen hat am Schlusstag der
Ski-WM in Bormio 2005 die Verträge unterzeich­
net, wo wir ein mittleres Desaster erlebten und
ohne Medaille heimkehrten.
Wäre Raiffeisen auch Sponsor geworden,
wenn Sie damals nicht als Leiter der Raiffeisenbank St. Gallen gewirkt hätten?
Ich war damals bereits Mitglied des Präsidiums
von Swiss-Ski (entspricht dem Verwaltungsrat, die
Redaktion) und habe natürlich versucht, auf die
Entscheidungsträger positiv einzuwirken. Ich
glaube aber nicht, dass sich eine Firma wie Raiff­
eisen auf Emotionen einlassen kann. Die Frage,
die sich die Raiffeisen-Geschäftsleitung damals
stellen musste, war: Bringt uns das Sponsoring
etwas oder nicht?
Was wäre passiert, wenn Raiffeisen damals
nicht als Sponsor eingestiegen wäre?
Swiss-Ski hätte vermutlich den Betrieb redimensi­
onieren müssen: Leute entlassen, Trainingsbetrieb
reduzieren, Infrastruktur abbauen – schrecklich
diese Gedanken.
Bringt es denn etwas für Raiffeisen?
Raiffeisen erhält eine tolle Plattform, um eine
Imagewerbung auf einer hohen Qualitätsstufe zu
machen. Swiss-Ski zählt zu den Top-5-Verbänden
in diesem Land. Mehr als die Hälfte aller OlympiaMedaillen steuern unsere Schneesportler bei. Zu­
Zusammenarbeit mit den Sponsoren ist für uns
deshalb enorm wichtig.
Fotos: Chris Mansfield
Hansruedi Laich hat beim
Wechsel von der Raiffeisenbank
St. Gallen an die Spitze des
Skiverbandes hoch gepokert.
Sein Einsatz hat sich bisher
gelohnt. Dem Mann an der
Spitze von Swiss-Ski macht die
neue Aufgabe sichtlich Spass,
auch wegen des nachhaltigen
Verbandssponsorings von
Raiffeisen.
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Zu kalt?
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schwerpunkt
«Ich hatte in meinem Leben noch nie einen Job, der eine solche
Intensität und Vielfältigkeit an Problemstellungen beinhaltete.»
dem ist die Volksverbundenheit mit dem Skisport
noch immer sehr gross.
aber immer ein Spagat zwischen Spitzensport und
Nachwuchs.
Würden Sie sich ein noch grösseres finan­
zielles Engagement von Raiffeisen wünschen?
Klar wünschte ich mir dies. Man muss aber Realist
sein, denn das Sponsoring muss marktkonform
sein, sonst gibt´s irgendwann eine böse Überra­
schung für beide.
Wie unterschiedlich ist die Schweiz im Vergleich mit Österreich, unserem ständigen
Sparringpartner im Alpinskisport?
Wir sind föderalistisch organisiert, Österreich ein
altes Kaiserreich. Die Kritik von unten nach oben
ist bei uns grösser. In Österreich ist die kompro­
misslose Begeisterung für den Skisport massiv
grösser. Zudem ist die Tourismusbewegung mit
dem Skisport viel besser verzahnt als bei uns.
Wird das Raiffeisen-Sponsoring von den Fahrern überhaupt goutiert?
Ich stelle bei den Athletinnen und Athleten in den
letzten Jahren ein Umdenken fest. Sie sehen ein,
dass es Sponsoren braucht, die den Verband
Swiss-Ski unterstützen, in Einzelfällen treten sie
sogar als Kopfsponsor auf.
Wie stark unterstützt Swiss-Ski überhaupt
den Nachwuchs?
Wenn wir nichts in den Nachwuchs investieren,
haben wir keine Chance auf gute Spitzenfahrer.
Rund vier Millionen Franken unseres Gesamtbud­
gets von 27 Millionen Franken kommen dem
Nachwuchs zugute.
Die Regionalverbände hätten gerne mehr
Geld . . .
Es ist begreiflich, dass sie ihre Budgets aufstocken
möchten. Für uns ist die Verteilung der Gelder
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
Fällt Ihnen ein Österreicher-Witz ein?
Nein, da halte ich es mit Dani Albrecht. Er verkneift
sich solche Witze, weil er sich sagt: Es kommt alles
zurück und sie fahren uns anschliessend um die
Ohren.
Sind Sie denn kein humorvoller Mensch?
Doch, doch. Im Freundeskreis kann ich mich sehr
wohl austoben. Dort schätzt man meine Offenheit
und meinen Witz. Sonst muss ich mich eher etwas
zügeln, da ich manchmal missverstanden werde.
Ich hoffe, Sie zitieren mich jetzt richtig…
Das tun wir. Um noch einmal einen österreichischen Begriff zu bemühen: Swiss-Ski wurde auch schon als Intrigantenstadl bezeichnet. Wie erleben Sie dies nach zwei Jahren
bei Swiss-Ski?
Es ist sicher nicht einfach, die inneren und äusse­
ren Einflüsse sind gross. Ich sehe das Positive:
Man kann etwas bewegen und wenn die sport­
lichen Erfolge kommen, ist die Befriedigung umso
grösser.
Stört Sie denn der Begriff?
(überlegt länger) Nein, der Begriff hat bestimmt
eine gewisse Berechtigung und er trifft teilweise
schon zu. Mit Offenheit und Ehrlichkeit konnten
wir im Verband aber einiges beseitigen und das
Klima verbessern. Vertrauen und Stimmung sind
gut.
Und was bereitet Ihnen persönlich Bauchweh?
Wenn ich Bauchweh hätte, ginge ich zum Arzt
(lacht). Nein, im Ernst: Die Nachwuchsförderung
ist grundsätzlich eine grosse Herausforderung,
weil die Optik der Vereine, Regionalverbände und
Swiss-Ski oft nicht gleich gelagert ist. Der sachli­
che Aspekt sollte immer im Zentrum unserer ge­
meinsamen Bemühungen stehen.
Zum Abschluss ein Ausblick: Wann fahren die
Schweizer Skiasse den Österreichern wieder
um die Ohren?
Das tun wir heute schon (lacht), wenn ich an den
Sieg von Marc Gini auf der Reiteralm denke. Es
geht also aufwärts. Wir können uns auf eine
spannende Saison freuen.
Interview: Pius Schärli
11
geld
Familie Meyer aus Häggenschwil
ist für die Zukunft gewappnet.
Lückenlose Vorsorge
Ihre Zukunft bauen Michael und Karin Meyer auf ein gefestigtes
Fundament – eine Vorsorgelösung von Raiffeisen. Die Beratung
bei ihrer Hausbank hat sämtliche Vorsorgelücken erst aufgedeckt
und dann geschlossen.
V
or gut einem halben Jahr hat die Familie
Meyer mit Tochter Anja (7 Jahre) und Sohn
Gianluca (6 Jahre) ihr neues Heim bezo­
gen: ein dreigeschossiges Einfamilienhaus mit
herrlichem Blick auf das Alpsteingebirge. «Wir
haben uns bestens eingelebt und fühlen uns sehr
wohl in unserem neuen Zuhause», stellt Karin
Meyer fest und blickt lächelnd Richtung Familie.
Zweifellos können die vier stolz auf ihr neues
12
Eigenheim sein. Das Ehepaar hat sich mit der
Planung intensiv befasst: «Schliesslich sollte das
Haus genau nach unserem Geschmack geplant
und eingerichtet werden.»
Das weisse Flachdach-Haus liegt an einem
kleinen, sonnigen Hang in Häggenschwil im
Kanton St. Gallen. Das Quartier ist sehr kinder­
freundlich. Kindergarten, Schule, Arbeitsplatz,
Einkaufsmöglichkeiten und eine Bank tragen
zum Wohlbefinden im Dorf bei. Dass die Raiff­
eisenbank Häggenschwil in ihrer Nähe ist, hat
vie­les erleichtert. Auch ihre finanzielle Zukunft
ha­ben Michael und Karin Meyer früh an die
Hand genommen. Umfassend beraten durch ihre
Raiffeisenbank, begannen sie bereits vor vielen
Jahren regelmässig auf ein Vorsorgekonto einzu­
zahlen.
Einen Teil der Vorsorgegelder legte Michael
wegen der höheren Renditeaussichten in Vorsor­
gefonds an. Als sich im Laufe der Zeit der Traum
eines eigenen Hauses immer klarer abzeichnete,
suchte das Ehepaar erneut das Gespräch mit
Bankleiter Marcel Helfenberger. Es folgte eine
umfassende Bedürfnisanalyse. Dabei stellte sich
heraus, dass die frei verfügbaren Mittel auf dem
herkömmlichen Sparkonto als Eigenmittel für die
Finanzierung des Einfamilienhauses genügten.
Das angesparte Kapital auf dem Vorsorgekonto
blieb weiterhin für die Altersvorsorge reserviert.
Pa n o r a m a R a i f f e i s e n 8 / 0 7
Fotos: Thomas Enz
Immer mehr angehende Wohneigentümer in der
Schweiz investieren jedoch ihre Vorsorgegelder in
die eigenen vier Wände.
Flexible Vorsorgelösungen
Mit der Wahl des Vorsorgekontos haben sich
Michael und Karin entschieden, Gelder in die so
genannte «Dritte Säule» einzuzahlen. Die Dritte
Säule, auch als «freiwillige Vorsorge» bezeichnet,
stellt eine Ergänzung zur staatlichen und berufli­
chen Vorsorge dar. Unterschieden werden die
gebundene Vorsorge (Säule 3a) und die freie Vor­
sorge (Säule 3b).
Der Vorsorgeplan 3, das Vorsorgekonto bei
den Raiffeisenbanken, gehört der gebundenen
Vorsorge an und kann somit im Normalfall erst bei
der Pensionierung bezogen werden. Für die Finan­
zierung von selbstgenutztem Wohneigentum,
Finanzierung der Frühpensionierung oder Selbst­
ständigkeit kann das angelegte Geld jedoch vor­
zeitig vom Vorsorgekonto abgehoben werden.
Grundsätzlich dient der Vorsorgeplan 3 jedoch
der Altersvorsorge: Vermögen wird während der
Phase der Erwerbstätigkeit aufgebaut und kann
ab dem 59. (Frauen) bzw. 60. Lebensjahr (Männer)
bezogen werden. Um überhaupt in die gebunde­
ne Vorsorge einzahlen zu können, muss man über
ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen verfü­gen und 18-jährig sein. Ab dem 1. Januar 2008
können erwerbs­tätige Vorsorgenehmer zudem
neu bis maximal fünf Jahre nach Erreichen des
ordentlichen Rentenalters Einzahlungen in die
Säule 3a vornehmen.
Steuerbelastung reduzieren
Die gebundene Vorsorge bietet zudem erhebliche
Steuervorteile: Die getätigten Einzahlungen kön­
nen bis zu einem jährlich neu festgelegten Maxi­
malbetrag vom steuerbaren Einkommen abge­
zogen werden (siehe Info). Pro Person können
mehrere Konti je Vorsorgestiftung eröffnet wer­
den. Die Gesamtsumme der jährlichen Einzahlun­
gen darf dabei den Maximalbetrag jedoch nicht
überschreiten. Die Eröffnung mehrerer Vorsorge­
konti hat den Vorteil, dass die Auszahlung des
Vorsorgeguthabens in den fünf Jahren vor Errei­
chen des ordentlichen Rentenalters gestaffelt er­
folgen kann, was die Steuerbelastung je nach
Kanton positiv beeinflusst.
Nebst dem Vorsorgeplan 3 bietet Raiffeisen
drei Anlagefonds für Vorsorgezwecke an. Diese
eröffnen dem Kunden die Möglichkeit, attrak­
tivere Renditen auf seinen Vorsorgegeldern zu
erzielen; andererseits muss er bereit sein, ein
gewisses Anlagerisiko zu tragen. Ein zeitgemäs­ses Angebot stellt der Raiffeisen Nachhaltigkeits­
fonds «Pension Invest Futura» dar: Bei ihm unter­
liegen alle Anlagen einem strengen, unabhängigen
Auswahlverfahren, welches nach ökologischen,
sozialen und ethischen Kriterien gewichtet.
Vorsorgen und absichern
Zurück zum Bauvorhaben der Familie Meyer.
Bankleiter Marcel Helfenberger führte für die Fa­
milie eine umfassende Vorsorgeanalyse durch, um
ihr ein vollständiges Bild von der finanziellen Situ­
ation zu geben. Nun ist die Familie gewappnet –
info
Zahlen Sie jetzt auf Ihren Vorsorgeplan 3 ein und
sparen Sie bereits bei der nächsten Steuerrechnung
mehrere hundert Franken. Die Höhe hängt vom
steuerbaren Einkommen und von der Steuer­belastung
an Ihrem Wohnort ab.
Die Einzahlungslimiten für 2007/2008 betragen für
Erwerbstätige mit Pensionskasse max. CHF 6365.–;
für Erwerbstätige ohne Pensionskasse: 20% des
Erwerbseinkommens, max. CHF 31 824.–. Wie viel
Steuern Sie mit dem Vorsorgeplan 3 sparen, können
Sie auf www.raiffeisen.ch («Meine Bedürfnisse»,
«Vorsorgen», «Steuerrechner») selber ermitteln.
komme, was wolle. Michael Meyer staunte: «Wir
waren überrascht, wie genau und effizient unsere
Vorsorgelücken durch die Beratung und das Vor­
sorge- und Versicherungsangebot von Raiffeisen
gedeckt werden konnten!»
In Kooperation mit Helvetia Versicherungen
bietet Raiffeisen ergänzend zu den Bankdienst­
leistungen individuelle Versicherungslösungen an.
Zur Hypothek kann beispielsweise für alle Fälle die
passende Bau- oder Todesfallversicherung abge­
schlossen werden. «Der Kunde erhält alles aus
einer Hand», beschreibt Marcel Helfenberger die
Vorteile der Zusammenarbeit zwischen Bank und
Versicherung kurz und prägnant.
Schöne Aussichten
Obwohl die Familie Meyer mit dem Erwerb von
Wohneigentum einen Teil ihrer Vorsorge gesichert
hat, lehnen sich Michael und Karin nicht zurück.
Weiterhin zahlen beide in den Vorsorgeplan 3 ein.
Für die Bedürfnisse im Alter soll vorgesorgt sein.
Karin Meyer hat sich als erwerbstätige Ehefrau
ebenfalls entschieden, einen Vorsorgeplan 3 zu
eröffnen: «Auch mir als Frau liegt es am Herzen,
für meine Zukunft vorzusorgen.»
Und Familienvater Michael meint: «Gedanken
zu einer frühzeitigen Pensionierung habe ich mir
noch nicht gemacht, aber eine attraktive Möglich­
keit wäre das bestimmt.» Wer freut sich nicht
darauf, den dritten Lebensabschnitt möglichst
früh zu geniessen – noch dazu mit der Sicherheit,
den gewohnten Lebensstandard für die späteren
Jahre gesichert zu haben?  philipp süssli
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
13
geld
Der Kluge
fährt im Sparzuge
Landauf, landab häufen sich Berichte über Jugendliche, die nicht mehr
aus der Schuldenfalle herausfinden. Gleichzeitig zeigen Erhebungen,
dass die Generation der über 60-Jährigen mit einem dicken Kapitalpolster
ausgestattet ist. Ist Sparen aus der Mode gekommen?
Mit dem Geld dienen oder dem Geld dienen?
14
Pa n o r a m a R a i f f e i s e n 8 / 0 7
E
Foto: Keystone
in Blick auf internationale Statistiken zeigt,
dass Sparen in der Schweiz noch immer angesagt ist: Herr und Frau Schweizer legen
durchschnittlich 13 Prozent ihres Einkommens zur
Seite, was nur gerade durch die Japaner übertroffen wird. In den letzten 30 Jahren ist diese
Sparquote um sagenhafte 10 Prozent gestiegen.
Das wichtigste Sparmotiv ist nach wie vor das
Alter. Meldungen über die Gefährdung der staatlichen Altersvorsorge (AHV/IV) und den Abbau
von Pensionskassenleistungen wegen zunehmender Überalterung haben zu einer Sensibilisierung
der Bevölkerung geführt.
Aber auch konkrete Kaufwünsche haben die
Leute vor Augen: Den Erwerb eines Eigenheims
etwa oder grössere Anschaffungen und Projekte
wie Autos, Einrichtungsgegenstände, längere Urlaubsreisen oder Weiterbildungen. Natürlich
hängt die konkrete Sparquote stark vom verfügbaren Einkommen ab: Wer viel verdient, kann
mehr auf die hohe Kante legen, bei tieferen
Einkommen liegt Sparen meist nur beschränkt
drin.
Sparen und Konsumieren im Lebenszyklus
Neben dem Einkommen hängt Sparen natürlich
auch mit dem Konsumverhalten zusammen. Und
dieses hat sich in den letzten Jahren teilweise stark
verändert. Gerade bei sehr jungen Leuten nimmt
eine Art «Subito-Mentalität» überhand. Jeder
Wunsch will sofort realisiert sein, koste er, was er
wolle. Dass dabei kaum mehr gespart, sondern
häufig mehr ausgegeben wird als vorhanden ist,
liegt auf der Hand. Entsprechende Kampagnen
von Schulen und Budgetberatungsstellen (www.
schulden.ch, www.maxmoney.ch) sollen die Dinge wieder ins Lot bringen.
Dagegen sparen Familien grundsätzlich viel
und gerne: Im Hinblick auf die eigenen vier Wände oder für die Ausbildung der Kinder. Letztere
sind bekanntlich ein enormer Kostenfaktor. Je
älter sie werden, desto kostspieliger ist ihr Unterhalt, was zum Teil durch die Erwerbstätigkeit
beider Eltern wettgemacht werden kann. Wer
zwischen dem Auszug seines Nachwuchses und
der eigenen Pensionierung noch einige Jahre Zeit
hat, kann gleich doppelt profitieren. Es können
Pläne wie ausgedehnte Reisen realisiert werden,
die vorher nicht drin lagen. Parallel dazu wird von
den meisten recht intensiv aufs Alter gespart. Interessante Auswirkungen dürfte hier jedoch der
aktuelle Trend in Richtung späte Familiengründung zeigen: Wer vorher nur konsumiert und
wenig gespart hat und die Kinder übers Pensionsalter hinaus finanzieren muss, wird wahrscheinlich
nicht mehr aufholen können, was in jungen Jahren versäumt worden ist.
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
Ein äusserst spannender Wandel hat sich auch
bei der pensionierten Bevölkerung vollzogen.
Durfte man noch vor 20 Jahren davon ausgehen,
dass Rentnerinnen und Rentner meist über weniger Einkommen verfügten und darum vorher
fleissig gespart hatten, gleichzeitig aber einen
verhältnismässig bescheidenen Lebensstil pflegten
und häufig im Hinblick auf ihre Nachkommen
sogar noch weiter sparten, hat sich das Blatt
deutlich gewendet. Untersuchungen zeigen, dass
sich ältere Menschen heute nicht nur etwa zehn
Jahre jünger fühlen, sondern auch entsprechend
verhalten.
Das junge Lebensgefühl und eine länger intakte Gesundheit führen zu einer ausgeprägten
Konsumfreude. Freizeit, Ferien, persönliche Hobbys werden gepflegt, Versäumtes nachgeholt und
Lebensträume verwirklicht. Es ist nicht mehr tabu,
sein Vermögen zu entsparen – und wie bereits
erwähnt, verfügen Schweizer Pensionierte über
einen Grossteils des vorhandenen Kapitals und
können somit aus dem Vollen schöpfen.
Sparen bis zum bitteren Ende?
«Der Schweizer Sparwahn verhindert ein vernünftiges Wirtschaftswachstum» lautete der Titel einer
im Frühjahr 2004 veröffentlichten Studie. Tatsächlich hat Sparen gleich mehrere Auswirkungen auf
unsere Volkswirtschaft. Als positiver Effekt werden Mittel freigesetzt, welche die Banken in Form
von Krediten an die Unternehmen weitergeben.
Diese können dadurch Investitionen tätigen und
ihre Produktivität steigern.
Sparen heisst gleichzeitig Konsumverzicht,
weil das Geld der Wirtschaft entzogen wird. Ein
Rückgang der Nachfrage an Konsumgütern
dämpft also die Konjunktur. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten ist es zwar nahe liegend, dass man
den Gürtel enger schnallt und weniger Geld ausgibt. Leider wird dadurch ein Teufelskreis in Gang
gesetzt: Die Hersteller müssen ihre Produktion
senken, brauchen darum weniger Personal, was
zu Entlassungen und Lohnsenkungen führt, weshalb die Leute noch weniger ausgeben können.
Eine richtige Abwärtsspirale also. Sollten zum
Beispiel alle Autobesitzer in Westeuropa, den USA
und Japan gleichzeitig beschliessen, ihre Autos ein
Jahr länger zu fahren, kann das die ganze Weltwirtschaft in eine Rezession stürzen. Ein antizyklisches Verhalten wäre hier angebracht: Sparen,
wenn die Wirtschaft wächst und Konsumieren,
wenn sie zurückgeht. Nicht von ungefähr versucht
Reserviertes und freies Vermögen
Ausgangslage
Reto Reusser hat zwei Projekte:
> In drei Jahren plant er einen unbezahlten Urlaub, der ihn 20 000 Franken kosten wird.
> In sieben Jahren will er sein Auto ersetzen, welches 30 000 Franken kostet.
Vorgehen
Zuerst macht Reto eine Aufstellung über seine gesamten Ersparnisse und Vermögenswerte (Aufstellung I) und bestimmt in
einem zweiten Schritt, welche Gelder er für seine Projekte einsetzen kann und wo er noch zusparen muss (Aufstellung II).
Vermögensaufstellung I
Vermögensaufstellung II
Freies Vermögen
Lohnkonto
6 500
Mitgliedersparkonto
5 000
Fonds-Sparplan 15 000
Total freies Vermögen
26 500
Freies Vermögen
Lohnkonto
6 500
Total freies Vermögen
6 500
Reserviertes Vermögen
Reserviertes Vermögen
Notfallreserve (Sparkonto)
Pensionskassenguthaben
Vorsorgeplan 3
Notfallreserve (Sparkonto)
Pensionskassenguthaben
Vorsorgeplan 3
25 000
60 000
15 000
Total reserviertes Vermögen 100 000
Projekt unbezahlter Urlaub:
Sparkonto + Fonds-Sparplan
Projekt Ersatz Auto:
Fonds-Sparplan
Total reserviertes Vermögen
25 000
60 000
15 000
20 000
120 000
Monatliche Rückstellung
für Projekt Ersatz Auto CHF 320
während 7 Jahren geht an Fonds-Sparplan
(erwarteter Ertrag 3% netto)
15
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geld
Checkliste: So sparen Sie mit System!
> Formulieren Sie Ihre Wünsche, Pläne, Projekte
und ermitteln Sie, wie viel diese kosten und in
welchem Zeitrahmen sie realisiert sein sollen.
> Erstellen Sie ein Budget, welches detailliert
Auskunft über Ihre fixen und variablen Ausgaben gibt.
> Erstellen Sie eine Aufstellung über Ihre sämtlichen Guthaben (reserviertes und freies Vermögen) und bestimmen Sie, welche zur Rea­
lisierung Ihrer Projekte beigezogen werden
können und wo noch zusätzlicher Sparbedarf
besteht.
> Ermitteln Sie Ihre derzeit mögliche Sparquote
und überprüfen Sie, ob der Preis Ihrer Projekte
und der vorgesehene Zielhorizont realisiert
werden können.
> Falls dem nicht so ist: Setzen Sie nötigenfalls
andere Prioritäten, indem Sie den Preis und den
Zielhorizont Ihrer Projekte anpassen oder
durch Einschränkungen im Budget Ihre Sparquote steigern.
> Wählen Sie die passenden Spar- und Anlageinstrumente aus, mit denen Sie Ihre Projekte
finanzieren wollen.
> Überprüfen Sie regelmässig den Entwicklungsstand Ihrer Projekte und freuen Sie sich, wie
Sie Schritt für Schritt in greifbare Nähe
rücken!
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Sparen zum Ziel» (siehe Bestelltalon unten). Einfach und verständlich aufgebaut, lässt sich der
Ratgeber als eine Art «Finanzkochbuch» verwenden mit pfiffigen Rezepten, die im Alltag sicher
gelingen.
die staatliche Konjunkturpolitik das Sparverhalten
der Bevölkerung in die jeweils angesagte Richtung
zu lenken.
sich «konjunkturkonform» zu verhalten. Es könnte den Kindern oder Enkeln dienen, welche daran
sind, ein Haus zu kaufen oder ein Unternehmen
zu gründen. Dann würde es nicht mehr sicher
gehortet, sondern ganz klar der Wirtschaft zugeführt.
Aus diesen Überlegungen lassen sich zwei Erkenntnisse ableiten: Für viele wird Sparen und
Vermögensbildung ausschliesslich zweckgebunden und mit der Realisierung von verschiedenen
Projekten verbunden sein. Bei Leuten, die heute
über nicht verplantes Geld verfügen, kann sich das
jederzeit ändern, sobald neue Projekte dazukommen. Aus freiem wird dann reserviertes Vermö-
gen. Es lohnt sich, wenn Sie diese Unterscheidung
vornehmen, um besser planen zu können.
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
Die Autorin arbeitet in Bern seit über zehn Jahren
als selbstständige Finanzplanerin und Mediatorin
und begleitet Privatpersonen und KMU-Betriebe
auf der Suche nach griffigen Lösungen. Daneben
ist sie als Dozentin an verschiedenen Instituten
tätig, publiziert Fachartikel und Bücher und gilt
als gefragte Referentin und Moderatorin von
Podien und Anlässen. Ab sofort wird Bettina
Michaelis regelmässig im «Panorama» zu ausgewählten Finanzthemen schreiben.
Bestelltalon
Das Buch «Mit Sparen zum Ziel – So werden Wünsche wahr»
von Bettina Michaelis zum Sonderpreis von CHF 31.– (statt CHF 36.–).
Dieser Ratgeber richtet sich an alle, die mit ihrem Geld optimal umgehen
wollen, um so ihre Pläne und Ziele realisieren zu können.
1. Auflage 2006, 255 Seiten, brosch., ISBN 978-3-286-51301-3
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
Freies und reserviertes Vermögen
Nach diesen theoretischen Ausführungen mögen
sich die einen oder anderen Leserinnen und Leser
verwundert die Augen reiben und fragen: «Was
hat das alles mit mir zu tun? Ich haben doch meine guten Gründe, wenn ich spare oder wenn ich
es nicht tue.» Da haben Sie absolut recht! Schliesslich wollen Sie Ihre persönlichen Ziele und Wünsche realisieren und werden dies entweder unmittelbar aus Ihrem Einkommen tun oder Sie legen
Ihr Geld zur Seite, um Ihre Projekte zu einem
späteren Zeitpunkt zu verwirklichen. In beiden
Fällen wird der Wirtschaft früher oder später
wieder Kapital zugeführt.
Es gilt also zu unterscheiden, ob Sie einfach
Geld zur Seite legen, weil Sie unmittelbar zu viel
davon haben und gar nicht alles brauchen, was
Sie verdienen oder geerbt haben, oder ob Sie mit
dieser Rücklage einen bestimmten Zweck in der
Zukunft verfolgen.
Man unterscheidet hier zwischen so genanntem «freiem» und «reserviertem» Vermögen. Letzteres ist bereits verplant, wird allenfalls durch
zusätzliches Sparen gezielt vermehrt und dient zu
einem bestimmten Zeitpunkt der Realisierung
konkreter Pläne. Zum reservierten Vermögen gehören auch Ihre Notfallreserven, die keinesfalls
vergessen werden sollten, sowie langfristige Vermögenswerte, über die Sie nicht unmittelbar
verfügen wollen oder können, wie etwa Ihr Pensionskassenguthaben oder das Eigenheim.
Das freie Vermögen hingegen ist für keine
absehbaren Pläne reserviert. Es kann also längerfristig angelegt werden und wird vielleicht gar nie
gebraucht. Über diesen Teil des Kapitals könnte
man allenfalls diskutieren, wenn es darum geht,
 BETTINA MICHAELIS
Dieses Angebot ist befristet bis 31.1.2008
17
geld
18
Pa n o r a m a R a i f f e i s e n 8 / 0 7
Phänomen
Sparen im Alter
Selbst im Rentenalter wird in der Schweiz kräftig weiter gespart.
Der augenblickliche Konsumverzicht erfolgt dabei weniger im
Hinblick auf zukünftige Investitionen. Das Sparen im Alter erfolgt
vielmehr aus Vorsicht.
S
Foto: Keystone
eit jeher versuchen Eltern ihren Kindern das
gezielte Sparen von Kindesbeinen an beizubringen. «Wenn du andauernd einen kleinen
Betrag zur Seite legst, kannst du dir in Zukunft
einen umso grösseren Wunsch erfüllen»: So oder
ähnlich wird der Nachwuchs dazu ermuntert, mit
dem soeben erhaltenen Batzen das Sparschwein
oder das Bankkonto zu beglücken. Schweren
Herzens dürften die Kinder oftmals nachgeben,
hätte doch das erhoffte Spielzeugauto kurzfristig
wohl mehr Spass bereitet.
Finanzielle Entbehrungen werden uns im
wahrsten Sinne des Wortes in die Wiege gelegt
und prägen unseren Umgang mit Geld im Erwachsenenalter. Fühlen Sie sich von dieser Sparneigung
ebenfalls angesprochen? Zieht man das Bundesamt für Statistik (BfS) zu Rate, müssten Sie dies
tun. Denn das BfS weist in ihrer Einkommens- und
Verbrauchserhebung für sämtliche Altersgruppen
positive Sparquoten in Prozent des Bruttoeinkommens aus. Das Spektrum reicht folglich von der
jüngeren Generation, oftmals als «Konsumgesellschaft» bezeichnet, bis hin zu den Rentnern. Für
die vorliegend besonders interessierende Bevölkerungsgruppe der über 65-Jährigen wird dabei
eine beachtliche Sparquote von 6,6 Prozent ermittelt, was einem Sparbetrag von durchschnittlich 4539 Franken im Jahr entspricht.
Sparverhalten im Ruhestand
Damit widerspricht die Schweizer Rentnergeneration der Lebenszyklushypothese (siehe Box) des
Wissenschafters und späteren Nobelpreisträgers
Franco Modigliani. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts entwickelte dieser die Theorie,
wonach ein während der Erwerbstätigkeit erfolgter individueller Vermögensaufbau just die
Finanzierung der Lebensphase ab dem Pensionierungszeitpunkt bis zum Ableben ermögliche. Vereinfacht ausgedrückt, würde der kontinuierliche
Abbau des vorhandenen Vermögens im Rentenalter die Ersparnisse komplett «auffressen».
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
Dass in der Schweiz entgegen dieser Theorie
im Rentenalter trotzdem gespart wird, mag angesichts steigender Gesundheitskosten nicht weiter
überraschen. Die zunehmende Lebenserwartung
bringt es zusätzlich mit sich, dass immer mehr
Jahre finanziell abgesichert werden müssen.
Die Frage sei allerdings erlaubt, ob diese rationalen Faktoren das Sparverhalten der Rentner
ausreichend erklären. Daran zweifeln lässt die
Tatsache, dass in der Schweiz durchschnittlich
über 450 000 Franken vererbt werden. Kommt
dazu, dass in über zwei Dritteln der Erbfälle die
Erbenden bereits älter als 50 Jahre sind. Damit
erklärt sich auch der signifikante durchschnittliche
Vermögenszuwachs zwischen dem 55. und 65.
Altersjahr. Begünstigt wird also eine relativ gesehen vermögende Personengruppe, die sich unmittelbar vor oder bereits im Ruhestand befindet.
Längst finanziell abgesichert, wird trotzdem gespart: Weshalb verzichtet der durchschnittliche
Rentner darauf, sein Vermögen anzurühren und
entscheidet sich stattdessen dafür, hohe «Restbeträge» zu hinterlassen?
Sparen aus Angst
Die Vermutung liegt nahe, dass psychologische
Faktoren einen entscheidenden Einfluss auf das
Sparverhalten der Rentner ausüben. Literatur und
verschiedene Befragungen bestätigen diese Aussage. So wird die Angst vor unvorhergesehenen
Ereignissen (Pflegebedürftigkeit, Altersheimaufenthalt) als wichtigstes Sparmotiv genannt. Knapp
dahinter folgen die Altersvorsorge und mit gros-
Ihre Meinung ist gefragt!
Wie halten Sie es mit dem Sparen im Alter? Schreiben Sie uns, berichten Sie von Ihren Erfahrungen
in der Pension im Umgang mit Geld per E-Mail an
panorama@raiffeisen.ch oder per Brief: Raiffeisen
Schweiz, Panorama, Raiffeisenplatz, Postfach
9001 St. Gallen. Die spannendsten und interessantesten Zusendungen werden wir veröffent­
lichen.
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Spanien – Auf den Spuren der Mauren
Farbenprächtiges Andalusien
exklusiv im Luxusbus
1995.–
12 Tage ab Fr.
gemäss Programm
Preise pro Person
12 Tage gemäss Programm
Reduktionen
Reise 1– 3, 5
Reise 12 –14
(vorbehältlich Fährpreis-Zuschlag 2008)
Die prächtige Alhambra mit der Sierra Nevada im Hintergrund
Auf dieser umfassenden Reise durch
Andalusien besuchen wir prachtvolle
Städte wie Sevilla, Córdoba und Granada wo die Spuren einer bewegten Geschichte allgegenwärtig sind. Genauso
faszinierend sind die abwechslungsreichen Landschaften und maurischen
Palastanlangen mit ihren blühenden
Gärten. Aber auch die andalusischen
Kleinstädte Ronda, Carmona und Úbeda
gehören zu den Höhepunkten dieser aussergewöhnlichen Region Spaniens. Auf
der Hin- und Rückreise nach Andalusien
erleben wir weitere beeindruckende
spanische Städte wie Zaragoza, Madrid,
Toledo und Barcelona.
1. Tag: Schweiz – Genua – Einschiffung.
Fahrt via Tessin nach Genua und Einschiffung auf
ein Schiff der Reederei «Grimaldi Lines».
2. Tag: Barcelona – Zaragoza.
Ankunft in Barcelona und Ausschiffung. Über
Lerida erreichen wir Zaragoza, die frühere
Hauptstadt des Königreiches Aragonien.
3. Tag: Zaragoza – Madrid –Toledo.
Fahrt in die spanische Hauptstadt Madrid. Geführte Besichtigung der herausragenden Sehenswürdigkeiten. Weiterfahrt nach Toledo.
4. Tag: Toledo.
Besichtigung der oberhalb der Tajo-Schlucht
gelegenen Altstadt Toledos mit ihrer riesigen
Kathedrale. Nachmittag zur freien Verfügung.
5. Tag: Toledo – Úbeda – Córdoba.
Unterwegs nach Córdoba besuchen wir Úbeda
mit seiner prächtigen, von alten Häusern umgebenen Plaza Vazquez de Molina. Abends
Ankunft in Córdoba.
Königsklasse-Luxusbus mit mehr Komfort:
kleinere Reisegruppen (max. 30 Personen)
bequeme Fauteuils in 3er-Bestuhlung
grösserer Sitzabstand (90 cm an Stelle
der üblichen 78 cm)
■
■
■
6. Tag: Córdoba – Carmona – Sevilla.
Córdobas Moschee ist zu beiden Seiten von
Hofgärten mit Orangenbäumen flankiert. Wir
sehen ausserdem das jüdische Viertel mit seinen weissgetünchten Häusern, Veranden und
Springbrunnen. Weiterfahrt und Besuch der
typisch andalusischen Kleinstadt Carmona.
Abends Ankunft in Sevilla.
7. Tag: Sevilla.
Besuch der historischen Altstadt von Sevilla.
Wir sehen u. a. das Judenviertel – Barrio de
Santa Cruz, die Alcazar und die gewaltige
Kathedrale (von aussen). Freier Nachmittag
und Möglichkeit für eine gemütliche Kutschenfahrt durch die Gassen der Altstadt (fakultativ). Abendessen mit lokalen Spezialitäten
in einem gepflegten Restaurant.
8. Tag: Sevilla – Ronda – Granada.
Entlang der Route der Weissen Dörfer erreichen wir das an atemberaubender Lage, am
Rande einer tiefen Schlucht gelegene Ronda.
Besichtigung der berühmten Stierkampfarena
und Altstadtrundgang. Abends erreichen wir
Granada.
9. Tag: Granada und Alhambra.
Geführte Besichtigung des maurischen Palastes Alhambra und der Generalife-Gärten.
Nachmittag zur freien Verfügung. Sehenswert
sind in Granada, nebst der herrlichen Lage am
Fuss der Sierra Nevada, auch die Kathedrale
sowie die faszinierenden Stadtteile Albaicín
(maurisch) und Sacromonte, mit ihren Flamenco-Lokalen.
10. Tag: Granada – Benicasim.
Wir verlassen Granada und erreichen via
Elche und Alicante Benicasim bei Castellón.
11. Tag: Benicasim – Barcelona –
Perpignan.
Fahrt nach Barcelona. Stadtrundfahrt mit Besichtigung der Sagrada Fami-
Daten 2008
Mittwoch – Sonntag
Frühling
Herbst
1: 05.03.–16.03.
10: 17.09.–28.09.
2: 19.03.–30.03.
11: 24.09.–05.10.
3: 26.03.–06.04.
12: 01.10.–12.10.
4: 02.04.–13.04.
13: 08.10.–19.10.
5: 09.04.–20.04.
14: 15.10.–26.10.
6: 16.04.–27.04.
7: 30.04.–11.05.
8: 07.05.–18.05.
9: 14.05.–25.05.
Unsere Leistungen
Fahrt mit Königsklasse-Luxusbus
Unterkunft in guten Mittel- und
Erstklasshotels, Basis Doppelzimmer
Alle Zimmer mit Bad oder Dusche/WC
Mahlzeiten:
– 7 × Halbpension in den Hotels
(Abendessen und Frühstücksbuffet)
– 1 × Abendessen mit lokalen Spezialitäten im Restaurant in Sevilla (7. Tag)
– 2 × Frühstücksbuffet (4. und 9. Tag)
– 1 × Schiffspassage ohne Mahlzeiten
Schiffspassage Genua – Barcelona,
Basis-Unterkunft in Doppelkabine innen
mit Dusche/WC
Alle aufgeführten Ausflüge und
Besichtigungen
Geführte Stadtbesichtigungen in Madrid,
Toledo, Sevilla, Ronda und Barcelona
Führungen: Mezquita in Córdoba,
Alhambra mit Generalife-Gärten
in Granada
Eintritte: Kathedrale Toledo, Mezquita
in Córdoba, Alcazar in Sevilla, Alhambra
und Generalife-Gärten in Granada,
Sagrada Familia in Barcelona
Erfahrener Reisechauffeur
Nicht inbegriffen
Fr.
Einzelzimmerzuschlag (Hotels)
450.–
Kabinenzuschläge (Fähre)
– Doppelkabine aussen
30.–
– Einzelkabine innen
45.–
Annullationsschutz
25.–
Hinweis
Unsere Auftragspauschale von 20 Franken
pro Person entfällt bei Buchung unter
www.twerenbold.ch und für Mitglieder
des Excellence-Reiseclubs.
Abfahrtsorte
06.15 Wil �, 06.30 Burgdorf �,
06.40 Winterthur, 06.45 Basel,
07.00 Zürich-Flughafen �, 07.20 Aarau
08.00 Baden-Rütihof �,
08.50 Arth-Goldau (nur Einstieg)
kanda
■
■
■
lia und der bekannten Flaniermeile «Las Ramblas». Anschliessend Weiterfahrt zu unserem
letzten Übernachtungsort Perpignan in Südfrankreich.
12. Tag: Perpignan – Rückfahrt
in die Schweiz. Rückfahrt via Orange, Lyon,
Genf, zurück zu den Einsteigeorten.
Ihre Hotels
■
■
Je zwei komfortable Übernachtungen in Toledo, Sevilla und Granada in den erstklassigen
Hotels Beatriz, Tryp Macarena und Saray, alle
T-•••• (off. Kat.****).
An den anderen Übernachtungsorten haben
wir für Sie folgende oder gleichwertige Hotels
ausgewählt:
Hotel
150.–
50.–
■
Córdoba, Sevilla, Granada, Madrid und Toledo ■ Andalusische Perlen Úbeda,
Carmona und Ronda ■ Alhambra und Generalife-Gärten
■
Ihr Reiseprogramm
Fr.
2145.–
Nächte T-Kat.
Hesperia, Zaragoza*
Tryp Los Gallos, Córdoba
Intur Bonaire, Benicasim
Mas des Arcades,
Perpignan
off. Kat.
1
1
1
T-•••+ ***
T-•••+ ***
T-•••+ ****
1
T-•••+ ***
* Reise 10 im Hotel NH Ciudad de Zaragoza
Schiffspassage
Genua – Barcelona, eine Nacht mit einer
modernen Kombi-Fähre der «Grimaldi Lines».
Überfahrt ca. 18 Stunden.
■
■
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Schiffspassage Genua – Barcelona
Buchungstelefon:
056 484 84 84
Twerenbold Reisen AG · Im Steiacher 1 · 5406 Baden · www.twerenbold.ch
geld
Lesererfahrung
sem Abstand das Erbmotiv als zu beobachtende
Spargründe. Verschiedene Risiken im Lebenszyklus verstärken dabei das dominierende Vorsichtssparen. Bei Rentnern von besonderem Interesse
sind das Langlebigkeits- und Hinterbliebenen­
risiko.
Sie verbinden einerseits die Angst, zu wenig
Geld für zu viel Leben aufzuweisen, mit der Befürchtung, im Alter alleine dazustehen und Mitmenschen zur Last zu fallen. Unterstützt wird
die­se innere Blockade durch die Tatsache, dass
das Sicherheit bietende Familiensystem an Bedeutung verloren hat. Angesichts hoher Scheidungsraten und sinkender Kinderzahlen ist es alles
andere als selbstverständlich, sich aus finanziellen
und sozialen Gesichtspunkten auf die eigene Verwandtschaft verlassen zu können. Stattdessen
wird das Risiko Alter vermehrt am Markt mittels
Versicherungsprodukten abgedeckt.
Interessanterweise erachten Psychologen das
Vorsichtssparen als ein Phänomen, das unabhängig von der Generationenzugehörigkeit oder von
finanziellen Verhältnissen auftritt. Ob jung oder
alt, vermögend oder nicht: das Sparen aus einer
Verunsicherung heraus packt uns alle früher oder
später. Dies hängt mit dem Übergang von der
Erwerbstätigkeit in den Ruhestand zusammen,
wovon alle gleichermassen betroffen sind. Damit
verbunden ist nicht nur ein Einkommensrückgang, sondern aus psychologischer Sicht vielmehr
der Verlust des Berufsstatus. Dieser diente dem
Einzelnen als Identifikationsmerkmal, das ihn oder
sie klar definierte und differenzierte.
So hat die berufliche Tätigkeit Auswirkungen
auf Besitz, Prestige oder auch die Zuordnung zu
einem bestimmten sozialen Umfeld. Mit dem
Eintritt in den Ruhestand entsteht bei vielen Neurentnern das Gefühl, in fortgeschrittenem Alter
nochmals von vorne beginnen und sich aufs Neue
beweisen zu müssen. Die Ungewissheit, welchen
Platz in der Gesellschaft das Rentenalter vorsieht,
fördert folglich das vorzeitige Vorsichtssparen.
Verzehr schadet nicht
Die Meinungen teilen sich, ob diesem Verhalten
entgegengewirkt werden soll. In den Augen der
Verfasser wird ein Kapitalverzehr im Rentenalter
befürwortet, da der Nutzen die Nachteile überwiegt. Eine allumfassende Lösung dazu gibt es
jedoch nicht und wird es in Zukunft auch nicht
geben. Es können durch gezielte Massnahmen
jedoch vermehrt Anreize gesetzt werden, das
Sparverhalten der Rentnergeneration zu beeinflussen. Als Beispiel sei hierbei ein Versicherungsprodukt zu erwähnen, dass im Falle der Pflegebedürftigkeit im Alter die dadurch anfallenden
Kosten deckt und damit gezielt auf das dominierende Sparmotiv, Angst vor unvorhergesehenen
Ereignissen, eingeht.
Eine andere Möglichkeit besteht in der vermehrten Einbindung der Rentner in die Berufswelt. Rentner verfügen oftmals über ein immenses fachspezifisches Wissen. Dieses Wissen könnte
zusammen mit den finanziellen Möglichkeiten,
welche Rentner ausweisen, unterstützend für
Projekte oder Unternehmen eingesetzt werden.
Dies dürfte die Befürchtung der Rentner, lediglich
von der Substanz zu leben und nicht in der Lage
zu sein, zusätzliche Mittel für den Notfall zu beschaffen, reduzieren.  Daniel bischof*
«Mein Zahnarzt hat in mir eine andere Lebens­
philosophie entfacht. Auf seine Offerte habe ich
ihn einen teuren Krämer genannt. Da hat er mir
geantwortet: Das Geld auf der Bank bringt dir
keine Lebensqualität. Meine Zähne aber bringen
dir Freude und Lebensqualität! Und die Zähne
kannst du erst noch mitnehmen. Seither kaufe ich
mir mehr Freude und Lebensqualität.»
Hermann Hengartner, 9443 Widnau
Der Autor hat im Sommer 2006 in der Studentengruppe mitgearbeitet, welche die dem Artikel zu
Grunde liegende Projektarbeit erarbeitet hat. Es
handelt sich dabei um die Gruppenprojektarbeit
zum Abschluss die Studiums zum Betriebsökonomen FH an der Zürcher Hochschule Winterthur.
Daniel Bischof arbeitet heute in Zürich für Ernst
& Young.
Nobelpreisträger Modigliani behauptet: Senioren brauchen Erspartes auf
Eine in der Literatur weitverbreitete These, die den
Verlauf von Konsum und Sparen über den Lebenszyklus darstellt, ist die von Franco Modigliani und
Richard Brumberg 1954 veröffentlichte «Lebenszyklushypothese». Kurz zusammengefasst: Die
Hypothese geht davon aus, dass der Mensch weit
vorausschaut und Sparen kein Selbstzweck, sondern Mittel dazu ist, Güter und Dienstleistungen
später zu konsumieren.
Der Lebenszyklus hat die beiden Phasen Arbeitsleben und Ruhestand. In der ersten Phase
wird Einkommen produziert, konsumiert und gespart. In der zweiten Phase wird nur konsumiert
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
und das Sparvermögen aufgebraucht. Nach dieser
Theorie nehmen Menschen in jüngeren Jahren
Kredite auf, um ihren Konsum und/oder den Kauf
von Wohneigentum zu finanzieren. Mit fortschreitendem Alter, in der Regel zwischen 35 und 40
Jahren bis zur Pensionierung, übersteigt das Einkommen den Konsum. Kredite werden getilgt und
Vermögen angespart.
Der Konsum, so die Theorie weiter, hängt auch
von den Einkommenserwartungen ab. Sinken
diese als Folge eines Konjunktureinbruches, steigt
die Sparquote an, damit das Konsumniveau im
Ruhestand gehalten werden kann. Die Folgen
dieser Erkenntnis sind grundlegend für die Wirtschaftspolitik. Nur kurzfristig wirkende Konjunkturimpulse verpuffen wirkungslos. Erst die langfristig verbesserten Aussichten der Bevölkerung
auf mehr Einkommen steigern den Konsum nachhaltig messbar. Der in Rom geborene und 1939 in
die USA ausgewanderte Wirtschaftsprofessor
Franco Modigliani (1918–2003) erhielt 1985 für
seine Lebenszyklushypothese des Konsums und
seine wirtschaftstheoretischen Arbeiten zum
Marktwert von Unternehmen (Modigliani-MillerTheorem) den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.
(psi)
21
raiffeisen anlegen
Anlagepolitik
G r a f i k d e s M o n at s
An Aktien festhalten
Bezug von Leistungen aus den drei Säulen
Die Vorsicht der Anleger aufgrund der undurch­
sichtigen Situation bei US-Hypotheken schlägt
sich in einer niedrigen Bewertung der Börsen
nieder. Daraus ergeben sich in den kommenden
Monaten Chancen auf eine Erholung, und zwar
in dem Masse, wie die Schockwirkungen aus der
Hypotheken-Havarie nachlassen und die Investo­
ren sich wieder langsam den höher rentierenden
Aktien zuwenden. Es empfiehlt sich deshalb, die
Übergewichtung von Aktien in der Anlagepolitik
beizubehalten.
Innerhalb der Aktien sind die Schweiz, Euro­
land und Asien zu favorisieren. Dagegen ist gegen­
über US-Anlagen aufgrund der Aussicht auf eine
weitere Dollarabschwächung Zurückhaltung an­
gebracht. Dr. Walter Metzler
Anteil der Rentnerinnen (bis 68/69 Jahre) und Rentner (bis 70 Jahre) in Prozent
100
80
4
5
23
24
4
5
33
0
1. + 3a-Säule
1., 2. und 3a-Säule
1. + 2. Säule
33
32
47
48
Nur 1. Säule
38
44
40
20
4
16
33
60
38
4
16
35
46
34
2002
2005
Total
19
15
2002
2005
Männer
2002
2005
Frauen
sda-Infografik
Quelle: Bundesamt für Statistik
Rund ein Drittel aller Rentnerinnen und Rentner verfügt nur über Leistungen aus der 1. Säule (AHV), bei den Frauen sind es sogar
48%. Jeder Vierte bezieht in der Pension Einkünfte aus allen drei Säulen (AHV, Pensionskasse, gebundene Vorsorge 3a). Die Werte
haben sich in den letzten Jahren nur unwesentlich verschoben.
Briefkasten
Unser Tipp
«Was bedeutet eigentlich 130/30»?
«130/30» steht für die Erweiterung traditioneller
Anlagestrategien. Der Fondsmanager kauft für
100% des zu investierenden Kapitals Aktien
(«long»), während er für 30% des Kapitals Aktien
(«short») leer verkauft. Der Erlös der Leerverkäufe
(30%) wird zusätzlich in Aktien investiert. Der
Fonds ist somit zu 130% in Aktien «long» und zu
30% in Aktien «short» investiert. Netto ist das
Portfolio, wie bei traditionellen Aktienfonds, zu
100% in Aktien investiert. Das Portfoliomanage­
ment hat die Möglichkeit, in einem stärkeren, aber
klar begrenzten Ausmass von seinen Fähigkeiten
und seinem Wissen zu profitieren. Es kann die
«besseren» Aktien übergewichten und die
«schlechteren» Aktien nicht nur untergewichten,
sondern auch leer verkaufen. Urs Dütschler
Raiffeisen Pension Portfolio: Ausgezeichnet gestartet
22
Seit Ende Juni ist das Raiffeisen Pension Portfolio
exklusiv bei den Raiffeisenbanken erhältlich. Allein
in den ersten drei Monaten haben sich zahlreiche
Kundinnen und Kunden für die in dieser Form
einzigartige Innovation entschieden. Immer öfter
entschliesst sich jemand für die Kombination von
Renditechancen mit grösstmöglicher Sicherheit
und Flexibilität. Besser kann eine Erfolgsgeschich­
te kaum beginnen.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum Beispiel
das intensive Vertrauensverhältnis des Kunden zu
seiner Raiffeisenbank, was die Grundlage für of­
fene und persönliche Gespräche über die ganz­
heitliche finanzielle Situation und deren Planung
darstellt. Ebenso trifft das Raiffeisen Pension Port­
folio wohl den Nerv der Zeit. Gerade in der Alters­
vorsorge wird man immer wieder mit Unsicher­
heiten konfrontiert. Tiefere Umwandlungssätze
oder die ständige Diskussion um die Finanzierbar­
keit der Sozialversicherungen haben den Wunsch
nach einer individuellen und aktiven Gestaltung
der Altersvorsorge stark gesteigert. Denn wer sich
sein Vermögen über lange Jahre verdient hat,
möchte dieses in Sicherheit wissen und sorgenfrei
geniessen können. Das Raiffeisen Pension Portfo­
lio steht genau deshalb für einen wertvollen Bau­
stein der Altersvorsorge.
Immer wieder wird auch die Einfachheit des
Raiffeisen Pension Portfolio positiv erwähnt. Und
genau die Tatsache, dass es gelungen ist, derart
vielfältige und attraktive Eigenschaften in einem
einzigen Produkt zu bündeln, macht den eigent­
lichen Innovationscharakter des Raiffeisen Pen­
sion Portfolio aus.
Falls Sie sich für einen Vorsorgebaustein inte­
ressieren, der Ihren hohen individuellen Ansprü­
chen gerecht wird, dann sollten Sie mit dem Fi­
nanzberater Ihrer Raiffeisenbank unbedingt über
das Raiffeisen Pension Portfolio sprechen.
Rémy Blümli
Pa n o r a m a R a i f f e i s e n 8 / 0 7
vorsorge
Vorteile und Anlagechancen der Säule 3a
Wer jährlich seine Einzahlungen auf das Sparkon­
to «Vorsorgeplan 3» tätigt, kommt in den Genuss
erheblicher Steuererleichterungen. Bis zu den
gesetzlich festgelegten jährlichen Maximalbeträ­
gen (zurzeit 6365 Franken für Pensionskassenver­
sicherte, 31 824 Franken für Nicht-Versicherte)
können die geleisteten Einzahlungen vom steuer­
baren Einkommen abgezogen werden.
Die angesparten Gelder sind für Frauen ab 59
Jahren, für Männer ab 60 Jahren frei verfügbar
und ermöglichen eine flexible Planung des Ruhe­
standes. Für die Finanzierung des Eigenheims, die
Amortisation der Hypothek oder die Aufnahme
einer selbstständigen Tätigkeit kann das Kapital
sogar vorzeitig bezogen werden. Gerade bei Vor­
sorgegeldern ist ein langfristiger Zeithorizont oft­
mals naturgemäss gegeben, was eine ideale Vor­
aussetzung für Wertschriftenanlagen darstellt.
Die Raiffeisen Pension Invest 30, 50 und Futura 50
sind Anlagezielfonds, die sich für die Optimierung
der Vorsorgeguthaben in idealer Weise eignen
und attraktive Renditechancen eröffnen.
Mit unterschiedlichen Strategievarianten wird
den individuellen Kundenbedürfnissen Rechnung
getragen, insbesondere in Bezug auf den maxi­
malen Aktienanteil. Die Fonds investieren breit
diversifiziert in die weltweiten Kapitalmärkte und
sie beinhalten sämtliche Vorteile einer professio­
nellen Vermögensverwaltung. Der Pension Invest
Futura 50 engagiert sich ausschliesslich in Unter­
nehmen, die den Grundsätzen ökologischer und
sozialer Nachhaltigkeit Folge leisten.
Das investierte Vermögen sowie dessen Ge­
winne und Erträge sind steuerfrei. Und die anfal­
lenden Erträge werden laufend reinvestiert, so
dass die Renditechancen vollumfänglich genutzt
werden können. Dabei werden immer die gesetz­
lichen Anlagevorschriften (BVV2) eingehalten.
Die Pension Invest-Fonds eignen sich insbeson­
dere für die Anlage von «Vorsorgeplan 3»- und
Freizügigkeitsguthaben. Grundsätzlich können sie
aber in jedem Wertschriftendepot gehalten wer­
den. Lassen Sie sich in einem Gespräch mit Ihrem
Raiffeisen-Berater über die Vorteile und Anlage­
möglichkeiten der Säule 3a beraten.
Andrea Klein
Walter Metzler, Senior Investment Advisor,
Vontobel Asset Management & Investment
Funds.
Konjunktur, insbesondere in Euroland und der
Schweiz, weniger Schwächezeichen aufweist als
die US-Wirtschaft. Die Zinsen für Obligationen,
die sich in diesem Umfeld ermässigt haben, wer­
den vorerst niedrig bleiben. Im Laufe von 2008
zeichnet sich jedoch wieder ein massvoller An­
stieg ab, da sich die Konjunkturaussichten nächs­
tes Jahr allmählich wieder aufhellen. Die Gewinn­
aussichten und damit die Perspektiven für die
Aktienmärkte bleiben deshalb grundsätzlich
positiv.
Foto: Raiffeisen Schweiz
Im Rahmen der Privaten Vorsorge bietet
die Säule 3a Erwerbstätigen eine flexible
und unkomplizierte Sparmöglichkeit
mit zahlreichen attraktiven Vorteilen.
Vorsorgen: Je früher, desto besser.
Finanzmarkt Schweiz
Vorsicht nimmt Überhand
Die Verluste aus amerikanischen Hypothekar-An­
lagen halten die Finanzmärkte in Atem. Solange
das Ausmass der bei den Banken notwendigen
Abschreibungen unklar bleibt, können sich die
Aktienmärkte nur schwer aus dem Bann der Im­
mobilienprobleme lösen. Daran konnte auch die
Senkung der Leitzinsen durch die amerikanische
Zentralbank wenig ändern. Die Zinssenkung um
0,25 Prozentpunkte auf 4,5% war nicht nur da­
durch motiviert, die Bewältigung der Hypothe­
kenkrise zu erleichtern, sondern liess sich auch vor
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
dem Hintergrund des verhaltenen Inflationsdrucks
sowie einiger Signale einer weiteren Konjunktur­
verlangsamung rechtfertigen.
Die Zentralbanken in Europa und Japan be­
halten ihre Leitzinsen vorerst stabil, weil die
23
gemacht
für
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PER¬ MIT¬ .ËHRSTOFFEN¬ DIE¬ 3IE¬ àBER¬ ENTWERTETE¬
.AHRUNGSMITTEL¬ ZUCKERHALTIG¬ CHEMISCH¬ BE
HANDELT¬ &ASTFOOD¬ ZUWENIG¬ EINNEHMEN¬ UND¬
BEEINm¬USSEN¬ DIE¬ 2EGULIERUNG¬ )HRES¬ 3ËURE"A
SEN'LEICHGEWICHTS¬POSITIV
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$IE¬-INERALSALZMISCHUNGEN¬GIBT¬ES¬ALS¬0UL
VER¬ ODER¬ ,UTSCHTABLETTEN¬ %2"!3)4š¬ IST¬ AUCH¬
OHNE¬,ACTOSE¬OHNE¬%IWEISS¬UND¬GLUTENFREI¬ER
HËLTLICH¬UND¬IST¬FàR¬$IABETIKER¬GEEIGNET
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VON¬ZUSËTZLICHEN¬'RATIS,UTSCHTABLETTEN¬
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raiffeisen
Mitgliederangebot
Last-Minute-Ausflugstipps
Winterliche Spazierwege. Romantisches Winterwandern gibt es zum Beispiel auf der Klewen­
alp, die man mit Schiff und Luftseilbahn ab Beckenried erreicht. Am gleichen Tag ist auch ein
Abstecher mit der Erlebnisluftseilbahn aufs Wirz­
weli möglich.
Letzte Gelegenheit!
Fotos: Luzern Tourismus
Bis zum 31. Dezember können Raiffeisen-Mitglieder noch von der Aktion
«Zentralschweiz zum halben Preis» profitieren. Die Bilanz des diesjährigen
Angebots fällt bei allen Beteiligten sehr positiv aus.
«D
ie Aktion war ein voller Erfolg», freut
sich Christoph Näpflin, Präsident der
Transport-Unternehmungen Zentralschweiz (TUZ). Bis Ende November haben 66 000
Raiffeisen-Mitglieder mit dem Tell-Pass einen Ausflug in die Innerschweiz gemacht. 31 000 Übernachtungen wurden zudem aufgrund dieses Raiff8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
eisen-Angebots in der Zentralschweiz gezählt.
Viele Raiffeisen-Mitglieder aus der ganzen Schweiz
entdeckten die Innerschweiz neu. Dabei seien sie
auf den Geschmack gekommen, betont Näpflin:
«Viele Gäste waren von der Aktion so begeistert,
dass sie bereits für nächstes Jahr wieder einen
Aufenthalt in der Zentralschweiz gebucht haben.»
Rundreise mit Aussichtswunder. Nach einer
Schifffahrt quer über den Vierwaldstättersee
geht’s mit der Luftseilbahn von Morschach via
Stoos auf das «Aussichtswunder» Fronalpstock.
Heimfahrt via Seelisberg – mit Schiff, Standseilbahn, Postauto und Zug.
Festtagsfahrt auf dem See. Vom 25. bis 31.
Dezember ist das Dampfschiff «Uri» kursmässig im
Einsatz. Wer sich auf der Fahrt an Bord kulinarisch
verwöhnen lassen will, dem serviert die Gastronomie der SGV ein Festmenü (Tischreservation
041 367 67 67).
Schlittelplausch. Je nach Schneeverhältnissen
locken in der Zentralschweiz diverse Schlittelbahnen. Ab Weihnachten ist schlitteln sogar nachts
auf beleuchteten Wegen möglich, etwa jeden
Freitag und Samstag in Engelberg (Info 041 639
50 61) oder jeweils freitags auf der Rigi (Info 041
399 87 70).
Im Internet unter www.raiffeisen.ch/tell finden Sie
weitere fixfertige Ausflugsvorschläge. Bitte beachten Sie die Betriebszeiten der Bergbahnen.
25
raiffeisen
Mitgliederangebot
Exklusiv für Raiffeisen-Mitglieder
Letzte Gelegenheit für das Erlebnis Zentralschweiz zum halben Preis
Das Angebot für Raiffeisen-Mitglieder gilt noch
bis zum 31. Dezember.
Informationen zum Angebot finden Sie im Internet: www.raiffeisen.ch/tell. Die Angebotsbroschüre mit den Gutscheinen wurde im Frühjahr
allen Raiffeisen-Mitgliedern persönlich zugestellt.
Sie erhalten 50% Ermässigung für
> Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
in die Zentralschweiz
> 1 Übernachtung
> 1 Raiffeisen-Tell-Pass
Negative Rückmeldungen habe es gar keine gegeben.
Auch die Raiffeisenbanken erhielten viele begeisterte Reaktionen. «Das Feedback übers Internet war extrem erfreulich. Viele Mitglieder haben
sich sogar extra bei ihrer Bank bedankt und voller
Enthusiasmus von Ihrem Ausflug in die Zentralschweiz berichtet», sagt Fiorella Brülisauer, die
Verantwortliche für die Mitgliederaktion bei Raiffeisen Schweiz. Für Brülisauer ist klar, dass es 2008
eine sechste Mitgliederaktion «zum halben Preis»
geben wird. Welche Region zum Zug kommt, wird
an dieser Stelle allerdings nicht verraten. «2008
werden wir wieder ein ganz spezielles Angebot
Nachgefragt bei Marcel Perren, Direktor von Luzern Tourismus
Idee für einen Ausflug später zu realisieren. Mit
den Zahlen für Logiernächte und Ausflüge sind
wir zufrieden. Es war eine erfolgreiche Marketingaktivität, mit konkret messbaren Resultaten.
«Panorama»: Die Raiffeisen-Mitgliederaktion
«Erlebnis Zentralschweiz» geht bald zu Ende.
Wie lautet Ihre Bilanz?
Marcel Perren: Es war eine tolle Gelegenheit, die
gesamte Zentralschweiz in einer etablierten Kampagne zu präsentieren. Wir konnten zeigen, was
die Zentralschweiz alles zu bieten hat: Die Stadt,
den See, die Berge. Die Zusammenarbeit mit allen
Partnern war sehr gut.
Entsprach die Nachfrage Ihren Erwartungen?
Nach eher verhaltenem Start wurde das Angebot
gegen Schluss immer stärker genutzt. Viele Leute
legten die Broschüre zuerst auf die Seite, um die
26
Lief die Aktion überall rund?
Das Call Center bei Luzern Tourismus hat sich gut
bewährt. Wer nicht genau wusste, wie vorzugehen war, konnte sich an diese professionelle
Auskunftsstelle wenden. So gab es sehr wenige
Reklamationen. Wenn wir Reaktionen erhielten,
waren es meist positive. Viele Leute nutzten die
Gelegenheit, auch neue Ausflugsziele in der Zent­
ralschweiz zu entdecken.
Zwei Wochen bleiben noch, um von der Mitgliederaktion zu profitieren. Was würden Sie
empfehlen?
Nutzen Sie einen der vielen Ausflugsvorschläge im
Internet auf www.raiffeisen.ch/tell, die in der
Weihnachtszeit besonders schön sind. Auf dem
Heimweg lohnt sich auf jeden Fall ein Stopp in
Luzern, für einen Bummel durch die festlich geschmückte Stadt.
Interview: Claudio Zemp
lancieren, auf das wir uns heute schon freuen»,
verspricht Brülisauer.
Beliebte Klassiker
Nach einem eher zaghaften Start der Mitgliederaktion gab es in den Sommerferien den ersten Run
auf die Zentralschweizer Gipfel. Seit August hat
die grosse Nachfrage angehalten; im Herbst nahm
sie sogar noch einmal zu. «Viele Mitglieder möchten ihre Gutscheine noch einlösen, bevor die Aktion zu Ende ist», stellt Fiorella Brülisauer fest.
Unter den rund 30 möglichen Destinationen
waren die bekannten Ausflugsberge wie Rigi, Pilatus, Titlis oder Stanserhorn am begehrtesten.
Aber es profitierten auch viele kleinere Berggasthäuser und Hotels in weniger bekannten Zentralschweizer Regionen von der Aktion. Kaum jemand
liess zudem eine Schifffahrt auf dem Vierwald­
stättersee aus. «Sehr viele Gäste haben die Ausflugsvorschläge im Internet eins zu eins übernommen», sagt Christoph Näpflin. Es gab Tage, wo die
Dampfschiffe auf bestimmten Kursen bis zu drei
Vierteln mit Raiffeisen-Mitgliedern besetzt waren.
Näpflin hat ausserdem festgestellt, dass die Mehrheit der Raiffeisen-Mitglieder einen Tell-Pass zu
zweit für einen Tagesausflug benutzte. Besonders
aus der Westschweiz wurde das Angebot auch
rege von ganzen Gruppen genutzt.
Gute Anschlüsse
Problemlos funktionierte der Einsatz der Spezialbillette für den öffentlichen Verkehr. «Oft gingen
Raiffeisen-Mitglieder einfach mit der Broschüre
und den Gutscheinen zum Bahnschalter und liessen sich dort direkt beraten», weiss Näpflin. Viele
Gäste seien nach ihrem Ausflug überrascht gewesen, wie gut die Fahrpläne von SBB, Bergbahnen,
Schiff und Postauto aufeinander abgestimmt waren. Gelobt wurde auch die Möglichkeit zu spontanen Routenwechseln, die der Tell-Pass bietet.
Schliesslich hätten auch viele Autofahrer das Angebot vor Ort genutzt, resümiert Näpflin.
Die Partner der Raiffeisen-Mitgliederaktion
hoffen nun, dass bis zum Jahresende noch viele
Mitglieder, welche ihre Gutscheine noch nicht
eingelöst haben, die Gelegenheit nützen, um die
Zentralschweiz an einem schönen Wintertag zu
entdecken.
 CLAUDIO ZEMP
Pa n o r a m a R a i f f e i s e n 8 / 0 7
Gewinner des Fotowettbewerbs
Wer einen Ausflug macht, nimmt meist seinen
Fotoapparat mit. Viele Raiffeisen-Mitglieder sind
deshalb der Einladung des Fotowettbewerbs gefolgt und haben uns ein Bild eingesandt. Zu gewinnen gab es als 1. Preis ein Luxus-Weekend für
2 Personen im Wert von 1000 Franken und 9 x 1
Ausflug mit der ganzen Familie im Wert von 500
Franken.
1. Preis: AlexandraSchäfer, Uetikon am See
2. Preis: Nicole Stillhardt,
Ballwil
3. Preis: Verena Kalt-Kressig,
Dornach
4. Preis: Anja Wolf,
Greifensee
5. Preis: Thuy Maurer,
Solothurn
6. Preis: Rita Benninger,
Belp
7. Preis: Conny Halter-von Ah,
Lungern
8. Preis: Chantal Speiser,
Zürich
9. Preis: Susy Wasserfallen,
Utzenstorf
10. Preis: Rita Krummenacher Egli,
Engstlenalp
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
27
R E I S E N I N G U T E R G E S E L L SC H A F T
12. Twerenbold-Musikreise nach
Bratislava, Breslau und Dresden
exklusiv im Luxusbus
Reisedatum: Samstag 16. bis Samstag 23. Februar 2008
Das Slowakische Nationaltheater in Bratislava
Der Konzertsaal der neu renovierten Oper in Breslau
Die ehrwürdige Semperoper in Dresden
Slowakisches Nationaltheater Bratislava: «EUGEN ONEGIN» – Oper von P. I. Tschaikowsky
Oper Breslau: «HALKA» – Oper von Stanislaw Moniuszko
■ Semperoper Dresden: «CARMEN» – Oper von Georges Bizet
■
■
REISE- und MUSIKPROGRAMM
1. Tag, Sa 16. Feb.: Schweiz – Bratislava.
Fahrt via St. Margrethen, Bregenz, Memmingen, München, Rosenheim, Linz, St. Pölten,
Wien nach Bratislava. Zimmerbezug in der gebuchten Hotelkategorie und gemeinsames
Abendessen.
2. Tag, So 17. Feb.: Bratislava.
Mit dem Bus und zu Fuss entdecken wir auf
einer Führung die Schönheiten Bratislavas. Die
im Jahre 907 erstmals erwähnte Stadt
mit ihrer interessanten, von vielen Kulturen
geprägten Geschichte wartet mit einer fast
vollständig renovierten Altstadt auf. Die
Hauptstadt der noch relativ jungen Republik
Slowakei hat zahlreiche Attribute aber ganz
besonders trifft «Musikstadt» zu. Im Laufe
der Jahrhunderte besuchten die Stadt Musikgrössen wie Haydn, Liszt, Mozart und Beethoven. Auch heute noch ist die Musik auf den
Strassen und Plätzen allgegenwärtig. Der Rest
des Tages steht zur freien Verfügung. Individuelles Abendessen.
3. Tag, Mo 18. Feb.: Bratislava, fakultativer Ausflug Györ. Heute unternehmen
wir einen Tagesausflug nach Györ in Ungarn.
Das 1000-jährige ungarische Christentum hat
der Stadt ein reiches Erbe an kirchlichen Denkmälern und Reliquien hinterlassen. Auf dem
Kapitelhügel thronen Basilika und Bischofsburg, die Wahrzeichen Györs. Aufgrund der
Rekonstruktion der barocken Innenstadt wurde
Györ der Europapreis des Denkmalschutzes
verliehen. Auf einer geführten Besichtigung
erhalten wir interessante Informationen über
die Kirchen und Paläste, die typischen Eckbalkone und verwinkelten Gassen. Abendessen
im Hotel. Am Abend erwartet uns folgendes
Programm im historischen Gebäude des Slowakischen Nationaltheaters:
Slowakisches Nationaltheater
Bratislava, Historisches Gebäude
«EUGEN ONEGIN»
Lyrische Szenen in drei Aufzügen
von Peter I. Tschaikowsky
Königsklasse-Luxusbus mit mehr Komfort:
kleinere Reisegruppen (max. 30 Personen)
bequeme Fauteuils in 3er-Bestuhlung
grösserer Sitzabstand (90 cm an Stelle
der üblichen 78 cm)
■
■
■
4. Tag, Di 19. Feb.: Bratislava – Breslau.
Nach dem Frühstück Fahrt via Brünn,
Olmütz, Klodzko nach Breslau. Zimmerbezug in
der gebuchten Hotelkategorie und gemeinsames Abendessen.
5. Tag, Mi 20. Feb.: Breslau.
Die Hauptstadt Niederschlesiens, ist eine der
ältesten und schönsten Städte in Polen. Ihr
einzigartiges Flair verdankt die Stadt ihrer bevorzugten Lage an der Oder, gebaut zwischen
zahlreichen Kanälen, Oder-Flussarmen und einigen Dutzend Inseln, die durch 112 Brücken
miteinander verbunden sind. Aufgrund dieses
polnischen «Brückenrekords» wird die Stadt
auch als Venedig Polens bezeichnet. Die Mauern der Stadt sprechen von einer reichen und
bewegten Geschichte. Breslau ist ebenfalls
als Austragungsort vieler Kulturveranstaltungen und internationaler Festivals bekannt. Auf
einer Stadtführung lernen wir das Breslauer
Rathaus, eines der schönsten gotischen Gebäude Mitteleuropas, den lebendigen Marktplatz, die historische Dominsel und viele weitere Sehenswürdigkeiten besser kennen.
Individuelles Abendessen. Abends Besuch
des wunderschön restaurierten Opernhauses
Breslau:
Oper Breslau
«HALKA» – Oper in 4 Akten
von Stanislaw Moniuszko
6. Tag, Do 21. Feb.: Breslau – Dresden.
Fahrt via Bunzlau nach Görlitz. Die Europastadt
am Rande der Oberlausitz überrascht mit einer
lebendigen historischen Altstadt. Verwinkelte
Gassen, charakteristische Fassaden, weite
Hallenhäuser, mächtige Befestigungsanlagen
und ehrwürdige Kirchen versetzen uns auf
einem geführten Stadtrundgang zurück in die
Vergangenheit Gemeinsames Mittagessen in
einem typischen Altstadtrestaurant. Anschliessend Weiterfahrt in die Kulturmetropole Dresden. Zimmerbezug in der gebuchten Hotelkategorie und individuelles Abendessen.
7. Tag, Fr 22. Feb.: Dresden.
Das Stadtbild Dresdens wird geprägt von historischen Baudenkmälern wie der Semperoper,
der Frauenkirche, der Hofkirche und dem Zwinger, einer kunstvollen Barockanlage, in der sich
heute mehrere Museen befinden. Aufgrund
der stilvollen Neugestaltung während des
18. Jahrhunderts wird Dresden auch als Florenz des Nordens bezeichnet. Unter kundiger
Führung lernen wir die bewegte Geschichte
und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der
Residenzstadt kennen. Nachmittag zur freien
Verfügung für individuelle Besichtigungen.
Nach dem frühen Abendessen Höhepunkt in
der Semperoper Dresden:
Semperoper Dresden
«CARMEN» – Komische Oper
in 4 Akten von Georges Bizet
Orchester: Sächsische Staatskapelle
8. Tag, Sa 23. Feb.: Dresden – Schweiz.
Heute treten wir die Heimreise in die Schweiz
an. Fahrt via Nürnberg, Ulm, St. Margrethen
in die Schweiz zu den Einsteigeorten.
Bemerkungen zum Reiseprogramm
Teilweise wird die Programmabfolge in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt. Dies bietet
Gewähr, dass Sie die Reise individuell geniessen können. An welchem Tag und zu welcher
Zeit die Stadtbesichtigungen und Ausflüge
stattfinden, erfahren Sie von Ihrem Fahrer vor
Ort und ersehen Sie am Anschlagbrett in Ihrem
Hotel.
Ihre Hotels
Wir logieren drei Nächte in Bratislava, zwei
Nächte in Breslau sowie zwei Nächte in
Dresden in Erstklasshotels T-••••
(off. Kat.****).
Wahlweise Aufpreis für Luxushotels (Hilton/
Radisson SAS) an zentraler Lage.
1895.–
8 Tage
Fr.
gemäss Programm
Preise pro Person
Fr.
8 Tage gemäss Programm
1895.–
Zuschlag Luxushotels
230.–
Datum 2008
Samstag – Samstag 16.02.–23.02.
Unsere Leistungen
Fahrt mit Königsklasse-Luxusbus
Unterkunft in Erstklasshotels, bzw.
Luxushotels, Basis Doppelzimmer
Alle Zimmer mit Bad oder Dusche/WC
Mahlzeiten:
7 × Frühstücksbuffet, 4 × Abendessen, 1 × Mittagessen
Kulturprogramm:
– «Eugen Onegin», Slowakisches
Nationaltheater Bratislava,
Karte Kategorie 4
– «Halka», Oper Breslau,
Karte Kategorie 4
– «Carmen», Semperoper Dresden,
Karte Kategorie 4
Alle aufgeführten Ausflüge und
Besichtigungen lt. Reiseprogramm
Erfahrener Reisechauffeur
Nicht inbegriffen
Fr.
Einzelzimmerzuschlag
– Erstklasshotels
390.–
– Luxushotels
465.–
Fakultativer Ausflug Györ
55.–
Kartenzuschläge
(pauschal für alle 3 Vorstellungen)
– Kategorie 3
70.–
– Kategorie 2
100.–
– Kategorie 1
140.–
Annullationsschutz
inkl. Kartenrisikoversicherung
25.–
Hinweis
Unsere Auftragspauschale von
20 Franken pro Person entfällt für Mitglieder des Excellence-Reiseclubs.
Abfahrtsorte
06.30 Burgdorf �,06.45 Basel,
07.20 Aarau, 08.00 Baden-Rütihof �,
08.30 Zürich-Flughafen �,
imm12
08.50 Winterthur, 09.15 Wil �
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Buchungstelefon:
056 484 84 84
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14. Tag: Am Vormittag Ankunft an der
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Raiffeisen rundschau
Foto: Foto Ryf Grenchen
Jubiläumsfeier mit Blick in die Ferne
Das Gespräch zum Jubiläum: Verbandspräsident André Bourquin, befragt von
Moderatorin Regula Elsener.
Runder Geburtstag für den Solothurner Verband der Raiffeisenbanken: Vor hundert
Jahren, am 28. Mai 1907, wurde der Verband von einigen örtlichen Raiffeisenbanken in Oensingen gegründet. Entsprechend
wurde im Jubiläumsjahr gefeiert. Höhepunkte und Abschluss waren die beiden
Jubiläumsveranstaltungen im September
mit 350 geladenen Kunden im Grenchner
Parktheater und 1000 Kunden in der BallyLab-Halle in Schönenwerd.
Die Zahl der Gäste zeige, dass Raiffeisen
tatsächlich die grösste Bank in Solothurn
sei, sagte Verbandspräsident André Bourquin bei der Begrüssung in Schönenwerd.
«Heute ist jeder fünfte Solothurner bei uns
Kunde, wir haben im Verbandsgebiet 70
Geschäftsstellen, beschäftigen 430 Mitarbeitende und bilden 40 Lernende aus.»
«Begegnungen» war das Motto des Jubiläumsjahres. Dass dieses Motto auch in
einem erweiterten Sinn verstanden werden
kann, bewies der Verband mit Gastredner
Ulrich Tilgner. In seinem spannenden Referat führte der Journalist und regelmässige
«Tagesschau»-Gast die Anwesenden vom
Jurasüdfuss zu den Konfliktherden im Mittleren Osten. Angesichts des sich verschärfenden Wettlaufs der USA und China um die
restlichen Öl- und Gasreserven beunruhigt
Tilgner vor allem der «Atompoker» um Iran.
Der Westen könne sich langfristig energiepoltisch eine Abkoppelung Irans nicht leisten, bilanzierte Tilgner.
Die TV-Moderatorin Regula Elsener holte die Anwesenden charmant in die Schweiz
zurück, wo ihnen die Solothurner «Damian’s
music company» mit Interpretationen von
Songs aus Musicals und Filmen die «Rückkehr» versüssten.
(rm)
Besuchen Sie uns an der FONDS’08!
Bereits zum zehnten Mal findet Ende Januar
2008 die Fondmesse in Zürich statt. Raiffeisen ist auch diesmal mit dabei. Die FONDS’08
ist die grösste Finanzmesse der Schweiz und
richtet sich an institutionelle und private
Anleger. Vom 30. Januar bis zum 1. Februar
2008 können sich Besucherinnen und Besucher über die aktuellen Angebote im
Finanzbereich informieren, speziell über
Fonds. Die Messe im Kongresshaus Zürich
wird ergänzt durch ein attraktives Rahmenprogramm mit Referaten und Round-tableGesprächen.
Fonds sind eine beliebte Form der Geldanlage. Die Fondseinlagen der Kunden werden gebündelt und in verschiedene Märkte
und Anlagebereiche investiert, wie beispielsweise Aktien, Obligationen und Immobilien. Durch diese Streuung kann das
Anlagerisiko minimiert werden. Raiffeisen
bietet auch für Kleinanleger attraktive Fonds
an. Diese sind breit abgesichert und ermöglichen es Kunden, auch mit kleinen Einlagen
von professionellem Vermögensmanagement zu profitieren.
«Innovative Fondsprodukte für jedes
Anlageprofil» ist denn auch der Schwerpunkt des Messe-Standes K.02 von Raiffeisen. Hier können sich die Besucher informieren und beraten lassen. Bevor investiert
wird, empfehlen die Anlage-Experten ein
umfassendes Gespräch mit dem persön­
lichen Anlageberater. Dies erlaubt, ein individuelles Anlageprofil zu erstellen und die
Gelder entsprechend den Möglichkeiten
und Wünschen des Kunden optimal anzulegen. Ein erster Schritt dazu könnte der
Besuch der FONDS’08 sein.
Gratis-Tickets können bei Ihrer Raiffeisenbank bestellt werden. Weitere Infos zur
Messe finden Sie im Internet: www.fondsmesse.ch
(rm)
Die FONDS’08 hat vom
30.01. bis 1.2.2008 wie folgt geöffnet:
Mittwoch, 10–18 Uhr,
Donnerstag 10–20 Uhr,
Freitag, 10–17 Uhr
Der Publikumspreis des Architekturwettbewerbs «Das beste Einfamilienhaus 2007»
ging an das Zürcher Architekturbüro Ros­
setti + Wyss. Nathalie Rossettis und Mark
Aurel Wyss’ schlichtes, pavillonartiges Einfamilienhaus aus Kalksteinbeton begeisterte mit seinem fliessenden Übergang vom
Innen- in den Aussenraum, den ausladenden Terrassen mit Pool und dem atemberaubenden Blick auf den Zürichsee.
Den Publikumspreis vergaben die Leserschaft der Architektur-Zeitschrift und Organisatorin IdealesHEIM sowie die Besucherinnen und Besucher der Messe «Neue Räume
07». Raiffeisen als Hauptsponsor des Architekturwettbewerbs verloste unter den 3000
Stimmenden ein Konto im Wert von 1000
Franken. Gewinner ist Markus Mauchle aus
Wil (SG). Er konnte Anfang November in der
Raiffeisenbank Wil von Direktor Dominik
Holderegger den symbolischen Check entgegennehmen.
Teilnahmeberechtigt an der Ausschreibung von «Das beste Einfamilienhaus»
waren ab 2002 in der Schweiz erbaute Einfamilienhäuser. Die Organisatoren verzeichneten über 100 Eingaben, aus denen sie 13
Finalisten erkoren. Den offiziellen Gewinner
bestimmte eine Experten-Jury. Sie entschied
sich für ein Einfamilienhaus des Zürcher
Büros Fuhrimann Hächler Architekten. IdealesHEIM führt den mit 10 000 Franken
Am Freitag, 9. November 2007, war es soweit. Mit einem Empfang für geladene Gäste aus lokalen Behörden und Wirtschaft
öffnete die Raiffeisenbank Thalwil an der
Gotthardstrasse ihre Türen. Robert Signer,
Leiter des Departements Niederlassungen
in der Geschäftsleitung von Raiffeisen
Schweiz, begrüsste die rund 80 Anwesenden. Zu den künftigen Herausforderungen
zähle für Raiffeisen die Erschliessung städtischer Gebiete, sagte Signer.
«Mit der Eröffnung unserer Niederlassung hier in Thalwil kommen wir diesem Ziel
ein grosses Stück näher.» Leiter der neuen
Raiffeisenbank ist Daniel Duca. Er verfügt
über langjährige Bankerfahrung und war
zuletzt in leitender Funktion beim Raiffeisen
Kooperationspartner Vontobel tätig. Stolz
stellte Duca sein siebenköpfiges Team vor.
«Nebst ausgewiesenen Fachleuten zählen
wir auch auf Mitarbeitende, welche mit den
Gegebenheiten der Region bestens vertraut
sind.» Die neue Raiffeisenbank wolle Bestandteil von Thalwil und der ganzen Region
werden, bestätigte Pierin Vincenz, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Raiffeisen
Gruppe.
Und so freute sich denn auch Gemeindepräsidentin Christine Burgener, dass sich die
junge Bank in Thalwil bereits spürbar kulturell engagiert. Mit der baulichen Neugestaltung des Bankgebäudes war das Thalwiler
8 / 0 7 « Pa n o r a m a » R a i f f e i s e n
Für gute Architektur stimmen und
gewinnen: Markus Mauchle aus Wil (r.)
nimmt von Dominik Holderegger, Direktor
Raiffeisenbank Wil und Umgebung, den
symbolischen Check für ein Konto mit
1000 Franken entgegen.
dotierten Wettbewerb alle zwei Jahre durch,
2007 zum zweiten Mal. Sie möchte damit
die Diskussion um den Bau von Einfamilienhäusern beleben und für gute Architektur
sensibilisieren. 2009 bietet sich die nächste
Chance, den eigenen verwirklichten Wohntraum anzumelden. (RM)
Foto: Beat Habermacher
Näher bei den Kunden, näher bei Thalwil
Foto: Adrian Lustenberger
«Hüsli baue» mit Stil
Angeregte Gespräche an der Eröffnungsfeier der Raiffeisenbank Thalwil: Pierin
Vincenz, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Raiffeisen Gruppe (links),
Daniel Duca, Bankleiter der Raiffeisenbank Thalwil, und die Thalwiler Gemein­
depräsidentin Christine Burgener.
Architekturbüro ARCHPLAN betraut. Es
baute die Liegenschaft nach Minergie-Standard um und konzipierte in den ehemaligen
Räumlichkeiten des Modehauses Zahn eine
freundliche, offene Schalterhalle, ohne
trennendes Sicherheitsglas, dafür mit zwei
Stehtischen und Besprechungszimmern für
individuelle Beratungen. Kundennähe soll
schliesslich auch architektonisch gelebt
werden. (RM)
31
Raiffeisen rundschau
Der neue Raiffeisen-Heissluftballon fährt
hoch über dem verschneiten Rheintal.
Die acht Rheintaler Raiffeisenbanken von
Rheineck bis Rüthi SG haben ihren fliegenden Werbeträger Mitte November ersetzt:
Sie haben sich einen neuen Heissluftballon
in der Raiffeisen-Farbe Rot mit weissem
Band sowie dem neuen Logo in über 2 m
grossen Lettern angeschafft. Wie im alten
dreijährigen Ballon finden neben dem Pilo-
ten acht Passagiere Platz. Gefahren wird der
Ballon vom routinierten Eugen Nussbaumer,
mit dessen Firma Sky Fun Ballon AG die
Banken einen vierjährigen Sponsoringvertrag eingegangen sind.
Die Banken haben sich zur Jungfernfahrt
etwas besonders Augenfälliges einfallen
lassen: Sie liessen den alten und den neuen
Heissluftballon zum ersten und letzten Mal
gemeinsam in die Luft steigen. Die Bankleiter legten beim Aufstellen und beim Verräumen gleich selber Hand an und hatten
trotz eisiger Kälte sichtlich Spass. «Heissluftballons sind keine tote Materie, machen
keinen Lärm und prägen unser Image positiv», meinte der Initiant Oswald Wetli an der
Premierenfahrt durchs Rheintal.
Alter und neuer Ballon erreichen eine
Höhe von 32 Metern, vergleichbar mit
einem zwölfstöckigen Hochhaus, und umschliessen einen Raum von 8000 m3, was
zehn Einfamilienhäusern entspricht. Die
Raiffeisenbanken setzen den in England
hergestellten Ballon für ihre Kunden ein,
vermieten ihn auch an andere Raiffeisenbanken. Über 1000 Kundinnen und Kunden
haben in den letzten drei Jahren eine unvergessliche, mit dem Flair von Abenteuer verbundenen Fahrt im grössten Heissluftballon
der Ostschweiz unternommen.
(psi)
Foto: Nicoletta Hermann
Vincenz schätzte es sichtlich, sich mit seinen
Gastgebern austauschen zu können. Die
Raiffeisen Gruppe und insbesondere Raiffeisen Schweiz beschrieb er als Netzwerk,
welches die einzelnen Raiffeisenbanken bei
den heutigen Herausforderungen unterstützt. Dieses «System Raiffeisen» mit seiner
genossenschaftlichen Struktur sei einmalig
in der heutigen Bankenwelt. Beim gemeinsamen Mittagessen im Restaurant «Ewiges
Liechtli» in Werd-Rottenschwil schlossen
sich Vertreter der Freiämter Raiffeisenbanken an. Und natürlich wurde auch am «runden» Tisch angeregt weiter diskutiert.
Entsprechend positiv war das Echo auf
das Treffen. Für die Bankenvertreter war es
ein Beweis mehr, dass die Raiffeisen Gruppe
ihre Werte lebt: die Nähe zu Genossenschaftern, Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden und zu den einzelnen Raiffeisenbanken.
(rm)
Eine kollegiale und konstruktive Stimmung
herrschte am Treffen der Vertreter der
Raiffeisenbank Oberfreiamt, Verwaltungsratspräsident Jürg Koller (links) und Marc
Jordan, Vorsitzender der Bankleitung
(rechts) mit Pierin Vincenz (Mitte), Vorsitzender der Geschäftsleitung der Raiffeisen
Gruppe.
der Raiffeisen Gruppe, die Kinder. «Gleichberechtigung fängt ja schon in eurem Alter
an.» Mehr als 100 Kinder im Alter zwischen
9 und 15 Jahren nahmen am Anlass in St. Gallen teil.
Einen ersten Höhepunkt des Tages bildete die Kinder-Uni mit Prof. Dr. Franz Jaeger. Anschaulich und konkret erklärte der
ehemalige HSG-Professor den Kreislauf des
Geldes anhand von kindergerechten und
aktuellen Beispielen und stellte Fragen dazu.
Damit fand er rasch und problemlos den
Zugang zu seinen jungen «Studierenden».
Wobei er mehr als einmal bemerkte: «Ihr
wisst aber schon viel.» Im Anschluss an die
Vorlesung erhielten die Kinder bei der Führung durch die verschiedenen Gebäude ungewohnte Einblicke, unter anderem in den
Kundentresor in den Hochsicherheitstrakt.
«Da isch denn cool gsii», sagte Gian-Luca
Forster, und war mit dieser Einschätzung bei
weitem nicht der Einzige.
Am nationalen Tochtertag sollen vor
allem die Mädchen, immer mehr aber auch
die Knaben, dabei unterstützt werden, sich
von Vorurteilen in der Berufswelt zu lösen
und selbstbewusste Laufbahnvorstellungen
zu entwickeln. Mit dem Engagement für
den Kindertag zeigt Raiffeisen den Kindern
der Angestellten die Vielfalt von Berufen in
der Bank.
(mar)
Der «Kulturgüterschutzförderpreis 2007»
geht an das Projekt «Bewahren besonderer
Kulturgüter» der Hochschule der Künste in
Zürich. Mit dem Förderpreis zeichnet die
Schweizerische Gesellschaft für Kulturgüterschutz (SGKGS) Projekte aus, die sich für
die Erhaltung von bedrohten Kulturgütern
engagieren. Am 26. Oktober 2007 fand die
offizielle Preisverleihung im Kunstmuseum
Bern statt. Auch Raffeisen unterstützte den
Kulturschutzförderpreis und war am Anlass
mit Jack Egli vertreten, dem Architekten und
Leiter Bauherrenberatung der Raiffeisenbanken. Raiffeisen stehe für eine starke
Verankerung in der Region, meint Egli. «Da
die Identität der Regionen wesentlich durch
ihre Kulturgüter geprägt wird, möchten wir
als verantwortungsbewusste Bankengruppe zu deren Schutz etwas beitragen.»
Das siegreiche Projekt will Werke von
Patientinnen und Patienten aus den psychiatrischen Anstalten des frühen 20. Jahrhunderts erhalten und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Auf den
Patientenlisten von damals finden sich heute prominente Namen: beispielsweise der
Schriftsteller und Kommissar-Studer-Schöpfer Friedrich Glauser (1896–1938) oder der
Art-Brut-Künstler und Autor Adolf Wölfli
(1864–1930). Hinter den Anstaltsmauern
schufen aber auch zahlreiche (noch) unbe-
Foto: zVg
Raiffeisen Schweiz engagierte sich am 8.
November, dem nationalen Tochtertag, auf
besondere Weise: Im Unterschied zu anderen Unternehmen waren nicht nur die Mädchen, sondern auch die Knaben eingeladen,
den Arbeitsplatz ihres Vaters oder ihrer
Mutter bei Raiffeisen kennenzulernen. «Sagen wir lieber Kindertag», begrüsste Pierin
Vincenz, Vorsitzender der Geschäftsleitung
32
Unbeschriebene Seiten zählen nicht zu den
Merkmalen einer CEO-Agenda. Das wussten auch Verwaltungsratspräsident Jürg
Koller und Marc Jordan, Vorsitzender der
Bankleitung der Raiffeisenbank Oberfreiamt. Umso mehr freuten sie sich, dass Pierin
Vincenz die Einladung zum Gedankenaustausch mit der Bankleitung in Muri AG ohne
zu zögern annahm.
Im Zentrum des Treffens mit dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung der Raiffeisen Gruppe standen die Anliegen und Erwartungen an Raiffeisen Schweiz. In dieser
Dachgenossenschaft mit Sitz in St. Gallen
sind die 395 rechtlich autonomen Raiffeisenbanken zusammengeschlossen. Pierin
Kunst hinter Anstaltsmauern
«Da isch denn cool gsii»
Prof. Dr. Franz Jaeger erklärt seinen
jungen «Studierenden» den Kreislauf
des Geldes.
Ein CEO zum Anfassen
Foto: Ernst Zemp
Foto: Benno Hagleitner
Heissluftballon im neuen Kleid
Katrin Luchsinger vom siegreichen
Projektteam nimmt den «KGS-Förderpreis
2007» vom SGKGS-Präsidenten Peter
Hostettler (r.) und Raiffeisen-Architekten
Jack Egli (M.) entgegen.
kannte Künstler Eindrückliches. Im Rahmen
des Projektes werden nun in den Kliniken
Waldau (BE), Königsfelden (AG) und Rheinau (ZH) 6000 Werke aus der Zeit zwischen
1855 und 1920 in einem digitalen Katalog
erfasst und beschrieben. Eine erste Ausstellung ausgewählter Werke findet in Zusammenarbeit mit der Adolf-Wölfli-Stiftung
vom 7. Februar bis 11. Mai 2008 im Kunstmuseum Bern statt. (rm)
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erleben Sie das beeindruckende Moskau mit dem
Roten Platz, der Basilius-Kathedrale, dem grössten Kaufhaus GUM und der Maria-Himmelfahrtskathedrale. Der Besuch des Kreml, der
Machtmetropole Russlands, gehört einfach in jedes Ausflugsprogramm (*).
3. Tag: Moskau. Die Metro in Moskau ist nicht
nur Verkehrsmittel, sondern auch eine atemberaubende Sehenswürdigkeit. Sie tauchen in
diese andere Welt ab (*). Mittags Weiterfahrt
auf der Wolga in Richtung Uglitsch.
4. Tag: Uglitsch. Die Stadt liegt eingebettet
in dem Grün seiner Parks und Gärten am Ufer
der Wolga. Sie besichtigen den «Uglitscher
Kreml» (*) und erleben die älteste und geschichtlich bedeutendste Stadt an der Wolga.
Abends Weiterfahrt in Richtung Jaroslawl
über den gewaltigen Rybinsker Stausee.
5. Tag: Jaroslawl. Sie erreichen Jaroslawl,
das zu den Städten des «Goldenen Rings»
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Pastellfarbene Paläste spiegeln sich im glänzenden Wasser der Newa. Lassen Sie sich
während der Stadtrundfahrt bezaubern (*).
10. Tag: St. Petersburg. Vormittags steht der
Besuch des weltberühmten Eremitage-Museums, eines der grössten der Welt, auf dem
Programm (*). Die Umgebung von St. Petersburg und damit die prachtvollen Sommerpaläste der russischen Zaren stehen heute Nachmittag auf Ihrem Ausflugsprogramm. Die
älteste und bedeutendste Sommerresidenz
der Zaren ist der prachtvolle Peterhof (*) mit
prunkvollen Räumen und herrlichen Gärten.
11. Tag: St. Petersburg – Zürich.
Ausschiffung und Transfer zum Flughafen.
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Kyrill gegründet wurde. Ihr Schiff passiert den
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geniessen Sie die Fahrt durch die herrlichen
Gewässer und Flusslandschaften. Am «Grünen
Anleger» des Künstlerdorfes Mandrogi an der
Swir macht Ihr Schiff fest. Rundgang (*). Weiterfahrt auf Europas grösstem See, dem Ladogasee inmitten der herrlichen Seenlandschaft
von Karelien an der Grenze zu Finnland, in Richtung St. Petersburg.
9. Tag: St. Petersburg. Auf der 70 km langen
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Raiffeisen rundschau
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Foto: Reto Jörg
«Puur, Näll und As» regierten. Am 27. Oktober zogen 395 Jassbegeisterte aus zehn
Kantonen nach Merenschwand AG zum
Raiffeisen Jass-Event. Hans Bachmann, seines Zeichens Schweizer Jassmeister 2005,
hatte zum Turnier für jedermann gerufen.
Der Verein Aargauische Jassmeisterschaften, die Männerriege und der Damenturnverein packten tatkräftig mit an und auch
die Raiffeisenbank Merenschwand-Obfelden war mit von der Partie. «Hans Bach-
Konzentrierte Stimmung am Raiffeisen
Jass-Event in der Mehrzweckhalle von
Merenschwand AG.
mann ist Kunde bei uns und fragte an, ob
wir den Anlass unterstützen möchten», erzählt Bankleiter Alexander Keck. «Wir dachten, doch, so ein Engagement passt zu
unserer Bank.»
Die Merenschwandener Mehrzweckhalle war denn auch schon bald bis auf den
letzten Platz besetzt. Der Morgen gehörte
dem Jass-Nachwuchs, am Nachmittag
kreuzten die Jasserinnen und Jasser des so
genannten «offenen Hauptfeldes» die Karten. Gespielt wurde Einzelschieber, vier
Passen à je zwölf Spiele, jede Passe mit
einem anderen, zugelosten Partner. Je konzentrierter oder emotionsgeladener die
Partie, desto eifriger die Diskussionen nach
Spielende, kurz, Jass-Stimmung, wie man
sie liebt. In den Adelsstand jasste sich
schliesslich René Isler aus Dottikon AG. Mit
4710 Punkten wurde er zum Jasskönig, gefolgt von René Klauser aus Benzenschwil AG
und Franz Volkart aus Dänikon ZH. Die drei
gewannen je einen Städteflug und waren
somit der Beweis, dass auch Jassen Flügel
verleihen kann.
(rm)
Probieren, schmecken, degustieren, testen,
sich informieren, geniessen, erleben: Das
liessen sich diesen Oktober die 390 000 Besucherinnen und Besucher der OLMA in
St. Gallen nicht entgehen. Auch Raiffeisen
beteiligte sich mit einem Messestand an der
elftägigen Landwirtschafts- und Ernährungsmesse, dies bereits zum 37. Mal.
Im Zentrum standen dabei die sechs
exklusiven Mitglieder-Vorteile und um diese
ging es auch beim Messe-Wettbewerb.
32 000 Personen nahmen daran teil, dreien
davon lachte das Glück: Carla Wyler aus
Teufen AR gewann ein Raiffeisenkonto mit
2000 Franken, Franziska Steiger aus Flawil
SG ein Raiffeisenkonto mit 1000 Franken
und Max Hinden aus Remigen AG eines mit
500 Franken.
Leer ging aber dennoch niemand aus.
Alle Teilnehmer erhielten einen knackigen
Apfel als Sofortpreis und damit einen willkommenen Vitaminschub, um die insgesamt 643 Aussteller ausgiebig auszukundschaften oder den über 20 Sonderschauen
beizuwohnen: von Viehprämierungen über
Foto: Marcel Schumacher
Sechs Vorteile, drei Gewinner, eine OLMA
Welches Symbol entspricht welchem
der sechs Mitglieder-Vorteile von Raiffeisen? Dieser Wettbewerbsfrage ging dieses
Jahr jeder zwölfte OLMA-Besucher nach.
Schweinerennen bis zum interkulturellen
«Hoselupf» zwischen Schwingern aus der
Schweiz und dem Schwingsport-begeisterten, westafrikanischen Guinea-Bissau.
(rm)
Raiffeisen macht Wohnträume wahr
der Besucherinnen und Besucher war sehr
positiv und sie bewies einmal mehr die
grosse Beliebtheit von Raiffeisen.
Für Abwechslung sorgten ausserdem
ein Pfeilwurfspiel und ein attraktiver Wettbewerb. Dabei winkten Preisgelder von bis
zu 10 000 Franken, zur Verwirklichung von
Wohnträumen. 1330 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer versuchten ihr Glück. Die Wohnträume der folgenden drei Personen werden
von Raiffeisen beflügelt: Bettina Schneider,
Rothrist AG (Wohnträume für 10 000 Franken), Heinz Bereuter, Zufikon AG (Wohn-
träume für 3000 Franken), Heinrich Berti,
Pfaffhausen ZH (Wohnträume für 2000
Franken).
Wir gratulieren herzlich!
(em)
Wohnträume werden wahr: Heinz
Bereuter aus Zufikon AG (links) nimmt
den symbolischen Check über 3000
Franken (2. Preis) von Roger Angst,
Bankleiter der Raiffeisenbank Zufikon,
entgegen.
Foto: Carolin Meyer
Vom 30. August bis 3. September 2007 fand
in Zürich die Messe «Bauen & Modernisieren» statt. Die grösste Baumesse der Schweiz
lockte rund 37 000 Interessierte an. Raiffeisen war zum ersten Mal mit einem Stand
präsent und dies mit überaus grossem Erfolg. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, sich an Ort
und Stelle Tipps und Informationen rund um
die Finanzierung ihres Eigenheims zu holen.
Dafür standen ihnen kompetente Kreditberaterinnen und -berater der Zürcher Raiffeisenbanken zur Verfügung. Die Resonanz
R a i f f e i s e n - ko n t a kt
Mutter ist nicht ersetzbar
(Raiffeisen fördert: Beruf und Familie, «Pano­
rama» 07/07, S. 5–9)
Schade! Das Privileg, nur Haus- und Familienfrau zu sein, wird heute als Unterdrückung der Frauenrechte gewertet. Werden
wir da nicht manipuliert? Dabei ist im Berufsleben jeder ersetzbar, nur die eigene
Mutter eben nicht, denn sie ist einzigartig.
Die Frau kann sich hervorragend bei der
anspruchsvollen Kinderbetreuung und Kindererziehung entfalten, denn da sind Flexibilität, Weisheit, Durchsetzungsvermögen
und viel mehr gefordert. Das wird aber
«Frau» nicht einfach in den Schoss gelegt.
Das erfordert einige Übung und ein Hineinwachsen. Kein Tag ist wie der andere. Auch
das ist eine echte Herausforderung.
Gret Gugerli, Boswil
8 / 0 7 « Pa n o r a m a » R a i f f e i s e n
Selber erziehende Mütter fördern
Meine Frage ist, ob wirkliche Familienhilfe
nicht dort beginnt, wo vor allem Familien
unterstützt werden, welche ihre Kinder selber aufziehen, statt sie in eine Krippe abzuschieben. Das wäre nicht nur eine Lösung
für den steten Geburtenrückgang, sondern
würde auch sozialpolitische Vorteile bringen, da fremd betreute Kinder nachweislich
ein aggressiveres Verhalten zeigen, als Kinder, die bei den Eltern aufwachsen. Wenn
wir Frauen, die zu Hause bleiben, um für ihre
Kinder da zu sein, nicht unterstützen, sondern sie als «brachliegendes Potenzial» bezeichnen, müssen wir uns nicht wundern,
wenn immer mehr Frauen es vorziehen,
keine Kinder mehr zu gebären.
Maja Brändli, Lutzenberg
Kinder wichtiger
als Karriere und Beruf
Ist es wirklich so «familienfreundlich», die
eigenen Kinder fremd betreuen zu lassen?
Es ist doch erwiesen, dass in den ersten
drei Lebensjahren die entscheidenden Fundamente für Urvertrauen, Nähe und Lie­
besfähigkeit gelegt werden. Ist es denn
«Familienförderung», wenn es der Mutter
ermöglicht wird, den Anschluss an ihren
Beruf nicht zu verlieren, sie aber den Anschluss an ihr eigenes Kind verliert? Dann
hat höchstens der Arbeitgeber gewonnen,
die Familie aber darunter gelitten. Setzen
wir die Prioritäten wieder richtig: Unsere
Kinder sind viel wichtiger als Karriere und
Beruf! Beatrice Krähenbühl-Amstutz,
Matten bei Interlaken
Ehrgeizige oder
egoistische Strategien?
Raiffeisen verfolgt nach Pierin Vincenz «ehrgeizige» Strategien. Es scheint für Raiffeisen
ein Missstand zu sein, dass Frauen nach
ihrer Babypause nicht mehr in die Unternehmung zurückkehren. Da «verschwenden» diese ihr Potenzial und widmen sich
der Erziehung ihrer Kinder, anstatt der
Unternehmung. Kann es sein, dass sich im
ersten Satz ein Schreibfehler eingeschlichen
hat? Sollte dort nicht eher stehen, Raiffeisen
verfolgt egoistische Strategien?
Albert Meyer, Wiedlisbach
35
mensch
Studenten der Zürcher Hochschule
Winterthur an einer Modellstudie.
Fachhochschulen
mausern sich
Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer absolvieren
eine Hochschulausbildung. Ganz besonders beliebt
sind die Fachhochschulen wegen des grossen Angebots
von rund 300 praxisbezogenen Studiengängen.
36
Studenten der Zürcher Hochschule Winterthur an einer
Modellstudie.
Pa n o r a m a R a i f f e i s e n 8 / 0 7
«F
rau Kurmann, welche Prozesse der
Kommunikationsabteilung würden Sie
in einer Grossunternehmung auslagern?», erkundigt sich Alfred Raucheisen, Dozent
für Unternehmenskommunikation an der Hochschule für Wirtschaft Luzern, bei einer Studentin.
«Für die Gestaltung des Geschäftsberichts und
Übersetzungen würde ich beispielsweise eine
Agentur beauftragen», antwortet Denise Kurmann (25).
An den Fachhochschulen (FH) in der Schweiz
werden die meisten Unterrichtsstunden in überschaubaren Klassen durchgeführt. Dies ermöglicht den persönlichen Austausch zwischen Studierenden und Dozierenden. «Ich werde an dieser
Hochschule gefordert, denn aktives Teilnehmen
am Unterricht ist Voraussetzung», berichtet Denise Kurmann. Sie hat ihr Studium in Wirtschaftskommunikation im Herbst abgeschlossen. Denise
Kurmann hat das FH-Studium im alten System
absolviert, weshalb sie den Titel «Betriebsökonomin FH, Studiengang Wirtschaftskommunikation»
erhalten hat.
Die Studierenden, welche im folgenden Jahr
abschliessen werden, befinden sich bereits im
neuen Bologna-System. Diese werden mit dem
Titel «Bachelor of Science in Business Administration» von der Schule gehen. Seit dem Wintersemester 2005 ist die Umstellung auf das international gültige Bachelor-Master-System an den
Fachhochschulen im Gange. Auf den Bachelor
folgt der Master-Studiengang mit einer Dauer von
ein bis zwei Jahren. Dieser vermittelt eine Vertiefung des fachlichen Wissens, beinhaltet eine grössere schriftliche Arbeit (Masterarbeit) und schliesst
mit dem Master ab.
Studiengänge mit Mehrheit Frauen
Gegen 300 praxisbezogene Studiengänge bieten
die Fachhochschulen heute an. Das Angebot kann
in elf Fachbereiche eingeteilt werden: Technik und
Informationstechnologie, Architektur, Bau- und
Planungswesen; Chemie und Life Sciences; Landund Forstwirtschaft; Wirtschaft und Dienstleistungen; Design, Gesundheit, Soziale Arbeit, Musik,
Theater und andere Künste; Angewandte Psycho-
logie und Angewandte Linguistik. Laut Berechnungen des Bundesamtes für Statistik hat die
Anzahl Studierender an Schweizer Hochschulen
innert einem Jahr um etwa 5000 zugenommen,
1700 davon entfielen auf die Fachhochschulen.
Letztes Jahr zählten die Schweizer Fachhoch­
schulen 57 000 Studierende. Das ist gut die Hälfte
der Anzahl an den universitären Hochschulen
(UH). Die Fachhochschulen sind damit neben den
universitären Hochschulen ebenfalls zu einer
wichtigen Ausbildungsstätte geworden. Die Fachbereiche Wirtschaft und Dienstleistungen, Lehrkräfteausbildung sowie Technik und IT weisen die
höchsten Eintrittszahlen auf.
Im Jahr 2000 waren nicht einmal ein Drittel der
Studierenden im Diplomstudium weiblich. Im Jahr
2006 waren es bereits 48 Prozent. Es gibt bereits
Studiengänge, bei welchen Frauen die Mehrheit
bilden – beispielsweise in den Bereichen Gesundheit, Angewandte Psychologie und Lehrkräfteausbildung. Trotzdem sind die Studiengänge Technik
und IT, Architektur, Bau und Planungswesen und
Sport stark männlich dominiert. Auch Denise
Nachgefragt bei Claudio Thürlemann (21), Student an der FHS St. Gallen Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Fotos: Keystone
«Panorama»: Weshalb haben Sie sich für ein
Studium an der Fachhochschule (FH) ent­
schieden?
Claudio Thürlemann: Ich habe eine kaufmännische Lehre bei Swisscom absolviert. Danach habe
ich während einem Jahr die Berufsmaturität nachgeholt, um die Ausbildung an der FH starten zu
können. Bereits in meiner Ausbildung zum Kaufmann haben mich die Wirtschaftsfächer besonders interessiert. Ich wollte mein Wissen in den
Bereichen Marketing, Kommunikation und Betriebswirtschaftslehre vertiefen.
Nach welchen Kriterien haben Sie Ihre Stu­
dienrichtung ausgewählt?
Ich habe Berufsbilder gesucht, welche mich interessieren. Danach habe ich mich informiert, welches Studium ich für diese Berufsbilder benötige.
Ich musste dann zwischen Betriebsökonomie,
Wirtschaftskommunikation und Recht entschei-
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
den. Die Studienberatung hat mir bei der Wahl
sehr geholfen.
Wie finanzieren Sie Ihr Studium?
Ich arbeite 40 Prozent in einem Swisscom-Shop.
Ich kann meine Arbeitstage flexibel einteilen,
damit ich meine Schulprojekte nicht vernachlässigen muss. Zudem werde ich vom Elternhaus
unterstützt.
Welche Unterschiede sehen Sie zwischen
einem Studium an der FH und einer univer­
sitären Hochschule?
An der FH bearbeitet man öfters Praxisprojekte.
Ausserdem schätze ich den Klassenunterricht. Ich
profitiere von den Fragen meiner Mitstudierenden, weil mir die Antworten häufig auch weiterhelfen. In Vorlesungen frage ich weniger nach,
obwohl es genau das ist, was mir bleibt. An der
Universität wird der Stoff vertiefter angeschaut.
Da ist es möglich, die Fächer selber zusammenzustellen. Bei uns sind die ersten zwei Jahre vorgegeben und man kann erst nach zwei Jahren
eigene Fächer wählen.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Ich werde mir eine Stelle im Bereich Marketing
oder Unternehmenskommunikation suchen. Später kann ich mir vorstellen, mich weiterzubilden,
aber erst die Arbeit wird mir zeigen, welches die
richtige Spezialisierung für mich ist.
Interview: Claudia Sutter
37
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mensch
Kurmann gehört im Fachbereich Wirtschaft und
Dienstleistungen zur Minderheit, denn der Männeranteil überwog im Jahr 2006 mit 65,5 Prozent.
Die tertiäre Hochschulausbildung ist beliebt, besonders die Ausbildung an Fachhochschulen gewinnt an Bedeutung (siehe Grafik).
Eintritte HS auf Stufen Linzenziat/Diplom und Bachelor nach Hochschultyp,
1997–2006 und Prognosen bis 2016
40 000
35 000
Unterschiede zur universitären Hochschule
Fachhochschulen setzen sich zum Ziel, dass ihre
Studierenden sich Kompetenzen aneignen, welche sich an der Wissenschaft und der Praxis
orientieren. Sie übernehmen deshalb eine Art
Scharnierfunktion zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft. Projekte der FH-Studierenden haben
soweit möglich einen direkten Praxisbezug, indem
sie beispielsweise für ein Unternehmen erarbeitet
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
30 000
25 000
20 000
15 000
10 000
5 000
0
1997
1999
2001
UH
Quelle: Bundesamt für Statistik
Internationale Anerkennung der Diplome
Die heutigen Fachhochschulen sind von 1997 bis
2003 aus verschiedenen Höheren Fachschulen
entstanden. Heute existieren in der Schweiz sieben Fachhochschulregionen, dazu gehören die
Zürcher FH, die FH Zentralschweiz, die FH Ostschweiz, die FH Nordwestschweiz, die Berner FH,
die Scuola Universitaria Professionale della Svizzera Italiana, die HES de Suisse occidentale sowie
die privatrechtlich getragene Kalaidos Fachhochschule Schweiz mit verschiedenen Standorten.
Diese Fachhochschulen führen die verschiedenen
Teilschulen. In Luzern sind es beispielsweise die
folgenden fünf Teilschulen: Technik + Architektur,
Wirtschaft, Soziale Arbeit, Gestaltung + Kunst
sowie Musik. Zurzeit stehen die Umsetzung der
Bologna-Reform sowie die Einführung von Master-Angeboten auf der Traktandenliste der Fachhochschulen.
Die Bologna-Reform lässt die internationale
Anerkennung von Hochschultiteln zu und ermöglicht damit das Studieren und die Transparenz
bei Bewerbungen im Ausland. Um an einer Fachhochschule zugelassen zu werden, benötigt man
Berufsmaturität oder eine gymnasiale Matura
mit einem Jahr Erfahrung in der Arbeitswelt. Damit ermöglichen es die Fachhochschulen, dass
auch über den Weg der Berufslehre eine Aus­
bildung an einer Hochschule absolviert wer­den kann. Ein Studium an einer Fachhochschule
dauert bei einem Vollzeitstudium drei Jahre,
dann erhalten Studierende bei gegebener Leistung ein FH-Diplom oder neu einen BachelorAbschluss.
Dass Personen mit einem Fachhochschulabschluss auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind, zeigt
die hohe Zahl der Erwerbstätigen nach dem Studium. 2005 hatten 96 Prozent (!) der Neu-Absolventinnen und -absolventen ein Jahr nach dem
Studienabschluss eine Stelle gefunden.
2003
2005
FH
2007
2009
2011
2013
2015
2016
Total*
Prognosen: Stand Juni 2007, Szenario «neutral HE-A-2006» und Szenario «trend HE-TR-2006»
*Das Totel entspricht dem erstmaligen Eintritt in das Hochschulsystem und nicht der Summe der Eintritte an
den universitären Hochschulen und Fachhochschulen.
Legende: HS: Hochschule, UH: Universitäre Hochschule, FH: Fachhochschule
werden. Die universitären Hochschulen setzen
sich zur Aufgabe, wissenschaftliche Erkenntnis
durch Forschung auf höchstem Niveau zu erweitern und zu vertiefen. Für sie steht die Grundlagenforschung im Zentrum.
Wissenschaftliche Bildung beruht hier auf
selbstständiger Forschung und soll durch Personen vermittelt werden, die selbst Forschung betreiben. Ein weiterer Unterschied zwischen Fachhochschule und universitärer Hochschule ist der
unterschiedliche Bildungshintergrund der Stu­
dierenden. An den Fachhochschulen hat die
Mehrzahl der Studierenden eine Berufslehre mit
Berufsmaturität absolviert. An den universitären
Hochschulen kann die Mehrzahl eine gymnasiale
Maturität vorweisen. Trotzdem kann man, wenn
man zusätzliche Leistungsnachweise erbringt, mit
beiden Ausbildungen an beiden Schulen immatrikuliert werden.
Raiffeisen präsentiert sich an Kontakttagen
Die Raiffeisen Gruppe ist an FH-Absolventinnen
und -Absolventen interessiert. Sie rekrutiert den
Nachwuchs unter anderem mittels Kontakttagen
von Fachhochschulen. An diesen Begegnungstagen informieren Unternehmen über Stellenangebote und präsentieren sich den Studierenden,
welche sich im dritten Studienjahr und damit kurz
vor dem Bachelor-Abschluss befinden. Auch bei
Forschungs- und Lehrprojekten pflegt die Raiffeisen Gruppe regen Austausch mit Fachhochschulen. Über die Einführung des Bologna-Systems
freut sich Michael Auer, Leiter Human Resources
bei der Raiffeisen Gruppe.
Es sei wichtig, dass Nachwuchskräfte früh ins
Unternehmen eintreten würden. Mit dem Bologna-System können die Studierenden bereits nach
dem dreijährigen Bachelor-Studium mit dem
Arbeiten beginnen. Die Spezialisierung auf ein
Themengebiet erfolgt dann erst nach einigen
Jahren Berufserfahrung. Vor allem aber können
Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen, welche bereits in einem Unternehmen tätig sind und
mit einem Master-Studium liebäugeln, die Marktund Arbeitgeberbedürfnisse bei der Wahl des
Masters berücksichtigen. Das führt für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu einer klassischen
Win-win-Situation.
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39
Wohnen
40
Pa n o r a m a R a i f f e i s e n 8 / 0 7
Heimat auf Zeit
Andreas Schwendener lebt und arbeitet in einer Villa in St. Gallen. Nach
der Trennung hat er das grosszügige Anwesen zur Wohngemeinschaft
umfunktioniert. Inzwischen sind auch seine Mitbewohner glücklich über
ihr ungewöhnliches Zuhause.
Panorama-Serie
«Wohnen mit Leidenschaft»
Unsere diesjährige Serie geht mit diesem Beitrag
zu Ende. Wir haben in den letzten acht Ausgaben
eine Vielfalt an Wohnsituationen darzustellen
versucht. Wir haben jeweils einen Blick in die
Wohnungen und Häuser von Menschen querbeet
durch die Schweiz geworfen. Porträtiert haben
wir ein Toggenburgerhaus in Wintersberg, eine
Loft-Wohnung in Basel, eine Alterswohnung in
Luzern, ein Landhaus in Villete, ein Rustico-Haus
in Maggia, ein Engadiner Haus in Scuol, ein Stockwerkeigentum in Zürichs Altstadt und eine Wohngemeinschaft in St. Gallen.
Bewohner:
Andreas Schwendener (53), Pfarrer u. Redaktor,
Markus Schröter (28), Student; Olga Klimowitsch
(28), Studentin; Jessica Kane (24), Studentin; Alessandra Kübler (19), Studentin; ein Berufstätiger
und eine Studentin.
Wohnsituation:
Villa aus dem Jahr 1954 zur Miete in St. Gallen/
Rotmonten. Die Mietfläche beträgt rund 370 m².
Andreas Schwendener lebt dort seit 1995. 2006
hat er das Haus zur Wohngemeinschaft umfunktioniert und vermietet sechs verschieden grosse
Zimmer an Studenten.
Wertvollste Anschaffung:
Biedermeierschrank aus dem Jahr 1830, der eine
Durchgangstür zwischen zwei Räumen schliessen
sollte und Schwendener sehr gut gefällt. Kostenpunkt: rund 13 000 Franken.
Fotos: Chris Mansfield
Wunschmöbel:
Die Studenten denken momentan nicht daran,
sich Möbel anzuschaffen.
Wohnvision:
Andreas Schwendener könnte sich vorstellen,
das übrige Dachgeschoss auszubauen und die
Zimmer zu vermieten, aber das ist Sache des
Eigentümers.
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
N
ur das Dach der Villa taucht hinter der
hohen Gartenhecke auf. Von der Toreinfahrt her erhält man mehr Einblick in das
Anwesen. Es liegt in eine flache Mulde eingebettet, ein wenig versteckt, wie die meisten Grundstücke in St. Gallen/Rotmonten. Das Quartier gilt
als begehrte Wohnlage und verkörpert die Sonnenseite der Stadt, welche sich zwischen zwei
parallel verlaufenden Hügelzügen entwickelt hat.
Die Villen und Mehrfamilienhäusern sind von viel
Grün umgeben. Auch die in einem L-Winkel gebaute Villa aus den Fünfzigerjahren umschliesst
ein üppiger Garten.
Herausforderung Wohngemeinschaft
Auf das Klingeln hin stürmt ein Sennenhundmischling mit bedrohlichem Gebell zur Einfahrt.
Sein Herrchen Andreas Schwendener folgt und
beruhigt die Hündin Tara. Er lädt zu einem Rundgang durch den Garten ein. «Ich will noch einen
Salat für das Mittagessen stechen», sagt der Hausherr. Auf dem Weg zum Gemüsegarten auf der
Rückseite des Hauses erzählt er, dass es gar nicht
so einfach war, seine sechs Mitbewohner gleichzeitig im Haus zu haben. Einer ist beruflich verreist,
die Studenten geben sich meist die Klinke in die
Hand.
Aber einem Mittagessen mit Gemüse aus dem
Garten konnten einige nicht widerstehen. Andreas Schwendener sticht den Salat, und setzt den
Rundgang fort. «Das ist ein schöner Platz für die
Abendsonne.» Er geht zu einem kleinen Sitzplatz
hin. «Den Platz habe ich selbst gemacht, mit den
Steinplatten, die beim Abbruch des Nachbarhauses im gleichen Baustil freigegeben wurden.»
Der Hausherr hat in den elf Jahren seit der
Wohnsitznahme im Garten einiges umgebaut. Bis
2006 lebte der reformierte Pfarrer und Redaktor
zusammen mit seiner Familie. Nach der Trennung
beschloss seine Frau, mit ihren vier Kindern auszuziehen, für ihn allein kam die Miete zu hoch.
«Der Gedanke, hier zusammen mit fremden Menschen zu leben, war damals eine innere Herausforderung für mich», sagt er rückblickend. Aber
er hat im Haus sein Büro als Redaktor und auch
seine Bibliothek lässt sich nicht mehr ohne weiteres umziehen. Auf der Internetseite der Studentenschaft St. Gallen inserierte er schliesslich sechs
Zimmer.
Wie zuhause in Oklahoma
Der Duft von Kürbissuppe empfängt die Gäste
bereits im Hauseingang. Tigi, eine der beiden
Katzen, streckt sich behaglich. Ein gedehntes
«Hey» ertönt, der amerikanische Akzent ist unverkennbar. Jessica Kane (24) aus Oklahoma City
steht in der Küchentür. Seit einem Monat studiert
sie an der Universität, zehn Gehminuten von hier
entfernt. «Es war toll, dass mich Andreas vom
Bahnhof abholte und mir die wichtigsten Orte in
der Stadt zeigte», sagt die US-Amerikanerin. Im
vergangenen Jahr lebte sie in Deutschland und
China. «Es war sehr aufregend, aber jetzt möchte
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(1) Markus sitzt gern draussen auf dem Balkon zum Arbeiten und Entspannen. (2) Olga an ihrem Schreibtisch. Vom Fenster aus, kann sie ihren Blick
in die Landschaft schweifen lassen. (3) Jessica fühlt sich wohl inmitten der Antiquitäten in ihrem Zimmer. Der kostbare Schrank von Andreas dient
ihr als Kleiderschrank. (4) Der CD-Player gehört zu den wenigen privaten Dingen, die Alessandra in ihr neues Zuhause mitgebracht hat. (5) Andreas
koordiniert den Haushalt. Seine Küchentafel hilft, den Überblick zu behalten.
ich ruhiger werden. In meinem Zimmer mit den
grossen Fenstern zum Garten hin ist es fast wie
zuhause bei meinen Eltern», sagt sie.
Eine Fotografie ihrer Familie und ein PlüschElefant sind Jessicas einzige persönliche Einrichtungsgegenstände. Der ausladende Eichenholztisch und die übrigen Möbel – ein Sammelsurium
von Antiquitäten – gehören Freunden von Andreas. Als sie vor Jahren nach Indien reisten, lagerten sie ihre Bestände bei ihm auf dem Estrich.
«Mittlerweile brauchen sie diese nicht mehr und
ich habe die schönen Stücke jetzt wieder ans Tageslicht geholt», sagt der Hausherr.
Aus dem Esszimmer ertönt Lachen. Vier Bewohner haben sich um den Tisch versammelt.
«Alessandra ist unser Küken», sagt Markus. Alessandra Kübler (19) protestiert, sie sei die Zweitjüngste. Sie kommt aus dem Tessin und ist zum
ersten Mal von zuhause weg. Sie will in St. Gallen
Betriebswirtschaft studieren, weil die Uni einen
guten Ruf hat. «Aber ich möchte nicht in einem
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
anonymen Wohnheim leben. Hier ist für mich ein
wirkliches Zuhause, das mit Leben erfüllt ist», sagt
Alessandra. Sie führt in ihr Zimmer im Seitenflügel
des Hauses. Die junge Frau zeigt einen bemalten
Stein, ein Andenken ihrer Freundin. Auch der
Schreibtischstuhl musste mit. Das restliche Mobiliar war bereits da: ein Tisch, ein Bett und weisse
Einbauschränke. Letztere prägen die verschiedenen Zimmer und die weiten Korridore. «Wenn es
einem hier nicht gefällt, mit diesem Garten und
dem luxuriösen Bad aus Granit, wo denn dann?»,
fragt Alessandra und verdreht schwärmerisch die
Augen.
Mehr Freiheit miteinander
«Die drei Badezimmer sind Klasse, weil sie mögliche Engpässe am Morgen entzerren», meint
auch Markus. Sein Zimmer liegt neben dem Alessandras, auch er blickt in den Garten. Mobil,
funktional, reduziert», beschreibt er seine Einrichtung. Kein Bild, kein Regal, aber auch die bereits
bekannten weissen Einbauschränke, die «genialen Stauraum» böten. Er wohnt hier am längsten,
seit März 2007. Früher lebte er in Zürich in einer
Ein-Zimmer-Wohnung. «Ich war mir nicht sicher,
ob ich meine Freiheit aufgeben will. Dazu gehört
zum Beispiel, morgens um vier noch ein Bad zu
nehmen. Insgesamt war der Umzug aber ein Gewinn», stellt er fest.
Ohne zu zögern, zählt er auf: «Mir steht hier
mit Garten und auf der Terrasse viel mehr Platz zur
Verfügung als in meiner früheren Wohnung.
Wenn ich reden möchte, ist meistens jemand da,
und Andreas übernimmt für uns eine Menge
Dienstleistungen wie die Pflege des Gartens und
die Abfallentsorgung. In Prüfungszeiten bin ich
über diese Entlastung besonders froh.»
«Ja, hier ist alles sehr organisiert», sagt Olga
Klimowitsch. Sie steht wartend in der Tür, weil sie
gleich zur nächsten Vorlesung muss. Mit «organisiert» meint sie sowohl die Wohnsituation als auch
das Universitätsleben: In England, wo sie «Inter43
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Wohnen
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(6) Die Wohngemeinschaft hat sich um den langen Esstisch versammelt – ein eher seltenes Bild. (7) Andreas Schwendener in seinem Büro
im Dachgeschoss des Hauses.(8) Bücher, wohin man schaut – auch auf den Fluren, die zu den WG-Zimmern führen. (9) Das indische Harmonium
und Tamburins und Rasseln sind wöchentlich im Gebrauch, wenn Schwendener Gesänge improvisiert. (10) Die Maske hat Andreas Schwendener
selbst gemacht. Sie symbolisiert Priester und König mit Stilmitteln der persischen und ägyptischen Kultur. (11) Das filigrane Windlicht stammt
vom St. Galler Flohmarkt.
nationale Beziehungen» studiert hat, und auch in
ihrer Heimat Russland sei alles sehr viel chaotischer. Eilig geht sie in ihr Zimmer im ersten Stock.
Dort rafft die 28-Jährige einige Mappen zusammen und zieht ein Kleidungsstück aus dem
Schrank. Ein Plakat mit dem Matterhorn prangt
an der Wand neben ihrem Schreibtisch. Sie hat es
zum Empfang von der Uni geschenkt bekommen.
«Ich mag den Anblick», kommentiert sie das Poster. Sie dreht den Kopf zum Fenster: «Und diese
Aussicht mag ich auch.» Das Dorf Gaiserwald
markiert den Horizont. «Ich muss zugeben, bei
meiner Ankunft hier hatte ich schon einen Kulturschock», sagt die Russin und lacht. Ein «Bye, bye»
zum Abschluss, dann ist sie auch schon verschwunden.
Kulturelle Unterschiede
Für Andreas ist es mittlerweile selbstverständlich,
dass er manchen Mitbewohner tagelang nicht zu
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
Gesicht bekommt. «Am Anfang war das ungewohnt. Wenn sie jetzt für länger weg sind, dann
schreiben sie mir das unten auf die Tafel», sagt er.
«Das Zusammenleben mit Menschen aus verschiedenen Ländern ist für mich bereichernd, aber auch
nicht ohne Meinungsverschiedenheiten. Olga hat
die kulturellen Unterschiede ja bereits angedeutet.» Wenn beispielsweise jemand in der Küche
den Wasserhahn laufen liesse und parallel den
Kühlschrank ausräume, dann müsse er schon etwas sagen. Ansonsten bestimmt jeder selbst, was
er einkauft und wie er sein Zimmer gestaltet.
Markus beispielsweise räumte zahlreiche Ziergegenstände weg. «Hier im Haus steht genug
davon herum», meint er. Andreas nickt: «Das
stimmt, ich tue mich schwer mit dem Aussortieren.»
Den Spuren von Andreas Schwendeners Leben
begegnet man im Haus auf Schritt und Tritt. Seine
Malereien hängen am Treppenaufgang. Kleine
Figuren aus Hinduismus, Christentum und Islam
in Nischen und auf Regalen erzählen von seiner
religiösen Sinnsuche. Sie hat ihn in seiner Jugend
bis nach Indien geführt. Im Seitenflügel im Obergeschoss ist sein Reich. Ein ausgebauter Dachstuhl, in dem die Bücher – und nicht die Möbel –
den Raum einrichten. Er führt an den Regalen
entlang: Schöpfungslehre, Philosophie, Esoterik.
Wie viele Titel seine Bibliothek umfasst, weiss er
nicht, aber er archiviert mittlerweile fleissig. «In
den Abendstunden brennt hier der Kamin und ich
forsche zur Johannesoffenbarung», sagt er. Auf
entsprechende religiöse Diskussionen war sein
Mitbewohner Markus neugierig gewesen. Die
ergeben sich selten. «Ich sehe das Haus als eine
Herberge. Ich bin darin der Hausmeister, der sich
um die Infrastruktur kümmert», sagt Schwendener und schmunzelt.  Manuela Ziegler
45
Mensch
Die Globalisierung gehört zu den Megatrends unserer Zeit. Auch
die Schweiz kann sich der weltweiten wirtschaftlichen Vernetzung
nicht entziehen. Bietet im Gegenzug die Regionalisierung eine
Alternative oder ist sie deren Folge?
G
lobalisierung ist, wenn ein Paar Jeans von
der Baumwolle über die Produktion bis
zum Ladenverkauf mehr als den halben
Erdumfang zurücklegt, wenn ich auf der ganzen
Welt dieselben Marken finde, in denselben Restaurants essen oder meine E-Mails bearbeiten
kann. Unzählige weitere Beispiele liessen sich für
das Phänomen finden, das mehr denn je unseren
Alltag prägt. Die zunehmende internationale Verflechtung der Wirtschaft widerspiegelt sich eindrücklich in der Kommunikation und im Transportwesen.
Neben den herkömmlichen Import- und Exportzahlen dienen die Anzahl Computer, die Internet-Knotenpunkte, die Auslandstelefonate
und die Abflüge im Luftverkehr als wichtige Anhaltspunkte für den Globalisierungsgrad eines
Landes. Die eigentlichen Autobahnen der Globalisierung verlaufen jedoch auf den Weltmeeren,
auf denen 95 Prozent des interkontinentalen
Warenverkehrs abgewickelt werden. Das Containervolumen auf den Frachtschiffen wächst jährlich über zehn Prozent, dreimal mehr als die
Weltwirtschaft, und bringt einzelne Häfen dem
Kollaps nahe.
Sprunghafte Entwicklung
Globalisierung als Allerweltswort, das heutzutage
für alles Gute und Schlechte bemüht wird, war vor
den 1960er-Jahren als Begriff unbekannt. Dennoch umschreiben die meisten Wissenschafter
damit eine Entwicklung, die in Wellen seit Ende
des Mittelalters stattgefunden hat. Entdecker wie
Christoph Kolumbus haben die europäische Expansion eingeleitet und damit Teile der Welt
miteinander in Beziehung gebracht oder noch
enger verknüpft. Als Integrationsprozess gesehen, ist der Trend uralt. Seine treibende Kraft ist
der Austausch von Waren, Dienstleistungen, Kapital, Arbeit und Wissen.
46
Pa n o r a m a R a i f f e i s e n 8 / 0 7
wo Umwelt- und Integrationsfragen immer öfter
im Brennpunkt stehen. Gesellschaftlich bringt die
Globalisierung in vielen Staaten eine Verstärkung
der Gegensätze zwischen Arm und Reich mit
sich. Während Topmanager zum Abkassieren
neigen, verspüren niedriger qualifizierte Arbeitskräfte, deren Jobs teils ausgelagert werden können, den Lohndruck.
Regionalismus kein Widerspruch
Die Folgen des vielen unheimlichen Wandels lösen
Gegenkräfte aus. So gibt die Globalisierung in
vielen Staaten dem Heimatbewusstsein und na­
tionalistischen Parteien Aufwind. Regionalismus
betont die kulturelle Eigenständigkeit und setzt
zum Beispiel in kulinarischer Hinsicht einen Kontrapunkt zum globalen Fastfood-Einheitsbrei. Regionalisierung und Globalisierung zeigen sich in
vielen Bereichen als parallele Prozesse. In wirtschaftlicher Hinsicht ist der Druck auf einzelne
Länder gewachsen, sich zu regionalen Wirtschaftsgemeinschaften zusammenzuschliessen.
Nur eine Minderheit der Unternehmen sind Global
Players: Die Mehrheit konzentriert sich gerade
Nachgefragt bei Franz Jaeger, Professor an der Universität St. Gallen
Eigentliche Fieberschübe kennzeichnen den
Verlauf der Globalisierung. Die Industrialisierung,
die damit eingeleitete internationale Arbeitsteilung und die zunehmenden Auslandsinvestitionen
waren ein solcher Quantensprung. Noch wollte
sich aber jede nationale Volkswirtschaft auf fremden Märkten bestmöglich verkaufen und möglichst wenige auswärtige Produkte und Ausländer
im Inland tolerieren. Dies änderte sich radikal mit
der Öffnung der Grenzen für Dienstleistungen und
dem zunehmend liberalisierten Arbeitsmarkt nach
dem Mauerfall und der Öffnung Osteuropas. Die
Digitalisierung der Kommunikation machte auch
das Wissen zu einem via Internet leicht austauschbaren Faktor.
Foto: Keystone
Alle Lebensbereiche erfasst
Protektionistische Massnahmen zur nationalen
Abschottung gegenüber der Weltwirtschaft haben die Globalisierung immer wieder zurückgeworfen. Ein Teil der Wissenschaft meint sogar,
dass die Welt auch schon globalisierter gewesen
sei als heute, wenn man Messfaktoren wie den
Handel, Investitionen oder die Migration betrachte. Unbestritten ist hingegen, dass in den letzten
Jahren die Entwicklung eine Beschleunigung erfahren und neben der Wirtschaft längstens auch
andere Lebensbereiche erfasst.
Die kulturelle Vermischung ist vielerorts im
Strassenbild sichtbar. Die Auswirkungen der
Globalisierung sind auch in der Politik spürbar,
Ein klassisches Symbol der Globalisierung:
die Fastfood-Kette McDonald’s, hier mit
einer Repräsentanz im ägyptischen Luxor.
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
«Panorama»: Glauben Sie, dass eine Wirtschaft mit regionalem Warenaustausch, aber
globalem Wissenstransfer möglich wäre?
Franz Jaeger: Das ist auf den ersten Blick ein
bestechendes Konzept, aber nicht realisierbar. Der
internationale Warenverkehr führt unbestrittenermassen zu globalen Umweltproblemen. Aber es
gibt keinen Weg zurück, denn der Mensch hat den
Drang zur Freiheit und lässt sich nicht vorschreiben, die Güter nicht mehr über alle Kontinente
und Weltmeere zu transportieren. Die Lösung
besteht vielmehr darin, die Transportkosten jenen
zu belasten, die sie verursachen, und so unsinnigen Warenaustausch zu unterbinden. Die Konsumenten können dann entscheiden, ob sie
teurere Produkte bezahlen wollen.
Wieso ist Öffnung der richtige, die Abschottung jedoch der falsche Weg?
Die Globalisierung findet einfach statt. Es hat
keinen Wert, darüber zu diskutieren, ob wir dafür
oder dagegen sind. Weil es sie gibt, kann es nur
darum gehen, wie wir am meisten von ihr pro­
fitieren können. Bei aller Kritik an der Globalisierung hat sie auch viele Vorteile gebracht. Ohne
Globalisierung wäre das Wirtschaftswachstum in
der Schweiz in den letzten Jahren um einiges
kleiner ausgefallen.
Nehmen wir dafür im Gegenzug nicht noch
grössere Umweltprobleme, noch mehr Klimawandel und Ausbeutung in Kauf?
Die Globalisierung bildet eine Rahmenbedingung
für diese Phänomene, aber nicht deren Ursache.
Die ökologische Destabilisierung gibt es ohnehin,
eine nachhaltige Stabilisierung kann aber nur auf
globalem Wege erreicht werden, durch interna­
tionale Gremien wie Weltbank und WTO oder
durch multilaterale Kooperation zwischen Staaten
und Unternehmen.
Ist die Regionalisierung eine Folge der
Globalisierung oder eine Gegenbewegung
dazu?
Mit dem Fortschreiten der weltweiten wirtschaftlichen Verflechtung ist auch die Bildung von Freihandelszonen und Wirtschaftsgemeinschaften
vorangekommen. Länder, die sich schneller entwickeln wollten, bildeten regionale Räume. Das
hielt die Globalisierung nicht auf, sondern spornte sie eher an. Auch bei Rückschlägen in der
Globalisierung ging es regional und bilateral weiter, ein Beispiel sind die Verträge zwischen der
Schweiz und der EU.
Wie sehen Sie die Chancen der Schweiz im
weltweiten Wettbewerb?
Nach dem Globalisierungsindex ist die Schweiz in
ökonomischer und unternehmerischer Hinsicht
bereits heute Öffnungsweltmeister. Die Schweiz
hat eine Tradition der Öffnung und sollte ihre
aktuelle selbstbewusste Vorwärtsstrategie weiter
verfolgen. Wenn sie sich auch im Binnenmarkt
weiter öffnet, wird sie wie früher immer zu den
Gewinnern der Globalisierung gehören. Denn
nachgewiesenermassen gibt es zwischen dem
Globalisierungsgrad eines Landes und dessen
Wirtschaftswachstum einen positiven Zusammenhang.
Interview: Jürg Salvisberg
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Mensch
angesichts der Globalisierung auf ihre regionale
Stärke.
Für die ganz grossen Probleme dieser Welt,
zum Beispiel im Umweltbereich, kann die Zusammenarbeit mehrerer Staaten die Vorstufe zu wirklich globalen Lösungen bilden. Für die Wirtschaftsbeziehungen ist die Welthandelsorganisation
WTO die Regulatorin. Doch so wenig wie die
Globalisierung selber wird sie alle Unterschiede
einebnen. Die globalisierte Welt wird deshalb
wohl immer ihr regionales Gepräge behalten, mit
allen positiven und negativen Aspekten.
Ändert sich alles nach einem Ölschock?
Die USA marschieren in den Iran ein, China bekämpft die Invasion erfolgreich, die Ölpreise explodieren und das ganze westliche Wirtschaftssystem bricht zusammen. Mit diesem dramatischen
Szenario beginnt Martin Klöti sein im Frühling
2007 erschienenes Buch «2026». Der 48-jährige
Dozent am Institut für Business Engineering an der
Fachhochschule Nordwestschweiz hat jedoch kei-
nen Katastrophenroman verfasst. Vielmehr setzt
sich der Chinakenner mit seinem «Rückblick auf
die Zeit nach dem Ölschock» auf sehr persönliche
Weise für die Wende zu einer nachhaltigen Wirtschaft ein.
Der frühere FDP-Ortspräsident von Thalwil
sieht in der Gier ein Gift für den Liberalismus.
Klöti will mit der Globalisierung «tabula rasa»
machen, weil sie heute nur einer Minderheit von
Politikern und skrupellosen Wirtschaftsführern
zugute komme. Während im Fernen Osten jeweils
gerade das Land mit den miserabelsten Arbeitsund Umweltbedingungen als billiger Produktionsstandort auserkoren sei, beschleunige die Ausbeutung im Westen die allgemeine Hektik und
Burn-outs am Arbeitsplatz.
Klöti sieht ein Ende der Mineralölgesellschaft
als reinigendes Gewitter: Staus, Offroader und
andere Energiefresser verschwinden vom Erdboden. An die Stelle fossiler Energieträger treten
erneuerbare Energien. Technologische Innova­
tionen, über denen heute schon clevere Köpfe
info
Martin Klöti: 2026. Rückblick auf die Zeit nach dem
Ölschock. ISBN 978-3-9523115-6-1. Blog im Internet:
www.2026.ch
brüten, begünstigen den Umbau zu einer regional
organisierten Wirtschaft. Dazu gehört das Automatische Logistikfördersystem (ALF), mit dem sich
Materialtransporte in einem Rohrpostsystem zeitgerecht und ohne grosse Lager abwickeln lassen.
Viele Verkehrsflächen werden überflüssig, die
verbleibenden bevölkern mit Biomasse betriebene
Fahrzeuge. Klöti propagiert keinen Rückschritt in
ein Ökoparadies, sondern eine umweltschonende
und menschengerechtere Gesellschaft, die dank
Internet den globalen Wissensaustausch pflegt.
 JÜRG SALVISBERG
KOF-Globalisierungsindex 2007
Die Schweiz befindet sich seit 1991 unter den
zehn am stärksten globalisierten Ländern, der
Welt. In den Jahren 2001–2004 rutschte die
Schweiz aufgrund der rückläufigen wirtschaftlichen Entwicklung auf den 8. Platz ab. Der
Globalisierungsschub setzte bereits seit den
1970er-Jahren ein.
Der Globalisierungsindex der Konjunktur­
forschungsstelle (KOF, www.kof.ethz.ch) misst
seit 1970 in 122 Ländern weltweit die wirtschaftliche, soziale und politische Dimension
der Globalisierung. Gemessen werden tatsächliche Handels- und Investitionsströme,
Handels- und Kapitalverkehrskontrollen,
Verbreitung von Informationen und Ideen
sowie die politische Zusammenarbeit
zwischen den Ländern.
Quelle: KOF/ETH
8 / 0 7 Pa n o r a m a R a i f f e i s e n
sda-Infografik
49
schlusspunkt
Zum diesjährigen Schlusspunkt
Frank Rossavik ist Chef-Leitartikler von «Bergens Tidende», einer der grössten
norwegischen Regionalzeitungen. Bis 2005 war er Europa-Korrespondent
und hat von Brüssel aus Europa beobachtet, darunter auch die Schweiz und
Liechtenstein. Bei der Abstimmung 1994 über den Beitritt Norwegens zur
EU war er Generalsekretär der Beitrittsbefürworter.
W
ir sind sicherlich verschieden: Die Schweiz ist ein Binnenland,
während Norwegen die längste Küstenlinie Europas hat. Die
Schweiz liegt im Zentrum Europas, Norwegen am nördlichen
Rand. Doch für Aussenstehende fallen die Ähnlichkeiten fast noch mehr ins
Auge. So sind beide Länder bekannt für die Schönheit ihrer Landschaft. Die
Schweizer haben die Alpen, wir haben unsere Fjorde. Wir beide haben eine
ähnlich komplizierte Sprachensituation: die Schweiz mit ihren vier Landessprachen samt den zahlreichen Deutschschweizer Dialekten, wir «nynorsk»
als eine Schöpfung aus verschiedenen Dialekten und «bokmaal» als ehemalige Sprache des dänischen Reiches.
Politisch gesehen teilen wir das Schicksal von europäischen Aussenseitern. In beiden Ländern hat das Volk entschieden, nicht der EU beizutreten.
Während Norwegen zusammen mit Island und Liechtenstein beim Europäischen Wirtschaftsraum mitmacht, hat sich die Schweiz für den bilateralen
Weg entschieden. Soweit ich die Debatte in der Schweiz verstehe, ist die
Mehrheit der Bürger zufrieden mit dieser Situation. Das ist auch in Norwegen
der Fall. Es gibt keine Debatte über einen EU-Beitritt. Selbst die stärkste
Befürworterin, die liberal-konservative Höyre-Partei, sieht den Beitritt nicht
als Schwerpunkt ihrer Politik an.
Wie die Schweiz wird auch Norwegen oft als Rosinenpicker dargestellt.
Als ich noch Europa-Korrespondent in Brüssel gewesen bin, musste ich mir
oft anhören, mein Land wolle sich nicht die Hände dreckig machen und
seinen Reichtum für sich behalten. In solchen Diskussionen half es mir nicht,
dass Norwegen eine der stärksten nationalkonservativen Parteien in Europa
hat – auch das eine Ähnlichkeit zur Schweiz. Immerhin ist Norwegen, anders
als die Schweiz, schon sehr lange Mitglied der Uno und der Nato. Wir betreiben eine aktive Aussenpolitik mit dem Schwerpunkt auf Entwicklungshilfe und Frieden. Unsere Soldaten nehmen sogar am Afghanistan-Einsatz
der Nato teil.
Aber wir müssen uns auch mehr engagieren, ganz einfach, weil wir
unsere Interessen zu Land und zur See verteidigen müssen. Wir haben eine
50
Foto: zVg.
Der andere
«Sonderfall» im Norden
Grenze zu Russland, unser Reichtum an Öl und Gas könnte auch falsche
Freunde anlocken, und die Inselgruppe Spitzbergen liegt weit oben im
Nordmeer – da, wo künftig um Einfluss und Anteil an Bodenschätzen gekämpft werden könnte. Wir brauchen Freunde auch für merkwürdige Inte­
ressen – Walfang beispielsweise.
Die stärkste Ähnlichkeit ist freilich unser Wunsch, uns selbst zu regieren.
Beide Länder gehören zu den wenigen in der Welt, die ihre Angelegenheiten
zu einem grossen Teil selbst regeln können. Wir brauchen die EU-Mitgliedschaft nicht. Glücklicherweise hat uns das nicht zu völlig introvertierten
Menschen gemacht. Norweger wie Schweizer gehören zu denjenigen, die
am meisten reisen – nicht nur, weil wir es uns leisten können, sondern auch,
weil wir neugierig über andere sind. Jedenfalls treffe ich oft Schweizer, wenn
ich reise, nicht nur in Genf oder Zürich.  frank rossavik
Pa n o r a m a R a i f f e i s e n 8 / 0 7
Sei Sogni – sechs traumhafte Bioweine
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Probierpaket
»Sei Sogni«
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