Die Windfänger

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Die Windfänger
Das Magazin für unsere Geschäftskunden
2 · 2013
Entspannt abheben
Gewinnen Sie Erlebnisgutscheine
Die Glücksbringer
BLF liefert Genuss mit Qualität
Bildungschancen sichern
Stadtwerke unterstützen „Kontrakt“
Die
Windfänger
Der Trianel Windpark in der Nordsee wird
Strom für 200.000 Haushalte liefern. Seine Errichtung
ist ein Höhepunkt in der über 3.000-jährigen
Geschichte der Windkraftnutzung.
Auch als Tablet-App
und als Online-Magazin
verfügbar!
Intro
3
Startpunkt.
Liebe Leserin, lieber Leser, die Offshore-Windkraft ist einer der ganz großen Hoffnungsträger der
Energiewende. Denn sie bietet ein enormes Potenzial
für die künftige regenerative Stromerzeugung. Gemeinsam
mit vielen anderen kommunalen Partnern nehmen wir daher unsere
Verantwortung für die Zukunft der Energieversorgung wahr und
errichten vor Borkum einen großen Windpark. In dieser Ausgabe der
ener.go möchten wir Sie mitnehmen zu unserer Großbaustelle auf
dem offenen Meer. Erleben Sie unser Zukunftsprojekt in bemerkenswerten Bildern – und begeben Sie sich mit uns auf eine Zeitreise
durch die jahrtausendealte Nutzung der Windkraft durch den
Menschen. Wir wünschen Ihnen ein stürmisches Lesevergnügen!
Erleben Sie jetzt die digitale Ausgabe der ener.go mit zahlreichen interaktiven und
multimedialen Elementen. Das Tablet-Magazin (iOS, Android) erhalten Sie kostenlos
im App Store und bei Google play: Einfach „ener.go“ in die Suche eingeben.
Die Online-Ausgabe finden Sie unter www.stadtwerke-witten.de/energo-online
INHALT
• SCHWERPUNKT WINDENERGIE
• ENERGIE FÜR IHR BUSINESS
06 __ Den Wind ernten
14 __ Glück auf Bestellung
Noch in diesem Jahr wird in der Nordsee der Trianel
Windpark ans Netz gehen, an dem die Stadtwerke
Witten beteiligt sind. Eine Fotoreportage von einer
beeindruckenden Baustelle und eine kleine Chronik
der Windkraftnutzung seit dem Altertum.
BLF liefert mehr als nur Lebensmittel.
12 __ Stürmische Entwicklung
17 __ 50 Prozent Staatsanteil
Immer größer, immer leistungsstärker – ener.go
liefert Zahlen und Fakten zur Windenergie.
Steuern und Abgaben auf den Strompreis haben
einen neuen Höchststand erreicht.
13 __ In die Luft gehen
• STANDARDS
Die Eventagentur REVIERKÖNIG macht Außergewöhnliches möglich und lässt ihre Kunden auch
mal Höhenluft schnuppern.
16 __ Chancen für Talente
Die Stadtwerke Witten fördern sozial benachteiligte
Schüler mit einem Patenschafts-Modell.
04 __ Life & Style
19 __ Berdis Business
18 __ e-News
19 __ Impressum
Aktionen in
dieser Ausgabe
• Gewinnen Sie Karten
für das Zelt festival
Ruhr (S. 4)
• ener.go verlost drei
Designhocker (S. 5)
• Erlebnisgutscheine für
luftige Abenteuer zu
gewinnen (S. 13)
Wenn Sie teilnehmen
möchten, besuchen
Sie die Aktionsseite im
Internet oder schicken
Sie uns das beiliegende
Antwortfax!
www.stadtwerkewitten.de/energo
4
Life & Style
ener.go 2 · 2013
• „One More Time“: Joe
Cocker und Helge Schneider
kehren immer wieder gerne
auf die Bühne am Kemnader
See zurück.
Große Stars am Kemnader See
Life & Style
Rockhymnen oder Klamauk? ener.go verlost Karten für die Auftritte
von Joe Cocker und Helge Schneider beim Zeltfestival Ruhr.
Fast ein Jahrhundert Showerfahrung bringen diese
beiden Herren zusammen auf die Bühne: Mit Joe Cocker
und Helge Schneider hat sich das Zeltfestival Ruhr auch
in diesem Sommer wieder zwei Publikumsmagneten
gesichert. Während der britische Superstar mit Reibeisenstimme und Hits wie „Fire it up“ das Zelt zum Kochen
bringt, sorgt Helge Schneider für das kabarettistische Kontrastprogramm. Für den gebürtigen Mülheimer ist der Auftritt am Kemnader See derweil ein Heimspiel, zu seinem
„bunten Sommerabend mit Musik und Quatsch“ bringt
der Meister der Improvisation auch einige Freunde mit.
Egal, welchen Star man sich vor Ort live ansehen möchte:
Mehr als 100.000 erwartete Besucher können sich wieder
einmal auf ein Zeltfestival mit vielen musikalischen und
kulinarischen Highlights freuen.
ener.go verlost jeweils zwei Karten für Joe Cocker am
18. August und Helge Schneider am 28. August. Schicken
Sie uns das Antwortfax oder besuchen Sie unsere Aktionsseite im Web. Teilnahmeschluss ist der 5. August 2013.
www.stadtwerke-witten.de/energo
APPETIZER
Für magische Video-Momente
Magisto Videoproduktion für die
Hosentasche: Mit wenig Aufwand
verwandelt das Programm selbst
gedrehte Videos in sehenswerte Clips
– inklusive musikalischer Untermalung und zahlreicher Effekte. Dafür
muss der Benutzer lediglich ein Video
und einen Song auswählen, den Rest
erledigt die App. Magisto analysiert
den Filmschnipsel eigenständig und
passt die Effekte an die Szenen und
die Musikauswahl an. So entstehen
unterhaltsame Clips mit professioneller Anmutung. Die Videos können
zudem direkt aus der App heraus über
soziale Netzwerke geteilt werden.
Für Android, iPhone, iPod touch
und iPad
App Store
(iOS)
Google Play
(Android)
5
Wenn Designern ein Licht aufgeht …
Upcycling heißt der neue Trend, bei dem
nicht nur Rohstoffe wiederverwertet, sondern
ausgediente Produkte zweckentfremdet und
zu Designobjekten aufgewertet werden. So
geschah es auch mit den alten Straßenlaternen,
die ihren Dienst zugunsten von modernen,
energiesparenden Diodenleuchten quittieren
mussten. Zwei Bielefelder Designer schauten
sich die ausgedienten Lampenschirme genauer
an und entdeckten, dass die Kunststoffteile
eine perfekte Sitzhöhe von 47 Zentimetern
haben. Auf den Kopf gestellt, gesäubert und
mit einer Sitzfläche versehen, wurde so
aus einem alten Stück Kunststoff ein neues
Designmöbel: der „Statthocker“. Die Erfinder,
deren Einfall bereits mit zwei renommierten
Designpreisen ausgezeichnet wurde, sind mit
ihren Ideen übrigens noch nicht am Ende. Sie
haben bereits eine neue Verwendung für die
alten Lampenschirme gefunden, mit denen
sich der Wertstoffkreis endgültig schließt: Die
Statthocker gibt es jetzt auch als Designleuchte.
ener.go verlost drei der Designhocker.
Wenn Sie an der Verlosung teilnehmen
möchten, besuchen Sie einfach unsere
Aktionsseite im Internet oder schicken Sie
uns das Antwortfax. Teilnahmeschluss ist
der 12. August 2013.
www.stadtwerke-witten.de/energo
Industriekultur im
Laufschritt
• Kleine Besucher begegneten auf dem Familienfest einigen Stars – auch
das Maskottchen des WiWa-Clubs (rechts) war mit von der Partie.
Familienspaß in Witten
Es war ein Familienfest mit reichlich Abwechslung: Mitte
Juni fanden sich Groß und Klein auf dem Parkplatz des Einrichtungshauses Ostermann zum „3. Witten City mobil“ zusammen.
Als einer der vier Hauptsponsoren beteiligten sich die Stadtwerke
mit Aktionen für die ganze Familie. Kinder konnten sich beispielsweise an Bastelaktionen und einem Klettergarten des WiWaClubs, dem Kinderclub der Stadtwerke, erfreuen.
Für die Erwachsenen verlosten die Stadtwerke in Kooperation mit
der Siedlungsgesellschaft Witten und der Wittener Gesellschaft
für Arbeit und Beschäftigungsförderung ein Elektrofahrrad. Der
Erlös geht an eine soziale Einrichtung. „Wir sehen uns nicht nur
als Energieversorger, sondern auch als Partner für Familien in
Witten“, erklärt Manuela Sommerrey von der Marketingabteilung
der Stadtwerke. „Deshalb engagieren wir uns gerne bei
Veranstaltungen wie Witten City mobil.“
Sportprogramm oder Kulturvergnügen? Beim
Sightjogging gibt es beides auf einmal. Der
neue Trend verbindet das Lauftraining mit
einer Führung zu vielen sehenswerten Orten
im Revier. Erfahrene Stadtführer begleiten die
Gruppe in entspanntem Tempo entlang der
Ruhr, durchs Muttental oder zur Halde Hoheward. Die Kultur im Laufschritt kann auch
individuell gebucht werden, zum Beispiel für
einen sportlichen Betriebsausflug.
www.sightjogging-im-ruhrgebiet.de
6
Schwerpunkt Windenergie
ener.go 2 · 2013
Den Wind ernten
Die Zukunft unserer Energieversorgung hängt wesentlich an den
erneuerbaren Energiequellen. Vor allem die Windkraft bietet
großes Potenzial: Immer größer und effizienter werden die Nachfolger der Windmühlen, mit denen die Menschheit seit Jahrtausenden die Kraft des Windes nutzt. Mit dem Trianel Windpark in der
Nordsee geht schon bald ein Vorzeigeprojekt ans Netz.
Könnte Daniel Halladay den Offshore-Windpark
sehen, der 45 Kilometer vor der Küste Borkums
entsteht, er wäre wohl ein wenig stolz auf sich. Denn
das Großprojekt der Trianel, des Gemeinschaftsunternehmens von Stadtwerken Witten und weiteren
kommunalen Energieversorgern, ist auch Halladays
Erfindergeist zu verdanken. Der Ingenieur aus Vermont entwickelte vor mehr als 150 Jahren das erste
Windrad, das auch Strom erzeugte. Damit prägte er
nicht nur das Landschaftsbild im Mittleren Westen
der USA, sondern legte auch den Grundstein für eine
technische Entwicklung, die noch längst nicht abgeschlossen ist.
Mit dem Trianel Windpark vor der deutschen Nordseeküste wird in diesem Jahr ein wichtiger Baustein
für die Energiewende gelegt. 33 Versorger stellen das
Mammutprojekt gemeinsam auf die Beine. In der ersten Ausbaustufe werden 40 Windenergieanlagen der
5-MW-Klasse für umweltfreundlichen Strom sorgen
und damit jährlich 800.000 Tonnen CO2 einsparen.
• Die Großkomponenten für
die Windenergieanlagen
werden auf Seepontons, die
von Schleppern gezogen
werden, transportiert (oben).
„Große Entfernungen zur Küste, Wassertiefen
über 30 Meter, Wind und Wellen stellen hohe
Anforderungen an Mensch und Material.“
Jürgen Hepper, Asset Manager der Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG
Die Kraft
des Windes
… und wie der
Mensch sie seit
Jahrtausenden
nutzt
1500 v. Chr.
• Die boomende OffshoreWindindustrie schafft
Arbeitsplätze, und das nicht
nur in den Hafenstädten,
sondern in ganz Deutschland
(rechts).
Ägypter nutzen erstes
Segelschiff
Felder bewässern mit
Windkraft
Eine Felsenmalerei in der nordafrikanischen Wüste dokumentiert, dass Ägypter wahrscheinlich schon in der Jungsteinzeit
ein erstes Segelschiff bauen, um
auf dem Nil Waren zu transportieren. Damit nutzen sie die
Kraft des Windes effektiv für ihre
Versorgung.
Die Chinesen sind der Zeit
weit voraus, als sie eine
Windmühle bauen, um
mit der Hilfe des Windes
Wasser auf die Felder zu
pumpen. Es entsteht eine
Art Karussellwindmühle,
die eine Pumpe auf dem
Feld antreibt.
220
ab 400
Winddrache als Kriegswaffe
Erste Windmühlen in Europa
Im alten Japan lassen sich die
Feldherren zum Teil ungewöhnliche Methoden einfallen, um
den Feind psychologisch zu verunsichern. In der Nacht nutzen
sie Winddrachen, an denen sie
geräuschvolle Apparate anhängen. Die feindlichen Truppen
glauben dann, es seien böse
Geister am Himmel.
Auch die Europäer entdecken den
Wind als Antriebsmotor für Mühlen:
Eines der ersten Modelle ist die
sogenannte Bockwindmühle, die
häufig zum Getreidemahlen genutzt
wird. Das Modell zeichnet sich
dadurch aus, dass das aufgebockte
Konstrukt in alle Windrichtungen
drehbar ist und damit eine hohe
Energieausbeute bietet.
1100
8
Schwerpunkt Windenergie
ener.go 2 · 2013
• Zum Verladen der Einzelkomponenten braucht es schweres
Gerät. Allein die 40 Tripods der
ersten Ausbaustufe (rechts)
wiegen zusammen dreieinhalb
Mal so viel wie der Eiffelturm.
1598
Die mobile Mühle erobert
den flachen Norden
Erstes Windkraftrad zur
Stromerzeugung
Klein und sehr beweglich ist
die sogenannte Fluttermühle. Sie wird vor allem in sehr
flachen Gebieten – Norddeutschland und Holland –
zur Entwässerung des Bodens
eingesetzt. Das mobile Gestell
wird dort aufgestellt, wo gerade zu viel Wasser ist.
Daniel Halladay schafft den Durchbruch: Er entwirft in den USA die
Westernmill zur Stromerzeugung.
Das Windrad, das auf einem hohen
Drahtmast aufgesetzt ist und aus
mindestens acht kleinen Windflügeln
mit Zusatz-Richtungsflügel besteht,
ist besonders effektiv. Erstmals wird
mit Windkraft Strom erzeugt.
1854
9
Die Fertigstellung des Windparks, die ursprünglich
für den Jahreswechsel 2012/2013 anvisiert war, musste zunächst verschoben werden. Die Lieferung einiger
Bauteile und die Anbindung durch den Netzbetreiber
dauerten länger als geplant. Doch im Frühjahr 2013
bekam der Trianel Windpark neuen Aufwind. Der Bau
der Fundamente und die erfolgreiche Errichtung der
Umspannplattform rückten das Ziel in greifbare Nähe:
Noch in diesem Jahr werden die Windräder genügend
Strom für mehr als 200.000 Haushalte liefern.
Im September gehen die ersten fertiggestellten
Anlagen in den Testbetrieb. Die Ingenieure haben
die Windriesen für alle Widrigkeiten auf hoher See
vorbereitet: Ein elektronisches Luftaufbereitungssystem schützt Gondel und Nabe vor der feuchten,
salzigen Seeluft. Diese könnte die empfindliche
Technik sonst angreifen. Auch Wellen und starke
Winde stellen besondere Anforderungen an die
Konstrukteure. Die AREVA Wind M5000 ist als einzige
Anlage weltweit ausschließlich für den Offshore-
Mit Flugdrachen fotografieren
1895
Erstaunliche Höhenaufnahmen
entstehen Ende des 19. Jahrhunderts mit der Kite Aerial Photography, bei der die Zugkraft eines
Fessel-Drachens genutzt wird, um
den Fotoapparat in die Höhe zu
bringen. Pionier George Lawrence
schuf so 1906 beeindruckende
Aufnahmen des vom Erdbeben
zerstörten San Francisco.
„In allen Teilbereichen
arbeiten interne und
externe Experten.
Diese Schnittstellen zusammenzuführen, macht den speziellen
Reiz bei diesem Projekt aus.“
Nils Vetter, Projektleiter bei AREVA Wind
• In Bremerhaven machten die Gondeln
und Turmsegmente Station (unten),
bevor sie ins holländische Eemshaven
weitertransportiert wurden.
Erster Windpark Europas
in Dänemark
1985
In den 1980er-Jahren kommt
richtig Bewegung in die
Nutzung der Windenergie.
Vorreiter dieser Technologie ist
Dänemark. 1985 entsteht im
dänischen Ebeltoft auf einer
800 Meter langen Mole mit
16 Windrädern der erste Offshore-Windpark in Landnähe.
Schwerpunkt Windenergie
10
ener.go 2 · 2013
„Die M5000 arbeitet
absolut zuverlässig, auch
unter Fünf-MegawattVolllast-Bedingungen.“
Uwe Träris, Geschäftsführer der Stadtwerke Witten
Einsatz konzipiert und kann selbst bei Windstärke 10,
also schwerem Sturm, in Betrieb bleiben. Mit bis zu
900 Tonnen schweren dreibeinigen Stahlfundamenten, den Tripods, sind die Windräder fest im Meeresboden verankert.
Bei der Auswahl der Anlagen haben die Betreiber
keine Experimente gemacht: „Die M5000 arbeitet
im benachbarten Testfeld alpha ventus bereits seit
Längerem absolut zuverlässig“, erläutert Uwe Träris,
Geschäftsführer der Stadtwerke Witten, „auch unter
Fünf-Megawatt-Volllast-Bedingungen.“
Der Aufwand, die Windräder seefest zu machen, ist
hoch, doch er lohnt sich: Durch die höheren und konstanteren Windgeschwindigkeiten auf dem offenen
Meer haben Offshore-Windenergieanlagen eine rund
40 Prozent höhere Energieausbeute als Windräder auf
dem Festland.
Im Trianel Windpark gehen Ende 2013 Windenergieanlagen nach höchsten technischen Standards ans
Netz. Und doch ist die Entwicklung damit noch nicht
abgeschlossen: Die bei der Errichtung eines Windparks gesammelten Erfahrungen dienen stets als
Blaupause für kommende Projekte, mit denen die
Kraft des Windes noch effizienter genutzt werden
kann. So schaffen die Anlagen des Trianel Windparks
bereits die 5.000-fache Leistung der ersten stromerzeugenden Windräder von Daniel Halladay. Und die
Geschichte der Windkraft, in der der Amerikaner
eine so wichtige Rolle spielte, ist noch lange nicht zu
Ende geschrieben.
www.trianel-borkum.de
• Zwei Meilensteine für den
Trianel Windpark – die Errichtung
der Fundamente und die
Installation der Umspannplattform, der „Steckdose“ des
Windparks – wurden bereits
erreicht (oben).
MULTIMEDIA
Film zum Trianel Windpark
Einen Einblick in die Bauarbeiten vor der Küste
Borkums gibt dieser Film
der Trianel GmbH.
QR-Code mit
dem Smartphone scannen
und direkt
online gehen.
Erster kommerzieller
Frachter mit Segeldrachen
2007
Die Hamburger Firma Sky Sails
verhilft seit 2007 schweren
Containerschiffen per angebrachten Lenkdrachen zu einer
Treibstoffersparnis von bis zu
20 Prozent. Damals sticht weltweit der erste Schwergutfrachter mit diesem System in See –
von Dänemark in die USA.
• Die Errichtung der Windkraftanlagen soll bis zum Herbst 2013
abgeschlossen sein (rechts).
Die Brücke als Windkraftmaschine
2011
Drei italienische Design-Studenten
entwickeln für einen Architekturwettbewerb ein Brückenmodell, bei
dem Windräder in die Brückenkonstruktion integriert sind. Der Hintergedanke: Viele Brücken verlaufen
quer zu Tälern oder Schluchten,
wo ein natürlicher Windkanal entsteht, den man energietechnisch
nutzen kann.
11
INFO
Der Trianel Windpark
Lage: 45 km vor der Insel Borkum
Flächenbedarf: 56 km2
Wassertiefe: 28 bis 33 m
Anzahl Windenergieanlagen:
insgesamt 80 Anlagen des Typs
Areva Wind M5000 (40 Anlagen
in der ersten Ausbauphase)
Installierte Leistung: 400 MW
(200 MW in der ersten Ausbauphase)
Stromerzeugung pro Jahr:
750 GWh
Investitionsvolumen: insgesamt
1,6 Milliarden Euro
Baubeginn: 2011
Betriebsdauer: 25 Jahre
Die Areva Wind M5000
Nennleistung: 5 MW
Gesamthöhe ab Wasserlinie: 148 m
Gesamthöhe vom Meeresgrund:
178 m
Nabenhöhe: 90 m
Rotordurchmesser: 116 m
Gesamtgewicht: mehr als 1.000 t
Höhe des Tripod: 45 m
Nennwindgeschwindigkeit: 2,5 m/s
(bei Windstärke 6)
Drehzahl: 5,9 bis 14,8 U/min
Blattspitzengeschwindigkeit:
90 m/s (324 km/h)
2011
Windturbine erzeugt
Wasser aus Wüstenluft
Größter Offshore-Windpark
der Welt eröffnet
In Abu Dhabi baut der
Turbinen-Entwickler Eole
Water den Prototyp eines
ungewöhnlichen Windrades. Das Gerät kann
täglich bis zu 800 Liter
Wasser aus Wüstenluft
kondensieren, nur mit der
Kraft des Windes.
20 Kilometer vor der Küste der
Grafschaft Kent entsteht der
größte Offshore-Windpark der
Welt. Im Frühling 2013 wird der
erste Abschnitt des Windparks
eröffnet. Im Endausbau wird die
Anlage 1.000 Megawatt leisten
und damit der größte Windpark
der Welt sein.
2013
Schwerpunkt Windenergie
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ener.go 2 · 2013
Stürmische Entwicklung
Der Ausbau der Windkraftnutzung kennt in Deutschland seit Jahren
nur eine Richtung: steil aufwärts. Die Anlagen werden immer
leistungsfähiger und erzeugen immer größere Mengen Strom.
Rund 100.000 Jobs hat die Branche mittlerweile geschaffen.
IMMER GRÖSSER, IMMER STÄRKER
Entwicklung von Rotordurchmesser und
Nennleistung in den letzten 30 Jahren
126 m
90 m
70 m
46 m
30 m
20 m
15 m
1980
1985
1990
1995
2000
2005
2010
30 kW
80 kW
250 kW
600 kW
1.500 kW
3.000 kW
7.500 kW
FRISCHER WIND AM ARBEITSMARKT
Beschäftigte (2009) und installierte Leistung (kW, 2012)
nach Bundesländern
UNAUFHALTSAMES WACHSTUM
Installierte Leistung in Deutschland seit 1990
31.300 kW
30.000
2.330 53
Hamburg
5.890 3.571
SchleswigHolstein
20.000
1.710 1.950
MecklenburgVorpommern
1.140 1493
Bremen
4.940 4.814
1.630 2
Berlin
10.000
488 kW
0
24.170 7.333
Niedersachsen
15.660 3.183
NordrheinWestfalen
3.470 802,24
Hessen
Brandenburg
8.340 3.811
SachsenAnhalt
1.570 900
Thüringen
3.750 1.928
RheinlandPfalz
3.300 1.003
Sachsen
1990 95
00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 2012
IN DER MEHRHEIT MITTELGROSS
Verteilung der 2012 installierten Leistung in
Deutschland nach Anlagen-Leistungsklassen
4,0 %
< = 1.000 kW
21,8 %
> 1.000 – 2.000 kW
2,8 %
> 4.500 kW
630 1588
Saarland
7.300 502
BadenWürttemberg
Quellen: Sunbeam, BWE, GWS, DEWI, BMU
9.750 869
Bayern
9,6 %
> 3.000 – 4.500 kW
61,8 %
> 2.000 – 3.000 kW
13
In die Luft gehen
Einmal im Gleitdrachen über das Revier schweben? REVIERKÖNIG macht
diesen und andere Träume wahr. Die Bochumer Agentur bietet ausgefallene Erlebnisangebote und schnürt individuelle Pakete für Firmen.
Wer möchte nicht mal über den Dingen schweben
und die Welt aus einer anderen Perspektive sehen?
Die Eventagentur REVIERKÖNIG lässt ihre Kunden auf
Wunsch mit Gleitdrachen, Hubschrauber oder Doppeldecker in die Luft gehen. Die Geschäftsführerinnen
Sandra Caspers und Sandra Rappl fördern ausgefallene Erlebnisangebote im Ruhrgebiet zutage. Und das
sind nicht nur Ausflüge in luftige Höhen: Vom Gruseldinner bei Graf Dracula bis hin zur rasanten Fahrt
im Lamborghini ist fast alles dabei. Wem bei dem
Gedanken an so viel Aufregung nun ganz mulmig
zumute wird, den kann Sandra Rappl beruhigen: Sicherheit und ein reibungsloser Ablauf sind garantiert.
„Wir greifen auf Profianbieter zurück und wählen die
Events sorgfältig aus“, versichert die Diplomkauffrau.
Neben den Erlebnisgutscheinen, die sich sehr gut als
Geschenke eignen, bietet REVIERKÖNIG Firmenkunden
auch eine individuelle Eventplanung an, die die nächste Firmenfeier und sogar die trockenste Tagung zum
Erlebnis macht. Ein auflockerndes Rahmenprogramm,
zum Beispiel mit Comedy-Einlage und einem gemeinsamen Drachenbootrennen, hat große Wirkung, weiß
Sandra Rappl: „Schon die richtige Location kann viel
ausmachen – und eine Tagung muss ja nicht immer im
Hotel stattfinden.“ Mit Erfahrung und Einfallsreichtum
findet sie die perfekte Mischung für jeden Kunden.
Und im Rundum-Sorglos-Paket gibt es auch Transfer,
Catering und Übernachtung aus einer Hand.
REVIERKÖNIG lässt sich auch bei der Planung von
Teambuilding-Maßnahmen immer wieder Außergewöhnliches einfallen. Teambuilding fördert den
Zusammenhalt der Gruppe, indem die Kollegen auf
unvertrautem Terrain miteinander agieren. „Jeder
bringt seine eigenen Ideen und Begabungen mit ein,
um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Das schweißt
zusammen“, so Rappl. Bei einer Kochrallye oder beim
Floßbau wird aus der Kollegengruppe ein eingespieltes Team, das auch im Büroalltag Herausforderungen
gemeinsam meistert.
www.revierkoenig.de
Gewinnen und abheben!
Himmelhoch jauchzend beschreibt das
Gefühl wohl am besten, das diese Gewinne
bei Ihnen auslösen werden: Beim Tragschrauberflug, Doppeldecker-Rundflug oder Indoor
Skydiving können Sie einmal richtig abheben.
Alle drei Erlebnisse sind Angebote der
Bochumer Eventagentur REVIERKÖNIG.
ener.go verlost insgesamt drei REVIERKÖNIGGutscheine: Ein Gewinner darf sich über
einen Tragschrauber-Rundflug freuen, der
nächste hebt im Doppeldecker ab und der
dritte gewinnt ein Skydiving-Erlebnis in
Bottrop für zwei Personen. Schicken Sie uns
das Antwortfax oder besuchen Sie unsere
Aktionsseite im Internet. Teilnahmeschluss ist
der 12. August 2013.
www.stadtwerke-witten.de/energo
Energie für Ihr Business
14
ener.go 1 · 2013
Glück auf Bestellung
Die BLF Gruppe aus Velbert beliefert Großküchen, Kantinen und Krankenhäuser mit
Lebensmitteln und Küchenartikeln. Von A wie Apfel bis Z wie Zwiebelschäler hat der
Großversorger alles im Angebot – auf Wunsch auch Konzeptlösungen aus einem Guss.
MULTIMEDIA
Video
Sorgfältige Auslese: Das
Video zeigt die strengen
Qualitätsansprüche, die BLF
an sich und seine Lieferanten stellt.
QR-Code mit
dem Smartphone scannen
und direkt
online gehen.
• Vier Kältezonen im
Lager stellen sicher,
dass alle Lebensmittel
stets die richtige
Aufbewahrungstemperatur haben.
Historisch gesehen, könnte die Anschrift der
BLF Gruppe kaum passender sein: 1929 lieferte
Familie Bleckmann erstmals Molkereiprodukte an ihre
Kunden. Ein schöner Zufall also, dass der Firmensitz
mittlerweile in der Milchstraße zu finden ist. „Geplant
hatten wir das damals nicht“, sagt Geschäftsführer
Detlev Dorendorf. „Aber ich muss gestehen, dass sich
wegen des Straßennamens ein wohliges Gefühl eingestellt hat, als wir an diese Adresse gezogen sind.“
1999 schlossen sich die Handelsunternehmen Dorendorf und Bleckmann zur BLF Gruppe zusammen und
ließen sich in der Milchstraße in Velbert nieder. Dort
arbeiten mittlerweile rund 300 Angestellte, weitere
100 sind in einer Niederlassung in Oberhausen sowie
in einem Zentrum für Großkücheneinrichtung in
Witten tätig. Der Hauptsitz in Velbert besteht haupt-
sächlich aus einer riesigen Lagerhalle. Zwischen hohen
Regalwänden schieben Mitarbeiter Rollwagen durch
die Gänge und stellen Lieferungen für die Kunden zusammen. Frisches Obst und Gemüse, Milchprodukte,
Konserven, Pappbecher, Rührstäbe: Alles, was große
und kleine Küchen benötigen, hat BLF parat.
Um in der 20.000 Quadratmeter großen Lagerhalle
den Überblick zu behalten, ist ein guter Orientierungssinn von Vorteil. Denn oft liegen zwischen den mehr
als 14.000 Einzelprodukten mehrere Hundert Meter
Laufweg. Die Lageristen müssen sich zudem warm
anziehen: Ein Kühlsystem hält rund um die Uhr vier
verschiedene Kältezonen aufrecht und sorgt damit für
eine einwandfreie Warenqualität sowie konstant niedrige Temperaturen. Kältezonen kennt jeder aus dem
heimischen Kühlschrank: „Obst und Gemüse sollten
15
• Beste Qualität und
Produkte aus der Region
stehen bei BLF auf der
Einkaufsliste (links). Mehr
als 14.000 Einzelprodukte
lagern in den Hochregalen
in Velbert (unten).
Sie bei anderen Temperaturverhältnissen lagern als
zum Beispiel Milchprodukte. Das berücksichtigen wir
hier ebenfalls – allerdings im großen Stil“, sagt der
57-jährige Geschäftsführer. Das Lager mutet in der
Tat an wie ein riesiger Kühlschrank. Die Regale ragen
bis zu zehn Meter in die Höhe, teilweise erleichtern
Zwischenböden den Zugang zu den Warenpaletten.
Automatische Rolltore mit einer Thermoisolierung
stellen sicher, dass die Kältezonen auch bei regem
Durchgangsverkehr voneinander getrennt bleiben.
„Wir übernehmen viele
Aufgaben, um die sich
Kunden sonst selbst
kümmern müssten.“
Geschäftsführer Detlev Dorendorf
Dass die Stadtwerke Witten den Zuschlag für die
Energieversorgung im etwa 30 Kilometer entfernten
Velbert erhielten, war, anders als der Straßenname,
kein Zufall: „Ich bin gebürtiger Wittener“, erklärt
Detlev Dorendorf. „Glücklicherweise fanden mein
Heimatgefühl und die Preisgestaltung der Stadtwerke
einen gemeinsamen Nenner.“
Der Geschäftsführer setzt mit seinem Unternehmen
auf eine Versorgung aus einem Guss: „Wir sind einen
konsequenten Weg gegangen, um Komplettlösungen
für unsere Kunden zu entwickeln.“ Vom Lieferanten
für den Einzelhandel hat sich BLF im Laufe der Jahrzehnte zum Branchenversorger gewandelt. „Früher
standen Handelsketten wie Edeka und Rewe auf
unserer Kundenliste, heute gehen unsere Waren
hauptsächlich an Großküchen, Betriebskantinen,
Kliniken und Hotelbetriebe“, erklärt der Geschäftsführer. Um deren Bedarf bestmöglich zu decken,
entwickelt BLF individuelle Versorgungskonzepte für
seine Kunden.
Besonders anschaulich wird dieses Prinzip bei Kaffee.
Statt lediglich Kaffeepulver zu liefern, stellt BLF seinen
Kunden auf Wunsch auch passende Maschinen zur
Verfügung und koordiniert deren regelmäßige Wartung. „Wir übernehmen viele Aufgaben, um die sich
der Kunde sonst selbst kümmern müsste“, sagt Detlev
Dorendorf, der das Unternehmen gemeinsam mit
Volker Bleckmann in zweiter Generation führt. Die
Komplettlösung für Kaffee wurde so gut angenommen, dass BLF mittlerweile sogar eine eigene Röstung
anbietet: „Saporetti“ findet vor allem bei einer großen
nationalen Hotelkette Anklang. Deren Häuser bieten
die Mischung allerdings unter einer Eigenmarke an.
Eine ähnliche Strategie verfolgt BLF bei Reinigungsmitteln für Kliniken und Altenpflegeheime. Dort sollen
künftig hauseigene Mischungen mit individueller
Frische und Sauberkeit punkten.
Ganz gleich welche Branche – die Ansprüche und
Wünsche der Kunden stehen stets im Mittelpunkt.
„Wir haben ein gutes Gespür dafür entwickelt, was
unsere Kunden glücklich macht“, ist sich Detlev
Dorendorf sicher. Manchmal ist dieses Glück eben
ganz simpel verpackt – und zudem regelmäßig
lieferbar.
www.blf-gruppe.de
INFO
Daten und Fakten
Auf dem Gelände der BLF
Gruppe herrscht reger
Betrieb: Bis zu 1.900 Lieferungen kommissionieren
die Angestellten pro Tag.
Gehen die Bestellungen
der Kunden bis spätestens
18 Uhr ein, garantiert der
Großversorger eine Lieferung am darauffolgenden
Tag. Eine eigene Flotte von
90 Kühllastern transportiert die Versorgungsgüter
zu den jeweiligen Bestimmungsorten. Diese liegen
hauptsächlich im Umkreis
von etwa 60 Kilometern um
Velbert, rund 90 Prozent
der Kunden kommen aus
Nordrhein-Westfalen. Vereinzelt liefert BLF auch nach
Frankfurt, Hamburg und in
die Niederlande.
16
Energie für Ihr Business
ener.go 2 · 2013
Chancen geben,
Talente entdecken
Das Projekt „Kontrakt – Unternehmen für Bildung“ fördert sozial benachteiligte
Schülerinnen und Schüler. Die Stadtwerke unterstützen bis zu drei Jugendliche
mit einer Patenschaft – und erhöhen damit deren Bildungschancen.
Dilara und Ömer schreiben in der Schule vielleicht
nicht immer die besten Noten, doch motiviert sind sie
allemal. Trotzdem stehen die beiden Hauptschüler
für ein bundesweit bekanntes Problem: Vor allem
Kinder aus sozial schwachen Familien und solche mit
Migrationshintergrund werden in der Schule häufig
nicht ausreichend gefördert. Das schlägt sich auf die
späteren Berufschancen der Schüler nieder, die ohne
einen guten Schulabschluss oft nicht die Möglichkeit
einer soliden Berufsausbildung haben.
Das „Wittener Internationales Netzwerk (WIN)“
arbeitet mit dem Projekt „Kontrakt – Unternehmen
für Bildung“ gegen dieses Problem an. Unterstützt
von der lokalen Wirtschaft und regionalen Einrichtungen engagiert sich das Netzwerk für Hauptschüler
der 8. bis 10. Klasse, die in der Schule schlecht abschneiden. Koordiniert wird WIN von der Integrationsbeauftragten der Stadt Witten, die mit „Kontrakt“
derzeit mehr als 40 Wittener Hauptschüler fördert –
unterstützt von 25 Unternehmen.
Die Spenden der Stadtwerke
ermöglichen Maßnahmen wie
Nachhilfeunterricht und
Bewerbungscoachings.
Dilara und Ömer zum Beispiel sind Patenkinder der
Stadtwerke Witten. Zum Start jedes neuen Schuljahres übernimmt der Energieversorger eine Patenschaft,
insgesamt profitieren somit drei Jugendliche zeitgleich
von der Unterstützung der Stadtwerke. Diese spenden
drei Jahre lang ein monatliches Bildungsgeld von
50 Euro für jedes Patenkind. Mit dem Geld finanziert
WIN Maßnahmen wie Nachhilfeunterricht, Hausaufgabenbetreuung oder Bewerbungscoachings. Außerdem
absolvieren die Jugendlichen Schüler- und Schnupperpraktika in ihren Patenbetrieben. „So lernen unsere
Schützlinge während der Sommerferien die Arbeit
• Tanja Knie, Ausbildungsleiterin, und Dirk Bosel,
Abteilungsleiter
Personalmanagement bei
den Stadtwerken Witten,
mit Patenkind Ömer
(Mitte)
der Stadtwerke aus erster Hand kennen“, freut sich
Tanja Knie, Ausbildungsleiterin und zugleich Patin der
Kontrakt-Schüler.
Bei den Patenschaften gehe es dem Unternehmen
um mehr als rein soziales Engagement, erklärt die
Personalerin: „Wir bieten jungen Menschen eine
Chance, ihre Bildung zu verbessern, und haben
zudem die Möglichkeit, motivierten Nachwuchs
für unsere Ausbildungsberufe kennenzulernen.
Ohne das Projekt kämen diese jungen Menschen vielleicht nie auf die Idee, dass die Stadtwerke ein möglicher Arbeitgeber wären“,
vermutet Tanja Knie.
Doch ganz egal, ob ein Patenkind einen
Ausbildungsplatz bei den Stadtwerken
oder bei einem anderen Unternehmen
findet: „Uns ist wichtig, dass diese
Hauptschüler dank der Weiterbildungsmaßnahmen überhaupt eine Chance
auf dem Arbeitsmarkt bekommen“,
so Tanja Knie. „Und dafür bietet
das Kontrakt-Projekt ideale
Voraussetzungen.“
www.win-witten.de
• Die Patenschaft der
Stadtwerke verbessert
auch Dilaras Chance auf
eine bessere Ausbildung.
17
So setzt sich der Strompreis zusammen
Steuern, Abgaben und Umlagen in Deutschland 2013
0,9 %
18,5 %
≈ 20 %
OffshoreHaftungsumlage
Netzentgelte
(staatlich reguliert)
0,4 %
≈ 50 %
Steuern und
Abgaben
≈ 30 %
EEG-Umlage
1,1 %
§-19-Umlage**
KWK-Aufschlag
7,2 %
6,3 %
Konzessionsabgabe***
Stromsteuer
Strombeschaffung,
Vertrieb
16,0 %
Mehrwertsteuer (19 %)
50,4 %
Anteil am Strompreis
für private Haushalte
* Durchschnittliche Zusammensetzung für einen Musterhaushalt
mit einem Stromverbrauch von 3.500 kWh/Jahr
** Umlage § 19 Abs. 2 Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV)
*** Durchschnitt, variiert je nach Größe der Kommune
Quelle: BDEW
Energiewende zu bezahlbaren Preisen?
Die staatlichen Abgaben für Strom haben in
diesem Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Eine
Reform des Erneuerbare-Energien- Gesetzes und damit eine Deckelung ist vorerst nicht in Sicht. Speziell
Unternehmen können aber ihre Energiekosten senken,
indem sie vorhandene Einsparpotenziale nutzen.
Euro aufbringen müssen (2012: 14,1 Milliarden Euro).
Weitere Belastungen kommen obendrauf: Auch der
sogenannte KWK-Aufschlag, mit dem der Ausbau der
effizienten Kraft-Wärme-Kopplung gefördert wird, ist
gestiegen. Und ganz neu erhoben wird zusätzlich die
sogenannte Offshore-Haftungsumlage.
„Für uns kann nicht gelten: ,Energiewende um jeden
Preis.‘ Für uns muss gelten: ,Energiewende zu bezahlbaren Preisen.‘“ Wenn Peter Altmaier dieser Tage
so etwas sagt, spricht er privaten wie gewerblichen
Stromkunden aus dem Herzen. Denn der rasante
Ausbau der erneuerbaren Energien und die damit verbundenen staatlichen Abgaben haben die Strompreise
in den vergangenen Jahren regelrecht in die Höhe
schnellen lassen. Rund 50 Prozent machen sie aktuell
bereits aus.
All diese Abgaben schlagen sich in den Stromrechnungen der Kunden nieder, denn: „Es ist klar, dass die
Versorger diese stark steigenden, vom Staat festgelegten beziehungsweise regulierten Bestandteile des
Strompreises nicht mehr kompensieren können“, sagt
Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft. Die
Politik habe es in der Hand, die staatlichen Lasten für
Stromkunden zu reduzieren, eine Reform des EEG sei
unumgänglich.
Noch im vergangenen Jahr ging der Bundesumweltminister davon aus, dass der Ökostromanteil in
Deutschland bis 2020 nicht nur auf die bislang anvisierten 35, sondern sogar auf 40 Prozent steigen
könne. Mittlerweile tritt Altmaier jedoch auf die
Bremse. Denn die große Frage lautet aktuell: Wie
viel Energiewende in wie kurzer Zeit können wir uns
eigentlich leisten?
Die Gespräche zwischen Bundesregierung und
Opposition über eine mögliche „Strompreisbremse“,
die zu einer Deckelung der EEG-Umlage führen sollten, sind allerdings im April vorerst gescheitert. Ob es
noch vor der Bundestagswahl im Herbst einen neuen
Anlauf geben wird, ist fraglich. Peter Altmaiers Projekt
„Energiewende zu bezahlbaren Preisen“ hat also noch
einen weiten Weg vor sich.
Bereits 2012 hatte der Staatsanteil am Strompreis
mit gut 45 Prozent einen Höchststand erreicht. Zum
Jahreswechsel stieg er dann erneut – so stark wie
nie zuvor. Allein die EEG-Umlage kletterte von zuletzt 3,592 auf 5,277 Cent pro Kilowattstunde. Für
diese Förderung der Ökostromerzeugung nach dem
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) werden Stromkunden 2013 voraussichtlich mehr als 20 Milliarden
„Einstweilen ist der einzig wirksame Hebel zur
spürbaren Senkung der eigenen Energiekosten die
energetische Optimierung“, erläutert Uwe Träris,
Geschäftsführer der Stadtwerke Witten. „Speziell
bei Unternehmen sind die Einsparpotenziale in vielen
Fällen nach wie vor sehr groß. Wir beraten daher
unsere Kunden gerne bei Bedarf, wie sie diese
Potenziale sinnvoll heben können.“
e-News
18
ener.go 2 · 2013
Energiethemen
im Dialog
Innovative Heiztechnik, Elektromobilität und Förderprogramme zur
Energieeffizienz: Die Themen des Wittener Energietags, der alle zwei Jahre
stattfindet, sind äußerst vielfältig.
2011 nutzten zahlreiche Bürger die
Gelegenheit, sich von Experten der
Stadtwerke und der rund 30 teilnehmenden Aussteller beraten zu lassen.
Am 7. September stehen die Stadtwerke und die Fachunternehmen erneut im Forum des Energieversorgers
für die Fragen der Besucher bereit.
• Das responsive Design der
neuen Website passt sich
jeder Bildschirmgröße an.
So sind die Stadtwerke auch
mit mobilen Endgeräten
bestens erreichbar.
Neues virtuelles Aushängeschild
Übersichtlich, anwenderfreundlich und
attraktiv: Die runderneuerte Website der
Stadtwerke Witten ist ein echter Hingucker.
Im frischen, klaren Design gestaltet, sind dort
alle Informationen und Formulare mit wenigen
Klicks erreichbar. Die Unterteilung in Privat- und
Geschäftskundenbereich erleichtert zusätzlich
die Orientierung. „Unsere Kunden können sich
auf der Seite jetzt noch besser über unsere
Leistungen informieren“, sagt Manuela Sommerrey aus dem Marketing der Stadtwerke. Die
Auch das noch
Dienstälteste Glühbirne
Sie brennt noch, und zwar seit
1901: Die älteste Glühbirne der
Welt liefert der Feuerwehrstation
von Livermore, Kalifornien, seit
112 Jahren elektrisches Licht.
Eine Webcam schickt den Schein
der berühmten 4-Watt-Leuchte
mittlerweile um die ganze Welt.
Mitarbeiter zeigen auf der neuen Website Profil
und stehen für den persönlichen Service der
Stadtwerke. Zudem stellt der neue Internetauftritt die Aktivitäten und das Engagement des
Unternehmens noch stärker heraus, etwa bei
der Jugend- und Kulturförderung. Einblicke, die
dem Kunden verdeutlichen, dass die Stadtwerke
Witten mehr für die Stadt tun, als sie nur mit
Energie zu versorgen.
Die Energieberater der Stadtwerke,
Peter Ross und Christian Dresel,
informieren beispielsweise über
technische Lösungen und Innovationen des Energiemarktes. „Vergangenes Jahr gab es zahlreiche Fragen zu
alternativen Heizsystemen und
unseren Förderprogrammen“, erklärt
Peter Ross. „Dieses Jahr werden wir
sicherlich die Kraft-Wärme-Kopplung
stärker hervorheben, da sich dort
technisch einiges getan hat.“ Die
Besucher erwartet also fachliche
Expertise aus erster Hand.
www.stadtwerke-witten.de
30.000
Grad heiß wird es
im Inneren eines
Blitzes. Die Luft
in der Umgebung wird dadurch so plötzlich aufgeheizt,
dass sie explodiert: Es donnert. Durch den Blitz entlädt
sich eine Gewitterwolke im Schnitt mit einer Spannung
von mehr als zwei Millionen Volt ins Erdreich.
Kolumne
19
Berdis Business
Mensch oder
Maschine?
Die Digitalisierung des Marketings schreitet
unaufhaltsam voran. Dabei ist der beste
Verkäufer immer noch der Mensch.
Die Marketing-Maschine läuft heiß. Soziale Medien wie Twitter
oder Facebook sind als Werbe- und Kommunikationskanäle schon
längst nicht mehr der letzte Schrei. „Targeting“ lautet das Gebot
der Stunde, der Versuch also, im Internet die Spur des Kunden
aufzunehmen und ihm immer wieder Werbung einzuspielen, von
der die Maschinen wissen, dass sie ihn interessiert. Marketing- und
Vertriebschefs lieben sie, aber leider führt der digitale Hype viel zu
häufig dazu, dass andere, ungleich wichtigere Kontaktpunkte sträflich vernachlässigt werden. Im Service, im Verkauf – überall,
wo Menschen auf Menschen treffen.
Bevor jetzt hier jemand meckern kann, dass pampige, unaufmerksame und penetrante Verkäufer und Telefonkräfte „Einzelfälle“
seien, verweise ich auf die empirische Lage und die Ergebnisse des
Mystery Shopping, verdeckter Testkäufe also, die immer wieder
Erschreckendes offenlegen. Bis hin zur Diskriminierung, wie jetzt
eine Studie des Lehrstuhls für Value Based Management an der
Universität Augsburg belegt: Danach wird jeder dritte Konsument
in Deutschland beim Kauf von Produkten und Dienstleistungen
im Laufe eines Jahres diskriminiert, besonders häufig wegen des
Geschlechts (11,5 Prozent), des Alters (11 Prozent) oder seines sozioökonomischen Status (9,2 Prozent). Welch Arroganz gegenüber
dem eigenen Kunden – und wie selbstschädigend!
schnell eines Besseren belehrt. Zum Beispiel, wenn er einen Laden
wenige Minuten nach dem Kauf noch einmal betritt und erkennen
muss, dass er die gleichen Sprüche, in der gleichen Tonlage und mit
demselben Lächeln serviert bekommt, weil ihn niemand wiedererkennt. Dieses „Professionell Smile“ kann auch nicht die Lösung sein.
Marketing zielt auf den „Moment of truth“, auf den Zeitpunkt
und den Ort, an dem der Kunde wirklich kauft und die Kasse klingelt. Bei aller Wertschätzung für die technischen Möglichkeiten in
Marketing und Vertrieb – im Moment der Wahrheit entscheiden in
vielen Fällen immer noch die Menschen. Nicht Maschinen, und auch
keine Mitarbeiter, die irgendwelche durch ISO-Normen oder Verkaufsleitfäden vorgegebenen Sprüche herunterleiern. Unternehmen
dürfen nicht versäumen, in den Kundenkontakt über ihre Mitarbeiter
zu investieren. In ihre Menschen also, die auch mal einen schlechten
Tag haben dürfen. Mir jedenfalls ist im Zweifelsfall ein authentisch
muffelnder Verkäufer lieber als eine Mensch-Maschine …
Die USA als vermeintlich gelobtes Land der Servicequalität allerdings eignen sich nur bedingt als Vorbild für die ebenso vermeintliche Servicewüste Deutschland. Wer das „Hey, how are you doing?“oder „You guys have a nice day?“-Gesäusel, das einem allerorten
entgegenschallt, für echte Zuwendung zum Kunden hält, der wird
Christoph Berdi,
Wirtschaftsjournalist und Marketingexperte
IMPRESSUM
Redaktionsteam: Manuela Sommerrey,
Laura Musiol
Herausgegeben von der
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www.stadtwerke-witten.de
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(10 u. l.), G. Slickers (8 u. r.), Stadtwerke Witten
(5 u. l., 10 o. l.,16, 18 o. r.), Statthocker (5 o. M.),
Trianel (3, 6-12), C. Walliser (4 o. l.), Willemjans
(8 u. l.), Werkbank (18)
Illustrationen: Seitenplan (12), Jens Neubert (19)
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Eines haben alle gemeinsam:
den Ökostrom der Stadtwerke Witten.
Mieter dieser Wohnungsunternehmen haben es gut. Denn sie sind Kunden der
Stadtwerke Witten und bekommen dadurch automatisch Ökostrom aus Wasserkraft. Und das ohne Ökostromaufschlag. Ein bisschen grüne Lebensqualität
verschönert schließlich jedes Heim. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte
an Herrn Völpert und Herrn Schmidtke: Wohnungswirtschaft@stadtwerke-witten.de