Die Windfänger
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Die Windfänger
Das Magazin für unsere Geschäftskunden 2 · 2013 Entspannt abheben Gewinnen Sie Erlebnisgutscheine Die Glücksbringer BLF liefert Genuss mit Qualität Bildungschancen sichern Stadtwerke unterstützen „Kontrakt“ Die Windfänger Der Trianel Windpark in der Nordsee wird Strom für 200.000 Haushalte liefern. Seine Errichtung ist ein Höhepunkt in der über 3.000-jährigen Geschichte der Windkraftnutzung. Auch als Tablet-App und als Online-Magazin verfügbar! Intro 3 Startpunkt. Liebe Leserin, lieber Leser, die Offshore-Windkraft ist einer der ganz großen Hoffnungsträger der Energiewende. Denn sie bietet ein enormes Potenzial für die künftige regenerative Stromerzeugung. Gemeinsam mit vielen anderen kommunalen Partnern nehmen wir daher unsere Verantwortung für die Zukunft der Energieversorgung wahr und errichten vor Borkum einen großen Windpark. In dieser Ausgabe der ener.go möchten wir Sie mitnehmen zu unserer Großbaustelle auf dem offenen Meer. Erleben Sie unser Zukunftsprojekt in bemerkenswerten Bildern – und begeben Sie sich mit uns auf eine Zeitreise durch die jahrtausendealte Nutzung der Windkraft durch den Menschen. Wir wünschen Ihnen ein stürmisches Lesevergnügen! Erleben Sie jetzt die digitale Ausgabe der ener.go mit zahlreichen interaktiven und multimedialen Elementen. Das Tablet-Magazin (iOS, Android) erhalten Sie kostenlos im App Store und bei Google play: Einfach „ener.go“ in die Suche eingeben. Die Online-Ausgabe finden Sie unter www.stadtwerke-witten.de/energo-online INHALT • SCHWERPUNKT WINDENERGIE • ENERGIE FÜR IHR BUSINESS 06 __ Den Wind ernten 14 __ Glück auf Bestellung Noch in diesem Jahr wird in der Nordsee der Trianel Windpark ans Netz gehen, an dem die Stadtwerke Witten beteiligt sind. Eine Fotoreportage von einer beeindruckenden Baustelle und eine kleine Chronik der Windkraftnutzung seit dem Altertum. BLF liefert mehr als nur Lebensmittel. 12 __ Stürmische Entwicklung 17 __ 50 Prozent Staatsanteil Immer größer, immer leistungsstärker – ener.go liefert Zahlen und Fakten zur Windenergie. Steuern und Abgaben auf den Strompreis haben einen neuen Höchststand erreicht. 13 __ In die Luft gehen • STANDARDS Die Eventagentur REVIERKÖNIG macht Außergewöhnliches möglich und lässt ihre Kunden auch mal Höhenluft schnuppern. 16 __ Chancen für Talente Die Stadtwerke Witten fördern sozial benachteiligte Schüler mit einem Patenschafts-Modell. 04 __ Life & Style 19 __ Berdis Business 18 __ e-News 19 __ Impressum Aktionen in dieser Ausgabe • Gewinnen Sie Karten für das Zelt festival Ruhr (S. 4) • ener.go verlost drei Designhocker (S. 5) • Erlebnisgutscheine für luftige Abenteuer zu gewinnen (S. 13) Wenn Sie teilnehmen möchten, besuchen Sie die Aktionsseite im Internet oder schicken Sie uns das beiliegende Antwortfax! www.stadtwerkewitten.de/energo 4 Life & Style ener.go 2 · 2013 • „One More Time“: Joe Cocker und Helge Schneider kehren immer wieder gerne auf die Bühne am Kemnader See zurück. Große Stars am Kemnader See Life & Style Rockhymnen oder Klamauk? ener.go verlost Karten für die Auftritte von Joe Cocker und Helge Schneider beim Zeltfestival Ruhr. Fast ein Jahrhundert Showerfahrung bringen diese beiden Herren zusammen auf die Bühne: Mit Joe Cocker und Helge Schneider hat sich das Zeltfestival Ruhr auch in diesem Sommer wieder zwei Publikumsmagneten gesichert. Während der britische Superstar mit Reibeisenstimme und Hits wie „Fire it up“ das Zelt zum Kochen bringt, sorgt Helge Schneider für das kabarettistische Kontrastprogramm. Für den gebürtigen Mülheimer ist der Auftritt am Kemnader See derweil ein Heimspiel, zu seinem „bunten Sommerabend mit Musik und Quatsch“ bringt der Meister der Improvisation auch einige Freunde mit. Egal, welchen Star man sich vor Ort live ansehen möchte: Mehr als 100.000 erwartete Besucher können sich wieder einmal auf ein Zeltfestival mit vielen musikalischen und kulinarischen Highlights freuen. ener.go verlost jeweils zwei Karten für Joe Cocker am 18. August und Helge Schneider am 28. August. Schicken Sie uns das Antwortfax oder besuchen Sie unsere Aktionsseite im Web. Teilnahmeschluss ist der 5. August 2013. www.stadtwerke-witten.de/energo APPETIZER Für magische Video-Momente Magisto Videoproduktion für die Hosentasche: Mit wenig Aufwand verwandelt das Programm selbst gedrehte Videos in sehenswerte Clips – inklusive musikalischer Untermalung und zahlreicher Effekte. Dafür muss der Benutzer lediglich ein Video und einen Song auswählen, den Rest erledigt die App. Magisto analysiert den Filmschnipsel eigenständig und passt die Effekte an die Szenen und die Musikauswahl an. So entstehen unterhaltsame Clips mit professioneller Anmutung. Die Videos können zudem direkt aus der App heraus über soziale Netzwerke geteilt werden. Für Android, iPhone, iPod touch und iPad App Store (iOS) Google Play (Android) 5 Wenn Designern ein Licht aufgeht … Upcycling heißt der neue Trend, bei dem nicht nur Rohstoffe wiederverwertet, sondern ausgediente Produkte zweckentfremdet und zu Designobjekten aufgewertet werden. So geschah es auch mit den alten Straßenlaternen, die ihren Dienst zugunsten von modernen, energiesparenden Diodenleuchten quittieren mussten. Zwei Bielefelder Designer schauten sich die ausgedienten Lampenschirme genauer an und entdeckten, dass die Kunststoffteile eine perfekte Sitzhöhe von 47 Zentimetern haben. Auf den Kopf gestellt, gesäubert und mit einer Sitzfläche versehen, wurde so aus einem alten Stück Kunststoff ein neues Designmöbel: der „Statthocker“. Die Erfinder, deren Einfall bereits mit zwei renommierten Designpreisen ausgezeichnet wurde, sind mit ihren Ideen übrigens noch nicht am Ende. Sie haben bereits eine neue Verwendung für die alten Lampenschirme gefunden, mit denen sich der Wertstoffkreis endgültig schließt: Die Statthocker gibt es jetzt auch als Designleuchte. ener.go verlost drei der Designhocker. Wenn Sie an der Verlosung teilnehmen möchten, besuchen Sie einfach unsere Aktionsseite im Internet oder schicken Sie uns das Antwortfax. Teilnahmeschluss ist der 12. August 2013. www.stadtwerke-witten.de/energo Industriekultur im Laufschritt • Kleine Besucher begegneten auf dem Familienfest einigen Stars – auch das Maskottchen des WiWa-Clubs (rechts) war mit von der Partie. Familienspaß in Witten Es war ein Familienfest mit reichlich Abwechslung: Mitte Juni fanden sich Groß und Klein auf dem Parkplatz des Einrichtungshauses Ostermann zum „3. Witten City mobil“ zusammen. Als einer der vier Hauptsponsoren beteiligten sich die Stadtwerke mit Aktionen für die ganze Familie. Kinder konnten sich beispielsweise an Bastelaktionen und einem Klettergarten des WiWaClubs, dem Kinderclub der Stadtwerke, erfreuen. Für die Erwachsenen verlosten die Stadtwerke in Kooperation mit der Siedlungsgesellschaft Witten und der Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigungsförderung ein Elektrofahrrad. Der Erlös geht an eine soziale Einrichtung. „Wir sehen uns nicht nur als Energieversorger, sondern auch als Partner für Familien in Witten“, erklärt Manuela Sommerrey von der Marketingabteilung der Stadtwerke. „Deshalb engagieren wir uns gerne bei Veranstaltungen wie Witten City mobil.“ Sportprogramm oder Kulturvergnügen? Beim Sightjogging gibt es beides auf einmal. Der neue Trend verbindet das Lauftraining mit einer Führung zu vielen sehenswerten Orten im Revier. Erfahrene Stadtführer begleiten die Gruppe in entspanntem Tempo entlang der Ruhr, durchs Muttental oder zur Halde Hoheward. Die Kultur im Laufschritt kann auch individuell gebucht werden, zum Beispiel für einen sportlichen Betriebsausflug. www.sightjogging-im-ruhrgebiet.de 6 Schwerpunkt Windenergie ener.go 2 · 2013 Den Wind ernten Die Zukunft unserer Energieversorgung hängt wesentlich an den erneuerbaren Energiequellen. Vor allem die Windkraft bietet großes Potenzial: Immer größer und effizienter werden die Nachfolger der Windmühlen, mit denen die Menschheit seit Jahrtausenden die Kraft des Windes nutzt. Mit dem Trianel Windpark in der Nordsee geht schon bald ein Vorzeigeprojekt ans Netz. Könnte Daniel Halladay den Offshore-Windpark sehen, der 45 Kilometer vor der Küste Borkums entsteht, er wäre wohl ein wenig stolz auf sich. Denn das Großprojekt der Trianel, des Gemeinschaftsunternehmens von Stadtwerken Witten und weiteren kommunalen Energieversorgern, ist auch Halladays Erfindergeist zu verdanken. Der Ingenieur aus Vermont entwickelte vor mehr als 150 Jahren das erste Windrad, das auch Strom erzeugte. Damit prägte er nicht nur das Landschaftsbild im Mittleren Westen der USA, sondern legte auch den Grundstein für eine technische Entwicklung, die noch längst nicht abgeschlossen ist. Mit dem Trianel Windpark vor der deutschen Nordseeküste wird in diesem Jahr ein wichtiger Baustein für die Energiewende gelegt. 33 Versorger stellen das Mammutprojekt gemeinsam auf die Beine. In der ersten Ausbaustufe werden 40 Windenergieanlagen der 5-MW-Klasse für umweltfreundlichen Strom sorgen und damit jährlich 800.000 Tonnen CO2 einsparen. • Die Großkomponenten für die Windenergieanlagen werden auf Seepontons, die von Schleppern gezogen werden, transportiert (oben). „Große Entfernungen zur Küste, Wassertiefen über 30 Meter, Wind und Wellen stellen hohe Anforderungen an Mensch und Material.“ Jürgen Hepper, Asset Manager der Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG Die Kraft des Windes … und wie der Mensch sie seit Jahrtausenden nutzt 1500 v. Chr. • Die boomende OffshoreWindindustrie schafft Arbeitsplätze, und das nicht nur in den Hafenstädten, sondern in ganz Deutschland (rechts). Ägypter nutzen erstes Segelschiff Felder bewässern mit Windkraft Eine Felsenmalerei in der nordafrikanischen Wüste dokumentiert, dass Ägypter wahrscheinlich schon in der Jungsteinzeit ein erstes Segelschiff bauen, um auf dem Nil Waren zu transportieren. Damit nutzen sie die Kraft des Windes effektiv für ihre Versorgung. Die Chinesen sind der Zeit weit voraus, als sie eine Windmühle bauen, um mit der Hilfe des Windes Wasser auf die Felder zu pumpen. Es entsteht eine Art Karussellwindmühle, die eine Pumpe auf dem Feld antreibt. 220 ab 400 Winddrache als Kriegswaffe Erste Windmühlen in Europa Im alten Japan lassen sich die Feldherren zum Teil ungewöhnliche Methoden einfallen, um den Feind psychologisch zu verunsichern. In der Nacht nutzen sie Winddrachen, an denen sie geräuschvolle Apparate anhängen. Die feindlichen Truppen glauben dann, es seien böse Geister am Himmel. Auch die Europäer entdecken den Wind als Antriebsmotor für Mühlen: Eines der ersten Modelle ist die sogenannte Bockwindmühle, die häufig zum Getreidemahlen genutzt wird. Das Modell zeichnet sich dadurch aus, dass das aufgebockte Konstrukt in alle Windrichtungen drehbar ist und damit eine hohe Energieausbeute bietet. 1100 8 Schwerpunkt Windenergie ener.go 2 · 2013 • Zum Verladen der Einzelkomponenten braucht es schweres Gerät. Allein die 40 Tripods der ersten Ausbaustufe (rechts) wiegen zusammen dreieinhalb Mal so viel wie der Eiffelturm. 1598 Die mobile Mühle erobert den flachen Norden Erstes Windkraftrad zur Stromerzeugung Klein und sehr beweglich ist die sogenannte Fluttermühle. Sie wird vor allem in sehr flachen Gebieten – Norddeutschland und Holland – zur Entwässerung des Bodens eingesetzt. Das mobile Gestell wird dort aufgestellt, wo gerade zu viel Wasser ist. Daniel Halladay schafft den Durchbruch: Er entwirft in den USA die Westernmill zur Stromerzeugung. Das Windrad, das auf einem hohen Drahtmast aufgesetzt ist und aus mindestens acht kleinen Windflügeln mit Zusatz-Richtungsflügel besteht, ist besonders effektiv. Erstmals wird mit Windkraft Strom erzeugt. 1854 9 Die Fertigstellung des Windparks, die ursprünglich für den Jahreswechsel 2012/2013 anvisiert war, musste zunächst verschoben werden. Die Lieferung einiger Bauteile und die Anbindung durch den Netzbetreiber dauerten länger als geplant. Doch im Frühjahr 2013 bekam der Trianel Windpark neuen Aufwind. Der Bau der Fundamente und die erfolgreiche Errichtung der Umspannplattform rückten das Ziel in greifbare Nähe: Noch in diesem Jahr werden die Windräder genügend Strom für mehr als 200.000 Haushalte liefern. Im September gehen die ersten fertiggestellten Anlagen in den Testbetrieb. Die Ingenieure haben die Windriesen für alle Widrigkeiten auf hoher See vorbereitet: Ein elektronisches Luftaufbereitungssystem schützt Gondel und Nabe vor der feuchten, salzigen Seeluft. Diese könnte die empfindliche Technik sonst angreifen. Auch Wellen und starke Winde stellen besondere Anforderungen an die Konstrukteure. Die AREVA Wind M5000 ist als einzige Anlage weltweit ausschließlich für den Offshore- Mit Flugdrachen fotografieren 1895 Erstaunliche Höhenaufnahmen entstehen Ende des 19. Jahrhunderts mit der Kite Aerial Photography, bei der die Zugkraft eines Fessel-Drachens genutzt wird, um den Fotoapparat in die Höhe zu bringen. Pionier George Lawrence schuf so 1906 beeindruckende Aufnahmen des vom Erdbeben zerstörten San Francisco. „In allen Teilbereichen arbeiten interne und externe Experten. Diese Schnittstellen zusammenzuführen, macht den speziellen Reiz bei diesem Projekt aus.“ Nils Vetter, Projektleiter bei AREVA Wind • In Bremerhaven machten die Gondeln und Turmsegmente Station (unten), bevor sie ins holländische Eemshaven weitertransportiert wurden. Erster Windpark Europas in Dänemark 1985 In den 1980er-Jahren kommt richtig Bewegung in die Nutzung der Windenergie. Vorreiter dieser Technologie ist Dänemark. 1985 entsteht im dänischen Ebeltoft auf einer 800 Meter langen Mole mit 16 Windrädern der erste Offshore-Windpark in Landnähe. Schwerpunkt Windenergie 10 ener.go 2 · 2013 „Die M5000 arbeitet absolut zuverlässig, auch unter Fünf-MegawattVolllast-Bedingungen.“ Uwe Träris, Geschäftsführer der Stadtwerke Witten Einsatz konzipiert und kann selbst bei Windstärke 10, also schwerem Sturm, in Betrieb bleiben. Mit bis zu 900 Tonnen schweren dreibeinigen Stahlfundamenten, den Tripods, sind die Windräder fest im Meeresboden verankert. Bei der Auswahl der Anlagen haben die Betreiber keine Experimente gemacht: „Die M5000 arbeitet im benachbarten Testfeld alpha ventus bereits seit Längerem absolut zuverlässig“, erläutert Uwe Träris, Geschäftsführer der Stadtwerke Witten, „auch unter Fünf-Megawatt-Volllast-Bedingungen.“ Der Aufwand, die Windräder seefest zu machen, ist hoch, doch er lohnt sich: Durch die höheren und konstanteren Windgeschwindigkeiten auf dem offenen Meer haben Offshore-Windenergieanlagen eine rund 40 Prozent höhere Energieausbeute als Windräder auf dem Festland. Im Trianel Windpark gehen Ende 2013 Windenergieanlagen nach höchsten technischen Standards ans Netz. Und doch ist die Entwicklung damit noch nicht abgeschlossen: Die bei der Errichtung eines Windparks gesammelten Erfahrungen dienen stets als Blaupause für kommende Projekte, mit denen die Kraft des Windes noch effizienter genutzt werden kann. So schaffen die Anlagen des Trianel Windparks bereits die 5.000-fache Leistung der ersten stromerzeugenden Windräder von Daniel Halladay. Und die Geschichte der Windkraft, in der der Amerikaner eine so wichtige Rolle spielte, ist noch lange nicht zu Ende geschrieben. www.trianel-borkum.de • Zwei Meilensteine für den Trianel Windpark – die Errichtung der Fundamente und die Installation der Umspannplattform, der „Steckdose“ des Windparks – wurden bereits erreicht (oben). MULTIMEDIA Film zum Trianel Windpark Einen Einblick in die Bauarbeiten vor der Küste Borkums gibt dieser Film der Trianel GmbH. QR-Code mit dem Smartphone scannen und direkt online gehen. Erster kommerzieller Frachter mit Segeldrachen 2007 Die Hamburger Firma Sky Sails verhilft seit 2007 schweren Containerschiffen per angebrachten Lenkdrachen zu einer Treibstoffersparnis von bis zu 20 Prozent. Damals sticht weltweit der erste Schwergutfrachter mit diesem System in See – von Dänemark in die USA. • Die Errichtung der Windkraftanlagen soll bis zum Herbst 2013 abgeschlossen sein (rechts). Die Brücke als Windkraftmaschine 2011 Drei italienische Design-Studenten entwickeln für einen Architekturwettbewerb ein Brückenmodell, bei dem Windräder in die Brückenkonstruktion integriert sind. Der Hintergedanke: Viele Brücken verlaufen quer zu Tälern oder Schluchten, wo ein natürlicher Windkanal entsteht, den man energietechnisch nutzen kann. 11 INFO Der Trianel Windpark Lage: 45 km vor der Insel Borkum Flächenbedarf: 56 km2 Wassertiefe: 28 bis 33 m Anzahl Windenergieanlagen: insgesamt 80 Anlagen des Typs Areva Wind M5000 (40 Anlagen in der ersten Ausbauphase) Installierte Leistung: 400 MW (200 MW in der ersten Ausbauphase) Stromerzeugung pro Jahr: 750 GWh Investitionsvolumen: insgesamt 1,6 Milliarden Euro Baubeginn: 2011 Betriebsdauer: 25 Jahre Die Areva Wind M5000 Nennleistung: 5 MW Gesamthöhe ab Wasserlinie: 148 m Gesamthöhe vom Meeresgrund: 178 m Nabenhöhe: 90 m Rotordurchmesser: 116 m Gesamtgewicht: mehr als 1.000 t Höhe des Tripod: 45 m Nennwindgeschwindigkeit: 2,5 m/s (bei Windstärke 6) Drehzahl: 5,9 bis 14,8 U/min Blattspitzengeschwindigkeit: 90 m/s (324 km/h) 2011 Windturbine erzeugt Wasser aus Wüstenluft Größter Offshore-Windpark der Welt eröffnet In Abu Dhabi baut der Turbinen-Entwickler Eole Water den Prototyp eines ungewöhnlichen Windrades. Das Gerät kann täglich bis zu 800 Liter Wasser aus Wüstenluft kondensieren, nur mit der Kraft des Windes. 20 Kilometer vor der Küste der Grafschaft Kent entsteht der größte Offshore-Windpark der Welt. Im Frühling 2013 wird der erste Abschnitt des Windparks eröffnet. Im Endausbau wird die Anlage 1.000 Megawatt leisten und damit der größte Windpark der Welt sein. 2013 Schwerpunkt Windenergie 12 ener.go 2 · 2013 Stürmische Entwicklung Der Ausbau der Windkraftnutzung kennt in Deutschland seit Jahren nur eine Richtung: steil aufwärts. Die Anlagen werden immer leistungsfähiger und erzeugen immer größere Mengen Strom. Rund 100.000 Jobs hat die Branche mittlerweile geschaffen. IMMER GRÖSSER, IMMER STÄRKER Entwicklung von Rotordurchmesser und Nennleistung in den letzten 30 Jahren 126 m 90 m 70 m 46 m 30 m 20 m 15 m 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 30 kW 80 kW 250 kW 600 kW 1.500 kW 3.000 kW 7.500 kW FRISCHER WIND AM ARBEITSMARKT Beschäftigte (2009) und installierte Leistung (kW, 2012) nach Bundesländern UNAUFHALTSAMES WACHSTUM Installierte Leistung in Deutschland seit 1990 31.300 kW 30.000 2.330 53 Hamburg 5.890 3.571 SchleswigHolstein 20.000 1.710 1.950 MecklenburgVorpommern 1.140 1493 Bremen 4.940 4.814 1.630 2 Berlin 10.000 488 kW 0 24.170 7.333 Niedersachsen 15.660 3.183 NordrheinWestfalen 3.470 802,24 Hessen Brandenburg 8.340 3.811 SachsenAnhalt 1.570 900 Thüringen 3.750 1.928 RheinlandPfalz 3.300 1.003 Sachsen 1990 95 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 2012 IN DER MEHRHEIT MITTELGROSS Verteilung der 2012 installierten Leistung in Deutschland nach Anlagen-Leistungsklassen 4,0 % < = 1.000 kW 21,8 % > 1.000 – 2.000 kW 2,8 % > 4.500 kW 630 1588 Saarland 7.300 502 BadenWürttemberg Quellen: Sunbeam, BWE, GWS, DEWI, BMU 9.750 869 Bayern 9,6 % > 3.000 – 4.500 kW 61,8 % > 2.000 – 3.000 kW 13 In die Luft gehen Einmal im Gleitdrachen über das Revier schweben? REVIERKÖNIG macht diesen und andere Träume wahr. Die Bochumer Agentur bietet ausgefallene Erlebnisangebote und schnürt individuelle Pakete für Firmen. Wer möchte nicht mal über den Dingen schweben und die Welt aus einer anderen Perspektive sehen? Die Eventagentur REVIERKÖNIG lässt ihre Kunden auf Wunsch mit Gleitdrachen, Hubschrauber oder Doppeldecker in die Luft gehen. Die Geschäftsführerinnen Sandra Caspers und Sandra Rappl fördern ausgefallene Erlebnisangebote im Ruhrgebiet zutage. Und das sind nicht nur Ausflüge in luftige Höhen: Vom Gruseldinner bei Graf Dracula bis hin zur rasanten Fahrt im Lamborghini ist fast alles dabei. Wem bei dem Gedanken an so viel Aufregung nun ganz mulmig zumute wird, den kann Sandra Rappl beruhigen: Sicherheit und ein reibungsloser Ablauf sind garantiert. „Wir greifen auf Profianbieter zurück und wählen die Events sorgfältig aus“, versichert die Diplomkauffrau. Neben den Erlebnisgutscheinen, die sich sehr gut als Geschenke eignen, bietet REVIERKÖNIG Firmenkunden auch eine individuelle Eventplanung an, die die nächste Firmenfeier und sogar die trockenste Tagung zum Erlebnis macht. Ein auflockerndes Rahmenprogramm, zum Beispiel mit Comedy-Einlage und einem gemeinsamen Drachenbootrennen, hat große Wirkung, weiß Sandra Rappl: „Schon die richtige Location kann viel ausmachen – und eine Tagung muss ja nicht immer im Hotel stattfinden.“ Mit Erfahrung und Einfallsreichtum findet sie die perfekte Mischung für jeden Kunden. Und im Rundum-Sorglos-Paket gibt es auch Transfer, Catering und Übernachtung aus einer Hand. REVIERKÖNIG lässt sich auch bei der Planung von Teambuilding-Maßnahmen immer wieder Außergewöhnliches einfallen. Teambuilding fördert den Zusammenhalt der Gruppe, indem die Kollegen auf unvertrautem Terrain miteinander agieren. „Jeder bringt seine eigenen Ideen und Begabungen mit ein, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Das schweißt zusammen“, so Rappl. Bei einer Kochrallye oder beim Floßbau wird aus der Kollegengruppe ein eingespieltes Team, das auch im Büroalltag Herausforderungen gemeinsam meistert. www.revierkoenig.de Gewinnen und abheben! Himmelhoch jauchzend beschreibt das Gefühl wohl am besten, das diese Gewinne bei Ihnen auslösen werden: Beim Tragschrauberflug, Doppeldecker-Rundflug oder Indoor Skydiving können Sie einmal richtig abheben. Alle drei Erlebnisse sind Angebote der Bochumer Eventagentur REVIERKÖNIG. ener.go verlost insgesamt drei REVIERKÖNIGGutscheine: Ein Gewinner darf sich über einen Tragschrauber-Rundflug freuen, der nächste hebt im Doppeldecker ab und der dritte gewinnt ein Skydiving-Erlebnis in Bottrop für zwei Personen. Schicken Sie uns das Antwortfax oder besuchen Sie unsere Aktionsseite im Internet. Teilnahmeschluss ist der 12. August 2013. www.stadtwerke-witten.de/energo Energie für Ihr Business 14 ener.go 1 · 2013 Glück auf Bestellung Die BLF Gruppe aus Velbert beliefert Großküchen, Kantinen und Krankenhäuser mit Lebensmitteln und Küchenartikeln. Von A wie Apfel bis Z wie Zwiebelschäler hat der Großversorger alles im Angebot – auf Wunsch auch Konzeptlösungen aus einem Guss. MULTIMEDIA Video Sorgfältige Auslese: Das Video zeigt die strengen Qualitätsansprüche, die BLF an sich und seine Lieferanten stellt. QR-Code mit dem Smartphone scannen und direkt online gehen. • Vier Kältezonen im Lager stellen sicher, dass alle Lebensmittel stets die richtige Aufbewahrungstemperatur haben. Historisch gesehen, könnte die Anschrift der BLF Gruppe kaum passender sein: 1929 lieferte Familie Bleckmann erstmals Molkereiprodukte an ihre Kunden. Ein schöner Zufall also, dass der Firmensitz mittlerweile in der Milchstraße zu finden ist. „Geplant hatten wir das damals nicht“, sagt Geschäftsführer Detlev Dorendorf. „Aber ich muss gestehen, dass sich wegen des Straßennamens ein wohliges Gefühl eingestellt hat, als wir an diese Adresse gezogen sind.“ 1999 schlossen sich die Handelsunternehmen Dorendorf und Bleckmann zur BLF Gruppe zusammen und ließen sich in der Milchstraße in Velbert nieder. Dort arbeiten mittlerweile rund 300 Angestellte, weitere 100 sind in einer Niederlassung in Oberhausen sowie in einem Zentrum für Großkücheneinrichtung in Witten tätig. Der Hauptsitz in Velbert besteht haupt- sächlich aus einer riesigen Lagerhalle. Zwischen hohen Regalwänden schieben Mitarbeiter Rollwagen durch die Gänge und stellen Lieferungen für die Kunden zusammen. Frisches Obst und Gemüse, Milchprodukte, Konserven, Pappbecher, Rührstäbe: Alles, was große und kleine Küchen benötigen, hat BLF parat. Um in der 20.000 Quadratmeter großen Lagerhalle den Überblick zu behalten, ist ein guter Orientierungssinn von Vorteil. Denn oft liegen zwischen den mehr als 14.000 Einzelprodukten mehrere Hundert Meter Laufweg. Die Lageristen müssen sich zudem warm anziehen: Ein Kühlsystem hält rund um die Uhr vier verschiedene Kältezonen aufrecht und sorgt damit für eine einwandfreie Warenqualität sowie konstant niedrige Temperaturen. Kältezonen kennt jeder aus dem heimischen Kühlschrank: „Obst und Gemüse sollten 15 • Beste Qualität und Produkte aus der Region stehen bei BLF auf der Einkaufsliste (links). Mehr als 14.000 Einzelprodukte lagern in den Hochregalen in Velbert (unten). Sie bei anderen Temperaturverhältnissen lagern als zum Beispiel Milchprodukte. Das berücksichtigen wir hier ebenfalls – allerdings im großen Stil“, sagt der 57-jährige Geschäftsführer. Das Lager mutet in der Tat an wie ein riesiger Kühlschrank. Die Regale ragen bis zu zehn Meter in die Höhe, teilweise erleichtern Zwischenböden den Zugang zu den Warenpaletten. Automatische Rolltore mit einer Thermoisolierung stellen sicher, dass die Kältezonen auch bei regem Durchgangsverkehr voneinander getrennt bleiben. „Wir übernehmen viele Aufgaben, um die sich Kunden sonst selbst kümmern müssten.“ Geschäftsführer Detlev Dorendorf Dass die Stadtwerke Witten den Zuschlag für die Energieversorgung im etwa 30 Kilometer entfernten Velbert erhielten, war, anders als der Straßenname, kein Zufall: „Ich bin gebürtiger Wittener“, erklärt Detlev Dorendorf. „Glücklicherweise fanden mein Heimatgefühl und die Preisgestaltung der Stadtwerke einen gemeinsamen Nenner.“ Der Geschäftsführer setzt mit seinem Unternehmen auf eine Versorgung aus einem Guss: „Wir sind einen konsequenten Weg gegangen, um Komplettlösungen für unsere Kunden zu entwickeln.“ Vom Lieferanten für den Einzelhandel hat sich BLF im Laufe der Jahrzehnte zum Branchenversorger gewandelt. „Früher standen Handelsketten wie Edeka und Rewe auf unserer Kundenliste, heute gehen unsere Waren hauptsächlich an Großküchen, Betriebskantinen, Kliniken und Hotelbetriebe“, erklärt der Geschäftsführer. Um deren Bedarf bestmöglich zu decken, entwickelt BLF individuelle Versorgungskonzepte für seine Kunden. Besonders anschaulich wird dieses Prinzip bei Kaffee. Statt lediglich Kaffeepulver zu liefern, stellt BLF seinen Kunden auf Wunsch auch passende Maschinen zur Verfügung und koordiniert deren regelmäßige Wartung. „Wir übernehmen viele Aufgaben, um die sich der Kunde sonst selbst kümmern müsste“, sagt Detlev Dorendorf, der das Unternehmen gemeinsam mit Volker Bleckmann in zweiter Generation führt. Die Komplettlösung für Kaffee wurde so gut angenommen, dass BLF mittlerweile sogar eine eigene Röstung anbietet: „Saporetti“ findet vor allem bei einer großen nationalen Hotelkette Anklang. Deren Häuser bieten die Mischung allerdings unter einer Eigenmarke an. Eine ähnliche Strategie verfolgt BLF bei Reinigungsmitteln für Kliniken und Altenpflegeheime. Dort sollen künftig hauseigene Mischungen mit individueller Frische und Sauberkeit punkten. Ganz gleich welche Branche – die Ansprüche und Wünsche der Kunden stehen stets im Mittelpunkt. „Wir haben ein gutes Gespür dafür entwickelt, was unsere Kunden glücklich macht“, ist sich Detlev Dorendorf sicher. Manchmal ist dieses Glück eben ganz simpel verpackt – und zudem regelmäßig lieferbar. www.blf-gruppe.de INFO Daten und Fakten Auf dem Gelände der BLF Gruppe herrscht reger Betrieb: Bis zu 1.900 Lieferungen kommissionieren die Angestellten pro Tag. Gehen die Bestellungen der Kunden bis spätestens 18 Uhr ein, garantiert der Großversorger eine Lieferung am darauffolgenden Tag. Eine eigene Flotte von 90 Kühllastern transportiert die Versorgungsgüter zu den jeweiligen Bestimmungsorten. Diese liegen hauptsächlich im Umkreis von etwa 60 Kilometern um Velbert, rund 90 Prozent der Kunden kommen aus Nordrhein-Westfalen. Vereinzelt liefert BLF auch nach Frankfurt, Hamburg und in die Niederlande. 16 Energie für Ihr Business ener.go 2 · 2013 Chancen geben, Talente entdecken Das Projekt „Kontrakt – Unternehmen für Bildung“ fördert sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler. Die Stadtwerke unterstützen bis zu drei Jugendliche mit einer Patenschaft – und erhöhen damit deren Bildungschancen. Dilara und Ömer schreiben in der Schule vielleicht nicht immer die besten Noten, doch motiviert sind sie allemal. Trotzdem stehen die beiden Hauptschüler für ein bundesweit bekanntes Problem: Vor allem Kinder aus sozial schwachen Familien und solche mit Migrationshintergrund werden in der Schule häufig nicht ausreichend gefördert. Das schlägt sich auf die späteren Berufschancen der Schüler nieder, die ohne einen guten Schulabschluss oft nicht die Möglichkeit einer soliden Berufsausbildung haben. Das „Wittener Internationales Netzwerk (WIN)“ arbeitet mit dem Projekt „Kontrakt – Unternehmen für Bildung“ gegen dieses Problem an. Unterstützt von der lokalen Wirtschaft und regionalen Einrichtungen engagiert sich das Netzwerk für Hauptschüler der 8. bis 10. Klasse, die in der Schule schlecht abschneiden. Koordiniert wird WIN von der Integrationsbeauftragten der Stadt Witten, die mit „Kontrakt“ derzeit mehr als 40 Wittener Hauptschüler fördert – unterstützt von 25 Unternehmen. Die Spenden der Stadtwerke ermöglichen Maßnahmen wie Nachhilfeunterricht und Bewerbungscoachings. Dilara und Ömer zum Beispiel sind Patenkinder der Stadtwerke Witten. Zum Start jedes neuen Schuljahres übernimmt der Energieversorger eine Patenschaft, insgesamt profitieren somit drei Jugendliche zeitgleich von der Unterstützung der Stadtwerke. Diese spenden drei Jahre lang ein monatliches Bildungsgeld von 50 Euro für jedes Patenkind. Mit dem Geld finanziert WIN Maßnahmen wie Nachhilfeunterricht, Hausaufgabenbetreuung oder Bewerbungscoachings. Außerdem absolvieren die Jugendlichen Schüler- und Schnupperpraktika in ihren Patenbetrieben. „So lernen unsere Schützlinge während der Sommerferien die Arbeit • Tanja Knie, Ausbildungsleiterin, und Dirk Bosel, Abteilungsleiter Personalmanagement bei den Stadtwerken Witten, mit Patenkind Ömer (Mitte) der Stadtwerke aus erster Hand kennen“, freut sich Tanja Knie, Ausbildungsleiterin und zugleich Patin der Kontrakt-Schüler. Bei den Patenschaften gehe es dem Unternehmen um mehr als rein soziales Engagement, erklärt die Personalerin: „Wir bieten jungen Menschen eine Chance, ihre Bildung zu verbessern, und haben zudem die Möglichkeit, motivierten Nachwuchs für unsere Ausbildungsberufe kennenzulernen. Ohne das Projekt kämen diese jungen Menschen vielleicht nie auf die Idee, dass die Stadtwerke ein möglicher Arbeitgeber wären“, vermutet Tanja Knie. Doch ganz egal, ob ein Patenkind einen Ausbildungsplatz bei den Stadtwerken oder bei einem anderen Unternehmen findet: „Uns ist wichtig, dass diese Hauptschüler dank der Weiterbildungsmaßnahmen überhaupt eine Chance auf dem Arbeitsmarkt bekommen“, so Tanja Knie. „Und dafür bietet das Kontrakt-Projekt ideale Voraussetzungen.“ www.win-witten.de • Die Patenschaft der Stadtwerke verbessert auch Dilaras Chance auf eine bessere Ausbildung. 17 So setzt sich der Strompreis zusammen Steuern, Abgaben und Umlagen in Deutschland 2013 0,9 % 18,5 % ≈ 20 % OffshoreHaftungsumlage Netzentgelte (staatlich reguliert) 0,4 % ≈ 50 % Steuern und Abgaben ≈ 30 % EEG-Umlage 1,1 % §-19-Umlage** KWK-Aufschlag 7,2 % 6,3 % Konzessionsabgabe*** Stromsteuer Strombeschaffung, Vertrieb 16,0 % Mehrwertsteuer (19 %) 50,4 % Anteil am Strompreis für private Haushalte * Durchschnittliche Zusammensetzung für einen Musterhaushalt mit einem Stromverbrauch von 3.500 kWh/Jahr ** Umlage § 19 Abs. 2 Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV) *** Durchschnitt, variiert je nach Größe der Kommune Quelle: BDEW Energiewende zu bezahlbaren Preisen? Die staatlichen Abgaben für Strom haben in diesem Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Eine Reform des Erneuerbare-Energien- Gesetzes und damit eine Deckelung ist vorerst nicht in Sicht. Speziell Unternehmen können aber ihre Energiekosten senken, indem sie vorhandene Einsparpotenziale nutzen. Euro aufbringen müssen (2012: 14,1 Milliarden Euro). Weitere Belastungen kommen obendrauf: Auch der sogenannte KWK-Aufschlag, mit dem der Ausbau der effizienten Kraft-Wärme-Kopplung gefördert wird, ist gestiegen. Und ganz neu erhoben wird zusätzlich die sogenannte Offshore-Haftungsumlage. „Für uns kann nicht gelten: ,Energiewende um jeden Preis.‘ Für uns muss gelten: ,Energiewende zu bezahlbaren Preisen.‘“ Wenn Peter Altmaier dieser Tage so etwas sagt, spricht er privaten wie gewerblichen Stromkunden aus dem Herzen. Denn der rasante Ausbau der erneuerbaren Energien und die damit verbundenen staatlichen Abgaben haben die Strompreise in den vergangenen Jahren regelrecht in die Höhe schnellen lassen. Rund 50 Prozent machen sie aktuell bereits aus. All diese Abgaben schlagen sich in den Stromrechnungen der Kunden nieder, denn: „Es ist klar, dass die Versorger diese stark steigenden, vom Staat festgelegten beziehungsweise regulierten Bestandteile des Strompreises nicht mehr kompensieren können“, sagt Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft. Die Politik habe es in der Hand, die staatlichen Lasten für Stromkunden zu reduzieren, eine Reform des EEG sei unumgänglich. Noch im vergangenen Jahr ging der Bundesumweltminister davon aus, dass der Ökostromanteil in Deutschland bis 2020 nicht nur auf die bislang anvisierten 35, sondern sogar auf 40 Prozent steigen könne. Mittlerweile tritt Altmaier jedoch auf die Bremse. Denn die große Frage lautet aktuell: Wie viel Energiewende in wie kurzer Zeit können wir uns eigentlich leisten? Die Gespräche zwischen Bundesregierung und Opposition über eine mögliche „Strompreisbremse“, die zu einer Deckelung der EEG-Umlage führen sollten, sind allerdings im April vorerst gescheitert. Ob es noch vor der Bundestagswahl im Herbst einen neuen Anlauf geben wird, ist fraglich. Peter Altmaiers Projekt „Energiewende zu bezahlbaren Preisen“ hat also noch einen weiten Weg vor sich. Bereits 2012 hatte der Staatsanteil am Strompreis mit gut 45 Prozent einen Höchststand erreicht. Zum Jahreswechsel stieg er dann erneut – so stark wie nie zuvor. Allein die EEG-Umlage kletterte von zuletzt 3,592 auf 5,277 Cent pro Kilowattstunde. Für diese Förderung der Ökostromerzeugung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) werden Stromkunden 2013 voraussichtlich mehr als 20 Milliarden „Einstweilen ist der einzig wirksame Hebel zur spürbaren Senkung der eigenen Energiekosten die energetische Optimierung“, erläutert Uwe Träris, Geschäftsführer der Stadtwerke Witten. „Speziell bei Unternehmen sind die Einsparpotenziale in vielen Fällen nach wie vor sehr groß. Wir beraten daher unsere Kunden gerne bei Bedarf, wie sie diese Potenziale sinnvoll heben können.“ e-News 18 ener.go 2 · 2013 Energiethemen im Dialog Innovative Heiztechnik, Elektromobilität und Förderprogramme zur Energieeffizienz: Die Themen des Wittener Energietags, der alle zwei Jahre stattfindet, sind äußerst vielfältig. 2011 nutzten zahlreiche Bürger die Gelegenheit, sich von Experten der Stadtwerke und der rund 30 teilnehmenden Aussteller beraten zu lassen. Am 7. September stehen die Stadtwerke und die Fachunternehmen erneut im Forum des Energieversorgers für die Fragen der Besucher bereit. • Das responsive Design der neuen Website passt sich jeder Bildschirmgröße an. So sind die Stadtwerke auch mit mobilen Endgeräten bestens erreichbar. Neues virtuelles Aushängeschild Übersichtlich, anwenderfreundlich und attraktiv: Die runderneuerte Website der Stadtwerke Witten ist ein echter Hingucker. Im frischen, klaren Design gestaltet, sind dort alle Informationen und Formulare mit wenigen Klicks erreichbar. Die Unterteilung in Privat- und Geschäftskundenbereich erleichtert zusätzlich die Orientierung. „Unsere Kunden können sich auf der Seite jetzt noch besser über unsere Leistungen informieren“, sagt Manuela Sommerrey aus dem Marketing der Stadtwerke. Die Auch das noch Dienstälteste Glühbirne Sie brennt noch, und zwar seit 1901: Die älteste Glühbirne der Welt liefert der Feuerwehrstation von Livermore, Kalifornien, seit 112 Jahren elektrisches Licht. Eine Webcam schickt den Schein der berühmten 4-Watt-Leuchte mittlerweile um die ganze Welt. Mitarbeiter zeigen auf der neuen Website Profil und stehen für den persönlichen Service der Stadtwerke. Zudem stellt der neue Internetauftritt die Aktivitäten und das Engagement des Unternehmens noch stärker heraus, etwa bei der Jugend- und Kulturförderung. Einblicke, die dem Kunden verdeutlichen, dass die Stadtwerke Witten mehr für die Stadt tun, als sie nur mit Energie zu versorgen. Die Energieberater der Stadtwerke, Peter Ross und Christian Dresel, informieren beispielsweise über technische Lösungen und Innovationen des Energiemarktes. „Vergangenes Jahr gab es zahlreiche Fragen zu alternativen Heizsystemen und unseren Förderprogrammen“, erklärt Peter Ross. „Dieses Jahr werden wir sicherlich die Kraft-Wärme-Kopplung stärker hervorheben, da sich dort technisch einiges getan hat.“ Die Besucher erwartet also fachliche Expertise aus erster Hand. www.stadtwerke-witten.de 30.000 Grad heiß wird es im Inneren eines Blitzes. Die Luft in der Umgebung wird dadurch so plötzlich aufgeheizt, dass sie explodiert: Es donnert. Durch den Blitz entlädt sich eine Gewitterwolke im Schnitt mit einer Spannung von mehr als zwei Millionen Volt ins Erdreich. Kolumne 19 Berdis Business Mensch oder Maschine? Die Digitalisierung des Marketings schreitet unaufhaltsam voran. Dabei ist der beste Verkäufer immer noch der Mensch. Die Marketing-Maschine läuft heiß. Soziale Medien wie Twitter oder Facebook sind als Werbe- und Kommunikationskanäle schon längst nicht mehr der letzte Schrei. „Targeting“ lautet das Gebot der Stunde, der Versuch also, im Internet die Spur des Kunden aufzunehmen und ihm immer wieder Werbung einzuspielen, von der die Maschinen wissen, dass sie ihn interessiert. Marketing- und Vertriebschefs lieben sie, aber leider führt der digitale Hype viel zu häufig dazu, dass andere, ungleich wichtigere Kontaktpunkte sträflich vernachlässigt werden. Im Service, im Verkauf – überall, wo Menschen auf Menschen treffen. Bevor jetzt hier jemand meckern kann, dass pampige, unaufmerksame und penetrante Verkäufer und Telefonkräfte „Einzelfälle“ seien, verweise ich auf die empirische Lage und die Ergebnisse des Mystery Shopping, verdeckter Testkäufe also, die immer wieder Erschreckendes offenlegen. Bis hin zur Diskriminierung, wie jetzt eine Studie des Lehrstuhls für Value Based Management an der Universität Augsburg belegt: Danach wird jeder dritte Konsument in Deutschland beim Kauf von Produkten und Dienstleistungen im Laufe eines Jahres diskriminiert, besonders häufig wegen des Geschlechts (11,5 Prozent), des Alters (11 Prozent) oder seines sozioökonomischen Status (9,2 Prozent). Welch Arroganz gegenüber dem eigenen Kunden – und wie selbstschädigend! schnell eines Besseren belehrt. Zum Beispiel, wenn er einen Laden wenige Minuten nach dem Kauf noch einmal betritt und erkennen muss, dass er die gleichen Sprüche, in der gleichen Tonlage und mit demselben Lächeln serviert bekommt, weil ihn niemand wiedererkennt. Dieses „Professionell Smile“ kann auch nicht die Lösung sein. Marketing zielt auf den „Moment of truth“, auf den Zeitpunkt und den Ort, an dem der Kunde wirklich kauft und die Kasse klingelt. Bei aller Wertschätzung für die technischen Möglichkeiten in Marketing und Vertrieb – im Moment der Wahrheit entscheiden in vielen Fällen immer noch die Menschen. Nicht Maschinen, und auch keine Mitarbeiter, die irgendwelche durch ISO-Normen oder Verkaufsleitfäden vorgegebenen Sprüche herunterleiern. Unternehmen dürfen nicht versäumen, in den Kundenkontakt über ihre Mitarbeiter zu investieren. In ihre Menschen also, die auch mal einen schlechten Tag haben dürfen. Mir jedenfalls ist im Zweifelsfall ein authentisch muffelnder Verkäufer lieber als eine Mensch-Maschine … Die USA als vermeintlich gelobtes Land der Servicequalität allerdings eignen sich nur bedingt als Vorbild für die ebenso vermeintliche Servicewüste Deutschland. Wer das „Hey, how are you doing?“oder „You guys have a nice day?“-Gesäusel, das einem allerorten entgegenschallt, für echte Zuwendung zum Kunden hält, der wird Christoph Berdi, Wirtschaftsjournalist und Marketingexperte IMPRESSUM Redaktionsteam: Manuela Sommerrey, Laura Musiol Herausgegeben von der Stadtwerke Witten GmbH Postfach 22 60, 58412 Witten www.stadtwerke-witten.de Verantwortlich: Manuela Sommerrey Tel.: (02302) 9173-147 Fax: (02302) 9173-508 manuela.sommerrey@stadtwerke-witten.de Redaktionelle Mitarbeit, Grafik, Layout: SeitenPlan GmbH Corporate Publishing, Stockholmer Allee 32 b, 44269 Dortmund Fotos: AeroForm (9 u. r.), U. Anlahr (5 o. r.), C. von Canstein (6 u. r.), coffice (10 u. r.), Eole Water (11 u. l.), Inaki Antonana Plaza (1), iStockphoto (13 o.), D. Jones (18 u. l.), G. R. Lawrence (9 u. l.), London Array Ltd.(11 u. r.), J. Nieth (14 u. 15), T. Oellerking (4. o. r.), Panofreak/Shutterstock (5 u. r.), privat (19 u.), Revierkönig (13 u.), Sky Sail (10 u. l.), G. 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